Nr. 2 3 nhein ters uin man ah Vork, vp München ranz-Josi Westfalen den Biß chen un 0 1 Wiesbadt e komm louis i, zaltheatel s: A. Tel ——, den Fuch vieder in gesichtel üssen zuneigul dann m int Zu e hat m Viege 80 rerd unt zu Hor vSperrun Gelingen ins Fell. der, de pl. oben in egenredk len ange“ inser J. r Sie 9e, künftige 1 entgal lark, il akt N hunden 8 amtmenl ete del gell. ein dle Freund. e Katie berflüssie h Zu el⸗ 0 mann.“ ing kolg ſerausgeber: Mannheimer Morgen ſerlas · Druck: Mannheimer Groß- duockerel. Verlagsleitung: H. Bauser. clefredakteur: E. F. von Schilling; geld.: Dr. K. Ackermann; Politik: vl. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. geber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; labal: M. L. Eberhardt: Kommunal: r. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. zmon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. gak, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., gad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. 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September 1953 eee Diese Verlautbarung erfolgte kurz nach aner Unterhaltung des Fraktionsvorsitzen- gen der CDU/CSU, Dr. von Brentano, nut Auslands journalisten. In ihr waren von gen Teilnehmern einzelne Ausführungen grentanos dahingehend verstanden worden, ah mit einem sofortigen Wechsel des Außen- nnisteriums zu rechnen sei. Man hält es in zonn für sehr wahrscheinlich, daß Dr. von grentano dem kommenden Kabinett ange- eren wird, und zwar als Stellvertreter des dundeskanzlers. Er würde dann mit den be- anderen Aufgaben der Organisation des auswärtigen Dienstes und der europäischen integration befaßt sein, auf der anderen Seite aber auch der Koordinierung der Innenpolitik ein Augenmerk zu schenken haben. In seinem Gespräch mit den Auslands- ſurnalisten wandte sich Dr. von Brentano zoch einmal gegen Mißdeutungen der Ergeb- nisse der Bundestagswahlen. Von einem nationalistischen Kurs, einer aggressiven Be- geiungspolitik oder einem Streben nach einer Vormachtstellung in Europa könne über- aupt keine Rede sein, dafür garantiere eben den politischen Grundsatzen der CDU/ (U vor allem die Persönlichkeit des Bun- deskanzlers, dem das deutsche Volk mit überzeugender Mehrheit seine Stimme ge- geben habe, weil er als Mann des Friedens und der Verständigung bekannt sei. Von maßgeblichen Männern der christ- lichen Demokraten wird immer wieder das kesthalten an einem Kurs der Mitte und einer maßvollen, stetigen, unbeirrbaren Poli- i nach innen und außen hervorgehoben. der Wahlausgang hat im Voraus die Mög- lichkeit von Experimenten ausgeschlossen. Die bisherige Politik Dr. Adenauers wird bortgesetzt. Es ist die Politik der Mitte und des Maßhaltens“, so schreibt der Deutsch- nd-Union-Dienst am Mittwoch und ant- Fortet damit verschiedenen ausländischen leitungen, die der Sorge Ausdruck verliehen, donn werde das Steuer herumreigen und ane andere Linie einschlagen. Insbesondere rd von Regierungsseite zum Ausdruck ge- e. Bonn. Der Abgeordnete der Bayernpartei im aten Bundestag, Dr. Hugo Decker, wurde am ttwoen von Bundeskanzler Dr. Adenauer zu ener Aussprache über Wünsche der Bayern- lärtei nach den Bundestagswahlen empfangen. er Bayernpartei ist es nicht gelungen, ein Aandat in direkter Wahl oder fünf Prozent ler Stimmen für sich zu gewinnen. Bonn. Die neue CDU/ CSU-Bundestagsfrak- aan wird am kommenden Dienstag zum er- denma! in Bonn zusammentreten. Sie wird enen neuen Fraktionsvorstand wählen und ider den Vorschlag für die Wahl des Bundes- Aespräsidenten beschließen. Bonn. Der amerikanische Sonderbotschafter n Furopa, David Bruce, hatte am Mittwoch ane längere Besprechung mit Bundeskanzler Ur, Adenauer. An der Unterredung nahmen auch der amerikanische Hohe Kommissar, Bot- fatter Conant, und dessen Stellvertreter, Falter Dowling, teil. Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat brolbritannjen seinen Dank für die Kleider- ende für deutsche Vertriebene ausgesprochen. bohbritaennien hat 600 Tonnen Bekleidung uur Verkügung gestellt, von denen 440 Tonnen 5 in der Bundesrepublik eingetroffen Stuttgart. Die Zahl der Arbeitslosen in alen Württemberg ist auch im August wei- er zurückgegangen. Sie verringerte sich um wzesamt 2 663 und betrug damit noch 60 304. gordbaden steht mit über 24 600 Arbeitslosen 5 wie vor an der Spitze der vier südwest- eutschen Landesbezirke. 5 0 München. Der Vorsitzende der CSU, Mini- werpräsident Dr. Hans Ehard, hat am Mitt- zucnadend über den Bayerischen Rundfunk men Appell an die Bayernpartei gerichtet, 70 kür die CSU zu entscheiden, um auf diese e dem Nebeneinander von zwei Parteien, ie in vielem Fragen gleichgerichtet sind, ein 9 e zu bereiten. Mit aller Deutlichkeit be- ekte Fhard, es gehe mit der Bayernpartei u Ende, deni. Der Scheich von Bou Ficha in Tu- 50 Abdel Rahman Mahmoud, ist in 9 0 auf offener Straße von einem arabi- a Nationalisten mit mehreren Pistolen- 1 85 getötet worden, Mit diesem Terror- en sich die Zahl der frankreichfreund- 1 Politiker, die in den letzten Wochen von tet denistischen Elementen in Tunesien ge- möcht er schwer verwundet wurden, auf neun gender. Der Ministerpräsident Australiens, ral Menzies, versicherte am Mittwoch dem Aa eben Parlament, daß seine Regierung dun wie vor an eine diplomatische Anerken- uch der kommunistischen Regierung Chinas . denke. 2 5 Tork. Indien hat beschlossen, auf einen de aum Ende dieses Jahres frei werdenden u bende Sicherheitsrat der Vereinten Nationen , beichten. Dies wurde von einem Sprecher Netandtschen Delegation bei den Vereinten onen mitgeteilt. UP/dpa Bonn. Das Bundespresseamt kündigte am Mittwoch an, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer die Leitung des Außenministeriums auch in der neuen Bundesregierung vorerst nicht abgeben werde. Die vom Bundespresseamt veröffentlichte Mitteilung hat ſolgenden Wortlaut:„Zu der vor den Wahlen gelegentlich erhobenen Forderung der DP auf Trennung des Außenministeriums von der Person des Bundeskanzlers er- klärt das Bundespresseamt, daß die Entscheidung des deutschen Volkes vom 6. Sep- tember ein so eindeutiges Bekenntnis zur Weiterführung der Außenpolitik durch den Bundeskanzler darstelle, daß die Abgabe der Leitung des Außenministeriums durch den Bundeskanzler als nicht aktuell betrachtet werden könne.“ bracht, daß nach wie vor eine vertrauensvolle deutsch- französische Zusammenarbeit als Grundlage einer europäischen Politik ange- strebt werde. Brentano hatte vor der Auslandspresse eine neue Initiative der Bundesregierung zur Wiederaufnahme direkter deutsch- französi- scher Saargespräche angekündigt. Aus die- sem Grunde werde die deutsche Delegation beim Europarat eine Vertagung der für Mitte September vorgesehenen Saardebatte in der Beratenden Versammlung beantragen. Die deutschen Bemühungen um die Rege- lung der Saarfrage zielten nach den Wor- ten von Brentanos auf eine echte euro- päische Lösung ab, zu der durch Bildung eines freigewählten saarländischen Land- Adenauer bleibt Außenminister Brentano kündigt neue deutsch-französische Saargespräche an Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agentur U tages ein wertvoller Beitrag geleistet wer- den könnte.„Nach diesen Wahlen geht es es noch mehr als vorher darum. die euro- päische Einigung zu fördern. Grundlage einer solchen Einigung wird immer die deutsch- französische Freundschaft sein“. Ziel dieser Politik der europäischen Verstän- digung sei die Integration des„ganzen deutschen Volkes“ in der europäischen Ge- meinschaft. In Bonn wurde in diesem Zusammen- hang an eine Anregung erinnert, die der Bundeskanzler bei seiner ersten Fühlung- nahme mit dem französischen Außenmini- ster Georges Bidault im Frühjahr dieses Jahres vortrug und die die Bildung eines „ständigen deutsch- französischen politischen Clearings“ zur Erörterung aller Deutschland und Frankreich betreffenden Fragen zur Diskussion stellte. Die deutsch- französischen Beziehungen könnten anders aussehen. wenn die Saar- frage bereinigt sei, sagte Brentano.„Wir suchen eine echte europàische Lösung der Saarfrage, und je schneller dieses Problem gelöst ist, desto rascher können wir mit dem Zusammenschluß Europas vorankommen“. Einheitsgewerkschaft in der Krise Die christliche Arbeiterbewegung Köln(dpa). Der stellvertretende Vor- sitzende der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB), Johannes Even, kündigte am Mitt- Woch vor der Presse in Köln die Gründung christlicher Gewerkschaften für den Fall an, daß sich der DGB nicht grundsatzlich in seiner weltanschaulichen und materialistisch- sozialistischen Haltung ändere. Er glaube nicht mehr an eine solche Wendung, sagte Even. Der DG sei durch seine Parteinahme für die SpD in den Augen vieler Gewerk- schaftler unglaubwürdig geworden, Er müsse sich ihr Vertrauen erst wieder zurückgewin⸗ nen. Even forderte eine Aenderung in der Führung des DGB. Nicht nur der Hauptvor- stand und die Geschäftsführung sollten an- ders zusammengesetzt werden; auch in die Redaktionen der großen Gewerkschafts- zeitungen müsse ein anderer Geist einziehen. Johannes Even bedauerte, daß Bundes- minister Jakob Kaiser und Ministerprä- sident Arnold eine Aussprache mit dem DGB angeregt haben. Nach seiner Ansicht Wäre es besser gewesen, wenn der DGB von sich aus eine grundsätzliche Aenderung sei- ner Politik angekündigt hätte. Even erklärte Jakob Kaiser habe weder als Bundesminister noch als leitende Persönlichkeit der/ CSU- Sozialausschusses das Recht, im Namen der KAB oder anderer christlicher Arbeitneh- merverbände zu sprechen. Die künftige Hal- tung der christlichen Arbeitnehmerschaft könne nur in gemeinsamer Aussprache aller katholischen und evangelischen Vereinigun- gen geklärt werden. 5 Die Katholische Arbeiterbewegung hat zur Zeit etwa 220 000 Mitglieder. Dazu kom- men noch etwa 85 000 Mitglieder des„katho- lischen Werkvolks“ in Bayern und Baden- Württemberg. 1 Kaiser bereitet eine Konferenz der Sozial- ausschüsse der CDU/CSU für das Wochen- ende in Düsseldorf vor, in deren Mittelpunkt ein Meinungsaustausch über die Haltung des überprüft ihre Haltung zum DGB DGB stehen wird. Ob es zu einer Aussprache zwischen Vertretern der Sozialausschüsse und dem Bundesvorstand des DGB kommen wird, hängt nach Ansicht Kaisers von„dessen Einsicht“ ab. Der christliche Gewerkschaftsführer und Bundestagsabgeordnete der CDU Bernhard Win kelheide betonte am Mittwoch— wie UP meldet— im„Nordwest- Spiegel“, die Arbeitnehmerschaft an der Ruhr habe sich mit der Bundestagswahl gegen den DGB ent- schieden. Der DGB-Wahlaufruf habe sich als ein„Bummerrang“ erwiesen. Die Stünde sei gekommen, wo man vom DGB klare Ent- scheidungen verlangen müsse. Mit Ver- tröstungen auf eine parteipolitische Neutrali- tät sei es nicht mehr getan. Das Minderheits- recht im DGB müsse jetzt zur Geltung kommen. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte am Mittwoch eine einstündige Unterredung mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein- Westfalen, Karl Arnold. Beim verlassen des Bundeskanzleramtes erklärte Arnold: „Es ist absurd, wenn verschiedene Zeitungen behaupten, daß ich einer Spaltung des DGB das Wort rede. Genau das Gegenteil ist der Fall“. Nach der Besprechung hatte Karl Arnold noch eine Aussprache mit Bundes- minister Jakob Kaiser, dem Vorsitzenden der CDU-Sozialausschüsse. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Kaufmannsgehilfen„Deuascher Handlungs- gehilfen- Verband“, Fritz Irwahn, sprach sich am Mittwoch vor der Presse in Frankfurt für die Gründung einer christlichen Gewerk- schaftsor ganisation im Bundesgebiet aus. Die Gewerkschaft der Kaufmannsgehilfen werde die Bestrebungen in dieser Richtung aktiv fördern, insbesondere von der katholischen Arbeiterbewegung aus seien ernsthafte An- strengungen im Gange, um die christlichen Mitglieder aus der Einheits gewerkschaft aus- zugliedern. SPD zu aktiver Opposition entschlossen Der Parteivorstand hält eine Revision der Zielsetzungen für nicht notwendig Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agenturen UP und dpa Bonn. Der Vorstand der SPD bestätigte am Mittwoch nach zweitägigen Beratungen in Bonn die Ansicht des Parteivorsitzenden Erich Ollenhauer, daß der Wahlaus- gang eine Revision insbesondere der außen- politischen Zielsetzung der Sozialdemokratie nicht notwendig mache. Die Wahl habe ge- zeigt, daß die SpD als Sammelbecken von rund acht Millionen Wählern und als vor- aussichtlich einzige Oppositionspartei im zweiten Bundestag einen klaren Auftrag er- halten habe, den sie angesichts des massiven bürgerlichen Blocks mit umso größerer Ak- tivität auszuführen verpflichtet sei. Zu die- sem Zweck werde die Partei nicht nur ihre künftige Bundestagsfraktion zu einer ver- antwortungsbewußten und konsequenten Tätigkeit verpflichten, sondern auch ihre Mitgliedschaft in den einzelnen Parteiglie- derungen zu noch größerer Mitarbeit auf- rufen. Die Besprechungen der SPD sollen zusammen mit dem Parteiausschuß und der neuen Bundestagsfraktion in der kommen- den Woche fortgesetzt werden. In einer Erklärung bringen die Sozial- demokraten zum Ausdruck, die Wählerschaft müsse darauf gefaßt sein, daß die demokra- tische Grundordnung durch die in der Par- tei Dr. Adenauers wirkenden„autoritären Kräfte“ gefährdet werde. Die SPD werde weiter für die Verwirklichung ihres Pro- gramms und die soziale Sicherheit Aller Wirken und dafür eintreten, daß das Funda- ment der demokratischen Entwicklung nicht zerstört werde. Maßgebliche Kreise der CDU stellen fest, daß eine gewisse Verbitterung der Sozial- demokraten über das Urteil der Wählerschaft Wohl begreiflich sei. Ein Teil der Nieder- lage sei sicherlich durch jene Methode her- beigeführt worden, mit Verdächtigungen und Unterstellungen andere Kräfte im politi- schen Raum zu diffamieren. Der Pressedienst der SPD drückte am Mittwoch im Zusammenhang mit den Ge- sprächen über einen möglichen Einfluß des Bundestagswahlergebnisses auf die Zusam- mensetzung des niedersächsischen Kabinetts die Hoffnung aus, daß der BHE der Ver- suchung widerstehen werde,„sich an den Bundeskanzler um den Preis der Spren- gung einer Landesregierung zu verkaufen“. Der Präsident der französischen Fleischerinnung geht, wie unser Bild zeigt, mit gutem Beispiel voran und propagiert die mit der Regierung Laniel vereinbarte Senkung des Fleisckpreises um 10 Prozent in seinem Pariser Ladengeschäft in nicht zu übersekhender Form. Weitere Verordnungen zur Senkung der Preise anderer Waren wurden vom französischen Kabinett bereits vorbereitet, das„mit Händen und Füßen“ ver- suckt, aus der in Frankreich herrschenden Währungsbrise ohne tiefgreifende herauszukommen. N Komplikationen Keystone-Bild Laniel noch immer in Nöten Nur drei Stimmen fehlen zur Einberufung des Parlaments Paris.(dpa/ UP) Von den 209 Anträgen, die für die Einberufung des französischen Parlaments zu einer Sondersitzung nötig sind, lagen am Mittwochmorgen 206 vor. In erster Linie kamen die Anträge von soziali- stischen und kommunistischen Abgeordneten. Obwohl nur noch drei Stimmen fehlen, gilt das Zusammentreten der Nationalversamm- lung zu einer Aussprache über die Regie- rungspolitik nach wie vor als fraglich. Die Regierung Laniel unternimmt alles, was in ihren Kräften steht, um die Sitzung zu verhindern. Sie will ihr umfangreiches Wirtschafts- und Finanzprogramm ungestört ausarbeiten und erst, wenn dieses fertig- gestellt ist, das Parlament eventuell Ende September einberufen. Die neue Sitzungs- periode beginnt normalerweise am 12. Ok- tober. Die Regierung will jetzt die Preissteige- rungen auf bestimmten Gebieten durch über- raschende Einfuhren größerer Mengen von Lebensmitteln„schlagartig“ bekämpfen. Wie am Mittwoch bekannt wird, hat das Wirt- schaftsministerium bereits Verträge über den Import von 3000 Tonnen Kaffee unterzeich- net. Da auch die Butterpreise nach Rau- mung der alten Lagerbestände zu steigen be- ginnen, wurden bereits Verhandlungen mit den europäischen Agrarländern über Butter- Iieferungen eingeleitet. Der französische Finanzminister, Edgar Faure, hat jetzt als neue Phase seines Kampfes gegen die Steuerhinterziehung eine strenge Untersuchung gegen alle diejenigen Franzosen eingeleitet, deren luxuriöser Le- bensaufwand in offensichtlichem Mißver- hältnis zu ihrer offiziellen Einkommenserklä- rung steht. Nach den am Mittwoch vorliegen- den Berichten nimmt zur Zeit ein Heer von Spezialbeamten alle diejenigen Personen genau„unter die Lupe“, die durch die Unter- haltungen von Jachten, Reitpferden und Luxusautomobilen sowie durch ihre zahl- reiche Dienerschaft und die Veranstaltung üppiger Empfänge besonderes Aufsehen er- regen. Rat der Mächte des Paziflk-Paktes tagt Die Außenminister von Australien und Neuseeland konferieren mit Dulles Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister, John Foster Dulles, er- öffnete am Mittwoch in Washington eine Konferenz des ANZUS-Rates(Rat der Mächte des Paziflk-Paktes), dem die Außenminister von Australien, Neuseeland und den USA angehören. Dulles bekräftigte erneut die Ab- sicht der drei Länder, gegen jede Aggression im Pazifischen Raum zusammenzustehen. „Wenn Ereignisse wahrscheinlich sind, die uns tatsächlich in einen Kampf führen kön- nen, sollten wir unsere Absicht vorher klar- stellen, dann wird es voraussichtlich keine Ausein andersetzung geben“, sagte Dulles. Der australische Außenminister, Richard G. Casey, wies darauf hin, daß er noch immer an die Möglichkeit eines großen Pazi- flk-Paktes denke. Der AN Z UsS-Vertrag könne als einer jener ersten Schritte in Richtung auf umfassendere Maßnahmen angesehen werden, zu denen man letzten Endes im Pazi- fik gelangen müsse. Der Außenminister von Neuseeland, T. Clifton Webb, meinte, ob- wohl der Kampf in Korea eingestellt worden sei, rechtfertige es die internationale Atmo- sphäre auf keinen Fall, in der Wachsamkeit oder den Anstrengungen beim Aufbau einer Verteidigung gegen eine mögliche Aggression im Pazifik nachzulassen“. Ueber den Zweck der Konferenz sagte Dulles, man werde sich vor allem mit der kommunistischen Gefahr beschäftigen, soweit sie die Teilnehmerstaaten berühre. Außer- dem wolle man sich mit Berichten der mili- tärischen Vertreter befassen, die später auch zu den Debatten hinzugezogen werden soll- ten. Die Konferenz diene ausschließlich der Erhaltung des Friedens. Im französischen Außenministerium wurde am Mittwoch darauf hingewiesen, daß die Verhandlungen zwischen Paris und London über eine engere Bindung Großbritanniens an die Europaische Verteidigungsgemein- schaft noch andauern. Da es sich jedoch um geheime Besprechungen handle, könnten vorläufig noch keine näheren Angaben über die bisherigen Resultate gemacht werden. Außerdem wurde im Außenministerium er- klärt, Frankreich werde in der Saarfrage keinerlei Initiative ergreifen, sondern weiter- hin neue Vorschläge von deutscher Seite abwarten. Die französische Regierung habe ihren Standpunkt unverändert beibehalten und sehe daher keinen Grund, von sich aus neue Schritte zu unternehmen. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat, wie jetzt in Paris amtlich verlautete, den neuen Sultan von Marokko, Mohammed Ben Araf a, als das rechtmäßige Staats- oberhaupt anerkannt. Am gleichen Tage überreichte der amerikanische Gesandte in Rabat dem Sultan sein Beglaubigungs- schreiben. Militärabkommen zwischen Spanien und den USA fertiggestellt Washington.(UP) Ende dieses Monats soll das seit langem vorbereitete Militärabkom- men zwischen Spanien und den USA unter- zeichnet werden, durch das Spanien aus der Neutralität heraustritt, die es während der beiden Weltkriege gewahrt hatte. Der ame- rikenische Botschafter, James C. Dunn, der während der letzten Woche in Washing ton die letzten Einzelheiten des Vertrages besprach, ist nach Madrid zurückgekehrt. Der jetzt fertig ausgearbeitete Vertrag sieht unter anderem vor: 1. Die Modernisierung der spanischen Luftstützpunkte, so daß ame- rikanische Fernbomber darauf starten und landen können, 2. die Benutzung der spani- schen Flottenstützpunkte durch die ameri- kanischen Seestreitkräfte, 3. die Unterstüt- zung Spaniens durch eine amerikanische Kontribution von 215 400 000 Dollars, wozu noch etwa 160 000 000 Dollars zum Bau der amerikanischen Luftstützpunkte kommen sollen, und 4. die Belieferung Spaniens mit Waffen und vielleicht auch mit Maschinen für seine Rüstungsfabriken. Bei dem Abkommen handelt es sich nicht um einen formellen Bündnisvertrag, viel- mehr ist im Fall eines Krieges nur die sofor- 10 Konsultation der Vertragspartner vorge- sehen. Noch über 3000 Gefangene in kommunistischen Händen? Panmunjon.(UP) Das Oberkommando der Truppen der Vereinten Nationen in Korea übergab den Kommunisten am Mitt- woch eine Liste mit den Namen von 3404 alliierten Soldaten, von denen angenommen wird, daß sie sich noch in kommunistischer Gefangenschaft befinden. In einer der Liste beigefügten Note fordert das alliierte Ober- kommando die Freilassung oder aber minde- stens die Klärung des Schicksals dieser Sol- daten durch die Kommunisten. Seite 2 MORGEN geeignet sein konnten, die westdeutschen Wähler umzustimmen. Man wird ihnen vom Terror erzählt haben, und wir wissen nicht, ob sie uns glauben, wenn wir ihnen nun zurückschreiben, daß wir selbst uns bei der Abgabe unserer Stimme ganz frei gefühlt haben, ob wir nun für Adenauer stimmten oder für eine der gegnerischen Parteien. Auch ein Kreuz im Felde der KP auf dem Wahl- Briefe* Luckenwalde schein hat niemand ins Unglück gebracht. Die Bereitschaft der offenen Selbstkritik, Aber die Propaganda dieser Partei und die Donnerstag, 10. September 1953 Ausländische Ehefrauen staatenlos? Eine ungewollte Auswirkung der Gleichberechtigung von Mann und Frau „Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der die den kommunistischen Funktionären überall aufgegeben wird, könnte in unserem politischen Leben ein gutes Vorbild sein, Mantel der Selbstgerechtigkeit einhergehen. geordneten Organisation geplant; werden dabei nicht geöffnet, sondern ge- schlossen. Nach der Bundestagswahl müßte es für einen wahrhaft selbstkritischen Kom- munisten unmöglich sein, die vielen Behaup- tungen vom Terror, unter dem die Bevölke- rung in Westdeutschland angeblich gestanden habe, zu glauben. 5 Anschließend an diese Behauptung des in Niedersachsen festgenommenen FDJ-ler lich erwiesen hatte. 0 3 1 aus der Sowjetzone, die die Bundestagswahl in seiner Rechenschaft freilich auch die Fest- stören sollten, wurden jetzt abgeurteilt. Sie kommunistischen Parteivorstandes folgt dann Taten ihrer Hintermänner haben nun ein- mal den Westdeutschen nicht das Gefühl zu 8 3 5 1 nehmen vermocht, daß Weil sonst Parteipolitiker viel zu gerne im wäre, uns diese Feiheit zu nehmen. Selbst 5 8 8 noch so viele Briefe aus Luckenwalde kön- Nur finden wir, daß die kommunistische nen daran nichts ändern. Die Parteiführung Selbstkritik meist auch nicht zum Kern vor müßte in ihrer Selbstkritik schon etwas wei⸗ stößt; vielmehr ist auch sie in dieser straff ter gehen und nicht nur fragen, ob die 5 g 5 auch sie Methoden falsch gewesen seien, sondern ob vollzieht sich nach einem Schema. Die Augen gicht auch die Sache einen zu schweren Feh- ler hat. Betroffene dadurch nicht staatenlos wird““. 4 3 Vor dem traurigen Los der Staatenlosen, die ihr Wes geeignet allenthalben auf Schwierigkeiten und Hin- dernisse stoßen, sind die Bundesbürger also seit vier Jahren bewahrt. Die bitteren Er- fahrungen der Vergangenheit, als das Dritte Reich massenweise Deutsche durch Gewalt- akt ausbürgerte, sowie die Rechtsverhält- nisse in zahlreichen Ehen, die nach dem Kriege zwischen Ausländern und deutschen Frauen geschlossen wurden, haben diesen verfassungsrechtlichen Schutz der deutschen Staatsangehörigkeit veranlaßt. Tatsächlich wurde damit eine Lücke im Staatsangehörigkeitsgesetz geschlossen, die Die etwa 1500 sich vor allem für viele Frauen als gefähr- Das geltende deutsche Gesetz sah bis dahin vor, daß jede Frau mit der Eheschließung die Staatsangehörigkeit E. K. Die festgehaltenen FDJler in die Sowjetzone zurückgeschickt Braunschweig.(dpa/ UP). stellung, der Ausgang der Wahlen zeige, erhielten einen Strafbefehl über je zehn Tage ihres Mannes erwarb. Bei Ausländerinnen, „daß es uns nicht gelungen ist, die Massen Gefängnis. davon zu überzeugen, daß die Kommunisti- suchungshaft als verbüßt. Die Strafe gilt durch die Unter- die einen Deutschen heirateten, ging das rei- Die ersten der bungslos vonstatten. Umgekehrt aber konnte sche Partei Deutschlands als einzige Partei FDJ-ler wurden bereits in die Sowjetzone gie deutsche Frau, die einen Ausländer hei- in Westdeutschland ehrlich und mutig die abgeschoben. Bis Mittwochabend sollten alle ratete, nationalen und sozialen Interessen unseres aus der Bundesrepublik ausgewiesen wor- Staatsangehörigkeit erlangen. immer gleich dessen In den USA nicht auch Volkes vertritt“. Noch verschiedenes andere den sein. Auch aus anderen Bundesländern galt beispielsweise eine Wartezeit von fünf hat„unsere Partei“ nicht verstanden, so zum werden ähnliche Maßnahmen gemeldet. Beispiel:„Die Bedeutung und die Rolle der Sowjetunion und der Deutschen Demokrati- schen Republik zur Erhaltung des Friedens und zur friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands überzeugend darzulegen.“ In der Tat, das ist gelungen. In der KP fragt man aber bei der Selbstkritik nur nach den Fehl N 1 Mittwoch die deutsche Grenzbehörde um b VVV polizeiliches Asyl in der Bundesrepublik ge- dung oder Tod des Gatten. oder bei son- beten. Die Jugendlichen(drei Mädchen und stigen N haben sich daraus die fünf Jungen) im Alter zwischen 17 und 22 bedauerli Fehlern in der Sache. Zu den Methoden, mit denen man ver- suchte, uns zu überzeugen, gehörten offenbar auch Briefe, die von der Bevölkerung der Sowjetzone in einer„spontanen“ Aktion nach Westdeutschland hinübergeschickt wurden. logen habe. So bekamen wir, mit dem Datum vom 5. Sep- tember geschrieben, eine Reihe von Zuschrif- ten zur Unterrichtung der„lieben Bürger von Mannheim“. Die Briefe kamen alle aus der märkischen Stadt Luckenwalde. Anscheinend hat man drüben so etwas wie„Aufklärungs- patenschaften“ verteilt und den Luckenwal- dern war Mannheim und unsere Zeitung ans Herz gelegt worden. Mit unbeholfen geführ- tem Stift schreibt da zum Beispiel die FDꝗ- Betriebsgruppe der Vereinigten Luckenwal- der Wolltuch-Fabriken:„Es ist bekannt, daß Adenauer vor einigen Tagen ein Schreiben an die Sowjetunion gerichtet hat, in dem er Popelarisiert, daß er sich für die Einheit Deutschland einsetzen will.. Was wollen Adenauer und seine Auftraggeber damit er- reichen? Sie sehen ihre Pläne von Bonn und Paris immer weiter in die Ferne rücken und haben Angst, daß die Wahlen für sie ein Scktlechfes Ergebnis haben könnten. Durch sein Schreſbefi an die Sowjetunion will Aden-— Auer Euch irre führen, um die Wahlen zu Seinen Sunsten ausfallen lassen. Er will den Friedenswillen der SU und des deutschen Volkes untergraben, aber er rechnet nicht mit dem starken Wiederstand des deutschen Volkes Wählt KPD, die Partei, die für eure Sache eintritt! Freundschaft!“ Auch die Kolleginnen und Kollegen des Rates des Kreises Luckenwalde erheben Protest, mit dem Gruß„Freundschaft“ for- dert ebenso die FDꝗ-Betriebsgruppe des VEB-Sägewerks„die lieben Bürger der Stadt Mannheim“ auf. die KPD zu wählen. In einem sauber und formvoll aufgesetzten Schreiben wendet sich schließlich die Klasse 12 der Oberschule der Goetheschule Trebbin im Kreis Luckenwalde über den „Manmheimer Morgen“ an die westdeutschen Wähler. In diesem Brief finden wir übrigens den bemerkenswerten Satz. daß die Behin- derung des Interzonenverkehrs keinesfalls die gesamtdeutsche Verständigung fördert. Eine Feststellung, der wir von uns aus nicht widersprechen können. Alle diese Briefe sind, wie gesagt, am 5. September geschrieben. Wir hatten also keine Möglichkeit mehr, die Wünsche aus Luckenwalde der Mannheimer Bevölkerung vor der Wahl zu unterbreiten. Unsere Patenfreunde in den Betriebsgruppen der Goetheschule und im Rat des Kreises Luk- kenwalde werden aber inzwischen gehört haben, daß auch ihre Beschwörungen nicht Jahren gaben dabei an, daß man sie über das politische Leben in der Bundesrepublik be- tenlosen Frauen Zuflucht oder Rechtsschutz. Jahren, bis der einheiratende Fhegatte die Acht Angehörige der FDJ, die am Mitt- amerikanische Staatsamgehörigkeit erwerben woch vergangener Woche mit gefälschten konnte, wenn auch diese Vrist inzwischen Aufenthaltsgenehmigungen die Zonengrenze herabgesetzt worden ist. In der Zwischen- bei Ludwigstadt überschritten hatten und 1 wegen des Verdachts der Wahlstörung sofort los, weil sie ihre deutsche Staatsangehörig- festgenommen worden waren, haben am keit mit der Heirat verloren hatte. In zahl- zeit aber war die Frau zwangsweise staaten- reichen Fällen, etwa bei vorzeitiger Schei- sten Folgen ergeben. Weder die alte noch die neue Heimat gaben den staa- Wollte eine solche Frau wieder Deutsche Das Jahr 5714 beginnt In Israel wurde am Mittwoch das Neujahrsfest gefeiert Jerusalem.(UP) Ganz Israel(und die Juden in aller Welt) feierten am Mittwoch den Neujahrstag des Jahres 5714. Das alte Jahr endete, als die Sonne am Dienstag- abend im Mittelmeer unterging. Aber die Bevölkerung des Landes fühlt trotz des alten Neujahrsgrußes der Kinder:„Möge das nächste Jahr so süß sein wie ein in Honig getauchter Apfel“, daß Israel noch einen langen und schwierigen Weg bis zum staat- lichen Wohlstand zurückzulegen hat, und man hörte ohne bemerkenswerte Reaktion den Ruf des Finanzministers Levi Eshkol nach weiteren Opfern und Entbehrungen. Staatspräsident Itzhak Ben-Zvi wies in einer Ansprache darauf hin, daß„noch ein langer Weg bis zum Ziel zurückzulegen ist“ und erinnerte an ein größeres Opfer:„Un- sere Freihęit wurde uns nicht auf dem Ser- vierbrett überreicht. Sie wurde durch die Opfer unserer geliebten Söhne und Töchter errungen, die ihr Leben für die Wieder- erweckung ihres Volkes und die Freiheit ihres Vaterlandes gaben“. Zu der politischen Unruhe in den arabi- schen Ländern des Mittleren Ostens sagte der Präsident in seiner Botschaft, die Feinde Israels wollten es vom Erdboden verschwin- den lassen, aber ihre Bemühungen würden „nicht mehr Erfolg haben als in der Ver- gangenheit“. Als eines der schwersten Pro- bleme des Landes bezeichnete er den Aus- gleich der Wirtschaft, die gegenwärtig unter Produktionsmangel leide, und ging auf die Stellung Israels in der Welt ein. Das Land habe wieder einen gleichberechtigten Platz unter den anderen Nationen eingenommen. Abschließend sprach Ben- Vvi von den Juden in aller Welt— vor allem auch von denen hinter dem Eisernen Vorhang—, die nicht in ihre Heimat zurückkehren könnten. „Millionen unserer Brüder sind noch in alle Winde zerstreut und ihre Herzen sehnen sich nach der Vereinigung mit ihren Brü- dern. Hunderttausende leiden noch in den Händen von Ismael und Edom— auch sie sollen heimkehren“. Er schloß seine Rede mit den Worten:„Möge die ganze Welt mit einem Jahre des Friedens und des Glücks gesegnet werden, denn im Frieden der Welt liegt unser Frieden“. Bulgarien will wieder diplomatische Beziehungen zu den USA London.(UP) Der bulgarische Minister- präsident, Wilko Tscherwenko w, teilte anläßlich einer Rede zum Jahrestag der Be- freiung Bulgariens durch die Rote Armee mit, daß das Land die diplomatischen Beziehun- gen zu den Vereinigten Staaten und Grie- chenland wieder aufnehmen wolle. Zugleich korderte er die Aufnahme Bulgariens in die Vereinten Nationen. 255 a Kultus ministerium in Mainz zur neuen Lage im Schulstreit Mainz.(dpa) Mit der Zurückziehung der Klage der SPD gegen die Landesverfügung zum Schulartikel der Landesverfassung beim Landesverfassunggerichtshof in Koblenz sei die prozessuale Seite dieses Streitverfahrens noch keineswegs erledigt, wurde am Mitt- woch im Kultusministerium von Rheinland- Pfalz in Mainz erklärt. In dieser Angele- genheit schwebten noch 13 Streitverfahren vor dem Bezirksverwaltungsgericht in Mainz. Von ihnen seien fünf wegen der Einführung von Konfessionsschulen und acht von katho- lischen Eltern eingereicht worden, weil ihre Anträge auf Errichtung von Konfessions- schulen nicht berücksichtigt wurden. Wie wirkte sich die 5-Prozent-Klausel aus? Wiesbaden.(UP) Sachverständige haben am Mittwoch die Verteilung der 487 Mandate im neuen Bundestag für den Fall berechnet, daß die Fünf-Prozent-Klausel nicht bestan- den hätte und auch die Splitterparteien zum Zuge gekommen wären. Danach wären auf die einzelnen Parteien folgende Sitzzahlen entfallen: CDU 231, FDP 46, SPD 144, BHE 26, DP 15, Bayernpartei 8, KPD 7, Zentrum 4, Gesamtdeutsche Volkspartei und Deutsche Reichspartei ju drei. werden, mußte sie erst ein langwieriges Ein- bürgerungsverfahren durchlaufen. Das gleiche Grundgesetz. das einen so umfassenden Schutz der deutschen Staats- angehörigkeit schuf, hat aber neue Schwie- rigkeiten für diejenigen ausländischen Frauen aufgeworfen, die einen deutschen Mann hei- rateten. Die gesetzliche Vorschrift, daß diese lichen Zerrissenheit und der Gesetzgebun derjenigen Länder, die für die Staatsangehö, rigkeit ihrer eigenen Bürger nicht gie gleich Vorsorge getroffen haben, wie das Grund. gesetz es tut menschliche Schicksale handelt, die in dg Mühle der zwischenstaatlichen Rechtsfragen mwemmu geraten sind, wäre es sehr zu wünschen, da Da es sich aber doch um Frauen automatisch mit der Heirat die deut- die deutschen Behörden bald zu klärende sche Staatsangehörigkeit ihres Ehemannes Bestimmungen für die Uebergangszeit kom. erwerben, gilt seit dem I. April 1953 nicht men und daß bald ein neues umfassende mehr. An diesem Tage wurde die völlige rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern wirksam. Die heiratenden Aus- länderinnen sind seitdem derart gleich- berechtigt, daß sie einen besonderen Antrag auf Einbürgerung stellen müssen, wenn Sie die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben wollen. Ihre Staatsangehörigkeit bestimmt sich also weiter nach ihrer väterlichen Ab- Papst Pius ruft zur Rettung der Jugend auf stammung und nicht nach den Verhältnis- ꝗie Katholiken zu einer umfassenden He. sen ihres Ehemannes. Für die betroffenen Frauen bietet dieser Grundsatz Vor- und Nachteile. Zahlreiche Schweizerinnen sind beispielsweise neuer- dings bestrebt, ihre angeborene und recht vorteilhafte schweizerische Staatsangehörig- keit trotz ihrer Ehe mit einem deutschen Manne zu behalten oder wiederzuerwerben. Recht hart betroffen sind dagegen diejenigen Ausländerinnen, in deren Heimat das gleiche Recht gilt wie bis zum 1. April 1953 in Deutschland. Sie erleiden nunmehr das gleiche Schicksal, das bis 1949 so viele deut- sche Frauen bei der Heirat mit Ausländern erlebt hatten. Sie verlieren zwar am Hoch- zeitstage ihre alte Staatsangehörigkeit, ohne jedoch als gleichberechtigte Ehefrauen so- kort die Staatsangehörigkeit ihres Mannes zu erwerben. Also sind sie jetzt staatenlos. Die deutschen Behörden stehen diesem Widerstreit von Staatsangehörigkeit und Gleichberechtigung vorläufig noch ziemlich machtlos gegenüber. Ein Erlaß des Regie- rungspräsidenten für Nordbaden hat zwar in Aussicht gestellt, daß ausländische Ehe- frauen von deutschen Staatsangehörigen einen gewissen Rechtsanspruch ableiten können, bei uns eingebürgert zu werden. Die Gesuche dauern aber zuweilen mehr als ein Jahr, weil sie über Karlsruhe und Stuttgart nach Bonn gehen, wo das Bundesinnenmini- sterium gehört werden muß. Möglicherweise macht man das für diese Ehefrauen etwas schneller und auch billiger als in anderen Fällen, wo die Kosten der Einbürgerung je nach der Vermögenslage bis zu 500 Mark be- tragen können. Vorläufig fehlt es aber noch an weiteren Durchführungsbestimmungen und auch an einem neuen Staatsangehörig- keitsgesetz, dessen Entwurf der erste Bun- destag nicht mehr beraten und verabschieden konnte. Für die unfreiwillig staatenlos geworde- nen Frauen können sich persönliche, beruf- liche oder wirtschaftliche Nachteile ergeben. Das sind Auswirkungen der nationalstaat- e tungsaktion“ auf, die die gefährdete Jugend vor der Welt der Sünde bewahren solle, h einer Ansprache vor 200 Priestern und qu gendführern der katholischen Aktion Italie mahnte der Papst vor allem, keine iter. rische Veröffentlichung in den Gemeinden den Diözesen und auf nationaler Ebene ohne vorherige Ueberprüfung durch die Jugend. führer zuzulassen. Die gegenwärtige Wel so sagte Papst Pius, ist„so unmenschlich weil sie antichristlich ist.“ Hessische CDU fordert Rücktritt der Landesregierung Wiesbaden.(dpa) Das Ergebnis der Bus. destagswahl in Hessen ist nach Ansicht de Landtagsfraktion der CDU eine Aufforde. rung an die SPD, den Landtag aufzulösen Nachdem die Politik der hessischen Landes, regierung von der Bevölkerung Hessens gh. gelehnt worden ist, erwarte die Fraktion de CDU, daß das Kabinett Zinn zurücktritt. Bg Fraktion hat am Mittwoch eine Große A. frage an die allein von der SPD gepildeh hessische Landesregierung gerichtet, welch Folgerungen sie aus dem Wahlergebnis von 6. September für die Landespolitik und f af ihre Haltung im Bundesrat. vor allem u außenpolitischen Fragen, zu ziehen gedemt Heute Konferenz der DVP/FDP in Mannheim Briefe an die Folgerungen für die Landespolitik? Folgende Zuschrift erhalten wir zur Debatte über die landespolitischen Folgerungen aus der Bundestagswahl: 5 „In der Ausgabe Nr. 208— Folgerungen für die Landespolitik?— führen Sie die Tatsache an, daß„Württembergs geliebter Herr Dr. Rein- hold Maier im Wahlkampf verkündet hat, er stelle sich der Bevölkerung, um von ihr eine Entscheidung über die Richtigkeit seiner Poli- tik zu erhalten. Sehr peinlich für Herrn Maier, denn nach dem Wahlergebnis benimmt er sich wie ein Jongleur auf dem Drahtseil und setzt seine Hoffnungen auf die für den Spätherbst vor- gesehenen Kommunalwahlen. Die Auslegung seiner Meinung zu dem Ergebnis der Bundes- tagswahl. Die Mentalität des deutschen Volkes hat sich wieder einmal durchgesetzt. Es liebt es, eine einzige Persönlichkeit hervor- zuheben. Der Wahlerfolg Dr. Adenauers ist nicht gleichermaßen ein Wahlerfolg der CDU. Hier wird Herr Maier beleidigend, belei- digend nicht gegenüber der CDU, sondern gegenüber den Wählern, die nicht nur der DU, sondern auch deren Kandidaten in einer reinen Persönlichkeitswahl ihre Stimme gaben. Dabei ist gerade Herr Dr. Maier ein großer Anhänger des Kumulierens und Panaschierens, eine Wahlmethode, die Württemberg für sich Ich nehme für mich und den Großteil d deutschen CDU-Wähler in Anspruch, das nicht die Person des großen alten Mannes dem Rhöndorf war, die mich bewogen ha für die CDU und ihren Kandidaten zu Si, men. Schließlich war ausschlaggebend, daß Adenauer und seinen Männern gelungen auf von 1949 ab den Karren wirklich zum Lauf fertel, Ka Und dabei vergißt Herr Malz schen Mi vielleicht aus Instinlrtlosigkeit, daß hieran wel bei seiner maßgebenden Männer seiner FDP großen u gdgeränc teil hatten. Fruchtbare Arbeit haben dis auch ni Männer geleistet und keine Kuhhandelspoliil aberdem um dreibeinige Sessel zu stützen. Der Wall erfolg Adenauers wäre ein Mißerfolg gend 95 den, wenn nicht Männer wie Prof. Ehrhart der Kranze Dr. Schäffer und Dr. Vocke hierfür seit Ja intsärztli, ren den Weg vorbereitet hätten. Oder glad 5 Herr Maier im Ernst, es wäre die Poll Außenministers Adenauer allein gewesen! Herr Maier hat sich mit seiner Meinung, c ds bequet CDU-Wähler als politische Analphabeten Gee er als G. gedrillte Nazis zu bezeichnen, denn and kann man seinen Satz Es das sche Bundesvolk), eine einzige Persönliche E mit sei emporzuheben' gar nicht auslegen, die Se! Sympathien verscherzt. Die Kommuna im Spätherbst werden den Beweis erbrineg, 5 H. nd Pensi U stunde a0 ben anden. liebt es(das del, im letze mt walz] Mingt ihn Donnerstag, 10. September 1953/ Nr. Ir. 210 Y. e as 80 Einem enauer 5 St beigefügt. ze sollten st recht g gehen. Ve Bei de kebruar 8. gittlungen as Leber eiter bek Staatsangehörigkeitsgesetz geschaffen wird I lenschen Da in derartigen Fällen das Prinzip de Gegenseitigkeit gilt, könnte sonst das Aus. land möglicherweise Gegenmaßnahmen zum Nachteil deutscher Bürger ergreifen. U. f Das vel dend bis gesamt aud 394 F echrsunfäl lenschen l bei an Vatikanstadt.(dpa) Papst Pius XII rg en, Flugz Vier J ſüörten G! gunstudio zem Films Mbezu e gummfilm das in der bend, bra ges Hudsc aten Wel! ter ersten Ein Gel rt Omme erK würd aun näm! lrkus nic zent, stel! nickt mit o gaz das! kus und renrund ark tpubl an und fü dein berüh iel später Um eine ben zu ret englischen on-on-S d Wũar h. Mannheim.(Eig. Ber.) Wie bereits kun den b gemeldet, hält die DPVP/F⁵D heute, Donnem) alen: des, tag, in Mannheim Beratungen über lande, und bundespolitische Angelegenheiten ab. dieser Konferenz im Rosengarten werden 4 Landesvorstand, die Abgeordneten der Dp FDP in der Verfassunggebenden Landes iu versammlung und die neu gewählten Bun bei d destagsabgeordneten der FDP aus Baden lden Kle Württemberg teilnehmen. Auch Minlstet m ergreife As er sich mußte er geigenden ven, So da präsident Dr. Reinhold Majer Wird an. wesend sein. e itte l a mit 10 Pfur porhanden 95 s Phi Herau Sge ber land) ei. Rete, um im seine . 555. eisigen Bl patentiert hatte und die die Sicherheit eine geinen in echten Wahl garantiert ach bald v tik da chwachsie mut einem and vermi mehr —— Dulles ruft nach „Gerechtigkeit“ Kann er der Menschheit einen neuen Sonntag verkünden? Die vom amerikanischen Außenminister Dulles am 3. September geäußerten Hoff- nungen auf das Ergebnis der deutschen Bun- destagswahl erregten so großes Aufsehen, daß darüber einige am 26. August in Boston von ihm abgegebene Erklärungen fast unbe- achtet blieben. Darin fordert Dulles dringend eine baldige Revision der Charta der Ver- einten Nationen, deren„dritte Unzulänglich- keit, wie er es formulierte, sich„aus der Nichtbeachtung der Tatsache“ ergeben habe, dag„die Weltordnung auf lange Sicht nicht von den Menschen, sondern vom Gesetz ab- hängt“, einem Gesetz, das die„ewigen Prin- zipien des Rechts und der Moral“ verkörpere. Der Entwurf der Charta habe weder die Be- griffe Gerechtigkeit noch Gesetz, erwähnt. Zwar sei dieser Mangel bis zu einem gewis- sen Grade in San Franzisko behoben und in der Charta verschiedentlich auf die, Gerech- tigkeit“ hingewiesen worden. Auch von der Vollversammlung habe man verlangt, die ständige Weiterentwicklung des internatio- nalen Rechts und seiner Kodiflzierung zu fördern. Doch in acht Jahren habe die Voll- versammlung nur geringe Fortschritte ge- macht. Gemessen an ihrem Objekt„Gerechtig- keit“ könnten Dulles“ Erklärungen, die an die Verschiedenheit von Naturrecht und posi- tivem Recht ebenso, wie an die Kluft zwi- schen Individualmoral und politischer Moral rühren, von grundlegender, ja revolutionärer Bedeutung für die künftige Verfassung und Tätigkeit der UNO und damit für die hiervon abhängige Rechtssprechung ihrer Mitglieds- staaten sein. Die Frage liege nahe, ob Dulles sich über das wahre Gewicht seiner Forde- rungen im Klaren ist, oder ob ihm auch hier — wie im Falle seiner Bemerkungen zur Bundestagswahl—„zur eigenen Bestürzung allzu offenherzige Aeußerungen ohne vor- herige Rücksprache mit Beratern herausge- rutscht“ sind. Forderungen, wie die oben zitierten, sind erstaunlich genug im Munde eines Mannes, der sich als Repräsentant eines „aufgeklärten Egoismus“ und der„Politik der Stärke“ fühlt. Der Versuch, Gerech- tigkeit in die Machtpolitik einzuführen, ist nicht neu; was wir Geschichte nen- nen, ist nichts anderes als die Geschichte seines Scheiterns. Will Dulles jetzt die Funk- tion des Sittlichen in der Politik festigen, die Bergpredigt in die Machtpolitik einfüh- ren und sich als Ethokrat betätigen? Ein Rückblick auf ähnliche Versuche scheint an- gebracht. Schon die Heilige Allianz schwor„als ihre einzige Führung die Vorschriften der Ge- rechtigkeit', der christlichen Nächstenliebe und des Friedens“. Aber niemals konnte sie diese Ziele praktisch verwirklichen, einmal weil unterlassen worden war, zu erklären, was Gerechtigkeit denn sei, sodann, weil sie unter Gerechtigkeit etwas sehr einseiti- ges und egoistisches verstand, nämlich die Forderung an ihre Völker, die Unberühr- barkeit von Thron und Feudalordnung zu garantieren und für dynastische Interessen, für die Prinzipien der Legitimität. Restau- ration und des politischen Kräftegleichge- wichts zwar jederzeit das Leben einzuset- zen, sich dabei aber aller eigenen Wünsche nach Volkssouveränität, Liberalismus, Sozi- alismus oder gar„Gerechtigkeit“ zu enthal- ten. Konnte man seither zwei verschiedene, einander ausschließende Arten von Gerech- tigkeit, eine reaktionäre und revolutionäre unterscheiden, so wird das keinerlei kon- krete Wirklichkeit verbürgende Wort Ge- rechtigkeit im Getriebe heutiger Interessen- politik erst recht atomisiert. Im Bemühen, eine politisch-sittliche Neu- ordnung der Welt herzustellen, stellte nach dem 1. Weltkrieg bereits ein anderer Ameri- kaner„den Grundsatz der, Gerechtigkeit als kür alle Völker und Nationen vrbindlich“ an den Schluß seiner 14 Punkte und proklamierte „ihr Recht auf gleiche Bedingungen der Frei- heit und Sicherheit, seien sie stark oder schwach“, und er schloß:„Der sittliche Gipfel dieses, des entscheidenden Krieges für die menschliche Freiheit ist erreicht.“— Bei aller Achtung vor dem ethischen Streben Wilsons: Der„sittliche Gipfel“ war keines- wegs erreicht(oder etwa doch?), schon Ver- sailles bot das Bild radikalen moralischen Verfalls. Es war auch nicht der„entschei- dende Krieg“. Die„menschliche Freiheit“ vollends erlitt niemals solche Einbußen wie seither. Die Konstituierung der Gerechtig- keit erwies sich als Selbsttäuschung für Sie- ger und Besiegte. Man hatte Wunsch und Wirklichkeit verwechselt und das Wichtigste ganz vergessen: zu definieren, was Gerech- tigkeit is t. In Punkt 1 der„Four Principles“ am 11. 2. 1918 forderte Wilson sogar„essen- tielle Gerechtigkeit“ für jeden einzelnen Teil der zu erzielenden Ordnung“ und am 4. Juli 1918 erklärte er:„What we seek is the reign of law.“ Häufig wird im englischen Sprachgebrauch, speziell bei Wilson, Gerech- tigkeit als„reign of law“(Herrschaft des Rechtes) statt„reign of justice“(der Gerech- tigkeit) bezeichnet, wie es sich überhaupt, auch bei Berufenen, einbürgerte, Recht und Gerechtigkeit zu verwechseln. Gerechtigkeit ist aber eben nicht identisch mit Recht, voll- ends die„sittliche Macht des Rechts“ er- scheint als Widerspruch in sich, denn das Recht sagt nichts über seine Sittlichkeit aus: es kann sehr unsittlich sein. Der Gerechtig- keit stehen Interessen gegenüber, Interessen aber werden sein— und Gerechtigkeit nicht sein— solange Staaten und Nationen sind. Clemenceaus Spott:„Wilson sei mit seinen 14 Punkten anspruchsvoller als Gott, der es mit zehn geschafft habe“, drückt die Mängel treffend aus. So konnte, da man sich nie- mals klar, geschweige darüber einig war, was Gerechtigkeit beinhaltet, auch der Völ- kerbund, die Krönung von Wilsons Werk, sein Ziel nicht erreichen. Im gleichen Dilemma befindet sich die neueste Alilanz dieser Art, die UNO. In der Charta vom 1. Januar 1942 erklärt ein Passus den Sieg über die Achsenmächte als„not- wendig, um Leben, Freiheit, Unabhängigkeit und Religion zu verteidigen und die Men- schenrechte und die ‚ Gerechtigkeit“ in ihren eigenen Ländern, sowie in andern Ländern zu erhalten“.— Abermals fehlt hier jede Substanziierung, was Gerechtigkeit nun sei. Folgerichtig entwickelte sich der angestrebte moralische Universalismus zu eineu Pluri- versalismus, wobei jeder Partner auf die ihm passende Auslegung des Begriffes Gerech- tigkeit pocht.— Doch immer wieder taucht in den Rezepten zur Schaffung einer besseren Welt der weder formell noch inhaltlich präzi- sierte Begriff Gerechtigkeit auf, so zum Bei- spiel in Trumans Erklärung in San Franzisko, auf die J. F. Dulles anzuspielen scheint: „Gerechtigkeit bleibt die größte Macht auf Erden; dieser Macht allein werden wir uns unterwerfen.“ Was wird hier an Fragwür⸗ digem nicht alles unterstellt! Einmal, daß Gerechtigkeit bereits auf Erden vorhanden is t, kerner, daß sie eine Macht, und zwar die größte Macht is t. Trumans Unterstel- lung ist aber keine allgemeingültige, regelnde Wirklichkeit, sondern ein Postu- lat. Noch immer ist Gerechtigkeit das Gegenteil aller Realität: klassischer Wunsch- traum der Ohnmacht schlechthin. Ist Gerech- tigkeit aber kein unteilbares, umfassendes, unantastbares und zwingendes Verhaltens- gesetz, so ist sie nichts als ein Slogan. Nun pflegen große Alliancen micht nur durch mächtige Repräsentati ten aus Stahl und Stein zu symbolisiens 99 sie pflegen die Menschheit auch mit Worten und falschen Hoffnungen zu be“ füttern. Aber die Zeit drängt, die Inte] dkerten tät des Menschen als Mensch steht in rab Daß ein Arbeitsgremium so weltweiten U fangs wie die UNO auf die stande sittlicher Gleichgewich dem Begriff Gerechtigkeit manipuliert, d selbst zu wissen, was er ist, scheint unm lang erw lich.— Statutengemäßß ist eine Revision dt Charta der UNO spätestens 1955 vorges Gelingt es in den kommenden zwei nicht, die gesamte moralische Apparatur UNO unter ein Gesetz zu bringem„ heißt aber, sie zur Vernunftfeirche der, 40 Ricken kunft zu machen,— dann besteht Gela ceinwe daß die Atombombe entscheidet, Was rechtigkeit ist. Soll Gerechtigkeit Kin Leitfaden der UNO sein, 80 bedeutet e Ablösung der auf Macht gegründeten 1 haberschaften der Nationen durch en nossenschaftsverhältnis, das die einer sittlichen Wertgemeinschaf gleichberechtigter un pflichteter Brüder macht. Millionen Menschen wissen gengu Gerechtigkeit nicht ist. Wird Foster 1 les ihnen sagen können, was sie sein n, Nimmt er die Sache auf, wo mittelaltet Päpste und Kaiser, wo St. Bernhard 7555 Calvin sie ließen, erzwingt er den big des Sittlichen über die Politik, dann 5 er zum Künder eines neuen Jahrtausen und der Menschheit blühte ein neuer tag: Man bedenke: Gerechtigkeit! Für Gelbe, Schwarze und Juden, für Siege 5 Besiegte, für Arbeitgeber und Arbeitnehne Aber noch ist Gerechtigkeit nicht Rech und für die Menschheit ist heute 3 1 Dl ice 0 Soon Role ihre Ide tatiybal grobe UNO t gleichge d gleichye⸗ 5 Un 0 Journa gelegte, des Sinde Dauer im 4 nit dem v tslosigkeit u ion Vorst uud Chef; zurgkältig eher hecbeiter och bis def einen Kle cal Len, denn bie Un kostet I bont Market 0 Waben Nr. 20 28e bung angehb⸗ 8 gleich Grund. och um 1 die tskrageg hen, daß färenden eit kom. assendez n Wird Nip der as Aug. nen zum U. K J der XII. rie en„Bet. e Jugend solle, n Und qu- Italien e litera⸗ meinden ene ohne Jugend. ge Weh schlich, tritt der Bug. sicht der Lufforde⸗ Hzulösen. Landes. sens ah Ktion det tritt. Dig roße Ah. gebildet t, welche bnis von Und fil allem gedenke FDP eits kun Donners, landes en ab. A erden de der DV Landes ten Bun. s Baden Minister. Wird an Fe ol a — 5 — neit ein ogteil 9 h, daß e lannes ad en haben zu stil. id, daß t ngen wa m Laufer err Male, eran vieh roßen. ben dies Jelspolillh Der Well 1g gewol⸗ Ehrhalt seit Ja der glad olitik dt esen? inung dl beten dit, an anden (das det sönlichen die letat malwalle bringen, H. 6 —x hre Ideb Atativbel bolisierel Ut grole zu übe e Integl in Fraß eiten Un. r im 40 igkeit m iert, o it unmö⸗ vision de orgesehel ei Jahre] Nach wratur de gen, o der 4 t Gefall Was Ge Fünf utet die ten Je. ein Ge. UNO gleicht“ gleichvel mau, 191 ster D, ein wi lalterlich hard u u 210/ Donnerstag, 10. September 1953 MORGEN Seite 3 as sonst noch geschah Einem Glückwunschschreiben, das Dr. Adenauer Am Dienstag erhielt, war sein Ho- Kop(Steinbock) aus einer Tageszeitung beigefügt. Es lautet:„Glauben Sie an sich. ze sollten Selbstbewußtsein zeigen, die Lage recht gut, wenn Sie fest aufzutreten ver- gehen, Vermeiden Sie Geldanleihen“. zei der großen holländischen Ueber- ewemmungskatastrophe im vergangenen gebruar sind nach den abschließenden Er- Attlungen des Roten Kreuzes 1795 Menschen ns Leben gekommen. Wie das Rote Kreuz ſeter bekanntgibt. werden noch immer 146 genschen vermißt. * Das verlängerte Wochenende von Freitag dend bis Montag 24 Uhr hat in den USA gesamt 585 Todesopfer gefordert. Davon aud 394 Personen durch verschiedene Ver- ehrsunfälle ums Leben gekommen. 79 enschen sind beim Baden ertrunken und g bei anderen Unglücksfällen getötet wor- en. Flugzeugunglücke forderten neun Opfer * Vier Jugendliche haben aus noch unge- harten Gründen das bereits 55 Jahre alte gunstudio„Ideal“ in Brand gesteckt, in dem Filmschauspieler wie Mary Pickford vor ahezu einem halben Jahrhundert ihr gummfilmdebüt gegeben haben. Das Studio, as in der Hauptsache aus Holzbauten be- gend, brannte völlig aus. Es liegt jenseits s Hudson und diente bereits vor dem ten Weltkrieg der Herstellung einer Reihe ter ersten amerikanischen Stummfilme. * Ein Gemüsebauer aus dem holländischen it Ommen macht mit seinem Pferd die ekwürdigsten Erfahrungen. Das Pferd aun nämlich seine Vergangenheit in einem kus nicht vergessen. Jedesmal bevor es geht, stellt es sich auf die Hinterbeine und nickt mit dem Kopf. Sieht es auf dem Markt- getz das Publikum, glaubt es sich in einem ius und ist nicht davon abzubringen, drei renrunden zu traben und dem lachenden larktpublikum seine Reverenz zu erweisen. n und für sich hat der Bauer nichts gegen ein berühmtes Pferd. Er kommt nur stets del später vom Markt zurück als mit seiner güneren Rosinante. Um einen von der Flut überraschten Kna- gen zu retten, hatte Mister Macphail an der englischen Kanalküste irt der Nähe von Midd- Kon-on-Sea rasch seine Hosen abgestreift nd war hinaus geschwommen. Es gelang ihm auch, den bereits dem Ertrinken nahe Knaben ergreifen und sicher an Land zu bringen. s er sich nun nach seinen Hosen umsah, mußte er feststellen, daß diese von der an- geigenden Flut davongetragen worden Wa- len, so daß ihm nichts anderes übrig blieb, as sich unbehost nach Hause zu begeben. duch bei der nächsten Ebbe blieben die nütz- ichen Kleidungsstücke verschwunden. Aber wei Tage später spülte eine Flutwelle sie ieder an Land. Sogar Uhr und Geldtasche mit 10 Pfund Sterling Inhalt waren noch darin ſorhanden. ** Als Philip Widdowson in Salisbury(Ma- land) eines Morgens den Eisschrank öff- te, um sein Frühstück herzuholen, kroch im seine Katze entgegen, warf ihm einen eisigen Blick zu und stolzierte mit steifen deinen in die warme Morgensonne, wo sie ch bald von der Tiefkühlung wieder erholt bete. Das Tier hatte die ganze Nacht im ſrigo zugebracht und ohne Schaden über- fanden. * in Mayfair, Londons vornehmstem Stadt- ertel, kann man einen Arbeiter der städ- bchen Müllabfuhr am Werk sehen, der auch hel seiner wenig sauberen Arbeit stolz sein Alagerändertes Monokel trägt. Warum soll rauch nicht? So fragt sich Ted Hiden, der Aherdem eine kleine eigene Jacht besitzt, u der er seine Ferien mit Kreuzfahrten an kranzösischen Küste zubringt. Bei einer amtsärztlichen Untersuchung war nämlich ktgestellt worden daß Teds linkes Auge Awachsichtig ist, und an Stelle einer Brille ut einem Fensterglas zieht er ein Monokel is bequemer und billiger vor. Die Jacht hat er als Gelegenheitskauf günstig erworden and vermietet sie die meiste Zeit, so daß sie am mehr einbringt als kostet. Im übrigen ist e mit seinem Beruf durchaus zufrieden; er hüngt ihm wöchentlich etwa 85 Franken bei Stunden-Woche, freier Arbeitskleidung und Pensionsberechtigung ein. Wenig Hochachtung vor Hochhäusern Der österreichische Städtebauer Rainer Unbedingt gegen Hochhäuser im Woh- nungspau wendet sich der Oesterreicher Roland Rainer, der mit 42 Jahren einer der kührenden Köpfe im geistigen Ringen um die moderne Stadt ist. Auf seinen Reisen hat den jungen Architekten Holland am stärksten beeindruckt: eines der am dichte- sten besiedelten Länder Europas hat als Standardwohnung das niedrige Reihenhaus. In der Acht-Millionen-Stadt London herrscht das Einfamilienhaus vor. Eine Flugstunde weiter östlich aber ist vielfach die Meinung verbreitet, nur Hochbauten könnten den ver- fügbaren Stadtraum auch für Wohnzwecke am besten ausnutzen. Roland Rainer stellt in seinem lesenswerten Buch„Städte- bauliche Pros a“ eine drastische Gegen- rechnung auf. Bei einem zweigeschössigen Wohnhaus wird noch die Hälfte des gleichen Wobnraums in ebenerdiger Bauweise als Baugrund gespart. Das dritte Geschoß spart nur noch ein Drittel, das vierte wiederum nur noch ein Vierte! der Grundfläche. Mit dem 14. Geschoß wird aur der vierzehnte Teil der Grundfläche eingespart. Ein so hohes Wohnhaus braucht aber soviel Freifläche um sich herum, daß die Einsparung an eigent- lichem Baugrund bedeutungslos wird. Zurück zum Einfamilienhaus Außerdem, so stellt Rainer fest, ist die reine Wohnfläche, die jeder Stadtbewohner braucht, überraschend klein gegen die Stadt- fläche, die er überhaupt beansprucht. Rech- net man als Wohnfläche für einen Einwohner 15 Quadratmeter, wobei die durch die Wohn- raumbewirtschaftung festgesetzten, örtlich verschiedenen Größen hier außer acht gelas- sen werden— die nicht dem Wohnen die- nenden Flächen der modernen Stadt sind vielfach größer, von 78 bis 350 Quadratmeter. Denn auf jeden Stadtbewohner kommen noch rund 20 Quadratmeter Industriefläche, 5 bis 100 Quadratmeter Wasserfläche, 10 bis 50 Quadratmeter Bahnen, 5 bis 40 Quadrat- meter Parkanlagen, mindestens 3 Quadrat- meter Friedhof, je 5 Quadratmeter öffent- liche und gewerbliche Bauten unnd Sport- und Spielplätze, 10 Quadratmeter Straßen und Wege und 15 bis 100 Quadratmeter Hof und Garten. Jede Stadtwohnung von 50 bis 60 Quadratmeter Wohnfläche beansprucht in Wirklichkeit 300 bis 1000 Quadratmeter Stadtfläche. Durch moderne, das heißt son- nige, luftige, umgrünte Hochhauser läßt sich durch die Abkehr von den bisherigen Eta- genhäusern kein nennenswerter Raum ge- winnen. Rainer geht noch weiter: durch die Wendung vom bisherigen mehrstöckigen Etagenhaus zum Einfamilienhaus von ein oder zwei Geschossen würde die Gesamt- Einige Irrtümmer über den Schmerz Hemingways alter Fischer. der mit dem Meere, mit dem Riesenfisch und mit den —gefräßigen Haien rang, spürte den vollen Schmerz der ihm in diesem Kampf zu- gefügten Wunden erst im Hafen, erst hin- terher. Oft kann es geschehen. daß ein Mensch eine tiefe, klaffende Wunde erst damn bemerkt, wenn er von der ihn gänzlich ausfüllenden Beschäftigung abläßt. Die psy- chische Erregung betäubte den körperlichen Schmerz, der einfach nicht wahrgenommen und mit Erschrecken erst hernach entdeckt wird. Aber den meisten Menschen ist der Schmerz in der Regel der unbarmherzige und grausame Warner, der Verletzungen, Entzündungen und Krankheiten anzeigt, und zwar prompt. Seine Empfindung wird zuerst aufgenommen in den äuhßersten Fibern und Enden der Nerven; der leben- sichernde Mechanismus gibt dann das Ge- fahrensignal der bedrohten Körperzellen sofort über das Rückenmark an das Gehirn weiter, das die Wahrnehmung zurück an den Ursprungsort funkt. Das Gehirn bestimmt damit genau den Gefahrenherd: Finger, Zehen, Arm oder Bein. Viele Schmerz-Forscher experimentierten mit Hitze, andere mit Kälte. um die ge- wünschten Reaktionen auszulösen. Profes- sor Livingston in Oregon beschäftigt sich seit sechs Jahren mit der Untersuchung be- täupter Katzen, deren Zahnwurzeln elek- trischen Schlägen ausgesetzt werden. Er Kritisiert Hamburger Lösungsversuche Häche der Stadt kaum berührt. Daher seine Forderung nach dem Einfamilienhaus mit eigenem Garten auch in der Großstadt, wie es London und sogar das junge Los Angeles beherrscht. Profilfragen nicht entscheidend Das spricht nicht gegen die neuen Ham- burger Hochhäuser als Einzelfall. Der Be- trachter sieht es diesen Bauten nicht mehr an, wie sie entstanden sind. geplant als ge- schlossenes Wohnquartier der Besatzungs- macht auf kostbarem und knappem Bau- grund in Anlehnung an ein repräsentatives altes Villenwohnviertel und zentraler Lage, mit dem Streben nach Isolierung und größt- möglichem Wohnungskomfort für Familien, die nicht mit jeder Mark zu rechnen brau- chen, außerdem wohl auch aus dem Wunsch, einer zerstörten Stadt wieder eine Silhouette, ein Profil zu geben, und nicht zuletzt ange- regt durch das Beispiel der neuen englischen „Flats“, von denen wir in Deutschland noch weniger wissen als von den städtebaulich so Wichtigen sieben neuen Trabantenstädten rings um London. Hamburg besitzt übrigens ein Gegenstück zu seinem Hochhauswohn- viertel im Sinne Rainers. Es ist die Fritz- Schumacher-Siedlung am nördlichen Stadt- rand, nach dem ersten Weltkrieg von einem Altmeister des Städtebaues in einer Zeit größten Mangels an Baustoffen und Fach- arbeitern gebaut und noch immer eine Mu- stersiedlung, nur eben kein Objekt für An- sichtskarten. Aber schließlich sollen Wohn- häuser eben Wobnhäuser und keine Sehens- Würdigkeit sein. Und es wäre schade, wenn wir uns erst dann wieder grundsätzliche Gedanken über Wohnungsbau und Städtebau machen, wenn der Wohnbedarf erfüllt, die Städte wieder aufgebaut sind. Untragbar Eine New Vorker Firma, die sich mit der Herstellung von Grabsteinen befaßt, erhielt von einer jungen, untröstlichen Witwe den Auftrag, folgende Inschrift auf dem Grab- Stein ihres kürzlich verstorbenen Mannes, an- zubringen:„Mein Schmerz ist so groß, daß ich ihn nicht tragen kann.“ Zwei Wochen später rief die Witwe die Firma an und bat sie, eine kleine Aenderung der Inschrift vorzunehmen. Der neue Text sollte lauten:„Mein Schmerz ist so groß, daß ich ihn allein nicht tragen kann.“ Die untröstliche Witwe hatte sich in- zwischen verlobt. wird dabei von Fachleuten für Anästhesie (Unempfindlichkeit) und von Physiologen unterstützt, die aufmerksam das Bild der Oszillographen, der Wellenschreiber, ver- folgen, welche die Gehirnimpulse verzeich- nen. Mit im Bunde ist auch eine Film- kamera, die alle Schmerzreaktionen der be- wußtlosen Tiere festhält. Oberfläche besonders reizbar Professor Livingston mußte erkennen, daß unsere allgemeinen Vorstellungen über den Schmerz einer Korrektur unterzogen werden können. So sind durch Gewehr kugeln verursachte Wunden nicht, wie oft gemeint wird, sehr schmerzhaft. Stoß und Erschütterung, die der Getroffene dumpf spürt, unterbrechen zeitweilig die Nerven- leitung. Ueberdies schmerzen oberflächlich eingeritzte Wunden stärker als tiefe Ver- letzungen, denn die feinsten Nervenspitzen liegen direkt in unserer Haùt. Zumeist ver- hält sich der Schmerz zwar proportional zur erlittenen Verwundung. Aber es gibt Menschen mit einer derart empfindlichen Haut, daß die leichteste Berührung ihnen schon wehtut. Andererseits gibt es Kinder, die so wenig Empfindung für Schmerz be- sitzen, daß sie eine ernsthafte Verletzung im Spiele und auch noch später überhaupt nicht entdecken. Ein Anwendung bestimmter Reizmittel ruft natürlich an verschiedenen Teilen des Körpers verschiedenartige Reaktionen her- . 85 . Stätte der Begegnung für Medizin und Chemie Das architektonische Gesamtbild der neu erbauten Schwarzwaldhalle in Karlsruhe gab den Firmen, die anläßlich der fünften Deutschen Therapiewoche ihre Heilmittel und Instru- mente ausstellten, Anregungen für einen besonders gepflegten Stil der Darstellung. Eine Woche lung uaren diese Kojen Stätten der Begegnung und des Gedanſcenaustausches zibiscken Aerzten und Chemikern. Mannheims bedeutende pharmazeutische Industrie war auf dieser größten pharmazeutischen Fachausstellung Europas eindruclesvoll vertreten. Blick ins Land Verdienstkreuz für„Mutter der Kriegsgefangenen“ Stuttgärt. Die unter dem Namen„Mutter der Kriegsgefangenen“ bekannt gewordene Alexandrine Gräfin von Uexküll, Oberin des Roten Kreuzes à. D., ist vom Bundespräsi- denten mit dem Verdienstkreuz des Ver- dienstordens ausgezeichnet worden. Gräfin von Uexküll hat sich im ersten Welkkrieg in außer gewöhnlicher Weise für die Betreuung der Kriegsgefangenen in Rußland eingesetzt. Von September 1915 bis zum Frühjahr 1916 bereiste sie die Lager der deutschen Kriegs- gefangenen in Nordrußland und West- sibirien. Nach dem Waffenstillstand war sie eine der 18 Delegierten des Deutschen Roten Kreuzes, die im Mai 1918 nach Rußland fuh- ren, um die Rückführung der zivilen Kriegs- gefangenen zu organisieren. Später war Sie als Generaloberin in Württemberg und dann als Mutterhausoberin im Rittberghaus des Wehleidigkeit und Unempfindlichkeit vor. Aber auch am gleichen Körperteil kann eine gleichstarke Reizung zu verschiedenen Zeiten wesentlich differieren. Ein kürzlich erlittener Schmerz kann bei einer erneuten Verletzung an der gleichen Stelle dazu füh- rer, daß die Empfindlichkeit sich verstärkt. Es kann aber auch geschehen, daß ein be- ständiger und wiederholter Schmerz am gleichen Ort eine gewisse Abhärtung des Leidenden mit sich bringt. Ein Patient kann seinen eignen Schmerz durch seine Meinung über inn modulieren. Ein Junge, der von seinem Vater verprügelt wird. beispiels- Weise. Er kann, wenn er dabei seinem Er- zieher in das Gesicht blickt und ein Lächeln wahrnimmt, selbst innerlich oder lautlos lachen. Er kann aber auch. wenn der den grimmigen Ernst des Rohrstockschwingers bemerkt, zu der Ansicht kommen, daß die an ihm verübte Prozedur sehr schmerzlich sei, und dann mitleiderregend brüllen. Eiri Sterbender, so ergaben die Ueber- legungen der modernen Medizin, erleidet keinen Schmerz. Lange bevor der Sterbende die Kraft seiner Sinne verliert. lange bevor Sprache und Bewegung erlöschen und der Herzschlag stockt, verliert der Körper die Fähigkeit, das Erleiden von Schmerzen an das Gehirn zu telegrafieren und von diesem die warnende Rückantwort zu erhalten. Denn, so formuliert Professor Livingston: „Der Schmerz ist ein Produkt des Bewußt- seins, dessen wesentliches Element wieder- um die Wahrnehmung ist.“ Deutschen Roten Kreuzes in Berlin-Lichter- felde tätig. Ihren Lebensabend verbringt Gräfin Uexküll in Lautlingen im Kreis Balingen. Familienstreit mit Totschlag München. Das Münchener Schwurgericht verurteilte den 31 Jahre alten Maurer Johann Hollacher aus Kösching bei Ingolstadt wegen Totschlags zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Im August vergangenen Jahres war der An- geklagte mit seinem russischen Schwager Michael Schellesnow wegen Erbstreitigkeiten aneinandergeraten und hatte ihn mit einem alten Seitengewehr getötet. Der Familien- streit zwischen vierzehn Geschwistern der Familie Hollacher um das Anwesen der El- tern, das der älteste Bruder geerbt hatte, dauerte schon einige Jahre. Bei einem er- neuten Streit, diesmal ging es um ein Vor- hängeschloß, hatte dann Johann Follacher seinen russischen Schwager in dem entstan- denen Handgemenge mit der Waffe an- gegriffen. Wenn der Plan Fehler hat Lörrach. Ein kostspieliger Planfehler stellte sich bei den nahezu beendeten Arbei- ten zur Verbreiterung der wichtigsten Lör- racher Ausfallstraße nach der Landesgrenze Fahrer und in Beifahrer, der auf dem Tank in Richtung Basel heraus. Man kam nämlich dahinter, daß die in wochenlanger Arbeit neu ausgebaute rechte Fahrbahnseite für be- sonders große Lastwagen zu schmal ist. Die Breite zwischen Straßgenbahngeleise und Bürgersteig beträgt nach dem Planentwurf 2,90 Meter, während— wie sich jetzt her- ausstellte— eine Mindestbreite von 3, 10 Metern erforderlich ist. Ein Vertreter der Basler Verkehrsbetriebe betonte, nur bei die- ser Mindestbreite könnten. wie es für später vorgesehen ist, die Großraumwagen der Bas- ler Straßenbahnen bis ins Lörracher Stadt- zentrum verkehren. Die Bauarbeiten wurden von einer Firma nach den Plänen des Stadt- bauamtes ausgeführt. Es bleibt nun nichts anderes übrig, als die bereits zementierte Bürgersteigdecke in einer Länge von mehre- ren hundert Metern wieder aufzureißen und die Fahrbahn auf Kosten des Bürgersteigs und des Stadtsäckels weiter zu verbreitern. Kirchenfenster für Hiroshima Werl. Die Wall fahrtsgemeinde Werl (Westfalen) wird aus Spenden der Wallfahrer der im Bau befindlichen Weltfriedenskirche in Hiroshima ein Fenster mit der Darstellung der Heimsuchung Mariens schenken. Das Fenster soll in Deutschland angefertigt werden. — Journalisten aus 17 Ländern der Erde be- döͤlkerten am Donnerstag eine peinlich sauber de blumengeschmückte Werkshalle Sindelfinger Zweigbetriebes der Fabrik mut dem weltberühmten Mercedes-Stern, um 105 Vorstandsvorsitzendem Dr. F. Könecke ud Chefingenieur Dr. F Nallinger mit den ans erwarteten, aber bis zur letzten Minute zuskältig vor der Oeffentlichkeit verborgenen eeiten bekannt gemacht zu werden 4 bis zuletzt rumorende Gerüchte über nen Kleinwagen sollten sich nicht bestäti- ben, denn als die Vorhänge feierlich zurück- zogen wurden, zeigten sich in vollem elnwerferlicht zwei neue Varianten der die Untertürcheimer sind doch zhe Leute: ostet haben, das traditionelle Waben kühlergesicht mit einer— sagen wir es ruhig: Y vontonahnlichen Form der Rurosserie, die sich mehr und mehr auch den europùischen zarkt erobert, zu verbinden. Und überdies: recht glüchlich zu verbinden. Allerdings ist der abenſünler nur mehr noch eine Attrappe. Aber bitte nicht weitersagen. Unter einen Hut gebracht: Tradition und Moderne 9950 DM kostet das neueste Fahrzeug mit dem Mercedes-Stern 1,7-Klasse und eine Neukonstruktion mit 1,8 Liter Hubraum. Mit dem Traditionsstolz all derer, die für den Mercedes-Stern arbeiten, erläuterte Dr. Nallinger besonders eingehend sein jüngstes „Kind“, den„180“. Hier die nüchternen Daten: Vier Zylinder; 52 PS: 126 km/ std ge- stoppte Spitze; 8,7 Liter Normverbrauch; vier zwangssynchronisierte Vorwärtsgänge; Lenkradschaltung; Blinkanlage; senkrecht stehende Ventile; 58 Liter Tankinhalt. Auf den ersten Blick bestechen die zum harmonischen Kompromiß vereinigte, ver- traute Benz-Kontur des Aufbaus mit der modischen Pontonform, der sicherlich nicht Was mag es sie für konstruletive Mühe ge- jeicht gewordene Verzicht auf ausgeprägte Kotflügel und auf Trittbretter zugunsten einer nur durch die vordere Blinkanlage unterbrochenen glatten Horizontallinie von den Scheinwerfern bis zum Bremslicht. Ge- radezu aufregend für das traditionsgewohnte Haus ist auch der Uebergang von 15-Zoll- auf 13-Zoll-Reifen— ein Beitrag, das Fahrzeug flach zu halten und„in die Länge zu ziehen“. Damit erreicht der„180“ unbelastet eine Höhe von nur 1560 mm bei 1740 mm Gesamt- breite, 4460 mm Gesamtlänge und einen Rad- stand von 2650 mm. Vier Fahrzeuge in einem wollte Dr. Nal- linger mit dem„180“ schaffen: Einen geräu- migen Reisewagen, einen zügigen Sport- wagen, einen betriebs- und verkehrssicheren schweren Wagen und einen wirtschaftlichen Mittelwagen. Man glaubt seinen Beteuerun- gen, daß ihm dieser Wurf gelungen ist, doch das letzte Wort wird der praktischen Erpro- bung durch den Käufer vorbehalten bleiben. Aber vieles spricht schon jetzt dafür, daß sich im Käuferurteil diese Konstruktions-Am- bition bestätigen wird. Dazu einige Bei- spiele: Der voll ausnutzbare Kofferraum ist um 75() Prozent größer geworden als beim bisherigen 170 S; die Fensterflächen des Auf- baus wuchsen um 40 Prozent, der Rauminhalt der Karosserie wurde um 22 Prozent gestei- gert; die Vordersitze sind insgesamt um 180 mm, die Hintersitze um 120 mm breiter ge- worden; die Steigfähigkeit im zweiten, drit- ten und vierten Gang wurde erhöht; der Kraftstoff-Normverbrauch um einen Liter auf 8,7 Liter gesenkt bei gleichzeitiger Steigerung der Spitzengeschwindigkeit um 6 kmyh; die vordere Spurweite mißt mit 1420 mm 95 mm mehr als die des alten 170 S und die hintere Spurweite wurde um 15 mm breiter. Der Wagen ist als Vier- bis Sechssitzer ver wendbar und hat technisch einige Raffinessen des 5300“, wie etwa zwei vonein- Benefahrer haben immer schon ein bißchen geknurrt, wenn's mal ans Reparieren ging, denn man kum an manche Dinge nicht so ganz einfach„rank. Der neue Fahrschemel des 180 schafft kier— neben der im Teæt schon beschriebenen— eine neue„Revolution“: Nach Lösung von nur drei Auflagepunſeten und einiger Leitungen kann der Fahrschemel (unser Bild) aus der Karosserie nach vorne herausgefahren werden. ander unabhängige, serienmäßige Heizungs- und Entlüftungsanlagen, die individuell von beiden Vordersitzen nicht nur ein- und aus- geschaltet, sondern auch nach„Thermometer- maßz' eingestellt werden können. Es fehlt auch nicht die Entfrostungsanlage für die ge- wölbte, nicht unterbrochene Vorderscheibe und die beiden vorderen Seitenscheiben. Eine besondere Besonderheit ist der völ- lig neukonstruierte Fahrschemel. in, be- ziehungsweise an dessen U-förmig geboge- nem rahmenartigen Bauteil die Vorderräder, die Vorderfedern, die Stoßdämpfer, die Len- kung mit Lenkgestänge und die vordere Motoraufhängung geschlossen vereint und montiert sind, so daß diese Einzelaggregate zusammen mit dem Kuppelung- und Ge- triebeblock eine Einheit bilden, die überdies komplett nach vorn herausgefahren werden kann, so daß die Austauschzeichen für diese einzelnen Aggregate auf ein Drittel der bis- herigen Werte verringert werden können. Zwei neue„170er“ Neben dieser Neukonstruktion bringt die Daimler-Benz Ad zwei verbesserte Fahr- zeuge der 170er-Serie auf den Markt. Da ist zunächst der neue„170 SV“, der den früheren 170-V-Motor mit der 170-S-RKaros- gerie und all deren Vorteilen verbindet, aber im Preis um 1650 DM unter dem früheren 170 S liegt und somit 8300 DM kostet. Ein weiterer neuer Typ ist der 170 SD, der ebenfalls die 170-S-Karosserie besitzt, aber unter der Haube den 40-PS- Dieselmotor hat und nun 9350 DM kostet, womit er ge- genüber dem früheren 170 DS um 1450 DM billiger geworden ist. mle Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 10. September 19538/ Nr, 2*. 205 Gelallen sind gestern zum größten Teil die Gerüste an einem der großen Neu- bauten am Paradeplatz. Damit wird der Blick frei auf architektonische Formen, die ein Ausdruck unserer Zeit sind. Alte Mannheimer werden„ihren“ Paradeplatz kaum mehr wieder erkennen, wenn erst einmal alle Baulichkeiten, die inn umstehen, fertig sind. Foto: Steiger Der„Stadtgeist“ ringt um angemessenen Iusdruck Die neue Folge der„Mannheimer Hefte“ formuliert Gegenwartsaufgaben In einem internationalen Städtevergleich macht Mannheim als Wohnstätte eine Figur, die viele Wünsche offen läßt. Es kann da- her nur nützlich sein, wenn jeder Mann- heimer in der neuesten Folge der„Mann- heimer Hefte“ einmal nachliest, was Ober- bürgermeister Dr. Heimerich über„soziale Stadtgestaltung“ und Gartenbaudirektor Bußjäger über„sinnvolles Großstadtgrün“ schreiben. Obwohl beide auf ältere Ent- Wicklungen zurückgreifen, die um die Jahr- hundertwende eingesetzt haben, formulieren sie für Mannheim in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Aufgaben, deren Ausfüh- rung äußerst gewissenhaft überwacht wer- den sollte. Fehlentwicklungen haben sich im Bewußtsein vieler deutlich abgezeichnet. Die Kritik an der Rummelbetriebsamkeit mancher Vereine ist leider nur zu berechtigt. Neue Perspektiven für den geistigen Unterbau des Zusammenlebens zeigt Schul- rat Dr. Brauch mit seiner Arbeit„Die Schule im Wandel der Zeit“ auf. Einige Vertreter älterer Auffassungen fühlten sich durch die scharfe Formulierung seiner The- sen(in einem Vortrag) schockiert. Wenn der Schock dazu dient, die Thesen aufgeschlos- sen auf ihre hochgradige relative Berech- tigung zu prüfen, hat ihre Zusammen- fassung ihr Ziel erreicht. Man wird diese Fragen im Zusammen- hang mit Bednariks Buch über den„jungen Arbeiter von heute“ kombinieren müssen, dem Günter Schulz, der neue Leiter der Mannheimer Abendakademie und Volks- hochschule, eine eingehende Betrachtung widmet. Aus der Gegenwart geschöpft ist die Re- portage über Mannheimer Industriebetriebe, an ruhmvolle Vergangenheit knüpfen an Studien von Ludwig W. Böhm über Wilhelm Kobells„Mädchen am Fenster“ und Anne liese Eders hochinteressante Arbeit über drei Altstadthäuser am Paradeplatz. Dr. Pas- sarge wendet sich Eduard Munch zu, Egon A. Joos läßt die Tage der zeitgenössischen Kunst 1953 in der Erinnerung Revue pas- sieren. Eberhard Tautz versucht für die zweite Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilm- woche ein Gleiches. Daneben wieder die äußerst gewissenhaft gearbeitete„Mann- heimer Chronik 1953“ und eine Bebilderung, die in ihrer„Mischung“ glücklich genannt zu werden verdient. f. w. k. Beirug mit dem Schicksal von Kriegsgefangenen Für 1000 DM Vorschuß„Befreiung“ versprochen In Rheinau wurde eine 42jährige Frau festgenommen, die sich an Frauen von noch in russischer Gefangenschaft lebenden Män- nern herenmachte und ihnen deren„Be- kreiung“ anbot. Sie erzählte. daß sie mit einer„Untergrundbewegung“ in Verbin- dung stehe und die Möglichkeit habe, die Kriegsgefangenen über Sibirien und Japan in die Heimat zu bringen. Als Reisekosten- vorschuß“ verlangte sie 1000 DM. Aktive Motorraddiebe knatterten in die Ferien in den Ferienmonaten Juli und August entfalteten die Motorraddiebe eine ver- stärkte„Reisetätigkeit“. Insgesamt wurden 31 Motorräder und fünf Personenkraft wagen gestohlen. i Bei der Jagd nach den auf Reisen gegan- genen Fahrzeugen konnten bis jetzt wieder 24 Motorräder und vier Pkws beigebracht und ihren Eigentümern zurückgegeben werden. Verräterischer Duft Auf illegalen Kaffeespuren Schon lange stand in Neckarau ein Pole im Verdacht, sich eingehend mit„schwar- zem Kaffee zu befassen. Nach langer, aber zunächst erfolgloser Ueberwachung, wurde nun vor seiner Wohnung ein überaus star- ker Kaffeeduft und auf dem Gehweg Spuren von gemahlenem Tropentrank fest- gestellt. Die Wohnungsdurchsuchung gab Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. September: Musensaal 19.00 und 21.30 Uhr: Konzert mit Stan Kenton und seinem Orchester: Siedlerheim Schönau 20.00 Uhr: Werbeabend der Theatergemeinde; Café Kossenhaschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau; Amerikahaus 20.00 Uhr: Stanley Weiner und George van Renesse spielen Werke von Sam- martini, Schubert u. a.; 18.00 Uhr: Film für Erwachsene Sie wünschen— wir zeigen“; 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend„Bei den In- dianern“. Freitag, 11. September: Café Kossenhaschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau; Mozartsaal 20.00 Uhr: Kammerorchesterkonzert mit Werken von Husa, Degen, Bartok und Strawinsky(Vereini- gung Zeitgenössisches Geistesleben): Amerika Daus 20.00 Uhr: Film ‚Schneller als der Schall“. Wie wird das Wetter? 1 — 2 Etwas Regen Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnd bewölkt und strich- J weise einige Regenschauer, 1 merklich kühler. Höchsttempera- uf tur nur etwas über 20, in der folgenden Nacht Abkühlung auf 10 bis 13 Grad. Zeitweise böige Winde aus West bis Nordwest. Pegelstand des Rheins am 9. Sept.: Maxau 371(- 4), Mannheim 205(7), Worms 133(6), Caub 132(40). Pegelstand des Neckars am 9. Sept.: Plo- chingen 109(20), Gundelsheim 170(2), Mann- heim 207(8). den polizeilichen Nasen recht. Der Pole gab darüber hinaus zu, seit 1952 bei seiner amerikanischen Dienststelle ständig Kaffee und Kakao gestohlen zu haben. Käthe Kruse spruch bei der Gedok Mannheim Als„Lebenserinnerungen einer alten Frau“ könnte man den Biographie-Auszug bezeich- nen, den Käthe Kruse auf Einladung der Gedok in der Mannheimer Volksbücherei vortrug, wenn, ja wenn sich diese Frau von siebzig Jahren nicht auf eine eigentümliche Weise das Air des Jungseins erhalten hätte. So war auch ihr Vortrag, der eigentlich ein sehr persönlich gefärbtes Zurückblenden auf die Zeit um die Jahrhundertwende war, mit der Wärme des Lebendigen erfüllt. Die große Käthe Kruse, eine schon beinahe legendär gewordene Gestalt, erwies sich hier als ein fast ätherisch durchscheinendes Persönchen, das— ganz so wie sie sich in ihrer Biogra- phie gezeichnet hat— das Leben von einer heiter- gelassenen Seite betrachtet, gelegent- lich mit Humor erfüllt, immer aber von einer tiefgründigen Nachdenklichkeit. Käthe Kru- ses Buch ist— wie ihr Leben— verklärt von der Liebe zu ihrem Mann, dem Bild- hauer Max Kruse(der übrigens im nächsten Jahr hundert Jahre alt werden würde), um dessentwillen sie sehr früh eine erfolgver- sprechende Karriere als Schauspielerin auf- gab. Käthe Kruse sprach von ihrer traurigen Kindheit, ihrem glänzenden Debüt als Schau- Spielerin und von den ersten Jahren ihrer Ehe. Nur von Puppen, die ihren Namen ja in aller Welt bekannt gemacht haben, von Puppen war am wenigsten die Rede. 1-tu Irbeitsmurkt unserer Studt vollaui gesättigt Die nicht gerade günstige Entwicklung hält an Auf dem Mannheimer Arbeitsmarkt herrscht nach wie vor Mollstimmung. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen nach dem Stand vom 31. August gegenüber dem Vormonat um 197 auf 7683(4123 Männer und 3560 Frauen) zurückgegangen, aber das sind immer noch 1410 Erwerbslose mehr als im August 1952. Mit fataler Konstantheit wahrt der Ar- beitsamtsbezirk Mannheim seinen vor eini- gen Monaten erworbenen Ruf, die absolut höchste Zahl an Arbeitslosen in' Baden-Würt- temberg zu haben. Auch prozentual gesehen, liegt Mannheim mit 4,7 Arbeitslosen auf 100 Arbeitnehmer nicht nur über dem Karls- ruher(4,0), sondern auch schon über dem Durchschnitt des Landes Nordbaden(4,5). „Schuld“ an dieser relativ ungünstigen Entwicklung ist nicht zuletzt das ständige Wachsen der Zahl der Beschäftigten, das zwar nicht mehr ganz so stark ist wie in den ersten Nachkriegsjahren, aber durch Sowiet- zonenflüchtlinge, Umsiedler und auch Ein- heimische neu„aẽnfgepolstert“ wurde. Nicht außer acht gelassen werden sollte auch, daß kein geringer Prozentsatz der Mannheimer Arbeitslosen als ausgesprochen„arbeits- schwach“ angesehen werden muß. Mannheim ist arbeitsmarktpolitisch nicht mehr die Oase, die alle Fremden„speisen“ kann. Der Arbeitsmarkt unserer Stadt ist— Um es ganz deutlich zu sagen— gesättigt. Belastet wurde er in den letzten Monaten unter anderem auch durch die Entlassung von insgesamt 900 bei amerikanischen Dienst- stellen beschäftigten Deutschen(die US- Streitkräfte geben immer noch rund 5000 Mannheimern Arbeit und Brot). Die offenen Stellen haben um 125 auf 840 (430 für weibliche und 410 für männliche Arbeitskräfte) zugenommen. Hier sind es insbesondere Facharbeiter. Hausgehilfinnen und qualifizierte technische Arbeitskräfte, denen die Mannheimer Wirtschaft eine Chance bietet. Mit Vermittlungen(5431 im August, das sind 115 mehr als im Vormonat) liegt Mannheim— nach Stuttgart— an der Spitze der badisch-württembergischen Ar- beitsamtsbezirke. Um den arbeitsmarktpolitischen Rutsch Mannheims abzubremsen, hat das Land Not- standsmaßnahmen in einem Umfang bewil- ligt, wie er sonst nur Städten mit über dem Bundesdurchschnitt liegender Erwerbslosen- zahl zugute kommt. Außerdem tut das Mannheimer Arbeitsamt alles in seinen Kräften Stehende zur Heranbildung von qua- liflzierten Arbeitskräften durch Lehrgänge, von denen jetzt einer für Schweißer und ein anderer für Serviererinnen neu eingerichtet worden sind. Neun Betriebe mit 768 Beschäftigten er- halten gegenwärtig Kurzarbeiter-Unterstüt- zung und 39 Umschüler konnten an den Ruhrbergbau vermittelt werden. rob. Verdächtiges Uhrenangebot z u Vorzugspreis en Mit einem„Sonderangebot“ von Uhren tauchte ein Betrüger in Rheinau auf und erfüllte seinen„Kunden“ gegen eine kleine Anzahlung jeden Wunsch. Vier Käufer, die sich betrogen fühlten, weil die von ihnen ge- kauften Uhren nicht beikamen, zeigten ihn an. Mannheims größte Turnhalle wurde renoviert Erweiterung der 1846er Halle für Ballspiele und Leichtathletik Das Heim des Turnvereins 1846 hat eine bewegte 50jährige Geschichte hinter sich. Tag für Tag dient es als Uebungsplatz der Sportlustigen und in der Saison der Vereins- feste ist es ein begehrtes Asyl für Bälle und andere Veranstaltungen. Während des Krie- ges wurde es nicht unbeträchtlich beschädigt, und so ist es kein Wunder, wenn es jetzt eine gründliche Verjüngungskur nötig hat. Es ist schon lange das Bestreben des ältesten Mann- heimer Turnvereins, das Gebäude wieder so herzurichten, daß es nicht nur sportlichen Anforderungen gerecht wird, sondern sich auch innen- und außenarchitektonisch seiner gepflegten Nachbarschaft würdig zeigt. In dieser Woche wird die Turnerfamilie nun einer ihrer größten Sorgen ledig: die Turnhalle, die mit ihren 600 qm die größte Mannheims ist, wurde von Grund auf reno- viert und modernisiert, und die Bauarbeiten Einer wurf ein Stück Eisen in die Maschine Anfechtung der Entlassung blieb erfolglos Sabotage ist ein französisches Wort, das sich von„sabot“, von„Holzschuh“ ableitet. Es wurde, neben seiner Bedeutung als„Holz- schuhfabrikation“, zum ersten Male im heu- tigen modernen Sinne angewandt, als Arbei- ter in Frankreich dadurch Maschinen zum Stillstand brachten, daß sie ihre Holzschuhe hinein warfen. Etwas ganz ähnliches hat sich jetzt ein Arbeiter in Mannheim erlaubt— oder er wird zumindest dieser Tat verdächtigt. Nur war es diesmal kein„sabot“, der in einer ton- verarbeitenden Maschine landete, sondern ein Stück Eisen. Das Ende war die Beendi- gung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber. Die Firma sprach von„betriebsschädigen- dem Verhalten“. Der Arbeiter aber bestritt, an der Sache irgendwie beteiligt gewesen zu sein. Und überhaupt: einer seiner Arbeits- Kollegen habe ja bereits seine Täterschaft zugegeben. Was nun?, sagten sich die Arbeitsrichter. Es konnte nicht festgestellt werden, wer von den beiden das Eisen in die Maschine gewor- fen hatte. Aber— so meinte das Gericht— durch die Beweisaufnahme wurde Arbeiter Nr. 1 am stärksten belastet. Wieso aber dann das Geständnis von Ar- beiter Nr. 2, der sich vor der Verhandlung wiederholt der Tat bezichtete, als Zeuge je- doch nun jede Schuld bestritt? Er selbst erklärte dazu, daß Arbeiter Nr. 1 es geschickt verstanden habe, ihn im Kame- radenkreis als den Schuldigen hinzustellen, 80 daß er allgemein verdächtig worden sei. „Dadurch habe ich die Nerven verloren und die Schuld auf mich genommen., um endlich einmal Ruhe zu bekommen.“ g Es war schon ein salomonisches Urteil, das die Arbeitsrichter hier zu fällen hatten. Aber der gute Eindruck, den Arbeiter Nr. 2 auf sie machte, erleichterte ihnen die Sache. Sie ge- wannen die Ueberzeugung,„daß der Zeuge sich der Folgen seiner Selbstbezichtigung nicht im geringsten bewußt war und einem psychischen Druck erlegen ist“. Schließlich hatte Arbeiter Nr. 1, wie ein Zeuge erklärte, einige Stunden vor dem Sabotageakt noch erklärt:„Wenn doch nur etwas verrecken würde.“ Außerdem war er nicht nur eine Viertelstunde vor der Tat „austreten“ gegangen, sondern noch einmal umittelbar vor Entdeckung der Tat. Daß er hinsichtlich seines Standortes zur Zeit des Sabotageaktes offensichtlich wiederholt die Unwahrheit sagte, erhöhte nicht seine Glaub- würdigkeit. Das Gericht hielt Arbeiter Nr. 1 für so ausreichend der Tat verdächtig, daß es dessen (kristgemäße) Kündigung entgegen seiner Klage als rechtswirksam beurteilte. rob Kleine Chronik der großen Studt Oeffentliche Sprechstunden der SPD am 10. September von 17 bis 20 Uhr im Sekretariat der SPD, K 1, 13, mit Landtagsabgeordnetem Kurt Angstmann, und am 11. September von 18 bis 20 Uhr im Volkshaus Neckarau mit Land- tagsabgeordnetem Walter Krause. Faktoren treffen sich. Am 12. September treffen sich Faktoren aus Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim in Heidelberg. Tagesablauf: 10 Uhr: Besichtigung der Heidelberger Schnell- pressenfabrik AG.; 14 Uhr: Ab Universitäts- platz Rundgang zum Neckar und Schloß, even- tuell Dampferfahrt; 16 Uhr: Versammlung im „Essighaus“, Plöck 97, dort Vortrag von Otto D. Reinhardt, anschließend Besprechung von Organisationsfragen. Modenschau bei C& A. Bis 19. September zeigt das Kaufhaus C& A Brenninkmeyer in seinem ersten Obergeschoß jeweils um 10.30 und um 16.00 Uhr eine Modenschau. Wir gratulieren! Georg Klee, Mannheim- Waldhof, Hainbuchenweg 59, wird 60 Jahre alt. Maria Gramlich, Mannheim-Rheinau, Hallen- buckel 33, begeht den 72., Christian Köhnlein, Mannheim-Wallstadt, Mosbacher Straße 96, den 72., Philipp Horch, Mhm.-Neuostheim, Leibl- straße 8, den 74., Franz Mayer, Mannheim- Waldhof, Morbangel 32, den 78., Karl Sattler, Mannheim, Fröhlichstraße 53a, den 79. Geburts- tag. Klara Werner, Mannheim, Langerötter- straße 6, vollendet das 80., Marie Kaißling, Mannheim, Mittelstraße 30(früher Schwetzin- ger Straße 144), das 85. Lebensjahr. Georg Busch. Mannheim, Oehmdstraße 2. kann den 91. Geburtstag feiern. Fritz Schröder, Mann- heim-Neckarau, Rosenstraße 22, kann auf eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma Eugen Feller, Dekorationsmalerei, zurückblicken. Die rote Waldumeise: Gesundheitspolizei im Revier Im Käfertaler Wald wird sie jetzt systematisch angesiedelt Das biologische Gleichgewicht unserer Wälder ist vor allem durch eine einseitige Bevorzugung der Nadelhölzer nachhaltig und empfindlich ge- stört worden. Insektenkalamitäten waren die Folge, gegen die man mit chemischen Mitteln vorging, was neue Störungen mit sich brachte. Durch mehrfache sich ergänzende Maßnahmen wird nun in der Forstpflege auf eine natürliche dauerhafte Gesundung des Waldes hingearbeitet. Wer durch den herbstlichen Käfertaler Wald wandert, wird sich immer wieder über die schwarzglänzenden Beerentrauben der Traubenkirsche freuen. Dieser reizvolle Baum, fälschlich oft auch als Faulbaum bezeichnet, wird zahlreich in den Pflanzenschulen des Forstreviers nachgezogen. Im Käfertaler Wald mit seiner verfilzten Grasnarbe, die nur allmählich durch den planmäßigen Un- terbau mit Laubhölzern zurückgeht, findet der Maikäfer für das Stadium des Engerlings besonders günstige Voraussetzungen. Durch die Vermehrung der Traubenkirsche, deren Blätter er verschmäht, wird seine Ernäh- rungsbasis stark geschmälert; er wird so ganz natürlich zurückgedrängt. Neben solcher sorgsamen, wohlüberlegten Holzauswahl und neben dem organisierten Vogelschutz soll die Vermehrung und syste- matische Verbreitung der Roten Waldameise zu einer krisenfesten Gesundung unserer Wälder führen. Vor einigen Monaten hat Revierförster Scholz drei Ableger von Nestern der Roten Waldameise aus dem Odenwald geholt und auf sonnigen lichten Plätzen angesiedelt, vorsichtig und fachge- recht mit dem alten Fichtennadelbaumaterial um Baumstrünke herum angeordnet. Ganz einverstanden waren die Ameisen zunächst nicht mit den neuen Baumöglichkeiten. In einiger Entfernung bauten sie neue. Nester, nun einheitlich aus Kiefernnadeln,. Erst ein kleiner Anfang ist mit diesem geglückten Versuch gemacht worden. Allmählich soll die Rote Waldameise wieder durchgehend den ganzen Wald besiedeln. Seit 150 Jahren wird ihr forstlicher Nutzen gepriesen, aber erst in den letzten Jahren schuf die fortschreitende wissenschaftliche Erkenntnis weitreichende Möglichkeiten für die Praxis. In Wäldern, die von Schadinsek- ten, wie Nonne, Kieferneule und Kiefern- spinne fast kahlgefressen wurden, grünen im Umkreis von Ameisennestern üppig-gesunde Oasen. Nach genauen Beobachtungen beträgt die Tagesausbeute eines großen Nestes der Roten Waldameise 100 000, die Jahresaus- beute 10 Millionen Insekten. Dabei wendet sich diese Ameise vor allem gegen die Insek- ten, die in einer das gesunde Gleichgewicht störenden Vermehrung begriffen sind. Durch Bodenverbesserung und Anreicherung der Pflanzenwelt ist die Rote Waldameise außer- dem nützlich; 30 000 Pflanzensamen können von ihr im Lauf einer Vegetationsperiode verbreitet werden. Zum Schaden unserer Wälder ist die Rote Waldameise sehr selten geworden. Kein ein- ziges Nest gab es mehr im Käfertaler Wald. Seit Jahrhunderten wird die Ameisensäure als„Ameisenspiritus“ gegen Gicht und Rheuma angewandt und die Ameisenpuppen werden, als„Ameiseneier“ bezeichnet, in un- vorstellbarem Ausmaß an Vögel und Fische verfüttert. Gesetze zum Schutz der Roten Waldameise gab es schon Ende des 18. Jahr- hunderts. Als verläßlichster und grundlegen- der Faktor der Waldhygiene steht heute die Rote Waldameise allgemein unter Natur- schutz sowie unter dem Schutz des Feld- und Forstpolizeigesetzes. Mit Geldstrafen oder Haft bis vier Wochen können alle Eingriffe in ihre Nester geahndet werden. Ak — — 1 Ra Kamera wurde von erfindungsreicher Han Von Mensch zu Mensch Am 19. Juli verunglückte auf der 5 3 1 und Reutlj. Friedrichsfe ein Ehepaar mit de a l Motorroller so schwer, daß der Chee 1 97 erheblich verletzt wurde. Ein vorbei m0 10 kommender Pkw., in dem ein Mann, eine bes des 0 Frau und zwei Kinder saßen, hielt unauf. I hei def* gefordert an, und der Fahrer erbot sich I dnen vis Sofort, den Verletzten ins Theresienkran- I nhalpizei kenhaus zu fahren. Von dort aus kehrte I detsworec er umgehend zum Unfallort zurück, um Kom dann auch noch die Frau, die unverletzt 1115 de geblieben war und in der Zwischenzeit mlt l. 5 der Polizei die notwendigen Angaben ge. Alien d 5 macht hatte zu ihrem Mann in das Kran. I. kil des kenhaus zu fahren. Von der Frau dert Antuch in nach seinem Namen gefragt, sagte der terwar Fremde, er werde beim Pförtner des Ae der Krankenhauses seine Karte abgeben. zadlelsüb! Leider ist diese Karte nun durch einen ie von unglücklichen Zufall anscheinend ver. i Verkäd loren gegangen, so daß die beiden Roller:. de kön fahrer nicht wissen, wem sie für die Hilfe, die ihnen zuteil wurde, zu danken“ haben. Sie hoffen, daß auf diesem Weg 1 ihr Dank vielleicht doch noch an die rich- tige Adresse kommt. stuttgart ſehnissen h die 22 guge im B n rund 6 e werden— mit Ausnahme der Decke, die ad 1 3.95 4 finanziellen Gründen nicht fertiggestellt wer cot. Be den konnte— in diesen Tagen beendet. Aüen-Wür Dis Wandornamente im Jugendstil, di Astend vo abgenutzte Fußboden und die düsteren Par ut. Dan ben des Raumes sind verschwunden, aus den Iggnüber immer etwas verwinkelt erscheinenden Sail 0 prozen wurde eine helle, luftige Halle, die zu Leibe tahrze übungen jeder Art schon durch ihre Raup. falke 5 gestaltung auffordert. Der alte Boden, du est. Nad durch die Schwingungsfähigkeit seines Hoi lde Bunde auch jetzt noch wertvoll ist, wurde als Blind. wen, im boden unter das neue Eichenparkett geleg sten K Damit ist die Halle jetzt auch für Baske, ball-, Handball- und Hockeyspiele geeigne Um im Winter auch den Leichtathleten ein Nat Trainingsstätte zu ermöglichen, baute man einen zehn auf sechs Meter großen Lohboden Ho an, der die Sprunggrube auf dem Sportplab ersetzt. Außerdem wurde eine Basketball] Rarlsrul garnitur, zwei Hülsenrecks und ein Span Aube verurt reck angeschafft. ns Vorpe Der Aufgang zur Halle wurde schon wl Jahre a einiger Zeit erneuert und mit Neonbeleuch ven Stra tung und eingebauten Mitteilungskästen aun und gestattet. Der Turnverein hofft, bis zum Entf dhrer Zu 2 dieses Jahres in dem der Stresemannstraßſehs Jahre zugewandten Gebäudeteil eine Gastwinlſtimer Pos schaft errichten zu können und damit die be Aflagten, herigen Wirtschaftsräume wieder als Gatf 1952 b derobe frei zu bekommen. Schwierig wir sich auch hier die Finanzierung Sestalten denn die Geldmittel des Vereins sind durthibtsmaske den Umbau der Halle und des Eingangs ziem nen bei 2 lich erschöpft. Man hofft jedoch, wie biskeſle Hände mit städtischer und staatlicher Unterstützun fibres legt und Mitteln aus dem Toto-Fond rechnen“ Können. 5 25 1 I Eumspiegel 3 u VI Kamera: „Es geschah aus heißer Jugendliebe] Heilbron „Sie-tanzte-nur-einen- Sommer“— Rege seur Arne Matteson offeriert hier eine ne Variation des alten Themas von der erste ſallfucht Liebe. Er versteht es, dabei der Erotik de ſeurteilt ihr gebührenden Platz in der Begegnung d ber 2 Geschlechter zuzuweisen. Dadurch, daß Apel Freun. sie in die für sie natürlichen Bindungen be, em f tet, reduziert er sie auf jene Reinheit, ſbtorrad 5 fast Keuschheit, die der Schöpfung naheste! Diese saubere geschlechter psychologisch Auffassung hebt sich wohltuend von den tren. A. genannten Aufklarungsfilmen ab, die en Alheim 55 hre Finger tief in den Schmutz stecken, eie die vor sie nach Höherem greifen. Nicht die 4, normität, das Morbide ist es, was Mattss zur filmischen Gestaltung gedrängt hat, 50, dern das„Normale“, das Gesunde, das h türliche“, das unsere Zeit so sehr zur Mal, gelware gemacht hat. In den Hauptrolle 1 sieht man neben dem männlichen Star dd 1 „Sie tanzte nur einen Sommer“, Folke Sui, 8 eldelbe quist, die ebenso wie er durch jugendlich] tere le! Frische und darüber hinaus durch ihre ufer in H mut überzeugende May-Britt Nilsson, B n losen gelenkt, und nur der Courths-Malerzth gebende deutsche Titel hinkt hinter dem Niveau d, e Filmes her. fi kallzei mu gte Men Wasservorhang statt Brandmauer Iden Hun löscht automatisch leren. An dem Wettlauf Mannheimer Geschäl, 5 War häuser um die Eröffnung ihrer Neu- oder f. 15 chem weiterungsbauten ist jetzt auch das Kauf a einbo Vetter rege beteiligt. Die Freiheitsstal 0 De lächelt noch als letztes Ueberbleibsel der ul a wei 1 herigen amerikanischen Benutzer von elf Nichtun, Innenwand des Universums auf die Ba Es war arbeiter herab, die jetzt vor einer iht inkwächte schwierigsten Aufgaben stehen: Da antrolleu: neuen Verkaufsräume ohne Trehnungswan Andusine in die des Gebäudes in N 7, 4 übergeben en wahrr sollen, muß die Brandmauer zwischen de ch gaulen beiden Häusern wegfallen. Nach polizeilich kum drinę Vorschrift muß sie jedoch durch eine ande 90 vor Feuer schützenden Einrichtung ersel bar 3 Ver werden. Man plant daher, einen„Wassertol, 885 5 hang einzubauen, bei dem sich bei eine 175 ster übermäßigen Erhöhung der Temperatur eib. automatische Löscheinrichtung einschalte 1 erhun wird. Diese Art Feuerschutz wird für Mant Wenst unt heim eine architektonische Neuheit sein,. 1 Isg war 3 2 Merte Hus dem Polizeibericht lte Umgefallen und aufgefallen. Auf de fate Brac Sandhofer Straße wurde ein 43jähriger 1 105 beiter bewußtlos aufgefunden. Es bed; Sitzer a noch der Aufklärung, ob es ihm schlecht 4e, u heig, d. worden war und er deshalb vom Rad tür. ar den N Der tägliche Unfall. Bei ee Ser.“ We etwas zu stürmischen Ma e Temili, radfahrt wurde in Walke, dane— ein junger Mann mit en, dit ein, Maschine aus der 5 Kamen v getragen, rannte gegen ein%. Die tor und blieb schwer er t gammelt liegen. Ein mitfahrendes Mädchen kam 15 5 leichten Verletzungen davon.— Mit eh d Schädel- und Schulterfraktur mußte. on zu Motorradfahrer, der auf der Friesenhe n, Assgen.! Straße gestürzt war, ins Krankenh l liefert werden. Es besteht Lebensgefaht. en. e der N 10 Rnkeutlien. Wie von der Reutlinger Kri- dem m IpoEl bestätigt wurde, ist es jetzt mann nöglich weise gelungen. die Spur des Die- orbel. deslohenzollernschatzes aufzunehmen. 1, eine. 7 08 2 2 maul. J bel de Verdächtigen handelt es sich um t sich inen gvissen Adam Wobidor. der der Kri- kran. nalpizei schon seit längerem als Gewohn- cehrte terbrecher bekannt ist. bickombination der Kriminalpolizei be- int ak der Aussage eines Stuttgarter Me- enzelt J l enhändlers, bei dem augenscheinlich . i des Diebeswerkzeuges, das für den ch in das Hohenzollernschloß am 31. 9 0 erwandt wurde, gekauft worden war. 5 de e der Werkzeuge waren derart wenig 800 Jdelsüblich“, daß sich die Polizei in einer e von Läden erkundigte, ob sich einer Verkäufer an deri etwaigen Käufer er- gem könne. In Stuttgart hatten die nach- 71 Toller. ir die danken n Weg e rich. uttgart. Nach den vorläufigen Er- ſenissen der Kraftfahrzeugstatistik hat e die Zahl der zugelassenen Kraftfahr- Jitze im Bundesgebiet nach einer Zunahme In rund 6 Prozent im 2. Vierteljahr 1953 l 305 Millionen Fahrzeuge anfangs Juli t. Bei gleicher Zunahme wurde in n-Württemberg um die Jahresmitte ein nd von etwa 650 000 Fahrzeugen er- Damit ist Baden- Württemberg— genüber einem Bevölkerungsanteil von prozent— mit 16,5 Prozent an der lattkahrzeughaltung im Bundesgebiet be- t. Nach wie vor ist das südwestdeut- de Bundesland, auf die Bevölkerung be- im Bundesgebiet das Land mit der g austen Kraftfahrzeugdichte. Karlsruhe. Die Große Strafkammer Karls- he verurteilte den 31 jährigen Hilfsarbeiter Vorpagel aus Unteröwisheim und den Jahre alten Karl Bühler aus Bruchsal n Straßenraubes, räuberischer Erpres- und räuberischer Angriffe auf Kraft- er zu Zuchthausstrafen von sieben und Jahren. Durch das Beispiel der Mann- er Posträuber angeregt, hatten die An- klagten, die beide arbeitslos waren, im 1952 beschlossen, sich durch Ueberfälle altende Kraftfahrer am Autobahnpark- Büchenau Geld zu beschaffen. Mit Ge- smasken und Pistolen versehen, waren nen bei zwei Ueberfällen über 1000 DM in e Hände gefallen. Ende November letzten Aahres legten sie bei Diedelsheim einen Ast chnen 1 jebe Heilbronn. Das Schöffengericht Heilbronn f wei Angeklagte im Alter von 18 und 19 n wegen fahrlässiger Tötung in zwei len, kahrlässiger Körperverletzung und kallflucht zu drei Monaten Gefängnis kurteilt. Die beiden hatten am 5. No- ber vergangenen Jahres gemeinsam mit Freunden nach einer Tanzveranstaltung einem Dorfwirtshaus zu viert ein Solo- rrad bestiegen und waren damit trotz erheblichen Behinderung des Fahrers großer Geschwindigkeit nach Hause ge- n. Am Ortseingang der Gemeinde eim verlor der Fahrer in einer Links- re die Herrschaft über das Rad und ſeidelberg. Der deutsche Schäferhund Acco“ lebt nicht mehr. Er ist das Opfer r in Heidelberg vielleicht einzigartigen samen Tierquälerei geworden. Einer losen Handlungsweise, die von allen ebenden Menschen nur mit Abscheu Empörung vermerkt werden kann. Die gel mußte eingreifen, um die wild er- e Menge abzuhalten, den verantwort- den Hundebesitzer auf der Stelle zu at- ekieren. f s war elf Uhr. als eine Limousine mit schem Kennzeichen in den Schloßpark- Matz einbog und dort auf der linken Seite te, Dem Wagen entstieg eine Familie zwei Töchtern. Sie entfernte sich rasch u fichtung Schloßgarten. s war etwa zwölf Uhr. als der junge brächter H. Brachtmann mit einem trolleur zufällig auf die betreffende ousine blickte und ein leichtes Schau- ſahrnahm. Als er näher trat. hörte er . Jaulen und Winseln aus dem Koffer- lizeilich m dringen. ae ande 15 5 18 ersen] Die Versuche, den Wagen oder den Kof- asServot aum zu öffnen, waren vergeblich. Der dbel lagen stand in der prallen Sonne, die Luft eine en innern mußte siedend heiß sein. Der inschaltef Säkerhund war im Kofferraum. Einge- ür Mau mängt unter dem glühenden Blech. chen d sein. s war etwa gegen 13 Uhr. als die alar- 155 gierten Beamten des ersten Reviers auf dem Talkpflatz eintrafen. In der Zwischenzeit Auf de fate Brachtmann den Kofferraum immer riger A at wasser abgekühlt. hatte versucht, die s bed sitzer aufzufinden. Vergeblich.„Es war mech u deig, die Sonne prallte mit ganzer Kraft 8 1505 aden Wagen. Das Jaulen wurde immer Bei 75 59 Wenige Minuten vor der Polizei kam n 15 0 Temilie zurück.„Schnell, ihr Hund er- Wal ier Je s— Ein Achselzucken. Die Familie it 1570. ein, der Mannn will weg. Stop! Die Hol- wamten verlangen den Kofferraum zu öff- 1 et id Die Menschen, die sich inzwischen an- „ ammelt haben, verlangen es. Jeder würde gerlangen. Der Besitzer, ein Franzose, wil bösartig erklärt bei der Kontroll-Kom- nb u deen zu sein, die Polizei hätte ihm niente ene, wagen. Doch. Die Polizei, jeder, der dabei urte dum Wobidor den Hohenzollern-Schutz? In Stuttgart wurden seine Diebeswerkzeuge angekauft forschenden Beamten Glück. Der Verkäufer eines Ladens erinnerte sich, daß bei ihm die fraglichen Werkzeuge gekauft wurden. Als die Kriminalbeamten dem Verkäufer darauf- hin eine Reihe Bilder von bekannten Einbre- chern vorlegten, deutete der Verkäufer ohne Zögern aus das Bild des Wobidor. Einige Tage später, so berichtet dle Poli- zei weiter, wurde der Verdächtige gesichtet. Bei Annäherung der Beamten gelang es Wo- bidor jedoch zu flüchten, während sein Be- gleiter verhaftet werden konnte. Der Ver- haftete konnte jedoch glaubhaft machen, daß er in keiner Weise an dem Einbruch vom 31. Juli beteiligt war. Die Fahndung nach Wo- bidor geht zur Zeit weiter. Um den Fortgang der Untersuchungen nicht zu stören, will die Polizei im Augenblick keine weiteren Infor- 8 über ihre Maßnahmen veröffent- ichen. 5 Höchste Fuhrzeugdichte im Bundesgebiet 3 Etwa 650 000 Kraftfahrzeuge in Baden- Württemberg Von der Gesamtzahl der zugelassenen Fahrzeuge in Baden-Württemberg entfallen nach dem neuesten Stand 348 000 auf Kraft- räder, 179 000 auf Pkw., 67 000 auf Lkw. und 50 000 auf Zugmaschinen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres hat sich die Gesamtbestand um 23 Prozent erhöht. Am stärksten hat dabei die Zahl der Kraft- räder, nämlich um 26 Prozent, zugenommen. Seit Mitte 1950 konnte der Kraftfahr- zeugbestand des Landes nahezu verdoppelt werden(+ 94 Prozent), worin neben der stärkeren beruflichen Beanspruchung der erhöhte Lebensstandard sichtbaren Ausdruck findet. Die Haltung von Kraftfahrrädern, größtenteils im Besitz von Arbeitnehmern, hat sich seit drei Jahren um 104 Prozent erhöht, bei Pkw. wurde eine Zunahme um 93 Prozent verzeichnet. ach dem Vorbild der Mannheimer Posträuber Hohe Zuchthausstrafen für Ueberfälle auf haltende Kraftfahrer über die Fahrbahn der Bundesstraße 293 und bedrohten einen anhaltenden Kraftfahrer. Dabei kam es zu einem Handgemenge. Durch einen hin zukommenden Pkw. wurden die Räuber in die Flucht geschlagen. Ende qanuar dieses Jahres raubten sie einem Handwerks- meister auf dem Parkplatz Büchenau 500 DM. An der gleichen Stelle hatte Vorpagel ver- sucht, einen Metzgermeister zu überfallen. Dieser trat ihm jedoch die Pistole aus der Hand, verletzte ihn durch Stiche erheblich und riß ihm dann die Kleider vom Leibe, so daß der Räuber, nur noch notdürftig be- kleidet, flüchten mußte. Die Angeklagten. die beide vorbestraft sind, waren geständig. Als Beweggrund gaben sie wirtschaftliche Not- lage an. Unvernunlt brachte zwei Menschen den Tode Zu viert auf Solo-Motorrad und dann mit Vollgas gegen eine Mauer prallte gegen eine Mauer. Dabei wurden der gesessen hatte, so schwer verletzt, daß sie im Krankenhaus starben. Die beiden an- deren trugen leichtere Verletzungen davon. Sie sorgten noch dafür, daß ihre Freunde in ärztliche Behandlung kamen, schafften das Motorrad beiseite und legten sich dann schlafen, ohne die Polizei zu benachrichti- gen. Aus diesem Grund mußten sie noch wegen Unfallflucht bestraft werden. Das Schöffengericht betonte, daß bei einer solch un vernünftigen Ueberlastung eines Fahr- zeuges nicht nur der Fahrer, sondern auch alle Mitfahrenden Schuld an dem tragischen Unfall hatten. Im Kofterraum jämmerlich erstickt Tragödie um einen Schäferhund— Polizei mußte eingreifen Der Kofferraum wird geöffnet, bewe⸗ gungslos mit flatternden Lungen glänzenden wilden Augen und schaumiger Zunge liegt der Hund darin. Zwei Beamte heben ihn heraus, tragen ihn in den Schatten. Die Frau des Hundebesitzers erklärt ruhig, ohne Auf- regung:„Wir lieben unseren Sacco“!“. Die Tochter des Tierarztes Dr. Rausch be- müht sich um das Tier. diesen herrlichen schwarzen Schäferhund. netzt ihm die Lip- pen, massiert das Herz. Doch der Hund kämpft seinen letzten Kampf. Das Herz wird schwächer. Der Besitzer steht daneben, Zi- garette im Mundwinkel. Seine Frage:„Fi- nis?———“ Zu Ende. Sieben Minuten. nachdem „Sacco“ zum letztenmal freie Luft geatmet hat. Sieben Minuten, in denen sich die Tra- gödie eines Tierlebens erfüllte. Die Menge wird wild, will sich auf den Mann stürzen und kann nur durch die Polizei zurückgehal- ten werden.„Steckt ihn in den Kofferraum!“, die Menge will ihr Urteil, ihr eigenes fällen. Der Mann wird auf die Wache gebracht Ein freundliches Bedauern und Schmerzensgeld Baden-Baden. Völlig überraschend erhielt dieser Tage eine Baden-Badener Hausfrau einen Brief des Bundeskanzleramtes, in dem der Bundeskanzler der Frau sein Bedauern über ihren bei der Außenministerkonferenz in der Kurstadt erlittenen Unfall aussprechen lieg. Gleichzeitig ging der Frau ein„Schmer- zensgeld“ in Höhe von 100 Mark zu, das durch das Sekretariat des Bundeskanzlers überwiesen wurde. Die Frau war bei der An- kunft des Bundeskanzlers in Baden-Baden anläßlich des Treffens der europäischen Außenminister von Schaulustigen umge- rannt worden. Sie hatte dabei einige Ver- letzungen erlitten. Mädchen wollte helfen und ertränk Romanshorn. Beim Baden im Bodensee ist in der Nähe von Romanshorn ein 12jäh- riges Mädchen ertrunken. Das Mädchen wollte einer Freundin, die am Ertrinken war, zu Hilfe kommen. Dabei versank es selbst. Die Freundin konnte gerettet werden. Ein Gerücht wird Wahrheit: Der lang erwartete, in Konstruktion und Form neue MERCEDES. BENZ der Mittelklasse ist da. Er bringt die traditionelle, MERCEDES. BENZ-LINIE in vollendetem Einklang mit einer strömungsgünstigen Karosserie. Der außergewöhnlich große Innen- und Kofferraum macht ihn in Verbindung mit den großen Rundblick- fenstern zu einem bequemen und sicheren Reisewagen. Seine Karosserie in Verarbeitung und Ausstattung ist beste Sindelfinger Qualität. Unübertroffene Straßenlage und Federung ergeben überdurchschnittliche Reisege- schwindigkeit und erfüllen auch die Wünsche sportlicher Fahrer. Mit einem Wort: Ein großer Wurf! MERCEDES-BENZ. Typ 180 wird sich die Straßen der Welt und die Herzen seiner Fahrer im Sturm erobern. TP IO PEIS FU DEN LVVENVLENVXER DMH 9hονε A K Die 170 S-Karosserie— ein feststehender Begriff für Raum, Komfort und Solidität— ist in Verbindung mit dem 170 S. Getriebe mit Lenkradschaltung und dem über hunderttausendfach bewährten 45 PS 170 V- Motor im Modell 1954 zu einem wirtschaftlichen Ge- brauchswagen hoher Qualität kombiniert. Der 170 S- V bietet bequem Platz für 5 Personen und ausreichendes Gepäck. Damit wird der neue 170 S- V noch mehr als bisher: Ein MERCEDES-BENZ für jedermann! TD I S- PREIS FUR DEN TLINVVENVLENKER DMH SO, AB HERR Gegenüber TVP 170 8 um 1650. DM im Preis billiger Der unverwüstliche, zuverlässige, gebrauchsbillige 40 PS MERCEDES-BENZ. Diesel, der mit Abstand den Weltrekord der Wirtschaftlichkeit hält, wird nunmehr nur noch mit der Karosserie des Typ 170 S und dem Ge- triebe mit Lenkradschaltung geliefert. Sein neuer Preis macht ihn noch wirtschaftlicher. Wohltuender Komfort wetteifert mit der beruhigenden Sicherheit und Zuver- lässigkeit der Daimler-Benz- Erzeugnisse. Selten waren Schönheit und Rentabilität in einem Fahrzeug so vereint. Pf EIS FUR DEM IÑMNLENXER DM 9350, AB HERR Gegenüber TYP 170 DS um 1450. DM im Preis billiger Typ I S- Die neuen MERCEDES-BENZ. Modelle sind ab Wochenende bei allen DAIMLER- BENZ. Filialen und Vertretungen zu besichtigen. DAIMLER-BENZ AK TIEN GESELLSCHAFT SrurrSART-UNTERTURK HEIN. AlrEstE AUοτνιοeHFA BRT OER WIT UNο RDO SSE AUONMOSIHFA BRUCE DEUTSCHLANDS 1844 Klor und ung Ich bitte um Ubemendung der Prospekte über O uescsbes-sENMZ- Tyr 180 MNEACEOES- SENZ-TVf 170-T NU NEAcEOES-SENZ-TVf 170 80 Nome/ Fir mor a .— Strasse: 1 eee eee de, e, e . Seite 6 INDCSTRIE- UND HANDELSBLATT 1. 210/ Donnerstag, 10. September 1/ Nr. 21—— Gruppenwahl zum Betriebsrat bleibt umstritten Das Landesarbeitsgericht Baden hat durch einen ausführlich begründeten Be- schluß eine wichtige Streitfrage zu 5 13 Abs. 2 des Betriebsverfassungsgesetzes wenigstens für seinen Bereich endgültig ent- schieden. Bei der Abstimmung darüber, ob eine Betriebsratswahl als Gemeinschafts- oder als Gruppenwahl durchzuführen sei, ge- nügt zur Entscheidung nach diesem Beschluß bereits die Mehrheit der Abstimmenden, die sich innerhalb jeder Gruppe an der Abstim- mung beteiligen. Die anderslautende Auf- fassung, daß sich jeweils die Mehrheit der Gruppenangehörigen für das eine oder andere Wahlverfahren zu entscheiden habe, ist damit als unzutreffend zurückgewiesen Worden. Zur verfahrensrechtlichen Seite hat das LAG entschieden, daß diese Streitfrage über die Mehrheitsbildung bei der Abstim- mung nach S 13 Abs. 2 BVG bereits vor der eigentlichen Betriebsratswahl im Beschluß verfahren geklärt werden kann. In diesem Verfahren ist jeder Beteiligte beschwerde berechtigt. Mit diesem Beschluß ist die Beschwerde von mehreren Angestellten eines größeren Betriebes zurückgewiesen worden. die sich dagegen gewandt hatten, daß die Frage Ge- meinschafts- oder Gruppenwahl innerhalb der Angestelltengruppe lediglich von der Mehrheit der Abstimmenden in der Ange- stelltengruppe entschieden worden war. Zwar hatte sich dabei eine absolute Mehr- heit für die Gemeinschaftswahl ergeben, je- doch hatten sich etwa 14 Prozent der Grup- penmitglieder an der Abstimmung nicht be- teiligt. Da sich aber nicht alle Gruppenmit- glieder an der Abstimmung beteiligt hatten, betrug diese Mehrheit weniger als die Hälfte der Mitgliederzahl. Gleichwohl hatte der Wahlvorstand sich über Gemeinschaftswahl entschieden. Aber auch die Auffassung des Wahlvorstandes, daß sich die Beschwerde gegen seine„Maßnahmen“ erst nach erfolg- ter Betriebsratswahl erhoben werden könne, ist vom LAd zurückgewiesen worden. Es handle sich nicht um eine Maßnahme des Wahlvorstandes, sondern nur um einen Streit über die rechtliche Bedeutung einer Abstimmung nach 8 13 Abs. 2 BVB. heißt es dazu in der Begründung des LAG. Es würde sinnlos und wenig wünschenswert erschei- nen, eine solche Entscheidung bis nach der möglicherweise dann zu wiederholenden Be- triebsratswahl zurückzustellen. An sachlich- rechtlichen Gründen stützt das LAG sich auf den Text des BVG, der nur von den„wahlberechtigten Angehörigen bei- der Gruppen“ spreche. Damit sei nur die Ein- schränkung ausgesprochen, daß nicht wahl- berechtigte Gruppenmitglieder sich nicht an der Abstimmung beteiligen dürften. Ein Hin- weis darauf, daß bei der Mehrheitsberech- nung von der Gesamtzahl der Wahlberech- Eefektenbörse Mitgetellt von: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Frankfurt a. M., 9. September 1933 Börsenverlauf: Zu Beginn der Börse nahmen die Gewinnmitnahmen ihren Fortgang. Bei den führenden Werten überwogen die Kursabschläge, ohne jedoch ein größeres Ausmaß anzunehmen. Im weiteren verlauf machte sich Rückkaufneigung bemerkbar, so daß die Börse nur mit wenigen Ausnahmen unwesentlich unter dem gestrigen Kursniveau schloß. Die Stimmung blieb zuver- sichtlich und freundlich. So konnten sich Stahl- verein, die anfänglich 4 Punkte hergeben mußten, gegen Schluß der Börse auf 220 erholen. IG-Far- den sanken leicht unter Pari(3). Renten ver · nachlàssigt. 4 — Tages kurse Bezeichnung— 5 3.0. 5. %%„„„ er 108 ½ 107 BW.„„„ 41 150% 151 BMW. 10.3 1 35½ 330 Conti Gummi 11) 142½ 142¹½ Daimler-Benz 10.6)] 124% 124% C r 104 102¹% ä: 126%½% 124½ Dt. Linoleumwerke 121) 156 154 ½ Durlacher Hof J 10.6 8 48 Eichbaum-Werger. 10.7 60 60 Enzinger Union 10.8 80 5 18. Farben 10.9 102½ 99% Felten& Guilleaume 10.8 95 93 Grün& Bilfinger. 3.1.) 79% 79 Harpener J 137— 271½ Heidelberger Cement. 14 9 148½ 146 Hoesc g. 12,866] 213 211¼ Klöchnerwer ko 2³³ 233 2222 64¼ B 5³ Mannesmann:- 93 Rheinische Braunkohlen 1.1 1715/6 171% Rhein elektra] in) 104% 104 55 JJ 12¹ 118 Seilwoln 2„f. 5 Siemens& Halske. 10.6) 133 131 Südd. Zucker 1 11 5 10⁵ 10⁵ Ver. Stahlwerke 222˙/ 218½ Zellstoff Waldhof 4.3] 77 85 75½ Badische Bank 321 24½ 240% Commerzbank 21 54 5⁴ 5 Deutsche Bank 1 10:6,25 73 73 Dresdner Bank 10:6, 20 70 7⁰ Reichsbank-Antelle 84 69 5 DM-Notlerung.) ex Dividende,) ex Bezugs. recht. Freie Devisennotierungen vom. September Geld Brief belg. Frances 8,336 3,756 Franz. Francs 11,975 11,995 Schweizer Franken 95,97 96,17 Holl. Gulden 110,25 110,47 kan. Dollar 4.245 4,235 engl. Pfund 11,679 11,699 schwed. Krone 80,78 30,94 dan. Krone 60,35 60.47 Trele Schwelzer Fr. 97,88 9,09 US-Dollar 4,195 4,203 tigten auszugehen sei, finde sich jedoch darin nicht. Hierfür werden zahlreiche Beispiele und Zitate aus der parlamentarischen und demokratischen Praxis angeführt. Der rechts- Politische Gedanke, daß die Mehrheit der Gruppenmitglieder erforderlich sei, finde keinen Ausdruck im Gesetz, obwohl er durch entsprechende Formulierung leicht hätte ein- gebaut werden können. Unzuträglichkeiten befürchtet das LAG durch diese Entschei- dung nicht, weil jede Abstimmung ord- nungsgemäß angekündigt und durchgeführt werden müsse, widrigenfalls jederzeit die Anfechtung gegeben sei und also niemand übergangen werden könne. Freilich gibt das LAG Baden zu, daß eine überwiegende Meinung in Rechtsprechung und Schrifttum, die in der Begründung auch zitiert wird, sich für die Mehrheit der Grup- benmitglieder ausgesprochen hat. Jedoch werden auch Stimmen zitiert, die für die An- sicht des LAG Baden sprechen. Aus dem unterschiedlichen Wortlaut des Betriebsver- fassungsgesetzes und des Betriebsrätegesetzes von 1920 glaubt das LAG Baden auch die Rechtfertigung herleiten zu können, über die überwiegende Meinung hinwegzugehen, die sich in der Weimarer Republik zum BRG ge- bildet hatte und die Mitgliedermehrheit be- fürwortete. Die Tatsache einer unterschied- lichen Rechtsprechung in den Bezirken ver- schiedener Landesarbeitsgerichte ist damit gegeben. Die Frage ist von grundsätzlicher Bedeu- tung für das ganze Bundesgebiet. Wün- schenswert wäre es daher, wenn im näch- sten derartigen Beschlußverfahren das Zzu- ständige Landesarbeitsgericht nach 8 92 des neuen Arbeitsgerichtsgesetzes die Rechts- beschwerde beim Bundesarbeitsgericht zu- lassen würde, das am 1. Oktober in Kassel seine Tätigkeit aufnimmt. Be. Rundholzeinschlagsprogramm erfüllt (VWD) Am 31, Juli belief sich der Rundholz- einschlag im Bundesgebiet insgesamt auf rund 22,4 Mill. Festmeter mit Binde. Damit ist das Ein- schlagsprogramm dieses Forstwirtschaftsjahres er- füllt. Bis zum 31. Juli waren 18,6 Mill. Festmeter Holz mit Rinde verkauft, das sind 90% der bis- herigen Einschlagsmasse. Vormacht der öffentlichen Hand Wie aus einer Uebersicht über die bis- herigen Freigaben von Emissionsanträgen beim Kapitalverkehrsausschuß hervorgeht, sind bisher am Kapitalmarkt Emissionen in Höhe von insgesamt 2,24 Milliarden DM ge- nehmigt worden. Die Gesamtsumme hatte demgegenüber Ende Mai rund 1.73 Milliar- den DM betragen. Dabei ist der Anteil der Industrie- und Bankobligationen sowie der Aktien noch immer relativ klein. Er beträgt bei Aktien ganze 196,2 Millionen DM, wobei zu bedenken ist, daß rund die Hälfte davon Bankaktien sind. An Industrie- und Bank- Obligationen wurden seit dem Bestehen des Kapitalverkehrsausschusses(also seit Mitte Dezember 1952) 699 Millionen DM emittiert. Allein der Anteil der Länder- und ähnlicher Anleihen übersteigt mit 310 Millionen DM denjenigen der Aktien noch um ein be- trächtliches. Den Hauptposten bilden nach Wie vor die Hypothekenpfandbriefe, die Kommunalobligationen und ähnliche, die insgesamt in seiner Höhe von 1034,9 Mil- lionen kreigegeben worden sind. Es zeigt sich darin das große Uebergewicht der öffentlichen Hand auf dem Kapitalmarkt, zu- mal die erste Bundesanleihe in Höhe von 500 Millionen DM. und auch die geplante Lastenausgleichsanleihe von 200 Millionen DM ein dieser Summe noch nicht einbegriffen sind. Zwar ist in der letzten Zeit der Anteil der Industrieobligationen etwas gewachsen, doch stehen offenbar auch für die nächste Sitzung des Kapitalverkehrs ausschusses am 24. Sep- tember in Bonn in der Hauptsache wiederum wie bisher Emissionsanträge für Anleihen der öffentlichen Hand im Vordergrund. Der Anteil, den die gewerbliche Wirtschaft an den Emissionen am Kapitalmarkt Ende Mai mit nicht mehr als 15 Prozent gehabt hat, nat sich auch im letzten Vierteljahr nicht wesentlich verändert. Deshalb wird der Aeuhßerung des Bundeswirtschaftsministers eine große Bedeutung zugeschrieben, der in diesen Tagen erklärt hat. auf dem Kapital- markt werde die Vormachtstellung der öffentlichen Hand verschwinden und die Aktie wieder regeneriert werden müssen. Wie wir hören, wird sich der Ausschuß für Geld und Kredit des Bundestages vor allem mit der„Entdiskriminjerung“ der Aktie in Bälde beschäftigen. Gesundung des Kapitalmarktes und große Steuerreform (UP) Obwohl die Kabinettsliste für die zweite Bundesregierung noch nicht vorliegt, ist doch so gut wie sicher, daß in einer neuen Adenauer-Regierung Ludwig Erhard das Bundeswirtschaftsministerium und Schäffer das Bundesfinanzministerium wieder über- nehmen. Damit liegt auch das Wirtschafts- und finanzpolitische Programm für die näch- sten vier Jahre grundsätzlich fest: Hebung des Lebensstandards durch weitere Steige- rung der Produktion auf der Grundlage des freien Wettbewerbs und durch Steuersen- kung— im Rahmen der kommenden großen Steuerreform. Hauptziel der großen Steuer- reform müsse es sein, die deutschen Steuer- zahler von den überhöhten Steuerlasten zu befreien. 0 i Ein weiteres wesentliches Ziel der Wirt- schafts- und Finanzpolitik unter Führung von Erhard und Schäffer in der neuen Bun- desregierung wird die Gesundung des deut- schen Kapitalmarktes sein. Die Vertretung der Wirtschaft ist nach den bisher vorliegenden Abgeordneten- Listen stärker geworden als im alten Bundestag. Es sind führende Vertreter der Schwerindustrie neu in den Bundestag gewählt worden. Der Bergbau ist durch einen Vertreter der Koh- lenbergbauleitung und zwei Bergwerks- direktoren vertreten. Die Zahl der Fabrikan- ten hat sich erhöht. Das Handwerk meldet die Wahl von 22 Handwerkern in den neuen Bundestag. Der Mittelstand wird insgesamt durch mehr als 100 Bundestagsabgeordneten vertreten sein. Zu der in jedem Parlament üblichen„grünen Front“ werden sich rund 40 Abgeordnete als allen Fraktionen vereinigen, unter ihnen der Generalanwalt des Raiff- eisenverbandes, Heinrich Lübke, und der Präsident des bayerischen Raiffeisenverban- des, Michael Horlacher. Die Quadratur des Kreises erfinden Bundesein nahmen und Bundes ausgaben gerecht ausgleichen Um in eine Steuerdiskussion überhaupt eintreten zu können ist es zunächst nötig, sich den vom Parlament verabschiedeten Haushaltsplan vor Augen zu halten. Seit eh und jeh wird Steuerpolitik— leider— nach dem Prinzip der Bedarfsdeckung getrieben. Während Frau Petersen als Hausfrau monatliche Ausgaben den jeweiligen Ein- nahmen der Familienangehörigen anpassen muß, macht es der Staat umgekehrt. Er läßt vom Parlament zunächst die Höhe der Aus- gaben beschließen und errechnet aus dem Geldbedarf die auf die Steuerzahler ent- fallende Last. Der Haushalt des Bundes ist der wich- tigste Spiegel des gesamten staatlichen und a) 1949 war einmalige Gelegenheit ge- boten, gerechte soziale Ordnung zu schaffen. Diese Gelegenheit sei nicht genützt worden. b) Die Einkommensteuer-Senkung bevor- zugte die hohen und höchsten Ein- kommen zu Lasten der Renten-, Lohn- und Gehaltsempfänger durch Erhöhnug der ungerechten und unsozialen Um- satzsteuer. e) Der Wirtschaftsaufschwung sei mit Konsumverzicht der breiten Massen erzwungen worden. Steuerbegünstigung der Selbst finanzierung habe zu Kapital- fehlleitungen und Engpässen geführt. RNNDFE SN SC NBEN NAI 24. 708.100. 000- DM Schuldendienst a Weder um auf die Abschloßsumme des BundssNebsNBTpkanes 10 R Jurehlauſende Posen 0 Beifrag des qußerordenfl. an den ordentl. Haushalt und zuzuse zen: Sch politischen Lebens in der Bundesrepublik. Es ist daher eine staatspolitische Aufgabe er- sten Ranges, die Bevölkerung über die Grö- Benordnung und Zusammensetzung der Ein- nahmen und Ausgaben des Staates ins Bild zu setzen. Um breitesten Bevölkerungs- Kreisen einen anschaulichen und leichtfaß- lichen Ueberblick über die Zusammensetzung des Bundeshaushaltes zu geben, veröffent- licht das Bundes ministerium der Finanzen— Wie schon in den vergangenen beiden Jahren — die graphische Darstellung in Kreisform, aus der die Anteile der einzelnen Einnahme- und Ausgabearten im Bundeshaushalt des laufenden Rechnungsjahres 1953/54 ersicht- lich sind. Wie gesagt, hinsichtlich der Verteilung dieser Ausgabenlast regt sich Kritik, die in folgenden vier Punkten gipfelt: uldbvehverpfllehl ungen. . l, Saz g e500 0 gen 247 d alan en: .„„„e208 600 go 9 4 b e 75 600 000 e. e e ge 740 000 000 d) Die Verlagerung der Steuerstruktur von den direkten zu den indirekten Steuern sei unsozial. Blindheit scheint Antriebskraft zu solcher Kritik zu sein. Mit Lastenausgleichs- und Sozialge- setzgebung ist doch der soziale Ausgleich bis an die äußerste Grenze getrieben worden. Wer es nicht glaubt, der höre, daß folgende Entwicklung Platz gegriffen hat: Es betrugen Rechnungs- Rechnungs- jahr 1949 jahr 1953 Unterstützungs- und Rentenleistungen d. Gebietskörperschaften 4,1 Md. 6,9 Mͤd. Die Zuschüsse zur Sozialversicherung 0,5 Md. 2,5 Md. Eigenleistung der Sozialversicherung) 4,1 Md. 7,4 Md. Unterstützungs- leistung der Sofort- hilfe etc.)) 0,6 Md. 1,3 Md. Unterstützungs- und Rentenleistungen insgesamt 10,2 Md. 19,0 Md. Hinsichtlich der unsozialen Steuerpolitik muß vermerkt werden, daß sich der Bundes- finanzminister und mit ihm die meisten der SPD angehörenden Länder- Finanzminister sehr energisch gegen die Verbrauchssteuer- senkungen wehrten. Dennoch gelang es, sie herabzusetzen, so daß jetzt ein durchaus er- trägliches Bild gewähren. Wie sich die Einkommenssteuer entwik- kelte, zeigt das am Ende des Artikels stehende Diagramm nur unzulänglich, nämlich in den niedrigsten— in den sogenannten steuer- freien Einkommensbeträgen. Eine Ergänzung bietet folgende Tabelle: Die veranlagte Einkommenssteuer für einen Verheirateten mit einem Kind(Steu- erklasse III, I) ermäßigte sich gegenüber dem Lohnsteuertarif von 1948 wie folgt: Jahreseinkommen um Prozent 3 500 DM 76,1 4 000 DM 57,8 5 000 DM 48,2 6 000 DMͤ 425 8 000 DM 36,9 10 000 DM 35,3 usw. usf. Die sich auf die Verbrauchs- und Um- satzsteuer beziehende Kritik basiert auf der sich auf Unwissenheit verlassenden Behaup- tung, daß für lebenswichtige Nahrungsmit- tel die gleiche Umsatzsteuer erhoben würde wie 2z. B. für Nagellack oder Parfüm. Es be- darf keines eingehenderem Studiums der Grenze des lohnsteuerfreien Einkommens Da Nominalwerte bloß Ziffern und Zahlen sind. die Steuerfreiheit bezieht, ist hier das jeweilige umgerechnet worden. S 100 0 —— ed ubs CEHRU A. 2 J% 372 8 8 * S-e l SE Lgle Lg. 8 e Für Milcherzeugung ür gestiegen (VD) Die Gesamtmilcherzeing im 8 Bundesgebiet hat sich nach einer zug a 0 Statistik des Bull in abgelaufet 15 r a schaftsjahr— Juli 1952 bis Jung33 85 pubois-Ar gegenüber dem vorhergehenden Wöchafts,.] Jürnber s! jahr— um 2,1 Prozent auf rund 16, a illio, in dle eur nen Tonnen erhöht. Der Bestand ali. kampf kühen hat mit rund 5 815 000 Stüchpiege zuch 5 55 96,3 Prozent des Vorkriegsbestandeg reich ben 12 Der durchschnittliche Milchertrag Kb t bey überstieg mit 2765 Kilogramm die Istu In Willen des besonders futterreichen Wirtschaffüns aun aus 1951/52 noch um 1,5 Prozent. gage blei! für einen 500 Mill. US-Dollar e kin 75 kür Montanunion zen bels zugene. II. (UP) Die Hohe Behörde der Montanuq ien Schwäc rechnet damit, daß die USA dem gema Cüntner samen europäischen Markt für Kohle 5 pen Ellis, Stahl noch in diesem Jahr einen Kreditg] en Kart Höhe von 500 Millionen Dollar einräu wening ab Dieser Kredit, so berichtete der Vizepräside der Hohen Behörde Franz Etzel am 8. Se. tember vor Juristen, soll für dringende f. vestitionen in der westeuropäischen Monten industrie zur Steigerung der Produktion 3c wendet werden.. ö Marktberichte 5 vom 9. September 1 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßgmath unnschaft (VWD) Große Anfuhr. Zwetschgen zu notierte 95 928 Preisen gefragt. In Tomaten nachgebende Pretz lirkel f Es erzielten: Mirabellen 12—18; Pfirsiche 2 tannien 2 15.27; späte Hauszwetschgen 78.5; Aepfel A den Deut bis 22, B 113: Birnen A 1424. B 6.1 Kopfe pit 912: Endivien 4—5(UGeberstand); Weigkohl u purch di Wirsing 5—6; Rotkohl 4—5; Blumenkohl 20 führen Erbsen 20; Buschbohnen 20-25; Stangenbohnen 171 tür! bis 32; Tomaten AI 1011, AI 13, Al. die tür B 6-3; Zwiebeln 7—8. ien Ansch Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 2. 0 Hussichtslos (VWD) Mittlere Anfuhr. Absatz normal, Nef er die E gebende Preise bei Tomaten, Ueberstand, 5 f Rekorde. V Zlelten: Pfirsiche A 3044, B 20-29; Zwetschgez in de A 7-9, B 5—6; Aepfel A 1—25, B 714; Pius 1 chlanc A 14-2, B 6-13; Freiphausgurken 12; peng beltschlan A 11-14, B 310; Zwiebeln 6—7; Paprika Il. nellen E Nüsse 47—63; Mandeln 30. — Umsatzsteuergesetzgebung, um festzustelg I daß dies nicht der Fall ist. Vielfach 8 Nahrungsmittel nur zu einem Teile des un beutsc malen Umsatzsteuersatzes ein mal ums steuerpflichtig, während andere Waren“ jeder Stufe der Erzeugung, Verarbeitin oder der Verteilung, also mehrfach umu Austri: steuerpflichtig werden. Letzteres ist sogar ein vielfach übersch Das Spie nes Argument für die preisverbilligen] EC Kaise Funktion der sozialen Marktwirtschaft, them Debe sich der Preisspiegel seit den stürmisdi Ereignissen um Korea wieder erheblich u rückgebildet hat, ist die zwischenzeit eingeführte Umsatzsteuererhöhung auf daten und Rücken der erzeugenden, der veredelnde furden. Es der verteilenden Wirtschaft abgewälzt wüde hilflos den, ohne den Verbraucher zu treffen. fr Wiener Wenn nun angesichts der mit berdfin Abwe stehenden Wahlen verbundenen Unrüller Wiener versprochen wird: 555 1. Vollbeschäftigung, 2. Erhöhung der steuerlichen Freigre 3. Erhöhung der Einkommensteuer- Progression, 4. die einphasige Umsatzsteuer, 5. verschärfte Steuerfahndung, ihrer Versprechungen. Voll beschäftigung heißt, aus öffentlich Mitteln Arbeit um der Arbeit willen schaffen, selbst wenn diese Arbeitsbesch kung zur Pleite führt. Die Mittel für eine solche Politik kö allerdings auf zwei Wegen beschafft wen Den ersten wies uns der Gefreite Braunau, der andere Weg wäre das teil von dem, was sub 2—5 versproch Wird. K der noch Ec ) ohne Arbeitslosen versicherung ) ohne produktive Maßnahme ohne wiederzugeben, auf welche Kaufkraft Nominaleinkommen auf heutige DM-Kauftis Verhefcs fers Vefrpefratsre e ee af ef E rec 75 erhelf b ö En mit SKIN 144144 4 1925 1918 1949 1953 tor Zugruhelsle gung der ſohes ſohns teuer inbells. fur ſges Hindſes titre grohs k. 625 570 1059 1053 5 loug 99 1855 1925 10 1949 955 Verköbfe 9 Alles Zubehör für Ihr Fenster! IMPORT-TIPDPIe MKE durchgewebt, ca. 2* 3, schöne Muster, nur 140,-, ca. 2*3, durchgewebt, in herrlich. Mustern nur 195, DM, e Kleicersehränke 120—200 em, Tei lung. Woll-Velour-Tepplehe N Verkauf alt. Meßplatz, Bunker 5BEL-EICHELE A Immob-Moller Mannheim Geschäfts- u. Rentenh gu, 1. H. Fürstenberg am Wassert. Hei Barzahlung gesucht Tel. 4 05 30 Wochenend-, Land- u. 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Die gage bleibt, ob er nicht doch zu schwerfällig r einen so gerissenen Boxer wie Karel Sys % Im Rahmenprogramm erhält Hugo Salfeld ne Chance gegen den von Nürnberg geschla- egen belgischen ZwWwei-Zentner-Mann Robert zugene. Heinz Sachs tritt gegen den körper- ien schwächeren USA-Neger Terry Moore an. Günther Nürnberg hat mit dem USA-Neger 500 Ellis, der auch mit Heinz Neuhaus vor en Kampf gegen Sys sparrte, ein Spezial- beining absolviert. Man erwartet viel von Ein erregendes Kapitel des modernen Sports: ie geschichte der iſammeriuurſ- Weltrekorde Schon 1924 warf Tootell 64, 18 m/ Storch erreichte als erster die 60-Meter-Marke Aus Oslo kam die Meldung von dem neuen Weltrekord im Hammeruerfen, den der schwedische Angestellte einer Elektrofirma, Sperre Strandli, aufstellte. 62,36 m Nog die 7,25 ſeg schwere, an einem I, 10 m langen Drahtseil hängende Eisenkugel. Da- mit übertraf 61.25 m aufgestellt hatte. Es gibt viele dramatische Geschichten im Sport. Eine der erregendsten wurde von der Entwicklung der Rekorde im Hammerwerfen geschrieben. Nur in wenigen Sportarten wurde 80 erbittert um die Weltbestleistung gekämpft Wie bei den starken Männern. Oft wurden Weltrekorde überboten, aber sie fanden keine Anerkennung. Die 62.36 m, diese beachtliche Weite, die Strandli jetzt erzielte, wurde schon mehrfach übertroffen. Da gab es im Jahr 1924 einen Olympiasieger namens Frederic Tootell, der, als der erste offizielle Weltrekord des Amerikaners Ryan noch auf 57.76 m stand, den deutschen Läufern auch im achten und letzten Länderkampf leser Saison wird die deutsche Leichtathletik- lnnschaft am Wochenende im Inönü- Stadion ian Istanbul ihre Erfolgsserie fortsetzen. Die lrkei, die am Bosporus u. a. gegen Groß- ſtannien kämpfte, ist die 20. Nation, die gen Deutschland ihre Leistungskraft über- ült. a die geographisch ungünstige Lage zu gen führenden Leichtathletik-Nationen haben c die türkischen Spitzenkönner nicht leicht, ten Anschluß an die europäische Elite zu 2 So knüpfen sich gerade an die(oftmals ſssichtslosen) Kämpfe gegen starke Auslän- ter die Hoffnungen auf Verbesserung der ſekorde. Von diesem Gesichtspunkt aus sieht ban in der Türkei auch die Begegnung mit heutschland, von dessen Läufern man auf der emellen Bahn des Inönü- Stadions besonders bos povus. Lünderampf.Nustlaug viel erwartet. Heinz Fütterer, Karlfriedrich Haas, Friedel Stracke und Werner Lueg sol- len Schrittmacher für die ehrgeizigen tür- kischen Läufer sein. Den größten Erfolg für die türkische Leichtathletik errang 1948 der Dreispringer Ruhi Sarialp mit dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille. Wenn auch Sarialp nicht mehr so stark ist wie zur Zeit seiner Londoner Placierung, so darf man den Türken im Springen die eine oder andere Ueber- raschung zutrauen. Ueber die Wettkämpfe hinaus ist bei dieser Veranstaltung daran Zu denken, daß sich die deutschen Sportler in einem Land befinden, wo sie mit großer Herzlichkeit empfangen und aufgenommen werden. Auf die alten freund- schaftlichen Bindungen zwischen der Türkei und Deutschland wird heute im Lande des Halbmonds mehr denn je hingewiesen. In der Fußball-Stadt Wien: ſeutsther Heister wurde deklassiert Austria Wien— 1. FCK. 9:2(5:0) Das Spiel der Meister Austria Wien gegen Mc Kaiserslautern, endete am Mittwoch mit Ienem Debakel der deutschen Gäste, die zwar g auf delkaren und verdient mit 9:2(5:0) geschlagen dredelnde Vurden, Es war dabei erschütternd zuzusehen, wälzt uo lle bilklos die Lauterer Abwehr dem Spiel en. der Wiener gegenüberstand. Es kam vor, daß ut bey änk Abwehrspieler wie fasziniert auf einen Paß Freigrem euer- 32 Wiener Angreifer starrten und warteten, Nas geschehen würde Meistens geschah etwas und Torhüter Hölz eam mehr Arbeit als je zuvor. Die Wiener legen den Ball und die Gegner laufen und ielten die Abwehr der Gäste immer wieder it wenigen Zügen aus. Die Mannschaft be- ann nervös, fand nicht die richtige Einstel- ung und wurde durch die ersten Tore des Geg- wen sie eigentlich en sollten und so gab es taktisch viele de Schnitzer und Leerläufe. Bester Mann fentliche noch Eckel, auch Render war nicht schlecht. illen Aeumeyer war taktisch aber schwach. Ueber- dies fehlte der Mannschaft jede Auslandser- fahrung und technisch sah man von ihr nur eine sehr mäßige Leistung. 25 000 Zuschauer; Schiedsrichter Steiner; Tore für Austria: Melchior 1(), Schleger(3), Pichler(2), und Stotz. Für Kaiserslautern: 0. Wal Scheffler. 5 Exweltmeister Charles: letzte chance verspielt Der ehemalige Weltmeister im Schwer- gewicht, Ezzard Charles, verspielte in der Nacht zum Mittwoch die letzte Chance für die Zurückgewinnung seines Meistertitels, als er einen wichtigen Kampf über zehn Runden gegen Harold Johnson, den zweiten Titelanwär⸗ ter für die Schwergewichtsmeisterschaft, nach Punkten verlor. Der Kampf ging an Johnson auf Grund der Entscheidung des Ringrichters, nachdem die Kampfrichter über den Kampfausgang geteilter Meinung waren. Charles hatte, ehe er in den Ring gestiegen war, sein Zusammentreffen mit Johnson als„den Kampf meines Lebens“ bezeichnet. a 5 Keres behauptet Führung Im Kandidaten-Turnier zur Schach- Welt- meisterschaft führte nach der 6. Runde in Neu- hausen/ Schweiz Keres(Udssg) mit 4 Punkten vor Smyslow(UdssR) und Reshewsky(US) mit 3,5 P. und je einer Hängepartie. Ergeb- nisse der 6. Runde: Sieger wurden Keres über Boleslawsky, Taimanow über Averbach und Najidorf über Petrosian. Sperre Strandli seinen alten Rekord, den er vor einem Jahr mit mehrmals die 60-m-Marke übertraf. Da Tootell jedoch nach seinem Olympia-Sieg als Foot- ball-Trainer Profi geworden war, konnte seine Leistung— die beste war 64.18 m— keine An- erkennung finden. 64.18 m die Weite erscheint heute noch als überragend. Ein zweiter Mann warf den Hammer über 60 m, als der Rekord durch Blask bei 59 m stand. Das war der Bertie Healion. Er erreichte 61.13 m, hatte aber zum Zeitpunkt dieser Lei- stung in den USA bereits einen Catcher-Ver- trag unterschrieben.— Beinahe tragisch ist die Geschichte des Iren Dr. O'Callaghan. Am 23. August 1937 warf er den Hammer in Dublin 60.57 m, zu einem Zeitpunkt also, als der Ham- merwurf- Weltrekord noch auf 57.76 m stand und die 60-m-Grenze noch in weiter Ferne War. Patrick O'Callaghan wurde kein Profi, die Gewichte und Länge des Stahldrahtes stimm- ten genau, auch warf er aus einem in den Bo- den eingelassenen Wurfring von 2.135 m Durch- messer. Trotzdem fand der Weltrekord keine Anerkennung, weil an diesem Tage der irische Leichtathletikverband noch nicht Mitglied der IAAF war. Deshalb trat hier auch der seltene Fall auf, daß jahrelang ein Landesrekord(denn als solcher wurde die Weite O'Callanghans an- erkannt) höher stand, als der Weltrekord. Auch dem Fuldaer Karl Storch spielte der Weltrekord schon einen bösen Streich. Das war vor zwei Jahren im September in Oerebro. Storch contra Strandli, hieß das große Ham- merwerferduell. Beide Athleten übertrafen sich laufend. Storch legte alle Kraft in seinen vorletzten Wurf. 59.63 m.. neue rdeutscher Rekord. Dann kam Strandli. Den Zuschauern stockte der Atem, so wirbelte der Hammer durch die Luft. 59.90 m.. neuer Weltrekord. Dann kam Storchs letzter Wurf. Das Rauschen des Hammers in der Luft schien unnatürlich laut zu sein! Alle Zuschauer sahen es deut- lich: das Gerät landete hinter der 60-m-Marke. Das Kampfgericht maß: 60.80 m! Neuer Welt- rekord! Zum erstenmal über 60 mi Dem Schwerathleten Storch standen Tränen der Freude in den Augen. Zehn Minuten später kam die Ernüchterung. Die vorgeschriebene Nachprüfung des Gerätes, das zu Beginn der Kämpfe in Ordnung gewesen War, ergab, daß das Drahtseil um wenige Millimeter zu lang War. Es gab nur eine Erklärung: Die gewaltige Wucht der Würfe der beiden Spitzenathleten mußten das Seil dort, wo Kugel und Handgriff befestigt sind, ein klein wenig gedehnt haben. Aus, der Weltrekordtraum Wie wird die Geschichte des Hammerwurf- Weltrekordes weiter verlaufen Guter Fechter- Nachwuchs Bei den Aufstiegskämpfen der Fecht-Junio- ren(Lk II)) am Wochenende in Ladenburg war es erstaunlich zu sehen, in welch kurzer Zeit sich die teilweise erst 15 Jahre alten Fechter ein gutes Repertoir angeeignet haben. Wenn auch die Erfahrung der„alten Hasen“ noch fehlt und auf Beinarbeit und Spitzenführung mehr Aufmerksamkeit verwendet werden muß, sah man doch bereits Kämpfe, die auf gutem Ni- veau standen. Bei den Junioren siegte Schmieg, Ladenburg, ohne Niederlage vor Burkhardt, TSV 46, während sich bei den Juniorinnen Käs- berg(62 Weinheim) in einem Stichkampf knapp gegen Robel behauptete. Arsenal wieder geschlagen Englands Fußball- Altmeister Arsenal blieb auch im 7. Spiel der Meisterschaft ohne Sieg und unterlag am Dienstag dem Lokalrivalen Chelsea mit 1:2 Toren. Mit zwei Punkten aus zwei Unentschieden zieren die„Gunners“ wei ter das Tabellenende. Fußball- Kommentar: Schröder und die Amateurfrage Willy Schröder(Bremen 1860) ist nicht irgendein Spieler. Er war Mitglied der Olym- pidelf in Helsinki. Er wurde immer wieder genannt, wenn von Spielern die Rede war, die zum Stamm der deutschen Nationalmann- schaft A vorstoßen könnten. Schröders Ueber- tritt zum Hamburger SV wirbelte viel Staub auf. Die größere Sensation war allerdings, daß Schröder schon wenige Tage nach einer geleisteten Vertragsunterschrift um Lösung des Vertrags bat, zu seinem alten Verein zu- rucleging und treu und brav als Amateur in die neue Saison gehen wollte. Das Verbandsgericht des M̃ hat nun ein Urteil gefällt: gegen den HSV, der an Schrö- der nachweislich 15 O00 DM Handgeld gezahlt nat, gegen einige für diese Zahlung verant- wortliche Männer und last not least gegen Schröder. Danach ist Schröder bis zum 31. De- zember 1953 gesperrt. Es heißt, daß ihm bis zu diesem Termin die Amateureigenschuft ab- gesprocken sei, eine Formulierung, die hef- tiges Für und Wider auslösen dürfte. Schröder hat Handgeld angenommen, ist also cein Amateur mehr, obwohl er das Geld zurüclegegeben hat. Er mußte sick einem ord- nungsgemäßen Reamateurisierungs verfahren unterwerfen. Die Frage ist nur, ob die vom NF y verhängte Strafe schon den Scklußstrich bedeutet. Es steht nicht so aus, denn selbst wenn der HSV darauf verꝛichten sollte, den Weg eines Protestes zu beschreiten, dürfte sich eine Ver- nandlnug vor dem Bundesgericht des DFB kaum umgehen lassen, weil der Kontrolluus- schuß durch die Verhandlung von Bremen die erforderlichen Unterlagen hat, ein Ver- fahren auf Grund des Amateur- bew. Ver- tragsspielerstatuts einzuleiten. Vor der Groß-Veranstaltung im Rosengarten Welimeisies schult udo- Kmpfe: Im Lager der Mannheimer Judo-Sportler wird im Augenblick mit Hochdruck gearbeitet — einmal im abendlichen Training in der Sik- kingerschule, zum zweiten im Vorstandskreis, der für die Groß veranstaltung im Rosengarten am Sonntagabend(20 Uhr) verantwortlich zeichnet, in deren Mittelpunkt das Auftreten des mehrfachen japanischen und Judo-Welt⸗ meisters Tokio Hirano steht. Auf dem ver- anstaltungsprogramm steht der Kampf um den Wanderpokal Rhein-Neckar-Saar, zu dem die Mannschaften von Saarbrücken, Wiesbaden, Heidelberg, PSV Mannheim und Judo-Ciub Mannheim antreten. Wie Tony Trabert Vie Seixas schlug Ohne Satzverlust USA-Tennismeister Kabelbericht von Norman Wells aus New Vork Die Sensation der USA-Tennismeisterschaf- ten in Forest Hills war— wie wir gestern be- reits berichteten— der Endspiel-Erfolg des 23jährigen Amerikaners Tony Trabert, der vor 11000 Zuschauern den Wimbledonsieger vie Seixas innerhalb von 60 Minuten mit 6:3, 6:2, 63 schlug. Der erst vor drei Monaten aus der Kriegsmarine entlassene Trabert, der in der Vorschlußrunde auch den Australier Ken Rose- wall mit 7:5, 6:3, 613 ausschaltete, gab bei sei- nen fünf Matches in diesen Titèelkämpfen nicht einen Satz ab. Damit deutete sich bereits an, daß Australien in diesem Jahr in der Heraus- forderungsrunde für den Davispokal vor einer schweren Aufgabe steht, wenn Harry Hopman seine beiden 18jährigen Schützlinge Rosewall und Hoad nicht rechtzeitig in Hochform brin- gen kann. Die Art, wie Vie Seixas in diesem Endspiel von Trabert beherrscht wurde, dürfte die Hoff- nungen des Wimbledonsiegers auf den ersten Platz der Weltrangliste gedämpft haben. Beide Spieler zeigten ausgesprochenes Angriffs-Ten- nis, und dabei wurde Traberts Ueberlegenheit im Service entscheidend. Dem neuen USA- Meister unterlief bei seinen 13 Anschlagspielen nicht ein einziger Doppelfehler; es gelangen ihm aber 15 Asse! Daneben kam sein Return so hart, daß Seixas sich oft nur mit Lobs zu retten wußte, die Frabert bei seinem aus- gezeichneten Ueberkopfspiel kast immer zu Punkten zu verwerten wußte. Als es im zwei- ten Satz zu regnen begann, spielten beide Geg- ner barfuß weiter. Erst im dritten Satz fand sich Seixas zu stärkerem Widerstand. Aber Trabert entfesselte noch einmal einen hek- 3 Wirbel, der Seixas keine Chance mehr 125. Tonys Platz in der amerikanischen Davis- cup-Mannschaft dürfte feststehen. Er ist über Nacht zu einer großen Hoffnung seines Landes geworden Die sportlichen Wettkämpfe werden von Vierer-Teams nach internationalen Judo-Regeln (ohne Gewichtsklassen) ausgetragen. Jeder Kampf geht über fünf Minuten, wenn er nicht vor Ablauf dieser Zeit durch zwei vollständig ausgeführte Würfe entschieden wird. In der Punktwertung werden regelrecht ausgeführte Fuß-, Hüft-, Schulter-, Hand- oder Kopfwürfe, ferner Armhebel und andere Judo-Griffe ge- wertet. Für die Pokalkämpfe sind die starken Saarbrückener Favorit. Für eine Ueberraschung wollen die Mannheimer sorgen, die seit Mon- tag(bis 11. September) Weltmeister Hirano als Lehrgangsleiter verpflichtet haben. Allabend- lich trainiert er mit den Kämpfern von 19 bis 22 Uhr in der Sickingerschule; er— der Trä- ger der höchsten Judo-Würde(6. Dan)— hält auch Gürtelprüfungen ab. Die Trainingsabende können von Zuschauern besucht werden; sie vermitteln einen interessanten Einblick in die „Geheimnisse“ dieses Sportes. Am Sonntagabend wird Hirano öffentlich kämpfen. Er ist bereits mehrmals gegen 20 und mehr hochqualifizierte Kämpfer gleichzeitig angetreten und hat sie in wenigen Minuten be- siegt. Kein Zweifel, daß er das auch in Mann- heim schaffen wird. Für die Europameister- schaften in London hat er angekündigt, daß er sich den 40 besten Europäern stellen wird. Er hat um 40 Minuten Zeit— eine Minute für jeden Gegner— gebeten 8 N K Fangio in Hochform Im Vortraining für den Großen Preis von Italien für Rennwagen stellte der Argentinier Juan Manuel Fangio einen neuen inoffiziellen Bahnrekord auf. Fangio brachte seinen 2 Liter Maserati in 2:02 Min., um den 6,3 km langen Kurs und verbesserte damit die bisher von Alberto Ascari gehaltene Bestleistung um nahezu 5 km/st auf 185,19 km/st. Auf der glei- chen Bahn erlitt Fangio im vergangenen Jahr einen schweren Unfall, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte. gut rasiert Stellenangebote Werbekolonnen Vertreterinnen) Wir suchen zum sofortigen Eintri Wir bieten Vertrag mit Gehalt, Spesen und Pro- visionsbeteiligung. Bewerbungen mit Lebenslauf Zeugnisabschriften an Raiffeisendienst Allg. Vers. fl. G. Landesverwaltung Karlsruhe, Ettlinger Straße für Verkauf von Gasherden u. Oefen an Private. Teilzahlung. tt Hohe Prov. Ang. u. 02106 4. d. V. Kontoristin mit Kenntnissen in Steno und Maschine, im Alter von 18 bis 22 Jahren gesucht. Angebote unter Nr. P 62892 an den Verl. u. 12. S0 Tücutige Verłdufe? für Spezial-Bettenhaus und Polstermöbel für sofort gesucht. Schriftl. 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So gibt es seit Jahrzehnten die Gold Dollar- Blend Gold Dollar, die erste echte american blend mit ihrer wunderbar anregenden Duftfülle, eroberte schnell die Gunst der Raucher.- Seit vielen Jahren weis der Kenner, daſꝭ mit Gold Dollar der neue Rauchgenuß begann und gleich- zeitig mit ihr vollendet wurde. Gold Dollar bleibt, Was sit ar, .—— Fenn e:* Seite 8 MORGEN Unberechenbares Publikum am Lido Abschluß der XIV. Internationglen Filmfestspiele in Venedig Das Publikum am Lido ist so unberechen- bar wie jedes andere Publikum auf Erden. Was seinen Beifall findet, braucht den Fach- leuten und Feinschmeckern noch lange nicht zu gefallen, und was diese bewundern, kann das Achselzucken des Mannes von der Straße hervorrufen. Darum ist es interessan- ter, die Filme in der„Arena“ zu sehen, wo jedermann für zwei Mark vier bis fünf Stun- den lang ‚Spitzenfilme“ über sich ergehen Jassen kann, als im Filmpalast selbst, wo man zwar einige Stars leibhaftig sieht, aber die Reaktion der Zuschauer der Höhe der Eintrittspreise angemessen, das heißt ge- dämpft bleibt. Hätte man das Publikum abstimmen las- sen, so Würden wahrscheinlich zwei ameri- kanische Filme den Preis erhalten. In„The Üüttle fugitive“ Der kleine Flüchtling „Sbdielt“ ein siebenjähriger Junge die Haupt- rolle, den die drei Autoren Ray Ashley, Morris Engel und seine Frau Ruth Orkin am Strande von Coney Island aufgegriffen haben. Richie Andrusco spielt natürlich gar nicht, sondern ist ganz er selbst, wenn er zu Unrecht glaubt, seinen Bruder umgebracht zu haben, von den Eltern flieht und seine Gewissensbisse im Rummel der Vergnü- gungsparks übertönt, bis sich der Irrtum aufklärt und er in den Schoß der Familie heimkehrt. Die drei Autoren, bisher in der Filmwelt unbekannte junge Journalisten mit angeblich nur 5000 Dollar Anfangskapital, sind auch beruflich auf Kindergeschichten spezialisiert, und so ist ihnen ein Film von reizender Naivität, wenn auch ohne höhere Ansprüche gelungen. Die Italiener waren von Richie begeistert. Höchste dramaturgische Ansprüche stellt dagegen Irving Reis an sich selbst, wenn er in„The four poster“(was„Ehebett“ heißen soll) nicht weniger als die Einheit des Ortes — das eheliche Schlafzimmer— im Film zu verwirklichen trachtet, dazu mit der für amerikanische Begriffe wahrmaft asketischen Beschränkung auf zwei Darsteller. Der Film ist natürlich nach einem Theaterstück ge- Macht, wirkt aber infolge des Einfallsreich- tums, mit dem die Geschichte einer Ehe er- zählt und in die vier Wände gebannt wird, erstaunlicherweise dennoch befriedigend. Wenn die„bemerkenswerten Angaben“ über den Film mit besonderer Genugtuung den Rekord verzeichnen, die beiden Darsteller hätten 7 Minuten 40 Sekunden ununterbro- chenen Dialog gesprochen, so ist es lediglich der Kunst von Rex Harrison und Lili Pal- mer zu danken, daß der Zuschauer trotzdem nicht einschläft. Gatten im Leben wie im Film, gaben die beiden Schauspieler dem Werk jenes Fluidum von Sympathie mit, das wahre Beifallsstürme hervorrief. Im Vergleich zu den Amerikanern hatten es die östlichen Filmproduzenten nicht leicht. Die Ungarn standen mit dem Film „Das Meer steigt“ von Kalman Nadasdy etwa auf der gleichen Linie wie die Polen, die Chopin bemüht hatten, um die 48er Revolu- tion zu demonstrieren; in Budapest leitete der Nationaldichter Petöfi im Verein mit dem Nationalhelden Kossuth den Freiheits- kampf gegen die Ausbeuter und die Frem- den. Doch während hier die Oesterreicher bei Namen genannt wurden, hütete man sich ir Warschau wohl, von den Russen zu spre- chen; da war der Zar persönlich der böse Feind. Die Russen selbst fanden mit dem Märchenfilm„Sadko“ die allgemeine Zu- stimmung, die ihren anderen Werken ver- sagt geblieben war. Der Regisseur Alexan- der Ptuschko ũst Sachbearbeiter für Märchen; Rimskij-RKorsakow, dessen Melodien den Film untermalen, hat ihm mit der Behand- lung des Stoffes bereits vorgearbeitet. Aber Ptuschko hat aus dem Märchen von den Guschlaspieler, der auszieht, das Glück zu suchen, und es am Ende in der Heimat fin- det, einen wirklichen Film gemacht, indem er alle Mittel nutzt, das Märchenhafte zu vergegenwärtigen: den Zaubervogel Phönix, den lachenden Schimmel, den Nixenreigen am Meeresgrund und dergleichen Dinge mehr, die mit Weltanschauung nichts zu tun haben. Und eben weil die Doktrin nur in der Rahmenhandlung durchbricht, überdies in einer unauf dringlichen Weise, war das Publikum einverstanden. Seltsamerweise war es auch mit dem weltanschaulichen Gegenteil einverstanden, das inn dem spanischen Film„La guerra de 1 Napoleon und die Grande Armee In der Schlußszene des neuen Sacha-Guitry-Films„Versailles“ schreitet, wie auf unserem Bild zu sehen ist, Napoleon an der Spitze hundert Stufen der Orangerie herab. Bei di von Soldaten verschiedener Zeitepochen die esem Finale wirken über 700 Statisten mit. 8 Lili Palmer-„beste Schauspielerin“ in Venedig Auf den XIV. Internationalen Filmfestspielen in Venedig, über deren Abschluß- Veranstal- tungen wir auf dieser Seite berichten, wurde die Amerikanerin Lili Palmer für ihre Rolle in dem Film„Ine four poster“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Dieser Film, aus dem wir hier Lili Palmer und Reg Harrison zeigen, wurde nach dem Lustspiel„Das Himmelbett“ von Jan de Hartog gedreht. Dios“ Der Gotteskrieg) von Rafael Gil durchexerziert wurde. Hier söhnt ein Prie- ster die sozialen Gegensätze zwischen Ar- beitgebern und Arbeitnehmer aus, als ob das ein Kinderspiel wäre. Nur durch die Kunst des Hauptdarstellers Claude Laydu blieb der Film im Rahmen des Erträglichen. Allgemeines Kopfschütteln erregte dagegen der schwedische Streifen„Kvinnors vantan“ (Frauen in Erwartung) von Ingmar Berg- man. Hier beichten vier junge Ehefrauen ihr vor- und außereheliches Leben mit einer Offenheit, die des jüngsten Kinsey-Reports würdig wäre. Die Italiener, die von den Schweden in dieser Hinsicht manches erwar- ten, fühlten sich teils schockiert, teils er- heitert und sahen deshalb gar nicht, wie gut der Film photographiert war. Die psy- chologischen und moralischen Gegensätze zwischen den Schären und dem Lido sind einfach zu stark, um sich durch das Bild Allein überwinden zu lassen. Bei dem französischen Film„Le bon Dieu sans confession“(etwa: Absolution ohne Beichte) von Claude Autant-Lara beilte sich die Meinung des großen Publikums und der Fachleute beziehungsweise derer, die zu den Fachleuten gerechnet werden möch- ten, recht entschieden. Autant-Lara hat schon im„Diable au corps“ eine Neigung für das Makabre gezeigt, die in seinem letzten Film die Grenze des Erträglichen überschreitet. Nicht nur der Leichenwagen des Herrn Du- pont, der leitmotivartig immer wieder auf- taucht, sondern die von Sartre angehauchte Philosophie des Lebensekels und der prinzi- piellen Bosheit des Menschen lassen ein Ge- fühl der Leere zurück, die jedes menschliche Mitgefühl mit dem armen Teufel, der da zu Grabe gefahren wird, im Keime erstickt. Dabei ist der Film ein technisches Meister- stück, das ein scharf berechnender Verstand mit ausgezeichneten Schauspielern— Da- nielle Darrieux und Henri Vilbert an der Spitze— durchgeführt hat, ohne mit dem Herzen beteiligt zu sein. Am interessantesten für den Ausländer War die Reaktion des italienischen Publi- kums auf den ütalienischen Film„Anni kacili“(Leichte Jahre) von Vitaliano Bran- cati und Luigi Zampa. Beide zeichneten be- reits für das Pendant,„Anni difficili“ (Schwierige Jahre), verantwortlich, eine der dpa-Fotos Köstlichsten Satiren auf den Faschismus. Bramcati gehört zu den nicht häufigen Schriftstellern, die sich von Themen angezo- gen fühlen, welche der kluge Mann lieber nicht anrührt. So sbellte sein zuletzt er- schienenes Buch„Ritorno alle censura“ (Rückkehr zur Zensur), das im liberalen Croce-Verlag Laterza zu Bari erschien, mit unerpittlicher Schärfe die Schäden bloß, die dem italienischen Film und Theater von der noch immer bestehenden staatlichen Zensur- stelle her erwachsen. Brancati behauptete, sie unterscheide sich nur in der Tendenz, nicht aber im Wesen von den vorhergehen- den faschistischen Behörden gleichen Cha- rakters. Die gleiche These vertritt er im Film: Die Bestechlichkeit, die einen sizilia- nüschen Studienrat Nino Taranto) bei den römischen Ministerien zu Fall bringt, ist ein Restbestand des Faschismus, dessen korrupte Moral in einem Beamtenklüngel weiterlebt, der sich nach den„hesseren Zeiten“ zurück- sehnt. Nun ist der Film zwar satirisch ge- meint; doch auch von der Satire darf man fordern, daß sie nicht unzeitig verallgemei- nert. Das aber geschieht hier laufend im Sinne des Sprichwortes, daß man die großen Diebe laufend läßt und die kleinen auf- hängt. So dürften sich die Autoren nicht wundern, wenn ein Teil ihrer Landsleute innen applaudierte, ein anderer Teil sich aber gekränkt fühlte. Es sind nicht immer die Schlechtesten, die über solche Verallge- meinerungen verstimmt sind. Sechzehn„Spitzenfilme“ ohne eigentliche Spitze stellen für alle Beteiligten eine Gip- felwanderung dar, die ohne Venedig und den Lido schwer erträglich wäre. Denn es wird vom Publikum vieles verlangt, was man ihm gemeinhin nicht zumutet, und seine Urteilskraft wird zweifellos überansprucht, wenn es klassenkämpferische Theorien aus dem Osten mit scholastischer Theologie aus Madrid oder die offenherzigen Beichten Stockholmer Damen mit erbarmungsloser Selbstkritik auf den gleichen Nenner der „Fülmkunst“ bringen soll. Hier liegt die eigentliche Problematik dieser Festspiele, die ja nicht für die Fachleute und die Kritiker gedacht sind, sondern für den anonymen Zu- schauer. Wer alle Filme am Lido gesehen hat, trägt ein eindrucksvolles Bild von der Zersplitterung unserer geistigen und künst- lerischen Welt davon. Horst Rüdiger Donnerstag, 10. September 1953/ N 210 /De 2 1— Kein„Oroßer Preis“ be Venedig verteilte nuf„Silberne(ö wehe Die Jury der internationalen Filme spiele in Venedig entschied, daß kene dreißig vorgeführten Filme würdig 99 „Grand Prix“ der Festspiele zu erde Dagegen wurden acht Filme mit dem bernen Löwen“, dem zweiten Preis au zeichnet, den ihre Regisseure entgegen men: Der Japaner Kenji Mizoguch 0 „Ugetsu“, der Italiener Federico für 150 telloni“, drei Amerikaner Ray Ashley Ju. ris Engel und Ruth Orkin für„The Fugitive“, der Engländer John Huston „Moulin Rouge“, der Franzose Marcel 03 für„Therese Raquin“ und der Russe Al der Ptuschko für„Sadko“. Als beste Salat spielerin wurde Lili Palmer in„e n poster, als bester Schauspieler Henrt J bert in„Le bon dieu sans Confession hc zeichnet. Mit dritten Preisen in Gestalt g Bronce-Löwen wurden der spanische „La Guerra de Dios“, der amerikaui Film„Pickup on South Street“, ger 0 zjösisch- mexikanische Gemeinschaftsfilm Orgueilleux“ und der brasilianische f „Sinha Moca“ ausgezeichnet. Statt Nach K. Schwag im Alte Nach 7 Mann pie Bei: Stille st: Für er) spende Besond die tros Verstor Film-Notizen Die katholische Filmliga hat nach 1 teilung der Zentrale Düsseldorf zur Zeltm 158 Millionen Mitglieder. Thre Zahl iöt% allem nach dem„Filmsonntag“ im quli g Alngestiegen. Die Mitglieder der Fun verpflichten sich durch ihre Untersdnf keinen Film zu besuchen, der christlich Glauben oder christlicher Sitte widerspet und allen Filmtheatern fern zu bleiben f „bewußt und regelmäßig! Filme auffülz von deren Besuch die katholische Filmen mission für Deutschland abgeraten hat, * Rund hundert deutsche Spielfilme aug d Zeit vor 1945, um deren Ueberprüfung etwaige teilweise Freigabe sich die fran lige Selbstkontrolle der Spitzenorganisi der deutschen Filmindustrie(SpIO) Seit k ger Zeit bemühte, bleiben weiterhin Grund einer ablehnenden alliierten Entsg dung verboten. Die seit 1945 bestehende d ierte Filmverbotsliste kann, wenn überheg erst revidiert werden, wenn das pisbeg Alliierte Besatzungsstatut für die Bunt republik endgültig abgelöst wird. 2 Nach lane Das diesjährige ausländische Filmengzf nder 8 für die Bundesrepublik und Berlin belt ungefähr dreihundert Filme. An der 89. liegen Abenteurer- und Wildwestfilme deutsche Angebot umfaßt rund 130 Filme Die Filmproduktion der Sowjetunion trägt nach sowjetischen Meldungen jbl fünfhundert Filme, von denen rund 95. Hundert in Farbe hergestellt werden.“ plastische Filme sollen nach dem Sys von Iwanoff gedreht werden. * am Die Sch weste im Alte entschla: Mann! Brentan- Die Ein 14.30 Uh. im Alter Mannhe In t Die Beer. 10,00 Uhr, Der amerikanische Filmschauspieler 8 cer Tracy hat die Hauptrolle in def flirnung des Hemingway-Romans„Der“ Mann und das Meer“ übernommen, Dreharbeiten zu diesem Film beginnen 1 Hemingways Rückkehr aus Afrika. 1. sohn, Bru Onkel, Her dosef im Alter v Mannhe 14, 22 En Stef. Kin. sow I Camilla Horn wird in der Rolle e Heiratsschwindlerin in dem Spielfim! Johannes-Häußler-Produktion„Der files Pfeil“ zum ersten Male nach neun Je wieder filmen. 5 Gegenwärtig gibt es in der Bundes! blik und in Westberlin 277 Berau und-synchronisationsfirmen. 96 Geselle ten befassen sich mit dem Filmverlel mit dem Filmvertrieb. Außerdem gibt Kopieranstalten, 28 Atelierbetriebe Un verschiedene Filmorganisationen. Die Feuert danstag, „0 Uhr in — ö Zur Unterstützung 2 n bckerkrantbeft Teta 5 f der Behondlung von N 8 R* 8 81 ö Zeicꝶ erhofit gie Vertröglichkeit e Die Hes der Zeif zern an den Newen. Unzählige ö Bunt. und Hungergefünl, Zeig erhält Ihren KS iber Bei Nr ategt 700 IoStetten Mensch eie Heat 1 2 In alſen Apotheken. in Mannheim: pelikan- Apotheke, breite Straße. Hauptf enschen leiden heute unter nervösen Be- erst.; benova, labor. für Medizin, Berlin-Lichterfelde. Höh schwerden- besonders nervösen Herzbeschwer⸗ Sehy den. Da sollte men den echten Klosterfrau kKrem DKW, Bauj. 38, Gutbrod 700 cem, Tsch Melissengeist schon vorbeugend nehmen: seil 10 MOTORRAD-VERLEIH Bauj. 51, preisgünst. zu verkauf. über 125 Jahren witd er als naſürliches Be- Mannnem f 3, 10 fal. 53647] Weinheim, Johannisstraße 10. Friedhe ruhigungsmitfel für clas newöse Herz gerühmt! Hgren- Regina, Noos km in 8. Kut. Bra 5 aändehalb. Kauf. fHulrod altas 600 Lieferwagen] ase, unk. Wr. 62055 a. d. Verl. in Apolh, und Drog. 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Teil ZEHTRAAI de, Seen Geheimdienst 0 VN 5 Donnerstag und Freitag 18.48 und 21.00 Uhr: Ein sPTItzIger französischer Film K AFERITIA I. f Telefon 5 20 56 Der Helratsschwindler von Parls is 0 Die Feuerbestattung findet 5 ib ez e 95 unt Kamstas, 12. septemper 1653. 00 Uhr im Krematorium statt. Stürmer, O 7, 11 Glanken-Passage), Tel. 5 23 23 N 7, 13-15(Kaiserring), Tel. 6 16 56/7; Reisebüro 1 — — —— ̃—— CCC Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 10, September 1953 Hauptfriedhof 0 Zeit 5 a 25 Hönn, Karl, Jean-Becker- Straße 11.30 Vetsteigetongen 19. bis 21. 8 f A1 N 1 1 3 Schweighofer, Seraphin, Gärtnerstraße 22 13.00 sept. 9 en 8 e e- p en 2 1 1895 Versteigerung. Die Fortsetzung der Versteigerung der verfallenen Pfän- der aus der Zeit vom 16. Januar 1953 bis einschl. 15. Februar 1953 erfolgt am Mittwoch, dem 16. September 1953, im Saale des Gasthauses „Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Beginn: 9.30 Uhr; Saal- öfknung: 9.15 Uhr. 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September 1953 M. Peter Thompson 0 Erzählung von P. Birdie Peter Thompson war eine Rarität. Er war einer der wenigen jungen Menschen unserer Tage, die inmitten eines Kulturlandes auf- Wachsen, ohne zum sogenannten Bildungs- minimum zu gelangen; dies, obschon es we- der an Intelligenz noch an der staatlichen Schule fehlte. Immerhin muß sowohl Peter Thompson wie seinen Eltern, aber auch dem Schulmeister und dem Staate ein mildernder Umstand zugebilligt werden. Die Thompsons wohnten ganz allein in einem kleinen, nordenglischen Nebentälchen. Außer ihrer kleinen Schaffarm gab es weit und breit weder Haus noch Hof und schon gar keine Kinder. Peter mußte somit einen unendlich weiten Schulweg antreten, und er tat es auch. Allerdings immer nur dann, wenn der Vater, der ziemlich kränklich war, ihn bei den Schafen entbehren konnte und wenn das Wetter so war, daß Peter sich überhaupt auf die weite, weite Reise nach dem Schul- haus wagen durfte. Im Grund war es Peter leid um die ver- paßten Möglichkeiten. Denn er war ein mun- teres Bürschchen und durchaus nicht auf den Kopf gefallen. Als er sechzehn Jahre alt war, konnte er mit großer Mühe Gedrucktes lesen, seinen Namen hinmalen und rechnen. Wenn er mit Geld zu schaffen hatte, kam er niemals zu kurz. Und er sagte sich. das sei schließlich die Hauptsache. Immerhin sollte etwas ein- treten, das sein geruhsames Schafhirten- leben von Grund auf veränderte. Zwei Jahre später starb sein Vater; drei Wochen nach- her auch die Mutter. Und der Grundherr fand, er könne die Schaffarm günstiger als bisher verpachten. Somit wurde dem— dem Gesetze nach ja noch minderjährigen— Pe- ter Thompson die Pacht gekündigt. Er ver- „Nächtliche Beichte“ Urqufföhrong in Sommerhausen Das Spiel des jungen Würzburger Autors Karlheinz Graßmann.„Die nächtliche Beichte“, eigentlich nur ein großer Monolog, fand bereits im Februar als Hörspiel über den Sender RIAS Berlin Aufmerksamkeit. Es ist die Geschichte eines Heimkehrers, der nach vergeblicher Arbeitssuche sich unter dem Namen eines gefallenen Doktors der Chemie eine verantwortungsvolle Stelle ver- schaft und eine Familie gründet: bis der Er- Presser auftaucht, dem er schließlich nicht mehr anders entrinnen kann. als daß er ihn erschießt. So erzählt er es auf nächtlicher Fahrt einem Autofahfer., der ihn mitgenom- men hat. Luigi Malipiero unternahm jetzt auf seiner Miniaturbühne des Kleinen Bo- gen“ im Torturm zu Sommerhausen das Experiment, dem Werk auch szenische Ge- staltung zu geben. Die Verschiedenheit der dramaturgischen Gesetze, der die rein akustische Hörspielbühne und die optische des Schau-Theaters unterworfen sind, stellte naturgemäß den Regisseur vor erhebliche Schwierigkeiten. Malipiero, der Aehnliches bereits mit Hörspielen von Hermann Roßg- mann(„Shakespeares Tod“) und Elisabeth Glum(, deanne d'Arc“) wagte, übertrug das Stück ohne Bearbeitung, behielt den tech- nisch- akustischen Rahmen des Sprechers, der Stimmen und Geräusche. wie sie der Funk benutzt, auf Tonband bei und setzte dahinein nach Art der Rückblende des Films Kleine agierte Szenen: die beiden Männer hinter dem Steuerrad des Automobils, die Begegnungen des Fremden mit dem Erpres- ser, mit der Frau. Das daher immer wieder notwendige Umschalten setzt allerdings ein aufs feinste arbeitendes bühnentechnisches Funktionieren voraus. damit der durch solche Regieanlage ohnehin gefährdete Handlungsablauf nicht zerrissen wird. Je- doch auch ungeachtet dieses Problems hat Graßmanns Spiel zu sehr epischen Charak- ter(wie es für das Hörspiel angebracht ist), als daß es echte dramatische Spannung(wie sie die Schaubühne verlangt) wecken könnte; dazu wäre eine andere szenische und auch Sprachliche Formung des zweifellos frucht- baren thematischen Vorwurfs notwendig, die den Darstellern Möglichkeiten gäbe, ihre Personen zu profilieren. Walter Breuer (ein Sohn des Filmschauspielers Siegfried Breuer), hatte das Gehetzte und FHilflose, erschien aber manchmal allzu nervös; Ernst Strakas Erpresser blieb äußerlich in der Wirkung, während Ingeborg Matly für die Eva einige echte frauliche Klänge fand. Dr. A. Meyer kaufte seine Herde, ließ den Hausrat ver- steigern und fand als erstes Unterkunft und Verdienst bei einem Bauern vorne im Haupt- tale. Besonders gut sagte ihm dieser Wechsel nicht zu, aber er dachte bei sich, es sei im- mer noch besser auf dem Lande zu arbeiten, als in eine Fabrik gehen zu müssen. Nach einem Jahr entschloß sich Peter Thompson, es einmal mit dem Stadtleben zu versuchen. Schließlich wurden immer wieder Wunderdinge erzählt. wie man in der Stadt bei geringer Arbeit ein gutes Auskommen haben könnte. Der Bauer war nicht beson- ders begeistert, aber er ließ seinen Knecht springen. In der Stadt gefiel es dem jungen Manne ganz gut. Er stiefelte herum, schaute sich die schönen Schaufenster an und vernahm im Kosthause, daß es ein Arbeitsamt gebe. Dort meldete er sich an, wurde von einem be- brillten Herrn, der unendlich rasch und schön schreiben konnte, examiniert und in ein großes Geschäftshaus geschickt. Gestriegelt und peinlich sauber zurecht- gemacht stellte er sich beim Herrn Personal- chef der Firma Nackie& Co. vor. Dieser, ein freundlicher. ungemein gepflegter, und wie der Herr vom Arbeitsamt, bebrillter Herr War der Ansicht, man könnte es gegenseitig versuchen. Er erklärte Peter Thompson ge- nau, welches seine Pflichten und Rechte sein würden und Peter war mit allem einver- standen. Bis der Herr Chef auch gründlich explizierte, daß Peter als Ausläufer ein Kon- trollbüchlein zu führen habe, daß er dort, wo er Geld bekomme, es im Buch zu ver- merken und an der Kasse abzurechnen habe. Er bekannte es nicht gern, aber er mußte: „Das kann ich nicht. Ich kann andrer Leute Namen nicht schreiben— nur meinen! Und mit geschriebenen Zahlen kann ich nicht rechnen, nur mit Geld“, sagte Peter Thomp- son. Der Chef meinte, das lasse sich alles er- lernen. Durch die Erfahrung lerne Peter schon rechnen. Er werde zwar zuerst Fehler machen und etwa auch zu kurz kommen, aber so nach und nach——— „... So nach und nach darf ich für meine Fehler zahlen. Nein, ich seh' schon, das ist keine Stelle für mich.“ Und Peter verschwand nach einem hastigen Abschied von der Bild- fläche. Draußen auf der Straße überlegte er lange. Dann setzte er seine Forschungsreise durch die fremde Stadt fort. Er geriet dabei auch auf den Marktplatz, und dort wurde ihm die Erleuchtung. Denn auf diesem Marktplatz gab es alle möglichen und unmöglichen Wa- ren zu kaufen— nur ein Ding fehlte, und dieses Ding war doch für alle Hausfrauen sehr wichtig Nirgends gab es einen Stand mit billigem Geschirr Und billiges Geschirr mußte auf jedem Marktplatz feilgeboten werden, das gehörte einfach zum Leben. Peter suchte und fand einen Handkarren zu kaufen. Damit und mit einigen billig er- handelten Körben, die er mit Abfallstroh füllte, stiefelte er hinaus vor die Stadt dort- hin. wo eine große Töpferei stand. Um bil- liges Geld kaufte er sich dort leicht fehler- haftes Geschirr, Alltagsgeschirr wie Krüge, Tassen, kleinere und große Schüsseln. Dar- aufhin stellte er sich an einem günstigen Platz auf, zahlte sein Standgeld und begann seinen Kram zu verhandeln. Er begnügte sich mit einem bescheidenen Zuschlage auf den Einstandspreis und konnte mit Freuden feststellen, daß„viel mal wenig“ immer noch viel ergab. Am späten Nachmittag hatte er sowohl seine Körbe nachgefüllt, wie den Standplatz auf dem Markt gesichert. Daraufhin machte er sich auf die Suche nach einem rechten, aber billigen Zimmer und einem kleinen Lagerschuppen für seinen Karren. Peter Thompson hatte Fuß gefaßt und war mit sich und der Welt zufrieden. Nach und nach— erst ging es langsam, mit der Zeit schneller. kam Peter Thompson zu Geld. Und mit dem Geld kam er auch zu Ansehen. Das ist so der Welt Lauf und schließlich sind Leute zu Ansehen gelangt, die es weit weniger verdienten als unser Peter. Im Verlauf der Jahre besaß er ein beachtenswertes Bankkotito, hatte sich ein Haus erworben und geheiratet. Irgendwie war ihm während der langen Zeit des Aufstieges alle Lust vergangen, sich nachträglich noch zu„bilden“ In der ersten Zeit war er zu müde, um noch lernen zu können, später erfüllte sein Geschäft und Was damit zusammenhing seinen Geist ganz und gar. Denn er stand nun nicht länger einfach am Markt, er hatte in verschiedenen Vororten mit eigenen Wochenmarktplätzen seine Leute, die für ihn verkauften und mit denen er abrechnen mußte— und das war nicht immer leicht! Einmal aber, als er mit dem Direktor je- ner Bank, bei welcher er sein Konto hatte, ins Plaudern geriet, sagte der Bankier im Verlaufe des Gespräches nachdenklich: „Wissen Sie Mr. Thompson, hie und da, wenn ich an Sie und Ihren Aufstieg denke, frage ich mich, was aus Ihnen wohl hätte Werden können, wenn Sie als Junge besser geschult worden wären. Es ist schade— jammer schade.“ „Ich weiß, was aus mir geworden wäre — ich säße fein säuberlich bei Mackie& Co., hätte dort meine Lebensstelle als Packer und Magaziner— Sie brauchen mich somit nicht zu bemitleiden!“ (Autorisierte Uebertragung) Ossip Zadkine in Darmstadt Herbstausstellung der„Neben Sezession“ guf der Mathildenhöhe Man kann in Darmstadt wieder auf die Mathildenhöhe gehen, ohne sich wie ein rückläufiger Mönch von Heisterbach unver- sehens ins vergangene Jahrhundert versetzt zu fühlen— dorthin, wo es am langweilig- sten war. Aber kommt es durch den seit jener indiskutablen Frühjahrsausstellung „Gegenständliche Kunst“ doch leicht ram- ponierten Ruhm Darmstadts als Kunststadt, oder sind wirklich anderweitige Zusagen der Künstler daran schuld, daß gerade mit die wesentlichsten Namen der„Neuen Darmstädter Sezession“ unter den heurigen Ausstellern fehlen? Immerhin sind Karl Al- biker, Willi Baumeister, Walter Eimer, Karl Kunz, Kurt Lehmann, Georg Meistermann, Emy Roeder, Hann Trier und Hans Wim- mer nun Darmstadt ferngeblieben. Englische Schöler spielten Shakespeqre Jonge Söste aus Harrow im Lodwigshafener pfalzbou- Sal Die Theatergruppe der„Public School Harrow“, die eine der bedeutensten Schu- len Englands ist und sich rühmen kann, einst Winston Churchill und Pandit Nehru ausge- bildet zu haben, gastierte auf einer Ferien- reise im Pfalzbau-Festsaal in Ludwigshafen. Ihre Mitglieder, Jungen im Alter von sech- zehn bis achtzehn Jahren, spielten Shakes- bsares, bei uns meist unter dem Titel„Was Ihr wollt“. aufgeführte Komödie„Twelfth Night“(„Der heilige Drei-Königs- Abend). die im Zusammenhang mit dem Beginn des Karnevals steht und wegen der Fülle der eingestreuten Rüpel-Szenen eben auch „What vou Will“ als zweiten Originaltitel trägt. Sehr viele Ludwigshafener und Mann- heimer Schüler ergriffen die Gelegenheit, ein Werk Shakespeares in der Sprache seiner Entstehung kennen zu lernen. Sie hielten mit vorbildlicher Disziplin bis zuletzt durch, obgleich es zweifellos erheblich anstrengte, der elisabethanischen Bühnensprache Zwei- einhalb Stunden lang zu folgen. Wie man an dem Lachen bemerkte. das sich nicht nur an der reichlich auftretenden Situations- komik, sondern auch an Wortspielen und gedanklichen Pointen entzündete, unterzogen sich die meisten Hörer der Mühe., den Text wortgetreu zu verstehen. Die Schüler aus Harrow spielten sicher und unbefangen. G. C. Sunleys Inszenierung war darauf bedacht, dem Wort die Haupt- wirkung zu erteilen, wenn er dem mimischen Temperament auch eine angemessene Freiheit gab. Er konnte die bunte Skala der edlen, robusten und dümmlichen Typen, die den glücklich verlaufenden Liebesweg der schö- nen Viola(sie ist die anmutigste Hosenrolle, die wir kennen) bahnen oder begleiten, tref- fend besetzen und ihre Vertreter fein ko- stümieren. Neben dem literarischen Gewinn, der dem Publikum aus dem Abend erwuchs, sprang natürlich nicht zuletzt auch die groß- artige Spielfreude der tüchtigen Boys auf die jungen deutschen Theaterliebhaber im Parkett über. So stieg denn nach den letz- ten besinnlichen Versen des Hofnarren(der hier viel mehr die Rolle des Lebensphiloso- phen einnimmt als in den meisten deutschen Iriszenierungen) ein brausender Beifall auf, der als Dankesbezeugung galt— und viel- leicht auch als Anregung zum Nachmachen? Wat, Kotur- Chronik Rolf Liebermann und Heinrich Strobel, die Autoren der deutsch- französischen Verständi- gungsoper„Leonore 40/45“, haben eine neue Oper geschrieben:„Penelope“, die bei den Salz- 8 Festspielen 1954 uraufgeführt werden 8011. Die Wiener Philharmoniker suchen einen qualifizierten Dirigenten. Clemens Krauss, der das Orchester bei der bevorstehenden Deutsch- landtournee leiten sollte, ist an Gelbsucht er- krankt. Eine Wieland- Gedenkstätte ist in diesen Ta- gen im Gutshaus von Oßmannstedt bei Wei- mar aus Anlaß der 220. Wiederkehr des Ge- burtstages von Cbristoph Martin Wieland ein- geweiht worden. Die Gedenkstätte umfaßt den Park mit der Grabstätte des Dichters und zwei zum Museum ausgestaltete Räume des Hauses, in dem der Dichter 1779 bis 1803 wohnte. Hermann Kasack hat eine größere Erzählung beendet, die im Oktober unter dem Titel„Fäl- schungen“ im Suhrkamp Verlag Frankfurt er- scheinen wird. Der Berliper Organist Professor Fritz Heit- mann ist am Montag im 60. Lebensjahr in seinem Westberliner Krankenhaus nach kurzer Krankheit gestorben. Er war Schüler von Straube, Reger und Pembaur und galt als einer der bedeutendsten Bach-Interpreten. Man hat dafür einen ausländischen Gast auf die Mathildenhöhe geholt; den 1890 in Smolensk geborenen, seit 1909 in Paris lebenden Bildhauer Ossip Zadkine, und man hat ihm bald die Hälfte des auf der Ma- thildenhöhe zur Verfügung stehenden Plat- zes zugebilligt. Die Ausstellung von Zadkin dort oben ist nun eine„große“, die der an- deren eine interessante geworden. Es ist eigentlich schade, daß die riesenhaften Pla- stiken Zadkines alle anderen Sezessionisten so sehr in den Schatten stellen. Doch seien die Oelbilder von Curth Georg Becker und die wieder sehr freskenhaften Aquarelle von Edouard Frank genannt, auch wenn die beiden Künstler ihr Bestes wohl gerade kürzlich in die Mannheimer Kunsthalle ge- geben hatten. Wir können nur noch wenige Namen nennen: Ernst Geitlinger vor allem, dessen„Nächtliche Laube“,„Nächtlicher Rummelplatz“ und„Gartenstuhl“ zu den stärksten Eindrücken hier gehören. Beach- tenswert übrigens wieder der junge Helmut Lortz, dessen„Resopalbild“ in Blei und Bumtpapier wieder für seine etwas ver- spielte Eigenwilligkeit spricht. Aus Mann- heim ist nur Gustav Seitz mit einigen aus- drucksstarken, reifen Plastiken vertreten, und der Pfälzer Rolf Müller(Landau) zeigt sich mit der Farbschnittmonotypie„Der Ma- trose erzählt“ und einigen surrealisierenden Oelbildern wie„Apoll“ und Er opfert sei- nem Gott“ wieder ganz auf der Höhe seines Könnens. Der Besucher aber lenkt doch immer wieder seine Schritte in die beiden großen Säle mit den Werken Ossip Zadkines hin- über, zunächst vielleicht eiri wenig verwirrt und bestürzt. von diesen beängstigenden Visionen eines zerstörten Menschenbildes überwältigt, bis sich einem doch ganz all- mählich das innere Gesetz dieses surrealen Kosmos erschließt. Zadkines Lebenswerk, das mit dem vorletzten Großen Preis der Biennale von Venedig ausgezeichnet wurde, ist hier zum ersten Male in Deuschland zu sehen. Es scheint bezeichnend. daß Zadkine einmal eine Plastik„L'hommage à Bach“ schuf und daß er mehrere Denkmalmodelle für die poetischen Bahnbrecher des Surrea- lismus wie Lautrèéamont. Rimbaud und Jarry entwarf. Das eine spricht für die strenge Gesetzmäßigkeit der Komposition, das andere für die Vielschichtigkeit und den Durchbruch ins Traumhafte seiner Schau. Das nicht nur in den realen Ausmaßen (über zwei Meter hoch) größte Werk von ihm, das jetzt hier zu sehen ist. dürfte sein „Orphée“ von 1948 sein: da gibt es kein Klassisches Gewand und keine sanfte Leier, sondern Orpheus ist wortwörtlich der ge- spaltene, von Dionysos Zagreus zerrissene Mensch, dessen Leib auseinanderklafft und aus dem sich gleichsam die Saiten seiner Seele klagend gen Himmel strecken. USE Die neuen Kräfte des Nationaſtheqters Mannbez 1 90 016, 1 21¹/ Mar bergs ha zundest: erwogen dung ein präsiden professo Kort Albrecht Von seinen letzten Wirkungsstätten, den 9 nen von Bielefeld, Bremen und Dorn kommt Kurt Albrecht als Tenorbuß Spieltenor an das Nationaltheater, Er Schneeberg, Kreis Tetschen-Bodenbach geh ſepersam. I unter DPDVP, eingehe Wel fürttembe er FD P/ zudung e ſten.“ „Zur Le nung darü- ferabschie ger sta 5 illen die ersucht v Dorle Mayer n Minis Als jugendliche Sentimentale und Liebhapurde aus wurde Dorle Mayer, die aus München staſherkassune für das Schauspiel- Ensemble des Natnpremium theaters engagiert. Sie spielte euleti ſſen andere Deutschen Schauspielhaus in Humburg unit der Or in Mannheim schon in der letzten Spi„Die Ve als Julia in Shakespeares„Romeo und ue aufgetreten. ee pposition aubmann gung zu, dung ei! ſchts in aer selb ließ, zu Ach Bont 191 Mainz. I hen Dem lionales ihrestagur schen Ei Frankfur g unter d Herbst mische Kanzösische en alle Me proben. ſanöver li en Uebun den betei fünchen an der Be Rodolf Hildebrand Dem Opernensemble des Nationaltheateß, in der neuen Spielzeit Rudolf Hildebru Tenor angehören. Er ist in Offenbach fl geboren und studierte an der Staatlichen schule für Musi in Frankfurt. Fotos e neue S Der Kampf der Tertia EIN ROMAN VON WICHELM SPEYER Copyright by Rowohlt Verlag, Hamburg 31. Fortsetzung „So einfach ist Ihr Geschäft gar nicht, guter sir. Sie leihen Geld aus. Sie kaufen Fahrräder und Kleinautos als altes Eisen den Bedrängten unter dem Leibe weg. Sie treiben den Bauern das Vieh aus dem Stall. Sie kaufen den Katzen bei lebendigem Leibe das Fell für zwei Pfennige ab, und Sie ver- kaufen es für fünfzig Pfennige oder schöne Angorapelze sogar für eine Mark und mehr! Und der Herr Oberamtmann schwört auf Sie, weil Sie zu seiner Partei gehören. Also 108! Zeigen Sie, was Sie können!“ Der Mann stampfte voll Wut mit dem Fuß auf. „Ich kann gar nichts! Ich habe keine Zeit mehr! Ich gehe jetzt!“ „Sie können ruhig gehen, Herr Biersack! Wir haben auch keine Zeit mehr. Wir haben Sie nur gefangen genommen, damit Sie un- ser Angebot in Ruhe anhören.“ „Wir sprechen uns noch. Das nennt man Freiheitsberaubung. Der Hardecker Berthold hat dafür neulich zwei Jahre bekommen.“ Die Tertianer lachten wild. „Sie machen sicli ja in der ganzen Land- schaft lächerlich, wenn Sie erzählen, daß wir Sie gefangengenommen haben.“ Der Mann schwieg verdutzt. Dann sagte er nach einigem Besinnen schlau: „So— aber es gibt ja wohl noch einen gewissen Jemand, der über Ihnen steht. Vor dem werden Sie ja wohl mehr Re- spekt haben als vor den Gerichten im ande.“ * Die Tertianer sahen einander mit einem kast überirdischen Glanz gegenseitig in die Augen. Dann aber sahen sie den Mann an. Jetzt waren ihre Augen starr und undeut- bar wie die Augen der Seraphim geworden. Sie sprachen kein Wort. Sie haben kei- nerlei Antwort. Und der Mann zog die Schultern hoch, als sei ihm auf dem Kirch- hof ein Gespenst begegnet. Er mußte oft des nachts über die Landstraßen und durch die Waldeswege fahren, er fürchtete sich nicht. Jetzt aber war ihm, als sei etwas Unbe- greifliches und Peinigendes vor ihn hinge- treten. „Hören Sie zu, Herr Biersack“, begann der Große Kurfürst würdig und väterlich zu sprechen.„Wir haben nichts Besonderes gegen Sie. Das sind Ihre Privatangelegen- heiten. Wir wollen unsere Tiere, weiter nichts.“ „Was wollen Sie denn mit den Tieren?“ schrie der Mann jetzt wütend, denn nichts macht einen Geschäftsmann rabiater, als Wenn er die Interessen des Gegners nicht be- greifen kann.„Es sind ja gar nicht Ihre Tiere! Was mischen sich denn die Herren hier in alles? Ihren Kötern geschieht ja nichts!“ „Wir müssen Sie dringend bitten, Herr Biersack, von unseren Tieren in einem an- ständigen Ton zu sprechen“, rief Otto Kirch- holtes mit engelshoher Stimme. Jetzt sah der Mann geradezu entsetzt den Knaben an. Nichts schien ihm an diesem Raubüberfall einen solchen Eindruck 2 machen wie Ottos Zwischenruf. Gffnete sich in der dunklen und gemeinen Welt, in der er lebte, ein Spalt voll überirdischen Lichtes? Der Häuptling beobachtete mit Interesse die violette Narbe von der bösartigen Hals- entzündung. Schnell benutzte er den günsti- gen Augenblick, den er erkannt zu haben Slaubte. „Nehmen Sie unser Geld an, Herr Bier- sack. Vielleicht können wir unsere Eltern bitten, uns später noch etwas mehr zu geben. Die meisten von uns sind arm, aber Wir haben ein paar Kameraden, deren Eltern Wohlhabend sind,— warum wollen Sie sich mit uns für Jahre hinaus verfeinden? Es gibt immer Dinge, die wir bei Ihnen 2u guten Preisen kaufen können, denn Sie han- deln ja mit vielerlei. Wird die Verordnung bis morgen mittag zurückgezogen, so be- kommen Sie bis drei Uhr nachmittags ein- hundert Mark. Und hat es bis zur Auf- hebung der Sperre keinen Tiermord mehr gegeben, so bekommen Sie noch einmal so viel.— Meint Ihr nicht, daß wir auch das noch einmal zusammenbringen?“ „Jal riefen die Jungen,„Ja!“ Und nur die schwächeren Charaktere unter ihnen dachten einen Augenblick daran, — aber auch nur einen Augenblick,— auf Wieviel herrliche Dinge des Lebens man in den nächsten Monaten werde verzichten müssen, um so viel Geld zusammen zu be- kommen.. Der Mann rechnete und überlegte. Er dachte sich Wohl, was ein Angebot von sol- chen Lausejungens“ wert sei. Das waren keine Volljährigen, mit denen man einen Vertrag abschließen konnte, auf Grund des- sen eine Forderung einklagbar war. Da waren sie an den Richtigen gekommen. Ihn konmten gerade ein paar Straßenjungens be- trügen, mochten auch einige von ihnen aus den feinsten Familien des Landes sein. „Nein!“ sagte der Mann. „Dann gehen Sie jetzt“, sagte der Häupt- ling ganz ruhig.„Ihr Wagen ist von zwei Kameraden behütet worden. Die haben die Taschen voll Zucker für Ihr Pferd.“ Der Häuptling gab Lüders und Königs- Marck ein Zeichen. Diese beiden begleiteten den grollenden Mann zu seinem Wagen zurück. „Krieg!“ sagte der Kurfürst. „Krieg!“ wiederholten die Tertianer. Sie erhoben ihre Hände. Ihre Arme stan- den starr wie die Stämme der Tannen, die sie umgaben. 1 15. Die Tertianer bezeichneten ihre Schul- feinde in der Stadt verächtlich mit dem Namen ‚Knötzingianer“ ö Die Fnötzingianer waren keine durchaus bösartige Rasse. Keine Jungens, und keine Mädchenrasse auf Erden ist durchaus bös- artig. Sie waren nur gedankenlos, schlecht geleitet, kleinlich, dumpf und roh, wie ihre Vorfahren. Ihre Stellung zu den Tieren bei- spielsweise War ihnen vorgezeichnet,— da gab es nichts zu denken und zu fühlen. Das Vieh war auf Erden, um aus seinem Mutter- leibe die Milch für die Leute herzugeben; um im Gespann zu arbeiten; um geschlagen, gejagt, gefangen, getötet und verspeist zu werden. Der Hund war seiner Wachsamkeit wegen geschaffen worden. Die Katze, um Mäuse und Brummer zu fangen. Tiere, die zu nichts nutze waren, wurden geschlagen, Wo immer man sie antraf. Das war seit Be- stehen der Menschheit so.— darüber gab es nichts zu grübeln. f Die Knötzingianer waren überzeugt, daß die Tertianer die Hunde- und Katzensperre nur zum Anlaß genommen hatten, um wie- der einmal Streit anzufangen. Die meisten unter ihnen glaubten, daß die Tertia ledig- lich aus Gewinnsucht handele. Nach ihrer Tier vorzunehmen. ablen far Ansicht galt es, einen rein geschäft en er Konkurrenzkampf auszufechten.„ Puenden 0 Es gab einige Knötzingianer, die sd ei Stimi den Freitag wie auf einen Ferientag sprochen. ten. Sie sollten in der Tat die letzten Bonn.! Schulstunden frei bekommen um sich uud kunt: staatlichen Gebot dienstbar zu erzeige! un 00 sollten auf die Katzenjagd gehen. e nun einmal im Interesse der Sicherhel 0 7 Hygiene des Staatsbürgers erforderlich“ ſasgearbeit Jagd bis zum letzten Hauch von Mann] perlin. elhilksaktie So mancher malte sich das nicht alsch beset liche Vergnügen dabei aus: man solle Nute ren Katzen in Säcken sammeln. immer au, 5 15 Bi Wie würde das wohl aussehen. in e 85 Sack zehn Katzen, die sich vor Angst gef pe 355 seitig in ihrem höllischen Dunkel eff; wurd schen würden? Ein Kartoffelsack, der Jellzung v bewegte, mit lustigen Sprüngen, bald Lad verke bald dorthin! Ein Kartoffelsack. det. insge kräuseln und aufbäumen würde is! N Tümpel im Wind! Ein Kartoffelsack, 10 heit 1 namenloser Angst davonläuft und in ennie chem Gram wieder zu seinem Kent echlaute rückkehrt! Man könnte auch ein Wettrer zen Friec zwischen den einzelnen Säcken verge gleicht ten. Vielleicht. daß das Naß von den erden. geweinten Augen der Tiere hindurch, würde,— dann endlich die Knüppel 1 1 Hand nehmen und darauf osschlasen g dera lebendige. das Leben sich anmaßend, N Bul 5 hüllung Ruhe gab Es war keine dee 5 5 in spleles Eise wußte Grausamkeit bei alledem in Arn Bez 00 sondern vielmehr die Abwesenheit c Mitgefühls mit allen vernunftlosen schöpfen dieser Erde. 5 nus! Doch es waren auch Schüler, l e dieser Stadt, die sich gelobten. wäng ear Mordens in die Felder zu gehen u zurückkehren, wenn alles vorüber? werde. Fortsetzung fle