0 ee e 5 Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, 15 Mannheimer Groß- 5. 5. 55 8. g Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- nstod el. Verlagsleitung: H. Bauser. N d 1 berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3½8(Hdibg. ö 1e medakteur: E, F. von Schilling: Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2 ten sich vg ne Dr. K. ee 3 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM Kobbert; rtschaft: 0. a8 der ge 1 zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM imer Nat. 3 15 15 t zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband 1 darstele 3 3 5 eee bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- h) Aufgefnt e. Koen; 8 3 32 holung im Verlag oder in den Agen- „Bohen 10 C. 9 5 ee e turen 2,80 DM. Erscheint täglich ee 1948 Wirt an en 1 5 8 sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- u D. 0. Gentner. Banken: sũdd. 8 liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen er die enden Rad. Bank: Amt. intolge höh. Gewalt kein anspruch auf issen wil inneim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- 89393 ĩ˙ Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz enaakte wanadkr, beigen Genau, Opernpublh ogskräfte e ter Karl Ph lischer Steg ing War gu ng der Roh ung eines uc Sekennzeidne Das Euro — uropa-Parlament tag as freilich 5 1 1 ö Die dritte Sitzungsperiode wurde gestern in Straßburg eröffnet ue Straßburg.(U) Der Präsident der Beratenden Versammlung des Europarates, richt Spaaks vorbehalten bleiben, dessen In- tilichen Apangois de Men t ho n Frankreich), eröffnete am Dienstagnachmittag in dem mit den halt in der gestrigen Ausgabe veröffentlicht die vie 15 legen der vierzehn Mitgliedstaaten und der Saar geschmückten Europapalast in Straß- wurde. In der kommenden Woche werden 8 wee die dritte Sitzungsperiode des Europa-Parlaments. dann der Bericht des Ministerrates des rifken. und auf u burgang/ Nr. 215/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 16. September 1953 5 5— ie Empfehl en des rer Gesamt die 127 Delegierten der Versamlnug wol- 2. Die Empfehlungen des Ausschusses für„ e zütz und ie im Laufe ihrer rund zweiwöchigen Allgemeine Angelegenheiten und der zur Frage der europäischen Verteidigung zur aegenden ga tsttzung unter anderem vier wichtige Mitgliedstaaten der Europäischen Ver- Diskussion stehen. e erörtern: teidigungsgemeinschaft, den EVG-Ver- Der Ausschuß für allgemeine Angelegen- u Verpflicheg gen Bericht des Präsidenten des Mon- trag unverzüglich zu ratifizieren. heiten der Beratenden Versammlung des Rudolf me tanparlaments und früheren belgischen 3. einen Bericht der OEEC über die wirt- Europa-Rates Hat, wie aus Punkt 2 der Ta- r Kantilee i Ilinisterpräsidenten, Paul Henri Spaak, schaftliche Entwicklung Europas im gesordnung der derzeitigen Sitzungsperiode 1, blieb fe iper die gegenwärtige Lage im kalten letzten Jahr und l hervorgeht, die Parlamente der sechs EVG- rlando- Gef krieg und die sogenannte„Friedens- 4. den letzten Bericht des Ministerates Staaten aufgefordert, den Vertrag über die Orkenbar u ekfensive“ der Sowjetunion seit Stalins des Europarates. Europäische Verteidigungs-Gemeinschaft so- rds bewäug rod. Die mit Spannung erwartete groge Saar- fort zu ratiflzieren. Die Forderung dieses origem Se debatte über einen Plan zur Lösung des wichtigsten Ausschusses des Europa-Parla-⸗ cruß ein gen Saarproblems des Holländers van der Goes mentes ist in einer Eritschliegung enthalten, an den ag pie CDU-Fraktion in Stuttgart van Naters findet voraussichtlich nicht die einem Bericht des holländischen Dele- utende Stimm de statt, weil die Delegierten erst Gelegenheit gierten J. Fens beigefügt ist, den er im Hans R 8 inladung an bekommen sollen, den 250 Seiten starken Namen des Ausschusses über die gegenwär⸗ machte auff zuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Fraktion der Bericht van Naters zu studieren. Man will tige Lage in der europäischen Verteidigung i hun der Verfassunggebenden Landes ver- auferdem auf die deutschen Delegierten ausgearbeitet hat. Der Bericht des Delegier- Baraktenhi nung in Baden- Württemberg beschloß Rücksicht nehmen, die im Hinblick auf die ten Fens teilt auf Grund von Informationen ne gekom pienstagabend nach fünfstündiger Sit- bevorstehende Konstituierung des neuen aus dem NATO-Hauptquartier mit, daß der 1 1 mnmütig, die Einladung der Stuttgarter e 41 0.. NATO-Generalstab seine strategischen 3 elegennei, tionsparteien anzunehmen. Die Ver- rung noch nicht verbindlich Stellung nehmen offenbar auf die Verteidigung aller Mitglied- 5 5 3 a 3 die heute, Mittwochnachmittag, könnten. 5 Staaten des Europa-Rates àbgestellt habe, Ein Attentatversuch auf den Sultan 1 Marokko er Keckhelg en, werden für die CDU Wilhelm De Menthon gedachte zu Beginn der Sit- gleichgültig, ob sie der Organisation des wurde, wie bereits gemeldet, am vergangenen Wochenende in Rabat unternommen. Der ten Fupthe ukendörfer Dr. Franz Gurk, Anton Hil- zung des tödlich verunglückten General- Atlantikpaktes angehören oder nicht. Attentäter, der unter den Kugeln aus der Maschinenpistole eines Leibwäckters des Sultans, 2 zur Scha pranz Gog und Dr. Karl Neinhaus Sekretärs des Europarates, Camille Paris, Der durch seinen Plan für die Europäisie- Mohammed ben Arafa, starb, raste plötzlich mit einem Kraftwagen auf den Sultan zu, als Tandler ue ien und der beiden verstorbenen Mitglieder der rung des Saargebietes bekannt gewordene dieser zu Pferd zum Gottesdienst in der Moschee unterwegs war. Während das Pferd ver- resang War 5 Versammlung, des deutschen SPD-Abgeord- holländische Sozialist van der Goes van Na- letzt zu Boden sank, rettete sich der Sultan durch einen Sprung aus dem Sattel. dpa-BI⁴e n musterte. b Pas neten Erik N61 in g und des saarländischen ters reist am Mittwoch zu Besprechungen mit C0 un g en die CDU. Für die Verhandlungen CVP- Abgeordneten Frang S in ger. An Stelle Vertretern der Bundesregierung über das Nee 222 2 u eme Kommission gebildet, die aus von Paris ist inzwischen der Franzose Leon Saarproblem nach Bonn und hofft, dort auch Fünf nee Ministerien In Moskau el 1 5 1 Kalbfell und Marcha als neuer Generalsekretär vor- mit dem Bundeskanzler die Saarfrage er- 8 a 5 5 ö n Abgeordneten Pr. Möller, Kalbte geschlagen worden. örtern zu können. Van Naters betonte am Maßnahmen zur Erhöhung des Lebensstandards in der Sowjetunion sen sowie dem Landesvorsitzenden der westdeutschen SPD, Erwin Schöttle, be- vergrübelte ent Die Kommission wurde ermächtigt, zu Saal der Vüerandeln, auch wenn keine klaren Linien Mheimer Iinsientlickh der Verhandlungsführung ab- it 25 Jahrenſtzteckt werden könnten. Dr. Möller vertrat Schwaben, Ie zulassung, die bisherige Landesregie- IEsböcheſe Am Mittwoch und Donnerstag wird die Dienstag vor Pressevertretern in Straßburg, 3 l 5 2 5. a Versammlung den OEEC-Bericht diskutie- daß er nach wie vor an seinem Vorschlag für Moskau.(dpa) Das Präsidium des Ober- strien, Molkereien, Bäckereien, Konditoreien, ren, der vom französischen Unterstaatssekre- die Europäisierung der Saar festhalte, weil sten Sowjets gab am Dienstag die Bildung die Teigwarenindustrie. fleischverarbeitende tär Laffey vorgelegt wird. Der Freitag er dies für den einzig möglichen Weg zur von fünf neuen Ministerien, darunter eines Werke, HKonserven- und Tabakindustrie, die und Samstag wird der Debatte über den Be- Lösung des strittigen Problems halte. eigenen Ministeriums für die Konsumgüter- alkohol- und parfümherstellenden Betriebe industrie bekannt und unterstrich damit und andere verwandte Betriebe unterstellt. 5 e pi D Pi Eis di 3 h f 5 4 h nach Außen die Forderung Malenkows nach Das Ministerium für die Staatsgüter wurde Segen meine erde solange im Am een T I T dle nachsten vler einer radikalen Verbesserung der Versor- geschaffen, um die Arbeit der Staatsgüter n Ur Etlehnze ſereinbarung zwischen den Parteien ex- 1 eee 5 b 8 f ahre gung der Bevölkerung mit Verbrauchsgütern radikal zu verbessern und sie in vorbildliche, ar. wie kü et worden sei. Es müsse jetzt eine ge- 5 Erste Sitzung der neuen Bundestagsfraktion der CDD/ Cs und nach Erhöhung der land wirtschaftlichen hochproduktive, sozialistische Unternehmen indlichkeit ename Arbeitsgrundlage„für alle oder 5 5 i Produktion. Neu geschaffen wurde ein Mini- zu verwandeln“ Der bisherige Landwirt- is einer ſfenigstens für einen Teil“ gesucht werden. Von unserer Bonner Redaktion s sterium der S 85 5 schaftsminister, Alexej J. Kos lO w, über- N ick fü ür ei 181 je, nisterium der Nahrungsmittelindustrie und nimmt das Ministerium für Staatsgüter. 5 e 5 1 8 ein Ministerium für die Staatsgüter. Das bis- Minister für Landwirtschaft und Beschaf- sein, wenn Europa gescheffen ist, erklärte und eine Zurückdämmung der Landflucht herige Handelsministerium wurde in ein fung wird an seiner Stelle der bisherige Bundeskanzler Dr. Adenauer am Diens- aus. Ministerium für den Innenhandel und ein Sowjetbotschafter in Indien, Iwan A. Be- tag in der ersten Sitzung der neuen Bundes- Die Landesgruppe der Csu, die am Ministerium für den Außenhandel aufgeteilt. nedikt ow. In zwölf Sowietrepubliken Schi tagsfraktion der CDU/CSU im Saal des Bun- Dienstagnachmittag zu ihrer ersten Sitzung 2 5 2 5 e„ Ministerien für Staatsgüter f durch n überraschender Besuch des Staats- desrates. Die Wahlen, so führte der Kanzler im Bundeshaus zusammen kam, gab an-. e ers 8 8 25 er 2 1 5 gebildet worden. ene Fetärs Dr. L en z Gonn) in Stuttgart läßt aus, hätten entschieden, daß Europa Wirk- schließend bekannt, daß sie die Fraktions- 1 55 1 5 a 555 8 e de 4 5 eln Lamm 0 niesigen politischen Kreisen die Vermu- lichkeit werde, daß die EVG komme und der gemeinschaft mit der CDU aufrechterhalte. sche w, der Oe 3 a 1 Prager Regierung 3 sowjetischem dom ann er aukkommen, daß auch Bestrebungen Kalte Krieg für die Sowjetunion verloren Als Vorsitzender würde Franz Josef senden Landwirtschaftsplan zur Erhöhung rzens alles ler äußerte vor Pressevertretern außer- eser wie Hin, die schwerwiegenden landespolitischen las Eigentiznungsverschiedenheiten zwischen den be und ſfünteien, die schon bei der Bildung der gegen- vor rum firigen Landesregierung bestanden hätten, ngen— lien auch heute noch nicht beseitigt. dem 19 4 Schafkung einer Koalition nach Bonner sei. Bei der Konstituierung der neuen Bun- Strauß erneut bestätigt. Stellvertretender der e Produktion mitge- Muster umgebildet „Hutlese fer in Gange sind. destagsfraktion der Christlich-Demokrati- Vorsitzender wurde Dr. Richard Jäger. Die teilt. Dieser Plan und die neuen organisa- Prag.(dpa) Nach der Angleichung der ch der c schen Union wurden Dr. von Brentano CSU erhebt, wie sie mitteilte, Anspruch auf torischen Maßnahmen innerhalb der Regie- Parteispitze an das sowjetische Vorbild hat Liebe des“ und der übrige Fraktionsvorstand in ihren die Besetzung Ces zweiten Vizepräsidenten rung stellen nach Ansicht politischer Be- die Tschechoslowakei jetzt auch ihre Re- send wie No N- Aemtern bis zur Neuwahl des Vorstandes be- im Bundestag obachter eine bedeutsame Schwerpunktver- gierung nach Moskauer Muster umgebildet. , Selbe? stätigt. An der Sitzung nahmen auch die Ab- 5 unten den ese der sonbete di en Dienste vers Prater Hundt ge aer. 8 5 union dar. 611i ganisati 5 19 geordneten der CSU und der Zentrumsabge Die Forderung der FDP 5 3 meldete völlige Reorganisation des tschecho 905 erdll knn, Der Vorsitzende der SpD, Erich ordnete Rösing teil. für die künftige Regieruhgberbeit 3„. 5 Slowakischen Kabinetts macht die erst am Einen gene leber, war am Dienstag Gast des ameri- Dr. Adenauer entwickelte die Grundzüge.„ eur Leicht. und Nahrungs- li benuar dieses Jahres vorgenommene Um- Figur t chen Hohen Kommissars, Botschafter seiner Politik und gab einen Ueberblick über Bonn.(dpa) Der Pressedienst der FDP herige Elinister für Leicht. und Nahrungs- bildung wieder rückgängig. f 10 i ünfti 1 Di 1 Re- 1 f ie, Alexej N. Kos y gin, steht zue nt, Es war die erste Zusammenkunft der künftige Regierungsprogramm.„In den stellte am Dienstag zum Vorstadium der Re- mittelindustrie, n in, steht, 1 10 75 Politiker nach den Bundestagswahlen. 2 8 8 1 die wichtigsten sierungsbildung fest, daß nicht die Vertei- 3 unter 1„„ een en celdorſ. Der Bundesvorstand des Deut- Entscheidungen für die Zukunft des deut- lung der Ministersessel, sondern das Arbeits- die Leder- und Pelzwarenindustrie und die zreählesg en gewerkschaktsbundes wird am kommen- schen Volkes fallen“ betonte er und verwies programm das Entscheidende für die jetzt Kunstfaserfabriken unterstellt. Das neue 1 0 190 5. a dee e die Abgeordneten auf die ungeheure Verant- in Gang kommenden Koalitionsverhandlun- Ministerium für den Innenhandel übernimmt r Gew f. 5 5 i 1 i i. Für di ünfti 1 i tende Ministerpräsident und sse 5 f 5 7 die das Wahlergebnis beinhalte. Die gen sei. Für die künftige Regierungsarbeit der stellvertre 4 5 are ben n 8. 99 75. der 3 Fraktion werde habe die EDP folgende wirtschafts- und so- bisherige Handelsminister, Anastas I. Mi- vorbre 2 beteiligung des christlichen Elements in darin bestehen müssen, den Werten des Chri- zialpolitische Forderungen: 1. keine weitere kojan. Das Außenhandelsministerium R künrungsgremien des DGB und der an- stentums im Kampfe gegen die christliche Ver- Verstaatlichung oder Monopolisierung, 2. wurde geschaffen um, wie TASS meldet, — ſallossenen Gewerkschaften gestellt worden maßung wieder im deutschen Leben Raum zu Weitere Einbeziehung des Wohnungsbaues in die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen en e bie ursprünglich für beute, hlittwoch, schaffen. Gemäß dem Auftrag des deutschen die freie Marktwirtschaft, 3. durchgreifende der Sowjetunion mit den Volksdemokratien une 19 oe Siteune des DGB-Vorstandes mußts Volkes werde die bisherige Außenpolitik ge- und vereinheitlichende Finanzreform zur und anderen ausländischen Staaten weiter 12 1 285 1 Wirtschaftszweige Italiens radlinig fortgesetzt. Als oberstes Ziel der deut- Minderung und gerechteren Verteilung der zu entwickeln“ Zum Außzenhandelsminister ee 4 e schen Politik nannte Dr. Adenauer die Wie- öffentlichen Lasten, 4. soziale Pifferenzie- wurde Iwũwan G. Kabanow ernannt, zu- 5 am Di i 1 Bt 4 0 5 jüngerer en. Alle r derherstellung der deutschen Einheit. Die rung statt Nivellierung bei der Einkommens- letzt erster stellvertretender Handels- Dem neuen Kabinett gehören nur noch vier statt bisher zehn stellvertretende Mini- ster präsidenten an. Außerdem wurden sämt- liche damals aufgeteilte Ministerien wieder vereinigt. Stellvertretende Ministerpräsiden- ten bleiben Dolansky, Cepicka, Kopecky und Uher. Die Ministerien für Inneres und für Staatssicherheit wurden wieder zum Innen- ministerium vereinigt. Zahlreiche Wirtschafts. ministerien sind zusammengelegt und neue Ressorts für Lokalindustrie und kulturelle Angelegenheiten gebildet worden. Innenmi- nister wurde Burak, Minister für Staats- kontrolle Ber an, Finanzminister Duris, über er 5 5 a 5 85 Landwirtschaftsminister Uher und Minister el, da die Arbeiter nach erfolglosen Ver- om 6. September hätten den Deut- 8 ung, 5. 5 8 a 5 ür kulturelle Angelegenheiten wurde Ko Auer 0 cl, a 181 Ver- Wahlen v p den Deut- bildung und Eigentumsschichtung, 5. Stabi- minister fü 1187911 1 Bei und stan Flungen über einen neuen Tarifvertrag in schen der Sowjetzone neuen Mut gegeben. lisierung der sozialen Sicherheit durch Neu- Dem neuen Ministerium für Nahrungs- peck y. Der bisherige stellvertretende Mi- 1 e getreten sind. um vielen Orten Wenn Moskau begriffen habe, daß es den ordnung der sozialen Versicherung und Für- mittelindustrie, das Wassili P. Zot ow gisterpräsident Bacilek ist zum ersten nit Zittern. kanden Teilstreiks in der Industrie Kalten Krieg verloren habe, werde die sorge. übertragen wurde, werden die Fischindu- Sekretär der slowakischen Kommunistischen J ande Narsch i b det heute, Stunde der Verhandlungen kommen. Partei ernannt worden. Aus dem Kabinett n drei ande ſerschau. Radio Warschau meldet heute, er en 5 7 5 us de bi der katholische Bi on Kielce, Dr Adenauer gab dann der Hoffnung 2 2 2 4% ausgeschieden sind der bisherige Minister ichere, 60 feln Kaermarek, ger N wegen an- Ausdruck, daß auch die Sp ihren außen-„Keine Wieder vereinigung durch Krieg JJ 8 5 e Aten Fandes- und Hochverrats vor einem politischen Standpunkt revidieren möge. So- Kabes, ferner die Minister Nepomuckys Si⸗ emoct 8 kora, Rais, Sramek, Pospisil und Polacek. liche Trä 120 5 Gericht steht, ein volles 5 bald er durch den neuen Bundestag wieder Adenauer trat erneut für einen gegenseitigen Sicherheitspakt ein rliche özelegt habe. Kaczmarek habe sich schul- 3 i lle er ver- 5 5 5 5 5 1 Katzen bekannt, mit Abgesandten der Westmächte 1278 e ee. Bonn.(dpa UP) Kein Deutscher wün- würden nach Ansicht Adenauers in West-. 5 5 es Vatikans den Sturz der kommunisti- Suchen, 1 die außzenpoli- sche, daß der Weg zu der dringend ersehn- europa erhebliche Geldmittel eingespart. Herbstoffensive in Indochina 8. Er riß deen Regierung in Polen vorbereitet zu haben. teivorsitzenden Ol en— 5 3 2 0 Ver- ten Wiedervereinigung Deutschlands an J d 3 auf beiden Selten itsche aus% 580 Amtlich wurde am Dienstag be- tischen 5 5 8 8 Kanzler, es sei neuen Soldatengräbern vorbeiführe, erklärte Steigerung des Lebensstandards der Völker Nane,(il) Men Bataille d affe beschliſen 1 1 VV. A 38 15 haftsbund vorbe- Bundeskanzler Dr. Adenauer in einem verwendet werden könnten. Nach dem Ab- e eee en 3 trische He e e am Dienstag veröffentlichten Interview schluß eines Vertrages mit der Sowjet-— 55 f f dien ist Baranowsky tritt an die Stelle von 1 1 1 ktspolitik der 5 8 5 5 5 8 j Dienst it Unterstüt.*— Ante wr a a halten geblieben, die Wirtschaftspolitik f 8. 55 am Dienstag mit Unterstützung von gepan Luft 1 ftr Manuilsky, über dessen weitere Ver- Hun A g im Wahlkampf in einem einer französischen Tageszeitung. Deutsch- union könne überdies ein beträchtlicher zerten Verbänden den Stützpunkt Muong r II hin niehts raitgeteilt wurde. itis i st die S dn erde an benen een een een eee eee en eee en e onnster ner wes en i 5 f 81 1 aß zu kritisieren, wie es selbst die a 8 8 8 5 N 531 8715 Suong ilometer nordwestli er laoti iu Falte E unge per nanntstsrorksden von labven, 1 getan habe. Dabei vertrete er einen Amerika zur Erreichung dieses Zieles in europäischen Marlet und der„Wirtschafts- schen Hauptstadt Luang Prabang eingenom- 1 1 mud. er- jeg hineinzi 2 0 jetunion“ erfolgen. nene 1.. großen Teil von Menschen, denen es heute))) e K ned 8. 5 5 a Adenauer gab weiterhin der Hoffnung men. Pas e Hauptquartier hofft, 5 1750 t eingereicht. Politische Beobachter besser gehe, als weiten Kreisen des Mittel- Framkreich, 8 88 7 1 e 8 25 8 eee e mit dieser Eroberung den Verteidigungsring bein ien nieht, daß das britisch J libysche standes. Der Kanzler gab der Erwartung eine deutsche Vormachts lung in der 8 lad ZZ Hanoi zu entlasten, gegen den die Auf- rief e. Tuntechaktsabrommen, das im Juli unter- Ausdruck, daß mit den Gewerkschaften eine planten Europäischen Verteidigungsgemein- duns 5 5 8 ständischen ihre Herbstoffensive eröffnet formation nude dadurch gefährdet dein cennte Klärung erzielt werden könne. schaft nicht zu fürchten, da die vorgesehene haben. Die Offensive der aufständischen Viet- gewaltig„ umbasa. In der britischen Kronkolonie Im innenpolitischen Teil seiner Ausfüh- Gemeinschaft der europäischen Staaten das 2 3 Kin minh wurde nach offizieller Mitteilung von t wor 5 171. rungen stellte der Bundeskanzler die Förde- beste Instrument sei, das industrielle und Verstärkung des Bundesgrenzschutzes rund 50 000 Mann vorgetragen. Nach anfäng⸗ 5 nter 1 118 Ff 5 der Familie als wichtigstes Ziel in den geistige Potential Deutschlands in den Dienst„auf Raten“ lichen Erfolgen seien die Aufständischen teil- beim 8 e 1 ehördd 85 8 Alittel Unkt.„Wenn es uns nicht gelingt, Europas zu stellen. Deutschland wolle kei- Bonn.(UP) Die noch vom ersten Bundes- weise zurückgeworfen worden. einen erstand e nat. Wie e 8 5* gesunden Familie zu kommen, so nen Befreiungskrieg!. Die Europäische tag bewilligte Verstärkung des Bundesgrenz- William Knowland, der Vorsitzende r Golla e ce Organisation nicht mit dem berüch⸗ 8 unsere Arbeit umsonst gewesen“. Der Verteidigungsgemeinschaft sie die beste schutzes von 10 000 auf 20 000 Mann kann nach der republikanischen Fraktion im amerika- e. Es 88h fue Geheimbund der Mau Mau in Verbin- 5 von familiengerechten Wohnungen Garantie dafür, daß Deutschlands Wieder- Mitteilung der Grenzschutzführung aus nischen Senat richtete am Dienstag in Saigon aten un e e 220 in Hauptgegenstand der Familien- bewaffnung ausschließlich der Verteidigung finanziellen Gründen„nur ratenweise“ ver- in einer Pressekonferenz an die Regierungen der in se klalnston. Der Oberbefehlshaber cn politik 15 Auch für die Jugend, die eine diene, wie überhaupt die EVG einen rein wirklicht werden, da der Bundesfinanzmini- der asiatischen Länder die Aufforderung, den auf der nere chers* e starke Anteilnahme am politischen Leben defensiven Charakter habe. ster für die Einberufung der neuen 10 000 Be- Neutralismus abzulehnen und in ihrem Ab- au Bolte, ist 2 2 krete 5. üsse in Zukunft noch mehr Der Bundeskanzler sprach sich erneut amten noch keine ausreichenden Mittel be: wehrkampf gegen den Kommunismus nicht 15 el ment V 2 en e Weiteres Anliegen werde für den Abschluß eines gegenseitigen Sicher- willigte. Deshalb wurden vorerst nur etwa nachzulassen. Gleichzeitig versicherte er, daß 7 ließ 0g Posten voraussichtlich am 1. Oktober 1188 alpolitik und hier in erster Linie die heitspaktes zwischen der westeuropäischen 1000 Anwärter einberufen. Die weiteren Fi- die Vereinigten Staaten jedem Land helfen, ie Sozi N a 8. 5 a 3 lag m. Er wird Nachfolger des zum Ober- 1 e zahlreicher alter Leute Gemeinschaft und der Sowjetunion aus. nanzmittel müßte der neue Bundestag be- das sich der kommunistischen Bedrohung cm ber der Une Steeitrrette in Bofes bens ee sprach sich wei- Durch die gemeinsamen Verteildigungspläne willigen. entgegenstellt. tsetzung fall taten Generals John E, Hull. UPldpa sein müssen. Dr. Seite 2 MORGEN Kommentar EN Mittwoch, 16. September 1953 UN keine moralische Anstalt Viele kluge Leute haben sich vor ungefähr zehn Jahren sehr viel Mühe gegeben, heraus- zufinden, warum der Völkerbund, der auf Vorschlag des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson nach dem ersten Weltkrieg gegründet worden war, die Hoffnungen der mehr idealistischen Zeitgenossen 80 enttäuscht hatte. Sie haben das Ergebnis ihrer Unter- suchungen in Denkschriften niedergelegt, die für die Statuten der Vereinten Nationen ge- bührend berücksichtigt worden sind. In den ersten aufklärenden Schriften zur Gründung der UNO wird füglich darauf hingewiesen, daß; man aus den Fehlern gelernt und in der neuen Organisation eine Zweckmäßige Verbesserung auf die Beine gestellt habe. Aber die Beine blieben trotz aller Verbesse- rung wacklig. Warum wohl? Darüber zer- brechen sich die Anhänger der Organisation der Vereinten Nationen den Kopf, während die Gegner unmutig ihr baldiges Ende vor- aussagen. Wie stets in solchen Fällen wird von der einen Seite versucht, dem unbestreitbaren Leiden durch Mittelchen beizukommen, die Weniger die Lebensfähigkeit als die Lebens- form beeinflussen. Der Patient UNO be- kommt eine Diät, er wird zu Spaziergängen unter besonders ausgesuchten klimatischen Bedingungen angehalten, er erhält abwech⸗ selnd ermunternde Einspritzungen und be- ruhigende Pillen, wird vor erregenden The- men abgeschirmt und mit anderen Geschich- ten in Gemütsbewegung versetzt. Seine Reak- tionen sind dementsprechend alles andere Als überlegt und überlegen, sondern hektisch und verstört— und auch für den Betrachter verstörend. Daraufhin, wir erwähnten es schon, emp- fehlen die ungeduldigeren Beobachter, den Patienten UNO totzuschlagen, denn leben könne er doch nicht so wie er solle, und so Wie er lebe, könne er leicht mehr Unheil an- richten, als abzuseben sei Diese Betrachter übersehen dabei, daß ein offenbares Bedürf- nis— denn eine gut funktionierende Organi- sation der Vereinten Nationen der Welt ist ein Bedürfnis für unsere zeitlich und räum- lich ineinander geschachtelte Menschheit— nicht dadurch gestillt wird, daß man gute Ansätze wegen ihrer Unvollkommenheit zer- stört. Was übrig bliebe wäre nur die nicht mehr zeitgemäße Leere nationalstaatlichen Nebeneinanders. Die Organisation der Ver- einten Nationen ist nicht gut, aber ihr Feh- len wäre nicht besser. Was kann man aber dafür oder dagegen tun, wenn uns weder die herkömmlichen for- malen Mittelchen noch die letale Beseiti- gung Hilfe bieten? Wir glauben, daß sowohl einst der Völkerbund wie jetzt die Verein- ten Nationen nicht so sehr an Konstruktions- fehlern kranken, als an einer falschen Grund- Stellung. Beide gebärden und fühlen sich nämlich als„moralische Anstalten“. Das große Theater, das in ihren schönen und edlen Sälen vorgeführt wird, ist vom pathe- tischen Atem der Moral getragen und handelt micht vom praktischen oder unpraktischen Geschehen, sondern von Gut und Böse. Ari- man und Ormudz, Odin, Loki und die Mid- gartschlange feiern in den gläsernen Räumen des New Lorker Wolkenkratzers fröhliche Urständ. Ueber den Häuptern der Chargen dräut der Weltuntergang wie eh und je— und nach den homerischen Tiraden werden den Wortgewaltigen(leider ohne göttliches Gelächter) von ihren Freunden die Hände geschüttelt. Wie haben sie es sich gegenseitig mal wieder gesagt. Was gesagt? Dasselbe! Man kann als Moralist immer nur dasselbe Sagen. Man selbst ist gut, aber die Welt ist schlecht, und die Welt wäre gut, wenn der andere nicht schlecht wäre. Da aber der andere schlecht ist, kann man nicht.., kann mam nicht., was kann man eigentlich nicht? Man will nicht! Die Moral der Ge- schicht' ist, dag die Geschichte der Mensch- Beit eine hoffnungslos unmoralische Ange- legenheit ist— der man mit Moral nicht beikommt, schon gar nicht mit doppelter. Es ist sicher schwer, sich von lieben Ge- Wwohnheiten freizumachen, aber vielleicht ge- Iingt es doch allmählich, die Staatskunst auf den Platz in der UNO zu rücken, auf dem bislang der dramatischen Erhebung zuge- strebt wurde. V. S. Der„neue Kurs“ im Schaufenster „Schaufenster unserer Republik“ nannte ein Transparent auf dem Bahnhofsvorplatz in Leipzig die diesjährige Messe. 14 Tage öfknete die DDR die Schlagbäume, um den Westen mit dem Ruf vom„Tor zum Ost- handel“ zu locken. Der Staat nutzte Sleich- zeitig die Gelegenheit, den Besuchern aus Westdeutschland die politischen Losungen von der Einheit Deutschlands und dem friedlichen Aufbau der Ostblockstaaten näherzubringen und ihnen zu sagen:„Wir sind ja gar nicht so“. Der überfüllte D-Zug Berlin-Leipzig, der die zahlreichen Betriebs- delegationen mit 60 Stundenkilometern in die sächsische Hauptstadt brachte, wo sie freu- diges Messetreiben demonstrieren sollten, wurde in Berlin-Schönefeld nicht kontrol- liert. Die Messedienststellen zeigten beflis- sene Höflichkeit, die Organisation war gut. Auch auf dem Messegelände vor der Stadt bestimmen die Arbeiterdelegationen das Bild. Die Messe ist zu einer Ausstellung geworden, in die die Bevölkerung gedrängt wird, um sich von den wirtschaftlichen Aus- Wirkungen des neuen Kurses überzeugen zu lassen. 538 000 Messebesucher meldet stolz das Leipziger Messamt. Trotzdem dürfte die Zahl der offiziell nicht in Erscheinung ge- tretenen westdeutschen und westeuropäischen Beobachter, die nach Leipzig kamen, um sich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Ostblocks ein Bild zu machen, nicht unerheblich gewesen sein. Die auswärtigen Gäste-— es sollen 5075 aus dem westlichen Ausland und 8245 aus Westdeutschland Se- Von unserem Korrespondenten A. N. in Berlin wesen sein,— interessierten sich vor allem für das Warenangebot der Sowjetunion, Chinas und der Volksdemokratien. Die Sowjets zeigten in ihrem Monstre- Pavillon mit dem fünfzackigen goldenen Stern auf goldgedecktem Turm die schon aus dem Vorjahr bekannte„Parade der Gigan- ten“,— Mäher, die mit 10 Meter Breite und Rechen, die mit 14 Meter Breite arbeiten und für die Großraumwirtschaft der Kolchosen bestimmt sind. Zum ersten Male sind auch Erzeugnisse der sowjetischen Konsumgüter- industrie zu sehen,— Teppiche aus dem Kaukasus, Kamtschatka-Kaviar, sehr schöne Zobel-, Feh-, Nerz- und Hermelinpelze und Pralinenmischungen, die als Kartonverzie- rung das Bild des Dichters Puschkin mit sei- ner Amme tragen. Auf die Frage einiger Messebesucher, wann die Erzeugnisse denn in der Sowietzone zu kaufen seien, antwor- tete die sowjietamtliche„Tägliche Rund- schau“, im Gegensatz zu den kapitalistischen Ländern, wo die besten Qualitäten dem Ex- port vorbehalten blieben, gelte in der So- Wjetunion der Grundsatz, erst den Bedarf des eigenen Volkes zu decken und die Schwerindustrie weiterzuentwickeln. Hauptanziehungspunkt der Messe war in diesem Jahr aber die Ausstellung der Chine- sen in ihrer nach altchinesischen Motiven ausgeschmückten Halle. Neben den traditio- nellen Exportgütern wie Seiden, Lackartikel, Porzellane und Rohstoffe ist Rotchina zum Beweis seiner fortschreitenden Industriali- sierung unter Mao Tse-tung auch mit Ma- Nord koreanische Delegation in Moskau Kim Il Sung und Nam Il linientreue Kommunisten Moskauer Prägung In Moskau ist vor einigen Tagen eine Abordnung der Regierung der Korèanischen Demokratischen Volksrepublik unter Füh- rung von Ministerpräsident Marschall Kim II Sung eingetroffen, um mit der sowijeti- schen Regierung die jüngsten Beschlüsse der Vereinten Nationen zu erörtern und die kommunistischen Forderungen für die vor- gesehene Koreakonferenz festzulegen. Nach den Bestimmungen des Waffenstillstands- abkommens vom 27. Juli 1953 soll innerhalb von 90 Tagen nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes, also noch vor dem 28. Oktober, eine politische Konferenz auf höherer Ebene“ zusammentreten, damit„die Vertreter der beiden Parteien auf dem Ver- handlungswege die Probleme des Rückzugs Aller ausländischen Truppen aus Korea J6sen und eine friedliche Regelung der koreanischen Frage herbeiführen“ können. Es ist sicher kein Zufall, daß zur gleichen Zeit auch der Oberkommandierende der chinesischen Volksarmee in Nordkorea, Ge- neral Peng Teh-huai, in der sowjetischen Hauptstadt weilte. Diese Tatsache läßt viel- mehr den Schluß zu, daß eine gemeinsame Politik Moskaus, Pekings und Pyongyangs kür die bevorstehende Koreakonferenz ver- einbart wurde. Die westliche Welt steht vor der Tat- sache, daß die nordkoreanische Regierung ihre Weisungen nicht in Peking, sondern in Moskau holt, obwohl in Nordkorea nicht russische, sondern chinesische Divisionen stationiert sind. Die Zwiespältigkeit dieser Erscheinung wird allerdings weitgehend aufgeklärt. wenn man einen Blick auf die Geschichte Koreas und insbesomdere auf die Entwicklung des koreanischen Kommunis- mus wirft. Der koreanische Kommunismus entwik- kelte sich aus den Gruppen koreanischer Partisanen, die zu Beginn der zwanziger Jahre mit den Bolschewisten gegen die Weiggardisten kämpften. Als die Rote Armee Wladiwostok eingenommen hatte, rechneten die koreanischen Partisanen Zzu- nächst mit sowjetischer Unterstützung im Kampf gegen die japanischen Fremd- herrscher. Da aber Moskau damals keine internationalen Verwicklungen brauchen konnte, ließ es die koreanischen Kommu- nisten fallen, löste ihre„unbotsmäßige“ Or- ganisation auf und stieß sie aus der Komin- tern aus. Erst 1935 scheinen die Koreaner die Moskauer Linie endlich akzeptiert zu haben. Nach dem zweiten Weltkrieg dehnte sich dann die Kommunistische Partei in Korea — rasch aus. Ihr hervorragendster Vertreter, der heute 41jährige Kim II Sung, war in Moskau geschult worden und hatte während des Krieges als General in der Armee Mao Tse- tungs gedient. Im Schatten der sowjeti- schen Bajonette wurde er 1945 zum Vorsit- zenden des„Provisorischen Nationalen Volksausschusses von Nordkorea“ ernannt, leitete nach dem 25. Juni 1950 als Oberkom- mandierender die Operationen gegen Süd- korea und nimmt heute den Platz des Ministerpräsidenten ein. Sein Außenmini- ster Nam II ist ebenfalls alter Kommunist und bekleidet gleich ihm einen Offiziers- rang in der Sowjetarmee. Kim Il Sung und Nam II können also als linientreue Kom- munisten Moskauer Prägung angesprochen werden. N F K. H. Eindrücke von der Leipziger Messe 1953 schinen und Aggregaten, ja selbst mit bis da- hin unbekannten chinesischen Motorrädern vertreten. Die chinesische Handelsdelegation plant für das nächste Jahr den Bau eines festen Hauses auf dem Leipziger Messege- lände. Die Regierungssprecher unterliegen es nicht, die westlichen Besucher immer wieder auf die ungeahnten Möglichkeiten des Han- dels mit China hinzuweisen und sprachen dabei besonders gerne die englischen Kauf- leute an. Auch in den Hallen der übrigen Volksdemo- kratien stehen die Erzeugnisse der Schwerindu- strie im Mittelpunkt, von der Karusselldreh- bank aus Polen, auf der Werkstücke bis zu 30 Tonnen Gewicht bearbeitet werden können, bis zur Spitzendrehbank aus der Tschechoslowa- kei für Werkstücke von 10 Meter Länge. Da- zwischen gestickte Blusen vom Balkan, bul- garisches Rosenöl, ungarischer Tokajer, pol- nische Seidenstoffe als Ausdruck des neuen Kurses. Die Sowjetzone zeigte in sieben der insgesamt 13 Hallen ihren Park von Schwer- und Leichtmaschinen, Kränen und verschie- denen Kraftfahrzeugtypen Die Bevölkerung interessierte sich aber mehr für den Messehof in der Innenstadt, wo die Nahrungs- und Ge- nußmittelindustrie ihre Erzeugnisse ausstellt. Hier wird der neue Kurs der Regierung am deutlichsten demonstriert. Das Angebot an Fisch-, Fleisch-, Gemüse- und Obstkonser ven War reichhaltiger als im Vorjahre. Als beson- deren Fortschritt offèrierte die VEB Anker- teigwarenfabrik Löbau Spätzle in Zello- phanpapier und andere Teigwarenkartons mit Zellophanfensterchen.„Hygienische Ver- packung gehört einfach mit zum neuen Kurs“, meinte der Standaufseher. Die Schokoladen- industrie wartete mit dem in Vergessenheit geratenen Salzwedeler Baumkuchen auf und brachte als neue Errungenschaft Eierlikör in Schokoladenbechern auf den Markt. Angesichts des erweiterten Warenangebots in Leipzig drängt sich dem Besucher die Frage auf: Was ist davon lieferbar? Was ist Serienproduktion? Was gehört bereits zum Exportprogramm? Nach der amtlichen Mit- teilung belaufen sich die auf der Leipziger Messe abgeschlossenen Exportaufträge auf 797 Milionen Rubel(1 Rubel gleich 0,86 Ost- mark), davon sollen auf die westlichen Län- der 207 Millionen Rubel entfallen. Aber bei den Millionenzahlen über Ex- portabschlüsse ist nicht zu erkennen, ob es sich um echte Zahlen handelt oder ob lang- fristige Exportaufträge mit den Volksdemo- kratien und der Sowjetunion aus optischen Gründen mitgezählt wurden. Der Wunsch des Ostens nach einer starken Ausdehnung des Handels mit den westlichen Landern muß Die„Afrikaner“ gaben ein gutes Beispiel Ihr drittes Bundestreffen zeugte von Gefühl für Takt Hannover, im September. Mit Ausnahme weniger, trugen nur einige Veteranen der chemaligen Kaiserlichen Schutztruppe Orden. Der Jüngste von ihnen mit seinen 71 Jahren machte noch gute Sol- datenwitze und der 83jährige Lettow- Vor- beck lachte aus ganzem Herzen. Die Männer des Deutschen Afrika-Korps aber, die sich, etwa zehntausend an der Zahl, zum dritten Bundestreffen ihres Verbandes in Hannover am 12. und 13. September einfanden, blie- ben ernster. Gewiß feierte der Landser jar- gon hier und da fröhliche Urständ, an man- chen Tischen beim Kameradschaftsabend mit der flotten Militärmusik des Bundesgrenz- schutzes wurde sogar schwadroniert; jedoch Wer nur darauf erpicht war, kam nicht auf seine Kosten. Auf der Pressekonferenz fragte ein bri- tischer Journalist den ersten Vorsitzenden des Verbandes ehemaliger Angehöriger des Deutschen Afrika-Korps, General a. D. Crü- well, ob die Zahl von zehntausend Teilneh- mern nicht auf das Erwachen des deutschen Militarismus schließen lasse? Nein, dieses Soldatentreffen bereitete niemand Sorge. Niemand stellte unerfüllbare Forderungen, niemand pochte sich auf die Heldenbrust und niemand trãumte laut von zukünftigen Taten. Aber aus eigenen Mitteln wird nun in Hannover ein Eigenheim für vier Fami- lien gebaut und aus dem gleichen Fond, dem Rommel- Sozialwerk, erhalten Kriegsopfer eine kleine Rentenaufbesserung. Bund und Länder haben für uns getan, was sie tun konnten“, hieß es auf der Kundgebung.„Und man wird uns auch in Zukunft nicht ver- gessen“, sagte Crüwell weiter. Eine Ver- sammlung von Militaristen also war das in Hannover nicht und das Wort Demokratie maßvoll gingen die Redner damit um Klang echt. Nichts wirkte während des Afri katreffens aufdringlich, nichts ironisch, nichts hintergründig. Die ehemaligen Afrikakämpfer gaben mit ihrem Treffen in Hannover ein gutes Bei- spiel. In ihren Reden— auch in privaten- fühlten sie sich eigentlich nicht so sehr als Soldaten, sondern mehr als Veteranen. Das Wort„Veteranen“ wurde gewissermaßen in Hannover für das Bundesgebiet„kommiß- fähig“. Beim Treffen des Deutschen Solda- tenbundes vor zwei Monaten in Hannover, auch mit über 10 000 Teilnehmern, hatte es kein Redner gewagt, von Veteranen zu sprechen.„Und jeder Spatenstich soll ein Gebet für Deutschland sein“ oder„Mit dem Wort Deutschland auf den Lippen starben unsere Männer“, so tönte damals die Musik. Was den Verband der Afrikaner auszeichnet und von anderen Verbänden abhebt, ist das Gefühl für Takt. Das Erbe unseres Rom- mel, sagt Crüwell. Die Afrikaner haben das Prädikat Soldat nicht gepachtet und nicht erfunden; der Soldat des anderen Volkes zählt bei ihnen auch. Dem Afrikaner-Ver- band fehlt das national-kurzsichtige. Die Ueberlebenden der etwa 250 000 Deutschen, die einst in Nordafrika kämpften, erwecken den Eindruck, als hätten sie gründlich über sich selbst, über das Soldatentum und über Deutschland nachgedacht. E. W. Mittwoch, 19. September 1953 h f 248 .— um so unerfüllbarer erscheinen, alg qi Wietzone bis zum Juli dieses Jahres den Tas 8 offenen Exportverpflichtungen an die Sach den union aus dem Jahre 1952 mit nur 8h 5. In ne zent realisiert hat. Wenn die Sopiehnf— ihren Warenaustausch mit dem Westen g 5 weitern will, so steht sie als erstes vm N 1 Aufgabe, ihre Produktionspläne auf dle a dürfnisse des westdeutschen Marktes g stimmen. Die diesjährige Leipziger Mesze aber gezeigt, daß Leipzig innerhalb des g listischen Weltmarkts eine Art Markt er tion haben kann. Bei der verschledeng chat Struktur der beiden Wirtschattssysteme ff aber die Planwirtschaft des Ostens bisher i elastisch genug, um den wechselnden Ali. 1 derungen des westlichen Marktes bogen nee können. Ein Leipziger Taxichauffeur mel auf der Fahrt zum Bahnhof das Eleiche ui seinen Worten:„Was die Leipziger Meg ren f einmal war, wird sie unter denen“ nie nente Far sein.“ ſesenhei a a 5 unstget Wirtschaftsplan der Sowjetzone geändert Berlin.(UP) Die Regierung der Soſhhe. ſbdel in zone versprach der Bevölkerung eine Sieben Die gerung der Lebensmittel- und Bedarfsgitg. ee Produktion durch die Abänderung der auf e ten Hälfte des„Volks wirtschaftsplans“ fi das Jahr 1953. Auf Kosten einer ventspte Zwan'⸗ chenden Einschränkung“ des Wachstum. tempos der Schwerindustrie sollen in 2 kunft mehr Lebensmittel und mehr Belt, güter für die Bevölkerung produziert werde Die Schwerindustrie werde jedoch tropitg nach wie vor weiterentwickelt. Genaue ah len über die Aenderung der Produktion. den nicht veröffentlicht. Der Bevölkerung der Sowjetzone wat h;. reits bei der Verkündung des„neuen Rur im Juni eine Erhöhung der Produktion 9% Lebensmitteln und Bedarfsgütern Versprb chen worden. 0 U Truman übt Kritik an der Regierngn mehre Eisenhower Aichnet. Chikago.(UP) Der ehemalige Präsen a en der Vereinigten Staaten, Tr u m a n, liel 80% Stürm jetzt zum erstenmal seit seiner Ablösung n 195 130 1 einer scharfen Attacke gegen die republiz lt 5 nische Regierung vernehmen, die er des vf ür suchs beschuldigte, die Errungenschalt* einer 20 jährigen demokratischen Regierung führung zunichte zu machen. In einer Nei vor dem demokratischen Parteikongreg! Chikago erklärte er, daß sich die Verben rungsvorschläge der Republikaner durchaus annehmbar ausnähmen, doch dürften die publikaner nicht danach beurteilt werde Was sie sagen, sondern nach dem, was g tun. Die Folgen dessen, was gegenwärtig, Washington geschehe, fuhr Truman fort. Ben sich noch nicht absehen. Doch Seien „Abbruchmannschaften“ eifrig am Werk niederzureißen, was die Demokraten ert ebenkra ultan 2 Der b age grol ad lieg l. Uebe Kütsch-s een täglie Der zum 6. Oktober einberufen Paris,(dpa) Das Präsidium den Franzen schen Nationalversammlung hat am Piensſez hen, 8 fung war während der Streiks im Augusti Sozialisten und Kommunisten geſfore Worden. Diese beiden Fraktionen haben n einigen Abgeordneten der Mittelstandp teien die vorgeschriebene Zahl von Antrag zusammengebracht, die für eine vorzeig, Einberufung erforderlich waren. Der! u fünf gierung wiederum ist es gelungen, d Sitzungstermin bis fast an das Ferienen 93 hinauszuschieben. Sie konnte ihr wirtscht 5 liches und finanzielles Reformprogrem ausarbeiten, ohne daß die Abgeordneten dd. dem Urlaub zurückkehrten, um darüber 8, debattieren. Revolutionstribunal in Aegypten ausgerufen Kairo.(dpa) Der ägyptische Propaganl minister, Salah Salem, gab am Dien auf einer Massenkundgebung in Kairo 00 Bildung eins„Revolutionstribunals“ be gie 85 5 kannt, das alle Personen sofort aburtele g Ha. soll, die gegen die Interessen des Lau tober tätig sind. Das Tribunal wird sich aus M, gliedern des Revolutionsrats zusamme Bel e setzen. Der Revolutionsrat ist die Gru von hohen Offizieren, mit deren Hilfe Gel 100 ral Naguib König Faruk stürzte. — Schöne Birken Neuartige Wege der Fors Der Schleier maiengrünen Birkenlaubes, der sich in jedem Frühjahr über die dunklen skandinavischen Wälder legt, mildert— je- dem Touristen unvergeßlich— den strengen Ernst der nordischen Landschaft. Nirgends sonst in der Welt, so sagt man überdies, entwickelt die Birke einen herrlicheren Stamm und weigere Rinde als im hohen Norden. Wegen dieser besonderen Schönheit, urid wegen des ungewöhnlich großen Birken- bestandes der schwedischen Wälder ist der Baum für Naturfreunde und Dichter ge- radezu zu einem Wahrzeichen seiner Land- schaft geworden. Um so verwunderter hört man, daß sich die Birke bei den schwedi- schen Waldbesitzern und Forstleuten gar keiner Beliebtheit erfreut, daß sie sogar die grüne Lüge“ genannt wird An das nordische Klima in hohem Grade Allgepaßzt fällt die Birke dort oben noch mehr Als bei uns durch ihre Schnellwüchsigkeit Auf, die sie vor anderen, langsamer wachsen den Bäumen auszeichnet. In jungen Scho- nungen macht sie sich dadurch nützlich, daß sie rasch eine weit ausladende Krone ent- wickelt, dadurch den Boden beschattet und vor zu starker Austrocknung bewahrt. Den Larigsamer wachsenden Nadelbäumen ge- Währt sie also zunächst Schutz vor Wind und Frost, überflügelt sie mit ihrem Wachstum alsbald aber so sehr, daß sie sie zu er- sticken droht. Dann muß der Forstmann zur Axt greifen, um die Birken des Bestan- des sehr stark zu vereinzeln, wenn es nicht gar nötig ist, sie gänzlich zu entfernen. Diese vorsorgliche Maßnahme ist im Laufe der Zeiten infolge stetig steigender Arbeits- jahne immer kostspieliger geworden. Auch wrd in den dünn besiedelten Waldgebieten „grüne Lüge“ t Wirtschaft in Schweden Nordschwedens die Beschaffung menschlicher Arbeitskraft immer schwieriger. Dieser Um- stand ließ die Birke immer mehr zu einem Problem der Forstverwaltungen werden. Was ihr aber in besonderem Maße den Ruf der Falschheit eingetragen hat, ist der Umstand, daß sie trotz ihrer Neigung, sich im Walde„breit“ zu machen und alle andern Bäume zu verdrängen, niemals selbst wirk- lich reiche Holzerträge liefert. Dies haben genau kontrollierte Probehiebe gezeigt. Selbst aus älteren Birkenbeständen wurde auch nicht halb soviel an Holzmasse herausgeholt Wie aus einem gleichgroßen und sogar jün- geren Nadelwald. Der Ausspruch eines ent- täuschten finnischen Forstmannes, daß die Birke zwar so schön, aber auch so„falsch und so kostspielig wie eine Frau“ sei, wurde daher schnell zu einem geflügelten Wort. An diesem schlechten Ruf der Birke kanm auch die Tatsache nichts ändern, daß ihr Holz dort, wo man es noch zu Brenn- Zwecken braucht, wegen seiner besonders hellen und wenig rußenden Flamme bei der Bevölkerung beliebt ist. Denn für die Haus- brandversorgung spielt Holz heute lange nicht mehr die Rolle wie früher. In der Möbelindustrie war Birkenholz— besonders das der schwedischen Zwergbirke früher ebenfalls sehr gefragt. Man braucht nur an die herrlichen Birkenmöbel der Bieder- meierzeit zu denken. Aber starke Anfällig- keit für den Holzwurm, Neigung zur Bildung von Stockflecken bei der Lagerung, schränkt die Freude an der wundervollen Maserung des Birkenholzes beträchtlich ein. Außerdem hat sich auf dem Welt-Holzmarkt in den letzten beiden Jahrzehnten eine entschei- dende Wandlung vollzogen: Die Nachfrage nach Brenn-, Bau- und Möbelholz ist immer mehr durch die Nachfrage nach Zellulose als dem wichtigsten Rohstoff der holzver- arbeitenden Industrie überflügelt worden. Daran ist nicht nur der ungeheure Papier- bedarf der Welt schuld, sondern auch eine Anzahl neuer Erfindungen, die es ermög- lichen, aus Holz alles mögliche andere herzu- stellen, wie Spinnfasern für Kleiderstoffe, Viehfutter, Plastik, Holzgas als Treibstoff für Kraftwagen, Alkohol und vieles andere mehr. Nun muß man wissen, daß der be- deutendste Weltlieferant für Zellulose früher Unbestritten Schweden war. Auch vom Ge- samtwert der schwedischen Ausfuhren ent- flelen vor dem zweiten Weltkrieg 40 Pro- Zerit auf die Erlöse aus Holz und Holzerzeug- nissen. Von der Zellulose- und Papierpro- duktion des Landes wurden 70 Prozent aus- geführt und brachten jährlich etwa 196 Mil- lionem Dollar als Devisen ein. Die mit Riesenschritten fortschreitende Entwicklung bisher wenig industrialisierter Rohstoffländer bringt es aber mit sich, daß in absehbarer Zeit mit sehr großen Angebo- ten preiswerter Zellulose aus tropischen Laubhölzern zu rechnen sein wird. Dieser drohenden Konkurrenz hoffen die schwe- dischen Zellulose-Exporteure am ehesten mit Lieferung besonderer Qualitätsware begeg- nen zu können. Für bestimmte Zwecke wird die langfaserige Nadelholz-Zellulose dem aus Laubhölzern hergestellten Rohstoff vorgezo- gen. Darin sieht man in Schweden eine Chance. Aus dieser wirtschaftlichen Situation heraus, faßte man den Gedanken, die Papier- holzwaldungen des Landes von der ohnehin nicht mehr beliebten Birke zu säubern, um reine Nadelholzbestände zu erhalten. Für den rationell denkenden schwedischen Forst- mann stellt heute die Birke nur noch ein Unkraut dar, nicht anders, als es etwa die Ackerdistel für den Landwirt ist. Als eine moderne Unkrautbekämpfung in Riesenfor- mat kann man es daher ansehen, was seit einem Jahr in bestimmten Waldgebieten Nordschwedens unternommen wird: Ein Helikopter jenes Typs, wie er für die Be- kämpfung von Schadinsekten gebaut wird, überfliegt die durch weiße Nylonballons ge- kennzeichneten Papierholzwaldungen und belegt sie mit einem feinen Nebel hormona- ler Wuchsstoffe. Die Wirkung dieser Sub- stanzen beruht darauf, daß sie gewisse Pflanzengruppen in diesem Falle die Birken.— zu einem überstürzten Wachstum anregen, das in etwa 14 Tagen zum Abwer- ken der Blätter und schließlich gänzlichem Absterben führt. Der Forstmann überläßt es dann den nachfolgenden Einflüssen von Wind und Wetter, dies Vernichtungswerk zu vol- lenden. Die für die Birken so giftigen Nebel sind nach Aussagen der Fachleute für Mensch und Tier unschädlich, doch ist es natürlich unvermeidlich, daß ein Ausfall der Laub- bäume im Walde die Lebensbedingungen vieler Tiere verändert und sie damit zum mindesten zum Abwandern zwingt. Für 65 Vol Naturfreund entsteht freilich ein wenig!“ freulicher Anblick, wenn in grogen Welch bieten überall häßliche verdorrte Birkel rippe zum Himmel ragen. Bisher wurde diesem Jahr etwa 13 000 Hektar schweditt Forsten auf diese Weise durchgekämmt. obgleich die Flugstunde des Helikopters!“ 450 schwedischen Kronen, das sind ef 360 Mark, vergütet werden muß und 0 Spritzflüssigkeit— eine halbe Kaffeefe 350 auf 10 Liter Wasser— etwa ebenso 1 une kostet wie ein guter Kognak, glauben 1 0 zuständigen Forstverwaltungen doch, 0 dieser Methode der Durchlichtung Waldes am allerbilligsten zu fahren. Auch im Wald wird nicht mehr 5 Keschlos⸗ Schönheit gefragt; er wird ein Nutzacker 1 Stelle a nüchternen Ertragsgesetzen. Als 17 acht gar die Naturfreunde bei uns bleibt. daß 4 dum 2 deutschen Forstleute, gerade auch 0 dee mor Schwarzwald, aus anderen Ueberlest un and noch mehr zur Pflege des Nair 25 25 gen. lebst Königin Juliane eröffnete die Sitzungs- periode des holländischen Parlaments Den Haag.(UP) Königin Juliane der Niederlande eröffnete am Dienstag in tra- ditioneller Form die neue Sitzungsperiode des holländischen Parlaments. Sie erklärte in ihrer Thronrede, daß die holländische Regierung die internationale Zusammenar- beit im Rahmen der Vereinten Nationen, des Nordatlantikpaktes und Europas weiter fort- setzen wolle. Der Aufbau der holländischen Streitkräfte werde fortgeführt,„da es noch verfrüht ist zu sagen, ob die Veränderungen der letzten Monate zu einer wirklichen Ent- spannung führen“, Die wirtschaftliche Eini- gung sei eine der wesentlichen Voraussetzun- 4 en. Ein gen zur Schaffung der europäischen 9 mit 95 schaft. Dabei seien die Organisat rauf wirtschaftlichen Zusammenarbeit robe zuchen (OEEC) und der Europarat von 5 and au Bedeutung. dab dl 1 Man, de Königin Juliane erklärte weiter, 4 dl meues! holländische Regierung bestrebt dende Beziehungen zu Indonesien 80 Weit 1 5 lich zu bessern. Ferner kündiste nw. nahmen zur wirtschaftlichen, politis ng Nel. geistigen Entwicklung der Bevölkeru guineas an. 1800 Infolge der Hochwasserkatastrob s fg. Februar 1953 sei der nolan de haushalt für 1954 außerordentiiegg zul, und weise einen erheblichen Feh he Voll. MORGEN Seite 3 1959/ Rr z. 25/ Mittwoch, 16. September 1953 n, als di 8 5 ahres den Jas sonst noch geschab. an die Sof in dem Dorfe Boscroger Crankreich) ret- it nur 65 pr 5 eine Schafherde zahlreiche Einwohner ie Sowjetzp dem Tode. Bei einem 11-Tonnen--Last- m Westen g ſatbwagen versagten nämlich während einer erstes yo ahrt die Bremsen und der Fahrer verlor Kontrolle über das Fahrzeug., das sich Marktes an gert auf den mit einkaufenden Bauern Ser Messe ſalgestopkten Ort zubewegte. Der Wagen halb des; ir jedoch in eine die Straße überquerende W ſbatherde hinein und wurde so aufgehalten. Schlee d dabei getötet, 34 verletzt. Atssysteme Schafe wurde da 5 getöte verletzt ens bisher n Nadame Lvette de Bremond Dars, Frank- . pekannteste Antiquitätenhändlerin, Vedte bei ihrer Rückkehr aus den Ferien 1 melt e Ueberraschung. Einbrecher hatten as gleiche ni hem Geschäft in einem vornehmen Viertel Deiger leg Pariser Westens während ihrer Ab- l Atezenneit einen Besuch abgestattet und aunstgegenstände und Antiquitäten im Wert Wjetzone en rund 300 000 Mark entwendet. Neben genzig alten Meistern und zwei Aubusson- ſobelins hatten sie chinesische Keramik und 8 der Song ade! im Sti! Ludwigs XVI. mitgehen las- ung eine Steben. Die Diebe müssen mit einem großen ung ae ragen vorgefahren sein, um ihre Beute ung der zel, tra tieren zu können. aktsplan 1 ſötransporti f 5 mer»entspe⸗ zwanzig Nebenfrauen des abgesetzten 8 Wachstum aten von Marokko flogen nach Korsika, Sollen in Aich der Sultan verbannt wurde. Acht mehr Bedari ſebenkrauen des Harems lehnten es ab, dem ddaert unn alten zu folgen und blieben in Marokko. * i 1 per badische Bahnhof in Basel, der ein- duktion pure große deutsche Bahnhof, der im Aus- 5 Judd liegt, wurde am 14. September 40 Jahre zone mar beg geber diesen wichtigen Knotenpunkt im rc eatsch-schweizerischen Grenzverkehr lau- n 1 30101 751— 5 itern ver ien täglich über 200 3 Lin leichtes Erdbeben wurde am Sonntag * Regie en mehreren Bezirken in Westungarn ver- Aichnet. Die Erdstöße richteten leichte Scha- 5 a An. lige rasten 5 4 i lebe stürme mit Geschwindigkeiten von 100 01 dung u 130 km ist wüteten am Sonntag in Kap- 1 11 Wggat und seinen Vororten. Fenster wurden L er des dasz gedrückt, Bäume entwurzelt und Dächer ungen schale! 1 if u n Regie geleckt. Die Schiffahrt wurde für 24 Stun In ein n lahmgelegt. 55 de Der Vatikan warnte die katholischen 181 durch, ester, die als Seelsorger unter den Ar- fürkten den ſtern tätig sind, den„Verlockungen“ der 1teilf nalen Theorien des Marxismus und an- erer politischen Systeme nachzugeben, die Ie Kirche verurteilt hat. In einem Brief des egenwürte Postaatssekretärs Montini an eine Gruppe unan fott alienischer Arbeiterpriester heißt es unter Doch Selen derem, die katholische Kirche sei oft zu dem, was am Werk. Eünrecht beschuldigt worden ein Feind der Kraten ert] beiter zu sein. Montini weist auf die Tat- asident spuſeche hin. daß ein hoher Prozentsatz der den Demohſ aolischen Priester den arbeitenden Klas- ongreſwalll en entstammt. olle der vad 1 Der 6. Internationale Kongreß für Mikro- biologie appellierte am 12. September in sm n alle Länder, eine bakteriologische erufen legführung weiterhin abzulehnen. In ner Resolution, die von den 2000 Teilneh- Kere grapei nem einstimmig angenommen wurde, heißt it am Diems, Die Wissenschaft der Mikrobiologie m 6. Oktokſzalte immer das Wohl und den Fortschritt lich vorgeeſer Menschheit zum Ziel haben“. itige Einben 2 8 Bei einer religiösen Feier in Vila Real 8 ſordportugal) flog eine verirrte Rakete reißen. „ uch ein Fenster in einen Feuerwerksladen n ud löste dort eine Explosion aus., bei der inne vorzelgſ un Personen getötet und 70 verletzt wur- 5 en. Acht Personen, darunter drei Kinder zelungen, dd fünf Erwachsene, die zu einer Familie rten, waren sofort tot, die neunte erlag 15 1 ſhras später seinen Verletzungen. 5 g* e Das britische EKriegsministerium teilte m darüber 2ſt, daß die alte Uebung, nach der sich ſiutische Rekruten im Verlaufe ihrer ersten, keimonatigen Ausbildungszeit zu einem Aegypten betgesetzten Preis von 65 Pfund Sterling cha 700 DM) von Kriegsdienst freikaufen könen, wieder aufgenommen werden soll. Propaganl Sen 8 am Diensd in Kair ribunals“ 750 deutsche Studenten haben sich für untearbeiten in Großbritannien verpflichtet. ort aburkele Die Arbeiten— in erster Linie Obstpflücken d Hackfruchternte— sollen bis Mitte 11 tober dauern. 0 zusammer]; 5 4 t die Gu bei einem Großfeuer auf einem Gut in n Hilfe Gel 88 England) sind 250 Schweine ver- irzte. 8 „Vier Kisten Roh- Opium wurden an Bord vingt. Ft d des norwegischen Frachtdampfers„Hermelin“ u Lokohama beschlagnahmt. Der Frachter Das ewig Unerklärliche bei den Reisen der Zugvögel Störche und die Elbe als Trennungslinie/ Rätselhafter Umweg des Trauerfſiegenfängers Kein Zugvogel kann dem forschenden Menschen sagen, warum er im Spätsommer oder Herbst an einem bestimmten Tag auf die Reise nach dem Süden geht. Er tut es eben mit peinlicher Genauigkeit und läßt uns allein mit dem mysteriösen Geheimnis. Die Vogelforschung gehört daher auch zu den interessantesten und ältesten Wissen- schaften und es verbanden sich früher mit ihr mystische und okkulte Vorstellungen vielfältigster Art. Wenn man auch in jün- gerer Zeit Anhaltspunkte gefunden zu haben glaubt, die einer Lösung der Rätsel näher kommen, so stoßen wir doch immer wieder Auf neue Fragen, die sich mit dem heutigen Wissen nicht erklären lassen. Verborgene Urinstinkte, die aus längst vergangenen Erd- Perioden erhalten geblieben sind, scheinen sich in der Zugvogelpsyche auszuwirken. Es bestätigte sich. daß die Schwärme im- mer genau den gleichen Weg wählen. Dabei steuern sie nicht planlos irgend eine wär- mere Gegend an, sondern sie suchen in je- dem Winter die gleiche„engere Heimat“ wieder auf. So wie bei uns während des Sommers haben sie auch im fernen Süden vielfach ihre Standnester. die sie bewohnen. Interessant sind bei diesen Vogelflügen die verschiedenen Kurswege, denen sie pünkt- lich und haargenau folgen wie Eisenbahn- züge den Schienenbändern. Die mitteleuropäischen Brutvögel fliegen süd westwärts durch die Burgundische Pforte und gelangen über Italien, Südfrankreich und Spanien nach Afrika. Eine Ausnahme macht der Storch. Hat er seinen Brutplatz westlich der Elbe, so wählt er ebenfalls die allgemein übliche südwestliche Route, be- findet sich dieser aber östlich der Elbe, so fliegt er über Oesterreich, den Balkan und Kleinasien nach Südafrika. Auf einen Kilo- meter abgegrenzt unterscheidet der Storch die Elbe als Trennungslinie. Man hat bisher noch nicht entdecken können. warum und aus welcher Ortskenntnis heraus die Störche diese Unterscheidungen treffen. Auch der Kuckuck und der Rotrückenwürger sind Außenseiter und nehmen ihren Weg über den Balkan, statt wie ihre Kollegen nach Südwesten über Frankreich Spanien. Wo- her wissen die Tiere das. was lenkt und steuert sie? Der sogenannte Trauerfliegenfänger, den wir im Sommer auf dem breiten Raum zwi- schen den westeuropäischen Küsten und dem Ural antreffen, hat sich besondere Reisege- wohnheiten vorbehalten. Er fliegt im Herbst über Frankreich und Spanien nach Süd- Westafrika, so wie die anderen Vögel. Aber er gestattet sich mit diesem Flug gleichzeitig eine interessante Vergnügungsreise, indem er unterwegs namentlich in Nordwest- afrika, wiederholt länger Station macht. Wenn bei uns Weihnachten naht, gelangt er ans eigentliche Ziel. Ganz anders verhält sich der gleiche Vogel im Frühling. Jetzt hat er es auherordentlich eilig, er ist geradezu nervös und gönnt sich kaum einen Tag Ruhe. Die auf dem Hinflug gemachten Zwi- schenstationen beachtet er gar nicht. Fast ohne Unterbrechung überfliegt er den afri- kanischen Kontinent, aber nicht wie im Herbst in Richtung Spanien und Frankreich, sondern auf einer mehr nordöstlichen Route Richtung Aegypten, wo er lediglich im fruchtbaren Niltat etwas verschnauft. Von Aegypten aus startet er in großem nach Nordosten gerichteten Bogen zu seinem Sommerziel Ost-, Mittel- oder Westeuropa. Warum fliegt dieser Vogel bei seinen Reisen im Herbst und Frühling jeweils zwei ver- schiedene Wege? Warum nimmt er sich zum Hinflug so viel Zeit. während er es beim Rückflug einerseits so eilig hat, aber einen 80 großen Umweg fliegt, daß sich die Eile gar nicht lohnt? So ergeben sich immer wieder neue Rat- sel, die die Forschung um den Vogelflug und seine Eigenarten zu keiner Endlösung gelan- gen lassen. Man mus sich mit der Feststel- lung zufrieden geben, daß menschliches Wis- sen und menschliche Erkenntnisse immer noch unzureichend sind. Ist es doch so, daß der Mensch selbst noch ein weitgehend un- gelöstes psychisches Rätsel ist. Geschweige, daß er die Psyche, den Instinkt und die Kör- per funktionen tierischer Geschöpfe erken- nen und deuten könnte, Südafrikanisches Pavian-Latein Mangel an Mut wird durch Verschlagenheit ersetzt/ Alte Eingeborene erzählen Es gibt ein altes Märchen, demzufolge die Paviane, als die Holländer am Kap landeten, hätten sprechen können. Aber wie sie sahen, daß die Weißen die Hottentotten zur Arbeit zwangen, hätten sie sich stumm gestellt und S0 vor der Versklavung bewahrt. Seither haben sie 300 Jahre lang sehr gut auf Kosten der Farmer gelebt, indem sie ihren Mangel an Mut durch Verschlagenheit ausgleichen. Aber immer gelingt es ihnen doch nicht. So schneiden beispielsweise manche Farmer ein kleines Loch in einen Kürbis. Der Pavian steckt seine Hand hinein und kann die volle Faust mit den Kernen nicht wieder heraus- ziehen. Dann ist er— so erzählt man wenig- stens— zu wenig intelligent, um die Kerne loszulassen, und da er den schweren Kürbis nicht mitschleppen kann, bleibt er sitzen, bis inn der Farmer erwischt. Leider habe ich diese Fangmethode noch nicht selbst gesehen. Aber ich weiß, wie ein Pavian reagiert, wenn er in eine Fußangel geraten ist. Ein Löwe, ein Leopard oder so- gar eine Hyäne werden, wenn sie gefangen sind, so lange knurren und zerren, bis der Fuß befreit ist, und die Falle sonst, wenn sie nicht fest verankert ist, auch 20 oder 25 Kilometer mitschleppen, bis der Jäger sie eingeholt hat. Ganz anders der Pavian: wenn er— was selten genug vorkommt— so un- Vorsichtig gewesen ist, auch nur mit seinem kleinen Finger in eine Falle zu geraten, 80 wird ihn der Farmer am nächsten Morgen finden, wie er seine Hand so vorsichtig wie möglich hält, damit der Druck der Falle we- nig schmerzt. Sein verzagter Blick ist dann 80 ergreifend, daß er das Herz der meisten Stadtbewohner erweichen würde. Aber der Farmer denkt an seine Pflamzungen, und einer seiner Boys wird den Gefangenen töten. Die Paviane leben nämlich in einem denkbar schlechten Verhältnis zu den Far- mern, die es ungern sehen, wie ihre Felder geplündert und verwüstet werden. Das verruchte Herz, das unter der knochi- gen Pavianbrust schlägt, ist nicht allzu kräf- tig. Es ist keineswegs ungewöhnlich, daß ein Pavian bei plötzlichem Schreck an einem Herzschlag verendet. Ein alter Eingeborener erzählte mir, daß er einmal zwischen hohen Felsblöcken hindurchging und plötzlich einem alten Pavianmännchen dicht gegen- überstand. Das Tier war über diese unver- mutete Begegnung so erschrocken, daß es tot umfiel. Ich kenne einen Farmer, der sich rühmte, daß er oft mit einem einzigen Büch- Senschuß zahlreiche Paviane getötet habe. Er will ein Gewehr an einem Felsblock be- festigt haben mit einer Schnur am Abzugs- hahn. Wenn die Paviane es auffanden, be- gannen sie damit herumzuspielen und bald Hatte auch einer an der Leine gezogen. Der losgehende Schuß habe wahrscheinlich kei- nen von ihnen getroffen, aber der Knall habe die mit schwachem Herzen in die ewi- Wenn eine Pavianherde ein Getreidefeld plündert, bleibt immer einer auf einer er- Höhen Stelle als Wache, um vor nahender Gefahr zu warnen. Daher ist es schwierig, auf Schußnähe heranzukommen. Aber es gibt eine Möglichkeit, so behaupten die Farmer, den Wächter zu täuschen. Paviane können nämlich nicht weiter als bis drei zählen. Es müssen also vier Männer im Gänsemarsch auf das Feld zugehen. Wenn sie sicher sind, daß der Pavian sie bemerkt hat, sie aber noch nicht für nahe genug hält, um gefähr- lich zu sein, werfen sie sich flach hin, und dann müssen drei von ihnen einer nach dein anderen wieder zurückgehen. Der Pavian würd sie zählen und glauben, daß alle fort sind, wird sie mit seinen Blicken weiter ver- kolgen, daß sie etwa nicht' zurückkehren, Während der vierte Jäger sich nun unbeach- tet dem Feld nähern und einige der Räuber erlegen kann, bevor die ganze Herde unter jautem Gekreische die Flucht in die schüt- zenden Berge antritt. Der beste Weg, eine Farm von der Pa- Vianplage zu befreien, soll der sein, einen der Affen lebendig zu fangen, weiß anzu- streichen und dann wieder freizulassen. Glücklich über seine Freiheit wird er sich zu seiner Herde zurückbegeben. Aber diese wird in dem Glauben, daß alle echten Paviane dunkelbraun oder grau auszusehen haben, voll panischen Entsetzens über diesen unge- wohnten Anblick die Flucht ergreifen. Und solange der weiße Affe ihnen folgen wird, werden sie weiter davonstürmen. Ich hörte von dieser Methode schon in jungen Jahren und habe mir später oft ausgemalt, wie Pavianherden kreuz und quer durch das süd- afrikanische„Velt“ flüchten, eine große dun- kelgefarbte Gruppe voran und eine einsame, weiße, abgemagerte Gestalt hinter ibhmen her Aubrey Sussens Brückenechse mit drei Augen Tiere, die eigentlich ausgestorben sein müßten/„Lebende Fossilien“ Wenn man das Skelett eines Ichtyosauriers oder ähnlichen Vorweltungeheuers betrach- tet, ist es kaum vorstellbar, daß derartige Tiere einst wirklich auf dieser Erde lebten. re grotesken Gestalten und Daseins- gewohnheiten sind unvereinbar mit dem gegenwärtigen Naturbild. Doch gibt es heute noch Tiere auf der Welt, die eigentlich längst ausgestorben sein müßten. Die Schöpfung hat es gewissermaßen„übersehen“, diese Lebe- Wesen den Sauriern in die Vernichtung nach- folgen zu lassen. Ein derartig„vorsintflutliches“ Tier ist beispielsweise die in einigen Gebieten der Nordinsel von Neuseeland noch ganz verein- zelt vorkommende Brückenechse. Verwandte der jetzt lebenden Art, darunter der Protero- saurus aus der Permformation von Thürin- gen und England, wurden als Fossilien in Europa aufgefunden. Ihr heute noch lebender Vertreter, der von den Eingeborenen Tuatara genannt wird, trägt das Ueberbleibsel der Vorzeit ein vollständig ausgebildetes drittes Auge am Scheitel, eine einzigartige Erschei- nung in der gesamten Tierwelt der Gegen- Wart. Seinen Namen verdankt das merk- würdige Geschöpf zwei über die Schläfen- grube des Schädels hinwegziehenden Kno- chenbrüchen. Die olivgrüne, weiß und gelb gefärbte Brückenechse, die etwa 60 Zenti- meter lang wird, lebt auf Neuseeland in Höh- len und ernährt sich vorwiegend von Insek- ten und Weichtieren. Als weitere„lebende Fossilien“ sind die Flösselhechte oder Quastenflosser, eine Fisch- familie des tropischen Afrika, zu erwähnen. Auch ihr Körperbau zeigt sehr altertümliche Züge. Der Schädel der Quastenflosser ist von zahlreichen Knochenplatten bedeckt, im In- neren aber meist knorpelig. Die Rückenflosse besteht aus einer großen Zahl einzelner, klei- ner Flossen. Der Körper der eigenartigen Fische, die am Tage bewegungslos, auf ihre Brustflossen gestützt, am Grunde des Ge- wässers liegen, ist ganz gepanzert. Die Schwimmblase dient ihnen zugleich als At- mungsorgan. Zeitweise steigen die Quasten- flosser an die Oberflache empor und nehmen mit dem Maul Luft auf. Werden sie daran gehindert, so gehen sie in 2-3 Stunden zu- grunde. Dagegen hat man ein Tier 24 Stun- den lebend außerhalb des Wassers halten können. Gleichfalls aus der Vorzeit nur wenig ver- ändert haben sich die Panzerechsen, wie ein Vergleich mit dem in Juragestein von Holz- maden erhalten gebliebenen Meerkro- kodil zeigt. Dieses hat sich in der Haupt- sache im Wasser aufgehalten, konnte jedoch auch schon, wie aus der Bildung seiner Füße hervorgeht, an Land gehen, um dort seine Eier abzulegen, die dann von der Sonne aus- gebrütet wurden. Auch trug das Ungetüm eine Panzerung, wie sie in ähnlicher Form heute noch die Alligatoren, Kaimans und Krokodile aufzuweisen haben. Zu den ältesten Meeresbewohnern, die man kennt, gehören ferner die Haifische. Sie treten schon im oberen Silur auf und lassen sich über die Steinkohlenformation, aus der uns Kinnladen, Rückenstacheln und Zähne von diesen„vorsintflutlichen“ Ungeheuern erhalten blieben, bis zur Gegenwart verfol- gen. Wie Ueberbleibsel der Vorzeit wirken neben den Kammzähnen namentlich der gro- teske Hammer- und der nicht minder selt- same Stierkopf-Hai, deren plumpe Häupter nicht mehr in die heutige Tierwelt passen. In allen diesen Fällen handelt es sich um „lebende Fossilien“, die durch irgendeine Laune der Natur vor dem Untergang be- Wahrt blieben. Blick ins Land Weintanker getauft Wilhelmshaven. Auf den Namen„Vinum“ wurde am 12. September in Wilhelmshaven der erste deutsche Weintanker getauft. Das 500-Tonnen-Schiff wird diese Woche nach Spanien auslaufen. Es enthält mehrere Tanks für den Transport von Wein und Al- kohol. Es ist sichergestellt, daß dem Wein während des Transports Geschmack und Blume erhalten bleiben. steuerbeamie fordern Gehaltserhöhung Flensburg. Vertreter des Bundes deutscher Steuerbeamter forderten auf einer Kon- ferenz am 12. September in Flensburg Ge- haltserhöhung für die Steuerbeamten in der Bundesrepublik und in Westberlin. Forderungen der Kindergärtnerinnen Bad Boll. Die Kindergärtnerinnen, Hort- nerinnen und qugendleiterinnen wollen künf- tig nach der Tarifordnung für Angestellte bezahlt werden. Die erste Tagung des Ver- bandes evangelischer Kindergärtnerinnen forderte ferner am 12. September in der Evangelischen Akademie Bad Boll in einer Entschließung an die Bundesregierung und die führenden Gremien der evangelischen Kirche einen gesetzlichen Schutz für die ge- nannten Berufsbezeichnungen. Zur Ausbil- dung sollen nur Bewerberinnen mit mittle- rer Reife zugelassen werden. 5 5 Augenangebote zwecklos Göttingen. In der Göttinger Augenklinik trafen in letzter Zeit über 50 Angebote zum Verkauf eines gesunden Auges ein. Dabei schwanken die Forderungen der Bittsteller zwischen 5 000 und 10 000 D-Mark. Aus den Briefen, in denen sich erschütternde mensch- liche Schicksale widerspiegeln, geht hervor, daß die sonderbaren Augenverkäufer immer noch der irrigen Ansicht sind, eine Ver- pflanzung gesunder Augapfel könne den Blinden wieder sehend machen. Da andere Fachkliniken des Bundesgebietes ebenfalls einen weiteren Zuwachs von„derartigen un- sinnigen Angeboten“ verzeichnen. wies die Klinik noch einmal darauf hin, daß Augen- verpflanzungen nicht möglich seien. Schlagendes„Ausstellungs-Herz“ Köln. Das erste künstliche schlagende Herz der Welt in Uebernormalgröße hat jetzt das deutsche Gesundheitsmuseum in Köln fertiggestellt. Es ist 500 mal so groß wie ein natürliches menschliches Herz und wird von einem kleinen Elektromotor angetrie- ben. Durch Plexiglasscheiben können die Besucher die Arbeit der Herzmuskeln und das Oeffnen und Schließen der Segel- und Taschenklappen in den Herzkammern be- obachten. Drei Tote bei„Monte Carlo“-Manöver Frankfurt. Die amerikanische Armee gab bekannt, daß bei Unfällen im Verlaufe der am Sonntag zu Ende gegangenen Manöver „Monte Carlo“ zwei amerikanische Soldaten und ein französischer Soldat ums Leben gekommen sind. An den Manövern hatten insgesamt 196 000 amerikanische, französische, belgische und britische Sodaten teilgenommen. Reifen als„Geschoß“ Ergoldsbach(Niederbayern). Wie ein Ge- schoß wirkte ein Reifen, der in der Nacht zum Montag von einem schweren Lastzug in der Ortschaft Ergoldsbach im niederbayeri- schen Landkreis Mallersdorf absprang, ohne daß der Fahrer es merkte. Nach den am nächsten Morgen festgestellten Spuren riß der mit unheimlicher Wucht abspringende äubßere Teil des Doppelreifens einen Zaun neben der Straße um, sprang hoch, schlug durch einen Baum und das vergitterte Fen- ster einer Werkstätte, nahm einen Teil der Mauer mit und beschädigte im Raum einige Maschinen. 14 jähriger ermordet fünfjähriges Kind München. Ein grauenvoller Mordfall er- eignete sich in München. Der 14 Jahre alte Kochlehrling Hans Wimmer erdrosselte den Fünf Jahre alten Heinrich Seissler mit einer Wäscheleine. Der jugendliche Mörder, dessen Eltern zur Zeit in Bad Reichenhall ihren Urlaub verbringen, lockte das Kind unter einem Vorwand in die elterliche Wohnung. Fesselte es und hängte es an einer schon vorbereiteten Wäscheleine am Fensterkreuz auf. Als Wimmer nach 10 Minuten fest- stellte, daß das Kind tot war, schnitt er die Wäscheleine durch und trug den Leichnam ins Trepenhaus, um die Spuren seiner Tat zu verwischen. Wimmer, der bald darauf verhaftet wurde, hat bis jetzt noch nicht gesagt, was ihn zu der grauenvollen Tat ver- anlaßt hat. „ wal kam aus Singapore. gen Jagdgründe geschickt. rte 8—— aer Wr. en M.* 2 schwedi Nur ein kleiner See elikopters u in den Pariser Tuilleriengärten steht die as sind eff Orangerie“ ein langgestreckter Bau, in dem muß und d kllegentlich Kunst-Ausstellungen gezeigt e Kaffee erden. Zwrei Säle dieses Hauses können a ebenso i lerdings keine Bilder aufnehmen, da der „ glauben a ler Claude Monet die acht Wände die- an doch, i Räume in besonderer Weise mit großfor- lichtung af mutigen Bildern geschmückt hat. Diese acht ahren. Lemelde zeigen alle die gleiche Landschaft t mehr 1 einen See, der von einigen Bäumen ein- 8 schlossen wird— immer von derselben Nutzacker ui gtelle Als Trost fach aus gesehen. Und trotzdem sind es eibt. dab dl hau. ue Verschiedene Bilder. In dem einen e auch f um zeigt Monet den stillen, verträumten e berlegunke in morgens. mittags, abends und bei Nacht. N anderen Raum, wie sich das Bild des qchwaldes 10 des im Taufe des Jahres wandelt— es ist Dr. Lam enders im Frühling. im Sommer, im erbst und im Winter. chen Gemel,. Künstler, der zu sehen verstand, hat anisation Aut diesen Bildern bewiesen, daß es nicht beit Fung eau ankommt, immer neue Motive zu von 10 Wenn man nur die Augen aufmacht Jud aufmerksam beobachtet, dann entdeckt eiter, dab c. jede Landschaft immer wieder ein rebt Sen d Motiv ist. weit wien] Monets Bilder haben mich angeregt, ihn igte sie Nel, chen. astrophe 1 tlic mad uelfern. Ich besitze nun allerdings nicht litischen. ze Päbiekeit, mit Pinsel und Farbe festhal- Blkerung Ne in zu können, was ich sehe— aber meine all tut es für mich. Es ist mehr ein mn 55 Als Absicht, daß eines der Motive, dische Stall, de ich nun schon seit Jahren belauere und bels amerwieder photographiere, ein kleiner, ehlbetras a0 on Büschen und einigen Birken umstande- ner See ist. Ich besitze ein eigenes Album für diese Bilder, das ich mit viel Freude im- mer wieder zur Hand nehme. Jedes dieser Photos ist anders, obgleich sie alle fast vom selben Standort aus aufgenommen worden sind. Da ist gleich auf der ersten Seite ein sehr lustiges Bild mit Kindern, die sich auf einem umgestürzten Boot balgen. Ein anderes, auf dem die Bäume im Vorder- grund vom Novembersturm kahlzerzaust Werden; der See schlägt hohe Wellen. Viel friedlicher dagegen der Angler, der am Abend seine Rute auswirft. Eine Menge Winter-Bilder sind dabei— auch da gibt es viele Unterschiede in den Stimmungen. Besonders schön ist eines, das mir morgens mit Gegenlicht gelungen ist— über das Eis des Sees läuft eine silberglänzende Bahn aus Lichtpunkten. Das herbstliche Regenbild mit den einsam segelnden Blättern verbrei- tet zwar Traurigkeit, trifft aber die Stim- mung dieses Tages genau. Eine Aufnahme ist mir noch nicht gelun- gen— als sie einmal möglich gewesen Wäre, Hatte ich leider nicht den richtigen Film eingelegt. Mit diesem Photo möchte ich die eigenartige Stimmung einfangen, die sich breitmacht, wenn morgens der Nebel Aus dem See steigt, sich in breiten Streifen über dem Wasser lagert, um Schilf und Büsche schlingt und alle Konturen verwischt. „Eine Marotte!“ sagen viele meiner Be- kannten, wenn sie das Album gesehen ha- ben; andere ziehen mich mit diesem„Stek- kenpferd“ auf und fragen von Zeit zu Zeit, ob ich meinen See noch nicht„ausphoto- graphiert“ habe. Ebenso viele lassen sich aber bei jedem Besuch dieses Album zeigen und suchen nach den Aufnahmen, die neu dazu- gekommen sind. Einige habe ich aber schon angesteckt. Sie haben sich ebenfalls ein Mo- tiv gesucht, das sie nun belauern und immer dann knipsen, wenn sie der Meinung sind, ein neues Bild zu erzielen.— Versuchen Sie es doch auch! Es gehört natürlich Ausdauer dazu, aber sie lohnt sich. Sie werden mit viel Freude sehr schnell feststellen, daß man es lernt, die Landschaft ganz genau zu sehen. Man beobachtet nun viel schärfer, entdeckt die vielen kleinen Schönheiten, die sich im- mer erst dann erschließen, wenn man mit einer Landschaft ganz vertraut geworden ist. Uberzeugender Beweis Wettstreit Photowettbewerbe sind deshalb eine pro- blematische Angelegenheit. weil niemand entscheiden kann, was nun„besser“ und „schöner“ sei— eine Aufnahme der Zug- Spitze oder das Bild einer Sonnenblume? Der wahre Wettstreit ist ein Wettstreit der Augen in ganz bestimmten Bereichen. Man sollte fragen: Was erscheint dir des Photo- Der vor kurzem verstorbene Filmschau- spieler Paul Kemp erwartete den Besuch eines Produzenten, hatte aber wenig Lust, sich mit ihm zu unterhalten und gab daher seinem Diener die Anweisung, zu erklären, daß er leider nicht zu Hause sei. „Aber der Mann wird das nicht glau- pen!“ entgegnete der menschenkundige Diener. Daraufhin überreichte Kemp ihm eine seiner dicksten Zigarren mit Bauchbinde und sagte: ‚Wenn der Kerl klingelt, stek- ken Sie sich diese Zigarre an, bevor Sie die Tür öffnen. Wenn er sieht, daß Sie im Korridor ganz ungeniert meine Zigarren rauchen, dann wird er keinen Moment daran eine fände nichts, der andere käme mit zweifeln, daß ich nicht zu Hause bin!“ graphierens wert in einem Umkreis von zwei, von zehn, von fünfzig Metern? Der einem Dutzend Bildern an. Und das ist das der Augen Entscheidende: daß einer Bilder sieht, auch im Alltäglichen und Unscheinbarsten. Denn es ist ja gewiß kein Kunststück, aus einer heroischen Landschaft ein Bild heimzubrin- gen; ein Kunststück wäre es vielmehr, selbst dort zu versagen. wo die Motive ungerufen auf die Kamera einstürmen. Hier hat einer aus einem täglich zwan⸗ zigmal geübten Vorgang ein Bild geformt: Die Hand, die eine Pfeife entzündet— viel- leicht sogar die eigene Hand. Fast allen, die das Bild betrachten, wird es eine Neuent- deckung sein. Wie oft hat man es gesehen und doch nicht gesehen! Dabei ist es ein hübsches und überzeugendes Bild: Die Men- schenhand als behutsames, wandlungsfähiges Werkzeug; diese große Liebe zu einer klei- nen Schwäche, die sie ausdrückt; der schön geformte Pfeifenkopf, der ihr in seiner Zzweckvollen„Handlichkeit“ so nahe ver- wandt ist; das Flämmchen und das Rauch- Fähnchen, die eine Handlung ins Bild brin- gen! Und wieviel mehr muß es noch dem bedeuten, der diese Hand kennt, für den das Bild den Wert des Porträts erhält. Schon unsere nächste Umwelt steckt vol ler ungeknipster Bilder. Man sollte einen Sport, eine Leidenschaft und schließlich eine Kunst daraus machen, diese Welt photogra- phisch zu erforschen ehe man sich den fer- neren Dingen zuwendet. Das wäre die rechte Schule des Sehens und eine Quelle reiner Freuden. MANNHEIM Mittwoch, 16. September 1963/ Nr. Früchte des Herbstes in E 4 Der jetzt gültige Stellenplun finiert 3903 Plunstellen Mit dem Vorschlag des Personalausschusses stimmten die Parteien auch einem Mehraufwand für Personalkosten in Höhe von 250 000 DM zu Der Stellenplan tritt mit Wirkung vom In seiner ersten Sitzung nach langen Ferien verabschiedete der ziemlich lückenhafte Stadtrat nach etwas mißmutig verlaufenen Verhandlungen den „Stellenplan für Beamte und Angestellte“. wurde nach einem solchen Plan gerufen, was nicht besagen soll, daß die Stadt- verwaltung„planlos“ an den Wiederaufbau der Verwaltung und des städti- schen Lebens herangegangen wäre, Die von der CDU eingebrachten 39 Ab- änderungsvorschläge und die 44 von der Gewerkschaft GTV gewünschten Ver- besserungen wurden nach längeren Debatten dem Personalausschuß als Material für„Feinarbeit“ am Stellenplan überwiesen. Ein Stellenplan ist schließlich kein starres Skelett, sondern ein elastisches Instrument, „durchgehechelten“ Bedürfnissen der Verwaltung zu richten hat. In seiner vor- liegenden Gestalt legt er die Gesamtzahl der Beamten und Angestellten auf 3903 fest. Gleichzeitig wurden bisher zurückgestellte Beförderungen vollzogen, die 220 000 DM Mehraufwendungen bei der Stadtverwaltung und 30 00 DM bei den Werken bedingen, die den allgemeinen Personalausgaben zuzurechnen sind. Jahre hindurch das sich nach den 1. April 1953 in Kraft. Zu Beginn der Sitzung gedachte der Oberbürgermeister mit Worten verständnis- voller und warmherziger Würdigung der mit Mannheim verbundenen Toten der letz- ten Zeit, Stadtsyndikus Dr. Woll, Professor Kißling und Professor Geiler, dreier Per- Sönlichkeiten, die in jahrzehntelanger Wirk- samkeit für unsere Stadt oder doch in ihr dem Leben in der Stadt ein Gepräge ge- geben hatten. Anschließend konnte das Stadtoberhaupt von einigen Freigaben und Lockerungen in den Beschlagnahmungen durch die Besatzungsmacht berichten: Ufa- haus, 60 Werkswohnungen der Kali-Chemie, vier stadteigene Grundstücke am Rheinau- hafen. Zu erwarten sei baldige Freigabe des Mütter- und Säuglingsheims, das als In- fektionsbau für die Krankenanstalten her- gerichtet werden soll, um einen Neubau zu vermeiden. Der Ostflügel des„Mannheimer Hofs“, der städtische Kraftwagenhof und die Lüttich-Kaserne würden wohl auch bald kreigegeben werden, so daß das Diakonissen- haus dort verbleiben könnte. Der weitere dort freiwerdende Flügel sollte für Ost- flüchtlinge ausgebaut werden. Durch das Er- Sa tzbauprogramm der Bundesregierung wür- den etwa 150 beschlagnahmte Gebäude den Besatzungs verdrängten zurückgegeben wer- den. Ueber das Verbleiben der restlichen 800 könne im Augenblick nichts gesagt wer- den. Die Sache mit dem Bundesgrenzschutz habe sich ohne Rücksicht auf die Interessen der Stadt Mannheim abgewickelt. Vielleicht komme eine Ausbildungsabteilung oder eine technische Abteilung hierher. Der Bericht über den hohen Schulden- stand wurde unterbrochen durch Zwischen- Maschinelle Tücke Es soll Menschen geben, die eine Maschine bis zun letzten Schraube auseinandernehmen und wieder zusammensetzen können, ohne daß sie ihnen etwas tut. Ich gehöre nicht zu die- Sen: Im Segenteil: Seit meiner frühesten Jugend nabe ich von Maschinen nur Haß und Abweisung erfahren. 5 Ab und zu mache ick schüchterne Versuche, mich anzubiedern und tue ihnen schön wie eine Erbtunte, doch die Abneigung ist an- scheinend unuberwindlich. Unter Maschinen verstehe ich alles vom Hammer bis zum Mer- cedes 300. Der Hammer zieht in unbegreif- cher Gesckmacksverirrung immer meine Fin- gerkuppe einem Nagelkopf vor, und der Mer- cedes treibt seine Abneigung sogar so weit, daß er sich uberhaupt weigert, in meinen Be- Sitz zu kommen. Was es außer diesen beiden sonst noch an Maschinen gibt, reint sich willig, ja, wie mir scheint, begeistert, in die gegen mich gerichtete Einheitsfront ein. Mein Feuer- zeug zum Beispiel streikt regelmäßig, wenn ich der Dame meines Herzens Feuer geben will, was natürlien etwaigen Nebenbuhklern ideale Anknüpfungsmõglickkeiten bietet. Ein Kapitel für sich ist meine Schreib- maschine. Zwischen ihr und mir kerrscht ein Verhältnis wie zwischen Amerika und Ruß- land. Offiell tut sie mir zwar nichts, aber in Hinterhältigkeiten ist sie Meister. Mit fatalem Ehrgeiz versucht sie immer zwei Buchstaben auf einmal anzuscklagen, und mit konstanter Böshaftigxeit verwandelt sie meine geistrei- chen Sätze in Säuglingsgestammel. Schreibe ich Briefe an hochgestellte, wichtige Persönlich- eiten, verstümmelt sie die Namen in einer Weise, die mir Beleidigungsklagen einträgt. Außerdem ist sie prüde! Ich schreibe ein ganz hHarmloses Wort, sie nimmt Anstoß, wechselt che Farbe und schreibt fortan mit roten Let- tern weiter. e B. S. Dies habe ich auf einer fremden Schreibmaschine geschrieben; wahrscheinlich das Letzte, was ich je geschrieben habe. Denn Wie ich meine Maschine kenne, werde ich das nückste Zusammentreffen mit ihr schwerlich überleben faber a Wohin gehen wir? Mittwoch, 16. September: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Der Prinz von Homburg“; Capitol:„Gangster“; Amerikahaus 14.30, 16.00, 17.30 Uhr: Film für Erwachsene„Vorsicht Halb- götter“ Der Stein des Anstoßes— Ein Vor- schlag zur Güte— Der leere Stuhl); Volks- und Musikbücherei, U 3, 1, 16.30 Uhr: Schallplatten- Wunschkonzert mit Werken von Schumann und Brahms. i Donnerstag, 17. September: Nationaltheater 19.30 bis 22.00 Uhr:„Rigoletto“; Mozartsaal! 20.00 Uhr: Monique Haas spielt Werke von Beet- hoven, Bach, Ravel, Debussy: Amerikahaus 18.00 Uhr: Film fur Erwachsene„Sie wünschen— Wir zeigen“(Hochschule für Hauswirtschaft— Milch für Dich— Obst und Gemüse immer frisch— Mrs. Goodwins Küche); 14.00, 15.00 Uhr: „Die Goldküste entlang“(Jugendfilm). Wie wird das Wetter? 1 vorübergehend mehr bewölkt 3 Vorhersage bis Donnerstag früh: Zeitweilig stärker bewölkt, je- doch nur am Nachmittag und in der Nacht vereinzelt leicht ge- wittrige Schauer. Erwärmung auf 20 bis 23, Tiefstwerte in der Nacht um 12 Grad. Etwas auffrischende Winde aus südlichen Richtungen. Pegelstand des Rheins am 15. Sept.: Maxau 362(—2), Marmheim 193(5), Worms 125(400, Caub 125(—3). ruf von Stadtrat Barber, der den Nachweis der werbenden Verwendung erbracht sehen wollte, was Oberbürgermeister Dr. Heime- rich zu dem Hinweis veranlaßte, daß unser Schuldenstand durch den Wiederaufbau un- serer werbenden Anlagen verursacht sei, Während Stuttgart diesen Aufbau aus der laufenden Rechnung bestreite. 85 Bewerbun- gen seien für den freigewordenen Posten des Stadtsyndikus eingegangen. Am letzten Sonntag im Oktober sollte die Bevölkerung alle städtischen Einrichtungen und Werke einmal besichtigen können. Dieser Sonntag vor den Wahlen sei als„Tag der offenen Tür“ gedacht. Nicht ohne Reformvorschläge Der von Oberbürgermeister Dr. Heime rich und Bürgermeister Trumpfheller vor- gelegte Stellenplan für Beamte und Ange- stellte der Stadtverwaltung Mannheim gibt die gegenwärtige Situation wieder und ver- weist auf zu erwartende Reformpläne. Die Gesamtzahl der Beamten und Angestellten wird mit 3903 angegeben(1966 planmäßige, 69 auberplanmäßige Beamte, 181 Satzungs- angestellte und 1687 Tarifangestellte). Der Unterschied zum Stand im Rechnungsjahr 1933, vor dem Nationalsozialismus, mit einer Gesamtzahl von 2946(davon 2047 planmäßige, 125 außerplanmäßige Beamte. 648 Satzungs- und 126 Tarifangestellte) wird mit zwangs- läufigen Neubelastungen der Stadtverwal- tung— 993 Beamte und Angestellte beim Amt für öffentliche Ordnung, 83 beim Be- satzungskostenamt, 91 beim Ausgleichsamt — ausreichend begründet. Diese Vermeh- rung der städtischen Aufgaben und Aus- gaben gegenüber kommt der Wegfall anderer (Handelshochschule, Schularztstelle, Soziale Frauenschule) wenig in Betracht. 1100 neuen Stellen stehen 63 abgängige gegenüber. Nicht die Höhe der Bezahlung von ein- zelnen, die ist bescheiden, sondern die Gesamtheit der Personalausgaben hat in der mehr oder minder temperamentvollen Kritik der Stadträte untereinander stets eine Rolle gespielt. Es müssen daher die Ziffern der Vorlage mit den Zahlen des Haushalts verglichen werden. Seit der Angleichung der Bezüge nähert sich die Summe der Personalausgaben der Hälfte aller Ausgaben(83 Millionen), Es ist begreif- lich, wenn diese Entwicklung bei der Fülle der Sachaufgaben pflichtbewußten Stadt- vätern Sorge macht, zumal da die Vorlage des Stellenplans verknüpft wurde mit der Bekanntgabe eines weiteren Mehraufwands in Höhe von 220 000 DM bei der Verwaltung und 30 000 DM bei den Stadtwerken,„Nach- holung der seither zurückgestellten, aber nunmehr möglichen Beförderungen“. Reformabsichten beziehen sich auf Zu- sammenlegen der Verwaltungsabteilungen der zum FHochbaureferat zählenden tech- nischen Aemter; auf andere Abgrenzung zwischen Grundstücksreferat, Vermessungs- und Liegenschaftsamt; auf Eingliedern der Friedhof verwaltung in das Gartenbauamt und auf Zusammenlegen des Bibliothek- Wesens. Ein Ganzes, aus dem nichts gebrochen werden darf Nachdem Oberbürgermeister Dr. Heime- rich dem Bürgermeister, dem Personalamt, der Sonderkommission und dem Personal- ausschuß für die Vorarbeiten am Stellen- plan gedankt hatte, erklärte er diesen Stellenplan für ein unteilbares Ganzes. Wenn ein Steinchen herausgebrochen würde, dann stürzten ganze Wände. Es sei bedauer- lich, daß eine Fraktion 39 Abänderungs- anträge und die Gewerkschaft GTV 44 Vor- schläge gemacht hätten. Solche Anträge könnten nur in nichtöffentlicher Sitzung be- arbeitet werden, das liefe auf eine Zurück- Ver welsütig an den Personalausschuß hinaus, dann könnten die Beamten, Angestellten und Arbeiter, denen der Stellenplan längst fällige kleine Verbesserungen bringe, noch lange warten. Er schlage vor, den Stellenplan in seiner vorliegenden Gestalt anzunehmen und die Anträge dem Personalausschuß als Ma- terial zu überweisen, das rechtzeitig vor den nächsten Etatberatungen spruchreif gemacht werden sollte. Sadtrat Kuhn(CDU) begrüßte den Plan, die Abänderungsanträge der CDU beweg- ten sich in bescheidenem Rahmen, sie gingen nicht über 250 000 DM hinaus, während der Antrag der Verwaltung sich bereits auf 220 00% DM Mehraufwand belaufe. Es könne keine Rede davon sein, aus einem wohlge- fügten Plan Steine herauszubrechen, es sollte nur der letzte Schliff angebracht werden. Stadtrat Sommer SPD) machte sich die Auf- fassung des Oberbürgermeisters zu eigen Schneider lernen für ihre Kunden Modelehrtagung der Herrenschneider-Innung Mannheims Maßschneider sind nicht nur Fachleute der Nadel und des Fadens; sie wissen auch genau, dag nur bestechende Qualitätsarbeit und individuelles Beschäf- tigen mit dem Kunden ihnen jenen Vor- sprung vor der Konfektion gibt, den sie brauchen, um sich gegen die„Uniform von der Stange“ zu behaupten. Auf der Höhe bleiben lautet daher ihre klar erkannte Pa- role, aber Auf-der-Höhe- bleiben heißt auch Schritt halten mit der von Jahr zu Jahr wechselnden Herrenmode, im Bilde sein, Was der feine Mann trägt und dem Kunden stets mit dem dienen können, mit dem er „Arngezogen“ ist und selbst in Kreisen, wo —.— genau nimmt, nicht unangenehm auf- Allt. Die Maßschneider wissen auch, daß Einigkeit stark beziehungsweise stärker macht und tun sich daher zusammen, um voneinander zu lernen. Es geht bei diesen Abenden nicht um den Schneidermeister X oder V, sondern ums Handwerk. So fanden sich am Montagabend die Herren von Schere und Kreide in der überfüllten„Flora“ zu- sammen, um sich an in eigenen Reihen ent- standenen modernen und modischen Modell- stücken— vorwiegend der Herrenschneiderei — Zu informieren, wer in dieser Saison was trägt, um jemand zu sein. ö Innumgsobermeister Wickersheimer be- grüßte die maßgerecht gekleidete Versamm- lung, Eble jr. informierte über die Situation im Tuchhandel, meinte, es müsse eine Bre- sche in die Uniformität der„Pfeffer und Salz“-Dessins zugunsten lebhafterer Dessins geschlagen werden und forderte die Meister auf, der Kundschaft zu mehr„Mut“ zuzu- reden, und dann erklommen Meisterinnen und Meister als ihr eigener Mannequin mit dem Mut des Amateurs den Laufsteg, um die neuesten Schöpfungen zu zeigen, die Meister Laukötter jr. sach- und fachgerecht beschrieb. Demnach wird in der Herbst- und Winter- Saison Lebhaftigkeit und Frische in Schnitt und Dessin angestrebt, die sich jedoch trotz- dem klug von Uebertreibungen distanziert, den Herrn in lockerer Paßform kleidet, flache Kragen bevorzugt, der viel Ober- Wäsche freigibt, die Hosen enger werden läßt, Taillierung nur ganz schwach andeutet und dem natürlichen Fallen der Schulter folgt. An der Phantasieweste wird auch die- ses Jahr noch festgehalten, und als Novität trägt man nun den Aermel, der sich nach unten etwas verjüngt. 5. Prachtstücke waren es, die da im Schein- werferlicht über den Steg defllierten, be- wundert und beklatscht selbst von kritischen Fachleuten, die sich mit dieser ersten Mode- lehrtagung der Innung in Mannheim An- regungen holten. Beim Herrenmantel domi- niert der Paletot, und bei den gezeigten wenigen Damenkostümen scheint der fran- 26sische Schnitt favorisiert. gni und wünschte Annahme der Vorlage ohne Aenderurigen. Die CDU habe sich bei dem Aufstellen des Planes positiv beteiligt, aber jetzt Sonderwünschen Gehör geschenkt. Um in die Aemter wieder Beruhigung einziehen zu lassen, sollte der Plan heute verabschiedet und das Bündel der Anträge dem Personal- ausschuß überwiesen werden. Stadträtin Langendorf(KPD) begrüßte den Stellenplan natürlich auch, haderte mit Beamten, die bereit wären, aus Diensten der Stadt zu scheiden, wenn ihre Forderungen nicht er- füllt würden; gegen den Widerspruch von Schweizer(SPD) und Kuhn(CDU) behaup- tete sie, ihre Abänderungsanträge bezögen sich nur auf gehobene Positionen. Stadtrat Geppert FDP) begrüßte als„Beruhigungs- pille“, daß der Stellenplan per 1. April 1953 Tückwirkend in Kraft gesetzt werden sollte und warnte vor einem Behandeln sachlicher Fragen unter dem Eindruck von Nervosität oder Popularitätsbedürfnissen. Stadtrat Kuhn bedauerte, daß die Abänderungs- anträge der CDU, die sich unabhängig von- einander in Uebereinstimmung befänden mit den Vorschlägen der Gewerkschaft OTV, keine einstimmige Annahme gefunden hät- ten. Da aber die CDU nicht die Absicht habe, die wertvolle Arbeit zum Scheitern zu brin- gen. sei man mit dem vom Oberbürgermei- ster vorgeschlagenen Modus einverstanden. Bürgermeister Trumpfheller gab zum Ab- schluß sachliche Aufklärungen und auch einige mehr persönliche Kontroversen, bevor er zur allgemeinen Heiterkeit den Satz aus- stieß:„Ja, wenn ich zwei oder drei Millionen mehr in meiner Personalkasse hätte, könnte ich hier und heute ein großer Mann wer- den!“ Bei der Abstimmung zeigte es sich, daß unter dem Eindruck der auf uns zukom- menden Wahltermine Nervosität und Mei- nungsverschiedenheiten sich verflüchtigt hat- ten, die Vorlage wurde einstimmig ange- nommen. Unter allgemeiner Heiterkeit for- derte Oberbürgermeister die zuhörenden Be- amten auf, aber auch noch bei den kommen- den Punkten der Tagesordnung Interesse zu Zeigen 40500 Tage Arbeit für 324 Erwerbslose Punkt drei betraf vor dem Hintergrund der relativ hohen Arbeitslosigkeit in Mann- heim besonders dringlich erscheinende Not- standsmaßgnahmen, für die der Stadtrat 4 190 00 DM. bewilligte. Mit diesem Betrag sollen ein Anschluß des Stadtteils Rheinau an das Hauptkanalnetz der Stadt Mannheim (1 440 000 DM), die Herstellung eines Teiles des Hauptsammlers Nord als Zulauf zu einer geplanten Zentralkläranlage bei, Sandhofen (1 900 000 DM) und eine verstärkte Trümmer- beseitigung(850 000 DM) finanziert werden. Die drei Maßnahmen geben 324 Notstands- arbeitern fünf Monate Verdienstmöglichkeit. Der Anschluß von Rheinau an das Mann- heimer Hauptkanalnetz solle insbesondere mit der Einleitung von ungeklärtem Wasser in den Rhein Schluß machen, erklärte Stadt- direktor Elsaesser. Zu diesem Zweck werde über einen noch zu errichtenden Schmutz- Wasserkanal das Pumpwerk Rheinau an das. Neckarauer Kanalnetz angeschlossen. Außer- dem sei der Ausbau eines Querverbin- dungskanals von der Casterfeldstraße zum Pumpwerk Rheinau(zur Entwässerung der neu ausgebauten Casterfeldstrage und später auch der an der Frohnäckerstraße vorgesehe- nen Wohnsiedlung) und der Einbau einer Ka- nalteilstrecke von 200 Meter Länge an der Rhenaniastraße geplant. Der Querverbindungskanal werde auch den Anschluß der Sporwörthsiedlung und des „künftigen Industriegebietes Mallau“ erlau- ben, sagte Elsaesser, der in diesem Zusam- menhang auf die Ueberbelastung der Stadt- entwässerung hinwies. 5 Die Herstellung des FHauptsammlers Nord als Zubringer zur künftigen Zentral- Kläranlage nördlich von Sandhofen bezeich- nete der Stadtdirektor als Teilmaßnahme der vom Stadtrat bereits sanktionierten Jugendverderber erwischt. Ein 48jähri- ger Kellner, dem bisher vier Fälle von un- sittlicher Annäherung an Kinder im Her- zogenriedpark nachgewiesen werden konn- ten, wurde jetzt festgenommen und ins Landesgefängnis eingeliefert. Mehr Muskeln als Geist. Auf der Stadt- seite des Neckardammes wurden von unbe- kannten Tätern wieder drei Sitzbänke aus ihrer Verankerung gerissen und die Böschung hinuntergeworfen. 50 000-DM- Gewinn In der fünften Klasse der 13. Süddeutschen Klassenlotterie wurde auf die Nummer 45 479 ein 50 000-DM-Gewinn gezogen. Zwei Gewinne zu 25 000 DM entfielen auf 2 452 und 36 602; drei Gewinne zu 10 000 DM auf die Nummern 11 113, 89 975 und 109 309. Schallplatten- Wunschkonzert am 16. Septem- ber, 16.30 Uhr, im Musikraum der Städtischen AmnE aun EN BE HME DEN Das 7. Polizeirevier. Das 7. Polizeirevier auf dem Lindenho soll zum 1. Oktober aufgelöst werden. Es dürfte bekannt sein, daß auf dem Lindenhof und Almenhof 17 000 Einwohner leben. Nach vor- liegenden Bauprojekten werden es binnen Jahresfrist 20 000 sein. Wir sollen also nach L 6 oder zur Polizeiwache Neckarau laufen, wenn wir die Polizei benötigen. Mit dem Streifenverkehr, auch wenn er verstärkt wer- den sollte, ist es nicht getan. Es geht nicht an, daß tausende Lindenhöfler nach L. 6 pilgern, nur damit einige Bewohner des Hauses, in dem die Polizeiwache untergebracht ist, ihre Ruhe haben. K. W. Zweierlei Kostenpunkte In Höhe Bonifatius-Kirche in der Friedrich- Ebert-Straße befindet sich eine große Ver- kehrsinsel. Der von Käfertal kommende orts- kremde Kraftfahrer kann diese Insel mit den hohen Bordsteinen— außerdem ist noch ein halbhohes Verkehrszeichen dort angebracht— bei abgeblendetem Licht nicht erkennen und läuft Gefahr zu verunglücken, da die Insel in die Fahrbahnkurve hineinragt. Vorschlag: Zu- rücknahme der in dieser Größe nicht erforder- lichen Insel oder Beleuchtung des Verkehrs- zeichens und Leuchtanstrich der Randsteine.— An der Kreuzung Ilvesheimer- und Wallstädter Straße in Feudenheim befindet sich ein Stop- schild für die aus Ilvesheim kommenden ver- kehrsteilnehmer. Das Schild ist auf der rechten Seite der Ilvesheimer Straße an einem Haus angebracht. Es wird von Ortsfremden infolge einer Krümmung der Straße erst etwa 15 Meter vor Erreichung der Einmündung in die stark befahrene Wallstädter Straße erkannt. Bei Dunkelheit wird es von den Scheinwerfern wegen des hohen Anbringungsortes nicht an- geleuchtet. Vorschlag: Versetzen des Schildes in Scheinwerferhöhe auf die linke und auch trotz der Straßenbiegung aus etwa 50 Meter erkennbare Seite. Kostenpunkt beider Maßnahmen etwa 100 DM maximal. Kosten eines mittleren Verkehrsunfalls: Ein Viel- faches. 5 W. Schm. „Prüfung zugesichert“ Von der Verwaltung des Nationaltheaters wird uns geschrieben: Wir bedauern es außerordentlich, daß ohne unser Wissen in der letzten Woche der ver- gangenen Spielzeit in den Aufführungen des Nationaltheaters Programmhefte älteren Da- tums zum Verkauf gelangten. Wir haben im Benehmen mit der Lieferflrma der Programm- hefte Maßnahmen getroffen, die in Zukunft Vorkommnisse dieser Art ausschließen.— In der jetzt beginnenden Spielzeit erscheinen 20 Nummern der Bühnenblätter des National- theaters, so daß kein Platzmieter zweimal das gleiche Heft erhält. Kräg er Verwaltungsdirektor Schnellverfahren Wir fuhren mit dem Fahrrad aus Richtung Schlachthof in die Möhlstraße ein. Dort befin- det sich ein Radweg. Da nun der erste Teil dieses Radweges wegen Sperrung nicht befahr- bar War, fuhren wir auch das kurze zweite Stück auf der Straße. Ein Polizist fuhr hinter uns her, hielt uns an und erteilte uns eine ge- bührenpflichtige Verwarnung. Grund: Nicht- befahren eines Radweges, Soweit der Vorgang. Obwohl die Sache nicht eindeutig war, zahlte ich sofort. Was ich aber kritisieren möchte, ist das: Sofort wurden wir abgeurteilt, keine Verwarnung, keine höfliche Aufklärung, kein Kompromiß. Im Gegenteil: Unser Murren erweckte offenbar in dem Polizei-Oberwacht⸗ meister höchstes Mißtrauen und bestärkte ihn in dem Entschluß, die Missetäter schnellstens exemplarisch zu bestrafen. Ich halte es nun nicht für richtig, dag sich harmlose„Verkehrs- sünder“ wie verdächtige Verbrecher behandelt fühlen. K. Schw. 2 — Gefährlicher Fußweg 5 Von der Gartenstadt Waldhof nach der Neu- eichweldsiedlung führt die Straße Waldpforte. Bis zur Abzweigung nach dem Karlstern ist ein Gehweg und Radweg angelegt. Ab der ev. Kirche bis zum Herrschaftswald ist nur ein Gehweg angelegt, der an den Siedlungsbäusern entlang führt. Dieser Gehweg wird auch von Radfahrern, sogar von Motorradfahrern be- nützt. Am Sonntag wurde ich von einem Ju- gendlichen Radfahrer von hinten angefahren. Vor einiger Zeit wurde das Kind meines Bru- ders ebenfalls von einem Radfahrer über- fahren. Möchte die zuständige Stelle bitten, diesen Gehweg, von der Kirche bis zum Herrschaftswald, eindeutig mit Schildern als Fußweg zu kennzeichnen. Besonders möchte ich bemerken, daß in den Siedlungshäusern der Waldpforte sehr viele kinderreiche Familien wohnen, und die spielenden Kinder sich haupt- sächlich auf diesem Gehweg aufhalten. H. D. Leine Chronik der großen Studt a Uhr, spricht im Kunsthallensaal Dr. Shri“ los ist wie nahzu jeder Reiser. zus dem Polizeibench Jule Reuige Sünder stellten sich der Polizel] Far Nach einer Bahnfahrt von Kari cala nach Mannheim stellte sich ein 47g Narlsrt Vertreter zwecks„Gewissenserleich rler der Polizei. Er hatte sich einer Uu prä schlagung und eines Betruges schuldig g Josef G macht. ichen In einem anderen Fall war es ein. ent d. riger Maler, der freiwillig bei der Poe. mac erschien und eine bei einer Heidelheg N gen Firma begangene Unterschlagung von 4 D. DM zugab. brakul, Spezialität: Jugendherbergen des Rei Ausbeute eines 28 jährigen te br . 8 150% DPM Nac Ein jetzt festgenommener Wjähg gebbe Bursche hafte sich überwiegend Jug ger jus herbergen für seine Gepäck- und Geld Stähle ausgesucht und bestahl in Manne ter Lir Freiburg, Darmstadt, Rüdesheim und uf de Ju insgesamt 41 Jugendliche mit einer% polltisc beute“ von 900 DM. ur sel Von einem auf der Straße abgesteg ginnen Motorroller. auf dem ein Jackett lag, u er weitere 500 DM und 4000 franzaz Francs mit und erleichterte einen auf eh ge Bank schlafenden Mann um dessen 9 schaft von 120 DM. Pie Der tägliche Unfall. Mit e Gehirnerschütterung mußte tz Stut Frau in Rheinau ihre Dan Omnibt sichtigkeit büßen. Sie war, Zeichen zu geben, mit f derte, k Rad in eine Seitenstraße gebogen und dabei mit einem Moto zusammengestoßen.— Beim Zusammen mit einem Motorrad in der Kobellstrabeg litt ein Radfahrer schwere Verletzungen Beim Karlstern stießen zwei Motorradiah f U zusammen. Der schuldige Fahrer kon sich der Feststellung seiner Personalien g der B erst durch die Flucht entziehen, wurde u uns rec Kurz darauf ermittelt. Pläne des Tiefbauamtes zur Wäasser problems. Zusätzliche 850 000 DM für die Trümmf beseitigung wurden deshalb gefordert die zugestanden, weil die bis zum 31. März Notstandsarbeiten zur Verfügung stehen mabig 1040 000 DM aller Voraussicht nach ber ebalte bis zum Jahresende aufgebraucht werden. a 5 Lösung des Eisstadion wird instandgese 3 Zum Schluß der öffentlichen Sitzung g ttörten nehmigte die Versammlung zusätli hat sic 47 500 DM für eine Teilerneuerung tur ein Rohrsystems(auf der westlichen, nicht tonierten Spielfläche) und für die Insa setzung von Rohren(auf der linken, eh falls nicht betonierten Spielfläche) im stadion. Damit wird das Eisstadion in g Zustand versetzt, der außer einsft SiO Laufbetrieb auch die- Abhaltung von. spielen ermöglicht. Letzteres sei von Be tung, weil es am Eissport inte Kreisen gelungen sei, vom Deutsche sportverband eine Zusage für reprasentiſ Univer und internationale Spiele zu erhalten, Sau ge kläre Oberverwaltungsrat Dr. Hahn, eschlo Dr. Dr. Heimerich sprach davon, dad dn 2 Eisstadion einmal die große, repräsenta kchiger Halle Mannheims für Großveranstaltuf ober entstehen könne, charakterisierte denn werb des Eisstadions durch die Stadt Ma heim als eine„kommunale politische. Wendigkeit“, und schlug vor, für die gestaltung von Eisstadion und Umg einen Wettbewerb auszuschreiben. Die räte, die vorher schon für einen Gesam mit Kostenaufstellung plädiert hatten, ten Beifall. a e 8 5 der Fr Volksbucherei. Zum Vortrag gelangen die W der der Symphonie von Schumann und vier Ge N von Brahms. 0 5 855 „Erster Mannheimer Harmonika- Club wurde bei einer außerordentlichen Mitg versammlung in„Harmonika-Club Kun den mi 1932“ umbenannt. Gleichzeitig wurde dem( holen, eine Mundharmonika-Abteilung angegliet Mal die am 17. September, 18 Uhr, im Clul nutteil „Zum Schützenhof“, 8 3, 11, ihre Grüna mutet versammlung abhält. Interessenten sind. lich eingeladen. Jugend Sprechstunde der SpD. Am 18. Sepfeg Unters von 18 bis 20 Uhr stehen im Altersheim 1 nalbeh, denhof Md Walter Krause und Stadtrat Schölch in der öffentlichen Sprechstunde Verfügung. 1 1 Vortrag über Indien. Am 24. September Shit 8 ng d dara Nehru über„Leben und Antlitz des i ehen Indien“. n den Wir gratulieren! Josef Hofmann, Manne Käfertal, Hambacher Straße 3. wird 70 1 alt. Anna Bertsch, Mannheim-Neckarau, f. straße 16, begeht den 75. Geburtstag. Wölpert, Mannheim- Waldhof, Heidenstrale vollendet das 80. Lebensjahr. Wendelin kann auf eine 25jährige Tätigkeit bel Stadtwerken, Verkehrsbetriebe, zurückblid Capitol:„Gangster“ Diese Kriminalgeschichte ist mit Hat, spannung geladen wie ein frisch val pumptes“ Elektronen-Blitzgerät. Gangs Syndikat gegen Polizei ist die Parole 1 fast jede Szene bringt einen neuen Ka wechsel. Ansätze zu Gefühlsschwelgene werden mit dem Colt in Vorhalte im Ee erstickt, und nur die Exposition ist* geschwätzig. Sonst beherrschen Bild 1 Bewegung die Leinwand. Das Tempo 115 Seele der Sache, die im übrigen— M, tere menschliche Werte betrifft 1 1 RO chum, Robert Ryan und Lizabetn Scol 7 ben als Hauptdarsteller stimmunssect t pen ab, und die Regie lag in den. W von John Cromwell. 5 1 215 Mittwoch, 16. September 1953 1 — MORGEN Seite B 953/ N. 1 — richt Karlsruhe. Seine 24. Sitzung hielt der So rialausschüß des Deutschen Städtetages in karlsruhe unter dem Vorsitz des Düssel- dorker Oberbürgermeisters und Landtags- präsidenten von Nordrhein- Westfalen, MdB Icsef Gockeln ab. Das Problem der jugend- lichen Sowjetzonenflüchtlinge, die 50 Pro- gent der Gesamtzahl der Zonenflüchtlinge zusmachen, stand im Vordergrund der Bera- ungen, die im übrigen die Fürsorgepflicht, dle Durchführung des Vertriebenen- und krakuiertengesetzes, der sozialen Fürsorge, bergen des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes und wei- in rigen ie brennende Fragen der Kommunen zum Gegenstand hatten. Nach Ansicht des Bochumer Stadtrates r 28 jahn gebbe stellt die berufliche Unterbringung gend gute ger jugendlichen Flüchtlinge sich vor allem und Geld iz ein politisches Problem und erst in zwei- in Mann er Linie als ein fürsorgerisches dar, weil im und da t einer olizei n Kar ein 47 jah; erleichten einer Un ö schuldig g es ein ei der paß Heidelbeg zung von de Jugendlichen infolge ihrer negativen tischen Erfahrungen skeptisch sind und I ur sehr taktvoll darüber belehrt werden e abges teh zönnen, was echte Demokratie in der freien rekt lag, fh 0 kramzösz inen auf ez dessen 9 fall. Mit ez 5 ng mußte u stuttgart. Die Verletzten des Leonberger- re Un omnibus-Unglückes, das am vergangenen Sie war, daf Donnerstag insgesamt sechs Todesopfer for- „ mit hg derte, befinden sich nunmehr außer Lebens- tenstraſhe e gefahr. Bei der elfjährigen Tochter Lene der em Mog Familie Friedel, deren Eltern, Bruder und Zusammen obellstrageg gg 5 let, 1 1olerradtg n unsere Nbonnenten! Hotorradfa dahrer bon ersonalien gl her Beginn Ihres Urlaubs bitten wir Sie n, Wurde A uns rechtzeitig mitzuteilen Wann 5 wie lange ösung des 2 wohin 2200 gie verreisen. Unser Reisedienst sorgt dafür, 1 31. März f dag Sie auch im fernsten Ferienort regel- ung stehen mäbig den MANNHEIMER MORGEN it nach ber braut erhalten. Vertriebsleitung andgese quetschten und bis zur Unkenntlichkeit zer- en Sitzung g örten Personenwagen umgekommen sind, g Zusätzid bat sich nunmehr herausgestellt, daß sie neuerung tur eine Gehirnerschütterung und nicht, wie hen, nicht! r die Inst linken, ebe lache) im! adlion in e Str Eik ing von M Freiburg. Reiche Funde gut erhaltener sei von Bel Felette von Steppentieren der Jungtertiärzeit Arite resse den bei den diesjährigen Grabungen des Deutschen h geologisch-paläontologischen Instituts der re präsent Universität Freiburg am Höwenegg im He- erhalten, sau gemacht. Die Grabungen, die jetzt ab- Hahn, geschlossen worden sind, förderten Skelette Gaben dab von Antilopen, Säbelzahngetieren, drei- Lentz zehigen Urpferden und Rhinozerossen in 50 Jeroßer Zahl ans Tageslicht, daß die Mittel dus Rheincand- Pfalz e Stadt Ma politische Für die Mainz. Mit einer Großen Anfrage hat die pp. Fraktion veranlaßt, daß sich der Land- tag von Rheinland-Pfalz mit dem Zwischen- all befaßt, der sich am 30. August auf dem Loreleifelsen ereignete, als der Landrat von dt. Goarshausen, H. Wirges, einer inter- nationalen sozialistischen Jugendgruppe das Betreten des Felsens verbot. Nach Ansicht „ er Fraktion hat dieser Fall dem Ansehen 13 dle e ber deutschen Demokratie geschadet. 3 Neustadt. Führende Kreise des pfälzi- ika-Club 1 schen Einzelhandels haben gegen die Absicht hen Mitglied eines Mannheimer Kaufhauses, seine Kun- Club Kun den mit einem Omnibus über den Rhein zu vurdde cane ddlen, protestiert. 8 125 cu Mainz. Wie der Jugendherbergsverband 5 Indug dütteilte, hat sich die Zahl der ausländischen Besucher in den rheinland- pfälzischen Jugendherbergen stark vergrößert. Mit Unterstützung des Landes und der Kommu- dalbehörden, soll das Herbergsnetz in Rhein- känd-Pfalz beträchtlich erweitert werden. Mainz. Im physikalischen Institut der Mainzer Universität wurde ein Fernsehlehr- gang der Bundes-Arbeitsgemeinschaft„Fern- * in dem von dem Omnibus zer- t hatten, u T 138. Sepfe⸗ Altersheim „ Septembet 1 Dr. Sh d. Ibnlerschiede zu dumals lassen sich mit Händen greifen Der Sozialausschuß des Deutschen Städtetags tagte in Karlsruhe Welt ist und welche Rechte und Pflichten sie den Bürgern sichert. Die 28 Mitglieder des Sozialausschusses des Deutschen Städtetages befaßten sich mit den vom Bundestag erlassenen Sozialgesetzen. Oberbürgermeister J. Gockeln äußerte dazu, daß erst in den Gemeinden die volle Aus- wirkung der gesetzgeberischen Arbeit spür- bar werde, er empfahl daher, daß jeder Parlamentsangehörige die Probleme in der Gemeinde praktisch kennenlernen sollte, bevor er gesetzgeberisch mitwirke. Der Karlsruher Oberbürgermeister Gün- ter Klotz erinnerte daran, daß es die Ge- meinden gewesen seien, die nach dem Zu- sammenbruch das Gemeinwesen des deut- schen Staates aufrechterhielten, als Bund und Länder noch nicht funktionsfähig waren. Am Karlsruher Beispiel zeigte er die Entwicklung der sozialen Probleme: 1913 hatte die dama- lige Residenzstadt nur sechs Unterstützungs- empfänger und nur sehr wenig Wohnungs- suchende, heute zähle sie fast 10 000 Unter- stützungsempfänger, 30 000 Flüchtlinge und 12 000 Wohnungssuchende. echnische Fehler- Ursuche des Omnibusunglücks Die Verletzten außer Lebensgefahr/ Institut für Verkehrssicherheit warnt zunächst berichtet, einen Schädelbruch er- litten hat. Von dieser besonders schwer ge- troffenen Familie leben nunmehr noch vier Mädels, davon zwei in Niederliebersbach in Hessen und eines in Bayern in einem Kran- kenhaus. Die Familie war auf dem Wege von diesem Krankenhaus nach Hessen. Die bisherigen Untersuchungen und Er- mittlungen haben ergeben, daß der Fahrer des Omnibusses mit einer Geschwindigkeit von mindestens 75 Stundenkilometern gefah- ren ist, und daß sowohl die Bremsen nicht in Ordnung als auch die Reifen zu sehr ab- gefahren gewesen sind. Dadurch war es ihm unmöglich, den schweren Wagen, der zudem noch von einem Anhänger für Gepäck ge- drückt wurde, zu halten. Er selbst ist— wie berichtet— bei dem Unglück ebenfalls töd- lich verletzt worden. Dieser Unfall hat das Medizinisch-Psy- chologische Institut für Verkehrssicherheit in Stuttgart veranlaßt, in einem mehrseitigen Bericht eine schärfere Handhabung der Ge- setze zu fordern. Das Institut weist darauf hin, daß nach dem Gesetz Ommibusfahrer Alle zwei Jahre eine Fahrprüfung und eine Arztliche Untersuchung durchmachen müssen, daß aber die ärztliche Untersuchung zum Beispiel im Wiederholungsfalle kaum mehr beachtet würde. Bei den meisten Omnibus- unfällen der letzten Jahre hätten die Fahrer einen erheblichen Teil der Schuld zu tragen gehabt. Beiche Funde von Urwelttieren im Hegau guterhaltene Skelette von Antilopen, dreizehigen Urpferden und Rhinozerossen für die vorläufige Konservierung rascher, als vorauszusehen war, aufgebraucht wurden. Die Funde wurden an Ort und Stelle sorgfältig eingegipst, damit sie im Freibur- ger geologischen Institut untersucht und endgültig konserviert werden können. Nach der wissenschaftlichen Auswertung werden die Funde in der kürstlich-fürstenber- gischen Sammlung in Donaueschingen ausgestellt werden. Die Fundstelle befindet sich im Besitz des Fürsten von Fürsten- berg, der die bisherigen Ausgrabungen an der im Jahre 1938 entdeckten Fundstelle er- möglicht hat. Ein ländliches Bild Zwiscken alten Wohnhäusern und Scheuern, dus Neckarhausen überragt von der barocken Dorfkirche, steht inmitten eines Bauerngartens ein offener Tabakschuppen, in dem die auf gereihten grünen Blätter in Luft und Wind allmählich bräunen. Frunzosen forderten Jagdiläche von II7000 Hektur Badische Jäger wollen nicht mehr länger benachteiligt sein Freiburg. Die südbadischen Jäger forder- ten bei ihrer Jahreshauptversammlung in Freiburg die gleiche Jagdregelung für das französische Besatzungsgebiet, wie sie zur Zeit in den beiden anderen westlichen Be- satzungsgebieten gültig ist. Der Verein badi- scher Jäger hat bei der Landesregierung an- geregt, daß zusammen mit Rheinland-Pfalz ein annehmbares Abkommen über die Jagd- pachten ausgehandelt wird. Der Vorsitzende des Vereins, Regierungspräsident Dr. Paul Wäldin, erklärte, bei den regionalen Ver- handlungen in Südbaden sei man nicht weitergekommen, weil die Franzosen eine Jagdflache von 117 000 Hektar verlangt, wäh- rend der deutsche Partner ihnen nur 55 000 Hektar habe anbieten können. Es werde von den deutschen Jägern als ungerecht empfun- den, daß die Franzosen in verschiedenen Kreisen fast alle Jagden beanspruchten, Mord an der Bundesstraße 28 uuigeklärt Ein dreißigjähriger Vertreter ist der mutmaßliche Täter Freiburg. Der 30 Jahre alte Vertreter Hans Hetzel aus Altenheim bei Offenburg ist jetzt unter dem dringenden Verdacht festgenommen worden, in der Nacht zum 2. September die 25 Jahre alte Flüchtlingsfrau Magdalena Gierth ermordet zu haben. Die Polizei ist der Ansicht, daß es sich bei Hetzel zweifelsfrei um den Täter handelt. Die Leiche der Frau war am 3. Septem- ber in einem Gebüsch an der Bundesstraße 28 zwischen Appenweier und Sand wenige Meter von der Stelle entfernt aufgefunden worden, an der vor einigen Monaten eine andere ermordete Frau gefunden worden war. Die Leiche der Gierth war vollkommen entkleidet. Der Festgenommene gab nach Auskunft der Polizei an, die Frau sei wäh- rend eines intimen Zusammenseins in sei- nem Wagen plötzlich tot zusammengesun- ken. Ihre Kleider, die sie zuvor selbst ab- danke gekommen, die Tote in ein Gebüsch nahe der Straße zu legen. Dieses Vorhaben habe er dann auch ausgeführt. Oberstaatsanwalt Nägele, Offenburg, er- klärte demgegenüber am Montag, die Ver- höre und Ermittlungen hätten ergeben, daß ein Verbrechen vorliegt. Gegen die Aussagen Hetzels stehe auch die Tatsache, daß an der Toten Würgmale und Kratzwunden entdeckt wurden. Die Kleider, die Hetzel angeblich aus dem Wagen warf, konnten von der Po- Iizei trotz eingehender Nachforschungen bis- her nicht gefunden werden. Der erste Frost in Südwestdeutschland Bad Mergentheim. Der erste Frost in Baden- Württemberg in diesem Jahr wurde am Montag im Taubergrund in Bad Mer- gentheim festgestellt. Dort sank das Ther- mometer um sechs Uhr früh auf zwei Grad während sie in anderen Kreisen kaum jagten. Dr. Wäldin bedauerte die häufigen Uebergriffe von französischen Jägern auf deutsche Jagden. In den letzten Monaten hätten auch die Schwarzwildschäden wieder zugenommen, und zwar am meisten in den französischen Jagdbezirken. Dr. Wäldin machte sich ferner zum Sprecher bestimmter Forderungen der badi- schen Jäger in bezud auf das künftige Lan- desjagdgesetz. Insbesonders hält er es für notwendig, in dieses Gesetz die Bestimmung aufzunehmen, daß Pachtverträge mit Aus- ländern der Genehmigung der Obersten Jagdbehörde bedürfen. Eine solche Klausel kehle leider im Bundesjagdgesetz. Dringend erforderlich sei auch die Wiedereinführung der Fhrengerichtsbarkeit im Jagdwesen. Die Versammelten wandten sich entschieden ge- gen die Absicht, die Treibjagden an Sonn- und Feiertagen allgemein zu verbieten. Außerdem beklagten sich die südbadischen Jäger darüber, daß in Baden- Württemberg im Gegensatz zu anderen Bundesländern die für die Waffenamnestie gezahlten Bußgelder bisher noch nicht zurückgezahlt worden seien.— Dr. Wäldin wurde als Vorsitzender des Vereins badischer Jäger einstimmig wie- dergewählt. Lundeselternbeirut für alle Schulen wird angestrebt Stuttgart. Die Beauftragten der Eltern- beiräte aller Schulgattungen aus den vier Regierungsbezirken Baden- Württembergs be- kürworteten auf einer Arbeitstagung in Stutt- gart die Schaffung eines Landeselternbeirates für den Südweststaat. Vorläufig soll jedoch, nachdem der organische Aufbau von unten her in den südlichen Regierungsbezirken noch nicht endgültig vollzogen ist, die Form der jetzt bestehenden Arbeitsgemeinschaft aufrechterhalten werden. Nach den Wahlen der Elternbeiräte in Gemeinden, Kreisen und Landesbezirken soll nach dem Wunsch der Delegierten ein Landeselternbeirat gebildet werden, in dem die Elternbeiräte aller Schul- gattungen vertreten sind. Die Beratung fand unter der Leitung der Vorsitzenden des Ge- samtelternbeirats für Volks- und Mittelschu- len im Regierungsbezirk Nord württemberg. Frau Luise Kölmel, statt. Neues Besatzungsviertel in Freiburg Freiburg. Das Regierungspräsidium für Südbaden hat der Stadt Freiburg mitgeteilt, daß die französische Besatzung beabsichtige, einen Teil der Wohnungen für die Mann- schaft des neuen Flugplatzes Bremgarten im Kreis Mülheim nach Freiburg zu verlegen. Es handelt sich um 325 Wohnungen in 19 Baublöcken, also fast um ein ganzes Stadt- viertel. Als der Freiburger Oberbürgermei- ster dies am Montagabend in einer öffent- lichen Stadtratssitzufig bekanntgab. wurden unter den Zuhörern Stimmen der Empö- rung laut. Der Stadtrat will sich in den nächsten Tagen näher mit dem neuen Vor- haben der Besatzung befassen. Sowohl der Leiter des Städtischen Planungsamtes, als auch der Leiter des Liegenschaftsamtes er- klärten den Stadtvätern, sie wüßten nicht, wo sie Bauland für dieses Projekt herneh- men sollten.. Badenweiler unterbindet den Lärm Badenweiler. Als eines der ersten großen Heilbäder hat der Thermalkurort Badenwei- ler fast alle Ortsstraßen in der Nachtzeit und während der Mittagsruhe für Kraftfahrzeuge aller Art, einschließlich des Anliegerver- kehrs, gesperrt. Der wenig bedeutende Durchgangs verkehr wird in den Sperrzeiten durch die àußeren Randbezirke von Baden- weiler geleitet. Damit hat das südlichste deutsche Thermalbad die Kurgäste von den Kraftfahrzeuggeräuschen befreit. Herzlichen Dank für Verhaftung Göppingen. Der ungewöhnliche Fall, daß ein von der Polizei Festgenommener dem Beamten für die Verhaftung herzlichen Dank sagt, ereignete sich dieser Tage in Göppingen. Der Festgenommene, ein 31 jähriger Ehe- mann, hatte an diesem Abend in einem Lokal seine 25 Jahre alte Frau in Gesellschaft eines anderen Mannes angetroffen. Weil er seine Frau schon einige Zeit verdächtigt hatte, daß sie es mit der Treue nicht so genau nehme, packte ihn die Wut. Er ergriff das Bierglas seiner Frau und schlug es dem Liebhaber auf den Kopf. Ehe den betrogene Ehemann noch weiteren Schaden anrichten konnte, nahm ihn die rasch herbeigerufene Polizei fest. Bei den Beamten bedankte er sich dann mit der Bemerkung, er würde den Kerl noch umgebracht haben, wenn die Polizei nicht eingeschritten wäre. Waldkirch erfüllte Gelübde Waldkirch. Das 7000 Einwohner zählende Städtchen Waldkirch im Elztal hat in einem feierlichen Akt den neuen Marktplatz- brunnen mit einer barocken Madonnen- Figur eingeweiht. Mit der Errichtung dieser Madonnenfigur hat die Stadt Waldkirch ein im Kriege abgelegtes Gelübde erfüllt. Sie hatte versprochen, zum Dank für die Ret- tung aus Kriegsnot eine Madonnenstatue zu errichten, wenn die Gemeinde und ihre Be- völkerung vor Zerstörung und Tod bewahrt bleiben. Ewu 200 Hirsche zum Ibschuß freigegeben Der Rotwildbestand hat im Schwarzwald erheblich zugenommen Freiburg. Das Landesjagdamt in Frei- burg hat für die vor kurzem eröffnete Hirschjagd im Schwarzwald den Abschuß von rund 200 Hirschen und von 350 Stück „ungeweihtem“ Rotwild freigegeben. Nach den Angaben der Jagdbehörden gibt es im Schwarzwald zur Zeit rund 630 Hirsche und fast 900 Stück weibliches Rotwild ohne Ge- weih. Der Rotwildbestand hat in den letzten Jahren im Schwarzwald erheblich zugenom- men. Nur in einigen Franzosen-Jagden schaden nicht zu groß werden zu lassen. So- genannte Zukunftshirsche, das sind fehler- freie Kronenhirsche, die bis zur Erreichung des Höchststandes im Geweihaufbau ge- schont werden, dürfen nur in wenigen Exemplaren erlegt werden. Das größte geschlossene Rotwildgebiet befindet sich im Nordschwarzwald mit dem Zentrum Murgtal, wo fast 400 Hirsche und 630 Stück ungeweihtes Rotwild leben. Das zweite, erheblich kleinere und noch im Auf- bau begriffene Rotwildgehege liegt im mitt- ntlitz des a sehen des Handels und Handwerks“ eröffnet, gelegt haben soll, habe er nach einiger Zeit unter Null. Der Bodenfrost trat in Verbin- Wurde er stark reduziert. Pie Freigabe eines leren Schwarzwald im Gebiet von Wolfach. n dem 60 Spezialisten teilnehmen. Die Ab- aus dem Wagen geworfen. Er sei dann zu- dung mit Bodennebel auf, der sich aus verhältnismäßig hohen Abschusses geschieht Das Zentrum des Rotwildbestandes im süd- n: men ichlußprükung wird von den deutschen nächst mit der Leiche im Wagen ein Stück kälteren Schichten niedergeschlagen hatte. im Interesse des Waldes, um die vom Rot- lichen Schwarzwald befindet sich im Raum ae 1 Handwerkskammern anerkannt. weiter gefahren. Plötzlich sei ihm der Ge- Der Frost hinterließ keine Schäden. wild angerichteten Feg-, Schäl- und Verbiß- des Schluchsees. burtstag— teidensſtah, Wendelin ß TTT... ã TT T i ien 1 ene f zurü 50 N Mal 1 bei, qus denen NH 2 Hane LAL Hal N E S 28 222 2 0 E 2 0 und das voll- oVõile„Ag vpter- Format trugen wesentlich zur Er- schlie fung des ele gent · duffigen Aromas der erlesenen Orienſiabake KHEDIVE k 1 0 181 geferſigt ist. Der Raucher schätzt am ihr duch den klaren Geschmeck und die bekömmliche Weichheit der Komposition. die den Genuß amn dieser ungewöhnlichen Zigareie vollkommen machen. 2161 1ETTEITII III ICOS AOS 8 B. 1886 8 eee I 40 . 1 2 f 2 FDD 8 Seite 6 MORGEN Wondersome römische Nacht Ein Opernabend in den Man spürt in Rom nicht viel vom Hang zum Superlativ. Gewiß, die Fremdenführer Weisen an jeder Straßenecke auf ein paar Einmaligkeiten; aber das alles bezieht sich kaum auf das Quantitative, es sei denn, man spricht vom Rom der Vergangenheit, von der Weltmetropole, die in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt schon 1200 000 Einwohnern Raum bot, während heute, im stark erweiterten Stadtgebiet, knapp zwei Millionen Menschen leben. In dem glänzenden und festfreudigen Rom der Kaiserzeit muß der Drang zu hemmungs- loser Steigerung ein Hauptzug im Leben der Stadt gewesen sein. Aus den ganztägigen Zirkusveranstaltungen wurden Spiele, die drei, acht, mitunter auch vierzehn Tage dauerten, und als die Kaiser Septimius Severus und Caracalla den Badehäusern der Stadt ein neues Thermengebäude hinzufüg- ten, da entstand ein vielräumiger Riesenbau, in dem 1600 Personen gleichzeitig baden konnten. Heute sind diese Thermen des Caracalla nur noch eine gigantische Trüm- merstätte an der Via Appia, aber an diese imponierenden Reste ist nun doch nicht nur die Erinnerung an einen altrömischen, son- dern auch die unmittelbare Gegenwart eines neurömischen Superlativs geknüpft: in diesem Ruinenfeld hat das römische Teatro dell' Opera ein Freilichttheater errichtet, von dem die Römer mit Stolz behaupten, es sei das größte der Welt. Als man vor 15 Jahren mit den sommer- lichen Opernaufführungen unter freiem Himmel begann, waren die amphitheatra- lisch aufgetürmten Zuschauerwälle vor der im Gemäuer der alten Fassade errichteten Bühne auf 20 000 Besucher berechnet. Heute sind es nur noch 10 000 Sitzplätze, aber, bei Herakles, das Theater ist noch groß genug. Man kommt sich ein bißchen verloren vor, Thermen des Caracalla wenn man an die obere Grenze der steil ansteigenden Sitztribünen verschlagen ist, und sieht, wie sich das Gewoge der Zu- schauermassen erst weit unten vor dem Dunkel der Ruinenfassade beruhigt. Der Zu- schauer in der letzten Reihe ist 100 Meter von der Bühne entfernt, liest man im Pro- gramm und ist bedrückt. Aber dann flam- men bündelweise Scheinwerfer auf, lassen die bizarren Mauern braun vor dem Samt- teppich des nächtlichen Himmels aufstrahlen und gestatten einen ersten Blick auf die Bühne, die, von einem Vorhang bis zur hal- ben Höhe bedeckt, breit zwischen den beiden Türmen der Ruine liegt. Fünfzig Meter Breite, zweiunddreißig Meter Tiefe, die größte Bühne der Welt, sagt das Programm- heft respektheischend in vier Sprachen(die Bayreuther Festspielhaus-Bühne ist vierund- Zwanzig Meter breit und neunundzwanzig Meter tief). Drunten klingen die ersten Takte von Ponchiellis„La Gioconda“ auf. Unendlich zart, aber rein und klar, als habe es jeden Erdenrest von Bogengeräusch und geringer Intonationsschwankung unterwegs von sich geworfen, kommt das Streicherpiano oben an. Gewig, das Orchester der römischen Oper spielt hier in stärkster Besetzung, aber auch von den Takten der Soloflöte geht kein Ton verloren. Dann allerdings hat die Musik eine Pause. Zwar wird weitergespielt, man sieht wenigstens Maestro Angelo Questa noch dirigieren, aber mittlerweile hat sich die Bühne geöffnet, das riesige Rechteck steht Plötzlich im hellsten Licht, rechts liegt, zum Greifen glaubhaft, der Dogenpalast von Ve- nedig und über den weitläufigen Markus Platz ist der Chor der Bürger in Gruppen effektvoll verteilt. Die Italiener lieben die Musik, aber in der Oper wollen sie auch et- Was sehen, und sie sind für die visuellen Ge- nüsse nicht weniger dankbar als für die akustischen. Wenn ihnen das Bühnenbild ge- fällt, so unterdrücken sie ihre Gefühle nicht bis zum Ende des Aktes, sondern bejubeln es auf der Stelle mit stürmischem Applaus. Für den steifen nordischen Gast ist das ein wenig befremdlich, auch wenn er aus Funkübertra- gungen weiß, daß in Mailand ein sympathi- scher Lohengrin mit Beifall begrüßt wird, sobald er ans Ufer klettert. Aber hier, dieser spontane Freudenausbruch beim Anblick des lebendigen Bildes ist eigentlich doch etwas anderes, schlägt doch auch unser kühleres Herz, das vom Anblick eines Heldentenors nicht leicht in Wallung gebracht wird, hier ein wenig schneller, nur daß wir gewohnt sind, unsere freudige Erregung mänalich hinunterzuschlucken. Dann hat die Musik wieder das Wort. Auf der Bühne intrigiert Barnaba, ein raben- schwarzer Schurke mit einer herrlichen Stimme(Carlo Tagliabue); er hetzt das Volk von Venedig auf, und im Grunde ist man ihm dankbar dafür, Weil sich hier die Stimme des Volkes in mustergültigen Chören ver- nehmen läßt. Beim ersten Auftritt der Gio- conda mischt sich der makellose Sopran von Maria Pedrini in diesen italienischen Klang- zauber, dem man sich willig hingibt. Wer wird hier nicht aufhören, kritisch zu hören, Koltur-Chronik Die norwegische Schriftstellerin Sigrid Boo ist im Alter von 55 Jahren in Oslo gestorben. Sie hat eine Reihe erfolgreicher Romane ge- schrieben, die zum Teil dramatisiert und ver- Fumt worden sind. Professor D. Rudolf Schäfer, der Schöpfer der weit verbreiteten„Rudolf-Schäfer-Bibel“, wird am 16. September 78 Jahre alt. Als Zeich- ner und Maler hat er sich im In- und Ausland einen Namen gemacht. Auch seine„Bilder- mappen für das deutsche Haus“ fanden einen starken Widerhall. Im zweiten internationalen Musikwett- bewerb der Rundfunkanstalten der Bundes- Mittwoch, 16. September 1953/ Fr. 208 A 21 Förderungsprämien und 28 Anerkenn urkunden errungen. Die Oper„Wat Tyler“ des englischen Rom ponisten Alan Bush wurde zur Leipꝛige- Messe von den Städtischen Bühnen Tah uraufgeführt. Die Oper, die in England 5 einem Komponisten- Wettbewerb preisgetrs wurde, erschien 1952 in einer Funkfassung 90 Sowjietzonen- Rundfunks in Ostberlin. Di Handlung des Textbuches von der Gattin 1 Komponisten spielt im England des 14. Jah hunderts und behandelt den Bauernaufgta gegen die Lehnsherren. Der Bauernaufstnd bricht zwar zusammen, das Werk endet jedoch mit dem Chor„in dem die Zuversicht 9 die kommende Befreiung Ausdruck kindet“ Alan Bush ist Professor für Komposition der Royal Academy for Music in London. 5 wer wird noch im stillen dem Besten die Palme reichen wollen, wo dieser doch im- mer nur ein primus— oder eine prima inter pares sein kann. Die Italiener freilich wissen es; sie feiern den Heldentenor Giuseppe di Stefano, den Darsteller des Enzo Grimaldi, der seine Glemzarie im 2. Akt denn auch mühelos, hinreißend kraftvoll und jugend- lich singt. Wie können diese Italiener doch singen! Man ist bereit, mitzuschwärmen, mögen sie auch an die Rampe treten und ohne fernere Rücksicht auf das Volk von Venedig die Bravour ihrer Kehlen ganz un- mittelbar den begeisterten Hörern im Amphi- theater demonstrieren. Es ist alles halb wie ein Traum, schön und flüchtig, leichtfüßig vorübertanzend wie die wirbelnde Primaballerina im„Tanz der Stunden.“ Nur zu schnell kommt das Ende. Im leuch- tenden Rechteck der Bühne stirbt das Licht hinweg. Sie versinkt wieder im ungewissen Halbdunkel der Mauertrümmer. Ein paar tausend Menschen schieben sich über Trep- pen und Wege zu den Ausgängen, zerstreuen sich über die Parkplätze, verschwinden in der Nacht, in dieser unbegreiflich schönen Nacht, die so seltsame, so wundersame, so un- vergeßliche Blüten treibt. Hermann Waßner Ungs. Der Vorstand des Presse verbandes hat es in einem Memorandum an den B präsidenten, den Bundeskanzler, die Vo der Fraktionen im Bundestag und die Jouk. nalisten, die als Mitglieder des Bundestages gewählt worden sind, als dringende staatspol tische Notwendigkeit bezeichnet, gesetzliche Maßnahmen zur Beseitigung der Notlage der N Schaf fenden in Deutschland zu; ergtel. en. Berlin undes. stände Ein Preisausschreiben für Theaterstücke ale; Gattungen in deutscher Sprache veranstaltet der Josef-Keller-Verlag, Starnberg am See, 55 sollen bis zu 5000 DM verteilt werden, davon fit bühnenreife Werke drei Preise zu je 1 000 Pf Die Restsumme ist für Arbeiten vorgeselen die nicht aufführungsreif, jedoch dem Then und der Anlage nach interessant und einer För- derung würdig sind. Mit der materiellen Unter. stützung verbindet der Verlag die Absicht, den Einsendern gegebenenfalls eine gründliche dia. maturgische Beratung zur Erarbeitung der Bühnenreife zu vermitteln. Ueber die Vertel. lung der Preise wird ein Preisrichterkollegum entscheiden, das sich aus Oberregierungsret Willy Cronauer, Leo M. Färber, Max Christian Feiler, Dr. Hermann Frieſ, Hans Fritz Fürbringer Josef Keller, Prof. Dr. A. Kutscher, Karl Ude und Eduard Wiemuth zusammensetzt. Einsendungen sind bis zum 31. Januar 1954 unter Kennwort an Rechtsanwalt W. von Ramdohr, München? Marsstraße 22, zu richten. l republik, an dem sich 176 junge Musiker be- teiligten, sind durch ein internationales Schieds- richterkollegium sieben Preisträger ermittelt worden: der 22 Jahre alte Jugoslawe Igor Ozim (Violine), die 24 Jahre alte Französin Michele Boussinot(Violine), der Amerikaner Lamar Crowson und der Australier Ronald Woodcock Duo: Violine— Klavier), der 29 Jahre alte Saarländer Alexander Sellier(Klavier), der 18 Jahre alte Argentinier Edoardo Vercelli (Klavier), der 24 Jahre alte Schweizer Peter Lukas Graf(Flöte) und der 25 Jahre alte Hei- Die Adresse dez 5 1 215 11 — n R puradiert aländiscf ber 2. uch den ſarnaliste fer 2 ſats des Pic woe e ſoße 40 fanden. loskwa“, elitionen en enorn mitiven gendem 0 ammene chelt hatt. e Kon ach jenes ſluser in geht. Ruf dem ger ſaurtleitun grentrale focht. Interess fend den 5 bendesse: ren eige enen St. eunzeickn publik u fach. 5 ug“ ist 15 der aͤmmert erden an — evölceruy delberger Konrad Hampe(Flöte). 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Das riesige zehnstöckige Hotel losktwa“, in dem alle ausländischen Ex- lationen untergebracht sind, wirhete mit sei- „ enormen Ausmaßen und seinem etwas mitiven Luxus zundehst bedrücend. Aber ſandem die Sportler die willfürlick vorge- mene Zimme reinteilung unter sich ge- gelt hatten, und vor allem der erste persön- ge Kontaſet hergestellt war, entwickelte n jenes sportlich bunte Treiben, das solche ier in der ganzen Welt auszuseicknen gt. Rune ist dabei ein Fremdwort, denn dem gewaltigen Kompleq sind, wie blick, urtleitung, Pressehaupt quartier, Nachrick- zentrale und Arbeitsräume mit unterge- osition der n. des Berlin en Bundes. Vorstände ie Jour. zundestagez Staatspoli. Sesetzll. Notlage 1 Zu ergrei- stücke aller Veranstaltet am See. Ez n, davon fi: e 1 000 Pfl. Vorgesehen, lem Thema 1 einer För. en Unter- Absicht, den adliche dra. 2itung der die Vertel. er kollegium Slerungsrat X Christian Fürbringer ar! Ude und sendungen Kennwort München cht. interessant ist der riesige Speiseraum, in en den Sportlern viergängige Mittag- und lendessen serviert werden. Jede Nation hat hen eigenen Stammtisch, der mit einem auen Stander in ihren Nationalfarben ge- ameeicnnet ist. Die Sportler der Bundes- publik und der Ostzone sitzen an einem ch, Der uns sonst trennende„Eiserne Vor- igt für sie gegenstandslos. in der Stadt wird augenblicklich fleißig aͤmmert und gezimmert. Holztribünen eden an allen Ecken und Enden aufgebaut. ſenbar legt man besonderen Wert auf die ch die Straßen Gottwaldous führende ab- legende Geschwindigkeitsprufung. nne Zweifel, die CSR gibt sich Mühe, Bild einer sportbegeisterten daufgeschlos- n Nation zu bieten. In Verbindung mit Hilfs bereitschaft und Freundlichkeit der dresse des gevölterung(auch den Deutschen gegenüber!) schlag bel, zu bescheinigen, daß dies durchaus ge- * ist. — Bei der internationalen Sechstagefahrt Jaliter aus 18 ationen am Stari BMW-Fahrer haben sich gründlich vorbereitet In der tschechoslowakischen Industriestadt Gottwaldow(früher Zlin) wurde gestern mor- gen die internationale Sechstagefahrt für Mo- torräder gestartet. Als erster Fahrer begab sich der Engländer H. Whittle mit seiner 6bo-cem- Seitenwagenmaschine auf die 367,5 km lange Tagesetappe Am Montagabend war die drei Tage dauernde Abnahme der 236 Maschinen abgeschlossen worden. Sie wurden sorgfältig markiert, plombiert und in Zelten auf einem geschlossenen Parkplatz untergebracht, so daß kein Fahrer oder Begleiter bis Dienstagmorgen mehr an seine Maschine herankonnte. Trotz der großen Schwierigkeiten, die für die Teilnehmer aus Westeuropa mit der Sechstagefahrt in der Tschechoslowakei ver- bunden sind, konnte der Vorsitzende des Startausschusses, Generaloberst Frantisek Jan- da, bei der feierlichen Eröffnung die besten Geländefahrer aus 18 Nationen begrüßen. Die Tschechoslöwaken besitzen bereits Erfahrungen mit Geländefahrten, denn die erste Veran- staltung nach dem Kriege fand 1947 ebenfalls in Zlin statt. Die 31 deutschen Fahrer hatten fast alle in den letzten Tagen Gelegenheit, sich die schwie- rigsten Abschnitte der Leistungsprüfung an- zusehen. Am längsten sind die BMW-Fahrer in Zlin, und als Vertreter der deutschen Na- tionalmannschaft haben Georg Meier, Walter Zeller und Hans Roth die Strecke genau be- sichtigt. Ergebnisse über die erste Etappe lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Dänemark— Norwegen 1:0 Mit 35 000 Zuschauern war das Ulleval- Stadion in Oslo beim Fußball-Länderspiel Nor- wegen— Dänemark bis auf den letzten Platz besetzt. Die großen norwegischen Hoffnungen erfüllten sich nicht; denn ein Tor des Mittel- stürmers Soerensen, der als Neuling im däni- Spitzenreiter der Handball-Bezirksklasse uch an diesem Sonntag behauptete der S ſaldhof seine führende Position in der Hand- ll- Bezirksklasse durch einen 13:9-Sieg in ſeinheim. Ueberraschend kommt der neue Er- ie des SV Mvesheim in Großsachsen, der mit i schwer erkämpft werden mußte. Ebenso awer wurde der 11:9-Sieg des VfL Neckarau ber 10 Laudenbach errungen. l. Neckarau— TG Laudenbach 11:9(3:5) Ist eine besonders gute Leistung in der Feulußphase sicherte den Sieg des VfL. Vorher alte es im Angriff nicht recht klappen, zu- al die TG Laudenbach sehr schön kombinierte und die anfängliche 3:1-Führung der Gastgeber u eine 3:5-Halbzeitführung zu ihren Gunsten wandelte. Nach der Pause gab es dann ein icbittertes Ringen, wobei Neckarau sich nach em 7) den entscheidenden Vorsprung sicherte. ſbeilng, Bräuninger und Hofmann waren für en VL. erfolgreich. IV og Weinheim— SV Waldhof 9:13(4:9) Der SV Waldhof hatte einen sehr guten Start und führte bald mit 4:0. Dies sollte ent- ſcheidend bleiben, denn im Laufe des Spiels ſurde der Gegner stärker und kam nach der pause auf 11:9 heran. Zum Schluß zog der Gast kochmals an und sicherte sich mit 2 Toren beide nkte endgültig. Voit, Stapf(der scharf be- facht wurde und wohl der beste Stürmer der ite war) und Freiseis schossen vornehmlich e Tore für Waldhof. . Großsachsen— SV Ilvesheim 8:10(3:6) Obwohl Ilvesheim einen 13-m- Wurf vergab, erad, der d i man sich nicht irritieren, sondern kam bens m. nit uch Sauer zum 2:0. TV Großsachsen kam auf urchschnt, z heran, aber Ilvesheim hatte das Spiel in nslustig. n 5 1 1 ur ven n Hand, zumal Prian bei diesem Stande 0„ A Hsbfsch 0 —— 5 haldof-andballer ohne Punleiuertusie einen 13-m-Wurf vergab. Als nach der Pause sogar noch das siebente Tor für den Gast fiel, war das Spiel entschieden. TSV Viernheim— TV Hemsbach 18:14(9:9) Endlich hatte der TSV Viernheim einmal seine komplette Aufstellung aufgeboten, wo- durch besonders die Deckung erheblich ver- stärkt war. Da außerdem der Sturm sehr schußfreudig war, wurde durch ein sehr gutes Spiel in der zweiten Halbzeit ein einwandfreier Sieg(der erstel) errungen, über einen Gegner, dessen Leistung den derzeitigen Tabellenstand nicht verstehen läßt. schen Angriff stand, führte in der 31. Minute zu einem dänischen Vorsprung, den die Mann- schaft durch kluges Abwehrspiel über die Zeit brachte. Norwegens Angrift, der gegenüber dem Deutschlandspiel in Johansen einen neuen Linksaußen hatte, lief sich immer wieder fest, traf allerdings den dänischen Torwart Henrik- sen in großartiger Form an.. Gebrüder Wied berichten: Deutsche Jurner in Japan Seit einiger Zeit weilt die deutsche Turner- riege, bestehend aus den Turnern Adalbert Dickhut, Helmut Bantz, Theo und Erich Wied sowie den Turnerinnen Frau Irma Walther- Dumbsky und Wolfgard Voß in Japan. Die Stuttgarter Zwillingsbrüder, die bereits die Reise nach Südamerika mitgemacht hatten, schrieben ihren ersten Luftpostbrief. Die Flug- reise über Zürich— Rom— Tel Aviv— Ka- ran e walnntts. Banakok und Okinaun nach Tokio hat die deutsche Expedition gut überstanden. Nach Tokioter Zeit traf das Flugzeug mit vier Stunden Verspätung um Mitternacht ein. Das tat dem überaus freundlichen Empfang keinen Abbruch. Als Vertreter der deutschen Botschaft nahm Kulturreferent Dr. Soer die deutsche Mannschaft in Empfang. Immer wie- der mußten sich die deutschen„Diplomaten in Weiß“ den Pressephotographen stellen. Die Un- terkunft war in einem bescheidenen, aber zweckmäßigen Jugendheim vorgesehen. Dort wurde auch der erste Kontakt mit den japani- schen Turnern hergestellt. Der Japanische Tur- nerbund, auf dessen Einladung und Kosten die Reise erfolgte, vor allem der japanische Mann- schaftsführer bemühten sich, alle Wünsche zu erfüllen. Man spürte an der Herzlichkeit dieser Bemühungen die Sympathien der Japaner für Deutschland. Der erste Tag des Aufenthaltes in Japan war angefüllt mit gesellschaftlichen Ver- Pflichtungen. Unangenehm für die deutschen Turner war beim Einturnen die Feststellung, daß man in Japan Magnesia nicht kennt. Man verwendet das bei uns ungewohnte und unbeliebte(weil zu glatte) Talkum. Beim ersten Schauturnen vor 10 000 Zuschauern in Tokio stellte die deut- sche Equipe fest, daß ihre Gastgeber seit den Olympischen Spielen in Helsinki noch dazu ge- lernt haben. Vor allem verblüfften die Japaner durch ihr ausgezeichnetes Pferdturnen. Auch ihre Turnerinnen konnten überzeugen(Eine genaue Schilderung des japanischen Turnstils bleibt einem Sonderbericht vorbehalten). Endlich ein Arsenal-Sieg Im einzigen Spiel der englischen Fußball- Meisterschaft am Dienstag erzielte Arsenal in Chelsea einen 2:0-Erfolg und damit den ersten Sieg dieser Meisterschaftsrunde. Die Londoner scheinen sich nach der fatalen 1:7-Niederlage auf eigenem Platz gegen Sunderland gefunden zu haben. Leichtatſiletik: E folgreiche alkanteite Sportliche Bewährungsprobe bestanden/ Grenzenlose Gastfreundschaft Die 35 Mann starke deutsche Leichtathletik Nationalmannschaft hat eine Woche voller Strapazen und Anstrengungen, aber auch schö- ner Erfolge hinter sich. Im Verlauf der Bal- kanreise wurden die Länderkämpfe im Agra- mer Dynamostadion gegen Jugoslawien mit 118:94 Punkten und im Athener Olympiastadion gegen Griechenland mit 117:71 Punkten gewon- nen. Den Abschluß bildete am Sonntag in Istanbul ein Sieg über die Vertretung der Tür: kei mit 111:81 Punkten(nicht 169:118, wie wir irrtümlich zuerst meldeten). Diese Erfolge, besonders der über das wei- ter erstarkte Jugoslawien, beweisen, daß die deutsche Leichtathletik zur Zeit eine Mann- schaft von jungen und teilweise schon älteren Athleten in glücklicher Mischung besitzt, die in durchaus berechtigtem Vertrauen auf ihr Können jedem Gegner in Europa gegenüber- treten kann. Die siegreich abgeschlossene Drei- länderkampf-Serie stellt eine großartige Lei- stung dar und ist eine bestandene Bewährungs- probe. Sowohl in Agram, als auch in Athen und Istanbul kannte die Gastfreundschaft ge- genüber der deutschen Mannschaft und deren Begleiter keine Grenzen. Mit Empfängen und Einladungen wurde die Expedition geradezu überschüttet. Es war für die Aktiven fast ge- Die nächsten Fußball-Länderspiele: Aussckheidungskämpfe um Europa- cup Von den Länderspielen am kommenden Wo- chenende interessiert in Deutschland vor allem die Begegnung der Schweiz mit der Tschecho- Slowakei. Das Treffen wird am Sonntag in Prag ausgetragen und zählt zum Europa- Cup. Die Schweizer Mannschaft besteht dabei vor- wiegend aus jenen Spielern, die vor kurzer Zeit in Konstanz als„B-Team“ 0:2 gegen Deutschland unterlagen. So ist vor allem der gesamte Abwehrblock von vVoung Boys Bern nominiert, im Sturm sind wieder Eggiman, An- tenen und Fatton mit von der Partie. Die Tschechen sind zur Zeit sehr kampfstark; sie führen in ihrer Gruppe der Ausscheidungs- runde zur Fußball- Weltmeisterschaft In der Gruppe IV der Weltmeisterschafts- Ausscheidungen wird das erste Spiel in Lu- xemburg ausgetragen. Frankreich heißt der Gegner, der neben Irland Favorit ist. Am Mitt- woch(23. 9.) stehen sich in Gruppe II in Brüssel Belgien und Finnland im Rückspiel gegenüber. Im Vorspiel siegten die Belgier in Helsinki 2:4. Bei einem neuen Erfolg wären sie Gruppensieger vor Schweden. In Gruppe I werden die Spiele am 11. Oktober fortgesetzt, wenn in Stuttgart das Saarland gegen Deutsch- land antritt. Herberger hat inzwischen den Kreis der Spieler benannt, die in Frage kom- men. Für das Stuttgarter Spiel wurden bereits die ersten Vorbereitungen getroffen. Herber- ger war als Quartiermacher im Land und zeigte sich über den Zustand des Rasens im Neckar- stadion befriedigt. Das Fassungsvermögen des Neckarstadions mit 62 000 Zuschauern(nach Ein- bau von Stahlrohrtribünen) wird als ausrei- chend erachtet. Us) nau so schwer hiermit fertig zu werden, wie mit dem Klima, das einigen Athleten besonders stark zu schaffen machte. 5 Sportlich konnten sich besonders Heinz Fütterer und Julius Schneider auszeichnen. Während Füt- terer als zur Zeit schnellster europäischer Sprin- ter in Agram erneut 10,4 und 21,0 Sekunden lief, konnte der Pforzheimer Schneider endlich seinen eigenen deutschen Rekord im Stabhochsprung verbessern. Mit hervorragenden Leistungen war- teten auch Hochsprungmeister Bähr(1,94 m) und 5000-m-Meister Laufer(14:28,4) auf. Höhepunkte waren auch die 38,91 m von Storch im Hammer- Werfen und die 68,19 m von Will im Speerwerfen. Für England und Jugoslawien Zwei starke Boxstaffeln Für die beiden Länderkämpfe gegen Eng- land am 26. September in der Frankfurter Festhalle und Jugoslawien am 11. Oktober in Belgrad hat DABV-Sportwart Eugen Böhm zwei starke Staffeln aufgestellt. Gegen England mußten aus dem ursprünglich vor- gesehenen Team Leichtgewichtsmeister Kur- schat wegen einer Blinddarm-Operation durch Roth, der zum Berufssport über- tretende Resch durch Krammer und Pfirr- mann durch den Kieler Rechtsausleger Wil- ler ersetzt werden. In der Besetzung für Jugoslawien sind noch Aenderungen möglich. Gegen England: Basel(Waldhof), Müller (Leverkusen), Mhling(Celle), Roth(Waldhof), Schilling(Frankfurt), Heidemann(Berlin), Krammer(Rosenheim), Wemhöner Gerlin), Willer(Kiel) und Kistner(Nürnberg). Gegen Jugoslawien: Basel(Waldhof) oder Homberg Düsseldorf), Frankreiter(Trier) oder Müller(Leverkusen), Bieber(Oldenburg) oder Mehling(Celle), Roth(Waldhof) oder Knöpel (Freiburg), Wagner(Konstanz) oder Kandel (Hamborn), Heidemann(Berlin) oder Rienhardt (Neckarsulm), Krammer(Rosenheim) oder Breil (Trier), Wemhöner(Berlin) oder Schöppner (Witten), Westphal(Hamburg) oder Willer (Kiel) und Kistner(Nürnberg) oder Lahr(Rüs- selsheim). Thiedemann gewann Süd-Derby Rund 30 000 Besucher fanden sich am Sonn- tag auf der Nördlinger Kaiserwiese am vier- ten Tag des historischen Scharlach-Rennens ein, um Deutschlands Spitzenreiter zu sehen. Das süddeutsche Spring-Derby, ein S. A.-Jagdsprin- gen, gewann Fritz Thiedemann auf Meteor. Beim M-Zeit-Jagdspringen war H. G. Winkler (Halla) erfolgreich. Polensky/ Schlüter erfolgreich Die deutschen Langstreckenfahrer Helmut Polensky und Walter Schlüter haben bei der „Wiking-Rally“, die in Oslo zu Ende ging, einen beachtlichen Erfolg errungen. Mit ihrem 1,1 Liter Fiat erreichten sie nicht nur die beste Placierung in ihrer Klasse, sondern wurden auch zweite im Gesamtklassement. Gesamtsie- ger wurde die norwegische Mannschaft C. A. Johansson /G. Jensen auf Ford Zephyr mit nur 24.1 Strafpunkten. Für VfR-Fechter: Ehrenpreis des Konsuls Beim internationalen Jubiläums-Fechtturnier in Dillingen(Saar) konnten die Vertreter des VfR Mannheim hervorragend abschneiden. Un- ter den sechs Mannschaften aus fünf Nationen befanden sich luxemburgische und französische Endrundenteilnehmer der Weltmeisterschaften. Für den VfR kämpften die zweimalige badi- sche Meisterin, Frau Eckert, und Emil Lutz im Florett, Robert Eckert im Säbel und Eugen Luibrand im Degen. Von den fünf Kämpfen, die zu absolvieren waren, konnte jeder Mann- heimer drei, Frau Eckert sogar vier gewinnen. Der Endstand des Turniers sah Luxemburg als Sieger und VfR Mannheim auf dem zwei- ten Platz vor dem Saargebiet und Metz. Die VfR- Fechter erhielten den Ehrenpreis des fran- zösischen Konsuls, M. Tersac. Frau Eckert er- hielt eine besondere Auszeichnung als beste Damen-Florettfechterin des Turniers, Keine Chance für Hecht? Wie die immer gut unterrichtete Londoner Zeitung„Daily Mirror“ meldet, hat die Euro- päische Box-Union EBU) den britischen Cham- pion Dennis Powell als Herausforderer für Frankreichs Halbschwergewichts- Europameister Jacques Hairabédian anerkannt. Der deutsche Meister Gerhard Hecht fand anscheinend er- neut keine Berücksichtigung, obwohl er von keinem Falbschwergewichtler geschla- gen wurde und die EBU ihm bereits im Mai das Recht zur Herausforderung an den neuen Meister versprach. Powell gewann vor einigen Tagen gegen Albert Finch nur denk- bar knapp nach Punkten. Den gleichen Gegner bezwang Hecht entscheidend. Resch unter Vertrag Max Resch, der Europameisterschaftszweite im Halbmittelgewicht hat bei Walter Englert einen Manager-Vertrag über fünf Jahre unter- zeichnet. Der Stuttgarter Boxer, der in den nächsten Tagen nach Berlin übersiedeln wird, trainiert in der Sportschule bei Bruno Müller in der Glayallee. Seinen ersten Start als Pro- fessional wird Resch voraussichtlich erst in zwei bis drei Monaten bestreiten. Handball-Tabellen Verbands klasse, Nord Sc Leutershausen SpVg Ketsch SV Rot VfR Mannheim TSV Birkenau TSV Oftersheim 98 Seckenheim 62 Weinheim Sd Nußloch HSV Hockenheim es e. e d e SSS ESN SSS SSS + es cs cs d ο e Bezirksklasse Mann SV Waldhof 4 4 0 0 52:30 820 VII. Neckarau 45838 6˙2 Sd Hohensachsen 2ͤ 12 SV Ilvesheim 3 2 0 1 29:24 4:2 FV 09 Weinheim 2 855 0 1 16:18 22 IV Großsachsen 3 1 9 29:33 2· TSV Viernheim f IG Laudenbach 3 0 0 3 24:30 06 TV Hemsbach S D, n g. nich glück VWe. o. Ah. 2409 a, d., Frei von Husten und Bronchitis! OF WWEH Gummistrümpfe Dr. med. Schütz& Polle, O 6, 8 120200 em, große Auswahl. — Teilzahlung — Geben sie aufs Ganze. Nehmen sie gleich die auch in schweren Fallen von ud Rheuma- Schmerz Husten, Bronchitis, Bronchialasthma, Versch. g und Luſtröhrenkatarrh. 3 e eee eee kritischen lagen hilft des Jahr- eien Dis Dr. Boecher-Bronchitten eind arb z0ileimigsend und de Fronchiengewebe e e e rere kräſtigend. Der mitverwendete Wild-Plantago beteitigt besonders rich anden. 80 25 n e „ Tonnen den Flustenreix. Allein in den letzten Jahren gebrauchten Hunder dieses evortug Jer 105 5 j bil durchgreifende Spezialmittel. Pac au 1. 1.45 u. M 3.40 in allen Apotheken. erſrischenden Mitkung. 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Fast 15 Jahre war er unserem Unternehmen als Mitglied des Aufsichtsrats in aufopferungsvoller Mitarbeit eng verbunden und stellte uns sein hervorragendes Tieferschüttert beklagen wir das Hinscheiden dieses vortrefflichen Mannes. Vorstand und Belegschaft ZELLSTOFF FABRIK WALDHOF der Nur noch 2 Tage Halbreiterstraße 2 ede vau wird begeistert sein Rur noch Mittwoch, Donnerstag, jeweils von 10 bis 19 Uhr im Pschorr-Bräu. O 6, 9. Verkauf u. Bestell. v. wunderschönen Münchener Dirndin Versandhaus Nöck, München-Solln Vertretung: Gerda Schneider Nur noch 2 frage Weidenstraße 6 8 Haltestelle Weberstrage 4 Dieser Leg lohnt sic PELZ- KUNST Fr. führt ein reichhaltiges Lager Pelz män fel moderner Zahlungserleichterung! 4 öber Schriesheim Telefon 454 erwartet Ihren Besuch Fee 85 Die Nachricht von dem Heimgang des Herrn Rechtsanwalts Professor Dr. Karl Geiler Ministerpräsident a. D. hat uns tief bewegt. Der Verstorbene hat dem bei unserer Gesellschaft bestehenden Versicherten- Beirat seit dessen Gründung angehört und ihm mit seinem Ideenreichtum frucht- bare Anregungen gegeben. Er wird uns unvergessen bleiben. Mannheim, den 14. September 1953. Der Aufsichtsrat, Vorstand, und Versicherten-Beirat der MANNHEIMER VERSICHERUNGS GESELLSCHAFT nach Frankfurt und Karlsruhe releton über Mannheim Kurz nach Vollendung ihres 75. Lebensjahres starb meine nur Liebe kennende Mutter, Großmutter, Schwester und Tante, Frau Martha Schwarz geb. Schuster versehen mit den Tröstungen der kath. Kirche. Mannheim, den 14. September 1953 Käfertaler Straße 35 nere ue M. Schwarz Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 17. September 1953 ͤ um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof statt. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die Kranz- und Blumenspenden und die Stiftung von Seelenmessen beim Heim- gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Friedel Glaser geb. Mandel sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank dem Hochw. Herrn Pfarrer Mönch für seine tröstenden Worte, ferner den Schwestern des Theresien- Krankenhauses für ihre liebevolle Pflege, den früheren Arbeitskolleginnen, der Siedlergruppe Aufstieg, der Bäckerinnung, ihren Freunden und all denen, die unserer lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Edgar Glaser u. Anverwandte Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 18. September 1953 Hauptfriedhof Zeit Jattiot, Maria, Dammstraße 2h́0h0000 10.00 Biundo, Wilhelm, Karl-Benz-Straße 50 10.30 Luckardt, Ferdinand, Bürgermeister-Fuchs- Straße 11 11.30 Krematorium raub,)] ̃Vl—. Nine annere ff ̃ ß ĩ2vßß ĩͤ Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr REINE HAUT durch„nachiliche“ Pflege: jecder, det unter Hauf- unreinheiten, unter Pickeln, Mitessern oder Aus- schlag leiclef, sollte einmal Klosterfrau Aktiv- pucler erproben. Abends aufgetragen, wirkt er während der Nachi; er ssugf Haufausscheidungen auf und bindet sie. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. 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Die unter den Fittichen Kabinettschefs Plan über Plan entwar- pobei als planmäßige ultima ratio auch der Form und des Aussehens der künf- Brotkarte gedacht war. ich dieser Tage zu entsinnen, ist heute el, weil die Zielsetzung des Bundes- chaftsministers für die kommende Tä- at auch wieder Eiferer aufs Feld rufen 1 lle. Unter Politik versteht man die Kunst Möglichen. Die Eiferer verstehen unter aftspolitik die Kunst, mit politischen Jen Wirtschaftlichkeit möglichst zu be- Jächtigen. Ie Pläne Erhards werden ihn vorüber- og Ballets“ nd wenigstens in die Lage eines Man- bringen, der sich restlos zwischen alle e setzt, bzw. der die Kerze nicht von sondern sogar von vielen Stellen aus en möchte. ha ist zunächst sein hartnäckiges Be- n auf dem„Verbotsprinzip“ der Kar- setzgebung, das ihn— den angeblichen mehmerfreund— die Unternehmerseite os verfeinden wird. s würde den Rahmen dieser Glosse ngen, auf das Thema näher einzugehen. d wird bei allen seinen Maßnahmen au bedacht sein müssen, daß eine Ver- esetzgebung die Konzentration von aftsunternehmungen begünstigt. Das bereits das amerikanische Beispiel. so aber wie gerade jetzt die Ameri- heftig bemüht sind, dem„small ness“ Hilfe zu leisten, genau so wird INDUSTRIE. UNp HANDELSBLATT zuziehen. Diese Ziele— Verbotsgesetzgebung und Förderung des Mittelstandes— wer- den sich gut vereinen lassen, wenn seitens der Politiker nicht der Versuch unternom- men wird. die Mittelstandsförderung auf bloßen Konkurrentenschutz zu beschränken. Das Gegenteil ist erforderlich. Die Parole wäre:„Konkurrenz belebt das Geschäft“. Der Mittelstand hat sich durch gebene Möglichkeiten individuellen Ver- haltens gegenüber den konzentrierten Groß- unternehmen durchzusetzen. Das zweite Anliegen des Bundeswirt- schaftsministers, die Währungskonvertibili- tät, wird ihn in Konflikt mit der Bd und mit ausländischen Partnern bringen. Dies klingt verwunderlich, weil sowohl die BdL als auch die Ausländer freien Währungsverkehr be- jahen. Bekanntlich bestehen nur Meinungs- verschiedenheiten hinsichtlich des Tempos; hinsichtlich der Methodik, zu dieser Verwirk- lichung zu gelangen. Aber gerade diese Mei- nungsverschiedenheiten dürften besonders den ausländischen Widerstand erwecken. Das Märchen von der Dampfwalze der deut- schen Konkurrenz, der nichts widerstehen kann, wird wieder erstehen. Muß fröhliche Urständ feiern. Grund: Die Aufnahmefähig- keit eines jeden Landes für Importwaren ist abhängig von dem Umfang der Exportmög- lichkeiten. Die alte These, es kann niemand mehr ausgeben als er einnimmt, bewährt sich nämlich auch hier im zwischenstaatlichen Verkehr. Ausgehend von der Tatsache, dag dem Bundeswirtschaftsminister im Zuge der Wah- len das politische Mandat erteilt worden ist, in seiner Wirtschaftspolitik fortzufahren, Wäre jetzt erforderlich, ihn als Treuhänder des deutschen Wirtschaftslebens möglichst loszulösen von politischen Verflechtungen. Eine solche Loslösung schlösse allerdings auch die Notwendigkeit ein, ihn innerhalb des Ka- binetts unabhängig zu machen. Wenigstens soweit unabhängig, daß zwischen Kabinetts- chef und Bundeswirtschaftsminister keine Mittelinstanz eingebaut würde. Am wenig- sten eine Zwischeninstanz in der Person, von er künftigen Kartellgesetzgebung dafür der neutrale Beobachter spöttisch sagen: e getragen werden müssen, dem ohne- wirtschaftlich labilen Mittelstand nicht nds den Boden unter den Füßen weg- „Erhard brachte die deutsche Wirtschaft zum Blühen, Schäffer schnitt die Blüten 58 5 e Rückvergütung uin der Kfz-Versicherung D) Das Bundes wirtschafts ministerium Jene Verordnung PR Nr. 24/53 zur Aen- ug der Verordnung PR Nr. 77/52 vom dezember 1952 über den Einheitstarif für Iittahrtversicherungen 1953 und zur Be- mung der Beiträge in der Kraftfahrthaft- t- und Fahrzeugvollversicherung bei ensfreiem Verlauf der Verträge ver- et. Außer einer Reihe von Ergänzungen kinheitstarifes für Kraftfahrtversiche- 1953, die überwiegend technischer sind, wird durch die neue Verordnung erfahren der Beitragsvergütung in der N baderjahr 1953 im Jahre 1954 der Ueber- Htahrtversicherung neu geregelt. Gegensatz zu dem für die Jahre 1951 127 geltenden Verfahren wird erst- ei der Beitragsrückvergütung für das guf der Grundlage eines einheitlichen chuß verbandes für alle Zweige der ttahrtversicherung ermittelt werden. ermittelten Ueberschüsse kommen wie den Versicherungsnehmern in der Aitahrthaftpflicht- und Fahrzeugvollver- ng zugute, deren Verträge schadens- verlaufen sind. Gegenüber der bis- n Regelung, die den Versicherungs- nehmen einen bestimmten Anteil des uns überließ, steht dem Versicherer ehr selbst die Entscheidung zu, ob er em Einfluß der Konkurrenzverhält- Poder aus anderen Gründen seinen Ge- anteil ganz oder teilweise zur Er- g der den Versicherungsnehmern zu- nden Beitragsrückvergütung verwen- in besonderer Bedeutung ist ferner, daß von Landal 5 Zweibrück Stahlwerke eie, mdlekee Abank- Anteile ale der Veräußerung des Kraftfahr- während des Ueberschußermittlungs- ums der Veräußerer weiterhin an- sberechtigt bleibt, sofern er in dem- i Effektenbörse Mitgeteilt von: ln-Main Bank AG. io Mannheim Frankfurt a. M., 15. September 1933 senverlauf: Der Aktienmarkt lag erneut bei * Zurückhaltung unter Abgabedruck, der be- bel den schweren Werten weitere Kurs- ien auslöste. Bei 18. Farben verstimmte die ualige Hinausschiebung des Umtauschter- Auch Großbanken leicht abbröckelnd. Kassa- lagen dagegen bei ruhigem Geschäft zu- hauptet. Renten ruhig und ohne beson- Kursveränderungen. derelchnung Am. Stellg. 321 121 Tageskurse 14.9. 13.9. 104 — 1 * S SSS AS Ss 30⁰ 140 125½ 10⁰ — rss SSS 3 um. Werger be Union e guilleaume an8ukinger 3 ner ———— 81 2 2 2 mann 55 che Braunkohlen Airs lt 8 282 2 — S 129% 103% B 2235 75. 24 55 74/ 71„7 70% ucker 1 Waldhof ane Bank 8 krab an de Zank der Bank S 22 S822 8 S8 — l. Notierung h en Dividende en Bezugs- freie Devisennotierungen Vom 15. September Geld Brief 8,33 9,35 11,973 11,993 95,88 96,08 110.09 110,31 4,258 4,268 11,668 11,668 80,76 80,92 60,31 60,43 4,198 4,205 97,38 98,08 0 delg. Frances tranz. Franes Schweiz. Franes noll. Gulden kan. Dollar engl Pfund zmerik Dollar tree Schweiz. Francs selben Ueberschußermittlungszeitraum ohne Zeitversäumnis ein anderes Kraftfahrzeug gleicher Art erwirbt und sowohl der Zeit- abschnitt des alten als auch der des neuen Versicherungsvertrages in diesem Ueber- schußermittlungszeitraum schadenfrei ver- laufen sind. Bei einer Veräußerung nach Ab- lauf des Ueberschußgermittlungszeitraums ist von der bisherigen Rechtslage auszugehen, wonach dem Veräußerer der Anspruch auf die Beitragsrückvergütung zusteht. Schließ- lich werden die Versicherer verpflichtet, ihre Ueberschußberechnung bis zum 30. Juni des auf den Ueberschußermittlungszeitraum fol- genden Jahres dem Bundesminister für Wirtschaft einzureichen und das Ausmaß der Beitragsrückvergütung im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. „Kalte Sozialisierung“ keine soziale Sicherung Zeitnahe Fragen standen auf der Tages- ordnung der diesjährigen Mitgliederver- sammlung des Verbandes der privaten Kran- ken versicherung RV) in Goslar. Immer wieder erweist sich das Bestreben, das Ar- beitsfeld der PRV zugunsten der gesetz- lichen Krankenversicherung einzudämmen, als ein beunruhigendes Moment. Abermals zeichnen sich Bemühungen ab, die Einkom- mensgrenze in der gesetzlichen Krankenver- sierung weiter heraufzusetzen. Demgegen- über betont die PRV, daß sich dadurch das Gesamtrisiko der Sozial versicherung ver- schlechtern würde. Das bisherige Leistungs- niveau der gesetzlichen Krankenversicherung könnte nicht einmal aufrechterhalten wer- den, es sei denn, daß alle Versicherungsbei- träge erhöht würden. Die Folge wäre allein schon hieraus eine weitere Belastung der ge- samten Wirtschaft. Die PEV müsse ferner ge- setzwidrige Zustände abwehren, die dadurch entstanden seien, daß sich Ersatzkassen in zunehmendem Umfange bemühen, in das Gebiet der privaten Versicherung einzudrin- gen. Teils geht es hier um die von Ersatz- Kassen versuchte Einführung reiner Privat- versicherungstarife, teils um die Weiter- und Zusatzversicherung bei Ersatzkassen, die grundsatzlich nur berechtigt sind, der Reichsversicherungsordnung entsprechende Leistungen zu erbringen. Die Geschäftslage der PKV hat sich, wie im Geschäftsbericht festgestellt wird, im Jahre 1952 weiter gefestigt und der PRV ihre alte Leistungsfähigkeit wiedergegeben. Mit einer gewissen Besorgnis wird darauf, hingewiesen, daß die Krankheitskosten, hauptsächlich verursacht durch die sich meh- rende Häufigkeit der Krankheitsfälle, stän- dig steigen. Als ein betrübliches Kapitel wird weiterhin das noch ungelöste Problem der Ausgleichs forderungen bezeichnet. Diese Werte, die mit etwa 200 Mill. DM den Hauptteil des Vermögens der PRV darstel- ler, stellten in der ersten Zeit nach der Währungsreform vor allem eine Liquiditäts- Beeinträchtigung der Unternehmen dar. Heute zeige sich mehr und mehr, daß sie bei einer nur 37% prozentigen Verzinsung, die mit der Marktlage nicht übereinstimmt, die Rentabilität der Unternehmen in Frage stel- len. Es wird erneut gefordert, mit der Ti- gung der Ausgleichsforderungen endlich zu beginnen.. Dollarbondsbereinigung schreitet fort. P) Im Rahmen des am 1. September ange- 8 Bereinigungsverfahrens für deutsche Dollarbonds sind bis zum 15. September 2344 An- träge auf Registrierung von Dollarbonds mit einem Nominalwert von 9 586 500 Dollar. eingereicht worden. Dies gab die Bereinigungsstelle für deut- sche Dollarbonds in New Lork am 14. September bekannt. Sie teilte gleichzeitig mit, daß der New Vorker Rechtsanwalt David Stretch als„Neu- traler“ in die Bereinigungsstelle berufen worden ist. Neben Stretch, der in Streitfällen als Schieds- richter fungieren soll, gehören der Bereinigungs- stelle nun Dr. Reusch, Hamburg, und der Ameri- kaner Douglas Hartman an. Als Hinterlegungsstellen für die zur Bereini- gung kommenden Wertpapiere hat die Bundes- regierung seinerzeit die zwei New Vorker Ban- ken, die„National City Bank of New Lork“ und „J. P. Morgan and Company“ benannt. Rückläufige Seefrachten (UP) Der vom Bundesverkehrsministerium, Ab- teilung Seeverkehr, errechnete Index der deut- schen Seefrachten ist im August erneut, und zwar gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 89,6 zurückgegangen.(Basis: Viertes Quartal 1950). 7 5 ihm ge- Ersehnte Weltbankanleihe findet kühle Aufnahme I) Die erste Sammelanleihe der Weltbank an die Bundesrepublik stößt bei den an der Kreditaufnahme interessierten deutschen Firmen auf große Zurückhaltung, verlautet aus Kreisen der gewerblichen Wirt. schaft. Dies wird insbesondere darauf zu- rückgeführt, daß die zweckgebundenen EKre- dite nur exportorientierten oder importspa- renden Produktionsunternehmen der ver- arbeitenden Industrie gewährt werden, die am Import besonders hochwertiger Spezial- maschinen aus Hartwährungsländern inter- essiert sind. Da es sich um eine Dollarschuld handelt, deren Kursrisiko vom Letztkredit- nehmer zu tragen ist, muß außerdem bei der Anschaffung der Anlage erwogen werden. ob die mutmaßlichen Rentabilitätsaussichten die Kreditaufnahme rechtfertigen. Ursprünglich war die Mindestkreditgrenze auf den Dollargegenwert von 500 00 PDM festgesetzt worden, so daß zahlreiche Kre- ditnehmer gezwungen waren, die Anschaf- kung von Maschinen über ihren eigentlichen Bedarf hinaus ins Auge zu fassen. Inzwi- schen ist die Mindestkreditgrenze auf den Dollargegenwert von 100 000 DM herabge- setzt worden. Produllenmätbie (Situationsbericht) Es scheirit sich auch in diesem Jahr zu bewahrheiten, daß amtliche Ernteschätzun- gen mit Vorsicht zu genießen sind. Jeden- falls rechnet man in Fachkreisen damit, daß die Ernteschätzung für Brotgetreide wohl etwas zu optimistisch gewesen ist. Das An- gebot von Weizen ist entgegen der Erwar- tungen noch nicht besonders entwickelt. An- dererseits ist die Aufnahmemöglichkeit der Mühlen derzeit stark erschöpft. Die Umsatz- tätigkeit beschränkt sich daher auf kleinere Eindeckungen aus den frachtnahen Gebie- ten. Für spätere Liefertermine besteht etwas mehr Interesse. Weizen wird zur Oktober- lieferung aus allen Erzeugergebieten zu 44,25 bis 44,50 DM per 100 Kilo frei Mann- heim angeboten. Das Roggenangebot im Sü. den ist im Gegensatz zum Rheinland weiter- hin gering und wird hauptsächlich von den Mittelmühlen auf Basis der Mindestpreise aufgenommen. In manchen Gebieten werden teilweise auch etwas höhere Preise an- gelegt. Durch die in Aussicht gestellten Frei- gaben der Einfuhr- und Vorratsstelle hat das Interesse für Inlandfuttergetreide nach- gelassen. Futterweizen bleibt gesucht, ist aber kaum erhältlich. Hingegen sind inlän- dische Futtergerste bei 36,50 DPM und Mais bei 40,50 PM per 100 Kilo frei Mannheim ausreichend angeboten. Die Preise für Futterhafer bröckeln bei zunehmendem An- gebot weiter ab 5 Die Anlieferung von Sommergerste z U Brauz wecken seitens der Landwirt- schaft nehmen ständig zu. Auch Handel und Genossenschaften verfügen über erhebliche Bestände. Die Nachfrage der Brauindustrie hat sich zwar gebessert, die Absatz- schwierigkeiten sind jedoch noch nicht überwunden. Am Mehlmarkt beschränkt sich die Abruftätigkeit bei Handel und Mühlen auf Altkontrakte, wobei die Weizenmehltypen 550 und 1600 bevorzugt werden. Neuab- schlüsse zu Septemberpreisen sind noch wenig zustanide gekommen. Die Spätkartoffelernte hat durch das anhaltend trockene Wetter begünstigt im Süden bereits eingesetzt. Man erwartet sehr gute Ernteergebnisse und ansprechende Qualitäten. 8 Dr. J. P. Buss 9 2* 2 Eintalte, Eintalte. Mietpreis mythos Eine Untersuchung der Europùiscken Wirt- schafts kommission der Vereinten Nationen (ECE) läßt aufhorchen(stele Mannkeimer Mor- gen vom 15. September:„Entlarvung des Miet- preisstops“)h. Sie mundet in der Feststellung, daſß der Mietpreisstop einem Wok nungsbaustop gleichzusetzen sei. Fazit: Der Mietenstop musse deswegen beseitigt werden. An und für sich nur die Wiederholung des- sen, was Einsichtige schon lange predigten. Sle waren bisker Rufer in der Wüste, weil die Mietpreisdiskussion zur dialektischen Ver- irrung führte, etwa nach folgendem Schema: Eine Wohnung ist vorhanden. Welchem Be- werber soll sie zugeteilt werden? Dem reichen Woh nungslosen oder dem armen? Natürlich dem Armen, denn er ist bedürf-⸗ tiger. a Naturlich dem Reichen, denn er kann sie bezahlen. Natürlich beiden; Wohnung teilen. Endergebnis: Es wird keine neue Wohnung gebaut, denn die beiden sind ja glücklich in einer Woknung untergebracht. Bedarfsdeckung heißt das Zauberwort, mit dem Sozialisierungs- forderungen begründet werden. Die Bedarfsdeckungs- Wirtschaft zur Pa- role zu erheben, aus ihr einen Glaubensartikel zu machen, ist Unsinn, sobald die Wirtschaft in zunehmendem Ausmaß zur Deckung des Be- darfs beiträgt; sobald von Tag zu Tag Bedarf zusammenschmilzt, weil Güter schneller er- zeugt werden als Bedarf anwäckst. Unsinn ist auch, Leuten, die im Jahre 1947 nach Bedarfs- deckungs wirtschaft riefen, vorzuwerfen, daß sich ihr Sinn nunmehr gewandelt hat, Hun- ger ist einmal keine Weltanschauung, sondern . auck wenn er nur allmäklick gestillt wird ein Stimmungsfaktor. Ein— heute unzeitge- mäßer— Stimmungs faktor, der aus der Mot- tenkiste Karl Mar und seiner Genossen an's Licht gebrachte Sozialisierungsparolen wirt. sie müssen sich is die Deutsche Landwirtschaft ohne Agrarprogramm Opfer von Verzerrungen und Irrtümern Vom Schutz des Verbrauchers auf den Schutz der land wirtschaftlichen Konkur- renten verlagerte sich seit der Jahrhundert- wende das Schwergewicht deutscher Ernäh- rungspolitik. Ursprünglich war die innere Ursache die Aushöhlung einer gesunden Agrarwirtschaft durch eine„Bodenreform“ geheißene„Junker-(lies: Kapitalisten-) Ver- folgung“. Statt die Gewinnung der Ernäh- rungsgüter zu industrialisieren, möglichst rationell zu gestalten, wurden lebensfähige rentable Beriebsgrößen zerschlagen. Die Atomisierung der land wirtschaftlichen Güter schuf in einer Vielzahl von Fällen den Bauerntyp, von dem heute gesagt werden kann:„Er hat zum Leben zu wenig und zum Sterben vielleicht zu viel.“ Friedhof der Wünsche ist indes im Laufe der letzten Jahrzehnte die deutsche Landwirtschaft geworden. Wahrlich ein Friedhof, denn seitens der Bauern überwiegt das Absingen von Klage- liedern. Dabei wird eine Tonstärke ange- schlagen, die breite Kreise der zu- und an- hörenden Oeffentlichkeit Unglaubwürdigkeit wittern läßt.. 5 Die deutschen Landwirte starren zunächst wie gebannt auf die Kostenentwicklung der Produktionsmittel und leiten daraus die For- derung nach Paritätspreisen ab. Das heißt der Preisindex für Agrargüter soll dem Preisindex für gewerbliche Güter angepaßt werden. Hier handelt es sich um eine grund- sätzliche volks wirtschaftliche Verkennung der Situation. Produktionsmittel als Ratio- nalisierungsfaktor sollen die Leistungsfähig- keit steigern. Der technische Fortschritt bringt stets neue qualitative und auch lei- stungssteigernde Neu- Ausstattung der Pro- duktionsmittel mit sich. Diese sind oft nicht mehr vergleichbar mit denen, die vordem geliefert wurden. 5 ö Es ist z. B. ein Schlepper des Jahres 1933 in sei- ner Leistungs- und Anwendfähigkeit nicht mehr vergleichbar mit dem des Jahres 1953. Dasselbe gilt selbstverständlich von einer großen Anzahl anderer Produktionsmittel, die der technische Fortschritt auf den Markt geworfen hat. Deren Übrigens der Landwirt auch nicht entraten kann, wenn er hinsichtlich der Gestehungskosten mit sei- ——5 ausländischen Wettbewerbern Schritt halten Will. In diesem Zusammenhang muß darauf hingewiesen werden, daß die Landwirte al- lerdings in manchen Fällen auf Benachteili- gung gegenüber der Preisbildung in der ge- werblichen Wirtschaft hinweisen können. In Einzelfällen sind deutsche Erzeugnisse der Landmaschinen- Industrie erheblich teurer als gleichwertige Maschinen ausländischer Herkunft. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es sich um Lieferungen aus Ländern handelt, die ihre Exportindustrie durch Sub- ventionen fördern, so daß sich gegenüber den deutschen Erzeugnissen, die keine Export- subventionen erhalten, eine wettbewerbliche Benachteiligung ergibt. Daß sich diese Fälle dennoch nicht verall- gemeinern lassen, beweist die erhebliche Ex- portfähigkeit der westdeutschen Landma- schinenindustrie. Diese Exportleistung ist um so beachtlicher als— wie bereits ange- führt— keine Exportsubventionen gewährt werden. Beachtlich deswegen, weil sie nur durch konkurrenzfähige Preise erzielt wer- den konnte. Der dem System der land wirtschaftlichen Paritätspreise anhaftende Aberglaube führt jedoch zu anderen Verzerrungen auf dem Gebiete der Agrarpreise. Als Beispiel sei die Futtermittel wirtschaft angeführt, die von Spöttern als. Perpetuum mobile der Preiserhöhung bezeichnet wird. Perpe- tuum mobile wird jene Maschine geheißen, die ohne Antriebskraft ewig läuft. Schein- bar ohne Antriebskraft hält sich auch das Preisniveau der Futtermittel. Gerste und Mais z. B. behaupten sich in der Preislage von 38 bis 40 DM per 100 kg. Während bei uns ausländische Futtergerste 38 DM kostet, beträgt jedoch der Weltmarkt- preis höchstens noch 25 DM per 100 kg Aehnlich verhalten sich die Haferpreise. So wirkt sich die angeblich im Interesse der Landwirtschaft gesteuerte Praxis der Einfuhr- und Vorratsstelle aus. Es ist aber wirklich eine Frage, ob diese Praxis von Vorteil für die Landwirtschaft ist, denn die Künstliche Hochhaltung der Preise für Fut- tergerste, Hafer usw. verteuert doch auto- matisch die mit der Viehzucht zusammen- hängenden Gestehungskosten. Diese ziemlich primitive Einsicht schnattern sich bereits die Enten und Gänse auf den bäuerlichen Höfen zu. Sie schnattern jedoch noch eine andere Strophe: Nutznießer der Preisdifferenz zwi- schen Weltmarkt und Inlandsmark ist der Fiskus, in dessen Kassen die erheblichen Unterschiedsbeträge fließen. Ausgehend von dem obenangeführten Fut- terbeispiel ist es nötig, zu einer gesunden Preisbildung auf dem Buttersektor zu kom- men. Das schon deswegen, weil die Marga- rine-Industrie mit der zunehmenden Verbes- serung ihrer Erzeugnisse mehr und mehr die Butter aus dem Ernährungswesen verdrängt. Der Butterabsatz in Westdeutschland lag im ersten Halbjahr 1953 um 15 Prozent unter dem Vorjahresstand. Gleichzeitig ist der Margarine-Umsatz und fast 20 Prozent gestie- K URZ NACHRICHTEN Umsatz der Konsumgenossenschaft: 20 Prozent Wp) Mit einem Gesamtumsatz von 742 Mil- lionen DM im ersten Halbjahr 1953 erzielten die Konsumgenossenschaften im Bundesgebiet eine Umsatzsteigerung von etwa 20 Prozent gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres. Wie der Zentral- verband deutscher Konsumgenossenschaften mit- teilt, dürfte sich unter Berücksichtigung der seit Mitte 1952 anhaltenden leichten Preisrückgänge die Umsatzzunahme damit mengenmäßig im glei- chen Rahmen wie die wertmäßige Steigerung ge- Halten haben. Der Mitgliederbestand der Konsumgenossen- schaften betrug 1,946 Millionen Familien und ist damit in der Berichtszeit um 12,8 Prozent gestie- gen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 139 neue Verteilungsstellen eröffnet. Wer pachtet Rhodos? 5 (wp) Das griechische Verkehrsamt hat die auf der Insel Rhodos liegenden Einrichtungen und Anlagen für den Tourismus zum Verkauf oder zur 30 jährigen Verpachtung ausgeschrieben, wie VWD von der Spiechischen Botschaft in Bonn erfährt. Das Angebot umfaßt vier Hotels, zwei Er- holungsheime. mehrere Gaststätten, Pavillons, eine Heilquellenanstalt sowie einen Tennisplatz. Deutsche Baufirmen am Schwarzen Meer (Up) Die türkische Regierung hat einem Kon- sortium, das aus den beiden deutschen Firmen Philipp Holzmann AG., Frankfurt, und der Hoch- tief AG., Essen, und einer türkischen Firma be- steht, den Auftrag zum Ausbau des Hafens Sam- sun am Schwarzen Meer erteilt. Der Wert des Auftrages beläuft sich nach einer Mitteilung der Philipp Holzmann A. G auf rund 60 Millionen DM. Der Auftrag soll in fünf Jahren abgewickelt sein. Bleraustoß erheblich gesteigert (wo) Der Bierausstoß im Bundesgebiet nahm im Juli gegenüber dem Vormonat um 20 Prozent auf 23,1 Millionen Hektoliter zu und lag damit nur geringfügig unter dem bisher höchsten Monats- ergebnis vom Juli 1952. Nach Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes war der Zuwachs in Bayern und Baden- Württemberg mit 23 bzw. 29 Prozent stärker als im Bundesdurchschnitt, wäh- rend Nordrhein- Westfalen mit 15 Prozent dahin- ter zurückblieb. Der Mehrausstoß entfiel in der * Hauptsache auf Vollbier. Von den übrigen Bier- arten ist insbesondere die relativ starke Absatz- steigerung von Einfachbier hervorzuheben. In Westberlin erreichte der Ausstoß im Juli mit 99 655 Hektoliter den höchsten Stand seit Kriegsende. Je Einwohner gerechnet betrug der Ausstoß im Bundesgebiet 6,3 Liter und in West⸗ berlin 4,5 Liter. 0 Marktberichte vom 15. September Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt D) Anfuhr reichlich, Anfrage unverändert normal, geringe Ueberstände. Es erzielten: Blu- menkohl 30—65; Stangenbohnen 32—35; Feuerboh- nen 35—38; Gurken 1420. Stückware bis 40; Kar- tofteln 6—6,50; Kohlrabi 8—10; Petersilie 8—10; Ra- dieschen Bund 8-40; Rettiche Stück 8—12; Rotkohl 8—12; Rote Beete 10—12; Ediviensalat 10—16; Kopf- salat à 1822, b 8—10; Schnittlauch Bund 810; Sellerie 20-25; Spinat 18-22; Tomaten 18—20; Weiſohl 312; Wirsing 8—12; Zwiebeln 1012; Tafeläpfel 22—35; Wirtschaftsäpfel 14—20; Kaliforn. Apfelsinen Kiste 32—34; Bananen Kiste 19-20; Tafelbirnen 25—35; Porree Stück 10—12, Zentner 22—25; Pfirsiche 35—60; ital. und franz. Weintrau- ben 38-40; Datteltrauben 35-60; Zitronen Kiste 45—47, Stückware 18-22; Zwetschgen 9—12. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz normal. Zwetschgen besser gefragt. Es erzielten: Pfirsiche à 25—36, b 18 bis 24; späte Zwetschgen 3—9,2; Aepfel à 14-24, b 7-13; Birnen a 13-25. b 712; Kopfsalat 8—13; Endivien 6—12; Weißkohl und Rotkohl 4—5; Wir- sing 5—6; Blumenkohl 200—270; Buschbohnen 20 bis 24; Stangenbohnen 28-32; Tomaten al 7, all 3—9. III 10, b 4—5; Zwiebeln 6—7. Meinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Gute Anfuhr in allen Erzeugnissen, Ab- satz normal, Ueberstände. Es erzielten: Pfirsiche 2 30—41, b 2029; Zwetschgen a 7-10, b 5-6; Tafel- äpfel à 16—25, b 8—15; Industrieäpfel 6,57; Birnen A 15—27, b 716; Weißskohl und Rotkohl 5—6; Wir- sing 5; Stangenbohnen 28—31; Tomaten à 9-10, b 4 bis 8; Paprika 17; Quitten 12—15; Mandeln 23; Nüsse 40—60; Endivien 5; Spinat 10—12. gen. Das sind Tatsachen, die bedenklich stim- men sollten. Selbsthilfe der Bauern tut jedoch auch not, um aus der Klemme zu gelangen, in die die westdeutsche Landwirt- schaft mangels Agrarprogramm gelangte. Es wird daher auch eine Verbesserung der Milchwirtschaft vonnöten sein. An und für sich verrät schon der Unterschied zwischen der Milchproduktion kontrollierter und un- kontrollierter Kühe zu großen Abstand. a Jahresdurchschnitt 1952 des Milchertrages bei: je Kuh Liter 1,5 Mill. kontrollierten Kühen 3890 4,3 Mill. unkontrollierten Kühen 2200 Diese unterschiedliche Leistung hängt natürlich eng mit der Verwendung der Kühe als bloßer oder teilweiser Milchproduzent bzw. von der Mitverwendung als Zugtier zu- sammen. Weiterhin ist hier ausschlaggebend die Betriebsgröße des betreffenden landwirt- schaftlichen Unternehmens. Die Konzentra- tion von Milchwirtschaft fördert natürlich jand wirtschaftliche Rationalisierung. Am amerikanischen Beispiel kann die àuherste Grenze der Rationalisierungsmöglichkeit er- wiesen werden, denn während in Deutsch- land der übliche Arbeitsaufwand je Kuh und Jahr zwischen 100 und in extremen Fällen sogar 750 Arbeitsstunden jährlich schwankt, werden in den USA durchschnittlich jährlich 60 Arbeitsstunden je Kuh aufgewandt. Hier- bei soll die Täuschung vermieden werden, daß es in Deutschland unbedingt gelingen müsse, dem amerikanischen Beispiel hun- dertprozentig zu folgen. Das ist schon des- wegen nicht möglich, weil der deutsche Bauer auf die umfangreichen Weidegelände, die den amerikanischen Farmern zur Verfügung ste- hen, verzichten muß. Zweifellos sind also recht weite Möglichkeiten zur Rationalisie- rung der deutschen Viehzucht noch ungenutzt. Aus all dem geht hervor, daß der Mittel- punkt der Erörterungen über die deutsche Agrarpolitik eine Fehlanzeige darstellt. Feklanzeige Agrarprogramm Ein Agrarprogramm zu entwerfen, wurde bislang unterlassen. Das hat nichts mit Zen- tralverwaltungs wirtschaft zu tun. Des Agrar- programms Aufgabe müßte sein, den Lei- stungswettbewerb zwischen den landwirt- schaftlichen Konkurrenten zu fördern. Na- türlich heißt es aber auf der anderen Seite auch nicht, die Landwirtschaft einem wilden Konkurrenzkampf preiszugeben. Die Forderung z. B. nach Paritätspreisen würde überhaupt verstummen, wenn stei- gende Brotgetreidepreise und ebenso die Kartoffelpreise nicht ständig als Stein des Anstoßes empfunden würden, während sin- kende Preise für diese Produkte irgendwie als Selbstverständlichkeit hingenommen werden. Ebenso ist es mit der Preisbildung auf anderen Gebieten der landwirtschaft- lichen Erzeugung. Uebrigens können diese Preise gar nicht bis zur Unzuträglichkeit steigen. Dafür sorgt schon der ausländische Konkurrent. Dafür sorgt schließlich auch die Tatsache, daß dem Ernährungsbedarf dieser Welt organische Grenzen gesetzt sind. Krise am Horizont Bezeichnend für die gegenwärtige Ernäh- rungssituation ist der Bericht, den die UNO- Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisa- tion(FAO) dieser Tage veröffentlichte(siehe Ausgabe vom 14. September 1953„Ernäh- rungslage gut, Ernährungslage ungenü- gend“). Laut diesem Bericht ist mehr als die Hälfte der Menschheit noch nicht ausrei- chend ernährt, obwohl die Erzeugung von Nahrungsgütern die Zuwachsrate der Welt- bevölkerung eingeholt habe. Schlüssig geht aus dieser Darstellung hervor, daß nach Be- seitigung jener politischen Hindernisse, die die ausreichende Ernährung für die gesamte Menschheit behindern, die landwirtschaft- liche Produktion dem Zustand der Bedarfs- deckungs wirtschaft entsprechen wird. Es 5 muß also Vorsicht walten bei der Auswei- tung der land wirtschaftlichen Produktion. Das Ziel heißt vielmehr Produktivitätsstei- gerung. Mit ihr kann einzig und allein die Wettbewerbslage der Landwirtschaft gemei- stert werden. 5 Eines muß bei all diesen Betrachtun- gen maßgeblich sein, die Landwirtschaft ist genau so wie jeder andere Wirtschaftszweig nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck einer besseren, billigeren Versorgung der. Verbraucher. F. O. Weber Seite 10 MORGEN Mittwoch, 16. September 1953/ Nr. 21 Der von Liebe getragene Geist/ Ven ken Gele- Die nachfolgenden Ausführungen des am Montag verstorbenen Heidelberger Univer- Ssitätslehrers Professor Dr. Karl Geiler stel- jen das Schlußkapitel seines Vortrags„Die Freiheit von Furcht!(am 22. Juni im Ame- rikahaus Heidelberg) dar. Es war dies die letzte öffentliche Rede, die Professor Geiler in Heidelberg hielt. Er beschäftigte sich dabei mit dem Phänomen der menschlichen Furcht in Unserer Zeit und der Befreiung von ihr. Die Freiheit von Furcht ist nach Professor Geiler auf zwei Wegen möglich: einmal durch„Schaffung von Machtverhält- nissen, die durch ihre Legitimität und Legali. tät und dadurch, daß sie gute Ordnung schaf- ren, ohne Furcht existent sind“; zum anderen durch die Besinnung des Menschen auf sich Selbst. auf seine Würde. Auf diese letzte Frage gibt er die folgende Antwort, die wir der vom Verlags Karl Bergmann. Heidelberg, in einer Broschüre verlegten Rede Professor Seilers entnehmen und die so etwas wie ein Vermächtnis des Toten an unsere Zeit und an die, dle sie gestalten, darstellt. Wir verbeugen uns vor dem Heldentum, das hier bei uns und in der sonstigen Welt Sich gezeigt hat. Wir sind uns aber bewußt, daß wir von dem Durchschmittsmenschen keinen Heroismus verlangen können, und Sind schon zufrieden mit einer Haltung, die Sich nicht aus Furcht zu eigenem unanstän- digen Verhalten hat hinreißen lassen. Was aber nun die Freiheit von Furcht nach der subjektiven Seite hin im ganzen auch außerhalb der Despotie anbelangt, so ist schließlich auch dieses Moment ein- gebettet in das Gesamtproblem des Men- schentums in unserer heutigen Zeit. Ich berühre damit eines der schwerwiegendsten Probleme unserer Zeit, nämlich die zu- nehmende Spaltung innerhalb des europäi- schen Geistes, eine Spaltung, welche die krühere Einheitlichkeit des europäischen Bewußtseins gerade auch in ethischer Be- ziehung wesentlich gefährdet. Nietzsches Wort„Gott ist tot“ kennzeich- net ja höchst eindrucksvoll die Gegen- bewegung gegen den bisherigen einheitlichen europäischen Geist. Dabei liegt in diesem Wort Nietzsches, wie Heidegger in seinem Buch„Holzwege“ wohl mit Recht ausgeführt Bat, nicht so sehr eine Kampfansage als ein Anruf zur Besinnung darüber, wie es mit der Wahrheit der übersinnlichen Welt aus- sieht, die seit Plato eines der Fundamente des abendländischen Geistes ist. Hat diese übersinnliche Welt heute noch Wirkende Kraft bei uns, oder haben wir Wirklich selbst Gott gemordet, wie es der Lob der Langsam beit „Sie brauchen sich nicht zu beeilen“, sagte ich in Potsdam zu dem Droschkenkutscher,„wir naben Zeit“. Der Droschkenhutscher drehte sich auf sei- nem Sitz um und sah mick an; er war ein alter Mann und lachte über das ganze Gesicht: 80 etwas“, sagte er,„so etwas hat mir in meinem ganzen Leben noch kein Mensch gesagt. Nun jahre ick kier in Potsdam schon vierzig Jahre; aber immer soll es schnell gehen, weil die Herrschaften immer mit dem Zuge von 5 Uhr 45 Minuten zurück wollen“. Es gibt also Herrschaften, die im Potsdamer Fark an den Zug von 5 Uhr 45 Minuten den- ken; auf den großen schlafenden Terrassen der Orangerie. a Aber was für Herrschaften gibt es nieht alles! Ich habe zum Beispiel einmal einen Menschen gesehen, der aß Austern und las da- dei die Abendzeitung. * Kommende Historiker und Spenglers wer- den das vielleicht einmal erkennen, daß die Not dieses neunzehnten und zwanzigsten Jahr- hunderts durch die Ueberschätzung der Schnel- ligkeit zu erklären ist. Die vieruncwanzig ge- raumigen Stunden des Tages genügen uns nicht zur Abwicklung meist erbärmlickher Geschäfte, und am liebsten möchten wir Zeit steklen. Als höchstes Gut gilt der Epoche die Eile, die im- mer ein Zeichen niedriger und gewinnsüchtiger Natur ist. . Von dem Kardinal Sainte-Foiæ erzählt man diese Anekdote: Er erging sich einst, begleitet non seinen Kaplänen, im Parke, als ein gewal- tiger Platzregen niederstürzte. Die Kapläne rafften ihre Röcke hoch und stürzten nach einer Säulenhalle, wo sie ge- sichert waren; von dort riefen sie dem Kardi- nal zu:„Hierker, Eminenz, laufen Sie, Sie Werden ganz naß.“ Sainte-Foiq erwiderte:„Ein Kardinal lauft nie“, und er schritt langsam zu der Säulenhalle; naß, aber ein Kardinal. Seien wir Kardinäle, Freunde und Freun- diinnen, auch wenn das Geschäft darunter etwas leiden sollte. 5 Victor Auburtin (Aus dem Bändchen„Federleichtes“, das im Verlag Albert Langen Georg Müller. Mün- chen, erschienen ist und eine Sammlung besinnlicher und ergötzlicher Feuilletons von Victor Auburtin enthält.) Nihilismus behauptet? Ist dabei der Nihilis- mus nur ein Durchgangs- oder— besser gesagt — ein Durchbruchsstadium zu berichtigten und verbesserten Werttafeln, wie Ernst Jün- ger in seiner Schrift„Die neue Linie“ es behauptet, oder handelt es sich um einen endgültigen Rückfall in den krassen Mate- rialismus? Wie dem auch sei, jedenfalls ist diesem gefährlichen Nihilismus kämpferisch— vor Allem schöpferisch— zu begegnen, nament- Uch auch zur Wahrung des Freiheitsprinzips. Als Wege hierfür kommen meines Erachtens in Betracht: Ein verstärktes Bekenntnis zu den plato- nischen Werten des Guten, Wahren und Schönen und zu seiner Tugendhierarchie mit der Gerechtigkeit als Krönung. Und damit zusammenhängend die Aner- kennung der Priorität des Geistigen in der Welt, eine Präponderanz des Geistig-Gött- lichen, wie sie z. B. Hermann Hesse am Ein- Sang eines seiner schönsten Gedichte dahin Seformt hat: Söttlich ist und ewig der Geist. Ihm entgegen, dessen wir Bild und Werkzeug sind, unsere innerste Sehnsucht ist: Werden wie Er, leuchten in Seinem Licht. Wobei sich uralte östliche Weisheit mit westlichem Geiste in dem Sinne verbinden Soll, daß auch die diesseitige Welt als Teil des Geistigen empfunden wird. Damit hängt ein Drittes zusammen: Die Wiedererstarkung des Persönlichkeitsmo- ments, das Aufhalten dieses horriblen Ent- persönlichungsprozesses, in den wir hinein- geraten sind, dieser menschlichen Substanz- entleerung, die Kasack in seinem Buch„Die Stadt hinter dem Strom“ so eingehend und erschütternd schildert. Diese Substanzent- leerung hat ja auch Alfred Weber auf Grund seiner Kritik am Managertum zur Heraus- stellung eines neuen Menschentypus, dem Typus des geteilten Menschen, veranlaßt. Bei der einen Hälfte des Menschen ist noch ein schwacher Rest von eigener Per- Sönlichkeit vorhanden, die noch einigermaßen den Sittengeboten zu folgen sucht. Die an- dere Hälfte ist hineingestellt in irgendein Kollektiv, in irgendeine Abhängigkeit und folgt dem daraus sich ergebenden autoritati- ven Einfluß ohne eigenen Willen. Dabei Weiß dann die eine Hälfte des Menschen nicht, was die andere tut. Es ist eben keine einheitliche Mitte mehr vorhanden. Das ist nun zugleich das Letzte, was ich als Weg zur Erneuerung des Menschen im Sinne einer Freiheit auch von Furcht hervorheben will, nämlich eben die Notwendigkeit der Wieder- erlangung einer eigenen menschlichen Mitte. Was aber unter dieser Mitte zu verstehen ist, dafür haben wir wieder die klassische Formulierung in Goethes Pädagogischer Pro- vinz, und zwar in dem Makarien-Mysterium, in der sicheren Mitte, die diese wundersame Frau besitzt. Sie kreist und schwebt um eine Mitte, die eigentlich eine dreifache ist: Nam- lich um das solarische Zentrum, die kos- mische Mitte, um die Erdmitte mit allen ihren Wachstumskräften, und um die Gottes- mitte als dem überweltlichen gnadenhaften Zentrum. Man kann dies alles mit Pascal auch 80 formulieren: Die echte Mitte ist der von Liebe ge- tragene Geist. Führt unser Weg; * Rotfigurige griechische Schale(um 400 v. Chr.) ines der kostbarsten Stüce aus den Sammlungen des Schloßmuseums Mannheim Bildnisse einer unglücklich liebenden Frau Kunstausstellung in Celle mit Porträts der Kurprinzessin Sophie Dorothee Kaum eine Persönlichkeit aus der Ge- schichte der Herzöge von Lüneburg und Braunschweig hat so enge Beziehungen zur Gegenwart behalten, wie die unglückliche Prinzessin Sophie Dorothee, die im Schloß von Celle wohlbehütet von ihrem Vater Georg Wilhelm und ihrer schönen Mutter, der reizvollen Eleonore d'Olbreuse, heran- wuchs, bis sie die Staatsraison in die Arme des Kurprinzen von Hannover., dés späteren Königs Georgs I. von Großbritannien führte. Die Liebe zum Grafen Königsmarck wurde ihr zum Verhängnis, und 32 Jahre lang durfte sie im düsteren Haus von Ahlden vergangenen Zeiten nachtrauern. Dieses schwere menschliche Schicksal war es, das Dichter und Schriftsteller, darunter Schiller und Löns, aber auch Theater. Film und Funk immer wieder veranlaßte, die tragische Lie- besgeschichte zu behandeln. Niemand aber konnte bisher erschöpfende Angaben dar- über machen, wie denn die der Ueberliefe- rung nach bezaubernde Prinzessin tatsäch- lich ausgesehen hat. In aller Stille hat sich der Direktor des Vaterländischen Museums in Celle. Dr. Dieter Jürgen Leister, seit drei Jahren mit dieser Aufgabe beschäftigt, und dabei nicht nur Ver- ständnis, sondern auch Unterstützung beim verstorbenen Herzog Ernst August, dem Erb- prinzen, Landesbischof D. Dr. Lilje und zahl- reichen Wissenschaftlern und Laien in allen Teilen des Bundesgebietes, der Sowjetzone, in England und Skandinavien gefunden. Aus- gangspunkt aller Forschungen war eine Lithographie, die im Jahfe 1837 von Julius Giere in Hannover geschaffen wurde und die Prinzessin als Flora mit Blumenkränzen im dichtgelockten Haar zeigt, mit ausdrucks- vollen Augen und feingeschwungenen Lip- pen im ovalen Gesicht. Die Lithographie soll nach einem Gemälde angefertigt wor- Millionenschwerer„Lachender Bär“ Deutsche Erstgufföhrung einer Bovlevard- Komödie im Mönchner Spektakel-Theqter Diese Boulevard-Komödie von Marc-Gab und Jean Valmy basiert auf einer hübsch ausgedachten Situation: Dem millionen- schweren Erben der Scherzartikelfirma „Lachender Bär“ hat sich die gewerbsmäßige Produktion von Heiterkeit aufs Gemüt ge- schlagen. In der Wohnung., die er sich für einen stilechten Selbstmord ausgesucht hat, arrangiert man schon auf die versprochene Erbschaft hin Geschäfte und Heiraten, wäh- rend der Selbstmordkandidat sich noch bester Gesundheit erfreut, zum allgemeinen Entsetzen„Freunde, das Leben ist lebens- wert“ spielt, statt der erwarteten Schüsse Scherzartikel explodieren läßt, und am Leben überhaupt und einer jungen Dame im besonderen Geschmack zu finden beginnt. Das alles endet natürlich mit Verlobung und die durch dieses Happy-End Betrogenen be- kommen einen Posten in der Firma„Lachen- der Bär“. Was von diesem Bühnen- Scherzartikel an amüsanter Wirkung ausgehen kann, erahnt man mehr aus den Pressestimmen zu den Aufführungen in Paris und Brüssel als aus der etwas fade ausgefallenen deutschen Erst- aufführung im Münchener Boulevard-Thea- ter„Spektakel“. Schade, daß so viele Fehl- besetzungen aufeinander trafen. Alexander Golling ist kein Regisseur für französische Dialog- Komödien; Georgette Doree spielte aAufreizend monoton über alle parodistischen Nuancen ihrer tragenden Rolle hinweg, Ingeborg Cornelius, eine Hoffnung des deut- schen Filmnachwuchses, konnte auf der Bühne keineswegs überzeugen und den schauspielerischen Leistungen von Alexander Ponto und Erich Scholz allein konnte es nicht gelingen, mit diesem„Lachenden Bär“ auch dem Publikum ein wirklich herzhaftes Gelächter zu entlocken. A. v. Hahn den sein, das Gascard 1686 in Venedig schuf. Das Original ist zwar den Wirren der Nach- Kriegszeit auf der Besitzung des Reichsfrei- herrn Grote auf Schauen in der Sowjetzone zum Opfer gefallen, aber, hier kam Dr. Lei- ster die Gepflogenheit der damaligen Für- stenhäuser zu Hilfe, heiratsfähige Töchter oder jung verheiratete Frauen nicht nur im- mer wieder malen, sondern gleichzeitig auch meist mehrere Kopien anfertigen zu lassen. Unter den rund 2000 Gemälden. die heute auf der Marienburg bei Hildesheim bewahrt und gepflegt werden, fand sich ein Gemälde der Prinzessin als blumenstreuende Flora. Eine eigens veranlaßte Restaurierung ergab, daß drei kleine Putten um sie herum spiel- ten. Es fanden sich später andere Gemälde der Prinzessin als Schäferin. mit Strohhut, als Fürstin in kostbarer Staatsrobe. Auch ein Bild wurde gefunden, das die Prinzessin mit blondem Haar und blauen Augen zeigt, doch sagen die Experten, daß diese Tochter einer Französin so nicht ausgesehen hat. Dann aber gelang der große Fund auf dem Gut von Linden-Suden in Oldendorf bei Celle. Es ist ein Bild der Kurprinzessin von Hannover mit ihren beiden Kindern, dem späteren König Georg II. von England und der Prinzessin Sophie Dorothee. die als Ge- mahlin des Soldatenkönigs und Mutter Friedrichs des Großen in die Geschichte ein- gegangen ist. Das Bild ist schön in der Pracht seiner Farben, von bisher noch unbekannter Meisterhand gemalt. Dr. Leister ging noch einen Schritt wei⸗ ter. Er wollte in seiner Ausstellung im Celler Vaterländischen Museum auch noch die interessantesten fürstlichen Zeitgenossen der unglücklichen Prinzessin auf den Thronen Deutschlands, in Frankreich. England und Skandinavien zeigen. Er fand diese Poten- taten in der Sammlung„Fürstenbilder des Barocks“ der Familie von Münchhausen- Bettensen. Sie hängen jetzt in den Ober- lichtsälen in Celle friedlich nebeneinander, die sich einstmals so erbittert bekämpften, Fürsten neben ihren Geliebten. erfolgreiche Feldherren oder auch bedeutende Frauen dieser Epoche. Besonders kostbar ist in der Ausstellung auch eine Leihgabe des Klosters Loccum, eine Altardecke. die von der Prin- zessin in ihrer Verbannung 1695 mit Gold- käden in Kreuzstich gestickt und dem Kloster geschenkt wurde. Wertvoll ist auch ein Elfenbein-Medaillon der schönen Eleonore d' Olbreuse, geschaffen von ihrem Lands- mann Jean Cavalier. Ganz in der Nähe ein Bild des Grafen Königsmarck vom hanno- verschien Maler Oesterly jun. So schließt sich denn der Kreis, und in die lebendige, lebens- sprühende Historie fühlt sich zurückversetzt, wer einmal bewundern darf, was Kunstver- ständnis und Forscherdrang in Celle zusam- mengetragen haben. Kurt v. Meibom asse ber: eas. Dru erel. V „Bei Anruf- Mord“ akter Virtbos gebabtes Kriminalstöck in Züne t Dr. 9„ Zülch 2. Kobr her; Feull „ M. L w. Koc C, Ser! Lud v Das Schauspielhaus Zürich brachte je — nach der deutschen Erstaufführung 1 Lübeck— das englische Kriminalstück 5 Anruf— Mord“ Dial M for Murder) Frederick Knott. Das virtuos gebaute des früheren Tennis professionals, das e D.: 0 Londoner Westminster Theatre zwei J³ a Rhein- auf dem Spielplan stand und im Pai kom.Lan Theatre des Ambassadeurs großen Prig ubeim. P hatte, hielt auch in Zürich(deutsche Leber h 016, Lu setzung Rudolf Schneider-Schelde) das pi blikum fast drei Stunden in atemloser Spal nung. Der Autor geht den unkonventionelle Weg, sein Publikum von Anfang an Zum hrgang Mitwisser zu machen und überrascht es durch unvorhergesehene Entwicklungen, die d ursprünglich geplante Verbrechen ni Tony Wendice, eine gewesene Tennisgröge mit kostspieligen Allüren. beschließt, zen Frau umzubringen: nicht wegen des Lieb nabers, den sie sich während seiner A5 Wesenheit zugelegt hat, sondern wegen ine Geldes, das Wendice verlieren würde, wen sie sich des anderen wegen von ihm scheide lieſze. Ein Jahr lang bereitet er bis in Rien ste Einzelheiten den„perfekten Mord, 50 Ein auf schiefe Bahnen geratener Schü! kamerad von ehedem soll die Tat ausfiüh Herrenklub pokuliert. Alles nimmt den 5 planten Verlauf— bis auf den Umstand daß die Frau ihren Mörder 0 ers und selbst mit dem Leben davon komm gierte Tony Wendice gibt auch jetzt sein Spi el noch nicht verloren: ein Brief des habers en seine Frau, den Wendice de Toten in die Tasche schiebt, stempelt ih zum Erpresser und wird zur Indiz geg die Frau, die des Mordes angeklagt und 2 Tode verurteilt wird. Daß Wendices genig Konstruktion ein paar Stunden vor der esche, Jr reits angesetzten Hinrichtung zusammen er Vollv bricht, entwickelt sich genau so logisch un der Auß unaufhaltsam wie das übrige Geschehen: de glierte d Autor hält bis zur letzten Minute, was tag Wys beim Aufgehen des Vorhangs kaltschnzu 80 sae Versprochen hat. Daß es in Wahrheit kaut ein Gericht geben würde, das eine Frau, d ihren Erpresser ersticht, zum Tode verit teilt, stört diese Entwicklung nicht— dag ist das andere zu gut gemacht. Der Pram turg des Zürcher Schauspielhauses, Dr. Hirschfeld, der den Reiger inszenierte, g gerte die Spannung durch sachlich dend strierte Unheimlichkeit, arbeitete ohne gel Effekte und jagte den Damen im Parte anhaltend kalte Schauer über die dek tierten Rücken. Geradezu stürmischen 89 fall bekam Peter Lühr, der den Tony We dice darstellte: einen kalten, unbeirrbag Rechner, der mit ungehemmtem Zynism sein Ziel verfolgt. Eine außherordentii Leistung bot auch Elisabeth Höbarth als d unsichere, verstörte Frau dieses Teufels, W O stelle ete LS. Kärglicher Dchungel „Der Blumentopf“ in Berlin oraufgefühn Schon fast sensationell dürftig geriet d Gabe des privaten Renaissance- Theaters“ den Berliner Festwochen, die Urauffübrs von Robert Gilberts Singspiel„Der Blumesg topf“, inszeniert vom Intendanten R Raeck.„Das Leben ist ein Dschungel 0 Blumentöpfen“— zu dieser Einsicht a Ende der acht, von Günter Neumann, del Kabarett-Genie, liebenswürdig, aber nich sehr originell mit Musik berieselten Bilde kühren einige Trennungen und Wiedervesz einigungen von Paul und Marie, die der A tor als Herrn Niemand und die Niemand braut schon viel zu anspruchsvoll etikeftief M hat. Manchmal scheint es, als seien nur ein“ schmächtige Gesangsnummern ohne jeden roten Faden und von Anfang an todmüd, angetreten. Doch wenn der Blumentopf vo, epangt Fenster der Braut dem betont unbedeufenekan f den Herrn Paul auf den Kopf fällt, zeigt sd um Ol daß hier über die Macht des Zufalls philoso 952 ha phiert wurde. Der Blumentopf erschlägt immt, 6 Herrn Paul nicht einmal, was, wenn wir ute um recht erinnern, zunächst im melancholisch ich de Plan des Autors Gilbert— dessen Vater. der berühmte Gilbert— gelegen hat Dit hat, de Heiterkeit des Singspiels siegt: mit leicht bez ihrer f nommenem Schädel schwankt Herr Niemandun. Die wieder einmal in die Arme der Geliebten, fommiss Zwei Tröstungen, die aber diesen Blu mischte mentopf auch nicht zum Blühen bring 2 konnten: die anmutige Wienerin Gusti Wall, Bas als Marie und der intelligent komische, he haft rührende Bruno Fritz als armer, gl licher Säufer. Ch Frau ee uurlsruhe. Der Kampf der Tertia EIN ROMAN VON WILHELM SFPEVY ER Copyright by Rowohlt Verlag, Homburg 36. Fortsetzung Ein erwachendes Schamgefühl hielt die Erwachsenen und die Behörden zurück. Holz- Apfel war sogar über Land geschickt wor- den. Man berichtete dem Oberamtmann von der Schülerschlacht in der Kiesgrube. Er tat, Als habe er nichts gehört oder als sei es unter seiner Würde, hierzu irgendeine Be- merkung zu machen. Insgeheim vertraute er auf die Zahl und Stärke der Stadtschüler. In der Tat füllte sich das Schlachtfeld mit neuen und immer neuen Feinden. Aus der Stadt strömte Zuzug herbei. Einige verhiei- ten sich abwartend. Andere ermutigten zu Mrer Belustigung bald die Rnötzingianer, bald die Bande. Die Mehrzahl jedoch nahm tatkräftig für ihre kämpfenden Stadt-Kame- raden Partei. Oben aber auf den Feldern zogen Pferde mit gleichmäßigen Schritten eine Mäh- maschine, und der Bauer, der sie leitete, fuhr unbekümmert hügelauf, hügelab, am Rande der Kiesgrube vorbei ohne der Schlacht auch nur einen Blick zu schenken. Während die dort unten sich für einen Ge- winn oder für eine Idee zerfleischten, baute der oben im Weideland gemächlich am Tem- pel seiner früchtereichen Ernte. Der Kurfürst und die Seinen waren von Feinden umringt. Sie mußten im nächsten Augenblick er- drückt und gefangengenommen werden. Der rechte und der linke Flügel hatten keine andere Deckung mehr, als die von ihren Hunden. Auch war es nicht mehr möglich, einen einzigen Katzensack noch ins Haus zu bringen. Denn fast schlimmer als die Feinde im Licht waren in ihren Finsternissen die rasenden Tiere, um deren Wohl und Wehe es ging. Wer immer von den Tertianern sich einen Sack aufladen wollte, brach unter den Wütenden Krallen der Tiere bald zusam- men. Das Blut der Bande floß in Strömen. Bald stand einer von den Säcken offen. In ihrer namenlosen Panik griffen die Tiere ihre eigenen Erretter an, mit Augen, die weiß und glühend vor Entsetzen, Angst und Haß waren. Die KRnötzingianer, mit Biersack an der Spitze, begannen eine Jagd auf die entlaufenen Katzen zu veranstalten. Sie ver- suchten sie mit ihren KRnüppeln zu treffen. „Die Katzen! Seht die Katzen!“ schrien sie einander zu.„Haut sie! Haut sie!“ Aber die Katzen entwichen mit riesigen Galoppsprüngen in diejenigen Bezirke der Wiesen, die noch ungeschnitten waren. Der blindwütige Polyphem folgte ihnen in sei- nem Jammer. Diese Diversion gab der Tertia Luft, je- doch nur für einen Augenblick. Einer nach dem andern sank dahin. Nicht einer unter ihnen, der nicht von zwei oder drei Feinden umringt wäre, während die Säcke auf dem Boden wilde Sprünge ver- anstalteten oder aufs neue von den Feinden geraubt wurden. Die Hunde der Bande standen im Kampfe mit den Stadthunden. Lama und ihre Jun- gen waren von drei Fleischerhunden über- Wältigt worden. Die Wolfshunde lagen halb- tot auf ihren Flanken, sie winselten zuwei⸗ len mit hilfeflehenden Blicken zu ihren Her- ren. Die schwarze Dogge kämpfte noch auf- recht, ein unerschütterlicher Mann und Held. Und seinem Freund, dem Miniaturfoxterrier, war ebenfalls nicht beizukommen. Er war 80 klein, dag ihn der Feind einfach übersah. So gelang es ihm hier und da, einen Biß in menschliches oder tierisches Gebein anzu- bringen, wobei es ihm ganz gleichgültig war, ob es sich um Freund oder Feind handelte, um die knötzingianischen Fleischerhunde oder um seinen Kameraden Peggy, welch letzterer sich an diesem Tage,— als Tor und unreifer Babyhund, der er nun einmal War,— mit fortgeworfenen Holzschwertern oder mit Steinchen trefflich amüsierte. „Unsere Hunde gehen kaputt!“ rief ein Tertianer weinend vor Wut. Einige von der Bande flüchteten sich ins Haus, aber, wie sie sich vor der Haustüre trafen und von dort aus den Jammer der Kameraden und der Hunde sahen, ermahn- ten sie sich gegenseitig keuchend zu neuen Kämpfen, und mit zusammengebissenen Zähnen stürzten sie sich wieder zurück in die Schlacht. Der Große Kurfürst, in der Linken die flatternde Standarte mit dem Tieremblem, konnte noch gerade die Signalpfeife ergrei- ken, bevor zwei Burschen seine Handgelenke umfaßten. Während er das verabredete drei- malige Zeichen zum Rückzug gab, wurde ihm die Standarte entrissen, und es wur- den ihm die Arme auf den Rücken gedreht. Wie die aus dem Hause Vorwärtsstürmen- den dies sahen, befolgten sie den Befehl zum Rückzuge nicht, sondern sie stürzten sich mutig gegen die Feinde ihres Häuptlings. Er wurde befreit und die Standarte zurückge- wonnen. Aber nun wurde die ganze Bande gegen die rückwärts gelegene Wand des Hauses gedrängt, dorthin, wo weder Tür noch Fenster waren. Zweiundzwänzig Tertianer mit blutenden Gesichtern, mit kriegerischen Farben jeder Art bemalt, wortlos und stolz,— so stan- den sie wie die Nibelungen gegen die Wand des Hauses gelehnt, und sie verteidigten sich mit Holzschwertern, mit Fäusten, ja sogar, Wie die Helden der Ilias, mit Steinen, die sie freilich nicht schleuderten, sondern nur zur Drohung erhoben hatten, während sie ihrerseits von mancher scharfen Steinkante getroffen wurden. a Es War nicht mehr möglich, sich gegen- seitig beizustehen, Einer nach dem andern wurde umringt, wurde gefesselt und hin- weggeführt. Bald waren nur noch sieben Tertianer aufrechtstehend übriggeblieben, neben ihnen die schwarze Dogge, die japsend auf ihrem Hinterteil sag und zuweilen, wenn der Feind sich näherte, den schwachmütig gewordenen Rachen mattschmappend aufsperrte. Niemand von den Tertianern konnte den Katzen- säcken auch nur einen Blick zuwerfen. Man wußte nicht mehr, wo sie geblieben waren. Man wußte nicht, ob dort drüben am Rand der Kiesgrube nicht bereits das Golgatha der Tiere begonnen hatte. Die Schlach war verloren. Reppert lachte. „Wir sind eine Klasse! Und da drüben sind sjeben! Uns hilft niemand von zu Hause!“ Der Kurfürst an seiner Seite sah mit einem fast geistvollen Sinnen in die Me furchtbarer Gesichter dicht vor ihm. Lüders aber schrie, als sei er wahnsinn geworden: an, mi! „Ich will nicht von solchen Kerlen ge versch fangen sein! Ich will tot sein, tot sein, iur. aun Sein! 5 minister Jetzt aber, siehe dal— wie Fanfaren drang das Horn eines Automobils an Ohr! Ehe sie den Klang noch richtig aufg fte nommen hatten, sahen sie ein Kleinau heranbrausen, heldenhaft das Schlachtfel zerteilend, als sei es ein Streitwagen 4 den Gefilden des Skamandros, Er kam schnellster Fahrt, unaufhörlich gab er wal nende Zeichen. Vom Feldweg her quel dall eine den holprigen Kriegsschauplatz jagend, boßtzvischen er nun um die Ecke des Hauses. hau. Ne Die Frertianer, sowohl die gefangenen, desamt geschleift wurden, wie auch die an de 85 Mauer, glaubten ein Bildnis zu sehen, Wie die Götter dem Menschen gern vor die 80 kelnden Augen stellen, ehe sie ihn in Hades entgleiten lassen. 5 Nur der Häuptling verzog das geschum dene Imperatorengesicht zu einem Lache — insofern ein solches Gesicht ein Lache moch hergibt. 5 Aus dem Wagen, den Alexander Kirch holtes gelenkt hatte, sprang bogen bee Daniela mit ihren Doggen, Meleager Atalante. Wie ein kleiner wutentflamm Affe kroch hinter ihr Borst mit Josua“ der Leine aus dem Wagen hervor. 5 10 Daniela verweilte sich nicht! Sie 12 die Hand an den Riemen ihrer 1 sie stemmte den Oberkörper zurück, sie 15 die kühnen harten Knie mit leichter Biegufs sie stieß rauhe Hetzschreie aus. Fortsetzung fols den geg Aellvertr Streitki lusamme N