8 eee 53/ Nr. 2 . 1 Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8, * 5 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- d“ rel. r 75 3 berg, Hauptstr. 45, Tel. 20 3/86(Hdlbg. * e n Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2 in Zürich* 5„ e Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 D. . 4. Kobbert: 1 9. zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM dachte fee veulllet.? W. Gilles, K. Heins; zuzügl. 34 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- Tünrung n M. L. Eberhardt: Kommunal: bezug 4. Dzi einschl. Porto. Bei Ab- stück Bek w. Koch; Sport: H. Schneekloth; holung 111 verlag oder in 400 Agen- urder) 5g 0. serr; Soglalredaktion: F. A. turen 2,80 DR. Erscheint täglich außer baute Stüc en; Ludwigshafen: H. Eimpinsky: sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- 85 das i 0, D.: O. Gentner. Banken: sudd. liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; zwei Jaht Rnein-Blaln-Bank, Städt. Spark. werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen 55 run F infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf sche Uchel Au. Ludwigshafen /nh. Nr. 26 743 Un bh n 8 2 4 1 B d d d p 4 1 Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- ie des f. de! An 919 2 21 und Adens un Ser 12 verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr, NHoser Span i ventionelle 5 8 5 5 auger Nr. 216/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 17. September 1933 urch n, die da 0 F en nimm Tennisgröh Mießzt, seigg E 8 65 Eine Frau an d Seiner 4 Er DI Ze Ser Wegen ing vürde, Wel hm scheid dis in klein Morde 90 hon zehn Minuten nach der Eröffnung Vollversammlung erhob der sowjetische ſelerte Wys chins ki die Forderung n einem Wechsel der Vertretung Chinas. Fehlen der Volksrepublik China in der stelle ein großes Hindernis für die ge- tete Lösung wichtiger Fragen des Welt- ens und der Sicherheit dar. Die UNO- ta werde verletzt, wenn die Abordnung ationalchinesen noch immer ohne jedes ische, juristische oder moralische Recht zusammen, ter Vollversammlung sitze. logisch und der Außenminister der USA, Dulles, schehen: dehelierte daraufhin an die Delegierten, den ute, was eitag Wyschinskis abzulehnen.„Wir wis- Altschnäuig so sagte Dulles, daß die chinesischen irheit kaug 5 ae Frau, dt ode vert n Zynismz rordentlig züfgeföhn g geriet d Theaters g raukführuß er Blume mien Kuß Hungel 90 Hinsicht ah mann, den aber nich Frau Vijaya Lakshmi Pandit Iten Bildeß 9 Bild: Archiv 1— 1 Niemand ö ebe. aulsruhe. Der Landeskirchenrat der badi- 10 evangelischen Landeskirche hat den bedeuten zekan fur Südbaden, Professor D. Otto t, zeigt s um Oberkirchenrat ernannt. Schon im Is phil 1952 hatte die Landessynode dem Plan E erschläg eümmt, die Zahl der geistlichen Oberkir- enn wW²ir unte um eine vierte Stelle zu vermehren, incholischeh ich der Aufgabenkreis der bisherigen 1 Vater wall Listlichen Oberkirchenräte und der Um- 1 113 rer Arbeit in einem solchen Maß ver- it leicht bei hat, daß eine laufende Veberbeanspru- b keen i ihrer Krätte gegeben war. rr Niemann. Die Anordnungen der alliierten Ho- Zeliebten kemmissare über Aufgaben und Bildung mischten deutsch-alllierten Gnadenaus- sind am Mittwoch im Bundesanzeiger entlicht worden. In jedem der drei west- 1 etikettiet n nur ein ohne jedeh m utodmüch entopf von 1 Woh We Besatzungsgebiete soll ein deutsch-alli- 18che, n 5 Ausschuß untersuchen, in welchen Fällen mer, glüch en ungen zur Begnadigung oder probe- Chr Min Entlassung von deutschen Kriegsver- —;³ duausgesprochen werden können. on. Das britische Außenministerium die Menge in Mittwoch in einer offiziellen Erklä- In. bekannt, daß Frau Melinda MacLean, die nein des unter mysteriösen Umständen ver- Wanns udenen britischen Diplomaten Donald n, mit ihren drei Kindern in Genf Kerlen ge verschwand. Donald MacLean war Lei- 5 sein, o er Amerika-Abteilung im britischen 5 ministerium. Er war im Mai 1951 ge- 8 m mit seinem Berufskollegen Guy Bur- zanfarenu uc Frankreich gereist. Beide Diplo- ils an u sind seitdem spurlos verschwunden. ntig aufge brad. Feldmarschall Montgomery wurde Kleinau usoslawischen Staatspräsidenten Mar- chlachtfelſ lito empfangen. Montgomery stattet Ju- wagen allen gegenwärtig in seiner Eigenschaft N r kam i ſoclvertretender Oberbefehlshaber der b er war Streitkräfte einen Besuch ab. Nach sei- quer übel z hammentreffen mit Tito hatte der Feld- 8 0 all eine Unterredung mit den Chefs der agend, wischen Streitkräfte. ſabau. Nach einer Meldung der sowieti- le Leitung„Iswestia“ hat das Präsidium sten Sowjets der Bildung zweier wei⸗ 1e an sten S a hen, wie ſünisteren zugestimmt. Es wurden ein 57 die gau num kür Geologie und den Schutz von hn in tzen mit Peotr Antropow an der wie ein Ministerium für Luftfahrt-In- dessen Leitung in Händen von Peotr Alem liegt, gebildet. Damit ist die Zahl den letzten 48 Stunden neugegründeten en Ministerien auf sieben gestiegen. ington. Die amerikanische Armee teilte E ein amerikanisches Artillerie- Bataillon der E int 28-Zentimeter-Atomgeschützen in enbewe Europa verlegt und in der Bun- ö dechs nach eager und ie stationiert wird, um die NATO ntflammter katte zu verstärken. Josua an kork. Die Demokratische Partei der en Staaten hat am Mittwoch den Be- ie batte ugermeister von Manhatten, Robert Sie 15 1 Junior, zum demokratischen Kandi- 1 Dae zaadas Amt des Oberbürgermeisters von ck, sie 5 ark gewahlt. Er schlug mit großer er Biegung, mehrheit den gegenwärtigen Oberbür⸗ 8 Impellitteri, der 1950 als unab- . Kandidat die Wahl gewonnen hatte, pelde. 5 U/ dpa Zung folgt ie eee Kommunisten vor drei Jahren mit ihren Streitkräften als Aggressoren intervenierten, um sich der Republik Korea zu bemächtigen. Ich schlage vor, daß wir, wie die Dinge jetzt stehen, keinerlei Vorschläge in Erwägung ziehen, die eine Vertretung der kommuni- stischen Aggressoren aus China in dieser Ver- sammlung vorsehen.“ Der britische Delegierte, Sir Gladwyn Jeb b, erklärte, Großbritannien betrachte die Pekinger Regierung als die Regierung Chinas und hoffe, daß der Tag zur Beilegung der Frage der chinesischen UNO- Vertretung durch die Unterzeichnung des Waffenstill- standes näher gerückt sei. Dennoch sei die britische Regierung der Ansicht, daß diese Frage für den Augenblick vertagt werden solle. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat am Mittwoch unter dem Vor- sitz ihrer Präsidentin die Vorsitzenden ihrer Ausschüsse gewählt. Der Belgier Fernand van Langeho ve wurde Vorsitzender des poli- tichen Ausschusses, Dr. Miguel R. Ur quid a (EI Savador) Vorsitzender des politischen Sonderausschusses. Leo Mates(Jugosla- Wien) wurde zum Vorsitzenden des Wirt- schaftsausschusses gewählt. Der stellvertre- tende kanadische Wohlfahrtsminister, Dr. George F. Davidson, erhielt den Vorsitz im Sozialausschuß, Dr. Santiage Perez Ce- nezuela) den im Treuhandschaftsausschuß. Awni Khalid y(Irak) wählte man zum Vorsitzenden des Verwaltungs- und Haus- halts ausschusses und Dr. Juliusz Katz Suchy(Polen) zum Vorsitzenden des Rechts ausschusses. Im Anschluß an die Bekanntgabe der Aus- schußwahlen begann die geheime Wahl der sieben stellvertretenden Vorsitzenden der Generalversammlung. Dabei werden die Stimmen lediglich auf die einzelnen Delega- tionen abgegeben, deren ständige Vorsitzende dann im Falle einer Wahl des Landes den Posten des stellvertretenden Präsidenten übernehmen. Im einzelnen erhielten die USA 57 Stimmen, Großbritannien 55, Frankreich 54, Ruhland 48, China 46, Mexiko 43 und Israel 37. Diese Länder stellen damit die stellvertretenden Vorsitzenden. Lloyd soll Mißstimmigkeiten„hinter den Kulissen“ beilegen London.(UP) Unter dem Vorsitz des bri- tischn Premierministers, Sir Winston Chur- chill, trat am Mittwoch das britische Kabinett zusammen, um die Ablehnung der Vorschläge der Vereinten Nationen für die koreanische Friedenskonferenz durch die Kommunisten zu beraten. An der Sitzung nahm auch Staatsminister Selwyn LIOVyd Miaya Lakshmi Pandit zum Präsidenten gewählt/ Die Frage der Aufnahme Rotchinas vertagt Ve ww Yo r k.(dpa/ UP) Die Vollversammlung der Vereinten Nationen, die am Diens- zu ihrer 8. Sitzungsperiode in New Vork zusammenkam, wählte in der Eröffnungs- ung Frau Vijava Lakshmi Pan dit, eine Schwester des indischen Ministerpräsiden- n Nehru, zu ihrem Präsidenten. Weiterhin beschloß die Vollversammlung, die Frage Vertretung Chinas in der UNO für dieses Jahr zu vertagen. teil, der noch am gleichen Tage nach New Vork flog, wo er die britische Delegation auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen leiten wird. Aus unterrichteten Kreisen verlautete, daß Großbritannien nicht wünscht, den Dis- put mit den Vereinigten Staaten über die Teilnahme Indiens an der koreanischen Friedenskceiferenz erneut aufleben zu las- sen. Aus diesem Grunde soll Lloyd die An- Weisung erhalten haben, alle Mißstimmig- keiten, die spich über diesen Punkt erneut ergeben könnten, hinter den Kulissen mit dem Amerikanern beizulegen. Der französische Minister präsident reist nach Washington Paris.(UP/ dpa) Der Staatssekretär im französischen Außenministerium, Maurice Schuman, bestätigte, daß Ministerpräsi- dent Joseph Laniel in Kürze zu Bespre- chungen mit der amerikanischen Regierung nach Washington reisen werde. 5 Das französische Kabinett beriet am Mitt- Wochnachmittag in einer Vollsitzung unter dem Vorsitz von Staatspräsident Auriol in einem weitgerpannten Rahmen über die französische Außenpolitik. An erster und Wichtigster Stelle der Tagesordnung stan- den das Saarproblem und die deutsche Teil- nahme an der Europa-Armee. Keine Aenderung des Wahlrechts in Südafrika f Kapstadt.(dpa) Der Versuch der Regie- rung Malan, im südafrikanischen Parla- ment ein Gesetz zur Aenderung des Wahl- rechts für Farbige durchzusetzen, ist am Mittwoch gescheitert. In der gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments fand sich nicht die erforderliche Zweidrittelmehr- heit für die neue Gesetzesvorlage. Die Vor- lage bezweckte, die nichtafrikanischen far- bigen Wähler künftig auf besonderen Wahl- listen zu führen. Ministerpräsident Malan sagte nach der Abstimmung, die südafrika- nische Regierung werde versuchen, die Be- stimmung auf anderem Weg doch nech zu verwirklichen.. Vertrauens votum für Kaschmirs neue Regierung Neu Delhi.(dpa) Die Nationalversamm- lung von Kaschmir bestätigte in Srinagar die Politik der neuen Regierung und sprach Minister präsident Bakschi Ghulam Mo- ham med ihr Vertrauen aus. In einer Ent- schließbung wurde betont, daß Kaschmir innerhalb der Indischen Union eine auto- nome Stellung beibehalten würde, abgesehen von den mit Indien getroffenen Verein- barungen über die Handhabung der auswär- tigen Angelegenheiten und des Verkehrs- wesens. . Direkte Saargespräche im Oktober? Blankenhorn überbrachte Bidault ein Schreiben des Bundeskanzlers Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agenturen Up und dpa Bonn. Der außenpolitische Mitarbeiter des Bundeskanzlers, Ministerialdirektor Blankenhorn, reiste am Mittwoch überraschend nach Paris. Wie bekannt wird, soll er mit der französischen Regierung für die zweite Hälfte des Oktober einen Ter- min für ein direktes Saar-Gespräch zu ver- einmbaren suchen. Einzelvorschläge, so wird bekannt, habe Blankenhorn der französi- schen Regierung noch nicht zu unterbreiten, Wohl aber ein persönliches Schreiben Dr. Adenauers an Außenminister Bi dault. In politischen Kreisen der Bundeshaupt- stadt bewertet man die deutsche Initiative als Reaktion auf den Vorschlag, den der holländische Europarats-Delegierte van Goes Van der Naters zur Lösung des Saar- Problems ausgearbeitet hat. Der holländische Politiker wurde am Mittwoch von Bundes- kanzler Dr. Adenauer und Staatssekretär Hallstein empfangen. Einzelheiten der Be- sprechungen wurden nicht bekannt. In Re- gierungskreisen ist man der Ansicht, daß der Europarat keine Legitimation besitze, plötz- lich von sich aus die Saarfrage anzupacken. Eine befriedigende Lösung könne nur zwi- schen Deutschland Frankreich und der Saar- bevölkerung selbst gefunden werden. Der Bundeskanzſer empfing am Mittwoch ebenfalls den Vizepräsidenten der Montan- union, Etzel. Dieser hatte auch mit Dr. von Brentano ein ausführliches Gespräch. Man hält es für denkbar, daß auch dieser Besuch im Zusammenhang mit dem Saar- problem gesehen werden muß. Im Februar dieses Jahres war eine gemeinsame Saar- erklärung fertiggestellt, die in letzter Mi- nute an den wirtschaftlichen Meinungsver- schiedenheiten scheiterte. Frankreich ver- langte damals, daß die saarländisch-franzö- sischen Wirtschaftskonventionen Bestandteil der Europäischen Wirtschaftsunion werden sollten. Im Gegensatz dazu zielte der deut- sche Vorschlag darauf ab, die Schumanplan- Länder frei an dem Markt des Saargebietes teilhaben zu lassen. Politische Beobachter hal- ten es für denkbar, daß an diesem Punkt das deutsch- französische Gespräch wieder aufgenommen wird. In Bonn verweist man darauf, daß eine baldige Lösung im Interesse aller Beteiligten sei, weil sie den Weg für die Ratifizierung der EVG endgültig frei mache. Die Entsendung Blankenhorns nach Paris wird möglicherweise dazu führen, daß so- Wohl von deutscher wie auch von französi- scher Seite dem Europarat nahegelegt wer den wird, vor einer Debatte die deutsch- französischen Saargespräche abzuwarten. Frankreichs Botschafter für das Saar- gebiet, Gilbert Grandval, stattete Außenminister Bidault am Mittwoch einen längeren Besuch ab. Anschließend empfing Bidault den amerikanischen Botschafter, Douglas Dillon, und den französischen Bot- schafter in London, René Massigli. Der Prinz aus dem Morgenlande am Brandenburger Tor Prinz Abdullah al Faisal, Gesundkeits- und Innenminister don Saudi-arubien und Enkel Kö- nig Ibn Sauds, stattete auf seinem Besuck in Berlin auch dem politisch neuralgischem bunt der Viersektorenstadt, dem Brandenburger Tor, einen Besuch ab. Keystone-Bild Rücktritt der Gesamtregierung abgelehnt Der Führungsanspruch der CDU wurde in Stuttgart jedoch anerkannt Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Zwischen den Kommissionen der Regierungsparteien und der CDU fan- den am Mittwoch in Stuttgart die ersten Be- sprechungen mit dem Ziele der Bildung einer großen Koalitionsregierung für Baden- Würt- temberg statt. Dabei wurde erörtert, ob die Möglichkeit einer Regierungsneubildung be- steht. Die CDU forderte den Rücktritt der vorläufigen Landesregierung, weil ihrer An- sicht nach dadurch der Weg zu gemein- samen Verhandlungen am besten freigemacht werde. Die Koalitionsparteien dagegen ver- traten einmütig die Auffassung, zum Rück- tritt der Regierung auf Grund der Bundes- tagswahlergebnisse liege kein Grund vor. In der jetzigen Situation genüge die von Mini- sterpräsident Reinhold Maier abgegebene Erklärung, er werde zurücktreten, sobald eine neue Regierungsbildung gesichert sei. Auch aus Gründen, die mit dem Ueberlei- tungsgesetz zusammenhingen, könne der Forderung der CDU nach Rücktritt der ge- samten Regierung nicht entsprochen werden. Nach Auffassung der Koalitionsparteien müßten nunmehr Gespräche stattfinden, in denen zu klären sei, ob die sachlichen und politischen Meinungsverschiedenheiten, die 1952 zur Bildung der vorläufigen Regierung unter Ausschluß der CDU geführt hatten, beseitigt werden können und ob es möglich sei, in den Verfassungsfragen zu einer für alle Parteien tragbaren Regelung zu kom- Bilanz des Europäischen Wirtschaftsrats Die Industrieproduktion hat einen leichten Aufschwung genommen Straßburg.(dpa) Ein Bericht des Euro- päischen Wirtschaftsrats(OEEOC),, der der Straßburger Versammlung am Mittwoch nachmittag vorgelegt wurde, gipfelt in der Feststellung, daß die Industrieproduktion der 18 dem Europäischen Wirtschaftsrat angeschlossenen Länder im zweiten Viertel- jahr 1953 einen leichten Aufschwung genom- men hat. Sie hat sich gegenüber dem glei- chen Zeitraum des Vorjahres um drei Pro- zent und dem des Jahres 1951 um fünf Pro- zent erhöht. Besondere Fortschritte wurden bei der Herstellung von Verbrauchsgütern, vor allem Textilien, erzielt. Die deutsche Produktion hat sich von Januar bis Mai 1953 im Vergleich zum Vorjahr um acht, die holländische um elf und die italienische um sieben Prozent erhöht, während sie in Frank- reich um fünf und in Oesterreich um sechs Prozent zurückgegangen ist. 5 Der Staatssekretär für Wirtschaftsfragen in Frankreich, Bernard Lafay, der den 0 müßten. Der Rat der OEEC werde sich Ende Bericht vorlegte betonte, daß man heute der europäischen Wirtschaftsentwicklung müt noch größerem Optimismus entgegensehen könme als im Vorjahr. Die Handelsbilanz der OEEC-Staaten gegenüber der übrigen Vierteljahr 1952 auf 1195 Millionen Dollar zurückgegangen. Eine wesentliche Ver- besserung der Dollarzahlungsbilanz sei mit dieser Entwicklung parallel gegangen. Als weitere Fortschritte der europäischen Wirtschaftsentwicklung bezeichnete Lafay die Tatsache, daß die Liberalisierung des inner- europäischen Handels— bei der die Bundes- republik in der Spitzengruppe steht— auf- recht erhalten bleiben konnte und daß ein europäisches Produktivitätsamt geschaffen wurde, das durch„Erziehung“ zu einer ge- steigerten Produktivität wichtige Beiträge leisten könne. Als Hauptproblem der künftigen euro- päischen Wirtschaftspolitik bezeichnete Lafay eine noch stärkere Ausweitung der euro- päischen Produktion, bei der aber inflatio- nistische Entwicklungen vermieden und Schwankungen in der Zahlungsbilanz in annehmbaren Grenzen gehalten werden Oktober mit einem Vorschlag beschäftigen, die quantitativen Einschränkungen beim innler europäischen Handel mit wenigen Aus- nahmen völlig zu beseitigen. Die OEEC- Welt habe sich merklich verbessert, das Defi- Staaten müßten ihre Aufmerksamkeit Wieder zit sei von 1607 Millionen Dollar im ersten mehr den Vorgängen in Uebersee zuwenden. men. Erst wenn die sachliche Voraussetzung für eine Regierungsneubildung befriedigend geklärt sei, könne ein Rücktritt der jetzigen Regierung erfolgen. Die CDU stellte die Frage, ob die Regie- rungsparteien bereit seien, anzuerkennen, daß bei weiteren Gesprächen die Führung der Verhandlungen bei der CDU liege. Die Koalitionspartner bejahten das, weil sie die kommenden Verhandlungen nicht mit Pre- stigefragen belasten wollten. Auf eine wei- tere Frage der CDU-RKommission, ob die Vertreter der Regierungsparteien bereit seien, auch einzeln zu verhandeln, da die CDU nicht einem geschlossenen Block der übrigen Partner gegenüberstehen wolle, er- klärten die Vertreter der SPD, FDP/DVP und des BHE, sie meinten, es sei der Sache dien- licher, wenn die Gespräche zu Vieren ge- kührt würden. Nur so könnten die politi- schen und sachlichen Meinungsverschieden- heiten gemeinsam geklärt werden. Der Fraktionsvorsitzende der SpD, Dr. Alex Möller, der diese Erklärungen vor der Presse abgab, betonte ausdrücklich, die Koa- litionsparteien glaubten, nunmehr einen Weg gefunden zu haben, der die Fortsetzung der Verhandlungen ermögliche, Sie hätten den Eindruck, daß auf allen Seiten ein guter Wille zur Bildung der großen Koalition vor- handen sei. 5 Die Verhandlungskommission der CDU teilte mit, daß die gegenwärtigen Koalitions- Parteien nicht nur den Führungsanspruch der CDU bei den weiteren Koalitionsverhand- lungen anerkannt, sondern ausdrücklich auch den Führungsanspruch der CDU auf die Be- setzung des Ministerpräsidentenamtes bestä- tigt hätten. Der Abgeordnete Simpfen- dörfer erklärte, die Forderung der CDU auf Rücktritt der gegenwärtigen Landes- regierung vor Aufnahme echter Verhandlun- Sen stelle keinen Affront dar, sondern solle zur Herstellung einer sauberen Situation die- nen. Durch die Ablehnung dieses Vorschlages würden die kommefiden Verhandlungen nicht erleichtert. Die Koalitionsverhandlungen werden am Freitagnachmittag fortgesetzt. Die Landes versammlung billigte mehrere Gesetze Stuttgart.(tz- Eig.-Ber.) In der ersten Arbeitssitzung der Verfassunggebenden Lan- des versammlung von Baden- Württemberg nach den Bundestagswahlen wurden meh- rere Gesetze gebilligt. So ein Gesetz, das die Abschaffung der bisher in den nördlichen Landesteilen obligatorischen Vorlage eines Gesundheitszeugnisses vor der Ehe vorsieht, ein Gesetz über die Grunderwerbssteuer- befreiung beim Wohnungsbau, durch das der Soziale Wohnungsbau weiter gefördert wer- den soll und ein Gesetz, das die Landes- regierung ermächtigt, die im Nothaushalts- gesetz vorgesehene Bürgerschaftssumme von 30,5 auf 55 Millionen Mark zu erhöhen. e Seite 2 MORGEN Manar Kommentar Donnerstag, 17. September 1953 Die Zeit des Diskutierens geht zu Ende Das Ergebnis der Bundestagswahl muß in diesen Wochen für vieles herhalten. So- Viel hat der 6. September aber doch erken- nen lassen, daß im Volke die Illusionen über eine Neutralisierung Deutschlands nicht viel verfangen. Die Mehrheit für die Politik Adenauers war auch eine Mehrheit für die Politik der Einigung Europas. Wenn nun jedoch gesagt wird, die deutschen Wäh- ler hätten die Europäische Verteidigungsge- meinschaft bereits gerettet, so ist das eine Voreilige Behauptung. Denn über die Rati- zierung des Vertrages muß jedes der sechs beteiligten Völker für sich selbst entschei- den. Und die Entscheidung ist nun unaus- Weichlich geworden, Das ist allerdings ein Ergebnis der Bundestagswahl. So kann es nicht überraschen, wenn sich in diesen Tagen eine neue politische Betrieb- samkeit um die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft entfaltet. Der französische Ministerpräsident Laniel wird schon in den nächsten Tagen nach Washington reisen. In Welchem Sinne die Amerikaner mit ihm ver- handeln werden, läßt sich leicht aus den Nachrichten ablesen, die jetzt aus den Ver- einigten Staaten herüberkommen. Da heißt es, die Amerikaner rechneten sich eine Sicherheit von 75 Prozent dafür aus, daß alle Partner den Vertrag ratiflzieren werden. Ferner wird die Meldung lanciert, die ame- rikanische Dollarhilfe für Indochina sei Frankreich in der Hoffnung gewährt wor⸗ den, daß sie die Ratiflzierung des Vertrags- Werkes in Paris beschleunigen werde. Aber Laniel hat immer die„Voraussetzungen“ zu bedenken, die Frankreich für die Ratifizie- rung als notwendig ansieht. Eine dieser Vor- aussetzungen war, die Bundestagswahl ab- zuwarten. Sie ist nun in einer Weise erfüllt, die den ausländischen Befürwortern des Ver- trags nur neuen Mut einflößen sollte. Eine Weitere Voraussetzung war eine engere Bin- dung Großbritanniens an die Verteidigungs- gemeinschaft. Auch hier sind die Dinge ein Stück weiter gediehen. Großbritannien ist bereit, dem Ministerrat der Gemeinschaft beizutreten und eine ständige Mission beim Hauptquartier der Europa-Armee einzurich- ten, Wahrscheinlich wird es in Frankreich Politiker geben, die auch diese Zugeständ- nisse noch nicht als genügend ansehen; tat- sächlich aber hat Großbritannien Erhebliches getan, um die französischen Bedenken ge- genüber der Verteidigungsgemeinschaft ab- Zzuschwächen. Die dritte Voraussetzung Frankreichs war die Lösung der Saarfrage. Dieses Problem ist nach der Bundestagswahl Sleich von zwei Seiten angepackt worden. In Straßburg hat der Plan des holländischen Delegierten van der Goes van Naters zur Europäisierung des Saargebiets einigen Staub 801 wi belt. Die deutsche Delegation lehnte 805 ſebatte über diesen Vorschlag rundweg ab und auch in Bonn übte man Zurückhal- tung, Inzwischen ist van der Goes nach Bonn Sereist und es mag sich erweisen, daß sein Plan zwar nicht angenommen, aber doch manche Anregung für die deutsch-franzö- sischen Verhandlungen bringen wird. Denn im Grunde kann die Straßburger Europa- Versammlung Frankreich und der Bundes- republik die Einigung über die Saar nicht abnehmen. Deswegen hat der Bundeskanzler Wissen lassen, daß er die Verhandlungen mit der französischen Regierung wieder aufneh- men wolle und Staatssekretär Blankenhorn War gerade in Paris, um dort ein Schreiben Adenauers zu übergeben, in dem wahrschein- lich ein Termin für den Beginn der Ge- spräche vorgeschlagen worden ist. Alle diejenigen, die der Sowjetunion den rein defensiven Charakter der Verteidi- Sungsgemeinschaft durch Tatsachen bewei⸗ Sen Wollen, werden es begrüßt haben, dag die Straßburger Versammlung den von Shurchill im Mai dieses Jahres aufgewor- fenen und von Bundeskanzler Adenauer auf- Segrifftenen Gedanken eines Sicherheits- systems zwischen Ost und West weiter entwickelt hat. Der von dem Präsidenten des Montan-Parlaments, Paul Henri Spaak, vor- Selegte Plan einer Sicherheitsgarantie der Westmächte und der Europäischen Gemein- schaft mit der Sowietunion ergänzt die Veberlegungen, die Adenauer kurz vor und — auch nach der Wahl dargelegt hat. Man weiß nicht, ob die Kampagne der Sowjet- union gegen die Europkische Verteidigungs- gemeinschaft wirklich maßgeblich von einem Sicherheitsbedürfnis diktiert ist; aber es ist richtig, wenn der Westen der Sowjetunion gegenüber seinen Verständigungswillen be- weist, wo das irgend möglich ist. Die Straß- burger Versammlung kann dazu einen Bei- trag leisten, indem sie den Plan Spaaks annimrat. Die Diskussion über die Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft ist noch nicht überm Berg. Aber die Zeit des Diskutierens geht nun zu Ende. In absehbarer Zeit müssen Entscheidungen fallen. Vielleicht wird man- chen Abgeordneten der ausländischen Par- lamente das Ja leichter gemacht, wenn die verschiedenen Gedanken über ein Sicher- heitssystem zwischen dem Westen und dem Osten bald genauer und verbindlicher for- muliert werden. whe „Kleiner Parteitag“ der SPD Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die SPD wird heute, Donnerstag, zu einem sogenannten„kleinen Parteitag“ in Bonn zusammentreten. Ueber 250 Delegierte sollen sich mit der Lage be- fassen, die durch das Wahlergebnis vom 6. September entstanden ist. Der Parteivorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, brachte am Mittwochabend über den Rundfunk zum Ausdruck, daß mit einer Aenderung im außenpolitischen Pro- gramm nicht zu rechnen ist. Die SPD sehe keine Veranlassung, ihre Auffassung aufzu- geben, daß die Wiedervereinigungspolitik Vorrang vor der Integrationspolitik haben müsse. Ihre Einwände gegen den General- vertrag und den EVG-Vertrag würden kei- nesfalls fallen gelassen, da beide Dokumente nicht als Grundlagen für eine internationale Zusammenarbeit auf der Basis der Gleich- berechtigung zu betrachten seien. Ein Bundestagsmandat mehr für die SPD Düsseldorf.(dpa) Die SPD hat in Nord- rhein- Westfalen auf Kosten des Zentrums einen Sitz im Bundestag mehr bekommen. Wie der Landeswahlleiter am Mittwoch be- kanntgab, entsendet die SpD in Nordrhein- Westfalen 47 statt bisher 46 Abgeordnete in den Bundestag, während dem Zentrum nur zwei statt bisher drei Sitze zustehen. Wie der Landeswahlleiter mitteilte, haben die endgültigen Feststellungen ergeben, daß in den Schnell-Meldungen 10 265 Zweitstimmen zu wenig gezählt waren, Nach den endgül- tigen Feststellungen erhalten die CDU 3755 und die SPD 4478 Stimmen mehr, während für das Zentrum 264 Zweitstimmen weniger abgegeben wurden als ursprünglich ange- geben worden war. Auch bei den übrigen Parteien haben sich die Zahlen verschoben, ohne daß bei der Sitzverteilung Aenderun- gen eingetreten sind. Nach dieser Korrektur wird die SPD im neuen Bundestag mit insgesamt 151 Abge- ordneten vertreten sein. CDU übermittelt dem DGB schriftlich ihre Forderungen Bonn.(UP) Magßgebende Mitglieder der ODU-Sozialausschüsse formulierten am Mitt- Woch in einem zweiseitigen Schreiben an den Bundesvorstand des DGB die Forderungen der CDU nach einer stärkeren Einflußnah- me und Beteiligung des christlichen Arbeit- nehmerflügels in der Führung der Einheits- gewerkschaft. Gleichzeitig wurde in dem Schreiben, das von Bundesminister Jakob Kaiser als Vorsitzendem der Sozial- ausschũsse unterzeichnet ist, der Bundesvor- stand des DGB zu Verhandlungen auf- gefordert. Bundesversicherungsanstalt für Angestellte eröffnet Berlin,(dpa). Die Bundesversicherungs- Anstalt für Angestellte wurde am Mittwoch im Sitzungssaal des Berliner Abgeordneten- hauses feierlich eröffnet. Bundesarbeits- minister Storeh sprach von einer ent- scheidenden Etappe in der Weiterentwick⸗ lung der sozialen Einrichtungen. In den letzten Jahren habe auf sozialpolitischem Gebiet viel Flickwerk geleistet werden müs- sen, um der Not zuerst dort zu begegnen, Wo sie sich am krassesten zeigte. Heute sei die Staats- und wirtschaftspolitische Entwicklung so weit vorangeschritten, daß ein endgültiger sozialpolitischer Oberbau errichtet werden könne. Im Rathaus der Republik Genf, einem etwas düsteren Verwaltungsgebäude im Horentinischen Stil, gibt es keine Treppen: Niemand sollte Treppen steigen müssen in diesem der Demokratie eingerdumten Bau- Werk. Der Edelmann sollte nicht vom Pferd, der Bauer nicht vom Esel steigen, um in die oberen Stockwerke zu gelangen. Der Kopfsteingepflasterte Aufgang wurde vor vierhundert Jahren gemacht, damit„jeder Esel“ jederzeit ins Rathaus kommen könne, Sagen heute die Genfer, die— trotz allem den Schalk im Nacken nicht verleugnen. Im Sitzungssaal ihrer Siebener-Regie- Tung gibt es ein altes Fresko, die gerechtes Urteil suchenden Räte ohne Hände darstel- lend, Reiner sollte bestechlich sein können, deutet Monsieur Tombet, der Chancellier, dieses zunächst befremdliche Bild. Die Genfer Waren(und sind) schon imrner abgebrühte Menschenkenner gewesen. Sie sind deshalb durchaus nicht etwa Sauertöpfisch und zögernd, sondern be- schwingt in Gang und Rede, höchst ele- Sant im Auftreten und geschmackvoll. Die modischen Uebertreibungen und die Ver- Sröberungen überlassen sie Fremden, die Aus aller Welt in diese bezaubernde Stadt, einzigartig vom Salève und vom Jura ge- Trahmt kommen, um den köstlichen Anblick dieses Stadtbildes am See zu haben und eine erkrischende Luft an den prächtigen Kal-Anlagen oder in den großartigen Parks Sinzuatmen. Reiche Familien müssen ge- radezu wettgeeifert haben, diese schöne Stadt durch das Schenken schöner Grund- stücke und Gebäude noch schöner und rei- cher zu machen. Kein Industrie- Schornstein verpestet den Luftraum. Es gibt einige Un- Donnerstag, 17. September 1953% Nr. 20 1 In Bonn ist noch alles im Fluß Bis zum 6. Oktober haben die Parteien noch Zeit, ihre Folgerungen aus dem Wahlergebnis zu ziehen Bonn, im September In der Entwicklung der Bundesrepublik Wird der 6. Oktober ein wichtiger Tag sein. Zum ersten Male wird an diesem Tage der neue Bundestag zusammentreten. Er hat den Kanzler zu wählen, der, wie es das Grund- gesetz beflehlt, für die Grundlage der Politik der nächsten vier Jahre verantwortlich ist. Nach der Entscheidung vom 6. September steht es wohl fest, daß kein anderer als Karzler in Frage kommt, als Dr. Adenauer. Um die Männer, die er in das Kabinett be- rufen wird, geht das Rätselraten vorerst Weiter. Einige Positionen werden sicherlich umbesetzt, aber wahrscheinlich bleibt die bisherige Koalition mit FDP, DP erhalten. Politische Beobachter rechnen außerdem mit einer Verstärkung durch den BHE. Klare Aeußerungen in dieser Richtung sind bislang weder von der einen noch von der anderen Seite gefallen. Es ist jedoch offenes Geheim- nis, dag die Leute um Krafft ganz gerne „dabei“ wären. Innerhalb der CDU, der stärksten Partei des neuen Parlaments, ge- Winnt der Gedanke Anhänger, die notwen- dige Zweidrittelmehrheit für etwaige Ver- fassungsänderungen sofort herzustellen und nicht erst dann auf die Suche zu gehen, wenn Not am Mann ist. 5 Adenauers Programm Strukturen und Einzelheiten seines poli- tischen Programms hat der Parteivorsitzende der CDU, Dr. Adenauer, auf der konstitu- jerenden Sitzung der Bundestagsfraktion am 16. September dargelegt. Augenpolitisch soll die europaische Integration vorangetrieben, die Zusammenarbeit mit den Nachbarstaa- ten vertieft und die Verteidigungsgemein- schaft verwirklicht werden. Gleichzeitig will man schrittweise ein Stadium herbeiführen, in dem sich die Bereitschaft der Sowjetunion zu Verhandlungen über die Wiedervereini- gung Deutschlands klar erweisen muß. Der innenpolitische Akzent soll betont auf der Sozialpolitik liegen. Anliegen der Christ- lichen Demokraten, die bereits im Wahl- kampf eine Rolle spielten, so die Förderung der Familie, die Hilfe für den Mittelstand und für die Jugend, werden Teile des Re- Sierungsprogramms sein. Hier werden CDU und CSU versuchen, manche Vorlage, die im ersten Bundestag scheiterte, erneut hervor- zuholen, etwa auf dem Gebiet des familien- gerechten Wohnungsbaues, der Familienaus- gleichskasse und der steuerlichen Bevor. Zzugung kinderreicher Familien. 5 Es ergibt sich aus der Stärke, mit der die Christlichen Demokraten in das Parlament von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen einziehen, daß die eigentlichen Entscheidun- gen vielfach schon in den Fraktionssitzungen der CDU/CSU fallen werden. Als Einheit betrachtet, ist die CDU/CSU willens, klare Folgerungen aus dem Wahlergebnis vom 6. September zu ziehen, sowohl was ihren Führungsanspruch anbetrifft als auch hin- sichtlich der Verantwortung gegenüber den Wählern, dabei wird sie intern manche Gegensätze überbrücken müssen. Die Abge- ordneten aus Schleswig- Holstein und Nieder- sachsen beispielsweise empfinden den Föde- ralismus des Grundgesetzes in mancher Hin- sicht als übertrieben und revisionsbedürftig, Während die Parlamentarier der CSU eisern auf der Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Länderhoheit beharren. Auch auf sozia- lem Gebiet lassen sich Stufungen verzeichnen, die auf der„Linken“ bis zum„Ahlener Pro- gramm“, auf der„Rechten zu konservativen Vorstellungen auspendeln. Ob diese Dinge im Plenum eine Rolle spielen werden, scheint vorerst fraglich; immerhin aber wirken sie bei der politischen Willensbildung der Gesamtfraktion entscheidend mit. Im Lager der Opposition Als einziger großer Gegenspieler der Christlichen Demokraten sind die Sozial- demokraten übriggeblieben. Wohin sie gehen werden, welche Folgerungen sꝛe aus dem 6. September ziehen, das weiß bis zur Stunde niemand. In den Büros der Friedrich-Ebert- Allee, dem Hauptquartier der Sozialisten, hängt überall das Bild Kurt Schumachers. Der Parteivorsitzende aber ist Erich Ollen- hauer. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger spricht aus ihm oft der Wunsch nach Aus- gleich, manche seiner Parteifreunde machen ihm dies zum Vorwurf. Das sind vor allem die jüngeren Kräfte, wie Wehner, Brandt, Erler, Arndt. Aber auch ältere Sozialdemo- kraten, etwa Löbe oder Kaisen, kritisieren. Die Wahl scheint auch bewiesen zu haben, daß Neutralitätsvorstellungen im deutschen Volk wenig Anklang haben. Der Untergang Heinemanns und Helene Wessel ist auch eine Lehre für Erler und Eichler. Jedenfalls stehen innerhalb der SPD ernste Diskussionen bevor. . FDP nicht ohne Sorge Der Wille der Freien Demokraten, wieder mit Adenauer zusammenzugehen, ist nicht ganz frei von Skepsis und Sorge. Etwas bitter sagte der Pressedienst der FDP, daß es nicht darauf ankomme, zwei oder drei Mister zu präsentieren. Für das Urteil der Wähler werde es ausschlaggebend sein, sein Dokumente über die Vertreibung Sie sollen als gültige Unterlagen Bonn.(dpa) Bundesvertriebenenminister Dr. Hans Lukas gchek übergab am Mitt- Woch der Oeffentlichkeit die ersten beiden Dokumentenbände über die Vertreibung der Deutschen aus Ost- und Mitteleuropa. Dr. Lukaschek wies darauf hin, daß die histo- rische Zusammenstellung den immer wieder auftauchenden ausländischen Veröffent- lichungen mit antideutschem Inhalt ent- gegentrete. Das Material sei streng gesichtet und von jeder Greueltendenz und Propa- gandaabsicht gesäubert worden. Jedes Wort sei auf die Goldwaage gelegt worden, Die Veröffentlichungen sollen gültige historische Unterlagen für spätere Forschungen geben. Die Dokumente sollen auf Mikrofilme kopiert und in dieser Form der Kongreßg- bibliothek in Washington und der britischen Nationalbibliothek in London übergeben werden. Prof, Schieder von der Universität Köln erklärte vor der Presse, die Dokumente Widerlegten vor allem die„Potsdamer Ge- schichtsklitterung“, wonach beim Zusam- menbruch 1945 nur wenige Deutsche in den Gebieten hinter der Oder-Neiße-Linie ge- blieben seien und die große Masse bereits vorher freiwillig nach Westen gezogen sei. Zur Zeit der Potsdamer Verhandlungen seien noch 5 650 000 Deutsche jenseits der Oder- Neiße-Linie gewesen. Insgesamt seien elf bis zwölf Millionen Ostdeutsche von den Leiden des Krieges und der Vertreibung be- troffen worden. Davon seien allein 2,1 Mil- lionen umgekommen, darunter 650 000 auf der Flucht, Hunderttausend durch Gewalt- —— Genf- am Kreuzweg der Völker Impressionen aus einer lebendigen Stadt getüme aus zurückliegenden Zeiten, als es noch wenig Elektrizität gab. Chemische Werke sind von Anfang an rhoneabwärts im Kanton angesiedelt worden. Die sorgsam gepflegten Parks mit Eichen und Ulmen in einer Fülle, die bei uns kaum bekannt ist, werden nicht engherzig und kleinlich bewacht. Wer nicht auf Bän- ken sitzen will, kann sich einen Stuhl grei- fen und inn dahin oder dorthin stellen, wie es ihm behagt, und wer sich mit seinem Buch auf dem Rasen ausstrecken möchte, bekommt auch dieses nicht verwehrt. Die Parks sind eine glückliche Ergänzung zu den Wohnflächen dieser raumarmen Stadt, deren Bauten in die Höhe streben, ohne Hochhaus-Charakter anzunehmen. Raum- armut kann für eine Stadt Vorteile haben, wenn nämlich nicht, dem Stadtkern aus- weichend, an den Stadtrand gebaut wird und, ehe man sich's versieht, neue Stadt- teile entstehen mit kostspieligen Sonder- Wünschen, Nicht ohne Ueberraschung liest der Besucher aus Deutschland an schmucken Häuserzeilen Schilder, die„Eigentum der Soundso-Versicherung! besagen: In diesem von Kriegen verschont gebliebenen Lande legen auch Versicherungsgesellschaften ihre Kapitalien in großzügigen modernen Wohn- bauten an. Deutlich ist zu sehen, wie in 30 Jahren Verbesserungen der àußeren Er- scheinungsform und der inneren Ausstattung Stute um Stufe, nicht ohne Miggriffe und Umwege, erreicht wurden bis zu einer Höhe der Annehmlichkeiten, die in anderen Ländern Großverdienern allein vorbehalten blelbt. Die sechs-, acht- und zehnstöckigen Blockbauten schieben sich in die saftigen Rasenflächen und in alte Baumbestände vor. für spätere Forschungen dienen taten der Roten Armee und Hunderttausend durch Zwangsdepor tationen Eine Million lebe noch in den Ostgebieten. Die Flucht vor der Roten Armee könne nicht als frei- Willige Aufgabe der Heimat hingestellt wer- den. Die zurückgebliebenen Deutschen hät- ten später ihre Ausweisung als Befreiung empfunden, da die Lebensbedingungen für sie unerträglich gemacht worden seien. Die jetzt vorliegenden beiden ersten Bände betreffen den Nordosten und enthal- ten 382 Dokumente, die aus viertausend aus- gewählt wurden. Im ersten Abschnitt wird die Flucht vor der Roten Armee in Ost- preußen, Westpreußen, Pommern, in den Westlichen Gebieten des polmischen Staates, in Ostbrandenburg und in Schlesien geschil- dert. Der zweite Abschnitt behandelt die Zerstörung der Lebensgrundlagen der ost- deutschen Bevölkerung seit 1945. Der dritte Abschnitt umfaßt die Austreibung und Aus- Weisung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder und Neiße. Die beiden ersten Bände sollen noch durch eine Sammlung der Gesetze und Ver- ordnungen ergänzt werden, die von den Ver- treibungsstaaten über die Behandlung der Deutschen erlassen wurden. Ferner wird ein Band über den südosteuropäischen Raum mit Rumänien, Jugoslawien, Ungarn und der Slowakei, ein Band über den böhmischen Raum(Sudetenland) und ein Ergebnisband herausgegeben. In diesem letzten Band soll alles zusammengefaßt werden, was vom historischen und politischen Gesichtspunkt aus zum Thema der Vertreibung zu sagen ist. eigenes geistiges Profil auch in der Regie, f rungsarbeit zu wahren. Deshalb müsse sich* das Hauptinteresse in der nächsten Zeit auf das Regierungsprogramm und den späteren Regierungskurs richten. In diesen Fest. stellungen wird jene Kritik an Blücher sicht. ef bar, die in den internen Auseinanderzetzu. gen der Freien Demokraten seit dem 6. Sep- tember nicht verstummen will. Auch hier sind alle Folgerungen noch offen. Das aktuelle Porträt: Vijaya Lakshmi Pandit Auch der beste Zweck kann nicht die schlechten Mittel heiligen! Als Anhängern Gandhis hat Frau Lakshmi Pandit dieseg Prinzip gerade für die Arbeit der Verein. ten Nationen immer wieder empfohlen, Dag ihre eigenwilligen Verständigungsbemühun. ger zwischen Ost und West nicht mißver. standen wurden, dafür garantierte die per- sönliche Lauterkeit der ehemaligen ig. dischen Botschafterin, die ihr endlich unab. hängig gewordenes Land von 1947 bis 199 beim Kreml und danach zwei Jahre in Wa, Hani shington vertrat, 1952 als Leiterin der n- dischen„Mission des guten Willens“ Roß. china einen Besuch abstattete und im März dieses Jahres von den Ostblockstaaten für das Amt des UNO- Generalsekretärs vor- geschlagen wurde. Sieben Jahre nach ihrem offiziellen n- ternationalen Debut als Leiterin der n. dischen Delegation bei der ersten Vollver- sammlung der Vereinten Nationen, an derm Wiege in San Franzisko sie 1945 als Be. obachterin stand, besteigt die 53Jährige d Schwester des um 11 Jahre älteren indischen- Premiers Nehru den Präsidentenstuhl in fen Plenarsaal des„Kapitols des Friedens wie man das neue UNO-Gebäude in Neu in K Vork nennt. Die edlen Worte und Idea fit eine der Charta der Vereinten Nationen aud brik ein kür den kleinsten Mann in der hintersten i Vinci. Ecke des Erdballs wahr zu machen— ft re fi diese mit Elan und Feuer vorgetragene De. vise erntete die Rechtsenwaltstochter àu mas ch Allahabad schon damals starken Beifall f weit v dem auch Molotow und Wyschinski es iu e erst h gegenüber nie fehlen ließen. e Firme Indessen hatte diese moderne Tocher mardo Indiens, die den kostbaren Sari mit soi namen„die Schöne“ rechtfertigt, schon beachtlichen Leistungen auf nationale ſirderung Ebene aufzuwarten. Dreimal bezahlte den Kore reiche und verwöhnte Brahmanin aus di l höchsten indischen Kaste, die unter ihre breakrie englischen Gouvernante im elterlichen, Haun den U des Frohsinns“ eine ausgezeichnete mode Erziehung genoß und erst mit neun Jahr die eigene Landessprache erlernte, iht Teilnahme an der indischen Unabhängte keitsbewegung und der Antikriegsprops 8 ganda mit Gefängnisstrafen. Nur ihr startzſin ausge Wille konnte ihr über diese körperlicher Motile und seelischen Belastungen weghe lla Brand denen ihr Gatte und Mitstreiter in der ars Wurde dischen Konkregpartei 1944 erlag. baden, di, ld oder die Vereinigten Staaten kam, wo ihre di u der Töchter studierten, empfing man sie d bereits als inoffizielle Botschafterin des%, dischen Volkes und sparte nicht an Sym. pathiekundgebungen für die tapfere dug n, kämpferin der Freiheit, die während d Krieges zwei Jahre lang Präsidentin d Aus R. allindischen Frauenkongresses war. 1 7 übernahm sie dann den Posten des G 3 sundheitsministers in der indischen 1 mel 301 terimsregierung, nachdem sie schon Dell 9 Jahre vorher als erste Inderin auf einen Ministersessel im Gesundheits minister, der Vereinigten Provinzen bewiesen bale, daß eine Frau in ihren Leistungen den Mann nicht nachzustehen braucht. So dürfte es der hervorragend begabte pie de Politikerin, die als Kandidatin der Kongrel partei der zweiten Kammer des indische. Parlaments angehört und ihren schalte. Intellekt und diplomatisches Geschick aullſag gehe auf internationaler Ebene bereits bewien en 143 hat, nicht an dem Rüstzeug fehlen, vor deb Weltparlament„ihren Mann zu stehen 5 4 —— Keine Wohnung ohne Loggia oder Balkon, in allen Häusern Personenaufzüge und Müllschlucker, Kühlanlagen in den Speise- kammern, Waschküchen im Erdgeschoß neben großzügig eingerichteten Empfangs- hallen, weil ebenerdige Wohnungen in Genf kaum zu vermieten sind! Der Sozialwoh- nungsbau(mit Zuschüssen) unterscheidet sich vom anderen dadurch, daß er Dusch- einrichtungen in die Wohnungen und Bäder als Gemeinschaftsanlagen in die Erd- geschosse verlegt, die Zimmer etwas kleiner und niedriger macht. Im Zusammenhang mit der grünen und luftigen Umgebung las- sen sich solche„Entbehrungen“ verkraften. Die neuen Schulbauten, zweistöckig und Uichtdurchflutet, abseits von allem Verkehr in Rasengärten, sind vorbildlich, nicht zu vergleichen mit dem altehrwürdigen Bau- tenkonglomerat des von Calvin gegründeten College in der Nähe der das Stadtbild prägenden Kathedrale St. Pierre mit ihrer charakteristischen Türmegruppe, die weit- her und weithin zu sehen ist wie der rie- sige Springbrunnen auf der Mole. Wie sein Strahl steigt und fällt, wird von Genfern und Fremden tagtäglich aufmerksam stu- diert. Alle atmen auf, wenn die Bise den fallenden Wasserstaub stadtwärts treibt. Pitiè avec les piétons(Mitleid mit Fuß- gängern) möchte man sagen angesichts der Schwärme von Radfahrern, der Rudel von Motorisierten. Elegante Genferinnen findet man am Steuer der schmucken Wagen, aber auch auf Motorrollern, In dieser geschmack- vollen Stadt gedeiht auch die Geschmacks- verirrung der motorisierten Fahrräder mit ihren infernalischen Zweitaktmotorgeräu- schen, Selten hört man aber im Verkehr ein lautes oder grobes Wort. Der Fahrer, dem du die Vorfahrt eingeräumt hast, wird es nie versäumen, sich mit deutlicher Vernei- gung am Steuer zu bedanken, und die Ver- Kkehrspolizisten sind zwar unerbittlich genau, aber nicht ohne erfrischenden Witz.„Nichts Passiert? Allez, allez hopp!“ Schalterbeamte, Straßenbabhnschaffner, Postboten sind von erfreulicher Höflichkeit, niemand trägt eine „Amtlichkeit“ zur Schau als Freibrief für fatale Launen. Von dem Glanz der Laden- geschäfte kann nur schwer eine Vorstellung gegeben werden, aber auch der Gemütskitsch der Fremden kommt in den Andenkenläden ausgiebig auf seine Rechnung Das Leben ist teuer in Genf, aber Löhne und Gehälter sind entsprechend. Die Genfer wissen zu leben, aber sie denken an den notleidenden Mitmenschen auch noch bei je- dem Konzertbillett, das den Vermerk„Droit des pauvres inclusive“ trägt. Kein Genfer erlaubt sich etwas, ohne den Armen„ihr Recht“ zukommen zu lassen. Mit diesem praktischen Idealismus wurde Genf die welt- bekannte Stätte der großen Hilfsorganisatio- nen. Indessen ist doch zu bedenken, daß auch Leni n Jahre hindurch sich dieses Leben aus der Nahe betrachtete und hier seine kal ten Sätze über Umsturz der westlichen Ge- sellschaft und Erziehungsdiktatur geschmie- det hat. Kaum 150 000 Einwohner zählt die Stadt, der kleine Kanton fügt der Republik nur 62 000 Einwohner hinzu. Die alteingesessenen Genfer sind an der Einwohnerzahl nur mehr mit 46 000 beteiligt, aber die Stadt hat eine gewaltige assimilierende Kraft. Der kleine Stadtstaat kann— wie bei uns in der Bun- des republik nur Bremen oder Hamburg sein bedeutendes Steueraufkommen für sich selbst verwenden. Daher denn auch seine hervorrragenden Bildungseinrichtungen und Sammlungen. Gewaltig ist das Vertrauen, das alle Welt der Schweiz im allgemeinen und Genf im besonderen entgegenbringt. Bei solchem Kapitalüberfluß gedeihen Unterneh- mungen und Wohnbau. Aber auch in Genf wird mit Wasser gekocht und nicht gen bert, und alles, was verzehrt wird. muß l vor hart erarbeitet werden. Weitblickend genug sind die Genfer, einzusehen, daß die Stabilisierung der e 1 5 päischen Geschicke durchaus nicht auge Euro f 5 n Lehe hunderten bewährtem Geschick schalten 4 sich in Welthandel und Welthändel ein, 5 1 nünftige Lösungen vorbereitend und if fr dernd. hre große Weltgewandtheit hat Abstand und Abschied nehmen lasssen 5 der düsteren Seite kalvinistischen Geng Rousseau behielten sie in dankbarer. inmerung und für Voltaire haben sie Sch 1 chen. Bei alledem ist es fast erstaunlich 4, diese selbstsichere Stadt zum Gesensu ihrer berühmten internationalen Bee 5 gen in diesem Jahre die Angst gemacht ul die Herzensangst, die das Abendland seine überseeischen Anhängsel auszuh 9 droht. Auf ihr Programm hat sie aber 4 die geistigen Elemente für ihre Uebe 1 dung gesetzt. Für„Untergangsstimmunfe,“ und andere Erscheinungen europitsche 0 signation ist das aktive Genf ungeelze g Aegyptisches Re volutionstribunal 1 nimmt seie Arbeit auf Kairo.(UP) Das von Aegyptens Pr ten, Mohammed Naguib, ang Kü „Revolutionstribunal“ wurde am M 1 gebildet und hat sofort die Arbeit aufgen men. f Informationsminister Saleh Sa le h, de fes einige Einzelheiten über eine entdeckte 5 schwörung bekanntgegeben. Der 54 beg Regierung Naguibe sei für Juli 195 mee un Bor gewesen. Die Regierung besitze Dok 8 Wonach die Verschwörer„mit einer 4 dischen imperialistischen Macht“ in Verbindung gestanden hätten. den egn. nale nen. Ol, der Sr nom e nach ochte die Donnerstag, 17. September 1953 MORGEN as sonst noch ges chan der ersten Hälfte dieses Jahres wurden Oesterreich fast 900 Personen wegen warzhörens behördlich belangt und Geld- en und Gebührennachzahlungen in e von 136 000 Schilling verhängt. Außer- wurden mehr als 200 Radioapparate lagnahmt und über 100 rechtskräftig verfallen erklärt. * eine Radiogebühren brauchen jene sjordanischen Hörer zu zahlen, die sich en Radioapparat selbst gebastelt haben. her gibt es in Transjordanien eine große ahl von Radiobastlern. Sie sparen jähr- immerhin einen Betrag in Höhe von * jugoslawische Ortschaften, Straßen und biken dürfen nach einem Beschluß der onalversammlung nicht mehr nach Prä- nt Tito oder anderen Politikern benannt den. Der stellvertretende Ministerpräsi- Kardelj nannte den Brauch„nicht nur acklos, sondern auch politisch schäd- * ei einem schweren Bootsunglück auf der u sind 23 Menschen, darunter mehrere der, in den Fluten umgekommen. Ein n, in dem sich u. a. 30 Landarbeiter be- f den, sank wegen en, 5 ezahlte d. ach einem Bericht der Weltgesundheits- misation(WHO) hat sich die Zahl der bekälle im Jahre 1952 gegenüber dem r weiter verringert, während sich die urtenziffer allgemein auf der bisherigen e gehalten hat. Die in dem Bericht ver- ſentlichten Zahlen beruhen auf statistische ebungen aus 37 Ländern. * Einen geharnischten Protest gegen die eberstunden der Gemeindeangestellten leg- e Einwohner von Storrington Eng- beim Bürgermeister ein. Sobald näm- die Beamten ihre Rechenmaschinen in lieb setzen. werden die Bilder auf den sehschirmen gestört. 5* im Kunstgewerbemuseum Kopenhagen eine amerikanische Büromaschinen eine Ausstellung zu Ehren Leonardos mei, der vor nahezu 500 Jahren Ent- e für mechanische Fonstruktionen, radgetriebe, Luftpumpen, Waffen und aschinen geschaffen hat. die seiner- weit voraus waren und zum Teil Grund- erst heute konstruierter Maschinen sind. Firma hat zahlreiche Modelle der von Enardo angegebenen Konstruktionen an- igen lassen, die in der Ausstellung ge- igt werden. 5 Amtliche Kreise Kolumbiens sind ent- cht darüber, daß die USA ihrem Lande ich eine Rechnung in Höhe von zehn ionen Dollar für die Verpflegung, Be- erung und Ausrüstung des kolumbieni- en Korea- Bataillons präsentierten. Kolum- ien hatte der UNO 5000 Mann für den Loreakrieg zur Verfügung gestellt. Sie waren den USA ausgerüstet worden. Den Emp- der Rechnung dafür hatte man in Bo- nicht erwartet. 5 5 1 3 f Indianerdorf Becerril an der vene- misch- kolumbianischen Grenze wurde ausgehungerten Indianern vom Stamme Motilone überfallen, ausgeplündert und rand gesteckt. Drei Einwohner des Dor- s wurden getötet. Die Motilone sind No- den, die in dieser Jahreszeit nicht genug oder Fische erbeuten können. 2 der argentinischen Provinz Cordoba engte sich ein 24 jähriger Mann mit einer lamitpatrone in die Luft. Er hatte einen fektigen Streit mit seiner Braut gehabt, ihm eine Versöhnung unmöglich schien. * us Reue darüber, seinen eigenen Va- bei einem Familienstreit erschossen laben, richtete der junge südafrikanische el du Triou kürzlich seine Pistole gegen e eigene Schläfe und drückte ab. Im mesburger Krankenhaus stellte sich heraus, daß er seinen Vater nur leicht etzt hatte. Lionel starb an der schweren gyerletzung kurz nach Einlieferung. * ie der Sender Moskau mitteilt, werden aächst in der Sowjetunion Tausende von gien Läden und Gaststätten eröffnet wer- damit der Lebensstandard der Bevölke- gehoben wird. Bis zum Jahresende en 1450 neue Läden und 900 Gaststätten Art ins Leben gerufen werden. Les Saintes-Maries-de-la-Mer, Wallfahrtsort der Zigeuner Dieser Bericht stammt aus der Feder eines Mannes, der viele Jahre hindurch das Le- ben eines, clochard“, eines Landstreichers, führte. Sein vor nicht langer Zeit erschie- nenes Buch mit dem Titel„Paris insolite“ „Das ungewöhnliche Paris“), in dem er sein Vagabundenwesen schildert, machte seinen Namen über Nacht bekannt. Zwischen den seßhaften Bauern Südfrank- reichs und den Zigeunern, der„verfluchten Rasse“, herrschen in jedem Jahr nur wenige Tage des Burgfriedens. Sobald die Zeit der jährlichen Wall- fahrten nach Saintes-Maries-de-la-Mer her- rannaht, öffnen sich alle Landstraßen der Provence den Planwagen des fahrenden Volkes mit Bereitwilligkeit. Sogar die stren- gen Gendarmen zeigen sich den Zigeunern gegenüber freundlich gesinnt und die am Ortseingang aller französischen Dörfer auf- gestellten Schilder, die den Nomaden das Lagern im Freien untersagen, bleiben jetzt unbeachtet. Zweimal im Jahr kommen weit über 10 000 Zigeuner aus allen Teilen Europas nach dem Süden Frankreichs: Hausierer und Straßenhändler, Topf- und Stuhlflicker, Korbflechter usw., aber auch wohlhabende Pferdehändler. Ihre Zahl veränderte sich kaum von einem Jahr zum anderen, nur in Von Jean-Paul Clébert diesem Jahr schienen einige nicht gekommen zu sein. Wäre es denkbar, daß sogar die Zi- geuner weniger fanatisch an ihren uralten Traditionen hingen? Fremde gab es indes mehr denn je zuvor. Aus allen Ländern der Erde— unter ihnen erstaurilich viel Skandinavier— strömten sie nach Südfrankreich und profanierten die fromme Wallfahrt der Zigeuner zu einer ge- wöhnlichen Touristenattraktion, die von Jahr Zzu Jahr an traditioneller Eigenart einbüßt. In der drückenden Hitze rollten Hunderte von Wohnwagen und Karren durch die Camargue. Es war ein bunter und wunder- licher Zug von rumpelnden, knarrenden, mit Draht notdürftig zusammengeflickten Plan- Wagen, die von kurzatmigen Gäulen gezogen wurden bis zum prächtigsten, mit allem nur erdenklichen Komfort eingerichteten Wohnwagen samt Zugmaschine. Der Fort- schritt und die Macht des Geldes haben auch die Zigeuner nicht unberührt gelassen. Die meisten von ihnen kommen aber nach wie vor im altbekannten Zigeunerwagen, den die Männer mit einem großen Aufwand an laut- knallenden Peitschenhieben lenken, während die barfüßigen Kinder den Wagen um- schwärmen und die Frauen in ihren langen Röcken stolz nebenher schreiten. Amerikanische Tischsitten erregen Anstoß Amerikaner essen mit der rechten, nicht mit der linken Hand Der englische Meister-Gastronom Sidney Colin ist den Amerikanern ernstlich böse, denn nur sie und ihre„unmöglichen“ Tisch- sitten sind seiner Ansicht nach an der Nervosität der europaischen Kellner schuld. Nach amerikanischer Sitte ist es nicht üblich, nach Beendigung der Mahlzeit Messer und Gabel nebeneinander auf den Teller zu legen.„Wie soll ein Kellner da schließlich wissen, ob er abservieren darf?“, stöhnte Colin.„Erst muß er minutenlang um den Tisch scharwenzeln, um zu beobachten, ob der Gast weiter ißt, und wenn er keine anstalten macht, weiter zuzugreifen, muß der Kellner dennoch erst fragen, ob der Gast fertig ist. Kein Wunder., wenn ein Kellner dabei nervös wird. Die Franzosen machen nach Angaben Colins unter den übrigen Europäern zwar auch eine Ausnahme und legen Messer und Gabel zum Zeichen, daß sie fertig sind, nebeneinander neben den Teller. aber die Amerikaner lassen das Besteck wahllos auf oder neben dem Teller herumliegen. Nor- malerweise aber ist das gekreuzte Besteck Auf dem Teller das Zeichen des Gastes, daß er noch bedient sein möchte. Selbst das Essen mit der rechten statt der linken Hand, das zum guten Benehmen der Amerikaner gehört, verdrießt den kritischen Gastronomen.„Warum können die Ameri- kaner nicht wie alle anderen die Gabel mit der linken Hand zum Munde führen, anstatt ständig nach dem schneiden die Gabel von der linken in die rechte Hand hinüberzu- Wechseln?“ Solche Kleinigkeiten können zu den größten Differenzen führen. behauptet Colin und plädiert dafür, daß die Vereinten Nationen dieses Kapitel in ihr Erziehungs- programm aufnehmen und den Amerikanern europàische Tischmanieren beibringen. Ganz im Vertrauen meinte Colin:„Ob ich den Amerikanern einmal verrate, daß das einzige Land, das mit Messer und Gabel ebenso planlos herumhantiert— Rußland ist?“ * Ueber Nacht verwandelt sich die sonnen- durchglühte Kleinstadt Saintes-Maries-de- la-Mer, die an der Mündung des Rhéne- stromes liegt, in ein unübersehbares Heer- lager, durch welches man sich sogar zu Fuß kaum noch einen Weg bahnen kann. Nach- uralter Sitte und Gewohnheit lassen sich die Zigeuner mit unglaublicher Schnelligkeit häuslich nieder. Kaum sind die Pferde aus- gespannt, so entzünden die alten Weiber— die entweder„Puria“ oder„Mami“ genannt werden— schon das Feuer, richten unter freiem Himmel ihre Küchen ein und span- nen ihre Wäscheseile. In dem verwirrenden Durcheinander der Karren und Fahrzeuge stecken die Männer die Lagerplätze ihrer Sippen ab. Dann gehen sie meist ins Wirts- haus, um dort ein Glas zu trinken und zur Guitarre zu singen. Die zerlumpten, aber strahlenden Kinder, die„Chavoré“, rennen halbnackt durch die Gassen und umschwär- men die Touristen, während die traumhaft schönen jungen Mädchen, die„Broyas“, weis- sagend umherstreifen. Für die Dauer von drei Tagen und drei Nächten verwandelt sich die kleine Stadt in einen einzigen großen Jahrmarkt. Auf den Terrassen der Caféhäuser spielen die Män- ner, die„Manouches“ ihre Guitarren und singen zum Tanz der Mädchen. Um sie her- um zeigen Taschenspieler, Akrobaten, Jong- ieure und Tierbändiger ihre Künste. Denn auch der Beruf kommt bei diesen Wallfahr- ten, die eine groge Kirmes sind, nicht zu kurz. Wer es geschickt anfängt, kann ein schönes Stück Geld dabei verdienen. Auf einem der eisernen Caféhaustischen Sitzt eine wundervolle blonde Frau, eine „Ceraque“, wie man sie in der Carmargue nennt. Von ihrer wilden Schönheit angelockt, dommen die Männer— auch die männlichen Touristen— einer nach dem anderen her- bei, um sich von ihr die Zukunft aus der Hand lesen zu lassen, und ihre überlegene Gelassenheit macht sie nur noch begehrens- werter. Sogar die Landgendarmen lassen sich bezaubern: in einer Ecke, halbverborgen, steht ein riesiger Polizist, der sichtlich ganz vergessen hat, daß er eigentlich dazu da ist, den Wilderern das Handwerk zu legen, weil eine uralte Zigeunerin, die Zigarette im Mundwinkel, ihm tuschelnd eine glänzende Zukunft verspricht.(Schluß folgt) Arbeiter priester-ein ungeklärtes Experiment Priester in Frankreich und Italien leben als Bergleute und Autoschlosser Die Arbeiterpriester werden von höch- ster kirchlicher Seite als ein ungeklärtes Ex- periment angesehen. Diese Priester. die als Bergleute, Hafenarbeiter und Autoschlosser leben, seien vielfach in einem außerordent- lich engen Kontakt mit kommunistischen Wenn das Auto aus der Bischofsstadt kommt Abbé Duchateau ist ein wirklicher Don Camillo“ f Die Mitglieder der katholischen Gemein- den Peuplingues, Bonningues und Escalles in der Nähe der französischen Kanalküste haben beschlossen, dem Bischof von Arras die Stirn zu bieten: Wenn das Auto aus der Bischofsstadt kommen sollte, um den Abbé Marcel Duchateau abzuholen, wollen sie das Pfarrhaus mit Pflügen, Karren, Dreschma- schinen, Eggen und Traktoren verbarrika- dieren und den Weg notfalls mit ihren Lei- bern blockieren. Abbé Duchateau, der jeden Sonntag in drei Gemeinden die Predigt hält, mit seinem klapprigen roten Auto manchmal Taxidienste tut, indem er seine Gemeindemitglieder zum Entbindungsheim, Gericht, Krankenhaus, in die Stadt oder zu anderen dringenden Ge- schäften fährt, der einmal in der Woche die Einwohnerschaft im Gemeindesaal versam- melt, um ihnen eigenhändig Filme vorzufüh- ren, der während der Besetzung die Wider- standskämpfer deckte, trägt nicht zu Unrecht den Spitznamen„Don Camillo“. Er soll ge- nau wie der„Don Camillo“ der Leinwand, versetzt werden. Allerdings will ihn die Ge- meinde, die ihn wie einen Vater liebt, erst gar nicht fortlassen. Während er jetzt seine Predigt für den Sonntag ausarbeitet, sind wieder drei Bitt- schreiben an den Bischof unterwegs, die von den Gemeinderäten und dem Großteil der „Natürlich sind wir für Europa“ Ergebnisse einer Werbeaktion in einigen Bezirken ihres Landes führte de Jugendgruppe der französischen Sektion Zuropälschen Bewegung eine Werbe- on kür den Zusammenschluß des Kon- ats durch. Den interessanten Ergebnis- sollte überall eine gleichstarke Bedeu- eigemessen werden. eransfaltet wurden 21 Versammlungen kern und Kleinstädten. Obwohl die kelpresse regen Anteil nahm und die udleebungen mit einer Ausnahme von den eiligen Bürgermeistern selbst geleitet aden, blieb das Echo gering. Die Men- an auk dem Lande nahmen zumeist mehr gel als die Städter, oft aber Wohl. wie richt resignierend feststellt, weil es dem Dorfe an sonstigen Abwechslungen Ueberall traf man politischen Dingen ber auf Gleichgültigkeit.„Natürlich n Wir kür Europa“, sagte einer,„es zu en ist aber nicht die Aufgabe des Bür- Sondern des Abgeordneten“. Für die zen der Verteidigung des Kontinents de kaum Verständnis aufgebracht. Jeder zuhig, abgesondert und„weit vom N lebt, sieht keine Gefahren und dem- i 5 5 keine Notwendigkeit, ihnen zu n. Srößte Feind der„Aufklärung“ ist nach wie vor die Unw¾issenheit. Selten mochte man grundlegende Kenntnisse r die einzelnen europaischen Grundpro- s kestzustellen. Selbst Bürgermeister bessere Nahrungsmittel 8 Bonn ist jetzt eine Zweigstelle des Acnationalen Instituts zur Förderung ti hochwertiger Nahrungsmittel ge- worden. 5„ 1 3 waren über den Stand der europäischen Einigung höchst unvollkommen unterrichtet. Der Bericht empfiehlt deshalb, die Men- schen zunächst einmal mehr denn je mit sachlichen Informationen über die Vorgänge um die Bildung Europas zu orientieren. Einwohnerschaft unterzeichnet sind. Eine De- legation ist in dei vorigen Woche unverrich- teter Dinge aus Arras zurückgekommen. Der Bischof hat sich bisher nicht erweichen las- sen.„Aber wie kann irgend ein anderer Priester, wie gewissenhaft er auch sei, unse- ren Abbe ersetzen?“, heißt es in den Briefen an den Bischof,„die verkörperte Selbstauf- opferung, ein lebender Don Camillo? Wir sind eine gute Gemeinde Seit der Revolution 1789 haben wir nur vier Pfarrer gehabt.“ Funktionären und damit aus verschieden- artigen Gründen zuweilen in ein schwieriges Verhältnis zu kirchlichen und staatlichen Stellen gekommen Von zuständiger kirch- licher Seite in Frankreich wird versichert, daß der Papst im Augenblick eine Erweite- rung des vor allen Dingen in Frankreich und Italien betriebenen Experiments der Arbeiterpriester nicht wünsche. Der päpstliche Nuntius in Frankreich, Msgr. Marella, hat sich an die Leiter der Diözesen mit großen Arbeitergemeinden um Auskunft über die mit den Arbeiterprie- stern gemachten Erfahrungen gewandt. Kar- dinal Pizzardo hat in seiner Eigenschaft als Präfekt der Kongregation der Seminare in einem von der„Semaine religieuse du Dieucese de Chartres“ veröffentlichten Brief den Leitern der französischen Diözesen un- tersagt, den katholischen Seminaristen wei- terhin zu erlauben. zur Vorbereitung auf den künftigen geistlichen Beruf während der Ferien als Arbeiter in die Betriebe zu gehen. Rätsel um den„dreizehnten Sarg“ Im Jahre 1943 soll im Fronsac eine Kabarett-Sängerin„verschwunden“ sein In Frankreich hat es großes Aufsehen erregt, als man in der Familiengruft der Familie Dorneau in Fronsac einen„drei- zehnten Sarg“ fand, der mit den Toten der Familie nichts zu tun hat. Die merkwürdige Angelegenheit mit dem „dreizehnten Sarg“ kam zutage, nachdem P. Dorneau, ein angesehener Einwohner der Stadt Fronsac, die Behörden ersucht hatte, die 12 Särge seiner Familie aus bestimmten Gtdinden zu öffnen. Groß war die Ueber- raschung der Behörden, als man einen wei- teren„überzähligen Sarg“ fand, der nicht zur Familie Dorneau gehörte. Noch größer War die Bestürzung, als man beim öffnen des Sarges die Leiche einer gut gekleideten jungen Dame fand, die noch ziemlich gut er- halten war. Nur der Schädel der Leiche war zertrümmert, was auf ein Verbrechen schlie- Ben läßt. In der Stadt sind Gerüchte verbreitet, wonach dort im Jahre 1943 eine Kabarett- Sängerin„verschwunden“ sein soll, die in guten Beziehungen zu den deutschen Besat- zungsbehörden stand. Die Totengräber der Stadt erklärten, daß sie den mysteriösen Sarg in der Familiengruft nicht beerdigt hätten. Man stellt zugleich fest, daß ähnliche Ergebnisse auch in allen anderen Ländern des Kontinents anfallen würden. Gleichgül- tigkeit, Unwissenheit und das beruhigende Gefühl um die Existenz der anderen, die das vielgepriesene Europa schon schaffen wer- den. Das sind die Negativposten, die es zu beseitigen gilt, wenn man Europa wirklich will. Europäische Volksgesundheitswoche 1954 in Koblenz Eine europäische Volksgesundheitswoche für das Jahr 1954 in Koblenz kündigte die „Arbeitsgemeinschaft der Volksgesundheits- bewegung“(ADV) am 14. September wäh- rend ihrer Arbeitstagung in Stuttgart an. Während dieser Volksgesundheitswoche sol- len vor allem Fragen der naturgemäßen Lebens- und Heilweise sowie die der biolo- gischen Bodenbearbeitung international dis- kutiert werden. 5 Die Devise„gesunder Boden— gesunder Mensch“ war auch das Hauptthema der Wochenendtagung und eines Landbaulehr- ganges in Stuttgart, die unter der Leitung von Dr. med. Rudolf Finke(Velpert) stand. Dabei wurde von den Referenten besonders auf die Zusammenhänge zwischen der stän- dig ansteigenden Denaturierung und Chemi- sierung unserer Nahrungsmittel und der auf- fallend zunehmenden Zivilisationskrankhei- ten hingewiesen, Die Hauptforderung der etwa 200 Teilnehmer war, den Boden so na- türlich wie möglich zu bearbeiten und ihm Fremdstoffe fernzuhalten, die zwar quan- titative Erfolge brächten, aber erhebliche gesundheitliche Schäden beim Menschen zur Folge hätten. Der durch seine Forschungen auf dem Gebiet der Bodenbakterien bekanntgewor- dene Frankfurter Dozent Dr. Rusch stellte den Grundsatz heraus, daß erworbene biolo- gische Eigenschaften und Schädigungen ver- erbbar seien, und daß bei der Bodenbearbei- tung ein Ausgleich für die fehlenden orga- nischen Stoffe durch Bereitung von Humus notwendig sei. Humus sei keine Ansammlung toter Stoffe, sondern ein lebendiger Organis- mus. Diplomlandwirt Bayer, Dresden, und der Als Verfasser des Buches„Kraut und Rüben“ bekannt gewordene Landwirt Stellwag ver- wiesen vor allem auf die erheblichen Schä- digungen durch einseitige Anwendung von Kunstdünger und Spritzmittel. Beide for- derten eine Bevorzugung des Vollkornbrots kür die Volksernährung. Professor Dr. Dr. Tropp, Stuttgart, bewies an Hand neuer wissenschaftlicher For- schungsergebnisse die zunehmenden Gefah- ren der Denaturierung der meisten gebräuch- lichen Lebensmittel und der VJeberbelastung unserer Böden durch künstliche Düngung. Tropp sprach sich auch gegen die Ver wen- dung innertherapeutischen Pflanzenschutz- mitteln aus und bezeichnete die Verwendung natürlicher Nahrung als den größten Sicher- heitskoeffizienten gegen Zivilisationsschäden. * Europa im Kommen Hamburg: Treffpunkt kür Spediteure Die Internationale Föderation der Spedi- teurorganisationen FIATA) hält in Verbin- dung mit dem seit Jahrjehnten traditionel- len deutschen Spediteurtag vom 27. bis 30. September in Hamburg ihre Generalver- sammlung ab. Alle die Verkehrswirtschaft berührenden Fragen kommen zur Diskus- sion. Eine„Spediteurbörse“ und eine Ver- bandsschau,„Helfer der Spedition“, werden den Teilnehmern Gelegenheit zum Erfah- rungsaustausch auf internationaler Ebene bieten. Europas Atomforschunss⸗ Institut arbeitet Europas kernphysikalisches Forschungs- laboratorium in Genf an dessen Bau gegen- Wärtig schon gearbeitet wird soll 302 Per- sonen beschäftigen unter anderem 75 Wis- senschaftler 29 Büroangestellte und 67 Halb- oder Nichtspezialisten. Eine Gruppe für theoretische Arbeit hat mit Unterstützung der in den einzelnen Ländern bestehenden kernphysikalischen Einrichtungen die ersten Aufgaben bereits übernommen. Gegenwär- tig untersucht man ob mit dem„Cyclotron“ der Universität Upsala und dem von Liver- pool auch praktische Studien über das Wesen und die Struktur von Atomkernen möglich Sitid. Hilfe für wohnungslose Familien Die Internationale Organisation der Fami- lienverbände(Sitz Paris) gründete in Brüssel ein Sonderbüro zur Unterstützung internatio- naler Wohnungsprobleme. Zusammen mit dem Internationalen Rat der Bauindustrie 5 N Blick ins Land Aus Seenot gerettet Bremen. Rettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger brachten am Dienstag bei schwerem Süd- ostwind und grober See in der deutschen Bucht drei in Seenot geratene Schiffe in Sicherheit. 5 Seenotrettungskreuzer im Bau Bremen. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger läßt in Bremen- Vegesack einen modernen Seenotrettungs- kreuzer bauen. Dieser besonders manövrier- fähige Rettungskreuzer soll eine bisher bei dieser Schiffsart nicht erreichte Geschwin- digkeit von 20 Knoten haben. Das Schift wird voraussichtlich Anfang nächsten Jah- res in der Nordsee in Dienst gestellt. Schweres Badeunglück auf Borkum Aurich(Ostfriesland). Von über 30 Kin- dern, die am Südstrand von Borkum am Montag durch eine unerwartet aufkommende hohe Flutwelle ins Meer gerissen wurden, sind nach einer Mitteilung der Polizei die beiden Mädchen Margreth Heinendirk aus Ochtrup und die 13 jährige Carola Kleffmann aus Dortmund ertrunken. Die Leichen der beiden Mädchen wurden erst viele Stunden nach dem Unglück am Südstrand der Insel angetrieben. 5 Gräbersuche mit Flugzeug Bremen. Der Arbeitsgruppe des Volks- bundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge ist auf Anweisung General Naguibs ein Fieseler Storch der ägyptischen Luftwaffe zur Ver- fügung gestellt worden, um die Suche nach Soldatengräbern in den Wüstengebieten der El Alamein-Stellungen des zweiten Welt- krieges zu erleichtern. 5 Ueber 11 Millionen Rundfunkteilnehmer Hamburg. Am 1. September wurden in der Bundesrepublik 11 147 772 Rundfunkteil- nehmer gezählt Zunahme im August 26 508). Großfeuer vernichtet Getreide Berg vor Nideggen/ Eifel. 12 Getreide- schober mit Roggen, Weizen und Hafer von etwa 100 Morgen Land wurden in der Nacht zum Dienstag bei Berg vor Nideggen durch ein Großfeuer vernichtet. Der Schaden wird auf etwa 50 000 Mark geschätzt. Die Brand- Ursache ist noch nicht geklärt. Zur Weinlese nach Burgund Mainz. Eine Gruppe Jugendlicher aus der Pfalz fährt in dieser Woche nach Burgund, um im Weinbaugebiet von Macon bei der Weinlese zu helfen. Die erste französische Austauschgruppe wird am 12. Oktober nach Rheinland-Pfalz kommen. Der Austausch der Jungwinzergruppen wird von den Wein bauverbänden und schulen der beiden Län- der organisiert. 1 „Wollte sehen, wie ein Kind stirbt“ München. Der 14 Jahre alte Kochlehrling Hans Wimmer, der den Sjährigen Heinrich Seissler durch Erhängen tötete, sagte bei sei- ner ersten Vernehmung vor dem Münchner Jugendrichter:„Ich wollte sehen und er- leben, wie das aussieht, wenn ein Kind auf- gehängt wird und stirbt“. Der junge Mörder gab zu, ein eifriger Leser von Cowboy- und Kriminalromanen zu sein, bestritt aber, eine Anregung aus dieser Lektüre erhalten zu haben.. Gedenkkreuz für Lawinenopfer Garmisch. Auf dem über 2 000 Meter hohen Zugspitzgatterl wurde am Sonntag mit einer feierlichen Bergmesse in Anwesen heit von 300 Angehörigen der Grenzpolizei, des Zolls, des Bundesgrenzschutzes, der Garmisch-Partenkirchener Gemeinde- und Landpolizei, der Bergwacht und des öster- reichischen Zolls, der Gendarmerie und des Bergrettungsdienstes ein Gedenkkreuz an die fünf Lawinenopfer vom 20. Dezember des Vorjahres geweiht. Fernsehstation Wendelstein Bosenheim. Der Bayerische Rundfunk er- richtet gegenwärtig unterhalb des Wendel stein-Gipfelmassivs in einer Höhe von 1800 Metern die„Fernsehstation Wendelstein“. Sie wird den Eckpfeiler des bayrischen Fernsehnetzes bilden, über das im Herbst nächsten Jahres die ersten eigenen Pro- gramme des Bayerischen Rundfunks ausge- strahlt werden sollen. 1 und dem Unterausschuß Wohnungsbau bei der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen werden gegenwärtig Formen und Methoden zur Finanzierung von Familien wohnungen im Eigenbesitz oder Miete geprüft sowie der Bau von Arbeiter- wohnungen mit Beteiligung der Betriebe. — Straße der Montanunion Die Industrie- und Handelskammer von Limburg(Holland) schlägt den Bau eines Westlandkanals vor, der Rhein und Maas verbinden soll. Mit einem Kostenaufwand von 65 Millionen holländischen Gulden könne dieser Wasserweg zu einer„Straße der Montanunion“ werden. 1 Bri eimarken · Kaleidoskop Zu allen möglichen Anlässen gibt es Son- derpost-Wertzeichen. Zu keinem Zeitpunkt im Jahre aber wird soviel Post versandt wie zu Weihnachten und nichts erfüllt vier Wochen lang die Gedanken so stark wie das Christfest. Es wäre daher schön und g ihm in jedem Jahr Sondermarken für Post- karten und Briefe zu widmen. In Oesterreich wird nun in diesem Jahr eine Weihnachts- marke erscheinen. 5 2 1 Zur Leipziger Messe sind zwei Sonder- postwertzeichen an die Schalter gekommen. Der Wert 24 Pf rotbraun zeigt einen Aus- schnitt des Ausstellungsgeländes für Bau- maschinen, der zu 35 Pf grün Landmaschinen für die Großflächenbearbeitung Außerdem gab es einen Ersttagsbriefumschlag, der das Wort in deutsch, russisch, englisch und französisch trägt, darunter dreifarbigi einen Mähdrescher und die Schrift„Leipziger Messe 1953, 30. August bis 9, September“, Seite 4 MANNHEIM Nr. 21 — Donnerstag, 17. September 1953/ Nr. 2 7 6 1 5 je! 5. l 8 1 8 Die letzten Tage Wie lange werden die nun wieder sonnenhungrigen Großstädter sich die wärmende Liebkosung frühherbstlicher Strahlen noch gefallen lassen können? Die letzten Tage sehen noch einmal viel„Publikum“ auf den Bänken der Anlagen und den Stühlen der Freiluft-Kaffeterrassen. Bald wird der Stein kalt und eine Tasse heißen Kaffees in geheizten Lokalen wohltuend sein. Vor- erst aber brennt der„Naturofen“ noch. hwWẽ b Dus neue Sulfal-Zellstoffwerk wächst Am 1. April 1954 soll die Produktion anlaufen In Rheinauhafen, wo der Zugang„für Unbefugte verboten“ ist, oder genauer zwi- schen Westlichem Becken, Essener Straße (am Südlichen Becken) und dem Rhein, Wächst das neue Sulfat-Zellstoffwerk der Zellstofffabrik Mannheim- Waldhof aus dem Boden. Trotz der Heidelberger Kritiken wegen angeblicher späterer Geruchsbelästi- gungen(die von der Zellstofffabrik unter Hinweis auf besondere Ableitungsvorrich- tungen zurückgewiesen werden) macht der Bau solche Fortschritte, daß voraussichtlich schon am 1. April nächsten Jahres die Pro- duktion von Kraftwellpappkisten anlaufen kann. Es handelt sich bei diesem jetzt als „Zewa-Faltkistenfabrik“ im Entstehen be- griffenen Werk von vornherein um ein 100 Millionen-Projekt, und daß man im wahr- sten Sinne des Wortes auf Sand und darum auf Pfahlgründungen bauen muß, macht die Sache nicht billiger. Aber dafür werden dort später auch 2000 bis 2500 Arbeitskräfte eine Beschäftigungsmöglichkeit finden, wie man hofft. Die Bauarbeiten wurden am 15. Juni be- gonmnen und lassen jetzt schon die Umrisse des späteren Container-Behälter-Werkes er- kennen. Fünf von 12 sogenannten Sheds (wie sie auch bei der neuen Schweinemarkt- Halle im Städtischen Schlachthof Verwen⸗ dung finden) sind inzwischen so gut wie im Rohbau fertiggestellt worden— Teil einer riesigen Halle von rund 9000 Quadratmetern Flächeninhalt. Außerdem sind zwei Lkw. und zwei Waggon-Be- und Entladehallen im Eutstehen begriffen. Es wurden Eisenbahn- anschlußgleise verlegt, und lange Beton- straßen sollen noch bis Jahresende angelegt sein. Etwa in der Mitte der großen Halle ist man mit der Erstellung eines 120 Meter langen unterkellerten Längsfundamentes (Leitungskeller), das der für die nächste Zeit schon erwarteten großen Kartonagen- Maschine Platz bieten wird. Rund 400 Arbeitskräfte der Firma Grün & Bilfinger, in deren Händen die Bauaus- führung liegt, sind(in zwei Schichten) mit dem Aufbau des Werkes beschäftigt. Ein Kran mit einer Ausladung von 25 Metern jongliert Bauholz durch die Gegend, von dem bis jetzt schon annähernd 500 Kubik- meter in den Bau„gesteckt“ worden sind. Neben den eigentlichen Fabrikations- und Lagerräumen(für Papier und Kartonagen) werden auch noch die Büros in dem Blend- stein-Kopfbau untergebracht, und außerdem soll auch noch— zunächst provisorisch— ein Kesselhaus„hochgetrieben“ werden. Schwierigkeiten, die aber überwunden wer- den konnten, traten bei der Verlegung der Kanalisation auf. Der ganze Werkskomplex wird nach sei- ner Fertigstellung rund 400 000 Quadrat- meter umfassen. Der Gesamtaufbau er- streckt sich über eine Zeitdauer von meh- reren Jahren. Das ganze Werk ist eine be- deutende Station auf dem Weg Rheinaus zu einem Industrieschwerpunkt. rob Und wieder purudieren Mannequins Jetzt war das Haus Mages mit einer Modenschau an der Reihe Mit einer Modenschau, der schon vom Vor- jahr ein guter Ruf vorausging, wartete Diens- tagabend das Konfektionshaus Mages auf, das mit dem Orchester Astoria. Erich Käding vom NWDR Hamburg, der Sängerin Ly Pe- ters, dem Modeplauderer Gerd Gerd und nicht zuletzt mit einem ganzen Stab von Mannequins und einer reichhaltigen Kol- lektion des Hauses in den Musensaal des Roserigartens gezogen war. In dem attraktiven Rahmen der verschie- denen Darbietungen rollte ein modisches Programm ab— vom Morgenrock bis zum obligaten Hochzeitskleid— das sich sehen lassen konnte. Der Konfektion zu günsti- gen Ppeisen, die Zugeständnisse an bestimmte Käuferschichten erkennen ließ, hatte das Haus Einzelstücke zugesellt, die Mut, Ge- schmack und modisches Fingerspitzengefühl verrieten, wWie etwa ein hellgrauer Hänger in V-Form oder ein betont sportliches Twreedkostüm ohne Taille. Neben den Be- rufsmannequins, die, ihrer Idealfigur ent- sprechend, es sich leisten konnten, große Schwarz- rot-grüne Karos zu tragen, wie sie jetzt für Röcke mit Stola bevorzugt werden, traten auch Damen des Hauses auf, die mit schlichten, schlankmachenden Jackenkleidern bewiesen, daß man es verheimlichen kann, wenn man Größe 30 tragen muß. Wohin gehen wir? Donnerstag, 17. September: Nationaltheater 19.30 bis 22.00 Uhr:„Rigoletto“; Mozartsaal 20.00 Uhr: Monique Haas spielt Werke von Bach, Beethoven, Ravel, Debussy; Amerika- haus 18.00 Uhr: Film für Erwachsene„Sie wün- schen— wir zeigen“(Hochschule für Hauswirt- schaft— Milch für Dich— Obst und Gemüse immer frisch— Mrs. Goodwins Küche); 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend:„Die Goldküste entlang“; Alster:„Hans Christian Andersen und die Tänzerin“, Wie wird das Wetter? * . Wechselnd wolkig Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnd wolkig mit Zwischen- aufheiterungen, nur noch ganz vereinzelt am Vormittag Schauer. Zur Nacht Aufheiterung. Höchst- 5 temperatur um 20, Tiefstwerte bis 10 Grad absinkend. Leichte bis mäßige süd- Westliche Winde. Grau in allen Variationen, aus den Ma- terialien Flanell, Jersey, Taft melarge, Ga- bardine und TwWð˖eed war die offensichtlich bevorzugte Farbe für die Kleider während bei den Mänteln Hänger aus Mohair, Tweed und Flanell) neben Steingrau und Grün viel helles Braun zu sehen war. Schwarz galt auch hier als bevorzugte Farbe für den spä- ten Nachmittag und Abend. Affallend war die Aufmerksamkeit, die man dem Schnitt zugewandt hatte. Unverändert präsentierte sich die Kin- dermode, und nur die Herren der Schöpfung zeigten einige, zum Teil schon arigekündigte Neuheiten: Mitternachtsblauen Smoking, Se- Villa als Kopfbedeckung für jede Tageszeit und teils gewagte Farbzusammenstellungen für die sportliche Kombination. Alles in allem eine abgerundete Schau, bei der heftig applaudiert wurde und sogar der Ansager seinen— nicht immer ganz ver- dienten— Anteil bekam. Die Schau wird wiederholt. 1-tu China vor den Das Publikum muß ein wenig mithelfen Polizeiaktion gegen Lärm, Staub und Unrat Mit mahnenden Worten, Strafanzeigen und gebührenpflichtigen Verwarnungsblocks ausgerüstet, kämpfen unsere„Blauen“ vom 7. September bis zum 4. Oktober gegen Lärm, Staub und Unrat. Inwieweit sie bis jetzt erfolgreich waren, können wir Laien mit halb durchsägten Nervensträngen noch nicht feststellen. Uns erscheint das Geräusch anfahrender Lastwagen so laut wie zuvor, die Brezelfrau schreit nicht leiser als bisher, und weniger Staub gibt es auch noch nicht, im Gegenteil— an Baustellen der Innen- stadt feiert er wahre Orgien. Aber diese Be- lästigungen sind„unvermeidbar“ und wer- den deshalb auch nicht gefahndet. Zwischen den beamtendeutschen Grenzen von ver- meidbar und unvermeidbar steht aber zum Beispiel„anhaltendes Hundegebell“. Doch kann die Polizei nur dann einschreiten, wenn sich jemand durch das Gekläff von Nach- bars Köter belästigt fühlt und Anzeige er- stattet. Dann wird der Tierhalter ermahnt, kür Stille im Hundehaus zu sorgen, und wenn ihm das nicht gelingt, berät ihn die Polizei als wahrer„Freund und Helfer“. Aber dieser Fall— so erfuhren wir von dem Polizeirevier 1— ist in der Aktion bis jetzt sehr selten vorgekommen. Häufiger sind Ruhestörungen durch Kraftfahrzeuge, deren Schalldämpfer schadhaft sind oder ab- Ein Trio, dus in fremde Fubrikhöfe kletterte Den Anführer kostete das geklaute Metall ein Jahr Gefängnis Das Trio auf der Anklagebank machte nicht gerade einen„harmonischen“ Ein- druck, und den schlechtesten Eindruck machte sein jüngster Musikant, der unzwei- felhaft bei den unter Ausschluß der Oef- fentlichkeit gegebenen„Konzerten“ die erste Geige gespielt hatte. Trotz seiner 23 Jahre, trotz der„erheblich verminderten Zurech- nungsfähigkeit“, die ihm das Schöffengericht bescheinigte, und wegen der sieben einschlä- gigen Vorstrafen, die ihn auch diesmal wie- der auf verbotenen Einsteigepfaden in— Fabrikhöfen geführt hatten. Es handelte sich einmal wieder um Metall, das aus finanziellen Notlagen heraus seinen Eigentümer wechseln mußte. Die beiden anderen Angeklagten waren mitgegangen und mitgefangen worden und gaben auch zu, einmal oder mehrmals Kupferkabel, Blei- kabel und Gummikabel gestohlen zu haben. Der„Stammplatz“ der drei war ein Fabrik- hof in Rheinau, den sie wie ihre Hosentasche kannten. Zäune wurden nicht respektiert, sondern überstiegen. Der Erfolg: Etwa 200 kg Metall, von dem der Anführer den Löwen- anteil auf sein Konto buchen konnte. Er War auch schon im November 1952 zum Zwecke schnellerer Beweglichkeit einem kremden Damenfahrrad auf den Sattel ge- sprungen und hatte einige Fischzüge ganz allein ausgeführt. Trotz des nach jedem Gefängnisaufenthalt wiederkehrenden Ver- sprechens an seine Mutter, nun ganz be- stimmt nicht mehr straffällig zu werden Das Gericht gab ihm ein Jahr Gefängnis, weniger zur Besserung als zur Abschreckung, denn er hat vor der Freiheitsstrafe ziem- lichen Respekt. Die beiden anderen kamen mit geringeren Strafen davon, weil sie durch ihr Geständnis die Ermittlungsarbeit wesentlich erleichtert, keine Vorstrafen und sich sogar freiwillig der Polizei gestellt hat- ten. Fünf Monate hinter Schloß und Riegel wegen eines aufgebrochenen Schlosses er- scheinen als gerechte Sühne. Und der „bravste“ von den dreien: der kürzlich end- lich feste Arbeit bekommen konnte und des- halb gleich geheiratet hat, braucht nur drei Monate die schwedischen Gardinen in An- spruch zu nehmen, bis er sich wieder hinter die häuslichen Stores zurückziehen 9 ex Wenn ein Verbrechen geschieht 3 5 Se 8 Se Scuνντ 200 8 S cunietruao 8 des G πο , donn laufen die fahndungs Meldungen öber dos Polizeifonknetz der Bundes- republik, dos unser Schaubild dorstellt, über die zuständige Landespolizeifunk- stelle an die Polizei-Hauptfunkstelle in Wiesbaden und von dort an die Internationale Polizeifunkstelle in Poris. Das internotionole Polizeifunknetz ermöglicht mit modern- sten lechnischen Geröten die Nochrichtenöbermittlung innerhalb weniger Minuten, Kleine Chronik der großen Studt Deutscher Naturkundeverein. Am 19. Sep- tember Pilzlehr wanderung durch den Fried- richsfeld-Rheinauer Wald. Treffpunkt: Bahnhof Friedrichsfeld 14.30 Uhr(Abfahrt Mannheim Hauptbahnhof 14.10 Uhr). Sudetendeutsche Landsmannschaft in der Flüchtlings vereinigung. Am 19. September Mo- nats versammlung im Kalsergarten um 20 Uhr. Landsmannschaft der Sachsen und Thürin- ger. Am 19. September, 20 Uhr, in der„Land- kutsche“ Monatsversammlung. T. V.„Naturfreunde“. Am 20. September zum 28jährigen Bestehen des Trommhauses dort ein Toren Europas Die weltpolitische Situation im Lichte des Christentums China vor den Toren Europas, das ist die Umkehrung der Situation Europa vor den Toren Chinas, sagte Hochschulprofessor Dr. Heinrichs(Tsinan, China) im Katholischen Bildungswerk. Der interessante Redner lieg deutlich werden, wie wenig gut sich die Europäer vor den Toren Chinas benommen haben, bis sie sich die Oeffnung der Tore ertrotzt hatten, und nun habe, nach dem Erde der imperialistischen, in Kolonien und Mandaten denkenden Zeit Europa Angst vor Rückschlägen, die ein erwachtes Asien austeilen könnte. Das Wachwerden der asiatischen Völker Sei aber ein echter Wert und zu begrüßen, gefährlich sei nur, daß sich im Augenblick des Abschüttelns kolonialer Bindungen der Bolschewismus als Geburtshelfer für ein neues Werden angeboten habe, nicht be- lastet durch verhängnisvolle Fehler der Europäer und Amerikaner. Mit dem euro- päischen Einfluß werde leider auch das Christentum scharf bekämpft und als staats- feindlich abgelehnt, als ob das Christentum eine europaische Sache, eine Sache Europas, und keine Weltreligion wäre. China habe die Ideen der Aufklärung und der sozial- revolutionären Linken begierig in sich auf- genommen und in europäische Ideen um- geschmolzen. Seine herbe und harte Kritik an Europa und den Europàern zieht ihre besten Argumente aus der europäischen Sozialkritik. Professor Heinrichs war der Auffassung, daß China kein Satellit Rußlands sei, son- dern asiatische Führungsmacht eigener Prä- gung, bei deren Ausgestaltung Traditions- Werte der Chinesen wieder Geltung erlang- ten. Die Lebensphilosophie der Chinesen habe roboternden Europäern viel zu sagen. Verlust der Vorherrschaft sei nicht „Untergang“: Professor Heinrichs zeigte, wie die Entwicklung der Kirche und den Gläubigen neue Aufgaben stellt, an deren Lösung sie sich bewähren. Der abend- ländische Mensch sei passiv, ratlos und„pri- vat“ geworden und müsse aufgerüttelt wer- den aus vereinseitigenden Verfestigungen. Der Abendländer müsse wieder Träger wer- den abendländischer Welt- und Wertanschau- ungen, wie er es vor der imperialistischen und kolonialistischen Epoche War. Die Kirche habe die Konsequenzen seit Jahrzehnten durch Schaffen einer nationaleigentümlichen, nicht europäischen Priesterschaft gezogen. f. W. k. Bezirkstreffen der nordbadischen„Natur- freunde“, Die Ortsgruppe Mannheim wandert von Kreidach zur Tromm. Abfahrt 6,26 Uhr ab Hauptbahnhof. „Salon du monde“ zeigt Mode. Am 24. und 23. September, jeweils 16 und 20 Uhr, zeigt der Salon einen Querschnitt durch die europäische Mode der Saison 1953. Am Mikrofon: Jo Becker. Mannheimer Frauenring. Im Weinzimmer des Rosengartens spricht am 25. September, um 20 Uhr Frau Raje Nehru über„Die Frau in Indien“, Frau Nehru ist die Gattin des indischen Gelehrten Dr. phil. Dr. jur. Shri Shridara Nehru, eines Vetters des indischen Ministerpräsidenten. Wir gratulieren! Jakob Metz, Neckarhausen, Hauptstraße 27(früher Mannheim, R 4, 6), Fritz Stofferan, Mannheim, Altersheim Lindenhof, werden je 70 Jahre alt. Katharina Rihm, Mann- heim, Käfertaler Straße 244, begeht den 71. Ge- burtstag. Georg Alles, Mannheim-Wallstadt, Keltenstraße 1, vollendet das 77. Lebensjahr. Heinrich Martin, Mannheim, Waldparkstraße 6, kann den 84. Geburtstag feiern. Die Eheleute Karl und Maria Rittmann, Mannheim, Jean- Becker-Straße 11, haben goldene Hochzeit. Fünfter Berufswettkampf der DAG a m 18. Oktober Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft führt auch in diesem Jahr wieder ihren Berufs wettkampf für jugendliche Angestellte durch. Der 18. Oktober ist dafür vorgesehen. Diese Wettkämpfe gehen bis in die 20er Jahren zurück. Sehr schnell verbreiteten sich die Berufswettkämpfe, und auch die Art und Weise ihrer Durchführung wurde von Jahr zu Jahr weiterentwickelt. 1933 brach die Entwicklung ab, und es wurde daraus der „Rummel“— die allseits noch in schlechter Erinnerung gebliebenen„Reichsberufswett⸗ kämpfe“.— 1949 knüpfte die DAd an die Erfahrungen ihrer Vorgängerverbände an und führt seitdem alljährlich für die gesamte Angestellten-Jugend Berufswettkämpfe durch. n. Fre Wunsc meiste: dem St lchkei zu mac sichtlich entfernt wurden. Dem ersten e daß di wird die Ueberholung des Fahrzeuges aug] gen be ordnet und überwacht, im anderen Fall f ſborium außerdem noch Strafanzeige erstattet und H noch besonders hartnäckigen Fällen das Fahrzeul würde. sichergestellt. Sehr oft wurden in letzten einem Tagen auch Lärmbelästigungen durch Auge stimmt trunkene verzeichnet. gebung großen Stu Stut gart he rufen, von Ki gen. S: beim U befte v Der Kampf gegen Staub und Unrat rich tet sich vor allem gegen die Hausfrauen Auch hier ist die Polizei neben ihren el nen Ermittlern auf die Mitwirkung 0 Publikums angewiesen, um allen„unzau beren Elementen“ nachgehen zu Föchel Beschwerden gegen„ruhestörendes und staubaufwirbelndes“ Teppichklopfen werde häufig laut. Hierzu ist zu sagen, daß zu schen 8 und 11 und 16 und 18 Uhr Teppich an den dazu bestimmten Orten gekopt werden sollen, zu anderen Zeiten droht ein Verwarnung. Unrat in Höfen oder auf g Straße muß nach der polizeilichen Erma nung sofort entfernt werden sonst wird en gebührenpflichtige„förmliche Auflage“ e r hoben. In diesem Zusammenhang kon Frei man auch in den vergangenen Tagen öften Enteric beobachten, daß Passanten, von der Poliae richten. höflich dazu aufgefordert, ihre eben weg der En geworfenen Obstreste und Fahrscheine wiel vor nei der aufhoben und sie in den dazu bestimm- burgs d ten Papierkorb legten. 75 Die Polizisten sind nach den Erfahrung, 25 der letzten Woche mit dem Erfolg der A den s tion zufrieden. Es scheint, daß die Bepilke boden. rung selbst sich aktiv mit der Lärm. ud einmal Staubbekämpfung beschäftigt und= i Große ihrem eigenen Interesse— die für Rut schutt kämpfenden„Blauen“ nach Möglichkeit uns angrenz terstützt. Ungetreue Vertreter lebten vom Betrug Ein 22jähriger Maler, der sich mit 5 a 1 Verkauf von Herden beschäftigte, finger sechs Aufträge, die ihm auf Betrugskon 156 DM Provision einbrachten. Ein anderer Vertreter, der für eine Mh. chener Firma Rundfunkgeräte verkaufe sollte, verkaufte drei Empfänger für selbst und kassierte dadurch 942 DM. f Einnehmende Gäste in fremden Autos Vom Walzenrevolver bis zur Sonne brille nahm eine vierköpfige Diebesbau Alles mit, was in parkenden Personenwagz nicht ganz niet- und nagelfest war, Die Id Waren immer ein über den anderen Tag el „Demontage“ und beraubten in knapp us Monaten 43 Wagen. Es handelt sich dat“ nur um Diebstähle, die ihnen einwandg nachgewiesen werden konnten. Es wird e mutet, daß weit mehr„Arbeitsgänge“ r Sündenkonto kommen. e Technische Kniffe qàan der Registrierkasse Durch besonderes„technisches Verst nis“ konnte ein Kellner monatelang an d Registrierkasse zum Schaden seines Arbe gebers Geld entwenden, beziehungswi unterschlagen und dadurch auf eigene Bad nung Speisen und Getränke an den Ma bringen. Durch diese fortgesetzten Betis reien flossen ihm nicht unerhebliche Gen beträge zu, über deren Höhe dle Er mittl gen noch nicht abgeschlossen sind. Erfolgreiches Bettelsystem diesmal auf Englisch Ein 27j̃ähriger, der im Februar aus d Sowjetzone ausgerissen war, hatte sel eigene Methode, um sich ohne Geld ib Wasser zu halten. Er wurde auf der del heimer Straße von einer Funkstreife angel tem und wegen Landstreicherei festgeno men, In seinem Besitz befanden sich gröbe Mengen amerikanischer Lebensmittel, die sich bei US-Familien in Käferte/ zusammes gebettelt hatte. Da er kein Wort engl sprach, hatte er sich einen Bittbrief in est lischer Sprache anfertigen lassen, in dem als mittelloser Flüchtling aus der Sou, zone um Kleidung und Lebensmittel bat, Neue Kirche am Charlottenplat der Evangelischen Gemein sche Die„Evangelische Gemeinschaft Man heim“ weiht am 20. September die in d Viktorlastraße 1-3 errichtete„Erlöserkirche ein. Der festliche Tag beginnt um 8,15 mit einem Posaunenblasen vor der Kir der Schlüsselübergabe und dem Einaug d Gemeinde in das neue Gotteshaus. Um 9 ist ein Festgottesdienst mit Superintend L. Mürle, der die Festpredigt hält und de Weiheakt vornimmt. Am Nachmittag ist 15 Unr eine Festfeier mit Ansprache Pastor E. Bleßmann, Heidelberg, und G worten der Gäste vorgesehen. Verband christlicher Hospize tagt in Mannheim Der in Berlin beheimatete Verband für seine diesjährige Jahresversammiu Mannheim als Tagungsort gewählt. wird im Wartburg- Hospiz am 25. und 26.85 tember die Tagung abrollen, die vom eis gelischen Stadtdekan Mannheim, Del Joest, am 25. September, 9.30 Uhr, mit ein Andacht eröffnet wird. Neben internen Tagungsordnungspunte sind auch Vorträge allgemeiner Art 2 sehen, unter anderem von dem Manne Pfarrer Fuchs und dem Geschäftsführer Mannheimer Fremdenverkehrsvereins, Vogel. — Schon wieder 3 Toto-Schlager abe* 0 Beim letzten Wettbewerb fielen naeh Mannheim: Gewinn öber 2 Gewinne öber je DM 56 935, DM 23680, Viele Gewinne zwischen DM 32, bis DM 240, 159 aa IN Siaait. Sport- Joio Hauptstelle N Mannheim mit Kart Prei. G. m. b. H. — 3/ Nr. 2 ersten al euges ange. en Fall Wind attet und! as Fahrze in letzten lurch Auge Unrat rich Hauskfraueg ihren eige⸗ irkung 0 len„unsau- zu Können, endes un den werdeg n. daß auf hr Teppich T ug Stellenangebote f ich mit de te, kingler 5 5. 4 Zetrugston Mannheimer Großbetrieb sucht bei guter Bezahlung r eine Mug verkaufe Nr. 216/ Donnerstag, 17. September 1953 MORGEN Seite 5 Freiburg will Kurstadt werden Freiburg. Die Stadt Freiburg hat den Wunsch, Kurstadt zu werden. Oberbürger- meister Dr. Wolfgang Hoffmann teilte vor dem Stadtrat mit, er prüfe zur Zeit die Mög- lichkeiten, ganz Freiburg zu einem Kurort zu machen. Dr. Hoffmann wies darauf hin, daß die Stadt bereits einige Kureinrichtun- gen besitze, so ein Kneippbad und ein Sana- forium. Es wäre schön, wenn Freiburg auch noch eine Termalquelle dazubekommen würde. Das Geologische Landesamt habe in einem Gutachten festgestellt, daß in be- stimmten Teilen der Stadt und in der Um- gebung wahrscheinlich Thermalwasser in großen Mengen anzutreffen sei. Stuttgarter sammeln Kitschhefte Stuttgart. Der Stadtjugendausschuß Stutt- gart hat alle Jungen und Mädchen aufge- rufen, sich im Oktober an der Sammlung von Kitschheften im Stadtgebiet zu beteili- gen. Sammelstelle ist der Jugendbuchkiosk deim Marktplatz. Für abgelieferte Kitsch- bekte wird ein gutes Buch abgegeben. Wilhelm Christiun Lang will seine Unschuld beweisen Ein ungewöhnlich schwieriges Verfahren/ Wer gab vor sieben Jahren die tödlichen Schüsse ab? Tagen. Indizienbeweisen wegen landwirtschaftlichen ligen Tag auf seiner Unschuld. Heidelberg. vor einer unge wöhnlich schwierigen Aufgabe stehen die Richter und Geschworenen des Heidelberger Schwurgerichts in den kommenden Am 18. September beginnt nämlich dort eine mit großem Interesse erwartete Wiederaufnahmeverhandlung gegen den im Oktober 1947 auf Grund von Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus 5 Arbeiter Wilhelm Christian Lang. Lang, dessen Urteil bei einer Revisionsverhandlung im Juni 1948 bestätigt wurde, besteht bis zum heu- verurteilten Der tragische Ausgangspunkt dieses Fal- les war die Ermordung des Bauern Ottmar Maag in Gemmingen bei Sinsheim am 27. Februar 1946. Der Bauer War in der Dun- Keiheit dieses Februarabends hinter seiner Scheune durch drei Schüsse tödlich verwun. det worden. Noch auf dem Totenbett sagte er:„Wenn Lang hinter mir gestanden hat, War er der Täter“. Zu dieser Meinung mag der Bauer Maag durch die Differenzen Se- kommen sein, die zwischen ihm und seinem Ius Dunkbarkeit: Denkmal für einen Enterich Freiburg erinnerte sich des kleinen Helden einer Bombennacht Freiburg. Die Stadt Freiburg wird einem Enterich im Stadtgarten ein Denkmal er- richten. Die Stadtväter sind der Ansicht, daß der Enterich diese Ehrung verdient, weil er vor neun Jahren zahlreichen Bürgern Frei- burgs das Leben gerettet habe. Am 27. November 1944 war die Stadt von einem schweren Bombenangriff heimgesucht porden, der so überraschend kam, daß nicht einmal Fliegeralarm gegeben werden konnte. Grobe Teile der Breisgaustadt sanken in Schutt und Asche. Der Stadtgarten und die dig zerstört. Fünf Minuten bevor die ersten Bomben fielen, hatte jedoch ein Enterich aus dem Tiergehege des Stadtgartens so heftig geschrien, daß die Bewohner dieser Gegend, böses ahnend, in die Keller flohen. Viele Menschen überstanden dort das verheerende Bombardement. Die Stadtverwaltung hat sich nunmehr des kleinen Helden dieser Nacht erinnert und einen bekannten Plastiker beauftragt, von dem Enterich, der bei dem Angriff ge- tötet wurde, eine Keramik anzufertigen. Sie Soll später in einem Blumenbeet des Stadt- Sartens aufgestellt werden. BPnecht Lang bestanden haben. Vermutlich blieb ihm nicht verborgen, daß zwischen seiner Frau und seinem Knecht intime Be- Ziehungen bestanden hatten, während er, der Bauer, noch in Kriegsgefangenschaft war. Es kam hinzu, daß es- einige Zeit vor die- ser Tat um das Anwesen des Bauern Maag „Sespukt“ hatte, daß zum Beispiel aus der Dunkelheit Steine gegen das Haus geworfen wurden, und meist war der Knecht gerade abwesend. wenn solche Dinge vorkamen. An dem Abend, an dem der Mord geschah, hatte der Bauer in der Scheune Rüben geschnitten, als durch das Deichselloch ein Schuß in die Scheune abgefeuert wurde. Der Bauer ging mit einer Mistgabel um die Scheune herum, um dem„Spuk“ auf den Grund zu gehen. Unmittelbar darauf fielen drei tödliche Schüsse. Die Ermittlungen hatten damals ergeben, daß der Knecht Lang den Bauern begleitet Batte, als dieser den Feldweg hinter der Scheune absuchte. Beide waren nach weni- gen Schritten wieder umgekehrt und auf den Hintereingang des Bauernhofes zugegangen. Lang bestreitet, die Schüsse abgegeben zu haben, die den Bauern in diesem Augen- blick trafen. Er sei aus dem Stall gekommen, um dem Bauern zu helfen, und sei vom An- Wesen her auf ihn zugegangen, deshalb könne er als Täter nicht in Frage kommen. Die Frau des Bauern, die, nachdem der erste Schuß gefallen war, das Küchenfenster ge- öfnet hatte, glaubt sich dagegen zu erin- nern, daß Lang nicht vom Stall, sondern seitlich vom Feldweg auf ihren Mann zukam. Diesen komplizierten Sachverhalt gilt es nun durch Vernehmung von über 40 Zeugen und Sachverständigen zu prüfen. Der Ver- urteilte will erneut seinen Freispruch an- streben, zumal schon öfters die Vermutung ausgesprochen wurde, daß auch polnische Ar- beiter als Täter in Frage kommen könnten. Reifenzerschneider in Künzelsau Künzelsau. In Künzelsau treibt seit eini- ger Zeit ein Mann sein Unwesen, der an Parkenden Kraftwagen die Reifen zersticht. Bisher wurden 25 solche Fälle festgestellt. Allein in der vergangenen Woche hat der Unbekannte sieben große Lastwagenreifen zerschnitten. Ein geschädigter Autobesitzer hat eine Belohnung von einhundert Mark für die Ergreifung des Täters ausgesetzt. Aus Rheinland- Pfalz Kaiserslautern. Die Getreideernte in der Pfalz, vor allem bei Wintergetreide, sei schlechter als erwartet und halte einen Ver- gleich mit der Ernte in anderen Ländern der Bundesrepublik nicht aus, sagte der Direktor der Landwirtschaftskammer der Pfalz, Dr. Munzinger. Als besonders schlecht wurde die Roggenernte, aber auch ein gro- Ber Teil des Weizens, bezeichnet. Nur Gerste und Hafer finden eine Ausnahme. Mainz. Deutsche und französische Jung- Winzer werden in diesem Jahr zum ersten Male bei der Weinlese des Nachbarlandes helfen. Im Rahmen eines Austausches zwi- schen Rheinland-Pfalz und Burgund wird noch in dieser Woche eine Gruppe Jugend- licher aus der Pfalz nach Frankreich, in dem bekannten Weinbaugebiet Macon bei der Weinlese helfen. Trier. Etwa 1,2 Millionen Mark betragen die rückständigen Lohmzahlungen der bei den alliierten Sonderbaumaßnahmen in Rheinland-Pfalz in Konkurs gegangenen Subunternehmen. „Toto-Klusse“ wur neunzehn Tage in Spunien Klasse-Gemeinschaftstip brachte einen Zwölfer und 20 000 Mark Göppingen. Seit zwei Tagen drücken die 22 Jungen und fünf Mädchen der Klasse 8 der Göppinger Wirtschafts-Oberschule wieder die Schulbank. Sie sind soeben von einer igtägigen Spanienreise zurückgekehrt, bei der die Jungen und Mädchen und zwei Lehr- kräfte rund 5300 Kilometer im Omnibus zurücklegten. Im Juni hatte die Klasse beim dritten Versuch mit ihrem Gemeinschaftstip im Toto einen Zwölfer erzielt und damit über 20 00 DM gewonnen. Auf jedes Mit- Slied der Klasse entfielen rund 728 DM. Es wurde beschlossen, jedem 400 DMœ auszuzahlen und mit dem Rest des Geldes eine große Reise zu unternehmen. Die Eng- landanhänger gaben schließlich denjenigen nach, die Spanien als Ziel der Reise erkoren Hatten. Nach vielen Vorbereitungen wurde in den letzten Augusttagen die Fahrt ange- treten. Unterwegs übernachtete die Toto- Klasse in Zelten, und so gelang es, mit Kosten von je rund 300 DM. die neunzehn- tägige Spanienreise zu finanzieren, die die Göppinger Jungen und Mädchen nach Va- lencia, Almeria, Toledo, Barcelona und Madrid führte. für die und Aufstiegsmöglichkeit, qualifizierte Stenotypistin Rechtsabteilung. . Bevorzugt werden eee. eee eee ee 3 Bewerberinnen, die im Anwaltsbüro tätig waren und die Anwaltsgehilfinnenprüfung abgelegt haben.— Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und Zeug- nisabschriften erbeten unter Nr. DP 65066 3. d. Verl. zer für g DM. Führendes Unternehmen der Nahrungsmittelbranche sucht für Mannheim— Heidelberg per 1. Okt. 1953 mehrere Propagondistinnen Geeignete Damen wollen ihr Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf und Lichtbild einreichen unter Nr. P 64941 an den Verlag. 5 Wir mehrere Verkäuferinnen zum baldig. Antritt, sowie Aushilfs-verkäuferinnen 2 zum 15. November 1953. IE Schrittl. Bewerb. m. Lebenslauf u. Zeugnisabschr. an 7 A eingrobe 4 Güssefeld On nn Mannheim Gute Schneiderin, evtl. Hausschnei- derin gesucht. Telefon 4 18 86. Stellengesuche 0 Fleißig. ehrliches Mädchen für kin- derlos. Metzgereihaushalt gesucht. Metzgerei Loser-Bökle, Mannheim- Schmiedemeister, Anfang 30 J., mit Luzenberg, Untere Riedstrage 26, sehr suten Fachkenntnissen und Telefon 5 18 76. 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September 1953/ Nr. 216 Das verblüffte unsere Turner in Japan: Abgang vom Reck mit Doppelsalto „Japans Spitzenturner waren beim ersten Dreier-Wettkampf besser als wir, aber sie un- terlagen infolge Pech knapp nach Punkten“, heißt es im zweiten Luftpostbrief des deutschen Turnriegenführers Adalbert Dickhut über den ersten Wettkampf auf japanischem Boden in dem Provinz-Städtchen Nagoya, 300 km ͤ südlich Tokio. 1000 Japaner empfingen die Deutschen am Bahnhof. In Kabriolets ging es mit Laut- sprecherwagen durch die Stadt. 8000 kamen dann zu dieser Nachmittags veranstaltung mit- ten in der Woche. Der Wettkampf(Einzelkampf an sechs Ge- räten) wurde mit 171,70 zu 166,60 Punkten ge- wonnen. Takimoto und Helmut Bentz je 57,70 Punkte, Theo Wied 57,17 P., Erich Wied 56,85 P. waren die besten Einzelturner. Das Ergebnis tut jedoch nichts zur Sache. Schon jetzt ist klar ersichtlich, daß die Japaner seit den letzten Olympischen Spielen erheblich stärker gewor- den sind. Nicht nur im Bodenturnen, in dem sie sich als ware„Gummimännchen“ erweisen, Haben sie ein erhebliches Plus. Takimoto, Ono und Kaneno sowie Mesako, der nicht gewertet wurde, gehörten alle zur japanischen Olympia- turnmannschaft. Es flel auf, daß die Japaner am Reck ähnlich schwierige Uebungen turnen wie die Deutschen. Da sie aber im Körperbau Wesentlich kleiner sind, wirken sie nicht 80 gut. Takimoto zeigte einen Abgang mit Dop- pelsalto, der verblüffte. Das kraftbetonte Turnen, das in Helsinki die Russen so auffällig demonstrierten, wird auch von den Japanern bevorzugt. Figürlich Wirken die Asiaten gefälliger, ihre Sprung- kraft und Eleganz in der Ausführung ist be- merkenswert. Allerdings wagen sie zu riskante Uebungen und verderben sich dadurch man- chen Funkt und das fließende Ineinandergehen der verschiedenen Uebungsteile ist noch man- gelhaft. Neben den japanischen Turnerinnen, deren Leistungen sich Wirklich sehen lassen Können, flel den deutschen Turnern und Tur- Im Südwest-Stadion: Hockey gegen Frankreich Der Deutsche Hockey-Bund hat das erste Nachkriegs-Länderspiel gegen Frankreich (8. November) endgültig nach Ludwigshafen vergeben, nachdem bisher noch Berlin in enge- rer Wahl stand. Austragungsstätte ist das Süd- west-Stadion. Beide Nationen stehen sich in dieser Sportart zum zehnten Male gegenüber. In den bisherigen Treffen mit Frankreich blieb die deutsche Nationalmannschaft bei einem Torverhältnis von 40:15 achtmal siegreich. Le- diglich beim Berliner Spiel im Jahre 1937 gab es für die Franzosen beim 3:3 einen Teilerfolg. Kurze Sport-Notizen seinen eigenen Europarekord im Kugelstoßen verbesserte der CSR-Meister Jirij Skobla von 17.31 m auf 17,36 m. Sein Landsmann Maca setzte sich mit 61,00 m im Hammerwerfen an die zweite Stelle der ewigen Bestenliste. Nach Differenzen mit„Wüste“ Hoffmann wurde tür die Radrennen im Berliner Sportpalast der Berliner Altmeister Fritz Bauer als sportlicher Leiter engagiert. Badens Sülberschiid-Eif für die Vorrundenbe- Balerle; Fiedelak, Heinzmann; Hug, Peters, Seu: — 8 Nolte,. Hoffmann. Kenngott. nl. — wel neue Stehtribünen baut Schalke 04 in der Gelsenkirchener Glückauf-RKampfbabn. 20 00 Steh- platzbesucher können nach der Fertigstellung regensicher untergebracht werden. nerinnen auf, wie weit verbreitet das Turnen in den japanischen Schulen ist. Gruppen-Gym- nastik der Oberschüler und-schülerinnen ge- hörte mit zu den eindruckvollsten Vorführun- gen. Als bemerkenswert bezeichnet Dickhut das Bodenturnen der Gastgeber, die sehr hoch, weich und flüssig sprangen. An den Ringen zeigten sie die gleichen Uebungen wie die Russen in Helsinki. Schwach waren sie hin- gegen beim Pferdturnen, Wo auch die Deut- schen Mühe hatten, da das Gerät länger und schmäler war als das in Deutschland übliche. Fußball-Plakat gesucht Sportvertreter, Journalisten und Künstler werden am Freitag in Bad Homburg die besten Einsendungen aus über 200 Entwürfen für ein Standard-Fußballplakat aussuchen. Der deste Entwurf soll für die Ankündigung des Fuß- ballspiels Deutschland— Norwegen am 22. No- vember in Hamburg verwendet werden. Nach der ersten Etappe der Internationalen Sechs Tage-Fahrt: Deutsches Halio Den besten Eindruck im Gelände machten Engländer/ Von den Deutschen gefie Holländer an ihr vorbau mit Scheiben wis der Wischer durch ein kleines Win trieben wurde. Den besten Eindruck im Ge- machten wieder einmal die Engländer. bestechender fuhren die Schweden, die teilweise aber zu leichtsinnig waren. Von den deutschen Fahrern gefielen Roth(BMW) und Westphal(Maico) am besten. fuhren auch die Oesterreicher, Sechstage-Neulinge Bulgarien und Po stil noch mit ihrem zeugen vermochten. VIivW.Vereinsmeisterschaften Bei kühlem Wetter und niedriger Wasser. temperatur errang bei schaften des bei den akti Jugend W. Greis ern Bis auf das NSU-Werksteam, das mit einem Strafpunkt belegt wurde, weil die Maschinen von Kollmar und Hofmann zu spät ansprangen, konnten die deutschen Fahrer die erste Etappe der Internationalen Sechstagefahrt für Motor- räder in der Tschechoslowakei strafpunktfrei zurücklegen. Allerdings stellte die 374 km lange Strecke von Gottwaldow nach Preßburg und zu- rück keine allzu hohen Anforderungen an Fah- rer und Maschinen. So fielen von 236 gestarteten Teilnehmern bisher mit zwölf Fahrern eine verhältnismäßig geringe Anzahl aus, während erst 22 Strafpunkte in Kauf nehmen mußten. Unter den ausgeschiedenen Fahrern befindet sich als einziger Deutscher der Roydorfer Hein- rich Bruns auf Tornax. Von den fünf gestarteten Nationalmann- schaften hat Ungarn durch einen Ausfall be- Sid“-Tennis-Rangliste der Herren für 1953 Jolitried bleibt unsere flummes! Mit der Endrunde der großen Medenspiele ist die nationale deutsche Tennis-Saison 1953 nahezu abgeschlossen. Der Versuch, eine Rang- liste der Herren aufzustellen, ist schwierig, weil es nicht ein einziges Turnier gab, bei dem alle Spitzenspieler in bester Form antraten. Wiesbaden sah einen guten Engelbert Koch, aber nur die Schatten von Cramms und Her- manns. Bei der Daviscup- Generalprobe in Hannover überzeugte von Cramm, während Koch enttäuschte, und in Braunschweig bei der nationalen Meisterschaft wirkte Buchholz sou- verän; Hermann aber versagte. So ging es wel- ter— bis Osnabrück. Manches Match brachte ein unerwartetes Resultat. Trotz der vier Niederlagen(Buchholz, Koch, Göpfert, Biederlack) gehört nach Meinung des größten deutschen Sport-Nachrichtendienstes (Sid) auch in diesem Jahr der erste Platz noch Gottfried von Cramm. Klare Siege über die gleichen Spieler wiegen die Verlustspiele auf. Ausschlaggebend aber sind die internationalen Erfolge über den in diesem J ahr groß heraus- gekommenen Exil-Polen Skonecki(schlug Drobny, Bergelin, Rosewall, Gardini, Remy), Stockenberg(Schweden), Vieira(Brasilien) und Worthington(Australien). Ernst Buchholz be- zwang keinen dieser Gegner, hat aber auf sei- ner Plus-Seite Arkinstall(Australien) und Mot- tram(England) stehen, und muß vor Forst Hermann rangieren, der im Braunschweiger Endspiel auch glatt geschlagen wurde. Der Nachwuchs ist in diesem Jahr vorwärts gekommen. Beppo Pöttinger schlug so starke Gegner wie Sanders, Gulcz, Bauer, Saß, Dr. Kümpfel, verlor allerdings leichtsinnig gegen Blenk und Scholl. Sein riskantes Spiel und die schnelle Ballannahme erfordern viel Konzen- tration. Wenn die fehlt, gehen die scharf pla- eierten schüsse um Zentimeter ins Aus. Ist es zu viel verlangt, wenn man bei diesem Talent über gelegentliche Niederlagen hinwegsieht? Die beständigsten Leistungen zeigte Rupert Huber. Seine Erfolgsliste umfaßt Redl, Saß, Feldbausch, Bauer, Biederlack und Foldina. Außerdem nahm der 21jährige dem amerika; nischen Weltklassemann Budge Patty in Ham- burg die meisten Spiele ab. So muß man ihn vor Feldbausch und Biederlack einstufen, die mit Siegen über Gulcz, Foldina und Saß unter die ersten Zehn vorstießen. Da Feld- bausch gegen Biederlack gewann, erhielt er den besseren Platz. Deutsche Tennis-Rangliste 1953 1. G. v. Cramm, Hann. 6. H. Gulcz, Köln 2. E. Buchholz, Höln 7. B. Pöttinger, Duisb. 3. H. Hermann, Rheydt 8. R. Huber, Nürnberg 4. Engelbert Koch, Köln 9. F. Feldbausch, Duisb. 5. K. Sanders, Rheine 10. C. Biederlack, Rheine Pierde-Toto- Tip Krefeld, Sonntag 1 Fardip(2. R.) A. Deschner 20 2 Blumenprinz(3. R.) Starosta 122 3 Usurpator(3. R.) F. Drechsler— 2 0 4 Staatsordre(4. R.) Zehmisch 2 5 Gotin(4. R.) A. Lommatzsch— 2 0 6 Alma mater(5. R.) J. Starosta 122 7 Maranon G. R.) G. Streit 12 8 Gamszagd(6. R.) A. Deschner 12 9 Astro(I. R.) H. Bollow 20 10 Hapallo(7. R.) O. Langner 2 0 11 Damokles(8. R.) H. Demandt 122 EI Brokat(2. R.) G. Tress 12 E2 Groschen(8. R.) P. Fuchs 92 E3 Falke(6. R.) J. Unterholzner 2 bees egkee reits 100 Strafpunkte, vier Teams, darunter mannschaft, gleichauf liegen. Mit zehn weite- ren auch Deutschland im Silbervasen- Wettbewerb noch frei von Verlustpunkten. Die beiden Ost- zonen-Mannschaften wurden dagegen durch je einen Ausfall bereits gesprengt. Groß war die Anteilnahme der Bevölkerung auf der ersten Tagesstrecke. 15 000 Zuschauer sàumten in Preßburg die Straßen, als die Fah- rer zur Mittagspause einige Augenentzündungen, die durch den Staub der trockenen Straßen hervorgerufen wurden, gab es keine ernsthaften Verletzungen, da die Hauptschwierigkeiten der Strecke lediglich in einem 11 km langen Sandstreifen und einem 8 kin langen Geröllabschnitt in den Weißen Karpathen bestanden. In der Hauptsache mußte am ersten Tag auf Straßen mittlerer Schlaglöcher hatten, gefahren werden. Immer- hin waren sie noch gut genug, um im Gelände verlorene Zeit auf ihnen wieder aufholen zu können. Gegen den vielen Fahrern zu schaffen machte, hatten die „Badischer Verband gesperrt Heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Schachbund(DSB) und dem Badischen Schachverband haben dazu DSB ab sofort den seine Spieler für alle Schach veranstaltungen sperrte und das in Baden-Baden vorgesehene Ausscheidungsturnier zur deutschen Meister · schaft Württemberg übertrug. Der Vorsitzende des badischen Verbandes, Weinspach, Rastatt, Hamburg Klage gegen den DSB erhoben, da nach den Satzungen keine Möglichkeit bestände, außerhalb des Jahreskongresses eine Sperre zu verhängen. während die restlichen die deutsche National- Mannschaften, von 17 gestarteten, ist lände Noch Halt machten. Bis auf Ordnung, die zahlreiche feinkörnigen Staub, der den Kanuten trugen Krantz-Sievers(K nalteam blieb sttatpunbeiſtei len IWth-BMwW und Westphal-Maico aus Ungarn, den „Krieg“ im Schach-Lager geführt, daß der badischen Verband und hat beim Amtsgericht in dung Gleichzeitig hat der Badische Vier Bänke, fünf Zweier- und drei Dreierwege Kongresses beantra des Deutschen gewiesen werden.“ Sys bleibt in Deutschland Nach seinem entscheidenden Sieg über den Hamburger Günther Nürnberg wird Ex-Euro- arel Sys nicht nach Belgien zurück. seine Gattin bereits seit einigen Argentinien ist. Auf Einla- eines deutschen Sportfreundes will der der Nähe von Stuttgart auf sei- nen nächsten Kampf am 2. Oktober im Ber- liner Sportpalast gegen Halbschwergewichts⸗ meister Gerhard Hecht vorbereiten. pameister K kehren, da Wochen wieder in Flame sich in Schachverband die sofortige Einberufung ein gt. Grund:„Anmaßung und Ungerechtigkeiten von seiten des Präsidiums Schachverbandes müssen zurück- 1-2-0: die„Morsen“ Teto-Tips Preußen Dellbrück— 1. FC Köln. Das 1:1 der Dellbrücker Elf am Sonntag bei Schalke zeigt, daß die Mannschaft gegen den 1. FC men Tip 1. Sieger vorausge Köln überraschen könnte. Tip 2 0 1. SpVgg. VfB und gilt au Fürth 1. FO Nürnberg. Angriffsstarker„Club“ sere Tip 1. 310 heraus, dürfte aber kaum zum Zuge kom- VfB Stuttgart— Kickers Stuttgart gangener Lokalspiele war meist ch in dieser Saison als die bes- Meidericher SV— Preußen en Sturzhelmen einen Glas- cher angebracht, wobel drad ange- Sicher und ruhig während die Rumänien, len weder mit ihrem Fahr- Maschinenmaterial zu über- Vereinsmeister- VfyW Bruno Bauder den Titel ven Schwimmern, während bei der eut erfolgreich war. Bei sich Krantz(K D) und II) in die Meisterlisten ein, während bei den Ruderern das Boot mit Sitf- ing, Knoll, H. Mai, R. Schulz und Stm. Halter den Herausforderungsvierer sewann. 28 Ohne Pril nengen nach gem Spoſen an Geschirr, Glèsern und Kochengersten dicke Tropfen Mit Pril wird alles, Vas gespof und gereinigt wird, bliszouber. trocken und Slanzkler 77 esspünn d Maass, micht es flössiger und dadurch Abtrocknen öherflössig: Entspann⸗ f es Wasser Verhindert Tropfenbil⸗ dong und trocknet ohne Sporen, ohne sirsiten glonz klar [Eekbank, ron JOSE ARZT, N 3, 10 Mod. Damenfahrrad chlau), neuw., 110, DM. gepfl. Weinfaß(156 Ltr.) ganz neue Menitrune(6 Ztr.), neuer Sackkarren, Werkbank m. schw. Schraubstock usw. Sof. zu verkaufen. C 7, 18, Vorderhaus. Küchenschrank, modern, natur, 180 em, Küchenherd. wels, billig zu verkaufen. Küber, Speckweg 88, nach 18 Uhr. Beitfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in mrem, Beisein Seitfedern Inlet Seeberger. 8 3, 13, Telefon 437 70. 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Mit N Bayer Leverkusen— Fortuna Düsseldorf 1 Chance erfolgreich zu sein, Bisher ausgeglichene Verlustpunkten steht Regensburg am Tabellen: Vin Stuttgart— Kickers Stuttgart 1 Ergebnisse dieser Paarung. Tip 2= 0. Wor- ende. Bayern München verlor am letzten Spiel. Meidericher Sy— Preußen Münster 10 matia Worms— Phönix Ludwissheafen. Zu tag zu Hause gegen Fürth 2:6(). Mit etwas Unge ViR Mannheim— SV Waldhof 0 2 1 Hause sollte Worm. Worms gegen Ph. Lud- Energie müßte Regensburg erfolgreich seln, Jahn Regensburg— Bayern München 0 1 wigshafen zu beiden Punkten kommen. Tip 1. Tip 0- 1. Mainz 05— Vfk Kaise lane Mainz 05— VfR Kaiserslautern 1. Bayer Leverkusen— Fortuna Düsseldorf. Bis. 54 e e a 1 Alem. Aachen— Borussia Dortmund 1 50 lang zeigte sich Leverkusen heimstark. und Sieg von Mainz 05 in Firn un erstreicht die Hannover 96— Arminia Hannover 10. schuffreudig. Fort. Düsseldorf spielte am Sonn- Formpeständigkeit der Mannschaft, die gegen Boruss. M.- Gladbach— Rot-Weiß Essen 2 tag zu Hause gegen Meidericher SV zwar ein den Gast zu Hause dominieren sollte. Tip!, 1 im 8 2 2 ane. 5. 2 Reinlecithin E scngkEIBER Einige— 3 8 re 5 5 u. Gasherde preisgünstig abzugeb. 5 5 eee 8. Friseure Panemteetten Will. 2 n i. der Haus fol i Marken-Piano„Förster“, neuwertig, 1 5 4 —— 5 zu verk. Becherer, Lameystr. 21. Schwere 1 Seele fr ba. 2 5 geschnitz,— f. ch ü Sedceltiachstuhl(40, bid) nur an Frisch eingetroffen! v Rur 18.50 5 ee ee Matratzen Aularbelten Privat zu verkaufen. Adr, ein- 585 Relseschrelhmaschine r eee eee sune, saftige (wird morgens abgeholt und Lohmann-Dieselfahrrad kompl. 85, 5 E Büro- Organisation Bovensiepen abends wieder gebracht 2. verkauf. Gutenbergstr. 19, part. e Abu. I. 12, 15/16 Bismarckstrage] polstermöbel-Mächnlch, qu 3, 5[[ztür. Kleiderschrank mn. 48 pffgtr. 20. 1 versch. Kleidung f. 11) 3hr. Jungen verkauf. Wolf, Eichendorffstr. 20. billig zu verkaufen. 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September 1953 1 3 0 Maico Am 14. September verschied nach längerer Krankheit der Vor- sitzende unseres Aufsichtsrates 1 Glas- wobei d ange- im Ge- gländer, len, die ſon den W) und d ruhig end die mänien, n Fahr- zu über- Uften Wasser- meister- en Titel bei der Var. Bei I) und sten ein, mit Siff⸗ a. Halter ing eines ung und asidiums 1 zurück md Herr Wirtschaftsprüfer Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft ROVO Aktiengesellschaft Direktor Edmund Kappes Bei Kriegsausbruch an die Spitze des Aufsichtsrates berufen, war der Verstorbene dem Unternehmen jederzeit ein uneigennütziger Be- rater und treuer Freund, dessen hervorragende menschliche Eigen- schaften uns Vorbild bleiben werden. Sein Andenken werden wir in Ehren halten. Speyer, den 15. September 1953. der über den Ex-Euro- n zurück t einigen uf Einla- will der t auf sei- im Ber- ge wichts N Von einem langen, mit großer Geduld ertrage nem Leiden, wurde mein lieber Mann, unser guter Vati, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Haller jr. Major a. D. durch den Tod erlöst. Heidelberg, den 14. September 1953 2* zuge kom- Stuttgart. war meist. Is die bes- Preußen ag in Düs. zu Hause lürkte ent- im— 8 Plöck 39. In tiefem Schmerz: Hildegard Haller geb. Schubert Ingrid und Falko Heinrich Haller August Studer und Frau Luise geb. Haller (Rochester, USA) Irmgard Kosthorst geb. Haller Hans-Jürgen Haller Die Beerdigung findet am Freitag, dem 18. September 1953, um 15.00 Uhr, im Friedhof in Heidelberg-Kirchheim statt. sen. und Frau met Wald. offen, Ta- ip 0 2⸗1 en. Mit Tabellen- zten Spiel · Mit etwas reich sein, utern. Der treicht gie die gegen lte. Tip!. e eee gat „ 1 auflage, 0 Feilzahlung, M. Kats, ik A. Pasch 7. eee eee, n Mannhem Tel. 4059 am Wasser 3 1. Wirtschel mieten ge a. d. Vell . chäffnel 69, Tel. 500 Ken L — DM bis ndustriean- Verkehrs DIM, bei a gesucht 54 3. d. V. Wünelm-Wundt-Straße 11. C. L. Schneider Fabrikdirektor i. R. ist am 18. September nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren sanft entschlafen. 7 d Unser lieber Bruder, Schwager und Verwandter, Herr Im Namen der Angehörigen: Frl. H, Hirsch, Schiltach Jakob Schneider, Karlsruhe Familie Ludwig Jakobi, Mannheim Emil Wiggert unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager u. Onkel, Herr ist heute nach kurzem, schwerem Krankenlager im 84. Lebens- jahre von uns gegangen. 5 [Mannheim(Struvestraße 10), den 15. September 1953. In stiller Trauer: Berta Wiggert Familie Richard Wiggert Familie Emil Wiggert, Familie Eugen Häberle Familie Erwin Mehltretter ble Feuerbestattung findet am Freitag, dem 18. September 1953, 00 Uhr, im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. die Einäscherung findet Freitag, 18. Sept. 1953, 13.30 Uhr, im Krematorium in Mannheim statt. von Blumen- und Kranzspenden bittet man im Sinne des Ver- storbenen abzusehen. Am 13. September 1953 ist unsere lebe, gute Mutter, Schwieger mutter, Großmutter, Urgroßmutter, schwester und Tante, Frau Theresia Edelhöfner geb. Schafhauser Donnerstag, 17. September 1953 Hauptfriedhof Späth, Mathilde, Werftstraße 29 Engel, Maria, Neckarau, Nie Reinhardt, Karoline, Waldhof, Ligusterweg 14 Kappes, Eumund, Feudenheim, Am Bogen 26. Schwarz, Martha, Käfertaler Straße 38 Mitgetent von der Friedhofver waltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr derfeldweg 11/8 um Alter von 86 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim Neckarau, den 17. September 1953 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, den 18. September 1953, um 13.30 Uhr, im Friedhof Neckarau. i Bestattungen in Mannheim Zeit 10.00 10.30 11.00 11.30 13.00 „ „ „ 5 5 222 ä—— n Apoth. DAS HERZ Herz immer vfeclet gerühmt. und Drog. Nur echt in blsuer Pack wire! durch die Belastung der Nerven in unserer untufſigen. Zeil leicht mitgenommen. Daher sollten Sie den echlen Klosterfrau Melissengeist schon vorbeugend nehmen: seit Genersfionen wird er els natürliches Beruhigungsmiſteł für des nervõse Nongen] Denken Sie auch en Klestertrau Aktiv- puder. mit den 3 sage Für die überaus herzliche An- teilnahme sowie die zahlreichen EKranz- u. Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau Luise Klein ich allen meinen tief- empfundenen Pank. Besonderen Dank all denen, die der Ver- Storbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, 18. Sept. 1053 Wallstattstraße 3. Adam Klein und Angehörige Statt Karten Für die vielen Beweise herz. Anteilnahme sowie die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben, guten Mutter und Oma, Frau 28 Anna Wörner geb. Freitag sagen wir allen unseren tief- gefühlten Dank. Mh m. Waldhof,. 9. 33 Soldatenweg 91. 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Dezember 1952 im Grund- buch vermerkt.— Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grund- buch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der e zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläu- bigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Släu- pigers und nach den Übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einstweilen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezwecken- den Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges nach hier einzureichen. Grundstücksbeschrieb: Grundbuch Mannheim, Band 200, Blatt 35a, Lgb.-Nr. 3665: 3 Ar 44 qm, 2 m. Gebäuden, Stadtetter, M 3, 3. Schätzungs wert: 87 000. DM, ubehör:—.—. Mannheim, den 9. August 1953 Notariat Mannheim V als vollstreckungsgericht Es wurde der Antrag gestellt, folgende Pfandscheine des Städt. Leihamts Mannheim, welche angeblich ab- handen gekommen sind, nach 8 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: Gruppe A Nr. 20 409 vom 20. April 1953; Gruppe A Nr. 22 450 vom 13. Juni 1953; Gruppe A Nr. 20 966 vom 4. Mai 1953; Gruppe A Nr. 22 286 vom 9. Juni 1953; Gruppe A Nr. 23 828 vom 20. Juli 1953; Gruppe B Nr. 61 755 vom 30. April 1953; Gruppe B Nr. 61 756 vom 30. April 1953. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre Ansprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an ge- rechnet, bei uns— Geschäftsräume, C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Städtisches Leihamt Hfand nummern v. 1733 bis 2599 werden am Dienstag, dem 22. Sept. 1953 in Mannheim, Schwetzinger Straße 103,„Zähringer Löwen“ versteigert. Letzter Einlöse- bzw. Verläng.-Tag, Freitag, 18. 9. 53. Leihhaus HANS SCHAMRACH KG. Mannheim, K 2, 22. 1 Kraftfahrzeuge VW- Verleih km bis— 10. Tel. 3 21 65. Auto-Verlein Olympla-Rekord u. Kapitän F. WACHTER, Telefon 4 25 34. Rheinhäuserstrage 31/53 2 22 Iſiig Helo POSA enthlt nur absoluſ ndturreine Virgin- und eine Orienſi-Jabake. Daher des klare Arome und die gute Bekõmmlichkeiſ. 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Manches Mal stand noch ein Dichter oder wenigstens ein gewandter Schreiber hinter ihren Gestalten: Hinter der Gräfin Dohna, der Liebe des tollen Gösta Berling. Doch diesen Film hatte Mauritz Stiller noch in Schweden gedreht. Hinter der Anna Karenina. Hinter der Kamelien- dame. Und die anderen? Mata Hari, Men- schen im Hotel, Der bunte Schleier? Gewig, die Garbo ist schön, von innen heraus, aus der Glut ihres Spiels, aus der Leidenschaft, spielen zu müssen. wie Eleo- nora Duse schön war und Sarah Bernhard oder Hermine Körner, wenn sie die Bühne betraten. Es ist die Schönheit, die sich selber schafft, aus der Rolle herauf wächst in die eigene Persönlichkeit hinein. Und hier be- ginnt die Tragödie der Greta Garbo, die Tragödie, die zugleich die Tragödie des Films ist. Sie hat nicht am Abend auf den Brettern gestanden, um sich auszuschöpfen, und sie hat nicht am Tage unter den besessenen Händen eines Regisseurs gezittert, um das Letzte aus sich herauszupressen. Sie hat nicht mit der Julia begonnen oder mit dem Käthchen von Heilbronn. Sie ist nicht über das Gretchen zur Nora und zur Rhodope ge- kommen. Sie ist am ersten Tage dem Film verschrieben worden, freilich zu einer Zeit, da er noch glaubte, sich von europäischen Idealen und Traditionen nähren zu können, und dann wurde sie nach Hollywood ver- kauft, wðwo die darstellende Kunst herausge- löst war aus der Heimat des Theaters und kür sich allein stehen und wirken sollte, wie ein Baum, dem man den Boden wegnimmt, den Wind und die Wolken. Weil sie eine Persönlichkeit ist. hat die Garbo den Rollen gegeben, was sie ihr nie- mals zurückgeben konnten. Sie verströmte sich von Film zu Film, und je weniger Sub- stanz er hatte, desto mehr gab sie ab. Sie kam beim Publikum an, aber was sollte von diesem Publikum auf sie zurückkommen, Was sie weitergetragen hätte! Der törichte Mann, der sich mit ihr nach Hollywood ver- handelt hatte, ging in diesem heißen Klima der Kunstindustrie zugrunde. Die Producers hetzten Mauritz Stiller nach Schweden zu- rück, ehe er überhaupt zu einer Regie ge- kommen wäre, und während sie den Stern der Garbo majestätisch in den Filmhimmel steigen ließen, starb er ruhmlos an seinen zerbrochenen Idealen. Sensibel ist sie immer gewesen, wie alle künstlerischen Naturen. Immer war sie ein- sam inmitten eines öffentlichen Betriebes, der alles private Leben verachtet. Sie war schon als Schauspielschülerin so scheu, daß sie die Theaterproben lieber von der Garde- robe aus beobachtete als vom Zuschauerraum, und einen Zug zur Melancholie soll sie als Kind schon gehabt haben. Die sich von den Klatschspalten der amerikanischen Asphalt- presse nähren, kennen keine Gnade, und wer in Beverly Hills wohnt. ist nie zu Hause. So kamen die Züge des gefährdeten und gehetzten Menschen in ihr Gesicht. Als sie von ihrer letzten Europareise zurück- kehrte und auf dem New Lorker Flugfeld der Maschine entstieg. da war es wie ein Hilfeschrei aus menschlicher Not, den sie den anstürmenden Journalisten und Photo- graphen entgegenrief:„Was wollen Sie von mir? Ich bin doch nicht mehr beim Film!“ Sie irrte. Der Film, der Hollywood heißt, läßt sie nicht mehr los, aus Rache, weil sie seine Rollen verschmäht, Rollen, die keine Rollen sind. Wenn das künstlerische Gewissen da ist, und die Garbo hat es in der ausgeprägtesten Form, dann kann man eines Tages nicht mehr dagegen an. Dann heißt es plötzlich Alles oder nichts. Hollywood hat nur das Nichts, die monströse Unzulänglichkeit, und Hollywood ist heute überall da, wo gefilmt wird, und wo die Avantgarde von einst systematisch abgehängt wird.„Greta Garbo ist eines der schmerzlichsten Symbole für die Kluft, die in der Massengesellschaft unserer Zeit zwischen einer hervorragend instinktsicheren Persönlichkeit und der schauerlichen Gesichtslosigkeit eines moder- nen Amüsierpublikums aufgetan wurde.“ So diagnostiziert die italienische Aerztin Olga Signorelli den Zustand der heimatlosen, von Land zu Land flüchtenden Schauspielerin. Seit 1941 hat Greta Garbo nicht mehr vor der Kamera gestanden. Ihr letzter Film „Two-faced woman“(Die Frau mit den zwei Gesichtern) war ein eklatanter Mißerfolg. Die Presse hat ihn nicht beschönigt. Kirch- liche Kreise fällten das Urteil: Geschmack- los und amoralisch! Wie weit sie recht hat- ten, können wir nicht beurteilen. Der Film ist nie nach Europa gekommen. Seitdem sehen wir die„Göttliche“ nur in Reprisen, und das Publikum drängt sich wie eh und je ins Theater. Ihr alter Zauber wirkt wei- ter, und die Klugen meinen, daß sie bei- zeiten abgetreten sei, ihn zu erhalten. Aber Wer einmal schwimmen konnte, der verlernt es nie. Sie war eine Schauspielerin, die eine Anna Karenina, eine Kameliendame und auch noch eine Gräfin Walewska in die Glut ihrer Persönlichkeit tauchen und mit dem Blut ihrer begnadeten Kunst lebendig machen konnte, und sie wäre eine Schauspielerin, umjubelt auf dem Gipfel ihrer Leistung, wenn ihr eine Elisabeth von England, eine Lady Macbeth, eine Anna Blomberg gebo- ten würden. Doch welches Theater in Amerika könnte ihr dergleichen geben? So muß sie wohl ihre eigene Tragödie zu Ende spielen. Franz Achilles Sreta Sorbo- einmal ohne Sonnenbrille In Hollyubod spricht man wieder einmal davon, dla g; Greta Garbo heiraten will. Der„Er- wählte“ soll ein Jugendfreund von ihr sein: der britische Captain Ian Hall. Seit zwanzig Jahren bestüyme er sie— in Hollywood weiß man immer alles ganz genau— mit Heirats- anträgen. Jetzt sei die Garbo bereit zum ernsten Schritt. Japan als Filmproduzent und Importeur Filme aus der Bundesrepublik liegen in der Einfohrquote an In Japan selbst hat die außerordentlich erfolgreiche Vorführung des Filmes„Rasho- mon“ im letzten Jahr in allen Ländern der Erde am meisten Ueberraschung ausgelöst. Man war in Japan auf das große Interesse, das„Rashomon“ überall fand, einfach nicht gefaßt. Mittlerweile beginnt Japan jedoch seine Chance zu nutzen, es beschickt die in- ternationalen Festivals und macht auch sonst alle Anstrengungen, seinen Film-HEx- port zu fördern. Es ist deshalb vielleicht gaz angebracht, die weithin unbekannte, aber doch in vielen Einzelheiten interessante Situation des Filmlandes Japan einmal auf- zuzeigen. Der wohl wichtigste Faktor: Japan im- portiert jährlich eine große Zahl von Fil- men, und Deutschland liegt zur Zeit an fünf- ter Stelle unter den nach Japan exportieren- den Filmländern, Die Quoten des letzten Jahres ergeben ungefähr folgendes Bild: USA rund 146, England 16, Frankreich 14, Italien 8 und Westdeutschland rund 5 Filme. Im allgemeinen lag den japanischen Film- Import-Lizenzen bisher der Grundsatz zu- grunde, daß die Zahl der importierten Filme nicht die Zahl der im Lande selbst produ- zierten übersteigen solle. Dieser Grundsatz könnte— in manchem mitteleuropäischen Land angewandt— ganz heilsame Folgen haben.) Den USA wurden etwa 70 Prozent aller Importe von vornherein zugestanden. Die verbleibenden 30 Prozent. die auch Deutschlands Quote enthalten, werden je- weils vom japanischen Finanz ministerium nach einem bestimmten Schlüssel auf die verbleibenden Filmländer der Welt aufge- teilt. Besondere Erwähnung muß die alles be- herrschende Aktivität der Amerikaner in Japan finden. Neben den eben erwähnten Zahlen ist noch ganz interessant, daß die amerikanischen Verleiher(zum Teil unter ungünstigen Devisen-Transfer-Bestimmun- gen leidend) sich in Japan Bürogebäude im Wert von über 38,4 Millionen DM gebaut haben. Es gibt zur Zeit etwa 3800 Filmtheater in qapan(etwas weniger als in der Bundes- republik), und allein im Laufe des letzten Jahres wurden 500 neue Kinos eröffnet. Die Sitzplatzkapazität beträgt nach den letzten Angaben 1,84 Millionen. Damit entfallen auf 1000 Einwohner rund gerechnet 21 Sitzplätze (dieses Verhältnis spricht man in Deutschland fünfter Stelle bereits als„ausreichend“ an). Auch die Fre- quenz der Filmtheater ist beträchtlich. Die wöchentliche Besucherzahl betrug im Jahre 1952 etwa 12,7 Millionen. Die Eintrittspreise liegen(nach dem Wäh- rungsverhältnis, nicht nach dem Preis-Stan- dard-Verhältnis umgerechnet) zwischen—,90 und 2,25 DM. Auch auf der Produktionsseite der japa- nischen Filmindustrie sind imponierende Daten zu vermerken. Es gibt fünf große Produktionskonzerne(im Aufbau etwa der ehemaligen Ufa entsprechend) und dreizehn Kleinere, sogenannte„unabhängige“ Pro- duktionsgesellschaften. Wenn man diesen Zahlen die Anzahl der tatsächlich produzier- ten Filme gegenüberstellt, erkennt man, daß die japanische Filmindustrie sich einer ver- hältnismäßig gesunden Struktur erfreut: 1952 wurden 261 abendfüllende Filme her- gestellt. 1951 waren es 228. 5 Mit diesen Filmen bewaffnet, erkämpfte sich die einheimische Produktion im Jahre 1952 immerhin eine Einnahme von 128 Mil- lionen DM, das heißt 63 Prozent der Netto- Einnahmen aller, also auch der importierten Filme. G. G. Mozartopern im Kino Aufnahmen in Wiener Stactsthegtem Voraussichtlich schon in der komme Saison wird Oesterreich darangehen Spitzenleistungen seiner Staatstheater 0 des Burgtheaters und der Staatsoper 3 Film festzuhalten, um auch über den N der Theaterbesucher hinaus das Puli anzusprechen. Es sollen Aufführungen 3c. kinnt werden, die durch die inhaltliche qu lität und durch die besondere schauspiel rische oder Regieleistung eine weitgel Verbreitung verdienen. 5 Die für ein derartiges Projekt grund! legende Frage, wie die spezifische Wick einer Bühnenaufführung in das Film zu übertragen ist, wurde durch ein in Tag gahme land in der jüngsten Zeit erprobtes Verkeh für die ren gelöst. Es handelt sich dabei um egen La System gekoppelter Mitchell-Kameras, a5 von der britischen Harmony- Gesel entwickelt wurde. Der Direktor der Geselt schaft, Dr. Paul Czinner, der Gatte Elis Bergners, erläuterte kürzlich in Wien Verfahren. Drei bis sechs Kameras wWer gekoppelt aufgestellt. Sie werden vom Rege Nicht, echt genug Viele Szenen des amerikanischen Films, Salomons Diamanten“ wurden in 45 echten Eingeborenen gedrent. Die Buschneger gefielen aber dem Regisseur graphierte er nach Hollywood und foren 200 Speziulperücken an. Diese Wurden then darauf in einem Sonderflugzeug nach befördert, und die eingeborenen Staig mußten sie aufsetzen.— Mit Hollywood eben nicht zu spaßen: In Afrika hat nun jedermann gehräuseltes Hudr zu tragen, ob denen da unten, im schwarzen Erdteil, oder nicht. seur während der Veranstaltung dirige Sänger oder Schauspieler können ihren 5. auf der Bühne unbehindert spielen, de 11 der Regisseur nimmt durch den versch bra denen Einsatz seiner Kameras die E lung und den Schnitt vor. Auf diese. Grui wird die Bühnenatmosphäre mit filmisch Wirksamkeit vereinigt. Mit diesem Ver ren wurden in England bereits ein Shakespeare- Aufführungen des„Old Theatre“ aufgenommen. die bei Auffüht gen in geschlossenem Kreis positiv peur wurden. Es ist beabsichtigt, jetzt 8. „Heilige Johanna“ zu verfilmen. Die bisherigen österreichisch-britist Verhandlungen führten dazu, daß eine meinschaftsproduktion in Oesterreich 4 gezogen werden soll, zu der die britie Harmony- Gesellschaft die Lizenz ihres) kahrens und die technische Ausrüstung österreichische Produzent das künstlersgd Ensemble, die Regisseure, Dirigenten die Bühnen mit ihren Einrichtungen Apirzenver! Verfügung stellen sollen. Die Filmabteillnieau setzte des österreichischen Unterrichtsministerine del behält sich die künstlerische Betreuung de Unternehmen vor. a Zunächst sollen vor allem Mozartag, verfilmt werden, für die gegenwärtig an Staatsoper ein hervorragendes Ensemble Verfügung steht. Auch an die Verfilm ber der Ballette„Abraxas“ von Egk und lihische Lin um das goldene Kalb“ von Einem ist? dacht. Daneben sollen die großen Auf rungen des Burg- und Akademietheaten, das Produktionsprogramm aufgenomſf werden. Wenn das Fernsehen auch Oesterreich in ein aktuelles Stadium sollen auch Operetten in Kurzfassung genommen werden, Auf österreichs Seite hofft man, mit diesen Plänen cher Ho internationale Anregung in der Richtung um. We geben, daß hochwertige Aufführungen! 3 Ausland, insbesondere bedeutsame n& gu nationale Festaufführungen, nicht nut A& Bill anwesenden Publikum, sondern der optisch erschlossen werden können. Telefon 403 97 18.15 Jugendverbot 20.30 2. woche! auch weiterhin d DiE KAMERA 0 ee Es geschah aus heiner Jugendliebe TARANM TEIA- VATER RHE. bie UunskEl. 125 Telefon 5 18 95 18.45 4. Woche! Heute letzter Tag! Der groge Fernandel- Erfolg 210 Don Camilios Rückkehr Ab morgen Heinz Rühmann in dem turbulenten Filmlustspiel Holne angst vor grogen Tieren auch Se 1 sche„ Inge E 2. Woche georg Thomas. is Fein FüfankA In kuk 18.90, 15.00, 120% Das tollste Lustsplei der Saison Telefon 5 00 50 29.00 u. 21.00 Uhr Eintritt frei! 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Ile Lanier 21.00 Uhr Täglich 14.30 16.80 18.45 Heute 10 2b er T3281 SpARTA cus, der Rebell von Rom Beginn: 9450, 11.50, 14.50, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr spielt Werke von Bereits heute zum ersten Male 22.20 Spftvorst. eee e Der keusche dose Melster-Klawler abend dach Beethoven Rave! Verzürtalt.: lein: floffmsister, Ronzerfirekliea Empf. Schlachthof-Freibank. Freitag, den 18. September 1953 von 7 bis 10 Uhr Verkauf auf Nr. 2301 bis Ende und 1 bis 400. Mannheim, 16. Sept. 1953. Arbeitsvergabe, Die Gemeinn. Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt die Elektroarbeiten für die Wohnbauten an der Landwehrstraße, Block 12 und 13. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht bei der Geschäftsstelle der Gemeinn. Baugesellschaft Mannheim mbH., Mannheim, Max-Joseph-Straße 1, Zimmer 309, abgeholt werden. Gemeinn. Baugesellschaft Mannheim mbH. übernommen Nur noch heutel 19, Der Film, der die Herzen v. jung d. alt eroberte Pünkicgen und anon E Karten zu 2.505,50 D 1. d. bek. Vorverkaufsst. u. a, d. 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Nur Aufträge, die bis zum Annahmesechluß bei uns vorliegen, können mit der gewünschten Sorg- RHeinau, eschättseröftnung Der verehrten Einwohnerschaft von Rheinau geben wir zur Kenntnis, daß wir am Donnerstag, den 17. September 1953, vormittags 10.00 Uhr, unsere Es wird unser Bestreben sein, unserer Kundschaft nu das Beste zu bieten. Um geneigten Zuspruch bitten 0 Metzgermeister Fritz Salm u. Frau] b Gleichzeitig geben wir bekannt, daß wir die von um geführte Gaststätte„Z ur Rheinau“ an Familie engl. Karl Schuhmaeher übergeben haben. 5 esehäfttsübernalime Wir haben die Gaststätte. Zur Rheinau Karl Schuhmacher u. Frau — Metzgerel naniastraße Nr. 154 eröffnen Askrs. Rhenaniastraße 154 und bitten die Einwohnerschaft von uns ihr Vertrauen entgegenzubringen, — eAnSChI Auf Wunsch f NMannbeime 17 4 5 ii m b 1 Vertreterbesuch. R 4. N 1 4 5 5 0 1 9 1 0 5 5 28 22 Telefon 44151 U. 41245 Anzeigen- Abteilung Sit Nn— durch mich nEISsE-scuntzisMas cin! fabrikneu mit 1 Jahr daran!“ bei 30, DM Anzahlung und 12 Monatsraten mit je 30,50 15 Monatsraten mit 18 Monatsraten mit 3e 20,35 24 Monatsraten mit i 5 80 fort Ilie ferbar. Nermann Ha berker Erwerb einer ſeiseschreibmaschins ß— Koffer auf Teilzahlung INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 Kino 95 99 Off-Shore-Konferenz kommen in Mannheim- Sandhofen ingehen ep) In dieser Woche findet eine Kon- tstheater der Leiter der amerikanischen Be- tsoper gsämter in Europa unter Vorsitz von er den M. Colby statt, auf der die bisher as Publiau den einzelnen Zweigstellen und Büros rungen tete Arbeit besprochen werden soll. altliche 0 b der vergangenen zwei Jahre wur- schauspigef m Rahmen des Off-Shore- Programms weitgehen e in Höhe von fast 1,3 Milliarden r in 14 europäischen Staaten abgeschlos- Unter anderem wird die Bedeutung der che Wire nore-Verträge für die Errichtung einer as Filme aändigen europäischen Produktionsbasis in in dag zahmen des Verteidigungsprogramms tes Vert zer die Stärkung der Wirtschaft der be- abei um eigen Länder erörtert. Cameras ger) Okt-Shore heißt sinngemäß„von der Geselle Es sind Aufträge, die von den USA itte li opäische Staaten bzw. an Unterneh- itte Kiss in europäischen Staaten übertragen Wien deen auf diese Weise eine Vermehrung e as werf ponarlücke zu verhindern. Die auf der n Vom az renz vertretenen Beschaffungsämter gen sich in Paris, Oslo, London, Rom, NU u, Berlin, Kopenhagen, Brüssel, Ankara Nui Lissabon.. Films Rin nscheinend wiegen in den Kreisen der N Afrika alkungsämter zentralistische Tenden- ie Wirkliche vor. Das ist damit zu erklären, daß gisseut ngsaufträge, egal, ob sie mittelbar oder 0 elbar mit Rüstungswesen verbunden 110 0 zentral vergeben werden müssen. Hier 0 b nämlich ein Verbrauchermonopol, nach Ah eelbstverständlich bestrebt ist, die von zen State wahr zunehmenden Lieferquellen zu trieren. Bei der typisch amerikani- Gründlichkeit ist die Befürchtung legend, daß hierbei der Wettbewerb den Lieferfirmen ziemlich ausge- tet wird. Es ist ein nicht ganz unge- es Beginnen, sich mit Mühe einen 5 irigtenpollieferanten zu schaffen. Also einen en ihren Paſranten, der— hat er einmal das Liefer- spielen, deo! inne— keine Konkurrenz 2 den Versd it fle Grundsteuer-Richtlinien esem ve neu gefaßt Seite kuſde Bundeskinanzministerlum hat die 1 Auff teuerrichtlinien neu gefaßt, wobei Sibi N die neue Fassung auch auf das Rech- 8 r 1951 erstrecken soll. Sie sehen n chtlich der Befreiungsvorschriften einen 155 gen Maßstab vor. Befreſungsgrund ist 4a hen dem öffentlichen Dienst oder öffent- zterreich die britis mz ihres isrüstung Künstleris rigenten chtungen Filmabteln Effektenbörse Mitgeteilt von: deutsche Bank Ad, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 16. September 1933 rsenverlauf:. setzte für Montanwerte auf Rückkäufe hin sministerine leichte Erholung ein. Die Anfangsgewinne Zetre anten jedoch im Verlauf nicht immer gehalten etreuung Arden, so daß zum Börsenschluß durch Abgaben e Kursabschwächungen zu verzeichnen wa- 80 schlossen: Stahlverein mit 213—214. Gute- . 281—232, Hoesch Giro 211-213, Wärtig d Giro 233, Rheinstahl Giro, 140141, 18 Ensem 25 155 Nack de N 5 Ve e Verfig u nahezu un 1 5 3 gk und„Lans 3 8 8 uinem Um- Tageskurse ogen Aufl stellg. 15,90. 16.9. mietheafes 5 319 104%] 104% aufgenon 5 11— 14⁵ 5 33 140 .. N e 1 J% 1% Zzfass 121 00 985% 0 5 11* 12³ n sterreic. 11 5 5. 102 1 Richtung f 102˙7 kührungen 5„ 1 75 itsame& Sullleaumèe 10˙8 icht nur s 5 25 ern der 121 Men. 1·2, „ 107 60% n— 805% e Braunkohlen] 1 2 ek 3 11 104 /B * 121 119 44 55 410256 125% 8 5 121 15 au geben„— 217 1 g 4˙3 75 ag, den 4 51 25 , 3 221 54% 5 10˙6 73½ 5 10:6 70 — 60 5 chart nut vom 16. September Geld Brief 8,334 8,354 11.967 11.987 95,865 110,04 4.258 11,67 90,79 60,292 4,195 97,88 Auf dem ermäßigten Vortags- lichen Gebrauch die unmittelbare Benutzung dureh die Allgemeinheit, wobei ausdrücklich hiervon ausgenommen sind: Ausstellungs- hallen, Banken, Börsen, Brauereien, Dom- nen, Druckereibetriebe, Elektrizitätswerke, Forstämter, Gaswerke, Gärtnereien, Kur- und Bäderverwaltungen, Leihämter, Milch- zeritralen, die Müllver wertung, Versiche- Tungsanstalten, Sparkassen und Girover- bände, Versorgungsbetriebe u. a. Dagegen ist vom Rechnungsjahr 1951 ab nach den neu gefaßten Richtlinien auch die Benützung kür gemeinnützige Zwecke durch eine steuerbegünstigte Körperschaft ein Be- freiungsgrund. Berufsverbände sind dagegen grundsätzlich steuerpflichtig. Die auf Grund des Paragraphen 33 der Grundsteuer- durchführungsverordnung ab 1951 von 10 auf 5 Prozent herabgesetzte Steuermeßzahl für unbebaute Grundstücke. Soweit sie nicht für eigene oder fremde gewerbliche Zwecke genutzt werden oder Vorratsgelände öffent- Leserbriefe zur Frage: licher oder gewerblicher Betriebe sind, gilt auch für die beabsichtigte Bebauung eines Grundstücks mit Wohnhäusern. Eine ge- Werbliche Nutzung wird auch dann nicht an- genommen, wenn die Bebauung gewerbs- mäßig geschieht. Auch Grundbesitz eines Unternehmens, der für die Errichtung von Wohnungen für Betriebsangehörige vorge- sehen ist, gilt als weder für gewerbliche moch betriebliche Zwecke genützt. Die Grundsteuerbefreiung in Höhe von 24 Pro- zent für den älteren und mittleren Neu- hausbesitz sowie für Klein wohnungen, die zwischen dem 1. April 1934 und dem 31. März 1937 bezugsfertig geworden sind, wird beibehalten. Dagegen entfällt für wie- deraufgebaute Gebäude, die vor der Zer- störung Neuhausbesitz im Sinne des Para- graphen 58 der Grundsteuerdurchführungs- verordnung waren und die nach dem 31. De- zember 1949 bezugsfertig wurden, die Grundsteuervergünstigung garnz. Bedarf Angestellten versicherung des Schutzes vor Mifbrauch? Betreff:„Schützt die Angestellten-Versicherung vor Migbrauch“ Nr. 212. 12. 9. 33. Zu oben genanntem Artikel bitte ich Sie. folgende Stellungnahme entgegennehmen zu Wollen: Es ist sicher richtig, daß die allgemeine Wirtschaftliche Belastung durch öffentliche Abgaben und Soziallasten zu hoch ist, und die Bildung eines gesunden Kleinkapitals, das zur persönlichen Sicherung notwendig ist und allgemein höchste staats wirtschaftliche Bedeutung hat, hierdurch praktisch unmög- lich gemacht wird, zumindest in den erfor- derlichen Ausmaßen. Im vorliegenden Falle, der Sicherung all der Personen, deren Wirtschaftsprodukt zwar statistisch nicht erscheint, aber eben doch vorhanden ist, wie z. B. im Haushalt tätige Familienangehörige u. dergl., ist die Möglichkeit der billigen Versicherung ge- schaffen worden, um diesen Personenkreis im Alter nicht ausschließlich der Mildtätig- keit und Fürsorge zu überlassen, sondern mm wenigstens eine geringe Basis zu sichern., Wären die Beiträge höher, so wäre der ganze Vorgang für sie unerschwinglich. Die Erhaltungsmittel müßten aber sowieso aus öffentlicher Hand aufgebracht werden. Schließlich entspricht das beanstandete Verfahren ganz dem berechtigten, daß für arbeitslos gewordene Versicherungs-Berech- tigte die Versicherungsprämien nicht etwa ruhen, sondern aus öffentlichen Mitteln Weiter entrichtet werden. Eine Mehrbelastung der öffentlichen Hand. die ja durch schwerste Belastung der wirtschaftlich schaffenden Personen, gewis- sermaßen für diese, selber ungeheuerste Sparkapitalien ansammelt Kalte Sozialisie- rung), tritt keineswegs ein, da sonst öffent- liche Fürsorge in gleicher Höhe einsetzen müßte. Die Berechnung der effektiven Renten im Vergleich mit den Leistungen ist eben- Falls falsch. Es wird nämlich das Versiche- Tungsrisiko der Versicherten und die sehr Erhebliche Verzinsung der Kapitalien nicht eingerechnet. Außerdem erscheint die Le- benswahrscheinlichkeit nach vollendetem 65. Lebensjahre(13 bis 14 Jahre) als viel zu Boch, Schließlich ist, solange die Sozialver- sicherung besteht das angesammelte Ver- sicherungskapital besonders in den Unter- nehmungen der öffentlichen Hand ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Ob unter diesen Bedingungen, rein ob- jektiv gesehen, die Renten der Versiche- rungsnehmer der Sozialenstalten zu hoch oder zu niedrig sind, ist ohne tiefgreifende Untersuchungen nicht abzuschätzen. Jedenfalls sind die Beisteuern der öffent- lichen Hand durchaus keine Geschenke, sondern einfach Ausgleiche.. Ich bitte Sie, zu erwägen, ob Artikel, wie der angezogene, in einem Augenblicke, in dem sich das deutsche Volk offensichtlich von sozialpolitische Uebertreibungen abwen- det, der Bundesregierung und der wirt- schaftlichen Vernunft wirkliche Dienste er- weisen. Mir scheint es nicht so. Dr. J. V., Mannheim * Zu dem Artikel„Schütt die Angestellten- versicherung vor Mißbrauch“ kann ich Ihnen als Angestellter und langjähriger Versicher- ter der Angestellten versicherung meine An- erkennung nicht versagen. Es hat mich in besonderem Maße gefreut, daß endlich ein- mal in einer maßgeblichen Tageszeitung zu diesem Problem Stellung genommen wurde, daß die Angestellten schon seit Jahr und Tag mit großer Sorge erfüllt. Es ist schon so, daß in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr und mehr der An- gestellten versicherung Personenkreise zur Versorgung zugeführt wurden, die absolut nicht dem Charakter der Angestelltenver- sicherung entsprechen. Schon das Hand- Werkerversorgungsgesetz vom Jahre 1939 brachte eine ungeheure Anspannung der Mittel der Angestellten versicherung mit sich. Es wurden nämlich 40-50 jährige Personen der Angestelltenversicherung zugeführt, die heute die gleiche Grundrente und die gleichen Zulagen zur Grundrente erhalten wie die An- gestellten, die 30 und 40 Jahre ihre Beiträge einbezahlt hatten. Wenn jetzt versucht wird, auch weitere Personenkreise, die bis jetzt noch nicht von der Versicherungspflicht erfaßt worden sind, der Angestelltenver- sicherung zuzuführen, so ist das falsch. Den Hausfrauen nahezulegen, sich für einen ge- ringfügigen Beitrag von 50 Pfennig wöchent- lich, eine angemessene Altersversorgung zu beschaffen, heißt etwas versprechen, was niemals erfüllt werden kann. Es kann niemand mehr bezahlen als er einnimmt. Aus 918 DM Gesamtbeitragslei- stung können nicht 12 000 bis 13 000 DM Rentenleistung herausspringen. Um so mehr als bei dem in dem Artikel angeführten Bei- sbiel eines Atigestellten mit 740 DM Ein- kommen der Gesamtbeitragsleistung von 26 640 DM ohnehin schon eine Gesamt-Ren- tenleistung von ungefähr 38 000 DM gegen- übersteht. Der Differenzbetrag schöpft schon die etwaige Verzinsung völlig ab. Die mit der Hausfrauenversicherung geplante Mehrbe- lastung der Angestellten versicherung ist schon deswegen untragbar, weil bekanntlich sämtliche Sozialversicherungszweige heute ein enormes versicherungstechnisches Defizit Zu verzeichnen haben. Im Versicherungswesen kann auch nur mit Wasser gekocht werden. Ganz egal, ob es sich um öffentliche Versicherungsträger oder um Privatgesellschaften handelt. Schlieg- lich und endlich ist der versicherungsmathe- matisch gedachte Teil von Sozialleistungen der Angestelltenversicherung ohnehin schon so enorm, daß wirklich gerufen werden muß: „Schützt die Angestellten versicherung vor Mißbrauch.“ W. T., Mannheim 9* e Südfrüchte-Einfuhren a uf neuer Rekor dhöhe (VWD) Die Südfrucht-Importe der Bun- desrepublik lagen in dem am 31. August zu Ende gegangenen Einfuhrjahr 1952/53 erheb- lich über dem Ergebnis des Vorjahres und haben einen neuen Nachkriegshöchststand erreicht. Der überwiegende Teil der einge- führten Südfrüchte gelangten über den Ham- burger Südfruchtmarkt an die Verbraucher. In der abgelaufenen Einfuhrsaison wurden über zehn Millionen Kolli Südfrüchte aller Art über Hamburg auf dem Seewege ein- geführt gegenüber rund 7,6 Millionen Kolli im Vorjahr. Apfelsinen standen mit 3,9 Mil- onen Kolli(2,9 Millionen) an der Spitze, Während die Bananeneinfuhr auf drei Mil- lionen(3,9) Kolli zurückging. Das Hauptlieferland für Apfelsinen war in der vergangenen Einfuhrsaison Spanien, das allein 5,5 Millionen Kolli lieferte. Es folgten die USA und die Südafrikanische Union. Bei der gesamten Bananeneinfuhr der Bundesrepublix war Columbien mit 1,2 Millionen Kolli der größte Lieferant, es folg- ten die Kanarischen Inseln, Ecuador und Kamerun. Fortschreitende Technisierung der Aeker wirtschaft (UP) Wie das Statistische Bundesamt in Bonn am 16. September bekanntgab, wurden im Mai dieses Jahres in der westdeutschen Landwirtschaft rund 252 000 betriebseigene Schlepper verwendet. Damit hat sich die Zahl der betriebseigenen Schlepper in der Landwirtschaft gegenüber dem gleichen Mo- nat des Vorjahrs um 53 800 oder um 27 Proz. erhöht. Im Vergleich mit 1949 beträgt die Be- standszunahme 177 300. Die stärksten Veränderungen des Schlep- perbestandes seit 1949 haben die landwirt- schaftlichen Betriebe mit einer Nutzfläche von fünf bis zehn Hektar und Betriebe mit zehn bis 20 Hektar aufzuweisen. Wäh- rend sich die Zahl der Schlepper in der ersten Gruppe um mehr als 44 000 auf 51 800 erhöhte, stieg sie in der zweiten Gruppe von 16 100 auf 82 400. In den vorstehenden Zahlen sind nach den Angaben des Statisti- schen Amtes nur betriebseigene Zwei-Achs- und Kettenschlepper berücksichtigt. Erhards altes Lied mit Ton- und Klang verstärkung (P) Bundeswirtschaftsminister Erhard erklärte am 15. September in seinem ersten Fernsehinterview im Nord westdeutschen Rundfunk, er könne auf ein Kartellverbot nicht verzichten, wenn er in der neuen Re- gierung wieder Wirtschaftsminister werde. Das grundsätzliche Verbot von Kartellen in einem Gesetz sei eine der wichtigsten Maß- nahmen, die eine neue Regierung zur Stei- gerung des freien Leistungswettbewerbes treffen müsse. Nur über die Verstärkung des freien Wettbewerbs könnten die wirt- schaftliche Expansion aufrecht erhalten, die Produktivität gesteigert, der Lebensstandard gehoben und in diesem Zusammenhang nicht zuletzt die Steuern gesenkt werden. Erhard betonte, daß auch der landwirt- schaftliche Sektor teilweise und allmäh- Ach in den freien Wettbewerb einbezogen k UR Z NACHRICHTEN Durchführungsverordnung zum Altsparergesetz Die erste Durchführungsverordnung zum Alt- sparergesetz ist jetzt vom Bundesfinanzministe- rium fertiggestellt worden. Wie verlautet, dürfte die Verordnung in frühestens sechs Wochen in Kraft treten. Sie enthält Vorschriften über die Form der Entschädigungsgutschrift. Kölner Textilmesse recht erfolgreich (VWD) Die Kölner Tetxil- und Bekleidungs- messe schloß am 15. September mit einem im Durchschnitt guten Ergebnis. Die in Aussicht ste- henden Nachmessegeschäfte werden sehr optimi- stisch beurteilt. Sowohl Textilindustrie wie auch Textilgroßhandel haben sich anerkennend über die Messe ausgesprochen, Die angeschlossenen Gruppen wie Lederwaren, Galanterie- und mo- dische Schmuckwaren hatten ebenfalls gute Um- sätze. Interessante Geschäftsabschlüsse wurden ebenfalls auf den internationalen Modenschauen erzielt. Insgesamt wurden 31 800 Einkäufer und Interessenten gezählt. Unter den zahlreichen Aus- ländern fielen vor allem Besucher aus den Bene lux-Ländern, aus Frankreich und Skandinavien auf. Kehrseite des französischen Generalstreiks (VWD) Die Rohstahlproduktion in den sechs Ländern der Montanunion ist im August noch- mals stark zurückgegangen und erreichte nur 2,8 Millionen Tonnen gegenüber 3,25 Millionen Ton- nen im Juli. Sie lag damit um 459 000 Tonnen unter dem Produktionsstand des August 1952. Nach der vorläufigen Produktionsstatistik der Hohen Be- hörde ging die Produktion aller sechs Länder im Vergleich zum Juli zurück, am stärksten jedoch infolge der Streikbewegung die Frankreichs um 34 Prozent. Einen scharfen Produktionsabfall er- litt auch die Roheisener zeugung. die gegenüber Juli um 316 000 Tonnen abnahm CJuliausstoßg 2,58 Millionen Tonnen). Die Ursache hierfür liegt eben- falls in erster Linie in dem Arbeitsausfall in Frankreich. Der Produktionsausfall im August beeinträch- tigte auch das Gesamtergebnis der Stahler zeugung in den ersten acht Monaten dieses Jahres, das mit 26,679 Millionen Tonnen um mehr als eine halbe Million Tonnen unter dem entsprechenden Aus- stoß im Vorjahr(27,207 Millionen Tonnen) lag. Noch Ende Juli hatte die Gesamtstahlproduktion der Montanunion mit 23,874 Millionen Tonnen um fast eine Million Tonnen über dem Stand des Vor- jahres gelegen. *. Baugewerbe fand Verbandsanschluß auf Landesebene (LSW) Der Baugewerbeverband Baden hat bei seiner Hauptversammlung in Offenburg beschlos- sen, unter Wahrung seiner Selbständigkeit der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württem- berg, der Dachorganisation der bau wirtschaftlichen Verbände, beizutreten. Ferner wurde die Schaf- kung eines sozialpolitischen Unterstützungsfonds beschlossen. Von vielen Rednern wurde der Wunsch geäußert, daß die Ausschreibungen und Vergebungen von Besatzungsbauten in deutsche Hände übergehen. „Grünlandfragen“-Referent im Landes-Landwirtschaftsministerium (LSW) Oberlandwirtschaftsrat Karl Göhrum, Donaueschingen, ist mit Wirkung vom 135. Sep- tember in das Landwirtschafts ministerium in Stuttgart als Referent für Grünlandfragen beru- fen worden. Deutscher Spielwarenexport erhöhte sich um 20 Prozent (VD) Im ersten Halbjahr 1953 hat die Bundes- republik 20 Prozent Spielwaren mehr exportiert als von Januar bis Juni 1932, verlautet vom Ver- band der Spielwaren- und Christbaumschmuck- industrie. Marktberichte vom 16. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VD) Anfuhr gut, in Bohnen bei nachgeben den Preisen langsamer Absatz und Ueberstand. Es erzielten: Pfirsiche à 25-35, b 15—24, späte Zwetschgen 6—9, Aepfel à 13—20, b 7—12, Birnen 4 13—23, b 6—12, Kopfsalat 8—11, Endivien 4—5 eberstand), Weißkohl und Wirsing 4—5. Rot- Kohl 4, Blumenkohl a 180-250, b 110-170, Busch- bohnen 17—19, Stangenbohnen 19—23, Feuerbobhnen 18—19, Tomaten 21 7-8. 21I 3—9. 21II 10, Zwiebel 6—7. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VêWD) Gute Anfuhr, Absatz normal; Ueber- stände. Es erzielten: Pfirsiche à 30—51, b 25-29, Weinbergpfirsiche 20—25, Zwetschgen à 7-10, b 5—6, Aepfel à 15-23. b 7—14, Eirnen à 16-28. b 713, Weißkohl und Wirsing 6, Rotkohl 3, Stan- genbohnen 23—24, Tomaten a 1011. b 8-9, Zwiebel 6—6, Paprika 10—16,. Quitten 13—16, Spinat 8—10. Nüsse 42—66, Walnüsse Ia 95—97. b 4, werden müsse, um auch dort den Leistungs- willen und damit die Leistung zu erhöhen und wesentliche Teile des staatlichen Schut- zes, die volks wirtschaftlich hemmend Wirk- ten, überflüssig zu machen. Eine wichtige Aufgabe der neuen Regierung sei ferner die Regeneration des Kapitalmarktes. Einfälle, Eintalle Adàasgeier? 4 dpa) Berichte aus Frankfurt. wonach ein Te 5 7 Aaken vernichtet und die OFFICOMEX- Akten nach Frankreich geschafft werden sollen, haben bei den zuständigen Bundesministerien Be- unruhigung hervorgerufen. Man weist dort darauf hin, daß Forderungen in Höhe vieler Millionen Mark— die genaue Höhe ist nicht bekannt— von der TEIA und dem GFFco MEX, den beiden alli- jerten Außenhandelsorganisationen der Jahre 19456/ 46 bisher noch ausstehen. Da die Bundesregierung nach dem Deutschlandvertrag Rechtsnachfolger der JEIA Wird, wäre le nach Vernichtung der Akten nicht mehr in der Lage, diese Forderungen ein- zutreiben.. Ziffernmaßig fällt der Schaden, den etwaige un wirtschaftliche Praktiken der JEIA und der OFyFicoMEx verursachten, nicht sonderlick ins Gewicht. Der milliardenschwere(in Dollar ausgedrucht) Abstrich, den ausländische Gläu- biger wäkrend der Londoner Auslandsschulden- konferenz billigten, wiegt schwerer. Dock das Verschwinden der Akten gibt zu denken. Zu denken deswegen, weil es immer- kin möglich ist, daß er mit Bereicherung ein- zelner Personen, einzelner Unternehmen zu- sammenhüͤngt. Gleichgültig, ob deutsche(was nach der damaligen Struktur des Außenhandels sehr zu bezweifeln ist) oder ausländische Nutz- nießer ihren Gewinn verbergen wollen. Es kann sich nur um eine Art von Aasgeiern han- deln. Ausgeier deswegen, weil diese sehr ein- fällige, wenn auch nicht gefällige Bereiche rung zur gleichen Zeit praktiziert worden sein muß, in der amerikanische Unterstützungen das deutsche Volł vor dem Verhungern bewahrten. Sehmerzensgeld Es ist schon lange Mode, Politiker, denen die Kommerzialisterung politischer Schulden nickt gelang, mit„Pöstchen“ zu versorgen. Die neuen Errungenschaften der Sozialpolitik schaf- fen hier bislang ungeahnte Möglichkeiten. Es begann damit, daß ein hessischer Sozialisie- rungsfanatiber seinen Ministersessel mit dem Posten eines Sozialdirektors vertauschend auf die Butterseite fiel(sein Einkommen vergrö- hßerte sich). Mßerfolg bei den Wahlen machte neue Spielarten nötig. So wurde 2. B. ein Nichtgewählter kurtig zum Aufsichtsratsvor- sitzer eines großen Montanwerkes lanciert. Anderen Nichtgewählten erößfnen sich auch große Chancen. So sollen 2. B. auch in der Großchemie(u. a. in Ludwigshafen) verhin- derte Abgeordnete in Aufsichtsräte manövriert werden. a l Preise gehalten— Pleite gegangen wo Die Deutsche Hopfenverkehrs- Gesellschaft mbH. DHVG), Nürnberg, hat Antrag auf Eröff- nung des Vergleichsverfahrens gestellt. Zur Be- gründung wird angegeben, daß der Preissturz am Hopfenmarkt nicht nur die Liquidität der DHVG, sondern eines Großteils des deutschen Hopfenhan- dels in Frage gestellt habe. Dieser Preissturz sei dadurch hervorgerufen worden, daß die deutschen Brauereien statt des den amtlichen Stellen gemel- deten Bedarfs von 170 000 Zentnern nur 117 50 Zent- ner deutschen Hopfen del Ernte 1952 gekauft, da- für aber die Einfuhr amerikanischen Hopfens ge- fördert hätten. Der Antrag auf Eröffnung des Ver- Sleichsverfahrens sei also nicht auf Fehldispositio- nen der Geschäftsführung zurückzuführen. Nach soviel Lehrgeld, das die Deuſscke Hop- fenverkehrs-Eęsellschaft mbll, zahlte zunehmen, daß die i in K. 5 g Leider ein Trug schluß. 1 Warum eigentlich? Leuchtet es nicht jeder- mann ein, daß ein Unternehmen, mit dem aus- schließlich Ziel und Zweck betrieben, Preise kunstlich hoch zu kalten, schließlich unter die Rũdder kommen muß? Herr Lenin genießt— das sei vorsichtshalber für unvorsicktige Beser gesagt— macht unsere Sympathien. Aber trotz- cem applaudieren wir in diesem Zusammen- gange seine Formulierung:„Es gibt kein Aciom, es gibt keine Erkenntnis der Vernunft, die von einem Interessenten nicht ugs bestrit- ten würde.“ FIRNENBERIOAHTE Münchener verein allgemeine versicherungsan stalt a. G. vormals Vaterländische Feuer-Versiche- rungs-Societät a. G. zu Rostock Gegr. 1828. Aen- derung in diesen Firmennamen un dsitzverlegung von Köln nach München beschloß in ihrer Mit Slieder versammlung vom 4. September 1953 die Vaterländische Feuer-Versicherungs- Societät a, G. zu Rostock/ Hauptverwaltung Köln, die in die- sem Jahre auf eine 125jährige erfolgreiche Ta keit zurückblicken konnte. Von den Anstalten des „Münchener Verein“(Kranken und Leben) wur- den Dr. Everhard Bungartz, MdL, München, Se- nator Anton Hockelmeann, Präsident des Deut- schen Handwerkskammertages, Augsburg, ung Generaldirektor Hans G. Lust. München, ergän- zend in den bisherigen Aufsichtsrat gewählt, dem nach wie vor außerdem die Herren Direktor Rixen, Köm, Dr. Riepen, Hauptseschäftfsfühtrer der Industrie und Handelskammer, Köln, und Universitätsprofessor Dr. Hax Frankfurt, ange- hören. Rechtsanwalt schrammen, Köln, ist aus- geschieden. In den Vorstand wurde berufen rektor Dr. Hans Hieber, München. Direktor Ernst Wirtz, Köln, ist wie bisher Vorsitzer des vo standes. Der nächsten Mitglieder versammlung 85 Kranken- und Lebensversicherungsanstalten des „Münchener Verein“ wird vorgeschlagen, Direktor Rixen in deren Aufsichtsrat zu wählen. Die All- gemeine Versicherungsanstalt des„Münchener Verein“ wird durch Uebernahme vorhandener stände und nach Aufnahme weiterer Versich rungsbranchen in Kürze ihr Beitragsaufkomm bedeutend erhöhen. Die Organisation der d. Versicherungsanstalten des„Münchener Verei hat nunmehr die Möglichkeit, sich in allen Ve sicherungssparten zu betätigen. 5 haft von zubringen. 712675 3b 13 . Frau Möller erzählt: Dos heißt: täglich fünf Por Schuhe, fönfmol Schulbrote und zehn schmutzige Hande. Und dann jeden Monat vier Kessel Wäsche. Dq muß mon das Geld schon einteilen. Womit ich wasche? Mit Persil, das zahlt sich aus. Man schont nämlich die leibwäsche und das viele Bettzeug. Undd ist es nicht immer wieder schön, wenn man die Kinder abends in persil- gepflegte Beffen legen kann? i Deshalb habe ich mir fest vorgenommen: i Fels 0 vichts anderes! Seite 10 MORGEN September Das Jahr erreicht im September seinen Sattesten Glanz. Die Farben der Seen, der Waldübergossenen Hügel, die Farben der Horizonte und der fruchtschweren Baum- stücke— über allem liegt schon das Patina der letzten Reife. Die Luft ist so klar wie die Luft der Träume. Alle Gegenstände sind näher und plastischer denn zuvor. Die Hitze Weicht, und die Strahlen der Sonne sirren nicht mehr. Noch sind Rostrot und Braun nicht über die Wälder gesunken, aber man spürt ihr Nahen schon in dem Wind. Man schmeckt es in der Luft, die den Abend be- Sleitet. Ja, man hört es sogar in den Stim- men fremder Frauen, die lächelnd und eilig an einem vorübergehen. Hinter der Schönheit dieser Tage steht das Wissen um die Vergänglichkeit. Vielleicht sind sie deshalb so schön, weil das bitter- süße Gewürz des Abschieds in sie gestreut ist? Denn unsere Seele wird weniger durch das Unsterbliche gerührt als durch den Schmelz des Vergänglichen. Tod und Ende sind aller Schönheit eingeboren. Und um das Schöne wahrhaft zu empfinden, bedarf es eines heimlichen Schreckens. So ist dieser September: von edler Reife, die sich dem Dunkel zuneigt. Unter den Mo- naten ist er der Jüngling, der langsam die Fackel senkt, und das schwere Lächeln seines Himmels, der Duft seines Leibes, seiner Erde, das unbeschreibliche Wunder seiner Farben, das Glück und die Gnade seiner Trauben, machen ihn zu dem Monat der großen Dank- sdgung, zu einern fröhlich-ernsten Choral. Es ist, als hätten sich Licht und Schatten zu einer einzigen neuen Farbe vermählt. Vom Licht blieb der Glanz. Vom Schatten blieb das Schwere, das Verharrende, und es scheint, als habe das Jahr in seinem Auftrieb, in seinen Kämpfen, Vernichtungen und Ge- burten endlich die groge Stille gefunden. In dem Gewölbe der Bäume stirbt der Sommer, und sein leiser, leuchtender Tod Wird vom Geräusch der Früchte übertönt, die aus Säcken und Körben in das Dunkel Unserer Keller rollen. Bald wird der erste Nebel über den Wiesen stehen, und die Abende werden leise erzittern unter dem Geräusch des fallenden Laubs. Die Tage, da der Mensch die groge Bühne der Landschaft verläßt und sich in seine Häuser zurückzieht, sind nicht mehr fern. So ist dieser Monat ein Monat des Ab- schieds. Und wie die Schönheit gleichermaßen aus Schmerz und Lust entstand, so entstand auch er. In dem Leben eines Mannes jedoch ge- schieht es nicht selten, daß ihn, der gereift und vollendet erscheint, der Wirbel einer neuen Liebe ergreift. In der ruhigen Kraft seiner fünfzig Jahre, dem Leben ohne Illu- sionen, aber auch ohne Zynismus zugewandt, spürt er, wie das Licht und auch der Schat- ten einer neuen, fremden Zärtlichkeit über inn kommt. Er spürt. wie aller Glanz, wie alle Lust seines Lebens sich plötzlich in dem Ton einer Stimme. in der Farbe zweier Augen, in dem Wehen eines Haares vereini- 2 Dresdner Philharmonie Sastkonzert in Heidelberg Auf ihrer fünften Tournee durch die Bundesrepublik machten die Dresdner Phil harmoniker jetzt auch in Heidelberg Station. Es ist dies ja wohl das einzige Orchester der Ostzone. das einigermaßen regelmäßig in den Städten Westdeutschlands konzertiert. Sein Niveau— das hat der Besuch in Hei- delberg erwiesen— ist nach wie vor beach- tenswert: vorzüglich der Zusammenklang, sehr schön ausgewogen das Klangbild der einzelnen Instrumentengruppen, anpassungs- fähig für die Weisungen und Intentionen seines Dirigenten. Professor Heinz Bongartz, der die Dresdner Philharmonie seit 1947 lei- tet, führte sein Orchester auch zu dieser Gastspielreise an; Regers Mozart-Variatio- nen und die erste Symphonie von Brahms gaben ihm in Heidelberg Gelegenheit, seine auf sorgfältige Klangstufungen bedachte Musikalität, die den breiten symphonischen Strom überlegt und ruhig entwickelt und ausbreitet, wirkungsvoll zu demonstrieren. Für das in der Mitte des Programms stehende Klavierkonzert b-moll von Tschaikowsky war Kenia Prochorowa gewonnen worden, die ihren Solopart mit glasklarem Anschlag, virtuoser Technik, dabei aber doch wohl ein wenig zu leidenschaftslos spielte. Die Gäste wurden in der Stadthalle überaus herzlich gefeiert. 2 Von Ernst Släser gen, und wie der Gruß aus den verschol- lenen Tagen seiner Jugend ihn leiblich wieder erreicht. Dieses Wunder. das zugleich das Wunder des Septembers ist, widerfährt nicht allen. Es neigt sich jenen Menschen zu, die sich, während ihres Marsches durch die Engpässe der Jahre, die innere Figur be- Wwahrten. Es verzaubert nur jene, die wis- sen, daß alles Irdische wahrhaftig nicht mehr ist als ein Gleichnis. Und so hat dieser Monat in seiner Schön- heit und in seiner Schwermut etwas durch und durch Männliches. Hinter der Stärke seiner Farben, seines Lichts und seines Dufts klingt nicht mehr der frohe, unbedenkliche Ruf eines Jünglings; hinter der Pracht, die jetzt Himmel und Erde schmückt, lebt eine beherrschende Männlichkeit, ein Verlangen nach Bewahrung des Irdischen, aber zu- gleich neben ihm das Wissen um die Nacht, die uns alle bedroht. Von Goethe stammt das Wort, es gäbe eine zweite Pubertät. Es gibt auch eine zweite Keuschheit. Und diese zweite Keusch- heit lebt in den Bildern und Farben des Monats September. Sie verklärt das Wissen, indem sie es über den Zweck erhebt. Sie malt vor uns noch einmal und in zärtlicher Eindringlichkeit allen Glanz dieser Erde, aber sie legt zu- gleich über diesen Glanz den zarten Schatten des Abschieds. Sie legt in die Fülle der Ga- ben das kleine Memento, und sie wirbelt auf den langen Straßen, die wir durchschreiten, das kleine Wörtchen der Zeit vor uns her, je- nes gelbe Wölkchen, das aus Staub ist— aus Staub, wer weiß von wieviel Sternen Gründgens als Wollenstein Zur Eröffnung der neuen Saison brachte das Dussel- dorfer Schauspielhaus „Wallensteins Tod“ von Schiller in einer Insze- nierung von Ulrich Erfurt heraus. Dabei spielte Cu- staf Gründgens zum er- sten Male den Wallenstein. Keystone-Bild Eine„Oqse der Freiheit“: das subventionierte Thedter in Berlin trafen sich die Dramaturgen des deutschsprachigen hectergebietes Zum erstenmal in der Geschichte des deutschen Theaters trafen sich jetzt in Ber- lin die Dramaturgen des deutschsprachigen Theatergebiets zu einem Gedankenaustausch über die aktuellen Probleme ihres Arbeits- bereichs. Die vom„Dramaturgischen Arbeits- kreis“ im Rahmen der„Berliner Fest- wochen“ veranstaltete Tagung stand unter dem Motto„Freiheit und Verantwortung“. Ziel der Tagung war es, diesen jüngsten Berufszweig des Theaters mit seinen Auf- gaben und Möglichkeiten näher zu bestim- men und zu festigen. Bereits zu Beginn der Tagung trat die Verschiedenheit der Auffassung von den Aufgaben der Dramaturgen in Erscheinung. Egon Vietta Darmstadt) forderte, ausgehend von der literarischen und kritischen Leistung Lessings, das Theater von Spezialisierung und Neutralität zu befreien. Dramaturgie sei die Kunst des Zeigens. Das Theater müsse sich aus dem Geist der Antike erneuern und Brücken zum geistigen Raum schlagen, um sich statt einen Posten im Kulturetat die Herzen der Nation erobern zu können. Dieser Auffassung, die jegliche Form des Unter- haltungstheaters ablehnt, hielt Rolf Baden- hausen Düsseldorf) als leidenschaftlicher Dramaturg der Praxis die berechtigten An- sprüche des Publikums entgegen. Der Dra- maturg müsse sich im Theater unentbehrlich machen, keine Arbeit dürfe ihm fremd sein. Christian Mettin(Lübeck) rehabilitierte das subventionierte Theater als eine„Oase der Freiheit“ und sah die wesentlichste Auf- gabe darin, mitbildend zu wirken am sitt- lichen Bewußtsein der Zeit. Nicht die Ein- kallslosigkeit der Dramaturgen, sondern die gesellschaftliche Umschichtung des Publi- kums sei für den oftmals mangelnden mo- dernen Geist im Theater verantwortlich. Carl Werckshagen(Berlin) forderte die un- eingeschränkte Freiheit der Spielplangestal- tung und lehnte alle Eingriffe der Verwal- tung und der Theaterausschüsse in den dramaturgischen Bereich ab. Eine Stärkung der Position des Dramaturgen war auch das Anliegen von Kurt Hirschfeld(Zürich), der in einem Pflichtenkatalog den monströsen Arbeitsbereich des Dramaturgen am heuti- gen Theater umriß. Der Dramaturg müsse das literarische Gewissen des Theaters ver- körpern und dürfe seine Kraft nicht mit Handlangerdiensten erschöpfen. Auf eine Epoche der großen Regisseure solle jetzt eine Epoche der großen Dramaturgen fol- gen, die das Theater dem Dichterwort wie- dergewinnen. Claus Helmut Drese(Mann- heim) warnte vor den Gefahren der Be- triebsamkeit, durch die der Dramaturg zum Kulturmanager gestempelt werde. Das um- kangreiche Thema„Dramaturg und Autor“ behandelten in humorvollen Selbstdarstel- lungen Friedrich Dürrenmatt. Max Frisch und Günther Weisenborn. Dichtung sei nicht lehrbar, wohl aber die Kunst, brauch- bare Theaterstücke zu schreiben. Hannes Razum(Bremen) wies auf das Beispiel der amerikanischen„drama departments“ hin, aus denen die bekanntesten amerikanischen Autoren hervorgegangen seien. Zum Sprecher der jungen deutschen Dramatiker machte sich Stefan Barcava, in- dem er von den Bühnen nicht nur die Ur- aufführung, sondern auch das Nachspielen durchgesetzter Werke forderte. Helmut Castagne(Frankfurt) glossierte ebenfalls den Kampf um das„jus primae noctis“, der, von der Presse forciert, groteske Formen ange- nommen habe. Der Rundfunk sicherte jun- gen Autoren seine materielle Unterstützung zu, wenn sie in enger Zusammenarbeit mit den Theatern ihre Stücke bühnenreif ge- stalten. Weitere Referate galten Fragen des Nachwuchses und des Urheberrechts. Die Dramaturgentagung, die durch die Anwꝛesenheit prominenter Dichter, Regisseure und Schauspieler ihren besonderen Glanz erhielt, brachte allen Teilnehmern in per- sönlichen Begegnungen zahlreiche Anregun- gen und erhielt um der Sache willen eine Bedeutung, die über das Maß einer üblichen Spezialistentagung weit hinausgeht. Aus der Initiative des kleinen Berliner Arbeits- Kreises soll nun eine ständige Einrichtung werden, die vielleicht einmal auf die geistige Profilierung unserer Theater einen starken Einfluß ausüben wird. Dr. Zuwachs schöner Opernstimmen poccinis„Josca“ im Mannheimer Nationaltheater Um den Neugewinn an Stimmen und Ge- stalten paradieren zu lassen, hat die Inten- danz des Mannheimer Nationaltheaters in der ersten Woche der neuen Spielzeit alles an italienischem Operntheater aufgeboten, Was greifbar ist. Nach der„Boheème“ am Sonntag gab es am Dienstag„Tosca“, am Donnerstag folgt„Rigoletto“, am Samstag „Traviata“ und am kommenden Sonntag „Aida“. Ein im Hinblick auf die Spielplan- gestaltung reichlich einseitiger Eifer um die Italiener, der sich hoffentlich bald wieder legen wird. Am Dienstag also„Tosca“, dieses aus Liebe und Eifersucht, Sadismus und Gavot- tenklängen, aus Kirchenglockenton und scharfen Schüssen, aus süßem Wein und Folterschrei gräßlich gemixtes Sardou- Spectaculum, für das Puccini sich in einer schwachen Stunde einfangen lieg.„Tosca“ bleibt der faux pas seines Lebens. Es ist aber ebenso unbestritten, daß dieser Wechselbalg an Brutalität und hohler Theatralik nach wie vor bei den Künstlern wie beim Publikum als Erfolgsreißer in besonderer Gunst steht. Man sah eine musikalisch und gesanglich prächtige Aufführung. Sie erschien unter dem künstlerischen Willen Karl Fischers, des Dirigenten, ausgezeichnet durchgearbeitet und übertraf an musikalischer Akkuratesse und Geschlossenheit die„Bohème“-Auffüh- rung erheblich. Für die Bombenrolle der Tosca ist Hedwig Müller-Bütow, eine be- merkenswerte Neuverpflichtung, nach Er- scheinung, Temperament und Ergiebigkeit ihrer stimmlichen Substanz eine höchst ge- eignete Darstellerin. Die Kraft. Schönheit und außgerordentlich überlegene Behandlung ihres warmen und dunkelgetönten Soprans versöhnt mit vielem, was uns angetan wird. Eine mitreißende Leistung! Bruno Manazza stand als Cavaradossi viel sicherer im Ensemble als am„Boheme-Abend in der Partie des Rudolf. Er brachte kraftvoll leuchtende Puccinibögen, spielte recht ge- löst und nahm, was die Folterschreie be- trifft, dankenswerte Rücksicht auf die Ner- venstränge der Zuhörer. Hans Schweskas Scarpia, pompös im Gesanglichen, nutzte alles, was dieser Böswichterei an äußerer Wirkung abzugewinnen ist, mit kühnem Mut aus, ohne in allzu eruptive Kraßheiten zu verfallen. Hans Rößling sang und spielte die undankbare Rolle des Flüchtlings Angelotti mit Anstand und Kurt Schneider gab der Gestalt des Meßners einen unaufdringlichen Zug buffonesken Humors. Rudolf Hildebrand spielte den kriecherischen Agenten Scarpias zu unentschieden in der Charakterzeichnung und Heinrich Schlenke und Wille Rose er- gänzten das Kollektiv in kleinen Episoden. Als(unsichtbarer) Hirt setzte Eleanor P. Waldman, ebenfalls eine Neuverpflichtung, eine kräftige Stimme von schönem Mezzo- Klang ein. Auch der Chor hatte sein Ver- dienst an der mit stärkstem Beifall aufge- nommenen Neueinstudierung. C. O. E. Ein Autogramm Luthers ist im Stadtarchiv zu Lindau auf einer Ordinationsurkunde des dortigen Pfarrers Matthias Roth aus dem Jahre 1540 gefunden worden. Außerdem wurde ein eigenhändiger Brief Philipp Melanchthons entdeckt, der am 22. Februar 1547 geschrieben worden ist. Die französische Pianistin Monique Haas Zastiert heute abend, 20 Uhr, im Mozartsaal des 5 Rosengartens mit einem Klavier- abend. 5 1 2 „Der Bärenhäuter“ Saisonbeginn im Zimmertheqter Heſdelbeg N feder; Fel bakal: M. IF. W. K Für eine Aufführung im Freien, im Patt seines Landhauses bei Antwerpen, hat 0 Flame Paul Willems sein Märchenspiel v9 „Bärenhäuter“(frei nach Grimm) gesch ben. Dort ist es auch uraufgeführt 900 und das Rauschen der Bäume, das Klopfeg der Spechte, der Gesang der Nachtigall un das Weben und Wehen einer Sommerhach hat sie alle wohl verzaubert: Die Zuschauer die in einem ausgetrockneten Teich Plat nahmen und als Fische angeredet werden t Schauspieler, die teils als Vögel, teilz al Sonne und dann wieder als Menschen Rost miert ein anmutig versponnenes, bald hei teres, bald ernsthaftes Spiel betreiben. das, diese ganze Naturkulisse, aus der d0 Stück entstand(Willems schrieb es nacht auf der Veranda seines Hauses in Decken ge hüllt), mußte man bei der Aufführun der das Heidelberger Zimmertheater N E neue Spielzeit eröffnete, allerdings 9 9 Nc Jahrga! ren. Gleichwohl zeigte sich dabei doch da die Poesie der Sprache stark genug ist um auch in einem doch recht nüchternen, ilu⸗ t 2 sionslosen Atelierraum innigen Glanz dan g strahlen. Wohl geriet hier der Anfang en 2 5 zu gewichtig, fast schwerfällig, später jede e tand Walter Grüntzigs Regie recht glüchichd flres e Mitte zwischen shakespearischer Komödianfi 5 55 und märchenhafter Poesie und brachte dabe 3 auch eine bemerkenswert geschlossene En- Aigen. sembleleistung zustande. Karl-Heinz Walter an de! Soldat, der aus dem Kriege heimkehrt, ver, Anfan geblich Freundschaft und Vertrauen Sucht ger bez. sich vom kauzig-mephistophelischen Spechſ nach und dessen Frau(Werner Eisert und Chitt schuss Hahn) gegen das Versprechen unversiegbar n Reichtums überreden läßt, ein Bärenfell die tragen, sowie seine ihm in unverbrüchliche Ion(Ita Treue verschworene Braut Minou(Ute Zim dle 118 mermanm) fanden für ihre auf eine so hart ſannien Probe gestellte, schließlich aber doch glück advertre lich endende Liebe echte und gewinnendſ Saar Töne. So häßlich er auch aussieht, mit 20 ſubpäisck tigem Bart, in dem die Vögel nisten, m langen Haaren und seinem Bärenfell, Min ne Ber g 5 mohnkerenz will nur ihn, den Menschen, der darunte steckt, und so erlöst sie ihn aus dem Ron, trakt, den der Soldat mit dem Specht schi, Um sie beide gruppierten sich in reizvollen Kontrast ein dümmlich- pfiffiges Völkchen Erich Schuddes Herr Kugel, Brigitte Zepf ah seine Tochter Marietta und Bernd Mere, Orth, Hans Niederauer und Horst Bergmam in den„Rüpel“-Rollen. Erich Uhland kom mentierte dazu; Will Sohl schuf das ma risch reizvolle Bühnenbild. Für das Zimmertheater war dies d guter Start ins neue Jahr. Und man möchhnn zurd ihm wünschen, daß es mit seinen angeküh digten weiteren Premieren(A. B. Shiffreh „Leihhauslegende“, Georg Kaisers„Hellsene rei“ und Graham Greenes„Der letzte Raum sowie mit den noch offenstehenden Ur- u deutschen Erstaufführungen ein ebend freundschaftlich- herzliches Echo findet, We es dem mit schönem Idealismus wWirkendfibelten. Schauspieler-Kollektiv an diesem ersting, da Abend zuteil wurde. Aeatsch-kr Koltur-Chronik Rafael Kubelik wird an Stelle des erkran, ten Clemens Krauß die deutschen Konzerte dt Wiener Philharmoniker übernehmen. Das städtische Kulturamt Tübingen will dl meist schlechten und wenig ansprechenden d Mare, Lehmbruck, Pechstein, Heckel ul n Semj Marcks wurden für diesen Zweck gekauft antwort Schüler dazu anhalten, schon im frühen Ale Originalwerke kennenzulernen, sich mit def Problemen der modernen Kunst zu beschältugen un gen und sich kunstkritisch und geschmacklich zu bilden. Hans Vogt, der an der Mannheimer Must von hochschule lehrende Komponist, hat die Mußte, zu einer oratorischen Oper„Die Stadt hintes 3 dem Strom“ komponiert, die Hermann Kasad Die nei nach seinem gleichnamigen Roman schrieb, Da fschluf Werk wird am 25. September, von 20 bis Aanen Ko Uhr, vom Nord westdeutschen Rundfunk übeſter de. die Mittelwelle urgesendet. i Heinrich Hölzin und Hildegard Stolz wirt ammen ten mit großem Erfolg als Osmin und Blont. akkung ehen in einer Aufführung von Mozarts„Entiah atlichen rung aus dem Serail“ mit, die im Rahmen l 0 Wetzlarer Industrie-Festspiele(verbunden n 1 5 der„Europäischen Begegnung“) auf der n, Wen 1 lichtbühne in Wetzlar stattfand. Dabei führe eitschlar Friedrich Brandenburg Regie; die musike- lische Leitung hatte Dr. Ernst Cremer. — — Der Kampf der Tertia EIN ROMAN VON WILHELM SPEYER Copyright by Rowohlt Verlag, Homburg 37. Fortsetzung Zuerst einmal stürmte sie an, sie stürmte gegen Otto Kirchholtes' Ueberwältiger, die ihn an den Haaren gepackt hatten und sei- nen schönen Leib am Boden schleiften. Daniela gab die Doggen frei, die mit einem Röchelton der Entzückung auf Ottos Gegner eindrangen. Noch waren nicht zwei Sekunden vergangen, und der Knabe stand mit lachendem Gesichte frei und aufrecht vor Daniela. Ein Schrei aus allen Kehlen: „Danielal Daniela!“ Und abermals Schreie: „Atalante! Meleager!“ Und abermals Schreie: „Alexander Kirechholtes!“ Und abermals Schreie, Jubel, Gelächter Und Entzücken: „Borstl Der Kleine! Borst!“ Nicht eine Gestalt war Daniela, sie war hundertfältig geworden, Ihr mykenisch hel- les Haar flatterte im Sturm der Schlacht, steil sprang sie vom Stand aus in die Lükte, und mitten ins Getümmel der Feinde ließ sie sich wie eine speer-schüttelnde Göttin herab. Dort schlug sie mit gewaltigem Speer rasend auf die Feinde ein. Sie griff auch. sobald sie Raum genug hatte, mit den her- ben Händen in den halbmondförmigen Bügel ihres Bogens, sie schleuderte aus gro- Ber Nähe ihre schwirrenden Pfeile, und überall dort, wo ihre Gegenwart, ihre Bogen und Pfeile, ihre Doggen, der wild gewürzte Heideduft ihres Körpers waren, da wichen mit offenen, blöd staunenden Augen und Mäulern die Knötzingianer zurück, und die Knüppel entsanken ihren Händen. Borst aber ging seiner Kriegerin nicht von der Seite. Er überschätzte seine Kräfte aufs Lächerlichste. Er, der Schwächste und Kleinste von allen, suchte sich nur die Stärk- sten und Größten von Danielas Feinden aus, denen er gegen die Brust sprang. Er schien von der wahnwitzigen Lust befallen zu sein, nur das Unmögliche wagen zu wol- len. Alexander Kirchholtes aber trieb die Feinde wie ein mit erhobenem Maul brül- lender Löwe vor sich her. Es gab kein ehr- bares Schimpfwort, das er den immer weiter Zurückweichenden nicht entgegenrief. Seine löwenhafte Empörung über die Schandtat der Knötzingianer brüllte er sich von der Brust. Und dieses dreifache Bild: die hundert- fältige Amazone mit ihren Doggen; der kleine affenartige Knabe, der den Giganten an die Kehle sprang; und der herakléisch brüllende Kirchholtes erfüllte die Feinde mit Entsetzen und Furcht. Plötzlich hatten sie keine Lust mehr am Kampf. Sie trollten sich davon, die einen langsam, die andern geschwind. Sie ließen es Zu, daß Daniela ihre Gefangenen mit kurzen, rauhen Triumphschreien befreite. Keine Schmachreden des Fellhändlers, kein höh- nisches Gelächter der zuschauenden Knaben vermochte die Rnötzingianer zum zweiten Male ins Schlachtfeld zu treiben, wiederum den Kampf gegen die Bande zu wagen, de- ren Gesichter jetzt mit einer neuen Wildheit loderten. Daniela und ihre tee um die Er- rettung der Katzen kämpfte die zu neuem Leben erwachte Lama und ihre Kinder; die schwarze Dogge; Josua, der Miniaturfoxter- rier, und der lustig galoppierende Peggy, sie alle trieben nach Haus, was noch zögerte, sich vom Schlachtfeld davonzumachen. Hinter dieser Phalanx sammelten sich die Tertianer. Mit Daniela an der Spitze, die jetzt die Standarte der Bande ergriffen hatte, stürmten sie zum letzten Male. Sie riefen ihr Feldgeschrei aus der Juninacht mit blutenden Lippen, die Stirnen über- mütig und verwegen erhoben: „Es lebe der Hund! Es lebe die Katze!“ Sie blieben Herren des Schlachtfeldes und seiner Beute. Dann aber brachen sie insgesamt keu- chend zusammen. Nur Daniela stand in ihrer Mitte, stand aufrecht, mit der gekrümmten Hüfte des Bogenschützen, den Daumen der linken Hand im Bügel, die rechte Faust an der Sehne. Sie zielte. Ihren letzten Pfeil gab sie dahin. Droben, schräg zu ihren Häuptern, führte der Bauer das mähende Gespann. Zwei Stunden später waren ungehindert sämtliche Katzen der Stadt im Waldeszwin- ger der Tertia geborgen. Viele der Katzen lagen ermattet, mit zuckenden Läufen auf dem Boden. Andere bekämpften und befehdeten sich noch. Die meisten aber putzten sich, beleckten mr Fell und ihre Pfoten, oder sie schauten verstört, menschenfeindlich, mit einem blu- tenden Irrsinn im Hintergrunde ihrer Augen, geradeaus in den Wald. 16. Es war der letzte Sonntag vor den gro- gen Ferien. Auf dem Gutshof, im Sonntagmorgen- licht, vor der offenen Scheune Nr. 2, deren grünes Heu gletscherhaft schillerte, stand der Doktor aus dem Eichenwald, und hinter ihm stamden die Lehrer des Schulstaates. Das Gesicht des Doktors war eckig, klar, scharf und gütig, wie das Gesicht der gro- Ben Deutschen vergangener Zeiten, die von den alten Meistern gemalt worden Waren. Er war nicht hoch von Gestalt und nicht niedrig. Auf seinen starken Beinen ruhte sein starker Leib, wie ein Monument auf einem Sockel. g „Wollt ihr beim Sportfest gegen die Se- kundaner spielen?“ „Ja!“ riefen die Tertianer über den Hof. „Trotzdem ihr alle Krüppel seid?“ „Ja!“ riefen die Tertianer, und sie schwenkten ihre Stöcke, mit denen sie her- umhumpelten, oder sie schwenkten ihre bandagierten Pfoten. „Gut!— Es hat sich im Laboratoriurn nachträglich herausgestellt, daß die Toll- wutdiagnose irrtümlich war. Ich habe dafür gesorgt, daß man den Kopf des Tieres nach Berlin schickt. Der Befund ist negativ. I bürge euch für eure Tiere!“ „Hurral Hurra! Hurra!“ riefen die Js tianer, und der Ruf wurde sogleich von der Obersekunda, dann aber von der Prima, em am 5. lich von all den Kleinen bis herab azur Seil vor Begeisterung über die Sieger im Kampß 29. nicht beruhigen. Sie zerrissen ihre blaue Besgeb! Mützen und warfen sie als Fetzen in 0 dtragbun Luft. Streng, feierlich, mit mißbilligend gert zelten Brauen stand allein die Untersekun auf dem Hof, und ihre strafenden Aug sahen den Gott auf Erden an. zum „Es tut mir leid, euch sagen zu mis g ſechen dag unser Kamerad Knötzinger nach 4 ſlens ha großen Ferien nicht mehr zu uns 1 kehren wird, da sein Vater in einen 0 ren Bezirk versetzt worden ist, Wo er el höheren Posten bekleiden wird.“ Schweigen. 51 „Knötzinger hat bereits heute seine 5 Präfektenstern zurückgegeben.“ Der Große Kurfürst erhebt den 1 Ey erhält das Zeichen, sprechen 2u ame „Die Obertertia hat Daniela zu. Ehrenhäuptling erwählt.“ 115 Die jungen Lehrer lachen und Wing Daniela beglückwünschend zu. „Die Wahl ist bestatiel⸗ i Daniel ber 4 „Hurra!“ ruft die Tertia, und deren charle steht wie ein kleines Mädchen, im e Sonntagswaschkleid, vor der chaus der Bande. Doch sind ihre Augen du perlen f. nicht schamhaft gesenkt,„ 18 e scharfe, eisengraue Speerbünde g Runde. Fortsetzung iclth f Reg U