rausgeber: Mannheimer Morgen Tags. Druck: Mannheimer Groß- uckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. getredakteur: E. F. von Schilling; leuv.: Dr. K. Ackermann; Politik: amn E. Kobbert; Wirtschaft: F. O. un hebe; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Erhalt: N. L. Eberhardt: Kommunal: er Rae x. w. Koch; Sport: H. Schneekloth; zild na: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. bn aon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: erg bet v. P.: O. Gentner. Banken: Südd. uk, Rhein-Main-Bank, städt. Spark., m 1 Ad Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. r 2 unnheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe uBk uns, 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 38(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen)/Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DN zuziigl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DN zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,— DM einschl. Porto. 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Die Wiedervereinigung Deutschlands en sei ein notwendiges Elemnet der Ent- Jen sbamung im Kalten Krieg und für die der 0 Sicherheit des Weltfriedens. an g 2 Die Sowjets haben seit Stalins Tod 9 trotz ihrer sogenannten„Friedensoffen- cke ig sive“ noch keine echten Anzeichen für eine eine Verständigungsbereitschaft gege- se Fit ben. 90 Darum müssen jung 3. Die Einigungsbestrebungen des Westens den g, und der Aufbau eines Verteidigungs- f Systems vorangetrieben und eigt a 4. zur Klärung der Lage und der Wahren iche“ Haltung der Sowjets sobald wie mög- zart i lich eine Viermächtekonferenz mit dem olle u Kreml abgehalten werden. Isreiag Unterschiedliche Auffassungen wurden mühlerdings über das„wie“ der Verwirklichung eser Forderungen vorgetragen. eistred Folia Erziehungsbeirat gebildet Und u ng. Bültuierte sich in Bonn der deutsche Aus- dalor chu für das Erziehungs- und Bildungs- Die Aufgaben des Ausschusses be- enen in der freien Beratung aller Stellen, de für das Erziehungswesen zuständig sind. Ahr unterliegt keiner Weisung oder Bindung. er Bundesminister des Innern und die Fultusminister der Länder berufen ledig- iich die Mitglieder und finanzieren die zerechuirbeit. aut kunt Janre werden in den Ausschuß Kufen; Professor Bartning, Professor Boh- enkamp, Dr. Borinski, EKirchenpräsident D, Brunotte, Professor Butenandt, Walter Uirks, Oberschulrat Edert, Oberstudiendirek- rn Anne Franken, Professor Dr. Grete enry, Professor Hübinger, Präsident Dr. öfter, Professor Messerschmidt, Frau Nold, enator a. D. Paulmann, Oberbürgermeister ten ie izr, Pr. Picht, Dr. Marianne Pünder, Pro- en übe sor Weniger, Professor Wenke und Pro- Bundespräsident Heuss gap dem Aus- hub die Mahnung mit auf den Weg, eine ch einennere menschliche Instanz“ zu sein, die ale e eder im Schnellzugtempo dahinrasen, noch e ein überladener Güterzug auf ein Ab- elleleis geraten dürfte. ung vol 5 on Pall Berlin. Das Vorstandspräsidium des Gewerk- erte deſdaktsbundes FDGB in der Sowjetzone hat Is erstem 15. Oktober bis 15. November eine Ueber- gramm kung sämtlicher Mitglieder der Gewerk- ntag, Abart durch eine Mitgliedsbuchkontrolle ange- alzstral net. Wie in unterrichteten Kreisen bekannt Musiz. id, will die FDGB-Leitung damit gegen enthibwerkschaftsmitglieder vorgehen, die sich sonders seit den Unruhen im Juni weigern, kworgetretene Prälat Carl Ulitzka, vollendet 2. September sein 80. Lebensjahr. Ulitzka, r gegenwärtig in Ostberlin lebt, wurde in rschlesien geboren. Er trat bei der Aus- deitung der Weimarer Verfassung und als ſalionalversammlungs- und Reichstagsabge- neter der Zentrumspartei von 1919 bis 1933 ervor. es Mal London. Der Ministerpräsident der Sowjet- ö der be- lik Georgien ist seines Amtes enthoben dem rden. Wie der Rundfunksender Tiflis am 18 den ſenstag mitteilte, sei der bisherige Minister- seinem ſisident V. M. Bakradze abgesetzt und N. N. ekretä filetishvili zu seinem Nachfolger ernannt bags, die rden. Auch der erste Sekretär des Zentral- mtees der Kommunistischen Partei Geor- eng, Merkulow, sei abgesetzt worden. paris. Außenminister Georges Bidault hatte a dienstag eine längere Unterredung mit Gil- Von fat Grandval, dem französischen Botschafter fader Saar. Ueber diese Unterredung wurde kene amtliche Verlautbarung herausgegeben. 17 Ofkeh. Athen. Griechenland hat das Angebot Bul- ir often dens zur Wiederaufnahme normaler diplo- Unter- gte sich euherdl. gläubig leideter fenstag amtlich in Athen mitgeteilt wurde. grautem airo. Die informellen Besprechungen zwi- m Ge. den Aegypten und Großbritannjen über die Willens mung der Suez-Kanalzone sind wieder auf- petra ommen worden. Sie waren während der „ be ase des britischen Gesprächspartners General onkh, t Brian Robertson nach London für drei ehen unterbrochen worden. Vashington. Der, 5 6. Düsenjäger sowjetischer Bauarat westlich n Seoul gelandete nordkoreanische Pilot er- i, nach Mitteilung der Luftstreitkräfte der Fa, die ausgesetzte Prämie in Höhe von 000 Dollar. Der nordkoreanische Pilot tätigte am Dienstag die Vermutung alliier- „Stellen, daß während der Kampfhandlun- leriktke gegen die Streitkräfte der Vereinten ionen geflogen haben. „Moskau. Der erste jugoslawische Botschafter Moskau nach der Wiederaufnahme der vol- diplomatischen Beziehungen zwischen Ju- awien und der Sowjetunion, Dobrivoje die, ist in der sowjetischen Hauptstadt Aetrokken. U/ dpa wie gemeldet, mit einem n in Korea auch russische Flugzeugführer Das Straßburger Bekenntnis Für Viererkonferenz, Wiedervereinigung und Ratifizierung des EVG- Vertrages 9 Straßburg.(UP/ dpa). Mit dem einmütigen Bekenntnis zur Wiedervereinigung us deutschlands und der Forderung nach baldigen Viermächte- Verhandlungen näherte sich am Dienstagabend die große politische Debatte der Beratenden Versammlung des Eurgoparates in Straßburg ihrem Abschluß. Die Debatte wird mit dem Schlußwort des früheren belgischen Ministerpräsidenten, Paul Henri SPa ak, einen vorläufigen Ab- schluß finden, dessen Bericht die Grundlage für die Aussprache war. Am Samstag wird eine Entschließung zur Abstimmung vorge- legt, in der das Ergebnis der Debatte zusam- mengefaßt werden soll. Drei Höhepunkte der letzten Stunden der Diskussion standen am Dienstag im Vordergrund der Beratungen: das„Nein“ der britischen Regierung zu einer Neutralisierung Deutschlands, die Ablehnung einer deutschen Mitgliedschaft im Atlantik- akt durch den SPD-Abgeordneten Gerhard Lütkens und die Versicherung des Bun- deskanzlers, dag die Bundesrepublik die Wiedervereinigung Deutschlands niemals mit Gewalt versuchen wolle. Der Abgeord- nete der CDU, Kurt Georg Kiesinger, nahm in diesem Zusammenhang das Wort und erklärte, er sei von Bundeskanzler Adenauer am Dienstag ermächtigt worden, der Versammlung mitzuteilen, daß die Bun- desrepublik und das deutsche Volk die Wie- dervereinigung nur auf kfriedlichem Weg herbeiführen will. Der französische Sozialistenführer, Guy Mollet, kündigte den Delegierten ein „Ja“ der Sozialistischen Partei Frankreichs zum EVG-Vertrag an, wenn vorher zwei Bedingungen erfüllt seien: 1. Die Bildung einer politischen Behörde mit beschränkten Funktionen aber echten Befugnissen und 2. eine enge britische Assoziierung mit der EVG. Mollet sprach sich für die Bildung eines„Europas der dritten Kraft“ aus, das unabhängig und vereint die beste Garantie für die Sowjetunion gegen einen Angriff aus dem Westen werden würde. Unabhängig, so sagte Mollet, müsse aber nicht neutral hei- Ben. Die französischen Sozialisten seien gegen eine direkte Mitgliedschaft Deutsch- Iands in der NATO, da diese eine National- armee voaussetzen würde, die einer Gefahr für den Frieden und die Demokratie gleich- Scheitert Laniel an käme. Deutschland müsse daher im Rahmen des EVG-Vertrages seinen Verteidigungs- beitrag leisten. Die Beratende Versammlung des Europa- rats forderte die Parlamente der sechs EVG- Staaten am Dienstag mit grober Mehrheit auf. ohne Zögern die Ratifizierung des EVG- Vertrages vorzunehmen. Die Entschließung der Beratenden Versammlung wurde mit 47 gegen 10 Stimmen bei 18 Enthaltungen an- genommen. Unter den Ja-Stimmen waren die der deutschen Regierungskoalition und die der britischen Konservativen. Gegen die Entschließung stimmten auch die deutschen SPD-Abgeordneten. Ein Sonderausschuß der Beratenden Ver- sammlung des Europarats hat eine Empfeh- lung an den Ministerrat ausgearbeitet, in der angeregt wird, einen europäischen Hilfs- fonds für den Aufbau der von der Erd- bebenkatastrophe betroffenen griechischen Inseln zu schaffen. Der Ausschuß schlug gleichzeitig vor, die Insel Ithaka durch den Europarat zu adoptieren und ihre zerstör- ten Gebäude mit seiner Hilfe wiederauf- bauen zu lassen. Konferenz der Montanstaaten in Rom eröffnet Rom.(dpa) Die Regierungskonferenz der sechs Montanländer über den Statutenent- wurf für die geplante Europäische Gemein- schaft in Rom begann am Dienstag mit einem Appell des italienischen Ministerpräsidenten Pella zur Einigung Europas. Pella sagte, die Einigung Europas biete allein die Möglich- keit, daß der alte Kontinent sein Gewicht in der Welt wieder geltend machen könne. Pella, der zu den Konferenzdelegierten sbrach, spielte dann offenkundig auf die Triestfrage an, als er sagte, die europäischen Länder stünden„bestimmten Problemen ge- genüber, die wegen ihrer delikaten Natur die schnelle Verwirklichung der Ziele ver- z26gern könnten, die wir aus vollem Herzen anstreben“, Unmittelbar nach Pellas Rede nahmen die Delegationen der sechs Staaten 5 Beratungen hinter geschlossenen Türen auf. 1 der Europa-Politik? Entscheidende Meinungsverschiedenheiten im französischen Kabinett Paris.(UP/ dpa) Das Kabinett Laniel droht an Meinungsverschiedenheiten inner- halb der Regierung über die französische Europapolitik zu scheitern. Ein Kompromiß, der hinsichtlich der Haltung der französi- schen Delegation àuf der in Rom eröffneten Konferenz der Außenministerstellvertreter der Montanunion ausgearbeitet wurde, hat niemanden befriedigt. Während die stellvertretenden Minister- präsidenten Teitgen und Rey na ud einen baldigen Zusammenschluß Europas be- fürworten, sind die Gaullisten gegen jeg- liche politische Bindungen, solange die Nationalversammlung noch keine Entschei- dung getroffen hat. Teitgen soll in der Vergangenen Woche in dieser Sache dreimal mit seinem Rücktritt gedroht haben. Die aus der früheren gaullistischen Frak- tion hervorgegangenen beiden Rechtspar- teien haben in einem Schreiben angedeutet, daß sie ihre Minister aus dem Kabinett zu- rückziehen, falls Entscheidungen ohne das Parlament getroffen werden. Sie haben ferner erklärt, daß sie auch die Instruktio- nen an die französische Delegation in Rom nicht billigen, jedoch im Augenblick keine Schritte unternemmen wollen, um die Krise nicht noch zu verschlimmern. In dem Schreiben wird betont, daß die Gaullisten niemals ein aus allgemeinen und direkten Wahlen hervorgegangenes europäisches Parlament und eine mit übernationalen Vollmachten ausgestattete europäische Exe- kutive anerkennen könnten. Die gaullisti- schen Minister drohen außerdem mit ihrem Rücktritt für den Fall, daß die Regierung Laniel ihren jetzigen Standpunkt nicht bis zur Haager Außenministerkonferenz am 22. Oktober revidiert. Da der europafreundliche Flügel der Re- gierung Laniel stärker als der gegnerische Fligel ist, wird in politischen Kreisen da- mit gerechnet, daß sich seine Ansicht, durch- setzen wird. Eine Kompromigformel wäre, daß Außenminister Bidault zwar er- mächtigt wird, im Haag einen Vertrag über die Bildung eines geeinten Europas zu para- phieren, jedoch mit dem Vorbehalt, daß sich Frankreich in keiner Weise binde, solange nicht die Nationalversammlung Stellung ge- nommen hat. Pella und Nenni besprachen die Triest-Frage Rom.(dpa) Der„Avanti“, das Blatt der italienischen Linkssozialisten, bestätigte am Dienstag, daß sich der Parteivorsitzende, Pietro Nen ni, in einer Unterredung mit dem italienischen Minister präsidenten ver- Pflichtete, der italienischen Regierung in der Triest-Frage keine Schwierigkeiten zu be- reiten. Nenni hat auf eine sofortige Diskus- sion dieser Frage in der Kammer verzichtet. Die Triest-Debatte wird vermutlich am Samstag stattfinden. Bis dahin, so hofft man in zuständigen Kreisen Roms, werden die Westmächte in irgendeiner Form zu den Triest- Vorschlägen Pellas Stellung genom- men haben. Keine neue Debatte über Korea New Vork.(dpa) Der Lenkungsausschuß der Vollversammlung der Vereinten Natio- nen lehnte am Dienstag mit elf gegen zwei Stimmen bei einer Enthaltung einen sowie- tischen Antrag ab, die Debatte über die Zu- sammensetzung der politischen Konferenz über Korea wieder aufzunehmen. Um aber den Zusammentritt der Konferenz über Korea zu beschleunigen, haben sich die Ver- einigten Staaten am Dienstag bereiterklärt, einen Beauftragten zu entsenden, der Ver- treter der chinesischen Kommunisten und Nordkoreaner entweder in San Franzisko, Honolulu oder Genf zu Besprechungen tref- fen könnte. Der Sonderausschuß für Kriegsgefangene teilte der Vollversammlung mit, daß seine Bemühungen, Tausende von vermißten Kriegsgefangenen ausfindig zu machen, durch die Sowjetunion und andere kommu- nistische Länder vereitelt worden seien. In einem Bericht an die Vollversammlung stellt der Ausschuß fest, trotz seiner dreijährigen Bemühungen seien noch Tausende von deut- schen, italienischen und japanischen Kriegs- gefangenen nicht aus kommunistischen Län- dern zurückgekehrt. und heute(Mittwoch) soll an dem Hemdehen weiter gestridet werden Eisenhower sagt Kleiderspende zu Adenauer bat um neue Hilfsaktion für die Sowjetzone Bonn.(UP) Präsident Eisenhower hat in einem Schreiben an Bundeskanzler Ad e- nauer eine neue Hilfsaktion des ameri- kanischen Volkes für die notleidende Bevöl- kerung in der Sowjetzone angekündigt, die in Form von Winterbekleidung nach Deutsch- land verschifft werden soll. Eisenhower be- antwortete mit seinem Schreiben, das am Dienstag in Bonn veröffentlicht wurde, einen Brief des Bundeskanzlers, der sich für die bisherigen Hilfsaktionen der USA bedankt und darum gebeten hatte, angesichts des bevorstehenden Winters warme Wäsche, Unterwäsche, Strümpfe und Schuhe bereit- zustellen. Der Präsident der USA bringt seine Freude darüber zum Ausdruck, daß das bis- herige Hilfsprogramm dazu beigetragen habe, die große Not dieser unglücklichen Menschen zu lindern, deren Mut angesichts der Unterdrückung die ganze Welt mit Be- wunderung erfüllt“. Wörtlich schreibt er Weiter:„Gleichzeitig lenken Sie meine Auf- merksamkeit auf den Mangel an warmer Kleidung und Schuhen in Ost-Berlin und in der Sowjetzone, einen Mangel, der sich wäh- rend des kommenden Winters besonders fühlbar machen wird. Ich kann Ihnen ver- sichern, daß meine Regierung diese Notlage nicht verkennt. Ich bin der Ueberzeugung, daß das amerikanische Volk mit Freude und Freigiebigkeit Ihrer Bitte entsprechen wird, da viele unserer Landsleute bei ähnlichen Gelegenheiten durch freiwillige Wohlfahrts- organisationen entsprechend gehandelt haben. Ich werde deshalb Ihr Schreiben dem ameri- kanischen Volk zur Kenntnis bringen in dem Bewußtsein, daß die Amerikaner in groß- zügiger Weise für die Organisationen spen- den werden, die für die Bereitstellung der Kleidung und sonstiger benötigter Gegen- stände sorgen.“ Dem Brief des Bundeskanzlers war fol- gendes zu entnehmen: Die Bevölkerung Ostberlins und der sowjetisch besetzten Zone nimmt die 30 wirksame Lebensmittel- hilfe, die ihr auf Grund des raschen Han- delns der amerikanischen Regierung ge- währt wird, mit tiefer Dankbarkeit auf. Ich darf auch meinerseits hierfür erneut mei- nen aufrichigen Dank aussprechen. Ihre großzügige Bereitschaft, den notleidenden Menschen zu helfen, gibt mir den Mut, immen noch einen anderen Wunsch zu unter- breiten:„Es werden bis zum Winter nur wenige Monate vergehen, und wir müssen damit rechnen, daß die Bevölkerung des Ostsektors und der sowjetisch besetzten Zone an warmer Kleidung und Schuhen Angestellte machen den Bund haftbar Der zweite Tag des Verfahrens über Beschwerden gegen das„13Ier“-Gesetz von unserem Korrespondenten dt in Karlsruhe Karlsruhe. Wie am Montag die Beamten, 80 erklärten auch am Dienstag die Ange- stellten des öffentlichen Dienstes in der Verhandlung der Verfassungsbeschwerden gegen das„131“-Gesetz vor dem Bundesver- kfassungsgericht, daß ihre Ansprüche aus dem ökkentlichen Dienstverhältnis mit dem 8. Mai 1945 nieht erloschen seien, da keine ordent- liche Kündigung ihres Dienstverhältnisses ausgesprochen worden sei. Vielmehr seien der Bund oder die Länder die neuen Dienst- herren und hätten als solche die Ansprüche der öffentlichen Angestellten zu befriedi- gen, auch wenn diese nach 1945 aus anderen Als tariflichen Gründen entlassen wurden. Wie die beschwerdeführenden Beamten sehen auch die Angestellten in dem angefochtenen „131er“-Gesetz eine verfassungswidrige Maß- nahme gegen ihre verbürgten Grundrechte, insbesondere gegen die Artikel 3, 14 und 33, Absatz 5 des Grundgesetzes. Auch die An- gestellten behaupten, daß der Gleichheits- grundsatz, das Recht auf Eigentum(in die- sem Falle ihrer Rechtsansprüche aus dem Dienstverhältnis) und die Garantie der her- gebrachten Grundsätze des Berufsbeamten- tums verletzt seien. 5 Von besonderem Interesse unter den vor- getragenen Verfassungsbeschwerden ist die des Arztes Professor König gegen ein Urteil des Landesarbeitsgerichtes in Hannover. Das Landesarbeitsgericht hatte seine An- sprüche als Angestellter des öffentlichen Dienstes abgelehnt, weil er als solcher zur Zeit des Nationalsozialismus unerlaubte Handlungen begangen habe und daraus keine Rechtsansprüche herleiten könne. König wurde von der britischen Besatzungsmacht wegen Verbrechens gegen die Menschlich- keit verurteilt. Vom Bundesverfassungsge- richt wurde die Verfassungsbeschwerde Kö- nigs dem Bundestag vorgelegt, der ebenfalls 3 Ansprüche des Beschwerdeführers ab- ehnte. Mittel für Arbeitsbeschaffung genehmigt Nürnberg.(dpa) Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung hat den Präsiden- ten der Bundesanstalt ermächtigt, in der vorläufigen Haushaltführung für 1953/54 be- stimmte Ausgaben zu leisten. Diese betref- fen u. a. die Förderung der Lehrlings- und Jugendlichen-Ausbildung, Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsaufnahme und zur Verhütung von Arbeitslosigkeit. grogen Mangel leiden wird. Die Bundes- regierung wird alles in ihren Kräften stehende tun, um auch in dieser Hinsicht der Not zu steuern.“ Vor Steuererhöhungen in den Vereinigten Staaten? Boston.(UP) Präsident Eisenhower kündigte in einer größeren politischen Rede in Boston am Montagabend neue Belastun- gen für die amerikanischen Steuerzahler an. Dabei wies der Präsident darauf hin, daß die Feinde der Vereinigten Staaten mit der kürchterlichsten Zerstörungswaffe ausgerü- stet seien. Die Antwort hierauf könne nur sein, daß kein Opfer zu groß, keine Arbeit, keine Steuer und keine Dienstleistung zu viel sein dürfe, um dieser Gefahr entgegen- zutreten.— Damit hat Eisenhower nach Ansicht politischer Beobachter zum ersten- mal zu den Meldungen über die sowjetische Wasserstoffbombe Stellung genommen. Der größte Teil der Rede des Präsidenten war inner politischen Fragen der Vereinigten Staaten gewidmet. Gleichzeitig stellt sie den Beginn der Kampagne für die im Jahre 1954 bevorstehenden Senatswahlen dar. Alliierte Verteidigungsstellungen in Korea sind verstärkt worden Seoul.(UP/dpa) Der Kommandeur der 8. amerikanischen Armee in Korea, General Ta yIor, versicherte am Dienstag, die alli- jerten Verteidigungsstellungen seien in der Zeit seit dem Waffenstillstand so verstärkt worden, daß es bei eventueller Wiederauf- nahme der Feindseligkeiten keiner Vorberei- tungen mehr auf seiten der Vereinten Na- tionen bedürfe. Es sei nicht daran zu denken, die Stärke der amerikanischen Truppen in Korea herabzusetzen. Amerikanische Divi- sionen müßten nach wie vor zusammen mit den anderen ausländischen Truppen in Korea ein Drittel der Frontlinie besetzt Halten. Die Kommunisten teilten am Dienstag in Panmunjon mit, daß sich 320 UNO-Kriegs- gefangene in kommunistischem Gewahrsam geweigert haben, ausgetauscht zu werden und in ihre Heimat zurückzukehren. 300 von diesen nicht heimkehrwilligen UNO-Gefan- genen seien Südkoreaner. 19 Amerikaner und ein Engländer. Der Bischof 595 Kielce zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt London.(UP) Ein polnisches Militärge- richt in Warschau hat den Bischof von Kielce, Czeslaw Kaczmarek, am Diens- tag der Spionage schuldig gesprochen und ihn zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Dies gab der Sender Warschau bekannt, der gleichzeitig mitteilte, daß die drei Mitange- klagten des Bischofs wegen Spionage, staats- feindlicher Propaganda und„diversionisti- scher Aktivität“ zu Freiheitsstrafen zwi- schen fünf und zehn Jahren verurteilt wurden. Brentano schlug Adenauer als Kanzler vor Bonn.(dpa) Der Vorsitzende der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion, Dr. Heinrich von Bren- tano, hat als Chef der stärksten Fraktion im neuen Bundestag am Dienstag dem Bun- despräsidenten vorgeschlagen, den bisherigen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer wieder für dieses Amt zu nominieren. Der Bundespräsident will noch die Auffassung der Vorsitzenden der anderen Fraktionen hören, um ein abschließendes Bild über die Ansichten der Fraktionen zu gewinnen. Die Regierungskoalition will in der Aelte- stenratssitzung des neuen Bundestages vor- schlagen, die Wahl des Bundeskanzlers am 9. Oktober, drei Tage nach der Wahl des neuen Bundestagspräsidenten, vorzunehmen. MoRGEN Mittwoch, 23. September 1953/ Nr. 2 Mittwoch, 23. September 1953 Straßburger Debatte Nach tagelanger Debatte hat sich die Beratende Versammlung des Europarates am Dienstag aufgerafft und eine Entschliegung Angenommen, durch die den Parlamenten der Partnerstaaten der Europäischen Verteidi- Zungsgemeinschaft empfohlen wird, den Vertrag bald zu ratifizieren, Vorher hatte man stundenlang über die Möglichkeiten zu einer Entspannung zwischen dem Osten und dem Westen diskutiert und hatte sich not- Wendigerweise am Deutschland- Problem festgeredet; aber nur einem war etwas Neues eingefallen, und dieser eine war Paul Henri Spaak, der mit seinem Verständigungsplan die Debatte ausgelöst hatte. In der Aussprache der Beratenden Ver- sammlung kam die ganze Ungereimtheit, die das politische Denken und Wollen in Europa verwirrt, deutlich zum Ausdruck. Man war sich darüber einig, daß die Wiedervereini- Sung Deutschlands die Voraussetzung für einen echten Frieden sei; aber es gab Leute, die befürchteten, das vereinigte Deutschland Könnte Zur Vormacht in Europa werden und eines Tages mit den Sowjets gemeinsame Sache machen. Man setzte alle Hoffnungen auf eine Viererkonferenz; aber man zwei- kelte an den guten Absichten der Sowjets und traute auch ihrer„Friedensoffensive“ nicht. Man hielt es für geboten, die Vertei- digungskraft des Westens zu stärken; aber es gab Leute, die der EVG Grabreden hiel- ten und die Deutschland entmilitarisieren Wollten. Die Leute, die mit solchen Widersprüchen auf warteten, kamen vornehmlich aus den Reihen der SPD, der britischen Labour- Party und der französischen Gaullisten. Wie die Abstimmung über die Empfehlung zur Ratifizierung des EVG- Vertrages zeigte, gibt es in der Beratenden Versammlung eine Mehrheit für eine konstruktive Europa-Poli- tik. Aber die Minderheit derer, die zu den grundsätzlichen Zielen„ja“, dann jedoch gleich hinterher ein„Aber“ sagen, das prak- tisch ein„Nein“ bedeutet, redet nicht nur in Straßburg; sie hat in den einzelnen Län- dern ihren Anhang, der fleißig am Werke ist. Aus Paris kommen wieder einmal Mel- dungen über eine Regierungskrise. Die gaullistischen Mitglieder des Kabinetts ha- ben wegen der Europa-Politik der Regie- rung mit ihrem Rücktritt gedroht. Die wirt- schaftlichen und finanziellen Sorgen des Landes müssen dem Kabinett zur Zeit wich- tiger sein als solche Zerwürfnisse, und darin mag für Laniel eine Chance liegen, noch einige Zeit im Amt zu bleiben. Aber der innere Bruch des französischen Kabinetts ist durch den Protest der Gaullisten sichtbar geworden. Er überschattet die Minister-Ver- Bandlungen in Rom und er wirft seinen Schatten voraus auf die nächste europäische Ministerkonferenz, die am 22. Oktober in Den Haag konkrete Beschlüsse über die Bil- dung der Europäischen Folitischen) Ge- meinschaft fassen soll. Trotz diesen Auftritten der ewig Gestri- gen, der Zweifelnden und der Mutlosen glauben wir fest daran, daß diejenigen, die Zus kluger Einsicht und klarem Urteil die Einigung Europas wollen, in der Mehrzahl sind und auch in der Mehrzahl bleiben wer- den. Für sie, die Europa selbst entschlos- sen handeln sehen möchten, muß es be- schämend sein, daß die europäische Einigung offenbar nicht ohne die höfliche, aber be- stimmte Patenschaft der Vereinigten Staaten erreicht werden kann. Während in Europa die Gegner der Intregration laut das Wort Führen, spielen im Hintergrund realere Kräfte. Ihr Wirken deutet sich in dem Opti- mismus an, der sich aus dem Saal, in wel- chem am Wochenende die amerikanischen Botschafter in Europa über die Lage be- rieten, auf die Bundeshauptstadt aus- gedehnt hat. Die Amerikaner scheinen zu glauben, daß die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft noch bis Ende dieses Jahres Wirklichkeit werden könne. Für uns Euro- päer, die wir unsere eigene Misere zur Ge- nüge kennen, sind das geradezu tollkühne Erwartungen. Aber selbst, wenn die Ameri- kaner jetzt einen gewissen Zweckoptimis- mus zu zeigen für ratsam halten sollten, kann doch kaum ein Zweifel darüber be- stehen, daß man in Washington von der Verwirklichung der EVG fest überzeugt ist. Uns wäre es lieber, wenn manche Europäer sich ihren„Mut“ nicht erst in Washington holen müßten. Denn mit oder ohne sowie- tischen Druck, die Einigung ist für alle europäischen Völker eine Lebensnotwendig- keit. Alle Teilpläne der Integration, auch die Europäische Verteidigungsgemeinschaft, haben gegenüber dieser fundamentalen Tat- sache nur zweitrangige Bedeutung. Wir Europäer tuen immer noch so, als ob wir unter verschiedenen Möglichkeiten wäh- jen könnten. Wir verstricken uns in tages- politischen Gegensätzlichkeiten und reden dauernd von der Alternative. Manche über- sehen dabei, daß uns im Grundsätzlichen— ob wir wollen oder nicht— die Alternative klar gestellt ist: entweder Einigung Euro- pas oder Rückfall in die Irrwege der natio- nalstaatlichen Praktiken, an deren Ende wie in der jüngsten Vergangenheit nur die Katastrophe stehen würde. whe Bonne, Jeleſonai: Zweifel und Hoffnung Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen In der Bundeshauptstadt wachsen die Zweifel, daß die vorgesehene Außenminister- konferenz der Westmächte mit der Sowjet- union in Lugano zustandekommen werde. Nach letzten Informationen aus Moskau spricht man in diplomatischen Kreisen davon, daß Rußland nicht daran denke, die Sowjet- zone preiszugeben und daher für die West- mächte un annehmbare Bedingungen stellen werde, Amtliche Stellungnahmen werden dazu zwar noch nicht gegeben. Die Vorberei- tungen für die Konferenz in Lugano werden kortgesetzt und der Bundeskanzler hat das Zusammentreffen der Außenminister in die- sen Tagen erneut befürwortet. Dennoch wird offen davon gesprochen, daß man den letzten Versuch einer Verständigung mit Moskau vor der Ratifizierung der deutsch- alliierten Ver- träge als gescheitert ansehe und nunmehr zu einer schnellen Verwirklichung des Ver- tragswerks kommen müsse. In diesem Zusammenhang ist es interes- Sant, daß auf der Zusammenkunft der euro- päischen Botschafter der USA, die am Wo- chenende mit dem Botschafter der USA in Moskau, Bohlen, eine Konferenz hatten, Optimimus bezüglich der europäischen Inte- gration, der EVG und der Europäischen Goli- tischen) Gemeinschaft gezeigt worden sein Soll. Das Gleiche wird von der Unterredung berichtet, die Bohlen in Bonn mit Con ant, Vizekanzler Blücher und dem Bundestags- abgeordneten Dr. Schröder hatte. Die Beurteilung der Lage, wie man sie in den diplomatischen Kreisen der Bundeshaupt- stadt hört, dürfte nicht zuletzt auf diese Zu- sammenkünfte zurückzuführen sein. Der Optimismus geht sogar so weit, daß man die Verwirklichung der EVG noch Ende dieses Jahres erwartet. Die Bemühungen um ein deutsch- franzö- sisches Gespräch dürften auf der gleichen Linie liegen. Die„Diplomatische Korrespon- denz“, die man als Sprachrohr des Auswär- tigen Amtes wertet, stellte am Dienstag fest, daß nach wie vor die vordringliche politische Aufgabe darin bestehe, Frankreichs Ver- trauen zu erwerben. Sie unterstreicht, daß in diesem Punkte die„absolute Geduld“ das Prinzip der Außenpolitik der Bundesregie- rung sei. Mißtrauensvotum gegen Hinrich Wilhelm Kopf? Hannover.(UP) Die Landtagsfraktion der Niederdeutschen Union ODP/CDU) hat am Dienstag beschlossen, ein Mißgtrauensvotum gegen Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf zu beantragen. Ueber eine Beteiligung an diesem Antrag will die Landtagsfraktion der FDP am Donnerstag bereiten. Der BHE hat nach Mitteilung politischer Kreise die Absicht geäußert, sich an der Bildung einer bürgerlichen Regierung zu beteiligen. Walz verliert Staatsangehörigkeit Saarbrücken,(dpa) Der auf der Landes- liste der CDU in FPheinland-Pfalz in den Bundestag gewählte saarländische Gewerk- schaftssekretär Karl Walz hat am Diens- tag die offizielle Mitteilung der Saarregie- rung erhalten, daß ihm und seiner Familie die saarländische Staatsangehörigkeit ab- erkannt worden ist. ——— Bürgermeister Hjelmberg und seine Stadt Bilder aus einer aufstreben Katrineholm, im September Bürgermeister Hilding Hjelmberg ist ein stattlicher, breitschultriger Mann Anfang der Fünfzig. Deutschland kennt er gut: als Stu- dent ist er viel durch den Schwarzwald ge- Wandert, und daß er unserem Lande eine aufrichtige Freundschaft entgegenbringt, hat er in den Hungerjahren bewiesen, als er in Gelsenkirchen die Hilfsaktion des Schwe- dischen Roten Kreuzes leitete. Seiner Ini- tiative war zum Beispiel eine Spende von Schwedenkronen zu danken, aus der ein be- trächtlicher Teil der Kosten für den Wieder- aufbau des Evangelischen Krankenhauses bestritten wurden. Jetzt zeigt er dem Be- Sucher zwei Schlegel und eine Grubenlampe, die hm die Bergwerksstadt im Ruhrgebiet geschenkt hat. Das Rathaus von Katrincholm ist ein Backsteinbau aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, einst die Villa eines Industriellen. Griffbereit neben dem Schreibtisch des Bür- germeisters steht ein merkwürdiges Radio- gerät, wie Pollzeizentralen es haben, um mit ihren Peter wagen in Sprechverbindung zu treten. Hier dient es als Rundrufanlage der „Zlwilverteidigung“, deren Chef für die ganze Provinz Södermanland der Bürgermeister von Katrineholm ist: ihre Küste entbehrt des natürlichen Schutzes vorgelagerter Schären und gilt deshalb als besonders in- vasionsgefährdet.„Aber wir haben nicht die Absicht, uns überraschen zu lassen“, sagt der Bürgermeister. Luftschutzsachverständige aus vielen Ländern haben seine Stadt im letzten Jahr besucht, denn hier gerade unter dem Rathaus, wird ein riesiger Bunker an- gelegt, dessen 24 Meter dicke Granitdecke auch Schutz gegen Atombomben bieten Soll. den Gemeinde in Schweden Es ist der erste in seiner Art in Schweden, und als wir durch die beiden je 500 Quadrat- meter großen Hallen und die Nebenräume wandern, erzählt der Bürgermeister, daß die- ser Bunker dank eigener Elektrizitäts- und Wasserversorgung tausend Menschen würde als„Wohnung“ dienen können, falls die Stadt selbst geräumt werden müßte. „Und wer bezahlt das?“ Der schwedische Reichstag hat gerade 189 Millionen Kronen für ähnliche Schutzanlagen bewilligt. Einen Teil der Baukosten von 1,25 Millionen Kro- nen trägt aber die Stadt selbst.„Unser Budget“ erläutert Herr Hjelmberg,„beläuft sich auf 10 Millionen Kronen im Jahr“— eine respektable Summe für ein Gemein- wesen von 15 000 Einwohnern. Oabei darf man die innere Kaufkraft der schwedischen Krone etwa einer Mark gleichzusetzen; und in unseren Städten ähnlicher Größe rechnet man mit Haushaltsplänen um die 2 Mill. Mark herum). Auch wenn der Staat sich mit 3 Mill. Kronen beteiligt, so müssen doch durch die Gemeindesteuer 7,1 Mill. Kronen aufgebracht werden. Da sind zunächst die Schulen, sie bilden den ersten Ausgabeposten. Katrineholm ist besonders stolz auf sein neues Gymnasium. Die Aula, wo die Stuhl- lehnen zu Tischen aufgeklappt werden kön- nen, wenn der heiße Kampf um die begehrte weige Mütze, das Zeichen des bestandenen „Studentenexamen“ stattfindet, dient mit ihren 700 Sitzplätzen auch als Theater- und Konzertsaal. Im Speiseraum zeigt ein präch- tiges Wandgemälde den„schönen Garten“: Södermanland mit seinen Seen und Wäldern, Kirchen und Schlössern, wie Selma Lagerlöf es in ihrem Kinderbuch von der wunderbaren Reise des Nils Holgersson mit den Wild- Kürzere Wege zur„Verwaltung“ Nordrhein-Westfalen macht einen gründlichen Reformversuch Düsseldorf, im September Von Verwaltungsreform ist in den Län- dern der Bundesrepublik häufig die Rede. In der letzten Zeit hat nun Nordrhein-West- falen einen besonders gründlichen Versuch eingeleitet; es soll nicht bei Versprechungen und einigen demonstrativen Maßnahmen bleiben. Das Landeskabinett in Düsseldorf beschloß dieser Tage, mit Wirkung vom 1. Oktober an die drei Ministerien für Arbeit, Soziales und Wiederaufbau zu einem zusam- menzulegen. Damit werden indessen nicht nur zwei Ministerposten eingespart. Die drei Ministerien sind in ihrer bisherigen Form überflüssig geworden, weil in den letzten anderthalb Jahren die Voraussetzungen da- für geschaffen wurden, daß die zahlreichen Verwaltungsaufgaben, die bisher von ihnen versehen worden sind, an die mittleren und unteren Instanzen abgegeben werden konn- ten. Das neue Ministerium für Arbeit, Sozia- les und Wiederaufbau ist jetzt darauf kon- zentriert, zu regieren statt wie bisher größ- tenteils zu verwalten. Der Unterschied macht sich für jeden bemerkbar, der früher mit einem der drei Ministerien direkt zu tun hatte. Das war vor allem bei den Ressorts Wiederaufbau und Soziales häufig der Fall. Künftig werden Antragsteller in ihrer Kreis- stadt oder allenfalls mit der Behörde des zu- ständigen Landschaftsverbandes verhandeln können, um die erwünschte Entscheidung zu erreichen und zu erfahren. Der Bürger be- kommt so einen näheren Kontakt mit der Verwaltung, deren Vertreter er persönlich kennenlernt,. Dadurch soll auch das politische Ziel der Verwaltungsreform gefördert wer- den: dem einzelnen Staatsbürger soviel„ver- waltungsfreien Raum“ zu schaffen wie mög- lich. Denn das geschieht, je mehr man die Verwaltung den tatsächlichen Bedingungen des täglichen Lebens anpaßt. Die Verwaltung soll menschlicher werden. Die praktischen Schritte zur Verwirk- lichung der Reform erfordern freilich viel Mühe, einigen Mut und eine Gesamfkonzep- tion. Seit in Nordrhein- Westfalen Minister- präsident Arnold die Verwaltungsreform, die jetzt in vollem Gang ist, ankündigte— und das geschah im April 1952— ist häufig kriti- siert worden, daß die Versprechungen offen- bar Versprechungen bleiben sollten. Denn aus den ersten Ansätzen war zumeist nicht ersichtlich, daß sie folgerichtige Schritte auf das Endziel hin darstellten. Das galt zum Was treibt sie in di Beispiel für die Gemeinde-, Aemter- und Kreisordnung, die der Landtag verabschie- dete, für die langwierigen Untersuchungen über die Zusammenhänge der Verwaltung auf allen Stufen, und es galt nicht zuletzt für die Landschaftsverbandsordnung, mit der für die ehemaligen preußischen Provin- zen Rheinland und Westfalen, aus denen sich das Land Nordrhein-Westfalen zusam- mensetzt, die provinziellen Selbstverwal- tungsgremien, Landschaftsverbände genannt, Wieder errichtet wurden. Auf dieser Grund- lage konnte inzwischen auch mit der Reform an der Spitze begonnen werden. Sie wird fortgeführt werden; Ministerpräsident Ar- nold war damals bei seinen Vorschlägen bis zu der Anregung gegangen, an die Stelle der bisherigen Regierungen ein Gremium zu setzen, in dem der Ministerpräsident zusam- men mit politischen Staatssekretären für die einzelnen Ressorts die Landesregierung dar- Stellt. Aber das ist, wenn überhaupt, ein Fern- ziel. Vorläufig kommt es darauf an, daß die Reform in allen Zweigen und auf allen Stufen der Verwaltung weitergeführt wird. Auch die Neuordnung der Polizei gehört in diesen Zusammenhang. Ein neues Polizei- verfassungsgesetz, das die seinerzeit von der britischen Besatzungsmacht aufgezwungene Dezentralisierung aufhebt, ist bereits verab- schiedet. Vorgesehen ist noch ein Polizei- organisationsgesetz, durch das unter ande- rem die Polizei auf ihre echten Aufgaben beschränkt werden soll, während das Ord- nungswesen Sache der kommunalen Verwal- tung bleiben soll. Zu den weiteren Schritten der Verwaltungsreform gehört dann vor allem noch die Bereinigung der Mittelinstan- zen. Einige der sechs Regierungspräsidien, die es in Nordrhein-Westfalen gibt, sollen fortfallen, doch besteht bisher noch keine Einigkeit darüber, wie die Bereiche der Mittelinstanz räumlich abgegrenzt werden sollen.. Einer der Grundsätze, die bisher bei allen Maßnahmen zur Verwaltungsreform in Nord- rhein- Westfalen beachtet wurden, lautet: Gesetze nur da, wo es erforderlich ist. Innen- minister Dr. Meyers vertritt den Stand- punkt, daß ohnehin die nötigen gesetzlichen Grundlagen nicht innerhalb einer Legislatur- periode des Landtags geschaffen werden können. Wenn nicht alles Heil vom Gesetz- geber erwartet wird, muß man sich auch e Fremdenlegion? Das Landesjugendamt Rheinland-Pfalz untersucht die Gründe Von unserem Korrespondenten Ft. in Rheinland-Pfalz Mainz. In Rheinland-Pfalz hat das Lan- deswohlfahrts- und Jugendamt eine Ermitt- lung bei 199 Jugendlichen angestellt, die vom Eintritt in die Fremdenlegion zurück- gehalten und in eines der vom Bund und Land an der deutsch- französischen Grenze unterhaltenen Auffengheime aufgenommen werden konnten. Es wurden die näheren Umstände untersucht, die diese Jugendlichen zur Bewerbung bewogen hatten. Phantasievolle Vorstellungen von kriege- rischen Erlebnissen in fernen Ländern und von Romantik unter Palmen, die reine Aben- teuerlust also haben nach dem Ergebnis der Befragung nur 15 der 199 Anwärter zu ihrem Entschluß bewogen. Ausnahmen stellen auch die jeweils nur 2 Fälle dar, in denen der Weg in die Legion entweder aus Angst vor Bestrafung wegen einer kriminellen Hand- lung oder aus Minderwertigkeitskomplexe der betreffenden Jugendlichen gesucht wurde. Bei den weitaus meisten Legions- anwärtern, nämlich bei 102, gab dagegen die Heimatlosigkeit den Ausschlag, bei weiteren 41 zerrüttete Familien verhältnisse und erst dann folgt in der Reihenfolge der Beweg- gründe die Arbeitslosigkeit, die in 37 Fällen Als entscheidend angegeben wurde. Die Ermittlungen erstreckten sich auch auf die Herkunft der 199 Jugendlichen. Es stellte sich dabei heraus, daß nicht nur die 102, die Heimatlosigkeit als Grund für mre Bewerbung angegeben hatten, sondern sogar 130 von ihnen kein Zuhause hatten. Weitere 11 kamen aus Gemeinschaftsunter- künften. 4 aus irgendwelchen Privatquar- tieren und 1 war aus einem Fürsorgeheim entwichen. Nur 26 Jugendliche kamen aus der eigenen Familie und 27 aus einem Lehr- verhältnis, in dem sie bei ihrem Lehrherrn gewohnt hatten. Schließlich wurde auch noch der beruf- liche Werdegang untersucht, Allerdings kann davon bei 71 der 199 Anwärtern kaum die Rede sein, denn sie hatten noch keinerlei be- rufliche Ausbildung hinter sich. Weitere 68 kamen aus dem Handwerk, 37 aus der In- dustrie und 21 aus der Landwirtschaft; nur 2 waren Schüler. Aufschlußreich ist außer- dem noch die Gliederung nach Altersgrup- pen, denn sie zeigt, daß 135 der Anwärter noch nicht volljährig, 41 davon noch nicht einmal 18 Jahre alt waren. Die restlichen 64 waren zwischen 21 und 25 Jahre alt. Diese Untersuchung ist trotz der nur be- grenzten Zahl der Jugendlichen für die Be- Urteilung der Wirksamkeit von Abwehr- maßnahmen von Wert. Sie zeigt, daß die bisherigen Bemühungen, den Legions- anwärtern über den Aufenthalt in einem Heim den Weg zu Arbeit und Unterkunft zu bereiten, richtig war. Bisher bestehen aber nur zwei Auffangheime bei Wahn im Kreis Bergzabern und je ein weiteres Heim in der Nähe von Wilgartswiesen bei Bergzabern und in Landau. Diese vier Heime, die zum Teil aus den vom Bund für jugendfürsorge- rische Maßnahmen in Rheinland-Pfalz be- reitgestellten 2,5 Millionen Mark finanziert werden, haben zusammen nur 140 Plätze. Allein bei der großen Annahmestelle der Fremdenlegion in Landau aber wollen täg- lich etwa 15 bis 20 Jugendliche in die Frem- denlegion eintreten. — darauf verlassen können, daß die Impuls zur Verwaltungsreform, die von der Spit her gegeben werden, ziehen und zünden Straffen, modernisieren, konzentrieren Kam sich gründlich nur jeder Verwaltungszye selbst. Gesetzgeber und Regierung stecken den Rahmen und geben den Anstoß. Das 3c in Nordrhein-Westfalen geschehen. Die hig. herigen Maßnahmen beginnen allmählich auch im Publikum Beachtung zu finden. Das Vertrauen der Oeffentlichkeit wird freilich erst dann ganz gewonnen sein, wenn auf de organisatorischen Reformen nach und nach auch die sachlichen folgen, also der echte Aufgabenabbau, der die Verwaltungsreform krönen muß. W. P. Die Lage in Stuttgart Die Koalitionsgespräche über die Bildung einer neuen vorläufigen Lanidesregierung von Baden- Württemberg sind vorige Woche in Gang gekommen. Die CDU hat, wWie ge. meldet, in den ersten Besprechungen mit den Koalitionspartnern zunächst erreicht, daf ih Führungsanspruch bei den weiteren per handlungen anerkannt worden ist. Wenn dis auch auf den ersten Blick lediglich ein Ir. gebnis untergeordneter Bedeutung zu seg scheint, so schließt es doch zugleich die A- erkennung der Ministerpräsidentschaft sich und gibt dem Verhandlungsführer de CDU die Möglichkeit, die schwierigen Ge. spräche zu lenken, wie er es für richtig hal Auch die der CDU eingeräumte Möglichkel mit den bisherigen Regierungsparteien ge. trennt zu verhandeln, deutet darauf hin, dab die Gespräche nicht als gescheitert angesehen werden dürfen, wenn sich keine Einigung auf der Basis der großen Koalition erzeep Fr. 221/ —— Was 8. Der Ve priesterse Ausbildun gtrlebetrie der Diöze dentlicht nals Piz gation für dischöfe u en Werde untersagel christlicht. Lauf viele gemacht, 0 erreicht priester 1 eh im Sch Der f Irrance“ t. ſege mit gesatzung ahrenden habe. Der unken. agnale au var darat gewichen, Schikk zu In den gebung chen Pro Veide vor hebeltäter fall ereig damals f erde det Rekord tem Jahr am 4. Feb. haugebiete lassen sollte. Die von der CDU Se fürchleteolland) Blockbildung scheint damit durchbrochen sein dürfte. Es dürfte heute nicht mehr nu darum gehen, die Regierung Dr. Maiers dum eine alle demokratischen Parteien umfassen. den Koalitionsregierung zu ersetzen, obgleid das bis heute das schriftlich formulierte 2 der Verhandlungen ist. Man erwägt vielmen schon, ob es für diesen oder jenen Part nicht vorteilhafter sein würde, diese ode jene Partei in die Opposition zu drängen ul die zur Debatte stehenden Ministerien unte zwei, höchstens drei Parteien aufzuteilen Zumindest liegt es für die CDU nahe au ver. suchen, eine Regierung zu schaffen, in det sie— sowohl im Bundesrat, als auch in Lande— die dominierende Position ein“ nähme. Die Einschaltung des Bonner Kol tionstaktikers, des Staatssekretärs im Bun- deskanzleramt Dr. Lenz in die Verhand lungen, läßt darauf schlleßen, daß ernsthaft Gespräche in dieser Richtung hin gefüht worden sind. Und auch innerhalb der FD DVP gibt es wie man weiß, Kreise, die eln nen Jahr Juckerrüb desm Ja Auscheln Die sp. gangenen zuktrat, is ert in E staatliche Ein Ar die ihren nachkommn Hauptstad Die einge beinen L. pflichtung Papst Weinfachl des Reber solche Lösung lieber sähen als die groß Genuß de. Koalition. die Ewa Angesichts der geschlossenen Haltung di desus sel. drei heutigen Regierungsparteien stoßen agel un derartigen Bestrebungen jedoch bisher ai Papst spr. harten Widerstand. Auch die Tatsache, d nationaler deren Verhandlungskommissionen einen seiner So fortigen Rücktritt der vorläufigen Landes in Sonder regierung abgelehnt und ihre Entscheidug dem Ergebnis der sachlichen Beratungen vo. behalten, bedeutet, daß sie lediglich ben sind, die CDU dann führend in der Regierug aufzunehmen, wenn sie sich in kulturpoll- schen Fragen kompromißbereit zeigt. Ob die CDU sich auf dieser Basis zu eue Zusammenarbeit bereit finden wird, ble abzuwarten. Vor allem in altbadischen Klei. sen besteht offenbar die Tendenz, sich al eine Mitarbeit an der Verfassung nicht elt, zulassen, sondern im nächsten Jahr gegen die„schlechte Verfassung“ und damit 1. irgendeiner Form für die Wieder auflösung des Südweststaates zu Felde zu ziehen, A. gesichts der Mehrheitsverhältnisse in di- CDU-Fraktion ist jedoch nicht damit zu rede nen, daß diese Kreise stark genug sein Kön: ten, den Willen der Gesamtpartei entsche. dend zu beeinflussen. Der Wunsch nach eine breiten, arbeitswilligen Mehrheit in der Lal des versammlung, zumindest bis zur Fertig, stellung der Verfassung, entspricht sicher den Willen der überwiegenden Mehrheit der B. völkerung. Heute gilt es in Stuttgart nichtz anderes zu tun, als den Geburtsfehler 90 vorügen Jahr zu korrigieren und eine Zweit vorläufige Landesregierung zu bilden, di sich auf eine breitere Basis stützen kann, el das bisher der Fall war. 11 — 1 gänsen geschildert hat. Die Schulspeisung belastet den Stadtsäckel mit 212 000 Kronen. Sie sind nicht in die 3855 000 Kronen einge- rechnet, die für Sozialversicherung, Volks- pensionen und Altersheime ausgegeben wer- den. Schräg gegenüber dem Rathaus liegt die Volksbücherei, die im vergangenen Jahr 91 000 Bücher ausgeliehen hat und die von zwel akademisch gebildeten Bibliothekaren verwalteet wird.„Wir sind auch die erste Stadt gewesen“, sagt der Bürgermeister,„die eigens einen Musiker angestellt hat, der unsere Orchestervereinigung, die Gesang- vereine und die Jugendbünde berät.“ Die Jugendarbeit liegt Hilding Hjelmberg be- sonders am Herzen; er war selbst einmal ein begeisterter Scout-Führer: jede Woche findet eine kleine Lotterie statt, aus der den Bün- den für ihre Heime und Zeltlager 60 000 Kro- nen im Jahr zufließen. Uebrigens hat Ka- trineholm auch am Kattegatt einen alten Bauernhof gekauft, wo Kinder der minder- bemittelten Familien ihre Sommerferien verbringen. Seit Hilding Hjelmberg 1937 zum Büger- meister gewählt wurde, hat sich die Ein- wohnerzahl von Katrineholm verdoppelt. Wo heute die Stadt liegt, war vor 70 Jahren noch Einöde, Dann wurde die Eisenbahn Stock- holm-Göteborg gebaut und mit ihr ein Sta- tionsgebäude. Es war die Keimzelle der Stadt. Dank seiner ungewöhnlich günstigen Verkehrslage hat Katrineholm, das 1917 zur Stadt erhoben wurde, eine große Reihe von Industriebetrieben angezogen: in einem Um- kreis von nur 150 Kilometern wohnt die Hälfte der schwedischen Bevölkerung. Aber trotz einer Eisengießerei, einem Pumpwerk, der Holzveredelung, feinmechanischen und Textilfabriken hat Katrineholm sich den Charakter einer freundlichen Gartenstadt bewahrt. Dafür sorgt schon der„General- bebauungsplan“, der Industriegebiet- und Wohnbezirke scharf voneinander scheidet. Der Wald und die Seen reichen bis ins Stadt- gebiet hinein. Um den Marktplatz herum hat sich eine richtige kleine„City“ gebildet, und gegenwärtig ist eine lebhafte Debatte darüber im Gang, ob man in einem neuen Stadtviertel zum Bau viergeschossiger Häuser übergehen soll. Daran nimmt die ganze Stadt teil, denn Katrineholm ist ein geradezu vorbildlich demokratisches Gemeinwesen. Die Verfas- sung der Stadt ist streng nach dem Prinzip der„Gewaltenteilung“ aufgebaut. Der Bür- germeister, der zugleich Staatsbeamter ist, und die leitenden Beamten der einzelnen Verwaltungszweige Finanzen, Stadtbau, Wohnungsamt, Sozialamt bilden die „Regierung“, die dem„Parlament“, der Stadtverordneten versammlung verantwort- lich ist. Ein großer Teil der Arbeit wird in den 39 Ausschüssen geleistet und daran be- teiligen sich, ehrenamtlich, nicht weniger als 278 Männer und Frauen. Hier wird nicht von oben herab verwaltet, hier kann man mit Fug und Recht von echter Selbstverwaltung sprechen. Der Bürgermeister ist der Sprecher der Stadt, aber er trägt weder sichtbar noch unsichtbar eine goldene Kette. Man arbeitet hart und fleißig in Katrine- holm; aber man arbeitet um zu leben und nicht umgekehrt. Man liebt den technischen Fortschritt, aber man hat dank Seen und Wäldern der nächsten Umgebung, in der viele Arbeiter, ihr Sommerhaus haben, den Kontakt mit der Natur nicht verloren. Ist Katrineholm auch eine kleine Stadt, so ist es doch keine Kleinstadt.„Vielleicht kommt es daher“, meint Hjelmberg,„daß in unserer jungen Stadt noch viel von dem Pioniergeist der Anfangszeit lebendig ist. Wir scheuen uns nicht, neue Wege einzuschlagen. Vor allem aber: wir lieben unsere Stadt, in der wir uns wohlfühlen“, Und das spürt auch der Besucher. Egon Heymann Das politische Buch: Walter Henkels: Zeitgenossen, künkzig Bol. ner Köpfe.(Rowohlt-Verlag, Hamburg) Ein Feuilletonist unter den 300 Journalisten in der Bundeshauptstadt hat 350 6 tiker porträtiert. Rechtzeitig zum Wahl kame wenn man so will, hängt er die Bilder 2 ökkentlichen Ausstellung auf. Sobald man die Porträts, eines nach dem anderen, gent ansieht, werden sie plötzlich zu einem Ganzes. Die Zeitgeschichte mit ihrer bewegten Szeneſt wird lebendig. Aus den Lebensläufen und 1 Strichen des Porträts spricht der fesseh Roman unserer Zeit. Walter Henkels ef rheinischer ecrivain von Geblüt, hat sich n dem ganzen Reichtum seines buderkreudeh Stils der Bonner Köpfe angenommen. Er 5 elegant, humorvoll, zuweilen witzig und 1, packend, stets von großer Mualtreudzbei i Bonner Pol dabei mitunter das Subjektive, das Perso 8 Empfindende, den Griffel führen mußte, begreiflich. Gewiß ist ihm mancher im Stillen gram. Einmal mußte der Autan auch vor den Kadi, weil Alfred Loritz nich ganz mit seinem„Bild“ einverstanden W Aber diesen Gefahren ist der Schilderer 4. 800 us enkende Zeitgeschichte, sei es in Wort oder Bild, imme ausgesetzt. Henkels hat sich nicht gescheut dem Subjektiven heraus 50 kleine Porträts 1 entwerfen, die, in einer Ausstellung und dam in einem Buch gesammelt. immerhin 1 Objektiven unserer Zeit recht nahe kom und ihr stellenweise sogar ins Herz wan Bonn. Vizekanzler Franz Blücher empfing Caroly: Mouton, d ammenge Sans en dauer dation ge außerorde beine Ber lagen. Ei haben sic ngriftk Genesung onen ei! ſoller Erf Aus de leitung„ des, kette und vierz einem me ncht.“ Im ve vol und dre wirtschaft leben. Ne ſchaktsmit m letzte Millionen — ——ů—— dehler ness un Die M der Medi. aanme, v oder Ink dat sich der„Ums Framkfur g SO. O den Men duchten den Arm egen wi Echten u „Bonner Tartof enken Deutsc fakt unte au oft kon erden. Hanz am Dienstag den ehemaligen japanischen uf ſemen e nisterpräsidenten Ashida in Bonn. Er h dem japanischen Politiker eine einge Aussprache über deutsch-japanische Bezie .. dete Berlin. Der Sowjetzonen-Rundfunk me 9 am Dienstagabend die Zerschlagung eines s, geblichen amerikanischen„Spionagezentuni Nach dem Rudiobericht sind drei Ferzonet, 10 „andere Mitarbeiter“ dieser angeblichen 110 nageorganisation verhaftet und den Ostzon Gerichten übergeben worden. hen de umanm un- eortschri. n Heft dad Tech aachst urch, D. ſächst f ſeinkeein ugebur ech vie „ 221“ Mittwoch 28. September 1933 MORGEN as sonst noch geschah Der Vatikan hat den Seminaristen in den priesterserninaren verboten, einen Teil ihrer Jusbildung als„Arbeiterpriester“ in Indu- etrlebetrieben zu erhalten. Das Kirchenblatt Spite der Diczese Chartres in Frankreich ver- ünden ötentlichte ein offizielles Schreiben des Kar- a kann als Pizuaardo, des Präfeken der Kongre- szweig ation für die Seminarien, in dem alle Erz- dtechen schöfe und Bischöfe Frankreichs angewie- Das it sen werden, den zukünftigen Priestern zu ie hig. untersagen in dieser Weise unter den„ent- nahlic christlichten Volksmassen“ zu arbeiten.„Im en. Daß Lauf vieler Jahre hat man die Erfahrung rell gemacht, daß diese Ausbildung das Ziel nicht aut de reicht und bei der Ausbildung junger d nach Priester negative Ergebnisse zeitigt“, heißt e ede es im Schreiben. reform. 8. W. F. Der französische Ozeanriese„Ile de rance“ teilte am Montag auf dem Funk- t ſege mit, daß er 24 Mann der 26köpfigen zesatzung des unter der Flagge von Liberia Zildung ahrenden Frachters„Greenville“ gerettet gerung gabe Der Frachter ist im Mittelatlantik ge- Woche anken. Er hatte seit Sonntagabend Not- Wie ge. zgnale ausgesandt, und die„Ile de France“ mit den ar daraufhin sofort von ihrem Kurs ab- daß iu gewichen, um dem in Seenot befindlichen n Ver- schiff zu Hilfe zu eilen. .* mpulz In den letzten Tagen sind in der Um- au se gebung von Alpeldoorn in der holländi- lie Au chen Provinz Utrecht fünf Pferde auf der naft in heide von einem bisher noch unbekannten rer der ſgebeltäter erstochen worden. Ein ähnlicher en Ge. fall ereignete sich dort vor sechs Jahren. tis hal, hamals fielen fünfzehn wertvolle Zucht- Hehlel, erde dem Unhold zum Opfer. jen ge. 1 ain al Rekordernten an Muscheln sind in die- fr em Jahr in den durch die Flutkatastrophe 4. Februar unter Wasser gesetzten Acker- 0 haugebieten der Insel Schouwen-Duiveland Solland) erzielt worden. Wo im vergarige- Jahr noch Kartoffeln, Getreide und ſuckerrüben wuchsen, haben die Fischer in 8 ſesm Jahr Schiffsladungen der fettesten 2 0 Huscheln geerntet. 5 len; Die spinale Kinderlähmung, die im ver- Pa tre engenen Jahr in Holland ziemlich stark auktrat, ist in diesem Jahr kaum nennens- 0 ert in Erscheinung getreten, berichtet der 8 ung staatliche Gesundheitsdienst im Haag. zutellen 5 n den uch in achkommen, ist jetzt in der isländischen on ein Hauptstadt Reykjavik fast fertiggestellt. e Kol bie eingewiesenen Väter sollen so lange einen Lohn erhalten, bis sie ihren Ver- erhand pflichtungen nachgekommen sind. nsthatt t. 5 ö geführt Papst Pius XII. trat vor internationalen er Dp Weinfachleuten für die Konsumsteigerung die einſdes Rebensaftes ein ohne Mißbrauch beim e groß Genuß des edlen Getränks“, Er erinnerte an die Erwähnung des Weines in der Bibel. zus selbst habe die Vorzüge des Weins bt und den Weingenuß empfohlen. Der Sprach vor 300 Delegierten des inter- nalen Weinbaukongresses, die er in einer Sommerresidenz in Castel Gandolfo 65 Sonderaudienz r zen W. 5 5 5 Carolyne Anne und Catherine Anne louton, die an der unteren Wirbelsäule zu- engewachsen waren, wurden in New Orleans am 17. Februar in einer 95 Minu- en dauernden erfolgreich verlaufenen Ope- kation getrennt. Die Operation war ein eußerordentliches Wagnis, da den Aerzten zich all eine Berichte von ähnlichen Fingriffen vor- n el en. Einem Bulletin der Aerzte zufolge r gegen daben sich die Zwillinge glänzend von dem 1 zenesung seien gut; wenn keine Komplika- en. Al- enen einträten, werde die Operation ein in dee oller Erfolg. 5 a. zu rech. 5 5 n Kön Aus dem Stellenangebot der ungarischen ntschel, leitung„Esti Budapest“:„Ein gutaussehen- ch einer des, fettes Mädchen im Alter zwischen elf ler La- ud vierzehn Jahren als Darstellerin in Fertig ſenem neuen Film der Jungpioniere ge- Ber den ncht.“ 5 der Be.“. t nicht Im vergangenen Jahr kamen in den USA ler von und dreitausend Menschen in den land- e 2 weib Pirtschaftlichen Bezirken durch Feuer ums eben. Nach Mitteilung des USA-Landwirt- chaktsministeriums betrug der Brandschaden letzten Jahr 133 Millionen Dollar(550 2u eilef l, bleih en Kei. durch angrifk erholt. Die Aussichten für ihre Münchens OB Wimmer:„Eins, zwei, drei, g'suffa Mit Jubel, Trubel und Heiterkeit begann das Okt Zehntausende Münch- ner warteten am Sams- tagmittag um zwölf Uhr vor den Bierzelten des Münchner Oktoberfestes auf den Einzug der Wies'n- Wirte, um dann bei den traditionellen drei Böllerschüssen die Bierzelte zu stürmen. Bei fast klarem Himmel hing die Luft schwül über der Stadt, die sich ganz auf die Eröffnung des Srögten Volksfestes Deutschlands eingestellt hatte. Die Brauereien hatten sich in diesem Jahr be- sondere Mühe gemacht, um ihre Gespanne für den Einzug besonders attraktiv zu gestalten: ebenholzschwarze Pferde im Viererzug und im echten Altmünchner Mes- singzaumeug brachten die„Schützenlies!“ der Pschorrbrauerei zu der „Bräurosl“. Die Pferde der Löwenbrauerei sind erstmals mit Namens- tafeln versehen, damit die Münchner ihre Lieb- linge mit„Schorsch!“ oder„Waggi“ ganz per- sönlich anreden können. Als die Festwirte noch gut einen Kilometer von der Stätte ihres künftigen Wirkens entfernt waren, hörte man im Publikum das Durstseufzen der Ungeduldigen. Beim Anstich des ersten„Banzen“ wünschte Münchens Stadtoberhaupt Thomas Wimmer in hochgekrempelten Hemdärmeln und der traditionellen grünen Schürze dem Fest gutes Wetter und rief mit Stentorstimme in die Halle:„Eins, zwei, drei, g'suffal!“ Danach durften sich der Hackerbua mit dem Hackermadl unterhalten und die Hubschrau- Nach Münchner Tradition stach Oberbürgermeister Thomas Wimmer eigenhändig am 19. September um 2 Uhr das Oktober: Bier an, das schon wenige Minuten später in Tausende von durstigen Kehlen rann. ber mit Polizei über die Wies'n brausen. Staatsregierung, Landtag, Stadtrat und viele Prominente, darunter Paula Wessely und Attila Hörbiger, die die Grüße des Wiener Oberbürgermeisters überbrachten, versam- melten sich zum ersten fröhlichen Umtrunk. Kurz nach zwölf Uhr war bereits kaum noch Platz in den Zelten und Gärten zu be- see 8 oberfest kommen und die ersten tausend Liter des 13prozentigen Bieres waren dorthin gegangen, wo ühnen im Lauf der nächsten Wochen noch Millionen folgen werden. Fast im gleichen Augenblick, als der Münchner Oberbürgermeister im Schotten- hamel-Festzelt das erste Faß Wies n-Bier anzapfte, gab es draußen einen lauten Knall. Der Riesenmahßkrug der Münchner Thomas- brauerei mit 64 000 Liter Inhalt, der— wie jedes Jahr— als Freiballon und Wahrzeichen dieses größten deutschen Bierfestes über der Theresienwiese schwebte, wurde von einer Windboe erfaßt, an einen Mast gedrückt und explodierte. 5 Die Schausteller warten mit einigen Neu- heiten auf: einer Loopingbahn, einer Achter- bahn, die zwei Saltos schlägt, und einer Ben- zin-Autobahn durch Tunnels. Am Abend schätzten die Festwirte die konsumierten Biermengen auf mindestens 50 000 Liter. Am Nachmittag hatte ein kur- zes Herbstgewitter alle Schaulustigen inner- halb weniger Minuten in die sieben Riesen- zelte gedrängt, in denen ein lebensgefähr- liches Gedränge entstand. Die Stammgäste hatten nämlich schon um die Mittagszeit ihre Plätze belegt, so daß für die Neuankömm- linge kaum noch Platz war. Am Sonntag umsäumten Hunderttausende in dichten Reihen die Straßen und jubelten dem drei Kilometer langen Festzug zu. Die Wogen der Begeisterung schlugen hoch, und sogar der Wettergott war gnädig. Es war zwar trübe, aber kein Regen störte die Festesfreude der Münchner und ihrer Gäste. Ueber 160 Gruppen aus Oesterreich, Süd- tirol, der Schweiz, Heimatvertriebene aus Schlesien, dem Riesengebirge, dem Egerland und Siebenbürgen wetteiferten mit bayeri- schen, württembergischen, hessischen und friesischen Vereinen. Sehr viel Beifall er- hielten die Böllerschützen aus Tirol und Oberbayern und die Holzhausener„Scimalz- ler“, die sich immer Weder mit ihren meter- langen schweren Peitschen in Positur stellen mußten und dann knallten, daß es hundert- kach von den Häusern widerhallte. Ueber fünfzig Musikkapellen, dreißig Festwagen und über 6 500 Mitwirkende rissen die Zu- schauer immer wieder zu Beifallsstürmen, Jodlern und herzlichen Zurufen hin. Deutsche Städte im Glanze des Schalkruhms Von Bopfingen bis Wasungen/ Bürgermeister und Sonnenuhr/ Der Hecht mit dem Glockenhalsband Es gibt viele deutsche Städte, die nicht irgendwelche großartige Baudenk- mäler oder geschichtlich denkwürdige Er- eignisse, sondern die angebliche Einfalt und lustigen Schildbürgerstreiche ihrer Einwohner oder Gäste zu Ruhm gelangt sind. Dies trifft. im Süden namentlich für Bopfingen und Memmingen, Konstanz und Ueberlingen am Bodensee zu, wo einst die„Sieben Schwaben“ ihr Wesen trieben. Mit einem riesigen Spieß bewaffnet, zogen sie gemeinsam auf Aben- teuer aus und fürchteten sich dabei schon vor einem einzigen, armseligen Häslein. 8 In Nürnberg aber soll sich Till Eulen- spiegel einmal erboten haben, sämtliche bett- lägerige Kranke des dortigen Siechenspitals gegen eine Belohnung von zweihundert Gulden an einem Tage auf die Beine zu bringen. Der lose Schelm erreichte dies, indem er den Patienten heimlich androhte, daß derjenige von ihnen, der am nächsten Morgen als letzter von seinem Lager auf- stehe, zu einem medizinischen Pulver ver- brannt werden sollte, In dem Städtchen Mölln in Schleswig- Holstein, wo Eulenspiegel 1350 sein ruheloses Leben beschloß, wurde Durchreisenden schon im 17. Jahrhundert der Grabstein mit den Emblemen dieses ewigen Schalksnarren, einer Eule und einem Spiegel gezeigt. Er wird heute noch im Turmportal des dortigen Gotteshauses auf- bewahrt. 5 1 Die klassische Stätte lustiger Schild- bürgerstreiche aber ist die Stadt Schilda nordöstlich von Leipzig, der Geburtsort des Feldmarschalls Gneisenau, der früher Schilda hieß. Ihre Einwohner sollen bekanntlich einst bei dem Bau eines neuen Rathauses die Zähne unter dem Elektronenmikroskop Man hofft, das Problem der Als erstes Institut seiner Art erhielt die Zahnklinik der Northwestern University in Chikago ein Elektronenmikroskop mit 20 000 facher Vergröherung. 5 Das Instrument macht Gebilde von nur wenigen Atomen Dicke sichtbar und bietet die Möglichkeit, eine große Anzahl von Mole- külen innerhalb der menschlichen Gewebe zu beobachten. Es lassen sich damit Einzel- heiten in Struktur und Zusammensetzung der Zähne verfolgen, die bisher mit dem optischen Mikroskop, dessen Leistung durch die Wellenlänge des Lichtes begrenzt ist, micht sichtbar gemacht werden konnten. Die Vergrößerungsfähigkeit des Elektronenmi- kroskops ist derart, daß ein 25 Cent-Stück (das etwa der Größe eines 1-Mark-Stücks entspricht) bei Vergrößerung im gleichen Zahnfäule lösen zu können Verhältnis mehr als zwei Wohnhausblocks im Durchmesser hätte. N Das Hauptinteresse konzentriert sich da- bei auf die Untersuchung des Emails, der äußersten Schicht der Zahnkrone, und des Dentins, der innersten Hartgewebeschicht. Unter dem Instrument zeigt sich das Email nicht als glatte Oberfläche, sondern als ein Gebilde aus zackigen Kristallen von nur wenigen Molekülen Länge. 2 Man hofft mit Hilfe des neuen Mikros- kops, bei dem ein Elektronenstrahl an Stelle eines Lächtstrahles ein photographierbares Bild liefert, die submikroskopische Struktur kranker und gesunder Zähne eingehend stu- dieren und so das Problem der Zahnfäule schließlich lösen zu können. Fenster vergessen haben, weshalb sie das Tageslicht in Säcken und Körben einfingen, um damit das dunkle Innere des Gebäudes zu erhellen. Doch auch die Stadt Beckum in Westfalen besaß einst einen Schalksnarren, der in diesem Falle sogar der Herr Bürgermeister Runks selbst war. Als auf dem dortigen Markt- platz eine Sonnenuhr angebracht werden sollte, lieg er sie durch ein eigenes Dach schützen, damit sie von den Strahlen des leuchtenden Himmelsgestirns nicht beschä- digt werden konnte. Die Einwohner von Teterow in Mecklen- burg kingen im 14. Jahrhundert in ihrem See einen ungewöhnlich großen Hecht, der innen zu schade War, um Sofort verspeist zu Werden. Sie wollten ihn daher für eine kommende Festlichkeit aufheben. Zu diesem Zwecke warfen die Schildbürger den Hecht wieder in den See, nachdem sie ihm vorher ein rotes Halsband mit einer Glocke umge- bunden hatten, um ihn später wiederzuer- kennen. Natürlich ließ sich der Fisch nicht wieder fangen, als man ihn zu dem vor- gesehenen Termin auf der Festtafel haben Wollte. Einmal gaben die Einwohner von Teterow einem armen Sünder, der zum Tode verurteilt war, aber nicht hingerichtet werden konnte, weil der Stadtgalgen altersschwach und unbrauchbar geworden war, zwölf Gul- den, damit er sich in dem benachbarten Güstrow aufhängen lassen sollte. Den Ehr geiz, es mit den Bürgern von Schilda an Einfalt aufzunehmen, hatten schließlich auch die Einwohner von Wasungen an der Werra, die„Eselseier auszubrüten versuchten, da innen die gewöhnlichen Gänse- und Hühner- eier zu klein waren, und Zanow in Hinter- pommern, über deren tolle Streiche sich gleichfalls ein ganzes Buch schreiben ließe. wieder ein Ballonfahrer tödlich verunglückt Wuppertal. Bei der Landung des Wup- pertaler Freiballons„Wickliler“ im Kreise Arnsberg verunglückte am Sonntag ein Bal lonfahrer durch Berühren einer Starkstrom- leitung tödlich. Segelflieger abgestürzt Essen. Ein Segelflugzeuge flog am Sonn- tag bei einem Uebungsflug über dem Mül- heimer Fluggelände gegen einen Telegrafen- mast und stürzte ab. Die beiden Insassen wurden schwerverletzt ins Krankenhaus ge- bracht. 5 5 Atlantis oder nicht Atlantis Kiel. Der„Atlantis-Pastor“ Jürgen Spa- nuth aus Bordelum(Südtodern) wird im Laufe des Winters ausgiebig Gelegenheit haben, seine These, das sagenhafte Insel- reich sei in der Nordsee versunken, gegen sei- nen Hauptwidersacher, den Geologieprofes- sor Gripp, zu verteidigen. Auf Anregung des Natur wissenschaftlichen Vereins in Kiel sollen sich die beiden Gegner in eingehen- den Diskussionen auseinandersetzen. Neuer Soldatenfriedhof in der Eifel Mariawald. Auf der Höhe des Trappisten- Klosters Mariawald in der Eifel wurde ein neuer Soldatenfriedhof eingeweiht. 433 Sol- daten, die in den Kämpfen um den Hürtgen- Wald flelen, fanden hier ihre Ruhestätte. Sammeigrab wird geöffnet Bad Friedrichshall. Ein Sammelgrab, das in den letzten Kriegsmonaten in der Nähe der Kz-Lageraußenstelle bei Bad Friedrichs- Hall-RKochendorf(Landkreis Heilbronn) an- gelegt worden ist, soll in Kürze geöffnet Werden. Man hofft, die in dem Grab be- statteten Zwangsarbeiter, deren Zahl bisher unbekannt ist, noch identifizieren zu können. Weinendes Kind rettete verunglückte Mutter Wittmund(Friesland). Durch das Weinen eines kleinen Kindes wurden Bewohner eines Gehöfts in Westaccum Kreis Witt mund, auf eine bewußtlos auf der Straße liegende Frau aufmerksam. Die Frau war mit dem Fahrrad gestürzt und hatte sich schwere Verletzungen zugezogen. Ihr gleich- Falls vom Fahrrad gefallenes Kind blieb uni- verletzt und rettete durch sein Weinen die sofort dem Krankenhaus zugeführte Mutter vor dem Verbluten. N Direktflug Frankfurt— Chikago Bonn. Mit dem industriellen Osten und dem Mittelwesten der USA wird die Bun- desrepublik erstmals auf dem Luftwege durch die Eröffnung der im Winterflugplan der Air France vorgesehenen Direktroute Frankfurt/M.—Chikago verbunden. f Wildererquartier im Wohnschiftf Bad Zwischenahn. Vergeblich versuchten Polizei und Förster seit längerer Zeit, Wil- derern auf die Spur zu kommen, die in den Jagdrevieren des Kreises Ammerland große Verheerungen anrichteten. Ein Geruch von krischem Braten, der über das Wasser kam, brachte die Polizei endlich darauf, daß die Wilderer ihre Beutezüge von einem bei Ede- Wecht liegenden Wohnschiff aus unternah- men, Die Polizei traf in der Kombüse des Wohnschiffes die mit dem Braten eines sens beschäftigten Wilderer. Der fertige Hasenbraten, Gewehre und Munition wur⸗ den von der Polizei gleich mitgenommen. Berufsschule für Fotohandel Kiel. Mit 50 Lehrlingen wurde in Neu- stadt in Holstein eine Berufsschule für Foto- Handel eröffnet. Die einzelnen Lehrgänge an dieser Schule sollen jeweils sieben Monate dauern. Auch Gehilfen sollen später in der Schule unterrichtet werden. 3 wWeige Hochzeitskutsche wurde Wirklichkeit Nürnberg. Den beliebten Schlager von der weißen Hochzeitskutsche hat ein Nürn- berger Droschkenbesitzer richtig auszunut- zen verstanden. Er kaufte sich eine weiße Kutsche und so rollt seit einiger Zeit das sonderbare Gefährt durch die Gassen Alt- Nürnbergs. Wenn auch viele Brautpaare „immer noch“ den Kraftwagen einem solch „altmodischen Gefährt“ vorziehen, so ist die Kutsche bereits stadtbekannt und bei vielen jungen Paaren beliebt. Hoch auf dem wei- Ben Wagen sitzt ein junges hübsches Mäd- chen und zügelt das muntere Schimmelpaar. Es sind aber nicht nur Brautpaare, die sich den Spaß erlauben, einmal mit der weißen Kutsche durch die Gegend zu fahren. Manchmal wird sie auch als Gefährt für eine vergnügte Stadtrundfahrt verwendet. 555 Neue Erkenntnisse und Erfindungen rnalisten, ner P kam Die Messung des Blutdruckes ist eine in Ilder 1 ler Medizin sehr häufig durchgeführte Maß- man ein dene, wozu man sich wahllos des rechten u ae er Unken Armes zu bedienen pflegt Nun Szenere i sich bei Versuchen, über die in Heft 18 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“ Frankfurt) berichtet wird, herausgestellt, 1 10 daß sowohl bei kranken als auch bei gesun- 81 achten Fälle gleiche Blutdruckhöhe an bei- en Armen aufweisen. Bei 60 Prozent da- aesen wurde eine Differenz zwischen der keit. Dall? 80 kanten und linken Arm festgestellt. ars önlich. wußte, 6. f „Bonner Lartoffeln liefern blutdruck Autor Menkenden Stoff a 5 Deutsche Forscher haben aus Kartoffel- kalt unter der Bezeichnung„Acetylcholin“ inen Stoff isoliert, der eine stark blutdruck Heut, ub ſenkende Wirkung hat. Der gleiche Wirk- 5rträts u loft Kormte auch in Honig nachgewiesen nd 1 erden. 0 Menne Zahnersatz dureh Ueber- Manzung möglich? 3 5 Ausgehend von der Annahme, daß aus- zogene schlechte Zähne durch sofortiges chen setzen von eigenen oder fremden Zahn- hatte mil men ersetzt werden können, Was für die ingehbend umanmedizin einen nicht unerheblichen Bezlehul- ortschritt bedeuten würde, führte man, Wie Heft 17 der„Umschau in Wissenschaft Technik“(Frankfurt) berichtet wird, zu- st verschiedene Versuche an Tieren ch. Dabei wurden in einigen Fällen zu- est Erfolge erzielt: Der implantierte eim entwickelte sich in seiner neuen gebung und salz fest. Doch wurde er vielen Wochen plötzlich ausgestoßen. d, imm M zent der unter- 3 8 Snschen etwa a kreten der faßt sich damit, den in tropischen Ländern Rüöntgenologisch stellte man fest, daß; die Wurzel allmählich aufgesaugt worden war. Zwar brachten die Versuche insofern einen Wert, als es bisher überhaupt nicht mög- lich war, Zahnkeime zu implantieren, doch zeigen sie gleichzeitig, daß diese Methode noch längst keine Hoffnungen erwecken kann. 1 5 Eukalyptus-Anbau in EuT Opa ine französische Forschergmeinschaft be- beheimateten Eukalyptus-Baum auch in Europa anzubauen, weil er ungemein wuchs freudig ist. Die ersten Anpflanzungen wurden bereits in Korsika und Südfrankreich vor- genommen. Sie erreichten dort bereits Wachstumsrekorde von 3 Metern pro Jahr Fisch wurde zur Perle Eine interessante Erscheinung wurde in Heft 17 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Frankfurt) gezeigt: zu Perlen ver- wandelte kleine Nadelfische. Das Zustande- kommen dieser Merkwürdigkeit ist so 2u erklären, daß die Nadel- oder Schlangen- fische als Einwohner in anderen Tieren, wie Seegurken und Seesternen, leben. Eine west- indische Art legentlich in einer Perlmuschel. Nun kommt es vor, daß sich mal ein Fischlein zwischen Mantelhöhle und Schale verirrt und schließ- lich dort umkommt. Die Muschel verwandelt inn dann wie andere Fremdkörper zur „Perle“, nämlich zur„Schlangenfischperle“. „Hosenknopf“- Akkus. Einer deutschen Firma ist es nach mehr- jähriger Entwicklungsarbeit gelungen, her- metisch verschlossene, gasdichte Nickel- Cadmium-Akkus herzustellen, die so klein 5 der Nadelfische wohnt ge- sind wie ein Hosenknopf. Zunächst hat man sich dabei auf kleine und kleinste Kapazi- täten herunter bis zu Zellen von 20 Milli- Ampere- Stunden beschränkt. Eine solche Miniatur-Zelle ist— so unglaublich es Klin gen mag,— ein vollständiger alkalischer Akkumulator, also ein wiederaufladbares Sekundärelement. Eine mittlere Zelle von 60 mh wiegt nicht mehr als 5 Gramm. Elektro- Wünschelrute Die Universität Los Angeles hat eine Elektro- Wünschelrute entwickelt, die nicht nur mit größter Genauigkeit jedes Wasser- vorkommen im Boden ermittelt, sondern zu- gleich auch dessen Qualität feststellt. Die Elektro- Wünschelrute arbeitet mit Hilfe von zwei Drahtspulen. Diese senden elek- trischen Strom in den Boden und messen dabei dessen Leitfähigkeit. Wirbelströme im Erdinnern Wissenschaftler der Cambridge- Univer- sität haben die These aufgestellt, daß im flüssigen Erdinnern Wirbelströme zirku- lieren, die den Höhenwinden in der oberen Atmosphäre ähneln. Die Wirbel könnten auch Ursache für die Unregelmäßigkeiten in der Umdrehung unseres Planeten sein. Durch die Wirbelströme ließe sich auch der häufige Wechsel im Magnetfeld der Erde erklären. Schwammgefahr in Häusern Nach dem letzten Kriege hat die Anzahl der Pilzschäden in Hausern ganz erheblich zugenommen, wWwas verschiedene Ursachen hat. Infolge Kriegsein wirkungen sind viele Häu- ser beschädigt worden, und Wasser drang besonders in die Holzbalkendecken, Dach- Kkonstuktionen usw, ein. Bei dieser Ver- nässung erwiesen sich die Häuser älterer Bauweise, die normalerweise noch ein höhe- res Alter erreicht hätten, als nicht pilzfest. Es stellte sich heraus, daß die Pilzkeime schon an dem Bauholz vorhanden Waren und erst, begünstigt durch die Nässe, aus- keimten. Aber auch Neubauten sind durch Schwammgefahr bedroht, da nach dem Kriege meist mit frischem Holz gebaut wurde, das überdies rasch verputzt und an- gestrichen und somit luftdicht Abgeschlossen wurde. So konnte die Feuchtigkeit nicht verdunsten, sondern förderte das Gedeihen der Pilze. Einem Bericht aus Heft 17 der „Umschau in Wissenschaft und Technik“ (Frankfurt) ist zu entnehmen, daß man, um die Pilzkeime von vornherein abzutöten, das Bauholz mit anerkannten Holzschutzmitteln mehrfach anstreichen soll, was allerdings eine Innenfäule des Holzes nicht verhin- dert, da diese Mittel nur wenige Millimeter tief eindringen. Um eine schwammsichere Bauweise zu erreichen, ist man dazu über- gegangen, einige Schichten der Deckenfül- lung zu ändern, das heißt statt Holzbret- tern, feuchtem Lehm und Asche fertige Leichtbetonplatten und Glaswolle zu ver- wenden. a. 5 85 Verbesserter Betonbau Beton ist eine Mischung aus Zement, gro- ben mineralischen Zuschlägen und Wasser. Jedes Betonbauwerk muß so lange verschalt bleiben, bis es getrocknet ist, was den Bau- vorgang wesentlich verzögert. Dies läßt sich vermeiden, wenn das neue„Vacuum-Con- crete-Verfahren“ angewandt wird, das mit Hilfe von„Saugmatten“, die mit einer Saug- pumpe in Verbindung stehen, den Wasser- gehalt aus dem Beton absaugt. Die Verscha- lung kam dapei nicht nur rasch wieder ab- genommen werden, sondern entzieht auch mehr Wasser, wodurch eine größere Festig- keit des Betons erreicht wird. Im Somme! 1952 kam das Verfahren, wie in Heft 16 de „Umschau in Wissenschaft und Techmik (Frankfurt) berichtet wird, zum ersten Ma in der Bundesrepublik zur Anwendung. Metallisierte Kunststoffteile Kunststoffe treten heute in vielen Fällen an die Stelle von Textilien, Leder oder M tallen. In den letzten Jahren ging man nun dazu über, wie in Heft 13 der„Umschau i Wissenschaft und Technik“ Frankfurt/Main) berichtet wird, den Kunststoff mit einem Metallüberzug zu versehen, so daß er zwar seine vorteilhaften Eigenschaften. wie das geringe spezifische Gewicht und die maß- genaue wirtschaftliche Herstellung auch Komplizierter Artikel, beibehält. aber auch die Vorzüge des metallischen Aussehens und damit des höheren Reflexionsvermögens an- nimmt. Das Aufdampfen des Metalls auf den Kunststoff bewirkt ein effektvolles Glänzen der jeweiligen Teile, wie beispielsweise Enöpfe, Markenschilder an Apparaten usw. — Neuerdings befaßt man sich auch mit de. Bedampfung von Textilien. Auf Perlon- unc Nylonfasern haften hauchdünne Aluminiu schichten sehr fest und reflektieren d Wärmestrahlung. 1 8 Essigsäure zerstört Vitamin C Wie die Arbeitsgemeinschaft für Ernäh- rungsfragen, Hanmover, mitteilt, konnten englische Versuche nachweisen, daß bei zahlreichen Obst- und Gemüsesorten nach zweistündiger Einwirkung 5proz. Essigsäure das Vitamin C zu einem großen Teil zu De- hydroascorbinsäure oxydiert war; wichtig kür Konservierungsverfahren.. Garnmitsiebenfacher Dehnkraft Ein neues, aus Nylon- oder Dacron-Zell- wolle gesponnenes Garn wird von einem ame- rikanischen Unternehmen entwickelt Es ist 30 elastisch, daß es auf das Siebenfache ge- dehnt werden kann und danach wieder in die Iirsprüngliche Länge zurückkehrt. Das Garn wird nach einem eigenen Verfahren gespon- nen. Die Elastizität beruht auf dem beson- deren Spinn- und Zwirnverfahren. N Seite 4 MANNHEIM 1 221/ U. Mittwoch, 23. September 1953/ Nr. A Soeben eingetroffen! Der Herbstist da Wenige werden sich des historischen Augenblicks in der vergangenen Nacht um 24 Uhr bewußt gewesen sein, als sich eine Ablösung vor der Front des Jahres 1953 mit allen gebührenden Ehren- und Aehrenbezei- gungen vollzog: Herr Herbst. Gesicht und Anzug mit äußerst bunten Farben bemalt, schubste Herrn Sommer endgültig vom Drei- metersprungbrett ehemals heißer Badetage in das Meer der Vergangenheit zurück und trat hohnlachend, aber im Recht, seine drei- monatliche Regierungszeit unter einem noch belaubten Baum an. Einige Stürmlein mitt- lerer Bauart begleiteten die Uebernahme der Geschäfte mit entsprechender Wind- macherei. Und der korrekte Staatsbürger, der bisher heroisch und standhaft in locke- ren Sandalen einhergewandelt war, atmete um Mitternacht erleichtert auf und holte seinen Uebergangsmantel nebst wasserdich- tem Schuhwerk aus dem Schrank. Der Herbst ist da. Wir hatten die einzigartige Gelegenheit, Herrn erbt Kurz nach der Regierungs- Deutsche goldatenitechöte im 1 sen Hehraus des Sommers Herbstanfang. Kehr- aus des Sommers. In den Pars und Anlagen fegen die städtischen Arbeiter das Laub zusammen. Bäume und Abreigkalen- der haben schon viele von inren Blättern verloren, und. das Jahr beginnt all- mãählich, uns über die kalte Schulter anzusehen. Die Sonne bereitet sich dar- auf vor, ihre letzten wär- menden Strahlen auf Eis zu legen, und der Winter sitzt schon am Webstuhl der Natur, an dem er sich ein neues, weißes Kleid für Mutter Erde zusam- menfädelt. Text und Foto: rob übernahme zu interviewen. Er saß gerade auf dem Farb) Topf, als wir ihn fragten, ob er besondere Reformpläne mitgebracht habe. Er pfiff durch die Zähne, besah nachdenklich seine manikürten Fingernägel und meinte dann, er halte es mit der Tradition. Schauer, Nebel und die ganzen uralten Requisiten; wir wüßten ja schon. Sprachs, zog sein „Blätter-Fallprogramm“ im Vierfarbendruck aus seinem gefütterten Sturmsack(den man auch zum Windbeutel machen kann), und erhob sich hämisch in die Lüfte. Die Wolkenschieber haben alle Hände voll zu tun. Desgleichen die Damenhutproduktion, die kilometerweise Sturmriemen verfertigt. Es ist die Zeit, in der flinke Hände leicht- kübige Wollsocken stricken und die ersten Geschenkkataloge in den kalten Briefkasten flattern. Der sogenannte„Hausbrand“ wird akut, obwohl dieses sinnige Wort ein aus- gemachter Blödsinn ist. Denn soviel Feuer, daß es zu einem Hausbrand reicht, brauchen Wir ja gar nicht. Glühwein und Grog wittern Morgenluft. Es 8 mit Riesenschritten auf Weih- nenten Zu: max mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge besuchen Wie der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge in seiner Zeitschrift„Kriegs- gräberfürsorge“ bekanntgibt, ist es wie im Vorjahre möglich, anläßlich der Totengedenk- tage im November über den Volksbund Kränze auf bestimmten großen deutschen Soldatenfriedhöfen im Auslande niederlegen zu lassen. Grabschmuckanträge sind sofort an den Volksbund Deutsche Kriegsgräber- fürsorge zu richten.— Wie der Volksbund Wohin gehen wir? Mittwoch, 23. September: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Boccaccio“; Mozartsaal 19.30 bis 22.00 Uhr:„Bluthochzeit“; Capitol: „Die Frau des Banditen“; C 2, 16, 20 Uhr: Uber „Unsere Situation nach der Bundestagswahl“ spricht Dr. Fritz Feuling(KRV Columbus); Musensaal 15.00, 20.00 Uhr: Modenschau der Damenschneider-Innung; Amerikahaus 20.00 Uhr: Schallplattenvortrag„Die Oper in Ame- rika“, Spr. Dr. Friedrich Leinert, Marburg; 14.30, 16.00, 17.30 Uhr: Film für Erwachsene „Insel in der roten Flut“. Donnerstag, 24. September: Nationaltheater 19.30 bis 23.00 Uhr:„Don Carlos“; Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Dr. Shri Shridara Nehru über„Leben und Antlitz des neuen In- dien“;„Amicitia“ 15.00 Uhr: Film-Vortrag (Mannheimer Hausfrauenverband); Evang. Ge- meindehaus Käfertal-Süd 20.00 Uhr: Film „Eine Handvoll Reis“; Café Kossenhaschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau(, Salon du monde“); Amerikahaus 11.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung„Schulwesen in England“ (Pädagogische Arbeitsstelle); 18.00 Uhr: Film für Erwachsene„Sie wünschen— wir zeigen“ (Eine Gemeinde schützt ihre Gesundheit Chemie und Arbeiterschutz— Haben Sie das gewußt?— Moderne Medizin); 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend:„Die Goldküste entlang“. Wie wird das Wetter? — N ur vorübergehend Besserung Vorhersage bis Donnerstag früh: Zunächst mäßig bewölkt, zeit- weise heiter mit Temperatur- anstieg bis gegen 20 Grad. Am Nachmittag und am Abend er- neute Bewölkungszunahme und Einsetzen schauerartiger Regenfälle bei auf- krischendem Südwestwind. Die Regenschauer halten auch während der Nacht noch teilweise an bei Abkühlung bis um 10 Grad. Pegelstand des Rheins am 22. Sept.: Maxau 356(—3); Mannheim 188(2); Worms 119(3), Caub 122(40). Pegelstand des Neckars am 22. Sept.: Plo- chingen 111(9), Gundelsheim 167(13), Mann- heim 184(J). weiter mitteilt, führt er im Oktober u. a. eine Kriegsgräberfahrt nach Tunesien durch. Im Rahmen dieser Reise soll versucht werden, auf Wunsch auch Aufnahmen von bestimm- ten Einzelgräbern für die Angehörigen der Gefallenen anzufertigen, die an der Gemein- schaftsreise nicht teilnehmen können. Besucht werden die Friedhöfe in Nassen, Sfax, El M'Dou, La Mornaghia, Mateur und Bizerta. Fotowünsche von Einzelgräbern auf diesen Friedhöfen müssen umgehend an die Bundes- Seschäftsstelle des Volksbundes in Kassel, Ständeplatz 2, eingesandt werden, und zwar unter genauer Angabe der Personalien des Toten und der Grablage. Weitere Kriegsgräberfahrten führt der Volksbund in den nächsten Wochen nach Frankreich- ins Département Sarthe nach Lommel in Belgien, nach Ijsselsteijn in Hol- land und auf verschiedene Friedhöfe in Italien durch. Besonders wird auf eine Fahrt in den Raum Rom-Pomezie-Neapel-Salerno verwiesen, die vom 10. bis 15. Oktober 1953 stattfindet. Fahrpreis ab München 175 DM einschließlich Uebernachtungen und erst- klassiger Verpflegung. Anmeldungen bis spä- testens 19. September 1953 beim Volksbund in Kassel. Filmspiegel Eine Stadt schläft nicht, auch wenn sie uusgestorben schein“ Kleine Spritztour zu Nervensträngen, die das Leben nachts aufrechterhalten Wenn die Kinos ihre letzte Menschenfracht absetzen, wenn Theater, Vor- träge, Veranstaltungen zu Ende sind und die Spätwagen der Straßenbahnen in ihre Depots rollen, stirbt die Stadt aus. Was dem Bewohner morgens und in den späten Nachmittagsstunden die JIlusion einer Großstadt vermittelt, ist nun tot und leer und wird höchstens von sangesfreudigen„Spätheimkehrern“ bevölkert. Die Tiefstrahler an den Hauptverkehrsstraßen werfen ein bleiches Licht auf frisch berieselte Fahrbahnen. Und das ist der erste Anknüpfungspunkt für die andere Seite dieser toten Stadt: Für die Seite, auf der jede Nacht Arbeit geleistet wird, von der wenige wissen und die noch wenigere sehen Während die Lokale des dürftigen Mann- heimer Nachtlebens Sammelpunkte für Menschen mit Budenangst sind, während in den Spielklubs die Gier nach Gewinn Ver- lorenes wiedererlangen will, während irgendwo Männer gemütlich bei Rotwein und Zigarren mit großem Beharrungs- vermögen zusammensitzen, wird hinter er- leuchteten Fabrikhallenfenstern, in ab- gelegenen Straßen, auf Baustellen und in den Krankenhäusern gearbeitet, wird in Portierlogen, in Ruinen und Geschäfts- häusern gewacht, fahren die Peter wagen der Polizei pausenlos durch das Stadtgebiet. Es ist das verschwommene Gesicht einer nächtlichen Stadt, das hier und da verein- zelt Leben spiegelt. Allerdings nicht so viel Leben, wie es sich der Laie vielleicht vor- stellt, und so verborgen, daß man es suchen muß. Der Mann auf dem Baugerüst beim Was- serturm, der im Schein der Stirnlampe nietet und schweißt, steckt sich eine Zi- garette an und gähnt.„Noch drei Stunden, dann bin ich erlöst.“ Arbeit bei Nacht macht mehr müde, weil man immer an die Menschen denkt, die sich jetzt genüßlich auf die andere Seite drehen. Aber der Bau soll so schnell wie möglich fertig werden. Er ist ein Symbol einer hastenden, nicht zur Ruhe kommenden Zeit, die versucht, den Tag auf 24 Arbeitsstunden auszudehnen Im Pförtnerhäuschen des Industriewerkes wechselt eine Bierflasche den Besitzer. Ein tiefer Schluck und ein rußgeschwärztes Ge- sicht beginnt zu lachen. Kleine Schnauf- pause am Rande der Gieherei, die ganze Männer braucht und in deren Betrieb es keine Schnaufpause gibt. Der Hafen liegt im Dunkel. Fahle Lam- pen beleuchten stückweise die Straße, die entlang den Lagerhäusern und Speichern führt. Wir dachten gerade hier Arbeit in Jer Stille zu finden und wurden enttäuscht. Die grellen Lichter von jenseits des Rheines scheinen von weit größerer Aktivität in Termine Mannheimer Abendakademie und Volks- hochschule. Heute, 20.00 Uhr, spricht Elisabeth Gräfin Vitzthum im Rahmen der Vortragsreihe „Frauen erzählen aus ihren Berufen“ über das Thema: Aus der Arbeit des Schwesternberufes. Der Vortrag findet im Carl-Friedrich-Gymna- sium, Roonstraße, statt. Verband der Heimkehrer! Ueber Fragen des 8 Härtefonds zum LAG Oarlehen für Existenz- aufbau, Wohnungspeschaffung, Beihilfen ver- schiedener Art) spricht am 23. September, 20.15 Uhr, im„Feldschlöss'!“(VfR-Platz) Herr Leh- mann vom Ausgleichsamt Mannheim. Die Junge Europa-Union hält am 24. Sep- tember, 19.30 Uhr, im Jugendheim Erlenhof ihre nächste Versammlung ab. Deutscher Alpen- Verein. Am 25. 8 19.30 Uhr, Farblichtbildervortrag von E. Adam über„Tiroler Berge“. Volksbund für Frieden und Freiheit. Am 25. September, 20.15 Uhr, in der„Landkutsche“ D 3, 3, spricht Professor Dr. Köhler von der Freien Universität Berlin über das Thema „Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der deut- schen Wieder vereinigung“. Kleingärtner-Verein„Friesenheimer Insel“ e. V. Am 26. September, 20 Uhr, treffen sich die Kleingärtnerfrauen in der Wirtschaft„Zum Alphorn“, Alphornstraße 17. Kleintier-Zuchtverein Rheinau, alter verein. Am 26. September, 20 Uhr, im Lokal Jenner Versammlung mit Vorführungen. Wir gratulieren! Elisabeth Bender, Mann- heim, Böcklinstraße 41(früher N 4, 5) wird 65 Jahre alt. Anna Zöller, Mannheim-Käfertal, Obere Riedstraße 61, vollendet das 80. Lebens- jahr. Den 82. Geburtstag begeht Thekla Haber, Mannheim-Neckarau, Holunderstraße 11. Die Eheleute Ludwig Renter und Katharina geb. Förschner, Mannheim-Neckarau, Rheingold- straße 21, können diamantene Hochzeit feiern. Hermann Kohler, Mannheim-Rheinau, Stengel- hofstraße 51, kann auf eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma Geber& Mader zurückblicken. der Nachbarschaft zu sprechen. Nur aus den Kneipen dringt Lärm, wehen ein paar Fetzen Synkopenmusik herüber. Zwei Fünftonner stehen mit abgeblendeten Scheinwerfern vor einem einstöckigen Ba- rackenbau.„Kabelrollen fürs Rheinland“, sagt der Fernfahrer aus Kölle, der sich vor der Fahrt noch Stärken will.„Aber nur Cola mit nem Steinhäger!“! Zwei Schutzleute an einer dunklen Ecke. „Was Besonderes?“—„Nein, nur die üb- liche Streife.“ Vorgestern haben sie einen berüchtigten Siloknacker“ gefangen. Aber heute ist es außerordentlich ruhig. Irgendwo in den Vororten steht der Oberleitungswagen der Straßenbahn, sitzen Männer hinter dem Schirm und flicken die Schienen wieder zurecht. Weißblaue Fun- kenströme beleuchten ein gespenstisches Bild, eine Insel der Arbeit inmitten der Leere einer abgedunkelten Straße, in der ge- liebt, gehaßt, geruht oder etwas getan wird. Ein Leben fürs Curl-Friedrich-Cymnusium Abschiedsfeier des bisherigen, Begrüßung des neuen Gymnasiumsdirekton Eingebettet in eine geschmackvolle musi- kalische Vortragsfolge, die unter Leitung von Studienrat Thoma das Schülerorchester des Carl-Friedrich- Gymnasiums und der Schülerchor erfolgreich bestritten, war die Abschièdsfeier für Oberstudiendirektor Dr. Schredelsecker. Anerkennung klang aus der warmen humorgewürzten Ansprache von Ober- studienrat Bachstein, der auch die Vertreter der Stadt Mannheim und die Direktoren der höheren Schulen begrüßte. Er zeichnete an- schaulich den beruflichen Werdegang Dr. Schredelseckers, der ihn 1922 für immer an das Mannheimer Gymnasium geführt hatte, und seine großen Verdienste um den inne- ren und äußeren Aufbau der Schule, die durch Kriegsschäden zu 70 Prozent zerstört war, 1946 mit 264 Schülern wieder begon- nen hatte und heute deren 691 zählt. Er zeichnete auch den Menschen Dr. Schredels- ecker, der die Humanitas nicht nur lehrte, sondern samt der Caritas auch stets lebte. Und wie er dem Scheidenden mit einer Er- innerungsgabe noch viele Jahre stillen Wirkens wünschte, so auch dem neuen Oberstudiendirektor Dr. Rave viele Jahre des Wirkens für das Carl-Friedrich-Gym- nasium. Dann fand im Namen der Eltern und des Elternbeirats Stadtdirektor Dr. Spuler Worte der Verbundenheit und des Dankes und überreichte ein Buchgeschenk. Im Auf- trag des Oberbürgermeisters Dr. Heimerich und des Stadtrats sprach Dr. Andritzky den Dank der Stadt aus und begrüßte den neuen Direktor. All diese ehrenden Worte seien ihm der schönste Lohn für seine Tätigkeit, sagte der so herzlich Gefeierte. Er gab einen Rückblick Aus dem mme e Fan Seltsame Vertreter auf Abwegen Drei Jugendliche im Alter von 17, 19 und 20 Jahren reisten als„Vertreter“ von Ort zu Ort und beschäftigten sich hauptsächlich mit Betrügereien. Meist mieteten sie sich in Privatpensionen ein und verließen sie heim- lich, ohne ihre Schulden bezahlt zu haben. Sie wurden jetzt in Feudenheim festgenom- men und in das Landesgefängnis ein- gewiesen. Zimmerbrand dureh Zigarette Ein Arbeiter auf dem Waldhof legte vor dem Einschlafen eine brennende Zigarette auf ein auf dem Nachttisch liegendes Pa- Alster: „Die Legion der Verdammten“ Ein guter literarischer Vorwurf liefert immer noch den besten Rohstoff für die Leinwand. Das zeigt sich auch wieder an diesem Film, dessen Drehbuch auf Victor Hugos„Les Miserables“(„Die Elenden“) zu- rückgeht. Trotz der Unterteilung des Stoffes in drei Abschnitte ist ein Bildstreifen von großer Geschlossenheit entstanden. Das nicht zuletzt dank der Stärke des Themas, das den aus der Gegenüberstellung von zwei grund- verschiedenen Menschentypen bezogenen Konflikt aus seiner zeitlichen Gültigkeit heraus zum zeitlos-allgemeingültigen Symbol erhebt. In der Gestalt eines ehemaligen Ga- leerensträflings, der durch die Begegnung mit dem„Guten“ im Menschen selbst von einem Saulus zu einem Paulus wird, zeichnet Regisseur Lewis Milestone, immer mit Be- zug auf Hugo selbstverständlich, ein Schick- sal von ergreifender Anständigkeit. Als den Konflikt auslösender Gegenpol steht ihm ein Mann gegenüber, der selbst in seiner in- quisitorischen Besessenheit, mit der er dem Buchstaben des Gesetzes ohne Rücksicht auf jedes menschliche(Mit-)gefühl Geltung zu verschaffen sucht, noch etwas von vitaler Größe hat. Leicht überspitzt erscheint sein Selbstmord auf Grund einer inneren Wand- lung, die glaubhafter erschiene, wenn er still aus dem Bild ginge. In den Hauptrollen überbieten sich Michael Rennie und Robert Newton, gefolgt von Debra Paget, an dar- stellerischer Kraft und Glaubwürdigkeit. rob Kurbel:„Apachenschlacht am schwarzen Berge“ Ein kommißköpfiger Oberst, ein Edel- hauptmann voller beachtlicher Qualitäten, ein kriegsgewinnlerischer Barkeeper und eine in ihrer Gunst äußerst wechselhafte Dame spielen vor dem historischen Hintergrund der amerikanischen Indianerkämpfe ein munteres Leinwandtheater mit neckischen Schlachten, denen ein Kavallerie-Lehrdreh- buch des kleinen Moritz säbelrasselnd zur Seite hängt. Es geht sehr heldisch zu am schwarzen Berge, aber leider ist aus der ge- planten Verherrlichung demokratischer Ge- rechtigkeit gegenüber den roten Häuten nur ein respektabler Blutschinken geworden, des- sen Schwarte das pathetische Schmalz der Sentimentalitäten in ausreichender Dicke aufzuweisen hat. Aus der Fülle der Dutzend- gesichter ragt Rod Cameron als Captein Cal- houn, den Erfordernissen seiner Rolle ent- sprechend, wohltuend heraus. Regie: Joseph Kane. HhwWH Capitol:„Die Frau des Banditen“ Man nehme vier Menschen, schneie sie irgendwo in einer einsamen Blockhüte ein und lasse einen Verbrecher dazu stoßen, der ihnen den letzten Proviant wegißt und sich auch sonst so skruppellos zeigt, wie das der Liebhaber von Reißern von ihm erwarten kann. So oder ähnlich sagte sich Regisseur Joseph M. Newman, und lieg die Faust- schläge und sonstigen Gegensätze in den Be- ziehungen des disharmonischen Charakter- Juintetts in Onkel Toms einsamer Schnee- hütte rücksichtslos aufeinander prallen. Zwi- schen rauhen Männerfäusten spinnt er zarte Liebesfäden von der„Frau des Banditen“ zum ebenfalls eingeschneiten Berufs(karten)- spieler, der dann zusammen mit von„außen“ kommender Hilfe die Ehre und das Vergnü- gen hat, den Verbrecher ebenso abzuschießgen, wie die ganze Morität glücklich ab- und die Banditengattin in seine Arme zu schließen. Dale Robertson, Cameron Mitchell und Anne Baxter in den Hauptrollen. rob 1 Ein Parterrefenster ist erleuchtet. Ein g;. 8 l diskreter Blick: Zeichnungen, Pläne, Ber. Die nungen auf einem baufälligen Schreibttz began Ein Mann von etwa 50 Jahren, dem d aus d. Müdigkeit aus den Augen schaut.„Nein, q Zeit a sind keine Einbrecher!“ Eine Zigargt,— au „Die statischen Unterlagen müssen motget wesen früh fertig sein.“ Arbeit, die nicht s] zesses sieht Prozeſ Im Großkraftwerk und im Kraftwen] KRundf auf der Feudenheimer Halbinsel kontrolg] scheid. ren Männer Generatoren, Spannungen, 0d richtss schalter und Leitungen, die halb Hesel menge noch mit Strom versorgen. Am Güterban] weise hof wechseln die Arbeiter die Schicht ui] dovers die Wagen die Geleise. Mit dumpfem 1 polter, schrillen Pfiffen und pausenloser 8 beit werden Autos, Kisten und Rollen d„Mit de laden, rangiert, werden Züge zusamme Nes v gestellt, die am frühen Morgen nach ag en Ma! Richtungen rollen. Eine Frau geht n hallenden Absätzen durch die menscheh die Best leeren Strafen in der Bahnhofsgegend Ade Ants gegen müder Oberkellner will nach Hause.% Gericht der Mann von der Wach- und Schließgesi Gerich schaft schaut auf die Uhr und weiß, dal noch zwei Stunden aushalten muß. Kühle Nachtluft und ein bleicher Steg. himmel hängen über einer Stadt, die geg 2 schlafen möchte und doch nicht schlag 5 kann. Denn immer gibt es Nervenstran Mainz in ihrem Organismus, die nicht brachliegg h de dürfen, weil es ihr Leben so verlangt. u 1 wirkt, wi. fuhr vo d Spani ch diese en Frack auf die Wandlungen, die auch das dn. nasium seit seiner eigenen Schulzeit erleh kirmaser hat, und auf die großen Wandlungen d bes Jugend in diesen Jahren; weiter über 55 eigenes erzieherisches Wollen, das der Schi ol Dr. als einem Schulstaat galt, in dem in Achat Dr. Alt vor dem Göttlichen die Grenzen der Freie Säkula durch das Recht des andern bedingt Wart m. Er f — len Bur d sowie terpost Kaisersla aten die! 42% leihe 17 05 f 8 27llblbn!(Mb viell vici.. W. Er dankte seinem Lehrerkollegium, d ad Eltern und dem Elternbeirat, der Stadtus portpa a. Waäaltung und der Direktoren-Konferenz, von rei nehmlich aber Landgerichtspräsident Dr 1 Silberstein für seine ausgezeichneten va träge über das Recht. Als letzte Amtshandf deutscher lung nahm er die Verteilung von Buchprfhmen ar sen des Centre Culturel Franco-Allemaſi den der vor und legte mit herzlichen Worten sein ig, derübuns benswerk in die Hände seines NACHH BA Oberstudiendirektor Pr. Rave dankte die freundliche Begrüßung und legte Sen Erziehungsziele dar. Er redete dem rind der Erziehung das Wort, das heißt, er e tellung d die vordringlichste Aufgabe der Schule in d Erziehung und nicht in der Wissenslhe mittlung, wennschon auch diese nicht 9. Wandern nachlässigt werden soll. Dr. Rave strebt elne zu stelle Synthese des humanistischen und des chrit Peregt, da lichen Weltbildes an, eine Erziehung vom u Lehrer zum Du und zum Wir, zur Toleranz aus i. nerer Haltung. 0 lang ihm, den Brand zu löschen. Mildtätigkeit als Vorwand für Betrügerei In der Neckarstadt knüpfte ein Un. bekannter die Bekanntschaft mit einem d,. jährigen Rentner an und versprach dens, alten Mann in dessen Wohnung, ihm seit, Zusatzrente besorgen zu wollen. Als 8d der Rentner für einen Augenblick entfernt entwendete ihm der Betrüger aus der tasche 40 DM und verschwand. Stoff gibt den Ton an a uf dem Laufsteg Der Reigen der Modenschauen runde sich. Jetzt ist das Kaufhaus Braun an det Reihe, das am Dienstag zum erstenmal ein reichhaltige Schau seiner Kollektion in Da- men-, Herren- und Kinderkleidung über den Laufsteg schickte. Die Ansage übernahm el offensichtlich versierter Abteilungsleiter de Hauses, der sich seiner Aufgabe mit melt Geschick entledigte als das Künstlerpad vom Staatstheater Karlsruhe. Verkäuferinnen und Verkäufer des Hal- ses führten das modische Bild für Herb und Winter selbst vor, um auf diese Wels den Kontakt zu dem Besucher— der gleichzeitig Käufer sein oder werden dürit — enger zu gestalten. Wie bei den Moden: schauen nach Berliner Diktat so auch hier Der Stoff gibt den Ton an, Schnitt und 7% des Kleides werden vom„ bestimt Besoandere Aufmerksamkeit widmet, Haus seiner Eollektion 8 8 Kleidern 18 Mänteln für die Teen-ager, jene jungen Mädchen, die auf der Zwischenstufe zwi schen Kind und Dame stehen. Auch für die Dame, die der Idealfigur des Berufsmanne, quins um einige Nummern entwachsen is wurde eine reichhaltige Auswahl gezeigt Die Modenschau, die einen umfassenden Querschnitt der Kollektion des Hauses zeig, wird Donnerstag und Freitag wieder holt. i-tu 5„ r 47 ns geht's gut, wir Sind. froh— . Machen Sie's doch 8 Ernähren Sie sich richtig! 1917 Vitaminen Aund D und feinstem Hühner- Eigelb Jur. 221 Mittwoch, 23. September 1933 MORGEN 5 Sate Staatsanwalt fordert Lebenslänglich Verteidiger Freispruch: 1 1 1 Ban Die Spannung um den Mordprozeß Lang hält unvermindert an. Gestern eibtuh begannen die Plädoyers. Am Montag hatte das Gericht interessante Einzelheiten dem d aus den Personalakten des inzwischen pensionierten und seit unbestimmter ein, e Zeit an Schizophrenie erkrankten Kriminalbeamten Götz bekanntgegeben. Dieser gare— auf dessen„Protokolle“ sich die lebenslängliche Verurteilung Langs im Motz wesentlichen stützte— ist inzwischen zu einer zentralen Figur des neuen Pro- tt. Jen zesses geworden. G. H. Mostar, der bekannte Gerichts- Kommentator, der seit Prozeßbeginn allen Verhandlungen beiwohnt, bezeichnete Götz im Süddeutschen aftpen] Rundfunk als einen„Irren“— der in vier Mordfällen von 1943 bis 1949 ent- atroltz] scheidende Voruntersuchungen führte!“— Gestern nachmittag war der Ge- em Oe] richtssaal brechend voll. Vor dem Landgericht hatte sich eine großen Menschen- Hesz] menge angesammelt, die bis zum Abschluß der Nachmittagsverhandlung zeit- erben] weise in strömendem Regen ausharrte, um sich über die in den beiden Plä- cht ul] dovers vorgebrachten Argumente unterrichten zu lassen. e a er Ar f 5 4¹„letzten Wort“ in den Zeugenstand zu treten, 5 5„Mit der Suche nichts 1 tun erklärte wörtlich:„Ich bitte das Gericht um mme Langs Verteidiger forderte Freispruch für Freispruch, mit der Sache habe ich nichts zu h ale enen Mandanten, der Staatsanwalt pla- cht 1 e auf lebenslängliches Gefängnis, womit schen zie Bestätigung der in den Jahren 1947 und nd. 4198 gegen Lang ergangenen Urteiles durch 5 d Gericht verlangte. Der Angeklagte, von de Gerichtsvorsitzenden aufgefordert, zum us Nheinca d- Pfalz Schlatt dträcg Mainz. Recht nachteilig auf den Güter- chlleg ehr der Bundesbahn in Rheinland-Pfalz ben sich die Streiks in Frankreich aus- bpirkt, weil vor allem die sonst starke fuhr von Weintrauben aus Frankreich ui Spanien zunächst ausblieb. Allein irch diesen Ausfall hatte die Bundesbahn ekton en Frachtverlust von 250 000 bis 300 000 5 Ark. f a t Gi eirmasens. Zum 1200. Todestag des heili- „ erlih pirminius wurden am Sonntag die Reli 3 1 len des Heiligen in Anwesenheit von 5 Sn. chof Dr. Emanuel überführt. Kultusmini- Achturler Dr. Albert Finck erklärte, es gelte heute Freieſſde Säkularisierung der Kirche zu verhin- Waben en. Er forderte gleichartige Verhältnisse ballen Bundesländern zwischen Kirche und d sowie die rasche Besetzung des Bot- akterpostens beim Vatikan. b Kaiserslautern. Trotz der Reisezeit er- aten die Pfälzischen Sparkassen ein gutes herergebnis. Der Ueberschuß der Einzah- ſugen betrug 3,48 Millionen Mark. tun, ich bin kein Mörder“. Oberstaatsanwalt Dr. Stallmann hielt im Wesentlichen an den Auffassungen fest, die von der Anklagevertretung bei den zurück- liegenden Verfahren angenommen wurden. Ein Zuchthäusler sugt uus Nach kurzer Unterbrechung teilte er dem Gericht mit, daß ihm eine Erklärung aus dem Zuchthaus in Bruchsal zugegangen sei, die, wenn sie stimme, den Angeklagten „außerordentlich belastet“. Ein Mitgefange- ner Langs im Bruchsaler Zuchthaus habe einem Oberwachtmeister gegenüber erklärt, Lang habe sich während eines Spaziergangs im Hof des Zuchthauses ihm gegenüber ein- mal geäußert, mit lebenslänglichem Zucht- haus könne er nicht bestraft werden,„ich habe Maag gar nicht erschossen, sondern an- geschossen“. Es handele sich dabei, so habe Lang gemeint, nicht um einen Mord, sondern um eine„Körperverletzung mit tödlichem Ausgang“. Der Zeuge, Alfred Dobler, 42 Jahre alt, der wegen Mordes in Bruchsal eine lebenslängliche Zuchthausstrafe verbüßt, wurde anschließend dem Gericht vorgeführt. Dobler, der vom Gericht vereidigt wurde, stellte entschieden und wiederholt in Abrede, sich in diesem Sinne geäußert zu haben. Er und nicht Lang, habe die Ansicht bei dem damaligen Gespräch vertreten, daß es sich im Falle Maag nicht um einen Mord, sondern um eine Körperverletzung mit tödlichem Ausgang handele. Lang habe im Gegenteil — Wundern als Studienfuch für Lehrer gefordert 2 bortpädagogen beim ersten Wanderführer-Lehrgang auf dem Schauinsland 0 h Freiburg. Namhafte deutsche Sportpäda- en Ven von den Instituten für Leibesübungen shaun deutschen Universitäten und Hochschulen en am ersten Wanderführerlehrgang 1 0 h den der deutsche Hochschulausschuß für Sein l desüpungen in der vergangenen Woche re Initiative seines Geschäftsführers, des IKte f kektors Woldemar Gerschler von der Uni- Sele sität Freiburg. auf dem Schauinsland Brinafranstaltete, Der Ausschuß will die Schlüs- er Stehlstellung der Universitäten dazu benutzen, e in ds Fußwandern in Deutschland als Gegen- nsübe⸗ icht zum ständig wachsenden motorisier- Bt en Wandern wieder auf eine breitere Grund- ebt ein e zu stellen, In einer Entschließung wurde 5 chri ßeregt, das Wandern zum Studienfach für vom lu Lehrer an Volks- und höheren Schulen Aus i. machen. 5 ul die Grundreferate während der Tagung ten die Wanderexperten der Kölner rtnochschule, Studienrat Ruland und brtlehrer Braschoß. Der Geschäftsführer Deutschen Jugendherbergswerks, Hausen, rde, emold, teilte mit,. daß die Zahl der Einzel- tstellen derer ständig zunehme. Im vergangenen id zuer seien bereits wieder sechs Millionen „Es ge, pernachtungen zu verzeichnen gewesen fenüber eineinhalb Millionen in den er- Nachkriegsjahren. einausschank auf offener Straße in. U. Maulbronn. Die Ausflügler in der Maul- zem d aner Gegend wurden in Hohenklingen ch den ech einen Weinausschank auf offener m selle abe überrascht. Viele Bewohner der Ge- Is sich ade hatten an der Straße Tische aufge- dtkernt ab auf denen sie Elfinger und Oberder- 1 Brie er Wein und warmen Zwiebelkuchen an- en, Die geschäftstüchtigen Hohenklinge- hatten sich diese zugkräftige Verkaufs- ode ausgedacht, um ihre Fässer noch der neuen Ernte leer zu bekommen. rung üte Weinlese an der Bergstraße Jeinheim. Im Einvernehmen mit dem an del e g 85 ein Wirtschaftsamt für den Landkreis Mannheim haben die Winzer an der badi- schen Bergstraße in diesem Jahr einen be- sonders späten Weinherbst vereinbart. Die Vorlese soll nach diesen Bestimmungen erst vom 25. September an beginnen, die Spät- lese soll nicht vor dem 12. Oktober ein- gebracht werden. Diese späten Termine wurden gewählt, um das vollständige Aus- reifen der Trauben und dadurch die Erzeu- gung von Qualitätsweinen zu garantieren. Heute abend Urteilsverkündung im Mordprozeß Lung Langs Schluß wort:„Ich bitte das Gericht um Freispruch, ich bin kein Mörder“ auch ihm gegenüber immer seine Unschuld im Falle Maags beteuert. Der Oberwachtmeister, der darauf be- stand, daß Dobler sich ihm gegenüber so geäußert habe, als ob Lang die Tat zugegeben habe, wurde von dem Gericht dann ebenfalls vereidigt. Sehr lückenhufte Protokolle Am Montag hatte das Gericht die Be- weisaufnahme mit der Vernehmung einiger Zeugen fortgesetzt, die während dieser Ver- handlung zum Teil das zweitemal im Rich- terstand erschienen. Bei der Vernehmung des Zeugen Rauxloh, eines früheren Vorgesetzten des Angeklagten Wilhelm Lang, zeigte sich erneut, daß die von den Ermittlungsbehörden seinerzeit ausgearbeiteten Unterlagen, vor allem die Vernehmungsprotokolle, sehr lük- kenhaft und auch nicht immer mit der erfor- derlichen Sorgfalt bearbeitet wurden. Raux- loh sollte vor Gericht über den Leumund des Angeklagten aussagen. Als der Vorsitzende ihm vorhielt, er habe vor sechs Jahren einem Kriminalbeamten gegenüber zur Person Langs Angaben zu Protokoll gegeben, die sich mit seinen jetzigen Aeußerungen nicht deckten, erklärte Rauxloh, daß er zur Person Das ist der Kriminalbeamte a. D. Götz von der Karlsruher Mordkommission. Er(und noch ein Kollege) hatten den Angeklagten Lang zwei- mal 20 Stunden verhört. In der Montag-Ver- handlung wurde nun festgestellt, daß Götz nicht erst seit wenigen Jahren an Schizophrenie (Gedächtnisspaltung) leidet, sondern daß dieser Beamte wegen Schizophrenie bereits im Jahre 1938 den Dienst bei der tschechoslowakischen Kripo quittieren mußte. Eine weitere Ueber- raschung im„Prozeß voller Geheimnisse“ Langs niemals vernommen worden sei. Der Kriminalbeamte, der seinen Namen unter das genannte Vernehmungsprotokoll gesetzt hatte und am Montag ebenfalls vor Gericht aussagte, gab zu, Rauxloh jetzt das erstemal in seinem Leben gesehen zu haben. Bei der Vernehmung des Polizeibeamten Mühling aus Sinsheim, der den ermordeten Otmar Maag kurz vor dessen Tod vernom- men hatte, stellte sich heraus, daß Mühling bei der damaligen Vernehmung nicht den Eindruck hatte, als ob Maag von vornherein mit Bestimmtheit angenommen hätte, daß Lang der Täter war. Maag habe diese An- sicht erst geäußert, nachdem ihm der ärzt- liche Befund mitgeteilt worden sei. Dieser hatte gelautet, daß die Schüsse von rück- Wärts abgegeben wurden. Bei den zurück- liegenden Verhandlungen, die beide mit dem Urteil auf lebenslängliches Zuchthaus für Lang geendet hatten, hatte der Eindruck vorgeherrscht, daß Maag von der Täterschaft Langs von vornherein überzeugt gewesen sei. Demgegenüber wurde am Montag von einer Zeugin geäußert, Maag habe ihr auf dem Totenbett erklärt:„Ich hahe mit Müh- ling den Fall durchgesprochen und bin dann zu dem Ergebnis gekommen, daß es Lang ge- wesen ist.“ „Test-Schuß“ in Gemmingen Am Abend war das Gericht erneut nach Gemmingen zu einem Lokaltermin gefahren. Es sollte festgestellt werden, in wieweit die Schüsse im Dorf zu hören waren. Das Wetter war dem des Mordabends sehr ähnlich. Selbst die Windrichtung war ungefähr die gleiche. Den„Test-Schuß“ gab Hauptkom- missar Mühling ab, worauf sich drei Lan- despolizisten im Laufschritt über den schma- len Weg in Bewegung setzten, der nahe am Anwesen der Familien Ebert und Gäßler vorbeiführt. Währenddessen lief, wie am Mordabend, in der Maag'schen Scheune die Rübenmühle.(Man hatte die Mühle während des ersten Lokaltermins am Freitag nicht laufen lassen und wollte gestern nun prüfen, ob es dennoch möglich ist, vom Anwesen der Nachbarn Ebert-Gäßler aus die Schritte von sich entfernenden Personen zu hören). Um 21.30 Uhr meldete uns unser Berichterstatter aus Gemmingen das Ergebnis: Trotz der lau- kenden Rübenmühle waren die Schritte der Landespolizisten am Ebert'schen Gehöft zu hören. Ius Scherz wurde Ernst Karlsruhe. Das Schöffengericht Karlsruhe hat einen Metzger und Wirt aus Hochstetten wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geld- strafe von 450 DM an Stelle einer Gefan- Sulisstrafe von einem Monat verurteilt. Der Angeklagte hatte in seiner Gastwirtschaft einen Viehtötungsapparat geladen, da er ein Schwein schlachten wollte. Als ein angetrun- kener Gast ihn im Scherz aufforderte, ihm den geladenen, aber nicht gespannten Appa- rat an die Brust zu setzen, ging der Wirt mit dem Schießeisen auf ihn zu. Als der Gast den Wirt mit den Armen umfaßte, löste sich der Schug. Der angetrunkene Mann wurde dabei getötet. Das Gericht war der Auffassung, daß das Hauptverschulden zwar den Getöteten selbst traf, daß der An- geklagte aber durch sein unvernünftiges Verhalten mitschuldig geworden sei. Schwere Diphtherie-Fälle Rastatt. In Sandweier im Kreis Rastatt sind in den letzten Tagen zahlreiche Einwoh- ner an Diphtherie erkrankt. An der Krankheit sind bereits zwei Kinder gestorben. Zwei andere schweben in Lebensgefahr. Die Kin- dergärten wurden vorsorglich geschlossen. Todesurteil für US-Sergeant Stuttgart. Ein Kriegsgericht des ameri- kanischen siebenten Korps in Stuttgart hat den 35 Jahre alten Sergeanten John T. Lee wegen Mordes zum Tode verurteilt. Lee hatte Mitte Juli in Neu-Ulm während eines Strei- tes Sergeant Stanley R. Wade erschossen. Es handelte sich dabei um einen Racheakt. Wade hatte ein paar Tage vorher vor einem Dis- ziplinargericht, das Lee degradiert hatte, als Zeuge gegen diesen ausgesagt. Mit Holzstämmen ins Hotelzimmer Haslach. Eine Zugmaschine, die Holz- stämme geladen hatte, verunglückte in Haslach im Kinzigtal in einer Kurve. Dabei durchstießen die Stämme die Hauswand eines Hotels und drangen zwei Meter weit in ein Gastzimmer ein. Es war ein aus- gesprochener Glücksfall, daß das Zimmer gerade unbewohnt war und sich auch in der Nähe keine Gäste oder Angestellten befanden. Der Sachschaden ist dagegen sehr hoch. Fast die ganze Hauswand ist ein- gestürzt. Ulmer Schulstreik weiterhin Thema Nummer eins „Schlechter Dank für die rege Schulbautätigkeit“ sagt Stadtverwaltung Ulm. Ein eintägiger Streik der beiden Oberklassen der noch in Baracken unterge- brachten Ulmer Oberschule, die dadurch die Stadtverwaltung zwingen wollten, einen Schulneubau zu errichten, beschäftigt seit tagen die Ulmer Oeffentlichkeit. Nachdem sich die Schulleitung von dem Vorgehen der Schüler distanziert hatte, befaßte sich die Hauptabteilung des Ulmer Gemeinderates mit dem Streik. Sie drückte ihr Erstaunen darüber aus, daß die Schulleitung diesen Streik nicht verhindern konnte und die Frage einer Bestrafung der Streikenden dem Ober- schulamt überlassen will. Die Stadtverwaltung kritisierte ferner, daß die Schulleitung die Streikplakate nicht hatte Cuonnstatter Volkstest- ein Fest des ganzen Lundes Diesmal dauert das Fest zwei Tage länger/ Großer Festzug mit Trachtengruppen aus ganz Südwestdeutschland Stuttgart. Wenn es nach dem Willen der verantwortlichen Männer der Stuttgarter Stadtverwaltung geht, wird das 108. Cann- statter Volksfest, das in diesen Tagen auf dem Wasen am Neckar aufgebaut wird, wie- der an die friedensmäßigen Traditionen dieses größten südwestdeutschen Volksfestes anknüpfen. Zwar hatte man sich in den letzten Jahren bemüht., das Cannstatter Volksfest wieder zu dem zu machen, was es vor dem Kriege war, einem Fest des ganzen Landes für das ganze Land. aber bis vor nicht allzu langer Zeit war ein großer Teil des Cannstatter Wasens von der Besatzungs- macht beschlagnahmt. Obwohl heuer wieder der ganze Platz zur Verfügung steht, haben sich die zuständigen Stellen darauf be- schränkt, nicht mehr Schausteller als im letzten Jahr zuzulassen. Zum ersten Male in seiner Geschichte wird das traditionelle Fest des schwäbischen Landes zwölf Tage dauern und zwar vom 26. September bis zum 7. Ok- tober. Zwar bedauert man allgemein, daß es auch in diesem Jahr wiederum nicht gelang, das land wirtschaftliche Hauptfest auf die Beine zu stellen, aber es ist in dem weiten Vergnügungspark ausreichend dafür gesorgt, daß die zahllosen Freunde des Cannstatter Volksfest aus nah und fern auch so auf ihre Kosten kommen. Neben fünf großen Bierzelten, die in einer besonderen„Bier- stadt“ zusammengefaßt sind, einem Wein- und einem Café-Zelt, den unzähligen Würst⸗ chen- und Imbißgbuden wird man als beson- deren Clou ein drehbares Restaurant finden, das sich in jeder Minute einmal um seine Achse dreht und von zwölf Meter Höhe aus einen einzigartigen Rundblick über den gan- zen Volksfestplatz bietet. Neben zwei gro- Ben Achterbahnen und vielen Karussells, Schiffschaukeln, Schieß- und Wurfbuden werden verschiedene Karussell- Neuheiten aufgebaut, deren Besuch nach dem. was man so hört, gute Magennerven und überdurch- schnittliche Gleichgewichtsorgane voraus- Setzen. Das eigentliche Volksfest wird durch ein reichhaltiges Festprogramm umrahmt: Am Samstag, dem 26. September, um 11 Uhr wird der Stuttgarter Oberbürgermeister das erste Faß mit Festbier anstechen. Ein kräftiger Kanonenschlag und der Start von vielen tau- send Luftballonen werden weithin verkün- den, daß das 108. Volksfest begonnen hat. Um sinnfällig zu beweisen, daß das Cann- statter Volksfest ein Fest des ganzen Lan- des ist, wurden die Bürgermeister aller süd- westdeutschen Gemeinden über 5 000 Ein- wohner und die Landräte aus allen vier Landesteilen zur festlichen Eröffnung einge- laden. Am 27. wird ein über vier Kilometer langer Festzug von Stuttgart zum Cann- statter Wasen ziehen, an dem, sich unzählige Trachtengruppen aus dem ganzen Land und über 20 Musikkapellen beteiligen werden. Am 30. September und am 5. Oktober wer- den zwei Großfeuerwerke abgebrannt wer- den. Am 3. und 4. Oktober finden hinter dem Festplatz die württembergischen Reiter- meisterschaften und ein großes Reit- und Fahrturnier statt. Große Anziehungskraft wird auch die Bootsauffahrt auf dem Neckar mit großer Uferbeleuchtung ausüben, die am 3. Oktober abends stattfinden wird und an der über 50 Boote teilnehmen werden. Der 26. September wird für die Stutt- garter ein doppelter Festtag sein: Vor der Eröffnung des Volksfestes wird die letzte der zerstörten Stuttgarter Neckarbrücken feierlich dem Verkehr übergeben werden. 5 5 2 beseitigen lassen. Sie sieht in diesem Ver- halten einen schlechten Dank für die rege Schulbautätigkeit in der Stadt. Die Haupt- abteilung beschloß, nicht unter Druck zu verhandeln. Sie sagte Verhandlungen ab, die Wegen des Neubaues bereits angesetzt waren. Die Schulleitung erklärte inzwischen, daß sie versucht habe, den Streik zu verhindern, daß sie aber erst sehr spät von der Streikabsicht unterrichtet worden sei. Für eine Bestrafung der streikenden Schüler sehe die Schulord- nung keinerlei Bestimmungen vor, so daß die Schulleitung darüber nicht entscheiden könne, ehe nicht dem Oberschulamt ein Be- richt vorgelegt sei und Besprechungen statt- gefunden hätten. Im übrigen könnten es Schulleitung und Lehrerschaft nicht ver- stehen, daß der Gemeinderat weitere Be- sprechungen über den Neubau wegen des Streiks absagen wolle. Bad Mergentheim will größer werden Bad Mergentheim. Die Stadtverwaltung von Bad Mergentheim will den Nachbarort Neunkirchen eingemeinden. Entsprechende Verhandlungen wurden bereits aufgenom- men. Mergentheim will dadurch vor allem neues Gelände für Bauprojekte gewinnen. Nachdem zwischen der Stadt und dem Nach- barort schon seit Jahrzehnten eine wirt- schaftliche und kulturelle Einheit besteht, sind Mergentheim und Neunkirchen nach dem Kriege durch die Bautätigkeit auch räumlich zusammengewachsen. Der Sommer war zu warm und zu naß Friedrichshafen Der jetzt zu Ende gegan- gene Sommer ist im Vergleich zu den zu- rückliegenden Jahren zu warm und zu naß ausgefallen. Diese Feststellung hat das Wetteramt Friedrichshafen getroffen. Wäh- rend die Monate bis zum August sehr „ferienfeindlich“ waren, brachte der August selbst mit zahlreichen warmen und trocke- nen Tagen am Bodensee doch noch eine Hochsaison. Der Juli zählte zu den regen- reichsten Julimonaten in den letzten hun- dert Jahren. Ihm folgte der regenärmste August, der ebenfalls in den letzten hundert Jahren in Friedrichshafen ermittelt wurde. tlerpael es Hau- Herb e Weise der i 1 dürft Moden- ch hier md Typ stimmt. get' das rn und jungen ke Zwi- für die manne sen ist, 125 ssenden es zeigt, Wieder- i⸗-tu Ge prüſt und für gut beſunden⸗ Was man selbst gesehen, geschmeckt und auch für gut befunden · das kann man jederzeit empfehlen, sagte man schon zu Zeiten der Kurmark. In diesem Sinne wurde die Kurmark- Cigarette erprobt. Wer heute wieder K URM ARK wählt, weiß was er bekommt: Eine charaktervolle Cigarette von gleich- bleibend hohem Niveau, mild und stets bekömmlich. 0 7 -gut wie in den besten Tagen Seite 6 MORGEN Mittwoch, 28. September 1953/ Nr. Nach längerem Leiden verstarb am 20. d. M. Herr Bankdirektor i. R. Ludwig Janda Der Entschlafene hat unserem Aufsichtsrat über 25 Jahre angehört, davon 20 Jahre als stellvertretender Vorsitzender. In diesen langen Jahren war er uns ein treuer Berater und wertvoller Mitabeiter. Durch sein natürliches und freundliches Wesen sowie durch seinen hervorragenden Charakter war er uns zu einem lieben Freund ge- worden, dessen Verlust wir aufs tiefste bedauern. Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren. Worms e den 22. September 1953 Aufsichtsrat und Vorstand der EICHRBAUM-WERGER-BRAUEREIEN A.-G. In der Nacht zum 21. September 1953 verschied nach schwerer Krank- heit Herr 8 Direktor Ludwig Janda im Alter von 68 Jahren. Erst vor wenigen Wochen war der Verstorbene aus dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft ausgeschieden, dem er ununterbrochen 28 Jahre hindurch angehört hatte. In aufopferungsvoller Mitarbeit stellte er unserem Unternehmen sein reiches Wissen und seinen klugen Rat zur Verfügung. Wir trauern um den Verlust eines aufrichtigen Freundes und Beraters unseres Hauses. Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren halten. Aufsichtsrat und Vorstand der ENZINGER-UNION-WERKE A.-G. Mannheim Mietgesuche Anger Akademiker Lagerraum su. möbl. Zi., in gt. Lage, mögl. in Mhm.-Stadt od. Lu.-Süd. Ange- bote unt. Nr. 02894 an den Verlag. mindest 100 qm mit Rampe und Anfahrtsmöglichkeit f. schwere Lastzüge, evtl. mit Büro, ge- sucht; auch Baubeteiligung. An- gebote unter Nr. 02782 a. d. V. Kaufmann sucht zum 1. Oktober möbliertes Zimmer Nähe Industriehafen. Angeb. unt. Nr. P 02869 an den Verlag. IHRE VERMAHLUNG BEEHREN STCH ANZUZEICAN Linspruc 7 , eee, lle eM MDdUu¹ Sen per DFB- gad Hom * 17 5 6 geb. 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Preu- en Münsters Torwart Mierzowski zog sich hei einem Zusammenprall einen Schien- beinbruch zu und wurde ins Evangelische krankenhaus eingeliefert. Fortuna Düs- geldorfs Mittelläufer Fandel kugelte sich enen Arm aus. Im Norden muß Holstein iel nach Wiendlocha und Grunewald vor- zulig auch auf Wagner verzichten, der nit einer schweren Gehirnerschütterung ius Krankenhaus eingeliefert wurde(Auto- unfall nach dem Spiel). Eimsbüttels Tor- part Schwarz wurde mit einer Gehirn- erschütterung und einem Jochbeinbruch in le Kieler Universitätsklinik gebracht. kintracht Frankfurts Seitenläufer Heilig brach sich das Schlüsselbein. Zahnhoh ten u img 5% Nürnberg gegen die Wertung des mit efon ii in Neuendorf verlorenen DPFB-Pokalspiels Aude aus grundsätzlichen Erwägungen her- eidung des Schiedsrichters vorlag. w Smyslow führt jetzt am han geim Schachkandidatenturnier um die Zu- ö Pung zur Weltmeisterschaft in Zürich hat Ulne sowjetische Großmeister Vassili Smyslow zu Ven Führung übernommen. Am Montag wur- ggstrehin drei Hängepartien der 12. Runde beendet. * Jugoslawe Gligoric verzichtete auf die 77 dtsetzung der am Samstag abgebrochenen 0 ie gegen Smyslow, so daß diesem ein Punkt f el. Damit konnte Smyslow mit insgesamt W nkten den bisher mit 7% Punkten führen- amerikaner Reschewsky verdrängen. 574 Vom Hitel der Fechter Gemen in Lahr werden am Wochenende die ge- eim(u ntbadischen Mannschaftsmeisterschaften der 45 ſchter ausgetragen. Von Südbaden hat sich erlag ſe Freiburger Turnerschaft 1844 qualifiziert. e trifktt auf die starken Konkurrenten aus bräbaden(Mannheim, Heidelberg, Pforzheim Nals dd Karlsruhe). I nicht entsprochen, da eine Tatsachenent- Zum großen Kampftag der weißen Schwergewichtler: Der Vergleich mil Dempsey- Junnen l Titelverteidiger Rocky Marciano Der 24. September soll ein großer Tag in der Geschichte der Box-Weltmeisterschaften im Schwergewicht werden. Unter den Scheinwer- fern des New Vorker Polo-Ground kämpfen zum erstenmal seit 18 Jahren wieder zwei weiße Boxer um den wertvollsten Titel des Profisports: Rocky Marciano, der Mann, der mit seinen entscheidenden Siegen über Joe Louis und Joe Walcott die Aera der Schwarzen(vor- läufig) beendete, und sein Herausforderer Roland La Starza. Und dennoch ist das Inter- esse nicht se groß, daß man auf die 900 000 Dollar-Einnahme hoffen könnte, die beim letz- ten großen Kampf zwischen Ray Robinson und Randy Turpin auf dem Polo-Ground in die Kassen floß. New Fork ist boxsportlich nicht mehr verwöhnt. Aber für diesen Titelkampf nimmt Marciano trotz der umgekehrten Vor- aussage von Joe Louis eine Favoritenrolle ein, ist in den New Lorker Polo Grounds daß sie dem Publikums-Interesse Abbruch tut, obwohl die Television-Uebertragung für New Tork ausgeschaltet wurde. Die Propaganda-Maschine des veranstalten- den International Boxing-Club arbeitete in den letzten Wochen auf Hochtouren, um den Kampf populär zu machen. Marciano äußerte:„Roland wird es genau so gehen wie Walcott. Er wird meine Rechte nicht vertragen.“ La-Starza aber betonte:„Ich werde mir diesmal den Sieg holen, den mir das Punktgericht beim ersten Kampf 1950 stahl.“ Gleichzeitig werden die Er- innerungen ausgekramt an den schon legen- dären Fight zwischen Jack Dempsey und Gene Tunney. Man spricht Marciano die Dempsey- Rolle zu, weil er den Typ des hart schlagenden Boxers verkörpert. Lastarza soll! den Part Tunneys übernehmen. Seine College-Erziehung bildet gewiß eine Parallele, daß aber die zwei- Ausklang der Tennis-Saison in Baden-Baden Zum bieten Hale arostau Dtobny! Ranglistenspieler aus zehn Nationen haben gemeldet Das Internationale Tennis- Turnier von Baden-Baden, das heute mit den Vorrunden beginnt und am Sonntag mit den Endspielen seinen Höhepunkt erreicht, ist so glänzend be- setzt, daß es würdig die Reihe der großen deutschen Turniere beschließt. Bei der Aus- losung lagen die Meldungen von Ranglisten- spielern aus zehn europäischen Ländern vor. Das deutsche Aufgebot mit allen Spitzenspie- lern, unter ihnen von Cramm, Buchholz, Koch, Sass, Göpfert und Feldbausch, trifft u. a. auf die ausländischen„Asse“ Drobny, Bergelin, Mottram, Destremeau, Huber, Redl und Matous. Werden die wertvollen Freise über die Gren- zen gehen? Jaroslaw Drobny, der dreimalige Gewinner von Baden-Baden, ist Favorit Nr. 1. Blickt man auf die Erfolge der anderen aus- ländischen Teilnehmer, so sind eben Drobny, Bergelin, der Schwede, Tony Mottram, Num- mer 1 der englischen Rangliste, und— nach den Duisburger Resultaten Gottfried von Cramm in der Runde der letzten Vier zu er- Warten. Diese Chance muß man dem deutschen Spitzenspieler durch zwei Jahrzehnte hindurch einräumen, nachdem er Fred Huber soeben beim 6:3, 6:4 keine Chance ließ. Als„Geheim- tip“ nennen wir noch Ernst Buchholz, der in seiner augenblicklichen Form eine große Ueber- raschung bringen kann. Nicht minder interessant sollte das Herren- Doppel verlaufen, in dem v. Cramm/ Göpfert versuchen wollen, nach ihrem Turnersieg im Jahre 1951 ein zweitesmal zu gewinnen. Drobny/ Bergelin, die als Doppel genannt wer- den, das österreichische Davispokal-Doppel 1k stätte ei IU0 W Spurtgewaltige Schwaben siegreich F en a i Münlburger Mriterium a i Straßenfahrer, Helmuth 1 bistanz, rannte am Sonntag beim internatio- „ U len 75-Km- Kriterium in Karlsruhe-Mühlburg ergeblich gegen die„grünen Teufel“ aus Nie- schach, die Gebrüder Hubert und Erich 0 Ager, an. 26, 20 und 16 Punkte— so lautete E Endstand, der für die Schwaben den Sieg u für den Badischen Meister den dritten ung bedeutete. Alle anderen, die Ausländer u die Rundstreckenspezialisten, hatten gegen h. Weichſeses Trio nichts zu bestellen. Tel. 40 Die scharfe Fahrt machte von vornherein N Ueberrunden unmöglich; die Wertungen rden entscheiden.— Glocke.. erster eim, ein Mann der langen Spurt: Hubert Hugger kassiert die fünf Punkte. Zweite Wertung.. 2 Ditol Stober hatte sofort erkannt, daß in den Sprints für ihn nichts „drin“ war; er fuhr ab. Mit zwei Trabanten am Hinterrad, wollte er herumfahren. ver- geblich! Doch die dritten Wertung steckte er ein. 105 Die halbe Distanz, durchsetzt mit zahlrei- chen Prämien, ist gelaufen— und plötzlich ar- beitet die„Kombine“ Erich und Hubert Hugger mit der Präzision eines Uhrwerkes. Fünfter Sprint: Die„grünen Teufel“ klar vor dem Ba- dischen Meister. Der siebte Spurt wird ange- läutet: Wieder sind die Gebrüder Hugger vor dem Badischen Meister, der resigniert erkennt, daß er gegen die„Koalition“ wirklich nicht aufkommen kann. Ergebnisse: Internationales 75-Km-Kriterium. 1. H. Hugger(Niedereschach) 26 P. 2. E. Hugger (Niedereschach) 20 P. 3. Stober Tinkenheim) 16 P. 4. Huck(Mühlburg) 6 P. 5. Schaaf(Eg- genstein) 5 P. 6. Hinschütz(Reilingen) 2 P. Huber/ Redl, die Engländer Mottram/ Hannam, das belgische Nationalteam Peten/ Geelhand und die noch nicht feststehenden, aber wahlschein- liche Paarung Matous/ Branovic, dürfen als 80 stark bezeichnet werden, daß nur ein v. Cramm/ Göpfert in Höchstform im Endspiel und viel- leicht als Turniersieger erwartet werden kön- nen. Mit der Meldung von Dorothy Knode-Head, der dreifachen Internationalen Meisterin von Deutschland(1950, 1951 und 1953), sollte die Konkurrenz der Damen- Sonderklasse zugunsten der Amerikanerin entschieden sein. Es dürfte am letzten Septembersonntag in Baden-Baden sogar zu einer Neuauflage der Hamburger End- spielbegegnung kommen, die Dorothy Knode- Head mit 6:0, 4:6, 6:4 sicher gegen die eben- falls in Baden-Baden vertretene Engländerin Joy Mottram gewinnen konnte. Beide müßten das Finale über die deutsche Spitzenklasse mit Inge Pohmann, Inge Vogler, Totta Zehden, Frau Kramer, der Ostzonenmeisterin Irmgard Jacke u. a. erreichen. inkl Favorit gegen Roland la Starza fellos vorhandene Technik ausreicht, die schwere Rechte Marcianos über 15 Runden zu vermeiden, ist unwahrscheinlich. Auf jeden Fall hinkt der Vergleich mit Dempsey— Tun- ney in einem Punkt. Die beiden Gegner des Titelkampfes in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag haben nicht das Format ihrer gro- Ben Vorbilder. 5 So verschieden der Kampfstil der beiden Meisterschafts-Gegner ist, figürlich könnte man sie verwechseln. Der 26jährige La-Starza hat bei einer Größe von 1,82 m ein Kampfgewicht von nur 88 kg. Der drei Jahre ältere Titel- verteidiger ist zwar etwas untersetzter, bringt aber fast das gleiche Gewicht in den Ring. Noch eins haben beide gemeinsam. Marciano stand— sieht man von der einen Runde im letzten Titelkampf mit Walcott ab— ein gan- zes Jahr nicht mehr im Ring, und LasStarza kämpfte innerhalb der letzten 18 Monate nur dreimal. Sein letzter Punktsieg über Rex Layne verlor inzwischen an Wert, weil Earl Walls denselben Gegner zweimal durch K. o. besiegte. Die entscheidende Frage bleibt, in welcher Form beide Boxer in den Ring kommen. Schlägt Marciano so blitzschnell wie gegen Walcott, dann dürfte sein 39. K.o.-Sieg fällig sein. Daß Lastarza zu den fünf Boxern zählt, die mit dem Weltmeister über die Runden kamen, ist heute kein Maßstab mehr. Wesent- licher erscheint, daß der Herausforderer noch niemals k. o. war und neben Marciano nur von Dan Bucceroni und Rocky Jones bezwungen wurde. Viel deutet jedoch darauf hin, daß sein Rekord nach dem 24. September nicht mehr so rein sein wird. Fünfter Kampf für ten Hoff Ex- Europameister Hein ten Hoff wird sei- nen fünften USA-Kampf am 3. Oktober in Charlotte im Staate Nord-Carolina gegen den amerikanischen Schwergewichtler, Claude Rolfe aus Florida bestreiten. Charlotte ist eine Stadt von 133 000 Einwohnern in der Nähe der at- lantischen Küste. Hein ten Hoff trainiert gegen- wärtig wieder in Washington mit den Neger- Boxern Ken Stribbling und Elkins Brothers. Claude Rolfe ist kein bekannterer Boxer, als es die vorhergehenden Gegner ten Hoffs waren. Abschied von der gastfreundlichen CSR Nachklänge zur Sechstagefahrt Die 27. Internationale Sechstagefahrt gehört der Motorsport-Geschichte an. Sie wurde trotz der Ausfälle im Kampf um Trophäe und Sil- bervase— wie wir bereits berichteten— zu einem Erfolg für das deutsche Aufgebot; denn bei nur 31 Startern gab es außer 24 Gold- und 3 Silbermedaillen durch den ADbAC-Me Frank- furt mit der Mannschaft Hoske, Best und Ilgenstein vor dem tschechoslowakischen UDA- Team einen Sieg in der Club-Mannschafts- wertung. Erfolgreichste deutsche Marke wurde NSU. Mit sieben Goldmedaislen führt sie vor Adler(6 Goldene), Maico, BMW(je), Horex, UT, DRW, Hecker(ie 1 Goldene). Im übrigen konnte eine Reihe deutscher Fahrer ihren Vorjahrserfolg wiederholen, da Pohl, Westphal, Oelerich, Ulli Krämer, Bilger, Hans und Georg Meier bereits in Oesterreich die Goldmedaille erhielten. Großartig fuhren auch zwei deutsche Altmeister: Karl Knies, der die„Silberne“ erhielt, war mit seinen 50 Jah- ren wohl der älteste Six-Days- Teilnehmer. Otto Sensburg aber stand 1939 noch in der Nationalmannschaft, die die Internationale Trophäe holte, und gewann diesmal die höchste Auszeichnung!— Ein Zahlenvergleich veran- schaulicht deutlich das deutsche Abschneiden. Die Gesamtausfälle betrugen rund 26 Prozent, Deutschlands Ausfälle(4 von 31) jedoch nur 13 Prozent. Der Prozentsatz der Goldmedaillen für die am Ziel Angekommenen erreicht im gesamten 70 Prozent, bei den deutschen Fahrern jedoch 89 Prozent. Unsere Geländefahrer haben also klar über dem„Schnitt“ liegend abge- schnitten. Das siegreiche englische Trophy-Team bil- deten: B. Finley- As, S. B. Manns-Matchless, J. W. Stocker-Royal Enfield, J. V. Brottain- Royal Enfield und P. H. Alves-Triumph, alles bewährte Leute, die auf ihren schweren Spe- zialmaschinen als absolute Weltklasse der Ge- lände- und Zuverlässigkeitsfahrer gelten. Die Fahrzeuge der Engländer waren, wie schon im Vorjahr, eigens für die schwere Prüfung her- gerichtet. Der Radstand war teilweise um 10 bis 18 Zentimeter verkürzt, der Schwerpunkt der Maschinen lag um 30 bis 70 mm höher und der Sattel war etwas heraufgesetzt. Die Fuß- rasten waren so angebracht, daß man in ihnen gut stehen und dabei den Lenker noch sicher handhaben konnte. Wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, daß die Fahrt in diesem Jahr leichter War als in den Vorjahren, so bleibt zu be- rücksichtigen, daß die günstigen Wetter- umstände eine ausschlaggebende Rolle spielten. Gepflegte Straßen gab es kaum. Schlaglöcher jeglichen Grades herrschten vor. Bester Beweis: kaum eine Maschine blieb ohne Reifenpanne. Wenn die Fahrer die Unebenheiten weniger empfanden, so spricht dies in erster Linie für die internationale Motorradindustrie, die bei Kritik am Sport: Die Seuche der Sensations veranstaltungen Von Professor Carl Diem Immer dann, wenn aus der harmlosen und 30 unendlich nützlichen Körperübung eine Schaustellung für andere wird, dann wandelt sich der Sinn des Tuns ins Gegenteil. Das Eigentliche, das Sich-selbst- Bewegen wird Mittel zum Zueck. Es siegt in der Bevölke- rung die passive Unterhaltung und nicht die Eigenlust. Sport uird, unserer körperlichen und geistigen Zermürbung im Alltag zu- folge, eine Art Flucht in das erregende Schauspiel und— in das Geschwätz darüber. Der letzte Jahresbericht des Deutschen Fuß- ballbundes stellt fest, daß der an sich stolzen Zahl von 55 000 Fußball mannschaften mit rund 700 000 Spielern allsonntäglich 5 Mil- lionen Zuschauer gegenüberstehen. Auch in anderen Sportarten ist der Hang zu Schaustellungen übermäcktig geworden. Während früher Sportfeste dazu dienten, die Freude am Sport ins Volk zu tragen und neue Anhänger zu werben, schrecken die Reute professionell zugespitzten Leistungen vom Sport ab. Für den Zuschauer ist ein sol- ches Sportfest eine erregende Schaustellung. er fünlt sich aber nicht im geringsten ge- reizt, es den Athleten gleichzutun. Der hele- tische Spitzenkult ist erst recht für den ge- sunden Sinn der Jugend keine Lockspeise. Das gilt für den doppelten Salto vom Recle wie für den leicktatkletischen Rehordlauf oder den Meisterschuß aufs Tor. Wer hat denn Lust, seine Berufsdusbildung zu ver- nachlässigen, nur um ein guter Eiskunstläu- fer oder schnellfüßiger Leichtathlet oder ein Fußballstar zu werden Nichts gegen die Wettkämpfe an sich und nichts gegen Rundenspiele. Was wir jedoch brauchen, ist eine breite Sportbewegung für jedermann, und auch für den Herrn Jeder- mann ein Rundenspiel, das ihn aber nicht alle Sonntage auf den Rasen zwingt, und das inn auch nickt das ganze Jahr hindurck, son- dern, wie es beispielsweise die Amerikaner pflegen, einige Monate in vernüftigem Aus- maß bindet. Es ist an der Zeit, sick von den falschen Richtungen freiumacken. Jede Wettkampf- Veranstaltung sollte zunächst daraufhin mora- isch uberpruft werden, ob sie nicht etwa nur der Einnahmen oder der Sensation wegen ge- macht wird. Ich könnte an Beispielen nach- weisen, daß nicht ein sportfacklickes Interesse, sondern der Wunsch, Aufsehen zu erregen, mehr Zuschauer anzuloccen, mehr Geld ein- zunehmen, Ursache für manche Sportverun- staltung ist. Lenken wir nock rechtzeitig um, dann füllen sich statt der Zuschauer- bänke wieder die Mitgliederzuhlen. Wir kaben uns vor der keute sich immer mehr ausbreitenden Seuche der„Spectatoris“ zu fürchten. Sie verödet unsere Spielplätze, sie verroht die Zuschauer und lähmt den eigent- licken Spielwillen. Dies aber ist nichts ande- res als ein Mangel an Vitalität. Die Richtung auf Sensations veranstaltungen verstärkt ihn noch! Nack einem Wort von Ortega) Gasset gibt es aber für ein Voll nur einen bedin- gungslosen Niedergang: Das Schwinden der vitalen Kräfte. der Verbesserung der Fahrgestelle Erhebliches geleistet hat. Vor allem die deutschen Serien- maschinen überwanden auch die schlechtesten Schotterstrecken ohne Schwierigkeiten und fin- gen die Stöße so weit ab, daß die Fahrer viel weniger als sonst beansprucht wurden. Nicht zuletzt ist zu berücksichtigen, daß die hervor- ragende Organisation— Betreuung auf der Strecke, jeglicher Komfort in den Quartieren — den Fahrern die Strapazen der Tage als ge- ringfügiger gegenüber früheren Jahren er- scheinen ließ. Die letztgeschilderten Umstände sind viel- leicht das positivste Resultat der 27.„Six- Days“. Sie haben dazu gefüart, daß die Ge- lände-Cracks aus 18 Nationen beim Abschied versicherten, in der CSR jederzeit gerne wie- der an den Start zu gehen. 1 Kraftiachtzeuge 0 Autoverlei Rheinhäuserstr. 14 Tol. 402 84 Büchner . Co. Rheinhäuserstr. 53, Telefon 4 28 34. M AN NH E 4. USbab ö Vertragshändler der Iluopa motoranwerke Bremen I M Marktplatz Neckarstadt- Ruf 5117 DHu-Lielerwagen. Bl. 52 Preiswert zu verk. 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Im Gegenteil seien die Bestimmungen des Ab- kommens umgangen und von dem mächtigsten Partnerstaat zum Teil dazu mißbraucht wor- den, die eigene diskriminierende Politik auch auf andere Mitgliedstaaten durch eine Reihe verschiedener im sogenannten„Battle Act“ Sipfelnder Maßnahmen zu übertragen. Nach dem Battle Act“ empfangen nur solche Staa- ten Hilfeleistungen von den USA, die sich ver- pflichten, kein strategisch wichtiges Material an die Ostblockländer zu liefern. der Inn einer Entgegnung hierauf wies indische Delegierte D. P. Karmarkar darauf hin, daß eine Reihe von Ländern, hierunter auch die USA, zur Zeit ihre Wirtschafts- und Handelspolitik einerd Revision unterziehen. Sobald diese Maßnahmen abgeschlossen seien und eine revidierte Handelspolitik in den ein- zelnen Ländern wirksam werde, werde es mög- lich sein, die weitere Entwicklung des GAT abzusehen. Indien behalte sich für diesen Zeit- punkt eine Ueberprüfung seiner generellen Einstellung gegenüber dem GATT vor. Es dünkt bloße Politik, was hier Herr Svec von sich gab. Umgekehrt könnte mit Recht die Frage gestellt werden, ob die UdssR oder ihre Satelliten bereit waren oder gewesen wären, den westlichen Staaten strategisch wichtiges Material zu liefern. Eines kann den Ostblockländern zugebilligt Werden. Sie haben es bisher noch nicht ab- gelehnt. Sie haben sich jedoch geschickter ausgedrückt. Sprechen von sogenannten „lebenswichtigen Gütern“, deren sie selbst vordringlich bedürfen. Die sie— weil es sich um Mangelware handle— nicht exportieren Können. Auf den Ton allerdings allein kommt es hier nicht an. Der Ton macht vielleicht Poli- tik, nicht aber Außenhandels wirtschaft. Im Sinne des Freikandels gibt es überhaupt ceine Klassifikation. Keine Unterscheidung zwi- schen lebenswicktigen und lebensunwicktigen Gütern. Im Gegenteil. Grundsatz ist: Gendu so wie dem Außenhandelspartner nickt zugemutet werden kann, nur lebenswick- tige Güter zu liefern; genau so könne ihm nicht zugemutet werden, auf Belieferung mit lebenswichtigen Gütern zu verzichten. Außenhandel bedeutet nämlich noch lange nicht, nur auf Gedeih der eigenen nationa- len Wirtschaft bedacht zu sein auch wenn dabei rücksichtslos die Wirtschaft des Part- ners gefährdet wird. Volkstümlich ausgedrückt könnte des Außenhandels Sinn und Zweck mit„leben Und leben lassen“ beschrieben werden. Ofkkensichtlich hat dies nichts mit der Ver- Rinderung der Ausfuhr strategischer Güter zu tun. Wenn nämlich Freihandel gleichbe- deutend wäre mit der Auflage, auch den auf Vernichtung zinnenden Partner strategische Güter liefern zu müssen, dann wäre Außen- Randel nicht mehr nach der Parole„leben Und leben lassen“ auszurichten, sondern nach einem ‚Sintflutdogma“, Etwa nach der Pa- role„sterben und sterben lassen“. Tec Umwegs-Klage wegen Kohlenrabatt (VWD). Vier süddeutsche Energieversor- gungsunternehmen haben beim Landgericht Stuttgart eine Klage gegen die deutsche Koh- lenbergbauleitung in Essen und das Kohlen- Konter Weyhenmeyer i. L. in Mannheim wegen Herabsetzung des Rabatts an den Effektenbörse Mitgeteillt von: Süddeutsche Bank AG, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 22. September 1953 Börsenverlauf: Die feste Haltung der Sperr- mark führte an der heutigen Börse zu größeren Abgaben für ausländische Rechnung. Nachdem das Material jedoch nur auf ermäßigter Basis Interesse fand, schwächten sich die Kurse der Hauptwerte ab. Montane bis zu 2/% niedriger, jedoch im Verlaufe etwas erholt. 18-Farben auf 960% und 18-Farben Giro auf 94½% nachgebend. Kohlengroßhandel von 3 auf 1 Prozent ein- gereicht. Sie stellen Ersatzansprüche für den Schaden, der ihnen durch die Senkung des Kohlenrabatts in der Zeit vom 1. Oktober 1952 bis 31. März 1953 entstanden ist. Sie sind der Meinung, daß die Herabsetzung des Rabatts eine Kartellmaßnahme der DRKBL und des Kohlenkontors ist. Kläger sind die Technischen Werke der Stadt Stuttgart, die Energieversorgung Schwaben, die Neckar- Werke, Eglingen, und das Großkraftwerk Mannheim. Die DRKBL und das Kohlenkontor Weyhen- meyer vertreten den Standpunkt, daß sie im Rahmen der ihnen von den Besatzungsmäch- ten übertragenen Aufgabe den Kohlenrabatt senken können. Der erste Termin in diesem Prozeß am 21. September diente nur der Klärung von Zuständigkeitsfragen, wobei erst bei dem nächsten Termin, der Anfang Oktober statt- Hnden soll, hinsichtlich der Zuständigkeit endgültige Entscheidung zu erwarten ist. Dem Prozeß ist grundsätzliche Bedeutung und öffentliches Interesse beizumessen. Die Klage richtet sich nämlich gegen zwei in Liquidation befindliche Institutionen. Die Kläger sind nicht unmittelbar Betroffene. Unmittelbar betroffen war der Kohlengroß- handel, dem seinerzeit die Rabattsätze ge- kürzt wurden. Daß die Energieversorgungs- unternehmen als Kläger auftreten, läßt ver- muten, daß der sie beliefernde Kohlengroßg- handel einen Teil ihm gewährter Rabatte weiter gewälzt hat. Wäre das nicht der Fall, So hätten die Kläger keinen Anlaß, sich ge- schädigt zu fühlen. Die Position der beklagten Unternehmen ist denkbar ungünstig. Die aus dem Jahre 1946 stammende alliierte Vorschrift, an die sie gebunden waren, lautete: Es können dem Großhandel Rabatte bis zu drei Prozent ge- Währt werden. Schon die Festsetzung dieser Rabatt- grenze verrät, daß es sich um„Funktions- rabatte“ handelt, also um Rabatte, die den Zweck hatten, dem Kohlengroßhandel Dek- kung der Verteilerkosten zu ermöglichen. Es ist unstrittig— rein wirtschaftlich ge- sehen und ohne etwaige Rechtsentscheidun- gen vorwegnehmen zu wollen— daß die Weitergabe dieser Funktionsrabatte oder eines Teiles dieser Funktionsrabatte aus Wettbewerbsgründen nicht gerechtfertigt erscheint. Die Kchlenwirtschaft war selbst nach Installierung markt wirtschaftlicher Ordnungsform im Bundesgebiet eine Be- wirtschaftungsinsel. Daraus resultierte das Migverbältnis zwischen Zechenertrag und Investitionsbedarf. Ein Mißgverhältnis, das schließlich den Gesetzgeber veranlaßte, die gesamte Wirtschaft mit der Investitionshilfe zu belasten, von der ein großer Teil in den Kohlenbergbau floß. Die Beibehaltung von— Deckung der Ver- teilerkosten überschreitenden— Funktions- rabatten war demnach offensichtlich nicht mehr gerechtfertigt. Dies auch dann nicht, wenn die Energieversorgungsunternehmen ebenfalls durch ihnen auferlegte Preis- indungen mit Defiziten arbeiten mußten, die sich dadurch verminderten, daß ein Teil der Großhändlerrabatte auf sie verlegt wurde Dem Kohlenkontor bzw. der DKBL oblag es im Rahmen gesetzlicher Möglich- keiten, die Produktivität der Zechen zu för- dern. Deswegen wurde der Rabatt auf eine — der Verteiler funktion des Kohlengroß- handels angemessenen Satz beschränkt, wo- bei für Weitergabe an die verbrauchenden Energieversorgungsunternehmen kein Raum mehr blieb. Daraus erklärt sich der Umstand, daß nicht der unmittelbar betroffene Groß- handel, sondern andere Kläger auftreten. Nicht uninteressant ist es, daß diese Klä- ger eigentlich ein Verbraucherkartell darstel- len. Ein vVerbraucherkartell, dessen Macht so Weit geht, den Großhandel von der Möglich- keit zu befreien, sich geschädigt zu fühlen. Fürsichtiger Kohlenhandel mahnt z ur Vorsicht (UHP) Der Bundesverband des deutschen RKohleneinzelhandels sprach sich am 21. Sep- tember für eine vorsichtige Beurteilung der Kohlenversorgungslage in der Bundesrepu- plik aus. Schon eine geringe Belebung der Lafſſt Ausgleichsberechtigte z um Lastenausgleich kommen Die berechtigten Klagen der Ausgebomb- ten und Flüchtlinge über eine stockende und schleppende Auszahlung von Lastenaus- gleichsgeldern haben den seitherigen und wohl auch künftigen Vorsitzenden des Lastenausgleichsausschusses des Bundes- tages, den Abgeordneten Kunze, veranlaßt, in Besprechungen mit den zuständigen Stel- len der Bundesregierung und des Bundes- ausgleichsamtes Maßnahmen zu erwägen, die einen schnelleren Abfluß der Lastenaus- gleichsgelder künftig gewährleisten. Der Präsident des Bundesausgleichsamtes Wird- wie verlautet- auf der nächsten Sit- zung des Kontrollausschusses, die im Okto- ber stattfindet, Vorschläge unterbreiten, die einen schnelleren Abfluß der Gelder gewähr- leisten soll. Oesterreich Hanseat des Ostens? Wie der Präsident der österreischischen Bundes- Handelskammer, Nationalrat Dvo- rak, der sich auf einer Rundreise durch West- deutschland und Holland befand, erklärte, galten seine Besprechungen mit Bundeswirt- schaftsminister Professor Erhard dem Ab- bau des noch immer monatlich drei bis fünf Millionen Dollar betragenden österreichi- schen Passivsaldos gegenüber der Bundes- republik. Nach österreichischer Auffassung gebe es dafür drei Wege: weitere Förderung des deutschen Reise- und Fremdenverkehrs nach Oesterreich, Steigerung der deutschen Einfuhr aus Oesterreich und Ausweitung des österreichischen Transithandels durch die Bundesrepublik, insbesondere nach und von Hamburg. Oesterreich hoffe, seine einstige Position Als Hanseat des Südostens zurückgewinnen zu können. Scheu vor dem Wettbewerb Un zufriedene Hohe Behörde (VWD). Vor dem beratenden Ausschuß der Montanunion, der Probleme des gemein- samen Stahlmarkts erörterte, bezeichnete es Vizepräsident Albert Coppe von der Hohen Behörde als gegenwärtige Hauptauf- gabe der obersten Instanz der Montanunion, Menschliche Beziehungen pflegen heißt: Begegnung suchen Soziale Betriebs gestaltung von Franzosen und Deutschen geschehen Das soziale Problem in seinen Details ist in Deutschland und in Frankreich, in allen europaischen Ländern anscheinend, im Prin- zip gleichartig. In der Ausdrucksart jedoch sehr unterschiedlich. Der Besuch, den fran- zq6sische Experten der Gruppe Cégos(Com- mission Générale d' Organisation Scientfique) dem Bundesgebieét und u. a. auch Mannheim abstatteten, machte das wieder deutlich. Vor weggenommen seien kurze Daten, Am 20. September kam diese Gruppe fran- 268ischer Experten in Frankfurt a. M. an, wurde nach kurzem Besuch in Wiesbaden in Mannheim empfangen, wo im Augusta-Hotel eine Begegnung mit der„Arbeitsgemeinschaft für Soziale Betriebsgestaltung“(ASB) Heidel- berg stattfand. Am 21. September besuchten die Franzosen die Firma Heinrich Lanz AG Uinid die Zellstoff-Fabrik Waldhof, fuhren am 22. nach Stuttgart, von wo sie nach Besich- tigung der Firma Bosch nach Ffeilbronn reisten Flammer-Seifenwerke). Die Cégos ist eine Organisation, die 2000 Mitglieder umfaßt. Die Mitgliedschaft setzt sich aus den größten industriellen Unterneh- mungen Frankreichs bis zum Mittelbetrieb (mit ungefähr 100 Arbeitnehmern) zusam- men. In den Reihen der Mitgliedschaft be- findet sich z. B. die Automobilfabrik Renault ebenso wie der verstaatlichte Kohlenbergbau Frankreichs. Die Cégos hat sich jedoch nicht nur die Pflege der menschlichen Beziehun- gen im Betrieb zur Aufgabe gemacht, son- dern sie befaßt sich auch mit Betriebs- problemen, die in Deutschland von anderen Organisationen wahrgenommen werden, 2. B. von der Refa Rationalisierungs- Kuratorium) usw. Es War ein Erlebnis, Präsident Jean Mil- bessere Bedingungen für das Funktionieren des Stahlpreissystems im Unionsraum zu schaffen. Als erstes sei das Problem der zu- sätzlichen Kosten und Verwaltungsformali- täten beim Kauf in einem anderen Land der Gemeinschaft im Vergleich zum Kauf auf dem Inlandsmarkt zu lösen. Der Vergleich der Preislisten sei noch schwierig. Die Hohe Behörde sei an allen Anregungen interes- siert, die zur Verbesserung der Veröffent- lichungsbedingungen und des Vergleichs der Preislisten führen können. Die Hohe Be- hörde habe festgestellt, daß die Stahlpreise, die sich im Wettbewerb bilden sollten, nicht von den einzelnen Unternehmen., sondern in gemeinsamem Einvernehmen zwischen ihnen und unter dem Schutz nationaler Organisa- tionen, denen sie angehören, festgesetzt worden sind. Die Hohe Behörde müsse er- Wägen, welche Kräfte und Mittel zu einer solchen Einheitlichkeit der Preise führen, die sich nicht aus dem Spiel des Marktes ergebe, sondern zu ihm im Widerspruch stehe. Produktions-Index S AIsOon beeinflußt und doch steigend Die industrielle Produktion stand auch im August noch unter den saisonalen Ein- klüssen der Urlaubszeit. Das Volumen der arbeitstäglichen Produktion konnte sich je- doch gegenüber dem Vormonat im Durch- schnitt leicht erhöhen. Der Produktionsindex kür die gesamte Industrie(einschließlich Bau, 1936 100) stellte sich im August auf 154 gegenüber 152 im Juli( 1,2 Prozent) und übertraf den Stand der Produktion zur glei- chen Zeit des Vorjahres weiterhin um etwa 9 Prozent. Die Produktionsentwicklunng wurde besonders durch die kräftige Saison- belebung der Konsumgütererzeugung beein- klußt, die bei einem Indexstand von 155 das Vormonatsergebnis um 7 Prozent und das Ergebnis von August 1953 um 22 Prozent übertraf. Demgegenüber gab der Index der Investitionsgüterer zeugung weiter gering- kügig auf 166 nach(-=2 Prozent) während in der Grundstoffindustrie der Produktionsstand des Vormonats mit einem Index von 143 ge- halten wurde und auch die Bauproduktion sich auf dem hohen Niveau der Sommermo- nate weiter entwickelte( 2,5 Prozent). Sinne der gesetzlichen Regelung des Be- triebsverfassungsgesetzes darstellten. Es spitzt sich mehr und mehr— dieser französische Besuch bewies es wieder— das Problem der Gestaltung menschlicher Be- ziehungen untereinander zur Fragestellung 2 Müssen Mensch und Mensch selbst zueinan- der finden, oder kann dieses Zusammenfinden von Mensch 2u Mensch organisiert werden? Die Vertreter der ASB liegen in zwang losen Gesprächen durchblicken, daß sie die Erfahrung gemacht hätten, der Rationalisie- rung, dem technischen Fortschritt würde zu- viel Vorrang gegeben vor den rein mensch- lichen Problemen. Die Franzosen traten dem sehr temperamentvoll entgegen, bis die Schlugformel gefunden wurde: Es miisse eine Synchronisierung zwischen der betrieblichen und der sozialen Entwick- lung stattfinden. Nur durch Störung des Gleichklanges bzw. durch Mängel auf diesem oder jenem Gebiet würde die Harmonie ge- stört. Allgemein gültige Rezepte könnten nicht entwickelt werden. Die Lage sei jeweils von der Unterschiedlichkeit der Menschen voneinander und von den betrieblichen K U RZ NAC H Erfreuliche Spartätigkeit „(I) Die Spar- und Giro-Einlagen bei de 6 tentlichen Sparkassen im Bundesgebiet 5 sich im August um insgesamt 469,2 Mill. DM auf 11¹ 889,1 MIII. DM am 31. August 1953 erhöht. Wie die Arbeitsgemeinschaft deutscher Sparkassen- und Giroverbände und Girozentralen am 22. Sep- tember mitteilte. haben sich die Spareinlagen im Berichtsmonat um 168,2 Mill. auf 6162/1 Mill. DM fflatginalie ae. rintesfisene, denabkommen von den Vereinigten Stasteg Großbritannien, Frankreich und der Bundes, republik Deutschland in London hinterlegt worden sind, ist das Abkommen für diese Stag. ten in Kraft getreten. von der Bundesrepublik auf Grund des A. kommens den Gläubigern in den USA, Groß britannien und Frankreich geschuldeten Be. träge sind nach einer Mitteilung des Bundes finanz ministeriums von der Bundesschuldeg verwaltung angewiesen deutscher Länder wird die Beträge an die aus ländischen Gläubiger oder die für die Aus“ landsanleihe eingesetzten Treuhänder unper“ züglich überweisen. Es handelt sich in PM um“ gerechnet um eine Summe von rund 189,3 li treten werden, werden Zug um Zus erfolgen, ier auck folgende Erwägung: — 0 Vom Nutzen der Tugend 5 (VWD) Nachdem die Ratifikationsurkundeg eite Str und Notiflkationen zu dem Londoner Schl. an 1— MHAN relefon! 115-1719 relefon qugendve DE KU Telefon t Jgdfr. ab 1 ———— Die ersten Raten de worden. Die Baut PINK 72 Sp relefon —— 5 DM. Hiervon entfallen 9 auf den Dollar-Raum 73,6 Mill, DM auf den EZU-Raum 115,7 Mill. DM Die Zahlungen der Bundesrepublik an de Gläubiger in den Staaten, die dem Abkommeg nachträglich beigetreten sind und noch bei Telefon Abgesenen davon, daß es stets ehrenhaſte 8 Kap und auch von gewissen Vorteilen begleitet i Schulden zu bezahlen als zu vermehren, aii am Me Telefon? IE III ENI. Telefon pol gheinuu Der deutsche Außenhandel steht ge genuin tig im Schatten einer Zahlungsbilanzherise mig umgekehrten Vorzeichen. Nicht die ahute bei senschuld sondern der Devisenüberschuß dg Bundesrepublik macht Sorgen. Sorgen, ae daraus resultieren, daß im Ausland berel überspitzt von einer DM-Lücke gesproch wird, die es verböte, deutsche Waren abel nehmen. Der Fluß von Schuldentilgungs-DM in as ländische Gebiete ermöglicht eine Ankurbeln des Eæportes. Ermöglicht somit eine Verne e AP rung der Einfuhrtâtigkeit. Ermöglicht schieß laden! lich— infolge vermehrter Einfuhr— Ansteig der Erzeugung. 5 OL Woraus man ersieht, daß die Relation 20 AF ER schen Not und Tugend steigerungsfähig ist! Stufe: Trotz Not tugendhaft; 2. Stufe: Aus d Not eine Tugend machen; 3. Stufe: Trotz l gendhaftigkeit keine Not. Gre Tahrst Erbac Heide Abfahrt: Fahrprei. Anm Eigenheiten eines jeden Unternehmens be.! dingt; erfordere somit sorgfältiges ind] Mannhei. viduelles Vorgehen. Ein Vorgehen, dem 9. wohl in diesem sogenannten menschlich Bereich als auch im Bereich der technisch per vere Fortentwicklung(Rationalisierung) bestimm Grenzen gezogen werden müßten. 5 5 5 Natürlich wird durch jede mehr od minder erhebliche technische Verfeim rung das Problem menschlicher Beziehl gen im Betrieb und zum Betrieb nicht 1 108 gelöst werden können. Aber Verbessern gen können erzielt werden, Ing, hier lee die im sozialen Bereich mögliche Begremumf des Der Mensch selbst, die Arbeitskraft mu zm vonn nämlich von sich aus mitwirken, um die B. tember 10 ziehungen zu verbessern, um sie gestalten Funsthalie helfen. Hierin jedoch erblicken die Deutsc üer de und die Franzosen, wie sich in lebhaften Gt. präsidente sprächen herausstellte, eine Erziehungsal, gabe„par excellence“. Eine Erziehungsa, gabe, die wirklich weder Kommerzialis rung noch pürokratische Organisaſe verträgt. 5 Und das war das Schönste für den f nehmer an dieser Begegnung im Aug Hotel, von Geschäften wurde überhaupt ni gesprochen. Herz war Trumpf! Heath don kart „leb, RICHTEN seine Produktion wahrscheinlich Mitte 1954 4 nehmen. als modernstes und größtes Fische Tropsch-Werk der Welt wird es nach seiner elt gültigen Fertigstellung dem Vernehmen nach m einem Jahresproduktionswert von Über 1,6 Md. 5 den Erzeugungswert des südafrikanischen Gol bergbaus übertreffen. Bei einem Durchsatz etwa 2,2 Mill. Tonnen Kohle jährlich wrd ell; Mindestkapazität von 300 00 Tonnen Treibset Grogbankaktien geringfügig schwächer. Reichs- 5 8 5 5 f 5 815 0 a 5 85 Bank- Anteile 70-71% sehandelt. Rentenmarkt Eisen- und Stahlproduktion, s betont der haud in seiner Dankansprache an den Leiter erhöht. Die Einzahlungen(430,5 Mill.) überstiegen Dieselöl und Heizöl erwartet. Ferner fallen ruhig und behauptet. Verband, werde die gegenwärtig vorhande- der ASB, Dr. Weiss, davon 5 2u 15* um 8 Mill. DM. Ausgleichs-„. 14 000 Tonnen Parafl um- Tageskurs e nen Koksvorräte aufprauchen und ein nor- hören, daß auch in Frankreich dem Problem, 1 Ur Sparguthaben Vertriebener, Zins- und, 9000 Tonnen ammoniakgas an.. 8 2 8 5 8 8 en* 0 1 N 0„ 8 Stella. 21. 2.. mal Kalter Winter könne leicht zu einer menschliche Beziehungen zu verbessern, sich auf 20.4 Wfl. Bui Bie Stelle be gütigen Prasis Per ahirf,. 8 r* AEG J 104 Verknappung fester Brennstoffe führen. große, ja allergrößte Aufmerksamkeit ger i N erhönten sich um 7, Mill. auf 474, Union ein zweites Kohleveriüssigungswerk erte HIN RIC 10 10 Nach Schätzungen des Verbandes liegen zur widmet wurde. Milhaud bemerkte hierbei, Aug Dult. mie mo- kinlagen erhönten sien imm tet weraen, und zwar bet gustenpurs im 8 5 g 77170 8 3 1 3 N 5„ 5 11... 85 ische Regierung pl, EAI 05 290% 30 Zeit etwa 26 Millionen Tonnen Kohle, da- daß es nicht nur um die Beziehungen der +76dv:ñ. Vasleuch die udrbeodeelsele Fesieruns plan——.— 3 5 5 5 135 ei 1 111 8. 5 2 0 8 8 Errichtung eines Treibstoff-Synthese- Werks. N„ 124 von rund 1,6 Millionen Tonnen Koks in der Menschen innerhalb eines Betriebes ginge, Mostobstschwemme wird aufgefangen Dt. Erdl!!![f) 0 90% Bundesrepublik auf Halde. sondern auch um die menschlichen Bezie-(LSswWʃG) Einen langen Guterzug könnte man aus Marktberichte 070 Bense e 13 0 140 187% hungen innerhalb der Völker gemeinschaften. 5 e 5 8 e Linoleumwerke 1:.. 4 5 5 5 i 5 5 Ar 2 it der„schwim⸗ september 1 5 Hof„05.8 40 49 Fürsichtiger Kohlenbergbau Eines hänge mit dem anderen sehr eng zu- menden Bodenseebrücke“ von Romanshorn nach pyeinhei 1 8 Eichbaum-Werger. 1027 62 62 8 sammen. Eines wie das andere sei Voraus- Friedrichshafen gebracht werden. Die rund 10 000 inheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt „ nat gegenteilige seren tau füremnander, dlut anderen worten cer deren een eee eee een eee ee eee e r 8 f 5 8 8 8 8 f 1 0* tet. 1 en: 2,—25 Felten& Guilleaume 10.8)— 8 93 D In einem Bericht an die Hohe, gesagt: Es gilt nicht nur, menschliche Be- leichtverderbiiche Fracht schnell an ihre Bestim- Pülrsiche. Ago,. 1519 Zwetschgen 4 Grün& Bilfinger 3110—— Behörde machen die Kohlefachleute im be, ziehungen zu pflegen innerhalb einer mehr 5 N 9775 Eisenbahner, Zöllner 5 95 Aepfel A 1426. B 813; Birnen A 12 0 Harpener 13,7 27870 2780 5 0 das„beunruhigende inder gr meinschaft, die durch und ein Pflanzen- Untersuchunosbeamter sogar an 15; Stangenbohnen 2022; Tomaten 1 Heidelberger Cement 14 5 140 147 ee e e 11 9 C hat(im 3 mit der Abfertigung der Transporte ee 9; Nüsse 3042; Blumenzo b. Hoss enk 12. 2160 215 5 i l. iSt. 25—30 je Stück.— 5 555 i nuni 1 N 15 N- 12 8 ich- 5 8—— e e 2 40% 175 5. e„5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmart Mannesmann- 87 84³/ 1 4 f 10 5 85 2 1 f 1(F) Der 4. Internationale seidenkongreß wird(VWD) sehr große Anfuhr besonders in Fele Rheinische Braunkohlen] 1 3 171 1715¼5 stimmten Wärtschaftszweigen(Binnenschiff. ten und den sie bildenden Einzelzellen(die vom 28. September bis 4. Oktober in Maſland statt- bohnen und Blumenkohl bei sehr schleppende“ Rheinelek tres] in d= 99% kahrt, Kraftwerke, Eisen- und Stahlindu- in den Betrieben beschäftigten Menschen) N 8080 Teach nunc rund 10 Dele- 5 lleen Zwelschgen im Preis mache VVV ein 118 ¼ f l 6 ird N 3 gier er Seidenindustrien und des Handels aus verblieben in allen Erzeugnissen Veberstäud V 50 43 trie) 5 Die e herzustellen. 5 der Bundesrepublik Deutschland. Frankreich, Ita. Es erzielten: Parsiche 4 28.38, B 15524 f Siemens 25 Halske 10.6) 128 127 5 das 5 5 lem 5 PE 385 38 85 8 Es stellte sich heraus, daß die Franzosen 1* Se Portugal,. Nor- bmg el 48 79,5; Tazeläpfel& 1423, 12 0b Südd Zucker„bl—— nahmen zur Ueberwindung der Stagnation; 1 land stiegen. Neuland Wegen, Spanien, der schweiz, Aegypten, libanon, irnen A 1522, B 8-14; Quitten 8; Kastane abe V 210 215 zu treffen. In dem Bericht wird festgestellt, e. ce S8 tä alien 3VV%ͤ%VVVVV%VVCVV0V%V%%V0V%V%VVCCTC!CCCCCCCCC0C0C0C Zellstoff Waldhof„4.3„ 76/ 76 5. 5 War innen z. B. die Selbstverständlichkeit, Der Kongreß wird sich neben rein technischen und(Ueberstand); Freilandgurken 5; Weigkohl 4, fe. 5— 55 24 24 daß die 1 1 8 1 mit der deutsche Teilnehmer an dem Treffen Bücd kt en 1 Henenterder Selden-Industrie Kan. 4 Wirsing 5; Blumenkoh! 20. de te ommerzvbenk J 21 5⁵ 54½ in den ersten sieben Monaten dieses Jahres gi imm g a auch mit den Möglichkeiten für eine Erhöhung stanch; Feuerbohnen 14(großer Uebersten) Sten Deutsche Ban J 19.6,25 73 72½ um rund drei Millionen Tonnen angestiegen die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im des Seldenverbrauches durch eine internationale genpohnen 14-16: Tomaten A 1012, AIT 15 FFF Find. Obwohl sich die Bestände in der Ge. 8 VVV Alff 18—17, B 61 Zwiebeln 175. R sbank-Antelle- 884 7¹ 70 1 1 N 5 N. 1 Stromlieferungsvertrag mit Oesterreich ul — meinschaft damit nur um vier Prozent er- Indien modifiziert Einfuhrregelung 75(VD) Die BA er i e N VVVͤVikLn 1 ) DM-Notierung.) es Dividende,) ex Bezugs. hö a 1 Ui, dag etwa 80(VoD) Am 30, September 1953 treten in Indien Main-Donau- AG. haben einen Vertrag geschlos- 7 eichliches Angebot, lebhafter g ech EETCTCCCTCCC0C%0%%C%CCC%/0/(% ̃ᷣ œ o....,., 3 1 1 5 5 raft. Sie werden dur 12 T. ein-Main-Donau-Ad. aus dem K 5 8. z 1 Freie Devisennotierungen dern, Frankreich und Belgien, angesammelt ersetzt, die bis zum 30. september 1654 in Crakt Jochenstein zustehenden Stromerzeugung ber- bohnen 384 Teuerbohnen 4044 dernde vom 22. September seien. bleiben. Daduren werden gewisse Waren aus der nimmt. Es handelt sich im Endausbau um 460 Mil- fuer 8.10 Rettich Stück 5 42. le 9 Geld Brief Die Kohl. duktion in den sechs Län- offenen Generallizenz herausgenommen, Während lionen EWn im Mittelwasserjahr bei einer Maxi- und 9—10; Rettiche Stück 3-12; Rot t 11 belg. Eranes 8,347 3.367 85 VVV 5. andere hinzug eklig werden. U, 3. werden der Ein. mallelstung von 70 d00 En Die restlichen 50% Rate, Beate 100i naten en ed Selle Franz. Francs 11.912 11,932 dern war dem Bericht zufolge im Zeitraum fuhrlizenzierung unterworfen: Rohkupfer, Mes- überninunt dle Ssterreichische Verbundgesell. bis 20, 8 510 Schnittlauch Bund 910. 929 Schweizer Franken 95,95 96,15 Jafruar bis Juli 1953 mit 13858 Mimonen sbronn und ummnens deter maeen dene, en der stromueterunksvertras käpkt bis 2025: Spinat 1822 Tomaten 20.24: Maren z 1 Holl. Gulden 109,98 110,20 Tonnen praktisch ebenso hoch wie in der gen, gewisse 3 für Dieselpumpen und zum Jahre 2000. 3 VVT Apfel 4 4,275 28 2 18 85 Traktoren, verschiedene Chemikalien, wissen- 4 8 15 5 5 Ttschaftsäpfe—20; Alifornis 1 engl. und 11.685 114205 gleichen Zeit des Vorjahres. Die Koks- schaftliche Instrumente. Pisen- lj. Z sinen Kiste z284; Bananen Piste 1619: 1 schwed. Krone 90,91 31,07 produktion der Gemeinschaft hat sich in der(außer Schiffsketten), Lokomotivpuffer und ver- WD) Das Treibstoffwerk der„Sasol“(South birnen 25.40 Porree 10—12, Zentner 2225 dan. Krone 60,37 60,49 t 89 8 schiedene Textilerzeugnisse. Neu aufgenommen African Coal, Oil and Gas Corporation Lied.), das siche dt. 3550; Trauben ital. 46—49; Franz. USA-Dollar 4,195 4,205 genannten Zeit um 13 Millionen Tonner werden u. a. Kaliumsulfat und andere Chemi- unter Beteiligung geutscher Firmen in der Nähe griech. Datteltraupen 5659; Zitronen Kiste 45 ktrele Schweizer Fr. 9786 95,08 erhöht. kalien. von Johannesburg(Südafrika) entsteht, dürfte Stück 1622; Zwetschgen 1016. Die Vertr cho õοοο MORGEN 6,221 Mittwoch, 283. September 1953 — Stellenangebote Jöngerer möglichkeit. „ALBIN CIA“ Lebensversicherungs-Fachmann für den Innendienst zum baldigen Arbeits- antritt gesucht. Bei Eignung Aufstiegs- Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen, möglichst mit Lichtbild, an Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft Bezirksdirektion Mannheim, P 3, 12-13 Junger Kaufmann für Verwaltungs- von Werbeabteilung eines großen Mannheimer Industrie- Unternehmens der Textilbranche ge- sucht. Bewerber mit Erfahrungen im Werbe- wesen werden bevorzugt. Nr. HP 66646 an den Verlag. und Dispositionsarbeiten Angebote unter 0 Stellengesoche 0 lung. Bäckergeselle 18 J., sucht Stelle zur Weiterbil- dung in Feinbäckerei. Angebote unter P 66547 an den Verlag. Schriftsetzer sucht neuen Wirkungs- kreis. 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MGRYEEN und am Sonntag ab 11 Uhr an der Tageskasse der Rennwiese Die für Sonntag, 20. 9. 83, gelösten Eintrittskarten sind gültig. Telefon 5 1481 Seite 10 MORGEN Mittwoch, 23. September 1953/ Nr. 2 —— Ein echter Goyq- för 50 DM Don Antonio suchte einen Rahmen und fand ein wertvolles Bild Nun können sie endlich wieder Hoffnung schöpfen, die unverdrossenen Spürhunde, die in den dunklen Hinterstuben der Madrider Antiquare nach seltener Beute stöbern. Sie Alle, denen der Ruch von abgelagertem Staub und Holzwürmern das kostbarste Parfüm dieser Erde ist, hecheln jetzt vor frisch ent- flammten Jagdfleber. Selbst der gräßlich industrialisierte Rastro, Madrids Trödel- Markt, zuletzt zu einem trostlosen Revier für das niedere Waidwerk der Fallenstellerei und des Gimpelfanges abgesunken, mag eine Renaissance erleben und noch einmal an die großen Zeiten anknüpfen, als hier nach dem Bürgerkrieg die flämischen Tafeln, die romanischen Madonnen und die seltsamen Radierungen, selbst den Kleinkaliberschützen der schmalen Brieftaschen erreichbar, an der Oberfläche einer wirren Epoche trieben. Neue Zuversicht ist in das zagende Herz manches Sammlers eingekehrt, denn aus Bilbao kam die erregende Kunde, daß dort einem unbeschreiblichen Glückspilz gelungen ist, kür 500 Pesetas einen echten Goya zu erwerben. Das ist einer von jenen unglaubhaften Fällen, die immer nur in der Zeitung stehen, ohne daß sie einem je selbst begegnen. Einer von den unerhörten Treffern, für die man jahraus jahrein jede Woche illusionsgläubig in die finsteren Winkel der Callo del Prado kriecht und immer noch einmal die Stapel übermalter Schinken umwendet, die dort vor sich hinstauben. Der spanische Antiquitäten- markt hatte seine große Konjunktur vor zehn Jahren, als nach dem Krieg aus allen Schlupfwinkeln die herrlichsten Kostbar- keiten ans Licht kamen und für billiges Geld nach einem kundigen Käufer suchten. Doch die einmaligen Gelegenheiten von damals Kehren nicht wieder. Heute sind die Anti- quariate ausgeräumt. Das wenige Gute hat die Preise von Paris und New Vork. Doch solche Jagd, mit dem im voraus teuer be- zahlten Abschuß, macht keinem rechtschaffe- men Spürhund Spaß, der lieber ein Leben lang vergeblich in allen modrigen Ecken schnüffelt. Gerade deshalb ist der Fang, der jetzt in Bilbao dem dreimal beneidenswerten Don Antonio Otano glückte, eine wirkliche Sensation für alle, die von der gleichen Passion geplagt werden. Der Fall ist erstaunlich genug. Don An- tonio, seines Zeichens Maler und nebenbei Sekretär der baskischen Künstler vereinigung, benötigte einen Rahmen für ein neues Bild und klapperte daher die Kunsthandlungen Auf Bilbaos Gran Via ab, als vor einem der Läden ein Laufbursche eben einen Hand- karren mit alten Gemälden entlud. Im Inneren des Geschäftes machte sich Otano an die Durchsicht der Sendung und obgleich er nicht viel erkennen konnte, denn es war Wieder einmal einer der stromlosen Tage, verspürte er den berühmten kleinen Stich im Herzen als er den Goya in die Finger bekam. Viel war darauf nicht zu sehen. Das Bild War völlig geschwärzt, das Format klein — 32,5 ma 142 em— und stellte eine Schmiede dar, in der drei bis zum Gürtel nackte Manner auf einem Amboß ein Schwert be- Arbeiteten. Immerhin die malerische Handschrift erinnerte seltsam an Goyas spätere Zeit und wies bemerkenswerte An- Klänge an seine Radierungen auf. Doch 80 weit dachte Otano in diesem Augenblick noch nicht. Auch der Umstand, daß das Bild auf eine Kupferplatte von eben der Größe gemalt war, wie sie Goya für seine Radie- rungen der„Proverbios“ und der„Desastres de la guerra“ zu benutzen pflegte, fiel ihm Zunächst noch nicht auf. Ihm genügte als untrügliches Zeichen der ahnungsvolle Satz, den sein Sammlerherz beim Anblick des Werkes getan hatte und so gab er die 50 DM, die man dafür verlangte, und machte sich zu Hause an die Reinigung. Was dabei zum Vorschein kam, übertraf Freilich alle Ahnungen. In der linken, unteren Ecke erschien deutlich und leicht entzifferbar das wohlbekannte Signum von Don Fran- eisco Goya y Lucientes. Das Bild ist keiner der Goyas aus der großen Epoche. Es hat nicht den Farbenreichtum der Glanzperiode, sondern kommt mit wenigen Tönen Schwarz, ocker und etwas zinnoberrot— aus. Also eine Studie, ein wenig aus Laune, Zu- fall und Gelegenheit— das Bereitliegen der Radlierplatten entstanden, aber eine hochinteressante und recht sorgfältige Studie, die alle charakteristischen Merkmale aus Goyas späterer Zeit aufweist. Der glückliche Entdecker hat bereits die Offerte eines Bilbainer Industriellen, der ihm 25 000 DM für das Bild bot, zurückgewiesen. Er müßte kein rechter Spürhund der Antiquariate sein, Wenn es ihm feil wäre. Das Vergnügen, den Gästen seines Hauses immer wieder die Geschichte dieses Bildes zu erzählen, ist ihm — Wir können es ihm nachfühlen— 25 000 DM unter Brüdern wert. Es ist freilich auch eine abenteuerliche Geschichte, die auf das Sachverständnis der Kunstexperten kein allzu günstiges Licht wirft. Denn der Goya ist durch viele erfahrene Hände gegangen, ehe er entdeckt wurde. Er hing unerkannt über 40 Jahre lang im Hause des vor einiger Zeit verstorbenen Sammlers Iturriaga, der bei seinem Tode sämtliche Bilder der Gemäldegalerie der Stadt Bilbao vermachte. Das Testament bestimmte, daß diejenigen Bilder, die keinen Platz in der Galerie finden würden, zugunsten eines Klosters zu veräußern seien. Die Galerie beauftragte eine Kommission von Fachleuten, die eine Auswahl traf und die nach gelehrter Meinung weniger interessanten Arbeiten— darunter auch den Goya zum Verkauf kreigab. Nachdem die Professoren ihr Werk beendet hatten, besuchten noch sämtliche Antiquare und Kunsthändler Bilbaos das Haus des Verstorbenen und erwarben die Stücke, die ihnen bemerkenswert erschienen. Zum Schluß blieben mit dem Goya noch 35 Bilder übrig, die niemand wollte und daher im Ramsch an den Händler verschleudert För San Salyvodore Der Kölner Baumeister Prof. Dominikus Böhm, wurde von der südameri- kanischen Republik San Salvadore beauftragt, in ihrer Hauptstadt einen neuen Dom zu errichten. Unser Bild zeigt das Mo- dell, das Professor Böhm hierfür geschaffen kat. In seiner sehr kühnen, licht- clurchſtuteten und dem Massiven bewußt aus dem Wege gehenden Formung spiegelt es die Bemühun- gen der modernen Kir chenbauer wider, religis- ses Empfinden mit dem Geist unserer Zeit in Ein- lang Zu bringen. Dieses Bestreben ist auch das An- liegen der„Bauhütte der christlichen Künste Ber- lin“, die gerade in diesen Tagen zum ersten Male mit einer umfassenden Ausstellung in Berlin an die Oeffentlichkeit trat. Keystone-Bild „Schönheit, Wohlsein und Fölle des Reichtums“ wurden. Heinz F. Barth Ueber „Industrielle Formgebung: Schönheit, Wohlsein und Fülle des Reichtums“ lautete in genauer Uebersetzung das Generalthema des zweiten Internationalen Design-Kon- gresses in Paris, zu dem das Institut d'Esthé- tique Industrielle Vertreter aus fünfzehn Nationen eingeladen hatte. Damit wurden viel weitschichtigere Probleme angepackt, als es in London auf dem ersten Design-Kon- greg 1951 geschehen war. Dort hatte man sich darauf beschränkt, die großen Indu- strie-Kapitäne der Welt zusammenzurufen und sie selbst in dreiundzwanzig nüchter- nen, zugleich aber sehr spannenden Erfah- rungsberichten und in anschließenden Dis- kussionen die Verantwortlichkeit der Spitzen der Betriebsführung für die„Gute Form“ in der industriellen Produktion betonen zu lassen. Die gleiche Aufgabe beschäftigte selbst- verständlich auch die Teilnehmer an dem Zweiten Pariser Design- Kongreß, insbeson- dere in der Sektion II, die die Gebiete der Energie-Erzeugung und Verteilung, des Verkehrswesens und des Bauwesens behan- delte, und der Sektion III, die sich mit den Gebrauchsgegenstzmden im täglichen Leben, im Haus, in der Fabrik, im Büro oder in der Oeffentlichkeit befaßte. Hier berichtete Unter anderen Hermann Doerr, Baden- Baden, über die Verbreitung neuzeitlicher, billiger Wohnmöbel durch das Sozialwerk und die neue Gemeinschaft für Wohnkultur. Schwierige grundsätzliche Fragen hatte die Sektion I zu behandeln. Hier kamen er- hebliche Unterschiede und teilweise Gegen- Sätze der Auffassungen sowohl zwischen den verschiedenen Nationen wie auch inner- halb der einzenen Staaten zutage. Die Angelsachsen beschränkten sich im wesent- ichen auf die praktische Seite. So Paul Reilly, Leiter der Informations- Abteilung des Council of Industrial Design-London, in seinem Vortrag über die Erziehung des Publikums oder Peter Müller-Munk, erfolg- reicher Designer in den USA, über die Zu- sammenarbeit zwischen Industrie und Indu- strie-Entwerfer in den USA, oder Gordon Russell über die Ziele des Council of Indu- strial in Großbritannien. Viel Beachtung fand der Vorschlag des Handelsministers, M. Boisde, die Qualitat der französische Erzeugung durch Verleihung einer Marke Beautèe-France“ an hervorra- gende Erzeugnisse zu fördern. Max Bill, Vertreter des Schweizerischen Werkbundes und Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, berichtete dazu über Erfahrungen aus nunmehr drei Jahren bei der Auszeich- nung schweizerischer Qualitätserzeugnisse mit der Marke„Gute Form SWB“. den zweiten Internationqlen Design- Kongreß Sehr eingehend wurden zwei Vorschläge der französischen Gastgeber diskutiert: Zu- nächst der Vorschlag einer internationalen Föderation der mit den Aufgaben der indu- striellen Formgebung in den verschiedenen Ländern befaßten Organisationen. Die Aus- sprache ergab, daß das vielschichtige Auf- gabengebiet fast in allen Ländern von ver- schiedenen Gruppen zugleich behandelt wird. Völlige Einmütigkeit über die Notwendigkeit ständiger Fühlungnahme unter den verschie- densten Gruppen wurde festgestellt. M. Jacques Vienot, der Generaldirektor des Institut d' Esthétidue Industrielle, die treibende Kraft auf dem Gebiet der indu- striellen Formgebung in Frankreich, dessen Initiative die Veranstaltung und erfolgreiche Durchführung des Kongresses in erster Linie zu verdanken war, trug selbst eine„Doctrin der Industriellen Formgebung“ vor. An die Verlesung seiner dreizehn Lehrsätze sch sich eine lebhafte Diskussion an. Ein 5 tischer Genuß, die geistreichen, glänzend vorgetragenen Formulierungen der Franzo- sen zu hören. Dagegen mag die immer auf das Grundsätzliche abzielende Redeweise der Deutschen und der Schweizer vielleicht auf andere Teilnehmer zuweilen schwerfäl- lig gewirkt haben. Sonst sind aus den Verhandlungen der Sektion I vor allem die Vorträge des Brüs- seler Soziologen Professor Delevoy„Betrach- tungen über den Unterricht in Industrieller Formgebung“, des Pariser Psychologen Fried- mann„Einige psychologische und soziologi- sche Gesichtspunkte über die Industrielle in Paris Formgebung“, der Vortrag von Max Bill über„Ausgangspunkt und Ziel der Aesthe- tik im Zeitalter der Maschine“, und schlieg- lich aus der gemeinsamen Schlußsitzung aller Sektionen der Vortrag von Professor Hans Schwippert, Düsseldorf, zu erwähnen, der sich nicht darauf beschränkte, das bis zu diesem Jahre in Deutschland hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Industrie-Entwerfern, der Nachwuchsbildung und der Aufklärung des Publikums über die „Gute Form“ Erreichte zu berichten. Er be- tonte die moralische Seite des Problems, da die Verantwortung des Entwerfers und des Produzenten viel größer geworden ist in einer Zeit, da— um nur ein Beispiel zu nennen— die plastischen Kunststoffe belie- big wandelbare Eigenschaften haben, und auch sonst unsere technischen Möglichkeiten ins Unendliche zu wachsen scheinen. Die Weltstadt Paris zeigte sich ihren Gästen von ihrer bezauberndsten Seite. Zwischen den Vorträgen und Diskussionen, bei einem Frühstück während einer Motor- bootsfahrt auf der Seine und bei dem Schluß- bankett auf dem Eiffelturm ergaben sich mannigfache Möglichkeiten des Gedanken- austausches mit den Vertretern der verschie- denen Länder und Erdteile. Professor Otto Bartning, der mit Frau Heythum, USA, den Vorsitz der Sektion I geführt hatte, überbrachte die Einladung zu dem dritten Internationalen Design-Kon- greßß nach Darmstadt für 1955. Dr. Heinrich König Koltor-Chronik Der Komponist Paul Hindemith hat eine Neueinrichtung der Oper„Orfeo“ von Claudio Monteverdi geschaffen, die im nächsten Früh- jahr in Wien uraufgeführt werden soll. Hinde- mith will diese Aufführung, bei der nur alte Originalinstrumente verwendet werden sollen, selbst dirigieren. Das Dresdener Schauspielhaus beging in die- sen Tagen die Feier seines vierzigjährigen Ju- biläums mit einer Festaufführung von Schil- lers„Wilhelm Tell“. Bundespräsident Theodor Heuss wird am kommenden Sonntag in der Frankfurter Pauls- kirche der Verleihung des„Friedenspreises des deutschen Buchhandels“ an Martin Buber bei- wohnen. Am Sonntagnachmittag wird der Bun- despräsident die Buchmesse besichtigen, deren feierlicher Höhepunkt die Auszeichnung des bedeutenden jüdischen Religionsphilosophen ist. Die Städtische Bühne Heidelberg eröffnet ihre neue Spielzeit(die hundertste seit ihrer Gründung) am Donnerstag, 24. September, 19.45 Uhr, mit einer Neuinszenierung von Shake- speares„Kaufmann von Venedig“. Als weitere Premieren folgen: am Samstag, 26. September, Verdis„Traviata“ und am Sonntag, 27. Sep- tember, das Singspiel„Liselott“ von Künneke. Der Kammermusiker Max Hohberg kann heute auf eine fünfzigjährige künstlerische Tätigkeit zurückblicken. Nach Studien in Würzburg und erster Tätigkeit als Violinist, Lehrer und Dirigent trat er 1903 in das Mann- heimer Nationaltheater-Orchester ein und blieb hier, obgleich er 1940 schon hätte pen- sioniert werden können, bis 1943, also vierzig Jahre hindurch, tätig. Außerdem hat Max Hohberg als Komponist mit Kammermusik, Orchester werken, Liedern und Chören sich einen Namen gemacht. Eine Kirchenmusikalische Feierstunde in der Thomaskirche Mannheim-Neuostheim bringt am Sonntag, 27. September, 20 Uhr, Instru- mental- und Vokalmusik von Buxtehude. Es wirken mit: Der Chor und eine Instrumental- gruppe der Thomaskirche, Albertine Gruber (Sopran). Karl Wohlgemuth und Annemarie Claren(Violinen) sowie Wolfram vom Stain (Cello); die Leitung hat Fritz Wirth. rausgeber: Korztragödien in Berlin e v Neue Einckter bei den Festwochen „Fensterkreuze“, eine Kombination 55 drei Einaktern mit vorgelesenem Zwischen. text, war zu Beginn der letzten Festwoch in der Westberliner„Tribüne“ durch ee erfolgreich. Ein großes Fensterkreuz 3. 1 85 Konstante der Dekoration soll das Gemeint dos same der von drei verschiedenen Autoren 5. 8 geschriebenen Stücke mitteilen:„Die I- et v. 0 85 samkeit des Großstädters“ hätte man di. 3 wohl früher genannt,„Existentielle h d. Kom. l 5 i unheim. P eit“ Wäre das ernere Eti unn lorenheit“ wäre das mode kett„ wens, Lu eber; Feuil al: M. L. „Das Zimmer“ von Frank Thieß, im nh mehr eben seltenen Kafka- Ton gehalt der Auftritt einer eisig-prophetischen r mieterin“ und ihres hilflosen. 5 5 been Jahrgang sierten Mieters, war schon in estdeutzch jand(darunter in Heidelberg) zu 8 Ihm folgten zwei Uraufführungen, Hau Joachim Hohberg, Journalist und Rund funkmann vom Jahrgang 1920, hat eine „Manhattan-story“ verfaßt. einen Seltz P mord- Sketch, dessen nicht üble Beobachtin gen und Einfälle leider immer rasch zen Stra burg be Beseitigt zammlur erleichte die die! redet, Überdick unterstrichen werden, Ig junges Mädchen obne Freunde und ohne Geld sitzt auf dem Fensterbrett des Wolken kratzers, zögernd vor dem letzten Sprung Nacheinander treten ein: der nette Feue Wehrmann, der die Lebensmüde beinahe dz. zu bringt, sich auszuweinen. doch von i zu schneil als Rettungsroutinier“ durch schaut wird;: die Reporterin, die nahezu ve, zuligt die Sensation verarbeitet; und qe anlaß Witwer von gegenüber, der so einsam 9 laments die junge Frau ist, doch nicht mehr im vegierun stande, sie zu stützen. Er hat sich sch der Eu vor der Verzweiflung in den Spleen gerel, umzwan tet. Während der Witwer von seiner Fische ser Mal zucht schwärmt, stürzt sich ein alt el 2ur Mensch in die Tiefe. die Abs Rolf Lauckner, ein älterer Autor, läßt Sbstenlose nicht zum puren Klagelied herbei. 8 ter mü Zweipersonenstück„Pestalozzi meint Pässe ebenso ernst wie die„Manhattan- stop ase, Wie und endet nicht weniger tödlich, aber es Arten, ers“ voll genauen Witzes, hat lebendige, schal Dem Mi, voneinander abgegrenzte Rollen, es attal kiert sein Publikum, indem es unterhah Ein tatkräftiger Kellner und ein treuber id ziger Lehrer, von Heinz Giese Und Pa Edwin Roth glänzend gespielt, tausche ihre Ansichten über das Leben. sie komme dabei ins Geschäft, alles klingt einfach, eit. leuchtend und wird dabei mit jedem Augel, plick unheimlicher, spannender, bis undes, sehens eine moderne Tragödie, Sleichzug in Kurzschrift, aufgeschlagen liegt. Daß herzhafte Beifall galt auch dem Regissen Frank Lothar. Chr. g 1 u Juwel ameras, F Auher Konzert für Schöler Gastspiel von Heinrich Elter Im Rahmen der„Mannheimer Schüle Konzerte“, die sich die Aufgabe gestellt h ben, die Jugend an praktischen Beispielen die Kunstmusik einzuführen, spielte Mannheimer Wartburg-Hospiz, der Pian Heinrich Elter, der als Dozefit an der Bf. Imner Hochschule für Musik tätig ist. Mit! hann Sebastian Bachs Chromatischer gan. tasie und Fuge“, Frédéric Chopins hH- öh, Sonate op. 58, der Sonatine(1905) von Mal, rice Ravel und Franz Schuberts„Ma, derer“-Fantasie bot der Gast Werke dat d denen er den jugendlichen Hörern die ngehören, Wicklung der Klaviermusik vom Cembal ner Regi Charakter über die Klang- Atmosphäre di Romantik bis zur impressionistischen Auf. lockerung nahebringen und— jeweils mingsaussc kurzen formalen Hinweisen— erläuenſeh in ers konnte. Heinrich Elter deutete die überw. gend sehr schwierigen Kompositionen i reifem technischen Können und mit viele. tiger Ausdruckskraft aus und erfüllte mit intensiver künstlerischer Hingebung den schönen Auftrag. Verständnis und Interess zu wecken. Opgleich die Vortragsfolge— be. sonders für die jüngeren Altersklassen- reichlich kompakt bemessen War, schien de Jugend lebhaft angesprochen. Sie dankte mit viel Applaus. 8b Das„Deutsche Theater“ in Berlin feiert au Berlin. 1 4. Oktober sein 70jähriges Bestehen. Es wurd ans Wied am 29. September 1893 von Adolphe L'Arrong ſrgermeis mit Schillers„Kabale und Liebe“ eröftme ſertreter d. Später ist es unter der Leitung von Otto Brabm laden, in und Max Reinhardt in die europäische Then ſlerlichke tergeschichte eingegangen. Heute steht es 1 1 Ostberlin unter der Leitung von Wolfgang] Ens weih Langhoff. 3 5 — Viele heißen Kall ROMAN VON ALFRED NEUMANN copytignit by Ftonkſuſter Verlagsanstalt, Pressetechte durch prometheus- Verlag 2. Fortsetzung „Sie sind geradezu schmerzlich erwartet worden“, wandte sich der Anwalt mit einem kleinen Lächeln an Abel. „Ich weiß“, sagte Abel und löste ohne Eile den Blick von dem Bild. „Und Sie sind durch Ihren Bruder vollauf informiert, darf ich annehmen.“ „Vollkommen“, bestätigte Abel und zog aus der inneren Rocktasche ein Scheckbuch und einen Briefumschlag hervor.„Wollen Sie mir die genaue Summe angeben, Maitre Robert?“ Der Anwalt nannte den Schuldbetrag nach einem Blick in den Akt. Abel schrieb den Scheck aus. Paul bat. mit einer hastigen Bewegung der Hand. den Anwalt um Aus- folgung der Quittung und des„andern Papiers“. Damit meinte er die Bürgschaft. Der Anwalt sah ihn mit seinem dünnen Lächeln an.„Eines nach dem andern, ver- ehrter Herr.“ Abel schob ihm den Scheck über die Schreibtischplatte zu und entnahm dem Briefumschlag ein Schriftstück.„Hier ist der Scheck, und hier ist ein Kontoauszug des Londoner Bankhauses Baring Brothers, als Nachweis, daß der Scheck gedeckt ist.“ „Oh, ich zweifle nicht daran“, versicherte Maitre Robert, aber er prüfte den Konto- auszug sehr genau.„Das Konto bei Baring Brothers ist erst kürzlich eröffnet. sehe ich.“ „Ja, ich habe mein Geschäft in Brasilien quidiert und will dauernd hierbleiben.“ „Das Konto bei Baring stellt also nur men Teil Ihres Vermögens dar.“ „Nein, mein ganzes Vermögen.“ Der Anwalt betrachtete ihn erstaunt. „Verzeihung, Herr De Vonkh, es geht mich nichts an— aber wenn Sie nur diese 10 000 Pfund besitzen, also rund 200 000 Francs, und davon die rund 150 000 Francs für Ihren Bruder zahlen, dann bleibt Ihnen jetzt doch kaum etwas „Von der Restsumme erhält mein Bruder 20 000 Frances und die Ueberfahrt, damit er in der Neuen Welt ein neues Leben anfan- gen kann.“ Der Anwalt hob verblüfft die Hände. „Aber um Gottes willen. Herr De Lonkh, dann bleibt Ihnen doch nichts! Dann sind Sie doch ein armer Mann!“ „Es ist nun einmal so gekommen“, meinte Abel mit ruhiger Würde.„Meine Absicht war, mich mit meinem Geld bei einem Kaffee- Importhaus hier in Antwerpen zu beteiligen. Jetzt werde ich also dort nicht als Partner, sondern als Angestellter eintre- ten. Der Unterschied ist für mich nicht be- deutend.“ Der Anwalt starrte ihn an, wortlos ver- wundert. Paul De Vonkh wiederholte mit leidendem Gesicht und in wachsender Ner- vosität seine Bitte um Ausfolgung der Pa- piere. 5 „Sofort“, sagte der Anwalt und tauchte die Feder ein,„ich fertige schon die Emp- kangsbestätigung aus.“ Ahel hob das Gesicht und sah wieder das Bild an der Wand. Paul blickte suchend über den Schreibtisch. Maitre Robert reichte ihm die Quittung; von der Bank werde Paul dann noch die Entlastungsanzeige erhalten. „Dankes, sagte Paul leise.„Und das an- dere Papier— bitte. „Welches andere Der Anwalt sah Paul an und lächelte.„Ach so, da vergaß ich ja beinahe etwas Er legte Abels Scheck und die Bürgschaft nebeneinafider und ver- glich die Unterschriften. Paul wurde toten- blaß und dann glühend rot, und es war die Stirn, die sich zuerst rötete, und in seinen schrägen Augen brannte die Wut. Er blickte auf den Bruder; der sah das Bild an der Wand an. Paul blickte auf den Anwalt, der jetzt mit einem Vergrößerungsglas die Un- terschriften prüfte. „Herr sagte Paul heiser und krallte sich die Fingernägel ins Fleisch.„Sie haben nicht mehr das Recht. „Herr Abel De Vonkhé, wandte sich der Anwalt an den älteren Bruder, der sich ein wenig geistesabwesend über die Augen Strich, noch eine kleine Formalität. Bevor ich mich dieser Bürgschaft entäußere, wollen Sie mir freundlichst bestätigen, daß es die von Ihnen abgegebene und unterschriebene Bürgschaft ist.“ „Was ist das?“ fragte Abel zurück und nahm das Dokument an sich. Er sah nicht Pauls flehende Augen, sondern prüfte das Papier, ein paar Sekunden lang.„Ach ja, ge- wißgz, das ist die von mir abgegebene und unterschriebene Bürgschaft. Ich kann sie jetzt wohl vernichten.“ 5 a „Selbstverständlich«, sagte der Anwalt, nach einem Augenblick der Sprachlosigkeit. „Sie können sie vernichten Abel zerriß das Papier. „Ich danke dir, murmelte Paul und streichelte in sonderbarer Erschütterung den Rockärmel des Bruders, ich danke dir's mein Leben lang. mein Bruder Abel. Abel sah ihn an.„Schon gut“, sprach er und stand auf. Er zeigte auf das Wandbild. „Ein schönes Bild, Maitre Robert.“ „O ja“, meinte Gabriel Robert und erhob sich ebenfalls,„ein gutes Bild von meiner Frau, gemalt von einem sehr begabten Manet- Schüler namens Stevens.“ „Ein schönes Bild“, wiederholte Abel. 4. Der übernächste Tag war ein Sonntag, und den Sonntagvormittag pflegte Gabriel Robert mit seiner Familie zu verbringen. Er sags in dem bequemsten Sessel der Halle. trug eine äußerst elegante seidene Haus- jacke, rauchte eine respektable Havanna und hatte seinen Sohn Roger auf dem Schoß. Marie stickte, auf ihrem gewohnten Platz. Das Familienbild war bestrickend. Und Gabriel hatte einen Gesprächsstoff: die Gebrüder De Vonkh. Selbst der hart- gesottene Anwalt war von Abels Haltung und Handlung arigetan, wenngleich sein Kommentar ohne den gewohnten weltmän- nisch spöttischen Ton nicht auskam. „Ja, das ist mir in meiner ganzen Praxis noch nicht vorgekommen. Da existiert dieser Bruder Abel wirklich, erscheint im letzten Augenblick wie eine gute Fee, opfert sein bescheidenes Vermögen, um sein Brüder- chen herauszuhauen, schluckt als Schluß effekt Pauls Urkundenfälschung, ohne mit der Wimper zu zucken, und wirft meine ganze Kriminalpsychologie glatt über den Haufen.“ g Der Knabe Roger streichelte in einer Art Singsang des Vaters Seidenjacke.„Du lieber, lieber Sormtagsrock. Du lieber, lieber Sonntagsrock.. 5 5 „Das muß ein wahrhaft guter Mersch sein“, sagte Marie. „Das müßte ein wahrhaft guter Mensch sein“, verbesserte Gabriel.„Aber ich kann mir nicht helfen— er ist mir nicht Sanz geheuer.“ e Freilas emaligen eiherr v frenbürge „Daß ein guter Mensch dir nicht gem geheuer ist, verstehe ich ausgezeichnet“ „Weil ich ein so exemplarischer Bösewi bin?“ fragte Gabriel belustigt.„Wäre es das„Müncher so müßte ein wahrhaft guter Mensch ele! unden 1 ein bißchen komisch auf mich wirken. Brü- utschen — der Abel aber. 5 95 „Du lieber, lieber Sonntags rock hernpart Salig Roger. 1 Was hast du nur mit dem lieben, Heben ade Sonntagsrock, kleiner Affe?“ fragte ihn dete Sozial Vater. u die D. „Du bist nur lieb im lieben, lieben Son em gern tagsrock, Papa.“ 1 n Naters „Verstehst du das, Marie?“ 5 8 „Natürlich versteh ich das, Gabriel. Nu am Sonntagvormittag, wenn du de 2 rock trägst, hast du etwas Zeit flir d Sohn, Und dabei Sie brach ab. ſteundsch⸗ „Und dabei tu ich es doch nur aus Be ichen G quemlichkeit und bin nur bier, wWeil en pride Sonntagvormittag die Leute unseres Kreises beigen. ihre stupiden Anstandsbesuche machen. Das Montres meinst du doch?“ 5 1 Ant „Ja, das meine ich. Denn meinethalbel 1 bist du auf keinen Fall hier.“ tab Anden n „Oh, ich freue mich von einem Sonn 1 mit z vormittag auf den andern, dich sticken“ fiättsleut sehen, Marie!“ f. men „Solange ich sticke, brauche ich nicht au bers zuschauen.“ bezug „Dankes, antwortete Gabriel und 800 8 den Kopf. Die Hausglocke schellte. 1 5 en, schon wird ein vorbildliches Familienle 55 355 gestört.“ Er hob Roger vom Schoß. 175 20 „Warum darf ich nicht bei dir Sitze ſirends bleiben?“ protestierte der Knabe. 4 r „Weil wir Männer den werten 415 5 0 stehend zu empfangen haben, nach dem 1 angenehmen Gesetz der Höflichkeit, m dach Sohn.“ 5 4 Rt und „Aber dann laß ihn doch gar nicht erst 5 Steg in, Papa!“ eug 1 Fortsetzung folgt ameri in See