Nr. f enusgeber: Rannheimer hrorgen f ellas. Druck: Mannheimer Groß- IN bekerel. Verlagsleitung: H. Bauser. ſen etredakteur: E. F. von Schilling; el.: Dr. K. Ackermann; Politik: In poi, p. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. Aschenger Feuillet: w. Gilles, K. Heinz: 1. al: d. L. Eberhardt: Kommunal: ch. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Mannheimer r Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 3¾8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2, 80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 PN zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen = 5 f zemeng⸗ a 3 8 3 turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer Autoren ue: 5 3 N sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- ie Ant. p. 1 8 8 liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; dan 0„ Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., werbg.: C. Faust. Beli Nichterscheinen Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. 5 5 e Pet heim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf dett. 5 e 185 3 8 6 2 2— Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- W 4 80 016, Sshafe„Nr. 2 nabhängige Zeitung Badens und der Pfalz verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. ehalt n„ Vebe 3 1 Jahrgang/ Nr. 222/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 24. September 1933 Sehe— erer Ha Rund at ein 2 Paß- und Visumszwang sol achtun II ch r. 4 Eine Empfehlung der Beratenden Versammlung des Europarates in Straßburg burg beschloß am Mittwoch einstimmig, ie die Minister noch entscheiden müssen. anlaß zu diesem Schritt des Europa- laments war eine Intervention der Bun- fegierung, die im Sommer für alle Staa- der Europäischen Wirtschaftsunion den Fumzwang aufhob und die Gegenseitigkeit er Mabnahme vorschlug. Ein erster ritt zur Verwirklichung dieses Vorschla- die Abschaffung von Durchreisevisa und Aggt zich stenlose Ausgabe von Einreisevisa sein. 1. Saiter müßte dann der Paßzwang fortfal- Passe sollten durch persönliche Aus- eise, wWie etwa Führerschein und Kenn- en, ersetzt werden. „ Schalt Dem Ministerrat wurde ferner eine Liste 5 attebe n Waren angekündigt, die dann ohne Zoll die Grenzen mitgenommen werden men. Dazu sollen gehören: Bekleidung d Juwelen, Fahrräder und Sportartikel, meras, Radioapparate und Schreibmaschi- comme en. Außerdem sollte nach der Empfehlung ich, eier Versammlung gestattet werden, Waren Wert von 20 Dollar, die im Ausland ein- Under gaukt wurden, zollfrei über die Grenzen eichenſ bringen. Ferner müßte die Aus- und gt. de bakuhr von 250 Zigaretten, zwei Liter Wein egissen er Branntwein und eines halben Liters Chr. 5. Keine Ueberraschung durch die Franzosen in Rom Rom.,(dpa) Frankreich hat, wie am Mitt- Schülehoch von unterrichteter Seite in Rom ver- tellt bautete, die Partner der in Rom zur Zeit pielen genden Sechs-Mächte- Konferenz für die elte Aropalische Gemeinschaft nicht mit neuen Pian foorschlägen Überrascht. Vor Konferenz- r Beißeginn war die Vermutung geäußert wor- Mit hen, daß Frankreich von den für die Tagung h Rom gesteckten Zielen abweichen werde. der kranzösische Chefdelegierte Botschafter hugves Pu par o, legte dem Lenkungs⸗ „Mar- asschu der Konferenz, dem nur die Dele- ö Etionschefs mit ihren engsten Mitarbeitern die Bae agenören, am Mittwoch den Standpunkt embel aner Regierung dar. zäre dn Per Lenkungsausschuß bildete am Mitt- en Ait och einen Wirtschafts- und einen Verfas- ngsausschußg. Der Wirtschaftsausschuß Wird usch in erster Linie mit den Plänen für die hakkung eines gemeinsamen Marktes be- nen missen. Vielsel Ute mi ne d MON EN. teresse. e be- issen— 3 5. Ilitt en diel Bonn. Die Deutsche Partei wies am Mitt- mien de alle Berichte über eine mögliche Kurs- te mierung zurück. Die Deutsche Partei bekenne Ac auch nach der Wahl ausdrücklich zu der herigen Außenpolitik der Bundesregierung ad des Bundeskanzlers. aus Wiedemann, hat den Frankfurter Ober- ſirgermeister, Dr. Walter Kolb, und mehrere treter der Frankfurter Stadtverwaltung ein- „laden, im Oktober an den Lucas-Cranach- Et es h. flerlichkeiten in Weimar teilzunehmen. Wolfgang Enzweihingen. Die Kirchengemeinde von dweihingen(Württemberg) hat in einer Ein- de an die vier Hohen Kommissare erneut um e Freilassung des in Spandau inhaftierten maligen Reichsaußenministers Konstantin eiherr von Neurath gebeten. Neurath ist enbürger der Gemeinde Enzweihingen. München. Der bayerische Landtag hat am woch mit großer Mehrheit die vom Gesamt- schen Block BHE wiederholt beantragte nkührung eines Freiwilligen Arbeitsdienstes gen die Stimmen des BHE und einiger hernpartei- Abgeordneter abgelehnt. Saarbrücen. Die drei im Saarland nicht 1 die deut- — cht gan met. se wich e es das „ griechische Ministerpräsident, 5 famargchall Alexander Papagos, traf am loch in Begleitung von Außenminister ephanos Stephanopulos zu einem viertägigen ſündschaftsbesuch in Rom ein. Die grie- 5 ichen Gäste wurden vom italienischen Mini- weil a eerpräsſdenten Giuseppe Pella willkommen Kreises neigen. nen, Daß Montreal. Der frühere französische Minister- lsident, Antoine Pinay, kam am Dienstag in ethalben entreal an, wo er mit einer„privaten“ Reise ich Kanada und die Vereinigten Staaten sonntag. Aanen will. Er beabsichtigt, in engeren Kon- icken A i mit kanadischen und amerikanischen Ge- i lüttsleuten und Regierungsvertretern zu amen und hofft, eine Vergrößerung der derixanischen Unterstützung für Frankreich beeug auf den Krieg in Indochina zu deichen. Aoskau. Die Sowjetunion gestattete einigen Ferikanischen Diplomaten eine Reise in die der für alle Ausländer hermetisch verschlos- zen Lentral-asiatischen Sowietrepupliken, hrend sich in der sowjetischen Hauptstadt kenäckig das Gerücht hält, daß im kommen- Jahr ein allgemeiner Touristenverkehr in Sowjetunion gestattet werde. Secul. Die von einem nordkoreanischen Pilo- nech Südkorea geflogene Mid 15 ist zer- und zur Ueberführung nach den Vereinig- Staaten in ein amerikanisches Transport- zeug verpackt worden, teilte ein Offizier amerikanischen Luftstreitkräfte am Diens- in Seoul mit. p/dps icht aul⸗ icht eis ng folg Straßburg.(UP/dpa) Die Beratende Versammlung des Europarates in Straß- den Regierungen der Mitgliedstaaten die Beseitigung des Paß- und Visumzwanges zu empfehlen. Gleichzeitig erhob die Ver- zammlung die Forderung, die Zoll- und Warenbestimmungen im Grenzverkehr zu erleichtern. Der Beschluß ist in einer Empfehlung an den Ministerrat enthalten, über Toilettenwassers zollfrei sein. Darüber hin- aus sollte die Mitnahme von Banknoten in eigener Währung in Höhe von zehn eng- lischen Pfund gestattet werden. Die große Ost-West- Debatte des Europa- rats, an der fast 50 Abgeordnete aus den Mitgliedstaaten des Europarats von Island bis zur Türkei teilgenommen hatten, wurde in der Nacht zum Mittwoch mit einem Schlugwort Paul Henri Spaaks beendet. Spaak stellte das Deutschlandproblem wie- derum in den Mittelpunkt, als er erklärte: „Wir haben nur eine Wahl zu treffen: Ver- trauen oder Mißtrauen gegenüber Deutsch- land. Meine Entscheidung ist getroffen. Deutschland sagt heute: wir sind bereit, wirtschaftlich, militärisch und politisch mit dem Westen zusammenzuarbeiten. Ich er- greife diese Hand“. Spaak richtete an seine„sozialistischen Freunde in Deutschland“ die Mahnung, auch an dieser Konzeption mitzuarbeiten. Er sagte:„Ihr begnügt euch heute damit, durch den Willen fremder Mächte entwaffnet zu bleiben. Ich wäre als deutscher Sozialist nicht damit zufrieden“. Als der SDP-Dele- gierte Erler fragte, welcher sozialdemo- kratische Delegierte denn so etwas gesagt habe, fragte Spaak einerseits, ob von den Sowjets eine andere Lösung des deutschen Verteidigungsproblems akzeptiert werden könne als die EVG. Gegen eine National- armee in der NATO hätten sich die Deut- schen auch ausgesprochen, und eine andere Lösung gebe es nicht. 5 Schließlich rief Spaak aus:„Wenn es heute eine Verhandlungsmöglichkeit mit den Russen gibt, dann liegt es an unseren kon- struktiven Bemühungen um den Ausbau der westlichen Verteidigung“ Das Problem der Ostblockstaaten bezeichnete er als„eine der größten Tragödien der menschlichen Ge- schichte. Bei Verhandlungen mit den So- Wjets müsse man sich aber vorerst mit den dringendsten Fragen beschäftigen, die jetzt schon spruchreif sind und geklärt werden können, wie die Frage der deutschen Ein- heit und das Oesterreichproblem. Zoll- und Steuererleichterungen für Liebesgaben Bonn.(dpa) Die Bundesrepublik gewährt nach einer am Mittwoch in Bonn unter- zeichneten Vereinbarung Zoll- und Steuer- erleichterungen für die von der Arbeits- gemeinschaft skandinavischer Wohlfahrts- verbände(SKA) nach Deutschland ein- geführten Liebesgaben und Geschenksen- dungen. Der„SKAG“ gehören zur Zeit acht schwedische Wohlfahrtsverbände und eine dänische Wohlfahrtsorganisation an. Die norwegischen Hilfsorganisationen sind der Arbeitsgemeinschaft noch nicht beigetreten. Im Auftrag der Bundesregierung dankte Staatssekretär Bleek den skandinavischen Wohlfahrtsorganisationen für die große Hilfe und Opferbereitschaft, die sie in den schweren Jahren der Nachkriegszeit gezeigt haben und auch heute noch zeigen. England vielleicht eines Tages im Ministerrat der EVG Straßburg.(dpa/ UP) Der britische Staats- Sekretär, Anthony Nutting, erklärte dem Korrespondenten von dpa in Straßburg am Mittwochabend, er hoffe, es werde eines Tages dazu kommen, dag Großbritannien in den Ministerrat der EVG eintritt. Er sei je- doch nicht in der Lage, voreilige Berichte zu bestätigen oder zu dementieren, daß Großbritannien bereit sei, einen Sitz im Ministerrat der EVG einzunehmen. Er könne nicht über seine Erklärung vom Dienstag- abend hinausgehen, daß die Verbindung Großbritamniens mit der EVG enger sein werde als mit der Montanunion. Die Exekutive der englischen Labour- party beschloß am Mittwoch, Herbert Mor- 1 is on, den stellvertretenden Vorsitzenden der Labourfraktion im Unterhaus, wieder in die Parteiführung aufzunehmen, in die er anläßlich des letzten Parteitages nicht mehr gewählt worden war. Dieser Beschluß veran- laßte Aneurin Bevan, den Führer des linken Flügels der Partei, die Sitzung der Partei-Exekutive unter Protest zu verlassen. Zwei seiner Anhänger schlossen sich ihm an. Dieser Zwischenfall ereignete sich in einer Geheimsitzung des Exekutivausschusses der Labourparty, in der über die„Strategie“ der Partei beraten wurde. Dabei wurde beschlos- sen, dem Parteikongreß eine Satzungsande- rung zu empfehlen, durch die nicht allein der Fraktions vorsitzende der Partei, sondern auch sein Stellvertreter im Unterhaus auto- matisch Mitglied der Exekutive wird. Amerikanische Botschaft àn Peking und Pyongyang New Vork.(UP) Die Vereinigten Staaten haben am Mittwoch an die Regierungen in Peking und Pyongyang gleichlautende Bot- schaften gesandt, in denen den beiden kom- munistischen Regierungen mitgeteilt wurde, daß sie die Frage der Zuziehung von„Neu- tralen“ zu der koreanischen Friedens- konferenz beim ersten Zusammentreten der Konferenz aufwerfen könnten. Der Text die- ser Botschaften wurde in der Vormittags- sitzung der Generalversammlung der Ver- einten Nationen veröffentlicht. Die Botschaf- ten selber wurden durch Vermittlung Schwe- dens nach Pyongyang und Peking gesandt. Der Verfahrensausschuß der General- versammlung der Vereinten Nationen hat die Aufnahme der sowjetischen Abrüstungs- resolution in die Tagesordnung der General- versammlung beschlossen. Dänemark wählte neuen Reichstag Sozialisten erhielten die meisten Sitze Deutsche wieder vertreten Kopenhagen.(dpa/ UP) Zum dritten Male in diesem Jahr ging Dänemark am Dienstag zur Wahl und wählte einen Reichstag nach der neuen Verfassung, die nur noch eine Kammer vorsicht, ohne daß diese Wahlen eine klare Mehrheitsentscheidung brachten. Die Sozialdemokraten wurden mit 41,3 Pro- zent der gültigen Stimmen wieder stärkste Partei und erhalten im neuen Reichstag da- mit 74 Sitze, das sind— wie im alten Reichs- tag— zwei mehr als die Parteien der bis- herigen Regierungskoalition(Bauernpartei und Konservative) zusammen. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Hans Hedtoft, forderte sofort nach Be- kanntwerden des Wahlergebnisses den Rück- tritt der bisherigen Regierung. Jedoch zeigen die Parteichefs der Konservativen und Libe- ralen wenig Neigung zu überstürzten Ent- scheidungen. Sie erklären, daß die neue Situation sorgfältiger Prüfung bedarf, um Mittel und Wege eines Koalitionskabinetts auf breiterer Grundlage zu finden. Allgemein herrscht die Ansicht, daß die bisherige kon- Servativ-liberale Regierungskoalition nicht erneut wird. Man verweist allerdings darauf, daß die Radikal-Liberalen mit ihren 14 Sit- zen das Zünglein an der Waage sein Werden, ohne deren Mitarbeit weder die Links- noch die Rechtsgruppen eine Mehrheitsregierung pilden könnten. Der Kandidat der Deutschen Minderheit in Dänemark, Hans Schmidt(Oxbülh, wurde mit 9734 Stimmen gewählt. Zum erstenmal seit 1942 wird die Deutsche Min- derheit damit wieder im dänischen Reichs- tag vertreten sein. Der prozentuale Stimmen- anteil der Parteien ist folgender: Sozial- demokraten 41,3, Bauernpartei 23,1, Konser- vative 16,8, Liberale 7,8, Rechtsstaatspartei 3,5, Kommunisten 4,3, Unabhängige 2,7, Deutsche Minderheit 0,5. Die neue Kammer Folketing) hat 179 Ab⸗ geordnete, davon wurden am Dienstag 175 gewählt. Von den restlichen vier Sitzen, die auf Grönland und die Farör-Inseln entfal- len, wurden zwei schon im August ermittelt, die zwei anderen werden im Oktober ge- wählt. Das neue Parlament tritt erstmals — wie der neue deutsche Bundestag und das französische Parlament— am 6. Oktober zusammen. Im Wahlkampf standen innerpolitische Fragen im Vordergrund. Das einzige wich- tige außenpolitische Problem, an dem sich die Gemüter erhitzten, ist die Zugehörigkeit Dänemarks zum Nordatlantikpakt. Doch ist in diesem Punkte mit keiner Kursschwen⸗ kung zu rechnen, da sich die drei großen Par- teien über die Notwendigkeit einer starken Verteidigung einig sind. Ausgesprochene Gegner der NATO sind die Kommunisten und die Radikal-Liberalen. N Professor Hallstein ist der Vertreter der Bundesrepublik bei der augenblichlicn in Rom stattfindenden Konferenz von Delegationen der sechs Mon- tanländer, bei der ein Vertragsentwurf für die Bildung einer europdischen politischen Ge- meinschaft ausgearbeitet werden soll. Neben Professor Hallstein(Bildmitte) nehmen an der Konferenz teil: der stellvertretende Ilucemburgische Außenminister, Maſerus, der den Vorsitz führt, für Frankreich Botschafter Foudues- Du par e, Staatssekretär Benbenut i für Italien, der stellvertretende holländische Außenminister, van Star- e en bo urg, und der Belgier de Staereke. dpa-Bild Acht Forderungen an den DGB Einzelheiten aus dem Brief der christlichen Arbeiterverbände Hamburg. dpa/UP) Am Mittwoch wurden Einzelheiten über den Inhalt des Schreibens bekannt, das am vergangenen Donnerstag dem Vorsitzenden des Deutschen Gewerk- schaftsbundes im Namen der christl. Arbeit- nehmerorganisationen überreicht wurde. Da- nach Halten die Sozialausschüsse der ODU, die kathol. und evangel. Arbeiterver- eine und weitere christlich-soziale Vereini- gungen, unter der Voraussetzung, daß der PGB zu einer Ueberprüfung und Aenderung seiner Gesamthaltung zu Staat, Gesellschaft und Wirtschaft bereit ist, folgende Reformen für notwendig: 1. Vor der Einberufung eines Kongresses sollen drei Persönlichkeiten aus den Reihen der christlichen Arbeitnehmerschaft zusätz- ich in den Bundesvorstand des DGB koop- tiert werden. 2. Unbeschadet der Notwendigkeit, daß der eine oder andere Landesbezirk von Per- sönlichkeiten aus der christlichen Arbeit- nehmerschaft geführt werden muß, sollen in die Vorstände der Landesverbände zusätz- lich mindestens je zwei Mitglieder aus die- sen Reihen kooptiert werden. 3. Dasselbe gilt für die Vorstände der In- dustriegewerkschaften auf Orts-, Bezirks- und Bundesebene, Wo zur Gewährleistung eines gebührenden Einflusses ebenfalls zu- sätzlich Mitglieder aus den Reihen der christ- lichen Arbeitnehmerschaft kooptiert werden sollen. 4. In die Redaktionen der Zeitungen und Zeitschriften des DGB, die Organe der In- dustriegewerkschaften und in das Wirt- schaftswissenschaftliche Institut des DGB sollen sachverständige Mitglieder der christ- lichen Arbeitnehmerschaft berufen werden. 5. Für die Schulungs- und Bildungsarbeit soll ein paritätischer Ausschuß gebildet wer- den, der über Lehrpläne und Berufung der Lehrkräfte entscheidet. 6. Ein paritätisches Schiedsgericht soll ein- gerichtet werden, um Verstöße gegen die parteipolitische Neutralität zu unterbinden. 7. Die Mitglieder der christlichen Arbeit- nehmerorganisationen sollen sich als Frak- tion zusammenschließen. Dieser Zusammen- „Gültigkeit des Konkordats umstritten“ Scharfe Antwort Dr. Maiers an den Bundeskanzler Stuttgart.(UP) Ministerpräsident Dr. Rein- hold Mailer hat dem Bundeskanzler am Mittwoch auf den Brief geantwortet, in dem Dr. Adenauer die Anerkennung des Reichskonkordats ohne Einschränkungen ge- fordert hatte. Dr. Maier bezeichnet den Standpunkt des Bundeskanzlers als„außer- gewöhnlich rigoros“. Die Rechtsfrage, ob das Reichskonkordat des Jahres 1933 Geltung habe, sei umstritten. Erst nach dem Vorliegen einer höchstrichterlichen Entscheidung könne in dieser Frage ein fester Rechtsboden ge- wonnen werden. Dr. Maier stellt in diesem Schreiben an Adenauer fest:„Im Interesse des inneren Friedens ist es zu bedauern, in der Frage des Reichskonkordats, so wie Sie es tun, eine absolute Beurteilung verfrüht vorzunehmen, es sei denn, daß man gewillt ist, die Rechtsfrage rein politisch— mit der Gefahr der Einseitigkeit— zu entscheiden.“ Dr. Maier wiederholte seinen Standpunkt, daß die Verfassungsfragen keine Ange- legenheit der Landesregierung, sondern der Landesversammlung seien. Er schloß seinen Brief mit der Erklärung:„Ich persönlich werde mich dem geistigen Joch, welches durch Ihre Entscheidung über Baden- Würt⸗ temberg und über das ganze Bundesgebiet ohne Not verhängt werden soll, und dessen Ausdehnung Sie auf das wiedervereinigte Deutschland ins Auge fassen, weder als Poli- tiker, in gleich welcher Position, noch als Staatsbürger, je einmal beugen.“ Günstiger Verlauf der Koalitions- verhandlungen Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.). Die interfrak- tionellen Verhandlungen über eine Regie- rungsumbildung in Baden- Württemberg wurden am Mittwoch unter Leitung von Präsident Dr. Neinhaus(CDU) fortge- setzt. Die Kommissionen der Regierungspar- teien und der CDU berieten die Vorschläge der Expertenkommission zur Ueberwindung der sachlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien. Dr. Neinhaus be- zeichnete die Vorschläge als eine brauchbare Basis für die Fortsetzung der Verhandlun- gen. Nunmehr würden sich die Fraktionen der Verfassungsversammlung mit den Ein- zelfragen befassen. Ueber Umfang und per- sonelle Zusammensetzung der neuen Landes- 4 sei bisher noch nicht beraten wor- en. i schluß müsse vom DGB satzungsgemäß an- erkannt werden. 8. Ueber die Zusammenarbeit mit den internationalen Gewerkschafts organisationen müsse es zu einer Vereinbarung kommen. Der Brief wurde von Jakob Kaiser, Karl Arnold, Johannes Albers, Josef Gockeln, Dr. H. J. Schmitt, Johannes Even, Heinrich Voß und Hubert Jipp unterschrieben. Er wird dem Bundesausschuß, dem zweithöch- sten Gremium des DGB, vorliegen, der zum 30. September einberufen wurde. Maßgebende Mitglieder des DGB erklär- ten am Mittwoch in Bonn, Vorstand und Bundesausschuß des DGB seien nicht be- fugt, über Fragen von solcher Tragweite zu entscheiden. Das sei einzig und allein Sache des Gewerkschaftskongresses, der aus 420 ordentlich gewählten Delegierten besteht. Der Delegiertenkongreß könne nur dann zu einer Sondersitzung einberufen werden, wenn die Hälfte der dem DGB angeschlos- senen Industriegewerkschaften diesen Wunsch außert, oder wenn die Sitzung von Dele- gierten gefordert wird, die die Hälfte aller Mitglieder des DGB, also drei Millionen, repräsentieren. Faure will das Defizit des fran- zösischen Staatshaushalts verringern Paris.(dpa) Der jetzt fertiggestellte fran- zö6sische Budget- Vorentwurf für das Jahr 1954 sieht, wie Finanzminister Faure in Paris mitteilte, Ausgaben in Höhe von hoch- stens 3700 Milliarden Francs(rund 44 Mil- liarden Mark) und Einnahmen in Höhe von 3100 Milliarden Francs vor. Damit würden die Ausgaben zum ersten Male seit Jahren geringer als die des Vorjahres ausfallen. Die Verringerung des Defizits von etwa 850 Mil- liarden Frames im laufenden Jahr auf 600 Milllarden wurde durch die weitgehende Streichung der Posten für Investitionen im staatlichen Wirtschaftssektor erzielt. Diese Betriebe sollen sich, falls Faure seine Pläne durchsetzt, in Zukunft für ihre Investitions- vorhaben an den privaten Kapitalmarkt Wenden. Oesterreich richtete eine neue Note an die Sowjetunion Wien.(UP) Oesterreich hat die Sowiet- union am Mittwoch in einer neuen Note darum gebeten, ihren Widerstand gegen den Abschluß des österreichischen Staatsvertra- ges aufzugeben. In der Note, die dem sowjie- tischen Botschafter und Hochkommissar, IIjitschew, am Mittwoch überreicht wurde, weist die österreichische Regierung darauf hin, daß sie der sowjetischen Forde- rung vom 28. August auf Verzicht auf den sogenannten„Kurzvertrag“ schon entspro- chen habe, obwohl dieser Vertrag für Oester- reich den Vorteil hätte, daß er keine weiteren wirtschaftlichen Belastungen vorsieht. Konferenz amerikanischer Diplomaten begann in Wien Wien. Eine dreitägige Konferenz von sie- ben amerikanischen Botschaftern in europa- ischen Ländern, davon fünf hinter dem Eisernen Vorhang, hat in Wien begonnen. Sie findet unter dem Vorsitz des Leiters der Europa- Abteilung im amerikenischen Außen- ministerium, Livingston Merchant, statt und hat u. a. die Wiederaufnahme der diplo- matischen Beziehungen zwischen den USA und Bulgarien zum Thema. Unter den Kon- ferenzteilnehmern befindet sich der ameri- kanische Hohe Kommissar in Deutschland, Botschafter Dr. James B. Conant. Selte 2 MORGEN Donnerstag, 24. September 1953 1 222 1 8 Nehru will mit Rotchina über Tihe Lobe EN Gedanken zur Parlamentsreform ware e e 6 Neu Delhi.(OP) Der indische Prem Mrs. L. Kommentar 1 Paul Löbe schlägt einen neuen Arbeitsrhythmus für den Bundestag vor. 5 1 ehr u, 2b 110 uin 32 Donnerstag, 24. September 1953 Ein Ausschuß nur Deutscher Ausschuß für das Er- zlehungs- und Bildungswesen— dieses Gremium trat gestern in Bonn zum ersten Male zusammen. Der Bundespräsident und der Bundesminister des Innern waren Als Taufpaten dabei. Eine Stelle mehr, die sich künftig um die Erziehung unserer Kin- der kümmern soll? Es gibt doch gerade ge- nug davon. Immer schon, vollends aber nach dem Krieg, ist im Schulwesen viel herumexperimentiert worden, manchmal so Viel, daß die Stetigkeit des Unterrichts dar- unter zu leiden drohte. Alle kulturellen Fragen— und dazu gehören auch Erziehung und Unterricht— sind nach dem Grund- gesetz in der Bundesrepublik Sache der Länder. Eine einheitliche Bundesautorität fehlt. Von vielen ist sie schmerzlich ver- mißt worden. Das gilt besonders für die Kinder und ihre Eltern, die aus beruflichen Gründen ihren Wohnsitz von einem Bundes- land ins andere verlegen mußten und dann jedesmal Sorgen mit dem Anschluß an eine neue Schule hatten. Das hat schon dazu geführt, daß große Städte besondere Schu- len für von auswärts zugezogene Kinder ein- richteten Aber so etwas kann sich allen- Falls der Stadtstaat Hamburg leisten, nicht Aber ein Bundesland wie das unsere, in dem die Leidtragenden weit verstreut leben. Mag auch die Zahl solcher Fälle im Ver- gleich mit der gesamten schulpflichtigen Ju- Send klein sein, so wurde hier doch eine ernste Sorge vorgebracht, die nicht nur An- liegen von Menschen ist, die schlechterdings Alles vereinheitlicht haben wollen. Unser Staatssystem mit der Länderhoheit im Kul- turwesen gründet sich ja darauf, daß die Landschaften und die in ihnen lebenden Menschen tatsächlich verschieden sind, an verschiedenartigen Gewohnheiten hängen, weil sie unterschiedlich natürliche Lebens- bedingungene eund eine anders verlaufene Geschichte haben. Indessen ging, was wir auf dem Schulwesen nach dem Krieg erleb- ten, über die naturgegebenen Unterschiede hinaus. In jedem Land hatten die jeweils maßgeblichen Männer ihre eigenen Vorstel- lungen und versuchten nun, sie mit Hilfe der ibnen gegebenen Machtvollkommenhei- ten zu verwirklichen. Dadurch wuchs das Uebel— aber wir wollen einmal zugeben, es War nicht nur ein Uebel: Ueberall ist man der Meinung, daß in unserem Schulwesen, ob man die Volksschulen oder die höheren Schulen nennt, vieles nicht stimmt und re- formbedürftig ist. Die Schule wird einem ungeheuer gewachsenen Wissensstoff einfach nicht fertig. Nicht allein die Schüler werden dadurch überfordert, auch das Vermögen der Lehrer, mehr als Vermittler eines Pensums zu sein, nämlich Erzieher, die einen mensch- lichen Eindruck hinterlassen, wird verschüt- tet. Unter dem Experimentieren mag der Un- terricht zuweilen ebenfalls gelitten haben, deswegen braucht man aber nicht zu leug- nen, daß es sine Notwendigkeit zum Suchen nach neuf Fegen gab und gibt. Die vielen Reformversuche haben inzwischen Erfah- rumgsmaterial geliefert. Wenig wäre gewon- nen, wenn man jetzt einen der Reformer zum Bundeskultusminister machte und ihm sozusagen freie Hand ließe, sein Stecken- pferd durchs ganze Bundesgebiet zu reiten. Es sel denn, man fände dafür, ohne Rück- sicht auf Parteientaktik, eine wirklich über- legene Persönlichkeit. Da fängt nun die Aufgabe des neuen Aus- schusses in Bonn an. Er hat keine Voll- macht, von sich aus etwas zu unternehmen. Es ist ein Beirat, dem angesehene Männer des geistigen Lebens(nicht nur Berufspäda- gogen) angehören. Sie können nur ihren Wohlbegründeten Rat geben. Das bedeutet Aber auch, daß sie unbefangen alles studie- ren und prüfen können, was inzwischen unternommen worden ist. Und damit können sie helfen, die Periode des Experimentierens nach mancherlei Kümmernissen zu einem guten Ende zu bringen. Dies alles ohne Scheuklappen. Nicht anders kann man den Wunsch des Bundespräsidenten verstehen, die Mitglieder des Ausschusses sdliten auch beobachten, was auf Schulen und Universi- täten der Sowjetzone vor sich geht. Weil Wir das Regime drüben im Ganzen gesehen ablehnen, ist damit noch nicht gesagt, es sei auch alles schlecht, was dort im Er- ziehungswesen versucht worden ist. Die Ver- einigung und Vereinheitlichung kommt kaum voran, wenn jeder nur das Seine für das Rechte hält. Das gilt innerhalb der Bundes- republik genau so wie für das ganze Deutsch- land, auf dessen Wiedervereinigung wir warten. Es ist ein Ausschuß nur, der in Bonm mit dieser Arbeit beginnt. Aber er hat vermutlich mehr dauerhafte Wirkungskraft als eine zufällig berufene Autorität, wenn es ihm gelingt, das Vertrauen zum machtlosen Wort, nämlich zum Geist, zu gewinnen, von dem Walter Dirks im Namen der Mitgliedei des Ausschusses beim ersten Zusammen- treten in Borm sprach. E. K. Auch Trittelwitz verliert die saarländische Staatsangehörigkeit Saarbrücken.(UP) Dem ehemaligen Land- rat von Homburg(Saar), Hermann Trit- tel witz, der über die Landesliste der SPD von feinland-Pfalz in den Bundestag ge- Wählt wurde, ist nach einer Mitteilung des saarländischen Innem ministeriums am Mitt- woch mit Wirkung vom 19. September die saarländische Staatsangehörigkeit aberkannt Worden. Reuter mußte umkehren Mölln.(dpa) Auf seiner Fahrt zum Deutschen Städtetag in Hamburg ließ die Volkspolizei den Präsidenten des Städte- tages und Regierenden Bürgermeister von Berlin Ernst Reuter am Mittwochabend an der Zonengrenze bei Horst-Lauenburg nicht passieren Dies geht aus übereinstimmen- den Berichten mehrerer Interzonenreisender hervor Als Begründung ihres Bescheids hätten die Volkspolizisten angegeben, daß der Interzonenpaß Reuters unvollständig sei. Die Angabe von Straße und Hausnummer habe gefehlt. Reuter sei darauſmin nach Westberlin zurückgefahren. Bonn. Der„Zweite deutsche Bundestag“ veröffentlicht am Mittwoch seine erste Tagesordnung. Sie enthält vier Punkte für den 6. Oktober: 1. Eröffnung der Sitzung durch den Alterspräsidenten und Namens- aufruf der Abgeordneten; 2. Wahl des Prä- sidenten; 3. Amtsübernahme durch den Prä- sidenten; 4. Wahl der Stellvertreter des Prä- sidenten und der Schriftführer. Mit dieser offiziellen Arbeitsaufnahme nach einer kur- zen Atempause dürfte die deutsche Innen- politik wieder auf Touren kommen. Eine der ersten und vielleicht wichtig- sten Aufgaben des Parlamentes wird die Reform seiner Geschäftsordnung sein. Das Wort von der Parlamentsreform geistert schon lange durch das Bundeshaus. Die Vorstellungen über das, was man wirklich Will, sind allerdings noch etwas vage. Eine ungefähre Richtung zeigt das Gutachten, das der bisherige Alterspräsident des Bundes- tages und frühere Präsident des deutschen Reichstages Paul Löbe, jetzt den verschie- denen Bundestagsfraktionen zuleitete. Löbe schlägt darin einen völlig neuen Arbeits- rhythmus des Parlaments vor. Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse Bisher tagte der Bundestag meistens dreimal in der Woche von 13.30 bis 20.00 oder 21.00 Uhr. Vorher fanden am Vor- mittag die Ausschußsitzungen statt. Häufig begannen die Plenarsitzungen allerdings auch um 9.00 Uhr und währten manchmal 12 Stunden. An den Dienstagen waren die Fraktionssitzungen. Abgeordnete, die in Nord- oder Süddeutschland wohnten, ver- Vom Brennstoff bis Ulbrichts kritischer Bericht über von unserer Bonner Redaktion brachten dann zumeist einen Teil ihres Wochenends auf der Bahn. Aus diesem Zeitablauf ergab sich eine gefährliche Ueberlastung, die auf die gesamte Arbeit einwirkte. Loebe regt deshalb an, zu der bewährten Methode des Reichstags und des ehemaligen preußischen Landtags zurück- zukehren. Diese Parlamente tagten jeweils eine ganze Woche und hielten die nächste Woche sitzungsfrei. Die Morgenstunden könnten dann wieder den Ausschußsitzun- gen, die Abendstunden den Fraktions- sitzungen vorbehalten bleiben. Ausschüsse sollen Spiegelbild des Plenums sein Löbes zweite Anregung bezieht sich auf die Ausschüsse selbst. Während der Reichs- tag sich mit 15 Ausschüssen begnügte und für besondere Probleme Sonderausschüsse bildete, die nach Erledigung der Aufgabe wieder aufgelöst wurden. hatte der Bundes- tag gegen Ende der ersten Legislaturperiode die Zahl von 50 Ausschüssen erreicht. Ein zweiter Mißstand, den Löbe hervorhebt, er- gab sich aus der Konzentration bestimmter Interessenkreise. Einseitige Besetzung werde auch stets zu einseitigen Ergebnissen führen. Es sei richtiger, zu versuchen. auch schon in den kleineren Arbeitskreisen ein klares Spiegelbild des Plenums herzustellen. Dann brauche man die Vorlagen nicht durch drei oder vier Ausschüsse durchzupeitschen, wie das bislang der Fall war, und gewinne Zeit. Entlastung des Plenums Jene Anregungen aus Kreisen der CDV/ CSU, die darauf hinzielen, das Plenum stär- zur Zitronentunke die Wirtschaft in der Sowjetzone Von unserem Korrespondenten A. N. in Berlin Berlin, im September. Selbst die Mitglieder des Zentralkomitees der SED sollen betroffen gewesen sein, als der erste Sekretär der Partei, Walter U- bricht, auf der letzten Tagung dieses höchsten Gremiums der SED mit selbstkriti- scher Offenheit die wirkliche Lage der Wirt- schaft in der Sowjetzone schilderte, die in krassem Gegensatz zu der Propaganda der eben erst beendeten Leipziger Messe steht. Den größten Teil seiner mehrstündigen Rede, über die wir schon berichtet haben, verwandte Ulbricht darauf, um die für die Planwirt- schaft verantwortlichen Industrieministerien zu kritisieren,— angefangen von der unge- nügenden Brennstoffversorgung der Indu- striebetriebe bis zu den fehlenden Marinaden in Zitronentunke für die Bevölkerung.„Was die Arbeit der Leichtindustrie betrifft“, meinte Ulbricht,„so zeigt die Erfüllung des Planes im ersten Halbjahr mit nur 96,7 Pro- zent, daß etwas nicht in Ordnung ist“. Die bessere Versorgung der Bevölkerung sei nur möglich, wenn die Leichtindustrie ihre Pro- duktion steigere. Aber auch im dritten Vierteljahr werde der Plan des Warenumsatzes nicht erfüllt werden. Ulbricht machte dafür die leitenden Genossen in den zuständigen Ministerien und die Werkleiter in den Betrieben verant- wortlich, die die Kritik der Bevölkerung nur ungenügend beachten und die Wichtigkeit des neuen Kurses anscheinend unterschätzten. So fehle es an Stoffen für die Berufskleidung der Arbeiter und Bauern, an Bett- und Tisch- wäsche und Kinderkleidung. Die Bevölke- rung sei noch längst nicht mit der Konfek- tion zufrieden. Ulbricht stellte fest, daß die Schuhindustrie auf der Leipziger Messe„zum erstenmal“ sichtbare Zeichen eines Fort- schritts gezeigt hätte. Es sei jetzt notwendig, daß die Schuhindustrie die Umstellung der Maschinen auf moderne Leisten schnell be- ende und sich bemühe, entsprechend den Wünschen des Handels„Schuhe in allen Größen“ anzufertigen. Daß die Schuhe bes- serer Qualität noch 80 bis 100 Ostmark kosten, sagte er nicht. Einzelhandelsorgane seien von den Ver- tragsgerichten gezwungen worden, Waren abzunehmen, auch wenn der Liefertermin schon überschritten war oder die Waren nicht mehr dem Bedarf der Bevölkerung ent- sprachen. Durch diese Fehler werde die „Schlamperei“ noch unterstützt. Damit meinte er wohl die pelzgefütterten Stiefel, die der Käufer in der HO sieht, wenn er leichte Sommersandaletten kaufen will. Als vollkommen ungenügend bezeichnete Ul- bricht das Angebot an Eimern, Töpfen, EB“ bestecken, Rasierklingen, Fahrrädern und Elektrogeräten für den Haushalt(wozu auch Steckdosen und Bügeleisenschnüre gehören). Als Beispiel dafür, wohin die Ueberzen- tralisation des Handels in der Planwirt- schaft führt, nannte Ulbricht die Möbel- fabrik in Zeulenroda, die ihre Erzeugnisse an die Handelszentrale in Gera liefert, von der die Konsumgenossenschaft in Zeulenroda sie dann wieder erhält. In diesem Zusam- menhang machte er das bemerkenswerte Eingeständnis, daß die privaten Einzel- händler vielfach beweglicher seien als die Verkaufsstellenleiter der HO und des Kon- SlUrnis,. Der zurückgerufene Wegbereiter des Sozialismus machte bei der Behandlung der ökonomischen Fragen einige Vorschläge, die von den„kapitalistischen“ Kaufleuten seit Jahrzehnten beachtet werden und die sich scheinbar doch bewährt haben müssen. So sollen jetzt in der Sowjetzone auch wie- der in jedem Jahr Saison aus ver- kü ufe zugelassen und außerdem die Liste der Waren, die auf Ratenzahlungen erworben werden können, erweitert werden. Bisher galten Abzahlungsgeschäfte als aus- beuterische Machenschaften des Kapitalis- mus. Die SED ist jetzt auch dafür, daß die Betriebe ihre Erzeugnisse mit ihren Fabrik- marken versehen, damit die Bevölkerung weiß, von welchem Betrieb sie kauft. Als Ersatz für die Konkurrenz des kapitalisti- schen Wirtschaftssystems soll der Wettbe- werb der besseren Qualitat entfaltet werden. Für die Bevölkerung der Sowjetzone, die sich von der Verkündigung des neuen Kurses eine Verbesserung ihrer Lebens- haltung erhoffte, scheint der„Weg zum Wohlstand“ wie Ulbricht seine pessimisti- schen Ausführungen betitelte, doch noch sehr Weit zu sein. ker als politisches Forum herauszustellen und zu diesem Zweck zu entlasten. bezeich- net Löbe als einer ernsten Erwägung wert. Die Christlichen Demokraten hatten bereits vor den Wahlen die Ueberlegung angestellt, pei reinen Routinevorlagen oder unumstrit- tenen Gesetzen eine Lesung auszusparen. Dieses könne, so meinte der bisherige Alters- präsident, aber nur bei zweitrangigen Fra- gen geschehen. Die Geschäftsordnung müsse zulassen, daß das Plenum seinerseits festlege, ob in bestimmten Fällen nur die zweite und dritte Lesung stattfinden solle. Die Beschrän- kung der Redezeit ist nach Ansicht Löbes eine Frage der Selbstdisziplin, die sicherlich manchmal zu wünschen übriglassen werde Parlamentarischer Stil Im letzten Teil seines Gutachtens setzt sich Löbe mit der Meinungs- und Redefreiheit auseinander, die nicht„Schimpffreiheit“ be- deuten dürfe. Er verlangt von dem künfti- gen Präsidium energische Ordnungsmaß- nahmen, weil Zügellosigkeit auf die Dauer dem Ansehen des Bundestags zu sehr Ab- pruch tun würde. In dieser Angelegenheit ist es schon verschiedentlich zu internen Auseinandersetzungen gekommen. Löbe war immer der Auffassung, daß das Präsidium beispielsweise an spannungsgeladenen Tagen dem Kanzler, etwa den Kommunisten gegen- über, nicht jene Freiheit seiner Ausführun- gen gesichert habe, die ihm als Regierungs- chef und Abgeordneter zustehe. Durch die Wahl hat sich das Gesicht des Bundestags gewandelt. Dennoch dürfte in der aufleben den Debatte um die Parlamentsreform gerade das Problem der Zwischenrufe und des par- lamentarischen Stiles eine wesentliche Rolle spielen. Bundestagshaus muß erweitert werden Bonn.(UP/dpa) Für einen weiteren Aus- bau des Bundestagsgebäudes mußten jetzt 1,4 Millionen Mark bereitgestellt werden. Das unerwartet starke Anwachsen der CDU/ CSU-Fraktion von 146 auf 244 Abgeordnete macht ein neues Fraktionszimmer notwendig. Auch die SPD-Fraktion hat nach ihrem Zu- wachs in ihrem alten Versammlungsraum keinen ausreichenden Platz, der nur durch einen Neubau zu schaffen ist. Außerdem müssen für zahlreiche Abgeordnete neue Arbeitszimmer geschaffen werden. Der Neubau der britischen Botschaft in Bonn, der nach einer Bauzeit von anderthalb Jahren fertiggestellt worden ist, wird am 5. Oktober seiner Bestimmung übergeben werden. Die Baukosten wurden von der eng- lischen Regierung getragen. Mittwoch vor dem Staatenrat(Oberhaus d Parlaments) bekannt, daß die indische gierung die kommunistische Regierung 10 China zu einem Gespräch über die künfſigg Beziehungen zwischen Indien und Tibet ch geladen habe. Der Premier betonte, daß seg Regierung bei einem solchen Gespräch nerlei territoriale Fragen anschneiden wert Es handele sich lediglich darum, auf Gru „recht unerfreulicher Vorfälle“ in der% gangenheit verschiedene Probleme der ziehungen zwischen Indien und Tibet zug. örtern, die sich auf den Handel, sowie a gewisse Regelungen im beiderseitigen Po, und Telegraphenverkehr beziehen. ſestament ech dem g der ger amer! ſchaft geg Bei 68, benser w 650, geht halitan 1 bas sind 2 ende. Auf ein baten sän gachdem dausneub: Aufständische in Indonesien wollen abhängigen mohammedanischen Sta. Amsterdam.(dpa) In Atjen auf Negftaren. P Sumatra kam es am Dienstag zu eingſbeister de regelrechten Aufstand bewaffneter Verbänbräbern b des Darul-Islam gegen die Regierung farmer m Djekarta, Die Aufständischen griffen e Richti Kasernen des indonesischen Heeres und dewöhnlic! Polizeiposten an und unterbrachen die Mullabakpfla bindungen zwischen Langsa, Leulabok Uichkeit, 8 Lho Seumawe. Sie ind mit primitiven du müssen chen, Lenzen, Schlag- und Stichwaffen end, der Waffnet. hünute he Als politisches Ziel verfolgen die auen Gei ständischen die Schaffung eines unabhägſtelle kleil gen mohammedanischen Staates. In Pj der Abges hat der Aufstand, wie die indonesische Nabſigte. Be richtenagentur„Antara“ berichtet, Verpſhre Arbe rung und Besorgnis ausgelöst. Mussadegh noch nicht abgeurteil! Teheran.(UP) Ein Sprecher der persischion ist d Regierung dementierte am Mittwoch in Iaanter Tod don veröffentlichte Berichte, dag der; stürzte Minister präsident, Mohammed Mi sade gh, zum Tode durch den Strang u Bei urteilt worden sei. Der Regierungsspret bzugskke versicherte, daß der Prozeß gegen Muſtetina al degh noch nicht begonnen habe. ane bish. Amtlich wurde am Mittwoch bekannt gſüh drei geben, daß zwischen dem 19. und 22. iserzeit tember insgesamt 1222 kommunistische Furie die tionäre sowie Anhänger des ehemalgſſinglings Minister präsidenten Mussadagh festgenifaren Ex men wurden. 5 5 5 Nach d Streikwelle in Italien asche J. Rom.(UP) Die italienischen Druckeſischen I arbeiter haben am Mittwochabend als gien Ve die Arbeit eingestellt und damit den Donnerstag angekündigten 24stündigen Hlunggesel neralstreik eröffnet. Auch zahlreiche andetwa 700 große Fabriken im Lande haben bereits dern bek. Pforten geschlossen und somit bereits lerbrenn offiziell von Mitternacht bis Mitter um eines dauernden Generalstreik begonnen. Peits fand stürmisch Junggesel Lorelei- Zwischenfall vor dem Landtage Rheinland-Pfalz verlängerte Abkommen über Forschungsinstitute Von unserem Korrespondenten Ft in Rheinland-Pfalz Mainz. In der ersten Sitzung des Land- tages von Rheinland-Pfalz nach den Parla- mentsferien stand am Mittwoch im Mittel- punkt des Interesses eine große Anfrage der SPD, die sich mit dem Verbot befaßte, durch das am 30. August einer sozialistischen Jugendgruppe mit 84 Teilnehmern aus euro- päischen Ländern das Betreten des Lorelei- Felsens untersagt worden war. Die Gruppe hätte in einer Feierstunde auf der Lorelei ihren Willen zu einem geeinten Europa be- kunden wollen. Der zuständige Landrat hatte das mit der Begründung verweigert, daß öfkentliche Versammlungen und Aufzüge nach den Bestimmungen des Versammlungsge- setzes des Bundes 48 Stunden vorher ange- meldet werden müßten. Innenminister Dr. Zimmer sagte jetzt vor dem Landtag, am 30. August seien an- läglich der Bundesjugendspiele weit über tausend Jugendliche auf dem Lorelei-Felsen gewesen; durch das Auftauchen der roten Fahnen der sozialistischen Gruppe seien die Anwesenden beunruhigt worden, weil es kurz zuvor im Juni auf dem selben Felsen Die Wachablösung in Prag Wirtschaftspolitik nach dem Muster des neuen Kurses in Moskau Wien, im September. Völlig überraschend wurde vor kurzem in Prag eine umfassende Umbildung der Re- gierung und des Parteidirektoriums voll- zogen, die offensichtlich darauf hinausläuft, der Häufung von Aemtern in einer Person, die seit dem Sturz Slanskys in der Tschecho- slowakei eingerissen war, ein Ende zu be- reiten. Man ist damit wieder zu einem alten Prinzip der Kommunistischen Partei zurück- gekehrt, nach dem die Partei die Regie- rung kontrollieren soll— ein Grundsata, von der in den letzten zwei Jahren nicht mehr die Rede sein konnte. Natürlich hat man die Trennung von Regierungs- und Parteifunktionen auch zum Anlaß einer Aus- bootung verschiedener Personen genommen, die anscheinend in den Augen Moskaus ver- sagt hatten. Vielleicht die interessanteste Aenderung hat sich in der inneren Verwaltung ergeben, Wo ein alter kommunistischer Kampe, Vac- lav Nosek, der seit 1945 ununterbrochen an der Spitze des Innen ministeriums gestanden hat, nunmehr ausgewechselt wurde, nachdem man ihm schon früher die Angelegenheiten der Sicherheitspolizei abgenommen hatte. Sein Nachfolger ist der bisherige Vize- premier Rudolf Barak, ein verhältnismäßig unbekannter Mann, der 1950 seine Partei- karriere als Vorsitzender des Kreis- Volks- rates von Brünn begann und seither rasch awanciert ist. Noch ein anderer kommunisti- scher Veteran ist unter den Opfern der jüng- sten Kabinettsumbildung, nämlich der bis- herige Finanzminister Kabesch, der als Fach- mann galt und in der Partei nicht hervor- trat, da er sich auf das Vertrauen Gottwalds stützen konnte, Der dritte Mann, der in der Versenkung verschwand, ist der bisherige Justizminister Dr. Rais, unter dessen Amts- zeit das neue Strafgesetzbuch nach Mos- Von unserem Korrespondenten W. O. in Wien kauer Muster ausgearbeitet und die großen Prozesse gegen Slansky und Konsorten ge- führt wurden. Man geht sicher nicht fehl, wenn man sagt, daß Rais in seiner Arbeit für das Regime zu weit ging. Anders wäre das jetzige Auftauchen verschiedener, seiner- zeit belasteter Männer nicht zu erklären. Immerhin kann Rais froh sein— vorläufig wenigstens— vor Aergerem verschont zu bleiben. Daß eine Aenderung in den verschiede- nen Würtschaftsministerien fällig war, wurde erwartet. Hatte doch zum Beisplel der Land- Wirtschaftsminister Nepomucky mit sehr grogen Schwierigkeiten zu tun, da die Auf- bringung von Versorgungsgütern immer wieder zu wünschen übrig lieg. Es war 80 Weit, daß das Gewerkschaftsorgan„Prace“ die zahlreichen Klagen aufgriff umd bekannt- gab, daß im Gebiet von Zlin die Hausfrauen sich frühmorgens um Brot anstellen müßten ohne es aber in jedem Fall zu erhalten. Das War aber kein Einzelfall— es fehlte an Gemüse, an Fett und Fleischwaren, an Milch und besonders an Zucker. Auf den Staats- gütern herrschte seit der neuen Politik in Rußland Unruhe und es kam zu zahlreichen Austrittsgesuchen, ja zu offenen Drohungen gegen die Funktionäre der Kolchosen. Die Ostrauer kommunistische Zeitung„Nova Svoboda“ erzählte etwa, daß in dem Dorf Hukowitz auf das Gerücht hin, der Umsturz sei nahe, die Bauern die Arbeit sein ließen und sich betranken. Aehnlich unbefriedigend war die Lage bei der Versorgung mit Brennstoffen, da trotz allen Aufrufen der Partei die Kohle- förderung zurückging und sich keine neuen Arbeiter fanden. Beide Minister, die man für diese Lage verantwortlich machte, wurden jetzt ihrer Posten enthoben. Die Wacheablösung in Prag hat allerdings auch noch den Zweck gehabt, die nichtkom- munistischen Mitläufer in der Regierung weitgehend auszuschalten. So wurde der frühere Sozialdemokrat Fierlinger auf den Posten eines Parlamentspräsidenten abge- schoben, wo er den Sozialisten Dr. John er- setzt, so daß künftighin nur noch ein Links- sozialist dem neuen Kabinett angehört. Be- sonders auffällig ist auch der Rückgang des slowakischen Einflusses; mehrere slowakische Minister wurden nicht wieder ernannt. In der kommunistischen Partei hat der bisherige stellvertretende Ministerpräsident Antonin Novotny den wichtigen Posten des ersten Sekretärs übernommen. Er ist dort kein Neuling; er gehörte schon seit 1951 dem Sekretariat der Partei an. Seine Mitarbeiter sind der frühere deutsche Abgeordnete Bruno Köhler, der als einer der engsten Mitarbeiter Gottwalds Leiter der Kaderabteilung der Partei war und auch die Anklage gegen Slansky und Konsorten formulierte. Er und noch ein zweiter waren längere Zeit schon bisher im Sekretariat gewesen, zwei weitere Mitglieder sind neu in diese Funktion auf- gestiegen. Die Delegierung des bisherigen Sicherheitsministers Bacilek zum Sekretär der slowakischen KP war eine dringende Notwendigkeit, da seit dem Sturz der alten kommunistischen Garnitur Clementis-Husak- Novomesky und dem Abgang Sirokys nach Prag niemand mehr da war, der sich der Partei in der Slowakei zuverlässig hätte an- nehmen können. 5 Aehnlich wie in der Sowjetunion, in Ungarn und in der deutschen Sowjetzone darf jetzt auch in der Tschechoslowakei ein neuer Kurs erwartet werden, insofern man nämlich auch hier die Konsumgüterproduk- tion steigern und die Landwirtschaft be- günstigen will. Wie weit dies ohne völliges Aufgeben des Systems der Kollektivwirt- schaft überhaupt möglich sein wird, muß erst die Zukunft zeigen. Deutsc den wähl annektiert zu Zusammenstößen zwischen der kom boren We nistischen FD und der Polizei gekom flämische sei. Auch die anschließende Unterremhltern he zwischen dem Führer der Jugendgruppe dem Landrat habe nicht erkennen lassen es sich um eine sozialistische Gruppe gel delt habe. Es sei außerordentlich peini daß Ausländer in Deutschland in eine ea een Situation gekommen seien, die Veranteſetegte v tung dafür trage aber in erster Linie Veranstalter, der es unterlassen habe 43 geplante Feierstunde anzumelden. Sinn habe, die Jugendarbeit einzueng dann sei das„der erste Schritt zum ne deutschen Polizeistaat“. dufend a über die Elektriflzierungspläne der Bun bahn teilte ein Sprecher des Wirtsche ministeriums mit, dag die Bundesbahn! Landesregierung in mehreren Verhand! gen seit 1951 ihre Pläne unterbreitet. Danach solle die im Ruhrgebiet beginn Jahren Elektrifizierung in drei bis vier Jahren H beobacht Remagen rheinland-pfälzisches Gebiet dationär reichen. Die Bundesbahn habe Interesse wohl die linke als auch die rechte Flfn einer strecke zu elektriflzieren; wenn die glei tige Elektriflzierung beider Strecken ff Abnahm ziell nicht möglich sein sollte, würde zun purchsck die linke Rheinstrecke elektrifiziert well Im Gebiet von Rheinland-Pfalz plane Bundesbahn außerdem die Elektriflziel nachdem hatten. der Strecken Mainz Ludwigshafen heim und Koblenz Trier. Ein 8 Der Landtag ratifizierte die Verlängell beitsgeri des Staatsabkommens der Länder der Ba aerkan desrepublik über die gemeinsame Fina betriebs rung wissenschaftlicher Forschungsinst g bis zum 1. April 1959. Die Verlängerung! im Juni auf einer gemeinsamen Konfelt e der Kultus- und Finanzminister der Lau hderset in Bonn vorgeschlagen worden. Nach bade Fir. Abkommen, das am 31. März 1949 geschlos wurde, werden in Baden- Württemberg!“ Arbeits! deutsche Hirnforschungsinstitut in Neuste) entfalter im Schwarzwald, das Frauenhofer- Instit ton sog Freiburg, das astronomische Recheninsd Das in Heidelberg sowie das Heiligenberg- I vide,& tut und in Rheinland-Pfalz das römif nlebspr germanische Zentralmuseum in Mainz kcmüssen den westdeutschen Ländern gemeinen getriebs finanziert. beobach Mit großer Mehrheit verabschiedete rätte, laut dpa— das Haus das Landesgesetz hegen die Einführung einer Höfeordnung in Bu lervorrf land-Pfalz. Es soll zur Sicherung der Voh Sorge 6 ernährung sowie zur Bildung und Erhalhf Jerschle gesunder und leistungsfähiger Höfe die!“ kräkte splitterung im Wege der Erbfolge oder uten v außerung verhindern und so die Erfolge h] ES deskultureller Maßnahmen auf die Dall grupper sichern. ung; ei zehnten Solidar: gerichte chätzu legierte gedank Profsessor Wenke Vorsitzender de Erziehungsausschusses Bonn. dpa) Der„Deutsche Ausschuß f, Erziehung und Bildung“, der sich am Die USA 8 tag in Bonn konstituiert hat, wählte ichen Ordinarius für Psychologie an der Tübngef chafte Universität. Professor Dr. Hans Wenken steiger seinem Vorsitzenden. Der Erziehung güte schuß wird am 26. Oktober zu seiner ese] ia Arbeitssitzung zusammentreten. teres 222/ Donnerstag, 24. September 1953 MORGEN as sonst noch geschah Mrs. Lena Maude Rankin aus Farmer (Illinois) hat ihrer Katze in ihrem tament 2 000 Dollar hinterlassen. Exst dem Tode der Katze soll das nach Ab- der Futterkosten übrigbleibende Geld amerikanischen Krebsforschungsgesell- kt gegeben werden. Bei 68,4 Jahren lag die durchschnittliche 0 hebenser wartung der Amerikaner im Jahre er Ja, geht aus einem Bericht der„Metro- ler Rahholitan Life Insurance Company“ hervor. sind 21 Jahre mehr als zur Jahrhundert- Wie 5 n Pqg * Auf einer Tabakpflanzung in Südrhodesien baten sämtliche farbige Arbeiter in Streik, len m gachdem bei Ausschachtungen für einen 1 Sti ausneubau von einem alten Friedhof stam- Anende Gebeine Zutage gefördert worden E Nah raren. Die Schwarzen versicherten, die 1 eitedeister der Toten trieben sich, aus ihren aueräbern befreit, auf der Farm umher. Dem mer meldeten die Neger als Beweis für Richtigkeit ihrer Behauptung eine un- nliche Zahl von Erkrankungen. Der bakpflanzer rechnete bereits mit der Mög- bok wiichkeit, seinen gesamten Betrieb schließen ven un müssen, da er keinen Eingeborenen mehr d, der noch arbeiten wollte. In letzter ute half ihm ein Medizinmann, der die öden Geister bannte, indem er um die Bau- elle kleine Feuer entzündete und die Seelen Abgeschiedenen wieder in die Gräber te. Beruhigt kehrten die Schwarzen an e Arbeitsstelle zurück. *. Verph trteil Die Teilnahme an der Zeremonie der Ver- ſidigung auf die Mau-Mau-Geheimorganisa- jon ist durch ein Sondergesetz in Kenia nter Todesstrafe gestellt worden. * ersisch in der Bei Ausschachtungsarbeiten für einen zugskanal stießen nahe bei der Via a am Rande von Bom Arbeiter auf e bisher unbekannte Katakombe, in der ch drei Sarkophage aus der römischen ser zeit, Bronze- Urnen, einige Münzen, ie die prachtvolle Marmorstatue eines ſünglings befanden. In den Sarkophagen n Krieger aus der Kaiserzeit beigesetzt. Nach dreitägiger Dauer ist der erste euro- zische Junggesellenkongreß in dem hollän- schen Dorf Grevenbicht mit dem feier- en Verbrennen zweier Puppen zu Ende gangen, die einen Junggesellen und eine Funggesellin darstellten, Nicht wenige der wa 700 Kongreßteilnehmer aus acht Län- ern bekundeten mit ihrem Applaus bei der erbrennung die Absicht, dem Junggesellen- m eines Tages Lebewohl zu sagen. Anderer- its kand aber der Holländer Van der Ven stürmischen Beifall, als er zu dem Thema unggesellentum sagte:„Verheiratet sein 2g ist gut, unverheiratet sein ist besser!“ * reits itte — lief euppe nden Jahres Gelegenheit, Namensänderungen assemHforzunehmen. 1 5 pe gels 5 110 Zwölf dänische Sekundaner stellten ihrem erantllathematiklehrer eine Zigarrenkiste, die 20 Linie erregte Wespen beherbergte, aufs Katheder. habe, der Ordinarius öffnete den Behälter in der . In Annahme, in ihm befinde sich die farbige SprelſFreide. Huf diesen Augenblick hatten Schü- er und Wespen nur gewartet: Arg zerstochen, urch kortgesetztes Um-sich-schlagen übel neizugerichtet, floh der Studienrat um Hilfe ufend auf den Korridor. Die Schüler wur- en der Anstalt verwiesen und durften erst der eine auswärtige Oberschule besuchen, dem die Eltern Bußegelder“ gezahlt en. . Die Schweizer Gletscher nehmen seit ren ständig ab. Von 100 im Jahre 1952 eobachteten Gletschern sind nur zwei tionär geblieben, wie die beiden Forscher prok. P. L. Mercanton und Prof. A. Renaud einer Studie über die Veränderungen in Schweizer Alpenwelt bekanntgaben. Die nahme des Gletschereises betrug im durchschnitt vierzehn Meter im Jahr. Moderne Krankheits-Behandlung Medizinische Wissenschaft im Dienst am Volk/ Anmerkungen zur Therapiewoche in Karlsruhe Inn Karlsruhe waren fast 6000 Aerzte aus Deutschland mit zahlreichen Gästen aus dem Auslande zur„Deutschen Therapie- woche“ versammelt, die seit fünf Jahren regelmäßig stattfindet, um den Blickpunkt des deutschen Arztes international zu er- weitern. Wenn man das Ergebnis dieses ärztlichen Kongresses kritisch überblickt, so ergibt sich ein recht befriedigendes Bild für die deutsche Medizin. Von den auslän- dischen Gästen, die aus vielen Ländern Europas und auch aus Amerika gekommen waren, wurde immer wieder die Gründ- lichkeit und die zuverlässige Arbeit der deutschen Wissenschaft betont. Auch seit Kriegsende hat die deutsche medizinische Forschung so vie! geschaffen, daß sie ihre seit langem anerkannte Weltgeltung wie der exreicht hat. Die sieben Kongreßtage umfaßten alle wesentlichen Spezialgebiete der Medizin. Es sollte dadurch dem praktizierenden Arzt der modernste Standpunkt in der Behand- lung aller Krankheiten vermittelt werden. Auhßerdem war es Aufgabe des Kongresses, die vielen verschiedenen Behandlungs- methoden zu prüfen und einen sachlichen Standpunkt dazu einzunehmen. Besonders wurde hervorgehoben, daß nicht jede Außenseitermethode Eingang in die wahre Medizin finden kann, auch wenn sie viel- fach in manchen Zeitschriften propagiert wird. Es ist Aufgabe der medizinischen Wissenschaft, dem Volke dadurch zu dienen, daß nur diejenigen Medikamente Anwen- dung finden, die sicher und gut gegen Krankheiten wirken, ohne andere Schädi- gungen hervorzurufen. Besondere Bedeutung hatten die Vor- träge und Diskussionen über die rheuma- tischen Krankheiten. Im Mittelpunkt dieses Themas standen Referate von Professoren aus New Vork(Dr. Murphy) und aus Wien Dr. Fellinger). Der Rheumatismus ist eine der am meisten verbreiteten Krankheiten, er umfaßt alle Berufs- und auch fast alle Altersklassen. Von entscheidender Bedeu- tung für die Behandlung ist die gründliche Beseitigung aller sogenannten Entzün- dungsherde, die die Medizin als Foci be- zeichnet. Solche Foci können an den Zäh- nen, den Mandeln, in den Harnwegen, der Gallenblase, den Nasennebenhöhlen usw. sitzen. Von diesen Entzündungsherden wer- den ununterbrochen oder auch schubweise Bakterien ins Blut abgegeben und stören dadurch das harmonische Zusammenwirken aller Organsysteme. Oft kann der Arzt einem rheumatischen Menschen helfen, wenn er die befallenen Zähne entfernen läßt oder wenn 2. B. eine gründliche Sanie- rung der Nasennebenhöhlen vorgenommen wird. Die rheumatische Krankheit kann da- mit schlagartig beseitigt werden. Bei schwereren Fällen müssen entsprechende Medikamente mit verwandt werden, die Medizinische Erfahrungen im Korea-Krieg Sterblichkeitsziffer unter den Verwundeten beträchtlich gesenkt Eine der größten Schwierigkeiten, denen sich das medizinische Korps der amerikani- schen Truppenverbände in Korea gegen- übersah, lag in der großen Primitivität des koreanischen Gesundheits- und Sanitäts- wesen. Die gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung war zu Anfang des Krieges denkbar schlecht, und eine akute Seuchen- gefahr bedrohte alle militärischen Unter- nehmungen. Ein Heer von Flüchtlingen, das die Straßen oft völlig blockierte, bildete einen wandernden Herd für Infektionskrankhei- ten. Dem Gesundheitsdienst der Armee ge- lang es jedoch bald, diese Flüchtlingstrecks unter medizinische Kontrolle zu bringen, so daß die Ausbreitung epidemischer Krank- heiten trotz aller Kriegsverheerungen heute in Korea weitaus geringer ist als je zuvor in der Geschichte dieses Landes. Dine besondere Leistung erzielte das medizinische Personal während der militäri- schen Operationen. Die Sterblichkeitsziffer unter den Verwundeten betrug durchschnitt- lich 2,3 Prozent gegenüber einer Sterblich- keitsquote von 4,5 Prozent im zwâieiten Weltkrieg und 8,1 Prozent im ersten Welt- krieg. Die Zahl der Verwundeten und Ver- letzten, die wieder zum Einsatz kamen, be- zweiten Weltkriegs. Besonders bedeutsam an diesen Erfolgen ist, daß sie mit einem wesentlich kleineren Aufgebot an medizinischem Personal er- reicht wurden als bei entsprechenden Trup- peneinsätzen im zweiten Weltkrieg. Ge- neralmajor George Armstrong. General- arzt der Armee und andere medizini- sche Sachverständige an der koreanischen Front schreiben diese besonderen Leistungen in. der Hauptsache sechs Faktoren zu: 1. dem Vorhandensein hochwirksamer Antibiotika wie Penicillin, Chloromycetin, Streptomycin und Terramyein; 2. dem Vor- handensein von genügend Blutkonserven auch in frontnahen Lazaretten seit Beginn der aktiven Feindseligkeiten; 3, der fahr- paren chirurgischen Klinik, die es ermög- chte, chirurgische Eingriffe in Weit grö- Berer Nähe der Front durchzuführen als je zuvor; 4. dem 1946 von der Armee gestar- teten Programm zur Ausbildung von Spezia- listen, das ihr die Möglichkeit gab, vor- geschobene Lazarette mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen; 5. dem Einsatz von Hubschraubern zum Abtransport der Ver- wuündeten; 6. den gut ausgerüsteten Lazaret- ten im japanischen Hinterland zusammen mit der Möglichkeit, die Patienten rasch da- hin abzutransportieren. sich auf 88 v. H. gegenüber 77 v. H., im Zu den Schwierigkeiten, die in den pri- mütiven koreanischen Verhältnissen lagen, kamen extreme Witterungsschwankungen. Die außerordentliche Hitze und Feuchtigkeit des Monats August beispielsweise stand in einem starken Kontrast zu der schneidenden Kälte der Wintermonate. Eine große Zahl der Ausfälle während der ersten winter- lichen Kampfhandlungen war auf Erfrie- rungen zurückzuführen. 5 Der ausgezeichnete Gesundheitszustand der jetzt noch in Korea stehenden Truppen SOWie der nach Hause zurückgekehrten Ein- heiten kann, zumal in Anbetracht der koreanischen Verhältnisse, die dem Sanitäts- personal der amerikanischen Armee die gr ten Probleme zu lösen gaben, als ein Be- weis der glänzenden Erfolge eines verbes- serten Sanitätskorps der Armee angesehen werden.(Aus„New Vork Times“) Bange Stunden in Nürnberg Schwerer Luftminen- Blindgänger In Nürnberg begann am Mittwoch- vormittag die eingehend vorbereitete Räu- mung des Wohngebietes um den Zwei Ton- nen schweren Luftminen- Blindgänger, der am Dienstag bei Bauarbeiten in der Nürn- berger Altstadt unmittelbar am Fuße der Burg gefunden war. Im Umkreis von drei- hundert Metern um die Fundstelle müssen Alle Häuser geräumt werden. 6 Die Stadtverwaltung hat etwa 50 Möbel wagen gemietet, mit denen das gesamte In- ventar von rund dreihundert betroffenen Familien in Sicherheit gebracht werden soll. Das Mobiliar wird in Schulhäuser und Turnhallen transportiert. Inzwischen sind Vorbereitungen getroffen, die mehr als tausend Einwohner der sogenannten Ge- fahrenzone I in Notunterkünften unterzu- bringen. Die Nürnberger Nothilfe hat die Versorgung der Evakuierten übernommen und richtet Verpflegungsstellen ein. Die bettlägerigen Kranken werden in Kranken- häuser eingeliefert.. Für die Räumung des Wohngebietes und die Sicherung wertvoller Kunst- und Kul- tur werke sind vom Katastrophenausschufßz der Stadt zwei Tage veranschlagt worden. In diesem Zeitraum hat die betroffene Be- völkerung die Möglichkeit, ihre Sachwerte in Sicherheit bringen zu lassen. Abwesende Familien des Gefahrengebietes werden über den Rundfunk aufgefordert, nach Hause zu- rückzukehren. Alle kulturhistorischen Ge- bäude, die in der Gefahrenzone liegen, dar- unter auch das Fembo-Haus mit dem wert- —— Keine Angst vor Produktivität in sehr beachtetes Urteil des Landesar- tsgerichtes Düsseldorf— II Sa 33/50— kannte die fristlose Kündigung eines jebsobmannes, der durch Beeinflussung ner Arbeitskollegen eine von der Betriebs- g angeordnete Produktionserhöhung zu hindern suchte. Der Betriebsobmann dersetzte sich mit dem billigen Argument, Firma verdiene schon bei 54 Stück genug. Als sich nach seinem Ausscheiden die mberg i Abeitsleistung der Leute im Betrieb frei a Neuste eattalten konnte, erhöhte sich die Fabrika- Instit ton sogar auf 90-100 Platten je Schicht. henind Das Einzelbeispiel spiegelt eine Tendenz ider, die nicht alleine dasteht und dem Be- ebspraktiker gut bekannt ist. Nicht selten üssen nämlich Meister, Obermeister und triebsleiter zu ihrem größten Kummer obachten, wie gerade ihre besten Arbeits- akte, die Spitzenleistungen erzielen, des- egen Unwillen bei ihren Arbeitskollegen wworrufen. Das Motiv liegt auf der Hand: ge der Uebrigen vor Mehrleistung und erschlechterung der Akkorde, wenn Spitzen- te die A krätte beweisen, daß die Akkorde einen oder buten Verdienst ermöglichen. 5 folgen] Es gibt auch noch andere Formen der die Dal ruppenweis bewußten Leistungszurücchal- ung; eine Erscheinung, die seit vielen Jahr- tenmten unter dem Motiv einer vorgeblichen olidarität auf eine Nivellierung der Leistung richtet ist, ganz im Gegensatz zur Hoch- chätzung des Arbeitspioniers in sOzialistisch esierten Ländern; entgegengesetzt auch dem . edanklichen Gemeingut der Arbeiter in SA, die dank eienr natürlichen wirtschaft- en Einstellung ebenso wie ihre Gewerk- chakten restlos anerkannt haben, daß die Fleigerung der Leistung ihnen selbst wieder ider des 8 i8schuß D. n Wirklichkeit sind auch bei uns die ressen gleichgelagert; Spitzenarbeiter 8 5 8 8 5 1 15 samtverbrauch zu nutzen dem Unternehmen und ühren Arbeits- kollegen, sie spornen zur Leistung an und erhöhen den Wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes und der gesamten Wirtschaft. Vom Sinn der Produktivitätssteigerung Irgendwo auf einer einsamen Insel sitzt ein Robinson. Er sammelt wahllos Früchte und fängt mit der Hand oder einer prüm- tiven Angel Fische, um damit seinen Hunger zu stillen. Schon wenn er die Früchte nach einem bestimmten Plan sammelt oder eine Kleine Fischreuse anlegt, steigert er die Pro- duktivität seiner Nahrungsmittelversorgung. Dabei kann er zu zwei verschiedenen Ver- besserungen kommen: er kann einmal die Zeit der Nahrungsmittelbeschaffung Verkür⸗ zen, zum anderen verbessert er dadurch seine Nahrung quantitativ und möglicher- weise auch qualitativ. 0 85 Darin liegt der Sinn jeglicher Produktivi- tätssteigerung. Man kann durch sie die Vor- aussetzungen für eine Arbeitszeitverkürzung schaffen oder man verwendet den Mehrerlös durch die eigene Arbeit dazu. um seinen Ge- heben. Da des Menschen Wünsche sich auf immer neue und bessere Dinge richten, kann objektiv für die Arbeits- zeitverkürzung nur wenis Raum bleiben. Produktivität und Frieden In einem Bericht des Internationalen Ar- beitsamtes(Genf) heißt es: 85 „Die bemerkenswerte Erhöhung der Fro- duktion je Kopf in den letzten beiden Jahr- hunderten beruht großenteils auf der Stei- gerung der Produktivität. Wir wünschen klar zum Ausdruck zu bringen, daß die Produk- tivität noch in starkem Umfang erhöht wer- den kann. Wir wünschen gleichfalls zu Unterstreichen, daß eine einzelne Verbesse- rung der Produktionsmethoden Aussicht hat, 5 das Lebensniveau radikal zu ändern. Je- der Fortschritt auf diesem Gebiet wird vielmehr das Resultat unzähliger kleiner Verbesserungen sein, die, mehr oder weni- ger unabhängig in zahlreichen Wirtschafts- zweigen eingeführt. vereint eine stetige fühlbare Produktionserhöhung sichern wer- den. Die Produktionserhöhung ist nötig, wenn wir den Frieden auf eine solide Basis stel- len wollen, wenn wir wollen, daß die Frei- heit in der Welt regiert, und wenn wir sieg- reich aus unserem Kampf um die Würde des Menschen und der Arbeit hervorgehen wol- len.“ Ist Zeit hier Geld? Auch das Warte- oder Vorzimmer ist dem Wandel des Zeitgeschmacks unterworfen: Es ist vornehmer geworden. Man sitzt in ihm, was die Ausstattung anbetrifft, wie im Salon, und was die Zeit angeht— auf Kohlen. Das hat verschiedene Gründe; es gibt einige, die lassen warten aus Prinzip, die anderen aus Arbeitsüberlastung und sehr viele aus man- gelndem Talent, über die Zeit zu disponieren. Reproduzierte Kupferstiche an den Wün- den, Polstermöbel um den Nußbaumrauch- tisch täuschen im Vor- und Wartezimmer nicht hinweg über den Akt der Unerzogen- heit, den Wartenlassen jeder Art bedeutet. Das wäre der Zeitgepflogenheit in diesem Punkt entsprechend nicht einmal das Schlimmste: Wartenlassen ist die schlecht- gedruckte Visitenkarte eines unrationell ein- gerichteten Betriebes. Hier bereits fängt die Rationalisierung an; demjenigen Abteilungs- leiter oder Chef, dem es nicht gelingt, die Wartezeit seiner gemeldeten Besucher auf das Mindestmaß von fünf, im Sonderfall auf zehn Minuten zu begrenzen, wird man schwerlich den Sinn für produktive Betriebs- gestaltung zutrauen können. Wenn Zeit Geld ist, dann darf niemand sie unberechtigt nehmen. e auf den ganzen Körper entzündungswidrig Wirken und damit die rheumatische Reak- tionsbereitschaft dämpfen. Eine beachtliche Verbesserung bedeutet die Hormonbehand- lung des Rheumatismus, deren Entdeckung wir einem kanadischen Forscher verdan- ken, der früher in Prag wirkte. Ein weiteres Hauptthema stellte die Zuckerkrankheit dar. Ueber dieses Thema sprachen namhafte Kliniker und auch praktizierende Aerzte. Neben den täglichen Insulinspritzen ist die Einhaltung einer entsprechenden Diät notwendig, die sich vorwiegend aus Eiweiß- und 2. T. aus Fett- substanzen zusammensetzt. Mit großem In- teresse wurde die Diskussion über ein neues Insulin, das sogenannte Long-In- sulin, aufgenommen, das von Prof. Ber- tram, Hamburg-Langenhorn, in Zusam- menarbeit mit den Farbwerken Höchst ent- wickelt wurde. Durch die Verwendung die- ses Präparates kann man den Zuckerkran- ken allzu häufige Insulineinspritzungen er- sparen, da diese Substanz eine längere Wirkungsdauer als die bisher üblichen Sorten hat. Große Zustimmung fanden die Vortrage über die Alters- und Blutgefäß krankheiten. Dieses Thema hat für die Praxis deswegen Bedeutung, weil das Durchschnittsalter der Menschheit dank der medizinisch-hygieni- schen Entwicklung allmählich im Steigen begriffen ist. Für die Gesunderhaltung des menschlichen Körpers sind genügender Schlaf, regelmäßige Kost und genügende körperliche Betätigung von größter Wichtig⸗ keit. Durch starken Nikotingenuß treten Gesundheitsschäden auf, die sich in Herz-, Gefäß- und Geschwulstkrankheiten be- merkbar machen können. Der Amerikaner Prof. Samuels stellte die Forderung auf, alle Menschen aus der ärztlichen Behand- lung zu entlassen, die weiter rauchen, wenn es ihnen vom Arzt verboten wurde. In der Behandlung der Infektionskrank- heiten ist eine neue Aera durch die Erfin- dung der sogenannten Antibiotica, Z. B. Penicillin, Streptomycin, Aureomyein usw., angebrochen. Dadurch können gewisse Krankheiten ohne ernste Sorge beherrscht werden, die früher lebensgefährlich Waren. Es kommt dabei auf die gezielte Verwen- dung des Medikamentes an, das für die entsprechende Bakteriensorte die höchste Wirksamkeit entfaltet. 7 Dr. G. Becker gefunden/ Wohngebiet geräumt vollen Inventar des Altstadtmuseums, Wer- den mit Strohballen abgedeckt. Das gesamte Gebiet soll dann am Freitagvormittag, an dem voraussichtlich der Blindgänger ent- schärft werden soll, durch ein großes Poli- Zeiaufgebot abgesperrt werden. Auch eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei ist hierzu angefordert worden.. Fachleute sind der Ansicht, daß die Vierzig-Zentner-Luftmine englischer Her- kunft der größte Bomben- Blindgänger ist, der bisher im Bundesgebiet gefunden wurde. Die Mine hat drei Kopfzünder, von denen jedoch einer verklemmt ist, was die Ent- schärfungsarbeiten vermutlich sehr kom- Plizieren wird. Es ist einem Zufall zu verdanken, daß es beim Auffinden des Blindgängers nicht zu einer Katastrophe kam. Bauarbeiter hat- ten den riesenhaften Bombenkörper, der etwa zwei Meter lang ist und einen Durch- messer von 75 Zentimeter hat, für den Rest eines Kanalisationsrohres gehalten. Die Luftmine, die in der Form einer Litfaßsaule gleicht, lag flach im Boden und war an der hinteren Seite aufgerissen. Die Arbeiter, die sich gerade ein Feuer gemacht hatten, warfen eine Handvoll des„grüngelben Zeugs“ — eines hochexplosiven Sprengstoffs— in die Flammen und waren sehr erstaunt, als eine große Stichflamme mit einem dumpfen Knall emporschoß. Erst hierdurch wurden sie aufmerksam und verständigten die Poli- Zei. 5 i Blick ins Land Explosionsunglück im Marburger Gaswerk Marburg. Im Marburger Gaswerk ereig- nete sich aus bisher ungeklärten Gründen eine schwere Kühler-Explosion. Dabei wurde der 18 Jahre alte Geselle Hans Mess aus Marburg getötet. Zwei andere Arbeiter er- litten zum Teil schwere Verletzungen. Der erhebliche Sachschaden ist noch nicht zu übersehen. 5 Vom Kruppschen Turmhaus gesprungen Essen. Aus dem fünften Stockwerk des 32 Meter hohen Kruppschen Turmnauses in Essen sprang am Dienstagnachmittag ein 41 Jahre alter selbständiger Kaufmann. Er war auf der Stelle tot. Das Motiv der Tat ist noch unbekannt. Arzt und Polizei vermuten, daß sich der Kaufmann in einem Anfall geistiger Umnachtung zu dieser Tat hinreißen lieg. Aufregende Rettung eines Geistesgestörten Berlin. Eine ungewöhnliche Geistes- gegenwart bewies ein Feuerwehrmann am Dienstagabend bei der Rettung eines Geistesgestörten vom Dach eines Kranken- hauses in Berlin- Charlottenburg. Dem Pa- tienten war es gelungen, aus seinem Zim- mer zu entkommen. Splitternackt stieg er auf das Dach und rutschte auf dem First entlang. Die herbeigerufene Feuerwehr durchschlug das Dach in seiner Nähe, um ihn herunterzuholen. Der Geisteskranke begann daraufhin, den Feuerwehrmann, der durch das Loch auf das Dach kriechen wollte, mit Ziegeln zu bewerfen.„Wollen Sie nicht eine Zigarette rauchen?“, rief inn der Feuerwehrmann daraufhin geistes- gegenwärtig an. Der Nackte war nicht ab- geneigt und kam näher. Der Feuerwehr- mann reichte ihm erst die Zigarette und gab ihm dann Feuer. Dabei war er ihm plitzschnell eine Sicherheitsleine um den Leib. Dadurch gelang es, den Kranken vom Dach zu ziehen.. Buchhalterin„erfand“ Lohnempfänger Aurich Friesland). Vergeblich suchte die Ferienbuchhalterin einer Firma in einem ostfriesischen Städtchen bei der Lohnaus- zahlung nach einem in den Lohnlisten stehenden Arbeiter. Auch auf die wieder- holte Aufforderung der Firma, sich seinen Lohn abzuholen, meldete sich der Arbeiter nicht. Bei den nun einsetzenden Nachfor- schungen ergab sich, daß die gegen ihren Willen in Urlaub geschickte Buchhalterin den nicht aufzufindenden Mann„erfunden hatte. Ohne daß es auffiel, pflegte sie des- sen Lohn in die eigene Tasche zu stecken und den Lohnstreifen selbst zu quittieren. Kassiererin auf den Wies n überfallen München. Vor einer der großen Bierheal- len des Münchner Oktoberfestes versuchte am Dienstag ein 23jàhriger Bankangestellter, einer Kassiererin mit Gewalt die Geldtasche zu entreißen. Er stellte ihr ein Bein und schlug sie mehrere Male mit der Faust ins Gesicht. Die resolute Frau wehrte sich aber Und hielt ihn bis zur Ankunft der„Wiesn!- Polizei fest. Auf der Wache versuchte der Raufbold zl entfliehen, kam jedoch nur wenige Meter weit. 55 N Der Rundfunk- illioni rn Frankfurt. Der 49 Jahre alte Lokomotiv- führer Josef Tietze aus Treysa(Nordhessen) wird als millionster Hörer des Hessischen Rundfunks einen Fernsehempfänger erhal ten. Außerdem wird er auf Lebenszeit vo der Zahlung der Rundfunkgebühren befreit. Schließlich darf der„Rundfunk-Millionär“ noch drei Programmwünsche äußern. 5 Welches Alter schützt vor Strafe? Berlin.„Wir hätten gerne gewußt. Wel ches Alter wirklich vor Strafe schützt?“ fragt die Westberliner Zeitung„Der Abend“ die Berliner Staatsanwälte. Das Blatt berichtet, ii drei verschiedenen Gerichtssälen seien drei verschiedene Fälle verhandelt worden. Im ersten Saal habe der Staatsanwalt in seiner Anklagerede erklärt:„Wenn ein An- geklagter in so jungen Jahren schon straf; Fällig wird, dann ist keine Milde am Plat. Ein anderer Staatsanwalt im zweiten S. „Dieser Angeklagte steht im besten Mannes alter Er kaun durch ehrliche Arbeit sein Brot verdienen. Das schließt jede Milde aus“ Und der dritte Staatsanwalt, wenige Schritte davon im nächsten Raum:„Dieser Ange- klagte, der schon ein Greis ist. und doch noch straffällig wird, hat sich jeden Anspruch auf Milde verscherzt“. 5 5 N Vorsicht- billige Ware Wie der verbraucher gegen die Produktivität zu Felde zieht 5 Schuhen. Das sind Tatsachen, für die weder der Hersteller oder Händler verantwortlich Einer pfälzischen Schuhfabrik ist es ge- lungen, durch Typenbereinigung ihre Er- zeugnisse billiger zu fertigen und dem Handel Preisgünstiger anzubieten. An der Qualität der Schuhe hat sich nichts geändert; ein Erfolg, so sollte man meinen, zur Freude auch für den Verbraucher. Ihm winkt der Vorteil billigeren Einkaufs. Die Sache hat einen Haken. Der Handel wal! an die Schuhe nicht recht heran, es be- stehe die Gefahr stockenden Absatzes wegen des nunmehr zu geringen Preises. Was geht hier vor? Nicht der Handel „Hockt“, sondern der Verbraucher. Er wittert hinter der Kostensenkung zugleich eine Qualitätsminderung und entschließt sich, ein paar Mark mehr anzulegen, damit er etwas „Ordentliches“ erhält. 8 Solchem Verhalten aller Verbraucher- kreise begegnet man keineswegs nur bei zeichnen— nur der Verbraucher. Er lebt noch in den Vorstellungen aus der Zeit der deutschen Wirtschaftskonsolidierung in den Jahren 1948 bis 1950. Damals konnte er freilich nur zu hohen Preisen gute Ware einhandeln, Schuhe für 20 oder 25 DM Waren undiskutabel. N Die Zeiten haben sich geandert. Aueh der Verbraucher sollte es tun. Deng geringe Kosten, erzielt durch echte Rationalisierung werden niemals auf die Qualität des Erzeug nisses Einfluß nehmen. Das sollte der Ver- braucher beherzigen, wenn er beginnt, die preisgünstige Ware zu ignorieren Wie vorher preisungünstige.. Das wäre ein Strich durch die Rechnu der Produktivitätsbemühungen, denen m sich in allen Bereichen unserer Wirtschaft mehr und mehr aufschließt. Von berühmten Leuten Was man gern glaubt „Niemals“, so erklärte dieser Tage So- merset Maugham in einer Unterhaltung,„sind die lieben Mitmenschen leichter geneigt, einem uneingeschränkten Glauben zu schen- ken, als wenn wir von uns selbst ungünstig reden und unsere eigenen Fehler bekennen. Aber nichts nehmen wir ihnen mehr übel, als wenn sie betonen, wie sehr sie uns das glauben!“ 5 Die beiden Lügner in den Anfängen seiner militärischen Laufbahn, 80 erzählte kürzlich Präsident Ei- senhower, kam einmal ein Soldat zu ihm und bat um zwei Tage Urlaub. Weil er Sei- ner Frau in der benachbarten Stadt beim Wohnungswechsel helfen müsse. Da Ka n Eisenhower aber zufällig wußte, daß gerade an diesem Tage in der betreffenden Stadt ein wichtiges Baseball-Spiel stattfand u daß der Soldat ein Sportfanatiker war, v. weigerte er ihm den Urlub mit folgend Begründung:„Gerade habe ich einen Bri von Ihrer Frau bekommen, in dem sie mir schreibt, der Urlaub sei nicht nötig, da Sie ihr beim Umzug wenig nützen und sie nur stören würden.“ 8 Mit bedrückter Miene nahm der Soldat das zur Kenntnis, faßte sich jedoch bald und entgegnete:„Gestatten Herr Kapitän noch eine Bemerkung. In unserer Kompanie gibt es mindestens zwei große Lügner vor dem Herrn. Der eine davon bin ich— denn ich bin überhaupt nicht verheiratet!“ — * Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 24. September 1953/ Nr. 223 Mannheim im kommenden Winterlahrplun Beachtliche Verbeserungen im Fern- und Nahverkehr treten ein Zum Fahrplanwechsel am 4. Oktober bleibt der bisher für den Sommerabschnitt geltende Jahresfahrplan der Bundesbahn in seinen Grundzügen nach wie vor bestehen. Natürlich fallen die von vornherein nur für die Hauptverkehrszeit bestimmten Kurs“ wagen und Züge, wie der vom Lorelei-Ex- preß abzweigende Schwarzwaldeilzug nach Konstanz aus. Ebenso werden die besonders verbilligten Sonntagsausflugszüge Neustadt Mannheim— Heilbronn und der„Bunden- thäler“ von Mannheim in die Südpfalz ge- strichen. Andrerseits überrascht der kom- mende Winterfahrplan mit zahlreichen für Mannheim sehr wertvollen Fernverbindun- gen. Neue Tagesfernzüge Der Reiseverkehr von den nordischen Ländern und Hamburg über die Rheintal- linie nach der Schweiz war unerwartet stark und nicht selten mußte über mangelndes Mondsüchtiges Kürzlich konnte man von einer in New Vork gegründeten„Mond- Metall- GmbfHf.“ lesen, die Aktien für die Nutzung von 72 000 Quadratmeilen Mond ausgibt. Was den Gründern zur Verwirklichung ihrer hochfliegenden Pläne noch fehlt, ist die Klei- nigkeit eines hochfliegenden Raumschiffes. Sobald es da ist, sollen etliche Bagger- maschinen mondsüchtig und die UN-Flagge auf einem der Mond-Achttausender aufge- pflanzt werden. Früher galt man als weitgereister Mann, wenn man sich in der Postkutsche von Mannheim nach Heilbronn durchschütteln lieg. Heute findet man nichts dabei, mit Zig PS mal schnell nach Mailand zu rut- schen oder sich ein paar Stunden lang die Schweiz anzusehen. Und jetzt denkt man schon ernsthaft an einen Abstecher auf un- seren alten Trabanten, der uns konstant nur seine eine Seite zeigt und dessen eiser- nen Vorhang wir gar zu gern lüften wür- den. „Ich war diesmal mit meinem Urlaub gar nicht zufrieden“, wird der Buchhalter Meyer in einigen Jahrzehnten zum Ober- buchhalter Müller sagen und mißmutig einige Farbfotos von der Venus aus der Tasche kramen. Müller wird ihm dann den Golfplatz im Andromedanebel wärmstens empfehlen und kundtun, daß er per 1. Ok- tober in die Mondabteilung der Firma ver- setzt ist und sich noch schmell am Welt- raumschalter eine Arbeiter wochenkarte ho- len muß. 400 000 Kilometer Luftlinie werden kleine Fische sein. Eine Gesellschaftsfahrt des Uni- versum- Reisebüros zum Mars wird zu den Selbstverständlichkeiten des Alltags gehören atürlich nur, vier sich das leisten kann) und die Aktionäre werden mit gefüllten Brieftaschen hoffnungsfroh in den Mond gucken. Der Griff nach den Sternen wird am gepolsterten Haltegriff der fahrplanmäßigen Rakete mit 1. und 2. Klasse vorexerziert. Das Raumschiffpersonal erhält Planeten- zulage und die Meteor-Gesellschaft für Ko- metenrundjagden schlägt in ganzseitigen Anzeigen ein Picknick auf dem Sirius vor. Und keinem wird es auffallen, daß er trotzdem nach wie vor im luftleeren Raum umhertappft max Wohin gehen wir? Donnerstag, 24. September: Nationaltheater 19.30 bis 23.00 Uhr:„Don Carlos“(für die Thea- tergemeinde); Hunsthalle 20.00 Uhr: Dr. Shri Shridara Nehru spricht über„Leben und Ant- litz des neuen Indien“(Verein für Natur- kunde);„Amicitia“ 15.00 Uhr: Filmvortrag (Mannheimer Hausfrauenverband); Evangeli- sches Gemeindehaus Käfertal-Süd 20.00 Uhr: Film„Eine Handvoll Reis“; Café Kossen- haschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau(„Salon du monde“); Amerikahaus 11.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung„Das Schulwesen in England“ (Pädagogische Arbeitsstelle); 18.00 Uhr: Film für Erwachsene„Sie wünschen— wir zeigen“; 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend„Die Goldküste entlang“. Freitag, 25. September: Nationaltheater 19.30 bis 21.45 Uhr:„La Traviata“; Mozartsaal 19.30 bis 22.00 Uhr:„Bluthochzeit“; Café Kossen- haschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau(, Salon du monde“); Rosengarten(Weinzimmer) 20.00 Uhr: Raje Nehru spricht über„Die Frau in Indien“(Mannheimer Frauenring); Wirtschafts- hochschule 19.30 Uhr: Vortrag von Dr. Bruno Krüger, Stuttgart:„Michael und der Drachen- kampf in der vorchristlichen Zeit“(Anthroposo- phische Gesellschaft);„Landkutsche“, D 5, 3, 20.15 Uhr:„Möglichkeiten und Unmöglichkei- ten der deutschen Wieder vereinigung“, Spr.: Prof. Dr. Köhler Volksbund für Frieden und Freiheit); Carl-Benz- Gewerbeschule C 6, 18.30 Uhr: Lichtbildervortrag über das Thema„Pum- pen“ von Dipl.-Ing. Honold von K. S. B. Fran- kenthal; Wartburg-Hospiz: Tagung des Ver- bandes christlicher Hospize. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnde Bewölkung, nicht überall ganz niederschlagsfrei, 5 doch teilweise längere Aufhel- e lung. Tageserwärmung bis 20, nächtliche Abkühlung bis 10 Grad. Mäßige Winde um Süd bis Südwest. Pegelstand des Rheins am 23. Sept.: Maxau 360(4), Mannheim 190(+2), Worms 120(J), Caub 122(0). Platzangebot geklagt werden Mit entlasten- den, zusätzlichen Zugleistungen konnte da- her trotz der stilleren winterlichen Verkehrs- zeit nicht mehr länger zugewartet werden. Zzu diesem Zweck wird nunmehr der „Helvetia-Expreß“ Frankfurt-Mann- heim-Zürich rückwärts bis Hamburg-Altona verlängert. Dieser vortreffliche Schnelltrieb- Wagenzug 2. Klasse hat durch seine vor- nehme Eleganz und seine ungewöhnliche Reisegeschwindigkeit auch in der Schweiz Aufsehen erregt. Auch nördlich von Frank- furt behält er seine Schnelligkeit unvermin- dert bei. So fährt er zwischen Kassel und Frankfurt ohne jeden Zwischenhalt durch, Infolgedessen kommt die Fahrzeit Ham- burg- Mannheim auf noch nicht einmal 7½ Stunden zu stehen und für die Reise Hamburg—zZürich genügt der volle Nachmittag: Hamburg Hbf. ab 12.02. Frank. kurt 18.27, Mannheim an 19.30. Zürich 8 zurück dort ab 7.41, Mannheim 12.01, Ham- burg Hbf. an 19.43. Außerdem ist zur Vergrößerung des oft nicht ausreichenden Angebotes an Schlaf- Wagenplätzen der in der Münchener Ver- kehrsausstellung vielbewunderte Schlaf- wWagen-Gliedertriebzug der Deutschen Schlaf- wagen- und Speisewagengesellschaft kür eine neue Schlaf wagenzug verbin- dung Hamburg- Mannheim. Basel SBB 1. und 2. Klasse vorgesehen. Mit dem Einsatz kann nach Schluß Ger Münchener Ausstellung gerechnet werden. Der neue Schlafwagenzug wird sich nur dreimal wöchentlich, in Hin- und Herfahrt. tagweise abwechselnd. auf der Rheintallinie zeigen. Bemerkenswert ist ferner ein herge- stellter Anschluß von Heidelberg an den Nacht-D-Zug nach Dortmund und den Ita- lien—Holland-Expreß in Mannheim mittels eines eingelegten S-Triebwagens. Mannheim an 2.55. Neben dem Nord-Süd-Durchgangsver- kehr über Mannheim hat aber auch der Reisestrom ostwärts in Richtung Münc hen erheblich zugenommen. Demzufolge wird parallel zum„Rhein-Isarblitz“ über Mann- heim ein weiteres F-Zugpaar 2. Klasse Frankfurt- München werktäglich gefahren mit folgenden Fahr- zeiten: Frankfurt ab 9.00. Mannheim 10.25 (mit gewonnenem Anschluß an den„Rhein- blitz“ nach Basel), Stuttgert an 12.16, Mün- chen 15.21; umgekehrt München ab 15.36, Stuttgart ab 18.35, Mannheim an 20.24, Frankfurt 21.36. Das neue Zugpaar wird über Schwetzingen— Biblis geleitet und hält zwischen Stuttgart und Frankfurt nur in Mannheim. Geringe Früherlegungen Auch der Nahverkehr wird ab 4. Ok- tober vielfach verbessert. Beim abendlichen S- Triebwagen Mannheim Karlsruhe wird für Graben-Neudorf und zum Anschluß Richtung Philippsburg dort um 20.42 ein Halt eingeschaltet. Um Angestellte und Be- amte aus dem Neckartal rasch zum Ge- schäfts- und Bürobeginn 8 Uhr nach Mann- heim zu bringen, kommt ein neuer werktäg- licher S-Zug 2. 3. Klasse, Neckarelz ab 6.28, Mannheim an 7.49. Der Personenzug über Schwetzingen nach Karlsruhe. Mannheim, ab 14.06 verkehrt künftig bis Graben alle Werk- tage. Neu ist ein werktags außer samstags gefahrener Personenzug Mannheim ab 17.14, der den Hauptbahnhof Ludwigshafen um- gehend ohne Halt bis Schifferstadt durch- fährt. Durch geringe Früherlegung und Be- schleunigung des S-Zuges Mannheim künftig ab 10.25 und des Personenzugs ab 17.40 wur- den neue zeitsparende Uebergangsmöglich- keiten in Richtung Mosbach Würzburg ge- schaffen. Infolge Späterlegung des be- schleunigten Nachmittagstriebwagens von Heidelberg um 6 Minuten konmte der An- schlug von dem Stuttgarter Samstags-S-Zug für Mannheim erzielt werden. BD. Hüllen sind gefallen schossen, ohne daß ihr organisches Wachstum“ eee 8 1 Die neue Anker-Kaufstätte am Paradeplatz legte ge- stern den ersten Teil ihrer Krücken, wollte sagen: Ge- rüste ab, nachdem ihr die„Hansa“ gerade vis-à-Uber mut gutem Beispiel vorange- gamgen ist. Beide Häuser sind in kast amerikanischem Tempo aus dem Boden ge- darunter gelitten hätte. Man hat ebenso schnell wie stilvoll eine schwere städtebauliche Nuß geknackt umd damit so etwas wie ein nachahmenswertes Beispiel gegeben für die Lösung architektonischer Aufgaben, wie sie gerade in Mannheims Innenstadt noch in Hülle und Fülle„in der . Luft hängen“. rob Kleine Chronik der großen Studt Betrüger am Werk und gleich erwischt Ein ohne Arbeit und Wohnung herum- streunender 26jähriger Arbeiter, der von der Staatsanwaltschaft Ellwangen wegen Betrugs gesucht wurde, konnte bei einer Personen- kontrolle festgenommen werden. Wegen des gleichen Deliktes wurde auch ein 29jähriger Mannheimer verhaftet, weil er sich nicht freiwillig zu seiner Gefängnisstrafe in Land- stuhl eingefunden hatte. Ein 42jähriger kaufte bei einem Nürn- berger Fotogeschäft gegen Anzahlung eine Die Steuerkunden bezahlten seine Steuerrückstände 9000 DM in die eigene Kasse Der massige Mann auf der Anklagebank hatte erst eine Vorstrafe. Er mußte damals 125 DRM zahlen, weil er seine Umsatzsteuer nicht rechtzeitig bezahlt hatte. Und obwohl er Helfer in Steuersachen War, machte ihm gerade die Steuer immer wieder erkleck- liche Sorgen, weil er mit seinem Obolus an Vater Staat immer weiter in Rückstand kam. Die Zwillinge, die vor zwei Jahren das Licht der Welt erhlickten, verlangten ebenfalls stürmisch nach Unterhalt, und der Haken bei der Sache war, daß die Mutter dieser Zwillinge mit der Frau des An- geklagten nicht identisch war. Mit dem Steuerrückstand und den Zwil- lingen kamen aber auch Gedanken, die eines Steuerhelfers recht eigentlich nicht Würdig sind und eine Art der Finanzierung an- strebten, die das Gesetz mit dem schlichten Ausdruck„Unterschlagung“ kennzeichnet. Der Mann, dem seine Klienten mre Um- Satzsteuervorauszahlungen„zwecks Abfüh- rung an das Finanzamt“ anvertrauten, ent- schloß sich, diese Gelder der eigenen Kasse zuzuführen und kassierte von 12 arglosen Geschäftsleuten in drei Jahren rund 9000 DM. Einem biederen Sattlermeister er- klärte er dann noch kurz und bündig, er (der Handwerker) habe noch 80 DM Zu- sätzlich zu zahlen und füllte sich die Tasche auch noch mit dieser„Zusatzsteuer“. Keine kostspieligen Passionen, keine große Kundschaft, ein durchschnittliches Monatseinkommen von 300 Mark. Aber: Ein 250-C em-Motorrad, gepfändete Möbelstücke, statt in die des Finanzamtes 1000 DM Schulden, Versäumniszuschläge, Zwillinge und eine vertrauensvolle Kund- schaft. Macht summa summarum künf Monate und zwei Wochen Gefängnis wegen kortgesetzter Steuerbinterziehung und Un- terschlagung und 200 DM Geldstrafe. Und nur wegen der Steuer hat der Mann das Steuer auf falschen Kurs gestellt Jex Verein für Naturkunde legt sein Programm vor Mit einem Vortrag über„Leben und Ant- litz des modernen Indien“ von Dr. Pandit Shri Shridara Nehru, einem Vetter des in- dischen Staatspräsidenten, eröffnet der Ver- ein für Naturkunde Mannheim sein Veran- staltungsprogramm für das letzte Jahres- drittel. Der Katalog der Vortragsabende und Besichtigungen umfaßt neben einer Studienfahrt zum Oberndorff'schen Schloß ii Neckarhausen. Pilzexkursionen, forst- kundliche Wanderungen und Besichtigungen von Betrieben der Nahrungsmittelindustrie. Die Vorträge behandeln die„inter- nationale Wetterforschung zur Zeit Carl Theodors“, die Verhütung von Infektions- kramkheiten und eine Reise durch die Bre- tagne, die in Lichtbildern gezeigt werden wird. Als Redner haben sich unter anderem Universitätsprofessor Dr. Bingel(Heidelberg), Dr. Josef von Kienle(Wetterwarte Mann- heim) und Professor Dr. Plewe, der an der Wirtschaftshochschule Geographie lehrt, zur Verfügung gestellt. Kamera für 600 DM und versuchte, den Apparat im Pfandhaus für 80 DM zu ver- setzen. Der Pfandschein konnte sichergestellt und die Kamera beschlagnahmt werden. Nächtliches Schlachtfest Zinnbarren und Seife In Neckarau drang ein Unbekannter in zwei Gartengrundstücke ein und stahl Klei- dungsstücke und andere Gegenstände. Als besondere Ueberraschung holte er sich zwei Hühner aus dem Gehege und schlachtete sie an Ort und Stelle. Der betrübte Eigentümer fand nur noch Köpfe und Federn. Zwei Zinnbarren im Wert von 1000 DM, die aus amerikanischen Beständen gestohlen worden waren, wurden bei einer Durch- suchung in der Wohnung eines Kaufmanns unter den Blumenkästen gefunden. Gleich- zeitig konnte ein anderer Angestellter des Diebstahls überführt werden, der 15 Rollen Silberlot gestohlen hatte. In der Oststadt wurden einem Kaufmann aus seiner Garage ein Karton Seife und zehn Reklamekästen gestohlen. Ein Teil des Die- besgutes wurde bei einem in der Nähe Woh Hendel Arbélter gefünden, der den Einbruch aber heftig abstritt. Er Wurde vorläufig fest- genommen, Weil noch Weitere Piebstabls- gegenstände bei mm entdeckt Würden. 5 2 Termine verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Mannheim-Rheinau. Nächste Versamm- lung am 26. September, 20.30 Uhr, im Vereins- haus auf dem Ubungsplatz(Pfingstbergweiher). Die Modenschau der Mannheimer Damen- schneider-Innung am 26. September in Bad Mannheimer Dumenschneider nicht länger konservaüif Dürkheim fällt aus und ist nur heute im Musensaal um 15 und 20 Uhr. Ring Deutscher Flieger, E. V., Verbands. gruppe Mannheim-Ludwigshafen. Am 26. Sep- tember, 20 Uhr, Versammlung im„Fürstenauer Hof“, Seckenheimer Straße 104. MM. Kinderfest auf der dolin vom Märchentheater ter— am 27. September, 15 Uhr. Schwerhörigenverein e. V. Am 27. Septem- ber, 15 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Schwe tin. ger Straße 103, Feier des 25jährigen Jubiläums. Pfalzfahrt des Abc. Am 27. September Automobilclub im ADAC eine Pfalzfahrt durch. Der Start er- kolgt um 14 Uhr vom Platz vor der Kunsthalle. Wanderfreunde Mannheim. Am 27. Septem- führt der Mannheimer Rennwiese mit „Schneeweißchen und Rosenrot“ und fröh- lichem Kindertreiben mit dem lustigen Ff. „Kurpfalz“, das für 20. September vorgesehen war, ist nun- mehr— aber nur bei schönem sonnigen Wet⸗ schubkärc ſahrend gamilienv en geplü eine hing ber den zahlen d einfeste Dabei ate, ewie heut sein Gegenteil, mur“ 350 köhlichen Nächten s gstriert ſreuten si schäftsleu prigen Ne Für du quantum Hochber getröpfelt dee mit kergetrur diebe Ex- Nach Göppii Illen Te iich dure anbahnur pingen be wird dem erscheine: gebühr v Theanbal lnstitut u bemül nen geeie Llatsächli⸗ stituts vo zugab, ab klageschr einem el und Hilf: persönlic. setzunger vermittlu ber Wanderung Weinheim— Oberflockenbach 7. Eichelberg— Altenbach— Ursenbach— Lützel. Ssgchsen, Abfahrt 7.45 Uhr ab Neckarstadt mi der OEG. Wir gratulieren! Georg Kretzler, Mannheim- kann bei Firma Waldhof, Spiegelfabrik 241, Vereinigte Glaswerke AG., Werk Waldhof, sein 50. Dienstjubiläum Ter In Ba Stutte Bundesg. meinden Stäclte) 1 Stein Kann auf eine 25fährige. Tätigkeit bel in Bad Firma BP Benzin- und Petroleumgeseinchz alt Wii Philipp Vollweiler, Pflügersgrundstraße 39, der kast 50 Jahre bei Mohr& Federhaff tätig war, Mannkeim, zurückblicken. 70 Jahre Das Große Los gewonnen! In der 13. Suͤd⸗ deutschen Klassenlotterie flel am 21. Septembet der Hauptgewinn von 300 000 DM auf die Los-. nummer 43 416, die in Achteln gespielt Wurde, Ein weiterer Gewinn von 10 00 PM wurde auf Nr. 224 262 gezogen, Aparte Modelle und Phantasiekostüme bei der Modenschau Eine Ueberraschung wurde am Mittwoch im Musensaal des Rosengartens den Be- suchern der Modenschau der Damenschnei- der-Innung geboten, die Gelegenheit. Hatten, ein erfreuliches Fazit zu ziehen: Die Mann- heimer Meisterinnen und Meister haben sich was einfallen lassen! Sie schauten nach Paris und Berlin, schreckten nicht vor Diors ver- kürztem Rock zurück und ließen sich be- stechen, Schöpfungen zu kreieren, die man tatsächlich als„Mode“ bezeichnen kann. ANREGuN NEN. a BESSNWWT DEN Schnellverfahren Kann oder muß der Polizeibeamte ge- bührenpflichtige Verwarnungen“ erteilen? Ohne vorgängige Aufklärung? Beispiel: Vorort- straße, ruhig, abgelegen, 8.15 Uhr. Polizei- beamter klingelt: 1.— DM gebührenpflichtige Verwarnung. Sie haben Ihre Betten im Fen- ster ausgelegt! Frage an das Polizeipräsidium: ist denn das verboten??? Wo steht denn das? Weshalb bekommt man so wichtige Vorschrif- ten nicht billig zu kaufen? Das würde viel Aerger ersparen. 16 Jahre wohne ich nun in Mannheim, lege täglich die Betten zur Straße heraus ins Fenster. Andere auch; noch nie hat dies ein Polizist beanstandet, ebensowenig wie nächtlichen Radau oder zu schnelles Fahren Jugendlicher oder ähnliches. Jetzt in den Vor- ort gezogen: schon kommt die Polizei! Dabei werden wir täglich durch Vorträge, Kongresse, Artikel in Gesundheitslehre exerziert. Wir le- sen, Wie wichtig Luft, Licht, Lüftung und der- gleichen mehr sind. Und jetzt hören wir, daß uns die Polizei gewissermaßen das Schlaf- zimmerfenster schließt. Aus welchem Jahre stammt denn diese Vorschrift? P.— Warum keine Fahrpläne? Die Hauptfeuerwache ist auch ein Haupt- umsteigeplatz. Aber vergebens schaut man nach Straßenbahnfahrplänen aus. Früher wa- ren sie einmal für beide Richtungen vorhan- den. Dann wurden zuerst die Pläne, bald darauf die Kästen demontiert, nur ein Ring an der Säule zeugt von verschwundener Pracht. Und seitdem wartet man auf gut Glück sowohl auf die Straßenbahn als auch auf neue Kästen. S. H. Wie weit bis Stadtmitte? Mit Fertigstellung der neuen Casterfeld- straße wurde auch, von Rheinau kommend, über den Bahnschranken(bei der Firma gegen- über) an einem Lichtmast ein Richtungsschild angebracht mit dem Hinweis, daß es nach Kai- serslautern 59 km und nach Ludwigshafen 5 km sind. Was soll der Fremde damit anfangen? Es fehlt doch da zumindest ein Schild mit dem Hinweis, wo man ist und wie weit es noch bis zur Stadtmitte ist. Denn wenn man in die Stadt Mannheim will, nützt ja ein Wegweiser nach Kaiserslautern allein nichts. F. R. Auch ein Ausgleich! Das Lastenausgleichsgesetz gewährt einer Frau, die durch lebenslänglichen Nießbrauch aus einem Objekt ein monatliches Nettoein- kommen von 370,— hatte, eine Unterhaltshilfe von 85,.— monatlich, da heute eine Arbeits- fähigkeit nicht mehr besteht. Das ist wahr- haft ein Lastenausgleich, mit dem man einen Lebensunterhalt bestreiten kann. Wenn nun diese Bezieherin der Unterhaltshilfe durch früheres Kleben von Marken bei der Landes- versicherungsanstalt heute eine Rente von 44,.— erhält, dann verlangt das Gesetz, daß die bis- herige Unterhaltshilfe von 85, um diese 44,— gekürzt wird, so daß das Efektiveinkommen nach wie vor 85,— beträgt. Der Gesetzgeber zahlt aber mit gleicher stoischer Ruhe— wie er hier kürzt— einem anderen Geschädigten, der 2. B. früher anstatt vorsorgend Marken zu Kleben, sein Geld im Wirtshaus ließ, eine Un- terhaltshilfe von 85,—. Hier stimmt doch et- Was nicht. Da muß man sich doch fragen, mit welchem Recht erfolgt diese Gleichschaltung und mit welchem Recht schlägt man hier sor- genden Menschen ins Gesicht! A. W. Das ganze Jahr streitet man sich herum Seit September 1950 sind die sogenannten Einfachwohnungen in der Thorner Straße auf der Schönausiedlung bewohnt. Noch einfacher als die Wohnungen sind die Straßen und Zugänge. Solange es trockenes Wetter ist und man hat ein Fenster auf, erstickt man vor Staub, wenn ein Auto oder Motorrad vorbeifährt. Regnet es, kann man auch kein Fenster öffnen, da durch die vorbeifahrenden Autos der Schlamm in die Wohnung gespritzt wird. Hier kann man nicht mehr von Pfützen reden. Wehe dem Be- rufstätigen, der morgens um fünf zum Omni- bus muß. Zur Haustür raus, drei Stufen her- unter, und er steht bis zu den Waden im Was- ser. Von der Beleuchtung ganz zu schweigen.“ Das ganze Jahr streitet man sich herum, wo das Denkmal stehen soll und wo das Theater stehen soll. Aber um die Gesundheit dieser Bewohner kümmert sich niemand. H. G. Modelle und Format und einige extra- vagante Einfälle waren da in die Wirklich keit umgesetzt. Der Zweiklang von erlesenen Stoffen und handwerklichem Können erwies sich Wieder einmal als bestechend in seinef Wirkung. Von einigen wenigen Modellen ab⸗ gesehen, hat man sich von der konservativen Linie abgewandt. Das klassische Schneider- kostüm War fast nicht mehr zu sehen, dafl tauchten Fantasiekostüme auf, wie etwa ein ziegelrotes Tuchkostüm ohne Taille, mi apartem Kelchkragen aus schwarzem Per- sianer, das sich auf jeder internationalen N cht Lericht Modeschau hätte sehen lassen können. Ni. weniger modisch und nicht weniger elegant die Higenart einer jeden Meisterin, anscheinend aber doch eine einheitliche Linie verrieten. Mannheimer Putzmacherinnen schufen die kleinen Topf- hüte, Kappen und Barrets, charmante Tup· fen aus dem I, die manchem Kleid erst 2 Mäntel und Kleider, die zwar richtigen Wirkung verhalfen. Walter P kleinen Pannen der Organisation Sewaen 93 besorgte die Ansage. „Ein Fremder ruft an“ als Diskussionsthema In Verbindung mit der Aufführung des Films„Ein Fremder ruft an“ in den„Alster“ Lichtspielen wird vom 28. September bis 3. Oktober eine evangelische Gemeinde woche durchgeführt, in der 18 Mannheimer Pfarrer in 13 protestantischen Gemeinden über die i diesem Film angeschnittenen Themen spte- chen und diskutieren werden. Die Theme 0 lauten:„Gibt es wirklich die große Liebe!“ „Ehe zu dritt) Komplexe! und„Ach, die böse Jugend“, Der Film Läult ab 25. September im„Alster“ und wird nac der Vorstellung um 20.30 Uhr, öffentlich 15 „Und die Schwiegereltern?“, „Aus Liebe lügen?“,„Hast du kutiert. — 8 0 a 5 Kryptondie Künigin 088417 are ton . Heller, X . ſilberiueiſßßes Licht, ö kleine Form. Bitte ouf den Quoclitétsnomeg OS AN ochteg. 142 500 1 samtzahl Dienst. Württem kerungse Durchsch. — dus Main: Meinlar des Schu den, das u ewe deshalb kegierun mit den schen Sr damit d menen 1 Abnahm zeichen Neus 4 kRheinlar stanz ir wird al Bad talwasse dundesę Asche U und For bfälzisch den die: den We gen dau Saargeb teil. eee, 0 22³ — 12 ge. er er ob Ilen Teilen Südwestdeutschlands e im MORGEN Selte * 222/ Donnerstag, 24. September 1953 Bad Dürkheim. Mit einem Riesenfeuer- ſerk auf dem ruhmreichen Michelsberg, mit uünktiger Marsch- und Schunkelmusik ging der Wurstmarkt 1953 zu Ende. Trotz des itterungsumschwunges stauten sich bei der weiten Halbzeit“ erneut die Besuchermas- zen in den Festzelten, während es bei den schubkärchlern nicht minder hoch herging. Vahrend betrübte und katergestimmte ſamilienväter resigniert Bilanz machten und gen geplünderten Geldbeutel auf die Wäsche- eine hingen, saß Marktmeister Bingermann ber den Büchern, um inbeweiskräftigen zahlen das Fazit des größten deutschen einfestes zu ziehen. Dabei hat sich herausgestellt, daß der ate, ewig junge Wurstmarkt nicht einen heut seiner Beliebtheit eingebüßt hat. Im enteil, denn im vergangenen Jahre kamen ure 350 000 Gäste, während heuer in sieben kröhlichen Tagen und sieben nicht endenden Nächten sogar 370 000 Besucher amtlich re- gstriert wurden. Neben den Schaustellern freuten sich natürlich in erster Linie die Ge- chäftsleute, die für den flüssigen und knus- prigen Nachschub gesorgt hatten. Für durstige Kehlen reichte das gewohnte quantum nicht aus. Der Bad Dürkheimer Hochbenn“ wurde in rauhen Mengen aus- getröpfelt und am Schluß war ein wahrer dee mit 135 000 Litern Wein bis zur Neige ergetrunken. In diesem Weinteich schwam- Einen See, von 135 000 Litern Wein 5 „ tranken die 370 000 Besucher des Wurstmarktes aus men nach amtlichen Schätzungen nicht weni- ger als fast 115 Tonnen Fleischwaren der verschiedensten Art, angefangen vom knus- prigen Hähnchen über die unzähligen Ripp- chen mit Kraut bis zur handfesten Brat- Wurst. Die Metzgermeister und die zur Verstär- kung herangeholten Gesellen hatten alle Hände voll zu tun. Hinter den Kulissen des Wurstmarktes war ein Massensterben im Gange, dessen Endergebnis folgendermaßen aussieht: Ueber 620 Tiere, nicht mit einbe- griffen die Hähnchen, gingen den Weg alles Vergänglichen. An der Spitze lagen dabei 468 Schweine, gefolgt von 104 Stück Groß- vieh und 49 Kälbern. In der Wurstmarktbilanz sollen auch die über 60 Polizeibeamte nicht vergessen sein, die während der feucht- fröhlichen Tage keine ruhige Kugel schoben. Es lag in der Natur der Sache, daß sich allabendlich eine größere Anzahl„total Beweinter“ in Polizeischutz begaben, um in Ruhe der späteren Ernüchte- rung entgegenzuschlafen. Natürlich gab es auch die kleinen Diebereien und sonstigen Unebenheiten, die sich am Rande des großen Geschehens abspielten. Wenn man bedenkt, daß der Wurstmarkt 1953 von rund 30 000 Fahrzeugen der verschiedensten Art ange- steuert wurde, dann fallen die 22 registrier ten Verkehrsunfälle, bei denen Sach- und Personenschaden entstand, gewiß nicht son- derlich ins Gewicht. ziebenhundert Fruuen wurten vergeblich uuf einen Mann Ex-Nachtwächter als Ehevermittler/ Die Korrespondenz im Küchenschrank Siebenhundert Frauen aus kühlen lich durch den früheren Inhaber des Ehe- anbahnungsinstituts„Wilhelmine“ in Göp- Göppingen. ingen betrogen. Ein großer Teil von ihnen ands. Sep- nauer mit kröh⸗ Fri⸗ „dag nun- Wet⸗ ptem⸗ etzin- läums,. ember b im rt er. thalle. aptem bach Lützel · dt mit pird demnächst im Zeugenstand vor Gericht erscheinen. 733 Frauen hatten gegen eine gebühr von 20 bis 50 Mark mit dem Institut heanbahnungsverträge Abgeschlossen. Das lnstitut hatte sich verpffichtet. sich solange zu bemühen, bis für die Vertragspartnerin- gen geeignete Ehemänner gefunden werden. Jatsächlich wurden, wie der Chef des In- tituts vor dem Schöffengericht in Göppingen gab, aber nur 29 Ehen vermittelt. Die An- klageschrift wirft dem Leiter des Instituts, emnem ehemaligen Pförtner. Nachtwächter und Hilfsarbeiter, vor, es hätten ihm die persönlichen und auch sachlichen Voraus- getzungen für eine erfolgversprechende Ehe- vermittlung gefehlt. Der Angeklagte hatte heim Firma 0 at del 39, der g War. . Süd⸗ tember e Los- wurde, ede aul all extra- rklich⸗ esenen erwies seiner len ab· Vativen neider⸗ „ dafür Wa ein e, mit m Per- ionalen 1. Nicht elegant, igenart er doch eimer 4 Topk⸗ e Tup⸗ erst Zul . Poth yachsel, 8 1M ung des Alster“ ber bis dewoche Pfarrer er die in n spre- Theme Liebe!“, dritt?“ aplexe! Im läuft ird nach lch dis⸗ hb Stuttgart. Im Oktober 1952 waren im Bundesgebiet im öffentlichen Dienst der Ge- meinden Länder(einschließlich der Hanse Städte) 1,016 Millionen Personen beschäftigt. In. Baden- Württemberg standen davon 142 500 Personen oder 14 Prozent der Ge- samtzahl ohne die Bundesverwaltung im Dienst. Der öffentliche Dienst in Baden- Württemberg ist also, gemessen am Bevöl- kerungsanteil, etwas stärker besetzt als im Durchschnitt des Bundesgebietes. Anderer- dus Rheincand-· Pfaéx Mainz. Den Schülern und Schülerinnen in Meinland-Pfalz soll in Zukunft im Rahmen des Schulsports die Möglichkeit gegeben wer- den, das Sport- oder Jugendsportabzeichen mu erwerben. Kultusminister Dr. Finck hat deshalb in einem Runderlaß die Bezirks- teglerungen und Schulen aufgefordert, sich mit den örtlich zuständigen Stellen des deut- schen Sportbundes in Verbindung zu setzen, damit den als Prüfern in Aussicht genom- menen Leibeserziehern die Berechtigung zur Abnahme der Prüfungen für die Sportab- zeichen erteilt werden. Neustadt. Das oberste Arbeitsgericht von Meinland-Pfalz in Neustadt, das zweite In- stanz in arbeitsrechtlichen Verfahren war, wird aufgelöst, sobald das Bundesarbeits- gericht in Kassel arbeitsfähig ist. Bad Dürkheim. Auf der Tagung der Mine- kalwasser- und Limonadenfabrikanten des Bundesgebietes erklärte der rheinland-pfäl- Asche Minister für Landwirtschaft Weinbau und Forsten, Oskar Stübinger die rheinland- pfälzischen Winzer sehen in den Erzeugnis- zen dieser Industrie keine Konkurrenz für den Wein. An der Tagung, die bis mor- gen dauert, nehmen auch Delegierte aus dem 5 aus Oesterreich und der Schweiz sich vertraglich verpflichtet. die Heirats- wünsche von 733 Frauen zu erfüllen. Dem- gegenüber stand aber nur ein Angebot von 146 Männern, das Institut hatte. wie die Beweisaufnahme ergab, keine Registratur. Zum Teil ungeöffnete Briefe der Vertrags- partnerinnen waren bei einer Durchsuchung in der Wohnung des Angeklagten zwischen Reisig und Altpapier, hinter den Nachtkäst- chen im Schlafzimmer. in einer Kiste mit Kochtöpfen und in den Fächern eines Kü- chenschrankes gefunden worden. Nach der sechsstündigen Beweisaufnahme mußte das Gericht die Verhandlung gegen den hauptangeklagten früheren Inhaber des Instituts und drei Mitangeklagte auf unbe- stimmte Zeit vertagen, weil die Angeklag- ten jede Schuld abstritten. Deshalb muß vor Gericht die Schuld durch Zeugenaussagen bewiesen werden. Voraussichtlich werden zunächst die Zeuginnen aus Württemberg insgesamt 300— vernommen werden. Immer noch leicht über Bundesdurchschnitt in Baden-Württemberg 142 500 Personen in der öffentlichen Verwaltung seits ist der Südweststaat das einzige Bundes- jand, dessen Personalstand seit 1950 zu- rückgegangen ist— eine Auswirkung der staatlichen Neugliederung im Südwesten. Auffallend für Baden- Württemberg ist ferner, daß, es mit einem Viertel weiblicher Be- diensteten unter den Bundesländern die höchste Frauenquote im öffentlichen Dienst aufweist und daß das süd westdeutsche Bun- desland nach Bayern mit 6,6 Prozent relativ am meisten Schwerbeschädigte beschäftigt. Kasimir Pisjak kam in die Anatomie Freiburg. Dem anatomischen Institut der Universität Freiburg wurde dieser Tage das noch gut erhaltene Skelett des russischen Riesen Kasimir Pisjak zu Studienzwecken übergeben. Kasimir Pisjak, der 2,38 Meter maß, hatte vor dem ersten Weltkrieg auf Jahrmärkten und Messen seine übernorma- len Körpermaße zur Schau gestellt. Nach dem Kriegsausbruch im Jahre 1914 kam er nach einer Tournee im Elsaß nach Neustadt im Schwarzwald, wo er zusammen mit seinem Manager fünf Jahre in einem Hotel wohnte. Dort ist er im Februar 1919 im Alter von 47 Jahren gestorben. Der übergroße Sarg mit dem Leichnam des Riesen mußte aus dem zweiten Stock des Hotels durch das Fenster auf die Straße herabgelassen werden. Die Haustreppe hatte sich für den Transport des Sarges als zu eng erwiesen. Auch der städti- sche Totenwagen konnte den langen Sarg nicht aufnehmen, so daß man damals den Leiterwagen eines Bauern zu Hilfe nehmen mußte. Das Grabmal verkündete:„Kasimir Pisjak der größte Mensch der Welt— 1872 bis 1919“. Heißer Streit mit heißen Folgen Laupheim. Während eines heftigen Fa- milienstreites in einem Bauernhause einer Gemeinde des Laupheimer Bezirks schüttete der sechzigjährige Vater über seine 24 Jahre alte Tochter einen Topf heißen Wassers. Die Bankerott des Systems der Scheckbuch-Politik... Lauoton- kein, Lebensreite-“ fut Arsenal? Namenlose Spieler mit 10-Pfund-Verträgen zeichnen sich aus„Kanonen“ allein bilden keine Mannschaft In der ganzen Welt, überall dort, wo König Fußball im Sport sein Zepter schwingt, sprach man in den vergangenen Wochen über das„Schicksal“ von Arsenal Lon- don. Am letzten Wochenende erreichten Freitagnachmittag und Abend jagte eine die Diskussionen ihre Höhepunkte. Am Meldung die andere:„Tom Whittaker kauft Jack Frogatt“,„Arsenal zahlt 50 000 Pfund für die Nationalspieler Frogatt und Dickingson“. Und dann folgte in der Nacht zum Samstag die„Bombe“: „Arsenal engagiert Old-Timer Tommy Lawton“. Diese Meldung war die richtige. Und was hat Lawton, der berühmte Ex-Nationalspieler, der von Brentford kam und heute 34 Jahre alt ist, der vielfachen Meister-Elf gebracht? Er war kein„Ver- sager“, aber er wird auch nicht— so kommentierte die englische Presse das 2:2 gegen Manchester City— Arsenals Lebensretter sein. Frogatt und Dickingson? Beide sollten von Porthsmouth kommen, aber in letzter Minute zerschlugen sich die Verhandlungen mit Fro- gatt, nachdem Arsenals junger Spieler Dodgin beim ersten Sieg gegen Chelsea eine glänzende Stopper-Partie geliefert hatte. Dickingson aber wäre von seinem Club gar nicht freigegeben worden. Tom Whittacker wird nun noch mehr- mals das Scheckbuch zücken müssen, denn es ist klar: der Londoner Altmeister braucht wei- tere Verstärkungen! Englands Scheckbuch- Mannschaften, wie steht es um sie in dieser Stunde? Neben den „Gunners“, die die rote Laterne am Tabellen- schwanz tragen, rangiert Sunderland punkt- gleich auf dem vorletzten Platz. Diese„Kano- nenmannschaft“ präsentiert einen Wert von 160 000 Pfund und war vor Beginn der Meister- schaftsserie das Tagesgespräch in England. Die großen Hoffnungen sind schnell zerstoben. Im letzten Spiel wurde Mittelstürmer Trevor Ford, der 29 500 Pfund gekostet hat(350 000 DMi) nicht mehr aufgestellt. Ein weiterer Club in der unteren Tabellenhälfte ist Newcastle United, der zweifache Pokalsieger der Nach- kriegszeit. Sein Weg ist ein weiteres Glied in jener Kette, die den Beweis führt, daß die Schecekbuch- Politik in der neuen Spielzeit dem restlosen Bankerott ent- gegengeht. Auf der anderen Seite des fußball- sportlichen Geschehens stehen Mannschaften mit„namenlosen“ Spielern, die erfolgreich ab- schneiden konnten. Besonders ausgezeichnet haben sich West Bromwich Albion und der Londoner Club Charlton Athletic. In beiden Teams stehen ehrgeizige junge Talente, Bur- schen, die für ihren ersten Profi- Vertrag 2 e hn Pfund erhalten haben! Sie machen als Tor- schützen von sich reden, sie entscheiden Spiele kür ihre Clubs. So schmerzlich viele Sportfreunde in Europa Arsenals Weg berühren mag— es ist gut, daß dieser Club, der traditionsreichste Englands, den Weg der Bitternis gehen muß. Es wäre übel bestellt um den Sport, wenn die„Kano- nen“ allein eine Mannschaft ausmachen könn- ten. Man weiß das bei Sunderland, bei New- castle und in London. Trotzdem halten die Manager dieser Vereine weiterhin das Scheck- buch gezückt, denn in der jetzigen Lage gibt es für sie kein Zurück von dem verhängnisvol- len System! Vier Starts in Jugoslawien Kegler auf großer Fahrt Auf einer achttägigen Fahrt absolvierte eine Sechser Mannschaft der Mannheimer Asphaltkegler in drei Städten vier Kämpfe in Jugoslawien. Unter Führung von K. Milden- berger, der selbst zweimal startete, kam man dabei einer Rückspielverpflichtung nach. Der erste Match gegen Zelecnicar Ljubljana ging verloren(2364: 2265). Bei Gradis IMM konnte man mit 2342:2294 einen Sieg feiern. In Kranj sowie Irsenice jedoch mußte man sich wie- derum der Stärke der Jugoslawen beugen und mit 2367:2242 sowie 2264:2179 Holz die Segel streichen. Obwohl nur mit drei Leuten der Erster Turniertag in Baden-Baden Jaboriten saßen auf de: Jribune Dem Eröffnungstag des die deutsche Saison beschließenden Internationalen Tennis-Turniers in Baden-Baden war herrlicher Sonnenschein beschieden. Leider wurde es mit dem tra- ditionellen Eröffnungsspiel des Vorzahres-Sie- gers Jaroslaw Drobny nichts, da der für ihn als Gegner ausgeloste Spanier Tintoré nicht erschienen war. Mit Drobny kampflos in die zweite Runde kamen auch der Engländer Tony Mottram und der Wiener Fred Huber. Damit gab es im Einzel der Herren-Sonderklasse am ersten Tag keine besonderen Ereignisse. Auf dem Meisterschaftsplatz wurde das Match des Ex- Jugoslawen Milan Branovic (Nürnberg) gegen Donald Black(Rhodesien) gespielt, in dem Branovic stets überlegen war (6:1, 6:4). Großes Interesse fand der Kampf zwischen dem einarmigen Wiener Hans Redl und dem jungen Deutschen Peter Scholl. Mit seinem placierten Spiel beherrschte Redl den früheren Freiburger eindeutiger, als es das 7:5 des ersten Satzes besagt. Die wirkliche Ueber- legenheit kam mit 6:1 im zweiten Satz zum Ausdruck. Vergeblich wartete man auf Gott- fried v. Cramm, der für das Einzel gestrichen hatte. Er wird mit Rolf Göpfert zusammen nur das Doppel und mit der Amerikanerin Knode- Head, der Fünften der Weltrangliste, das Mixed spielen. Eine Runde weiter kam auch Franz Feldbausch, der dem amerikanischen Kapitän Cohen mit 6:2, 6:1 keine Chance ließ. Im Damen-Einzel eröffneten Fräulein Kläre Ruch und Fräulein Margot Dittmeyer die Spiele. Letztere unterstrich ihre Form mit einem 6:3, 6:2-Sieg und scheint drauf und dran zu sein, den im Jahre 1938 von Gottfried v. Cramm ge- stikteten Pokal zu gewinnen, der dem Jugend- lichen zukommen soll, der in der deutschen Rangliste auf einen der ersten fünf Plätze kommt. Im einzigen Herren-Doppel der Sonderklasse gab es zwischen dem österreichischen Davis- Cup-Team Huber/ Redl und den jungen Deut- schen Scholl Baums einen hart umkämpften ersten Satz ehe die beiden Wiener einen 1.4 Rückstand aufgeholt und den Satz schließlich mit 11:9 gewonnen hatten. Im zweiten Satz schalteten dann die Wiener ihre Gegner rasch mit 6:1 aus. Oscar Jung Meistermannschaft antretend, erzielten die Mannheimer gute Resultate. Von der Mann- schaft Blatt, Leute, Hahn, Schuler, Redzimski und Spatz, war Spatz mit den Ergebnissen 378, 415, 406 und 378 Holz, bei 50 Kugeln in die Vol- len und 50 ins Abräumen, bester Mannheimer Starter. Die Mannheimer Kegler erhielten wie- der zahlreiche Einladungen für das nächste Jahr.— Zahlreiche Ausflüge nach Postoyne (Adelsberger Grotten), Opatia(Adria) und Bled, wurden für die neun Mann starke Expedition zu unvergeßlichen Erlebnissen. Belgien— Finnland 2:2 Belgien und Finnland trennten sich am Mitt- woch in einem Ausscheidungsspiel für die Weltmeisterschaft 2:2(1:0). Das Ergebnis gibt Schweden, das ebenfalls dieser Gruppe ange- hört, doch noch die Chance, sich für die Welt- meisterschafts-Endrundenspiele zu qualifizie- ren. Mit einem Sieg in dem gestrigen Spiel hätte Belgien bereits die Teilnahme-Berech- tigung erreicht, nachdem es den Belgiern im Mai gelungen war, Schweden und Finnland in Stockholm und Helsinki zu schlagen. Neuhaus gegen Valdez Der kubanische Schwergewichtsmeister Nino Valdez ist am 15. Oktober in Dortmund der nächste Gegner gegen den deutschen Europa- meister Heinz Neuhaus. Valdez, der kürzlich durch einen Sieg über den ehemaligen Welt- meister Ezzard Charles von sich reden machte, wurde von Veranstalter Göttert verpflichtet, nachdem die bestehenden Devisen- Schwierig- keiten beseitigt werden konnten. „Kalter Krieg“ auf der 1500-Meter-Strecke engländer lieten 1* 1500 m- Meltteleord Eine englische Staffel löschte am Mittwoch abend im Londoner White City Stadion den gerade zwei Stunden alten Weltrekord der Un- garn über à4mal 1500 m(siehe Ecke links un- ten) aus. Mit 15:1, Minuten übertrafen die Briten den alten Rekord der Schweden Aberg, Bengtson, Bergkvist, Eriksson um genau drei Sekunden und den neuen ungarischen Rekord des gleichen Nachmittags um zwei Sekunden. Eine schwedische Staffel, die zweite wurde, blieb mit 15:29,0 Minuten ebenfalls noch unter beiden Rekorden. Abgeschlagen auf dem drit- ten Platz landete die enttäuschende deutsche Staffel Dohrow, Lueg, Lamers, Lawrenz) mit 15:40,8 Minuten. Beide Rekordläufe an einem Nachmittag, vor allem aber der Umstand, daß die Ungarn — nachdem der Londoner Versuch groß ange- kündigt worden war— Stunden zuvor einen Fünf Bänke, vier Zweier- und drei Dreier wege 1 855 2 855 8 5 Die„Morgen“- Toto- Tips u* Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach. Der Fs Frankfurt unterlag am Sonntag„Ein- tracht“ 0:6. Die„Kickers“, Bisher ohne Nieder- lage, haben einen schweren Gang vor sich. Tip 1 0. Schalke 04— Schwarz-Weiß Essen. Spit- zenreiter Schalke sollte mit diesem Treffen seine Position weiter festigen. SW Essen bisher auswärts einmal erfolgreich. Tip 1. Kickers Stuttgart— SpVgg. Fürth. Beide Vereine ste- hen mit je 6 Punkten in der Tabelle. Zu Hause ist ein Sieg der„Kickers“ naheliegend. Tip 1. Phönix Ludwigshafen— 1. FC Kaiserslautern. Tabellenführer 1. FCK, von Sieg zu Sieg eilend, sollte auch bei Ph. Ludwigshafen zu beiden Punkten kommen. Tip 2. Rheydter SV— Mei- dericher SV. Rheydter SV steht mit 4, Meide- richer SV mit 2 Punkten in der Tabelle. Nach dem„Papier“ hat der RSV ein leichtes Plus. Tip 1 0. 1. FC Nürnberg Mühlburg/ Phönix. Unangefochten hält der„Club“ die Tabellen- führung. Schon ein Remis wäre eine Uber- raschung. Tip 1. Eintracht Trier— 1. FC Saar- brücken. Trier heimstark; 1. FCS auswärts bis- her zweimal erfolgreich. Tip 0 1 2. TSV Eimsbüttel— Hamburger Sv. Beide Vereine sind puikktgleich. Der Hamburger SV hat ein leichtes Plus. Tip 0 2 1. Jahn Regensburg gegen VfB Stuttgart. Bayern München konnte am Sonntag bei Regensburg einen Punkt kas- Tochter erlitt schwere Verbrühungen. sieren, das mußte dem VfB mehr als möglich sein. Tip 2. BC Augsburg— Bayern München. Schon zweimal stellte man dem BCA zu Hause ein Bein. Den Bayern sollte mit etwas Schußlaune ein Remis gelingen. Tip 0- 1 2. SV Sodingen— Alemannia Aachen. Sodingen ohne Niederlage: Aachen auswärts gefährlich. Tip 1 0. VfR Kaiserslautern— Wormatia Worms. VfR holte am Sonntag aus Mainz die Punkte. Worms steht vor einem schweren Spiel. Tip 10. Hei-Schnei gleichgearteten Versuch starteten,— dieses Zusammentreffen gewollter Umstände darf als eine jener merkwürdigen Blüten angesehen werden, die an dem Baume, der„moderner Sport“ heißt, heute in so überreicher Zahl sprossen.„Kalter Krieg“ auf der 1500-Meter- Strecke?— Die Engländer haben ihn(vorerst!) gewonnen. Lebensdauer: Zwei Stunden. Ungarn liefen Weltrekord 5 Eine ungarische Staffel hat am Mittwoch in Budapest den Weltrekord über 4x 1500 m mit 15:29,2 Min. gebrochen. Den alten Rekord hielten vier Läufer des Gaevle I. F. (Schweden) mit 15:30,2 Min. Die Ungarn liefen diesen Rekord zur gleichen Zeit, als in London eine britische, eine schwedische und eine deutsche Staffel die Vorbereitun- 5 Sen für einen Rekordversuch über diese Distanz trafen. Zwei Stunden später siehe oben— bliesen die Engländer dem neuen Rekord das„Lebenslicht“ aus. Zoll und Knoke gaben auf Der Berliner Zoll und der Hannov Knoke, die mit spanischen Partnern am N nationalen Sechstagerennen in Barcelona teil- nahmen, haben das Rennen am Dienstag auf- gegeben. An der Spitze des Feldes lagen nach 85 Stunden die Franzosen Godeau/ Surbatis mit 25 Punkten. Eine Runde zurück folgen Poblet (Spanien) und Terruzzi(Italien). Fußball-Toto-Tip West- Süd- Block Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 1 0 Schalke 04— Schwarz-Weiß Essen Kickers Stuttgart— SpVgg. Fürth Ph. Ludwigshafen— 1. FC Kaiserslautern Rheydter SV Meidericher SV 1. FC Nürnberg— Mühlburg/ Thönix Eintracht Trier— 1. Fo Saarbrücken TSV Eimsbüttel— Hamburger SV Jahn Regensburg— VfB Stuttgart BC Augsburg— Bayern München SV Sodingen— Alemannia Aachen VfR Kaiserslautern— Wormatia Worms 1. FC Köln— VfL Bochum SV Waldhof— FSV Frankfurt 2222 nen 1 doe erer: „ 1„ De ern Pferde- Toto-Tip Dortmund, Sonntag Bill(2. R.) P. Fuchs Avelan(3. R.) H. Eggers Altmeister(3. R.) Baumann Varenna(4. R.) O. Langner Banderillero(4. R.) Zehmisch Harmodius(5. R.) J. Starosta Andrees(5. R.) H. Zehmisch Midas(6. R.) P. Fuchs Nocturno(6. R.) Dünschede 10 Zobel(7. R.) H. Bollow 11 Fips(8. R.) H. Bollow EI Primavera(7. R.) Dünschede E2 Grossus(2. R.) G. Streit E3 Festina(8. R.) J. Gutkäss e O D e e d tts d 1 1 1% 1 do do d de de do de Ssclolel lle ö Ge nu de, Mensch haben 0 ene dale m No. 6 5 Seite 6 MORGEN Donnerstag, 24. September 1953/ Nr, 222 — Unbeschreiblicher Jubel vor dem Gerichtsgebäude: Wilhelm Lung mangels Beweisen freigesprochen Ergreijende Szenen im Schwurgerichtssaal/ Tränenüberström Mordsache Lang. Die Spannung, Heidelberg. Man muß in der Kriminalgeschichte Heidelbergs lange zurückblättern, um einen Fall mit ähnlicher Dramatik zu finden wie die die schon tagelang in dem überfüllten Schwurgerichtssaal lag, hatte sich längst über die Stadt und die Umgebung verbreitet und eine Flut von Zuschriften an Verteidiger, Staatsanwaltschaft und Gericht hervorgerufen. Jeder freie Platz in dem großen Gerichtssaal war gestern wieder ausgenützt, als das Schwurgericht pünktlich um 18 Uhr das Urteil verkündete:„Der in zwei zurückliegenden Verfahren wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte 41 Jahre alte Knecht Wilhelm Lang aus Gemmingen bei Sinsheim wird mangels Beweisen freigesprochen. Die Kosten des Verfahrens einschließlich der Auslagen, die der Angeklagte in Zusammenhang mit dem Strafprozeß hatte, nehmen. Der Haftbefehl ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben.“ muß die Staatskasse über- Ungewöhnliche Teilnahme Das Schwurgericht hatte die Verkündung des Urteils für 18 Uhr angekündigt. Bereits um 16 Uhr mußte der Gerichtssaal wegen Ueberfüllung polizeilich geschlossen werden. Die Straße zum Landgericht war von Polizei abgesperrt, Fahrzeuge durften die Straße nicht passieren. Vor dem Gericht hatten sich um 17 Uhr mehr als 500 Menschen einge- kunden, die Lang bei seinem Transport von seinem Gefängnis zum Gerichtsgebäude sehen wollten. Zur Stunde, als das Urteil verkündet wurde, war die Menschenmenge vor dem Landgericht auf etwa 3000 bis 4000 Personen angewachsen. Als der Vorsitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Dr. Werner Munzinger pünktlich um 18 Uhr den Freispruch des An- geklagten verkündete, brach ein Jubel im Gerichtssaal aus, der wohl als einzigartig zu bezeichnen ist. Tränenüberströmt dankte Lang seinem Verteidiger, der inm in die Arme fiel. Die Eltern des Angeklagten um- armten den Sohn, die sechs Geschworenen sahen diese ergreifende Szene ruhig mit Tränen in den Augen zu. Die beiden Polizei- beamten, die mit dem Angeklagten Lang den Gerichtssaal betreten hatten, verließen die Anklagebank und machten der Ehefrau Langs Platz, die während der Urteilsbegründung durch den Gerichtsvorsitzenden neben ihrem Marme sitzen blieb. Als der Freispruch außer- halb des Gerichtssaales bekannt wurde, brach ein Orkan des Jubels unter den vielen 5 Menschen vor dem Gerichtsgebäude Os. Einige Minuten dauerte es, bis die Ruhe im Gerichtssaal wieder hergestellt war, es flel auf, daß bei der Verkündung des Urteils t dankte Lang seinem Verteidiger nicht Oberstaatsanwalt Dr. Stallmann im Gerichtssaal Platz genommen hatte, sondern daß er durch einen Kollegen vertreten war. Dr. Stallmann hatte die Staatsanwaltschaft in diesen und auch in den vorhergegangenen Verhandlungen gegen Lang vertreten. Er hatte am Dienstag in seinem Plädoyer lebenslängliches Zuchthaus für Lang gefor- dert. „Erdrutsch der Indizienbeweise“ Dr. Munzinger betonte in seiner Urteils- begründung, daß das Schwurgericht zu dem Freispruch Langs aus Mangel an Beweisen gekommen sei, weil es die Tragfähigkeit der Indizienbeweise bezweifeln mußte. Diese Indizienbeweise hatten bei dem Verfahren am 18. Oktober 1947 und am 4. Juni 1948 aus- gereicht, um Lang wegen Mordes an seinem Dienstherrn, dem Bauern Otmar Maag, zu lebenslänglichem Zuchthaus zu verurteilen. Bei dem Wiederaufnahmeverfahren, er- klärte Pr. Munzinger, sei es zu einem„Erd- rutsch der Indizienbeweise“ gekommen. Die Indizienbeweise, so sagte Dr. Mun- zinger weiter, hätte das Gericht in dem neuen Verfahren zum Teil fallen gelassen, weil sie in der Beweisaufnahme widerlegt worden seien oder weil sie sich zumindest als zweifelhaft herausgestellt hätten. Beweis für Lungs Gluubwpärdigkeit Dr. Munzinger stellte entschieden in Ab- rede, daß Lang unglaubwürdig sei. Die Un- glaubwürdigkeit Langs war in den zurück- liegenden Verfahren von den Richtern aus- drücklich betont und mit zum Ausgangs- punkt seiner Verurteilung gemacht worden. Als einen geradezu„erschütternden Beweis“ für Langs Glaubwürdigkeit führte der Vor- sitzende die Tatsache an, daß der Ange- klagte erst im dritten Verfahren aussagte. von dem schizophrenen Kriminalbeamten Anton Götz einige Wochen nach dem Mord- fall zweimal hinter einander je mehr als 20 Stunden ohne Unterbrechung vernommen worden zu sein. Diese Angabe hätte, 80 meinte der Vorsitzende, ein„raffinierter Mörder“ sofort vor Gericht gemacht.„Man soll mir einen zweiten Angeklagten zeigen, der sich so verhält, wie es Lang tat.“ Als Aussagen von außerordentlicher Be- deutung für den Prozeßablauf bezeichnete er die Aeußerungen der sogenannten„Tram- pelzeugen“. Diese waren in den ersten Ver- fahren nicht gehört worden. Die Trampel- zeugen hatten ausgesagt,„Getrampel“ am Tatort kurz nach der Tat gehört zu haben. Das Getrampel habe sich vom Tatort, ent- fernt. Daraus schloß das Schwurgericht, daß sich am Tatort außer Lang und Maag auch noch andere Personen aufgehalten haben müssen. Es sah darin die Bestätigung der Aussage Langs, er habe im Augenblick der Tat drei„dunkle Gestalten“ in einer Entfer- nung von wenigen Metern hinter dem am Boden liegenden Maag gesehen. Der Staats- anwalt hatte die Trampelzeugen als„un- glaubwürdig“ hingestellt. Das Gericht schenkte schließlich auch der Aussage Langs Glauben, daß die Pistole Maags eine Schreckschußpistole gewesen sei. Früher hat- ten die Richter Lang diese Aussage nicht ge- glaubt und es als erwiesen angesehen, daß er Maag mit dessen eigener Pistole ermordet habe. Dr. Munzinger teilte mit, daß Lang insge- samt sechs Jahre sieben Monate und eine Woche in Untersuchungshaft bzw. im Zucht- haus Bruchsal verbracht hat. Für diesen Auf- enthalt wird Lang eine Entschädigung erhal- ten, deren Höhe nicht bekanntgegeben wurde. Sie dürfte jedoch voraussichtlich zwei Mark pro Tag betragen. Vier neue Kinderlähmungslfälle Göppingen. Die stellvertretende Leiterin des Göppinger staatlichen Gesundheitsamteg hat mitgeteilt, daß in den letzten Tagen in Ebersbach an der Fils vier weitere Falle von Kinderlähmung bekanntgeworden sind. Die Zahl der Krankheitsfälle in Ebersbach hat sich damit auf acht erhöht. Neu von der Krankheit befallen wurden zwei Sechs. jährige und ein 16jähriges Mädchen sowie ein acht Jahre alter Junge. In fast allen bisher festgestellten Fällen konnte nach. gewiesen werden, daß sich die Kinder vor dem Ausbruch der Krankheit körperlich überanstrengt hatten. Umfrage zum Thema Ladenschluß Allensbach. Bei einer Repräsentativ-Um. frage des Instituts für Demoskopie in Allensbach am Bodensee sprachen sich sech. 21g Prozent der Befragten dafür aus, daß die Geschäfte am Samstagnachmittag offen plei- ben sollen. 25 Prozent traten für eine Schließung der Ladengeschäfte am Samstag. nachmittag ein. Den übrigen fünfzehn Pro. zent War es gleichgültig. 8 Künftig auf normalem Wege Eßlingen. Daß eine Flaschenpost mitunter auch den beabsichtigten Zweck erfüllt, duri- ten jetzt Mitglieder einer EBlinger Jugend. austauschgruppe erleben, die im August England besuchte. Auf re Flaschenpost, die sie auf der Ueber fahrt in den Kanal ge. worfen hatten, erhielten sie jetzt aus Hql- land Antwort.„ Wy hebben je Fles gevonden“ begann das Schreiben, in dem unter anderem berichtet wird, daß die Flasche am Strend von Katwykk in Holland angeschwemmt worden ist. In weiteren Zeilen bittet die Briefschreiberin, eine 15jährige Holländern, ihre deutschen Kameraden um weitere Briefe auf normalem Wege, da sie schon lange geime mit deutschen Jugendlichen korrespondiert hätte. Kuasche Hilfe bei Magen- beschwerden Spüren sie Magenschmerzen, Sod · 3 saures Aufstonen oder Völlegefühl nach den Mahlzeiten, 0 ist meist überschüssige Magen- säure die Ursache. Biserirte Mag- mesia, seit Jahrzehnten auch bei mervözen Magenleiden bewährt, Heseitigt rasch den Säureüberschuf und schützt die Magenschleimhaut vor weiterer säureeinwirkung. 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Ausgabe im Rosengarten Teilnahmeberechtigt sind alle Besucher ab 16 Jahre im Rosengarten 1 Teppich 240/17 m 1 Brücke 90/190 m 1 Diwandecke 1 Tischdecke und 6 Kissenplatten zu gewinnen. m 9 Uhr, weite re Zahlung in utogenschnel rage des Winden, INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 7 222 ff. u. 222/ Donnerstag, 24. September 1953 94 erin tes Verbraucher-Stimmzettel dale ist klingende Münze sind.(UP) Die Arbeitsgemeinschaft der Verbrau- bach zerverbände wandte sich am 22. September in von donn gegen eine Erklärung des Bundesver- 00 andes der deutschen Industrie((BDI), der die 3 pbeitsgemeinschaft als„das Werkzeug einer wie tischen Gruppe“ bezeichnet hatte. Ungerecht- allen tigte Verdächtigungen aus dem Mund ein- lach, tiger Produzentenvertreter, so erklärte ein Vor precher der Verbraucherverbände, würden die lich mme des Verbrauchers nicht mehr zum ſchweigen bringen. Die Satzungen der Arbeits- meinschaft seien Garantie genug für ihren ug zarteipolitisch unabhängigen Kurs und man Alte vor jeder weiteren Kritik erst ihre prak- che Arbeit abwarten und dann nach deren gebnissen urteilen. Die Arbeitsgemeinschaft ſolle im Zusammenwirken mit den übrigen ſertnern der Wirtschaft und des Staates die eressen der Verbraucher vertreten. in einer Erklärung des Bundesverbandes der Kutschen Industrie hatte es geheißen, die Ini- ative zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft er Verbraucherverbände sei von den Konsum- ſcnossenschaften ausgegangen und ihr Schwer- wicht liege bei sozialistischen Kreisen. Es ist natürlich fraglich, ob ausgerechnet er BDI legitimiert ist, einem anderen Ver- zand Einseitigkeit, bezw. politische Abhän- keit iorzuwerfen. Der BDI kann für sich bei den Vorteil buchen, sich niemals irgend- ſelcher Tarnorganisationen bedient zu haben. zei den Konsumgenossenschaften ist es ders. Ihre Mitwirkung am Entstehen der Abeitsgemeinschaft der Verbraucherver- ande“ ist notoßsch bekannt. Ebenso gut ist ſekannt, daß auch andere Kräfte in der ubeitsgemeinschaft wirksam sind als die ſonsumgenossenschaften(2. B. Hausfrauen- ſerband, DO etc.). Leider schließt die bis- rige Konstruktion der Arbeitsgemeinschaft roh! Einzelmitgliedschaften aus als auch de Hoffnung, daß alle Verbraucher einmal rin erfaßt werden. Die Betonung liegt bei e Verbraucher“. Sie liegt deswegen auf em Wort„alle“, weil es keinen Menschen Abbt, der von sich behaupten kann, Nicht- er braucher zu sein. Die Mitgliedschaft aller Verbraucher wäre Rar ein theoretisches Maximum. Aber da aum einmal alle Menschen Verbraucher and, geht es nicht an, daß sich eine Organi- tion selbstherrlich zur Verbrauchervertre- ng beruft, ohne Rücksicht darauf, daß die ſerbraucher bereits täglich von ihren Stimm- tteln Gebrauch machen. Sie— die Ver- taucher— machen nämlich Gebrauch von em Stimmzettel, der sich in ihrem Porte- nonnaie befindet. tor Thema Ladenschlußzeiten Stark überstrapaziert Bel einer Repräasentativ-Umfrage des In- tuts für Demoskopö in Allensbach am Boden- 7 5 sprachen sich 60 Prozent der Befragten da- ür aus, daß die Geschäfte am Samstagnach- mittag offen bleiben sollen. 25 Prozent traten ür eine Schliegsung der Ladengeschäfte an Famstagnachmittag ein. Die übrigen 15 Prozent ielten sich gleichgültig. Sering ist also das Interesse an den Ladenschlußzeiten. So gering, daß es wahr- . 125 4 ist, warum solches Ge- 0 0 sech. i die blei- eine Stag. Pro- Unter durf. gend ugust npost, A ge- Hol- den“, derem rand mm t die derin, Brlefe gerne ndlert dieses Thema entsteht. Ziemt es sich gebung im Musensaal des Mann- eimer Rosengartens kürzlich nur 63 Zu- rer(einschließlich Pressevertretern) teil- ahmen In der Zwischenzeit hat es sich ja bereits herausgestellt, dag grundsätzliche einungsverschiedenheiten nicht mehr be- ehen, denn die Kaufleute sind bereit, ihren gestellten einen freien Halbtag zu gewäh⸗- en. Den Klassenkämpfen unter den Verhand- Effektenbörse 5 Mitgetellt von: Süddeutsche Bank AG, Filiale Mannheim J 5 J Frankfurt a. M., 23. September 1953 f Börsenverlauf: Bei lebhafteren Umsätzen zeigte F le neutige Börse ein freundliches Bild. Montan- f ferte, wie auch Kali-Werte konnten Kursgewinne dis zu 2½% erzielen. Auch 1G-Farben-Aktien ſaren höher gefragt. Hier stimmulierte die Mit- lung, daß der Umtausch der 1IG-Farben-Aktien n Aktien der Nachfolgegesellschaften ab 1. Okto- ber vorgenommen wird. Versorgungswerte unver- ert, ebenso Großbank-Aktlen. Reichsbank⸗ Antelle 70—71% in größeren Beträgen umgesetzt. Tageskurs e Bezeichnung 2212. 2. 5 nn 104 104 al 1 0%„ l% 143 0„„10.53 30 30 2 99 80 111 9 138 13 0 8 10460) 124 12⁴ „„„„ 1 0 90 75 90 Ä . 1 5* 41 10 158% 18% oleumwer f 0 1400 Ur 15„ J 1005 452 9 1077 62 62 2 1%%., 2 Bande 1 U 4 4 „0%] 93 91 t u. 8 n I 110 4 137 278 278½ iii 147 145 „ 12,866 21 215¾ö 1 20%%. 9. 10 1%„ re e trage„„„„ Winden, kane„ 110 0 467 43 mens& Halske„ 106* 127 128 ed. Zucker 11 5— vollziehen n stahlwerge 15 217 Aalto Waldhor:„ 43) 276 7. — uche Bane 311 24 24 0 rzbank„„„ 21 54½ 54 —.—* 4 1056,25 72 72 Bank. 1086,20 70 7⁰ kachsbank- Anteile- 88 70 701½ —— o pkr- Notierung. H ex Dividende. Y ex Bezugs- f eckt. Freie Devisennotierungen 5 vom 23. September 5 Geld Brief 5 belg. Franes 9.342 6,362 kranz. Francs 11,905 11.925 Schwelzer Franken 95,91 996,11 holl. Gulden 109,99 110,21 kand. Dollar 4.271 4.281 engl. Pfund 11,678 11.698 schwed. Krone 80,90 81,06 dän. Krone 60,34 60,46 US-Dollar 4.195 4.205 freie Schweizer Fr. 97,86 96,06 irmern, daß an einer Pro- lungspartnern scheint dies jedoch verdächtig. Logik ist nicht mehr entscheidend. Logisch wäre, was dem Verbraucher dient, soll eingeführt werden. Daß der Verbraucher am liebsten seinen freien Samstagnachmit- tag benutzen möchte, um einzukaufen, finden die Klassenkämpfer gar nicht chick. Sie wittern eine unternehmerische Ver- schwörung, denn was dem Verbraucher dient, würde ja auch dem Unternehmer dienen, der höhere Umsätze erzielen könnte. Was küm- mert sie auch der Verbraucher, wenn sie wäre für den Unternehmer von Vorteil. Er Würde höhere Umsätze erzielen. Fazit: Weg mit der Verbraucherbequemlichkeit, wenn damit gleichzeitig der Wirtschaft geschadet werden kann. IG-Nachfolgegesellschaften hielten Hauptversammlung en ab Die IG-Nachfolgegesellschaften hielten in Höchst und in Ludwigshafen ihre Hauptver- sammlungen ab. Die erste ordentliche Hauptversammlung der Badischen Anilin-& Soda-Fabrik AG., Ludwigshafen, auf der das gesamte AK (340,1 Mill. DM) vertreten war, verabschie- dete Jahresabschluß- und Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 1952(s.„Mannheimer Morgen“ vom 5. September) haut Vortrag des Vorstandes. Der Vorstandsvorschlag über die Gewinnverwendung(Vortrag von 836 738 DM auf das kommende Rechnungsjahr) wurde einstimmig genehmigt. Dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Bei der Neu- wahl des Aufsichtsrates schied der bisherige betriebsangehörige Arbeitnehmervertreter Erich Day zugunsten des neugewählten außer betrieblichen DGB- Vertreters aus. Son- stige Veränderungen des Aufsichtsrates er- gaben sich nicht. Vorsitzer blieb Hermann J. Abs(Südd. Bank AG., Frankfurt/ M. Erster Stellvertreter Dr. Richard Merton(Metallge- sellschaft Frankfurt); 2. Stellvertreter Prof. Dr. Richard Kuhn Oirektor des Max-Planck- Institutes Heidelberg). S. Der Umtausch der RM-Aktien des alten IG-Farben-Konzerns beginnt nun, wie am Mittwoch vom Liquidationsausschuß amtlich mitgeteilt wurde, am 1. Oktober. Einzelheiten über die Umtauschformalitäten werden am 26. September veröffentlicht werden. In die- ser amtlichen Bekanntmachung werden die IG-Aktionäre aufgefordert, bei den Kredit- instituten an den verschiedenen Bankplätzen ihre Aktien zum Umtausch anzumelden. Hierzu erfährt unser Frankfurter Korre- spondent noch folgende Einzelheiten: Die Kreditinstitute werden den IG- Aktionären, die bei ihnen einen Umtauschantrag stellen, mitteilen, welche Nennbeträge an Aktien- rechten der Nachfolgegesellschaften auf sie entfallen. Hierbei werden sich sogenannte Aktienspitzen ergeben, da die Aktien der Nachfolgegesellschaften entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen auf DM 100,.— oder einen höheren, durch 100 teilbaren Nennbetrag lauten, andererseits aber auf die IG-Aktien Beträge an Aktienrechten der Nachfolge gesellschaften entfallen, die nicht durch 100 teilbar sind. Am 28. September werden an der Frank- kurter und Düsseldorfer Wertpapierbörse die neuen DM-Aktien der Farbwerke Höchst, der BASF, der Bayerwerke und der Cassella zum Börsenhandel zugelassen werden. An den übrigen Börsenplätzen werden die Nach- kolgeraktien erst im Laufe des Oktober ihre Zulassungsgenehmigungen erhalten. Kurz nach Beginn der Umtauschaktion am 1. Ok- tober werden an den Börsen in Frankfurt und Düsseldorf vermutlich die ersten DM- Aktien der vier Nachfolger erscheinen. Den- noch werden vorerst die alten RM- Aktien neben den neuen DM-Aktien notiert und ge- handelt. Der IG-Farbenaktienmarkt wird von Anfang Oktober an um ein weiteres Papier, nämlich den IG-Liquidationsanteil- schein(auf die restlichen IG-Vermögens- werte, die noch nicht in die Bilanzen der Nachfolger einbezogen sind) bereichert wer- den. Café-Kaffee-Preis (VoD) Der deutsche Hotel- und Gaststät- ten- Verband hat seine Mitglieder erneut auf- gefordert, die in Verbindung mit der Kaffee- und Teesteuersenkung eingetretene Reduzie- rung der Einkaufspreise für Kaffee und Tee ausschließlich den Gästen durch eine ent- sprechende Senkung der Ausschankpreise zugute kommen zu lassen. Zu dem von man- chen Preisbehörden geäußerten Wunsch, einen bestimmten Betrag festzulegen, um den die Tasse und Portion Kaffee, sowie das Hotelfrühstück mindestens zu senken sind, stellt der Verband fest, daß die Verhältnisse in den einzelnen Hotels und Gaststätten durchaus verschieden seien. So sei 2. B. die Zahl der aus einer bestimmten Menge Röst- kaffee zu erzielenden Tassen nicht nur ab- hängig von der Qualität und Ergiebigkeit des Kaffees, sondern auch vom Herstellungsver- fahren Filter-, Brüh- oder Pregverfahren) und vor allem auch davon, ob es sich um ein normal laufendes, ein Stoßgeschäft oder ein gelegentliches Geschäft handle. Die von ver- Dollar-Lücke (UP). Wie das amerikanische Wirtschafts- ministerium am 23. September bekanntgab, sind die ausländischen Gold- und Dollargut- haben in den Vereinigten Staaten im zweiten Quartal 1953 um 450 Millionen auf rund 21,6 Milliarden Dollar gestiegen. Sie haben damit ihre seit dem ersten Vierteljahr 1952 anhaltende Aufwärtsbewegung ohne Unter- brechung fortgesetzt. Der Probefall Krisenkartell für Konsumseife droht zum Krisenfall des Kartellproblems zu werden Wir erhalten vom Verband württember⸗ Sisch- badischer Großhändler in Seifen- und Kosmetika- Erzeugnissen, Geschäftsstelle Stuttgart-W., folgende Mitteilung: „Durch die Ueberschwemmung des Marktes mit zum Teil minderwertigen Seifen- und Kos- metikaerzeugnissen, sieht sich der Verband württembergisch- badischer Großhändler in Seifen- und Kosmetika- Erzeugnissen Stutt- gart-W., Augustenstraße 42(Vorsitzender O. Grimm) veranlaßt, gegen diese Unsitte einzu- schreiten. Der Verband hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, dem Markt nur die Erzeug- nisse zuzuführen, die in Qualität und Preis- wWärdigkeit den gerechten Wünschen der Ver- braucherschaft entspricht. Wir können nicht dulden, daß durch den sogenannetn Werks- und Behördenhandel oder sonstige undurchsichtige Verteilergruppen das gesunde Wirtschaftsleben eine nachhaltige Schädigung erleidet. Es ist da- her oberstes Gebot aller an einer sauberen Marktgestaltung interessierter Kreise, alle Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Unwesen so rasch wie möglich zu beseitigen. Der Ver- band badisch-württembergischer Großhändler in Seifen- und Kosmetika-Erzeugnissen, Stutt- gart, hat sich daher entschlossen, alle ihm not- wenig erscheinenden Maßnahmen zu ergreifen, um in diesem Sektor des Wirtschaftslebens wieder ordentliche und saubere Verhältnisse zu schaffen. Wir begrüßen einen gesunden Wettbewerb aller daran beteiligten Kreise, werden uns aber scharf gegen jeden unlaute- ren Wettbewerb und eine Verproletarisierung des Handels wenden.“ Das ist nun eine neue Note in dem Liede „Krisenkartell der Konsumseifen-Hersteller“. Die Note wird von den Verteilern, und zwar von den Großverteilern, angeschlagen. Bislang haben die Seifenerzeuger geklagt. Sie klagten über untragbare Schärfe des Wettbewerbs. Soweit es sich um Klein- und Mittel- betriebe handelt, klangen die Kassandrarufe irgendwie plausibel. Grund: Die Koreakrise hatte den sich vor- her bereits abzeichnenden Absatzschwierig- keiten ein jähes Ende bereitet. Die Fabriken hatten Mühe, die sich jäh aufblähende Nach- frage zu befriedigen. Selbstverständlich wirkte die Kaufpsychose der Verbraucher ansteckend auf die Erzeuger, die sich nun Mrerseits ohne Rücksicht auf Preise mit Rohstoffen eindeckten. Seitdem dieses Stoß- geschäft wieder abklang, d. h. seitdem die Koreakrise nicht mehr wirksam ist, sitzen nunmehr die Erzeuger ratlos auf den teuer eingekauften Rohstoffen und klagen: „Die Schärfe des Wettbewerbs ist untrag- bar. Einzelne Fabriken verkaufen ihre Er- zeugnisse bereits unter den Gestehungs- kosten. Das bedeutet aber Substanzverlust.“ Nüchtern betrachtet allerdings, ist kein Anlaß vorhanden, diese Entwicklung als Katastrophe zu bezeichnen. Wenn rein rech- nerisch an das Problem herangegangen wird, 80 handelt es sich bei der Seifenindustrie in gleichem Maße um Schein verluste, wie es sich zur Zeit der steigenden Preise während der Koreakrise um Scheinge- wainne gehandelt hat, wie aus folgenden Beispielen hervorgeht: Scheingewinn Scheinverlust A. verkauft eine Ware, A. verkauft eine Ware, deren Gestehungskosten deren Gestehungskosten 30 000 DM betrug, um— infolge UÜberhöhter 75 00 DM, weil die Wie- Rohstoffpreise— 75 000 derbeschaffung der er- DM betrugen, um 60 000 forderlichen Rohstoffe DM, weil die Rohstoff- einen zukünftigen Ver- kosten 80 gesunken kaufspreis von 75 0 DM sind, daß die zukünf- forderlich macht. tigen Gestehungskosten 8 sich nur auf 60 00 DM belaufen würden. Gleicht sich plus minus aus.(Absichtlich ist in diesem Beispiel nur von Preisen in der Relation zu den Gestehungskosten die Rede. Es sind nicht die Funktionskosten Handels- oder Erzeuger-Spanne usw.) eingerechnet.) In diesem Sinne ist auch die Einstellung des Bundeswirtschaftsministeriums zum Kri- senkartell aufzufassen. In Fachkreisen wird diese alliierte Genehmigung als Modellfall, als Musterbeispiel für eine Konzeption be- zeichnet, für die noch keine gesetzliche Grundlage besteht. Es handelt sich um eine Art Vorgriff auf das Kartellgesetz, das auf Antrag des Bun- deswirtschaftsministeriums schon vom letz- ten Bundestag beraten, aber auch nicht mehr verabschiedet wurde. Warum hat der Bundeswirtschaftsmini- ster diesen Antrag verworfen? Nicht nur deswegen, weil keine Aussicht auf Geneh- migung seitens der Alliierten bestand, son- dern vor allem deswegen, weil es der markt- wirtschaftlichen Ordnungsform widerspräche. hier ein Kartell zu installieren. Daraufhin hat die Industrie ihren Antrag wesentlich eingeschränkt. Auf Grund des neuen Antrags wurde ein Krisenkartell nur für Konsumseifen(also nicht für Marken- artikel) in der Weise genehmigt, daß Preis- spiegel aufgestellt werden, an die sich die Hersteller halten, Diesen Preistafeln sollen nicht die Produktionskosten unrentabler. sondern mittlerer und guter Betriebe zu- grunde gelegt werden, Außerdem unterwirft sich die Industrie einer laufenden Ueber- wachung durch die Schwäbische Treuhand- Sesellschaft. Es handelt sich somit in diesem Falle um ein Ergebnis, das zwar in seiner Bedeutung Weit über die Konsumseifen wirtschaft hinaus geht. Das Thema Verbotsgesetzgebung Kar- tellverbot) oder Mißbrauchsgesetzgebung würd damit berührt und wenn auch der Rah- men dieses Kartells verhältnismäßig eng gezogen ist, so werden trotzdem Bedenken gegen diese Kartellbildung laut. Bedenken, die auf grundsätzlichen Erwägungen basie- ren. Mag sein, daß im kommenden Bundestag sich die Tendenz verstärkt, Kartellbildungen zuzulassen. Außerhalb des Parlamentes hat sich aber bisher die Einstellung gegen Kar- telle nicht gelockert. Das gilt sowohl für das Bundes wirtschaftsministérium, wo Professor Erhard nach wie eine strenge Kartellgeg- nerschaft zeigt, als auch für den Bundesge- richtshof in Karlsruhe und andere Gerichte, die sich in letzter Zeit mit der Kartellfrage zu befassen hatten. In allen Fällen kam es zu strengen Urteilen im Sinne der alliierten Kartellverordnung. Schlagender Beweis für die Stimmung, die durch diesen ersten Fall eines Krisen- kartells hervorgerufen wird, ist die oben zitierte Erklärung des Großhandelsverban- des. Vermutlich hat es sich bis zum Groß- Händler schon herumgeredet, was die Spat- zen von den Dächern pfeifen. Nämlich, daß die Verbraucher sich nicht darüber freuen, mit Waren minderer Qualität beglückt zu werden. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN Stabilität der Großhandels-Umsätze (P) Das Statistische Bundesamt teilte am 22. September mit, daß die Umsatzentwicklung der dem Amt regelmäßig berichtenden Groß- handelszweige vom Juli zum August im wesent- lichen der für die beteiligten Branchen in dieser Zeitspanne typischen Saisonbewegung entsprach. Einer Umsatzzunahme der Textilgroß handlung um 5% standen Rückgänge im Lebensmittelsortiments- sowie im Elektro- und Rundfunkgroßhandel um 12 bzw. 10% gegenüber. Im Vergleich zum August 1952 lagen die Umsatzwerte im Berichtsmonat jedoch allgemein höher. In den ersten acht Monaten dieses Jahres konn- ten die wertmäßigen Umsätze der Lebensmittel- sortimenter um 3%. der Texilgroßhandlung um 20% und der Elektro- und Rundfunkgroßhandlungen um 6% gegenüber der Vergleichszeit des Jahres 1952 erhöht werden. Verwendung von ERP-Mitteln in der Land- wirtschaft (VoD) Im Haushaltsjahr(ERP-Jahr) 1932/53 wurden mit ERP-Mitteln 192 Landwirtschafts- schulen und 16 Forschungsanstalten mit insgesamt 47 Instituten errichtet bzw. ausgebaut. Außerdem wurden damit aktuelle Forschungsaufgaben ge- fördert. Insgesamt standen hierfür nach Mittei- jung des Bundesernährungs ministeriums rund 30 Mill. DM zur Verfügung. Auch in den kom- menden Jahren werden voraussichtlich beachtliche Mittel aus Zinsrückflüssen für die Forschung und für die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses zur Verfügung stehen. Aktien im Lastenausgleich Wie aus dem Bundesfinanzministerium verlau- tet, sind in einer weiteren Durchführungsverord- nung zum 8 24 des Lastenausgleichsgesetzes Depot- stücke und Aktien, die am Währungsstichtag noch nicht gehandelt worden sind, in den Lasten- ausgleich einbezogen worden. Die Verordnung soll in etwa vier Wochen Rechtskraft erlangen. Die Umgestaltung der Krupp-Interessen (Wp) Die alliierte Hohe Kommission hat in ihrem letzten Amtsblatt Anordnungen zur Durch- führung des Gesetzes Nr. 27 der„Combined Coal Control Croup“ erlassen. Danach werden Eigen- tum und Rechte Firma Friedrich Krupp in Liqui- dation, der Gewerkschaft des Steinkohlenberg- werkes„Vereinigte Helene und Amalie i. L.“ Essen, der Gewerkschaft Rossenray“ in Essen, der Gewerkschaft„Rheinberg“ in Essen, der Sied- lungsgesellschaft Rossenray AG. in Rheinberg an die neu zu gründende Bergwerke Essen. Rossenray AG. in Essen übertragen. Die Uebertragung wird mit der Eintragung in das Handelsregister wirk- sam. Durch die Anordnungen wird die neu zu gründende Bergwerke Essen Rossenray AG. in Essen in ihrer Eigenschaft als Alleingewerkin der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks„Ver- einigte Helene und Amalie“ in Essen angewiesen, in einer unverzüglich abzuhaltenden Gewerken- versammlung unter Aufhebung des Liquidations- beschlusses die Fortsetzung der genannten Ge- werkschaft sowie die erforderlichen Aenderungen der Satzung zu beschließen. Außerdem werder. durch die Anordnungen das Eigentum und die Rechte der Krupp Kohlenhandel GmbH. in Essen der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks„Ver- einigte Helene und Amalie“ in Essen mit Wirkung von der Wiedereintragung im Handelsregister übertragen. Reichswerke Salzgitter werden auch neu (de-) formbert (VWD) Der Aufsichtsrat der Ad für Bergbau- und Hüttenbetriebe, der Holding-Gesellschaft der früheren Reichswerke, hat jetzt die ersten Maß- nahmen zur Neuordnung des Konzerns getroffen. Er stimmte dem Vorschlag des Vorstandes zu, die Reichswerke Ad für Erzbergbau und Elsenhütten, in der u. 2. die Vermögenswerte der in Salz- Sitter arbeitenden Betriebe des Konzerns liegen, am 1. Oktober in Liquidation treten zu lassen, Die einzelnen Betriebe, die Erzbergbau Salzgitter AG mit einer Belegschaft von etwa 6 000 Arbeitskräf- ten, und die Hüttenwerk Salzgitter AG, die gegen- wärtig 5 800 Arbeitskräfte beschäftigt. werden in Zukunft unmittelbar zur Holding- Gesellschaft ge- hören. Die sonstigen Aufgaben der in Liquidation gehenden Gesellschaft wurden den drei neu- gegründeten Gesellschaften Übertragen: Der Ver- kehrsbetriebe Salzgitter GmbH. mit dem Sitz in Salzgitter-Watenstedt. den Versorgungsbetrieben Salzgitter GmbH. mit dem Sitz in Braunschweig und der Güterverwaltung Salzgitter GmbH. mit dem Sitz in Salzgitter-Steterburg. Den Vorsitz im Aufsichtsrat der AG. für Berg- und Hüttenbetriebe, die Ende Juni dieses Jahres aus der alliierten Kontrolle entlassen wurde, führt Staatssekretär Alfred Hartmann vom Bundes- finanz ministerium. Anschluß an die ICF hergestellt In der jüngsten Exekutiv-Ausschußsitzung des „Internationalen Verbandes für Feuerbestattung“ ICF) in Paris wurde Deutschland wieder als Sleichberechtigtes Mitglied aufgenommen. Fast 15 Jahre war Deutschlends Platz in der ICF un- besetzt. Erst nach langjährigen Bemühungen des Vorstandes des Volks-Feuerbestattungs V. V. à. G. gelang es die Verbindungen wieder herzustellen. Nuſfenhandlel nachrichten (VWD) Präsident Eisenhower hat die US-Kom- mission für Außenhandelspolitik aufgefordert, Mittel und Wege zur Vertiefung und Ausweitung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Us A und ihren Partnern in der freben Welt zu finden. sie müsse sich bei der Lösung der Pro- bleme von einer„realistischen Einstellung“ leiten lassen. Die USA müßten neue Märkte erschließen und gleichzeitig anderen Staaten helfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schmalzausschreibungen Für Oktober und November ist die Ausschrei- bung von je 1000 Tonnen Schmalz aus Holland mit Ursprungszeugnis und Abladetermin November/ Dezember vorgesehen. Die zum vergangenen Wochenende in Den Haag geführten deutsch-hol- ländischen Verhandlungen über Transitkäufe von Schmalz haben noch zu keinem praktischen Ergeb- nis geführt. Außerdem sollen in Kürze Speck ohne Wertgrenze aus Holland ausgeschrieben wer- den. Bestrebungen, beim Schmalzimport das LV- Verfahren einzuführen, haben sich bisher nicht durchsetzen können. Eintälle, Lintälle. Gefahr für den Weltfrieden seien deutsche Vermögen, die in Oesterreich belassen wurden. Dieser Gefahr müsse durch Beschlagnahme entgegengewirkt werden. Das ungefänr besagt die Präambel zum Kontroll- ratsgesetz Nr. 3 vom 30. Oktober 1945. Wahr- lich ein Einfall, wenn auch nicht gesagt wer- den kann, daß er sonderlich gefällt. Nun lesen wir in einer westdeutschen Zei- tung folgendes Inserat: 6 „Oeffentliche verwaltung Deutsches Eigentum, Salzburg(Oesterreich), Hof- stallgasse 5 d Ausschreibung der Verpachtung des Grandhotels in Zell am See. Das unter öffentlicher Verwaltung stehende Grandhotel in Zell am See (Deutsches Eigentum) gelangt nach dem 1. August 1953 zur Verpachtung. Pachtangebote sind an die Oeffent- liche Verwaltung usw. zu richten, wo auch die gewünschten Auskünfte er- teilt werden.“ Niemand kann sagen, daß das nicht ein zweiter Einfall wäre. Er gefällt vielleicht so manchem Manne, der Humor hat und dadurch zum Lachen gereizt wird. Laut der Fama sol- len die Bürger von Schilda bereits solche Ein- fälle gehabt haben. Produklenmätie Situationsbericht Das Angebot an Inlandsweizen hat weiter zugenommen, ist aber nicht dringend. Die großen Mühlen sind sowohl für prompte, wie für spätere Liefertermine sehr zurück- haltend und die Mittel- und Kleinmühlen decken sich vorwiegend aus der näheren Um- gebung ein. Erzielt wurde für süddeutschen Weizen 44 DM bei prompter Lieferung, 44,25 DM für zweite Hälfte Oktober. Eine Belebung der Nachfrage ist erst in den Win- termonaten zu erwarten. Roggen wird neu- erdings auch im Süden stärker angeliefert bei sehr uneinheitlicher Preisgestaltung, wo- bei ein Durchschnittspreis von 40,50 DM per 100 Kilo frei Mühle erzielt werden konnte. Am Futtergetreidemarkt hat das Geschäft nachgelassen, in Erwartung erneut verbillig- ter Angaben von Auslendsware. Inlands- futtergerste und Mais hat bei unveränderten Preisen nur schleppend Abzug und Futter- hafer ist infolge der niedrigen Naturalge- wichte nur bei gedrückten Preisen abzusetzen. Auch am Braugerstemarkt hält der Ange- botsdruck an. Die Nachfrage hat sich zwar weiterhin belebt und erstreckt sich auf spä- tere Liefertermine. Beachtung finden nur Partien mit niedrigem Eiweißgehalt bei 43 DM je 100 Kilogramm frei Malzfabrik. Industriegerste wird bei 38,50 DM frei Mann- heim angeboten, ohne daß Käufer in Er- scheinung getreten sind. Die Mehlnachfrage hat wieder nachgelas- sen, nachdem die Bäcker teilweise gut be- vorratet sind. Allerdings erhält sich etwas Interesse für spätere Liefertermine. Die ge- forderten Preise werden bewilligt. Mittel- und Kleinmühlen machen sich Wieder mehr bemerkbar. Das Roggenmehlangebot hat zu- genommen. Die Nachfrage ist gut, wobei 5 1150 im Vordergrund des Abrufes 8 0 In Auswirkung des starken Grünfutter- anfalles ist die Konsumnachfrage nach Fut- termitteln eingeschränkt. Mühlen-Nachpro- dukte leicht nachgebend, lediglich Weizen- Nachmehl weiterhin gut gefragt. Von Brau- ereiabfällen sind Biertreber stark angebo- ten, bei 22 DM je 100 Kilo frei Mannheim. Die Nachfrage nach ölhaltigen Futtermitteln ist bei unveränderten Preisen klein. Nur Sojaschrot zur prompten Lieferung auf 43 DM je 100 Kilo frei Mannheim stärker be- festigt. Seit wenigen Tagen sind die süd- deutschen Zuckerfabriken mit Trockenschnit- zel neuer Ernte am Markt, bei 18 DM bis 18,75 DM per 100 Kilo ab Fabrik und vorläu- ig kleinem Interesse. Futterhaferflocken weiter rückläufig 62 DM bis 63 DM je 100 Kilo ab Fabrik. Auf Berichte über teilweise nicht ganz befriedigende Ergebnisse der Spätkartoffel- ernte ist eine leichte Preisbefestigung für Speisekartoffel eingetreten. Die Nachfrage des Großhandels ist gut. Zu Wochenbeginn wurden 5 DM bis 5,50 DM je 500 Kilogramm frei Mannheim erzielt. Dr. J. P. Buß 100 DM-Freigrenze im internationalen Reise- verkehr (OP) Deutsche Reisende dürfen mit Wir- kung vom 15. Oktober 1953 neben ihren Reisezahlungsmitteln 100 DM ü statt bisher nur 40 DM in bar über die Grenzen des Bundes- gebietes ausführen und wieder einführen. Dies geht aus der vor der Bank deutscher Länder im Bundesanzeiger veröffentlichten fünften Neufassung der allgemeinen Geneh- migung Nummer 12/49 zu den Devisenbewirt- schaftungsgesetzen hervor, mit der die Vor- schriften für den Auslandreiseverkehr weiter gelockert werden. Wie die Bank deutscher Länder am Mitt- woch weiter bekannt gab, brauchen deutsche Reisende bei der Einreise in die Bundesrepu- blik vom 15. Oktober an keine Währungs- kontrollerklärungen mehr auszufüllen. Marktberichte vom 23. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt o) Anfuhr gut, Absatz schleppend. Es er- zielten: Pfirsiche A 25—35, B 20—24; Zwetschgen 6,5 bis 8,5; Aepfel A 14—22, B 7—13; Birnen A 15-24, B 6—14; Quitten 8—9; Kastanien 15—20; Kopfsalat 6—10; Endivien 2——5; Weißgkohl und Rotkohl 4; Wir- sing 4—5; Blumenkohl 110-150: Buschbohnen 13 bis 17; Stangenbohnen 13-15; Tomaten AI 12—13, AII 14—16, AIII 17—19, B T8; Zwiebeln 77,5. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Mittlere Anfuhr, Absatz normal, Ueber- stände. Es erzielten: Pfirsiche A 23-43, B 17-24; Zwetschgen A 7—10, B 5—6; Aepfel A 15—26, B 7 bis 14; Birnen A 1622, B 8-15; Rotkohl und Wir- sing 4; Buschbohnen 13; Stangenbohnen 20; Spinat 10; Paprika 1718; Quitten 1112; Nüsse 34—42. PALNE H glalteres und beduemeres H usieren IIVE- Normal- ſube om O.8 5 Große ſube om 1.40 Mit dem handlichen fuß on 1.— 1 8 MORGEN Donnerstag, 24. September 1953/ Nr. 222. 222 1— ES Wird so oft und gewiß mit Recht dar- über geklagt, daß der Film im allgemeinen und der neue deutsche Fim im besonderen es sich allzu leicht mache und seine Dreh- Bücher nach dem„alten Einheitsrezept: Liebe plus Luxus minus Leid Sleich Happy End zusammengebraut“ würden. Daß man sich auch bei den„maßgeblichen Stellen“ dieser Fragwürdigkeit bewußt ist, beweist der nachfolgende Aufsatz, der dem Werbe- dienst einer deutschen Verleihgesellschaft entnommen ist. Man weiß es also— Warum aber tut man nichts dagegen? Warum se- Ungt es nur so selten. diese Erkenntnisse in die Tat umzusetzen, sittliche Werte auf ver- gnügliche Weise“ zu bieten und das„Glück auf leisen Sohlen“ kommen zu lassen? „Wie das Fleisch, das zur Boulette be- stimmt ist, zuvor durch den Wolf muß, muß das Paar durch die Kirche. Da hilft kein Sträuben, kein Hinweis, daß man's ja längst schon gemerkt hat, wie überaus glücklich sie sind: die Großaufnahme muß her, der Dauerkuß und die verheißungsvoll aAuk- steigende Sonne der Zukunft. Gewißb, ein Großteil unseres Filmpublikums will es so und nicht anders sehen „und so bleibt es denn nicht aus, dab unsere Drehbücher nach wie vor nach dem alten Einheitsrezept: Liebe plus Luxus minus Leid Ssleich Happy-End zusammengebraut werden 80 Wolfdietrich Schnurre in seiner Streitschrift„Rettung des deutschen Films.“ 1 Wenn es danach geht, ist der deutsche Film noch immer nicht gerettet worden. Dann war er sogar schon vor dem Kriege und bereits in der Zeit seiner ersten Geh- Versuche in der Masse seiner Produkte ret- tungslos verloren. Was natürlich ebenso Unsinn ist, wie Schnurres Bemerkungen zu Margot Hielscher und Peter Paseffi Ende got- alles got? Ueber die Happy-Fnd(sehn) sucht von publikum und Filmindustrie Recht bestehen, solange man den richtigen Abstand zur Leinwand einhält. Denn aus schiefer Sicht verzerrt sich das Bild. Nun mußte man, um diesem Sanzen Fragenkomplex auf den Grund zu gehen, eine langatmige Untersuchung über das Thema„Film— Kunst— Filmkunst“ an- stellen. Das haben indes so viele gescheite Geister getan, daß man inzwischen den Ueberblick über das bereits Gesagte zu ver- lieren droht— während sich viele Filme weiterhin fröhlich und ohne Gewissensbisse von den Bakterien der„Happyenditis“ näh- ren und in der Treibhausluft dieser Krank- heit prächtig gedeihen. Das könnte— außer natürlich gegen die Traumfabrikanten— gegen das Publikum sprechen, dessen„Großteil es 80 und nicht anders sehen will“. Aber das Publikum hat zur Verblüffung der gesamten Film-Fach- Welt oft genug bewiesen, daß es besser ist als sein Ruf, zumindest aber, daß es unbe- rechenbar ist. * Es gibt durchaus kluge Leute, die dem Film das Recht auf eine„Tendenz“ ab- sprechen, die seinen Erziehungsabsichten skeptisch gegenüberstehen und höchstens Bildungsmöglichkeiten anerkennen. Es gibt ebenso kluge Leute, die Wie Papst Pius XI. in seiner„Enzyklika über die Lichtspiele“ vom 29. Juni 1936 von der Notwendigkeit überzeugt sind,„den Film moralisch zu machen, zu einem Lehrer der Moral“, zu einem Erzieher“ Und es gibt schließlich nicht minder kluge Leute, die von der Tatsache ausgehen, daß die Bücher In dem neuen Hans- Albers-Film„Jonny rettet Webrador“ spielen Murgot Hielscher und Peter Pasetti ein junges Brautpadr, das in die abenteuerlichen Geschehnisse verst richt Wird, zum Schluß aber dock mit heiler Haut davonkommt. Foto: Meteor/ Lantin Film-Notizen i Das argentinische Staatssekretariat kür Information veranstaltet im März 1954 inter- nationale Filmfestspiele in dem argentini- schen Sommerkurort Mar del Plata. Die Festspiele, bei denen Künstler aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Mexiko mitwirken werden, sollen im weite- reti Verlauf des März in Buenos Aires wie- derholt werden. Der Verband der deutschen Filmclubs veranstaltet vom 4. bis zum 11. Oktober in Bad Ems sein fünftes internationales Film- treffen. In zwanzig Filmvorführungen wer- den künstlerisch wertvolle Filme laufen, zum großen Teil erstmalig in Deutschland. * In den biologischen Ateliers der Ham- burger Roto-Film entstehen zur Zeit unter der Regie von Dr. Ulrich K. T. Schulz drei Farbkulturfilme: Krieg und Frieden im Ameisenstaat“ ‚ Geheimnisse im Pflanzenle- pen“ und„Die Farbwunder der Kristallwelt“. An dem Ameisenfilm, dessen bisherige Aus- beute wertvolle Aufnahmen vom Hochzeits- flug und der Gründung eines neuen Staates enthält, wirkt der Würzburger Zoologe Prof. Dr. Karl Gößgwald mit. * Der Hochland-Kiuderfilm„Junges Herz voll Liebe“(der Haflinger-Sepp), die neueste Produktion der Alpen-Film-Union, München, Wurde in Stuttgart uraufgeführt. Damit hat der Alpen-Einderfiim„Heidi“ ein vom Pre- mierenpublikum mit viel Beifall aufgenom- menes Gegenstück erhalten. Im Mittelpunkt der Handlung steht diesmal ein netter ta- lelitierter Bub, der Haflinger-Sepp Hans Brenner, Innsbruck), dessen Herz völlig den Tieren und besonders der Pferdeaufzucht gehört. Er kann eine Diebesbande, die die Perühmten Haflinger-Pferde über die Grenze nach Italien entführen will, mit Hilfe seines Lawinenhundes unschädlich machen. der Courths-Mahler eine höhere Auflage er- reichten als etwa Hermann Hesses Werke, und daß viele leichte Lustspiele Rekord klassen hatten, während sich mancher künst- lerische Film mühsam durch die Lichtspiel- theater quälte. Was freilich nicht heißen soll, daß man sich damit nur abfindet. Es wäre also falsch, wollte man dem Happy-End an sich den Kampf ansagen. Denn nicht das Happy-End ist schuld an der Vielzahl schlechter Filme, sondern die Vielzahl schlechter Filme ist schuld an dem Wertverlust, den das Happy-End mit der Zeit erlitten hat. Darüber sind sich auch ernstzunehmende Kritiker klar. Sie wissen, wie unbedenklich heute auf die Sehnsucht der Masse nach„Glück“ spekuliert wird, auf das Verlangen nach reichlich verschwom- menen Gefühlsmomenten, die der nüchter- nen und harten Wirklichkeit gegenüberge- stellt werden können. Ihre Kampfansage gilt dem Mißbrauch des Happy-End, das im Film Wie in allen Erscheinungsformen der Kunst seine unbe- zweifelbare Berechtigung hat. Das„Wie“ je doch entscheidet. 8 Es wäre fürchterlich, Wollten wir nur Tragödien als Kunstwerke gelten lassen, weil sie kein Happy-End haben. Wir müßten dann auf Komödien, Operetten und Lust- spielfilme ganz verzichten. Daß es dann auch keine Filmindustrie gäbe, liegt ökonomisch auf der Hand. Der Film als„moralische Anstalt“ unter- liegt künstlerischen Gesetzen, die sich von denen des Theaters unterscheiden. Die sitt- Der nach Eduard Künnekes Regisseur Karl ferdemarkt in Bietigheim. lichen sind dieselben. Wie echte Heiterkeit werden, unauffällie und darum viel wirk- nicht ohne tiefen Ernst sein kann, schließt heitere Kunst auch bildende, erzieherische Momente nicht aus— es muß nur Kunst sein! Und selbst das so oft ins Treffen ge- führte Argument, Film solle vor allem Er- holung und Entspannung bringen, nicht aber Probleme wälzen, ohne gültige Antwort zu geben, hindert keineswegs daran, daß sitt- liche Werte auf vergnügliche Weise geboten för Jugend- und Erwachsenenbildung Der„Filmdienst“ stellt dem Koſtüt- und Dokumentarfilm neue Aufgaben Nicht Fim um des Filmes willen zu machen, sondern durch den Film Erziehungs- und Bildungsarbeit zu leisten, ist die Auf- gabe der„Filmdienste“. Diese Einrichtungen auf Kreisebene sind selbständige Körper- schaften, die mit Unterstützung des ameri- kanischen Generalkonsulats arbeiten und sich auf die Vorführung von Dokumentar- und Kulturflmen im nichtgewerblichen Rahmen beschränkt haben. Auf einer Tagung der insgesamt 27 in Württemberg-Baden bestehenden Filmdienste, die in diesen Ta- gen in Stuttgart stattfand, wurde die Ver- einigung der bisher in einer„Arbeitsgemein- schaft für Jugend- und Volksbildung in Württemberg Baden“ zusammengefaßten Or- ganisation mit den Parallel- Verbänden in Bayern und Hessen bekanntgegeben. Der neue Verband zählt etwa 220 Filmdienste als Mitglieder. Daß gerade diesem Programm des Kultur- und Dokumentarfilms besondere Bedeutung zukommt, braucht an dieser Stelle nicht hervorgehoben zu werden. 30 Jahre Film haben dem Normalfilmverbraucher“ oft einseitige Vorstellungen und Begriffe vom Film vermittelt. Das Durchschnittspublikum möchte, wenn möglich bequem zurückgelehnt, den Film als Unterhaltung genießen und selbst sehr nüchtern denkende Merischen sind daran gewöhnt, ihren Verstand vor der Kinotür zu lassen. Es steht uns hier fern, dem Film seine Eignung als Unterhaltungs- mittel in Abrede zu stellen. Aber der Film und insbesondere der Kultur- und Doku- mertarfilm hat noch andere Aufgaben! Nicht nur das Traumbild der Unterhaltung, son- dern auch die gespannte Aufmerksamkeit der Bildungs- und Erziehungsarbeit kann das Geschehen auf der Leinwand, geschickt zusammengestellt und dokumentiert, wecken. Hier setzen die Filmdienste an. Für Schü- ler jeder Schulart, die organisierte und nicht- organisierte Jugend, berufsständische und Kirchliche Einrichtungen und Verbände, Volksbildungswerke und Volkshochschulen, Bauernschulen, Heime und Anstalten, Flücht- Ilingslager und Gruppen des Jugendsozial- und Aufpauwerkes laufen gegen einen ge- ringen Unkostenbeitrag Filme mit bürger Kundlichen und pädagogischen Themen ebenso wie die erstklassigen Kulturfilme Robert Flahertys, geographische Filme aus allen Erdteilen wie neueste Dokumentar- filme von Korea und dem Strom der Ost- zonenflüchtlinge. Bedeutende Erfolge konnten mit diesem Programm bereits erzielt werden: für das seinerzeitige Hollandhilfsprogramm spielten Vier Filmdienste, darunter Sinsheim, mit Fülmen aus Holland mehr als 10 00 DM ein, abgesehen von großen Mengen an Bekleidung und sonstigen Liebesgaben. Auch die Zahl der Meldungen von Freiplätzen für hollän- dische Kinder wurde durch die Vorführung von entsprechenden Filmen günstig beein- fußt. Ein anderer Filmdienst gab durch ein Programm den Anstoß für den Bau eines Schwimmbades in der Gemeinde Groß-Sach- sen bei Ludwigsburg. In Heidenheim wur- den in Zusammenarbeit mit dem Landwirt- schaftsamt durch mehrere Filme über land- Wirtschaftliche Fragen die Hygiene in Haus und Stall gehoben sowie Fragen der Tier- zucht und der allgemeinen Verbesserung der Lebens verhältnisse diskutiert. In Aalen führte die Vorführung bestimmter Filme und legungen, wenn eines Tages geb, Schulze, bittet:„Liebe Leute, macht's aber auch so, daß sie sich zum Schluß kriegen, ja? Das Leben ist rauh und trostlos genug, das WIII samer als mit erhobenem Zeigefinger. *. statt J1ve! — —— ee Für die zahlreic meinem das let: Mann Ruhrort E e „Der Vetter aus Dingsdo“ gleichnamiger Operette gedrehte Film der Vetter aus 0 Dingsda“ soll Ende Oktober uraufgeführt werden. Unsere beiden Bilder zeigen lines den Haup Anton und Grete Weiser und rechts Verd. Molnar, die die Rolle der Julia f de Weert übernommen nat, mit ihrem Partner Gerhard Riedmann bei einer Szene auf dem a dpa- Foto f Fried gen. Laßt mich ruhig träumen— ich wills N ja so!“— Was dann? Dann schrumpfen ae! Mitse Argumente in sich zusammen, Und es beit die schwerste Aufgabe: Filme zu machen f Was aber bleibt von allen diesen Leber- Frau Müller kommt und ins Filmatelier ich nicht auch noch im Kino vorgesetzt Krie- ihre anschließende Diskussion zum Bau eines katholischen Gemeindehauses mit Gemeinde- Waschküche und Kindergarten, in Crailsheim zum Bau einer neuen Wasserleitung und zur Einrichtung einer Kanalisation in den Land- gemeinden, Stuttgart unterrichtete Sowiel- zonenflüchtlinge über den Aufbau eines demokratischen Gemeindewesens und in Mosbach führte der Filmdienst ein Programm zur engeren Zusammenarbeit der verschie- denen Konfessionen durch. In Schussenried übernahmen Jugendliche nach dem Beispiel des Eberbacher Films„Frischer Wind in alten Gassen“ für einen Tag die Geschäfte der Gemeinde und in Karlsruhe endlich wurde jungen Menschen ein Einblick in die verschiedensten Berufe mit Hilfe ent- sprechender Fachfilme gewährt und so die Berufswahl erleichtert. Auch der Landkreis Mannheim hat sich seit dem Frühjahr die- Ses Jahres in dieses Programm mit wachsen- der Tatkraft eingeschaltet. Nachdem nun- mehr zwei neue Wiedergabegeräte zur Ver- kügung stehen, will der Kreisjugendaus- schuß, dem der Filmdienst Mannheim-Land anvertraut ist, auch hier mit einem syste- matisch aufgebauten Programm vor die Oeffentlichkeit treten. Das sind nur einige Beispiele aus der staatspolitischen Sphäre der langen Liste der Arbeits- und Erfolgsmeldungen der Film- dienste: doch sprechen schon sie eine be- redte Sprache. Hier wird zweifellos Wert- volle Aufklärungsarbeit für die Erwachse- nen und eine lebendige Erziehungstätigkeit für die Jugendlichen geleistet. haften Staat Nebrador verschlägt, dieser beiden Männer führt zu mancherlei Verwichlungen, teurer“ siegreich hervorgeht und damit den Peter Pasetti(rechts) und Al Hoosmun. in denen„sie sich kriegen“, ohne daß viel Wesens darum gemacht wird. Kunstwerke zu schaffen, in denen auch das Glück am Ende zwangsläufig kommt Aber„Au leisen Sohlen“. Lustspiele mit moralischer Dauerwirkung und Operetten, die nicht nut einlullen. Norbert Pon Einen Blick noch auf die umfangreiche Zahlenstatistik: allein im letzten Wintel halbjahr wurden 10 733 Veranstaltungen r 926979 Besuchern durchgeführt. Mehr ag 5000 Veranstaltungen mit etwa einer halben Million Zuschauer entfielen davon auf Schi. len jeder Art. Schon mit dieser breiten schulischen Unterrichtung ist die Existen der Filmdienste vollauf gerechtfertigt, di wie der Leiter der württemberg- badischen Arbeitsgemeinschaft der Filmdienste, Land rat Schwan aus Tauberbischofsheim, im Rah men seines Stuttgarter Rück- und Ausblicke keststellte, in erster Linie Bildung vermitte Wollen. Wie der Schulfunk gäbe auch de Tonfilm der Filmdienste dem jungen Men Scplachtng schen ein Erlebnis, während der Stan der Bildstellen das reine und zweckgebün- arbeitsver lo Ape Nonne U ee Alle Ar träge zur aufgeforde nehmen. E der rückst Ziehung er dene Lehrmittel darstelle. Zum Verhäln dersibt Filmdienst/ Bildstellen betonte der Rednel i) Dache daß die Zusammenarbeit noch nicht überall d Asph⸗ reibungslos wäre, daß man jedoch an delete] d) rd. seits auf eine baldige Verständigung auch uf Angebot den letzten Kreisen hoffe. cchaktsst Im Sinne der mitbürgerlichen Erziehung e verrichten die Filmdienste in Jugendpflege und Erwachsenenbildtung eine staatspolitisch Aufgabe ersten Ranges. Ihre volksbildne. rische Arbeit hilft zudem das kulturelle un zivilisatorische Gefälle der Zeit aufzuhalten, Das Ziel ist die Formung des gemeinschaft bewußten Individuums, das sich seine eigen Meinung bildet und nicht die Ansicht de anderen gedankenlos nachbetet. Auch nich Wenn sie von der Leinwand her verkünde Wird. H. . auf 8 3 Ein b. mit Kat Pr Hans Albers rettet Nebrador 1 In dem Abenteuerfum„Jonni rettet Nebrador“, der zur Zeit gedreht wird, spielt Hans Albers eine Doppelrolle: zum ersten einen Abenteurer, den es rein zufällig in den sagen 5 i f 8 und zum anderen einen Militärgouverneur, der sic Die gerade anschicht, die rechtmäßige Regierung des Landes au stürzen. Die gehn lichikeit aus denen aber der„Abel, Stadt rettet. Unser Bild zeigt Hans Albers mit 5 Foto: Meteor(Lenin 1 — 9 Zum Milden das Kräftige im gelbroten Wörfel oder in der Silberdoppelpackung. Aus Frankfurt Moin), schreibt ihnen gern meht und schickt 2 der freundliche Helfer der Hausfrau neue Rezepte Ma GC. ASG wörzig · kröffig oder mild · aromatisch, je nach Wunsch und Geschmack. Nach der immer göltigen Köchenregel: röffigen des Milcde! MAG] hat zu jedem Gericht die richtige Suppe Mainzet Landstraße 1930 Best 222 J. 222 Donnerstag, 24. 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Uebelmeinende behaupten oft, die Hei- delberger besäßen nichts, für das sie etwas könnten. Die schöne Landschaft, zum ersten, habe ihnen der liebe Gott gemacht. Daß aus einer recht verbauten Burg eine ob ihrer Romantik weltberühmt gewordene Schloßruine geworden sei, zum zweiten, verdankten sie den Franzosen und dem Wetter. Die Universität endlich, zum drit- ten, sei ihnen vom Landesherrn aufgezwun- gen worden. Und überdies: was von den Literatur- und Kunstgeschichten als„Hei- delberger Romantik“ gekennzeichnet ist, stamme im wesentlichen von hergeloffenen und neig' schmeckten Studenten. Natürlich ist es nicht sehr freundlich, solche Ansicht zu haben. Was können Schließlich die Kölner dafür, daß man ihnen einen Dom an den Rhein gebaut hat und was die Südseeinsulaner, daß es bei ihnen zulande Kokosnüsse sibt, wenn man 80 Will? Immerhin hat eine Leuchte der Wissen- schaft, Professor Eberhard Gothein(, Der christlich-soziale Staat der Jesuiten in Paraguay, 1883) ein Wort geprägt, das der obigen Ansicht nahekommt. Natürlich hat Kurz angebunden Ernst Ludwig Heim— unter dem Spitz- namen„der alte Heim“ wohl der bekann- teste Arzt des alten Berlin— haßte Patien- ten, die immer jammernd und ausschwei- fend ihre Leiden vorbrachten. und der Arzt Selbst war auch sehr wortkarg. Diese Ein- stellung kannte eine Patientin, die ihn auk- suchte.„Was tut Ihnen denn weh?“ fragte Papa Heim.„Der Rücken schmerzt!“— Schon lange?“— Seit Juni!“—„Hm, das ist die Niere!“—„So, was tun?“—„Warme Umschläge!!!— Danke. Was kostet die Untersuchung?“—„Nichts.“—„Wieso?“— „Prachtweib!“(rsh) Professor Gothein es vornehm gesagt, 80 vornehm sogar, daß seither keine Stadt- ratssitzung vergangen und keine Zeitung erschienen ist, in der dieses Wort nicht zitiert worden wäre. Gothein soll gesagt haben:„Heidelberg ist eine Stadt der ver- paßten Gelegenheiten“. Bums, Wir es. Sprechen Sie mit einem homo heidel- bergensis und er zählt ihnen sofort an den Fingern sämtlicher Hände die verpaßten Gelegenheiten auf, die er allein auswendig kennt, und da jeder Heidelberger andere auswendig kennt, kann man sich leicht aus- rechnen, daß Heidelberg heute die Haupt- Stadt Europas sein müßte, wenn es alle diese unwiderbringlichen Gelegenheiten am Schopfe ergriffen hätte. Heidelberg könnte heute eine Mischung aus New Lork, Dinkelsbühl, Moskau, Essen und Davos sein, wenn es nicht mit traumwandlerischer Sicherheit vorgezogen hatte— Heidelberg zu bleiben. Uebelmeinende behaupten oft, es läge àn dem homo heidelbergensis selbst und an seiner Vorliebe für ein Schwätzchen bei einem Vertele zum Frühstück, zwei Ver- teles zum Mittagessen. dreien zur Kaffee- pause und vieren nach dem Abendessen. Mit anderen Worten: jene Leute sind der Meinung, daß die Heidelberger weniger an Weisheit schwer sind als vom Wein. Der heidelbergische homo heidelber- gensis, den ich kenne, ist der Doktor rkg. Der hat in seinem Leben vierundzwanzig Bücher geschrieben, hat die Heidelberger Festspiele gegründet und geleitet(bis sie „Reichsfestspiele“ wurden), hat an der Uni- Versität Publizistik gelehrt und bei aller— unbestreitbaren— Vorliebe für Vertele und sonstige irdische Genüsse des Heidelberger Lebens ein äußerst aktives Dasein geführt und führt es, weiß der Teufel, noch. Und natürlich kann er die verpaßten Gelegenheiten aufzählen, daß es nur 80 rasselt. Angefangen von der Berufung da haben Spinozas, aus der nichts wurde, vom Ab- gelehnten Schopenhauer(dessen Pudel nach dem Tode des alten Herren allerdings in Heidelberg das ihm testamentarisch hinter- lassene Gnadenbrot fressen durfte) über Gerhart Hauptmann, dem man sowohl Ehrenbürgerschaft als den Ehrendoktor ab- schlug bis hin zum Widerstand gegen die Ansiedlung einer Industrie bestreichen 8 verpaßten Gelegenheiten ein weites Veld. „Typisch für die Weitsichtigkeit, die Heidelberg zu allen Zeiten auszeichnete“, pflegt rkg etwa nach dem sechsten Vertele zu erzählen,„ist die Sache mit Trübner. Trübner, wohlbekannter Maler des begin- nenden Impressionismus und seinerzeit ge- achtetes Mitglied der Akademie zu Karls- ruhe, übrigens ein geborener Heidelberger, War das, was man früher einen wohlsituier- ten Mann nannte. Wir würden ihn heute als betuchten Knaben“ bezeichnen. Und da sich seine Freunde wie Hans Thoma oder Leibl ständig in Geldverlegenheiten befan- den, nach rechter Künstlerat, schlug Trüb- ner zwei Fliegen mit einer Klappe: er half aus, so gut er konnte und bekam auf diese Weise, da niemand sich natürlich etwas schenken lassen wollte, bald eine beacht- liche Sammlung von Bildern zusammen, die er durch französische Zeitgenossen er- gänzte. Gesamtwert etwa: zweieinhalb Millionen. 5 Als Trübner fühlte, daß es an der Zeit sei, das Irdische zu ordnen und hinter sich zu lassen, ließ er durchblicken, daß er seine einzigartige Sammlung Heidelberg hinter- lassen würde, wenn man bereit wäre, ihn, den Sohn der Stadt, durch eine Geste zu ehren.. Bekanntlich kostet die Ehrenbürger- schaft eine Stadt nicht viel mehr als das Honorar für einen guten Graphiker. Trotz- dem wurde im Stadtrat Heidelbergs der diesbezügliche Antrag abgelehnt. Man sagte sich: Dieser aufgeblasene Aff', der Trüb- ner, der sei Kopp so hoch trägt und immer mit diesem Fiddelfatt von Feuerbach her- umrennt, soll Ehrebürger werde? Da sinn mer dagege!“. Zweieinhalb Millionen gingen durch die Lappen.“ Nun, es ist mehr durch die Lappen ge- gangen, weitaus mehr. Jetzt, nach dem zweiten Kriege, als sich die heimatlos ge- wordenen deutschen Verlage gar zu gerne in der größten westdeutschen Stadt an- gesiedelt hätten, die unzerstört geblieben war und es nur eines Wortes bedurft hätte, um sie, rauchlose Industrie“, wie man sie sich besser nicht wünschen kann, auf die Dauer anzusiedeln, hat man vielleicht die größte Chance verpaßt, die Heidelberg je gehabt hat. Und die Industrie überhaupt?„Ver- treibt uns nur den Fremdenverkehr“, hieß es jahrelang Die bittere Wahrheit, daß sie auch Arbeitslosigkeit und Geldmangel ver- treibt, entdeckte man erst zu spät. Man sieht: Uebelmeinende können hier sehr wohl Argumente finden, die ihnen recht geben, scheinbar. Scheinbar ich muß das Wort betonen. Denn selbstverständlich gibt es keinen Zufall auf der Welt. Selbstverständlich wäre das Heidelberg, das heute Heidelberg heißt, nicht das liebens- und lobenswerte Etwas, als das wir es besingen. Hundert genutzte Möglichkeiten haben schon manch einen zum Gauner gemacht. Hundert ver- paßte Möglichkeiten können aber zumin- dest eines erweisen: Charakter. Ergo: Heidelberg hat Charakter. Geld hat es keins, Lebensmöglichkeiten hat es nicht viele, dafür gibt es tausend schöne Dinge— für die man sich nichts kaufen kann. Die, allerdings, auch keinen Pfennig kosten. Heidelberg ist der brotlose Küstler unter den deutschen Großstädten. Und wie von ungefähr lernt man hier wie irgendwo anders bei einem Vertele herbsüßen Pfäl- zers, dag man eh nicht viel mit ins Grab nimmt. Diese Weisheit wiegt aber wohl be- stimmt soviel wie der Wein, der in Heidel- perg(morgens, mittags und abends in wachsenden Dosen) verkonsumiert wird. Deutsches Email erobert die Schweiz Eine große internationgſe Ausstellung in Genf In Genf ist jetzt im Zusammenhang mit der dort eröffneten Ausstellung„Montres et Bijoux“, die vor Fachleuten der ganzen Welt die neuen technischen Wunder und eleganten Formen der Uhrenmode für 1954 zeigt, eine internationale Schau zeitgenös- sischen Emails aus fast allen europäischen Ländern zu sehen, an der deutsche Künst- ler von allen Ausländern am stärksten ver- treten sind und ungewöhnlichen Erfolg mit Recht buchen dürfen. Zwei Jahre haben die Email-Enthusia- sten, Vater und Sohn Weber aus Genf, europäische Länder bereist, um die er- lesensten Stücke aus Privatsammlungen zustande zu bringen, und sie fanden die tatkräftige Unterstützung zweier Deutscher, Frau Dr. Stören und F. R. Wilm von der „Gesellschaft für Goldschmiedekunst“ in Hamburg. 95 Teilnehmer aus zehn Ländern fanden sich bereit, und so sind 600 Kunst- werke von 110 zeitgenössischen Künstlern zu sehen. Daß es Genf ist, das diese Ausstellung unter dem Patronat seiner höchsten Be- hörden startet, ist um so mehr berechtigt, als die in Byzanz und Persien geborene liebende leben von der Vergebung Zwel Dichterabende mit Manfred Hausmenn in Mannheim Wir können es ruhig zugeben: der mo- derne Dichter, der hinter Rednerpult und Wasserglas hervor einem Großstadtpublikum aus seinen jüngst erschienenen Werken vor- liest, ist, was die Kunst des Vortrags an- geht, oft ein recht un vollkommener Nachfahr der wandernden Rhapsoden und Minnesän- ger. Man nimmt das. weil der Vorteil der persönlichen Begegnung stets sein Gewicht hat, meist gerne in Kauf. Aber bei Manfred Hausmann bedurfte es hier keiner begüti- genden Einschränkung. Er erwies sich an seinen zwei Vortragsabenden in Mannheim, die vom Christlichen Verein Junger Männer (im vereinseigenen Hause) und vom Mann- heimer Ortsverband des Volksbundes für Dichtung(in der— überfüllten— Aula der Wirtschaftshochschule) veranstaltet wurden, als ein virtuoser Interpret seiner eigenen Dichtungen, der ohne jeden fühlbaren Bruch ein Stimmungskontinuum zu erhalten und vom religiösen Ernst bis zu einer daseins- freudigen, besinnlichen Heiterkeit, ja bis an die Grenze des pointiert Witzigen zu modu- lieren wußte. Neben dem feinsinnigen„Brief eines Segelschiffkapitäns an seinen Sohn“ standen einige Szenen aus einem kürzlich uraufgeführten Mysterienspiel, in dem sich auf mittelalterlicher Neutralbühne Leben und Tod im Streitgespräch begegnen. An einem der Abende hörte man eine gedanken- reiche Gesprächsszene aus dem neuen Ro- man„Liebende leben von der Vergebung“. Stets wurden kleinere Prosastücke von schö- nen Proben aus dem lyrischen Schaffen des Dichters begleitet, dessen Sprachbeherr- schung sich in der Uebertragung einiger ja- panischer Gedichte besonders deutlich zeigte. Es ist reizvoll, der allen diesen Dichtungen zugrunde liegenden Gemeinsamkeit behut- sam nachzuspüren. Das Wort„Verzweiflung“ klingt immer wieder auf, aber die herr- schende Grundstimmung ist doch immer die der verhaltenen Lebensbejahung, der Gläu- bigkeit, der Versöhnungsbereitschaft. Und dann sind es auch immer wieder for- male Stärken des Dichters, die den Litera- turfreund begeistern können. So war der Satz aus dem zuletzt gelesenen„Isabel“ Kapitel, in dem eine Linie im Gesicht der Mutter beschrieben wird. ein Musterbeispiel meisterlicher Rhythmisierung. Ueberhaupt sind diese kleinen„Geschichten um eine Mutter“, wie sich das Büchlein im Untertitel nennt, kleine humorvolle und besinnliche Kostbarkeiten, die sich viele Freunde er- werben werden. Der Dichter versicherte, daß sie als Neben werke, ohne jede literari- sche Ambition, geschrieben seien. Aber einer der japanischen Verse lautete doch auch: „Viele Gedichte sind wahr. aber die tiefste Wahrheit lebt in denen, die einfach sind wie Kinder worte.“ Wa. hunderts ihres Glaubens wegen aus Kunst des Emails schon sehr früh in der Stadt am Lac Leman ein Zentrum fand— am Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts arbeiteten schon Genfer Emailleure für den Hof von Savoyen. Wie hier und im fran- zösischen Limoges bildeten sich auch am Rhein Zentren, so namentlich in Köln. Nach der Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert schien das Publikum der ewigen Nachbil- dungen von Watteau, Boucher und Fra- gonard müde zu werden, und so erlebt die Emailkunst erst seit zehn Jahren eine Renaissance, da neue Schulen Form und Farbe allein als Ausdrucksmittel wählen und auch die Verfeinerung des Materials und neue Techniken zum Siegeszug des Emails in unseren Tagen beigetragen haben. Um dem Publikum eine Ahnung von der schwierigen Technik zu geben, wurde der Ausstellung eine didaktische Abteilung an- geschlossen, in der junge Menschen die ein- zelnen Produktionsprozesse vor Augen füh- ren. Die Emailkunst erfordert ja vor allem langwierige Vorbereitung nach Art vieler mittelalterlicher Künste, und der Künstler muß eine genaue Kenntnis der Feuerwir- kung auf die Farben haben: dafür erlebt er herrlichste Entdeckerfreude im Kampf mit dem feurigen Element. Die einzelnen Stücke wurden nicht nach Ländern, sondern einerseits nach„Schulen“, anderseits nach dem Gegenstand der Dar- stellung aufgestellt. Publikum und Presse brachten neben den großen Franzosen den S0 zahlreich vertretenen deutschen Künst- lern und hier wieder den Repräsentanten religiöser Kunst stärkstes Interesse und Sympathie entgegen. Der Einfluß früh- christlicher Kunst und der Ikone ist deut- lich spürbar, so in Weilands(Mainz) un- erhört eindrucksvollem„Heiligen Abend- mahl“ mit dem hellen Christus auf sonnen- farbigem Grund und mit den knallbunten Aposteln, wie auch in seiner sehr schönen „Kreuzigung“. Als durchaus ungewöhnlicher Könner erweist sich E. Miller aus Hirsau mit seiner ebenfalls Ikonen verpflichteten Anbetung, den HI. Drei Königen, den stark empfundenen Reitern, Roßbändigern, der „Sünde“ und den Darstellungen aus der Odyssee. Pöhlmann aus München ist in der religiösen Kunst mit einer Madonna und Kind vertreten, aber stärker wirkt er in seinen Meerbildern und auf Silber gravier- ten Sportdarstellungen. Die Kreuze aus Ebenholz und Elfenbein der Kölnerin Treskow fanden Beachtung, ebenfalls das hübsche Picknick des Berliners Hartmann auf dem Deckel einer Silberdose oder die Frauen von Karl Dörrfuß Fürth). Vor dem Tabernakelkasten Josef Ambergs aus Würz- burg wie vor dem Goldenen Buch der Uni- versität Mainz von Kempter aus Freiburg i. Br. stauen sich die Besucher. Neben den Blick quf Heidelberg vom Philosophenweg Ein Blatt aus dem sogenannten„Kurpfälzer Sleizzenbuch“, das zumeist Tuschzeicknungen von Niederländischen Künstlern enthält, die in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahr- der Heimat Nichten mußten und sich unter dem Schutz des protestantischen Pfalzgrafen in Frankenthal niederließen. verlag. druckerei. chefredak stellv.: I Dr. E. K weber; Fe Lokal: M Dr. F. W. 1 Land: C. gimon; LI Chet v. D. Bank, Rhe Bad. Kom. Mannheim Fr. 80 016, 8. Jahrg eee St Stutte lichke prüfe. reiche CDU erreic vor wi vorla; Der lung, Dr kannt, d großen Stücken, Bildern aus Email, Por- gen die! fräts und Kompositionen, sind auch viele habe. Di Schüsseln, Teller und Dosendeckel von Fraktior deutscher Künstlerhand zu sehen und wer- bensta den als erlesene Kleinkunstwerke viel be- unterbre achtet. Fraktiol Von den Franzosen ist es vor allem Jean den Fra Serriere aus Paris, der sich als großer am Die Meister, unübertroffen in der Farben- CDU fül gebung, zeigt. Sein buntes Email„Hahn unterbr. und Henne“, seine mexikanische Tänzerin, nochma aber vor allem die nackten Pferde mit der lungsko Frau im blauen Trikot und der schöne Präside Dressurakt„Le cirque“ gehören zu den habe sie herrlichsten Stücken der Ausstellung. Neben ihm ist Robert Barriot aus Paris mit dem einzigartigen Tryptichon„Vierge et enfant“ Euro und vor allem mit der riesigen„Descente I de Croix“ sehr eindrucksvoll vertreten. euro Das anerkannte Können der einheim.“ Bom schen Genfer Künstler verblaßzt keineswegs in Rom neben den Künstlern aus neun fremden] Montan Ländern. Auch sie sind vor allem in der zielt, de religiösen Kunst wie Roiron mit der Kreui. kerkam abnahme in dunklen verhängnisvollen Fer- len her ben vertreten, aber auch in Kompositionen treter i von Madame Barbault mit ihrem Harlekin, Problen Buren mit seinen Hofnarren und dem reiz] denn 55 vollen„Rencontre“ wie auch in den ab- 5 strakten Kunstwerken von Krugier-Spierer die übe sehr repräsentativ anwesend. ple 12 Zeigt ein Schachspiel von Chappazzpae fetzt be und viele Dosen, Schalen, Schmuckstücke Europa Lampen und vor allem die Ihrenaussten] achter lung nebenan, deren kleine Meisterwerke] laden. alle mit Email geschmückt sind, die mannig: der Me faltige Verwendung des Emails auf vielen ad-hog- Gebieten, so ist auch darauf hinzuweisen, den Wen daß den Emailleuren in der modernen Bau- kunst mit ihren strengen Formen, die nach puntem und haltbarem Schmuck verlangen, ein ungeheures Feld eröffnet ist, Wie schon viele profane und kirchliche Bauten in Deutschland und in der Schweiz, Oeser. reich und Frankreich erweisen. Allen, den Feuer verbundenen Künsten wohnt en eigener Zauber inne und es ist zu Vet. stehen, wenn sich ihm heute so viele grohe Könner hingeben. Grete von Urbanitziy Die deutsche Forschungsgemeinschaft und die Rektoren-Konferenz veranstalten vom 55. bis zum 17. Oktober in Bremen eine Arbeits- tagung. In öffentlichen Vorträgen werden Prof Dr. Hans Georg Gadamer(Heidelberg) über „Wahrheit in den Geistes wissenschaften“ und Prof. Dr. Walter Rollwagen(München) über „Möglichkeiten und Grenzen der Elektronen- Mikroskopie“ sprechen. Der Ministerrat von Baden- Württembell hat dem Stuttgarter Dirigenten Karl Münchin⸗ ger, dem Leiter des Stuttgarter Kammel orchesters, den Titel Professor verliehen. De Verleihung erfolgte in Würdigung der Ver- dienste Münchingers um das musikalische Le- ben in Baden- Württemberg und in der Bun- desrepublik. 1 Bonn gugend den. Di dem„B Kursen klug aus Bonn Werks, Satzung: aussetzü eines H dung ir Kraft g Köln, nationa wein, w das Gre desverd Delm Westdel — Viele heizen Kain ROMAN VON ALFRED NFEUMANN copytignt by Frankfurter Verlagsanstalt, pressetechte dutch ptometheus- Verleg 3. Fortsetzung Die alte Noemi betrat die Halle vom Entree aus, in der Hand eine Visitenkarte. „Ein Fremder, gut aussehend“, meldete sie. „Vielen Dank für den Kommentar. Noemi“ mieinte Gabriel und nahm ihr die Visitenkarte ab. Er las und blickte Marie verblüfft an.„Weißt du, wer kommt? Herr Abel De Lonkh!“ Marie lieg die Stickerei sinken.„Nun, du scheinst Eindruck auf ihn gemacht zu haben.“ „lch?“ murmelte Gabriel und überlegte. „Sind wir zu Hause, Marie?“ „Wir lassen den Herrn bitten, Noemi.“ Gabriel schritt langsam hinter der Alten auf die Tür zum Entree zu. Marie hatte die Stickerei forigelegt und strich sich ordnend über das Haar Roger sah ihr zu, mit ver- engten Augen. „Warum stickst du nicht weiter, Mama?“ klüsterte er aufgebracht. Sie blickte an dem Sohn vorbei auf den eintretenden Abel. Das lobe ich mir. Herr De Vonkhl“ be- grüßte ihn Gabriel, ihm die Hand reichend. „Es geschieht einem Anwalt nur allzu selten, daß persönliche Beziehungen eröffnet wer- den, went der juristische Akt geschlossen „Sie sind sehr freundlich“, sagte Abel und sah Marie mit einem vollen Blick an. Der Anwalt stellte ihn vor, er beugte sich über ihre Hand. Sie hieß ihn willkommen. „Und dies ist mein Sohn Roger.“ „Guten Tag, Roger“ sagte Abel „ und * Gehen. streckte ihm die Hand hin. Der Knabe sah inn feindselig an, mit ganz hellen harten Augen, und rührte sich nicht. „Gib dem Herrn die Hand, Roger!“ befahl Marie. „Nein, ich gebe ihm nicht die Hand.“ „Warum willst du mir nicht die Hand geben?“ fragte Abel und war sehr ernst. „Ich weiß nicht. Aber ich gebe Ihnen nicht die Hand.“ „Ist er scheu?“ fragte Abel die junge Mutter.. „Er sieht nicht viel fremde Menschen“, antwortete sie verlegen. „Es ist nicht so wichtig“, meinte der An- walt und schob für Abel ein etwas ge- brechliches Empirestühlchen herbei, auf dem die Sonntagsvormittagsgäste zu sitzen pfleg- ten. „Aber ich bin ja gar nicht scheu“. sagte Roger und blickte seine Mutter an, in hell- äugigem Vorwurf.„Ich hab einfach diesen Mann nicht gern!“ „Scham dich, Roger!“ rief Marie, und eine leichte Röte überflog ihr Gesicht.„Du bist ein ganz ungezogener Junge und verläßt so- kort das Zimmer!“ „Aber Mama, warum bin ich ungezogen und wofür soll ich mich schämen?“ „Geh hinaus, sag ich dir!“ Der Knabe wandte sich schluchzend zum „Warum kommt dieser Mann hier- Her? a 5 10 Abel schaute ernst zu Boden. Maitre Robert schien den Zwischenfall eher zu ge- nießzen als zu bedauern; denn es zuckte um seine vollen Lippen. Marie aber war pein- lich berührt. Bitte, verzeihen Sie dem Eind. Herr De Lonkh.“ Abel sah sie an und lächelte.„Ich habe nichts zu verzeihen. Es ist ja nicht seine Schuld, daß es mich nicht gern hat.“ „Ich weis schon“, schmunzelte Gabriel, „Sie sind ja für mich der Champion der Ob- jektivität!“ Abel beachtete nicht den Vorwurf.„Sehen Sie, Madame, es mag sein, daß ich zu lange allein gewesen, um die Menschen zu be- fremden. „Mich zum Beispiel befremden Sie nicht“, lächelte Marie. „Aber mich!“ lachte Gabriel.„Wahr- scheinlich War ich nicht lange genug allein in meinem Leben „Ich War's schon eher“, meinte Marie, mit einem Blick zu ihrem Mann. Abel sah sie an, sie schaute fort.. „Herr De Vonkh kommt aus Brasilien“, lenkte Gabriel ab.„Er hat dort eine Kaffee- Plantage.“ „Und das Leben dort ist es gewesen, das Sie isoliert hat?“ fragte Marie. „Mein Leben dort war treudlos und hart, Madame, nicht wegen der Arbeit, sondern wegen einer ganz besonderen Einsamkeit, einer Einsamkeit hart wie Glas, möchte ich sagen.“ „Hart wie Glas“, wiederholte Marie.„Ich verstehe, was Sie meinen.“ „Meine Peons haßten mich, weil ich der Herr war, und die andern Pflanzer haßten mich, weil ich den Haß der Peons respektierte.“ „Wie respektiert man Haß, De Vonkh?“ kragte Maitre Robert. „Indem man weder widerhaßt noch ver- sucht, den Haß zu beseitigen.“ „Gilt diese Regel nur für Peons?““ „Ich glaube, sie gilt nicht nur für Peons.“ „Sieh an“, meinte Gabriel.„Aber Kaffee ist kein schlechtes Geschäft, zumal werm der 9 Respekt für die Haßgefühle der Arbeiter die Löhne recht niedrig hält.“ „Es ist Gift in der Frucht, die man erntet“, entgegnete Abel sonderbar. Marie ließ keinen Blick von ihm.. Gabriel lachte auf.„Wenn Sie damit sagen wollen, De Lonkh, daß sie sich auch noch für den Koffeingehalt in den Kaffee- pohnen verantwortlich fühlen, erkenne ich Sie zum Heiligen Franziskus!“ Marie hob wie beschwichtigend oder Wie entschuldigend die Hand.„Und Wie lange haben Sie in den Tropen gelebt?“ „Fünfzehn Jahre.“ „Ziemlich peinvoll für einen Junggesellen, was?“ fragte Gabriel. Abel überhörte die Bemerkung. Marie nahm rasch das Wort:„Und jetzt sind Sie in die Heimat zurückgekehrt um nicht mehr allein zu sein, nicht wahr?“ „Ich habe auch hier keinen Menschen, Madame. Meine Eltern sind schon lange tot.“ „Und ihr Bruder?“ fragte Gabriel. „Ich wollte hier mit ihm zusammenleben. Doch es ist anders gekommen, wiie Sie Wissen.“ f „Ist er schon fort?“ „Er ist nicht mehr in Antwerpen.“ „Es muß für ihn kein ganz leichter Ab- schied gewesen sein nach alledem.“ „Der Akt ist abgeschlossen, Maitre Ro- bert“, sagte Abel mit einem kleinen Lächeln Und erhob sich.„Ich will nicht mehr länger stören, Madame, und ich danke Ihnen sehr, daß Sie mich empfangen haben.“ „Sie wissen jetzt also“, sprach Marie und reichte ihm die Hand zum Kusse,„daß Sie hier in Antwerpen bereits zwei Menschen haben, die sich freuen, Sie wiederzusehen.“ „Gewig. mein Lieber“. bestätigte Gabriel und stand schon in der Nähe der Tür,„las- sen Sie sich mal wieder sehn.“ Abel schritt zur Tür, die der wal öffnete. l „Wie wäre es“, sagte Marie,„wenn 8 am nächsten Sonntag bei uns dinieren wür- Obersch den, Herr De Lonkha?“„Eine ausgezeichnet: Idee!“ versicherte Gabriel. Abel hatte sich in der Tür umge wende. „Ich komme gerne, Madame, und lesen 805 ein gutes Wort für mich ein— bei Roben Er ging hinaus, gefolgt von Gabrie Marie nahm ihr Stickzeug zur Hand aber sie stickte nicht. Draußen fiel die Haus ins Schloß. Maitre Robert kehrte in die Hall zurück. „Also Fragte er. Bruder Abel?“ „Es ist ihm zuzutrauen.“ gegnun nachdenklich. Bidault „Was?“(rte „Die gute Tat.“ i daß de Er sah sie schweigend an. Aber sie Sal Begegn inn nicht an. Spreche 3 Mos! schen storber bervor, der So des Ob republi! Meldun Krassm Zu sell Genera Pari. von Dr „Was hältst du vom „ erwiclerte 5 War viel, war wenig während der 1 sten sechs Wochen geschehen? Ein bein 0 kremder Mann war damals zum Abende gekommen, und als er sich verabschiede 3 war er ein guter Bekannter, und als 5 0 5 wiederkam, einmal, zweimal, dreimal 0 lung ii chentlich, war er der Freund. Es War ane, Han merkwürdige Helle um Abel, und er bra i dochin⸗ ein neues Element in das freudlose Haus, stätzur eben eine helle Wärme, und selbst der Lau en herr wurde häuslich, wenigstens für 1 3 0 Zeit. Jetzt kam Abel fast jeden Abende er hien jeder im Haus hätte ihn vermißt, käme 5 5 nicht. Jeder im Haus? durch Die alte Noemi hockte auf dem Fußbett„ Wi neben Roger, der trotzigen e Abel 0 5 einem Baukasten spielte. Aber Onkel pe⸗ 19 ist dech so ein netter Mann!“ raunte sie entfün 9 9 5 Wörend. f f 9 5 Fortsetzung folg den.