r imm IIturelh um An jüng itarism 94 Wen erika g ungspg⸗ sich d 1 rück che Ju Otestien ert kei Sen, d nstwen Point; * Wurd ken, d en kom las Bla cht, die rschleq chdem N Italie ird deg die 2 r Kunz der Al Sei abt zabe d Mater echt a desregi an, de Mell un den. I ge misc, tober aß onadiel hung er, Bug rung don Sch une vehr onius, d Plan rig Komisd, urauig „ diie 10 tholisch⸗ jesjähti tundde Wartbußz 1e Fele! 28 ist 1 le Höre wertyol mal san aer Woh me z. uch Ebe⸗ von ten W. elte, tt ig Maye nige 0. rnst Peh 1 Walle „ders b. Llangrei var üb denn d d in die ihre he⸗ stelle c Notkirc Reihe d Unterbe W — x acht. en gute Zz U Wel u in ech s Wäre Lachen in sons ae Hell berhaub en kan! Und de mit B50 auf. E. Haus à komm sitzt, dt e ging die En 8. Mal nochte! nen e ex. mmer.“ 1 er icht hel lu beit oder aß Pall Ar ing fol Herausgeber: Mannhelmer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz: Lokal: M. L. Eberhardt: Kommunal: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialiredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: chef v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.; Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/Rh. Nr. 26 743 Mannheimer 5 RNeE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. 8. Jahrgang/ Nr. 233/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch 7. Oktober 1953 Bundestag begann seine Arbeit Ehlers als Präsident wiedergewählt/ Vizepräsidenten wurden Schmid, Schäfer und Jäger Bonn. wählte Dr. Hermann Ehlers Der zweite deutsche Bundestag Von unserer Bonner Redaktion konstituierte sich am Dienstag. Er mit 467 von 499 Stimmen erneut zu seinem Präsi- denten. Vizepräsidenten wurden Professor Carlo Sehmid(SPD), Dr. Schäfer FDp) und Jäger(CSU). Die zweite Sitzung ist auf Freitag, den 9. Oktober, einbe- rufen. Der einzige Tagesordnungspunkt ist Die erste Sitzung des neuen Bundestages wurde feierlich eröffnet durch die Alters- präsidentin Frau Dr. Elisabeth Lüders, eine Berliner Abgeordnete der FDP. Sie bat zu Beginn, sich zum Gedenken an Ernst Reuter, dessen leerer Platz auf der Bun- desratstribüne mit Blumen geschmückt war, von den Sitzen zu erheben. Nicht nur Berlin und Deutschland, sondern die ganze Welt, 80 weit sie Recht und Freiheit verteidige, habe mit Ernst Reuter einen unerschütter- lichen Kampfgenossen verloren, sagte Frau Lüders. Ehe zur Wahl des Bundestagspräsidenten geschritten wurde, sprach Frau Lüders über die politische Arbeit der deutschen Volksver- tretung. Nicht nur die Schaffung einer Form sei die Aufgabe des ersten deutschen Bundes- tages gewesen, sondern auch die Weckung und Belebung neuer Staatsinhalte. Neben der notwendigen Konsolidierung der neuen Ordnung stünden auch weiterhin gewaltige Aufgaben aus den noch keineswegs über- wundenen Folgen des Krieges und seines katastrophalen Endes vor dem Parlament. Die Alterspräsidentin nannte an erster Stelle die staatliche Vereinigung Deutschlands nicht nur in geographischer sondern auch in sozia- ler und mitmenschlicher Beziehung. Der Uebereinstimmung zwischen dem Kanzler und den Hohen Kommissaren Bonn.(UP) Der Bundeskanzler und, die drei westalliierten Hohen Kommissare Haben sich in Bonn darüber verständigt, möglichst pald in einer neuen Note an die Sowjet- union die Einladung zu einer Viermächte- Konferenz über Deutschland und Oester- reich zu wiederholen. Wie am Dienstag aus unterrichteten alliierten und deutschen Kreisen verlautete, bestand in der Konfe- renz des Kanzlers mit den Hohen Kommis- saren völlige Einmütigkeit über die Be- urteilung der letzten sowjetischen Deutsch- landnote. Es wurde beschlossen, die deutsch- alliierten Besprechungen fortzusetzen. AFL und CIO mit DGB solidarisch Düsseldorf.(dpa) Nach der amerikanischen Gewerkschaft CIO hat auch der amerika- nische Gewerkschaftsverband AfL, seine Solidarität mit dem Deutschen Gewerk- schaftsbund DG) erklärt. Der Informations- dienst des DGB veröffentlichte am Dienstag einen Artikel, in dem der Vizepräsident der AFL, Matthew Wo II, der Bundesregierung Vorwirkt,„auf direktem oder indirektem Wege die deutschen Gewerkschaften staat- sich kontrollieren“ zu wollen. Die freien Ge- Werkschaften und demokratischen Kräfte könnten auf die großzügige Unterstützung der AF, rechnen.„Ihr Kampf ist unser Kampf, ihr Rückschlag ist unser Rückschlag, mr Erfolg wird auch unser Erfolg sein.“ Am Sonmtag hatte Viktor Reuther im Namen der CI0 in Frankfurt versichert, daß jeder Versuch, die Unabhängigkeit und Frei- heit der Gewerkschaften in der Bundesrepu- blich einzuschränken, alle freien Gewerk- schaften auf den Plan rufen würde. or 20 el, Bonn. Nur vier Stunden vor der ersten Sitzung des zweiten Deutschen Bundestages wurde die Streitfrage, wo die zum erstenmal im Bundestag vertretenen Abgeordneten des Gesamtdeutschen Blocks(BHE) sitzen sollen, Zeklärt: Die 27 Abgeordneten haben ihre Plätze zwischen der CDU/CSU und der SPD, also vom Präsidenten aus gesehen auf der linken Seite des Hauses. Berlin. Das Presseamt der Sowjetzonen- regierung teilte am Dienstag mit, daß der Stellvertretende Ministerpräsident und erste Sekretär der Sb, Walter Ulbricht, seinen Jahresurlaub angetreten“ habe. Am Wochen- ende war aus der SED-Führung in Ostberlin bekannt geworden, daß Ulbricht„zur Bericht- erstattung und zur Entgegennahme neuer Di- rektiven“ nach Moskau befohlen worden sei. Faris. Das französische Außenministerium brükt zur Zeit die Möglichkeiten für den Ab- schluß eines Dreieck-Handelsabkommens zwi- schen Frankreich, Finnland und der Sowjet- union. Wie am Dienstag in Paris von maß- gebender Seite mitgeteilt wurde, finden gegen- 5 Besprechungen hierüber zwischen einer nischen Handelsdelegation und den zustän- digen französischen Stellen stett. London. Vertreter der drei Westmächte tre- en heute, Mittwoch, im britischen Außen- ministerium zusammen, um eine Antwort auf e jüngste Sowjetnote zu formulieren, mit er Moskau der für den 15. Oktober vorgese- enen Konferenz in Lugano ausgewichen ist. Washington. Der amerikanische Vizepräsi- 8 Richard M. Nixon, trat am Dienstag eine eise an, die ihn durch 16 asiatische Ader von Japan bis zum Nahen Osten füh- 80 Wird. Er wird anschließend Präsident engster, Außenminister Dulles und dem Aationalen Sicherheitsrat der USA über die nutische Laage und die Probleme in den von m bereisten Ländern berichten. UP/ dpa die Wahl des Bundeskanzlers. Wunsch Deutschlands sei, daß man dem Volk die Möglichkeit gebe, sich in Freiheit zu be- tätigen. Hier liege der Prüfstein für den Friedenswillen der großen Mächte. Die Be- mühungen, die europäischen Staaten zu ver- söhnen und zu verbinden, seien gleichbedeu- tend. Frau Lüders forderte das Parlament auf, sich der großen sozialen Aufgabe bewußt zu bleiben und bat um eine„Politik des Herzens“.„Auch dieser Raum“, so schloß Frau Lüders, indem sie auf den erweiterten Bundestagssaal hinwies,„soll trotz aller ver- Wendeter Mühe provisorisch bleiben.“ Der nächste Alterspräsident möge den künftigen Deutschen Reichstag nach gesamtdeutschen Wahlen in der früheren Hauptstadt Berlin eröffnen können. Das hoffe der Bundestag, das hoffe ganz Deutschland. Die zweite gnsprache hielt Präsident Ehlers nach seiner Wahl. Die unheilvolle Distanz zwischen Parlament und Volk habe es in der Vergangenheit gewissenlosen De- magogen möglich gemacht, die Herrschaft in Deutschland an sich zu reißen. Es sei an allen Abgeordneten, mit dazu beizutragen, daß die Bürger unseres Staates ein besseres Verhältnis zum gewählten Parlament gewin- nen. Man sei bereit, jede gerechtfertigte Kri- tik zu hören. Denen aber, die mit kaum ge- tarnter Feindschaft gegen die Institutionen unseres Staates angingen, werde man mit Aller Tatkraft entgegentreten. Ehlers bat die Abgeordneten, die harten Auseinanderset- zungen des Wahlkampfes zu vergessen und an die praktische parlamentarische Arbeit zu gehen.„Wir haben nicht das Ideal, immer eine Meinung zu haben“, sagte Ehlers, aber es wäre gut, wenn für die entscheidenden Fragen eine breite Basis gefunden werden Könnte. Die besondere Stellung zu wahren, die das Grundgesetz der Volksvertretung ein- raume, müsse das Anliegen aller Abgeord- neten sein. In seinen Schlußworten gedachte der Prä- sident der Kriegsgefangenen, die in den letzten Tagen aus Ruhland heimgekehrt sind. Der deutsche Bundestag, sagte Ehlers, ge- denke auch derer, die die Stunde der Heim- kehr nicht mehr erleben durften. Im Namen des Bundestages bat Ehlers alle, die Macht und Einflug haben, dafür zu sorgen, daß auch die letzten deutschen Kriegsgefangenen in die Heimat zurückkehren können. Als Geleitwort für die kommenden vier Jahre gab Ehlers den Abgeordneten den Vers mit auf den Weg:„Wo sich Männer finden, die für Ehr und Recht mutig sich verbinden, weilt ein frei Geschlecht.“ Der Arbeitsbeginn des zweiten deutschen Bundestages wurde am Dienstagmorgen wie dpa berichtet— mit feierlichen Gottes- diensten eingeleitet. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Frings, zelebrierte im Bonner Münster ein Pontifikalamt, und der Berliner Bischof D. Dr. Dibelius hielt in der Martin-Luther-Kirche eine Festpredigt. Italienische Kammer fordert die Rückkehr von Triest Rom.(UP) Die italienische Abgeordneten- kammer nahm am Dienstag einstimmig eine Resolution an, in der die Rückkehr des ge- samten Gebietes von Triest an Italien gefor- dert wird. Die Linkssozialisten und Kommu- sten enthielten sich bei der Abstimmung über die Präambel der Resolution der Stimme, weil darin auf den Atlantik-Pakt Bezug ge- nommen wurde Die Entschließung selbst aber billigten auch sie. In ihr fordert die Kammer die Regierung auf, ständig alles zu tun, um„die Rechte Italiens auf den gesam- ten Freistaat Triest zu wahren und die Rück- kehr dieses Gebietes und seiner Bevölkerung zum Mutterland sicherzustellen“. Ministerpräsident Pella hatte die außen- politische Situation Italiens umrissen und dabei erklärt, eine Lösung des Triest- Problems werde die Ratifizierung des EVG- Vertrages durch Italien beträchtlich erleich- tern. Pella machte die Ratifizierung jedoch nicht von einer Lösung der Triest-Frage abhängig. Der Atlantikpakt, sagte er, bleibe die Grundlage der italienischen Außenpolitik und sei als Sicherheitsgarantie anzusehen. Kammerdebatte über Verfassungs- revision in Belgien Brüssel.(dpa) Die belgische Kammer be- gann am Dienstag init der Debatte über den Regierungsentwurf zur Revision der bel- gischen Verfassung. Die Verfassungsände- rung soll in erster Linie erfolgen, um bei einer Eingliederung Belgiens in die EVG und in eine Europaische Gemeinschaft ver- kassungsrechtliche Schwierigkeiten zu ver- meiden. Daneben sollen noch eine Reihe an- derer Punkte der belgischen Verfassung ab- geändert werden. Unter anderem soll das Verbot der Entsendung von Truppen nach dem Kongo abgeschafft werden. Nach den bisherigen Bestimmungen durfte kein Offi- zier oder Soldat gegen seinen Willen in die Kolonie geschickt werden. Aus den Lagern von Stalingrad Ein neuer Heimkehrertransport eingetroffen/ Beispiele der Hilfsbereitschaft Friedland.(dpa) Am Dienstagabend traf im Heimkehrerlager Friedland ein weiterer Heimkehrertransport mit 799 ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen aus den Lagern von Stalingrad ein. Zur Begrüßung hatten sich u. a. Bundesflüchtlingsminister Dr. Hans Lukas chek, der niedersächsische Vertriebenenminister Erich Schellhaus, der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Staatsminister a. D. Dr. Heinrich Weitz, und der Landesbischof von Hannover, D. Dr. Hanns Lil je, eingefunden. Schellhaus sagte, die gesamte Bevölkerung schließe die Heimkehrer in Liebe und Dank- barkeit in ihre Arme. Dr. Lukaschek sprach die Hoffnung aus, daß auch die noch zu- rückgebliebenen Kriegsgefangenen bald in die Heimat würden zurückkehren können. Die Bundesregierung werde das ihre dazu tun. Dr. Weitz versicherte, daß das Rote Kreuz nach Kräften helfen werde und bat, dem Suchdienst zu helfen, das Schicksal der noch Vermißten aufzuklären. Der katholische Lagerpfarrer von Friedland, Dr. Krah e, sagte:„Ihr habt das Kreuz getragen für uns, und als aufrechte Männer kommt ihr mit dem Einsatz eures Herzens jetzt zurück zu uns.“ Landesbischof D. Dr. Lilje überbrachte die Grüße der evangelischen Kirche:„Ihr könnt versichert sein, daß in diesem Augen- blick ungezählte Gebete der letzten Jahre in Erfüllung gehen.“ 15 Dem Transport gehören viele ehemalige Polizeiofflziere, SS- Angehörige und eine Reihe von Stalingradkämpfern an. Ueberall in der Bundesrepublik bemüht sich die Be- völkerung, den Heimkehrern die langen Jahre der Gefangenschaft vergessen zu machen und ihnen bei dem Aufbau einer neuen Existenz behilflich zu sein. So brachte eine Kollekte, die am Dienstag in der Luther- Kirche in Bonn zugunsten der Heimkehrer veranstaltet wurde, 1700 Mark ein. Die Be- legschaft einer Iserlohner Firma will im Ok- tober einen Stundenlohn für die Rußland- Heimkehrer spenden. Ein Fürther GrohvVer- sandhaus stiftete für fünfzig Rußland-Heim- kehrer, die keine Angehörigen mehr haben, einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt in der Eichstätter Jugendherberge. Entschließung der Ortskrankenkassen Stuttgart.(UP) Mit der Annahme einer Entschließung wurde der„Deutsche Kran- kenkassentag 1953“ in Stuttgart am Diens- tagabend nach zweitägiger Dauer beendet. Die 1500 Vertreter der 397 westdeutschen Ortskrankenkassen forderten für die Kran- kenkassen das Recht, die Sozialversicherung weitmöglichst aus der Selbstverwaltung her- aus gestalten zu können. Die Staatsaufsicht solle sich darauf beschränken, daß die Ge- setze und Kassensatzungen eingehalten wer- den. Bei der Vorbereitung von Gesetzen müßten die Selbstverwaltungsorgane der Krankenkassen rechtzeitig zur Mitwirkung herangezogen werden. Der deutsche Krankenkassentag richtete an Bundestag und Bundesregierung die drin- gende Bitte, sicherzustellen, daß jede Kran- kenkasse für alle Auftrags angelegenheiten vollen Kostenersatz einschließlich der ent- stehenden Verwaltungskosten erhält. Von der Neuordnung der Rentner- Krankenversiche- rung erwarten die Delegierten, daß sie keine Verschlechterung der Leistungen und keine Verminderung der Rechte der Rentner bringt. John Foster Dulles und Dr. V. T. Pyun die Außenminister der Vereinigten Staaten und Südkoreas, unterzeichneten zu Anfang des Monats den von Dulles und Syngman Rhee im August in Seoul entworfenen Sickherkeits- pat zwischen beiden Ländern. Danach verpflichtet sich Südkorea, den Waffenstillstand zu achten, nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit im Falle eines Angriffs Hilfe zu leisten und den Amerikanern Truppenstützpunkte in und um Kored zu gewähren. Bild: dpa Plan Eisenhowers gegen einen Atomkrieg Dulles: Die Westmächte erörtern Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion Atlantic City.(UP/ dpa) Präsident Eis en- ho wer legte am Dienstag ein Fünf- Punkte- Programm zur Verhinderung eines Atomweltkrieges vor. Er versicherte, daß die Vereinigten Staaten die„Titanenkräfte“ der Atom- und Wasserstoffwaffen in den kruchtbringenden und friedlichen Dienst der Menschheit stellen werden, sobald dies mit Gottes Hilfe möglich sei. Eisenhower, der auf der Tagung einer kirchlichen Frauenorganisation sprach, betonte, daß der zukünftige Wohlstand der Menschheit direkt von der Führerschaft der Vereinigten Staa- ten abhängig sei. Deshalb müßten die folgenden 5 Punkte inn Erfüllung gehen: 1.„Wir und unsere Freunde in der freien Welt müssen eine militärische Macht auf- bauen und beibehalten, die uns Sicherheit gewährt gegen jeden eventuellen Angriff.“ 2.„Von dieser Position des sicheren Ver- trauens aus müssen wir versuchen, die recht- mäßigen Wünsche und Hoffnungen aller Völker kennenzulernen und ihnen Rechnung zu tragen.“ 3.„Wir müssen ein Handels- system ausbauen, das allen mit uns zusam- menarbeitenden Partnern die Lebensnotwen- digkeiten sichert und überdies die Möglich- keit zum weiteren Ausbau des Wohlstandes bietet.“ 4.„Wir müssen jahrhundertealte Vor- eingenommenheiten, Ambitionen und Haß- gefühle, die große Teile der Welt beherrschen, zu erkennen und zu überwinden trachten.“ 5.„Wir müssen die Voraussetzungen schaf- ken für die Ausweitung einer friedlichen Ge- meinschaft der Völker, die auf gegenseitigem Vertrauen aufgebaut sein muß und die allein geeignet ist, uns eines Tages von den auf uns ruhenden Rüstungslasten zu befreien.“ Eisenhower forderte am Montag in einer Botschaft an die Flüchtlinge aus den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang, die sich in einem Lager nahe Palermo aufhalten, daß „denen, die vor dem Kommunismus geflohen sind, ein rechtlicher Status in der freien Welt gegeben wird“. Der amerikanische Außenminister, Dul- les, teilte auf einer Pressekonferenz am Dienstag mit, daß die Regierungen der USA, Kabinett Müller wird heute vereidigt Landes versammlung nimmt die Verfassungsberatungen wieder auf Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Verfassunggebende Landes- versammlung von Baden- Württemberg setzt heute Mittwoch und am Donnerstag die im Juli unterbrochenen Beratungen über die Verfassung des neuen Bundeslandes in zwei- ter Lesung fort, Auf der Tagesordnung stehen die Abschnitte„Die Regierung“ und„Die Gesetzgebung“. Außerdem ist für Mittwoch- vormittag die Ernennung der Mitglieder der vorläufigen Regierung durch Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller und die Ver- eidigung vorgesehen. Die endgültige Ministerliste konnte am Dienstagabend noch nicht festgelegt werden, da Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller, als auch Dr. Friedrich Werber(CDU) an der Eröffnungssitzung des Bundestages in Bonn teilnahmen. Es wurde jedoch bekannt, daß aller Voraussicht nach der frühere Zentrums abgeordnete des deutschen Reichstages, Oskar Farny aus Dürren(Südwürttemberg), der in engerer Wahl für den Bundeslandwirt- schaftsministen stand, das Stuttgarter Mini- steramt für Bundesrats angelegenheiten über- nehmen wird. Die Absicht, die Parität des Kabinetts durch zwei stimmberechtigte Staatssekretäre der CDU zu erreichen, ist offensichtlich an dem Sparsamkeitswillen Dr. Müllers, nicht zuletzt aber auch an der schar- fen Reaktion der Oeffentlichkeit auf diesen Plan, gescheitert. Man wird an Stelle der zwei Staatssekretäre wahrscheinlich zwei der CDU angehörende ehrenamtliche Staatsräte mit Stimmberechtigung ernennen und ver- eidigen. In Frage kommen der Vorsitzende der südbadischen CDU, Anton Dich tel, und Dr. Friedrich Werber, Karlsruhe. Das Kabinett Dr. Müller würde demnach aus sechs württembergischen und fünf badischen Mitgliedern und dem Vertriebenenminister bestehen. Außerdem stellt die CDU den Landtagspräsidenten, der in der Person von Dr. Neinhaus auch als erhebliches Akti- vum für die Badener in dem gemeinsamen Staat zu werten ist. Schließlich ist auch der Finanzminister Pr. Karl Frank ein gebür- tiger Badener. Zur Erreichung der Stimm- berechtigung für die Staatsräte wäre eine erneute Aenderung des Ueberleitungsgesetzes notwendig. Das Nothaushaltsgesetz, das bis 15. Okto- ber befristet war, wird die Landesversamm- lung am Donnerstag in drei Lesungen durch einen zweiten Nothaushalt, der bis Ende des Jahres gültig sein soll, verlängern. Großbritanniens und Frankreichs zur Zeit den Vorschlag eines Nichtangriffspaktes mit der Sowjetunion erörtern. Auch die deutsche Bundesregierung sei in diese Besprechungen eingeschaltet worden. Auf die Frage, ob die gegenwärtigen Grenzen der Sowjetunion unter einem Nichtangriffspakt garantiert werden sollen, erwiderte Dulles, er könne gegenwärtig noch keine Einzelheiten be- Kanntgeben. Er wies jedoch den Gedanken, daß sich die USA mit einer dauernden Be- setzung der übrigen Ostblockstaaten durch die Sowjetunion abfinden könnten, zurück. Nach seiner Rückkehr von einer Fernost- reise sprach sich der Führer der republikani- schen Mehrheit im Senat der USA, Senator William Knowland, gegen jede Art von Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion aus. Auf einer Pressekonferenz erklärte er, daß ein solcher Pakt nur zu einem neuen Mün- chen oder einem neuen Jalta führen würde, Amerikas Präsident macht 5 von dem Antistreikgesetz Gebrauch New Tork.(UP) 65 000 Arbeiter in den Häfen der amerikanischen Ostküste, die durch einen Streik den Schiffsverkehr fünf Tage lang stillgelegt hatten, sollen auf Grund einer einstweiligen gerichtlichen Verfügung die Arbeit wieder aufnehmen. Der Gerichts- entscheid, der auf Antrag der Regierung Eisenhower erlassen wurde, unterbricht den Streik zunächst für zehn Tage. Am nächsten Dienstag wird der zuständige Bundesrichter darüber befinden, ob die Frist auf 80 Tage ausgedehnt werden soll. 80 Tage sind der äußerste Zeatraum, bis zu dem auf Grund des Taft-Hartley-Antistreikgesetzes ein Streik ausgesetzt werden kann. Die durch die Streikunterbrechung entstandene„Ab- kühlungsperiode“ soll der Regierung Gele- genheit geben, zwischen Gewerkschaften und Industrie zu ermitteln. Das neue dänische Parlament trat erstmalig zusammen Kopenhagen.(UP) König Frederik von Dänemark eröffnete am Dienstag das Kürz- lich gewählte neue Parlament, das in seiner jetzigen Gestalt nur aus einer Kammer, dem Fol keting, besteht. Der sozialdemokra- tische Ministerpräsident, Hans Hedtoft, versicherte in seiner Eröffnungsrede, daß die Regierung alle Versuche und Bemühungen unterstützen werde, um den Bestand des Friedens durch Verhandlungen zu sichern und zu garantieren. Dänemark betrachte die nordatlantischeVerteidigungsgemeinschaft als einen Faktor, der zur Sicherung des Friedens beitrage. Zur Stützpunktfrage erklärte der Ministerpräsident, daß sein Land das ameri- kanische Angebot einer Stärkung der däni- schen Verteidigung in Form einer Stationie- rung alliierter Fliegereinheiten auf dänischen Flugstützpunkten dankbar zur Kenntnis ge- nommen habe. Doch sei die dänische Regie- rung der Ansicht, daß es bei der gegenwär- tigen Situation nicht angebracht wäre, dieses Angebot anzunehmen. Ruhiger Arbeitsbeginn der französischen Nationalversammlung Paris.(UP) Die französisiche Nationalver- sammlung begann am Dienstag ihre Sitzungs- periode nach den Ferien in ruhiger Atmo- sphäre, da die von kommunistischer Seite angekündigten Streikaktionen und Massen- demonstrationen gegen das Parlament nicht stattfanden. Nur vereinzelte Arbeiter haben dem Streikaufruf der kommunistischen Ge- werkschaft Folge geleistet und zeitweilig die Arbeit niedergelegt. MORGEN Mittwoch, 7. Oktober 1953/ Nr. MN Kommentar 1 Mittwoch, 7. Oktober 1953 Aeußere und innere Unabhängigkeit des DGB Die erste, stark polemische Phase des Streites um den und mit dem Deutschen Ge- Werkschaftsbund ist abgeklungen. Dadurch ist ein klärendes Gespräch zwischen den Ver- tretern der christlichen Arbeiterbewegung und dem Bundesvorstand des DGB möglich Seworden. Durch die heftigen Polemiken ent- stand der Eindruck, als ob in der Einheits- i gewerkschaft die Unterschiede in der sozia- stischen und der christlichen Sozialauffas- sung zu unüberbrückbaren Gegensätzen auf- Sezklafft seien. Das stimmt nicht und darum Seht es auch nicht. Es geht vielmehr um einen Akt des Führungsgremiums des DGB, durch den sich die Spitzenfunktionäre in Wider- spruch zu einem Teil der Gewerkschaftsmit- Slieder gesetzt haben. Es war doch so, daß sich viele Gewerkschafter bei ihrer Stimmabgabe am 6. September nicht von dem Wahlaufruf ihres Bundesvorstandes haben leiten lassen. Die erste Reaktion auf den Wahlaufruf, der als Parteinahme für die SPD verstanden wurde, kam jedoch nicht aus den Reihen der SGewerkschafter selbst, sondern von Bundes- Kanzler Adenauer und den bisherigen Koali- tionsparteien. Der DGB ist durch den Wahl- aufruf in das Räderwerk der Parteienpolitik geraten. Daher muß die Frage geklärt werden: welche Stellung hat die Einheits- gewerkschaft gegenüber den Parteien und darüber hinaus zum Staat? Zwischen dem Staat und der Gewerk- schaft besteht ein natürliches Spannungsver- ltnis. Im Prinzip stehen sich eine formali- stische und eine dynamische Auffassung von der Demokratie gegenüber. Die formalistische Auffassung, konsequent durchdacht, macht aus dem Parlament als dem höchsten Organ der repràsentativen Demokratie eine Art „Obrigkeit“, der sich alle sozial- und wirt- schaftspolitischen Organisationen zu unter- werfen haben. Die dynamische Auffassung fußt auf dem gesellschaftlichen Umschich- tungsprozeß, der sich in jedem Staatswesen ständig vollzieht. Sie sieht in den sozial- und wirtschaftspolitischen Verbänden gestaltende, Sesellschaftsordnende Kräfte und weist dem Staat lediglich eine regulierende und koordi- lerende Funktion zu, die das Zusammen- arbeiten der nebeneinander wirkenden Kräfte m Interesse des Gemeinwohls sichern soll. S ist natürlich, daß die Parlamentarier und mit ihnen die Parteien mehr der formalisti- schen Aufassung zuneigen, wähernd der DGB s Srößte Arbeitnehmerorganisation der dy- amischen den Vorzug gibt. Hier liegt die Seistige Wurzel des gespannten Verhältnis- Ses, das sich nach der Verabschiedung des Betriebsverfassungsgesetzes zwischen dem DGB und dem Parlament(genauer gesagt: Fraktionen, die im ersten Bundestag die arheit bildeten) entwickelt hat. Wahr ist, 115 0 onsequenz des absoluten tormali- stischen Gedankens die tödliche Erstarrung er Demokratie und daß die letzte Logik des Absoluten dynamischen Gedankens die Anar- e oder die Diktatur der am massivsten anisierten sozialen Kraft ist. Absolute Ideen werden der Lebenspraxis selten ge- recht. Auch hier ist der Mittelweg das rich- tige. Es kommt nur darauf an, daß sich die werkschaft einerseits und der Staat(und mit ihm das Parlament und die Parteien) andererseits ständig auf den Mittelweg der usammenarbeit besinnen. Solche Zusammenarbeit setzt auf seiten inheitsgewerkschaft die parteipolitische ralität voraus. Für die innergewerk⸗- tliche Praxis bedeutet das: weltan- schauliche Toleranz. Parteipolitische Neu- tralität nach außen und weltanschauliche neranz nach innen sind die entscheidenden erien der Einheitsgewerkschaft. Und Rierin liegt offenbar die aus der Geschichte a eicht 2u erklärende Schwierigkeit des DGB. Darin liegt aber zugleich auch seine große lance, den alten Kampf der Gewerkschaf- um ihre Unabhängigkeit von jeder Par- cht zu entscheiden. welchen Formen die Auseinanderset- ag zwischen Gewerkschaft und Partei mmer noch vollzieht, zeigt ein Blick in as Ausland: ngland': In der Arbeiterpartei haben Gewerkschaften sich ihr politisches In- ment geschaffen, um den Apparat des tes in die Hand zu bekommen. Als die rbeiterpartei an die Regierung kam, muß- en sich die Gewerkschaften jedoch unter die Staatsverantwortung ihrer Partei beu- gen. In solcher Lage gibt es theoretisch nur einen, in England aber undenkbaren sweg: ein autoritäres Arbeiterregime. wWäjetunion: Die Partei hat die w. schaft zu ihrem Instrument und zum enden Organ der staatlichen Wirt- aAktspolitik gemacht. alien: Der größte Gewerkschafts- rband gehorcht der kommunistischen Par- d ist in seinen politischen(besonders politischen) Zielsetzungen direkt ge- die Regierungspolitik gerichtet. rankreich: Die weitaus stärkste rkschaft ist kommunistisch und auch brigen bedeutenderen Verbände sind olitisch oirentiert. diesen Beispielen gemessen, bedeutet 2 1 von jeder Partei tat- che ednet des DGB 80 defi- 1.„Völlige Unabhängigkeit der Organi- on 55 bestimmten Partei, 2 e zu einer Partei und dei Wah von Parlamentsabgeordneten“ Werkschaftliche Monatshefte“, Ok- 952, Seite 592). Die Erfahrung mit rut lehrt, daß ein weiteres Kri- ommen muß. Die Führung des sich vergewissern, daß sie sich Bleibe zu bieten. gewissen Härte, mit ihren Aktionen nicht in Widerspruch mit Teilen der Mitgliedschaft setzt. Das kann nicht etwa nach der Art einer Mehrheitsab- stimmung geschehen, denn Sinn der Einheits- gewerkschaft ist es doch, auch der Minder- heit unter dem gemeinsamen Dach eine Was deshalb von der Führung des DGB gefordert werden muß, ist 3 ehrliche Toleranz gegenüber der Minder eit. Damit ist aufgezeigt, wo die Probleme liegen, die sich einem Gespräch zwischen Vertretern der christlichen Arbeiterbewegung und dem Bundesvorstand des DGB stellen. Es kann nicht unmöglich sein, zu einer Ver- ständigung zu kommen. Falsch wäre es, wenn die Vertreter der christlichen Arbeitnehmer das Gespräch mit einer Wiederholung der ultimativen Forderungen, die in ihrem Brief vom 16. September enthalten waren, begin- nen wollten. Die Forderung, ihren Einfluß in den Vorstandsgremien der Gewerkschaften zu verstärken, sollten die christlichen Ge- Werkschafter nicht an den Bundesvorstand des DGB, sondern an sich selbst richten. An ihnen liegt es, sich unter den Gewerk- schaftsmitgliedern einen solchen Anhang zu schaffen, daß sie über die satzungsmäßigen Delegierten- und Vorstandswahlen in den Industriegewerkschaften und im Deutschen Gewerkschaftsbund den Einfluß erhalten, den sie jetzt beanspruchen. whe Friedland- das Tor zur Heimat Herzliche Worte Friedland, im Oktober Präsidenten, Minister, diensteifrige Mini- sterialbeamten und robuste Polizisten warten stundenlang geduldig und mit nicht nach- lassender Freundlichkeit auf unbekannte Menschen. Kein grobes Wort fällt, keine Bitte bleibt ungehört, niemand drängt, jeder will helfen. Da stehen seit dem frühen Nach- mittag Schulkinder aus Göttingen mit Blu- men in den Händen vor dem Lehrer. Am Lagereingang in Friedland gehen Reiche und Arme, Alte und Junge in Erwartung auf und ab. In den Unterkunftsräumen streichen Schwestern vom Roten Kreuz zum ungezähl- ten Male über die blütenweiß bezogenen Betten. Freiwillige Helfer rücken hier und dort die Geschenkpakete auf den Tischen zurecht. Und dann kommt auf einmal der Transport von der Zonengrenze aus dem 80 Kilometer entfernten Herleshausen im Lager an. Voraus fahren Krankenwagen, dahinter die Busse. Die Heimkehrer steigen aus, sie lächeln, winken, grüßen nach allen Seiten. Die Menge, die den Platz säumt, verstummt ergriffen. Die Kinder vergessen ihre Blumen, Arme weit ausbreiten, und sie alle, die und hilfsbereite Hände beim Empfang der Heimkehrer Frauen weinen leise, Männer räuspern sich. Dann tritt einer ans Mikrophon und heißt die Heimkehrer willkommen. Neulich war es der Bundespräsident, zuvor war es Nieder- sachsens Ministerpräsſdent Kopf, morgen und übermorgen wird ein anderer Minister aus Bonn oder Hannover sprechen. Und immer ist es das Gleiche: nicht der Präsident oder Minister hält eine Rede, sondern ein Mensch spricht zu Menschen. Sie tun im Grunde genommen nichts anderes, als die Se- kommen sind, willkommen heißen. Und es wäre auch nicht möglich, die Heim- Kehrer anders zu empfangen. Wenn sie dort auf dem Platz stehen, die Männer und Frauen, die zehn und zwölf Jahre die Leiden der Gefangenschaft erduldeten, wenn sie, wie aus einem Munde und ohne daß einer ein Kommando dazu gäbe im Chor sagen:„Wir danken, wir danken, wir danken“, dann ver- blassen alle politischen Systeme. 2 Vielleicht rechneten die Heimkehrer mit Propagandareden. Während ihrer Gefangen- schaft fehlte es nicht an Versuchen der politi- schen Erziehung. In Frankfurt an der Oder Ehlers- Schmid- Schäfer- Jäger Ein vierköpfiges Präsidium steht an der Spitze des neuen Bundestages Bonn, 6. Oktober Das Präsidium des zweiten deutschen Bundestages ist gewählt. Als Präsident Ehlers am Dienstagnachmittag für wei- tere vier Jahre seinen Platz an der Stirn- seite des Plenums einnahm, ging sein Blick für einen Moment hinauf zur Pressetribüne. Dort saß schmal, weißhaarig und unschein- bar, zwischen den Journalisten, bescheiden ein Mann, der sich um das deutsche Nach- kriegsparlament außerordentlich verdient gemacht hat: Paul Löbe. Man mag das Wahlergebnis vom 6. September werten wie man will, eines bedeutet es bestimmt, den Ausdruck eines großen Vertrauens zu der Volksvertretung und ihren Leistungen in den vergangenen vier Jahren. Vertrauen zu schaffen, das war die Zielsetzung des Alterspräsidenten, der nunmehr nur noch ratend und schreibend den weiteren Weg des Bundestages begleiten wird. So darf man den flüchtigen Blick des Präsidenten als eine Geste der Anerken- nung und des Dankes nehmen, aber auch als eine Zusicherung. Beauftragt, die Würde Und die Rechte des Bundestages zu wahren, seine Arbeit zu fördern, seine Verhandlun- gen gerecht und unparteiisch zu leiten, ist der Platz des Präsidenten sicherlich einer, den auszufüllen es einer echten, lebensvollen Und vitalen Persönlichkeit bedarf. Daß Ehlers dies ist, hat er in den vergangenen Jahren manchmal mit Geschick, oft auch mit einer klar und klug bewiesen. Als der Oberkirchenrat aus dem olden- burgischen— ein weltlicher, nicht ein geist- licher Oberkirchenrat— 1950 das Präsidium des Bundestages zum erstenmal übernahm. War er nur einem kleinen Kreis bekannt, heute stellt sein Name ein Programm dar, die Verkörperung des Verfassungsprinzips, das alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, eine Verpflichtung, die es auch gegenüber einer manchmal allzu mächtigen Bürokratie zu verteidigen galt und gilt. Seine beiden Stützen im Bemühen, die Stellung der deut- immer aber seschliffen, a Von unserer Bonner Redaktion schen Volksvertretung aus- und aufzubauen, Professor Carlo Seh mid(SPD), der undok- trinäre, redegewaltige Sozialdemokrat, und Dr. Schäfer FDP), ein Liberaler aus Ueberzeugung, sollen ihm in den kommenden Jahren wiederum zur Seite stehen, wein nicht an Schäfer ein neuer Auftrag ergeht. Verstärkt wurde dieses Dreigespann nun- mehr durch den Vizepräsidenten Jäger, einen Bayern von Uberzeugung, der nur un- gern daran erinnert wird, daß er zufällig in Berlin geboren wurde. Im Bundestag ist Jäger, Jahrgang 1913, kein Unbekannter. Charakteristisch waren seine rhetorischen Ritte für den Verteidigungsbeitrag den er— kleiner Obergefreiter des zweiten Weltlkrie- ges— eifrig verfocht. Jäger ist Föderalist. Er gehört auch einer Reihe von Gesellschaf- ten an, die Europa und den föderalistischen Gedanken aus dem Kulturbewußtsein heraus gefördert sehen möchten. Das Präsidium, sagt man leichthin, und beachtet vielfach nicht, daß es, wie die Ge- schäftsordnung sagt,„an sich keine Funk- tiom als Kollegium“ hat. In Wirklichkeit fin- den die Abklärung, der Ausgleich, das Rin- gen um die Form, um die Würde, um die besten Arbeits möglichkeiten des Parlaments eben zwischen Persönlichkeiten statt. Die Manner, denen der Bundestag seine Stimme gegeben hat, dürfen diese Bezeichnung für sich in Anspruch nehmen. Ehlers zur Parlamentsreform Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Eine Lösung der Frage der Gleichberechtigung von Mann und Frau sei dringend erforderlich, erklärte Bundestagspräsident Dr. Ehlers am Dienstag vor der Presse in Bonn. Man könne noch nicht sagen, womit sich das Parlament zunächst beschäftigen werde. Die Purbulenz. die zur Zeit jedoch an den deut- schen Gerichten herrsche, müsse unbedingt beendet werden. Der Präsident nahm Stellung zu den Fragen der Parlamentsreform, die im Augen- blick ein Sonderausschuß unter Vorsitz von Frankreich diskutiert über„Eurafrika“ Europäische Gemeinschaft mit oder ohne Frankreichs Besitzungen in Afrika? Von unserem Korrespondenten E. P. in Paris Paris, am 6. Oktober. „Soll Frankreich mit oder ohne Afrika (gemeint sind Frankreichs afrikanische Be- sitzungen) in die Europa- Gemeinschaft ein- treten?“ So formuliert der„Monde“ eine Frage, die zur Zeit Frankreich lebhaft be- schäftigt. Sie wird in den nächsten Tagen auch im außenpolitischen Ausschuß der Kam- mer zur Sprache kommen. Inzwischen haben die französischen Vertreter auf der in Rom tagenden europaischen Konferenz die Wei- sung erhalten, diese Frage dort nicht zu diskutieren, sondern sie für die Außen- ministerkonferenz im Haag zurückzustellen. Es handelt sich in der Tat um eine für Frankreich wie für Europa besonders bedeut- same Entscheidung. Frankreich Wäre, Wenn es sein afrikanisches„Imperium“ in die Europäische Gemeinschaft einbrächte, darin; nen die stärkste Macht. Darum sind manche Franzosen, die befürchten, die Bundesrepu- blik könne diese stärkste Macht werden, für eine solche„eur afrikanische“ Lösung. Andere, vor allem gaullistische Kreise, geben aber zu bedenken, daß Frankreich dadurch auch den anderen Europäern„sein“ Afrika öffnen und damit seine Stellung in der Welt schwa chen könnte. Vom Standpunkt der anderen europäischen Völker, wie zum Beispiel Deutschland, die keine oder fast keine Kolo- nien besitzen, wird man sich andererseits kragen müssen, ob sie sich und die Euro- päische Gemeinschaft mit so schweren Sorgen belasten wollen, wie sie der Unabhängigkeits- drang der afrikanischen Völker den Fran- zosen immer mehr bereitet. Freilich kann man das Problem auch von einer höheren Warte sehen, wie die in Frankreich keineswegs seltenen begeisterten „Eurafrikaner“, Diese Leute glauben an eine europäisch- afrikanische Schicksalsgemein- schaft. Einer von ihnen, Ivan du Jou eh ay, hat in einem. dieser Tage erschiene- nen und viel beachteten Buch über die Industriealisierung Afrikas geschrieben: „Afrika allein hat nicht mehr Wert als Europa allein. Das eine ist noch zu jung, das andere zu alt; das eine noch leer, das andere schon zu voll; das eine noch manch- mal verhungert, während sich das andere immer mehr mit Arbeitslosen und Flücht- lingen füllt. Gegen all das hilft nur eines: die Ehe zwischen dem alten Europa und dem jungen Afrika.“ Auch ein Neger, der Abgeordnete im französischen Parlament, Senghor, dessen liebenswerte Erscheinung allen Besuchern der Straßburger Europa- Tagurigen vertraut ist, hat sich immer wie- der e N e 8 8 erklärt, wenn Frankreich ohne sein Afrika in die Europaische Gemeinschaft eintrete, so handele es verfassungswidrig, denn das Mutterland und seine überseeischen Gebiete seien unteilbar. Senghor schreibt weiterhin: „Man hat mir oft erwidert, Eurafrika sei ein deutscher Gedanke. Was spielt das für eine Rolle, wenn er richtig ist?“ Wir glauben vielmehr: dieser Gedanke liegt in der Luft— sozusagen in der euro- päischen Luft— seit Amerika und Asien sich von Europa getrennt haben. Verfolgt, Dr. Krone(CDU) berät. Er befürwortete eine Konzentration und wandte sich gegen Reden, die nur um des Redens willen ge- halten werden. Nach seiner Ansicht müsse die Begrenzung der Sprechzeiten vorerst Weiter aufrechterhalten werden. Er werde sich Mühe geben, die Vorschrift der Ge- schäftsordnung, daß Reden nicht abgelesen, sondern frei gehalten werden sollen, durch- setzen. Die Frage, ob es bei drei Lesungen bleiben soll, oder hier eine Straffung mög- lich ist, könne nicht„im Galopp“ entschieden Werden. sahen sie den ersten Volkspolizisten, in Eisenach wurden sie— wieder unter Polizei. bewachung— in einem Warenhaus mit Be. kleidungsstücken, Wäsche, Anzügen und Schuhen versorgt; auf der Fahrt bis an Zonengrenze war ihnen noch einmal der Fortschritt in der deutschen Sowjetzone ge. schildert worden. Und hier, im Heimkehrer. lager Friedland, kam ihnen niemand mit Propaganda. Die Vertreter dieses Deuts lands sagten nur: Willkommen! Friedland einkehren, stehen bewegt vor viel Herzlichkeit. für sie serviert; hier finden sie, vom Ra: sierpinsel bis zum Taschentuch, alles, was? sie einstweilen brauchen. In eiligen Fällen N in Sizi sofort, sonst am nächsten Morgen, werden sie ärztlich betreut, von den Bund desbehö den registriert, dann vom Suchdienst d Roten Kreuzes über die noch Zurückgeblie. benen befragt, mit 300 Mark Uebergangs. geld versehen(weitere 300 Mark erhalten sie am Heimatort), über die Bahnverbin. dungen beraten, Heimatlose in Sanatorien oder bei Privatpersonen angemeldet— und dann entlassen. Niemand, außer den H fern selbst, ahnt, was hier e Wer- den mußte. Tag und Nacht spielen die Fern. schreiber und Telefone zu den Grenzstatio- nen, nach Hannover, nach Bonn und den ö Zielorten der Heimgekehrten, und alles geht 0 franzos reibungslos. Durch das gleiche Lager gingen bisher eineinhalb Millionen Flüchtlinge aus dem Osten und über eine halbe Million Kriegs. gefangene. Jetzt haben sich vorübergehend in den Dörfern um Friedland Tausende au allen Gegenden der Bundesrepublik ein- quartiert. Sie eilen jedem Transport bis an die Zonengrenze entgegen in der Hoffnung einen ihrer Angehörigen als Heimkehrer z finden. Tausende werden vergebens Warten. Für die aber, die Friedland, aus Rußland kommend, erreichten, ist es ein neuer G55 burtstag. „Gemäßigter Europäismus“ in Italien Pellas neue Regierung hat ihre Stellung gefestigt Von unserem Korrespondenten H. R. in Mailand Mailand, im Oktober. Die Regierung, die gegenwärtig Italiens Geschicke leitet, wurde vom Ministerprä- sidenten Pella ausdrücklich als Ueber- gangsregierung bezeichnet. Darum fand sie die Zustimmung oder wohlwollende Dul- dung in Form von Stimmenthaltung bei einer Mehrheit, die genügte, das Parlament zunächst einmal in die Ferien zu schicken. In der Zwischenzeit geschahen einige Dinge, die Pellas Position unerwartet stärkten. Dazu gehört in erster Linie die italienisch- jugoslawische Spannung wegen PTriests. Denn während Tito vielleicht gehofft hatte, eine schwache italienische Regierung vorzu- finden, mit der leicht zu verhandeln wäre, Hat sich gezeigt, dag Pella mit seinem Vor- schlag, eine Volksabstimmung in dem um- strittenen Gebiet vorzunehmen, die Unter- stützung sämtlicher italienischer Parteien auher den Kommunisten fand. Sogar Pietro Nenni; der Chef der meist mit den Kom- munisten verbündeten Linkssozialisten, stellte sich nicht direkt gegen Pellas Vor- schlag— ein Erfolg, der De Gasperi wahr- scheinlich nie beschieden gewesen wäre. Als zweiter Punkt kommt hinzu, daß die Regierung Pella nicht mehr den entschiede- nen„Zuropäismus“ der Regierung De Gasperi sondern einem gemäßigt fort- schrittlichen Europaismus“ huldigt, wie die neue Formel lautet. Pella selbst hat die lägigung im Europa-Tempo bei der Eröff- nung der Konferenz der Außenminister- Stellvertreter in der Villa Aldobrandini in Rom in geschickter diplomatischer Form um- schrieben: Der eingeschlagene Weg möge „Völlig frei sein von Problemen, die infolge ihres heiklen Charakters die dringende Ver- Wirklichung des Zieles verzögern könnten, das wir alle erstreben“. Das heißt in dürren Worten: Wenn der eingeschlagene Weg von solchen Problemen nicht frei ist, so wird es schwer für Italien sein, den EVG-Vertrag zu ratiflzieren, oder noch gröber gesprochen: Die Ratifizierung hängt von einer befriedi- genden Lösung des Problems Triest ab. Schon bei der programmatischen Rede aus Anlass der Regierungsbildung hatte Pella in ähnl. diskreter Form auf eine weitere Voraus- setzung hingewiesen: Erst müsse Frankreich ratiflzieren, dann werde auch Italien mittun Mit diesen Bedingungen hat Pella nicht nur die Stimmenthaltung von Parteien erreichh die sich sonst gegen sein Programm ausge-: sprochen hätten, sondern er ist auch eine Wachsenden Zurückhaltung gegenüber dem Europagedanken bei den Christlichen De kraten selbst entgegengekommen. Man er. wartet also eine entschiedene Erklärung det Amerikaner für den italienischen Standpunkt in der Triestiner Frage, 1. um so mehr zu v. en, 3 Ußen⸗ tale f. 25 100 nach verschied e 5 richten nicht mehr ganz eindeutig zur Drei, erklärung der Westmächte über Triest be- kannt haben soll. Während also das außenpolitische Pre stige der Regierung Pella zugenommen hat Was Alb tausen gerette 72 Jah rettete schen rufs w 1943, 2 junger Hilfe s Die Männer und Frauen, die im Lager fahr e noch e In den Unterkünften i heraus Nac Italieni Strecke hatte s wurde naten nachde verwun tember nem H weil si. Ohr im Am komme 250 000 Mauric in Par bauten Der hat all steht sie im Innern vor äußerst schweren Aufgaben. Die letzte Parole zum General- Streik ist nach Angaben der Gewerkschaf. ten zu etwa 95 Prozent, nach Angabe des Industriellenverbandes zu etwa 70 Proz Besonders bemerkenswert 9 befolgt worden. ist, daß nicht nur der kommunistisch ge- führte Gewerkschaftsbund, sondern auc die oppositionellen, mehr oder Weniger der Regierung nahestehenden Gewerkschaffen Das Ziel zum Streik aufgerufen hatten. ist eine Vereinfachung des äußerst kompli- zierten italienischen Eohnsystems, was a. eine praktische Lohnerhöhung von etwa 10 bis 15 Prozent hinausliefe. Die Industriellen. behaupten, sie seien zu solchen Erhöhun nicht in der Lage, da die Exportmögli keiten ohnehin schlechter geworden se Unterdessen drohen weitere Streiks. Di Regierung Pella wird auch auf sozialem Ge. biet ein Mittel finden müssen, Zustimmung bei den Massen zu erreichen. Denn in de Innen- und Sozialpolitik liegt das schwie- rige Problem, vor das sie sich gestellt sien Besinnung! in Englands Labour Party Beim Kongreß in Margate 5 die Geschlossenheit wieder hergestellt Von unserem Korrespondenten J. U. in London London, im Oktober. Streit in den eigenen Reihen hinderte die englische Labour Party, die Früchte der Opposition auszukosten, seit Churchills Kon- servative vor zwei Jahren mit einer Mehrheit ins Unterhaus einzogen. Auch hatte die Füh- rer garnitur, die den Ton angab, immer noch nicht ganz ver wunden, daß ihr Ernest Bevin und Sir Stafford Cripps durch den Tod entrissen worden waren. Die Rivalitäten um die Nachfolge bedrohten den inneren Zusam- menhalt der Partei, obwohl Attlee als Partei- führer sein Bestes tat, nach allen Seiten hin auszugleichen. Herbert Morrison, sein Stell- vertreter, kommt aus dem Parteiapparat und genoß ursprünglich kein besonderes Ver- trauen im Gewerkschaftslager. Auch hatte das kurze Gastspiel im Außenministerium als Nachfolger Bevins seinem Ansehen gescha- det; denn er hatte für Entscheidungen gerade zu stehen, die vielen Gesinnungsgenossen gegen den Strich gingen und er erweiterte den Eindruck, als ob er ohne eigenes Urteil den Direktiven seiner beamteten Ratgeber Ausgeliefert gewesen wäre. Aneurin Bevan und eine Gruppe jüngerer Politiker, die sich im Unterhaus um ihn scharten, nutzten die günstige Stunde. Mit dem Widerhall, den sie bei Anhängern im Land und bei den Parteifunktionären er- weckten, konnten sie zufrieden sein. Vor einem Jahr, um diese Zeit, bei der Jahres- konferenz der Partei in dem nordenglischen Seebad Morecambe fochten die Wortführer der verschiedenen Lager ihren Streit auf offener Bühne aus. Diese kritische Zuspitzung hat schließlich doch allen Partnern— den gemäßigten und den radikalen, den Politikern und Gewerk- Schaftlern— einen heilsamen Schreck ver- setzt. Die Folge hat man vorige Woche beim Jahreskongreß in Margate gesehen. Der Parteivorstand mußte mit gutem Beispiel vorangehen. Sie hatte endlich einen Pro- grammentwurf zustande gebracht, für den der Vorstand, einschließlich seiner„bevani- stischen“ Mitglieder, solidarisch eintreten konnte. Und in Margate glaubten die Dele- Sierten es ihrer Partei schuldig zu sein, die Streitäxte vorläufig in die Ecke zu stellen. So dramatische Szenen, wie man sie ein Jahr zuvor in Morecambe erlebt hatte, wie- derholten sich nicht. Bei den Sozialisten, nach deren Ueberzeugung eine sozialistische Regierung nichts dringenderes zu tun hätte, als Privatunternehmungen in Staatseigen- tum zu überführen, erregte es freilich Ver- druß, daß der Parteivorstand in dieser Hin- sicht größte Zurückhaltung predigte. Die Führer rechnen nämlich mit der Möglich- keit, daß sie unter schwierigsten Verhält- missen erneut mit den Regierungsgeschäf- ten betraut werden könnten. Der ehemalige Handelsminister, Harold Wilson, als Be- van-Anhänger im Vorstand sitzend, malte die Gefahr einer Wirtschaftskrise wie 1931 an die Wend! Gehör wurde auch Warnun- gen geschenkt, daß lange Sozialisierungs- listen kaum mit Begeisterung in weiten Wählerkreisen aufgenommen werden wür- den. Die Unentweg ten lieferten dem Kon- greß noch eine ganze Serie von Rückzugs- gefechten, Sie holten sich dabei, aber anders als in Morecambe, eine Niederlage nach der anderen. Der noch am ehesten bestechende Vorschlag, die Rüstungsindustrie zu ver- staatlichen, wurde auch nur von einem Drit- tel der abgegebenen Stimmen unterstütt 3 . Tegiel Dolla Bei einem Versuch, den Anspruch auf Mit. bestimmung in der öffentlichen Wirtschaft durchzudrücken, zog der linke Flügel gle, chermaßen den Kürzeren. Die Eisenbahnes die sich dafür einsetzten, begegneten den Wiederstand der Bergleute und der unge. lernten Transportarbeiter. Nur an einem der fünf Kongreßtage kam die Außenpolitik kurz zur Sprache. Hier hatte der Parteiführer Attlee sich vorbehal- ten, die als Entschließung zusammengefaß ten Ideen des Vorstandes zu begründen. Die Se derun geset: wend These, man könne nichts besseres tun, ad 1 sich auf das rufen, begegnete Widerspruch. Der allgemeinen Stimmung in Margate kam es entgegen, daß die offlzielle Parteilinie darauf hinausläuft, bei der Auf⸗ stellung deutscher Truppenkontingente 2 von Churchill vorgeführte Pferd zu schwingen und nach einer„Vier- mächtekonferenz auf höchster Ebene“ 2 keinem wesentlichen Zielte in mi Erken bremsen, mit der Begründung, erst müßte noch ein Anlauf genommen werden, um di Wiedervereinigung möglich zu machen. Ein geteiltes Deutschland, so wurde in den Sa gerufen, berge den Keim zu einem drittel Weltkrieg in sich. Ob das innen- und außenpolitische Pro. gramm geeignet ist, Wähler in großer 2 neu für Labour einzunehmen, muß dahin gestellt bleiben. Durch großen Schwung zeichnet sich das verabschiedete Manif nicht aus. Aber die Wahlaussichten hängen natürlich auch von dem Ansehen ab, das die Konservativen in der Oeffentlichk genießen, deren Parteitag demnächst, 8 1 in e stattlindet. 1 izel. Be. und 1 die der e ge⸗ rer. mit tsch · i 2ager D 80 n ist Ra- Was ällen rden hör dez blie- Mgs-⸗ alten bin. orien und Hel- Wer- dern atio. den geht isher dem egg · end e dus ein is af nung, er zu ten land 6 J Aula mlich raus · creich ittun. it nur eich Usge- einer dem )emo- n er- ig der punkt tu a0 r Be- Teiel⸗ t be⸗ Pre: 1 hat, Weren aeral- schaf. e des O zent Swert n ge. auch r det 1aften Ziel mpli- 8 Aut 92 10 ijellen ungen glich⸗ seien Die n Ge- mung n der Hwie⸗ sieht MORGEN Seite 8 Nr. 233/ Mittwoch, 7. Oktober 1953 eee Was sonst noch geschang Alberto Schiavi, ein Mann, der an die tausend Menschen vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, ist dieser Tage im Alter von 72 Jahren gestorben. Schiavi ist unter sei- nem Spitznamen.„Tigellino“ fast zu einer legendären Gestalt an den Ufern des Tiber und den Gestaden von Ostia geworden. Er rettete mit 15 Jahren seinen ersten Men- schen und war seither Lebensretter von Be- rufs wegen. Seine letzte Tat vollbrachte er 1943, als er schon 62 Jahre alt war. Sein junger Sohn war einem Ertrinkenden zu Hilfe geeilt, jedoch selbst in die größte Ge- fahr geraten. Der„alte Tigellino“ sprang noch einmal ins Wasser und zog beide heraus. * Nach einmonatiger Fahndung brachte die italienische Polizei in einer abgelegenen Hütte in Sizilien einen dreifachen Mörder zur Strecke. Der 26jährige Francesco Olivieri hatte sich in der Hütte verbarrikadiert und wurde dort mit Gewehrfeuer und Handgra- naten angegriffen. Er beging Selbstmord, nachdem er durch einen Handgranatensplitter verwundet worden war. Er hatte am 7. Sep- tember die drei Kinder eines Mieters in sei- nem Haus ermordet und die Eltern verletzt, weil sie die Wohnung nicht räumen wollten. * Ohne Rücksicht daruf, welche Regierung im Amte ist, sei Frankreich entschlossen, im kommenden Jahr 200 000 und im Jahre 1955 250 000 Hausbauten aufzuführen, erklärte der französische Minister für den Wohnungsbau Maurice Lemaire auf einer Pressekonferenz in Paris. Für die Ausführung dieser Haus- bauten sei alles vorbereitet. * Der Generalrat des Departements Rhöne hat alle Pläne zur Untertunnelung des Mont- blanc abgelehnt. In der Begründung wurde ausgeführt, daß die hierfür aufge wandten Geldbeträge besser dem Wohnungsbau zu- fließen sollten. * Hohe katholische Geistliche Frankreichs haben sich dem Vernehmen nach— entgegen den Anregungen des Vatikans— für die Bei- pehaltung der Arbeiterpriester ausgespro- chen. Wie am Freitag bekannt wurde, kam das Problem der Arbeiterpriester am 23. Sep- tember in einer Konferenz zur Sprache, an der der apostolische Nuntius und 26 französische Bischöfe und Vertreter religiöser Orden teil- nahmen. Dabei soll der Nuntius den Wunsch geäußert haben, daß die Arbeiterpriester zu- rückberufen werden. Demgegenüber habe die Mehrzahl der Bischöfe die Ansicht vertreten, daß das von Kardinal Suherd begonnene Ex- periment zur Gewinnung der Arbeiterschaft fortgesetzt und Priester weiterhin in die Be- triebe entsandt werden müßten. Gewisse Ge- fahren ergäben sich daraus zwar für die Prie- ster, doch sei es zu früh, jetzt bereits zu negativen Schlüssen über ihre Tätigkeit zu kommen. * Im Zusammenhang mit einer Diaman- tenschmuggelaffare sind jetzt nach Angaben dier belgischen Polizei der belgische Flieger- hauptmann Daniel Dochain und seine Frau Ceorgette verhaftet worden. Dochain hat an- geblich zugegeben, dem Chefpiloten einer bel- gischen Luftfahrtgesellschaft, Robert Deppe, Diamanten im Werte von 230 000 Dollar(rund 966 000 DM) ausgehändigt zu haben, die dieser in der letzten Woche bei seiner Verhaftung in New Vork mit sich führte. * Als ein amerikanischer Düsenjäger die Stadt Farrell in Pennsylvania überflog, löste sich aus seiner Bordkanone eine Feuergarbe, die drei Kraftwagen in Brand setzte, aber niemand verletzte. Der Pilot sagte später: „Mit der Feuer vorrichtung ging etwas schief.“ . Unvorschriftsmäßiges Parken kostet New Vorker Autobesitzer ein kleines Vermögen. Die Polizei läßt ihre Wagen abschleppen. Beim„Auslösen“ müssen die Besitzer 10 Dol- lar Abschleppgebühr, 15 Dollar Strafe und einen Dollar täglich für die Aufbewahrung der Wagen zahlen. Vor kurzem wurden allein an einem Tag in einem New Vorker Stadt- teil kast hundert Wagen abgeschleppt. * Obwohl der Frühling in Südamerika be- reits begonnen hat. wird das argentinische Kordillerengebiet gegenwärtig erneut von schweren Schneestürmen heimgesucht. Drei Dörfer in der Provinz Mendoza sind durch Schneeverwehungen völlig von der Außen- Welt abgeschnitten. * 4 Notgelandete verbrachten sechs Wochen in der Wildnis Empfang der Notsignale des Flugzeugs war zu schwach/ Die sieben Vermißten in erschöpftem Zustand aufgefunden Von einer großen Menschenmenge be- geistert begrüßt trafen am 3. Oktober in zwei Flugzeugen die sieben Insassen einer seit sechs Wochen vermißten einmotorigen kanadischen Verkehrsmaschine in Bagot- ville ein. Die Geretteten, die am Freitag von Suchflugzeugen gesichtet worden waren, hatten sich nach der Notlandung ihres Flugzeuges in der menschenleeren Wildnis von Labrador aufgehalten und zuerst von den mitgeführten Vorräten ernährt. Alle Insassen— die zweiköpfige Besat- zung und fünf Passagiere, darunter der deutsche Geologe H. Theinhaus— machten einen sehr erschöpften Eindruck und wur- den, obwohl sie nicht krank aussahen, zu ärztlicher Untersuchung in ein Kranken- haus der kanadischen Luftstreitkräfte ein- geliefert. Drei der Vermißten waren zuerst ent- deckt worden. Der Pilot eines Suchflugzeu- ges, das sich auf seinem letzten Fluge vor Beginn des Winters befand, hatte am Emanuel-See eine Rauchfahne über einer roh gezimmerten Blockhütte entdeckt. Als er über ihr kreiste, schwenkten drei Men- schen bunte Hemden— es waren drei der Vermißten, die am Seeufer überwintern wollten. Die vier anderen hatten versucht, sich nach bewohnten Gegenden durchzu- schlagen, sie wurden von dem Flugzeug aus durch Lautsprecher aufgefordert, an die „Ich wurde jäh aus dem Schlaf gerissen“ Interview) mit einem geretteten Passagier des Frachters„Wallschiff“ Der 18 jährige aus Hamburg stammen- der Austauschstudent J. Lamprecht, der sich als Passagier auf dem am 2. Oktober im Huron-See gesunkenen deutschen Frach- ter„Wallschiff“(siehe„Morgen-Tagebuch“ vom 5. Oktober) befand, gab folgenden Augenzeugenbericht von dem Unglück: „Ich schlief gerade, als sich der Schiffs- zusammenstoß ereignete. Ich wurde jäh aus dem Schlaf gerissen und als ich mich um- Sah, fand ich alle Gegenstände in meiner Kabine im wilden Durcheinander auf dem Boden liegen“, erzählt Lamprecht, der in Cleveland(Ohio) eine Rückfahrt-Passage nach Hamburg gebucht hat. „Der 15 jährige Schiffsjunge Heinz Schultz, der sich zur Zeit der Kollision an Deck be- kand, stürzte sofort nach unten und alarmierte diejenigen Besatzungsmitglieder, die dort schliefen. Es war dies der größere Teil der Schiffsmannschaft“, fuhr der Ham- burger Student fort. „Ich rannte sofort nach oben aufs Deck und sah das Schiff, mit dem wir zusam- mengestoßen weren. In aller Eile stürzte ich nochmals in meine Kabine zurück, zog mir einige Sachen an und begab mich wie- der aufs Deck. Ich hatte bemerkt, daß die „Wallschiff“ sich bereits durch ein Loch in den Schiffsplanken mit Wasser füllte. Die meisten Besatzungsmitglieder hatten sich unterdessen auf dem Schiffsdeck versam- melt und waren dabei, ein Rettungsboot ins Wasser zu lassen. Sie schienen dabei Schwierigkeiten zu haben. „Zwei der Schiffsjungen, Schultz und Hans Klein, sprangen über Bord und schwammen ans kanadische Ufer des Sees. Kurz darauf folgten ihnen unser Chef- ingenieur Fred Peterson und Harold Runga, ein Deckmatrose. Die Letzteren schwam- men jedoch nach dem amerikanischen Seeufer“. „Ich selbst wartete mit den übrigen Mannschaftsmitgliedern, bis die„Wall- schiff“ nahe am Versinken war. Wir konn- ten in letzter Minute das Rettungsboot zu Wasser lassen. Insgesamt stiegen zwölf Personen in das Boot ein und wir ruder- ten in Richtung kanadisches Ufer fort“. Lamprecht spielte die Rolle eines Dol- metschers für Wolfgang Kirchenbauer, dem zweiten Maat der„Wallschiff“, der nur deutsch spricht. Kirchenbauer erzählte dem Vertreter der United Preß, das er eben- falls schlief, als der Zusammenstoß erfolgte. Er rettete sich, indem er die Ankerkette des Erzfrachtdampfers„Pioneer“ hinauf- kletterte, kurz nach dem der Bug des ka- nadischen Schiffes breitseits den deutschen Dampfer gerammt hatte. Mitglieder der Besatzung des„Pioneers“ brachten ihn spä- ter nach Port Huron im Staate Michigan. Lamprecht bestätigte, daß der Lotse des deutschen Schiffes, Kapitän Harold Pater- son aus Toronto(Ontario) bei der Kollision das Leben verlor. Unfallstelle zurückzukehren. Dort nahm man sie dann in eines der beiden Such- flugzeuge auf, die sich sofort mit dem Direktor der Luftverkehrsgesellschaft, einem Arzt und einer neuen Besatzung für die wegen Brennstoffmangels notgelandete ver- mißte Maschine zum Emanuel-See be- geben hatten. Wie der Pilot des ersten Suchflugzeuges, W. V. Allard, angab, hat er die Vermißten in ziemlich erschöpften Zu- stande angetroffen, da sie sich seit einer Woche ausschließlich von einem unter Mühen gefangenen Fisch ernährt hatten. Gewehr und Angel seien ihnen Wochen zuvor durch ein Unglück verlorengegangen, so daß ihre sonstige Nahrung nur aus Beeren bestanden hatte. Wenn man sie jetzt nicht gefunden hätte, meinte Allard abschließend, wären sie Wahrscheinlich innerhalb einer Woche an Hunger und Kälte gestorben. Einer der Passagiere, Holländer E. Kö- ten, sagte nach seiner Ankunft in Bagot- ville, sie hätten„nur einmal“ die Hoff- nung auf Rettung aufgegeben. Das sei ge- wesen als die Kälte begann. Köten bezeich- nete dann den Piloten des Flugzeuges, Ro- bert J. Mullen, als den Führer der Sieben- Mann-Gruppe, den man bedingungslos an- erkannt habe. Mullen sei ständig bemüht gewesen, alles nur mögliche für die Ret- tung seiner Schützlinge zu tun. Das Flugzeug war am 25. August von Chimo im Nordosten der Provinz Quebec nach Nitchequon gestartet. Nach seiner Notlandung hatte es Funksignale gegeben, deren Empfang aber zu schwach war, um den Suchenden einen Anhaltspunkt zu geben. Die Insassen hatten die Maschine. die auf dem Emanuel-See niedergegangen war, etwa 70 Meter vom Ufer entfernt ver- täut. damit sie von den Suchenden sofort gesehen werden konnte. Die Passagiere sind alle bei einem Erzbergwerk im nördlichen Teil der Provinz Quebec beschäftigt. „Exklusiv. Zug“ für Millionäre rentiert sich nicht Fehlspekulation der italienischen Eisenbahn Der Stolz der italienischen Eisenbahn, der „Super-Elektrozug“, der mit Klimaanlage, Plexiglasdach und allen möglichen sonstigen Schikanen als der modernste und bequemste Zug Europas gepriesen wurde, muß aus dem Verkehr gezogen werden, weil kaum ein Mensch ihn benutzt. Der„Super“-Zug, der dreimal wöchentlich auf der Strecke Mailand Rom Neapel ver- kehrt, sollte das Glanzstück der italienischen Der zivile Soldat Th. F. Wilckes Ein Jahr Gefängnis, weil ihm das Soldatenspielen nicht behagte Die Verhandlung vor dem Kriegsgericht in Blandford(England) hatte schon eine be- merkenswerte Vorgeschichte: Der kürzlich zum Militär eingezogene 24jährige Thomas Frederick Wilkes hatte bereits einen ganzen Monat lang nackt auf seiner Stube in der Kaserne gehaust. um damit in unmißver- ständlicher Deutlichkeit darzutun, daß er nicht geneigt war, eine Uniform anzuziehen, Weil ihm das Soldaten-Spielen nicht behagt. Endlich hatte man ihn dazu überreden können etwas anzuziehen und jetzt erschien Wilkes vor dem Kriegsgericht bei dem er zweimal wegen Fahnenflucht wegen Befehls- verweigerung und Verlustes von Aus- vüstungs- und Bekleidungsgegenständen angeklagt war. „Sind Sie der Schütze Wilkes?“ fragte der Vorsitzende. „Nein, ich nicht“, kam die Antwort. „Sind Sie nicht Thomas Frederick Wil- kes?“ War die neue Frage. „Das allerdings“ sagte der zivile Soldat. „Ihre Stammrollen-Nummer bitte.“ „Weiß ich leider nicht.“ „Wer ist hr Kommandeur?“ „Kommandeur? Habe ich nicht.“ „Bekennen Sie sich schuldig?“ wollte der Vorsitzende wissen. „Ich bekenne überhaupt nichts“, anwor- tete Wilkes. Dem Vorsitzenden trat der Schweiß auf die Stirn. Mit einer Handbewegung auf den Aktenberg, der sich vor ihm auftürmte, fragte er:„Erkennen Sie irgendwelche die- ser Dokumente nicht an?“ „Ich“, sagte Wilkes,„möchte nicht das ge- ringste damit zu tun haben.“ Der Vorsitzende entnahm diesen Aeuße- rungen, Wilkes erkläre sich für unschuldig, das Gericht aber konnte sich den Gedanken- gängen des Schützen oder Herrn Wilkes nicht anschließen, und verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis und anschließender Ausstoßung aus der Armee. Auf die Frage an den Verurteilten, ob er noch etwas zu sagen habe, erwidert Wilkes:„Allerdings. Erstens einmal bin ich körperlich mißhandelt worden, und zweitens möchte ich hiermit unter Eid erklären, daß ich aus freien Stük- ken niemals die Uniform ihrer Majestät der Königin anziehen werde.“ „Ieh muß feststellen“, erklärte der An- kläger,„daß Ihre Haltung vor Gericht nicht sehr entgegenkommend gewesen ist.“ „Dieser Meinung bin ich allerdings Auch, antwortete der passionierte Zivilist. wandte sich um und ging— betont unmilitärisch, eine Hand auf dem Rücken— aus dem Ge- richtssaal. Staatsbahn so etwas wie ein Exklusiv-Zug kür Millionäre werden, als er vor fünf Mo- naten in Betrieb genommen wurde. Nun wird er am 1. November„aus technischen Grün- den“ aus dem Verkehr gezogen. Offiziell heißt es, der Zug müsse überholt werden, aber in ganz Italien ist es schon ein offenes Geheim- nis, daß der„Super“ sich nicht bezahlt ge- macht hat. Vorn den 150 Sitzen, über die er verfügt, waren bei jeder Fahrt durchschnitt- lich 20 besetzt. Das Zugpersonal einschließlich des Fahrers und der Kellner, aber st 25 Mann StarK Noch vor kurzer Zeit machte man einen letzten, verzweifelten Versuch, dem Parade zug das Leben zu retten, indem man auch Reisende, die Fahrpreisermäßigung genießen, zum„Super“ zuließ. Das war an sich ein Weitgehendes Zugeständnis, denn viele Ita- liener haben Fahrpreisermäßigung, wie etwa alle Beamten, die nur halben Preis, oder gar die Journalisten, die nur ein Drittel des Fahrpreises zu zahlen brauchen. Aber selbst das half nichts: der Fahrpreis blieb auch dann für die meisten Reisenden noch immer zu hoch. Für die Leute mit dem nötigen Klein- geld aber hatte die Benutzung des Zuges einer anderen Haken: Man fuhr sehr viel teuerer, deshalb aber in keiner Weise schneller als mit den normalen italienischen Zügen. Der„super“-Zug ist zwar so gebaut. daß er eine Durchschnittsreisegeschwindig- keit von 120 kmist erreichen kann, aber der Zustand der Strecke Mailand— Neapel, der Hauptverkehrsader Italiens, verbietet in der Praxis solche Geschwindigkeiten. Die Väter des Luxuszuges haben jetzt nur noch eine Hoffnung. Im Laufe des näch- sten Frühjahrs soll die Strecke Mailand Neapel gründlich überholt werden, Wenn der „Super“ dann seine Geschwindigkeit aus- fahren kann, wird die Fahrtzeit von Mai- land nach Rom um eine Stunde verkürzt. Die Frage ist nur, ob die ersehnten Millio- näre dann den Zug benutzen würden, denn auch sie sind im Laufe der Zeit sparsam ge- worden Blick ins Land Feuer auf Tanker-Neubau Hamburg. Auf der Norderwerft am Bei- herstieg in Hamburg brach in der Nacht zum Dienstag im Achterschiff des Tanker- Neubaues„Claire Jung“ ein Feuer aus. Nach zwei Stunden war der Brand von den drei Löschzügen, darunter zwei Löschbocten, niedergekämpft. Die Feuerwehr teilte mit, daß der Brand durch Funkenflug beim Schweißen verursacht worden ist. Der ent- standene Schaden sei verhältnismäßig ge- ring. Totenschiff identifiziert Oldenburg. Das am 17. August aus der Unterweser in der Höhe des„Hoher-Weg⸗ Leuchtturmes“ gehobene und nach Blexen (Unterweser) eingeschleppte, bisher namen lose„Totenschiff“ konnte jetzt identifiziert werden. Die Vegesacker Heringsfischerei- Gesellschaft erkannte das Schiff als den Logger Flamingo“, der vor etwa zehn Jahren als Flakschiff diente und damals gesunken War. Auf dem Wrack waren zahlreiche menschliche Skeletteile gefunden worden. Nach Ansicht der Gesellschaft handelt es sich um die Reste mehrerer Marineangehö- riger, die ihren Tod auf dem Schiff fanden. Der älteste Einwohner der deutschen Bun- desrepublik gestorben Frankfurt. Karl Glöckner, der mit seinen 107 Jahren der älteste Einwohner der deut- schen Bundesrepublik war, ist am Samstag im kleinen Dorf Eidengesäß im hessischen Kreis Gelnhausen gestorben. Glöckner, der durch seine bis in die letzten Tage seines Lebens vorhandene beachtenswerte Rüstig- keit in ganz Deutschland bekannt geworden war, hatte sich vor einigen Tagen erkältet und erlag den Folgen dieser Krankheit in Verbindung mit einem Blasenleiden, Er wäre am 28. Dezember dieses Jahres 108 Jahre alt geworden. Kirchenneubau eingestürzt Bielefeld. Eine Windböe brache in Verl- Sürenheide bei Wiedenbrück das Dachge- wälbe eines kurz vor dem Richtfest stehen- den Kirchennebaues zum Einsturz. Ein auf dem Bau beschäftigter Zimmerlehrling wurde von den herabstürzenden Balken niederge. 7 Eifersuchtstragödie wegen eines 77jährigen Köln. Das Kölner Schwurgericht verur- teilte den 61jährigen Rangiermeister Mi- chael Grombach aus Bonn zu neun Monaten Gefängnis, weil er im März seine 52jährige Freundin nach einer Eifersuchtsszene mit einem Brotmesser niedergestochen hatte. Nach der Tat unternahm der Angeklagte einen erfolglosen Selbstmordversuch. Die Frau, mit der der Angeklagte seit 1942 ein Verhältnis hatte, hatte ihn schließlich we- gen einer Bekanntschaft mit einem 77jähri- gen Manne abgewiesen. Junge Gangster Koblenz. Mehrere schwere Diebstähle in Koblenz und Einbrüche in Köln und ver- schiedenen Moselorten haben drei 21 Jahre alte Jugendliche aus Koblenz zugegeben, die von der Polizei festgenommen wurden. Zwei der Verhafteten schlugen ufiter anderem Ende September in Köln eine 70 Jahre alte Frau bewußtlos, nachdem sie sie zuvor mit einem in Aether getränkten Tuch zu betau- ben versuchten, um einen geringen Geld- betrag zu rauben. EVG verursachte Bartstoppel-Sorgen Lübeck. Weibliche Friseurlehrlinge sollen künftig auch im Herren-Haarschneiden und Rasieren ausgebildet werden. Dies beschlos- sen die Friseure des Kreises Eutin am Wochenende in Bad Schwartau(Holstein). Der Eutiner Innungsmeister befürchtet, daß die Auswirkungen des EWMG-Vertrages in späte- stens zwei Jahren zu einem starken Mangel an männlichen Friseurlehrlingen führen werden. 25 Diebe mit Gewissen Hildesheim.„Wenigstens noch nicht rest- los verdorben“, sagten die Bewohner des Pfarrhauses in Trögen GBezirk Hildesheim), als kürzlich nachts bei ihnen zweimal hin- tereinander eingebrochen wurde. Beim er- sten Male hatten die Einbrecher eine grö- gere Summe Bargeld und Sparkassenbücher mitgenommen. Den zweiten Einbruch unter- nahmen sie lediglich, um die Sparkassen- bücher wieder an ihren alten Platz zu le- Sen. Das Geld allerdings sah der Pfarrer nicht mehr wieder. N Amerikas Revolution der Landwirtschaft Der amerikanische Farmer ist heute ein Industrieller und Mechaniker Seit 1900 hat die amerikanische Bundes- regierung nicht weniger als eine Milliarde Dollar für ihr großes Forschungs- und För- derungsprogramm der Landwirtschaft ein- gesetzt, aber die Resultate haben die Auf- wendung dieser Summe mehr als gerecht- kertigt: Heute bringt allein der Hybriden- mais jährlich den Farmern mehr zusätz- liches Einkommen als die Kosten des ge- samten staatlichen Forschungsprogrammes der letzten 52 Jahre betragen. Selbstverständlich benötigte diese Revo- lution eine gewisse Anlaufzeit und eigentlich ist es erst wenig mehr als ein Jahrzehnt her, seit verbesserte Maschinen, neu gezüchtete Viehrassen, Düngemittel. Fruchtwechsel, Schädlingsbekämpfung und Bewässerung Wirklich durchschlagende Verbesserung er- zielten. Denn so lange dauerte es, bis die m mühevoller Forschungsarbeit gewonnenen Erkenntnisse der amerikanischen Landwirt- schaft werden konnten. Aber auch im gesamten übrigen Gebiet der Vereinigten Staaten hat die Revolutio- merung der Landwirtschaft geradezu un- slaubliche Ergebnisse erzielt, die sich auf emen Nenner bringen lassen: „Viel weniger Menschen produzieren viel mehr Lebensmittel“. 8 Im Jahre 1800, als noch 10 von 11 Ame- rikanern auf dem Lande lebten, hatte der Farmer nicht viel mehr zu tun, als den Lebensunterhalt für sich und seine Fami- lienangehörigen zu verschaffen. Heute, da von den 153. Millionen Amerikanern nur 10 Millionen in der Landwirtschaft tätig sind, muß jeder von diesen für mehr als 15 Personen Nahrungsmittel herstellen; Nah- rungsmittel im Werte von 33 Milliarden Dollar jährlich. Daß dies überhaupt möglich ist, beruht auf, den gewaltigen Fortschritten der letzten Jahrzehnte. Düngemittel machen den Boden reicher, in langwieriger Züchtung sewon- nene neue Abarten von Nutzpflanzen er- geben bessere Hektarerträge. Schädlings- bekämpfungsmittel ermöglichen reichere Ernten, Impfstoffe und Medikamente ver- hindern vielfach Viehverluste, modernste jand wirtschaftliche Maschinen ermöglichen die Bewältigung eines größeren Arbeits- pensums. Die Arbeitsleistung des amerika- nischen Farmers ist daher gegenüber dem Jahre 1918 um 126 Prozent gestiegen, d. h. bei unveränderter Arbeitszeit kann heute ein amerikanischer Farmer oder Landarbei- ter mehr als das Doppelte gegenüber der Zeit des ersten Weltkrieges leisten. Im Jahre 1920 waren auf den amerika- nischen Farmen rund 25 Millionen Arbeits- tiere eingesetzt, deren Arbeit heute zum größtenteil von Maschinen viel schneller bewältigt wird. Heute stehen in den USA land wirtschaftliche Maschinen im Werte von 15 Milliarden Dollar und mit einer Gesamt- leistung von 377 Millionen PS in Betrieb. 98 Prozent des Maises und 66 Prozent der Kartoffeln werden maschinell geerntet. Der amerikanische Farmer des Jahres 1953 ist nicht nur Bauer, sondern auch Industrieller und Mechaniker. Ein durchschnittlicher Maisfarmer in IIlinois benützt auf seiner 240-acre-Farm(rund 100 Hektar) landwirt- schaftliche Maschinen im Werte von 8 000 0 Dollar und von seiner Betriebsmittelrech- nung entfällt die Hälfte auf Reparatur- und Erhaltungskosten sowie auf Neuanschaffun- gen. Große Farmen haben eigene Reparatur- Werkstätten, aber auch kleinere Farmen können die wichtigsten Reparaturen am Traktor selbst vornehmen. 5 Sogar die Natur wurde im Verlauf der großen Farmrevolution korrigiert. Nicht nur neuartige Pflanzenhybriden gelang es zu züchten, sondern durch Zuchtviehversuche auch eine Reihe von neuen Rinder-, Geflü- gel- und Schweinerassen zu schaffen, die die Vorzüge verschiedener ‚natürlicher“ Rassen in sich vereinigen. Trotz der bisher erzielten gewaltigen Resultate aber ist die amerikanische Farm- revolution noch lange nicht zu Ende, darf micht zu Ende sein, denn in 20 Jahren wer- den auf einen Farmer nicht mehr 15, son- dern wahrscheinlich 20 Menschen entfallen, die er ernähren muß. Neulandgewinnung ist nur in sehr beschränktem Umfang noch möglich, es wird also der Akzent auch wei- Komfort-Bäuerinnen Heute in Schweden, morgen auch in Deutschland Bäuerin zu werden ist in fortschritt- lichen Agrarländern, zum Beispiel in Schweden, wieder ein erstrebenswertes Ziel geworden. Technik und Organisation haben die Abneigung gegen die schwere ländliche Arbeit reduziert, eine Entwick- lung, die bei andauernder Wirtschaftsbliite bald auch auf den deutschen Bauernhöfen voll in Erscheinung treten wird. Ueber welche Anlagen und Einrichtun- gen verfügen nun die schwedischen Bäàue- rinnen? Man staunt. Hier eine Aufzählung von Gegenständen, die im Durchschnitt auf den Höfen anzutreffen sind: Warmwasser- oder Oelheizung für das ganze Haus; Badestube und Wasserklosett; elektrische Waschmaschine, Frockenschleuder und Heimbügler; Kühlschrank, meist mit Tieffühlkammer, in der nicht nur Obst und Gemüse, auch Geflügel und Wild in frischem Zustand, ohne jedes Einkochen, bis zum Winter auf- gehoben werden können; Wäsche- terhin auf den wissenschaftlichen Fort- schritten liegen. eingebaute Schränke. niederklappbare Tische überall in der Küche; elektrischer Herd mit angeschlossenem Warmwasserspeicher, verchromte Spül- becken, meist mit Wasserdurchtrieb zum Vorspülen von Töpfen und Geschirr; außerlich freistehende, im Innern mit großen Fenstern und Neonlicht, mit an das Haus angeschlossener Heiz- und automa- tischer Tränkanlage sowie Brutmaschinen. Außerdem sind der Groß- und Klein- viehstall! voll rationalisiert(Selbsttränke, mechanische Futterzufuhr und Dungabfuhr, elektrische Futterdämpfer am Futterplatz selbst; völlig planierte, d. h. von allen Stufen befreite Stallflächen), so daß auch dort die Bäuerin keine schwere Arbeit ver- richten muß. Meist besorgt der Bauer sogar den Stall selbst, unterstützt von den heran- wachsenden Kindern, denen der Umgang mit vielerlei modernem Gerät Spaß macht. Man sieht, mit gutem Recht kann die schwedische Bäuerin eine zufriedene und glückliche Frau sein. Volle Sonntagsruhe gefordert Die volle Sonntagsruhe auf dem Lande ist eine der Forderungen der viertägigen Arbeitstagung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, die am 27. Septem- ber in Würzburg zu Ende ging. Die Katholische Landvolkbewegung will das Verbot von Sportveranstaltungen, Massen- ausflügen, Tanz, Filmen und sonstigen Darbietungen sonntags auf dem Lande an- streben. Der Sonntag soll allein der Kirche und der Familie gehören. Eine Reihe von Entschließungen und Forderungen richten sich an die Parlamente, Behörden, Organisationen und an die Landbevölkerung selbst: Steuerliche und handelspolitische Hilfs- maßnahmen für die bauerlichen Familien- betriebe, christlich-soziale und nicht profit- Wirtschaftliche Arbeit, familiengerechte Be- teiligung am Hofertrag, würdige Arbeits- verträge für die Landarbeiter, sowie Eigen- heime, gerechter Lohn und angemessene Freizeit. Heimatvertriebene Bauern und einheimi- sche Jungbauern ohne Hofanspruch sollten durch bäuerliche Siedlungen seßhaft ge- macht und vor der Landflucht bewahrt werden. f Die Arbeit soll religiös, sittlich und so- zial gestaltet werden. Die Katholische Landvolkbewegung will die Bäuerin durch betriebliche Hilfsmittel arbeitsmäßig entlasten. Sie sieht aber in einer Technisierung und Rationalisierung Gefahren für die Familie. Zur Bekämp- kung des Kollektivismus sei die gegensei- tige Nachbarschaftshilfe und die Ausstat- tung der Familien mit Betriebshilfsgeräten richtiger als der Bau von dörflichen Ge- meinschaftsanlagen. F. 8 Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 7. Oktober 1953/ Nr. 23 Rauch ins Haus Soll man sckon, oder soll man noc nicht? Heisen nämlich. Das ist in diesen Tagen die große Frage. Kalt genug wär's ja schon, sagen fast alle, aber die einen meinen, wenn man jetet schon den Ofen spucken ließe, dann könne man im richtigen Winter nicht mehr steigern. Und übrigens verwöhne man sick nur, wenn jetzt schon. Optimisten glauben sowieso, die paar kühlen Tage seien nur vorübergekend und es Werde wieder ein wenig wärmer werden, devor der Winter endgültig die Mackt ergreife. Ein solches Argument bringt natürlich die Pessimisten in Harnisch, die keinen Pfifferling mehr geben für die Chance eines Rückfalls in Wärme. Lieber zu früh heizen als zu spät, und Wer weiß, was im Winter alles sein wird, sagen sie. Der Schnupfen im Herbst sei besser als die Frostbeule im Winter. Die Pessimisten Raben außerdem keinerlei heroischen Ehrgeiz. Sie lieben das Bequeme. Eine Kategorie für sich sind viele Besitzer von Häusern mit Zentralheizungen. Sie fin- den es oft genug noch recht mollig warm, wenn die übrigen Hausbewohner dereits mit den Knien schlottern vor Kälte. Ihre besondere „Fähigkeit“, Kälte zu ertragen, ist recht durch- Sichtiger Natur, denn jeder eingesparte Tag ist für sie Gewinn. Dabei brennen sie sicherlich in ihren vier Wänden heimlich einen elektri- schen Heizofen oder gar einen richtigen Koh- lenofen. Offriell sind sie indes für„Abhär- kung“ und gegen jede„Verweicklichung“. An ihren Schornsteinen jedenfalls sollt ihr sie erkennen. Wo's raucht, da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Kohlen Gnikomson Fleischer überwanden Grenzen in Kameradschaft Am Sonntag trafen im Hohenstaufersaal der Stadt Annweiler die großen Mannhei- mer, Pfälzer und Saarländer Fleischerfami- lien zusammen, um das Band der Freund- schaft dieser Innungen enger zu knüpfen. Bei den Ansprachen von Obermeister Selzer, Mannheim, der Landesinnungsmei- ster Hennrich aus der Pfalz und Wittmer aus Baden, Obermeister Burkhard aus Saar- brücken und Handwerkskammer- Präsident Sieber aus Mannheim kam lebendig zum Ausdruck, daß berufliche Verbundenheit und Freundschaft der Handwerker Grenzen und Zollschranken zu überwinden vermögen, um damit die Nachbarvölker in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung näherzubrin- gen. In einem interessanten Vortrag erklärte Hans von Malottki die fünf Fresken an der Seitenwand des Hohenstaufersaales und führte in die Zeiten des Hohenstauferge- schlechts zurück. Der Sängerchor der Mann- heimer Fleischerinnung gab unter Leitung von Chormeister Otto Bausenhardt mit den Chören„Heilig Heimatland“ und„Morgen- rot“ der Feierstunde einen würdigen Rah- men. Auch im geselligen Teil des Fleischer- treffens hob der Chor mit„Grüß mir die Reben“ und„Weinland“ die Stimmung. Mit ein paar Stunden frohen Herbsttanzes fand das gut gelungene Kameradschaftstreffen seinen Abschluß.. Frohsinn für ernstere Zwecke Basar bei Herz-Jesu Um für karitative Zwecke und den Aus- bau des Kindergartens Mittel flüssig zu machen, rief Stadtpfarrer Schäfer von der Herz-Jesu-Pfarrei seine Gemeinde zu einem Sorgfältig vorbereiteten Wohltätigkeitsbasar in den„Kaisergarten“. Fleißige Hände hatten wahre Wunder an Hand- und Strickarbeiten und Genüßlichem geschaffen, und die Ge- schäftswelt war mit großherzigen Spenden nicht zurückgestanden. Unter diesen posi- tiven Vorzeichen herrschte von Samstag bis Montag Hochbetrieb, denn außer Likör- und großer Kaffeestube nebst reichhaltiger Tom- ola lockten Kegelbahn, Schieß- und Wurf- bude. Auf der Bühne selbst gab es allerlei Abwechslung durch Spiel und Tanz. Die Ka- pelle Kühner gab ein Wunschkonzert, der Katholische Männerchor, der Kirchenchor und das Männerquartett„Rheinstolz“ erfreuten durch Gesangsdarbietungen, und das Duo Maurer Ziegler und Köble ließen ihre Witze 108. Wohin gehen wir? Mittwoch, 7. Oktober: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Romeo und Julia“; Amerika- haus 20 Uhr:„Das Kind in Schule und Gesell- schaft“, Sprecher: Prof. Irene Brandt-Jordan, USA, 14.30, 16.00 und 17.30 Uhr: Filme für Er- wachsene„Seltsame Bäume“; Rosengarten- Musensaal 20.15 Uhr:„Nanga Parbat 1953“ Lichtbildervortrag von Expeditionsmitglied Her- mann Köllensperger. Wie wird das Wetter? Fast kalt Vorhersage bis Donnerstag früh: Zunächst bedeckt und einzelne Regenschauer. Im Laufe des Tages langsam wieder aufhei- ternd. Nachts wechselnd bewölkt. Höchsttemperaturen 10 bis 12 Grad, Mefsttemperaturen der Nacht bis unter 5 Grad. Wieder auffrischende Winde aus nörd- lichen Richtungen. VDebersicht: An der Ostseite des englischen Hochdruckgebietes zieht eine Störung südwärts über Deutschland. Später überwiegt wieder der Hochdruckeinfluß. Pegelstand des Rheins am 6. Oktober: Maxau 3,72(I), Mannheim 2,06(39), Worms 1,31 (6, Caub 1,32(2). „Iußer einem starken Willen gibt es nichis du gegen. Seit vier Jahren schwer, aber nicht ganz hoffnungslos süchtig „Die Angeklagte ist weniger zu bestra- ten, als zu heilen“, sagte der Vorsitzende in der Urteilsbegründung und drückte mit die- sem Satz das wesentliche dieses Prozesses aus, der vor dem Schöffengericht ein Men- schenschicksal in das Licht der zahlreich vertretenen Oeffentlichkeit rückte. Eine 38 jährige, die aussieht, als sei sie 50, war Hauptfigur in diesem Drama, das nüchtern unter der Bezeichnung„Vergehen gegen das e in den Strafakten geführt wird. Der Sachverhalt enthielt in seinen anony- men Daten und Erläuterungen die Leidens- geschichte einer Süchtigen, die 1949 durch eine Kropfoperation mit dem Beruhigungs- mittel„Cliradon“ in Berührung kam und seither diese Berührung nicht mehr ver- missen konnte. Seit 1951 war sie dem Ge- sundheitsamt als süchtig bekannt. Täglich drei bis fünf Ampullen des morphinähn- lichen Präparats waren keine Seltenheit, denn dieses Mittel fiel erst vor kurzer Zeit Seinen 200.„Geburtstag“, der 1954 fällig wäre, wird das Gebäude A 3, 1 nicht mehr erleben. 1754 wurde es von der Marianischen Sodalität als Oratorium oder Bethaus errichtet, und diente der„Er- Wachsenenbetreuung“ im Stil der Zeit. Nach der Enteignung durch die Säkularisation stand es lange leer, bis es für die Zwecke eines Kulissenmagazins umgebaut wurde, um das Nationaltheater zu entlasten. Das im Krieg schwer getroffene Bauwerk trug auch dann noch wertvolle Spuren der noblen ausgewogenen Bauweise des 18. Jahr- hunderts, so daß zeitweilig die Verwendung als Kammerspielhaus oder Bibliotheks- gebäude erwogen wurde. Da aber mit Rücksicht auf die Vielzahl der zu lösenden Bau- probleme nicht rechtzeitig zugegriffen werden konnte, war der Verfall nicht aufzu- halten: Nur das wertvolle Portal kann gerettet werden. Ob das staatliche Bezirksbau- amt das unter Denkmalschutz stehende Portal für einen an dieser Stelle in Aussicht genommenen Behördenbau verwenden kann, oder ob es zunächst einmal für einen unbekannten Verwendungszweck„konserviert“ werden muß, steht noch nicht fest. Foto: Steiger Drei Mannheimer Hunde wurden Bundessieger Auch das Ausland konnte Preise gewinnen Bei der Bundessieger-Ausstellung für Hunde aller Rassen am 3. und 4. Oktober in Marmheim wurden aus 40 verschiedenen Rassen und deren„Unterabteilungen“ insge- samt 80 Hunde ermittelt, die den Titel„Bun- dessieger 1953“ tragen dürfen. Als Anwärter auf das internationale Championat(CACIB) konnten 113 männliche und weibliche Vier- beiner aus dem In- und Ausland ausgesucht Werden. Von den Mannheimer Hunden, die zur Ausstellung gemeldet waren, fielen drei Bundessiegerpreise an die beiden deutschen Schäferhunde„Barry von der Neckarplatt“ (Besitzer: W. Keßler, Mannheim-Feudenheim) „Cita von Wildflecken“(Besitzer: L. Kramm, Mannheim-Rheinau) und die Bernhardiner. hündin„Paula vom Bismarckturm“(Besit- unter das Opiumgesetz und war bis dahin gegen einfaches Rezept zu erhalten. Es kam, wie es so oft kommt: Die Re- zepte wurden gefälscht, die Angeklagte ließ sich irgendein harmloses Mittel verschrei- ben und setzte das heiß ersehnte Gift mit eigner Hand hinzu. Kurze Entziehungskuren fruchteten nichts, die Begutachtung der Aerzte billigte der immer mehr verwahr- losenden Frau die Milderungsbestimmun- gen des 8 51 StB zu, und im Februar 1953 kam die erste Strafe wegen Urkunden- fälschung und Betrugs, im März wieder ein raffiniert gefälschtes Blankorezept, Bitt- gänge von Apotheke zu Apotheke, und ein Mensch, der nur noch von Injektion zu In- jektion lebte.„Dann war mir alles egal“, sagte die Angeklagte.„Süchtigkeit schwer- sten Ausmaßbßes“, meinte der Sachverstän- dige. Und das Gegenmittel?„Außer einem starken Willen gibt es nichts dagegen“ Am 13. August wurde die Angeklagte in die Heilanstalt Wiesloch eingeliefert. In der Verhandlung, deren Schwerpunkt auf einer längeren Unterbringung zum Zwecke Völliger Heilung lag, erzählte sie von ihren körperlichen Gebrechen, die sie immer wieder zum Cliradon getrieben hätten.„Ich habe kein Vertrauen mehr zu den Aerzten.“ Ein temperamentvoller Verteidiger tat sein Mög- lichstes, ihre von vornherein unter dem Einfluß der Süchtigkeit milde zu beurteilen- den Delikte in noch milderem Licht erschei- nen zu lassen und schilderte in bewegten Worten die Tragik dieses Falles, der die seit 1. Oktober gültige Möglichkeit der Bewäh- rungsfrist dem Gericht geradezu aufzwinge. Ein verständnisvolles Gericht verurteilte sie zu drei Monaten Gefängnis und hielt den Unterbringungsbefehl aufrecht. Eine warme, menschliche Atmosphäre breitete sich im Saal aus, als verkündet wurde, man wolle im Dezember die Anstaltsleitung fragen, ob der Zustand der Eingewiesenen eine Entlassung rechtfertigt. Weil an Weih- nachten die Mutter zu Besuch kommt, und Weil ihr vielleicht gelingt, was keine Ent- Ziehungskur fertigbringt. lex Mannheim im Spiegel des Tages Vereiteltes Zechgelage mit gestohlenem Bier Eine Funkstreife beobachtete auf der Oktobermesse gegen 23 Uhr einige Personen, die einen größeren Gegenstand in den Kof- ferraum eines Personenwagens luden. Es stellte sich heraus, daß es sich um ein Faß mit 50 Liter Bier handelte, das angeblich von den Insassen des Wagens, zwei amerikani- schen Soldaten, von zwei Deutschen für 20 Mark gekauft worden war. Das Bier war aber dem Wirt des Festzeltes gestohlen wor- zer: E. Langhauser, Manmheim). Auch Hunde den. Aus Lampertheim, Reitlingen, Ludwigshafen und der Pfalz wurden Bun- dessieger, und die Schweiz und Holland konnten ihre vierbeinigen Ausstellungsver- treter mit vielen Ehrentiteln behaftet wie- der nach Hause fahren. Im Spitzen-Zuchtgruppenwettstreit, zu dem 40 Zuchtgruppen gemeldet waren, er- hielten die drei Dachshunde„vom Schwaren- berg“(Besitzer: Emil Schray, Ditzingen) den ersten Preis. An zweiter Stelle folgen Berli- ner Pudel und Frankfurter Irish Setter. Ne- ben den Bundessiegern und CACIB-Anwär- tern wurden fast alle 1415 gemeldeten Hunde mit dem Prädikat„vorzüglich I“ ausgezeich- net. hw Heidelberg, Weniger Verkehrsunfälle im September Nach dem Ansteigen der Unfallkurve in den Urlaubs- und Reisemonaten Juli und August brachte der September einen Rück- gang der Verkehrsunfälle. Im Stadtgebiet wurden 435(457 im August) Verkehrsunfälle mit zwei(sechs) Toten und 282(325) Verletz- ten erfaßt. Der Sachschaden wird mit 108 600 DM angegeben.. Eine Aufschlüsselung der Unfälle nach der Uhrzeit ergibt folgendes Bild: In der Zeit von 0,00 bis 6,00 Uhr: 24, von 6,00 bis 12,00 Uhr: 155, von 12,00 bis 18,00 Uhr: 169 und von 18,00 bis 24,00 Uhr: 87 Verkehrsunfälle. Amr a unc.„% BESCHN WERBEN Wucher beim Finanzamt? Ich habe dieser Tage Kraftfahrzeugsteuer bezahlt, und wurde mir für eine Vierteljahres- Rate ein Zuschlag von 6 Prozent berechnet. Wohl gelten die Steuersätze jeweils für ein Jahr, jedoch finde ich die berecimeten 6 Pro- zent für eine Vierteljahres-Rate für unbillig. Wenn ich bei einer Jahressteuer von 400 DM sofort eine QAuartals-Rate von 100 DM ent- richte, kommen also nur noch 300 DM. zur Verzinsung, und zwar bis zur nächsten Fällig- keit einer Rate; alsdann verringert sich die verzinsliche Summe auf 200 DM und ein Quar- tal später auf 100 DM, welche alsdann zu Be- ginn des letzten Quartals des Steuerjahres Fällig werden. Also, nach der Zinsstaffel ge- rechnet, würde die Verzinsung der in gewis- sem Sinne gestundeten drei Quartals-Raten 9 DM ergeben, bei seinem Zinssatz von 6 Pro- zent. Das Finanzamt rechnet jedoch bei vier Raten zu je 100 DM insgesamt 4x6= 24 DM, mithin bei einer Verzinsung von 6 Prozent 15 DM zu viel. Diese 13 DM sind 3,75 Prozent aus 400 DM, so daß ich also 9,75 Prozent be- zahle für die Finanzierung der jährlichen Kraftfahrzeugsteuer, ohne Rücksicht darauf, daß ich den Wagen vielleicht nur für ein Vier- teljahr zulasse. Es würde mich nunmehr inter- essjeren, welche Auffassung die zuständige Stelle für meine Rechnung hat und ob sie als Behörde einen Zinssatz von 9,75 Prozent ge- rechtfertigt findet. O. Ausbau eine Notwendigkeit Neuostheim hat für Fuhrwerk- und Kraft- verkehr nur eine Möglichkeit: unter der Ried- bahn hindurch. Bei großen Veranstaltungen im Stadion erlebt man an dieser Stelle eine ge- radezu gefährliche Drängelei. Die Behinde- rung des Verkehrs bei Regengüssen, bei denen sich das Wasser unter der Babnüberführung zu einem kleinen See auf der Fahrstraße an- sammelt, ist bekannt. Es wäre nun endlich mal an der Zeit, die seit langem schon aufgeschüt- tete Straße in Verlängerung der Gutenberg straße entlang dem Bahnkörper der OEG und der Rennwiese(also das brach liegende An- fangsstück des Paul-Martin-Ufers) bis zu den ersten Wohnhäusern Neuostheims in fahrferti- gen Zustand zu bringen. Für Neuostheim, Seckenheim und andere Ort ist die Fertig- stellung dieser Straße geradezu eine Notwen- digkeit. Das„Ruhebedürfnis“ einiger Bewoh- ner des Paul-Martin-Ufers kann doch nicht ernsthafter Grund dafur sein, daß man den Ausbau dieser Straße immer wieder hinaus- 26gert. 5 S. L. Nochmal: Schnellverfahren Mir ist laut Mietvertrag bekannt, dag man keine Betten, Matratzen bzw. Staubtuch und Mopp etc., nach der Straßenseite legen oder ausschütteln darf. Hier nun die Frage an das Polizeipräsidium: Wie verhält es sich, wenn die ganze Wohnung nach der Straßenseite liegt, im Hof keinerlei Gelegenheit ist, weil Stangen zum Spannen der Leine nicht vorhan- den sind und auch nicht aufgestellt werden dürfen? Wie soll man unter diesen Umstän- den einen Großputz vornehmen, ohne die Be- stimmungen der Polizei zu verletzen? 1 28 Stellen reichen aus Auf die Zuschrift„Wochenstreckenkarten“ vom 9. September geben wir folgende Er- 1 Widerung: „In letzter Zeit sind in zunehmendem Maße Inhaber von offenen Ladengeschäften und Verkaufskiosken mit dem Ersuchen an uns Herangetreten, ihnen den Verkauf von Wert- Zeichen der Straßenbahn zu übertragen. Be- gründet werden die Anträge im allgemeinen damit, daß die Einrichtung einer Verkaufs- stelle im Stadtteil des Gesuchstellers dazu bei- tragen würde, den Kauf von Wertzeichen mit geringerem Zeitaufwand zu erleichtern. Wir weisen darauf hin, daß wir in Mann- heim und Ludwigshafen 28 Verkaufsstellen für Straßenbahnwertzeichen eingerichtet haben. Nach unseren Beobachtungen genügen diese Stellen; sie sind 50 eingeteilt, dag unsere Verkehrslinien mindestens eine dieser Ver- kaufsstellen passieren und daher jedem Fahr- gast ohne besonderen Zeitaufwand Gelegen- heit zur Lösung der Wertzeichen geboten ist. In Rheinau erfolgt der Verkauf von Straßen- bahnwertzeichen durch das Gemeindesekre- tarjat während der üblichen Dienststunden. Die Verkaufsstelle befindet sich in unmittel- barer Nähe der Haltestelle Waldseestraßge. Die Einrichtung einer zweiten Wertzeichen-Ver- Kaufsstelle kann nach den oben genannten Gesichtspunkten im Stadtteil Rheinau von uns nicht in Erwägung gezogen werden.“ Städt. Straßenbahn Mannbeim-Ludwigshafen Lob für die Polizei Des öfteren werden Beschwerden über die Polizei angetroffen. Man beklagt sich über unnötig scheinende Strafzettel, man schimpft über grobes Benehmen des einen oder ande- ren Beamten, oder ist sonstwie nicht zufrie- den. Ich darf heute jedoch eine Lanze brechen für die Arbeit der Mannheimer Polizei. Wir Wissen alle, daß auf Grund der immer mehr zunehmenden Motorisierung die Schutz- und Verkehrspolizei mit Arbeit überlastet ist. Trotzdem aber findet man Zeit, zu einer Ver- sammlung eines Motorsportelubs(Maico- Club), einen Beamten zu entsenden, der ausführlich und interessant über die Neuerungen der Straßenverkehrsordnung, über allgemeine Ver- kehrsfragen berichtet und dabei noch Aus- schnitte aus der verantwortlichen Arbeit der Schutz- und Verkehrspolizei gibt. Wir können daraus ersehen, daß sich die Arbeit der Po- lizei also nicht nur auf Ausschreiben von Strafzetteln erstreckt, sondern daß auch be- sonders hinsichtlich der Verkehrs-Erziehung viel getan wird, was dem einzelnen oftmals gar nicht bekannt ist. Musikbücherei am 7. Oktober, 16.30 Uhr, mit 5 entwei⸗ 1 Taxifahrer mußte uussteigen Soldaten fuhren allein Vier amerikanische Soldaten bestiegen gegen vier Uhr eine ET-Taxe, um sich vo der Innenstadt nach Käfertal fahren zu las. sen. In der Wasserwerksstraße verlangten di Soldaten, der Fahrer solle in einen abseitz liegenden Waldweg einfahren. Als der Fahrer ablehnte, zogen ihn die Amerikaner aus dem Wagen und fuhren allein davon. Der Fahre p folgte zu Fuß und stieß nach etwa eine Stunde auf seinen festgefahrenen Wagen den die Soldaten verlassen hatten. Filmspiegel Planken: Heimlich, still und leise“ Der Versuch, die„gute alte Zeit“ von Anno 1900 auf der Leinwand von 1953 fröh- lich auferstehen zu lassen, ist nicht gam geglückt, weil Regisseur und Drehbuch autoren das Charakteristische jener Ze nicht scharf genug herausgearbeitet und des. halb nicht ein Epochenbild, sondern nut vor einer mehr oder minder wahrheitz, getreuen Kulisse eine alltägliche Operetten, handlung nach üblichem Klischee hingezau- bert haben. Daß trotzdem ein Hauch ver. klärter Erinnerungen durch das von Län. gen nicht ganz freie Geschichtchen weht, d den Melodien Paul Linckes zu verdanken die Michael Jary teilweise in moderne Ton- gewänder gehüllt und mit kräftigen Trom-“ petenklängen auf neu poliert hat. Zurüc bleibt ein sorgloses, fast zu gewollt unbe-.“ schwertes Getändel, das von Gretl Schörg und Hans Nielsen überzeugend naci empfunden wird, und dem Walter Giller Theo Lingen und Ewald Wenck liebens⸗ würdige Züge zu geben vermögen. Regie Hans Deppe. Wb Auch Diebstahl hat kurze Beine Kurz war die Freude eines Diebes auf dem Waldhof, der einer Frau aus deren Wohnung einen Geldbeutel mit 224 DM gestohlen hatte Bei seiner Vernehmung mußte er nach kur- zem Leugnen Farbe bekennen. 134,40 Mark konnte der Dieb sofort wieder zurückgeben, für das andere Geld hatte er bereits einge- Kauft. Ergiebige Einnahmequelle a uf Kosten der Firma Ein 37jähriger Angestellter brachte in nahezu zwei Jahren 20 Kühlschränke auf die Seite und verkaufte sie zu Schleuderpreisen Außerdem lieg er sich in zehn Fällen Kun- dengelder aushändigen, ohne sie an seine Firma abzuliefern. Der Gesamtschaden be-, trägt 25 100 Mark. Angeblich wurde er zu den Betrügereien gedrängt, um einen veruntreu- ten Geldbetrag zu ersetzen. Seine„Sonder- einnahmen“ gab der Angestellte in Nacht- lokalen und für Mietautos aus. Kleine Chronik. Schallplatten-Konzert in der Städtischen Werken von Bach. Vortragsreihe der Pädagogischen Arbeits. stelle. Am 7. Oktober, 20 Uhr, spricht in det Kunsthalle Direktor Dr. Antony, Referent in Kultusministerium Rheinland-Pfalz, über„Er. ziehung zur Toleranz, ein Hauptanliegen der Sozialpädagogik“. Besitzerwechsel. Das Leihamt versteigen am 7. Oktober, ab 9.30 Uhr, im„Zähringet Löwen“ Gold- und Silberwaren, Juwelen Uhren, Fotos, Kleider, Schuhe, Wäsche un anderes. Abendakademie und Volkshochschule. A 7. Oktober:„Frauen erzählen aus ihren Be. rufen“, Es spricht Margot Behaghel über dt Arbeit einer Buchhändlerin, um 20 Uhr, in Gymnasium. 3 Deutsche Angestelltengewerkschaft. Am. Oktober treffen sich die Fotofreunde um 1 Uhr in L 6, 14 zur Gründung einer Foto gruppe.— Am 9. Oktober, 19 Uhr, spricht fa die Berufsgruppe„Techniker und Ingenieure H. Heckl im Hotel„Rheinhof“ über„Produk- tivität und Rationalisierung“. Verband der Heimkehrer. Angehörige von Kriegsgefangenen werden gebeten, dem Ver- band die jetzige Anschrift sowie die Heimat adresse der Gefangenen bekanntzugeben. Die Angabe kann persönlich am 7. Oktober, im Weinhaus„Badenia“, C 4, 10, zwischen 19 und 21 Uhr oder schriftlich an den Verband der Heimkehrer, Kreisverband Mannheim, Post fach., erfolgen. Tierschutzverein. Am 7. Oktober, 20 Uhr, im Lokal„Prinz Max“ Versammlung.. Deutsche Lebensrettungsgesellschaft. An 9. Oktober, 19 Uhr, Ausgabe der Grund- uni Leistungsscheine des Lehrgangs Juli bis Sep- tember im Amt für öffentliche Ordnung, L 6,1 Zimmer 62. „Liederhalle“. Herbstkonzert mit Tanz a 10. Oktober, 20 Uhr, in der„Amicitia“. Verein für Naturkunde. Am 10. Oktobel Exkursion in den Rheinauer Wald. Treffpun 14.30 Uhr Endstation der Linie 16.— D ornithologische Arbeitsgemeinschaft trifft sd am 11. Oktober an der Straßenbahnhaltestel Hauptfeuerwache um 8 Uhr zur Fahrt in den Industriehafen, wo durchziehende Wasservöse beobachtet werden sollen. Wir gratulieren! Ihren 81. Geburtstag begel Katharina Klein, Rheinau, Leutweinstraße 0, Den 80. Geburtstag feiert Georg Krukenberg Mannheim, Zehntstraße 16. 71 Jahre alt wirs Fritz Dürr, Käfertal, Braustrage 16. Karl Rit⸗ ter, Feudenheim, wurde 78 Jahre alt. Des 40. Dienstjubiläum bei der Stadtverwaltung keiert Friedrich Eck, Käfertal, Lindenstraße 1, Bei der Firma Siemens& Halske AG. Mann: heim feiert Fernmelde-Revisor Georg Hasel sein 25. Dienstjubiläum. Num unde Ali Ls be, Lerne Fort mit grauen Hadren — Untertrie ht Seldverkehtr TANZ zes ELN 1 10, 8 zu 2 geschlossenen Damen Kursen erwünscht. Unterricht Donnerstag u. Samstag. 5 Heiraten ö Geschäftsmann, 44/1, 70, evg, mit 16jähr. Tochter, wü. die Bekannt- schaft seriöser Dame(mit 5000.— bis 6000,— DM zur Geschäftser- weiterung erwü., jed. n. erfordl.) zwecks Heirat. Zuschriften unter Nr. 03843 an den Verlag. 300,.— bis 400,— DM geg. gt. Zins u. monatl. Rückzahlung gesucht.— Angeb. u. Nr. 03856 an den Verl. 8 NKubigesuche 0 Stil-Polster-Garnitur gesucht. Ange- bote unter Nr. 03855 an den Verl. Gebr. 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Ihr Leiter, der Saarländer Dr. Franz Kollmannsperger, er- Hlärte vor der Abreise, die Wwis senschaftliche Arbeit dieser Expedition, der zugleich auch Forschungsaufgaben von zahlreichen For- schungsinstituten in ganz Europa übertragen wurden, sei zugleich auch eine frühe Pionier- arbeit kür die Politiker, denen sich das problem einer Besiedlung Afrikas und der Schaffung einer eurafrikanischen Wirtschafts- einheit eines Tages ganz zwangsläufig zur Verwirklichung aufdrängen werde. Der Internationalen Sahara- und Sudan- Expedition gehören neun Wissenschaftler aus sieben Ländern an. Sie wird flanziert von der UNESCO. ferner von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft in Bad Godes- berg, den Spitzenverbänden der Deutschen Industrie, der saarländischen Wirtschaft und Industrie sowie von zahlreichen ausländi- schen Organisationen und Verbänden. Je- des Expeditionsmitglied bringt die Kosten kür die Ausrüstung und die sonstigen Er- kordernisse der Expedition anteilmäßig aus Mitteln seines eigenen Landes auf., so daß auch finanziell sieben Länder— außer der UNESCO— diese Expedition tragen. Neben dem Expeditionsleiter Dr. Koll- mannsperger, der Saarländer ist, nehmen einjähriger Forschungsreise gestartet deutscherseits noch folgende Wissenschaftler an der Expedition teil: der Ornithologe Dr. G. Niethammer vom Zoologischen For- schungsinstitut Museum König in Bonn, der Ethnologe Dr. W. Conrad aus Göttingen so- Wie der Präparator des Naturhistorischen Museums der Stadt Wiesbaden, J. Schulz- Hanke. Außerdem nehmen an der Expedi- tion teil der Pedologe Dr. Wa A. Rockie von Portland(USZ), der Botaniker H. Gillet aus Paris, der dänische Geograph K. Mogensen und der belgische Ornithologe R. J. Laenen aus Brüssel. Die neunköpfige Expeditionsbesatzung wird ihre Arbeiten in der Sahara beginnen und durch das Hoggargebirge zum Tassili- Bergland, durch das Hochland von Air zum Tschadsee, durch das Ennedi-Gebiet und den Agyptischen Sudan, Aegypten, Libyen und Tunesien fortführen. Aufgabe der Expedi- tion ist es dabei, den Stand der wissen- schaftlich bereits erwiesenen progressiven Versandung des afrikanischen Kontinents, sowie die verschiedenen Gründe dafür zu untersuchen. Damit sollen gleichzeitig auch die Gründe für die fortschreitende Ent- völkerung der Wüstengebiete erforscht wer- den. Die Forschungen auf diesem Gebiet wurden von dem Expeditionsleiter, Dr. Kollmannsperger. bereits 1951 auf einer Reise durch Algerien und Tunesien begon- nen. 1952 hatte dann eine saarländische Expedition unter seiner Leitung das Atlas- Gebirge und die nördliche Sahara durch- quert und die Voraussetzungen für die jetzt beginnende Internationale Expedition ge- schaffen. Freiburg verlangt Genugtuung Freiburg. Der Stadtrat von Freiburg hat beschlossen, vorerst keine städtischen Be- diensteten mehr zu Arbeiten auf den von der Französischen Besatzungsmacht beanspruch- ten Freiburger Flugplatz zu schicken. Kürz- lich war ein Arbeiter des städtischen Wasser- Aus Rheintand-· Pfacz Ludwigshafen. Der Städtische Verdin- gungsausschuß von Ludwigsbafen hat wei- tere Aufträge in einer Gesamthöhe von 32 000 Mark vergeben. Die Aufträge um- fassen die verschiedensten Gebiete der kom- munalen Arbeit. Sie wurden ausschließlich an Ludwigshafener Firmen vergeben. 60 000 Mark sind für weitere Enttrümmerung be- reitgestellt worden. Kusel. In der Nacht zum Sonntag er- hängte sich der 62jährige Weber Ludwig Rech auf dem Flur seiner Wohnung in Kusel, nachdem er bereits einen Mordver- such an seiner Ehefrau unternommen hatte. Rech war einige Stunden vorher aus einer Nervenheilanstalt, wo er zur Beobachtung untergebracht war, während eines Spazier- gangs entwichen. In den Abendstunden kauchte er bei seiner Familie in Kusel auf. Dort würgte er seine Frau, der es gelang zu entweichen. Hausbewohner fanden den Mann später erhängt auf. 5 werks von der französischen Baubehörde an- gefordert worden, um eine dringende Arbeit auf dem Flugplatz auszuführen. Der Mann lieferte ordnungsgemäß bei der Wache des Flugplatzes seinen Ausweis ab und ging dann seiner Arbeit nach. Kurz darauf wurde er von einem französischen Offizier angespro- chen, eine Stunde lang verhört und dann der französischen Gendarmerie übergeben, die ihn fünf Stundens lang festhielt. Die Schil- derung dieses Vorfalles wurde von den Mit- gliedern des Freiburger Stadtrates mit Pfui- rufen begleitet. Oberbürgermeister Dr. Wolf- gang Hoffmann teilte mit, daß er bereits bei den zuständigen französischen Stellen pro- testiert und Genugtuung verlangt habe. Bis dahin werde sich die Stadt weigern, Arbeiten bel der französischen Besatzungsmacht aus- zuführen. Im Steinbruch bei der Arbeit getötet Neudenau. In einem Steinbruch in Neu- demau im Kreise Mosbach wurde ein Ar- beiter von einem über einen Zentner schweren Gesteinsbrocken, der aus 30 Meter Höhe herunterstürzte, im Genick getroffen und auf der Stelle getötet. Der Unfall ist umso tragischen, als der Verunglückte erst vor wenigen Monaten aus der Gefangen schaft heimgekehrt war. Er hinterläßt eine Frau und zwei Einder. In dem gleichen Steinbruch hatte sich, fast an der gleichen Stelle, schon im Vorjahr ein tödlicher Un- fall ereignet. Mercedes und Porsche Tagesgespräch in Paris Der Pariser Automobilsalon im Grand Pa- lais ist alljährlich der Treffpunkt der füh- renden Köpfe der internationalen Automobil- industrie und des Motorsports. Deutschland, mit seinen Spitzenerzeugnissen auf dem Salon sehr eindrucksvoll vertreten, hat wieder seine alte Bedeutung erlangt. Um Mercedes und Porsche bemühen sich Veranstalter und Renn- fahrer, die gern deutsche Fahrzeuge steuern wollen. Sieht Bari erstmals die neuen „Silberpfeile“? Eines der letzten großen Rennen des Jah- res in Europa bildet der Grand Prix von Bari. Die Süditaliener setzen alle Hebel in Bewe- gung, um die Untertürkheimer zum Einsatz der neuen Formelrennwagen von Daimler- Benz zu bewegen. Für Bari ist dadurch ein heikler Zustand eingetreten, daß Ferrari tat- sächlich seine Absicht wahrmacht, nicht mehr zu Rennen anzutreten. Ferrari, Maserati und Gordini sollten in Bari starten. Ohne Fer- rari? Das würde bedeuten, daß Bari sein Ren- nen absagt. Um die Situation zu retten, Soll Daimler-Benz einspringen. Der AC von Bari will sogar das Rennen bis zum Dezember ver- schieben, damit das deutsche Werk seine Vor- bereitungen hierzu treffen kann. Die Ita- liener erwarten wenigstens zwei deutsche Wa- gen am Start. Aber Untertürkheim hat weder Ja noch Nein gesagt. Die Würfel sind noch nicht gefallen. Wenn eine Zusage erfolgt, würde Bari den ersten offiziellen Start des neuen deutschen Formelrennwagens erleben und damit zweifellos der Veranstaltung ein besonderes Licht aufsetzen. Die Probefahrten in Monza Die in der letzten Woche als„Reifenver- suche“ getarnten Fahrten der Mercedes- Wa- gen in Monza, werden im Ausland als sicheres Anzeichen dafür gewertet, daß der neue „Mercedes“ da ist. Die Gerüchte erhalten auch dadurch neue Nahrung, daß in Paris aus Kreisen des deutschen Werkes verlautet, daß Das Weltmeisterschaftsland der Handballer, Deutschland, unternimmt es am Sonntag, in zwei Länderkämpfen gleichstarke National- mannschaften in den Kampf zu schicken: in Wuppertal gegen die Schweiz und in Belgrad gegen Jugoslawien. Damit wird das 20. Hand- ball-Länderspiel nach diesem Kriege ausge- tragen und die Gesamtzahl auf 64 Treffen erhöht. Deutschland— Schweiz in Wuppertal ist eine reizvolle Begegnung. Schon seit„Urzei- ten“ des Handballs hielt sich die Schweiz mit uns und Oesterreich im Vordergrund der Eu- ropanationen. Wenn auch einmal 1938 in Ber- un im Weltmeister-Finale ein 23:0 Deutsch- lands über die Schweiz zustande kam, 80 zeigte doch das 12:20 am 23. September 1951 in Aarau, daß die Eidgenossen bereits viel gelernt haben. Auch kürzlich, als die Schwyzer gegen Jugoslawien 15:8 triumphierten, war ihr Spielaufbau schon bedeutend besser. Die deut- sche Mannschaft für den 19. Nachkriegs-Län- derkampf in Wuppertal tritt wie folgt an: Gerd Nellen(Tus Rheinhausen); Staab(So- Ungen 98), Bernhard(Bay. München); Podolske das Debut bereits während des Winters in der„südamerikanischen Saison“ vorgesehen ist. Buenos Aires sah vor zwei Jahren auch das come back von Daimler-Benz nach dem Kriege. Dieser Umstand ermutigte wohl die Veranstalter von Bari, von sich aus die Mer- cedes-Wagen für Dezember nach Bari zu ge- winnen. Bei den Probefahrten in Monza wur- den Geschwindigkeiten erzielt, die beim letz- ten Grand Prix Italien mit den Formel-II- Wagen erreicht wurden. Da die neuen Wagen einen größeren Hubraum haben, dürfte die für Fangio gestoppte schnellste Runde von 2:07,5= 178,3 km /st noch keineswegs als Maxi- mum betrachtet werden. In Untertürkheim dementierte man zwar die Meinung, daß es sich dabei um die neuen Wagen gehandelt habe. Es sollen 300-SL- Wagen gewesen sein. Aber die nun vorliegenden Fotos zeigen eine wesentlich abweichende äußere Form im Vergleich zum 300 SL. Juan Manuel Fangio äußerte sich dahin, daß er im kommenden Lund um das Tiedfke Zweiter hinter Navarra Nach neuen Partien der fünften Runde zur Billard-Welt meisterschaft im Dreiband in Ant- werpen steht der Düsseldorfer August Tiedtke nun mit 10 Punkten an zweiter Stelle hinter dem Argentinier Navarra mit ebenfalls 10 Punkten. Am Montagabend unterlag der Essener Rudolph dem führenden Navarra mit 24:50 Punkten und einem Durchschnitt von 0,500:1,041 bei einer Höchstserie von 3:5. Ru- 820115 steht mit nur 2 Punkten an neunter Stelle. Sieben neue Klassenrekorde fuhr der Cooper-Wagen Sieben neue internationale Klassenrekorde fuhr am Montag auf der Pariser Rennbahn Im Handball gegen Schweiz und Jugoslawien Ein Zweifrontenkampf in Wuppertal und Belgrad mit zwei Siegen? (THW Eieh), Vick(Polizei Hamburg), Chmie- lewski(Polizei Remscheid); Junker(Schutter- Wald), Hermann Will RSV Mülheim), Maychr- zak(Polizei Hamburg), Dahlinger(THW Kie), Harder(Spfr. Flensburg). Der 20. Jubilaums-Handball-Länderkampf nach diesem Kriege führt am Sonntag in Bel grad Jugoslawien und Deutschland zusammen. Am 5. Oktober 1952 trafen beide Gegner in Duisburg erstmalig aufeinander. Der deutsche 29:9-Sieg besagt nichts, die Freude der Jugo- Slawen, lernen zu können, war alles. Inzwi- schen war Bernhard Kempa als„Bundestrai- ner“ im Karstlande und nun wollen wir am Sonntag in Belgrad sehen, wie das National- team Jugoslawiens in taktischer Beziehung weiter gekommen ist. Den Sieg folgender deutscher National-Elf wird man kaum ver- hindern können: Bröker Gochheide); Isberg (Polizei Hamburg), Kern(RSV Mülheim); Käsler(BSV 92 Berlin), Günnemann(Tus Lintfort), Arendt(Sodingen 98); Fallner(Tus Lintfort), Micheli Füchse Berlin), Bernhard Kempa FA Göppingen), Zerling(RSV Mül- heim), Schädlich Hamborn 07). den: Starten die, Silberpfeile“ in qati? Was hinter den Kulissen des Pariser Autosalons geschieht/ Sieg des Super-Porsche Jahr keineswegs für Daimler-Benz starten würde. Er erneuerte seinen Vertrag mit Ma- serati(für Formelrennen) und wird für die Scuderia Madunina Mailand Sportwagen rennen bestreiten. Super-Porsche siegte in Montlhery Anläßlich des Salons wurden in Montlhéry Rennen ausgefahren. Die Porsche- Werke setz- ten dabei den als Schaustück nach Paris be- orderten neuen 1,3-Liter-Super ein. Unter dem Franzosen Veuillet gewann Porsche das Ren- nen dieser Klasse mit einem Schnitt von 120,3 km/st ganz überlegen. In der Klasse bis 2 Liter siegten die zwei 1,5-Liter-Super-Por- sche unter den Franzosen Olivier und Storez. In der Gesamtwertung wurden sie nur von dem Engländer Hug auf dem großen Jaguar (130,5 km/yst) übertroffen. Zahlreiche be. kannte Sportwagenfahrer auf größeren Wagen blieben hinter den Porsches zurück. Svorigeschehen Montlhery ein stromlinienverkleideter bri- tischer Cooper-Rennwagen in der Klase I bis 500 cem. Nach 200 Meilen mußten die Versuche John Coopers infolge leckgelaufenen Tanks auf- gegeben werden. Folgende neue Rekorde wurden erreicht: 50 Km: 17:18,36 Min.= 173,35 kmist. 50 Mei- len: 27:38,17 Min. 174,71 km /st. 100 km: 3418,09 Min. 174,85 km/st. 100 Meilen: 55:16,59 Min. = 174,69 km /st. 200 km: 1:09: 29,33 Std. 172,69 km /st. 1 Stunde 173,145 km. 200 Meilen: 1:55:48,63 Std.= 166,75 Km /st. 5 Die schnellste Runde wurde in 49,3 = 184,953 km/ st bewältigt. Sek. Ringer- Auswärtssiege 5:3 für Altmeister Feudenheim und Ketsch Von den drei Oberligabegegnungen am Sonntagabend brachte sowohl Altmeister ASV Feudenheim, als auch die SpVgg. Ketsch je einen 5:3-Erfolg mit nach Hause; auch die Bruchsaler Germanen vermochten sich mit gleichem Ergebnis auf eigener Matte gegen SV 98 Brötzingen durchzusetzen. Offen gestan- Man hatte den Feudenheimern beim Namensvetter in Heidelberg nicht mehr als ein Remis zugetraut. Nach einer beruhigenden Führung durch Freudenberger, Wunsch und Spatz, vermochten aber dann noch Ries umd Brugger die ersten Auswärts-Doppelpunkte sicherzustellen. Für die nach wie vor noch sieg- losen EKirrlacher lag eine Punkteteilung nach ihrer 3:2-Führung greifbar nahe. Nach den ein- leitenden Siegen der Ketscher Montag und Huber, sorgten schließlich noch Eppel, Rohr und Schreiner für den erwarteten, völlig ver- dienten Enderfolg. In der Nordgruppe der Landesliga lagen die Dinge ähnlich. Einziger Heimsieger blieb KSV 1884 Mannheim mit 5:3 Punkten über den Tabellenletzten SG Kirchheim, wodurch die „84er“ auf den dritten Platz vorstießen. So- wohl KSV Hemsbach mit 5:3 beim ASV Laden- burg, als auch ASV Lampertheim mit 62 beim Ac 92 Weinheim— die beiden ungeschlagenen Spitzenreiter eben auswärts siegreich. Den tollsten Scherz: KSV Sulzbachs 2:6-Heim- niederlage gegen KSV Schriesheim! Die fünfte Begegnung: Eppelheim— Rohrbach wurde wegen der„Eppeler Kerwe“ verlegt. a OPFEWWEH und Rheuma- Schmerz bei Nervenschmerzen und in kritischen Jagen hilft des Jaht-· zehnle bewährte Citrovanille. Bevorzugt wegen der raschen, erlrischenden Wirkung. 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Oktober 1953 IND0CUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 Entschädigungsgesetz à uf der Regierungs- dangen Bank Nachdem das Bundesfinanzministerium am 3. September bekanntgegeben hat, daß es gegen die Verkündung des Gesetzes über die Entschädigung ehemaliger deutscher Kriegsgefangener keinen Einspruch eingelegt und die Arbeiten zur Feststellung des nanziellen Aufwandes für dieses Gesetz und zur Ausarbeitung einer Deckungsvorlage so- fort in Angriff genommen habe, wird jetzt aus dem Bundesfinanzministerium bekannt, das Entschädigungsgesetz bedürfe nach dem Grundgesetz der Zustimmung der Bundes- regierung. Der Gesetzgebungsgang sei somit noch nicht abgeschlossen, da das Bundes- Kabinett diese Zustimmung noch nicht er- teilt habe. Damit wird erklärlich, weshalb das vom vorigen Bundestag verabschiedete Gesetz noch nicht verkündet worden ist. Es Wird jedoch angenommen, daß im Bundes- tag in Kürze eine Anfrage an die Bundes- regierung wegen der Verzögerung der Heim- kehrerentschädigung eingebracht werden Wird. Der Verband der Heimkehrer hatte An- fang September die Erklärung des Bundes- inanzministers, daß er keinen Einspruch gegen das Gesetz eingelegt habe, als irre- führend bezeichnet, weil die Weiterleitung des Gesetzes zur Unterzeichnung an den Bundespräsidenten im Bundeskabinett an Effektenbörse Mitgeteilt von: Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 6. Oktober 1953 Börsenverlauf: Obwohl die Kurse etwas schwä⸗ cher lagen, hatten die Aktien der IG-Farben- industrie sowie die der Nachfolge gesellschaften großes Geschäft aufzuweisen. Von letzteren wur- den Cassella infolge sStückmangel bis auf 113% hinaufgesetzt. Montan- und Bankaktien gegen gestern kast unverändert.— Stark gesucht blieben U, a, Schering bis 145, Reichsbank bis 81 und Dt. Golddiskontbk. Verg. Akt. bis 53.— Schlußkurse Farben; effekt etwa 1084, Neugiro etwa 108. 2 8 Bezeichnung 5 5 5 10 8 5 8 105 8 V 3.1) 106% 107 A 1-19) 149— A 10˙3 33% 237 Conti Gummi 111 141 140 Dalmler- Ben 10.60 126% 126% Dt. Erdöl. ui 0 103½% TTT 121 90 127½ 127/ Pt. Liholeumwerke 121 0 157 150% Durlacher Hof 10:6 40 40 Eichbaum-Werger 10.7 62 62 Tnzinger Unſlon 10.8 82 83 18. Farben 5 108% 108 ½ Felten& Guilleaume 10.8) 95 94½ Grün& Bilünger 3.1151 77 77 . 1·3.7 297 295 Heidelberger Cement 11190 147½ 140 Hoesch 3 225 224 Klöcknerwerke— 202 2020 8 f 10:7 60 60 Mannem ann 90 90/6 Rheinische Braunkohlen 114] 174½ 174 Rheinelektra 8 121 0 101 101 0 F 11 9 120 119¼ T 11 40 49 Siemens& Halske 10:60)[ 135 136 Südd. Zucker 8 104 1047/8 Ver. Stahlwerke— 227 227 Zellstoft Waldhof 4.3 75% 74½ dische Bank 5 5˙1 24 24 ommerzpank 33 21 59 593/ Deutsche Bank 1926,25 75½ 7540 333 10:6,20 7215, 72½½ Relchsbank-Anteile- Sal 777% 79 DM.- Notierung.) ex Dividende.) ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 6. Oktober dem Widerstand des Bundesfinanzministers gescheitert sei. Schäffer wolle, so hieß es in der Stellungnahme des Heimkehrerverban- des, erst die Durchführungsverordnungen zu dem Gesetz abwarten und es dann ge- meinsam mit diesen Verordnungen verkün- den. Nach dem Beschluß des Bundestages sollen die Heimkehrer für jeden nach dem 1. Januar 1947 liegenden Monat der Ge- fangenschaft 30 DM und für jeden nach dem 1. Januar 1949 liegenden Monat 60 DM Entschädigung erhalten. 1,2 oder 2,5 Milliarden DM Nachdem nach Verabschiedung des Ge- setzes von dem Bundestagsabgeordneten Dr. Mende mitgeteilt worden ist, die Zahl der künftigen Rußlandheimkehrer sei zu niedrig eingesetzt worden, müssen auch die Schät- zungen der finanziellen Belastung durch dieses Gesetz in Höhe von 1,2 Milliarden DM als zu niedrig angesehen werden. Das Bundesministerium für Vertriebene schätzt sogar, daß der Aufwand 2,5 Milliar- den DM betragen würde. Dies sei eine der- artige Belastung des Bundeshaushaltes, daß vor der Beschlußfassung des Bundes- kabinetts über das neue Gesetz die Schät- zungsunterschiede zwischen 1,2 und 2,5 Mil- liarden DM bereinigt werden müßten. Oberste Baubehörde statt Ordnung im öffentlichen Bauwesen Seitens der Bauwirtschaft wird in Bonn betont, es fehle ihr immer noch der einheit- liche behördliche Partner. Wenn in einzelnen Bundesländern solche oberste Baubehörden geschaffen worden seien, so müsse es endlich zur Bildung auch einer obersten Baubehörde beim Bund kommen, da das öffentliche Bauen und das behördliche Bauwesen an einer über- mäßigen Zersplitterung der Zuständigkeiten kranke. Jedes Ministerium mit eigener Bau- abteilung habe seit der Verabschiedung der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) besondere Anleitungen und Durchfüh- rungsbestimmungen erlassen, so daß zahl- reiche Beamte in verschiedenen Ministerien ständig die gleiche Arbeit verrichten würden. Zwischen diesen Ministerien und solchen obersten Bundes- und Landesbehörden, die Grundsatzfragen bearbeiten, stehe das Bun- deswohnungsbauministerium, das in seiner jetzigen Konstruktion nur unwesentliche Koordinierungsaufgaben ausführe und mehr oder weniger die Funktion eines Geldbrief- trägers des Bundesfinanz ministeriums habe. Die Grundsatzfragen wiederum würden vom Bundeswirtschaftsministerium bearbeitet, Wobei dessen Erlasse in der Praxis zum Teil ohne Wirkung blieben, weil das Bundes- fnanz ministerium seinerseits und seine nach- geordneten Stellen das öffentliche Bauen be- stimmten. Aus diesen Gründen fordert die Bauwirtschaft die Bildung einer obersten Baubehörde beim Bund. Denn nur dadurch könnten einheitliche Vertragsgrundlagen auf allen Gebieten des Bauwesens geschaffen Werden. Kautschuk-Industrie meldet: Umsatzsteigerung, Preisstabilität Im ersten Halbjahr 1953 belief sich die Westdeutsche Gesamtproduktion an Gummi- Waren aller Art auf rund 130 000 Tonnen, das sind rund 20 000 Tonnen oder 15,7 vom Hun- dert mehr als im ersten Halbjahr 1952, aber rund 2700 Tonnen oder 2,1 vom Hundert Weniger als im zweiten Halbiahr 1952. Lastenausgleichsberechtigten Erwerb und Pacht erleichtern (VWD) Um den Vertriebenen und Flücht- lingen den Erwerb oder die Pacht von Ob- jekten auch dann zu ermöglichen, wenn ein Antrag auf Aufbaudarlehen noch nicht ge- nehmigt ist, hat das Bundesausgleichsamt die Ausgleichsbehörden angewiesen, sich mit dem Verpächter oder Veräußerer unmittel- bar in Verbindung zu setzen, falls über einen derartigen Antrag innerhalb der von letzteren gestellten Fristen nicht entschie- den werden kann. Außerdem soll Antrags- berechtigten, die die Voraussetzungen erfül- len, vom zuständigen Ausgleichsamt auf Wunsch eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt werden. Wie das Bundesausgleichsamt weiter mitteilt, hat sich die Uebernahme bestehen- der gewerblicher Betriebe als besonders Wirksame Eingliederungsmaßnahme von Ge- schädigten erwiesen. Die Möglichkeit, durch Neuerrichtung gewerblicher Betriebe Exi- stenzen zu schaffen, ist dagegen in ver- schiedenen Gebieten infolge Uebersetzung einzelner Geschäftszweige geringer gewor- den. Zollsenkungs-Wettlauf (UP) Die Vereinigten Staaten haben ihre Zölle auf eine niedrigere Durchschnittshöhe und um eine größere Spanne gesenkt, als die Mehrzahl der anderen Handelsnationen der Welt. Dies stellt die amerikanische Zoll-Liga in einem dieser Tage veröffentlichten Bericht kest, in dem die Entwicklung der Zölle in mehr als 40 Handelsnationen in den Jahren KURZ NAC (UP) Nach den Feststellungen der Interessen- gemeinschaft deutscher Fachmessen und Ausstel- lungsstädte wurden auf den im vergangenen Jahre von den Städten Düsseldorf, Essen, Hamburg, München und Stuttgart veranstalteten Fach-Aus- stellungen und Fachmessen rund 10 Millionen Be- sucher gezählt, von denen fast eine Million aus dem Ausland kam. Peron lädt Erhard ein Anläßlich eines Besuches des argentinischen Sonderbotschafters des Staatspräsidenten Peron, Campora, in Bonn, führte dieser Besprechungen mit Vizekanzler Blücher und Bundeswirtschafts- minister Prof. Erhard. Wie verlautet, hat Sonder- botschafter Campora dem Bundeswirtschaftsmini- ster eine Einladung des argentinischen Staats- Präsidenten zu einem Besuch in Buenos Aires Überbracht. Krautwig deutscher Chefdelegierter Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, wird als Nachfolger des aus den Diensten des Bundeswirtschafts ministeriums ausgeschiedenen General a. D. Philipps, der Leiter der Abtei- lung IV. Ministerialdirektor Dr. C. Krautwig, in Zukunft auch als deutscher Chefdelegierter im Rlüstungsausschuß des Interimsausschusses in Paris tätig sein. Höchster Zahlungsmittel-Umlauf (UP) Der Zahlungsmittel-Umlauf im Bundes- gebiet und Westberlin hat nach dem am 6. Okto- ber veröffentlichten Wochenausweis der Bank deutscher Länder vom 30. September 1953 zum Quartalschluß infolge der hohen saisonbedingten Bargeld anforderungen der westdeutschen Wirt- schaft um 1424 Mill. DM auf 12 137 Mill. DM ein- schließlich 859 Mill. DM Scheidemünzen) zugenom- men und damit den bisher höchsten Stand seit der Währungsreform erreicht. Der Zahlungsmittel Umlauf lag damit um 166 Mill. DM über dem Stand vom 31. August 1953. Neuordnung der Gebühren der Außen- handelsstelle Wegen einiger formeller Schwierigkeiten mit dem Bundesrechnungshof hat sich die in Aussicht genommene Neuordnung der Gebühren der Außen- handelsstelle, die schon am 1. Oktober in Kraft treten sollten verzögert. Mit einem Erlaß wird munmehr in Kürze gerechnet. Diese Gebühren- 1937 bis 1951 einschließlich untersucht wird. In dem Bericht, der dem von Präsident Eisenhower eingesetzten Ausschuß zur Ueber- prüfung der amerikanischen Zölle und der Außbenhandelspolitik zugeleitet wurde, weist die Zoll-Liga darauf hin, daß sich das Ver- hältnis der amerikanischen Zölle zum Ge- samtwert der US-Einfuhren von 15,8 Prozent im Jahre 1937 auf 5,1 Prozent oder um 68 Pro- zent bis 1951 verringert hat. Die Vereinigten Staaten seien damit in den Kreis der sieben Länder mit den niedrigsten Zollsätzen vor- gerückt. Lediglich acht Länder haben nach der Untersuchung der Liga im Berichtszeitraum ihre Zölle stärker gesenkt als die Vereinigten Staaten. Im Wettlauf der Zollsenkungen sind unter anderm folgende Erscheinungen her- vorgetreten. Gemessen am Wert der Einfuh- ren senkte um auf Schweden 81 3,9 9%¹ gesamtes deutsches Reichsgebiet') 76 90 5,8 705) Dänemark 74 00 1,7% Frankreich 43 0 10,6 7% Schweiz 47 90 8,1% Norwegen 61 4,2 0% Holland 22 90 4,6% ) Stand des Jahres 1951 5 ) Im Jahr 1937 betrug der im Reichsgebiet erzielte Satz 24,4% ) Bundesgebiet im Jahre 1953 Das Land mit den, gemessen am Wert seiner Einfuhren, niedrigsten Zöllen ist nach Wie vor Japan. Hier betrugen sie nach den Berechnungen der Liga 1937 4,6 Prozent und 1951 1,6 Prozent. Im Gegensatz zu diesen Ländern hat Großbritannien seine Zölle gegenüber 1937 um 20 Prozent auf 25,6 Pro- zent im Jahre 1951 erhöht. HRICHTEN sind beim Kraftfahrbundesamt in Flensburg 554 546 Lastkraftwagen für das Bundesgebiet gemeldet, doch schätzt men die in Betieb befindlichen Fahr- zeuge auf nur 4235 000, Die Ladekapazität aller ge- meldeten Fahrzeuge beträgt 1,07 Mill. Tonnen gegenüber 0,94 Mill. Tonnen am Vorjahrsstichtag. Sie stellt sich bei den zur Zeit im Verkehr befind- lichen LkW. auf etwa 0,8 Mill. Tonnen. Dabei hat sich in den vergangenen zwölf Monaten der Pro- zentanteil der Fahrzeuge mit einer Nutzlast von mehr als 5 Tonnen auf 20,1 erhöht gegenüber nur 18,5% Mitte 1952. Befürchteter Ausfall von Bundesbahn Oberbau-Aufträgen (P) Die Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie von Nordrhein-Westfalen weist am 5. Oktober darauf hin, daß in den kommenden Monaten mit einer fast vollständigen Einstellung der Oberbau- arbeiten privater Unternehmer bei der Bundes- bahn zu rechnen sei. Die Beschäftigungslage im Eisenbahnoberbau habe sich zwar während des 3. Quartals 1953 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres leicht verbessert. jedoch hätten die Hauptarbeiten is September abgeschlossen sein müssen. Marktberichte vo m 6. OE tober Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz normal, lediglich in Aepfeln, Kastanien und Endivien Ueberstände. Am Samstag Abgabe von Einlege-HKepfel an Pri- vat, Verkaufszeit von 7 bis 10 Uhr. Gleichzeitig werden neue Spansteige, die sich zur Einlagerung von Kernobst eigenen, zum Preise von 0, 6 DM abgegeben, Es erzielten: Pfirsiche 20—35; Zwetsch- gen 9-11; Aepfel IA 20-35. A 13—19, B 3-12; Bir- nen A 1220, B 611: Quitten 13—18; Kastanien 10—11; Kopfsalat 6—12; Endivien 3—6; Wirsing, Rot- und Weigkohl 4; Blumenkohl 130230; Stan- genbohnen 14—18: Tomaten Al 19—22, AII 24—27, B 14—17 Zwiebeln 9—11. — Mannkeimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (V ẽWoD) Reichliches Angebot, lebhafte Nach- frage. Geringe Ueberstände in Spinat und Gemüse minderer Qualitäten. Obstgeschäft normal. Es erzielten: Blumenkohl 40—80; Feuerbohnen 20-24; Karotten 10—14; Kartoffeln 66,5; Kohlrabi 8—10; Meerrettich 100110; Petersilie 8-10; Radieschen flatginalien des Tinten fisches Wechsel auf die Ewigkeit (Hi). Wie in Bonn erklärt wird, sei mit dem verkündeten Gesetz über die Verteilung des Reingewinns der Bank deutscher Länder ein erster Einbruch in den starren Block der Aus- gleichs forderungen erzielt worden. qe nach dem Reingewinn fließen in den Fonds zur Tilgung für Ausgleichs forderungen jährlich 30 bis 40 Millionen DM. Dazu kommen Beträge der Lan- deszentralbanken in Höhe von Dreiviertel Pro- zent der ihnen zugeteilten Ausgleichsforderun- gen, jedoch nicht mehr als die Hälfte ihres Reingewinns, so daß jährlich rund 40 bis 60 Millionen DM zur Verfügung stehen. Das ent- spricht einer Tilgung von 0,3 bis 0,5 Prozent jährlich bei einem Gesamtbetrag von 11 Milliar- den DM Ausgleichsforderungen der Geschäfts- banken, Versicherungen und Bausparkassen. 200 oder 300 Jahre lang, im Jahre des Heils 2153 oder 2253 nach Christi Geburt werden dann die Folgen dieser Währungsreform, die Folgen des nationalsozialistischen Schulden machens ge- tilgt sein. Eeinem Menschen, selbst dem Leichtgläu- bägsten nicht, kann plausibel gemacht werden, daß dieses Vorhaben ernst gemeint ist Daß es nicht vernünftiger wäre, die Ausgleichs- forderungen einfach uber Bord zu werfen und zu sagen, sie seien null und nichtig. Auf deer anderen Seite stehen diesen Aus- gleichs forderungen Rechte und Pflichten gegen- uber, die erfüllt werden müssen. Erfüllt wer⸗ den mussen, weil ohne ihre Erfüllung auch für den gesamten Handel und Wandel der Ruf ertõnen würde:„Wirtschaftsleben über Bord“. Mag sein, daß es in Bonn Optimisten gibt, die dieses„Schneckenschrittchen“ als Fort- schritt empfinden. Bei nuchterner Betrachtung ziemt es sick festzustellen, daß Wechsel auf cke Etigkeit gegeben noch niemals Fortschritt bedeuteten. Die Bonner Köpfe werden sich so- mit noch mehr anstrengen müssen, um etwas zu ergründen, das die Hoffnung auf Fortschritt berechtigt. Leserbrief Sehr geehrter Herr Weber! Ihr Artikel„‚Gold- und Silber- Sonntag“ vom Dienstag, den 29. September 1953 hat Wohl allgemeine Billigung gefunden. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen mitteilen, daß nach der geltenden Ge- werbeordnung 8 105b Abs. 2 die Polizeibehörde für 6 Sonn- und Festtage im Jahre, an denen besondere Verhältnisse einen erweiterten Ge- schäftsverkehr erforderlich machen, für alle oder einzelne Geschäftszweige eine Beschäf- tigung bis zu 8 Stunden, jedoch nicht über 6 Uhr abends hinaus, zulassen und die Beschäf- tigungsstunden unter Berücksichtigung der für den öffentlichen Gottesdienst bestimmten Zeit festsetzen kann. Auf Grund dieser Bestimmung wurde der erste Mai-Sonntag verkaufsoffener Sonn- tag, da an diesem Tage durch FHerein- strömen von viel auswärtigem Volk in die Stadt ein Bedürfnis zum Kauf vorhanden ist. Das gleiche gilt auch für den dritten Weih- nachtssonntag. Beobachtungen haben ergeben, daß Kaufinteressenten aus dem Umkreis bis 50 und 60 km Mannheims sich an diesem Tage in der Stadt befinden. Der 3. Verkaufssonntag wirft in etwa die gleichen Probleme auf, wie der offene oder geschlossene Samstagnachmit- tag. Der Handel und das in ihm tätige Personal ist in erster Linie für die Bedarfsdeckung des Publikums da und muß deshalb wie die An- gehörigen so vieler anderer Berufe evtl. vor- handene Wünsche auf den Samstagnachmittag bzw. auf einen freien Sonntag zurückstellen. Es ist bekannt, daß die Angestellten an den drei Weihnachtssonntagen nicht ungern ver- kaufen, da sie jeweils die 4 Stunden mit Mehr- arbeitszuschlägen gut bezahlt erhalten. Außer- dem wird für die Sonntagsarbeit ein Ausgleich durch einen bezahlten freien Tag im Anschluß an die Feiertage gewährt. Für dieses Jahr soll 5 5 a 1 N 0 dieser Tag zwischen Neujahr und dem folgen- Geld Brief 58 8 8 neuordnung sieht eine starke Senkung bei Aus- 8-10; Rettiche 8-14; Resenkohl 812; Rotkohl 10 l Fans 8,236 9,358 Während sich der mengenmäßzige Absatz schreibungen land wirtschaftlicher Erzeugnisse auf pig 1 d. 14: Kopfsalat 1218; Schnittlauch den 5 auf Samstag, den 2. Januar gelegt kranz. Francs 11.919 11939 an Gummiwaren aller Art im laufenden Jahr 97025 bis 0.020% vor. Ene Gebühr von 0,25% Soll 3.10; Sellerie 2025; Spinat 12—16; Tomaten 2530; Wengen, Schwelrer Franken 95,90 96,10 um etwa fünf Prozent erhöhte, ist die Er- lediglich für einige Gartenbauerzeugnisse erhoben Weifkohl 8—12; Wirsing 9—14; Zwiebeln 1012 Bei der Gewerkschaftsforderung handelt es Boll. Gulden 109 92 110,14 tragslage der Kautschukindust 5 10188 der werden können. Tafeläpfel 2235; Wirtschaftsäpfel 1420; Kaliforn. sich um einen wirtschaftsschädigen und un- kan. Dollar 4.273 4,263 b 5 Apfelsmnen Kiste 3032; Bananen Kiste 1416; kundigen Funktionärsanspruch, der keinen 795 fund 15632 11,704 Preissenkungen vom vergangenen Herbst und Westdeutsche LkW.-Bilanz Tafelbirnen 2436; Kastanien 20—26; Porree Stück demokratischen Rücthalt im eigenen Lager E 3 8 Frühjahr 1953 ziemlich unverändert geblie- o) Jeder zweite im Bundesgebiet fahrende 10—12, Ztr, 2224 Pfirsiche 35645 Quitten 12—16. findet. Die Arbeitsministerien behaupten hier .% di, den, Veitere Presssenkungen sind, wie wir moren werden it den Beifang wor e dis n weingese re ieee Biete b, Pore ust lee ae knen neee 1 3 S Ell. 2* 19, 1. 1 2 72 kreie Schweizer Fr. 97,34 99,04 erfahren, kaum zu erwarten. stammen nur noch 40% des Bestandes. Insgesamt Stück 18—22; Zwetschgen 1016. kommt. Mit freundlichen Grüßen! Dr. R. G. Mehrere selbständige Verkäufe 15 Mit viermotorigen Clipper 5. I. 8 8 ö mit guten Umgangsformen ges. 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Nr. 03888 an den Verl. bekommt, 1s ien bekommt: Seite 8 Umgang mit einem Chef/ von Ende tengnick Als ich ihn Montag früh mit den Wor- ten begrüßte:„Hallo, Big Boß. wie geht es Imnen seelisch?“, und er nervös abwinkte: „Seele? habe ich keine!“, da wußte ich, daß Ss einen stürmischen Wochenanfang geben Würde. Den Briefträger hatte er schon ab- Sefangen, und die geöffnete Post hing als drohende Lawine über die Ränder seines Schreibtisches herab. Denn während naive Menschen wie ich an einem verregneten Sonntag vergißmeinnichtblaue Geburtstags- karten an Onkel Ferdinand und Tante Ka- roline schreiben, machen sich unsere hypo- chondrischen Kleinverteiler daran, sämtli- che Beschwerden zu Papier zu bringen. Ihre galligen Säfte, durch mangelnden Erfolg und häuslichen Unfrieden eingedickt, fließen innen wie giftiger Sirup in die Feder. Diese Sonntagsbriefe kommen alle mit der Mon- tagspost. „. und fand sich der Posten Herren- socken mangels wasserdichter Verpackung durchweicht bis auf die Sockenhalter. „. da die Phosphorfarbe der Jllustratio- nen auf den Herren-Selbstbindern bereits bei erstmaligem Betasten derselben an den Daumen haftete..—„.. sehen uns ge- nötigt, bei weiterer Nichteinhaltung der Lie- Ferfrist unseren Rechtsbeistand. Für alle diese Attacken muß ich als Prellbock herhalten— mit starkem Spesen- kaffee in der Hinterhand. Mein Chef tobt, und ich lasse ihn rasen— das ist seine see- lische Frühgymnastik. Der cholerische An- fall geht in stundenlanges Diktieren über Er schlingert auf und ab, quer durch den Raum, und brüllt mit Wündstärke 10. Mein Chef kommt so richtig in Fahrt— oh, ich kenne ihn! Wir telefonieren, disponieren und kalkulieren. „Ab heute wollen wir den gesamten Ver- sand umstellen schreiben Sie... nein, zei- gen Sie die Kartei, den Briefwechsel. schreiben Sie so.. per Eilboten.. nein te- legrafieren sie.“ Das geht bis 11 Uhr. Dann liegen die Schneemassen der gebrochenen Postlawine auf meinem Schreibtisch. An die Autwort- briefe hänge ich jeweils eine versöhnliche Wendung an; darüber freut sich mein Chef, wenn er ausgetobt hat; es ist nämlich weich, Wie alle Tyrannen. Inzwischen kommen die Besucher zu mir. Das ist meine Domäne! Ich arbeite in drei Schichten. Die Schmeißfliegen machen bei mir schon zwischen Tür und Angel kehrt. Die renitente Gruppe wird hingehalten: „Nein, leider ist er verreist. Wann er zu- Trückkommt? Ungewiß, völlig ungewiß... ja, leider.“ 5 Zu den Besuchern, die vorgelasssen wer- den, serviere ich meinem Chef Obst und Milch; das macht nüchtern. Er sitzt in der Mitte der Vertreter. Neben ihm türmen sich Stoffproben, Musterkarten und Herren-Mo- dehefte. Das Bemühen unseres Geschäfts Kreist nämlich um den schönen Mann. Mein Bemühen kreist um meinen Chef. Und das Ganze ist der Kosmos meines Alltags. Nach dem Mittagessen zeigt mein Helios leichte Sonnenflecken und ist philosophisch gestimmt. Mit einer Zigarre kommt er zu mir und fragt etwa:„Meinen Sie, daß es richtig war, wie ich den Kollegen abfahren lieg2“, oder:„Was macht der neue Vertre- tep auf Sie für einen Eindruck?“ Um diese Zeit ist er am zugänglichsten. und ich kann ihm alle meine Bedenken auf- tischen, da infiltriere ich ihm sacht meine Direktiven, wie man einem Säugling den Brei eingibt, und wenn er sie geschluckt hat, kommen sie gelegentlich in einer Aktiv- Periode frühmorgens als neue Anweisung heraus, und er freut sich königlich über seine Ideen, Ich lächle dazu undurchsichtig und denke an Madame Pompadours uner- reichtes Vorbild. Uebrigens: einmal hätte ich mir beinahe ernstlich die Ungnade meines Sonnenkönigs zugezogen. Einen Donner wetterbrief ließ ich gar zu milde schließen. Er brauste auf: „ eigenmächtiges Handeln... passive Re- Sistenz. und so. Geistegegenwärtig spielte ich die Rolle des schuldbewußten Schulmäd- chens. Das wirkte. Der Vorfall hat unsere menschlichen Beziehungen bedeutend vertieft. Ich mag ihn eigentlich gern, meinen chef. Als ich ihn überraschte, wie er mit Unserer neuen Addiermaschine spielte, hätte ich mich fast in ihn verliebt. Er wurde ein wenig verlegen. Ich überging die Situation mit mütterlichem Instinkt und notierte ins- geheim: mein großer Chef— ganz Klein. Wenn es dem Abend zugeht, dreht er wieder auf. Es ist die Stunde des Postab- gangs. Von allen Mädchen, über denen ich schwebe. kommen die Postmappen heraus und formieren sich auf dem Schreibtisch meines Chefs zu Sechserreihen, und die jun- gen Damen stehen Schlange vor der Tür. So wird das ganze zu einer Huldigung. Mein Chef bekommt noch einmal zum Tagesende das Gefühl der Wichtigkeit seiner Briefe, seiner Arbeit, seiner Person. Er verteilt huldvoll Tadel und Lob, und ich nehme diese Szene mit ihrem ganzen Gewicht wie etwa der Haushofmeister einen Abschieds- empfang der Untertanen- Abordnungen. Zehn Minuten später indessen kann mein Chef Dinge sagen, wie:„Eigentlich kann man sich doch nie im Leben daran gewöhnen, dag man ganz ernst genommen wird... In sol- 3 Momenten liebe ich ihn plötzlich wie- er. Wir sind ein herrliches Gespann, mein Chef und ich. In seinen Aktiv-Phasen beim Post-Ein- und-Ausgang bin ich das Esel- chen, das seinen Karren zieht; in seinen passiven Touren aber fühle ich mich ganz Dompteuse, die auch noch jeden launenhaf- ten Prankenhieb des Tigers zu einem publi- kumswirksamen Effekt ausnutzt. Neulich riet mir der Chef in seiner phi- ljosophischen Stunde dazu, Eduard zu heira- ten.„Schon damit endlich diese lästigen Telefongespräche aufhören, die unseren Apparat blockieren“, sagte er lachend. Er hat recht: ich will es wagen. Der Um: gatig mit meinem Chef ist die beste Vor. schule für die Ehe. MORGEN Verdis„Otello“ im Mannheimer Nationqlthecter Als erste Opern- Neuinszenierung dieser Spiel zeit brachte das Nationaltheater am Montag Verdis„Otello“, Ein Bild aus dem 2. Desdemona). Akt mit Heinz Sauerbuaum(Otello) und Irma Handler Aufnahme: Adolf Falk festliche„Otello“: Aufföhrung im Nationqlthecter Gleich zu Beginn, als sich an der sturm- gepeitschten Küste über der Landung Otellos das Gewitter mit gewaltigen Schlägen ent- lud, als Orchester und Chor, von nerven- erregender Rhythmik gepackt, die ersten jähen Schauer des heraufsteigenden Dramas entfesselten, wurde bereits das Ungewöhn- liche dieses Opernabends im Mannheimer Nationaltheater spürbar. In wenigen Mi- nuten hatte Prof. Herbert Albert vom Musi- kalischen her eine atmosphärische Spannung sondergleichen erzeugt, die sich unerbittlich auf den Hörer übertrug und ihn nicht mehr losließ, bis Desdemona unter Otellos Würge- griff geendet und er selbst sein eifersucht- zerfleischtes Herz mit dem Stahl zur Ruhe gebracht hatte. Des Dirigenten beschwörende Bildnerkraft, deren Faszination die künstle- rische Leistungsfähigkeit der Musiker und Sänger zu ungeahnter Höhe trieb, ließ das in seiner ganzen Tiefe entschleierte einzig- artige Bild des späten Verdi vor aller Augen groß und klar erstehen, wie man es in dieser bezwingenden Kraft nur sehr selten erlebt. Diesen in den höchsten Graden von In- tensität sich präsentierenden Gesamtimpuls des Musikalischen verband sich sehr glück- lich eine mit viel Beifall anerkannte inszena- torische Neugestaltung und dramatische Be- lebung der Aufführung durch die Gastregie Friedrich Brandenburgs, der damit zum ersten Male nach dem Kriege an der Stätte seiner langjährigen früheren Intendanten- und Spielleitertätigkeit wieder in Erschei- nung trat. Man spürte deutlich die sichere Hand eines immer zum Wesentlichen drän- genden Regisseurs, der über der Freude am theater wirksamen Detail den Blick für die große dramatische Linie nicht verliert, über- dies der Musik das Vorrecht gewährt und sie von der Szene her mit dem Spürsinn des erfahrenen Theaterpraktikers charaktervoll zu unterstützen sucht. Paul Walters mit viel Geschmack, Stil- und Raumgefühl ein- gerichtete Bühnenbilder und die höchst ge- schmackvolle kostümliche Ausstattung Gerda „Schultes waren der immer auf scharfe Kon- turierung der handelnden Charaktere ge- richteten Regie Friedrich Brandenburgs Wirksame optische Hilfen. Otello-Jago-Desdemona: ein funkelndes Dreigestirn begehrter Opernpartien, das freilich Sänger von gehobener Künstlerschaft verlangt, wenn die Anforderungen dieses Wunder werkes wirklich erfüllt werden sol- len. Man darf sagen, daß Mannheims Opernbühne in dieser Beziehung wieder aufs beste gerüstet ist. Heinz Sauerbaum, ein großartiger Otello, zeigte ergreifende Echt- heit des Gefühls und ein von allem„Theater“ distanziertes stark überzeugendes Darstel- lungsvermögen. Die heldische Kraft seiner großen Stimme, die auch über die Substanz des tragischen Tons verfügt, hält jede hoch- dramatische Belastung mühelos aus. In der klanglichen Wunderwelt des Verdischen Or- chesters ist diese bedeutende Tenorstimme ein Inistrumentaleffekt mehr. Neben diesem Otello stand Theo Lienhard Als gesanglich und schauspielerisch hervor- ragender Jago. Ein Charaktersänger von Format, der den Vortrag des berühmten Credo mit glühender teuflischer Bosheit und kaltem Zynismus erfüllte. Der Zusammen- klang seiner Stimme im Schlußduett des zweiten Aktes mit der ehernen tenoralen Wucht Sauerbaums war von ganz ungewohnt starker Wirkung. Zwischen den beiden Männern die Des- demona Irma Handlers mit sinnenhaft blü- hender Stimme und bewunderungswürdiger Intelligenz der musikalischen Deklamation. Ihr bestrickend süßer Sopran schwebt auf der reinen Melodik Verdis wundersam durch den Raum. Die große Soloszene des letzten Friedrich Brandenburg inszenierte Verdis Mohtentragödie Aktes, die Herbert Albert in der entstoff- lichten Zartheit eines kaum für ausführbar gehaltenen Pianissimos herrlich ausspielen ließ, erschütterte und entzückte das dicht- besetzte Haus gleichermaßen und gehörte zu den ereignishaften Gipfelpunkten des Abends. Max Baltruschat machte als schön singender Cassio gute Figur, Heinrich Hölzlin sang den Lodovico mit großer Wärme und Irene Zieg- ler(Emilia), Kurt Schneider(Montano), Ru- dolf Hildebrandt(Rodrigo) und Heinrich Schlenke(Herold) erfüllten ihre Aufgaben nach bestem Vermögen. Die Chöre(Joachim Popelka) sangen mit Kraft und klanglicher Schönheit in werkbesessener Hingabe und das choreographische Arrangement Lisa Kretschmars wirkte als belebendes Moment in den Volksszenen. Endlose Ovationen krönten diesen von echter Mannheimer Theaterbegeisterung um- flammten festlichen Premierenabend der Oper, mit dem das Nationaltheater des 140. Geburtstages des italienischen Meisters (am 10. Oktober) würdig gedachte. C. O. E. Furtwängler protestiert in Wen — Die Suspendierung Dr. Fügen Hilberts ö Zu der Suspendierung von Dr. Egon Hil- bert, dem Leiter der österreichischen Bun- destheater verwaltung in Wien(der das Burg- theater und die Staatsoper unterstehen), werden einige Einzelheiten bekannt, die da- rauf schließen lassen, daß es sich bei den Maßnahmen des Unterrichtsministers mehr oder weniger um persönliche Ranküne handelt. 8 Als Anlaß zu dieser ungewöhnlichen Maß- nahme wird der Umstand genannt, daß Dr. Hilbert auf die Reisen der Wiener Staats- oper zwei Journalisten auf Staatskosten mit- genommen hatte, ohne die Erlaubnis vom Bundesminister für Unterricht, Dr. Kolb, eingeholt zu haben. Praktisch beruht diese Mahnahme auf der seit langem bestehenden Unstimmigkeit zwischen den beiden hohen Funktionären, die sich seinerzeit schon in dem Vorgriff des Unterrichtsministers Dr. Kolb in der Frage des neuen Burgtheater- direktors gezeigt hatte. Damals war Dr. Kolb mit dem Dichter Lernet-Holenia und anderen in Verbindung getreten, ohne sich mit Dr. Hilbert ins Einvernehmen gesetzt zu haben. Das Rücktrittsangebot Dr. Kolbs vor einigen Wochen, welches dann auf Wunsch der Re- gierung auf das Jahresende verlegt wurde, wird mit dieser Uneinigkeit ebenfalls in Ver- bindung gebracht. 8 Diese Differenzen sind wohl bekannt ge- wesen, doch platzte die Nachricht von der Suspendierung des Dr. Hilbert, der sieben Jahre im Konzentrationslager gewesen ist und als ein fähiger und fleißiger Beamter gilt, ziemlich unerwartet in die Oeffentlich- keit. Die Proteste ließen denn auch nicht lange auf sich Warten. Als sich am Sonn- tagabend der Applaus nach dem ersten Akt von Mozart, Don Giovanni“ gelegt hatte, trat George London im Kostüm des Don Giovanni an die Rampe und appellierte an das Publikum, die Regierung und den Prä- sidenten Theodor Körner, dafür zu sorgen, daß; Hilbert der Oper erhalten bleibe,„denn er gehört zu uns, wie wir zu ihm“. Er teilte dem Publikum mit, daß die Solisten des Opernhauses einen Sympathiestreik für Hil- bert geführt hätten, wenn sie die Besucher des Wiener Opernhauses nicht so sehr liebten“, Seine Worte riefen einen Beifalls- sturm beim Publikum hervor. Einen Protestschritt unternahmen auch Wilhelm Furtwängler und Wiens bekannter Theaterdirektor Herbert Graf, die sich an den österreichischen Bundeskanzler Julius Raab wandten, um gegen die Suspendierung zu protestieren. Abordnungen von Künstlern, Angestellten und Arbeitern der Theater Würden bei Raab vorstellig und brachten zum Ausdruck, daß die Entlassung Hilberts ein„schwere Beunruhigung“ in den beiden Häusern verursacht habe. Raab versprach, den Sachverhalt unverzüglich zu prüfen. 8 Mittwoch. 7. Oktober 1953/ Nr Berausge verlag. Stefan Askenase muster 1 a Erstes Symphoniekonzert des Pfalzorchest 755 Der Ludwigshafener Konzertwinter bei Dr. E. mit dem ersten Symphoniekonzert des Pi weber: f orchesters im Feierabendhaus der B lokal: 5 einen verheigungsvollen Auftakt. Ein pr. r. w. lenmäßig sehr stark besetztes Orchester fand: C. Solist von internationalem Ruf. ein aus simon; I kaufter Saal— das sind schon recht sd Chet v. D Ausgangspositionen. Stefan Askenase,“ Bank, Rh gefeierte polnische Chopin- und Mozartint Bad. Kom pret, der kürzlich von einer Südamer tournèe zurückgekehrt ist und nun in m1 reren europäischen Ländern Konzertseg zu spielen hat, befand sich in Chopins& vierkonzert f-moll op. 21 ganz in seit Reich. Askenase zählt eigentlich nicht zud Wundern an mechanischer Präzision, er? hört, wenn man die bedeutenden Klau Solisten in Kategorien einteilen will,; Minorität der Poetischen. Behutsam fd er das feingliedrige Jugendwerk Chopinz“ (es ist, wiewohl es als zweites Klavier zert bezeichnet wird, bereits von dem Nes zehnjährigen geschrieben und etliche Ja vor dem Konzert Nr. 1 in e-moll entstand Der Pianist mied bewußt alle effektvog Kontraste. Er faßte den Solopart naht als eine weitere, etwas exponierte Orcheste stimme auf, ließ die Harmonien der lin Hand oft ganz in den Orchesterklang Versa rücksinken und verstand es meisterlich, den 0 blühende Melodik Chopins aufglänzen sliede ausschwingen zu lassen. Der von der von d chesterbegleitung dynamisch zu sehr 95 cierte, leicht ins Pathetische gehobene Sd P des ersten Satzes, blieb nicht ganz im Müller dieser überzeugenden Interpretation, 1 ihren Höhepunkt in der hervorragend räsider Wiedergabe des zweiten Satzes hatte,“ in Publikum zeigte sich begeistert und erz fendörfe eine Zugabe. 1 Frank( Die Programmfolge des Konzertabeg ang HI. hatte ihren eigenen Reiz. In der dram 9 1 schen Dichtung, wo das Rationale nie verlassen wird, kann man das Satyrsg ter: Os allenfalls an die Tragödie anhängen, in deratss Musik schadet es nichts, wenn es vorang as Konzert begann mit der Suite Nr. 2— Kammerorchester von Igor Strawing einem geistreich instrumentierten Sketch s dem die Satzfolge: Marsch— Walzer Polka— Galopp weniger die jeweilige 8 2 form als vielmehr den Gegenstand i Berli heiteren Spottes bezeichnet. Es sind kösti und Os kleine Parodien, ein wenig boshafte Ra Vierten bemerkungen zu Marschschwung und Volkskes zerseligkeit, geistreich und stimmungsfen sentomb lich. Mokantes Gespräch im Großstadtsat Sitzung Aber nach ein paar Takten des Chopin wurde zertes war die Stimmung wieder da, die 1 Pieck, mantik lebte noch. Vierjahr Dann blieb die Stimmungskurve ko dat ein- nuierlich. Nach der Pause dirigierte 1 rache Rucht die Vierte Symphonie von Joham setreue Brahms und er wußte die Klangmöglichz des“,„t. ten, die ihm das große, durch Heidelbetg und„el Musiker verstärkte Orchester in die Hu Satz zu gab, wohl auszunutzen. Hier lagen die 8 Moskau ken, gelegentlich allerdings auch die Gre Staatske der Aufführung, die bei einer Fülle oft i beschrän glückend schöner Einzelheiten nicht ganz! auf Te! von Aeußerlichkeiten war und im Fortschr ten des musikalischen Geschehens der N position Unglaubwürdigkeiten auferlegte denen der Komponist nicht schuld ist% sohrjetis fühlsausbrüche, von denen der Hörer e ernannt erfaßt werden soll. müssen vorbereitet Semi- müssen erahnbar gemacht werden, ehe zugenn hervorbrechen. Der unvermuteten Spi der Ost flut, die von bloßer Willkür entfacht zug merpräs scheint, fehlt das Erhebende. Freilich d ab. Er nicht verkannt werden, daß Zucht und I gstdeut: zision die ersten Gebote sind. die ein D tag tei! gent von seinem Orchester abfordern m dingung besonders wenn, wie im Falle der Ludi, peutsch hafen-Heidelberger Quasi-Fusion, an ꝶ wohl en Homogenität des Orchesters noch gearbe, bauer werden muß. Es ist gut möglich, daß verwäs, Züge des Aufführungsstils. die das Klau gebe, liche zu überfordern scheinen oder äàus Jösen v lich maniriert wirken(so die überschar Orchestereinwürfe im Finale des let Jatzes) notwendige Vorbereitungsstatiot auf dem Wege zu Aufführungen sind, das Niveau einer lokalen Aufführung ü steigen. Die Programmfolge des mit warmem Bel 1 Viele heißen Kain ROMAN VON ALFRED NEUMANN Copytight by Ftonkfurtet Verlagsanstalt, Pressetrechte durch prometheus- Verlag 14. Fortsetzung Sie fuhr auf.„Willst du damit sagen, daß du doch Valenciennes angerufen hast?“ „Warum sollte ich das hinter deinem Rücken tun? Nein— ich sagte mir, daß Paul ja noch lebte, als er das Telegramm aufgab, und daß es schwer ist, den letzten Schritt zu tun, selbst für meinen Bruder,“ „Und? Und?“ „Und ich wartete in einer Bar auf die Brüsseler Abendzeitungen.“ „Und?“ „Und ich fand's. Eine Meldung aus Valenciennes, Drei Zeilen. Ueberschrift: DNBEKANNTER SELBSTM ORDER.“ „Ja.., hauchte Marie. „Kein Personalausweis, kein Erkennungs- zeichen. Er hat an alles gedacht. Ich stelle er Vor, er hat sogar die Initialen aus sei- nem Taschentuch entfernt.“ 5 „Und 80 Hurd.“ Marie war stumm. a „Was ist besser, Marie? Verscharrt wie ein Hund, oder als Mensch mit seinem Menschennamen?“ „Darauf kommt es ja nicht mehr an!“ rief sie mit bebender Stimme.„Auf dich Kommt es an— und auf mich! Warum Warum hast du dir nicht lieber die Zunge abgebissen als als ein einziges Wort zu sagen. wird er verscharrt wie ein „Du meinst, warum habe auch ich nicht meinen Mordgedanken wie einen Hund ver- scharrt— ja?“ Marie schlag die Finger ineinander, daß sie knackten.„Du hattest doch nur an seinen Tod gedacht— hast du gesagt. „Hab ich's gesagt? Hab ich gesagt: nur? Nur Tod? Aber wie ist das, nur an Roberts Tod zu denken? Das ist Lungenentzündung für ihn und Krebs und Schlagfuß. Das ist der Ziegelstein, der ihm auf den Kopf fallt. Das ist selbstverständlich auch ein Eisenbahnunglück. n 5„Warum hast du ihn nicht für dich be- halten— deinen Mordgedanken?“ fragte sie in tiefer Verzweiflung.„Warum hast du's mir gesagt?“ „Weil er bereits kostete“ „Ist das nicht genug?“ schluchzte sie auf. Sie wandte sich ab und kämpfte mit den Tränen Im Oberstock ging eine Tür. Abel hob den Kopf und sah Roger aus dem Fremdenzimmer kommen. Auch Marie hörte die Schritte ihres Sohnes, wie er die Treppe hinunterstieg, und rang tapfer um Haltung. Roger hatte für beide sehr aufmerksame Blicke. Abel begrüßte ihn ruhig und freundlich. „Nun, mein Junge, freust du dich, wieder einmal hier zu sein?“ „O gewig. Herr Abel“, erwiderte Roger und reichte ihm höflich die Hand. Die Gesundheit ist gut?“ „Ausgezeichnet, Herr Abel— und ich zwei Menschenleben 0 1 darf das gleiche von Monsieur annehmen?“ „Danke, man lebt. Und nach der Schule brauche ich dich alten Musterschüler ja nicht zu fragen.“ „Monsieur ist sehr gütig. Ich bin tat- sächlich und unverdientermaßen noch im- mer Klassenprimus.“. i „Meinen Respekt. Roger, bis auf das „Unverdientermaßen“. Das kannst du dir schenken.“ „Also verdientermaßen, Herr Abel.“ „Schon besser, Primus. Jeder ist seines Glückes Schmied.“ „Jeder, Herr Abel?“ Noemi erschien mit dem Speisetablett und bat zu Tisch. Marie schlang den Arm um ihren Sohn und führte ihn zum Erker. Roger wartete wohlerzogen, bis seine Mut- ter und Abel Platz genommen; dann setzte auch er sich. „Wo ist Rosemarie?“ fragte Abel. Noemi klatschte in die Hände und rief das Mädchen. Rosemarie kam mit verwein- ten Augen. Die Familie begann ein wort- karges Mahl. Die Alte beobachtete gekränkten Ge- sichts, daß Marie, Abel und Rosemarie wenig oder gar nichts zu sich nahmen. Nur Roger griff tüchtig zu und sagte ihr auch ein Kompliment.„Du solltest einmal ein Kochgastspiel bei uns im Internat geben, altes Mädchen.“ „Nimm nur ordentlich!“ freute sie sich. Abel ließ seinen Blick auf Rosemarie ruhen.„Hast du etwas, Liebling?“ „Ich hab nichts, Papa „Ist denn die Internatsküche so fragte Marie ihren Sohn.. g „Nicht schlecht. aber lieblos.“ „Ist nicht überhaupt das Internatsleben lieblos?“ wandte sich Abel an ihn. „Das ist kür mich schwer zu beurteilen.“ schlecht?“ schon weil „Du meinst, Lieber, weil du kein andres Leben kennst als das im Internat?“ fragte Marie. „Während der Ferien bin ich ja hier.“ „Aber ich fürchte“, sagte Abel,„du emp- kindest auch deine Ferienzeit als lieblos.“ Roger sah ihn mißtrauisch an.„Ich ver- steh nicht, wie Monsieur das meint.“ „Zum Beispiel, daß ich für dich Mon- sieur“ bin oder Herr Abel“. „Das ist nun einmal so 5 „Eben— weil es nun einmal so ist.“ „Ich hab mich nicht zu beklagen. Mon- sieur tut, was er kann,“ „Und du, Roger?“ „Ich tue auch, was ich kann, Herr Abel.“ Rosemarie flüsterte zärtlich:„Lieber Papa. „Willst du was, Liebling?“ „Ich will nichts.. ich hab's uur so ge- SA Abel streichelte seine Tochter, sein Blick wurde abwesend. Marie schaute stumm ihren Sohn an. Es herrschte Stille. Noemi raumte ab.„Jetzt gibt's dein Lieblings- gericht, Roger“, verkündigte sie. „Crepes Suzette?“ „Crépes Suzettel“ 8 9 „Ich werde dein Loblied singen, Noeml, ich hier offenbar der einzige bin, der deiner Küche Ehre antut,.“ „Die übrige Familie scheint sich den Magen verdorben zu haben!“ erklärte die Alte im Hinausgehen, und selbst ihre aus- ladende Rückseite verriet tiefe Kränkung. „Laß dich's nicht verdrießen, Roger“, sagte Marie und versuchte zu lächeln.„Ich 4. fühle mich heute tatsächlich nicht wohl.“ Der Sohn bedauerte es und wandte sich an Rosemarie.„Und Mademoiselle?“ „Wenn du mir einen Franc gibst, sag ich's dir“, entgegnete sie angriffslustig. aufgenommenen Konzertabends war un 1 andert auch beim Symphoniekonzert d 17 7 55 Städtischen Orchesters Heidelberg am Dien tiers, v. tagabend zu hören. U luer ä—ü——— Ekleidun Eine neue Jugend- Oper von Cesar Bre Bonn „Brüderlein Hund“ wird am 12. November! Casey den Städtischen Bühnen Nürnberg urautg kührt. 1 leramt, ner Wa „Aber, Rosemarie!“ rief die Mutter 55 50 weisend. gab, ha „Dieser kleine Frosch!“ lachte Roh diesem „Weißt du, worauf sie anspielt, Mamal! die„de bot ihr vorhin einen Franc, wenn sie n als St sagen Würde, warum ich dieses Mal 8 de Fremdenzimmer logiere.“ Die „Generös“, bemerkte Abel.„Und hat g Berl dir's gesagt?“ g g 1 „Natürlich nicht!“ barung „Gewiß hab ich dir's gesagt!“ rief Bü, zonen marie wutbebend. Umwan „Ich hätte es vorgezogen, lieber Bat, 5 g sprach Marie mit Anstrengung,„wenn! Politiscl nicht das Kind gefragt hättest, sondern mit 8 55 „Und was hast du ihm gesagt?“ frag einen Abel seine Tochter. Sie schlang die 5 rück. um seinen Hals und flüsterte ihm ins d Kop, Abel lächelte,„Kein Geheimnis vor Mar geutäch Liebling. Du hattest ihm gesagt, er solle! e nicht glauben, daß Mama mich nicht me Reichel liebe.“ a 5 tische Marie sah ihn sehr ernst und mit ein dänisch rätselhaften Ausdruck an, ohne zu spre Trie Rosemarie blickte mit angehaltenem A der b Roger aufmerksam und prüfend auf ben in Mutter. ton, ir . 5 zVerhan Noemi kam mit den goldfarbenen Cres zwische Suzette, kündigte sie feierlich an und te benden sie aus. Nur Marie ließ sich nichts auf% Mos Teller legen, Rosemarie zögerte. 1 nat, 8 „Das ist doch auch deine Lieblingsspes UNO- ermutigte sie der Vater. m Ker „Sonst schon, aber nicht heute, Papa Serunt „Sieh mal, Kleines, ich esse sie ja aud ale Sie folgte seinem Beispiel mit Uebe Lander windung. Noemi dürstete nach Anerk“ nung.„Nun, Roger?“—1 5 „Gottvoll!“ lobte er bereitwillig, u kntwie fügte nicht ohne Tücke hinzu:„liebevo ren, v. F. 20! Mittwyc ortsetzung id vom 1 5