Nr. chest er hz S Pf B in 2 ster, Asp t Solz Ae, 0„ Artintz merh in mg tset ins K Sein t 200 „ Er Klapi vill. L m fa pins vierk n Nen de Jah stande Ktvol naht chest 1 liz ang lich, zen der 0 ehr ve Sch im 8 ion, agen tte. erzyi Ttabel dramz nie g. Atyrsz J, in g drang Nr. 24 A wing ketch, Alzer ige 83 ad eit Köstlid, e Rah nd W. 288 keil, Acdtsal opinkg „die i. e. Kon. rte K Johan licht Jelbetg lie Ha die Sti Grenz ern m Ludwig an d earbel daß S Klan 1 äulk schall letat station sind, ng übe m Beil 1 une zert d. m Dien . Bresg mber uraulg — tter Rog ama? sie Mal 1 hat ef Ros Rogge! wenn rn mid % frag ie A ins 1 Man solle f ct me lit eite, spreche auf n Creß nd te! auf ss peik Papa 1 ja aud Uebel erke Ferausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E., F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. Weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: DI. L. Eberhardt: Kommunal: Dr. F. 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Jahrgang/ Nr. 234/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Zehn Minister und zwei Staatsräte Die neue Landesregierung vereidigt/ Dr. Veit bleibt stellvertretender Ministerpräsident Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In einer feierlichen Sondersitzung der Verfassunggebenden Landes- versammlung von Baden- Württemberg stellte Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller den Abgeordneten am Mittwochmorgen vor vollbesetzten Zuhörertribünen die Mit- glieder seines Kabinetts vor. Die neue Landesregierung wurde mit großer Mehrheit von der Landes versammlung bestätigt, und dann durch den Präsidenten der Landes- versammlung, Dr. Carl Neinhaus, vereidigt. Die Kabinettsliste lautet: Dr. Gebhard Müller(CDU) Ministerpräsident; Dr. Her- mann Veit(SPD) stellvertretender Minister- präsident und Wirtschaftsminister, Fritz Ulrich(SPD) Innenminister; Wilhelm Simp- fendörfer(CDU) Kultminister; Dr. Karl Frank FDP/DVP) Finanzminister; Dr. Wolf- gang Haußmann(FDP/DVP) Justizminister; Eugen Leibfried(CDU) Landwirtschaftsmini- ster; Ermin Hohlwegler(SPD) Arbeitsmini- ster; Oskar Farny(CDU) Minister für Bun- desratsangelegenhieiten; Eduard Fiedler(BHE) „Größtes Volksfest aller Zeiten“ Berlin,(A. N.-Eig. Ber.) Die Sowjetzone und Ostberlin hatten am Mittwoch den vierten Gründungstag der DDR als„größtes Volksfest aller Zeiten“ mit Tanz und Rie- sentombola zu feiern. In einer gemeinsamen Sitzung der Volks- und Länderkammer wurde der 77jährige Staatspräsident Wilhelm Pieck, wie erwartet, nach Ablauf seiner vierjährigen Amtszeit als einziger Kandi- dat einstimmig wiedergewählt. In den An- sprachen der Abgeordneten wurde Pieck als „getreuer Ekkehard“,„Vater des Vaterlan- des“,„treuester Sohn des deutschen Volkes“ und„erster Aktivist“ gefeiert. Im Gegen- satz zum Vorjahre, als Prominente aus Moskau und den Sattelitenstaaten zu den Staatsfeierlichkeiten nach Ostberlin kamen, beschränkte sich der Kreml in diesem Jahr auf Telegramme mit Glückwünschen zum Jahrestag. Solche Telegramme kamen von Malenkow, Molotow) und Woroschilow. Am Vorabend des Jahrestages stattete der ö sowjetische Hohe Kommissar und neu- ernannte Botschafter der Sowjetunion, Semjon ow, dem neuernannten Pankower Außenminister BOI z. dem Vorsitzenden der Ost- CDU Nuschke und Volkskam- merpräsident Diekmann Antrittsbesuche ab. Er nahm auch an einem Staatsakt der ostdeutschen Regierung zum vierten Jahres- tag teil, auf dem Grotewohl eine be- dingungslose Annahme der sowjetischen Deutschland- Vorschläge forderte. Grote- wohl erklärte, daß jeder, der an den Mos- kauer Vorschlägen herumdeutele oder sie verwässern wolle, damit offen zu verstehen gebe, daß er das deutsche Problem nicht lösen wolle. Nor 72 4, Heidelberg. Die Angehörigen der amerika- nischen Streitkräfte in Deutschland können laut Mitteilung des Heidelberger Hauptduar- tiers, vom Mittwoch, mit Wirkung vom 1. No- vember in ihren dienstfreien Stunden Zivil- kleidung tragen. Bonn. Der australische Außenminister R. G. Casey ist am Mittwoch in Bonn eingetroffen. Bonn. Der Staatssekretär im Bundeskanz- leramt, Otto Lenz, ist mit der Annahme sei- ner Wahl zum Abgeordneten des Bundestages aus dem Bundeskanzleramt ausgeschieden. Wie dag Bundespresseamt am Mittwoch bekannt- gab, hat Bundeskanzler, Konrad Adenauer, aus diesem Anlaß Lenz in einem Schreiben für die„dem Vaterlande und der Bundesregierung als Staatssekretär des Bundeskanzleramtes und der Bundesregierung geleisteten wertvol- len Dienste“ gedankt. Berlin. Zwischen Polen und der Sowiet- zonen-Republik sollen Botschafter ausge- tauscht werden. In einer amtlichen Verlaut- barung, die am Mittwoch von der Sowiet- zonen-Presse veröffentlicht wird, heißt es, die Umwandlung der Missionen beider Länder diene der Vertiefung und dem Ausbau der politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit beider Völ- ker. Der Austausch von Botschaftern geht auf 1 5 Vorschlag der polnischen Regierung zu- Kopenhagen. Der Folketingsabgeordnete der eutschen Minderheit in Nordschleswig, Hans Sehmidt-Oxbuell, meldete am Mittwoch nach er Konstituierung des neuen dänischen ſisiehstages die„Schlesische Partei“ als poli- sche Vertretung der deutschen Minderheit im dänischen Reichstag an. Triest. Jugoslawien hat dem Befehlshaber der britisch- amerikanischen Besatzungstrup- pen in der A-Zone Priests. General Winter- on, in einem Memorandum vorgeschlagen, Verhandlungen über ein Handelsabkommen belschen der unter alliierter Verwaltung ste- enden A-Zone und Jugoslawien einzuleiten. f Moskau. Das bulgarische Außenministerium pn Wie TASSs am Mittwoch berichtete, den NO- Generalsekretär Hammarskjoeld davon in Kenntnis gesetzt, daß die bulgarische Re- nerune den Vorschlag der griechischen Regie- die annimmt, über die Wiederaufnahme plomatischer Beziehungen zwischen beiden ändern direkte Verhandlungen aufzunehmen. 10 Chikago. Zwei führende amerikanische Wis- ku dhaktler und drei Assistenten, die an der Entwicklung des Radar-Systems beteiligt wa⸗ den, wurden, wie die„Chicago Tribune“ am Mittwoch berichtet,„aus Sicherheitsgründen“ vom Dienst suspendiert. UP/ dpa Minister für Flüchtlinge, Vertriebene und EKriegsgeschädigte; Anton Dichtel(CDU) und Dr. Friedrich Werber(CDU) Staatsräte ohne Geschäftsbereich. Nach der Vereidigung darikte Dr. Nein- haus den scheidenden Ministern der ersten vorläufigen Regierung, Dr. Schenkel (Kult minister) und Friedrich Herrmann (Landwirtschaftsminister) für ihre Verdienste um das neue Bundesland und sprach den Mitgliedern des neuen Kabinetts die Glück- Wünsche der Landes versammlung aus.„Ein Abschnitt der politisch-parlamentarischen Geschichte des neuen Bundeslandes“ sagte er, ist nunmehr abgeschlossen. In ihrem Buche würd ein neues Kapitel aufgeschlagen. Möge an seinem Ende die Befriedigung aller Teile und Schichten unseres Landes und sozialer kultureller und wirtschaftlicher Erfolg ver- zeichnet sein. Lassen wir Vergangenes ver- gangen sein und mit neuen Kräften und neuem Willen zur staatspolitischen Zusam- menarbeit bei aller Wahrung grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten, die zu unserem Stolze die Mannigfaltigkeit unseres gesam- ten Lebens kermzeichnen, wollen wir das neue Kapitel mit neuen Mühen und Leistun- gen beschreiten, mit Leistungen, die ihren letzten Sinn immer nur finden können in der unermüdlichen Arbeit für das Wohl der Menschen im neuen Bundeslande, die unse- rer Fürsorge anvertraut sind.“ Das Gesetz zur Ausübung der Staatsge- Walt in Baden- Württemberg war von der Verfassungsversammlung zu Beginn der Sit- zung so geändert worden, daß die ehren- Amtlichen Staatsräte mit Stimmrecht ohne eigenen Geschäftsbereich zu Mitgliedern der vorläufigen Regierung ernannt werden konnten. Diese Staatsräte dürfen keinem Vorstand, Verwaltungsrat oder Aufsichtsrat eines auf Erwerb gerichteten Unternehmens angehören, an dem der Staat und die öffent- liche Hand nicht beteiligt sind. Der vorläu- figen Regierung können auch ehrenamtliche Staatsräte ohne Stimmrecht und ohne eige- nen Geschäftsbereich beigeordnet werden. Diese sind jedoch nicht Mitglieder der Re- gierung. Sie werden vom Ministerpräsiden- ten berufen und entlassen. Mit der Einfüh- rung von Staatsräten folgt die neue Landes- regierung einer bewährten, alten badischen Regel. Berliner Senat für Neuwahl des Regierenden Bürgermeisters Berlin.(dpa) Der Berliner Senat hat am Mittwoch beschlossen, nach dem Tode Ernst Reuters vorerst seine Aufgaben als Regierung des Landes Berlin unverhmdert wahrzuneh- men. Er ist jedoch der Auffassung, ‚daß die Wahl des Regierenden Bürgermeisters er- forderlich ist, um in Uebereinstimmung mit der Berliner Verfassung die Fortführung der Geschäfte zu gewährleisten“. Die Mit- glieder des Senats werden nach Neuwahl des Regierenden Bürgermeisters ihren Rücktritt erklären. Es ist dann Aufgabe des gewählten Regierenden Bürgermeisters, den Senat neu zu bilden. Italienische Parteien für einen Nicht- angriffspakt zwischen Ost und West Rom.(dpa) Die Christlichen Demokraten, die Liberalen, Republikaner und Sozialdemo- kraten im italienischen Parlament empfahlen der Regierung in einer gemeinsamen Ex- klärung, alle Bemühungen um einen Nicht- angriffspakt des Westens mit der Sowjet- regierung zu unterstützen. Die vier Parteien hatten die Erklärung ursprünglich als Ent- schließung eingebracht, die von der Regie- rung aber nicht angenommen werden konnte, weil im Text die noch nicht be- stehende EVG erwähnt war. Die bürgerlichen Parteien gewannen Kommunalwahl in Finnland Helsinki.(UP) Die bürgerlichen Parteien Finnlands gingen aus den Kommunalwahlen des Landes wiederum als die stärksten her- vor, wenngleich sie gegenüber der letzten Wahl vor drei Jahren 1,5 Prozent ihrer Stim- men einbüßten. Ein vorläufiges Gesamtergeb- nis der Wahlen vom letzten Sonntag und Montag gibt den bürgerlichen Parteien 788 000, den Sozialdemokraten 417 000 und den Volksdemokraten(Kommunisten) 365 000 Stimmen. Das Fundament für Europa Franzosen stimmen in Rom einem europäischen Exekutivrat zu Rom.(UP) In überraschender Abkehr von seiner bisherigen Haltung hat Frank- reich am Mittwoch auf der Konferenz der Delegierten der Montanstaaten in Rom plötzlich der Bildung eines europäischen Exekutivrates zugestimmt und damit die Bildung der fünf europäischen Körperschaf- ten befürwortet, die schon von der ad-hoc- Versammlung des Montanparlaments in Straßburg vorgeschlagen, aber von den Außenministern zunächst abgelehnt worden waren. Die Stellvertreter der Außenminister, die in Rom am Entwurf einer europäischen Verfassung arbeiten, können den Außenmi- nistern bei ihrer Konferenz, die für den 20. Oktober in Den Haag geplant ist, nun kast den vollständigen Entwurf eines Grundgesetzes für die Europäische Politische Gemeinschaft vorlegen. Die Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Italiens und der Benelux-Staaten haben sich damit auf fünf große Körperschaften geeinigt, die das Fundament einer politischen Einheit Westeuropas bilden sollen: 1. Das Parlament, das aus einer Völkerkammer, deren Abgeordnete in unmittelbarer Wahl berufen werden sollen, und einem„Ober- haus“ besteht, 2. der europäische Exekutiv- rat, der als Regierung die Geschicke der Gemeinschaft leitet, 3. der Rat der natio- nalen Minister, von dem die Arbeit der einzelnen Regierungen mit der des Exeku- tivrates in Einklang gebracht werden soll, 4. der Gerichtshof, der Streitigkeiten über die Auslegung und Anwendung der Verfas- sung schlichten soll, und 5. der Wirtschafts- und Sozialrat, der beim Exekutivrat und dem Parlament eine beratende Funktion ausübt. Auf der gleichen Sitzung des Hauptaus- schusses der Arbeitskonferenz in Rom wurde Einigung darüber erzielt, daß die Verfassung für die Europäische Politische Gemeinschaft zunächst nur 20 bis 30 Jahre gelten soll. Die ad-hoc-Versammlung hatte die Gültigkeit nicht beschränken wollen. Haager Konferenz soll verschoben werden Paris.(E. P.-Eig.-Ber.) Der außenpolitische Ausschuß der franzöaischen Kammer hat àm Mittwochvormittag beschlossen, sich vor der Haager Konferenz der europäischen Außen- minister mit den EVG-Verträgen zu be- schäftigen und Außenminister Bidault zu dieser Aussprache eingeladen. Jules Moch, heftiger Gegner dieser Verträge und zugleich Berichterstatter der Kommission, will in dieser Sitzung seinen Bericht vorlegen. Die Sitzung dürfte erst Ende Oktober stattfin- den, obwohl die Haager Konferenz zum 22. Oktober einberufen worden ist. Nach zuverlässigen Informationen wird eine Ver- schiebung dieser Konferenz auf Mitte Novem- ber nötig sein, da die Arbeiten der Minister- stellvertreter in Rom nur langsam voran- kommen. In London wird an einem Sicherheits- plan gearbeitet London.(dpa) Das britische Außenmini- sterium bestätigte am Dienstagabend zum erstenmal, daß es an einem Sicherheitsplan arbeite, der auch die Sowjetunion einbe- ziehen soll. Man ist jedoch, wie angedeutet wird, noch weit von greifbaren Resultaten entfernt. Von einem Paktentwurf kann noch keine Rede sein. Die Beratungen der Sach- verständigen sollen jedoch schon mehrere Wochen dauern und werden mit großer In- tensität geführt. Donnerstag, 8. Oktober 1953 Die erste Sitzung des neuen Bundestages fand am Dienstag im umgebauten Bundestagssdal in Bonn statt. Wie auf dem Bild zu sehen, das während der Eröffnungsrede der Alterspräsidentin, Frau Pr. Lüders, aufgenommen wurde, befindet sich die Pressetribüne nicht mehr an der Rückwand des Saales, sondern sie Wurde seitlich placiert. Im Vordergrund rechts ziert ein Chrusantkemengebinde mit schwarz-rot-gol- dener Sckleife den Platz des verstorbenen Bürgermeisters von Berlin, Ernst Reuter. Bild: dpa Adenauer bildet sein Kabinett Es wird von einer Erweiterung der Regierung auf 19 Minister gesprochen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ministernamen, Fragen der Regie- rungsbildung und die Gestaltung des künf- tigen Regierungsprogramms stellten am Mittwoch den Hauptgesprächsstoff in der Bundeshauptstadt. Die bisherigen Ergebnisse der Besprechungen Adenauers mit Ver- tretern der CDU, der CSU, der FDP, der DP und des BHE sollen heute Donnerstag, auf einer inter fraktionellen Konferenz„zur Koa- litionsreife gebracht“ werden. Man erwartet, daß dem Bundeskabinett 19 Mitglieder angehören werden. Außer dem Bundeskanzler dürften weitere sieben Mit- glieder der bisherigen Regierung Adenauer auch dem zweiten Kabinett beitreten. Es sind dies: Vizekanzler Blücher, der an Stelle des ERP- Ministeriums den Vorsitz über das „kleine Wirtschaftskabinett“ führen soll; Wirtschaftsminister Erhard(CDU); Finanz- minister Schäffer(CSU); der Minister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser(CDU); Arbeitsminister Storch(CDU); Wobnungs- bauminister Neumeyer FDP); und der Mini- ster für Angelegenheiten des Bundesrates, Hellwege(DP). Die bisherigen Minister Dr. Lehr, Niklas, Schuberth und Lukaschek werden— nach den vorliegenden Informationen-nicht mehr zurückkehren. Für das Innenministerium ist der junge, sehr aktive, zweite Fraktionsvor- sitzende der CDU, Gerhard Schröder, vor- gesehen. Außerdem will man aus dem Innen- ministerium ein Ministerium für Familie, Jugend und Sport ausgliedern, für das als aussichtsreichster Bewerber der Vizepräsi- dent des Bundestages, Dr. Schäfer FDP) gilt. Als Anwärter auf das Landwirtschafts- ministerium werden der Generalanwalt des Die Lage in Frankreich bleibt gespannt Die Bauern, Arbeiter und Angestellten sind unzufrieden von unserem Korrespondenten E. P. in Paris paris. Die französische Regierung hat heute die Invaliden- und Altersrenten der Sozial versicherten um 20 Prozent und die Kinderzulagen um 10 Prozent erhöht, um sie an die gesteigerten Preise anzupassen. Sie pemüht sich energisch darum, den Preis kür elektrischen Haushaltsstrom herabzusetzen. Sie kämpft auch um eine Senkung der Lebensmittelpreise, vor allem die des Fleisches, der Butter und der Milch, die in den letzten Wochen bedenklich gestiegen sind. So versucht sie, gewissermaßen von außen in die Sozialdebatte einzugreifen, die am Dienstag in der Kammer begonnen hat und am Donnerstag und Freitag fortgesetzt werden soll. Inzwischen hat der Finanz- minister am Mittwoch vor dem Finanzaus- schuß eine Rede gehalten, in der er immer Wieder versicherte, der Regierung liege nichts mehr am Herzen, als eine Erhöhung des Lebensstandards der arbeitenden Bevöl- kerung. Demgegenüber hat der Sozialist Devreux im Plenum erklärt:„Die Regierung ist der Verwaltungsrat der bevorrechteten Klassen.“ Das gab natürlich auch bei den Kommunisten Beifall, die dieser Tage wie- der einmal versucht haben, den Volksfront- gedanken zu beleben, zumindest eine sozia- listisch- kommunistische Zusammenarbeit zu erreichen. Die Sozialisten haben deutlich abgelehnt. Immerhin arbeiten die gesamte Linke und auch ein Teil der Mitte vom ersten Tage der Parlamentseröffnung an eindeutig auf den Sturz Laniels hin. Bedrohlicher aber ist für die Regierung die wachsende Unzufrieden- heit der Bauern, die über die Preise der land- wirtschaftlichen Erzeugnisse klagen, wäh- rend die städtische Bevölkerung unter der Teuerung leidet. Im Südosten des Landes haben die Bauern vielfach Straßensperren errichtet, die Viehmärkte nicht mehr be- schickt und beschlossen, ihre Guthaben von Banken und Sparkassen abzuheben. Die Re- gierung steht zwischen den Bauern, die höhere, und den Städtern, die niedrigere Preise wollen und hält sich, wie der„Monde“ schreibt,„an halbe Maßnahmen, wobei sie Gefahr läuft, niemand zufriedenzustellen“. Zwar ist es in diesen Tagen nirgends zu ernstlichen Streiks gekommen(obwohl zum Beispiel in gewissen Vierteln der Pariser Innenstadt gestern abend wieder einmal die Postkästen nicht geleert waren), die Bauern lenken auch da und dort ein, aber die Lage bleibt gespannt. Es wäre freilich verfehlt, daraus übereilte Schlüsse zu ziehen. Es geht wirklich nur um die Preise und die Löhne und nicht, wie ein Kommunist in der Kammer sagte, um ,ein Aufbegehren der Massen gegen die Kriegs- politik des Großbürgertums“. An der soge- nannten großen Politik ist die Bevölkerung im Augenblick wenig interessiert und da die Kommunisten bei allen ihren Handlungen stets an die sogenannte große Politik denken, sind sie zur Zeit nicht sonderlich volkstüm- lich. Nicht von ihnen droht der Regierung Gefahr, sondern von den Massen der Bauern, Arbeiter und Angestellten, die— ob mit Recht oder Unrecht, sei dahingestellt— jeder auf seine Weise mit ihrem Lebensstandard unzufrieden sind. Raiffeisen verbandes, Heinrich Lübcke, und der württembergische CDU-Abgeordnete Bauknecht genannt. Der bisherige Postmini- ster Schuberth wird wahrscheinlich einem Wirtschaftler weichen müssen. Er soll in dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der CSU, Mayr, gefunden sein. Zum Bundesver- triebenenminister wurde durch den Gesamt- deutschen Block(BHE) Professor Oberländer vorgeschlagen. Mit der Erweiterung des Kabinetts von bisher vierzehn auf zukünftig neunzehn Mi- nister ist eine Anzahl weiterer neuer Namen in den Vordergrund getreten: Dr. von Bren- tano, Dr. Tillmanns, Theo Blank, Franz Josef Strauß und der Vorsitzende des Gesamt- deutschen Blocks, Waldemar Kraft. Am Mittwochabend standen die Einzelheiten des Aufgabengebietes von Dr. von Brentano noch nicht endgültig fest. Er soll den Kanzler in der Führung des Auswärtigen Amtes ent- lasten. Mit Dr. Tillmanns würde das Berliner Element und das Direktorium der CDU im Kabinett vertreten sein. Theo Blank, der Sicherheitsbeauftragte des Bundeskanzlers, nahm schon bisher an den Kabinettsitzungen teil und hatte Sitz und Stimme. Nunmehr soll er auch den Ministerrang erhalten. Die Ernennung zum Verteidigungsminister wird erst nach Ratifizierung der Verträge möglich sein. Strauß wird weiterhin hartnäckig als Verkehrsminister genannt, obwohl die Deut- sche Partei Seebohm vorschlug. Zweiter Mi- nister der Deutschen Partei soll Dr. von Mer- katz als Bundesjustizminister werden. Für Waldemar Kraft war am Mittwochabend noch kein Geschäftsbereich bekannt. Seine Berufung deckt sich aber mit dem Wunsch des Kanzlers, daß die Koalitionsparteien durch ihre führenden Männer in der Bundes- regierung vertreten sein sollten. Endgültige Klarheit über die Regierungsbildung wird in Bonn wahrscheinlich erst heute, Donnerstag- abend, zu erhalten sein, wenn die Ausspra- chen abgeschlossen sind.. Zinn über gemeinsame Außenpolitik Wiesbaden.(dpa) Der hessische Minister- präsident Georg August Zinn(SPD) nahm am Mittwoch im hessischen Landtag ausführ- lich zu außenpolitischen Fragen Stellung, wobei er auch die Möglichkeiten einer ge- meinsamen Außenpolitik von Regierung und Opposition erörterte. Zinn erklärte, der Bundeskanzler habe durch den Wahlsieg außenpolitisch ein Pre- stige gewonnen, das es ihm möglich erschei- nen lassen sollte, nicht nur in absehbarer Zeit die Außerkraftsetzung des Besatzungs- statuts zu erreichen, sondern auch eine Revi- sion des Entwurfs des Generalvertrags durchzusetzen. Die außenpolitische Situation scheine ihm, sagte Zinn, nach dem 6. September nicht nur infolge des Wahlausganges, sondern auch infolge von Ueberlegungen von Staatsmän- nern westlicher Regierungen Gegenstand beweglicher Betrachtungen geworden zu sein, die, wenn die Bereitschaft und der Wille zum Gespräch bestehe, auch in Deutschland die Möglichkeit zu einer gemeinsamen Außen- politik eröffneten. Zu innenpolitischen Fragen erklärte Zinn, die politischen Kräfte der Regierungsmehr- heit würden immer auf die Zusammenarbeit mit der parlamentarischen Opposition ange- wiesen sein. Das bedeute auch den Ver- such, in den elementaren Lebensfragen des Volkes, deren Lösung keine Meinungsver- schiedenheit dulde, in ein ständiges Gesprach zu kommen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 8. Oktober 1953/ Nr. n nN Kommentar Donnerstag, 8. Oktober 19353 Die SpD im Turm der 30 Prozent Mit dem Arbeitsbeginn des neuen Bundes- tages stellt sich in der deutschen Politik Verstärkt die Frage nach der Zukunft der Sozialdemokratischen Partei. Die deutschen Sozialdemokraten befinden sich in einer schwierigen Lage. Schon im Wirtschaftsrat Waren sie in der Opposition. Nun werden sie auch im zweiten Bundestag„dagegen“ sein müssen. Für die alten Sozialisten, die davon Überzeugt sind, daß der Verstand und die Vernunft ausreichen, um die menschliche Gesellschaft zu ordnen, ist die„Analyse der Situation“ einer der Hauptausgangspunkte ihrer Politik. Sie wollte aber bei der SPD Schon seit 1945 nicht mehr recht weiterführen. Kurt Schumachers Vorstellung von einem „Einbruch ins bürgerliche Lager“ zeigte, wie sehr man die eigene Krise empfand. Die Wähler gingen aber nicht in dem erwarteten Maße mit. Der alte Stamm der Mitglieder jedoch, kester gefügt als in allen anderen Parteien, vermag sich aus den überkomme- nen Grundsätzen des Erfurter und des Gör- Utzer Programms nicht zu lösen. Der Turm der 30 Prozent Wählerstimmen, 5 das ist auf der einen Seite der ganze Stolz dieser Partei, auf der anderen Seite ihr ständiger Alpdruck. Männer wie der ver- storbene Ernst Reuter, die hanseatischen Bürgermeister Kaisen und Brauer, der Ham- burger Wirtschaftssenator Schiller und auch manche unserer süddeutschen Sozialdemo- Kkraten, die nicht so sehr dem Apparat ver- haftet sind, sondern im Tagesgeschehen in der Bewährung stehen, erkannten längst die Notwendigkeit, verstaubte Ideologien in den Trophäenschrank zu stellen. Aber es gibt auch eine andere Gruppe, die sich den Funk- tionären gegenüber zu beweisen sucht. Mellies ist vielleicht ihr stärkster Mann, auch Ollenhauer gehört zu ihr. Aus ihren Reihen stammt das Schlagwort: Auch nach dem 6. September werden wir weitermachen wie bisher. Man darf es als Symptom bezeichnen, dag gerade Ollenhauer vor dem„Kleinen Parteitag“ am 17. September in Bonn davor Warnte,„die Diskussion in eine Richtung treiben zu lassen, bei der sich die Partei selber den Boden unter den Füßen Wegzieht.“ Was besagt diese Feststellung? Die alten Sozialdemokraten empfinden sich, schon als mrem historischen Bewußtsein heraus,, als die konsequentesten Vorkämpfer der Demo- Kratie. Sind sie nicht die Väter der 48-Stun- denwoche, der Gesetzgebung durch das Volk, der Grundrechte, der Beseitigung der Be- nachteiligung der Frau gegenüber dem Mann, des Verbots der Erwerbsarbeit für Kinder unter 14 Jahren, die Väter des Koa- Uitionsrechts und der modernen Sozialgesetz- gebung? Es ist sicherlich ungeheuer schwer mut der Auszeichnung derartiger Verdienste Sehen zu müssen, wie andere die Früchte ernten. 5 Der Führungsanspruch aber, den Schu- macher nach 1945 in Deutschland anmeldete, Wurde wiederum durch die Wählerschaft rücht bestätigt. Immer noch aber ist die SPD eine starke Kaderpartei mit einer seit Jahrzehnten gefestigten Rückzugslinie, und Se gehört mit zu den Säulen des Staates. Wirft man den ganzen Ballast der Vergan- Senheit über Bord, die roten Fahnen, daß Du, die Anrede Genosse, läßt man die Bru- derschaft, ja die Sekte fahren, fürchtet man den Stamm zu verlieren, ohne Neues zu ge- Winnen. Aus diesen Ueberlegungen heraus entspringt die Unsicherheit, mit der die SpD ihren Wahlkampf führte, entspringen die Verschwommenheiten der wirtschaftlichen und sozialen Forderungen und nicht zuletzt auch die Unklarheit in der Außenpolitik. Viele führende Sozialdemokraten sehen die Problematik dieser Widersprüche. Der niedersächsische Sozialminister Albertz beispielsweise hat sich zum Wortführer ernsthafter Reformen gemacht und davor gewarnt, die Türen zu vermauern, durch die die Sozialdemokratie aus ihrem Turm herausfinden könnte. Eine Partei hat nur dann Sinn, wenn sie ein Instrument zur Erlangung der politischen Macht ist. Wir haben deshalb zu überlegen, welche Riegel gesprengt werden müssen, um den Weg in die Nachbarschaft rechts zu gewinnen“, for- derte er vor seinen Parteifreunden. Er zeigte auf die Eierschalen des 19. Jahrhun- derts und die Gefahr, in den Augen der Wählerschaft an die Seite des Bolschewis- mus gestellt zu werden. Nach seiner Auf- fassung ist es die Aufgabe der Opposition, bei allen unverrückbaren Bindungen an die „sozial Schwächeren“ wissen zu lassen, daß sie eine Volkspartei ist. Zu diesem Zweck müsse das Vokabular bereinigt und der or- thodoxe Maßstab sozialistischer Politik für die Zukunft neu geeicht werden. Mit dem 6. September begann für die deutsche Sozialdemokratie der Zwang zu einer inneren Selbstklärung. Die kommen- den Jahre werden zeigen, welche Folgerun- Sen die SpD zieht. Sie ist schließlich immer noch die zweitstärkste Partei, und der CDV/ SU der einzige echte Opponent. Diese Rolle einer wirklichkeitsnahen Oppositions- partei, die durch Offenheit und Klarheit das in weiten Kreisen des Volkes noch vor- handene Mißtrauen abzubauen vermag, ist kür das innere Funktionieren der Demo- kratie in Deutschland eine dringende Not- wendigkeit. An. Gewaltsame Befreiung von Gefangenen wird nicht geduldet Panmunjon.(UP). Die Kommunisten in Korea erklärten am Mittwoch den Vertre- tern der Streitkräfte der Vereinigten Natio- nen, daß sie es als das Ende des Waffen- Stillstandes ansehen würden. wenn das Oberkommando der Vereinten Nationen den Südkoreanern gestatten würde. ihre Dro- hung einer gewaltsamen Befreiung der Kriegsgefangenen, die sich in indischem Ge- wahrsam befinden, wahr zumachen. Die Alliierten gaben daraufhin die Zusicherung, daß solche südkoreanischen Schritte unter keinen Umständen geduldet würden. London, im Oktober Die britische Regierung hat ihre grund- sätzliche Einstellung in der chinesischen Frage nicht geändert. Sie ist der Auffassung,. daß eine möglichst baldige Anerkennung der Tatsache, daß die Regierung in Peking die einzig effektive Regierung des chinesischen Reiches ist, als natürliche Folge auch die Zulassung Pekings zur UNO unter Ueber- nahme des für China reservierten Ratssitzes nach sich ziehen sollte, sobald der Stein des Anstoßes durch einen Friedensschluß in Korea aus dem Weg geräumt ist. Wenn trotz- dem London die durch Wyschinski in New Vork vorgebrachten Wünsche Pekings abge- lehnt hat, so dürfte dabei der Gedanke maß- gebend gewesen sein, daß es sich hier um ein von Moskau inspiriertes Manöver han- delte, das darauf abzielte, die zwischen den großen Westmächten aufgetretenen Meinungs- verschiedenheiten auszubeuten. Man glaubt in England, daß Peking die Beendigung des Krieges in Korea mindestens ebenso dring- lich wünschte wie die westlichen Mächte und deshalb zur Konferenz über Korea auch ohne die Erfüllung der nachträglich ange- meldeten Forderungen kommen wird. Diese Uberzeugung stützt sich auf die von allen englischen Beobachtern in Hongkong ver- tretene Ueberzeugung, daß Mao Tse-tung die wirtschaftliche Sanierung und Indu- Von unserem Korrespondenten ab in London Strialisierung seines Landes als den dring- lichen Punkt seiner Politik der nahen Zu- kunft betrachtet und das Engagement Korea abzubauen wünscht. Man steht in London unter dem Eindruck, daß die Pekinger Regierung bei aller Freundschaft zur Sowjetunion sich doch ihre Politik nicht von Moskau diktieren läßt, sie vielmehr entsprechend den chinesischen Eigeninteressen selbst bestimmt. Die vor kurzem vorgenommene Umbildung der chinesischen Regierung wird als eine Be- Stätigung dieser Auffassung angesehen. Der seines Postens enthobene bisherige Finanz- minister PO Li- po, der bis vor wenigen Monaten in Finanz- und Wirtschaftsfragen fast allmächtig war, und der gleichfalls sei- nes Postens enthobene stellvertretende Post- minister Wang Cheng galten als besonders überzeugte Vertreter eines bedingungslos pro-sowietischen Kurses. Man geht in Lon- don nicht soweit, in ihrer Ausschaltung eine Distanzierung Pekings von Moskau zu sehen, sieht die Gründe vielmehr in den wirtschaft- lichen Schwierigkeiten, die einen Personen- wechsel notwendig machten. Aber immer- hin zeige die Entlassung von zwei prominen- ten Sowietfreunden das Selbstbewußtsein Mao Tse-tungs Regierung. Man ist in Lon- don im übrigen fest überzeugt, daß in der koreanischen Frage Peking keineswegs völlig Budget verträgt keine neuen Ausgaben Eine Zwischenbilanz über die Entwicklung des Bundeshaushaltes Von unserer Bonner Redaktion Bonn, am 7. Oktober In einer ernsten Zwischenbilanz mahnte Professor Dr. Oftering am Mittwoch die Abgeordneten des zweiten Bundestages, keine weiteren Ausgaben des Bundeshaus- haltes ohne ausreichende Deckungsvorlagen zu beschließen. Oftering, der Ministerial- direktor im Bundesministerium für Finan- zen ist, gilt als Spezialist für Haushalts- fragen. Nach seiner Ansicht ist eine über das jetzige Maß hinausgehende Ausschöp- kung der Steuerquellen zur Verbesserung des Etatausgleichs für die Bundesrepublik Völlig undiskutabel. Aber auch die„Große Steuerreform“, die en sich begrüßenswert und notwendig sei, werde angesichts der angespannten Lage des Bundeshaushalts noch auf sich warten lassen. Bei der Einnahmeentwicklung gilt es. wie Dr. Oftering in den„Finanzpolitischen Mitteilungen“ erklärt, zu berücksichtigen, daß sich der volkswirtschaftliche Auswei- tungsprozeß, der nach der Währungsreform außergewöhnlich groß war, von Jahr zu Jahr verlangsamt. Während das Sozialpro- dukt von 1950 auf 1951 um 25,7 v. H., von 1951 auf 1952 um 11 v. H. anwuchs, sagt man für 1953 auf 1954 höchstens eine Zu- nahme von 4,8 bis 5 v. H. voraus. Mit die- sem Anstieg sind die Steuereinnahmen auf das engste verbunden, Die aus diesem Zu- sammenhang gegebenen Einnahmemöglich- keiten seien, so meint Gftering, voll aus- geschöpft und im Haushalt eingesetzt. Des- Halb erbringe die zu erwartende Steigerung der Steuereinnahmen im Jahresablauf für den Bundesfinanzminister keine zusätzlichen Finanzierungsmittel, die er für neue Auf- gaben oder zur Steuersenkung verwenden könnte. Zur Ausgabenentwicklung verweist der Ministerialdirektor darauf,. daß sich die günstige Entwicklung der Kassenlage nicht fortsetzen werde, weil man bald die vom ersten Bundestag noch beschlossenen Aus- gabeerhöhungen und Einnahmeminderungen spüren werde. Als besonders schwerwie⸗ gend führt er an: Das Deflzit des außer- ordentlichen Haushalts mit 1 900 Millionen Mark, das durch Anleihen ausgeglichen werden soll, die Ablehnung der Limitie- rungsgesetze durch den Bundesrat in Höhe von 220 Millionen Mark, das Kriegsgefan- genen-Entschädigungsgesetz mit 200 Mil- lionen die innere Wiedergut- machung mit 50 bis 70 Millionen Mark, die Roggenablieferungsprämie mit 26 Millionen Mark, den Einnahmeausfall durch die Er- mäßigung der Kaffee- und Teesteuer mit 150 Millionen Mark. Es scheine auch fraglich, ob die Umsatzsteuer den vollen Ansatz von über 9 Mrd. Mark erreichen werde. Das hiernach zu befürchtende Deflzit. heißt es in der Zwischenbilanz,„ist äußerst besorg- niserregend. Es kann nur in dem Maße eine Milderung erfahren, in dem sich das In- Krafttreten des EVG-Vertrages und der mit ihm verbundenen Zwangsverpflichtungen verzögert“. Als besonders problematisch stellt Oef- tering die Situation des außerordentlichen Haushalts dar, die nur durch Anleihen überwunden werden könne: oder man müsse diè Investitionen einstellen. Die öffent- liche Hand werde dabei selbstverständlich den Geld- und Kapitalmarkt nicht einseitig beanspruchen, sondern die Bedürfnisse der Wirtschaft zu berücksichtigen haben. An- gesichts der unelastischen Struktur bleibe die große Sorge, mit der vorhandenen An- spannung des Bundeshaushaltes fertig zu werden. Sollten weiterhin Ausgaben be- schlossen werden, so verhindere das Par- lament weitere Steuersenkungen. Wer hat am 6. September„mitgesiegt“ Uneinigkeit der Opposition hilft Hannover, im Oktober Die Krisenstimmung in der niedersäch- sischen Landesregierung hat sich etwas be- ruhigt. Die Opposition streitet sich über die Zusammensetzung der neuen Regierung, ob- gleich das alte Kabinett noch amtiert. Ur- sprünglich waren sich DP/CDU und FDP darin einig, nach dem Sieg der Bonner Koa- Utionsparteien bei der Bundestagswahl die niedersächsische Koalitionsregierung ausspPD BHE und Zentrum abzulösen. Nachdem aber die CDU für sich die Führung in Nieder- sachsen beanspruchte, ließen ihre Fraktions- kollegen von der Deutschen Partei erklären, die DP sei im niedersächsischen Landtag immer noch stärker als die CDU. Durch diese Erklärung wurde Minister- präsident Kopf in seiner Ansicht unterstützt, das Resultat der Bundestagswahl ändere nichts in Niedersachsen. Nach dem Ergeb- nis der Landtagswahl vom 6. Mai 1951 sei die SpD mit 58 von 155 Abgeordneten die einflußreichste Fraktion. Zusammen mit BHE (22) und Zentrum 66) stehe die Koalitionis- regierung nach wie vor auf einer genügend breiten Basis. Wenn auch nicht offen, so hat sich doch indirekt nun auch die DP mit ihren 25 Abgeordneten innerhalb der 42 Mann starken Gemeinschaftsfraktion mit der CDU dem Standpunkt angeschlossen, daß bei der Ordnung der Dinge in Niedersachsen nicht nur vom Bundestagswahlsieg der CDU aus- gegangen werden kann. Bisher herrschte in Kreisen der DP die Auffassung vor, in der niedersächsischen Landespolitik sei die CDU ein zwar not- wendiges aber nicht in jeder Beziehung or- ganisches Anhängsel der DP; jetzt allerdings hat sich die Lage zugunsten der CDU ver- schoben. Die CDU spricht von einem„ganz natürlichen Stimmenverlust der DP“, die DP dagegen versichert, die Einbuße von 4,5 Pro- zent und der Aufschwung der CDU zur zahlenmäßig führenden Partei in Nieder- sachsen sei in erster Linie ein Erfolg der Wahlhilfe der DP. Auch die FDP glaubt zu- sammen mit der DP für die CDU gekämpft zu haben; ihr Verlust beträgt rund 1,5 Pro- zent des Stimmenanteils. Ungeachtet dieser Auseinandersetzungen reichten die drei Parteien einen Mißtrauens- antrag gegen Kopf und den Antrag auf Auf- lösung des Landtages ein. Nach der der- zeitigen Situation zu urteilen dürfte keiner der Anträge durchkommen. Das Parlament Wird sich am 8. Oktober mit den Eingaben befassen und vermutlich am 4. November darüber abstimmen. 5 Macht es schon dieser Meinungsverschie- denheiten wegen Schwierigkeiten die drei der Regierung in Niedersachsen Oppositionsparteien unter einen Hut zu bringen, so scheint eine Verständigung über die Verteilung der Ministerposten noch schwerer zu sein. Die CDU will, nach ihren letzten Aeußerungen, die Zahl der Minister von jetzt neun auf sieben herabsetzen, damit wären DP und FDP an sich einverstanden. Dabei war aber offenbar nicht an die Not- wendigkeit gedacht, auch noch den BHE in ein verkleinertes Kabinett aufzunehmen. Der BHE hat in der Regierung Kopf drei Mini- ster und beansprucht diese Zahl auch in Zu- kunft. Ohne den BHE hat aber keine Regie- rung in Niedersachsen eine parlamentarische Mehrheit. Demnach blieben für die Opposi- tion nur noch vier Posten zu verteilen übrig. Davon beanspruchen CDU und DP minde- sten je zwei und die FDP den Posten des Kultusministers. Und um die Verwirrung noch zu vervollständigen, erklärte der Bun- des vorsitzende des BHE, Waldemar Kraft, er halte nicht viel von einer Regierungsumbil- dung in Niedersachsen. Der BHE nämlich, darüber sind sich Regierung und Opposition im Klaren, möchte in Hannover nichts ver- lieren. W. London hofft immer noch auf Peking Eine Bereinigung der ostasiatischen Probleme wird für möglich gehalten einig mit Moskau ist. China könne die aus dem FHilfsabkommen zwischen Moskau und Korea folgende enge Angliederung Nord- koreas an die Sowjetunion nur mit Mig- behagen betrachten; denn jeder Chinese, ob Kommunist oder nicht, sträube sich instink- tiv gegen das Eindringen anderer Mächte, und sei es das verbündete Sowjetrußland, in eine„natürliche Einflußsphäre“ Chinas. Die britischen Handelsfirmen in Hong- kong, die immer noch weit verzweigte Be- ziehungen durch den„Bambusvorhang“ nach Kanton, Schanghai und bis nach Peking haben, sind der Ueberzeugung, daß Mao Tse-tung emsig bestrebt ist, die Aufhebung des Embargos auf die Lieferung sogenannter strategisch wichtiger Güter aus den west- lichen Ländern nach China herbeizuführen. Denn Mao Tse-tung sei sich klar darüber, daß die Sowjetunion nicht in der Lage sein Werde, die für die geplante Industrialisie- rung Chinas benötigten Waren— besonders Konstruktionsmaterial, Stahl, Eisenbahn- material, Werkzeugmaschinen und derglei- chen— in aueff nur annähernd ausreichen- dem Maße zu liefern; außerdem sei der Ostblock nicht imstande, die chinesischen Ausfuhren aufzunehmen. Man ist in Hong- kong zuversichtlich, daß das chinesische Be- streben nach Beendigung des Krieges in Korea ehrlich ist, weil es im eigenen chine- sischen Interesse begründet liegt. Und man glaubt, aus den aufgezählten Gründen auch nicht, daß die Pekinger Regierung daran denkt, im Falle eines Friedensschlusses in Korea ihre freiwerdenden militärischen Kräfte an anderer Stelle, etwa in Indochina, einzusetzen. Es hat den Anschein, als ob die Londoner Regierung diese Auffassun- gen der Hongkonger Wirtschaftskreise im Wesentlichen als begründet ansieht und dar- aus die Hoffnung ableitet, daß bei dieser elastischen Diplomatie des Westens die Aussichten auf eine Bereinigung nicht nur des koreanischen Streitfalles, sondern auch anderer ostasiatischer Probleme gar nicht so schlecht sind. Britische Truppen in die Kolonie Guayana entsandt London.(UP/ dpa) Das britische Kolonial- ministerium teilte mit, daß Armee und Marinestreitkräfte nach der britischen Kolonie Guayana entsandt worden seien, um Frieden und Sicherheit in der Kolonie aufrechtzuerhalten. Guayana werde durch die Intrigen der Kommunisten und ihrer Verbündeten bedroht. Eventuell solle der Versuch unternommen werden, einen kom- munistisch gelenkten Staat in der Kolonie mit Methoden aufzurichten, die denjenigen in einigen andern Teilen der Welt sehr ahnlich sind.“ Der Ministerpräsident der Kolonie, Dr. Cheddi Jag an, seine in Ame- rika geborene Frau und andere Minister hätten kommunistische Verbindungen oder eine kommunistische Vergangenheit. Staatsgründung durch Hungertod Andhras— ein Experiment in Indien Von unserem Korrespondenten H. W. B. in Indien Neu Delhi, im Oktober Die 16 Staaten und Provinzen der In- dischen Union erhielten am 1. Oktober einen jungen Bruder, den neuen Staat Andhra. Damit wird ein Anliegen erfüllt, für das sich im Dezember vergangenen Jahres ein Inder in Madras freiwillig zu Tode hungerte. Sein Fasten war ein Protest gegen die Regierung in Neu Delhi, weil diese der Forderungen jener 26 Millionen Inder nicht genügend Beachtung schenkte, die auf Grund ihrer gemeinsamen Teluga- Sprache einen eigenen Staat wünschten. Auf die Nachricht vom Opfertod des Teluga- Vorkämpfers kam es damals in der ganzen Provinz Madras— wo die Mehrzahl der Teluga sprechenden Bevölkerung lebt— zu blutigen Aufständen. Unter dem Eindruck dieser Unruhen sah sich die indische Re- gierung gezwungen, ihre Bereitschaft zur Gründung eines neuen, Andhra genannten, Staates zu bekunden. Die britische Kolonialherrschaft hat dem unabhängigen Indien zugleich seine Ein- heit und seine Zerrissenheit als Erbe ver- macht. Denn die Engländer hatten zwar, um den gewaltigen Sub-Kontinent regieren zu könen, eine einheitliche Verwaltung ge- schaffen; aber auf der anderen Seite waren von ihnen alle inneren Gegensätze geför- dert worden, um die indische Widerstands- kraft durch internen Auseinandersetzungen zu schwächen. Als dann mit dem Abzug der Briten aus Indien der einheitliche äußere Rahmen entfiel, war die große Stunde der zentrifugalen Kräfte gekommen. Der Reli- gionskrieg entbrannte, und das Reich brach in den islamischen Staat Pakistan und die Concerto grosso aus zwei Partituren 1 Der landespolitische Rommeniqp Was — Der 2 4 ler Pr Ein neuer Anfang ener In Stuttgart ist seit Nittwoch die zd dn K vorläufige Landesregierung im Amte. Dau 1 erume begann— wie Präsident Dr. Carl! Neinha rung fi sagte— ein neues politisch- parlament lter 2 sches Kapitel im Buche der Geschichte c ggg zu neuen Bundeslandes Baden-Württemben peharr. Vergangenes soll vergessen sein, und in eig törune alle demokratischen Parteien umfassend 5 Zusammenarbeit soll am Staatsaufbau g 4 tergearbeitet werden. In der neuen Ref Die rung findet man mehrere Männer wiege Bunt denen sowohl das Ministeramt, als auch schicht landespolitisch schwierigen Verhältnn ind 5 Südwestdeutschland seit langen Jah 1 7 5 vertraut sind. Hinzu kommen als Vertu Sich 0 ter der Bauernschaft der Landwirt W. 1659. d helm Leibfried, der die Kreis- und Lande 555 organisation des nordbadischen Bauernve 1250 bandes aufgebaut hat, und Oskar Fath den, ürren), ebenfalls ein hervorragender xe Sen 9 ner der südwestdeutschen Landwirtschah 1 der sein großes fachliches Wissen und se“ Wäl Organisationstalent nunmehr als Minis ett(l. für Bundesratsangelegnheiten in den Dien Treibst Baden- Württembergs stellen soll. Von d zahlrei Erfolg seiner Tätigkeit wird es in erst fer Wu Linie abhängen, ob dieses Ministeramt! Teil sc unserem Lande zu einer Dauereinrichtng werden wird. Sollte es Farny gelingen, In Chancen des Landes in Bonn vor allem! Hughe finanzieller Hinsicht zu erhöhen, so würd Frau e man mit Fug und Recht nicht mehr wu hes 8a einer unnötigen Erweiterung, sondern ,] Kartof einer begrüßenswerten Bereicherung d Mann Stuttgarter Ministerliste sprechen könne und h. die jetzt zehn Minister gegenüber neun! unverr der Regierung Dr. Maiers umfaßt. 5 Den Gedanken, zwei besoldete, Stat, Di, Sekretäre zu ernennen, hat man im letzte Aires Augenblick begrüßenswerter Weise falls Grabst lassen. Die beiden stimmberechtigten bad erbeut. schen Staatsräte, die dem Kabinett ehren glieder amtlich angehören, haben dafür zu sorg m Weisen daß die Parität des politischen Kräftespt Banden in der EKoalitionsregierung gesichert win wurde Unseres Erachtens haben sie aber auch d menstr wichtige Aufgabe, für das Zusammenwachses leich der Landesteile maßgeblich einzutreten, I bünde Staatsräte Anton Dichtel und Dr. Werbe War. können viel dazu beitragen, daß unser neus Pei Bundesland nach seinem leider verunglüd 1 der ten Start durch eine gemeinsame Verfassu 15 10 doch noch so zusammengefügt wird, daß sid ten 8 kein Landesteil benachteiligt zu fühle Sesells braucht. Der Anteil der Badener an der neun eines Regierung ist nicht gering einzuschätzen. E Vork besteht aus dem stellvertretenden Minister, der präsidenten, dem Landwirtschaftsministe Flasch dem Arbeitsminister, den beiden Staat eines räten und dem in Heidelberg gebürtigen Fl. 11 N nanzminister. Außerdem stellen sowohl de 9 85 Präsident der Verfassungs versammlung, ad diese auch der Vorsitzende des Finanzausschuss zichtel als Badener ein erhebliches Aktivum für de Whisk Badener in dem gemeinsamen Staate du in die dessen weitere politische Gestaltung von de dieses Bevölkerung mit wachem Interesse verfolgt Shann werden wird. tz(Stuttga h N a ne Ein aus aus N Jahre Sohn in die 4 Ersch! Mutte Indische Republik auseinander. Beide Ste. Trm ten hatten in ihrem Verband die au- er nomen Inseln von ein paar hundert unab- 7 hängigen Fürstentümern, die zum Teil del 11 801 Ehrgeiz besaßen, selbständig zu bleiben 1 (Zur Zeit der englischen Kolonialherrschal Tobsu War die Unabhängigkeit der Maharadscha bereit und der moslemischen Fürsten formal nid anstal angetastet worden.) Für die neuen Rege. rungen in Karachi Gakistan), besonden 1 aber in Delhi Gndien) ergab sich desbi e die Notwendigkeit, diese Fürstentümer Myst größeren Einheiten zusammenzufassen un Jon 1 sie der pakistanischen Föderation oder det Tücke Indischen Union einzugliedern. 1 855 In dieser Zeit der Reorganisation stel. die fr ten die alten, von den Engländern geschafl, ten T fenen Provinzen die einzigen arbeits fahl gen Verwaltungseinheiten dar. Deshab Di. wurden sie von der indischen Regierunn ęing beibehalten, obschon sie keineswegs de burtst kulturellen Struktur der Bevölkerung ent berich sprachen und zum Beispiel die Grenzen ge., Smole schlossener Sprachen- Gebiete nicht berück elf Ki sichtigten. Die Forderungen nach einer f. vision des staatlichen Aufbaues der Union Werden nun aber von den Sprachengruppen mit einer Leidenschaftlichkeit vorgetragen als handele es sich um eine Ausein ander“ setzung zwischen tödlich verfeindeten Na; tionen. W. Die regierende indische Kongreßpare 13 85 hatte sich im Kampf gegen die Englände 1 8 die Forderung dieser Gruppen zu eigen ge. Di macht und befindet sich nun in der schwie. 111 rigen Lage, mit den Geistern, die sie red Viral fertig zu werden. Regierung und Kong es b. betonen, daß die Revisionswünsche heute er unzeitgemäß seien, weil ihre Erfüllungd Kolle Entwielelung der Staatlichen Stabilität unt Liqui der indischen Wirtschaftskraft für viele gewö Jahrzehnte lähmen müßte. Der Forderung 80 nach einem eigenen Staat Andhra hat man west! in Neu Delhi nur sehr widerstrebend zu. die 1 gestimmt und es wurde beschlossen, dd verb! eine weitere staatliche Umorganisation nut St erfolgen solle, wenn sich das Experime 4g 0 Andhra in der Praxis bewährt habe. gehei Man versteht diese Zurückhaltung, wenn N man sich vergegenwärtigt, dag auf dem 8 0 Subkontinent nicht weniger als acht Sprs gabe chen und etwa 250 grundverschiedene Dia“ 5585 lekte gesprochen werden, manche nur i 8 kleinen, nach Tausenden zählenden Ge. 5 805 meinden, andere dagegen von Bevölke. ates rungsgruppen zwischen vier und acht 80 Millionen Menschen. Wenn man den Wü! Weni schen der größten Millionen-Gruppen Rec r 8 nung tragen wollte, müßten mindesten 578 sechs neue Staaten geschaffen werden. Dt 18 grole staatsmännische Leistung des ind dab! schen Ministerpräsidenten Nehru kann man 90 erst richtig würdigen, wenn man sie A. 2 8 dem Hintergrund solcher Schwierigkeiten 95 sieht. Es ist übrigens nicht verwunderlich d 8 2 daß die indischen Kommunisten zu den ent- 85 schiedensten Fürsprechern jener Politik 8e. 50 0 hören, die zur Gründung des Staates Andhr! f geführt hat. N 1 Jr. A — ar, — Z Wei Dan einha lente hte 9 mnben in eit Sendg u Wes Reg Wiede uch d ältnig Jahle Vert t M ande ernyen Farm T Keh tschat ad Seh Linistz Diem 'n det erste amt i ichtug en, dt lem“ Würc hr v0 rn vd 18 de önnen eun Staatz letzte kalle 1 bad. ehres. Sorgen tes pie t Wire ach di achse en. Dh Werbe r neut nglüch. Fassung Af sich Fühlen neuen zen. N nister. nisten Staatz. Zen. öh der ng, ab chusges kür die te dat on 00 erfolgt ittgart) Stag · aulh⸗ unabh. eil den Neiben Schal adscha U nich Rege · zonden Jeshalb ner 1 en un! ler de. stell schaf. tskäli deshalb erung 8 det g ent en ge. rück er Re- Union ruppen tragen ander- n Na- parte ländel en ge. chwie e riet ongre! heule ing die it un Viele gerung it man id Zu. „ dab n nur rimen wenn dem Spra- e Dia- zur in n Ge. völke: achtzit Wün⸗ Rech- lesten N. Die indi- n man je vol keiten erlich, n ent- ik ge. ndhra MORGEN Seite 3 . 234/ Donnerstag, 8. Oktober 1953 Was sonst noch gescha ng. Der New Lorker Ernährungs wissenschaft- ler Professor Dr. Clive MeCay teilte auf einer Konferenz in Chikago mit, daß die 150 Millionen Einwohner der USA 225 Millio- nen Kilogramm überflüssiges Fett mit sich herumschleppen. Allzu kalorienreiche Nah- rung führe im mittleren und hohen Lebens- alter zu zahlreichen Erkrankungen und häu- fig Zu vorzeitigem Tod.„Zu viele von uns peharren auf der Freiheit zur Selbstzer- störung“, sagte der Professor. * Die Bohrtätigkeit in den USA läuft auf vollen Touren. Zum ersten Male in der Ge- schichte der amerikanischen Oelindustrie sind in einer einzigen Woche über 1000 Neubohrungen fertiggestellt worden, wovon sich 616 als fündig erwiesen haben. Seit 1659, dem Geburtsjahr der amerikanischen Oelindustrie, sind in den USA bis jetzt über 1250 000 Bohrungen niedergebracht wor- den, wovon sich heute etwa 450 000 Bohrun- gen noch in Produktion befinden. * Während der Bauarbeiten stürzte in Eve- rett Massachussetts) die Decke eines großen Treibstofftanks aus Beton ein und begrub zahlreiche Bauarbeiter unter sich. Ein Arbei- ter wurde getötet und weitere 18 trugen zum Jeil schwere Verletzungen davon. * In Chikago wurde der 34jährige William Hughes versehentlich von seiner 22 jährigen Frau erstochen, als er sie küßte. Frau Hug- hes sagte der Polizei, sie sei gerade beim Kartoffelschälen gewesen. Sie habe ihren Mann in einem anderen Zimmer vermutet und habe vor Schreck zugestochen, als sie unvermutet geküßt wurde. 4* Die argentinische Polizei hat in Buenos Aires eine Diebesbande verhaftet, die einen Grabstein auf einem Friedhof als„Safe“ für erbeutete Banknoten benutzte. Da den Mit- gliedern der Bande zunächst nichts nachzu- weisen War, hatte die Polizei die Braut des Bandenführers überwachen lassen. Dabei wurde festgestellt, wie sie einen grogen Blu- menstrauß an dem Grabmal niederlegte und gleichzeitig mit raschem Griff ein Banknoten- bündel aufhob, das dort für sie„deponiert“ war. 1 Der billige Whisky, den die Fluggäste in dem irischen Flughafen Shannon erhal- ten können, hat die belgische Luftverkehrs- gesellschaft Sabena gezwungen, die Pläne eines Direktflugzeuges Manchester— New Vork fallen zu lassen. In Shannon kostet der Whisky umgerechnet rund 6 DM die Flasche statt zwanzig, weil er auf Grund eines internationalen Abkommens steuer- krei verkauft wird. Hundert Zigaretten kosten 2,40 DM anstatt 6,40 DM. Die ameri- kanischen Reise gesellschaften wollten auf diese billige Verproviantierung nicht ver- zichten, da jeder Amerikaner fünf Flaschen Whisky und dreihundert Zigaretten zollfrei in die Staaten einführen darf. Auf Grund dieses Einspruches muß die Sabena jetzt in Shannon zwischenlanden. BA f* Eine vom Wahnsinn befallene Bäuerin aus Naarn bei Linz hat am Montag ihre 20 Jahre alte Tochter und ihren 25 jährigen Sohn mit der Axt erschlagen und sich dann in die nahe Donau gestürzt. Der Vater der Erschlagenen saß in der Stube, während die Mutter ihre Kinder umbrachte. Als er den Lärm und die Schreie hörte, lief er ins Vor- zimmer und erstarrte dort vor der Leiche seiner Tochter, der der Kopf fast gänzlich vom Leib getrennt war. Den Sohn fand er in seinem Bett, ähnlich verstümmelt. Die Frau des Bauern erlitt zu Hause öfters Tobsuchtsanfälle und war vor drei Jahren bereits einmal einige Zeit in einer Heil- anstalt. * Im Sturzflug erreichte der französi- sche Versuchspilot Rozanoff mit einem „Mystere-IV.-Jäger eine Geschwindigkeit von 1340 km /st. Der„Mystere IV“ mit zu- rückgewinkelten Flügeln ist der weiterent- wickelte„Mystere“- Düsenjäger, mit dem die französischen Luftstreitkräfte zum größ- ten Teil ausgerüstet sind. * Die Kollektivbäuerin Jelena Wasiljewa be- eing in körperlicher Frische ihren 110. Ge- burtstag, wie die„Komsomolskaja Prawda“ berichtet. Die Jubilarin, die in dem Dorfe Smolenschtschina bei Irkutsk ansässig ist, hat elf Kinder, elf Enkel und zwölf Urenkel. Mit Stein und Lasso gegen Moschusbullen Jagd mit steinzeitlichen Methoden am Nordpol/ Forscher unter der Peitsche des Hungers/ Von F. A. Cook In diesen Tagen, 45 Jahre, nachdem der Polarforscher Cook als erster Mensch den Nordpol erreichte, erscheint sein erst jetzt freigegebenes Buch über seine Rückkehr vom Pol durch ein Jahr der Verschollenheit im Kampf gegen Hunger, Nacht und Kälte unter dem Titel„Wo Norden Süden ist“. Der nachstehende Abschnitt daraus enthüllt das Geheim- nis, wie Cook und seine beiden Eskimos, obwohl sie mit Proviant für nur zwei Monate zum Nordpol gestartet waren, sich ein volles Jahr lang ohne Munition und Ausrüstung gegen die Schrecken des Polarwinters behaupten konnten. Es war Anfang September. Wir hatten keine Hunde mehr, keine Munition, nicht einmal Eskimowaffen. Unsere Ausrüstung bestand aus einem halben Schlitten, einem Faltboot, einem zerrissenen Seidenzelt, ein paar Töpfen, Blechtellern, Messern und Streichhölzern. Der nächste, dringend not- wendige Schritt war die Beschaffung von Nahrung. Die ersten Waffen, die wir uns nun anfertigten, waren Pfeil und Bogen. Einen Tag später sahen wir Moschus- ochsen. Die Eskimos schlichen sich hinter Felsen bis auf wenige Meter an die arg- losen Tiere heran. Sie spannten die Bogen und schossen die Pfeile mit der Treffsicher- heit und Wucht ab, die ihnen nur ein hungriger Wilder verleihen kann. Aber die Felle der Tiere waren zu stark. Die grasen- den Tiere wendeten sich ihren Angreifern zu. Und jeden Pfeil, der auf sie abgeschos- sen wurde, zerbrachen sie mit ihren Hufen und Zähnen zu Splittern. Als wir die Jagd aufgeben wollten, wendeten sie sich plötz- lich in wütendem Ansturm gegen uns. Zum Glück lagen viele große Steine herum, hin- ter denen wir Deckung fanden. Dieser Trick rettete uns das Leben. Die Peitsche des Hungers ließ uns nicht zur Ruhe koramen. Von einer felsigen An- höhe entdeckten wir eine Familie von vier Moschusochsen. Wir stürmten auf sie los, bewarfen sie mit Steinen, und sie zogen sich tatsächlich in den Schutz der Felsen zurück. Dann näherten wir uns dem alten Bullen, der allein an einer für uns günstigen Stelle stand. Wir sammelten wieder Steine, gingen auf ihn los und schleuderten unsere Steine. Nach und nach zog er sich bis an den Rand der Klippe zurück. Plötzlich machten wir einen gemeinsamen Ansturm. Der Bulle War überrascht und wurde unsicher. Un- geduldig trat er einen Schritt zu weit zurück und stürzte plötzlich über die Klippe auf einen darunterliegenden Felsvorsprung. Als Wir hinunterblickten, sahen wir, daß er ein Vorderbein gebrochen hatte. Mit der Lanze konnten wir die Leiden des armen Ge- schöpfes beenden. Jetzt waren wir reich und konnten uns erlauben, uns die in der Zeit des Hungers zusammengeschrumpften Mägen zu füllen Mit Pfeil und Bogen, Steinen und Lanzen und Harpune hatten wir versucht, die Ochsen zu erlegen. Nun griffen wir zu einer an- deren Waffe. Wir warfen ein Lasso nach ihnen, aber auch das mißlang infolge der buschigen Haare an ihrem Kopf und der Wölbung ihrer Höcker auf ihrem Nacken. Dann versuchten wir, ihre Füße in Schlingen zu fangen. Auch das schlug fehl. Als nächstes versuchten wir, sie bei den Hörnern zu fangen. In der Mitte der Leine knüpften wir eine große, gleitende Schlinge, und die Es- kimos stellten sich zu beiden Seiten des Tieres bereit. Sie warfen die Leine mit der Schlinge vor dem Tier auf den Boden, wäh- rend ich es von vorn zum Angriff reizte. Als der Bulle den Kopf hob. wurde die Schlinge hochgehoben, und er schob seine Hörner, eins nach dem andern, in die Schlinge hin- ein. Dann wurde die Leine schnell am Felsen festgebunden, und der Bulle zog die Schlinge bei seinen Anstrengungen, sich wieder zu befreien, immer fester zusammen. Sobald die Spannung der Leine nachließ, zogen wir sie straff und machten sie auf diese Weise immer kürzer, bis dem gefange- nen Tier kein Spielraum mehr blieb, sich vor- oder rückwärts zu bewegen. Nun hatten wir den Bullen so kurz festgebunden, daß wir ihn mit der Lanze aus Armeslänge er- reichen und lebenswichtige Organe treffen konnten. Er fiel bald, das erste Opfer unserer neuen Methode in der Jagd auf den Moschusochsen. Damit war unsere Kunst der Moschus ochsenjagd zur Vollkommenheit entwickelt. Im Laufe der nächsten Wochen erlegten wir so viele Tiere, daß wir ruhig und gelassen der langen Winternacht entgegensehen konn- ten. Aus den Knochen fertigten wir Har- punen, Pfeilspitzen, Messergriffe und Fuchs- fallen an und reparierten den Schlitten da- mit. Die Häute mit ihrem prachtvollen Fell wurden unser Bett und deckten unser Dach. Wir machten alle möglichen Kleidungsstücke daraus. Ohne jede Abwechslung war das Fleisch der Moschusochsen zehn Monate lang unser Hauptnahrungsmittel. Es war köstlich. Knochen und Fett zusammen benutzten wir im Freien als Brennstoff. Fett ist die Leckerei des Urmenschen. Unter diesen Um- ständen waren wir von dem Fett der Mo- schusochsen besonders entzückt, noch mehr von ihrem Mark, das wir mit der gleichen Begeisterung aus den Knochen sogen, wie Kinder Süßigkeiten naschen. Copyright 1953 Hoffmann und Cmpe Verlag/ INTER PRESS, Hamburg Keine Antwort aus der„Grünen Hölle“ Französischer Forscher Perrin im südamerikanischen Urwald verschollen Der französische Forscher Michel Perrin, der auf den Spuren Alexander von Hum- poldts das obere Amazonastal bereiste, ist nach neuesten Berichten aus Südamerika im Urwald verschollen. Es besteht wenig Hoff- nung auf seine Rückkehr. Perrin, ein 40 jähriger französischer Leh- rer, der bereits Abessinien und die Sahara durchforscht hat, war im März nach Süd- amerika aufgebrochen, um— wie er sagte — die These Humboldts zu beweisen, daß die Zivilisation der Welt früher einmal im Amazonastal konzentriert gewesen sei. Per- rin kam am 15. Juni in Lima, der Haupt- stadt Perus an und machte sich in Beglei- tung der peruanischen Studentin Theresa Wieder Urmenschen in Südafrika gefunden Kiefer sind denen des„Heidelberg-Menschen“ ähnlich Dr. Oakley, ein Kustos des Londoner Na- tur geschichtlichen Museums, ist soeben nach Kapstadt geflogen, um dort die merkwür- digen Ueberbleibsel eines menschenähnlichen Wesens zu untersuchen, die vor kurzem in Transvaal gefunden wurden. Gleichartige Uberreste wurden allerdings schon 1949 entdeckt; damals aber waren die Anthropologen àußerst skeptisch: sie glaub- ten nicht, daß es sich um die Ueberreste einer Rasse handelte, von deren Existenz man bisher nichts wußte. Sie nahmen viel- mehr an, es seien deformierte Knochen einer schon bekannten, jüngeren Urmenschen- art. Nun hat aber der Leiter der Paläontologi- schen Abteilung des Museums von Transvaal, Dr. Robinson, südwestlich von Johannesburg weitere Fossilienfunde gemacht: er fand einen sehr kräftigen Unterkiefer, einen Oberkiefer, in dem nur wenige Zähne Platz hatten, einen Unterarmknochen und einige lose Zähne. Die neugefundenen Kiefer sind denen des Feidelberg-Menschen ähnlich; die Mahlzähne sind kleiner als die der eigent- lichen Affenmenschen, und es fehlen ihnen gewisse tierische Eigenarten. Alle Anzeichen sprechen dafür, so schreibt die Londoner Wochenschrift„Nature“, daß es sich um ein Zwischenglied zwischen Affenmenschen und dem wirklichen Urmenschen handelt. Die neuaufgefundenen Knochen lagen in einer Kalkschicht des jüngeren Pliozän, müssen also ungefähr eine Million Jahre alt sein. Die neuentdeckte Menschenrasse, die etwa eine Viertel- oder eine halbe Million Jahre vor den in Java und bei Pecking aufgefun- denen Menschen gelebt hat, wurde von dem Gelehrten„Telanthropus Capensis“(Ur- mensch von Kap) getauft. Sie hat wahr- scheinlich gleichzeitig mit den ihrer Entste- hung nach viel älteren Affenmenschen exi- stiert. Die Urmenschen vom Kap hatten zwar offenbar keine Stein werkzeuge, so jagten aber in Horden, lebten in Höhlen, fingen Maulwürkfe, Hasen und junge Antilopen— Was alles auf einen ziemlichen hohen Grad von Intelligenz schließen läßt. Pr. Robinson, der Entdecker der Ueber- reste, behauptet, sein Fund beweise, daß der Ursprung des Menschen nicht allein in Asien zu suchen sei, wie bisher vielfach angenom- men wurde. Gutierrez auf die Reise in den Urwald. Die beiden wollten dem Lauf des Apurimac kolgend ins Quellgebiet des Amazonas vor- stoßen und sich dann mit einem Boot den riesigen Strom hinunter bis zu seiner Mün- dung an der südamerikanischen Ostküste treiben lassen. Sie kamen jedoch auf ihrer 7000 km langen Reise nicht weit. Schon auf dem Apurimac kenterte am 5. August ihr Boot, und die Studentin versank in den schäumenden Fluten des Stromes. Perrin kehrte nach Lima zurück, war aber fest davon überzeugt, daß die Studen- tin noch am Leben sei. So unternahm er Anfang September mit eingeborenen Trä- gern einen neuen Vorstoß, um Theresa Gu- tierrez aufzufinden. Die Eingeborenen aber hielten es in der Urwaldhölle nicht lange aus. Einer nach dem anderen verließ ihn, als Letzter ein Halbblut namens Alfonso Ribera, der jetzt nach Lima zurückkehrte und dort sagte:„Wenn er nicht umkehrt, wird er nicht lebend davonkommen. Ich jedenfalls sah nicht ein, warum ich mit ihm sterben sollte.“ Das amerikanische ethnologische Institut hat mehrere Funksprüche in den Urwald am oberen Amazonas gesandt, der von noch wilden Indianerstämmen bewohnt ist und in dessen mörderischen Klima Giftschlan- gen und gefährliche Insekten leben, Unter Hinweis darauf, daß bisher kein Weißer diesem Gebiet lebend entronnen ist, forder- ten sie Perrin auf, sein Unternehmen auf- zugeben und zurückzukehren. Aus der „Grünen Hölle“ aber kam keine Antwort. Etwa 4000 Jahre alte Rezeptsammlung Medizinisches Handbuch der Sumerer ohne Götter oder Geister Das älteste medizinische„Handbuch“, das etwa 4000 Jahre alt ist, konnte jetzt von zwei amerikanischen Wissenschaftlern in Phila- delphia übersetzt werden. Der Inhalt des „Buches“, das aus einer Tontafel besteht, die vor fünfzig Jahren bei Nippur im heutigen Irak ausgegraben wurde, stellt eine Rezept- sammlung für Salben, Pulver und Medi- kamente dar, die meistens mit— Bier ein- genommen wurden. Die Rezepttafel, die aus der Zeit der Sumerer stammt, führt als hauptsächliche Rohmaterialien für Medikamente Kochsalz, alkalische Salze und Salpeter an. Aus dem Tierreich werden Milch, Schlangenhaut und Schildpatt verwendet. In weit überwiegen dem Maße aber benutzten die sumerischen Aerzte pflanzliche Mittel wie Kassie, Myrte und Thymian sowie Produkte die sie aus der Weide, dem Birnbaum, der Fichte, dem Fei- genbaum und der Dattelpalme gewannen. Eines der Rezepte, die der Philologe Dr. Samuel Noah Kramer und der Chemiker Dr. Martin Levey entschlüsselten, lautet:„Birn- baumholz und die Blüte der ‚Mondpflanze zu einem Pulver zerstoßen und in Bier auf- lösen. Dann dem Kranken zu Trinken geben.“ Kramer berichtete, daß in dem Text „Götter oder Geister nirgendwo erwähnt werden“, Sämtliche Rezepte zeichneten sich durch das völlige Fehlen mystischer und irra- tionaler Elemente aus, die sehr viel später in der babylonischen Medizin eine überra- gende Rolle spielen. Bei der Uebersetzung des medizinischen„Handbuches“ erlebten die Wissenschaftler nur eine große Enttäuschung: aus dem Text der Rezepte geht nicht her- vor, für welche Krankheiten sie verordnet wurden. Blick ins Land Wieder Mord an der Autobahn Wunstorf(Niedersachsen). Auf einem Acker etwa 70 Meter südlich der Autobahn Hannover Bielefeld wurde am Dienstag in der Nähe von Holtensen bei Wunstorf un- ter Kartoffelkraut eine weibliche Leiche ge- kunden. Sie wies an der linken Bauchseite und oberhalb des linken Knies leichte Schnittwunden und Stiche im Unterleib auf. Am Halse wurden Würgemale festgestellt. Nach Ansicht der Mordkommission ist das Verbrechen bereits am 3. oder 4. Oktober verübt worden, wobei der Tod vermutlich durch Erwürgen eingetreten ist. Die Frau ist etwa 25 bis 30 Jahre alt, etwa 1,70 m groß und schlank, hat schmales Gesicht, dunkelbraunes Haar und blaue Augen. Be- kleidet war sie mit blauem Nicky, grünen Strümpfen mit gelben Karos und roten Streifen sowie rotbraunen FHalbschuhen. Eine Tatwaffe ist nicht gefunden worden. Holzhammer-Methode Bremen. In einer Tischlerei- Werkstatt in Bremen gerieten dieser Tage zwei Lehr- linge so in Streit, daß, nachdem Schränke umgekippt und Holzstücke durch die Luft geflogen waren, schließlich der eine Stift einen Holzhammer ergriff und mit voller Wucht auf seinen Kollegen einschlug. Mit einer schweren Gehirnerschütterung und anderen Kopfverletzungen blieb dieser Be- sinnungslos liegen. Den Sohn verhungern lassen Köln. Das Kölner Schwurgericht verur- teilte nach mehrtägiger Verhandlung den 49 jährigen Kaufmann Karl Vogel und seine 39 jährige Haushälterin Ilse Dreßner wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes an dem zehnjährigen Sohn Vogels zu je zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr- verlust. Die beiden waren beschuldigt, den Sohn durch Verweigerung von Nahrung und Beibringung von Schlaftabletten grausam ermordet zu haben. Der Junge war in völ⸗ lig verwahrlostem Zustand in ein Kranken- haus eingeliefert worden. wo er starb. Die Obduktion der Leiche ergab Schlafmittel rückstände. „Parlament der deutschen Fröhlichkeit“ Mainz. 420 Vereine mit 700 Delegierten und die Stadtoberhäupter von Köln, Düssel- dorf, Freiburg, München, Aachen, Amberg und Mainz haben bisher ihre Teilnahme an der Gründungs versammlung des„Bundes Deutscher Karneval“ zugesagt, die vom 23. bis 25. Oktober in Mainz stattfinden soll. Eine Kundgebung unter dem Motto:„Es tagt das Parlament der deutschen Fröhlich- keit“ soll die Tagung abschließen. Mit dem Degen gegen die Polizei Frankfurt. Das Frankfurter Amtsgericht verurteilte am Dienstag den 70jährigen Me- chaniker Franz Wolf aus Frankfurt wegen Widerstands und gefährlicher Körperver- letzung zu einem Monat Gefängnis mit Be- währungsfrist. Der alte Mann hatte sich ge- weigert, auf Grund eines gerichtlichen Räu- mungsurteils aus einer bisher widerrechtlich benutzten Ruine auszuziehen. Als die Polizei am 26. Mai die Wohnung zwangsweise räu- men wollte, hatte Wolf Türe und Fenster mit Brettern und Holzgestellen verbarrika- diert und schrie den Beamten zu:„Ich steche jeden zusamrnen, der meine Wohnung be- tritt.“ Als die Beamten die Türe aufdrück- ten, schlug Wolf blindlings mit einem lan- gen alten Polizeidegen durch den Türspalt und versetzte einem Polizeioberkommissar einen Stich in den Unterleib. Vor Gericht bedauerte der noch sehr rüstige Angeklagte die Verletzung des Polizeiofflziers. Man habe ihn damals ganz„rappelköppig“ gemacht. SsS-Schatz war erfunden München. Nach Berichten der Kriminal- Außenstelle Traunstein der Landpolizei hat der 27jährige Kraftfahrer Franz Flandrack aus Stuttgart gestanden, daß er den angeb- lich bei Kriegsende bei Berchtesgaden in 2300 m Höhe vergrabenen Goldschatz nie gesehen habe. Vor wenigen Monaten hatte Flandrack behauptet, der Schatz sei am „Hohen Brett“ von dem Ss-Sturmbannfüh- rer Feyerlein vergraben worden. Der Kraft- fahrer hatte verschiedene Dienststellen und Behörden um Geldzuwendungen für die He- bung des Schatzes ersucht. Er wurde des- halb in den letzten Wochen unter Beobach- tung gestellt und schließlich wegen Irrefüh- rung und Betrug angezeigt. S eee — Wollt ihr die Entspannung? Fort mit dem Kompromiß Wiederum ist in Rußland die herrschende Klasse in voller Gärung. Wiederum wird eine 88 Equipe abgesetzt, verhöhnt, zertre- Die westliche Welt nimmt diese Nachrich- ten mit Gleichgültigkeit entgegen. Das Trium- Virat wird des Verrats bezichtigt: wir hören es beim Frühstück, bevor wir zur Arbeit gehen, und sprechen kaum noch mit unseren Kollegen darüber. Anklagen, Geständnisse, Liquidierungen: man hat sich längst daran gewöhnt. Sowie wir aber die Geschehnisse in unsere Westliche Welt herüberdenken, so zeigen sich de Tatsachen alsbald in ihrer wahren, un- Verblümten Häßlichkeit. Stellen wir etwa uns vor: Man entdeckt, daß der erste Staatssekretär des Papstes ins- geheim dem Islam diene, und zwar seit Jah- ren. Ein anderes Beispiel: Premierminister De Gasperi, zum Kommunismus bekehrt, habe über die Finanzierung der italienischen Gewerkschaften durch Moskau mit dem Kreml verhandelt. Oder: Dr. Visser't Hooft, Generalsekretär des Gkumenischen Kirchen- rates sei insgeheim Jesuit. Solcherlei Nachrichten wären an sich weit weniger aufsehenerregend als der Fall Berija, und dennoch betrachten wir diesen als ziem- lich normal. Sind wir schon vom totalitären Terror— sei er rot, schwarz oder braun ge- kärbt— vergiftet? Haben wir schon zuviel davon gesehen? Es muß wohl so sein. Wär haben uns da- mit abgefunden, die bolschewistische Welt als einen Planeten abseits zu betrachten, auf dem eine Logik und eine Moral herrschen, die unserer Logik umd unserer Moral fremd sind. Nichts, was die UdssR anbelangt, kann 2% Von Henri Brugmanns umser Staunen wachrufen; denn zwei und zwei sind dort nicht mehr vier. Können zwei Arten Logik, zwei Arten Moral, die voneinander grundverschieden Sind, friedlich nebeneinander bestehen? Haben wir doch den Mut, es kräftig zu verneinen! der„Kampf um den Erdkreis“ ist entfesselt. Solange die totalitären Staaten das bleiben, Was sie sind, solange wir uns zu verteidigen bereit sind, solange ist die Kamkffront überall gezogen. Dies ist nicht nur eine Mei- nung und noch weniger ein Wunsch, sondern einfach eine Tatsache. Islam und Christentum brauchten fast ein Jahrtausend, um ihre gegenseitige Exi- Stenz ertragen zu lernen, und es handelt sich hierbei um zwei monotheistische Religionen, die einander um vieles näher standen als in unseren Tagen der Bolschewismus und die freiheitlichen Regierungsformen. Der Kon- klikt ist allumfassend. Er ist wirklich da. Wir sind nicht die ersten, die dies er- kennen, Die Kommunisten haben es lange vor uns wiederholt. In ihren doktrinären Schriften haben sie zu allen Zeiten versichert, daß sie auf die Zerstörung unserer Ordnung aus sind. In ihrer Alltagstaktik folgen— dies steht außer Zweifel— Zeiten der Verständ- nisbereitschaft auf Zeiten der Gewalttätig- keit. Aber die allgemeine Linie bleibt klar. Der Grundsatz der Dialektik— die funda- mentale Denkweise der Kommunisten— läßt jeden Gedanken em eine echte Wiederver- ständigung an eine ehrliche Annäherung, iusorisch werden. Man wird uns entgegenhalten, daß Dok- trine und politische Gegebenheiten zwei ver- schiedene Dinge sind. Für die Ideologien der Überalen Welt, in der ein Opportunist seine Ueberzeugung nach Bedarf wechseln konnte (Gun jacobin ministre n'ëtait pas un ministre jacobin“) gilt diese Uberlegung. Sie gilt aber nicht für die totalitären Staaten unserer Zeit, denen gegoenüber manche Vorwürfe gerecht- fertigt sind, außer einem: ihr Programm nicht Wort für Wort zu vollstrecken.„Vollstrek- ken“: das Wort fällt wie gerufen. Wer zählt die Juden, die gestorben sind, weil sie Hitlers„Mein Kampf“ nicht wört⸗ lich genommen haben? Wie viele ‚Ueberpar- teiliche“ geben sich dem„wishful thinking“ hin, weil sie die kommunistischen Programm- schriften nicht studiert haben! Sehen wir der Wirklichkeit ins Auge, um endlich die Furcht loszuwerden.„Wenn der Friede unmöglich ist, ist der Krieg unwahrscheinlich“. In dieser Formel Raymond Arons ist die Lage, in der wir uns befinden, aufs Treffendste zusam- mengefaßt. Heißt dies nun, daß alles auf die mili- tärische Verteidigung gesetzt werden muß? nein, sicher nicht! Die Hauptfront des Fein- des ist politisch, nicht militärisch. Moskau Wünscht den bewaffneten Konflikt genau so wenig wie wir. Für die Sowjets gilt das Clausewitz Wort in umgekehrter Folge: die Politik ist eine Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. 5 Und in diesem Sinne, auf diesem Boden müssen wir fest bleiben; hier findet sich der geeignete Punkt für den Angriff. Jede Schwäche, deren sich der Westen schuldig macht, bedeutet für Moskau eine Einladung zum Abenteuer. Jede Spaltung im kommu- nistischen Gefüge hingegen verenlaßt den Kreml zur Vorsicht. Der 17. Juni 1953, der das Kräfteverhältnis in der Welt umgestürzt hat, ist außerdem und eben deshalb ein Siegestag für die Sache des Friedens. Welches ist also unsere Aufgabe? Den Westen zu verstärken! Dies schwächt die Kommunisten hüben und drüben. Zeigen wir ihnen, daß die Demokratie militant und kon- struktiv ist. Beweisen wir ihnen durch Taten, daß wir die Forderung des Tages verstan- den haben. Für Europa bedeutet dies: Kon- tinentalen Bundesgenossenchaft. Eine Welt wird weiterleben und neu auf- leben: die unsere. Eine Welt wird in sich zusammenfallen: die ihrige. Beschleunigen Wir den Prozeß. Die Aussichten sind günstig. Aus„Europa-Union“(Nr. 15/16), dem offi- ziellen Organ der Deutschen Europa-Union. Europäische Verkehrskonferenz An internationalen Verkehrskonferenzen ist unsere Zeit nicht arm. Wo aber sind die richtungsweisenden Ergebnisse, fragt man. OEEC- Sachverständige geben die rechte Ant- wort: Koordinierter Europa-Verkehr setzt politisches Einverständnis der Regierungen voraus.— Das braucht seine Zeit. Das für Mitte Oktober nach Brüssel anbe- raumte Treffen der OEEC- Verkehrsminister soll letzte politische Entscheidungen bringen. Als Fortsetzung der Konferenzen von Paris im Januar und von März bis Juni wird sie an Hand der Sachverständigenunterlagen einheitliche Richtlinien schaffen. Für die europäische Verkehrsgemeinschaft sollen be- reits bestehende private und zwischenstaat- liche Einrichtungen die Grundlage bilden und einen kostspieligen Verwaltungsapparat ver- meiden helfen. Noch sind die Vollmachten der neuen Ver- kehrsorgane nicht abgesteckt, insbesondere die des ständigen Sekretariats. Die Schuman- planländer legen Wert auf eine solche Exe- kutive, Großbritannien und die skandinavi- schen Länder nicht. Ist Ungeduld am Platze? Man denke an die Vielfalt der Verkehrsprobleme im eige- nen Lande; überstaatlicher Ordnung stehen weit umfangreichere entgegen. Europa im Kommen Jugend fordert Den Abschluß des Kongresses der Euro- päischen Bewegung in Den Haag vom 8. bis 10. Oktober bildet eine europäische Groß- kundgebung der Jugend mit etwa 4500 Teil- nehmern. Am Morgen des 10. Oktober werden sich die einzelnen Jugend- Delegationen in Den Haag zu den Botschaften ihrer Länder begeben, um die Ratifizierung einer euro- päischen Verfassung zu fordern. Vergangenheit überwinden Auf ihrer Jahresmitgliederversammlung am 24. September in Düsseldorf verwies die Deutsch-Englische Gesellschaft erneut auf ihre Ziele. Sie will Angehörige beider Länder zusammenführen, damit sie durch gegen- seitigen Erfahrungs- und Meinungsaustausch voneinander lernen. Unkenntnis der Tradi- tionen, der inneren Struktur, der Verhält- nisse und psychologischen Vorgänge im an- deren Land, so heißt es im neuen Tätigkeits- bericht, seien in der Vergangenheit häufig Ursache politischer Fehlurteile und verhäng- misvoller Entschlüsse gewesen. Politische Philosophie Ein jetzt in Paris gegründetes Internatio- nales Institut für Politische Philosophie wird sich der Pflege der politischen Philosophie, der öffentlichen Rechts- und Verfassungs- kunde sowie der Soziologie und Geschichte widmen. Präsident ist der Dekan der Philosophischen Fakultät der Pariser Sor- bonne, Dary, zu Vizepräsidenten wurden ge- wählt der belgische Außenminister van Zee land, der Spanier Salvador de Madariaga, der Italiener Sturzo und der deutsche Pro- fessor Friedrich. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 8. Oktober 1953/ Nr. 2 Die Verwallung hilf. Die Stadtverwaltung und die Bür- gerschaft sind mehr als jemals davon erfüllt, den jetzt Heimkehrenden alle erdenkliche Hilfe angedeihen zu las- sen. Diese Männer und Frauen sollen kühlen, welche Freude und Befriedi- gung wir empfinden, daß wir unsere Mitbürger endlich aus ihrer entsetz- lichen Lage befreit wissen. Es hat sich vielleicht mancher gewundert, daß keine großen Empfänge aufgezogen worden sind, sondern die Frauen und Männer, die bis jetzt zurückgekehrt Sind, in aller Stille empfangen wurden. Diese Menschen haben Furchtbares durchgemacht und stehen jetzt in mrer alten Heimat, nach teilweise zehnjähriger Abwesenheit vor einer so neuen Situation, daß sie sich zuerst einmal zurechtfinden und an das Zu- sammenleben mit ihrer eigenen Fa- milie erst wieder gewöhnen müssen. Alle, die zur Stadtverwaltung kamen, um über die Art der Hilfe seitens der Stadt zu sprechen, bezeugten, daß diese Zurückhaltung dankbar empfunden wurde. Die Heimkehrer sind zur Zeit garnicht empfänglich für viel Aeußer- lichkeiten. Es sind einige, als sie emp- fangen werden sollten, möglichst rasch weggegangen, um zu den Ihrigen zu gelangen. Manche haben es sogar als eine Belästigung empfunden, von allen Seiten ausgefragt zu werden. Alles dies beweist, daß wir mit größtem Takt- gefühl diesen so schwer heimgesuchten Menschen entgegentreten müssen. Materiell wird indes großzügig ge- holfen. Alle Heimkehrer erhalten un- terschiedslos einschließlich der gesetz- lichen Heimkehrerbeihilfe sowie 100 DM von der Bundesregierung und 100 DM von der Stadt insgesamt 700 DM. Ein- gekleidet wurden sie bereits auf dem Transport. Abgesehen davon steht die Verwal- tung den Heimkehrern, soweit es ge- wünscht wird, mit Rat und Tat zur Seite. Vor allem liegt es ihr am Her- zen, daß sie eine angemessene Woh- nung erhalten soweit die Wohnungs- verhältnisse ihrer Angehörigen unzu- friedenstellend sind. Zu gegebener Zeit wird auch ein Arbeitsplatz für sie be- reitgehalten werden. In anderen Fra- gen werden alle städtischen Aemter unter Ausschaltung aller bürokratischen Hemmungen den FHeimkehrern die Wege ebnen. unseren lſeimbehtern Sobald die Heimkehrer sich etwas zurecht gefunden haben., wird ihnen die Stadt einen kleinen Nachmittags- empfang bereiten, bei der sie sich zwanglos mit Stadträten und den be- teiligten Stellen der Stadtverwaltung aussprechen können. Von allem, was die Heimkehrer bis- her erzählt haben, war ihre Dankbar keit über das Gedenken der Heimat und gerade auch der Stadtverwaltung, die durch Uebersendung von Lebensmittel- paketen stets großzügig geholfen hat, tief beeindruckend. Immer wieder be- haupten die Heimkehrer, daß ihnen da- durch Leben und Gesundheit gerettet worden ist. Vor allem aber schildern sie die tiefen Eindrücke, die das Ge- denken der Heimat auf die Russen ge- macht habe. Offenbar ist dadurch die Lage der Kriegsgefangenen erleichtert worden, daß die Heimat in so sicht- barer Weise sich restlos hinter sie ge- stellt hat. Ferner ist außerordentlich wertvoll, daß durch die Heimkehrer ein engerer Kontakt mit anderen Mannheimer Kriegsgefangenen gewonnen wurde, die noch zurückgehalten werden. Auch die Stadtverwaltung wird sich dieser noch nicht Heimgekehrten in Zukunft in ver- stärktem Maße annehmen. e Im vergangenen Monat sind folgende Heimkehrer eingetroffen: Bayer, Theodor, Ludwig-Frank- Straße 42; Brenneisen, Erwin, Pfalz- platz 26; Eschelbach, Oswald. August Bebel-Straße 1; Frömel, Franz; Geckler, Fritz, U 2, 2; Geiger, Peter. Friedrich- Ebert-Straße 34; Köhler. Heinrich, Lenaustraße 65; Kütterer. Heinz, Fried- rich-Ebert- Wohnheim; Lange, Werner, Blumenau, Mansfelder Weg 9; Maier, Kurt, Sandhofen, Scharhoferstraße 9; Moninger, Hermann; Dr. Müller; Karl, Otto, Medicusstraße 5; Petri. Rudolf, Waldhof, Glasstraße 3; Plettner, Lud- wig, Neckarau, Friedhofstraße 30; Sacherer, Claus, Friedrichsfeld. Schlett- stadterstraße 16; Strewinsky, Gertrud, Werderstraße 52; Zimmermann, Fried- rich, Käfertal, Reiherstraße 17a. Die Heimkehrer, die bisher noch nicht im Sozialreferat. Rathaus E 5, Zimmer 201, vorgesprochen haben, wer- den gebeten, dies nachzuholen. Ein guter Fang: eee Serieneinbrecher machte Munnheim und Zuden-Buden usch Erst Ausbruch aus dem Zuchthaus und dann Schmuck für 20 000 DM gestohlen Mit dem 22;jährigen E. B. aus Viernheim, der in der Nacht zum 14. Sep- tember 1953 in einem Mannheimer Hotel einzubrechen versuchte, vom Portier überrascht wurde, dann eine Funkstreife der uniformierten Polizei mit vorgehaltener 7,65 mm Walther-Pistole entwaffnete und anschließend nach einer Verfolgungsjagd durch die Oststadt der M in die Hände fiel, hat die Mannheimer Kripo einen guten Fang gemacht: B. ist ihr kein Unbekannter mehr und hat seit seiner letzten Gefängnisstrafe, die ihn 1949 wegen mehr als 40 Einbrüchen zu zweieinhalb Jahren Gefängnis ver- donnerte, manches Ding gedreht. Mit seinem Ausbruch aus dem Zuchthaus Lüttringshausen bei Remscheid, wo er weitere 16 Monate wegen Diebstahls abzusitzen hatte, am 9. August 1953 fing es an. Die zweieinhalb Jahre Gefängnis hatte er wegen saftiger Einbrüche in Mannheim und Umgebung und vor allem in Südbaden bekommen. Als man ihn am 14. September 1953 verhaftete, erinnerte man sich an seine krüheren„Arbeiten“ in Baden-Baden, zu- mal dort noch einige Hoteleinbrüche vom August 1953„offenstanden“. Fernschreiben und Lichtbilder identiflzierten ihn ein- Wandfrei als den Täter verschiedener in Baden-Baden begangener räuberischer Er- pressungen, und es gelang zwei Beamten der Mannheimer Kriminalpolizei. die nach zehn Tagen angestrengter Ermittlungsarbeit am Dienstag von Baden-Baden zurückkehrten, diese vier Fälle in der südbadischen Metro- pole restlos zu klären. Seinen ersten Einbruchsversuch beging der nun Festgenommene in der Nacht zum 28. August 1953 gegen 1.10 Uhr im Hotel Mannheim im Spiegel des Tages Nest„wilder“ Dirnen wurde ausgehoben Zwei„wilde“ 28- und 29 jährige Dirnen wurden in der Neckarstadt festgenommen. Obwohl in dem Haus, in dem sie ihre Zim- mer hatten, viele Jugendliche und Kinder wohnen, hatten sie keine Bedenken, sich auf Tag- und Nachtbetrieb einzustellen. Während die eine gestand, verlegt sich die andere vor- läufig aufs Leugnen. Zwei Messe-Unfälle Absicht und Zufall In einem Unternehmen auf der Messe fuhren zwei amerikanische Soldaten aus Mut- willen einen 20jährigen Schaustellergehilfen an urid verletzten ihn. so daß er mit einer Fuß verletzung ins Krankenhaus gebracht werden mußte.— Ein 17jähriger Lehrling wurde von einer schwingenden Schiffschau- kel am Kopf getroffen und verletzt. Mit Schreckschüssen a us dem Schlaf geweckt Drei junge Leute gaben vor K 1 mitten in der Nacht fünf Schüsse aus einer Schreck- schußpistole ab und weckten die Anwohner aus dem Schlaf. Da sie auch sonst recht laut Waren, mußten sie von einer Polizeistreife abgeführt werden. Umsonst gefahren Ein 18jähriges Mädchen, das erst im vor- igen Monat wegen Diebstahls„saß“, fragte Wichtigster Mann des Monuis: der Olensetzer Blitzinterview mit einem Nutznießer der Kälte e 98 dliese Jahreszeit ist der Ofensetzer der meistbeschäftigte Handwerker. Vom frühen Morgen bis in die Nacht ist er bei der Arbeit, oft stehen 15 Kunden auf dem Vormerkkalender, und wenn uns nicht kurz zuvor sein enger Kollege, der Kaminfeger, begegnet wäre, hätten wir ihn wahrschein- lich gar nicht zu Gesicht bekommen. So zwi- schen Tür und Angel hat uns der Hafner sein Leid geklagt über die säumigen Ofen- besitzer, die erst durch den kalten Oktober- wind daran erinnert werden, daß mit dem guten Wärmespender doch irgend etwas nicht in Ordnung war Dieses„irgend etwas“ entpuppt sich dann meist als kleiner Schaden am Rohr, am Rost, an der Feuerung, der schon im Frühjahr oder Sommer, in der stillen Zeit des Ofen- Wohin gehen wir? Donnerstag, 8. Oktober: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Ein Maskenball“; Haus Friedrichsplatz 19.30 bis 21.45 Uhr:„Bluthoch- zeit“; Amerikahaus 18 Uhr: Filmprogramm für Erwachsene, 3 Filme:„Gefährliche Jrenzen“, „Bin ich der Hüter meines Bruders“;„Ohne Furcht“, Jugendfilme: 14 und 15 Uhr:„Aus aller Welt“ 3 Filme von Bäumen. Freitag, 9. Oktober: Nationaltheater 19.30 bis 22 Uhr:„Zar und Zimmermann“; Haus Friedrichsplatz 19.30 bis 21.45 Uhr:„Bluthoch- zeit“; Amerikahaus 20 Uhr:„John Steinbeck“, der Dichter der vergessenen Menschen, Spre- cher: Dr. Karlheinz Deschner, Tretzendorf; Centre d' Etudes Frangaise de Mannheim, 20 bis 21 Uhr:„Les grands courants de pensée contemporains(mit Diskussion). Wie wird das Wetter? 3 7 5— Ruhiges Herbstwetter Vorhersage bis Freitag früh: Nach Frühnebel in den Niederun- gen zeitweilig aufheiternd. Im Wesentlichen trocken. Höchst- temperaturen gegen 15 Grad. Nachts teilweise etwas aufkla- rend. In den Niederungen bald einsetzende Nebelbildung. Abkühlung bis unter 5 Grad, stellenweise leichter Bodenfrost. Leichte Winde aus Nord bis Nordwest. Uebersicht: Das Hoch über den britischen Inseln läßt uns weiterhin kühle polare Luft zufließen. Wetter warte Mannheim Pegelstand des Rheins am 7. Oktober: Maxau 3,69(—3), Mannheim 2,03(3), Worms 1,32()), Caub 1,29(—3). Pegelstand des Neckars am 7. Oktober: Plo- chingen 1,08(1), Gundelsheim 1,60(, Mann- heim 2, 08(2). setzers hätte repariert werden können. Jetzt drängt sich die Arbeit. Neue Oefen müssen gesetzt, Rohre erneuert, lose Steine in der Ausmauerung festgemacht werden, und bald geht es auch mit der Reinigung der Herde und der Brermöfen für die Zen- tralheizung los. A propos Reinigung: Zweimal im Jahr Sollte ein guter Ofen, der durchschnittliches Heizmaterial verbrennt, mindestens durch- geputzt werden. Dag die Oberfläche der Rohre und Heizplatten regelmäßige Pflege nötig haben, versteht sich von selbst. Viele Reparaturkosten könnten dadurch gespart werden. Auch mit der Einstellung der Oefen sollte man sich vertraut machen: Beim An- heizen alle Klappen auf, später teilweise ab- stellen, riet der Ofensetzer. Gegen Rauch und Ruß, die unangenehmen Begleiterschei- nungen des Heizens kann man sich schützen. Meist liegt die Schuld bei zu niederen Ka- minen, wenn der Rauch nicht abzieht. Dann verständigt der Kaminfeger den Hafner, und dem Uebel wird abgeholfen. Oft ist auch das Ofenrohr undicht und wird mit Papier und Lumpen zugestopft. Diese Selbsthilfe ist nicht nur nutzlos, sondern auch feuergefährlich und— verboten. Ruß entsteht besonders beim Verbrennen von Papier und ungeeig- netem Heizmaterial. Neuheiten auf dem Otenmarkt 212 E kaum., Die sparsamen Dauerbrenner setzen sich immer mehr durch, und langsam wer- den auch die gemütlichen Kachelöfen wieder modern. Daß in Privatwohnungen die Zen- tralheizung die Oefen verdrängen wird, glauben die Ofensetzer nicht.„Ein Ofen ist Halt billig, sparsam und angenehm, und da- bei bleibt man gern“. Die Hafnerei— diese Bezeichnung stammt noch aus der Zeit, als die Ofensetzer die Kacheln und Feuerungs- steine selbst brannten— scheint ein aus- sterbendes Handwerk zu sein. In Mannheim gibt es kaum einen Ofensetzerlehrling, fast alle hiesigen Meister haben das Geschäft ihres Vaters übernommen.„Ofenschwarz“ sieht es hier mit dem Handwerksnachwuchs aus, und trotzdem ist dieser Beruf aussüchts- reich. ila Amerikaner zielten auf Fensterscheiben Sechs amerikanische Soldaten zerschmet- terten in K 2 ein Glastransparent und mach- ten sich im Schutz der Dunkelheit davon. In Seckenheim warfen zwei betrunkene Sol- daten die Fensterscheibe einer Wirtschaft ein und verschwanden. Vor der Kaserne konriten sie gestellt und zur Zahlung des Schadens angehalten werden. einen Taxifahrer in Neckarsteinach, ob eine bestimmte Geldsumme für eine Fahrt nach Mannheim ausreiche. Sie hatte keinen Pfen- nig, erreichte aber durch die geschickte Fragestellung, daß sie mitgenommen wurde. Der Fahrer wurde um 76 Mark geschädigt. Die Betrügerin wurde wieder in das Gefäng- nis eingeliefert. Zu dreien kam der vierte Noch ein Bundessieger Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse der Bundessieger-Ausstellung haben wir den vierten Mannheimer Hund, der Bundessieger und CACIB-Anwärter wurde, vergessen: Er heißt„Dandy von der Stefanienau“ und ge- hört Alois Jakobi, Mannheim-Wallstadt. In neuen Räumen: Tan zZ SsChule C. und E. Koch Im Neubau E 2, 4-5, der von den Architek- ten F. und H. Mündel erstellt wurde, hat die Tanzschule C. und E. Koch(xrüher Neuost- heim) in günstiger Zentrallage und neuen, geschmackvoll eingerichteten Räumen seit Anfang Oktober ihren Unterricht wieder aufgenommen. Ein durch Säulen aufgelocker- ter Saal mit moderner Beleuchtungsanlage, Schaumgummi-Sitzgelegenheiten und einem nicht auf Zement gelegten, erstklassigen Eichenholzparkett vereinigt das für den Tanz- unterricht Zweckgebundene mit stilvoller Behaglichkeit, die durch die als Notsitze„ge- tarnten“ Heizungsverkleidungen noch ver- stärkt wird. Vornehme Tapeten, verbunden mit einer jeglicher Ueberladung feindlichen Raumgestaltung vervollständigen die Ein- richtung, die durch eine fast gemütlich zu N Schülergarderobe ergänzt wurde. Messetag ohne Gelltl kür Waisenkinder Der Mannheimer Schaustellerverein lud gestern nachmittag die Waisen- und Schif- ferkinder zu einem großen Kinderfest auf der Oktobermesse ein. Alle Unternehmen — Reitschulen, Schauen, Süßwarenstände waren daran beteiligt, den Kindern einen „Meßtag ohne Geld“ zu bieten. Der Höhepunkt des Festes war die Ver- teilung der Preise für das Ballonwettflie- gen, das der Schaustellerverein bei seinem 50. Jubiläum Ende Juni für die Kinder auf- gezogen hatte. Der ersten Preis— 25 Mark — gewan die kleine Rosemarie Grünzinger, deren Ballon bis nach Breda(Holland) ge- trieben worden war. Schon einen Tag nach dem Mannheimer Kinderfest hatten die Holländer den Ballon gefunden und Rose- marie einen Brief geschrieben, der viel- leicht der Anfang einer internationalen Kinder freundschaft sein wird. Nahe an der holländischen Grenze war auch der Ballon der zweiten Preisträgerin gelandet, die einen meterlangen Teddybär bekam. Arm- banduhren waren die Preise für den dritten, vierten und fünften„Platz“. * Etwa 500 Waisenkinder waren gestern nachmittag auch zur Besichtigung der Modell- eisenbahn im Hauptbahnhof eingeladen. 1¹⁴ Ehrenbürger Professor Dr. Sigmund Schott wird 85 Jahre alt Sigmund Schott wird am 10. Oktober 85 Jahre alt. Erinnert man sich seiner noch gut:— Ehrenbürger der Stadt Mannheim neben Wilhelm Furtwängler, dem Dirigen- ten und Friedrich Walter, dem Geschichts- schreiber und Sachwalter der stadtgeschicht- lichen Sammlungen. Professor Dr. Schott hat, 1897 von Ober bürgermeister Otto Beck berufen, das Statistische Amt der Stadt Mannheim aufgebaut und später die Wirt- schaftshochschule aus der Taufe gehoben, Bücher, Denkschriften und Berichte über Ergebnisse größeren Untersuchungen ver- faßt, die sich fast alle in irgendeiner Form mit Mannheim beschäftigen. Vielleicht besagt es aber heute mehr, Wenn Oberverwaltungsrat Sigmund Schott als der wissenschaftlich durch und durch gebildete„Wirtschaftliche Beirat der Stadt“ (1901 bis 1933) angesprochen wird, der das Stadtleben in allen seinen Verzweigungen vor den Röntgenschirm der Statistik und Gesellschaftslehre gebracht hat, so daß seine Regelmäßigkeiten und Unregelmäßigkeiten für Stadtrat und Verwaltung sichtbar wur- den. Alle Methoden hat er glänzend gemei- stert, die seinem Studienobjekt Mannheim Erkenntnisse für die Lebensgestaltung ab- gewannen. Ungewöhnliche Sprachkraft und überlegene Darstellungskunst hoben sein international anerkanntes wissenschaftliches Können in höhere Bereiche. Leider sind die schönsten seiner Arbeiten heute nur in Sammelwerken, Bibliotheken und Archiven zu kinden— oder durch die Zerstörung ihrer Gegenstände. gegenstandslos ge- worden, aber in die Geschichte eingegangen. Infolgedessen ist es nicht ganz leicht, jüngeren Lesern einen Eindruck von den überragenden Fähigkeiten Sigmund Schotts zu vermitteln. Mit seinen Untersuchungen, Denkschriften und Vorträgen gehört er zu den Urhebern eines modernen Stadtbewußt- seins. Er hat gültige Begriffe erarbeitet und geprägt, die berühmte„Agglomeration“ ist nur ein kleines Beispiel, von denen heute noch jeder, der in Mannheim über die Stadt spricht, bewußt oder unbewußt Gebrauch gedenken. macht. Er versteht sieben Sprachen und geht mit mathematischen Problemen um wie ein geborener Mathematiker, sprachlichen und musikalischen Feinheiten steht er mit höchster Aufgeschlossenheit gegenüber, und Verständnis für geschäftliche Veberlegun- gen ist mm keineswegs fremd. Persönlich- keiten mit solcher Energie haben zu allen Zeiten Seltenheitswert gehabt. Es existiert von ihm ein Tagebuch. In winzigkleinen brunnenklaren Schriftzügen hält es den Niederschlag einer imposanten Lebensarbeit fest und ist zugleich Spiegel Mannheimer Lebens. Hoffentlich kann es einmal als „document humain“ in einem Mannheimer Jahrbuch zugänglich gemacht werden. Oberverwaltungsrat Professor Dr. Sieg- mund Schott, ein mit Ehrungen reich be- dachter Fachmann, verbringt seinen Le- bensabend in erstaunlicher Rüstigkeit und Geistesfrische in Heidelberg. Der 85. Ge- burtstag ist Anlaß, des um Mannheim hoch verdienten Ehrenbürgers in Ehrfurcht zu f. W. k. „Europa“. Er orientierte sich nach de Schuhen, die vor dem Baden- Badeng Hotelzimmer standen, klopfte als Depeschen boy an und drang mit vorgehalteng Schreckschußgpistole ein. Nur weil die Fra auf den Flur entkommen konnte und lau um Hilfe rief, brach der bewaffnete En. brecher sein Unternehmen ab. ließ bei Rückzug einen mit einer Eisenstange be Waffneten Parkwächter und einen Polizista die Hände hoch nehmen und verschwand, 40 Minuten später versuchte er, 3 einem Parkplatz ein anderes Ehepaar 2 erpressen, erhielt aber nur eine leere Brief tasche, weil die Gattin des betuchten G! schäftsmannes dessen Geld in ihrem Pe cape aufbewahrt hatte. Am nächsten Abend., dem 28. August, n 23 Uhr, hatte B. endlich„Glück“: Er über flel die Kinokasse des„Metropoltheaters“ 0 Baden-Baden und erbeutete 190 DM, nach. dem er zwei Angestellte mit der Pistih eingeschüchtert hatte. Und noch mehr„Glück“ hatte er in de Nacht zum 22. August in einem Fischzug, an dessen Aufklärung die Polizei in Bader Baden bisher noch nichts wußte: Er stieg von der Rückseite des Hotels„Badische Hof“ in ein Parterrezimmer ein. dessen 1 wohner, ein amerikanisches Ehepaar, de in Mannheim geboren ist und auf eine Deutschlandreise war, von allem nicht merkten und nahm 115 DM in bar. Schmud und Bargeld im Gesamtwert von 20 000 D. und 15 000 französische Franken mit. D Handtasche, in die er seine Beute verstad Hatte, warf er unterwegs weg. Die Mannheimer Kriminalpolizei arbeite zur Zeit noch an Fällen in Mannheim und außerhalb, für die B. wahrscheinlich ab Täter in Frage kommt. Geklärt ist bereig ein weiterer bewaffneter Uberfall am 2. Sep- tember 1953 in der Friedrich-Ebert-Allee h Heidelberg, wo er einem Mann aus Kaisers. lautern eine— allerdings wieder leere Brieftasche abnahm. B.„arbeitete“ „beklagte“ sich bei seinen verschiedenen Vernehmungen immer wieder über die man. gelnde Qualität seiner Opfer.„Die Kerle werden immer schlechter!“ Was ihm nicht 100prozentig bewiesen werden kann, gibt e: nicht zu. Von einem der in Baden-Baden Geschädigten wurde er durch eine Zeitungs. Aufnahme des Rennfahrers Caracciola iden- tiflziert, mit dem der schlanke, 1.68 m groe „Spezialist“ Aehnlichkeit hat. Die Aburteilung seiner Straftaten Wird in Mannheim erfolgen. ex Kleine Chronik Der tägliche Unfall. Ein Radfahrer, det ee aus der Zeppelinstraße in die Waldhofstrae und nicht auf die Vorfahrt eis Persohenwagens auf der WaldRofstraßze e- einbog tete, wurde von dem Pkw. angefahren uf ernstlich verletzt. Der Radfahrer ist nad Auskunft des Städtischen Krankenhauses Leberisgefahr. Beim Einbauen eines Fahrstuhles i einem Warenhaus-Neubau stürzte ein 33jab⸗ riger Arbeiter etwa sechs Meter tief in del Fahrstuhlschacht und mußte mit einem Bek. * ins Krankenhaus eingeliefert wer en. Diebe gefunden. Zwei Männer und zwel Frauen wurden in einem Lokal in der Schwetzinger Vorstadt festgenommen, die von der Kriminalpolizei in Kaiserslautern wegen zahlreicher Diebstähle gesucht werden T. V.„Die Naturfreunde“ Am 9. Oktober, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Farblichtbil- dervortrag über„Urlaubstage in den Lechtalet immer ohne Maske und tatsächlich eine verblüffende Alpen“.— Am 11. Oktober Wanderung Helm. bach, Lambrechter Naturfreundehaus— Forst. haus Heldenstein— Schänzel Edenkobenet Naturfreundehaus. Treffpunkt: 6.30 Uhr Bahn- hof Ludwigshafen. Schallplatten-Konzert in der S Musikbücherei am 9. Oktober, 20 Uhr, mit Wer ken von Mozart und Haydn. VdK Schwetzingerstadt. Am 9. Oktobet, 20 Uhr, Versammlung im„Goldenen Hecht,, Schwetzinger Straße 149. Ofkentliche Sprechstunden der SpD an 9. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im Volkshaus Neckarau mit Md Walter Krause, Karl Breiling und Rudi Tron von der Arbeiter- Wohlfahrt; am 10. Oktober von 15 bis 18 Uhr im Sekretariat der SPD, K I, 13 mit Dr. Wal.“ ter Hertz und Stadtrat WIIII Kirsch. Volkshochschule. Am 9. Oktober, 20 Uhr, in der Volksbücherei Herschelbad das erste det drei Gespräche zwischen Dr. med. Wilhelm Kütemeyer(Heidelberg) und Dr. Paul Helvis (Mannheim) über Krankheitsformen der Ge. meinschaft. Radsportverein 1897 Waldhof. Am 10. Okto- ber, 19 Uhr, Vereinsmeisterschaftsfeier im Ver- einslokal„Zum Weinberg“. Sportgemeinschaft Mannheim. Am 10. Okto- ber, 19.30 Uhr, Versammlung im Vereinshau Sellweiden. ö Deutsche Angestelltengewerkschaft. Am I. Oktober im Lokal„Neuer Neckarpark“, Wald- hofstraße 70, für die Gruppe Werkimeister Vortrag von H. Kalinke mit Tonfilmvorführun- gen. Kraftfahrerverein Mannheim. Am 10. Okto- ber, 20 Uhr, im„Zähringer Löwen“ 46. Grün- dungsfest mit humoristischen Einlagen und Tanz. Wir gratulieren! Ihren 74. Geburtstag feiert Anna Enzinger, Mhm.-Feudenheim, Schiller“ straße 24. ann,? D e 9 Hinmoals haben virales eder cauber aun — 5 0 N n 5 5 0 1 2 Stadtraf Nach wurde Scheune wind b Bevor Unter- Jandhilf in Akti — Vore Pfor rung d. vor Ku. Hektri! Pforzhe die Bet gestellt Wird e Festigu verwen Arbe Stutt Württe 2635 4 57669. mit ge Vorjah sten ne gleich Rastatt burg a in den und Se P Eßlir Eglinge tion de protest ngen sie bi wohnte bürger stimmi lung b Ikanis Verbin sen, si oradnur bach e Kinde: des 6¹ exkran Mädch gleiche Kinde in die Anstec Rot ein 50 dorf durch war d in kü Laßt. 5 dem merket tiefer ebenf. Mann bringe Um Grune unter ihren tion s sich e Panzè kante! den i 5 eee 0 1 des adeng schen. Utene Fra d Lau Eig. bein e be lzistet and. r, A Ar Brief, n Ge. Pelz st, un über rs nach. Pistch in de 8, Voh Jaden. Stieg lische en Be. r, da eine: nicht hmud 00 Dx Di Stau rbeite n und n a5 bereitz 2. Sep Ulee in aiserz. ere e Und denen man. Kerle nicht Zibt er Baden tungs. ideen. grohe lende Wird ex T, 11 Straße eines echt 1 A Nach Ses in es in 33jäb⸗ in den 1 Bek⸗ Wer 1 Wei n der , die autem erden. Ktober, qchtbpil⸗ chtaler Helm · Forst. obener Bahn- tischen t Wer⸗ tober, echt, D am KShau tadtrat beiter 18 Uhr „ Wal. Ihr, in te del ilhelm elwig r Ge- Okto⸗ 1 Ver- Okto ashaut m 10. Wald- eister, ihrun⸗ Okto Grün. un feiert Hiller rege . 284/ Donnerstag, 8. Oktober 1953 MORGEN Seite 5 Großfeuer in Unteröwisheim/ Karlsru he. Aus bisher noch ungeklärter Ursache entstand am Dienstag- abend in Unteröwisheim im Kreis Bruchsal ein großes Schadenfeuer, das zwei Wohnhäuser, vier volle Scheunen und zwei Tabakschuppen völlig vernichtete, drei Wohnhäuser wurden zum Teil beschädigt. Sechs Familien mit zusammen 20 Personen wurden obdachlos. Bisherige Feststellungen über die Schadenshöhe ergaben einen Verlust von insgesamt mehr als 120 000 DM, darin sind die Gebäude- werte mit zusammen etwa 60 000 DM enthalten. Nach einer Mitteilung der Landespolizei wurde nach 23 Uhr der Brand einer Scheune entdeckt, der sich, durch den West- wind begünstigt, sehr schnell ausbreitete. Bevor die freiwilligen Feuerwehren von Unter- und Oberöwisheim und die Ueber- landhilfe des Landkreises aus Bruchsal voll in Aktion treten konnten, hatte das Feuer ä— Vorarbeiten für Elektrifizierung Pforzheim. Zusammen mit der Ausbesse- pung der Gleisanlagen hat die Bundesbahn vor kurzem mit den Vorarbeiten für die Hektrifizierung der Strecke Karlsruhe— pforzheim begonnen. Gegenwärtig werden die Betonfundamente für die Masten ferfig- gestellt. Bei den Ausbesserungsarbeiten wird eine neuartige Stampfmaschine zur Festigung des Schotters unter den Schwellen verwendet. Arbeitslosenzahl nahm um 2 635 ab Stuttgart. Die Arbeitslosenzahl in Baden- Mirttemberg hat bis Ende September um 2535 abgenommen und betrug damit noch 57669. Die Zahl der Arbeitslosen wurde so- mit gegenüber dem Sleichen Stichtag des Vorjahres um 503 unterschritten. Am stärk- sten namen die Arbeitslosenzahlen im Ver- gleich zu 1952 in den Arbeitsamtsbezirken Rastatt. Mosbach, Eßlingen und Ludwigs- burg ab. Stärkere Zunahmen waren dagegen in den Bezirken Mannheim, Konstanz, Ulm und Schwäbisch Hall zu verzeichnen. Protest gegen UsS-Anordnung Eßlingen. Die Verwaltungsabteilung des Eblinger Gemeinderats hat gegen eine Ak- tion der amerikanischen Militärverwaltung protestiert, durch die zehn Familien in EG- lüngen aus ihren eigenen Häusern, in denen sie bisher mit Amerikanern zusammen- wohnten, ausgewiesen werden sollen, Ober- bürgermeister Dr. Roser wurde durch ein- stimmigen Beschluß der Verwaltungsabtei- jung beauftragt, mit dem zuständigen ame- rikanischen Truppenoffizier persönlich in Verbindung zu treten und ihn zu veranlas- sen, sich für die Zurücknahme dieser An- oranung einzusetzen. Zwölf Kinderlähmungsfälle Ebersbach(Fils), In der Gemeinde Ebers- bach an der Fils ist jetzt der 12. Fall von Kinderlähmung aufgetreten. Nach Auskunft des Geppinger Gesundheitsamtes ist das 12. erkrankte Kind ein zweieinhalb Jahre altes Mädchen. Ein jüngeres Mädchen aus der gleichen Familie war vor einigen Tagen an Kinderlähmung erkrankt. Es handelt sich in diesem Fall also zweifellos um direkte Ansteckung. Bei lebendigem Leib verbrannt Rottweil. Einen grauenvollen Tod starb ein 50 Jahre alter Landwirt aus Römlins- dork im Kreis Rottweil, dessen Anwesen durch Feuer vernichtet wurde. Der Brand war durch Kurzschluß entstanden und hatte in kürzester Zeit das ganze Anwesen er- laßt. Der Besitzer des Hofes befand sich auf dem Heuboden, als er die Flammen be- merkte. Er sprang vom Heuboden auf einen tieker gelegenen Heuhaufen, der jedoch ebenfalls bereits Feuer gefangen hatte. Der Mann konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen und kam in den Flammen um. Finanzamt auf dem Pulverfaß Neu-Ulm. Das Finanzamt der Stadt Neu- Um stand bisher auf recht unsicherer Grund: wie sich jetzt herausstellte, lagerten unter dem Holzhaus, in dem die Behörde ihren Sitz hatte, erhebliche Mengen Muni- tion aus dem zweiten Weltkrieg, Es handelt sich dabei hauptsächlich um Artillerie- und Panzermunition sowie um Gewehre; und In- fanteriemunition. Die Munitionsfunde wer- den in diesen Tagen geborgen. bereits auf die umliegenden bäuerlichen An- wesen übergegriffen. Dennoch gelang es den betroffenen Familien. einen Teil ihrer Habe, vor allem aber das Grohgvieh, die Pferde und Schweine zu retten. Nur ein Kalb und eine große Anzahl Federvieh kamen in den Flammen um. Größer ist der Schaden an Baulichkeiten und land wirtschaftlichen Er- zeugnissen. Die rund zweihundert Jahre alten Baulichkeiten der land wirtschaftlichen Anwesen flelen dem Feuer oder dem Löschwasser sehr schnell zum Opfer, da es sich zum Teil um Lenmbauten handelte. Großen Mengen von Heu- und Stroh-Vor- räten gingen in den Flammen auf. Un- glücklicherweise befanden sich in den Scheu- nen auch die frischen, bereits ausgedrosche- nen Getreideernten dieses Jahres, die durch das Feuer, das Wasser oder den Rauch ver- nichtet oder unbrauchbar gemacht wurden. Es wurden nur land wirtschaftliche Anwe⸗ sen der etwa 1800 Einwohner zählenden Gemeinde betroffen, die vorwiegend von Obst und Tabakanbau lebt. Die obdachlos gewordenen Bauern fanden bei Nachbarn Unterkunft. Gegen 2 Uhr morgens waren die Brände soweit gelöscht. daß keine Ge- fahr mehr bestand. Wie Augenzeugen berichten, setzte zur Zeit der Brandentdeckung der elektrische Strom aus, wodurch auch die Wasserver- sorgung ausfiel. Die Feuerwehren aus Unter- und Oberöwisheim und aus Bruch- sal mußten daher zunächst eine Schlauch- leitung zum Kraichbach legen, aus dem das Wasser gepumpt werden mußte., da die ört- Zwanzig Personen wurden obdachlos Die Höhe des Schadens beträgt etwa 120 000 Mark che Wasserversorgung von der elektrischen Pumpe abhängt. Papageienkrankheit in Karlsruhe Karlsruhe. Fast 1000 Wellensittiche mußte ein Ettlinger Vogelzüchter mit Chloroform töten lassen, weil eine Karlsruher Familie, die von ihm Wellensittiche bezogen hatte, an der Papageienkrankheit erkrankte. Vier Erwachsene und zwei Kinder mußten mit dem Symptomen der Papageienkrankheit, die denen von Grippe, Typhus oder Lun- genentzündung ähneln, ins Krankenhaus gebracht werden.— Der Vogelzüchter in Ettlingen gilt als wirtschaftlich ruiniert. denn er mußte nicht nur seinen gesamten Bestand an Vögeln, sondern auch die mit den Krankheitskeimen infiszierten Nist- kästen vernichten lassen. Vergleichspflügen der Landjugend Karlsruhe. In den letzten Jahren hat sich bei der männlichen bäuerlichen Jugend ein neuer„Berufssport“ eingeführt: Man mißt sich in der Kunst des Pflügens. Im Hinblick auf die Wichtigkeit des richtigen und sach- gemäßen Pflügens für das Wachstum unserer Kulturpflanzen, kommt solchen Wettbewer- ben in der Ausbildung des Jungbauern stei- gende Bedeutung zu. Auch in diesem Som- mer wurden unter Leitung der Landwirt- schaftsschulen in Nordbaden 21 derartige Veranstaltungen durchgeführt, an denen sich 283 Jugendliche beteiligten. Zur Ermittlung des besten Gespann- und Schlepperpflügers in Nordbaden findet nun am 9. Oktober 1953, 10 Uhr beginnend, auf dem Straßenheimer- hof, Kreis Mannheim, der Regierungsbezirks- entscheid statt. Das Regierungspräsidium Nordbaden Abt. III B— Landwirtschaft— Landjugendbera- tungsdienst— Karlsruhe lädt die gesamte bäuerliche Bevölkerung, besonders aber die Landjugend ein, an der Veranstaltung als kritische Beobachter teilzunehmen. Tul den Spuren eines mächtigen Keltenfürsten Vierte Ausgrabungsexpedition auf der Heuneburg abgeschlossen Hundersingen. Die vierte Ausgrabungs- expedition auf der Heuneburg, die vom Vor- geschichtlichen Institut der Universität Tü-⸗ bingen in Zusammenarbeit mit dem Landes- amt für Denkmalpflege durchgeführt wurde, ist in diesen Tagen abgeschlossen worden. Hunderte von Forschern und Heimatfreun- den aus dem ganzen Land haben während der Grabungen das Hochplateau der Heune- burg oberhalb des Donautales besichtigt. Auch die Grabungsergebnisse dieses Jahres sprechen dafür, daß die Heuneburg zwischen dem 12. und dem vierten Jahrhundert v. Chr. viermal besiedelt worden ist. Außerdem hat sich bestätigt, daß der Berg durch um- kangreiche von Menschenhand ausgeführte Erdbewegungen nach der Donau hin jene Ssteilabfallende Gestalt erhalten hat, die für die Geologen so lange ein Rätsel gewesen ist. Durch neue Schnitte ist der genaue Ver- lauf einer vieldiskutierten Lehmziegelmauer kestgestellt worden, die auf einem Stein- sockel erbaut worden war und auf Grund ihrer Technik auf Verbindungen zu südlän- dischen Baumeistern hinweist. Auch der Fund von Scherben und Gefäßen griechischer Herkunft deutet auf Verbindung zu den Mit- telmeerländern hin. Mehrere vorspringende Bastionen dieser Keltenburg konnten frei- gelegt werden. Innerhalb des Mauerwerks wurden die wahrscheinlich ältesten behaue- nen Steine, die man bisher in Mitteleuropa kennt, gefunden. Die Grabungen der kom- menden Jahre sollen der Forschung der Zu- fahrt und des Festungsinneren dienen, von dem man annimmt, daß es nur die„hohen Herrschaften“ jener Zeit beherbergte. Die Wohnsiedlnug der„kleinen Leute“ vermutet man außerhalb der Festungsanlage am Fuße des Berges. Ein Meteorschauer? Karlsruhe. Die Astronomen Prof. Lund mark in Lund(Schweden) und Axel Niel- sen, Aarhus, weisen darauf hin, daß mög- licherweise in der Nacht vom 9. zum 10. Oktober mit einem reichen Meteorschauer, aus dem Sternbild Drache ausstrahlend, ge- rechnet werden kann. Der„Drache“ steht in den Abendstunden etwas westlich vom Scheitelpunkt. Die Meteore werden vom Kometen„Giacobini-Zinner“ hervorgerufen, wenn dieser zum genannten Zeitpunkt die Erdbahn kreuzt und so seine meteorischen Teile in den höchsten Atmosphäreschichten als Sternschnuppen zum Aufleuchten kom- men. Im Jahre 1933 rief diese Begegnung einen reichen Meteorschauer, bei welchem stundenlang unzählige Sternschnuppen fie- len, hervor. Da die Umlaufszeit dieses Ko- meten etwa 6,6 Jahre beträgt. wäre nun— nach dreimaligem Umlauf— wieder eine starke Annäherung an die Erde zu erwar- ten und damit ein Meteorschauer. Ganz si- cher läßt sich dies allerdings nicht voraus- sagen, weil durch die immer auftretenden Störungen der großen Planeten, namentlich des Jupiter, auf die Kometenbahn an sich geringfügige Aenderungen in deren Lage eintreten, die aber doch solches Ausmaß an- nehmen können, daß eine für das Auftreten von Meteoren notwendige ganz starke An- näherung der Kometenmaterie an die Erde unterbleibt. 5 Dr. Malsch Für Fahrer und Rulo ist das erste Bei der Einfahrt nach Tübingen an der Bundesstraße 27/28 Motor-Hotel der Bundes republihb entstanden, In diesem„Motel“ schlͤft der Reisende unmittelbar über seinem Auto, Motorrad oder Roller. Zu jedem der 24 mit allem Romfort ausgestatteten Gũstezimmer des Motels gehört eine Garage, die sich unmittelbar unter dem Schlafraum befindet. In dem vor wenigen Wocken erößyneten Motel kaben bisher zahlreiche Reisende aus gehalten. 1 der ganzen Welt Einkehr dpa-Bild Dus erste„Motel“ der Bundesrepublik Nicht nur kür den Reisenden, auch für das Fahrzeug eine„Raststätte“ Tübingen. Das flachdachige, niedrige Ge- päudeviertel, das bei der Einfahrt nach Tübingen an der Bundesstraße 27/28 erstan- den ist, trägt alle äußeren Anzeichen eines modernen Hotels. Man könnte daher ver- sucht sein, die Aufschrift„Motel“ für einen groben Schreibfehler zu Halten. Das an die Stelle des„H= gesetzte„M“ hat jedoch seine Berechtigung. Es weist nämlich darauf hin, daß die Rastsätte nicht nur dem Reisenden selbst, sondern auch seinem Auto. Motorrad oder Motorroller für die Nacht Unterkunft pietet. wie im oberen Geschoß die Flucht der Gästezimmer, so reihen sich darunter die „Schlafstätten“ der Kraftfahrzeuge anein- ander. Zu jedem der 24 Einzel- und Doppel- bettzimmer gehört eine Garage. die unmit- telbar unter dem Schlafraum des Gastes liegt. So kann er sich mit dem beruhigen- den Gefühl zur Ruhe niederlegen, daß sein Fahrzeug nicht irgendwo im Freien den Witterungs verhältnissen preisgegeben 18t. Den Lärm auf der verkehrsbelebten Bundesstraße braucht der Gast nicht zu fürchten, denn die Zimmer des im sogenann- ten Atrium-Stil erbauten Motels liegen alle dem mit Grün bepflanzten Innenhof zu. Mit Telefon und teils mit Bad und Dusche ausgestattet, bieten die Gästezimmer dem Reisenden alle die Annehmlichkeiten, die er von UDebernachtungen in anderen Hotels und Gasthäusern gewöhnt ist. Speis und Trank kann er in einem stilvoll, eingerich- teten Restaurant einnehmen. unter dem sich eine freundliche Bierstube befindet. deren Was ist eine„Präzisions-Uhr“? Grundsätzliches Urteil: 30 Sekunden Differenz pro Woche sind gestattet Pforzheim. Eine Gerichtsverhandlung, die man wegen der„Tat“ und des Strafmaßes gerne als Bagatelle abtun möchte, die aber wegen der grundsätzlichen Bedeutung des „Präzisions-Begriffes“ immerhin beachtens- wert ist, spielte sich vor dem Amtsgericht in Pforzheim ab. Angeklagt war ein ehr barer älterer Kaufmann, der in seinem Pro- spekt für sein Uhren-Versandgeschäft zu Anfang des vergangenen Jahres Präzisions- uhren zu 65 DM angeboten hatte. Gegen dieses unrichtige Angebot hatte der Uhr- macherverband wegen unlauteren Wettbe- werbs Anzeige erstattet, worauf der Kauf- mann mit 150 DM Geldstrafe bedacht wurde, weil er nach Paragraph 4 des Ge- setzes über den unlauteren Wettbewerb „wissentlich und fortgesetzt“ den Anschein eines besonders günstigen Angebots erweckt hatte. Die Uhren wiesen nämlich nicht die Merkmale von Präzisionsuhren auf. Gegen diesen Strafbefehl erhob der Kaufmann Einspruch. Der Begriff der„Prä- zisionsuhr“ sei in Deutschland nicht fest um- rissen und auch in keinem Gesetz festge- halten. Ein Uhrenfabrikant als sachverstän- diger Gutachter bezeugte dagegen, daß be- reits vor dem vergangenen Krieg in einer Vereinbarung zwischen dem deutschen Chronometer-Verband, dem Hydraulischen Institut bei der Sternwarte Hamburg und dem Schweizer Fachverband eine Vereinba- rung getroffen worden sei. wonach nur solche Uhren als„Präzisionsuhren“ bezeich- net werden dürfen, die einschließlich eines Temperaturunterschiedes von 5 bis 35 Grad wöchentlich nur eine Differenz von 30 Se- kunden aufweisen. Die in dem Prospekt an- gebotene Uhr erfülle diese Forderung nicht, Wenn sie auch eine normale Qualitäts- markenuhr sei. In Deutschland würden im Augenblick überhaupt keine Präzisionsuhren hergestellt, von Einzelstücken abgesehen. — Unter diesen Umständen wurde der An- geklagte lediglich wegen individueller Ent- schuldigungsgründe zu der ermäßigten Strafe von 60 DM verurteilt. Fenster, in Glasmosaik gearbeitet, die Wappen der Städte Stuttgart, Reutlingen, Tübingen und Freudenstadt tragen. Nur wenige Schritte hat der Gast am Morgen zu seinem Wagen, den er, sofern am Abend die entsprechende Anweisung gegeben wurde, gewaschen, getankt und geölt in der Garage vorfindet. Seit der Eröffnung vor einigen Wochen haben schon zahlreiche Reisende im ersten Motor-Hotel der Bundesrepublik Einkehr gehalten. Unter ihnen waren Schweizer, Bel ier, Holländer, Franzosen, Italiener, Ameri- kaner, Brasilianer, Mexikaner und Regyp- ter. Sie alle haben sich lobend über diese Einrichtung ausgesprochen. Aus Rheincaud-· Pfabz Mainz. Der Landeswahlleiter von Rhein- land-Pfalz hat Finanzminister Dr. Wilhelm Nowack als Nachfolger des FDP-Abgeord- neten Dr. Helmut Kloft Bad Ems) in den Landtag berufen. Damit übernimmt der Finanzminister wieder das eigene Mandat, das er im September 1951 auf Grund seiner Berufung zum Minister zum Ruhen brachte und das von Kloft übernommen worden War. Mainz. Mit 110,8 Millionen Mark wurde im zweiten Quartal dieses Jahres die bisher höchste Kreditsumme innerhalb eines Quar- tals bei den Grundbuchämtern in Rhein- land-Pfalz eingetfagen. Die Zahl der Kre- dite belief sich vom April bis Juni auf 9 600 mit einer durchschnittlichen Höhe von 11 546 Mark. Gegenüber dem ersten Quartal 1953 hat sich die Kreditsumme um 12.9 Millionen Mark erhöht. Pirmasens. Die dritte Schuh- und Leder- schau in Pirmasens wurde am Montag se- schlossen. Rund 70 000 Besucher. darunter etwa 10 000 Ausländer(den größten Anteil stellten Frankreich, Italien und die Skan- dinavischen Staaten) wurden gezählt. Bei allen Ausstellern herrschte Zufriedenheit über den Erfolg der Messe. Die führenden deutschen Hersteller der Zubringerindustrie und der Schuhmaschinenindustrie wurden von europaischen und überseeischen Fach- leuten zur Ueberlassung von Vertretungen überlaufen. Idar-Oberstein. In der Nähe von Mittel- reidenbach im Kreis Birkenfeld stürzte ein amerikanischer Düsenjäger vom Typ f. 86 ab. Der Rumpf der Maschine wurde völlig zusammengedrückt und Teile der Trag- flächen lagen im Umkreis von 200 Metern auf den Feldern verstreut. Der Pilot rettete sich rechtzeitig durch Fallschirmabsprung. — Beständig wie alles Echte. Die gute, alte Eckstein N 5 3 8 3 5. 8 8* ä 2 8 8 2 25 8*—*——** 1 8 MORGEN Donnerstag, 8. Oktober 1953/ Nr.* 5 a Nr. 2— Nandels register N Blickpunkt der Freligasse Amtsgericht Mannheim Verkäbfe Im Neueintras ungen; 5 Guterh. stür. Spiegelschr., 1 Kom., 8 B 891— 29. 9. 1953 A. Noël& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf- 1 Nachtt., 1 gebr. Kinderwagen, ö Si dland- Ka K tung in Mannheim(Eichendorffstrage 47). Der Gesellschaftsvertrag ist 1 Kinderstühichen billig zu verk. N am 14. Juli 1953 errichtet. Das Stammkapital beträgt 20 505 1 55. Rüdesheimer Straße 18, 1. St. U 7 5 U 1 1 3 3 führer sind Anton Noèl, Kaufmann in Mannheim un eter S, II kigene modernste Sieht-Röstefeil techn. Kaufmann in Mannheim. Gegenstand des Unternehmens ist die Eekbank, ron 90, DM Ell 2 remiete Der große Schlager unseres Mauses! Herstellung und der Vertrieb von industriellen Erzeugnissen jeder Art gröbel-Scheuermann, U 3. 20 5 1300 15800 1700 1900 2100 Tel. 50050 und der Handel mit solchen industriellen Erzeugnissen e 3 5 8„„20. i stigen Waren. Die Gesellschaft kann gleiche oder verwandte Unterneh- gew f 2 8 3 2412 1 3 mungen im In- und Ausland gründen, sich an solchen in jeder gesetz- tee,, Paula Wessely 5 Attila Hörbiger lich zulässigen Rechtsform beteiligen, solche erwerben oder in einer 5 1 8 Prelswe 88 in n 0 sonstigen Rechtsform führen sowie eigene Zweigniederlassungen im In- zugeb Tel 5 21 61 205 8 u. 12 Uhr Hälf und Ausland errichten, Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird 3 5 3 8 1 1 8 855 die Gesellschaft— vorbehaltlich einer anderweitigen Regelung anläßlich 80 n 7 Alle anderen Spezialsorten bester Qualität der Bestellung eines Geschäftsfünrers— durch zwei Geschäftsführer ge- Matratze werden aufgearbeitet Unic 3 in täglich trischer Röstung! meinschaftlich oder einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem und neu angefertigt. Kais er Prokuristen vertreten. te Mennheim B 392— 29. 9. 1953 Bau-Union Mannheim Gesellschaft mit beschränkter BNRT EI, N 3, Sa, fel. 4077 4 5 c Haftung in Mannheim Oalbergstraße 30-34). Der Gesellschaftsvertrag ist Bral Telefon 423 02 am 9. Juni 1953 errichtet. Das Stammkapital beträgt 20 000 DM. Ge- Gebr. Möbel verk. Günther, E 7, 7. 9 schäftsführer sind Dr. Karl Burger,. in ene e Siebe hard Pretot, Regierungs-Baumeister in Mannheim- Sandhofen. egen- 3 K stand des Unternehmens ist die Ausführung von Hoch-, Tief- und Schreibmaschinen Doch 1 Ingenieurbauten und aller damit zusammenhängender Arbeiten und die Union o ib 1 hrr Vermittlung solcher Aufträge. Es 8 auch der ö 5 e neu und gebraucht, 1 1 von Baustoffen und Baugeräten übernommen werden. Die Gesellscha 5 Pun* mnidusra Wen 31. Okt. und 1 kann gleichartige oder ähnliche Unternehmungen erwerben, 100 9 15 auch auf bequeme Mo- ber Süe ahrpreis Ahrpreis chen beteiligen, deren Vertretung übernehmen und Zweigniederlas- 8 71 t ährene nach Straßburg 17,— DM nach Metz 21.— DM sungen errichten. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die natsraten Jie fe 8 7 0 0 5 5 1. Gesellschaft vertreten durch zwei Geschäftsführer gemeinsam oder durch JS RF AZ, N„ro zwei; eimschl. Paß u. Visagebühren. Reise wird a. Sammelpaß durehgef. einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. 8 5, je 8 e en gene In Ftanninel 8e 22-86, huge in ran lung Kemer. Beugen. mit dem beliebten Zwillingspaur 7 Batten Abfahrten: 7.30 Uhr in Ludwigshafen falzbau) A 289— 23. 9. 1953 Rack& Schuck in Mannheim(Langstraßge 32—34).] u. Gasherde preisgünstig abzugeb. 3—— Anmeldungen bei OMNIRUS- REHTISE VERKEHR ERNST SAcHs Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter 3 ee Rothermel. Schwetzinger Platz 1. Is d und Jura ee 5 1 333 lin. Ludwigshafen a. Rh., Seydlitzstraße 11, Telefon 6 22 89 Kaufmann in Mannheim ist alleiniger Inhaber der Firma. Die Firma ist Neuw. Korbkinderwagen zu verk. gane Tilden— susi Nicoletti-Nivole— Fritz Schu a. m. Berlin. . a i%%%)——ß b Kurt Kettner, Wallstattstr. 17. Regie: Eduard von Borsody 1 A 445— 22. 9. 1953 Heinrich Bohrmann Weingroßhandlung in nn- 8 8. 5 1 hmunzelnd genießt heim(U 4, 100. Die Gesellschagt iet aufgelost. zum Luquldstor wurde Bettfedernreinigung Eine charmante Definition der Fhe, die man sc 85 wie Hermann Horn, Helfer in Steuersachen in Mannheim bestellt. K 2 Der neue deutsche Spitzenflim diesmal A 1147— 22. 9. 1953 Hansen, Neuerburg& Co. Frankfurt a. M., Filiale] Desinfizieren mit der modernsten DN VERS 15.30 als festlfches Eröffnungsprogramm zus Stellenmarkt Mannheim in Mannheim, Hauptniederlassung Frankfurt a. M. Hans Anlage in hrem Beisein 107 50% 00 5 5 g ten Kohler in Duisburg hat Gesamtprokura. Er vertritt die Gesellschaft ge- Bettfedern- Inlett Telefon 295 50 lange Du da bist 5 8 8 110 Putt meinsam mit einem anderen Prokuristen. 8 8. schni Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt] Seeberger, 8 3, 15, Telefon 4 37 70. r 8 zweite am Main ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 172 bekannt- 3. Dix KAMERA 2 5 F as nen die 64 ü 1 8 weiter 2 emacht. Gebr. Handwagen zu v. 5 Ir. 1 in 5 9 Wir suchen für unsere bevorstehende 35 85 885. Peleron 4 08 65 10 45 3 1 Rundfunk- Mecanikermeisier Hur 18.50 Din reer zar dissen. 1 8 Flchicheg 2 19 el 14.30 1 Rundfunk- Techniker ur* A die elegante DlE Kunskl 16430 f 14 1 Rundfunk- Derkaufer Reiseschreihmaschine Frelefon 3 18 95 255 mit Ingrid Pan, Hans Holt, Oskar Sima dr 1 Büro- Organisation Bovensiepen 217.4 Bully Buhlan, Erika v. Thellmann u.. 1 kuaufmänn. Lehrling. d. Radio- Abtig. Mhm., L 12. 15/16 Bismarckstraße I jüngere Derkũuferin. schanplattenabtig. 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Die Zweigniederlassung in Mannheim is 75 8 sind Soltat 51, Kirn.“ NSU- Fa, Stent.] Soltath, 4.Radliefer w. f. versch. aufgehoben. 85 a. e Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule Kombi, 52, FIAT 1400. Kabrio, neu. Ausführungen. A 2994— 29. 9. 1953 Stahlbau Heidrich K.-G. in Mannheim(Meer wie- Waldnaab kürte Sr 14, FIAT 1900, neu, Hansa, Taunus, senstraße 5). Der persönlich haftende Gesellschafter Roland Heidrich ist 5 5 0 LICHTBILDER VORTRAG EMw u. and. AUTO-FELS, Schwet. Sämtl. Fahrzeuge in best. Zust. von Beruf„technischer Kaufmann“. Die Einlage eines Kommanditisten suche guterhaltenes Kinderdreirad 5 5 J zinger Str. 74. Mannheim.- General- zu verk. Zahlg.-Erleicnterung! ist erhöht. zu kaufen, Kind 6 Jahre. Volk, Aus der Geschichte des Heidelberger Schlosses In Vertretung d. BMW u. 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Juli 1953 ist die i Satzung 8 den 88 11 und 15 1 e e 7 de Amtsdauer, Beschluß fähigkeit, Beschlußfassung, Abstimmung, Be.— usric niederschritt) nach dem Inhalt der eingereichten notarischen Urkunde TTT x¼ d ᷣͤVv.%, sturm vom gleichen Tage, auf welche Bezug genommen wird. 0 5 E 125 Die gleiche Eintragung wird auch im Handelsregister des Amts- uu. Alu. 76 8 gerichts Duisburg für die in Duisburg-Ruhrort bestehende Zweig- 85 08 Neuv Ber neus niederlassung erfolgen. 2 Spiel. B 391— 29. 9. 1953 Otto Lackmann Aktiengeselischaft Zweigniederlas- 5 1 5 8 sung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Frankfurt a. Main. Durch Be- JA. alas Zul ls. gauluumel. 0 schluß der Hauptversammlung vom 7. August 1953 ist die Satzung geän- 2. 6 Vorau * 85 79 dert in den 88 3 und 15(Bekanntmachungen) und 16 Hinterlegung der— 1 Aktien). 5 2. 2 1 ,,. Wertk TTT dll, ae ue, U Lotterie die- Nalliuuenm. i istig l ber 180 i m 5 Add sofort bzw. kurzfristig lie ferbor. mit einem anderen Prokuristen hat Wilhelm Müller in Mannheinn. Höchste. 2. a 2 0 Nin Zo besichtigen in unseren Ausstellungsräumen 110 6 Hauen. SO. ooo vi Hose 70, 5— g. an gr anhntagg, Erigarlen. gr ard, Macht; Inh. krtearten Wiegen. Ham le 3 8. GO p bel Zuumme. b i 222 näusser in Mannheim. Die Firma ist erloschen. 755 12 ers „KOH LH OEE A 2893— 30. 9. 1953 Theo Moser& Co. Kommanditgeselischaft in Mann- 6 7: 7 9 142 0 2 0 1 7 Danlen 8 f 285 145 heim. Die Firma ist erloschen. Ci ele ande„ V. et iserri ippind-Haus. Telefon 43651 und 4 B 342.— 20, 9. 1933 Rhenopharm Gesellschaft mit beschränkter Hat. Kaiserring, 1 85 ß b tung, Fabrikation von Arzneimitteln in Mannheim. Die Liquidation ist VVFCVVCCVVPVVPTTTVTTTTTT 10 1 beendet und die Firma erloschen. 8 Ir. A Fr. 284/ Donnerstag, 8. Oktober 1953 N chell scher tern! efällt nsch- keit! Zülme Aten Uhr 22 Paul ingen — HEN 1 MORGEN Oberligen schossen über 1000 Jore Drei Millionen Zuschauer sahen 1 066 Tore in 290 Spielen Tabellengeflüster der ISK: In den fünf Vertragsspieler-Oberligen haben die 76 Mannschaften etwas mehr als die Hälfte 50 mancherlei heraus. Union 06 die Tabellenführung zurückgewinnen, Eintracht Frankfurt, Kaiserslautern und der Südmeister, der Vorrundenspiele absolviert. Beim genauen Studium der Tabellen findet man Von den Vorjahresmeistern konnte bis jetzt nur die Berliner Meister, 1. FC dem zweiten während der Deutsche sich noch mit Platz begnügen müssen. Borussia Dortmund nimmt den vierten Rang ein und der Ham- burger SV krebst auf dem siebten Platz herum. Mit ihrem vierten Platz liegt Eintracht Braunschweig von den zehn Aufsteigern am besten. sieben Clubs sind noche ohne Niederlage. Doch nur zwei davon Hannover 96 und Union 06— können eine weiße Weste vorzei- gen, denn sie haben überhaupt noch keinen Punkt verloren. Nur einen Minuspunkt weist der Südwest- Spitzenreiter FK Pirmasens auf, während der VfB Stuttgart und Schalke 04 je zwei, der 1. FC Köln, sowie der Berliner SV je vier Punkte durch Remispartien verloren. Onne Sieg blieben bis jetzt die fünf Mann- schaften von Meiderich, Victoria Hamburg, FV Speyer, Blau-Weiß Berlin und Kickers 1900 Berlin. Westen hat die meisten Zuschauer Wie schon in den Vorjahren, so haben auch diesmal die Begegnungen im Westen den größ- ten Zuschauerzulauf. Bei den 64 Spielen zählte man rund 1 058 000 Besucher, was einen Durch- schnitt von 16 500 pro Treffen entspricht. Die zweite Stelle nimmt der Süden ein, wo 841 000 die 64 Begegnungen besuchten, vor Nord (602 000), Südwest(318 000) und Berlin(161 700). Zu den insgesamt 290 Oberligaspielen strömten also rund drei Millionen Zuschauer. Diese sa- hen dabei 1066 Tore. Die meisten Tore schoß man— wie fast immer— im Südwesten mit 242. Wiederum liegt hier der Süden mit 239 Toren an zweiter Stelle vor dem Norden mit 236 und dem Westen mit 217. In der Berliner Stadtliga, Wo erst 36 Spiele— gegenüber den 64 Begeg- nungen in den anderen vier Oberligen— statt- fanden, kamen 132 Treffer zustande. 1.-FFCK- Stürmer am schußfreudigsten Hannover 96 und Union 06 Berlin sind die überragenden Mannschaften. Beide haben nicht nur ohne Minuspunkte die Tabellenführung inne, sondern sie schossen in ihren Ligen auch die meisten Tore und mußten ebenso auch die wenigsten Gegentreffer hinnehmen. Die besten Torjäger findet man aber beim 1. FC Kaisers- lautern, der mit 33 Treffern klar die Spitze hält. Es folgen Eintracht Frankfurt mit 27, güdamerikapeise deutscher Ceichialhileſen Der erste Start am 24. am 21. Oktober wird eine kleine deutsche Leichtatnletik- Mannschaft unter Führung des Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Ver- bandes(DLV), Dr. Max Danz(Kassel), von Hamburg oder Frankfurt zu mehreren Starts in Brasilien, Argentinien und Chile nach Süd- amerika fliegen. Entsprechend den Wünschen der Gastgeber stenen Fütterer, Geister, Ulzheimer, Lueg und Marla Sander als Teilnehmer fest. Haas, Storch und Schade konnten aus beruflichen oder ge- sundheitlichen Gründen der Einladung nicht folgen. Der DLV hat daher Bert Steines als Ersatzmann für die Läufe, und Bähr, Will, Schneider und Rosendahl als Vertreter in den Technischen Uebungen vorgeschlagen. Die end- gültige Auswahl wurde den Veranstaltern überlassen. Der erste Start erfolgt am 24. und 25. Ok- tober in Coretiba bei der 100-Jahr-Feier der deutschen Volkstumsgruppen. In Brasilien sind außerdem Starts in Sao Paulo, Porte Alegro und Blumenau vorgesehen. Erster Start bei den Keglern Kaum sind die Deutschen Meisterschaften beendet und schon rollen die Kugeln wieder auf der Asphaltbahn zur neuen Saison. In der Liga-Klasse gab es gleich zwei spannende Kämpfe. Altmeister Goldene 7 hatte den vor- jährigen Dritten als Partner. Mit 1324:1443 Holz konnten sie eindeutig„Im e Floor“ Waldhof schlagen. Daß Siegfried gegen Alte remser mit 1420:1457 Holz verlieren würde, War nicht Vor auszusehen. Ebenso überraschend Ast er Klasse die Niederlage von Deut- sche Eiche gegen Südkabel mit 1413:1466 Holz. Der Absteiger der Liga-Klasse mußte damit gleich erfahren, daß auch in der A-Klasse ein korscher Wind weht. Ländervergleichskampf Baden gegen Hessen Anläßlich der Sporthalleneinweihung in Frankfurt waren Badens Männer und Frauen zu einem Länderkampf eingeladen. Nachdem die Männer geschlagen wurden, konnten die Frauen einen schönen Sieg buchen. Am kom- Lund um das Reshevsky holt wieder auf Beim Kandidatenturnier zur Schachwelt⸗ meisterschaft wurden am Montag in Zürich die Hängepartien der 18. und 19. Runde fort- gesetzt. Mit einem Sieg über Averbach (UdssR) setzte sich der Amerikaner Reshevsky mit einem Punkt Rückstand hinter Smyslow (UdssR) wieder auf den zweiten Platz. Smyslow kam zu einem Erfolg gegen Euwe Holland) nach 68 Zügen. Der Stand nach der 19. Runde: 1. Smyslow (UdssR) 12 Punkte, 2. Reshevsky USA) 11, 3. Bronstein(UdSSR) 10,5, 4. Najdorf(Argen- tinien) 10, 5.6. Keres und Petrosian(beide UdssR) je 9,5. Don Cockell besiegte Baccilieri un Hauptkampf einer Berufsboxveran- staltung in Leicester besiegte der britische und Empireschwergewichtsmeister Don Cok- kell am Montag den Italiener Baccilieri über zehn Runden klar nach Punkten. Cockell be- herrschte seinen Gegner eindeutig und se- wann fast jede Runde. Ziege/ Intra an dritter Stelle Im Sechstage-Rennen von St. Etienne lag in der Nacht auf Mittwoch nach den Mitternachts- spurts die deutsche Mannschaft Ziegel Intra an dritter Stelle hinter Gillen/ Terruzzi Luxem- burg /ftalien) und Chapatte/ Surbatis beide Frankreich). Die Schweizer von Bueren/Dig- gelmann belegten den vierten Platz. Insgesamt sind noch zwölf Mannschaften im Rennen. Deutsche O:8-Niederlage In ihrem vierten Spiel beim Länderturnier in Folkestone erlitt die deutsche Damen-Na- tionalmannschaft mit 0:8(0:5) gegen England ihre dritte und bisher höchste Niederlage. Die von rund 2500 Zuschauern stürmisch angefeuer- ten englischen Mädel demonstrierten über die gesamte Spielzeit geradezu beispielhaftes Hockey. Mit Eifer und Einsatz allein konnte die deutsche Elf auf die Dauer dagegen nichts ausrichten. Sämtliche Tore erzielte der Innen- sturm, obwohl die deutsche Abwehr keines- wegs enttäuschte und die Hamburgerin Käthe Neuwerth im Tor wiederum die beste deutsche Spielerin war. Deutschland spielte— wie in den beiden voraufgegangenen Treffen mit Neuseeland und Australien— in folgender Besetzung: Neu- 5 9 85(Hamburg); Fleischmann(Nürnberg), . Duisburg); Zettl(Köln), Bischof Nürn- lers, Wnuk(Duisburg); Lautner, Blum, PI- ein(alle Würzburg), Beckmann(Frankfurt) und Popp Düsseldorf). Das knappe 0:1 gegen Australien, das àm ersten Spieltag mit 21 über England siegreich 8 war, hatte bei der englischen Mann- 1(aft einen großen Ehrgeiz entfacht. So spiel- 8 die Engländerinnen bei aller technischen 3 außergewöhnlich konzentriert. Eng- sche Beobachter bezeichneten die Leistung Oktober in Coretiba menden Sonntag findet nun auf den Mannhei- mer Bahnen der Rückmatch statt. Während die Männer müt 10er Mannschaft antreten, spielen die Frauen nur mit 5er Mannschaft. Ein letztes Training brachte folgende Mann- schaften: Bechtold, Viernheim; Prior, Heidel- berg; Schäfer und Pistrik, Karlsruhe; Jenner und Wetzel, Lampertheim; Karle, Leute, Edel- bluth und Hahn, alle Mannheim. Die Frauen starten mit Frau Dr. Kiene, Heidelberg; Frau Weber, Karlsruhe; Frau Hirschmann, Waldhof; Frau Thau und Leute, Mannheim. Beginn der Mänerkämpfe um 13 Uhr, bei den Frauen um 16 Uhr. Der Deutsche Hieber trainiert die Jugoslawen Hannover 96 und 1. FC Saarbrücken mit je 25, RW Essen und Arminia Hannover je 23, sowie 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund mit je 22 Toren. Die wenigsten Gegentreffer haben Hannover 96 und Tus Neuendorf mit je fünf, während dann 1. FC Nürnberg, 1. FC Köln, Union 96, Alemannia Berlin und Berliner SV mit je 6 folgen. Zu nur vier Torerfolgen kam bis jetzt Victoria Hamburg, während Landau im Südwesten mit 30 Gegentreffern an der Spitze steht. Die Torjäger-Liste wird nun gemeinsam von Schade(1. FC Nürnberg) und Martin U. F Saarbrücken) mit je elf Treffern angeführt. Je achtmal waren Nickel(Union 96), O. Walter, Bassler(beide 1. FC Kaiserslautern), Willimo- Wski(VfR Kaiserslautern), Albert(Tura Lud- wigshafen) erfolgreich. Danach folgen mit je sieben Treffern: Wewetzer, Tkotz(Hannover 96), Mokroß(Bremerhaven 93), Hagenacker (Bremen), Dörner(1. FC Köln), Schultz Bayer Leverkusen), Kreß, Dziwoki(beide Eintracht Frankfurt), und Kraus FSV Frankfurt). W. St. Jahn Regensburg will klagen Wegen bewußten Spielabbruchs will Jahn Regensburg beim Süddeutschen Fußball-Ver- band Klage gegen den Karlsruher SC erhe- ben. Das Spiel war am Sonntag in Karlsruhe beim Stande von 3:1 für Jahn Regensburg 20 Minuten vor Schluß vom Schiedsrichter abge- brochen worden, da der Torpfosten umgerannt wurde,. Zum Beweis ihrer Klage führte Jahn Regensburg folgende Punkte an: Der Torpfosten war durch den Anprall von Hubeny nur zu einer Neigung von zehn Pro- zent angeknickt. Ihn provisorisch wieder fest zu machen, wäre keine Schwierigkeit gewesen. Um den Einsturz des Tores aber zu bewerk- stelligen, riß nach Aussagen von Jahn Regens- burg der Karlsruher Spieler Beck die Quer- latte herunter. Ferner stieß der Spieler Traub den geneigten Pfosten absichtlich um, wäh- rend der Spieler Fischer auch den anderen Pfosten umzulegen versuchte. Als der Schieds- richter mit Hilfe der Jahn- Spieler das Tor aufzurichten versuchte, wurde dieses von den Karlsruher Spielern wieder umge worfen. Wer gewinnt:„Nolzhacker oder Bexer! Jugoslawiens Boxsportlehrer Hieber trainierte zum Länderkampf in Belgrad Zum 106. Boxländerkampf seiner Geschichte, geht der„Deutsche Amateur-Boxverband“ am Sonntag in Belgrad gegen Jugoslawien einen schweren Gang. Nach sechs Siegen hintereinan- der zum siebenten zu kommen, wird äußerst schwer sein. Gastspiele jugoslawischer„Aus- wahl-Equipen“ von Partizan Belgrad über- zeugten uns schon, daß man im Lande Titos schwer zu schlagen versteht. Ungewöhnliche Kondition verratend, mit dem Bestreben, das Fighten vor das Boxen zu stellen, gaben sie süddeutscher Extraklasse Rätsel auf. Wie wird nun Deutschlands stärkste Staffel abschneiden? Der DABV nominierte seine augenblicklich wertvollsten Asse, die sich in München treffen, um mit dem Zug nach Jugoslawien zu fahren. Expeditionsleiter ist der Vizepräsident des DABV, Wenzborn, Mannschaftsleiter Eugen Böhm und Sekundant am Ring, Trainer Feld- us. Man errechnet sich in den leichteren Ge- Wichtsklassen Vorteile, während man in schwe- ren Klassen Respekt vor Olympiateinehmern hat, Die Kampfpaarungen für Belgrad lauten Sportgeschehien ihrer Mannschaft als die bisher beste des zehntägigen Turniers. Nach vier Spieltagen sind lediglich Austra- lien, Südafrika und Irland ungeschlagen.— Die Ergebnisse des vierten Spieltages: Deutschland— England 0:8, Australien gegen Dänemark 9:1. Irland— Schweiz 5:0, Oester- reich— Schottland 0:2, Belgien— Südafrika 1:3, Frankreich— Indien 14, Neuseeland gegen Wales 3:0, Holland SA 110. Florence Chadwick durchschwamm Bosporus Die amerikanische Schwimmerin Florence Chadwick, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die bekanntesten Meerengen der Welt zu durch- schwimmen, bezwang am Mittwochmorgen den Bosporus in beiden Richtungen innerhalb 1:10:5 Std. Mis Chadwick, die aus Kalifornien stammt, hat bereits den BKermelkanal in neuer Rekordzeit bezwungen und durchschwamm kürzlich auch die Straße von Gibraltar. Vier Bänke, fünf Zweier- und drei Dreierwege vom Fliegen- zum Schwergewicht aufwärts: Mitrovic Jugoslawien)— Basel(Mannheim), Radenow— Frankreiter(Trier), Redli— Bie- ber(Oldenburg), Stefanovic— Roth(Mann- heim), ITkalcic— Schilling(Frankfurt), So- vlianski— Heidemann(Berlin), Pavlic gegen Krammer(Rosenheim), Keler— Europamei- ster Wemhöner(Berlin), Banda— Westphal (Hamburg) und Krizmanic— Kistner(Nürn- berg). Wie lauten nun die Voraussagen von Experten? Jugoslawiens Trainer Willy Hieber, der in den Jahren vor 1936 Landesmeister war, um später an der Deutschen Hochschule für Lei- besübungen in Berlin sein Sportlehrer-Examen zu bestehen, war im letzten Vierteljahr zwecks Stil-Verbesserung von Berlin(wo er deutsche Vereine trainiert und Sportlehrer an der Be- rufsschule ist) nach Jugoslawien berufen wor- den. Seine Losung beim Lehrgang der Box- trainer lautete:„Fort vom FHolzacker-Stil!“ Zum Länderkampf meinte er:„Ich bin über- zeugt, daß Jugoslawien gegen Deutschland eine im wesentlichen auf Technik umgestellte Staf- fel zwischen die Seile schickt. Wir mußten fort vom Holzhacker-Stil, der leider bis in letzte Zeit in Jugoslawien zu fast 90 Prozent üblichen Methode, den Gegner beim Boxen zu bekämpfen!“ Deutschlands Sportwart Eugen Böhm wagt keine Voraussage.„Ich weiß, welche Naturver- anlagung diese kräftigen Boxer in Jugoslawien aufweisen. Konnte ich doch beim Olympia 1952 besonders den Schwergewichtler Krizmanic be- obachten, der wohl Kistner keine Chance las- sen wird. In den leichten Klassen Punkte sam- melnd, werden wir in den schweren Klassen uns so schwer als möglich kontern lassen. Da man m. E. einen Boxstil nicht so schnell um- stellen kann, dürfte ein Vorteil des zuerst- Boxer- und dann Fighter- Stils“ der Deutschen vor dem zzuerst-Fighter- und dann Boxer- Stil“ der Jugoslawen in Frage kommen. Viel- leicht können wir dann in der Jahresbilanz zum deutschen Boxerkongreß Anfang Novem- ber(5. bis 7. Nov.) in Koblenz, einen neuen Sieg melden. Davor folgt ja noch der Länder- kampf am 30. Oktober gegen Schweden und nach dem Kongreß, am 1. Dezember, gegen Finnland in deutschen Städten!“ Erlo(isk) 12-0: Die„Morgen“- Toto- Tips Deutschland— Saarland. Würde man den Maßstab an den Osloer Resultaten anlegen, müßte man den Saarländern ein Plus ein- räumen. Es wäre allerdings kühn, die deutsche Elf nicht als Favorit gelten zu lassen. Tip 1. Westdeutschland— Norddeutschland. Die Kräfte in der westdeutschen Auswahl sind zweifellos die besseren. Tip 1. SW Essen— Eintr. Frank- furt. Beide Mannschaften nicht komplett. Essen verlor am Sonntag zu Hause gegen Fort. Düs- seldorf;„Eintracht“ unterlag beim VfB knapp. Tip O- 1 2. Werder Bremen— Schalke 04. Dieses Freundschaftstreffen ist vollkommen offen. Schalkes Stärke in Auswärtsspielen dürfte durch Platzvorteil des Gastgebers aufge- hoben werden. Tip 0 1 2. Mainz 05— FSV Frankfurt. Die geschwächte Mainzer Elf sollte durch den FSV, der im Kommen ist, bezwungen werden. Tip 2- 0, Hamburger SV gegen Fürth. In den letzten Spielen um die Meisterschaft zeigte der HSV Formanstieg, der aber nicht ausreichen sollte, gegen die Fürther Elf zu dominieren. Tip 0 2. VIB Bottrop— SV Sodingen. Hier sollte die alte Regel, daß die Leistung mit dem Gegner wächst, Geltung finden. Zweitligist Bottrop hat Ehrgeiz genug, um den Oberligist Sodin- gen zu bezwingen. Tip 1 0. Meidericher 8 gegen Alem. Aachen. Der Platzverein steht mit drei Punkten am Tabellenende; Alem. Aachen holte bisher auswärts sechs Punkte und gilt als Favorit. Tip 2 0. Karlsruher FV— S8 Reutlingen. In München und Pforzheim spielte Reutlingen s0 Überzeugend, daß man der Mannschaft beim KFV eine Chance geben kann Tip 2 1 0. Freiburger FC— Schw. Augsburg. Die Augsburger Mannschaft ist in ihrer Leistung schwankend und sollte es beim FFC schwer haben. Tip 1. UIm 46— Bayern Hof. Der Gastgeber liegt abgefallen am Ta- bellenende und wird alles reinlegen um seine Position zu verbessern. Tip 1 0. SV Wies. baden— 1. FC Bamberg. SV Wiesbaden hat bisher zu Hause noch kein Spiel verloren und wird gegen den Tabellenletzten zu beiden Punkten kommen. Tip 1. Hei-Schnei Fußball-Toto-Tip West⸗ Süd- Block Deutschland— Saarland Westdeutschland— Norddeutschland Schwarz-Weiß Essen— Eintr. Frankfurt Werder Bremen— Schalke 04 Mainz 05— FSV Frankfurt Hamburger SV— Spvgg. Fürth VfB Bottrop— SV Sodingen Meidericher SV— Alemannia Aachen Karlsruher FV— SSV Reutlingen FC Freiburg— Schwaben Augsburg Uim 46— Bayern Hof SV Wiesbaden— I. FC Bamberg Darmstadt 98— Wacker München Bremer SV Viktoria Hamburg pferde- Toto-Tip Köln und Frankfurt, Sonntag, 11. Oktober 1 Fabier(2. R. Köln) G. Streit 2 Erlenkind(3. R. Köln) Zehmisch 3 Blumenprinz(4. R. Köln) Starosta 4 Usurpator(4. R. Köln) Drechsler 5 Walküre(56. R. Köln) Pohlkötter 6 Der Unhold(6. R. Köln) Drechsler 7 Glockner(6. R. Köln) Dünschede 8 Liebesmelodie(8. R. Köln) Drechsler— 9 Vogellied(4. R Frankfurt) Michael 10 Ratsherr 6. R. Frankfurt) v. d. VIugt 1 11 Stani(5. R. Frankfurt) H. Hiller 12 Falala(7. R. Köln) P Fuchs 5 13 Stafette(3. R. Köln) Lommatzsch 1„ Seer „ n nde dase =D ee III ede SSS Seele 14 Maigraf(5. R. Köln) G. Klimpel) HAUPT SHTZ ODER OLIVETTI A. G. VFREA, ITALIEN ivetti Mit über 12000 Angestellten und Arbeitern, mit Tochter gesellschaften, Agenten und Vertretern in allen Ländern der Welt ist die„Olivetti“ das grösste europäische jndustrieunternehmen für die Fabrikation von Büromaschinen. Strengste Auswahl des Materials und gewissenhafteste Kontrolle in der Verarbeitung ermöglichen es der„Olivetti“ ihre Modelle und ihre Arbeitsmethoden seit 45 Jahren ständig zu vervollkommnen. Die Deutsche Olivetti Büromaschinen A. 6. stellt eine vollständige Serie von genauen und zuverlässigen Instrumenten für Schrift und Rechnung vor. Deutsche Olivetti diromaschinen b. ö. ossmarkt 11 Frankfurt a/ M. i Filialen und Vertretungen in allen bedeutenden Städten. Seite 8 MORGEN Erdrutsch bei Oslo Sechs Pote Ein gewaltiger Erdrutsch, der am Mitt- Wochmorgen kurz vor 7 Uhr einen Bahn- damm am südlichen Stadtrand von Oslo auf eine Länge von 1500 Metern aufriß, hat nach bisherigen Feststellungen sechs Todesopfer Sekfordert. Ein Onmibus mit Arbeitern, der zur Zeit des Unglücks die Straße längs des Bahndamms passierte, wurde von den Erd- und Gesteinsmassen verschüttet. Die Ueber- lebenden mußten durch eine Oeffnung im Dach des Autobusses befreit werden. Sechs andere Autos, darunter zwei schwere Lastwagen, wurden ebenfalls erfaßt und zusammengedrückt. Die Polizei hat alle Passanten, die Zeu- gen des Unglücks waren, über den Rund- funk aufgerufen, ihre Beobachtungen zu melden, damit festgestellt werden kann, ob noch Fußgänger oder Radfahrer, die im Wirrwarr der Katastrophe übersehen wur- den, unter den Erdmassen liegen. Ein Omnibus mit Schulkindern verdankt seine Rettung wahrscheinlich nur dem Um- Stand, daß er zwei Minuten zu spät war. Der Fahrer konnte sein Fahrzeug rechtzei- tig vor einer Erdspalte zum Stehen brin- Sen. Der Arbeiter-Omnibus hingegen war zwei Minuten zu früh. Wäre er fahrplan- mäßig gefahren, würden die sechs Verun- Slückten vielleicht noch leben. Das Katastrophengebiet gleicht auf an- derthalb Kilometer Länge und 300 Meter Breite einer Mondlandschaft. Ein größeres Haus wurde buchstäblich auf das Dach ge- stellt, ein anderes neigte sich um 35 Grad. Die Ursache des Unglücks ist wahr- scheinlich in schlechten Bodenverhältnissen unter dem Bahndamm zu suchen. Das Fun- dament löste sich ab, wobei der Schotter des hohen Aufbaus über die Straße nach dem nahegelegenen Oslo-Fjord zu weg- rutschte. Es wird angenommen, daß sich die Erde unter dem Bahndamm durch die Ein- wirkung des Seewassers gelockert hat. Ein Arbeiter, der mit Bauarbeiten an der unter den Erdmassen begrabenen neuen Mosse-Veien-Autostraße beschäftigt war, erzählte, er sei wie gewöhnlich zu früher Stunde auf der Baustelle gewesen, als plötz- lich„der Boden unter mir zu zittern be- gann“. Kaum habe er sich von dieser Stelle gerettet,„als die Erde zu brechen anfing und sich große Spalten um mich herum ökkneten. Dann hörte ich ein donnerndes Getöse nud alles um mich und neben mir verschwand. Das letzte, was ich sah, war ein großer Lastwagen, der mit hoher Ge- schwindigkeit die Straße entlang kam und von den Erdmassen in die Tiefe geschleu- dert wurde“. 5 Verkehrserziehung Frankfurt. Eine amerikanische Soldaten- Zeitung veröffentlichte in ihrem Anzeigen- teil ein dick schwarzumrandetes freies Feld. Zur Erläuterung schrieb die Zeitung dazu: „Dies ist das Röntgenbild eines Gehirnes. Das Gehirn gehört einem, der glaubt, an die- sem, seinem letzten Wochenende, 600 Kilo- meter mit einer Geschwindigkeit von 120 Sturcdenkilometern durchrasen zu müssen““. Naturforscher suchen im Urwald nach dem Moa Riesenvögel, die nicht fliegen können/ Sind sie ausgestorben? Wenn ein Maori einem seiner Stammes genossen auf die Schultern stiege, dann wür- den diese neuseeländischen Eingeborenen im- mer noch im Schatten des Mao stehen, der eine Höhe von drei bis vier Metern erreicht. Dinornis nannte der englische Naturforscher Owens die Gattung gewaltiger aber zum Fliegen unfähiger Vögel, deren Knochen man in dem Australien benachbarten Inseldomi- nium mit seiner altertümlichen Fauna und Flora einst haufenweise fand. Sie lebten noch mit dem Menschen auf Neuseeland, wurden aber wahrscheinlich ausgerottet, ob- Wohl mutige Forscher in diesen Wochen er- neut auszogen, um in den Uuwäldern und Hochgebirgen des Landes diese Federvieh- ungetüme in ihren letzten Exemplaren auf- zuspüren. Denn sicher ist der völlige Unter- Salig dieses Geschlechtes hochbeiniger Riesen keinesfalls. Der Schädel des Moa und besonders seine Stirnhöhle ist außergewöhnlich klein und flach, der Schnabel kräftig und demjenigen des Straußes ähnlich, der Hals sehr lang und die Flügel gänzlich verkümmert. Der Fuß des sagenhaften, unheimlichen und Angst einflößenden Vogels ist schwer, massiv, sehr hoch und hat 13 Zehen. Seinem ganzen Ha- bitus und Skelett nach gehört er zur Familie der Laufvögel. Noch vor 100 Jahren lief der Moa mit zahlreichen seiner Artgenossen auf Neusee- land herum. In seinem Reiche gab es wenig andere Tiere. Der Moa durfte hier also als unbestrittener Herrscher gelten. Ein Schlag seiner starken, baumstammdicken Beine ver- mochte einen erwachsenen Mann zu töten. Wurzeln, Zweige und Blätter waren seine Nahrung, und in Höhlen nahm er sein Wohn- quartier. Heute zeugen von diesem seltsamen Tier nur noch Tausende von Skeletten, die in den Sümpfen gefunden wurden und mehr als 14 verschiedene Arten nachwiesen. Welche Aussichten besitzen nun die Män- ner, die sich erneut aufmachten, um die Spur des Moa in Landschaften zu verfolgen, die noch keine Menschen betreten haben und sich auf der Südinsel noch in ermeßlicher Weite erstrecken?„Ausgestorben“ ist der Moa nur nach den vorschnellen Behauptun- gen der Wissenschaft, nicht im Sinne eines exakten Beweises. Immer wieder mußte die moderne Forschung von„ausgestorbenen“ Tieren berichten, die dann doch noch in irgendeiner abgeschlossenen Einsamkeit auf- gestöbert wurden. Erst 1920 fanden sich noch Moa-Eier. Seit 1860 wird das Auftreten der Riesen von den Eingeborenen nicht mehr berichtet. Aber ihre Sagen sind noch prall von Jagd- Abenteuern ihrer Krieger, die mit primitiven Waffen auf Fleischbeute aus waren und mren Häuptlingen die Federn ablieferten, Tragödie von Mayerling vor der Aufklärung? Kassette mit Privatpapieren der Kaiserin Elisabeth wieder in Wien Eine versiegelte Kassette mit Privat- papieren der Kaiserin Elisabeth von Oester- reich-Ungarn ist, wie am Mittwoch amtlich in Wien verlautet, am 23. September von der tschechoslowakischen Regierung dem österreichischen Gesandten in Prag über- geben worden. Die in der Kassette enthal- tenen Dokumente können vermutlich Licht in die geheimnisvolle Mayerling- Affäre Vier Jahre unschuldig im Zuchthaus Beschuldigter war nicht am Tatort Zeuge hat objektiv Meineid geschworen Ein Urteil der Bielefelder Strafkammer vom 2. Juli 1949, das den 37 Jahre alten Schlosser Johann Lisiak aus Dortmund we- gen zweifachen Raubes zu acht Jahren Zucht- haus verurteilt hatte, wurde jetzt von dem Sleichen Gericht aufgehoben und der An- geklagte nunmehr freigesprochen. Er hatte von der Strafe bereits vier Jahre Zuchthaus verbüßt, wurde jetzt aber unter Aufhebung des Haftbefehls sofort freigelassen und konnte mit seinen vor Freude weinenden Angehörigen den Gerichtssaal verlassen. Lisiak war beschuldigt worden, zu einer Bande von Ausländern gehört zu haben, die in der Nacht zum 12. Juni 1945 zwei Bauern- höfe im Kreise Lübbecke i. W. überfallen hatten. Er hat das immer bestritten, doch Wollten drei Zeugen ihn mit Bestimmtheit Wiedererkannt haben. Lisiak gab an, er Kkönme in der Nacht des Ueberfalls nicht am Tatort gewesen sein, denn er sei von Mitte Mai bis Mitte qumi 120 km entfernt bei einem Bauern im Kreis Soest Melker gewesen. In dem Prozeß im Juli 1949 wurde dieser Bauer Als Zeuge gehört. Er beschwor, daß Lisiak nicht von Mai bis Juni, sondern von Mitte April bis Mitte Mai bei ihm beschäftigt ge- Wesen sei. 8 Schon damals sagte der Angeklagte, der Bauer habe einen Meineid geleistet. In zahl- Iosen Eingaben nach seiner Verurteilung hat damm Lisiak aus dem Zuchthaus heraus im- mer wieder seine Unschuld beteuert und ein Meineidsverfahren gegen den Bauern ver- langt. Als man schließlich Ermittlungen an- stellte, kam heraus, daß Lisiak am 30. April noch in Magdeburg war, anschließend in Herford und dann fand man ein Tagebuch des Sohnes des Bauern, aus dem hervorging, daß Lisiak am 14. Mai 1945 als Melker an- gefangen und im Juni noch auf dem Hofe War. Damit war erwiesen, daß der Bauer objektiv einen Meineid geschworen hatte. In dem neuen Prozeß Zab er seinen ver- hängnisvollen Irrtum zu. Da auch andere Widersprüche in Zeugenaussagen zu Tage traten, hob die Strafkammer das Zuchthaus urteil von 1949 auf und sprach Lisiak wegen mangels an Beweisen frei. bringen, bei der Kronprinz Rudolph und seine Freundin Mary Freiin von Vetsera am 30. Januar 1889 den Tod fanden. Die Histo- riker waren bisher nicht in der Lage eine authentische Darstellung vom Tode des Kronprinzen zu erhalten. Die Kassette war zwei Tage nach der Ermordung der Kaiserin von dem ersten Obersthofmeister Kaiser Franz Josephs, Fürst Rudolf Liechtenstein, ungeöffnet übernommen worden und sollte nach seiner Verfügung erst 1950 von sieben Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften geöffnet werden. Die Kassette wurde in Brünn de- poniert und war während des letzten Krie- ges mit anderen Akten zeitweise in Wien untergebracht. 1947 war sie nach der Tsche- choslowakei zurückgeschickt worden. Die Kassette, die nun auf Grund eines öster- reichisch- tschechoslowakischen Aktenaus- tausches wieder nach Wien gelangte, ent- hält die persönlichen Handschriften, das Testament und vermutlich Aufzeichnungen der Kaiserin Elisabeth über Einzelheiten, der Mayerling-Tragödie. Die Kaiserin war 1898 in Genf ermordet worden. Der Schlüs- sel zu der Kassette soll bereits vor langer Zeit in die Donau geworfen worden sein. Kurzschluß verursachte Schlagwetterexplosion Grubenelektriker ver wechselte Kabelenden/ 5 Monate Gefängnis Die Dortmunder Strafkammer verur- teilte den 23 Jahre alten Grubenelektriker Johann Roßmann aus Dortmund zu fünf Monaten Gefängnis. Er wurde für schuldig befunden, am 19. Juni vorigen Jahres auf der Dortmunder Zeche„Adolf von Hanse- mann“ durch sein Verhalten den Tod von fünf und die teilweise schweren Verletzun- Sen von 25 Bergleuten verusacht zu haben. Als in einem Streb auf der zweiten Sohle plötzlich das Licht ausgefallen War, hatte Roßmann eine Firstleuchte abmon- tiert, um den Defekt in der Leitung fest- zustellen. Dabei hatte er aus Versehen zwei Talsche Kabelenden miteinander verbunden und so einen Kurzschluß verursacht, des- sen Funke eine Schlagwetterexplosion aus- löste. Nach Ansicht des Gerichts hätte der Elektriker bei sachgemäßer Arbeit die Leuchte nicht abmontieren dürfen, sondern den Defekt mit Hilfe eines sogenannten Entdeckers suchen müssen. 5 Der Angeklagte, der selbst schwer ver- letzt wurde, bestritt seine Schuld. Er gab an, daß er noch vor der Reparaturausfüh- rung von der Explosion überrascht wurde. Das wichtigste Indiz für seine Schuld waren jedoch die Schmorperlen, die an zwei Kabelenden in der abmontierten Leuchte festgestellt wurden. a Selbst sorgen kann. Für Gartenfreund . Nr. 234 damit daraus vielbegehrte Mäntel gefe n wurden. Von den lebenden Neuseeland weißer und brauner Hautfarbe hat jeg Alte 1 Donnerstag, 8. Oktober 1953/ Nr. 5 keiner jemals den Schrei des Moa vern men, von dem alte Leute erzählten. U. gens rekonstruierte der englische Natu scher Owens aus einem eingesandten Schi kelknochen die Gattung der Moa. Ein e ges Fundstück ermöglichte ihm Behaup gen, die erst durch spätere Funde bew werden konnten. Bei seinen Kollegen Owens vorher noch mit seinen Theorien in Ansp gefeindet. Jetzt wartet die Welt auf en nung, in lebendigen Moa. Zur gleichen Zeit verursacht ein zwer hafter Verwandter dieses Riesen im Lo ner Z00 viel Aufregung: ein Kiwi, Dünn groß, die Nacht liebend, ein„Schnepf bauwert Strauß“. Man sucht für das neuseeländi vielerlei Raritätsgeschenk eifrig nach den täglich eh sich 2 200 Regenwürmern, die seine Delika wird de bilden. Vieleicht wird er eines Tages Grundsa hochragenden Vetter Moa als Genossen zu lösen der Themse begrüßen können. Die neue pedition wird auf diese Frage eine Anti geben. Blumen porträts. versucht, Pflanzen zu photographieren, ich bekomme keine richtigen Kontraste hi Welche Beleuchtung ist dafür die richtige? man Sonne oder Schatten wählen? Kann im Freien bei trübem Wetter Pflanzen Blitzlicht photographieren? Wie muß man d machen? 5 Antwort: Wer einzelne Pflamm photographieren, also richtige Porträts ihnen machen will, muß auf jeglichen Hin grund verzichten. Ein Objekt, das s vornehmlich aus ornamentalen Linien steht, wird durch Linien eines Hintergrund nur gestört, es verliert seine plastische Kultig. Die besten Blumenporträts entsteh deshalb in Innenräumen, wo für ei dunklen— also für„keinen“— Hintergr das freilich ein geringer Trost. Sie mu den nun einmal vorhandenen Hinterg mit ihrem geringen Tiefenschäffenber Sie hat ja auch den Vorteil, daß sie a0 Kleine Pflanzen groß herausbringt. Die 4 glänzenden Blättern brauchen Seitenlich Zarte, durchscheinende Blüten wollen Gegeg licht haben. Auch die so wirkungsvoll Tautropfen kommen nur im Gegenlicht he. sel. Die wirtscha demokre Pflanze hat selbst genügend viel„Zeichnung Inde ein Zuviel an Schatten läßt sie leicht Aurternel schwer, zu„künstlich“ erscheinen. Natürl lnweist kann man Pflanzen auch blitzen. Aber un teuerpe einer beweglichen Blitzleuchte, nicht mi ten petr! einer, die an der Kamera befestigt ist. I. von Um Helfer soll den Reflektor so halten, daß d baren Licht aus der— siehe oben— richtige vez aber nur als Aufhellung, nicht als. All Lichtquelle dienen, da er sonst zu gie Reflexe und zu starke Schatten erzeugt u den störenden Hintergrund unliebsam belel Miele, Motorr&cer Ae ici duurſiaus gggnugcluu farm lausen. Miele- Motorräder Grohe larmentwichſung ist weder ein Beweis fur die leistung des Motors nocn für die des Fahrers. er fechni- sches herstandnis hat, fönrt geräuscharm und vorsicirtig. Er nimmt Ficksichi auf die Metuen seiner Mitmenschen. Aud fiene lit ure, Aua. Sccn dd. 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Viele Tau“ sende Bezieher und ihre Fam, lien des„Mannheimer Morgen lesen kleine Anzeigen, da fin sich immer Interessenten. Mammheimer N Anzeigen- Abteilung — Nr. 3 fr. 234/ Donnerstag, 8. Oktober 1983 Sefer““ INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 eländ* 00 Alte Wirtschaftsprobleme no . Ua im neuen Bundestag Jatu Die Last des alten Bundestags, ja seine a Sch Krankheit, bestand darin, daß in einer Art in eig Schnellsiedeprozeß im Laufe von vier Jah- lau bib ren gesetzgeberische Materie verkraftet bewies werden mußte, die gut und billig in nor- en 1 Ul We. b malen Zeiten 30jährige Verarbeitungszeit rien in Anspruch genommen hätte. Die Hoff- en nung, in der kommenden Bundestagssession würde eine Wandlung einsetzen, scheint— 195 zumindestens auf wirtschafts- und finanz- Lon politischem Gebiet— Fata morgana zu sein. hühnz Mepft Audis lich Likate i8es ssen zue Ant en schon en, 2 Hines ige? ann Zen man d Pflanz räts Hinte 8 8 ien grund e. Ntst r ein tergrug und müss bergrug tsta Blend Ssatzliz ber sie ald Die 22 Selbe ichsige tenlich Gegel gSvollz cht hen ten! Werde ler). nung dicht Latürlic ber cht ist. daß richtige) er Big Alleinige 1 g Ugt un n beleh Wenn auch in groben Umrissen das Auf- pauwerk beeridet ist, so blieb noch viel und vielerlei zu tun übrig. Abgesehen von dem zich zwischenzeitlich ergebenden Bedarf wird der kommende Bundestag folgende Grundsatzprobleme der Wirtschaftspolitik zu lösen haben: ramilien- Lastenausgleich Eg handelt sich um ein Sozialgesetz, das pislang durch die Haltung der Opposition verzögert wurde. Die Sozialdemokraten tra- ten kür allgemeine Gewährung von Kinder- zuschüssen ein. D. h. die Ausgleichszulage wäre bereits bei dem ersten unterhalts- pflichtigen Kinde des Haushalts fällig. Irn Gegensatz dazu vertraten die bisherigen m Koalitionsparteien die Ansicht, daß durch eme solche breite Streuung, die wirklich kinderreichen Familien, in denen sich mehr als zwei unterhaltsberechtigte Kinder befänden, nicht genügend gefördert würden. Die Ausgleichsbeträge müßten nämlich schätzungsweise auf rund 42 Millionen Haushalte(= rund 45 Prozent der Arbeit- nehmerhaushalte) gestreut werden. Anders ist es bei Gewährung von Aus- gleichszulagen ab dem dritten Unterhalts- berechtigten Kind. Nach den bisherigen Er- gebnissen würde sich dann die Gewährung von Ausgleichsbeträgen auf rund 8 bis 12 prozent der Arbeitnehmer-Haushalte be- schränken. Es ist klar, daß dann eine Staf- kelung zu Gunsten der Bedürftigsten, näm- üch der Kinderreichsten, am günstigsten gestaltet werden kann. Gegen Migbrauch oder Verbot von Kartellen Auch diese Frage wird vom neuen Bun- destag beantwortet werden. Der Bundes- wirtschaftsminister hat im Zuge der Wahl- kampagne kein Hehl daraus gemacht, und er hat sich sofort nach den Wahlen dafür wieder ausgesprochen, daß er von der Ver- botsgesetzgebung nicht abzugehen gewillt gel. Dies ist eine Forderung des Markt- Wirtschaftlers Ehrhardt, die seine sozial- demokratischen Gegner bereitwillig unter- stützen. Anders ist jedoch die Einstellung der unternehmerischen Wirtschaft, die darauf hinweist, dag als Folge der herrschenden Steuerpolitik und der von den Gewerkschaf- ten betriebenen Lohnpolitik, die flxen— als von Unternehmerseite her nicht beeinfluß- baren— Kosten die freie Wettbewerbslage weitgehend einschränke. Es wurde zum Bei- pie errechnet, daß in einem Wirtschafts- Weig der Metallverarbeitung die Steuern, Löhne und mit Festpreisen gebundene Roh- stoffe bzw. Vorfabrikate bereits 86,7 Prozent der Gestehungskosten betrügen. Es bleibe zomit wettbewerbsmäßig Bewegungsfreiheit nur innerhalb des 12,3 Prozent betragenden Restes der Gestehungskosten. Eine Quote, die eh ab 1 elt 0 ekz en Lag eich * U 15 n II. 001 EFfektenbörse Mitgeteilt von: Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 7. Oktober 1953 Börsenverlauf: Die Börse eröffnete heute bei meist ruhigem Geschäft widerstandsfähig. Sonder- bewegungen hatten Deutsche Reichsbank Anteile, die bis zu 34½ umgesetzt wurden, sowie Deutsche Golddiskontbank, die sogar um 5½% auf 57½ an- stiegen. Weiter gesucht waren Schering Aktien die doeh höner mit 155 notierten. Montane und Far- benaktien standen zu ziemlich unveränderten Kursen im Verkehr. Unter Schwankungen Waren dle Nachfolgeaktlen der Id Farben etwas stärker gekragt; niedriger lagen jedoch die, Liquid. Raten: scheine, die mit 24½ genannt(26) wurden. Per Rentenmarkt war wenig verändert; die Bundes- anleihe konnte 4% höher mit 100% notiert werden. Um- T es kurse Bezeichnung Stellg. 3.0. J. 10. G a 3.1) 107 107²% A„ C. 1 Con Gummi:? f) 140„ 42. Daimler-Benz 106) 126¾ 1200/5 N 111 0 1038 193 ¾ Degussa in 12/129 Pt. Tinoleumwerke 11) 156% 157 Durlacher Hof 2 7 1020 49 49 Richbaum-Wer ger 10.7 62 62 1„10.8 83— . Farben 5 108. Felten& Guilleaume 10:8) 94 ½ 94 Grün se Bilfinger 3.1. 0 77½ 77 FCC 113.7 205 209 n er Cement 11190 140 8 C 5 224 Riockner werke 8— 202,% ¼[202 5 5. 10.7 60 607 Mannesmann— 909 90 Aneinische Braunkohlen] 1) 174 173 0 f tra 5 11 0 101 102² 3 5 11 1 119% f 120 rr 121 40 2 Slemens& Halske. 106 136% 130¼ Sdd. Zucker 121 0 104% f 10½ Ver, Stahlwerke 5— 227 227 Zellstoft Waldhof 4:3 9) 14½ 74% s Bank„1 24 2⁴ mmerz bank] 2.1 59³%/ 507 Deutsche Bank 10.6,25[ 75½½ 75/8 Dresdner Bank 1036,20 22½ 73 Beichsbank-Anteile- Sa 70 8² —— 2 DM-Notierung,) ex Diwidende.) ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 7. Oktober Geld Brief jedoch nicht hinreiche, um ausschlaggebend zu sein innerhalb des Leistungswettbewerbs. Bestenfalls könne ja nur ein Bruchteil dieses variablen Anteils an den Gestehungskosten eingespart werden. Woraus ersichtlich ist, daß der Bundes- wirtschaftsminister, bei seinem Vorhaben hinsichtlich Kartell- Gesetzgebung trotz vehe- menter 100prozentiger Forderung sehr behut- sam vorzugehen genötigt sein wird. Nur über Krisen-Kartelle und Ausnahmeregelungen wird es ihm nach völliger steuerpolitischer Bereinigung möglich sein, sein Lieblingskind— das ab- solute Kartell- Verbot— aus der Taufe zu heben. Wie schwierig die Materie ist, erhellt bereits daraus, daß seit mehr als zwei Jahren an entsprechenden Gesetzesentwürfen her- umgedoktert, herumgefeilt wird, und daß selbst jetzt noch das Bundeswirtschaftsmini- sterium über den Stand der Vorbereitungs- arbeiten befragt, ausweichend sagt, es sei mit dieser Arbeit noch nicht begonnen worden. Im Vordergrund aller künftiger Gesetzes- arbeit steht jedoch die Lage des Kapital- marktes. Seine Eingliederung in die markt- Wirtschaftliche Ordnungsform ist Voraus- setzung dafür, aus der bisherigen Spielart, der„Als-Ob- Marktwirtschaft“ herauszuge- langen. Hat es sich doch bereits erwiesen, dag Marktwirtschaft ohne freien Kapitalmarkt gleichzustellen ist mit einem Blinden, der 5 Tauhstummen über die Straße führen Will. Wie bereits wiederholt in den Spalten die- ses Wirtschaftsteils angedeutet, ist die Wie- derherstellung des freien Kapitalmarktes an den Abbau aller benachteiligten steuerlichen Eingriffe gebunden. Das bisherige Experi- mentieren mit Steuerbe- oder-vergünstigun- gen wird sich hierbei auch nicht behaupten können. Fortsetzung und Ausbau würde bis- her geläufige Tatsachen auf den Kopf stellen. Niemand könnte dann auf dem steuerpoliti- schen Gebiete von der die Regel bestätigen- den Ausnahme sprechen. Im Gegenteil, das Fehlen von Ausnahmen würde bestätigen, daß die Ausnahmeinflation zur Regel gewor- den ist. In der Praxis wäre allerdings dann ein etwaiger durch keine Ausnahme berück- sichtigter Personenkreis auf zu Tode Ver- urteilte zu beschränken. In drei großen Zügen ist hier die wirt- schafts- und wirtschaftspolitische Proble- matik, der sich der neue Bundestag gegen- übergestellt sieht hier aufgezeichnet. Was Wunder, wenn in Kreisen der Wirtschaft mit Spannung die Regierungserklärung erwartet Wird. Zyniker allerdings meinen:„Nicht weil in dieser Regierungserklärung gesagt wird was sie vorhaben warten wir so gespannt darauf, sondern weil wir zwischen den Zeilen hören wollen was sie nicht vorhaben. F. O. Weber Mißverstandenes Messen- und Ausstellungswesen Besinnung auf den eigentlichen Zweek tut not (Up). Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels kritisiert am 6. Oktober den „Unfug der sogenannten Gewerbeschauen und äbhmlicher Ausstellungen“, die immer wieder mit Unterstützung von Stadtverwaltungen und Verkehrsvereinen organisiert würden, und bei denen man die Beteiligung des örtlichen Einzelhandels dadurch zu erzwingen suche, daß mam mit der Zulassung der Konkurrenz drohe. Die Hauptgemeinschaft richtet an alle Eimzelhändler den Appell, die Teilnahme in solchen Fällen mit Nachdruck abzulehnen. Abgesehen davon, daß derartige Veranstaltungen für die meisten Aussteller unrentabel seien, führten sie auch zu Preisverteuerungen, weil die Mieten, die an die Ausstellungs- leltung zu zahlen seien und andere mit der Beteiligung verbundene Kosten, oft eine be- trächtliche Höhe erreichten. Weder dem Einzelhandel noch dem Publikum sei damit in irgendeiner Weise gedient. Eine seltsame Erscheinung im Wirtschafts- leben Nachkriegsdeutschlands, dieser soge- nannte„Messe- und Ausstellungskrieg“. Besser gesagt handelt es sich um einen Unfug. Ein Unfug, der nach dem Willen, auf Schutz vor Konkurrenz bedachter Veranstalter, ge- setzlich geregelt werden sollte. Das wäre das schlechteste nicht, für Leute, die leicht zu verdienen gedenken, daß der Gesetzgeber bestimmt, wann, wo, wie irgend etwas aus- gestellt werden dürfte. Merkwürdig ist, das die Leichtverdienef, d. h. jener Personen- kreis, der auf diese Art und Weise leicht zu verdienen hofft, nicht immer Privatunter- nehmer sind. Dort wo es um größere Veran- staltungen geht, handelt es sich um Ausstel- ler, die bestenfalls juristisch als, mit privat- Wirtschaftlicher Unternehmungsformgetarnte Ableger der öffentlichen Hand anzusprechen wären. Dies gilt sowohl für die drei großen westdeutschen Messeplätze: Frankfurt/ Main, Hannover, Köln/ Rhein, als auch für jene Ausstellungunternehmen, die aus öffentlichen Geldern finanziert wurden, nur mit dem Zwecke, den Fremdenverkehr zu beleben. Jahrzehnte, ja Jahrhunderte zurückliegende — indes bereits vergessene— Tradition wurde bei dieser Gelegenheit vielfach wie- derentdeckt. Frankfurts Ober bürgermeister Dr. Kolb befindet sich in einer recht illustren und zahlreichen Gesellschaft von Ober- und Bürgermeistern, die Frankfurts O. B. nachahmend, in den Archiven blätterten, um kestzustellen, daß hier und dort irgend ein April-, Mai-, Juni-, ein Pfingst- oder Oster- Getreidemarkt wird teil liberalisiert? Im Rahmen der Bedarfsplanung sind Weizen- und Roggenimporte für das laufende Getreidewirtschaftsjahr in Höhe von rund 2,4 Millionen Tonnen vorgesehen. Davon ent- fallen auf Lieferungen It. IWA-Abkommen und aus Dollarländern 1,1 Mill. t aus anderen Verrechnungsländern 1,3 Mill. t Die Hauptbezugsländer für Brotgetreide sind außer den Exportländern für IWA- Weizen(USA, Kanada, Australiem) vor allem Argentinien, die Türkei, Polen und Frank- reich sowie Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Schweden. Beachtlich ist, daß zum erstenmal die deutschen Behörden bei den Käufen von Türkenweizen auf eine Lenkung verzichten und dem dèeutschen Importeur das Absatzrisiko überlassen haben. Offenbar fol- gen die deutschen Behörden dem Beispiel Hollands und Englands, die den Getreide- handel mehr und mehr aus der staatlichen Lenkung mit Erfolg herausgenommen haben. Diese Maßnahme wird vom Importhandel als ein weiterer Schritt auf eine volle„Inland- Liberalisierung“ begrüßt. An diese Be- grüßung knüpft sich die Hoffnung, daß die gegenwärtige Erörterung der„liberalisierte“ und„teilliberalisierten“ Einfuhr von sog. kleinen Artikeln erfolgverheißende Formen angenommen habe. Wegen des schlechten Ernteausfalls in Hartweizen in den USA und Kanada, der eine geregelte Versorgung der deutschen Hartgrießmühlen nicht mehr zulasse, soll im Notfall auf Importe aus Rußland sowie aus Syrien und der Türkei zurückgegriffen wer- den.. Im Bundesernährungs ministerium fanden bereits Besprechungen mit Kanada statt, die zu konkreten Absprachen geführt haben sol- len. Kanada habe sich— so verlautet— be- reit erklärt, entsprechende Mengen für die Bundesrepublik zu reservieren, so daß bis zum Frühjahr der Anschluß an den kanadi- schen Weizen wieder gefunden sein dürfte. Dennoch sieht das Versorgungsprogramm des Bundesernährungsministeriums auch die Lieferung von Hartweizen aus der Türkei, Syrien und Rußland vor. Tödliche Steuerlast Von 100 DM Dividende bleiben 4.50 DM Zum Problem der Körperschaftssteuern schreibt der in Düsseldorf erscheinende In- kormationsdienst„Nordwestspiegel“ am 6. Oktober, welchen offenkundigen Wider- simn das gegenwärtige Steuersystem mit sei- ner überhöhten Körperschaftssteuer dar- stelle, könne man aus den Bilanzen der Aktiengesellschaften ablesen. Wenn man am Beispiel einiger großer Werke, die für ihren Spezialzweig reprä- sentativ seien, die an das Finanzamt ab- geführten Steuerbeträge mit den Abschrei- bungen, mit den in die Rücklagen gehenden Summen und mit den an die Aktionäre ausgeschütteten Dividenden vergleiche, so erkenne man, daß der„Mitgesellschafter Finanzamt“ den Löwenanteil erhalte. Dem Eigentümer als dem Gewinnberechtigten bleibe nur ein Bruchteil. Bei einer Gesell- schaft wie z. B. der„Ruhrgas AG“ Essen. bei der die Aktionäre zum größten Teil selbst Kapitalgesellschaften seien, werde sich die steuerliche Belastung so auswir- ken, daß bei einer Dividenden-Ausschiit- tung von 100 DM dem Empfänger lediglich 4,50 DM verbleiben. An einigen konkreten Fällen werde der Steuerliche Widersinn völlig klar. Im Ge- schäftsjahr 1952 hätten sich z. B. für die „Daimler-Benz Ad“ die Steuern auf 77 Mil- lionen DM gestellt. Die Abschreibungen seien mit 27 Millionen und die Dividenden- Ausschüttung mit 4,2 Millionen DM beziffert worden. Damit stünden die Steuern zu den Dividenden im Verhältlich 10:05 und die Steuern zu den Abschreibungen 10:3,5. Die „Continental Gummiwerke Ac“ hätten 49 Mill. DW Steuern gezahlt. 28 Mill. DM Rücklage gemacht und 6,5 Mill. DM Divi- dende ausgeschüttet. Die entsprechenden Verhältniszahlen seien hier Steuer: Divi- dende 7:1 und Steuer: Abschreibungen 7:4. Bei der deutschen Tochter gesellschaft des „Nestle-Ronzern“ hätten die Steuern 9,4 MIII., die Abschreibungen und Reservierun- gen 4,5 Mill. und der Reingewinn etwa eine Million DM betragen. Die Beträge für Steuern verhielten sich also zur Gewinn- ausschüttung wie 10:1 und zu den Abschrei- bungen wie 10:5. Bei dieser Gesellschaft trete sogar der groteske Fall ein, daß die Steuern die Lohnsumme erheblich über- schritten. Das Verhältnis sei 10:6,5. Wenn man den Mangel oder die Langsam- keit der Kapitalbildung als ein ernstes Problem der aufstrebenden Wirtschaft an- sche und auf der anderen Seite auf eine „Renaissance der Aktie“ hoffe, dann stellten die vorgenannten Zahlen eindeutig unter Beweis, daß der Fehler in Wirtschafts- system in den überhöhten EKörperschafts- steuern zu suchen sei. markt bzw. eine Art von Schau abgehalten worden ist. Wie weit diese Dinge zur Konsumauswei- tung führen, geht aus den Schilderungen eines Hannoveraners hervor, der zu berich- ten wußte:„Unser Einzelhandel stellt sich auf Kaufwellen ein, auf Kauf wellen, die mit dem jeweiligen Geschehen am Messegelände zeitlich zusammenfallen. Das ist nicht ver- wunderlich, denn es wurde errechnet, daß allein über die private Zimmervermietung während einer Messeveranstalung 700 000 DM zusätzliche Kaufkraft in die Hannove- raner Bevölkerung floß.“ Schön und begehrenswert scheint eine solche Konsumausweitung zu sein. Kehrseite der Medaille jedoch ist, daß es sich ledig- lich um eine Verlagerung der Kaufkraft handelt. Der Großteil dieser, als Beispiel herausgegriffenen, von den Hannoveraner Zimmervermietern vereinnahmten 700 000 DM, wäre als Kaufkraft nicht verlorenge- gangen, sondern hätte sich in der Heimat der Zimmermieter verbrauchend betätigt. Auf der anderen Seite fließt gewiß aus Hannover einige Kaufkraft ab, wenn in Frankfurt oder Köln, in Düsseldorf oder Ortenau, in Pirmasens oder in Buxtehude der Ausstellungsteufel wütet. Auf der anderen Seite ist bei der Be- handlung dieses Problems zu berücksichti- gen, daß regionale Bedürfnisse der Wirt- schaft den Messe- und Ausstellungsbedarf auch unterschiedlich gestaltet. Zum Beispiel war die Universalität der von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in diesem Jahre zu Köln veranstalteten DLG-Schau für alle Beteiligten erdrückend. Die aus dem Erd- boden gestampfte Ausstellungsstadt bei Köln ließ nämlich den Besucher im wahr- sten Sinne des Wortes„vor lauter Baumen den Wald nicht mehr erblicken“. Umgekehrt hat die nicht mehr nenn- und nicht mehr zählbare Schar der Be- sucher auch den Ausstellern verwehrt, am Kauf interessiertes Publikum anzuwerben. Wie so oft in der Wirtschaft feststellbar, beweist sich auch hier die Binsen wahrheit, daß Bàume nicht in den Himmel wachsen, eine Redensart, die auf Ausstellungen über ⸗ setzt lauten müßte:„In der Beschränkung liegt die Weisheit.“ Beschränken müßten sich vor allem die Ausstellungs veranstaltungen— egal ob es sich um Privatunternehmer handelt oder um die öffentliche Hand— in ihrer Ge- wirmsucht. Die Ausstellung soll als Dienst- leistung möglichst ertraglos abgewickelt werden. Ihr Sinn und Zweck ist darauf be- schränkt, die Ausweitung des Absatzes aus- gestellter Waren und Güter zu fördern. Nebengeschäfte sollte es hierbei nicht geben, weder für geschäftstüchtige Privat- unternehmen noch für nicht minder tüch- tige Stadtväter. Ein Gutes ist doch bei der bisherigen Entwicklung der Dinge. Das Ausstellungs- und Messechaos wird nämlich pald so verlustreich für die Ausstellungs- unternehmer sein, daß sie von selbst— um nicht noch mehr Haare zu lassen— ihre Spekulationen einstellen werden. Teæ KURZ NACHRICHTEN Die Angst vor Wiedergutmachungs-Aufträgen (Vo) Importeure in den arabischen Ländern, insbesondere in FTransjordanien, gehen nach Mit- tellung der Industrie- und Handelskammer Mün- chen dazu Über, von den deutschen Läeferanten die Erklärung zu verlangen, daß sie nicht in Wie dergutmachungslieferungen nach Israel eingeschal- tet sind. Wie die Kammer weiter berichtet, sehen namhafte deutsche Firmen aus Furcht vor einem arabischen Boykott oder schwarzen Listen von Angeboten an die Israelmission in der Bundes- republik oder Lieferungen nach Israel ab, um Schwierigkeiten mit dem Block der arabischen Länder aus dem Wege zu gehen. Der Monatsdurchschnitt der bayerischen Lie- kerungen in die arabischen Länder ist nach An- gaben der Kammer in den ersten. sieben Monaten des laufenden Jahres auf 2,47 Mill. DM gestiegen. Bulgarien-Handel lockert sich auf (Vp) Die Sperre für deutsche Exporte nach Bulgarien ist gelockert worden, nachdem sich die bulgarische Verschuldung gegenüber der Bundes- republik durch den Abschluß größerer Einfuhr- verträge verringert hat. Wie VV erfährt, haben die zuständigen Stellen beschlossen. bereits aus- gestellte, aber noch nicht gemehmigte Lizenzen im Gesamtbetrag von einer Million Dollar freizugeben. weitere Erleichterung im Devisenhandel (UP) Die Bank deutscher Länder nat mit Wir- kung vom 5. Oktober die Außenhandelsbanken ermächtigt, deutsche Mark, englische Pfund, bel- gische Franken, französische Franken, Schweizer Franken(Verrechnungsfranken), holländische Gul- den, dänische Kronen und schwedische Kronen unter eigenem Namen und eigenem Obligo per Termin mit Laufzeiten von nicht mehr als drei Monaten intervalutarische zu handeln. Es sind dies die am amtlichen multilateralen Devisenhandel in der Bundesrepublik beteiligten EZ U- Währungen. Wie die Bank deutscher Länder am 5. Oktober mitteilte, bedürfen Termingeschäfte mit längeren Laufzeiten als drei Monate jedoch auch weiterhin der vorherigen Genehmigung der in Frage kom- menden Notenbanken. Unterschiedliche EZVU-Abschlüsse im September (op) Bei der September-Abrechnung der Europäischen Zahlungsunion erzielten außer der Bundesrepublik noch Großbritannien, sterreich, die Schweiz, Holland und schweden Uberschüsse. Größter Schuldner war auch im September Frank- reich mit einem Defizit von 24,8 Mill. Rechnungs- einheiten. An zweiter Stelle stand Italien mit einem Defizit von 20 Mill. Verrechnungseinheiten. Auch für Belgien, die Türkel, Portugal, Norwegen, Griechenland, Dänemark und Island schloß die Septemberabrechnung mit Defizit. Kontostände der Bd mit„Sonstigen Verrechnungsländern“ (in 1 000 Dollar) Kontostand Kontostand Land am 31. 8. 1953 am 30. 9. 1953 Swing Aegypten +20 216 720 022% 15 000 Argentinien 730 477 +3¹ 000 Brasilien +*92 810 789 333) 13 500 Bulgarien + 1396 + 1420 2 000 Chile + 3 054 + 2 550 2 500 Columbien— 4451— 2513 11 00⁰ Ecuador 3 + 839 2 000 Finmland 720 332 +18 281 27 000 Iran + 6 180 + 6 541 8 000 Japan 713 622 717 063 12 000 Jugoslawien 415 192 1714 6386 17 00⁰ Paraguay + 2 002 + 1899 2 500 Polen + 4414 + 3 71 7 500 Spanien 113 800 716 465 20 000 CSR + 4955 + 3 998 7 5⁰⁰ Ungarn + 5247 + 4871 5 500 Uruguay—. 843— 530 5 000 Insgesamt 229 173 7229 947 208 000 e) einschl. noch nicht ausgezahlter Akkreditiv- beträge in Höhe von US-Dollar 5 557 e) davon bei deutschen Außenhandelsbanken: „Brasil- Dollar“; 6 823 produkten mätkie Situationsberücht Wenn auch die schwache Haltung an den Weltmärkten keinen unmittelbaren Einfluß auf den Inlandmarkt ausüben kann, so wir- ken sich die andauernden Preisrückgänge für Brot- und Futtergetreide doch stimmungs- mäßig aus. Die Neigung zur Schwäche wird noch verstärkt durch die mangelnde Kauf- just der Mühlenindustrie, so daß bisher die Oktoberreports für Weizen nicht bewilligt wurden. Es ist dies um so bemerkenswerter, als das Angebot nachgelassen hat. Etwas In- teresse für Weizenlieferung zweite Hälfte Oktober macht sich bemerkbar, wobei bis zu 44,50 DM je 100 Kilogramm frei Mannheim für süddeutsche Ware erzielt wird. Mittel- deutscher Weizen steht im Hintergrund. Da- gegen ist die Umsatztätigkeit in Roggen leb- hafter geworden. Das Angebot am Oberrhein hat besonders aus Unterfranken zugenom- men. Aber auch hier besteht im wesentlichen nur Aufnahmeinteresse für spätere Termine. Besonders schwach ist die Haltung am Fut- tergetreidemarkt. Die Unsicherheit über die Neuregelung der Abgabepreise für Auslands- kuttergetreide erschwert die Dispositionen. Futterhafer vernachlässigt, da auch die Mischfutterindustrie nichts aufnimmt. Indu- striehafer infolge unzureichender Qualität umsatzlos. Die Nachfrage nach Braugerste hält an. Der Absatz erfolgt jedoch nur zu gedrückten Preisen. Nur Qualitätsware wird aus dem Markt genommen bei 42,.— DM bis 43.— PM per 100 Kilo franko Malzfabrik. Industrie- gerste ist kaum gefragt. Die Forderungen liegen bei 39,.— DM je 100 Kilo frei Mann- heim Die Mehlabruftätigkeit ist wieder ruhi- ger geworden und erstreckt sich nur auf den laufenden Bedarf. Neuabschlüsse auf Ter- mine sind bisher nur wenig zustande gekom- men. Im Vordergrund steht weiterhin die Weizenmehltype 550. Die Bäckernachfrage ist derzeit gering. Auch das Roggenmehlgeschäft hat sich bis jetzt nicht belebt. Verkäufe sind vielfach nur bei Preiskonzessionen möglich. Auch der Futtermittelmarkt neigt zur Schwäche. Infolge Abnahmeverzug und man- gelnder Nachfrage aus Norddeutschland sind Mühlennachprodukte weiter rückläufig und teilweise schwer abzusetzen. Auch für spdtere Termine besteht nur wenig Kaufinteresse, mit Ausnahme von Weizennachmehl, das bei 31, DM bis 32,.— DM je 100 Kilo gut abgeht. Bei ölhaltigen Futtermitteln ist die Inland- nachfrage vorläufig klein, während das Ex- portinteresse anhält. Vor allem auch für spa- tere Liefertermine. Gesucht ist lediglich Soja- schrot bei 43, DM per 100 Kilo zur promp- ten Lieferung, besonders rückläufig Palm- kernschrot 26,50 DM bis 27, DM. Die Preise für Futterhaferflocken scheinen sich auf der Basis von 62, DM per 100 Kilo ab Fabrik einzuspielen. Besonders rückläufig Trocken- schnitzel 17,50 DM bis 18, DM per 100 Kilo ab Fabrik, ohne daß Nachfrage sich geltend macht. Von Brauereiabfällen sind Malzkeime knapper geworden aber bei 23, DM nur wenig gefragt. Der Mischfutterabsatz ist un- befriedigend bei gedrückten Preisen. Dorsch- mehl knapp, Fischmehl jedoch ausreichend angeboten, ebenso Garnelen. g Obwohl sich noch kein Einkellerungsbe- darf geltend macht, ist am Markt für Speise- Kartoffel infolge Zurückhaltung der Land- Wirte eine leichte Preisfestigung eingetreten. In der Pfalz wurde die Ware 25 Pfennig pro 50 Kilo teuerer als in der Vorwoche im Groß- handel umgesetzt. Dr. J. P. Buss Sozialer Erfolg LR) Die im vergangenen Jahr allgemein eingetretene Erhöhung des Lohnniveaus machte bei den Arbeitnehmerhaushaltungen, die bei den Wirtschaftsrechnungserhebungen untersucht werden, eine Heraufsetzung der Unter- und Obergrenzen der Verbraucher- ausgaben erforderlich, die nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes von Rhein- land-Pfalz jetzt zwischen 275 Mark und 450 Mark liegen.. Bei den Arbeitnehmerhaushaltungen lagen im September die Einnahmen aus dem Hauptberuf des Haushaltungsvorstandes um 25,7 Prozent höher als im Vormonat, wogegen sich die Einnahmen aus dem Nebenerwerb nur wenig veränderten. In den Haushaltungen der Renten- und Unterstützungsempfänger verringerte sich das Arbeitseinkommen, das jeweils nur einen relativ geringen Teil der Gesamteinnahmen ausmacht, um 57,2 Prozent. Die übrigen Ein- nahmen stiegen jedoch an, so daß sich die durchschnittlichen Gesamtnettoeinnahmen des Haushaltes um 7,2 Prozent erhöhten. Die Verbraucherausgaben sind gegenüber dem Vormonat bei den Arbeitnehmerhaus- haltungen um 9,4 Prozent, bei den Haushal- tungen der Renten- und Unterstützungs- empfänger um 3,3 Prozent angestiegen und lagen bei beiden Haushaltungstypen somit unter den Nettoeinnahmen. Marktberichte vom 7. Oktober Handschuhsheimer Obst- und Gemũüsegroßmarkt (Wp) Anfuhr gut, Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Zwetschgen 10; Aepfel IA 2—36, A 1420, B 3-13; Birnen A 13—21, B 7—12; Quitten 10—18; Kastanien 9—12; Kopfsalat 5—12; Endivien unverkäuflich; Wei-. Rot- und Wirsingkohl 4; Rosenkohl 30; Blumenkohl 210240; Stangenbohnen 1719; Tomaten AI 19—23, AII 24—27. AIII 26-30, B 10—12; Zwiebein 8—9. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Kaum mehr nennenswertes Angebot in Zwetschgen. Pfirsichen und Tomaten, Absatz flott, Gute Anfuhr in Aepfeln und Birnen, bevorzugt aufgenommen wurden gute Sortierungen der Sor- ten Goldpärminen, Geheimrat von Oldenburg, Boskop und Blenheim. Sonstiger Absatz normal bis langsam. Es erzielten: Pfirsiche A 2841, B 20 bis 27; Zwetschgen A 10—13, B 6—7; Aepfel A 12 bis 32, B 816; Birnen A 12—22. B 61; Quitten 13—18; Walnusse 40—45; Spinat 9; Weißkohl 3—4; . 5: Tomaten A 18-23, B 10-15; Paprika 0 belg. Francs 8,339 8,339 1 franz. Francs 11,918 11.936 7 Schweizer Franken 95,90 96,10 Holl. Gulden 109,885 110,105 kan. Dollar 4,27 4,28 engl. Pfund 11,682 11, 702 42 schwed. Krone 80,92 81,08 dän. Krone 60,32 60,44 US-Dollar 4,195 4,205 bf freie Schweizer Fr. 97.84 9,04 13— — gportlicn muss er Sci, A NN LEX muss er si, Der ALILWETTRRMAN TEL mit warmem Einknöpffutter ist heute unentbehrlicher Bestandteil jeder Garderobe. Aber vom Stoff hängt es ab, ob Sie Freude haben an Ihrem Mantel. Des- halb tun Sie gut daran, auf dieses eingenähte Web- Etikett zu achten Es ist die Stoffmarke mit Garantie. Nor wenn die Marke Eingenöht, iss Witklich NNO Soest, Seite 10 MORGEN Donnerstag, 8. Oktober 1953/ Nr Woa bleibt die Revision des„Festivals“? Kritische Betrachtongen zor Flut der Filmfestspiele Es besteht kein Zweifel darüber, daß ein ernsthafter„Festivalier“, besuchte er alle Fülmfestspiele in Europa zwischen Cannes und Venedig, im Laufe einer Saison kaum einmal die Muße fände, einen nachdenk- chen Bericht über das Gesehene zu schrei- ben— so sehr müßte er durch die Lande hetzen. Dabei meinen wir hier nur die großen, im echten Sinne internationalen Ver- anstaltungen. Rechnete man die im gamen gesehen— mehr lokalen Veranstal- tungen wie die Göttinger Fihmtage, die Mannheimer Kulturfilmwoche oder die Ta- gung der Filmelubs in Bad Ems, so würden sich die Seelennnöte des„Festivaliers“ ange- sichts der nicht mehr zu bewältigenden Terminüberschneidungen ins Unermeßliche summieren. Die diesjährigen Filmfestspiele beweisen, daß es nur wenig Spitzenfllme der inter- nationalen Produktion gibt und daß die Mit- telmäßigkeit einen großen Vorsprung vor dem schöpferischen Einfall hat. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen leben aus den gleichen Programmen und ein konsequenter Fülmbesucher von Cannes mußte es erleben, daß er in Berlin wenigstens vierzig Pro- zent der Cannes-Filme noch einmal sah. Das War wohl für das Berliner Publikum er- Freulich, nicht aber für das— im gesamten gesehen— internationale Filmschaffen. Mit Venedig verhält es sich nicht anders. Hier sollen zwar nur Filme laufen, die noch nicht international bekannt sind, aber unter den rund 130 Filmen, die in Venedig 1953 zu sehen sein werden, sind wenigstens 80 Pro- zent bereits in ihren Heimatländern ge- laufen. Damit wird eine der wesentlichsten Voraussetzungen eines Festivals durchbro- chen, dessen Programm ursprünglich nur echte Uraufführungen enthalten sollte. Seit mehr als zwei Jahren schon geht die Klage um die Fragwürdigkeit der inter- mationalen Filmfestspiele. Einmal wird die zahlenmäßige Zunahme beklagt, und zwar ausschließlich der tertiären Veranstaltungen. Offiziell sind Cannes, Berlin, Locarno und Venedig anerkannt. Dazu kommen Knokke in Belgien, Vichy Frankreich) mit seinem Festival der Liebesfilme, Rom mit einem Festival der land wirtschaftlichen Filme, Außerdem eine Reihe weiterer internationa- ler Veranstaltungen, die lediglich aus Grün- den des Fremdenverkehrs geschaffen wur- den, In Deutschland kommt die Mannhei- mer Kulturfilmwoche als lokale Veranstal- eine einmalige Angelegenheit, bedingt durch das Jubiläum dieser Stadt; die Heidelber- ger Filmkunsttage sind als über-lokale An- gelegenheit aufgelöst und werden nur noch als regelmäßige interne Veranstaltungen durchgeführt. Im Bezirk des Kulturfilms steht dem allein noch das alljährliche Kul- turfilm-Festival in Edinburgh gegenüber, das jedoch im Rahmen der schottischen Kunstwochen eine Randveranstaltung dar- Stellt. Die Fragwürdigkeit der vielen Festivals ergibt sich aus ihrem Programm— nicht je- doch àus der hier gegebenen Möglichkeit der e achen internationalen Begegnungen. Aus desen letzteren Motiv heraus sind Festivals unverändert notwendig: sie geben vor allem der internationalen Filmjournali- stik die Möglichkeit der Diskussion und per- manenten Debatte, erlauben Vergleich und FKxitik, verschaffen Anregung und Hinweise, selbst dort, wo sie aus dem Negativen be- kruchtet werden, Die Notwendigkeit der Revision der Film- festivals ergibt sich aus der immer lauter werdenden Forderung nach einer internatio- nalen Beschränkung und zugleich einer Be- grenzung der gezeigten Filme. In Cannes Wurde dieses Jahr unter dem Vorsitz von Jean Cocteau eine Vorjurierung durchge- Führt und hierbei angestrebt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Jedoch hat auch hier wieder die Rücksichtnahme auf nationale Verpflichtungen zu Zwei-Drittel-Entschei- dungen geführt. Denn es gibt keine effek- tiven Entscheidungen im guten Sinne, wenn die Filme schon einmal im Festival-Ort vor- liegen: die Ausschreibungs vorschriften sind zu unklar, zu schwimmend in ihren Grenzen und viel zu sehr von irgendwelchen Rück- sichten bestimmt. Hier kann nur eine groß- Zügige Rivision der Festivals helfen. Die Tatsache, daß die Leitung eines jeden Festivals ängstlich darauf bedacht ist, ihre Belange zu wahren und sich ängstlich gegen die thematische Erweiterung der Konkur- Tenzunternehmen wehrt, macht es ziemlich Fischer. aussichtslos auf eine solche Revision zu hof- ken— es sei denn, sie würde vom Inter- nationalen Produzentenverband getroffen. Die Produzenten müßten— Hand in Hand mit den nationalen Exportorganisationen diese Revision durchsetzen. Wobei sich für Berlin lediglich die Notwendigkeit ergäbe, das Festival weniger politisch zu gestalten und es mehr vom Film her bestimmen zu lassen: was allerdings eine einschneidende Begrenzung der Verantwortlichkeit des Se- nats zugunsten der Filmfachleute bedingen würde. Werden die Bestimmungen für die Festi- vals nicht beschleunigt revidiert, so sind die Filmfestspiele zum Tode verurteilt. Da- bei ist die groteske Situation zu verzeich- nen, daß nicht etwa die Idee der Festivals an sich gescheitert ist, sondern daß lediglch die Nivellierung des internationalen Film- schaffens die Entwicklung bis zu diesem Punkt geführt hat. Der gute Film an sich, der künstlerische Film als Ausnahme-Er- scheinung bestimmt die Festivals nicht mehr, sondern lediglich der besser Unterhaltungsfilm. Das aber ist es, Was letzt- lich die Festivals in aller Welt, vor allem aber in Europa, in Frage gestellt hat und gebieterisch ihre Revision verlangt. Dr. Kurt Joachim Fischer * Der vom europäischen Informationszen- trum(Bonn) hergestellte Kulturfilm„Das Meer und der Kreislauf des Lebens“ wurde in Bremen vor geladenen Gästen uraufge- führt. Der Film, der unter der Regie von Horst-Günter Koch im Sommer in Zusam- menarbeit mit dem Bremer Ubersee- Museum gedreht wurde, veranschaulicht die Bedeu- tung des Meeres als Urheimat allen Lebens. gemachte“ Die Christel von der Post Das ist Eva Probst, die Christel von der Post, in Arthur Maria Rabenalts „Vogelhändler“-Film, des- sen Außenaufnahmen sei- nerzeit in Schwetzingen gedreht wurden. Der Film lauft jetzt im Bundesge- biet an. 5 Foto: Berolina-Allianz-Filip Untergangsstimmung am Rosenhögel Der österreichische Film beklagt Abwanderung seiner besten Stars Im Sommer schon herrschte in den Wiener Ateliers am Rosenhügel eine Untergangs- stimmung. Jetzt macht man in Oesterreich eine nachdenkliche Rechnung auf, deren Finanzierungssorgen von heute auf morgen kaum zu lösen sind. Die zugkräftigen Stars Wandern immer mehr in die Bundesrepublik ab. Das Burgtheater verlor Darsteller von der Gefälligkeit eines Curd Jürgens und O. W. Hannerl Matz, Nadja Piller und tung hinzu; die Göttinger Fllntage n Prack bevorzugen den deutschen Wé- sten. Willy Forst und Karl Hartl siedelten von der Donau an den bayerischen Isarstrand über, während Gustav Ucicky in Göttingen die Regie führt. Viele von ihnen hatten vor- her nicht schnell genug in umgekehrter Rich- tung reisen können. Inn Sievering, Schönbrunn, Graz und Salz- burg sind Hunderte von Statisten und Fach- leuten ohne Arbeit. Ihren Kollegen wurde nur durch ein„Wunder“ von gutwilligen Geldgebern geholfen. Ein Sanierungsplan soll jetzt die endgültige Gesundung des rot- Weiß-roten Films bringen. Man will nicht länger von der Unterstützung des bislang unentbehrlichen deutschen Verleihs abhängig sein, vergißt dabei jedoch nicht, daß im deutschsprachigen Markt die besten Chancen liegen. Man will es nun mit einer Dachorga- nisation der Produzenten versuchen, der aus Hans Albers rettet Nebrador „Jonny rettet Nebrador“ heißt ein neuer Film mit Hans Albers, der gegenwärtig von Regisseur Rudolf Jugert nach Außenaufnahmen in Italien und der Atelierarbeit in Mün- chen- Geiselgasteig fertiggestellt wird. Hans Albers— hoppla, jetzt komm ich!— spielt ddrin einen Abenteurer, der aus den Lumpen eines vagabundierenden Weltenbummlers in die unvermeidliche„schmucke Uniform schlüpft und im Staate Nebrador auf seine Weise Ordnung schafft.— Ein Szenenbild mit(von linſes nacht rechts) Margot Hielscher, Hans Albers und dem gewesenen Ostzonenintendanten Ernst Legal. dpa-Bild dem Bundesschatz dann ein Kredit von 20 Millionen Schilling jährlich zur Ver- fügung stehen soll. Dem Finanz ministerium gegenüber arbeiten die Verfechter dieses Planes mit dem Argument, daß der Staat ja schließlich jährlich auch 130 Millionen Schil- ling aus dem Filmgeschäft in seine Kassen zieht. Außerdem hofft man auf ein„Ein- spielen“ dieser Bürgschaften durch einen gesteigerten Verkauf, besonders bis zum Rhein und Main, Hand in Hand mit dem erweiterten deutschen Fremdenverkehr. Auf staatlicher Seite wurden starke Be- denken laut, da die Regierung bereits in der Filmbranche empfindliche Verluste erlitt. Aber die Ateliers und Kopieranstalten sind nun einmal als beachtliche Kapitalanlagen vorhanden und dürfen zusammen mit der Arbeitskraft von zehntausend Menschen nicht brachliegen. Optimisten hoffen deshalb auf Schönwetter im Glanz der Jupiterlam- pen. Hubert Marischka erinnert sich an Lied und Leben von Richard Tauber und bęen- digte die Außenaufnahmen. Eduard von Borsody, kürzlich zusammen mit Paula Wessely erfolgreich, möchte unterhaltsam ankommen.„Hab ich nur deine Liebe“, mit Johannes Heesters, Gretl Schörg, Walter Müller und Waltraud Haas, wurde als Strei- fen jedoch vorerst nur projektiert und sucht noch Mäzene. Ein Wiener Produzent richtet sich in der Besetzungsliste natürlich vollkommen nach den deutschen Wünschen. Das wird auch in Zukunft so bleiben, da man die Export- quote von einem guten Dutzend Filmen ausschöpfen möchte. Aber um diese Filme zu drehen, braucht man zunächst Geld, und zwar mehr Geld als bei dem mutigen Nach- kriegsstart, sind teurer geworden. Der„Prozeß“ wurde von der Stadt Wien s denn die verwaisten Ateliers unterstützt und wurde ein Filmfiasko. Auch die zehn Millionen Schilling für den „1. April 2000“ begründeten keinen Weit- erfolg. Dennoch soll Bundeskanzler Raab die Sanierungspläne des österreichischen Films wohlwollend fördern, weiß er doch, daß auch in Bonn, London, Paris und Rom kein bes- serer Ausweg aus der Filmkrise gefunden wird, als zu bürgen. Filme sind schließlich die marktgängigsten kulturellen Visiten- karten einer Nation für das umworbene Ausland. In Wien denkt man an etwa 20 Filme jährlich, die vor Drehbeginn auf Ver- sager möglichkeiten untersucht werden sol- len. Ein stärkerer Dirigismus des Produ- zentenverbandes soll vermieden werden. ip. abnehmen durfte, der im ganzen Film, sellschaft„Bis fünf Minuten nach zwölf“? erstanden. stellte. Aus allen möglichen dokumentariz tives, so viel von den billigen Posen des Takörs PIs Ausland unterstützt „Bis fönf nach zwölf“ Zu einem Film öber Hitler In diesen Wochen soll in den deutz Kinos der Film„Bis fünf nach zwölt laufen, der sich mit Hitler und seiner befaßt. Die nachstehende UFP-Reportagę über das delikate Unternehmen be 1 soll lediglich über die Absichten der pA zenten unterrichten. Eine wohl 80 kritische Betrachtung kann erst nach? Anlaufen des Films gegeben werden. Im Münchener Chronosstudio, Was 2uf deutsch„Zeit“ heißt, ist die Zeit um 30% zurückgedreht worden: Durch die 0% brüllt einer, daß die groge deutsche Zeit brochen sei, später, daß der„dicke Sd jenseits des Kanals immer nur schwätze! er seine Städte ausradieren wolle. Ein N herr“ geifert, der Zweifrontenkrieg sei ge das, was er wolle.— Wer?—„Eré, der. mit der Stirnsträhne, die ihm der Friseu um einen solchen handelt es sich, immer ö Als„er“,„dieser“ oder„jener“ bezeid wird, dessen Name aber in den zwei Stu kein einzigesmal fällt Von 1942 an hieß einer Meier, der rantie übernehmen wollte, daß kein br Flugzeug, na ja, sie wissen schon... Alle seligen Geister dieser Epoche sind.— abendfüllenden Streifen der Rapid-Film Eineinhalb Jahre hat Rapid- Produkt chef Wolfgang Hartwig gebraucht, bis ers Material für den Film hatte, den er sich) Quellen kaufte er Filmstreifen zusammen kam Originalaufnahmen vom Nürnbeß eren deutschen Städten anläuft, So viel Ne 2 Urn bitte Wir es d Publikum nicht zumuten wollen, in de Stimmung aus dem Theater zu gehen. Desi haben wir noch ein paar Bilder vom Wies wurden“, Schenk. 1 Die Streifen für das Ausland werden Vorsichtsgründen in Deutschland Synchtg siert und keine Kopie verläßt das Studios nicht textlich überprüft wurde. Damit verhindert werden, daß später andere Tel unter den Bildern erscheinen, die den 80 des Filmes ins Gegenteil verkehren wür Heinz Zimmern Film- Notizen Der ehemalige Produktionschef der 12 und Ufa, Alfred Greven, hat in Düssel eine neue Filmproduktions--Gesellschafb Alfred- Greven Film- Gmb. H. gegründ Er leitete zuletzt die Continental-Film Paris. Die 17 Jahre alte Holländerin Annelk Winter, die Clark Gable bei den Aufnahm des amerikanischen Kriegsfilms„The and the Brave“ leidenschaftlich um den H fallen durfte, soll sich jetzt in London“ der Filmgesellschaft vorstellen. Augen zufolge hat sie bei der Szene der Befreit 5 Maastrichts den Filmhelden so gut geld daß ihr dieses Lüippenbekenntnis Wahrsche 5 lch eine kleine Filmrolle einbringen dünn urerkereenen 0 2 25 2 ue, f l. e.,— ZUR HANDARREITS-AussTELLUN G MIT VvoRFUHRUNGEN in der II. Etage unseres Houses Die besondere Uberraschung: Zwei Klöpplerinnen in oberfrönkischer Tracht führen Klöppelorbeiten vor, und eine Stickerin aus Oberfronken zeigt Stick-· Jechniken. Domit nicht genug! Eine Speꝛziolistin orbeitet om neuzeitlichen Webrohmen, zeigt verschiedene W'ebtechniken, und mehrere Damen aus unserer Hondorbeitsobteiſung geben wertvolle Hinw/eise an begünnenet Handlarbeiten. Außerdem: Unzählige fertige und holbfertige Handorbeiten in einer 33 5 2 25 N. A i* Schau, die sehenswert und lehrreich ist! 2— 2222257575————— 1 f MANNHEIM. Kl, 1-3. TEL. 54001 .,. e.— 2222 u. umme, 1 ,,. ume, 1 e, 2 4 Prozeß, ergatterte Streifen von japanis 25 Wochenschauen und von der französis ne Pathé und landete seinen größten Coup au Schwester Eva Brauns, Grete Fegelein, 8. 5 gegen prozentuale Beteiligung am Spiel 8 Schmalfilme zur Verfügung, die Eva in 2 Flitterzeit von Adolf gemacht hatte. W Der Film setzt sich aus etwa 10 Pra de Rahmenhandlung, die von Carola Höhn Fritz Lafontaine gespielt Werden, 30 Pr. Wochenschauberichten und 60 Prozent pu-, ten Aufnahmen des Diktators und s. engsten Umgebung zusammen. Autor des 5 chès ist Gerhard Grindel, der als politis 825 EZ. Häftling selbst die„Segnungen“ des 1 K. ten Reiches genoß. „Der Film hat keine Tendenz“, sagte] gisseur Richard von Schenk, ehemaliger 0— leutnant der Kriegsmarine,„Wenn mand der beabsichtigten Warnung an die deus 11 Jugend absehen will.“ Der Film sei dazu Lon stimmt, eine historisch getreue Darstel 2u geben, warum es schief gehen mußte,, Haben bewußt die prahlerischen Reden 0 braunen Bonzen im Wortlaut gebracht, 20% F aber im Bildteil gleichzeitig, was in. Per lichkeit geschah und was von den Phla, 75 übrig blieb.“ Zwischen den Bildern vom R stet an allen Fronten werden die deutsche 1 zer produktion, die Herstellung der russisd 165 Stalinorgeln und in Ueberblendung M2 Gräberreihen gezeigt.„Ein pazifistischer I also?“—„Wie man es nehmen will“, me Schenk,„das Ende ist jedenfalls Nürne und seine Urteile. Wir bringen in dies Die Streifen, der im Oktober gleichzeitig in nm um im Stil Für Me A Seite 11 Fr. 234 Donnerstag, 8. Oktober 1953 MORGEN 32—— Für die herzliche Anteilnahme und die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwieger⸗ mutter, Großmutter, Tante und Schwägerin, Frau Johanna Löb Kätchen Bleck geb. Hotz eb. Schmie 3 1 8* sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. e Gi tetl in die Ewigkelt ab 1 Ganz besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer eit a ganz unerwartet in die Ewigkeit abzurufen. Mayer für seine trostreichen Worte, den Schwestern e Sal 5 8 des Städt. Krankenhauses für ihre aufopfernde atze Mannheim, Dortmund, Wien, 6. Oktober 1953 Pflege und allen denen, die der Verstorbenen das in Nuitsstrage 18 letzte Geleit gaben. ei 1 1 5 5 5 4 1 Im Namen aller Hinterbliebenen: Mannheim, Waging, Heidelberg, 8. Oktober 1953 e Adam Löb, Architekt riseus 5 um Karl Bleck Amer, Familie Ludwig Murr 1 Die 3 7 5. 9. Oktober, um 11.30 Uhr Familie Karl Ludwig f W. Familie Helmut Kußmann r die —ü—W= m....]:; Alle 1 in Film. völfe f 5. Am 6. Oktober 1953 ist plötzlich und unerwartet meine Unser lieber und treuer Mitarbeiter, Herr liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwieger duktig mutter und Oma, Frau 4 1 f oö er Rudolf Sch b 8 1 Auch viele kleine Hoppen geben Speck] sogt Rotenschreck. Wie 720 0 eee, Kätchen Nägele ich Ratenkauf des modischen Drum und Dran zur axis 1 5 U sogar vom Ratenkau modi 1 Prokurist i. R. geb. Schneider er 8 9 dn wurde am 4. Oktober 1953 im Alter von 59 Jahren im Alter von 59 Jahren für immer von uns gegangen. kleidung mästet, zeigt folgendes Beispiel, das wir der Zeitung 88780 nach kurzer Krankheit überraschend durch Embolie Mannheim, den 8. Oktober 1953 bee 3 a 1 N 8.„Der Kumpele Vom 20. 4. 53) entnehmen. Coup. aus unserer Mitte gerissen. In über 40jähriger in, 8d Tätigkeit stand er uns treu zur Seite und bedauern In tiefer Trauer:. 1 wir aufs tiefste den Verlust unseres Besten. Ludwig Nägele und Angehörige Gekouſt Wurden I Par Perlonstrümpfe zum Preise von 7,50 DM. Wir werden ihm ein dankbares und ehrendes An- f g f 5 f 0 Pra denken bewahren. Die Feuerbestattung findet am Freitag, 9. Okt., um 14.30 Uhr sis zur Lohnpföndung kostete dieses Far Strümpfe mit allen 160 5 im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. 5 58 Die Inhaber und Belegschaft der Unkosten schon 26,80 OM. nt f Firma Otto Dorn 1 5. 5 84 Die Trauerfeier findet heute, Donnerstag, 8. Oktober 1953, Ein ganz schönes loch im gatenstrumpf! Das dorf man wohl sageß. 1 790 um 14.00 Uhr im Krematorium des Bergfriedhofes in e keidetbergs statt Bestattungen in Mannheim l 5 i 5 g Donnerstag, 8. Oktober 1868 Und sich auf Raten einzukleiden, bedeutet meist Verlust erleiden! Sande—!—ü̃—̃—ͤ ü Hauntfriedhof e ger O Hunsiker, Georg, Fahrlachstraße 36 9.30 man Ehmann, Susanna, 5 4, 3% 1 57 i 10 Schell, Luise, Mittelstraße 65%%% 4 Am 4. Oktober verschied nach kurzer Krankheit im Alter Klinger, Georg, G 7 11.00 e 5 aeg ben ei Janren fler simon, Marla, Laurentiüsstrase 2 11.30 5 9 e Rudolf Schoenenberger eee e 5 . Müller, Elisabeth, Wormser Straße 42 13.30 5 75 eden; 3. N 5 3 Metzger, Friederike, Morgenröte! 1400& nt, 5 präsident des e„Helvetia Friedhof Wallstadt in Wü 1 5 Düring, Johanna, Königshofer straße 3. 1ᷣ4.00— 5 N ö Der Verein trauert sehr um den schmerzlichen Verlust, der R 19 ihn so jäh getroffen. Sorgte doch der liebe Heimgegangene Friedhof Neckarau* SRENNTN KN EVI Om KA stets wWwie ein guter Vater für die ihm anvertrauten, hilfe- Schwind, Karolina, Schulstraße 3a 13.30 3 5 K a reiteeer Haines bis zum letzten Tage seines Lebens Lindauer Luise, Schulstraße 332 134.00 Wer nochdenkt, sogt zum Borkouf jo 30. mit seltener Hingabe. Wir werden ihm immer in Dankbar- 5 8 VVV. 75 14.00 e V[HVVVV eden Rösser, Rudelf, Rohrhofer Straße 99: 3.00 1% mes Der Schweizer verein„Helvetia“ Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Nürnbe Mannheim Ohne Gewähr— n dies Die Einäscherung findet am Donnerstag; dem 8. Oktober 1953, jj ĩð2u U 6 0 uchsenen 3 in 1 um 14.00 Uhr auf dem Bergfriedhof Heidelberg statt. 8 9 K e e 28 2 20 von 100 keugctte Ver- iel eg JJ ² ͤ A 5 1 25 5 benen debe ege ee e 0 5 5 5 5 5 30 bis 10. + rtschritt 8 C e in ae e ae 5 ade kr due en ele en elcden Kranz:, Biümen- n 5 been A en Wastasg des e,. AAk. ZAüAFA5TK . Des Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen treusorgenden San ene e e spenden beim Helmgang unse- Kretschmer, Mannheim, Böcdestraße 8. wird nach erfolgter Aphaktuns 1 Wies Gatten, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn nen unseren innigsten Dank zu res lieben Entschlafenen, Herrn des Senlußtermine aue no penn. richt BG. 9 vergabe sagen, die unserer lieben Ent- Mannheim, den 29. September 1953. Amtsge 5 abel i. Albert Rupp 3 1 Adolf Gutscher oenentliche Bekanntmachung gemäß f 9 des Gesetzes Nr. 1032 Uber die e. erläuh⸗ Kraftfahre Stephanie König Freiheit der Presse vom 1. April 1949. an dem Zeitungsverlag der Ein Wybert- Erzeugnis 8 b. Volz sagen wir allen unseren innig- Firma Mannheimer Morgen Verlagsgesellschaft m. b. H., Mannheim, AR ONAt fohrt den Zähnen auf erden s nach schwerem Leiden zu sich in die Ewigkeit abzurufen. 8 sten Dank. Besonderen Dank R I, 4-6 sind zu ſe 32½% beteiligt: 3) E. Friedrich Freiherr Schilling direktem Wege die Substanzen rden e das letzte Geleit gaben. Insbe- Herrn Stadtpfarrer Dr. Weber von Cannstatt, Verleger, Mannheim, O 7, 12; b) Dr. Karl Friedrich zu, die sie stark ung widerstands- ynchro Mannheim, den 3. Oktober 1053 sondere gilt unser Dank Herrn 3 Ackermann, Verleger, Heidelberg, Kleinschmidtstraße 18; c) Verlag fähig machen. ARONAL schdumt tudiot Augusta-Anlage 16 Dr. Georgi fur seine ärztlichen sowie dem Gesangverein der Dr. Haas K.-G., Mannheim, R 1. 12.13. got ünd erfrischt durch sein herr. 8 1 In tlefer Trauer: Bemühungen sowie Herrn Pfr. Städt. Straßenbahner. Mannheim, den 5. Oktober. 1953. liches roms. i Eugenie Rupp Simon für die trostr. Worte. Mannheim, 8. Oktober 1958 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H. aRONAL mit Vitamin A und O. re Ten 15 Angehörigen Mannheim, 8. Oktober 1953 Schwetzingerplatz 3 gez. Bauser gez. v. Schilling gez. Dr. Karl Ackermann Fluor und eee, den 8.******Vf Unterschriftsbeglaubigung. Die vorseitigen von mir anerkannten Unter- E in Apotheken und Otoge rien Würd Die Beerdigung findet am Freitag, 9. Oktober, 14.00 Uhr in Die trauernden Hinterbliebenen Lydia Gutscher schriften der Herren: 1. Hermann Bauser, Verleger in Mannheim, merme seiner Heimatgemeinde Lindach statt. ie Kind Schopenhauerstraße 16, 2. Eitel Friedrich Freiherr Schilling von Cann- e Statt, Verleger in Mannheim, O 7, 12, 3. Dr. Karl ackermann. Verleger 5 und Angehörige in—— 9. Oktober 1885 15, werden beglaubigt. Neigen Mannheim, den 7.. Stempel Notariat Mannheim Notariat Mannheim I der Ten Für die vielen Beweise inniger gez. Dr. O. Metzger, Oberjustizrat. 8 )üsseldh 1 5„ starb heute mein innigstgeliebter Mann, e nnd mes e en: 0 er, Onkel, Schwiegersoh d Sch 5 75. . er i E FFF* 88. 8 8 N 90 deckarstadt- Ost: Heinz gaumann 15 Max Keller schlafenen, Frau 5. N N 8 8. 8 Friedrich- Ebert- straße 46 e Aber ven 4s vanren. Elec Schmitt 8 7 8 a Neckarstadt: Hans Portenkirchner. Anmel Sein Leben war erfüllt von unendlicher Liebe und steter Sorge 1 5 Waldhofstrage! Afnahm für uns alle. 7. wir 3 unseren b 1 8 6 8 6 2 1 Mannh 5 lichen Dank. Besonderen Dan Almenhof: Hans Schimpf. ſr., 42 ä den 7. Oktober 1953 den Aerzten und Schwestern 8 Brentanostraße 19 en ö 1 1 des Diakonissenkrankenhauses b don e e kür dle aufopfernde Pflege 50. 5 enzeüg Frau Luise Keller und Angehörige wie Herrn Pfarrer Stobbies für 9 0 0 8 0 Lampertheim: Hela- Werbung, 5 5 1 seine trostreichen Worte. Eugen-Schreiber-Straße 17 Befreil Die Feuerbestattung findet am Freitag, 9. Oktober, um 14.00 Uhr t gekl im Kremetorium Mannheim statt Mannheim, Zellerstraße 41. 8 Se wi schmitt und Angehörige Heidelberg: Heidelberger Tageblatt, a 5 62 0 Brunnengasse 18-24 n. . Heidlbg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer. Plötzlich und unerwartet verstarb unsere liebe Mutter, Groß- 8 8 Karlsruher Straße 51 mutter und Urgroßmutter, Frau Nach langer, mit Geduld er- 8 8 0 2 4 Schriesheim: Georg Knäpple, A gnes Seifert WPI bie sstufige VoraufschlleBung der kern- Ladenburger str. 322(Tel. 3 10) 8 gesunden Rohstoffe und dle Erfahrungen Mutter, uns. gute Oma, Schwie- germutter und Tante, Frau Emma Koch geb. Lenser wohlvorbereitet, im 67. Lebens- jahr. 5 Mhimskäfertal, 8. Oktober 1953 Woörmser Straße 141 In tlefer Trauer: Familie Rudolf Koch nebst Angehörigen Beerdigung: Freitag, 9. Oktober, 14.30 Uhr im Friedhof Käfertal. Ladenburg-Neckarhausen: Hans Schmieę. Ladenburg. Slevertstraße 3 der größten Kaffeemlttelwerke der Welt garantleren, daß dieses flx und fertig gemischte Kaffeemittel stets der ganzen Famllle als Hauskaffee gut schmeckt! verw. Baumann, geb. Nellen im Alter von 75 Jahren. Mannheim, den 8. Oktober 1953 Langstrage 69 50 Die trauernden Hinterbliebenen Die Feuerbestattung findet am Freitag, 9. Oktober, um 13.30 Uhr im Krematorium Mannheim statt. Käfertal: Jakob Geiger. Haltepunkt Käfertal-Süd: Albert Blatt. Dürkheimer Straße 11 Neckarau: Walter Göppinger. Flischerstraße 1 MRA EN N Vetsteigefungen 8 langem schwerem Leiden entschlief am 3. Oktober mein leber Mann, unser Vater, Großvater und Schwager, Herr Rudolf Spielmann lleber eine Schlonkheitskot rechtzeitig mit Bisce-Zitron! 8 pfd. Gewichtsobnehme und Zwanzsversteigerung. 1. Der auf den 21. Oktober 1953 um 14.30 Uhr vor dem Notariat Mannheim anberaumte Versteigerungstermm wird auf- gehoben. 2. Im Zwangsweg versteigert das Notarlat zum Zwecke der Mittwoch, dem 2. Dezember 1933, im alter von 78 Jahren. Die Einäscherung fand auf Wunsch des Verstorbenen in Aller Stille statt. Für die innige Teilnahme danke ich herzlichst. mehr in 30 fogen l Ange nehm] Keine Fastenkur! in 1 Geld verkehr J Apotheken und Orogerien. Aufhebung der Gemeinschaft am: 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, westlicher Flü- gel, 1. Stock, Zimmer 129. das Grundstück der Erwin Kuttruff, Metzger- meister, in Mannheim-Käfertal und der Fmma Kuttruff geb. Heim, Die Versteigerungsanordnung Drückt Sie daselbst, auf Gemarkung Mannheim. wurde am 25. April 1953 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaub- haft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den Übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Verstei- gerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einst- wellen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der Versteigerungs- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Be- rechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges hierher einzureichen. Suche sofort 300, DM gegen mo- Stets in: Drogerie Ludwig& natliche Rückzahlg. u. gt. Sie V. Schütthelm K. G., O 4, 3 heit. Angeb. u. Nr. 03966 an d. V. der Magen? gei Magendruck, Sodbrennen und nervösen Magenbeschwerden ver- ursacht meist überschüssige Magen- säure Ihre Schmerzen. Das lästige saure Aufstoßen und Völlegefühl nach den Mahlzeiten haben die 3 Ursache. Biserirte Magnesia, as seit Jahrzehnten bewährte Arz- neimittel, beseitigt rasch den Säure- üb B und ützt die Magen- Mannheim, Rathenaustraße 1 Frau Auguste Spielmann nebst An verwandten JC ĩ dddddddGdGGGGGdGdGdGaGõꝙreet!. Statt Karten ES ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herzlicher Antellnahme, die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden und allen denen unseren innigsten Dank zu sagen, die uns. Ib. Entschlafenen, Frau Frieda Schramm d geb. Günther as letzte Geleit gaben. Insbesondere gilt unser Dank den Herren . Dr. Gockel und Dr. Freudenberg für die vorbildliche ärzt- iche Betreuung, den Schwestern der St.-Hedwig-Klinik für die 3 aufopfernde Pflege, Hrn. Stadtpfarrer Voges f. d. trösten- 17 Worte sowie den Hausbewohnern für die letzten Ehrungen, e Kranzniederlegungen und die ergreifenden Abschiedsworte. Mannheim, den 9. Oktober 1933 D lbergstraße 7 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Albert schramm Kleine Hautschäden 2. B. Abschürfungen und Verbrennungen- können off sehr schmerzhaft sein. Des kenn Klosterfrau Aktiv-Puder oft rasch spürber Hilte bringen: verblüffend auffrocknend, reizlindernd, kühlend schleimhaut vor weiterer Sgureein- wirkung. Schon 2-4 Tabletten oder ein wenig Pulver machen sofort schmerzfrei und lassen Ihren Magen wieder normal arbeiten und wundheilend het er sich gerade bei den Heul- schöden des Alltegs genz hervorragend bewöhri. Er sollte desbelb überell stets griffbereit sein! Erhölllich in Apotheken und Drogetien. 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Das Schaukelpferd rief: Auf mir kennst du reiten. Ein Pfau aus Blech: Zieh mich auf, dann schreite ich selbständig einher und entfalte meinen prächtigen Schwanz. Ein blechener Hahn: Und ich kann gehen und dabei Körner auf picken. Das Kind stellte den Esel auf den Boden, setzte sich auf das Schaukelpferd, stieg wie- der ab und zog die Blechtiere auf. Als sie gelaufen waren sagte es: Wenn ich doch Nur was zum spielen hätte! Da kam ein Kran, der sprach: Ich hebe Lasten, wenn du an meiner Kurbel drehst, und dann fahre ich damit ab, wenn du mich schiebst. Das Kind ließ den Kran einen Bauklotz hochheben und wieder abladen. Nun kannte es den Kran und sagte: Wenn ich doch was zum Spielen hätte! Da tanzte ein Kreisel herbei, der harmo- nisch summte. Ein Turnkünstler namens Jimmy turnte an seiner Reckstange, bis er schwitzte. Eine Eisenbahn ratterte über die Schienen. Zwei Autos sausten über eine Autobahn, abwechselnd tankten sie. Eine Dampfwalze fuhr vor und zurück, indem sie jedesmal knackte. Ein großer stoppte, darauf stand ein rotes Telefon, das klingelte und sagte: Wir alle sind jetzt dein! Das Kind ließ das Telefon noch einmal Klingeln, Jimmy ein Kunststück machen und Alle Fahrzeuge fahren. Dann seufzte es: Ach, Wenn ich doch was zum Spielen hätte! Da erschien ein Malkasten und sagte: Mit mir kannst du malen in allen Farben, das Malbuch habe ich gleich mitgebracht. Es zeigte sich, daß das dickste Malbuch in fünf Minuten vollzumalen ist, wenn man nur mutig in die Farben taucht und sich mit Kleinigkeiten nicht aufhält. Als das Malbuch voll und das Malwasser umgefallen war, Visionen aus Tränen und Blut Christian Nocks„Marie Antoinette“ Das Landestheater in Tübingen vermit- telte die erste Begegnung mit Christian Noak, einem 27 jährigen, aus dem Ruhr- gebiet stammenden Autor, in den der Desch-Verlag vornehmlich auf Grund eines zweiten Stückes„Hafen der Dämmerung“ groge Hoffnungen investiert hat. In Tübin- gen fiel sein dramatischer Startschuß auf „Marie Antoinette“. Diese Visionen einer Königin beginnen als literarische Henkers- mahlzeit und rollen rückblendend das Schicksal der Tochter Maria Theresias auf: Volt der Ankumft im ungeliebten Frankreich bis zum Gang zum Schafott. Man erhält detaillierten Nachhilfeunterricht aus einem Kapitel des Geschichtsbuches, das zwar dramatisch, allein durch den Vortrag mit verteilten Rollen noch lange kein Drama ist. Es bedarf schon einer stärkeren künst- lerischen Potenz und Individualität, diesen Historischen Rohstoff in eine dramatisch gültige Form umzuschmelzen. Noak schart 37 Personen um die zentrale Gestalt der Königin, ohne ihr jemals mit einem eben- bürtigen Gegenspieler dramaturgisch Schach zu bieten, er überantwortet sein Thema der Bühne und baut darauf, daß es dort ein schöpferisches Eigenleben entfaltet; unternimmt er doch gar keinen Versuch, den historischen Ablauf mit der Fracht einer persönlichen Aussage zu belasten. Zwischen den filmisch ineinander glei- tenden Bühnenbildern seines Landsmannes Ruodi Barth hatte der Baseler Regisseur Walter Pohl die ein wenig sentimentalen Visionen von Tränen und Blut sehr flüssig in Szene gesetzt. Leider hat er versäumt, sie ganz energisch zu kürzen. So schwemmte das Stück, dessen dankbarer Titelrolle Georgia van der Rohe mit zuchtvoll inten- sivem Spiel menschliches wie majestätisches Format sicherte, zu einer Spieldauer von dreieinhalb Stunden auf. Mit jovialem Applaus dankte das Publikum dem Ensem- ble und ermutigte den anwesenden jungen Autor zu weiterer Arbeit. SU. Lastwagen sagte das Kind: Wenn ich doch nur was zum Spielen hätte! Da kam der Vater und sagte: Jetzt habe ich es satt. Fort mit all den Spielsachen! Eine einzige Sache darfst du haben, damit spielst du. Er nahm den Sack voll Bauhölzer, den das Kind noch gar nicht angesehen hatte, weil es schon einige Baukästen besaß, schüttete ihn aus und ging. Alles andere nahm er weg. Das Kind hatte jetzt nichts mehr als die Bauhölzer. Es nahm eines in die Hand und noch eines, und auf einmal hatte es ein Haus gebaut. Es baute eine Mauer, eine Brücke, einen Turm und eine ganze Stadt mit vielen Straßen. Darüber verging viel Zeit. Das Kind war sehr beschäftigt und merkte gar nicht, daß der Vater wieder eingetreten war. Nun seht einmal an! sagte der Vater. Seht einmal an! Und da er ein bißchen philosophisch ver- anlagt war, gingen seine Gedanken von den Kleinen zu den Großen, aus dem Kinder- zimmer in die Welte Je mehr Sachen sie haben, dachte er, um so unzufriedener und unglücklicher sind sie. Es gibt zu viele Spiel- sachen in der Welt. Zum Beispiel, dachte er weiter, die Frauen sind wie die Kinder. Die einen haben immer nichts zum Spielen, und die anderen haben immer nichts anzuziehen,. Und er beschloß, seiner Frau, deren Glück ihm nicht weniger am Herzen lag als das seines Kindes, alle Kleider wegzunehmen bis auf eines oder höchstens zwei, damit sie endlich etwas anzuziehen hätte. Doch war das ein allzu verwegener Plan, und selbstverständlich führte er ihn auch niemals aus. Vivian Leigh wieder quf der Böhne Vivian Leigk, die nach inrer Rückkehr aus Ame- rika lange Zeit nicht öf- fentlich auftrat, spielt jetzt zusammen mit ihrem Mann Sir Laurence Oli- vier in Manchester in ei- nem neuen Stück von Te- rence Rattigan„Der schlu- fende Prinz“. Unser Bild zeigt die erfolgreiche eng- lische Schduspielerin als Ophelia zusammen mit ihrem Mann in einem „Hamlet“- Gastspiel in Dänemark. Foto: Pressbüro des Kgl. Dän. Außenministeriums. Mot zur Verantwortung Italienische Uraufführungen qus dem Nachlaß des Dramatikers Ugo Betti Um die pompöse Bezeichnung„Inter- nationale Festspiele des Schauspieltheaters 1953“ einigermaßen zu rechtfertigen, war das Pariser„Théatre National Populaire“ nach Venedig verpflichtet worden und führte Shakespeares„Richard II.“ unter der Regie von Jean Vilar mit Jean Vilar als König Richard auf. Man weiß. wie es zu gehen pflegt, wenn der Regisseur sein eigener Hauptdarsteller ist: Es entsteht eine sehr einheitliche Interpretation des Stückes, doch Konzentriert sich das Interesse einseitig auf den Protagonisten, während die anderen Darsteller eher als Stichwort- bringer mitwirken. So auch in diesem Falle. Dermoch eine runde, packende Lei- stung, bei der für den deutschen Zuschauer das Interessanteste darin bestand, wie die Franzosen den Briten ihrem eigenen Schau- spielstil anzugleichen verstehen. Den Rest der Internationalität bestrit- ten die Italiener selbst. Giorgio Strehler inszenierte mit dem„Piccolo Teatro“ der Stadt Mailand Goldonis„Vedova scaltra“ Die verschlagene Witwe), während die „Compagnia del teatro d'arte“ unter Vitto- rio Gaßmann und Luigi Squarzina Ugo Bet- tis„Függitiva“ Die Flüchtige) als Urauf-⸗ führung herausbrachte. Das Stück gehört zu den Nachlaßwerken des auch in Deutsch- land gern gespielten Dramatikers(Mann- heim kündigt als deutsche Erstaufführung das Schauspiel„Der Spieler“ an) und kreist, Wie die Mehrzahl seiner letzten Arbeiten, um das Problem der sittlichen Verantwort- lichkeit des Menschen. Nina wird eines Ta- ges ihrer Ehe überdrüssig, beginnt zu flir- ten, zu spielen und bezahlt ihre Schulden, indem sie sich dem Gläubiger hingibt. Da- niele, ihr Mann, verläßt sie und will über die„Grenze“ fliehen. Daß es sich um eine symbolische Scheide handelt, wird klar, als er einem mephistophelischen„Doktor“ be- gegnet, dessen Sätze von dumpfen Trom- melwirbeln begleitet sind; er rät Daniele, „Schluß zu machen“. Doch diesem fehlt der Mut zum letzten Schritt, und er kehrt heim. Hier findet er Nina in tiefster Verzweif⸗ lung: Der Geliebte ist ihr unter den Hän- den gestorben; Daniele soll sie von der Ver- antwortung befreien und den Toten aus dem Wege räumen. Nach der Tat erheben die beiden gegenseitig Vorwürfe. Die Poli- zei greift ein und verletzt Nina auf der Flucht, zu der der„Doktor“ sie und Daniele überredet hat. An der„Grenze“ packt die Reue das Paar; weder die Erscheinungen des Toten noch der„Doktor“ können die Schuldigen von ihrem Schuldgefühl be- reien. Nina stirbt an ihren Wunden; Da- miele begreift, daß nur Gott die Verantwort- lichkeit jedes einzelnen von uns kennt und nach seinem Ratschluß beurteilt. Die grobe Wiedergabe der Handlung sagt Wenig über den Geist des Dramas. Die Flucht aus der Verantwortlichkeit gelingt uns nicht; seine Taten verfolgen den Men- schen bis zum Grab und darüber hinaus. Es ist etwas von der alten Schicksalstragö- die in diesem Stück; der Mensch ist mario- nettenhaft unfrei auch dann, wenn er sich der höchsten Gerechtigkeit überantwortet. Er ist ein Getriebener und kein Handeln- der. Das läßt ihn unserer Zeit nahe er- scheinen, lähmt aber den dramatischen Nerv des Stückes. Hinzu kommt der Um- schlag vom Naturalistischen ins Symboli- sche, der wenig organisch wirkt. und die verwirrende Auflösung der Handlung in verschiedene parallel laufende Stränge nach dem Beispiel des Filmes. Daß Ugo Betti trotz dieser dramatur- gischen Eigenwilligkeiten die Menschen un- serer Zeit anspricht, zeigte ein anderes Nachlagßwerk des Dramatikers, das vom „Piccolo Teatro“ der Stadt Rom unter der Regie von Orazio Costa in San Miniato ur- aufgeführt wurde. Auch„L'aiuola bruciata“ Das verbrannte Beet) behandelt das Pro- blem der Verantwortung. Wiederum wirkt die Handlung eigentümlich konstruiert, so daß man sich entfernt an die„Denkspiele“ Georg Kaisers erinnert fühlt. Meist hat Betti die Kraft, Gedanken und Thesen in Szenen umzusetzen. Im Mittelpunkt dieses Stückes steht nicht der natürliche Tod, son- dern der politische Mord. Schuldig sind nicht nur die Mörder demonstriert Betti, sondern Wir alle; die Verantwortung ist Kollektiv. Doch das Opfer des Unschuldigen befestigt uns im Glauben, daß einst nicht mehr ge- mordet werden wird. So entsteht ein Mar- tyrologium von starker dramatischer Kraft, zumal hier kein Symbolismus störend in die Realität der Handlung eingreift. Doch scheint es, als wäre Betti der inneren Vi- sion nicht immer und nicht vollständig Herr geworden. Das Vermächtnis des stärk- sten italienischen Dramatikers der Gegen- wart geht nicht bis zum letzten Rest auf. 7 Horst Rüdiger Kü e een Der ostzonale Nationalpreis für Wissen- schaft und Technik, Kunst und Literatur ist nach einer dpa-Meldung an den in den USA lebenden Schriftsteller Lion Feuchtwanger und an den Leiter des Staatlichen Forschungslabo- ratoriums der Universität Freiburg, Professor Dr. Dr. Dr. Paul Uhlenhuth, verliehen worden. Außerdem meldet ADN die Verleihung des Preises an Prof. Dr. Helmut Hasse, den Ham- burger Ordinarius für Mathematik. Hartmut Boebel, der einige Zeit auch in Mannheim am Nationaltheater wirkte, ist als Spielleiter nach Basel verpflichtet worden, Wo er sich mit einer Neuinszenierung des„Bo- ris Godunow“ von Mussorgsky einführt. Wilhelm Furtwängler, von dem gestern ver- lautete, er habe gegen die Suspendierung Dr. Hilberts protestiert, soll jetzt dem öster- reichischen Unterrichtsminister Dr. Kolb mit- geteilt haben, daß er in dem Konflikt zwischen ihm und Hilbert„keine Stellung zu beziehen beabsichtige“. Karl Pschigode, dem Leiter der Städtischen Bühnen Nürnberg-Fuürth, wurde für seine Ver- dienste um die Städtischen Bühnen vom Nürn- berger Stadtrat die Dienstbezeichnung Gene- ralintendant verliehen. Eine große Hans-Thoma-Ausstellung wurde im Reutlinger Spend-Haus eröffnet. Sie um- Faßt nahezu hundert Graphiken und Oelge- mälde aus dem Besitz des Staedel'schen Insti- tuts in Frankfurt am Main sowie einzelne Werke aus Privatbesitz, ferner Thoma-Läte- ratur und einige Handschriften des Künstlers. „Ludwig Richter und sein Werk“ heißt eine Ausstellung, die zur 150. Wiederkehr des Ge- burtstages de8 Malers und Graphikers im Rat- haus der Stadt Dresden eröffnet wurde. Die Schau enthält 15 Oelgemälde, 400 Aquarelle und 450 Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte und Litographien. Neben Material aus den städtischen und staatlichen Sammlungen wer- den 60 Originale, die in den letzten 50 Jahren nicht öffentlich ausgestellt waren, gezeigt. Die„neue pfälzische gruppe“, die gegen- wärtig in der Zimmergalerie Franck in Frank- kurt am Main ausstellt, wird im November im Kunstkabinett Grisebach, Heidelberg, Bilder ihrer Mitglieder zeigen. Das Zimmertheater Heidelberg hat das Auf- kührungsrecht für die deutsche Erstaufführung von„Die Komödianten kommen“(Une grande fille toute simple) von André Roussin erwor- ben(Deutsch von Carl Werckshagen). Die Pre- miere kommt unter der Regie von Hans Nie- derauer am 20. Oktober heraus. „Aus der Geschichte des Heidelberger Schlosses“ heißt das Thema eines Vortrags von Hans Christoph Schöll, der auf Einladung der Marnheimer Abendakademie und Volks- hochschule am 9. Oktober(20 Uhr) in der Mannheimer Kunsthalle spricht. ausstellung befindlichen Arbeiten bei erausseber; verlas. 75 20 8 5 El. Fönf Graphiker agesabten im Heidelberger Kabinett Griseboch Stel. Dr. . b In ihrem Graphischen Kabinett, das se. 10 5 ihren Privaträumen in der Neuenh 5 b. L. Landstraße in Heidelberg eingerichtet 0. Kool zeigt Dr. Hanna Grisebach den ganzen Md D a: C. Ser Oktober über ausgewählte Blätter von 3 aan dinand Springer Paris), Richard Se (Ronco), Karl Rössing Stuttgart), Hans in- (Luzern) und Imre Reiner(Lugano). Sie Bank 5 nur einen Teil der jetzt auf einer Wand gehängt; dem Gesamtniveau ist das zwelg os dienlich gewesen. Von Karl Rös fällt ein technisch sauber gemachter c² Obscur-Stich„Papier und Früchte“ auf, Imre Reiner ist ein recht aparter Holze „Reiseballade“ erwähnenswert, Hans überzeugt in der Lithographie„Kuh Hirte“ durch sein sicheres Formgefühl. Wesentlich interessanter sind die beiten von Richard Seewald, der vor ag, eine„Ziegenherde“(1952), aber auch einer amtli alteres Blatt wie„Poros“(1938) weisen! auf 4 als einen noblen, gleichermaßen kennt Vorden. wie erfindungsreichen Graphiker von pe babe dare lichem Stil aus. Endische J Die wertvollste Begegnung ist die l einer wicht Ferdinand Springer, einem Sohn des. leer 0 kannten Verlegers. Er lebt seit langer 2 minister üb in Frankreich hat inzwischen auch die fu auf der ub zösischeStaatsangehörigkeit angenommen g tagenden. gilt dortzulande als einer der repräsenfat Väische Ce sten Illustratoren. Wie sich in seinem de ll, wurde die geistige Kultur mit dem sicheren bi fambu lichen Ausdrucksvermögen vereinen, auch das abstrahierende Formspiel immet! der Zucht des Gedanklichen steht, wie er Hambur wohl das rein Dekorative wie auch das all gerstag be Zerebrale wohltuend meidet, weist ihm ein glerungsprc Wirklich hohen Rang zu. Seine IIlustratiom Legislaturp reichen von Lao-Tse zu Gérard de Neri J, Novembe von Platon zu Paul Valéry, zwei Stiche g pechterhalt. Goethes„Prometheus“-Fragment verbinde purgs als 8 auf seltsame Weise ein antikisches Wel pirtschaftli gefühl mit surrealen Erlebnisschichten, u vollendet u diese Verbindungen zwischen einer bisweis werden. Bis fast mathematisch errechnet scheinende neue Kal Harmonie und einer aus untergründigen B Guadratme reichen kommenden Vibration geben seine schaffen we Arbeiten eine besonders reizvolle Spannum ende erbat Die beiden farbigen Kupferstiche„La Tyr 25 000 neue Henne“ und„La ligne rouge“ möchte ma lich eine n mit zum Ueberzeugendsten und Gekonnteste Zählen, was man an nicht gegenständliche Graphik überhaupt sah. 185 auf ö. 0 FPrankfu Hans Friedrich Blunck int dene! kin Lese abend im Scheffelbund 8 i 1 ET Eingeladen vom Volksbund für Dichtung 12 bes (Scheffelbund), las in der Mannheime chadigung Kunsthalle Hans Friedrich Blunck Märche ein Tell 55 und Sagen(von der Niederelbe). Mit ihnen Relation 2 hat sich Blunck, von dem aus bekanntef sem Laste Gründen sieben Jahre nichts zu hören wal wieder seinen Ursprüngen und Anfänge zugekehrt. Nicht sehr viel anfangen kan i) gahren man wohl hierzulande mit den ana genden, S0 Spitze der Lesung gestellten„Mahnwol nögens⸗ ten“, auch scheinen die geschichtlichen B gebenheiten und Märchenhaftes aufarbel tenden Balladen Staub angesetzt zu ha. ben.., mit der einen Ausnahme in ni dersächsischer Mundart. Die Märchen uu Sagen aber, reich an Phantasie und Hum gelegentlich auch reichlich in 1 schwelgend, sind originell und köstlich. St predigen nicht, breiten auch keine elt Bayern sir anschauung aus und pochen nicht auf Welt keimkehrer geltung, sie sind da und bezaubern mit de z zeigen. Fülle der Einfälle, einer Munterkeit un tmmern Behaglichkeit, die nicht allzu häufig mel zuf den). anzutreffen sind im zeitgenössischen Schrift: Blk hatte tum. In jenen seltsamen Zeiten, als aud 95 die Grenzen der Literatur hermetisch ab. onnerstag geschlossen und die gute wie die ungut paris l Konkurrenz unterdrückt, verbannt und ver am Donne brannt war, haben die Meinungsregler u taktischen Hans Friedrich Blunck einen Stern erste kannt gege Größe am nördlichen Himmel sehen wol, Hürkischen len. Die Irrtümer sind inzwischen grausam,. korrigiert worden; aber wenn man de 1 Märchen und Sagen vorgetragen hört om aden ae alle Prätensionen, kann man auch al Sentantenh Pfälzer und dementsprechend ohne viel Berliner 5 Sinn für„wissentlich niederdeutschen Kut blianische turwillen“ Freude empfinden über ein sieben Jal Schalkhaftigkeit, die einige Dissonanzen des Daseins für eine Stunde aufzulöse rebangeh' Er bericht vermag. f. W. Müncher Soppjetische Höflichkeit London —— ——— Viele heißen Allin ROMAN VON ALFRED NEUMANN Copytight by Frankfurter Verlagsanstalt, ptessetechte durch promstheus- Verlag 15. Fortsetzung „Wenigstens die Crèpes Suzette“, meinte Abel. Die Alte faltete zufrieden die Hände über dem Bauch.„Ja, wenn die Noemi nicht Wäre. „Die Retterin der Familienehre“, fuhr Roger fort. 5 „Roger, das reimt sich ja!“ staunte die Bonme. „Das soll es auch.“ „Du wirst sicher ein Dichter, Roger, du schaust auch so aus!“ „Un wahrscheinlich, Noemi. Dazu esse ich viel zu selten deine Crèepes Suzette.“ „Wann machst du dein Baccalaureat, Roger?“ fragte Marie. „Im nächsten Jahr, Mama.“ 58 „Und hast du dich schon für eine Fakultät entschieden?“ fragte Abel. 5 „Selbstverständlich, Jura.“ „Ich verstehe, dich interessiert das Recht.“ „Mein Vater war Jurist, deshalb“ „Deshalb interessiert dich das Recht, ich verstehe.“ 5 1 „Aber auch das Recht ist lieblos“, sagte Marie leise, wie für sich. Abel und Roger sahen sie betroffen an. Rosemarie schob ver- zweifelt den Teller mit der zerstochenen Süßspeise weg— sie könnte sie beim besten Willen nicht essen. Noemi vermerkte es be- leidigt, nahm ihr den Teller fort und wollte Wissen, ob der Kaffee in der Halle zu ser- vieren sei. Marie, an die die Frage gerichtet war, antwortete nicht, in Gedanken ver- sunken. 5 „Wir nehmen den Kaffee in meinem Studio“, sagte Abel. „Sehr wohl, Monsieur.“ Noemi watschelte hinaus. Marie war aufmerksam „Warum im Studio, Abel?“ „Weil wir da vielleicht unter uns auch die Zimmerfrage regeln können, Marie.“ „Du lieber Gott“, meinte Roger,„ich nehme das wirklich nicht so tragisch, Herr Abel.“ „Aber ich, Herr Stiefsohn“, antwortete Abel mit einem sonderbaren Lächeln, stand auf und schritt durch die Halle. Marie eilte ihm nach. „Was has du vor?“ fragte sie erregt. „Die Probe aufs Exempel.“ „Was meinst du damit?“ „Daß Roger der Sohn Roberts ist.“ Roger kam ihnen mißtrauisch nach; er hatte wohl seinen Namen gehört.„Bin ich hier überflüssig?“ „Im Gegenteil, sehr notwendig.“ Abel wandte sich nach seiner Tochter um und hieß sie zu Bett gehen. Rosemarie sah ihn mit weiten angstvollen Augen an.„Ich hab dich heute so lieb wie noch nie, Papa— das möchte ich dir noch sagen „Das macht mich sehr froh, mein kleines Mädchen“, sprach Abel bewegt und küßte sie.„Güte Nacht!“ geworden. Roger hatte den Arm seiner Mutter ge- nommen und ging mit ihr zum Studio.„Hier stimmt etwas nicht, Mama.“ Marie antwortete nicht, ihr Blick ging ins Leere. Von der Balustrade des ersten Stocks herab sagte jetzt Rosemarie mit traurigem Stimmchen:„Gute Nacht, allemiteinander!“ 5 Noemi betrat das Studio und servierte den Mokka. Marie saß mit bleichem Gesicht auf einem Stuhl, in so gerader Haltung, daß ihr Rücken nicht die Rückenlehne berührte. Sie sah unverwandt auf Abel, der hinter sei- nem Schreibtisch Platz genommen hatte. Roger stand nahe seiner Mutter, sein Blick wanderte von ihr zu Abel. „Machen Sie Schluß für heute und gehen Sie zu Bett, Noemi“, sagte Abel ruhig und freundlich. Die Alte gehorchte, und ihr Gutenacht- gruß hätte genügt. Doch bevor sie die Tür schloß, bemerkte sie, mit einem Blick auf Marie:„Hier wird wohl noch mehr Glas zer- brochen, Madame.“ 3 Die drei tranken schweigend ihren Kaffee. Jetzt hob Roger den Kopf.„Was meinte das alte Mädchen damit, Mama?“ 5 Sie zuckte mit den Schultern.„Ach gar nichts— ich zerbrach vorhin ein Glas.“ Roger stellte seine Tasse fort.„Hier geht Was vor! Etwas liegt in der Luft, etwas Böses, ich weiß nicht was— aber ich kann's riechen!“ 5 „Riechen, was vorgeht— das konntest du schon als Kind“, bemerkte Abel mit un- durchdringlichem Gesicht.„Erinnerst du dich daran, Roger?“. „Nicht sehr gut, Herr Abel“, antwortete Roger erregt und mißtrauisch. „Uebrigens, dieser Raum hier war die Kanzlei deines Vaters. Erinnerst du dich daran?“ nr . „Er War anders möbliert. Wo jetzt mein Tisch hier steht, stand ein großer Büro- Doppelschreibtisch. Aber dieses Bild, dei- ner Mutter Bild, hing schon damals am gleichen Platz. Und wo ich jetzt sitze, pflegte auch dein Vater zu sitzen.“ „Was soll das alles bedeuten, Mama..?“ Marie saß aufrecht und bleich. Es stimmt, was er sagt— es stimmt ganz genau.“ N 5 t „Roger“, fragte Abel,„kannst du dich an deinen Vater erinnern??“ „Was wollen Sie eigentlich von mir?“ rief Roger in steigender Unruhe.„Das haben Sie mich noch nie gefragt!“ 5 1 „Aber heute frage ich dich, ob du dich an deinen Vater erinnern kannst.“ „Natürlich kann ich mich an ihn er- innern! Das heißt, ich kann mir nicht ganz genau mehr vorstellen, wie er aussah— es gibt ja noch nicht einmal ein Bild von ihm in diesem Haus „Nein— es gibt hier kein Bild von ihm“, bestätigte Marie mit unbeweglichem Gesicht. Abel fuhr fort, ruhig und freundlich: „Aber kannst du dich an eine bestimmte Nacht erinnern, Roger— fast auf den Tag vor zehn Jahren— du standst im Nacht- hemd an der Balustrade des Oberstocks— und ich kam ins Haus— und da schriest du: Nicht dieser Mann! Nicht dieser Mann!“ „Daran kann ich mich sehr genau er- innern!“ rief Roger, und in seinen hellen Augen war Haß. 1 „Und du weißt, es war die Nacht, in welcher dein Vater sein Leben verlor?“ „Ich weiß es sehr genau!“ „Und du hast dich niemals gefragt, im Lauf der Jahre, warum dein Haß auf mich 80 unauslöschlich ist?“ „Ich habe mich sehr oft gefragt— aber ich habe keine Antwort gefunden“ „Hast du dich dann nicht fragen müssen, diplomatis Cayk, ist 2 rung erna Damas! die ersten Verkassun, schakli ve krei sein die kreie ob es nicht ein sinnloser und ungerechte Haß sei?“ „Nein! Nie!“ „Warum nicht?“ „Weil ich wußte.“, rief Roger auße sich, weil ich weiß.. es ist kein sinnlos Haß— kein ungerechter!“ 5 Abel sprach nach einer schweren Still „Ja, Roger— es ist ein gerechter Haß, fe. wissermaß en“ „Was heißt das mit sagen?“ „Dein Vater ist nicht verunglückt, wi man dir gesagt hat, und hat nicht Selbe mord verübt, wie es den Anschein hatte Dein Vater ist ermordet worden.“ Roger fuhr entsetzt auf, suchte nach Worten, blickte zur Mutter:„Mutter. Warum redest du kein Wort,. Mutter“ „Es ist nicht an mir zu reden. Roger noch nicht.“ 5 Roger wich an die Tür zurück, sein Bic schnellte von der Mutter zu Abel:„ l Sie Sie haben. Ja ja ja— Sie habel es getan!“ „Roger!“ rief Marie scharf,„wie konnt er es getan haben, wenn er in der Mo 1 nacht hier war— hier in diesem Haus, m mir, mit dir!“ f Abel öffnete das Schubfach seines Schreib tisches und zog einen Brief hervor.„Hie Roger, nimm diesen Brief.“ Roger gehorcht 26gernd.„Lies die Adresse— lies sie Laut Roger las:„An den Generalstaatsanwe Palais de Justice, Brüssel.“ Was wollen Sie d Marie sprang von ihrem Stuhl auf; abel sie sprach nichts. 1 „Der Brief“, sprach Abel ache Tones,„identifiziert meinen Bruder e De Lontch, der gestern nacht nahe Vale ciennes Selbstmord verübt hat. als Sühne für den Mord an deinem Vater.“ Fortsetzung folg N