1. 20 —— 88 ner e von N der nahm, 912 in chend benen später Aram glich. 1 den u des weiten beide teres. en. rende 1 Be. Jeber. e und Zielen inkon⸗ drauf. eniger Kla- ih be⸗ ist er n un- lender neu- iterter ngvor⸗ -und noch oflekt. Raffi Melos ilore cischez dafür. keiten lang- a Sehr Elegie. 1 Dis- n Sich urian- it an- r her- das 8 Ge⸗ nmen- Publi- ende dommt Keinen „ Sehr wöhn⸗ Holz- estigte Auch 1 Prä- dwigs⸗ ihrung mung. 0. E. chen erster rv für utsche de des veilen⸗ Vokal- mours e„Pan miroir“ n 1920 Ochsen auber· russell, üt der gatesse en vor Aeubbe-· rigen bereit macht mende ir mo- erischs onaler es gab dank ten aus er ge⸗ Gast- A- — eispie n, die Maul- Aus- 1 King miface enblich an. n, das Wäre. t sein, osition über⸗ Prozeß ineaü, Kolle- Alt be⸗ ichtete legen Wenn reit er Mwort anwe⸗ im. Es hr die tzigen nliche velche erden. haber hun Ange- ntner. 1 vor noch nicht eisen, B zun mken folgt Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. verlassleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz: Lokal: M. L. Eberhardt: Kommunal: Pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. gimon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chet v. D.: O. Gentner. Banken: Sũdd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad, Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. postscheck- Kto.: Karlsruhe Ar, 80 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743 Herausgeber: ee E 2 ä 9 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen)Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pt Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4, DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr, — 3 Jahrgang/ Nr. 264/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 12. November 1953 2323883 Landesverfassung verabschiedet Abstimmungsergebnis: 102 Abgeordnete dafür, 5 dagegen, 7 Stimmenthaltungen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Mit großer Mehrheit verabschiedete die Verfassunggebende Landesver- ammlung von Baden- Württemberg am Mittwoch vor überfüllten Zuschauertribünen die Verfassung des neuen Bundeslandes. An der Schluß abstimmung nahmen 114 der 121 Ab- geordneten teil. 102 Abgeordnete stimmten der Verfassung zu, fünf— die vier Kommu- nisten und ein südbadischer Abgeordneter der CDU— lehnten sie ab. Der Stimme ent- hielten sich sechs Abgeordnete der CDU und ein Abgeordneter der FDP/DVP. Im Anschluß an die namentliche Abstim- mung gaben die Sprecher der Parteien Erklärungen über die Haltung ihrer Fraktio- nen ab. Sie unterstrichen nochmals die wich- tiesten Ueberlegungen, die zu den interfrak- tionellen Kompromissen, vor allem auf dem Cebiet des Schulwesens, geführt haben und erklärten ihre volle Bereitschaft, auf der Grundlage der neuen Landesverfassung mit allen Kräften für den Aufbau des neuen Bundeslandes zu arbeiten. Die Abgeordneten der CDU, die sich der Stimme enthalten hat- ten, unterstrichen ebenfalls ihren Willen zur byalen Mitarbeit am Aufbau Baden-Würt- tenbergs, erklärten jedoch, sie hätten der Verfassung nicht zustimmen können, Weil diese keiner Volksabstimmung unterworfen und weil kein neuer Landtag gewählt wer- den solle. Für die CDU sagte Dr. Franz Her- mann, seine Partei hätte eine stärker aus- gebaute Verfassung und nicht ein Mittelding zwüschen Vollverfassung und Organisations- statut gewünscht. Außerdem hätte die CDU gerne einen Staatspräsidenten, eine Zweite Kammer und eine bessere Verankerung des Volkswillens in der Verfassung begrüßt. re Hauptforderungen hätten auf kulturel- lem Gebiet gelegen, und da der Status duo erhalten bleibe, habe sie der Verfassung Die Delegierten der Bundesrepublik für den Europarat Bonn.(dpa) Der Bundestag wählte am Mittwoch die 18 neuen Delegierten, die die Bundesrepublik in der Beratenden Versamm- lung des Europarats vertreten. Von der CDV/ Su wurden zehn, von der SPD sechs, von der Fp ein und vom BHE ein Vertreter ge- Wählt. Da nach den neuen Fraktionsstärken die Deutsche Partei unter den Delegierten des Europarates nicht mehr vertreten sein würde, hat die CDU/CSU einen Vertreter der Deut- schen Partei auf ihren Anteil übernommen. Als ordentliche Vertreter wurden gewählt: für die CD/ CSU Dr. von Brentano, Dr. Ger- stenmaier, Kiesinger, Dr. Kopf. Dr. Lever- kühn, Dr. Pünder, Frau Dr. Rehling, Schütz, Graf von Spreti und Dr. von Merkatz von der DP. Für die SPD Dr. Lütkens, Dr. Mom- mer, Carlo Schmid, Frau Louise Schröder, Berlin, Erler, Kalbitzer. Für die FDP Dr. Becker und für den BHE Haasler. Als Stellvertreter wurden gewählt: für die CDU/CSU Fürst von Bismarck, Even, Gerns, Dr. Hellwig, Höfler, Lemmer, Lücker, Dr. Oesterle, Dr. Wahl, Frau Dr. Weber. Für die SPD Altmaier, Marx, Paul, Birkelbach, Frau Mayer-Laule, Trittelvitz. Für die FDP Dr. Pfleiderer und üfr den BHE Gräfin Fincken- stein. Nor Gael Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht ennte im Verfahren wegen einer Verfassungs- Deschwerde der südwürttembergischen Kreise gegen das Kommunalwahlgesetz den Antrag aul Erlag einer einstweiligen Anordnung ab. Die Verfassungsbeschwerde richtet sich gegen Artitzel 29 des Kommunalwahlgesetzes, der die Amtszeit der Abgeordneten in den Gemeinde- und Kreisräten Südwürttembergs von sechs au fünk Jahre verkürzt. Bonn, Gegen eine politische Europäisierung des Saargebistes vor der europäischen Inte- ration und vor dem Friedensvertrag wandte zich der,„Zentralverband der vertriebenen Deutschen“ am Mittwoch in Bonn. Bonn. Der Präsident des Deutschen Roten nreuses, Heinrich Weitz, hat Bundespräsident . enor Heuss am Mittwoch das Ehrenzeichen 187 Deutschen Roten Kreuzes 1. Klasse über- reicht, Heuss hat sich als Schirmherr des Ro- en Kreuzes bereit erklärt, diese Auszeichnung als Erster anzulegen. 4% Keel. Die Prinzessin Heinrich von Preußen . Mittwoch auf Schloß Hemmelmark bei 1 ernkörde im Alter von 87 Jahren gestor- We Als Prinzessin Irene von Hessen und bei mein, heiratete sie 1888 den jüngeren Bruder es damaligen deutschen Kaisers Wilhelm II., 19 7 Heinrich von Preußen. Ihr Vater war 70 damalige Großherzog Ludwig IV. von essen. . Die von der britischen Regierung im Raeder angekündigte Verminderung der eikischen Besatzungstruppen hat begonnen. Kl in Osttirol stationiertes schottisches Ba- 30 15 zog aus seinen bisherigen Standorten telt Wird der britischen Rheinarmee zuge- Oste. Pie. britischen Besatzungstruppen in ut erreich sollen bis zum Frühjahr 1954 bis tausend Mann reduziert werden. 5 eigrad. Jugoslawien und Oesterreich ha- 1 entschlossen, ihre gegenseitigen Ge- den in Botschaften umzuwandeln. 9 90 Frankreich feierte am Mittwoch mit nute en, Kranzniederlegungen und einer Mi- Walt des Schweigens die 35. Wiederkehr des Korishekillstandstages von 1918. Auf dem hi- bie ischen Waffenstilistandsplatz bei Com- 5 1 gedachte Ministerpräsident Laniel der 101 5 beider Weltkriege. 2 Angeles. Aus der kalifornischen Nach- Die zum amerikanischen Kongreß, die am Kantas statttand. ist der republikanische mdidat, Glenard pP. Lipscomb, als Sieger 10 vP/dpa W ervorgegangen. zustimmen können. Dankbar erkenne— 80 sagte Hermann weiter— seine Partèi an, daß die meisten Forderungen der Kirchen weitgehendes Verständnis gefunden hätten. Wenn für die CDU auch nicht alles erreicht sei, so Wolle sie doch nicht mehr auf die Dinge schauen, in denen keine Einigkeit habe gefunden werden können, sondern auf das, was uns alle verbinde: die Liebe zu unserem Volk und die Sorge dafür, daß Baden- Württemberg sich in Freiheit und Wohlstand entfalten könne. Für die SPD erklärte Fraktionsvorsit- zender Willi Lausen, seine Partei habe sich nicht für eine Vollverfassung entschei- den können, da diese nur lem Bund und nicht den Ländern zustehe, Sie begrüße, dag die neue Landesverfassung sich auf die ech- ten Landesaufgaben der Kulturpolitik, der staatlichen Organisation und der Grundsatze der kommunalen Selbstverwaltung be- schränke. Das Kapitel Schule sei für die SPD nicht zu dem gewünschten Ende ge- führt worden. Mit großer Genugtuung aber verzeichne seine Partei, daß die Verfassung nunmehr die Schulgeldfreiheit garantiert habe. Damit sei in Baden- Württemberg eines ihrer wichtigsten Anliegen erfüllt worden. Auch die Tatsache, daß die staat- lichen Behörden jetzt nur noch das Recht hätten, die Handlungen der Gemeinden auf ihre Gesetzmäßigkeit hin zu prüfen, sei als großer Erfolg zu werten. Insgesamt gesehen sage die SPD nicht zu allen Teilen der Ver- fassung„ja“, gebe aber zu. daß sie im poli- tischen Kräftespiel das bestmögliche dar- stelle. Für die FDP/DVP erklärte Professor Gönnen wein, seine Fraktion sei davon überzeugt, daß auf Grund dieser Verfassung sich Recht, Wirtschaft, Sozialfürsorge und Kultur gedeihlich entwickeln würden. Die FDP/DVP hätte zwar nicht zu allen Artikeln uneingeschränkt„ja“ sagen können. Sie halte aber die Schulartikel im Interesse des konfessionellen Friedens für notwendig und habe den Anschein vermeiden wollen, als ob einem Bevölkerungsteil von Anfang an Un- recht zugefügt werden solle. Die endgültige Lösung der Schulfrage bleibe dem Schulge- setz überlassen. Mit der Bejahung der neuen Verfassung wolle die FDP/DVP gleichzeitig ein nachdrückliches Bekenntnis zu einer vernünftigen föderalistischen Struk- tur der Bundesrepublik ablegen. Der Sprecher des BHE, Dr. Mock er, er- klärte, die Verfassung sei geeignet, eine ruhige Entwicklung im neuen Bundesland zu gewährleisten. Besonders begrüßten die Hei- mat vertriebenen das darin niedergelegte un- veräußerliche Recht auf die Heimat. Die feier- liche Sondersitzung wurde mit dem gemein- samen Gesang der dritten Strophe des Deutschlandliedes abgeschlossen. Die„Nein“-Stimmen und Enthaltungen An der Schlußabstimmung über die neue Landesverfassung haben nicht teilgenommen die Abgeordneten der CDU, Dr. Franz Gurk, Dr. Eduard Lais und Dr. Wilhem Bäßler, die Abgeordneten der SPD Viktor Renner, Otto Lauer und Friedrich Moltenbrey sowie der Abgeordnete der FDP/DVP Hanns Schloß. Die Verfassung wurde in der namentlichen Abstimmung von den vier Abgeordneten der KPD, Hans Ruess, Wilhelm Bechtle, Erika Buchmann und Erwin Eckert, sowie von dem Abgeordneten der CDU, Dr. Hermann Person (Freiburg), abgelehnt. Der Stimme enthielten sich die Abgeordneten der CDU, Josef Vogt (Pfullendorf), Dr. Paul Binder(Stuttgart), Jo- sef Burger(Ewattingen, Kreis Neustadt 1. Schwarzw.), Josef Harbrecht(Bühh), Jo- sef Krämer(Mosbach), Adolf Kühn(Karls- ruhe) und der Abgeordnete der FDP/DVP, Carl Dornes(Sinsheim). Ein plötzlicher Kälteeinbruch in den USA forderte dieser Tage, wie gemeldet, 30 Todesopfer. Heftige Schneestürme fegten durch die Straßen New Vork, der Verkehr wurde in weiten Gebieten an der Ostküste der Vereinig- ten Staaten lahmgelegt und es war offensichtlich kein Vergnügen, sich als Fußgänger im Freien zu bewegen. Bild: dpa Heimkehrer-Gesetz soll verkündet werden Der Bundestag drängt, aber Deckungsmöglichkeiten sind noch nicht gefunden worden Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agentur dpa Bonn. Der Bundestag forderte auf seiner Arbeitssitzung am Mittwoch entsprechend einem Antrag der Deutschen Partei die Bun- desregierung auf, das noch vom ersten Bun- destag beschlossene Entschädigungsgesetz für Heimkehrer unverzüglich zu verkünden. Staatssekretär Hartmann vom Bundes- kinanz ministerium teilte dazu mit, daß ein entsprechender Beschluß des Kabinetts noch nicht gefaßt werden konnte, da noch nach einer Deckung gesucht werde. Zwischen Spre- cher der Regierung und Vertretern der Oppo- sition entwickelte sich eine lebhafte Debatte über die verfassungsrechtliche Seite des Ge- setzes. Abgeordneter Pohle(SPD) warf der Bundesregierung vor, sie handle verfas- sungswidrig, wenn sie das Gesetz nicht durch- Erster einheitlicher Haushaltsplan Baden- Württembergs Zwei-Milliarden-Etat für 1953/54 Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Finanzminister Dr. Karl Frank legte der Verfassunggebenden Landesver- sammlung von Baden- Württemberg am Mittwoch den ersten einheitlichen Haus- haltsplan des neuen Bundeslandes für das Rechnungsjahr 1953/54 vor. Der ordentliche Haushalt schließt mit rund 1,8 Milliarden Mark Einnahmen und 2 Milliarden Mark Ausgaben ab. Er weist einen Fehlbetrag von 182 Millionen Mark auf. Der außer- ordentliche Haushalt ist mit 293 Millionen Mark ausgeglichen. Der Fehlbetrag des Haushalts 1952/53 in Höhe von 195 Millionen Mark konnte durch günstige Entwicklung der Einnahmen und geringere Ausgaben auf 44 Millionen Mark herabgesetzt werden. Hinzu kommen die Fehlbeträge der drei früheren Länder aus dem Rechnungsjahr 1951 in Höhe von 114 Millionen Mark. Der Fehlbetrag aus dem Haushalt 1952 und der Fehlbetrag des jetzt vorgelegten Haushalts- planes laut Voranschlag beträgt demnach insgesamt rund 340 Millionen Mark. Dr. Frank betonte, die erneute Vorlage eines Haushaltsplanes mit Defizit sei nur vorübergehend im Hinblick auf die beson- deren Aufgaben des Landes zu Beginn der wirtschaftlichen Festigung vertretbar. Neue Mehrausgaben, die langjährige Belastungen bedeuteten und keinen rein wirtschaftsför- dernden Charakter trügen, dürften vom Parlament nicht mehr beschlossen werden. Im Haushaltsjahr 1954 müßten Mittel und Wege gefunden werden, um diese Fehl- beträge zu decken. Das Aufkommen an Lohnsteuer schätzt der Minister auf 299 Millionen, das an Einkommensteuer auf 477 Millionen, das an Körperschaftssteuer auf 266 Millionen Mark. Aus der Entwick- lung im Rechnungsjahr 1953 ergebe sich, daß das Land, wenn keine weitere wesent- liche Steigerung des Sozialproduktes ein- trete und die jetzige Steuergesetzgebung beibehalten werde, an der oberen Grenze des Aufkommens an Lohn-, Einkommens- und Körperschaftssteuer angelangt Sei. Das Wagnis einer großen Steuerreform könne nur eingegangen werden, wenn ein Aus- gabestop in unseren öffentlichen Haushal- ten, ja sogar eine gewisse Ausgabensenkung erzielt werde. Dr. Frank forderte im Interesse der er- heblichen Investitionsaufgaben die Einhal- tung der jetzigen aktiven Anleihepolitik des Landes und eine Fortsetzung der Anstren- gungen, die Interessen des Landes gegen- über dem Bund beim vertikalen Finanzaus- gleich durchzusetzen. Bezüglich des Finanz- ausgleichs zwischen Land und Gemeinden vertrat der Minister die Auffassung, ein einheitliches Landesgesetz solle bis zum 1. April 1954 erlassen werden, obgleich in Rreisen der Bürgermeister und Landräte Stimmen laut werden, man möge wegen der noch ausstehenden Bundesregelung den in- neren Finanzausgleich auch in Baden- Würt⸗ temberg bis zum 1. April 1955 zurückstellen und die bisherige Uebergangsregelung bei- behalten. Dadurch aber würde die dringend geforderte Vereinheitlichung eines ausgewo- genen Staatswesens erneut verzögert. Aus dem Zahlenmaterial der Etatrede ist zu erwähnen, daß der Personalaufwand des Landes alles in allem 92 800 Personen be- trägt. Das bedeutet gegenüber dem Vor- jahr eine durch Aufgabenvermehrung er- forderlich gewordene Zunahme von 2300 Staatsbediensteten. Mit 887 Millionen Mark betragen die Personalausgaben rund 37 Pro- zent der Gesamtausgaben. Die Grenze des Möglichen auf dem Gebiete der Besoldungs- erhöhungen ist nach den Worten Dr. Franks für den Staat nunmehr erreicht. Die Etatrede des Finanzministers wurde von der Landes versammlung mit starkem Beifall aufgenommen. Der Etat wurde an den Finenzausschuß verwiesen. Die allge- meine Aussprache wird nach den Beratun- gen des Ausschusses nachgeholt werden. Mit der Entgegennahme der Etatrede be- endete die Landesversammlung ihre Tätig- keit. Die 121 Abgeordneten werden am kommenden Donnerstag anläßlich des In- krafttretens der Verfassung erstmals als ordentlicher Landtag zusammentreten und die bisher Vorläufige Regierung als ordent- liche Landesregierung in ihrem Amte be- stätigen. Churchill gewann Abstimmung im Unterhaus London.(UP) Ein— gestern gemelde- ter— Tadelsantrag der Labour-Opposition gegen die von der britischen Regierung ge- plante Aufhebung der Lebensmittelrationie- rung wurde vom Unterhaus mit 301 gegen 278 Stimmen verworfen. Zur Begründung ihres Antrages hatte die Labour-Fraktion erklärt, die Lebensmittelpreise würden nach Aufhebung der Rationierung beträchtlich in die Höhe schießen. führe. Demgegenüber verwies Staatssekretär Hartmann auf Artikel 113 des Grundgeset- Zes, wonach Ausgabenbeschlüsse des Bundes- tages der Zustimmung der Regierung bedür- fen. Abgeordneter Seuffert(SPD) be- stritt eine solche allgemeine Auslegung. Der neue Bundesinnenminister, Dr. Schrödteir, Wies den Vorwurf eines verfassungswidrigen Verhaltens der Bundesregierung zurück. Die Regierung prüfe in sehr ernsten Beratungen die Möglichkeiten einer Deckung.„Es gibt hoffentlich niemanden hier im Hause“, sagte Dr. Schröder,„der glaubt, das Herz der Bun- desregierung schlage weniger für die Heim- Kehrer als bei irgendeinem Mitglied des Bun- destages.“ Abgeordneter Schneider OP) schlug als Deckungsmaßnahme ein Notopfer des deutschen Volkes vor und regte an, die Besatzungsmächte zu veranlassen, einen Teil der Besatzungskosten für die Heimkehrer zu spenden. Darlehen und Hilfsmaßnahmen In Vertretung des Bundesfinanzministers teilte Staatssekretär Hartmann mit, daß sein Haus im Einvernehmen mit dem Vertriebe nen ministerium 5 Millionen Mark für Dar- lehen zum Existenzaufbau und zur Haus- ratsbeschaffung zur Verfügung stelle.— Die Sprecher der CDU und FDP kritisierten ebenfalls die Verzögerung durch die Bundes- regierung. Ein Antrag der Freien Demokra- ten auf Hilfsmaßnahmen für Spätheimkeh- rer wurde einstimmig angenommen. Danach sollen Heimkehrer, die nach dem 31. August 1953 entlassen wurden, in den ersten sechs Monaten eine Unterhaltsbeihilfe von monat- lich 200 Mark erhalten. Schließlich sollen den Heimkehrern drei kostenlose Fahrten auf den Verkehrsmitteln der Bundesbehn und der Bundespost gewährt werden. Noch keine Entscheidung über Weihnachts- gratifikation Ueber die Höhe der steuerfreien Weih- nachtsgratifikation hat der Bundestag noch keinen Beschluß gefaßt. Anträge der Deut- schen Partei und der FDP, die Steuerfreiheit für Weihnachtszu wendungen von 100 auf 200 Mark zu erhöhen, gingen obme Debatte an die zuständigen Ausschüsse. Den gleichen Weg nahm ein Antrag der SpD auf Er- höhung der Weihnachtsbeihilfe für Arbeits- losen- Unterstützungs- und Rentenempfäaän- ger. Bundesfinanzminister Schäffer hat die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft, den Deutschen Gewerkschaftsbund und den Deutschen Beamtenbund zu getrennten Be- sprechungen über die Weihnachtsgratifikation im Oeffentlichen Dienst am Freitag nach Bonn eingeladen. CDU/CSU und SpD forderten die Bun- desregierung auf, Schritte gegen die Aus- weisung deutscher Politiker aus dem Saar- gebiet zu unternehmen. Es handelt sich um den Bundestagsabgeordneten Walz(CDU) und Trittelwitz(SPD), die beide Walz mit Frau und Kindern— auf Anord- nung der saarländischen Regierung aus- gebürgert wurden, nachdem sie in Rhein- land-Pfalz ein Bundestagsmandat annah- men. Unter dem Beifall des Plenums er- klärte Dr. Krone, solche Maßnahmen seien unvereinbar mit dem Bemühen, zwi- schen Deutschland und Frankreich eine dauerhafte Freundschaft herzustellen Wird die Bermudas-Konferenz wichtig? Eisenhower nennt sie ein zwangloses Gespräch am runden Tisch Von unserem Korrespondenten E. P. in Paris Paris. Die Konferenz auf den Bermudas- Inseln hat in Frankreich keine gute Presse. Der„Figaro“ frägt, wie zwei Präsident- schaftskandidaten— denn das sind sowohl Laniel wie Bidauld im Namen Frank- reichs Verpflichtungen eingehen können, durch die sie die unabhängige Stellung Zwischen den Parteien verlören, die von einem Präsidenten der Republik verlangt Wird. Die Konferenz hätte nicht vor den Wahlen einberufen werden sollen. Der links- stehende„Combat“ findet, daß der Zeitpunkt für die Konferenz schlecht gewählt sei. Man müsse sich fragen, warum die frenzösische Diplomatie ihre Zustimmung gegeben habe, und ob sie überhaupt zu Rate gezogen wor- den sei. Im Gegensatz dazu ist die amerikanische Presse ausgesprochen optimistisch. Die Pa- riser Ausgabe des„New Vork Harald Tri- bune“ meint, die Konferenz werde vielleicht von„historischer Bedeutung“ werden. Nach Meinung der„New Vork Times“ soll die Konferenz„zu einer Erweiterung des Bundes der freien Völker durch Deutschland und Japan“ führen. Wenn sie in dieser Hinsicht Keine Klärung bringe, so werde sie ein Miß- erfolg sein. Zwischen der französischen Skepsis und dem amerikanischen Optimismus halten die Engländer die Mitte. Churchills Hartnäckig- keit, so schreibt die„Times“, habe die Kon- ferenz durchgesetzt. Aber als sie im Juli angesagt war, sei man voll Schwung und Hoffnung gewesen, doch nach der letzten sowjetischen Note sei dieser Schwung ver- lorengegangen. Immerhin erkennt die eng- lische Presse im allgemeinen die Bedeutung der Konferenz an. Die Bonner Korrespondenten der fran- 268ischen und englischen Zeitungen berichten, daß die deutschen Regierungskreise der Konferenz voll Ungeduld entgegensähen. Doch heißt es auch in„Le Monde“:„Diese Ungeduld beschrämkt sich auf die Ministerien und die Presse. Vergebens würde man unter der großen Masse der Bevölkerung nach dem geringsten Anzeichen einer Erwartung oder Spannung suchen. Die Bevölkerung hat am 6. September Adenauer ihre Stimme gegeben, um weiterhin ihren gewinnbringen- den täglichen Beschäftigungen nachgehen zu körmen und was auf der höchsten Ebene ge- spommen wird, unterhält sie vielleicht, lenkt sie aber nicht von diesen Beschäftigungen Ab.“ Man kann jedenfalls sagen, daß von der französischen Bevölkerung so ungefähr das Sleiche gilt. Präsident Eisenhower sagte auf seiner Pressekonferenz Wie„dpa“ meldet, für die Bermudas-Konferenz werde es keine kestgelegte Tagesordnung geben. Es werde eine Diskussion„am runden Tisch“ zwischen ihm, Churchill und Laniel sein. Diese Dis- kussion werde auf sehr zwangsloser Grund- lage vor sich gehen. Auf die Frage, ob die deutsche Bundesregierung einen Beobachter zu der Konferenz entsenden werde, antwor- tete Eisenhower, er wisse davon nichts. Selte 4 MORGEN Donnerstag, 12. November 1953/ Nr. 2 — MN N Donnerstag, 12. November 1953 Ende der„Vorläufigkeit“ Endlich ist der entscheidende Schritt, unser neues Bundesland aus seiner„Vorläufigkeit“ Zu erlösen, getan. Die Landes versammlung in Stuttgart hat gestern mit überwältigender Mehrheit die Verfassung angenommen, Wenn Von 114 anwesenden Abgeordneten 102 mit „ja“ stimmten, so darf man daraus die Zu- Versicht schöpfen, daß nunmehr all die uner- kreulichen Streitigkeiten, die das Zusam- menwachsen der drei ehemaligen Länder in der Phase der„Vorläufigkeit“ sehr gehemmt Haben, der Vergangenheit angehören. Wie die Debatte in der Landes versammlung gestern Zeigte, sind wohl auf allen Seiten Wünsche ofken geblieben. Das liegt im Wesen des Kom- Promisses, der in vielen Teilfragen gesucht Werden mußte. Wenn diese Wünsche ein Ausdruck der Vielgestaltigkeit sind, so wird man nach der gestrigen Abstimmung sagen dürfen, daß wir zu der im deutschen Südwe- sten beheimateten Kunst, die Vielgestaltig- keit mit dem notwendigen Maß an Einheit zu verbinden, wieder zurückgefunden haben. Daß wir nun unsere Verfassung haben, ist, Als politische Tatsache gesehen, von hohem Wert. Dennoch stehen wir nicht an, zu sagen, dag auch einige unserer Wünsche offen ge- blieben sind. Die Politiker der Länder füh- ren beredte Klage darüber, daß der Bund die Länder immer mehr zu Verwaltungsbe- Zirken degradiere. Vielse von ihnen sehen den Föderalismus in dem wachsenden Zentralis- mus langsam untergehen. Aber Wenige spre- chen von der einen großen Chance der Län- der, sich in dieser Not zu behaupten. Die Chance sehen wir darin, daß die Länder der Repräsentativ-Demokratie des Bundes eine Volksverbundene Demokratie entgegensetzen. Eine solche Differenzierung würde dem jetzt mehr formalen System der Doppelstaatlich- keit nicht nur echtes demokratisches Leben einhauchen, sie würde auch den Ländern ge- genüber dem Bund eine ausgeprägte Eigen- ständigkeit verleihen. Der Geist der Demo- Kkratie ist voller Spannweite, ja er braucht die Spannung, wenn er nicht in hölzernem Formalismus kraftlos werden soll. Die volks- nahe Demokratie in den Ländern und die Re- Präsentativ-Demokratie im Bund würden natürliche Pole der Spannung sein und sich gegenseitig glücklich ergänzen. Die Landes- Versammlung in Stuttgart hat die Chance. mit dieser Differenzierung den Anfang 2 machen, verschenkt. Wie das Grundgesetz den Bund, ordnet die neue Verfassung unser Land nach dem Reprä- Sentativ-System. Sie geht nicht davon aus, über das Referendum möglichst viel Gewalt dem Volk zurückzugeben, sondern läßt die Ausübung der Gewalt weitgehend bei den Volksvertretern, den Abgeordneten. Das ist nicht direkte, das ist mittelbare Demokra- tie, und das Mittelbare schafft nicht Volksver- bundeniieit. Es betont den Gegensatz zwi- schen dem Volk und dem Staat als einer Obrigkeit. Dabei haben die Wahlergebnisse der letzten Jahre bewiesen, daß die Bevölke- Tung von Baden- Württemberg genügend po- Utisches Urteil besitzt, um über seine wich- ligsten Angelegenheiten selbst entscheiden zu können. Sie braucht sich nicht mehr in allem von den Abgeordneten„vertreten“ zu lassen. Es widerspricht auch dem Grundsatz der volksverbundenen Demokratie, daß die Lan- des versammlung die Verfassung im Namen des Volkes beschloß, statt das Volk über sie Abstimmen zu lassen. Die Landesversamm- lung verlängerte zudem selbstherrlich ihre Amtszeit und entwand dadurch dem Volke sein Grundrecht, den ersten ordentlichen Landtag selbst zu wählen. Da die Verfassung mit so großer Mehrheit verabschiedet wurde, mag man in Stuttgart diese Regelungen als vertretbar und zweckmäßig halten. Aber hier geht es nicht um zufällige Zweckmäßigkeiten, sondern um das Prinzip. Die Verfassung ist nun beschlossene Tat- sache. Schade nur, daß sie nicht die leben- dige Demokratie des Volkes, die in unserem Lande sehr wohl möglich wäre, stärkt, son- dern die formale Demokratie. whe. Erwartungen auf Bermudas Die erste Ankündigung einer bevorstehen- den Konferenz zwischen den Regierungschefs der drei Westmächte kam vom amerikani- schen Außenminister Dulles, So wie sie uns durch die Nachrichtenagenturen übermittelt wurde, war sie geeignet, hochgespannte Er- Wartungen zu erwecken. Dulles sprach davon, daß nach der ausweichenden Antwortnote der Sowjetunion nunmehr„bestimmte Ent- scheidungen über die Zukunft Deutschlands“ von den Westmächten allein getroffen werden müßten. Von Bonn aus wird nicht der etwas dramatisch optimistische Akzent einiger amerikanischer Zeitungen unterstrichen, son- dern eher gedämpft. In einer Aeußerung des Präsidenten Eisenhower schrumpft die Kon- ferenz zu einem„zwanglosen Gespräch“ der drei Politiker zusammen. Wie es auch vorher gesagt und gedeutet wird, die Konferenz kann in mancher Hin- sicht wichtig werden. Die Anregung geht offenbar hauptsächlich von Churchill aus. Er hatte sich schon im Sommer auf den In- seln im Atlantik mit seinen beiden Kol- legen aus Paris und Washington treffen wollen, in erster Linie um die Haltung des Westens gegenüber der Sowjetunion zu be- Sprechen. Churchill hatte damals gerade seinen aufsehenerregenden Vorschlag für eine Art von Sicherheitsabkommen mit der Sowjetunion gemacht. Dafür wollte er die Partner wohl gewinnen. Inzwischen hat Moskau die Hoffnungen auf einen sichtbar neuen Kurs in der Außenpolitik weithin ge- dämpft. Eigentlich ist jetzt wieder nur der Ausweg aus einer fast ausweglosen Lage zu suchen. Sollen wir nun hoffen, daß„be- stimmte Entscheidungen über Deutschland“ getroffen werden? Es könnten immerhin Entscheidungen sein, die ein weiteres Ge- spräch mit Moskau noch mehr als er- schweren. Sollen wir aber immer nur dar- auf achten, daß ein Türspalt offen bleibt und wir deshalb nicht weiterkommen? Die Bundesregierung hat die volle Wieder- herstellung ihrer Souveränität zu einem ersten Anliegen erklärt. Es sind Stimmen laut geworden, die bemängeln, daß in Ber- muüdas nicht auch wir direkt vertreten sein sollen. Es sieht doch nun aber mehr so aus, als ob das Thema Deutschland zwar dort am runden Tisch a u ch erörtert werden soll, aber doch wesentlich mehr— nämlich immer noch das weitere Verhalten gegenüber Moskau. Eine Konferenz mit direkter Beteiligung der Bonner Außenpolitik würde das Ergebnie in den Augen Moskaus noch mehr diskredi- tieren. Indirekt wird Bonn ohnehin beteiligt sein. Deshalb können wir uns wohl ruhig in überlegter Zurückhaltung mit diesem Ver- fahren begnügen. Die Entscheidungen über Deutschland werden vielleicht nicht sofort sichtbar sein, aber sie können im milden Klima der atlantischen Inseln reifen. Ueber jeden Fortschritt, der für uns in der Bundes- republik herauskommen sollte, wollen wir uns freuen; noch besser aber, wenn— ent- gegen allen düsteren Aussichten— Fort- schritte für alle Deutschen herauskommen Könnten. E. K. Suchdienst gegen Zahlenspiel mit verschollenen Gefangenen München.(dpa) Gegen ein Zahlenspiel mit den in Kriegsgefangenschaft verscholle- nen ehemaligen deutschen Soldaten in der Oeffentlichkeit wandte sich am Mittwoch der Direktor des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes in München, Dr. Pas e- wald t. In einer Erklärung sagte er:„Man muß sich endlich darüber im klaren sein, daß wir die verschollenen Gefangenen leider Sar nicht zurückverlangen können, da sicher ein großer Teil von ihnen die Strapazen der ersten Gefangenenjahre nicht überstanden hat“. Die Frage an die Sowjetunion laute daher nicht:„Wann kommen sie heim?“, sondern:„Was ist mit diesen Gefangenen geschehen?“. Nach der Haager Landkriegs- ordnung müsse die Gewahrsamsmacht über den Verbleib verschollener Gefangener Aus- kunft geben. Der Vorwurf. daß sich die Zahlen der Vermißten und Verschollenen ständig/ verändere, sei ungerechtfertigt. Die Veränderungen bewiesen vielmehr, daß der Suchdienst auf Grund seiner ständigen Nachforschungen neue Erkenntnisse se- Wwünne. Dr. Pasewaldt ist überzeugt. daß die So- Wietunion zu hrem Wort steht und im Frühjahr eine Weite Welle von Kriegsge- fangenen entlassen wird. 1 Süddeutschland kommt zu kurz Sorgen in Stuttgart und München wegen Vernachlässigung im Autobahnbau Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, im November seinerzeit der Mühe unterzogen, eine eigene Alle Vorstellungen des Landes Baden- Württemberg und auch der bayerischen Ver- kehrsexperten im Bundesverkehrsministe- dium, die erforderlichen Mittel zur Abwen⸗ dung eines Verkehrsdekabels in Süddeutsch- land zur Verfügung zu stellen, hatten bis jetzt so gut wie keinen Erfolg. Vielmehr Wurde der Ausbau der zweiten Alb-Auf- stiegsstrecke in der unlängst veröffentlichten Denkschrift des Bundesverkehrsministeriums an vierzehnter und letzter Stelle in der Rangfolge der vorgesehenen und notwendi- gen Erweiterungen des westdeutschen Auto- bahnnetzes eingestuft. Zur Zeit arbeitet man in der Verkehrsabteilung des Stuttgarter Innenministeriums an einer neuen Gegen- Denkschrift, um vielleicht doch noch davon zu überzeugen, welche katastrophalen Fol- gen früher oder später für das gesamte süd- deutsche Verkehrswesen eintreten müssen, wenn die Beseitigung dieses Engpasses nicht unverzüglich in Angriff genommen wird. Eine Umleitung des außerordentlich starken Autobahnverkehrs auf Strecke Frankfurt Mannheim— Karlsruhe— Stuttgart- Ulm München ist unmöglich. Die einzige in Frage kommende Bundesstraße 10 ist heute schon so unerträglich überlastet und nicht in der Lage, auch nur einige Monate lang einen Verkehr von über 12 000 Kraftfahrzeugen an jedem Tag zu bewältigen. Die Schätzungen, wie lamge der heutige einbahnige Albaufstieg am Drackensteiner Hang überhaupt noch befahren werden kann, gehen auseinander. Aber viel mehr als zuvei Jahre gibt niemand mehr. Die Fahrbahn- decke aus Kleinpflaster, die seinerzeit aus optischen Gründen in kürzester Zeit fertig- gestellt werden mußte, ist ohne Betonvor- lage auf eine Jura- Unterlage gepackt wor- den, die in den letzten Jahren durch die immer schwerer werdenden Fahrzeuge fast Vollstmdig zusammengefahren worden ist. Heute weist das Kleinpflaster Vertiefungen bis zu 18 Zentimetern auf. Hätte man sich Nehrus achtzehn Divisionen Indiens junge Armee verwirklicht das Zukunftsbild der Nation Von unserem Korrespondenten H. W. B. in Neu Delhi Neu Delhi, im November. Die 5000 indischen Soldaten in Korea haben das Interesse der Weltöffentlichkeit auf die Wehrmacht der jungen indischen Union gelenkt. Man muß sich zunächst ver- gegenwärtigen, daß bis zur Proklamierung der indischen Unabhängigkeit alle wirklich bedeutenden Kommandostellen der in- dischen Streitkräfte von Engländern besetzt waren und daß es zu diesem Zeitpunkt in der gesamten indischen Marine und der Luftwaffe nur knapp ein Dutzend dienst erfahrener indischer Offiziere gab. Nach der Abtrennung des islamischen Staates Pa- kistan mußten zudem auch die indischen Streitkräfte geteilt werden. Die ganze mili- tärische Reorganisation fand in einer Zeit blutiger politischer Unruhen statt. Das Militär wurde gleich zu Beginn der indischen Unabhängigkeit der zivilen Kon- trolle des Verteidigungsministeriums unter- stellt, dessen Leitung in den Händen von Ministerpräsident Nehru liegt. Die drei Wehrmachtsteile wurden getrennt, und wäh- rend die Armee mit General Cariappa 1949 den ersten indischen Oberkommandierenden erhielt, sind die Chefs der Marine und der Luftwaffe noch heute englische Offiziere. Inzwischen ist Indiens stehendes Heer auf etwa 18 Divisionen gewachsen. Dabei sind die Rahmenverbände mit berücksichtigt, denen die Ausbildung der sogenannten Territorial-Armee obliegt. Diese Armee ist eine Art Reserve oder Miliz, die jährlich zwei bis drei Monate lang militärische Kurse für zivile Freiwillige veranstaltet. Die Auswahl der Offiziere richtet sich nur nach dem Leistungsprinzip und nicht mehr — wie früher— nach der Kastenzugehörig- keit. Es kommt deshalb vor, daß„Un- berührbare“, die in manchen Teilen Indiens noch rechtlos und verachtet außerhalb der menschlichen Gemeinschaft vegetieren müs- sen, in der Armee Vorgesetzte von Brah- manen, Angehörige der höchsten indischen Kaste, sind.. Ueberhaupt wird im indischen Heer schon heute vieles Wirklichkeit, was für die Ent- wicklung des gesamten Volkes erst eine kühne Zukunftsvision seiner fortschrittlichen Füh- rer ist. Nicht die Kaste, sondern die indivi- duelle Leistung bestimmt den Rang des Sol- daten; es gibt keine nach Religionsgruppen getrennten Einheiten, sondern Mohammeda- ner und Hindus dienen in der gleichen Kom- panie; Hindi, das noch Jahrzehnte brauchen wird, um sich als indische Nationalsprache gegen den Widerstand der verschiedenen Sprachengruppen durchzusetzen, ist heute schon die Befehlssprache aller Wehrmachts- teile; während noch etwa 80 Prozent der in- dischen Bevölkerung Analphabeten sind, macht der Prozentsatz der indischen Soldaten, die nicht lesen und schreiben können, kaum mehr ein Zehntel der Gesamtstärke aus; der indische Soldat bekommt zusätzlich zu Ver- pflegung, Kleidung und Unterkunft einen Monatssold von mindestens 40 Rupies,— das ist mehr, als sich die Masse der indischen Arbeiter im ganzen Jahr ersparen kann. In der gesunden soziologischen Ordnung und dem fortschrittlichen Charakter der ganzen Organisation, in der wirtschaftlichen Sicher- heit des einzelnen und dem überprovinziellen Patriotismus aller Soldaten liegt der beispiel- hafte politische Wert der indischen Wehr- macht begründet, ein Wert. der vor allem in Zeiten unvermeidbarer innerer Unstabilität von entscheidendem Nutzen sein wird. Die militärische Bedeutung der indischen Wehrmacht ist schwer zu definieren. Sie ge- hört zweifellos zu den am besten ausgerüste- ten und ausgebildeten Streitmächten der nichtkommunistischen Länder Asiens; aber der größte Teil ihrer technischen Ausrüstung wird noch aus dem Ausland bezogen. Die fortschreitende Industriealisierung Indiens wird auch hier einen Wandel herbeiführen, und es ist nicht von ungefähr, daß beinah die Hälfte des indischen Staatshaushaltes für Zwecke der Verteidigung ausgegeben wird. Wasserleitung aus der Ulmer Gegend an den Alb-Aufstieg zu legen, um genügend Wasser für die Bereitung der Betonmassen für die Straßendecke zu haben, würden die Sorgen der für das süd westdeutsche Autobahnwesen Veranwortlichen, Ministerialrat Kistner und Ministerialrat Dr. Leins, zweifellos wesent- lich geringer sein. Heute rächt sich die da- malige schnelle Arbeit doppelt schwer. Mit dem Bau der sieben Kilometer lan- gen Alb-Aufstiegsstrecke am Nord- und Westhang dse Eselberges ist in den Jahren 1938 bis 1942 begonnen worden. Die Bau- arbeiten sind heute etwa zur Hälfte fertig; gestellt. In weitem Bogen zieht sich das Straßenfragment mit etwa 5 Prozent Steigung durch einen 635 Meter langen, fertiggebau- ten Tunnel auf die Albhochfläche hinauf. Insgesamt sind von den neun Kunstbauten an diesem Streckenabschnitt drei ganz und drei annähernd fertig. Von der größten Brücke, der fast 300 Meter langen Tods- burgbrücke, stehen die Widerlager und die Fundamente für die Pfeiler. Die Experten rechnen mit einer Gesamtbauzeit von rund drei Jahren. Andererseits dürften die Re- paraturarbeiten an der heutigen Gegen- verkehrsstrecke mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. Darüber, wie der Ver- kehr während der Zeitdifferenz von etwa einem Jahr zwischen der Fertigstellung des Albaufstiegs und der völligen Zerstörung der jetzigen Strecke— immer voraus- gesetzt, daß alsbald mit den Bauarbeiten begonnen werden könnte!— bewältigt wer den soll, können die Verantwortlichen in Stuttgart nur mit den Schultern zucken. Mit Angst und Sorge sieht man dem Win- ter entgegen, der zweifellos wieder weitere Zerstörungen gerade an dieser Strecke zur Folge haben wird.. In der Denkschrift, die zur Zeit im Stutt- garter Innenministerium ausgearbeitet wird, sollen auch Vorschläge zur Finanzierung der weiteren südwestdeutschen Autobahn- projekte unterbreitet werden. Mit ähnlicher Sorge, wie den Verkehr auf der Alb-Strecke, verfolgen die Stuttgarten Stellen die Ent- wicklung im Rheintal zwischen Karls ruhe und Basel, wo heute die ebenfalls völlig unzureichende Bundesstraße 3 den gesamten Verkehr aufnehmen muß. Die verantwortlichen Stellen des Landes muß- ten auch hier„mit Befremden und Sorge davon Kenntnis nehmen, daß nach dem Vorschlag des Bundesverkehrsministers der Ausbau der Teilstrecke Offenburg Basel auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden soll“, Da in der Schweiz stärkstes Interesse an dieser Autobahnstrecke vor- handen ist, besteht immerhin eine gewisse Chance, ähnlich wie für die Elektrifizierung der Bundesbahn auch zweckgebundene Kre- dite für den Autobahnbau flüssig machen zu können. Der badisch- württembergische Ministerpräsident, Dr. Gebhard Müller, sagte in seiner Regierungserklärung zum Thema der süd- und südwestdeutschen Autobahnen und ihrer stiefmütterlichen Behandlung durch die zuständigen Bundes, organe, das Land könne sich nicht damit abfinden, daß die Autobahn im Rbeintz nur bis Offenburg weitergeführt Werden solle. Zwar sei das Land bereit, am Bau dieser wichtigen Autobahnstrecke mitzuhel. ken, jedoch könne der Bund nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden. Rom erwartet neue Wendung in der Triestfrage Rom.(dpa) Politische Kreise in Rom äußerten am Mittwoch die Erwartung, dag innerhalb der nächsten 48 Stunden eine neue Wendung in der Entwicklung der Priestfrag eintritt. Besondere Bedeutung wird debe den Besprechungen des Ministerpräsidenten Pella mit dem amerikanischen General stabschef, Admiral Rad ford, beigemessen Der Generalstabschef ist seit Dienstagnach- mittag in Rom, nachdem er in Triest Ge. heimverhandlungen mit Militärgouvernem General Winterton, und dem Befelshaber der amerikanischen Truppen in der Zone General Me Faydan, geführt hatte. In Rom wird vermutet, daß der neue pri. tische Botschafter, Sir Ashley Clarke, der heute Donnerstag in der italienischen Haupt- stadt eintrifft, der Regierung neue britische Vorschläge zur PTriestfrage überbringen wird. Hat Truman einen sowjetischen Spion unterstützt? Washington(UP/ dpa) Der Ausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses zur Bekämpfung amerikafeindlicher Umtriebe hat den früheren Präsidenten der US, Harry PFruman, den früheren Außen- minister, Byrnes und Trumans Adjutanten, General Hary Vaughan, vorgeladen, Sie sollen über den von Truman im Jahre 1948 zum amerikanischen Leiter des internationa- len Währungsfonds ernannten und 1948 ver- storbenen Dexter White aussagen, da der amerikanische Justizminister, Brownel! behauptet, Truman habe White in diese Stellung gebracht, obwohl er wußte, daß dag amerikanische Bundeskriminalamt White für einen sowjetischen Spion hielt. Während Truman bisher abstritt in irgendeiner Form über die angebliche Spionagetätigkeit Whites Unterrichtet worden zu sein, hat Byrnes in- Zwischen erklärt, er habe damals mit Tru- man über einen einschlägigen Bericht des Bundeskriminalamtes gesprochen. Truman wird heute oder morgen zur Aussage vor dem Ausschuß des Repräsentantenhauses zur Bekmpfung amerikafeindlicher Umtriebe erwartet. Präsident Eisenhower äußerte, er sei per- sönlich nicht damit einverstanden, daß Tru- man unter Strafandrohung vom Ausschuß zur Bekämpfung amerika feindlicher Unitriebe im Repräsentantenhaus vorgeladen werde. Zu dem gegen Truman erhobenen Vorwurt sagte Eisenhower, es sei unvorstellbar, daß ein Mann in der Stellung Trumans die USA Wissentlich schädigen würde. Internationale Oelgesellschaft für Persien? London wünscht Beteiligung Frankreichs als Gegengewicht gegen die USA Von unserem Korrespondenten E. P. in Paris Paris, im November. Nach Informationen aus London wird dort und in Washington in Erwägung gezogen, Frankreich an der Internationalen Gesell- schaft zu beteiligen, die wahrscheinlich mit der Ausbeutung des persischen Erdölvor- kommens beauftragt werden wird. Die An- leihe von fünf Milliarden Franken, die Frankreich dieser Tage Persien gewährt hat, hängt vermutlich mit diesen Plänen zusam- men. Die Petroleumfrage würde also in Per- sien ähnlich geregelt wie im Irak, wo eben- falls eine internationale Gesellschaft tätig ist, an der die Vereinigten Staaten, Grohbritan- nien, Frankreich, Holland und der Irak selbst beteiligt sind. Die Engländer scheinen darüber beunru- higt zu sein, daß die Vereinigten Staaten einen zu großen Einfluß in Persien gewinnen kön- nen, vor allem auf die persische Erdölerzeu- gung. Die Londoner„Times“ sprach das offen aus, Die Franzosen meinen darum, daß die Engländer ein Interesse daran hätten, Frank- Wer und was spricht alles dagegen Der lebhafte Meinungsstreit in Frankreich über die EVG Paris, im November. Das Datum steht noch nicht fest, an dem das französische Parlament darüber entschei- den wird, ob es die Europäische Verteidi- gungsgemeinschaft EVG) will oder nicht. Doch schon seit Wochen wird das politische Leben der Nation von der Ausein andersetzung darüber beherrscht. Daß die jetzige Regie- rung die Ratifizierung des Vertrages wünscht, steht nach der Rede, die Außenminister Bi- dault vor dem Rate der Republik über die- ses Thema gehalten hat, einwandfrei fest. Viele Franzosen denken wie sie Wenn nicht alles täuscht, hat die Zahl derer, die für die EVG sind, nach den deutschen Wahlen zu- genommen. Vielleicht kann man nicht sagen: das Vertrauen in die Bundesrepublik ist ge- Wachsen. Aber man kann behaupten: die Angst vor einer„Renaissance des deutschen Militarismus“ hat abgenommen und vor allem die Angst davor, eine neue deutsche Armee könne, statt den Westen gegen den Osten zu verteidigen, mit dem Osten gegen den Westen marschieren. Im französischen Volk war und ist diese Angst weit verbreitet und sie ist eines der volkstümlichsten Argumente gegen die EVG. Dazu kommen die Einwände der Kommuni- sten(die übrigens hemmungslos auf alle anti- deutschen Gefühle und Ressentiments der Franzosen spekulieren), und diese Einwände finden auch in nicht kommunistischen Krei- sen Gehör. Eine europäische Armee, so liest man, stelle eine Herausforderung Moskaus dar. Oder: sie verhindere endgültig eine Ver- ständigung zwischen Ost und West. Natürlich hört man auch das Argument, eine deutsche Von unserem Korrespondenten E. P. in Paris Armee werde versuchen, den deutschen Osten zurückzuerobern und dadurch den dritten Weltkrieg zu entfesseln, Deutlich kommuni- stischer Herkunft ist die Behauptung, eine europàische Armee sei überflüssig, weil Ruß- land gar keinen Krieg wolle. Es gibt aber auch rein französische Ein- wände, die indessen, weil die Massen am Ende doch weitgehend international und im- mer mehr europàisch empfinden, weniger verbreitet sind. So kann man wohl nicht sagen, daß die Einschränkung der nationalen Souveränität durch den Vertrag über die EVG etwas wäre, was die Bevölkerung mit Sorgen erfüllt. Wenn besonders die Gaulli- sten erklären, Frankreich werde durch sein Aufgehen in die Europaische Gemeinschaft an Prestige verlieren, so läßt auch das weite Kreise kühl. Eher ist man darüber beunru- igt, daß das wirtschaftlich dynamischere Deutschland die Führung im neuen Europa an sich reißen könne. Unklarheit herrscht darüber, ob die EVG eine Gefahr für die französische Union darstelle, das heißt, ob die Verteidigung der Union durch die EVG ge- schwächt oder gestärkt werde. Wenig volks- tümlich sind auch die Argumente der Rechts- parteien, daß die französische Armee, wenn sie zum Teil in der europäischen aufgeht, in zwei Teile zerrissen und ihre ruhmreiche Tra- dition zerstört werde, denn man darf sagen, daß ein sehr großer Teil der Franzosen auch die militärischen Fragen unter dem über- nationalen Blickpunkt des Ost-West-Kon- flikts zu sehen gelernt hat. Trotz aller dieser mehr oder weniger ver- breiteten Einwände gegen die EVG würde nach der Meinung der meisten Beobachter eine Volksabstimmung eine Mehrheit für die europäische Armee ergeben, wenn vielleicht auch eine schwache. Auf die Frage, ob eine solche Mehrheit im Parlament vorhanden ist, läßt sich freilich noch keine Antwort geben. Dort werden selbstverständlich die 119 Kom- munisten dagegen stimmen. Herriot, der ehr- würdige, über 80 Jahre alte Präsident der Nationalversammlung, ist ein verbissener Gegner der EVG. In der radikalen Partei führt Edouard Daladier, der„Mann von Mün- chen“, die Gruppe der Gegner. Herriot und Daladier scheuen sich dabei ebensowenig, mit den Kommunisten zusammenzuarbeiten, wie die Gaullisten Terrenoire, der Generalsekre- tär des Rassemblement, und der ehemalige Minister Michelet. Außerhalb des Parlaments sind der Präsident der Republik, Auriol, der General de Gaulle und der Kronprätendent Graf von Paris, im Bunde der Nein-Sager, die man also von der Linken bis zur äuhersten Rechten finden kann. Von den Parteien, die der Regierung nahestehen oder sie tragen, dürften nur die katholischen Volksrepubli- kaner fast einmütig für die EVG stimmen, bei allen anderen wird es Neinstimmen oder Enthaltungen geben. Ob diese Verluste durch die Sozialisten, die zum guten Teil mit Ja stimmen werden, ausgeglichen werden kön- nen, läßt sich noch nicht sagen. Jedenfalls hängt heute das Schicksal der europäischen Armee, nachdem sich ein guter Teil der Rech- ten mit den Kommunisten gegen sie verbün- det hat, vor allem von den Stimmen der fran- 268ischen Sozialisten ab. reich an der neuen Gesellschaft zu beteiligen, Die Verhandlungen über deren Bildung schleppen sich allerdings hin, weil— wie der Londoner„Observer“ schrieb— die Ameri- Kaner erst festen Fuß in Persien fassen woll ten, ehe die diplomatischen Beziehungen zwi- schen Großbritannien und Persien wieder hergestellt sind, Dagegen drängen die Perser, deren Finanzen erschöpft sind, auf Beschleu- nigung. Da sich bei dieser Art von Verhand- lungen die politischen Interessengegensätze mit denen der Hochfinanz überschichten, wird so bald nicht damit zu rechnen sein, daß die persischen Oelquellen so fließen, wie es fur die westliche Welt wünschenswert wäre. Weitere Manöver Mussadeghs Teheran.(dpa) Der ehemalige persische Ministerpräsident, Mussadegh, bezeich- nete den Militärgerichtshof, vor dem er sich in Teheran zu verantworten hat, am Mitt woch als„illegal“. Zum Vorsitzenden sagte Mussadegh, es sei eine seiner ersten Amts. handlungen gewesen, die Militärgerichtshöfe aufzulösen und er habe das getan. Er habe damals Vollmacht erhalten, das persische Ju- stizwesen zu verbessern. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Tagen kam es am Mittwoch zu keinen Auseinandersetzungen zwischen Mussadegh und dem ihm vom Gericht zu- geteilten Verteidiger. Vollversammlung der UNO diskutiert über Grausamkeiten der Kommunisten New Vork.(dpa) Die Vollversammlung del UNO beschloß, die Beschuldigungen def USA über Grausamkeiten der Kommunisten in Korea zu erörtern. Der Beschluß, diesen Punkt auf die Tagesordnung der Vollver, sammlung zu setzen, wurde mit 53 gegen! Stimmen bei zwei Enthaltungen gefaßt. 0 USA haben insgesamt rund dreigigtausen Fälle, in denen die Kommunisten in Kores Grausamkeiten begangen haben sollen, In einem Bericht an die UNO aufgeführt. Der sowjetische Delegierte Wyschinski hatte zuvor erklärt, der Wunsch auf, 2 0 rung dieser Beschuldigungen sei ein Versuch, die geplante Koreakonferenz zu sprengen. Neue Drohungen der französischen Bauern Paris.(UP) Die französischen Bauern 15 ben einen achttägigen Käuferstreik besch 781 sen, um gegen die ihrer Ansicht nach 2u 00 drigen Preise für land wirtschaftliche 5 dukte zu protestieren. Alle Bauern und i 0 Familienangehörigen sollen vom 12. bis 45 19. November alle Käufe einstellen 5 Ausnahme von etwa benötigten Lebens. teln. Die Spitzenorganisation der Bauern 4 bände, die den Streikaufrut erliel, nat e Regierung angedroht, daß die Bauern 75 Sparkonten von den Banken abziehen 1 den, wenn die Regierung keine Man Er- treffe, um die Preise land wirtschaftlicher zeugnisse zu erhöhen. ble Ar. 26 — Was Der künf B reren von Wütene das se stens Einer Bein b der Ze Secl 921i gen EI Novem yerurte nach F inis „ges. an gelung macher Auf Treibu wagen tes Ble sonens ker sic ten, el lien d. regung als bei 20 heil kuriose Sitten Das hat in die He umlau. nehme nung“ Der 12. Ob Leben Pfund terlass der F etwa Au Verein det, u den KU sterbel keit. eines dritten rassige zur W. Mit man s Nreiste 2 enn Gebiet ernten eine 1. peits J Ein den fe wurde seismo versite Zwei! Uch at An sto! Staatl. Die W überse allein Exer ren R außer- seiner zeichn und In rerlos- Kurve vollen Bösch kende lichen undes. damit aeintzl verden a Bau Zzuhel- Seiner 8 Nom g, daß e neue tkrage dabei denten meral. dessen. gnach⸗ t Ce. ner, er der de A. le pri. e, der Taupt- itische ringen Spion ib dez s Ar triebe US 4, ugen⸗ anten, n. Sie e 1946 tiona- 8 ver- 1a der nell diese aß dag ite für ihrend Form Whites es in- Tru- 1 des buman e vor es Zur triebe A per- Tru- Schul itriebe werde. rwurk r, daß 8A n? 8A iligen. dung ie der meri⸗ woll n Zwi- vieder erser, chleu⸗ hand- sätze „Wird a8 die es Für 8 sische zeich- r sich Mitt⸗ sagte Amts- tshöle Habe je Ju- zu den twoch ischen b- itiert isten 18 der der nisten liesen wer- gen 5 t. Die usend Tores n, in unski rörte · rsuch, gen. n ha- los- nie- Pro- ihre zum mit smit⸗ nver- t der ihre Wür⸗ amen 1 Ex- 4 Ar. 264/ Donnerstag, 12. November 1958 — MORGEN 2 Seite 3 Was sonst noch gescha g. Der Polizeirichter im Haag verurteilte tünf Bettler aus dem Haag zu jeweils meh- reren Tagen Haft. Die Bettler sammelten von Mildtätigen bis zu 120 Mark täslich. Wütend erklärten die Bettler dem Richter, das sei nicht wahr; sie verdienten höch- stens 30 Gulden(etwa 33 D) am Tage. kiner der aufgebrachten Bettler, der nur ein in hatte, grift mit seiner Krücke einen der Zeugen tätlich an. * Sechzehn Jahre nach der Tat wurde der ahrige Leonard Wattebled in Paris we- en Ermordung seiner Frau Henriette im November 1937 au 20 Jahren Zuchthaus verurteilt. Wattebled war nach dem Mord nach Kanada geflüchtet und hatte sich dort Inzwischen zum wohlhabenden Hotelier em- porgearbeitet. Erst nach langjährigen Re- cherchen war es den französischen Behörden gelungen, seinen Aufenthalt ausfindig zu machen und seine Auslieferung au erreichen. . Auf einer Hauptverkehrsstraße der Stadt Freiburg(Schweiz) stiegen zwei Personen- wagen zusammen, wobei es einiges verbeul- tes Blech, aber glücklicherweise keinen Per- sonenschaden gab. Während die beiden Len- ker sich noch höchst„angeregte unterhiel- ten, erschien ein Polizist, um die Persona- lien der Beteiligten festzustellen. Die Er- regung droht noch einmal aufzuflammen, als beide Fahrer behaupteten, Emile Piller zu heißen. Aber die Papiere bestätigten die kuriose Tatsache. Der eine stammte aus Sitten und der andere aus Genf. * Das Bayerische Oberste Landesgericht hat in einer Entscheidung festgestellt, daß die Halter von frei auf den Straßen her- umlaufendem Rindvieh als„Verkehrsteil- nehmer im Sione der Straßenverkehrsord- nung“ anzusehen sind. * Der zwölfte Herzog von Bedford, der am 12. Oktober durch einen Jagdunfall ums Leben kam, hat ein Vermögen von 702 252 Pfund Sterling(rund 8,4 Millionen DMW) hin- terlassen, von dem allerdings nach Abzug der Erbschaftssteuer nur 174 951 Pfund etwa 2,1 Millionen DW) übrig bleiben. * Auf der britischen Insel Man wurde eine Vereinigung der Man- Katzenzüchter gegrün- det, um diese eigenartige Katzenrasse mit den kurzen Stummelschwänzen vor dem Aus- sterben zu bewehren. Die Kurzschwänzig- keit tritt übrigens nicht bei allen Jungen eines reinrassigen Wurfes auf, und in der dritten oder vierten Generation bringen rein- ressige Mam-Katzen fast nur Totgeburten zur Welt. * Mt Explosivgeschossen und Gift sucht man sich in Phodesien und im Oranje- Freistaat der Millionenschwärme von Vögeln au erwehren, die von Kenia aus in diese Gebiete eingefallen sind und die Getreide- ernten Südafrikas bedrohen. Die Vögel— eine rotschnabelige Finkenart— haben be- peits Millionenschäden angerichtet. * Ein verhältnismäßig starkes Erdbeben in den fernöstlichen Gebieten der Sowjetunion wurde in der Nacht zum Mittwoch von der seismologischen Station der Fordnam-Uni- versität gemeldet. Die Station registrierte zwei Erdstöße, deren Zentrum wahrschein- ch auf der Halbinsel Kamtschatka lag. *. Anläßlich des 125. Geburtstages Leo Tol- stoi wurde vor kurzem in Moskau das Staatliche Tolstoi-Museum feierlich eröffnet. Die Werke des Dichters, die in 75 Sprachen übersetzt sind und deren Gesamtauflage allein in der Sowjetunion rund 50 Millionen Exemplare beträgt, nehmen einen besonde- ren Raum der Ausstellung ein, in der sich außerdem nahezu sämtliche Manuskripte seiner Werke, zahlreiche biographische Auf- zeichnungen sowie Porträts, Photographien und Illustrationen befinden. * In Voungstown(Ohio) steuerte ein füh- rerloses Motorboot, dessen Fahrer in einer Kurve herausgeschleudert worden war, mit vollem Tempo auf das Ufer zu, slitt die Böschung hinauf und rammte ein dort par- kendes Personenauto. i * Eine Indianerin aus dem im nordameri- kanischen Staate Arizona angesiedelten Stamme der Navajo namens Mrs Dalton hat in 48 jähriger Arbeit die gesamte Bibel in ihre Muttersprache übersetzt. Insekten stärker als Beton und Gifte Negative Wunderleistungen der Termiten/ Sie„fressen“ Blei und werden sogar„arsenikfest“/ 400 Abwehrmittel Unter den rund 550 000 verschiedenen Insektenarten, die bisher klassifiziert wer- den konnten, haben wohl keine anderen das Interesse des Menschen in einem sol- chen Maße geweckt wie die Termiten. Die mehrere Meter hohen festen Bauten, die manche Termitenstämme errichten, ihre im gewissen Sinne vollkommene Staatenbil- dung mit einer weitgehenden Pflichten; teilung unter den Bürgern haben Naturwis- senschaftler und Philosophen immer wie- der in Versuchung geführt, nach gewissen Parallelen zwischen der Wunderwelt dieser Insekten und der des Menschen zu suchen. Aber ihre Wunderleistungen sind keines- Wegs immer positiver Art. Denn überall, wo die Termiten auftreten— und das ist in vielen Ländern der Erde der Fall— richten sie die schwersten, größtenteils nicht wie- dergutzumachenden Schäden an, indem sie nicht nur ganze Waldbestände vernichten, sondern auch die Fundamente von Wohn- häusern und Betriebsanlagen zerstören. Wissenschaftler vieler Länder sind deshalb seit Jahrzehnten bemüht, Mittel zu ihrer Bekämpfung ausfindig zu machen, bisher allerdings ohne greifbaren Erfolg. So unter- hält auch das Amt für Insektenkunde und Pflanzenquarantäne des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums in klimatisch verschiedenen Zonen vier Stationen, die sich speziell mit Termitenforschung beschäftigen und dabei ebenfalls die Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Bekämpfungsmethoden und Einflüssen von Temperatur, Regen- menge, dem durchschnittlichen Feuchtig- keitsgehalt der Luft und anderen Faktoren untersuchen. Allein in der tropenbiologischen Station des Washingtoner Smithsonian-Instituts, die sich auf der Barro Colorado-Insel in der Panama- Kanalzone befindet, sind bis jetzt fast 400 Termiten-Abwehrmittel erprobt worden, von denen sich jedoch nur ein klei- ner Teil auf die Dauer als wirksam erwies. Die Station benutz für ihre Zwecke neben Testbauten aus allen möglichen Werkstof- ken ein riesiges Versuchsfeld mit halb in der Erde vergrabenen Pfählen, die mit den ver- schiedenartigsten Giften und anderen Ter- miten-Abwehrmitteln imprägniert sind, um auf diese Weise deren Wirksamkeit auf jede einzelne der 42 dort vorkommenden Ter- mitenarten zu prüfen. Bis jetzt sind fast 35 000 Versuche durchgeführt worden. Aber je weiter sie fortschritten, um so mehr hat der Stationsleiter Dr. Zetek die Ueberzeu- gung gewonnen, daß diese kleinen ameisen- ähnlichen— jedoch nicht mit den Ameisen verwandten—, blinden Insekten zu den widerstandsfähigsten und schon darum ge- fährlichsten Feinden des Menschen gehören; mit einer geradezu unheimlichen Erfin- dungsgabe und vitalen Kraft zerstören sie einfach alles, was ihnen in der Quere kommt. Von den auf Barro Colorado festgestell- ten Arten zeichnen sich manche durch recht seltsame, geradezu lebenswidrige Gewohn- heiten aus: sie„fressen“ Blei und die ver- schiedensten anderen, gänzlich unverdau- lichen Stoffe. Ein milchiges, äußerst kleb- riges und ätzendes Sekret, das ihre„Sol- daten“ absondern, ermöglicht es ihnen, sich bei der Nahrungssuche selbst durch solche Hindernisse wie Bleiverkleidungen von Kabeln oder auch 12 em starken Zement- fkußböden hindurchzuarbeiten. Sie sind Allesfresser; trotzdem können auch sie weder von Zement noch Metallen leben. Und sie durchnagen solche kaum appetitanregen- den Stoffe jedenfalls auch nur, wenn ihnen diese den Weg zu einer dahinterliegenden Nahrungsquelle verwehren. Eigentliches Nahrungsmittel für die Ter- miten ist Holz bzw. Zellulose, die von ge- wissen, im Verdauungskanal dieser Insek- ten lebenden Bakterien aufgeschlossen wird; man braucht also nur diese Bakterien zu vernichten, um damit ihre Wirtstiere dem sicheren Hungertode auszuliefern. Wie die Experimente auf Barro Colorado zeigten, ist es jedoch gar nicht leicht, das geeignete Mittel hierfür zu finden. Man hat die Tiere sogar mit Arsenik gefüttert und damit zunächst auch wirklich einen 99pro- zentigen Erfolg erzielt; die meisten Mikro- organismen starben ab. Aber ein kleiner Teil der Bakterien zeigte sich selbst gegen dieses Gift derart widerstandsfähig, daß sich binnen wenigen Generationen sogar ein völlig arsenikfester Stamm entwickelte, der auch den Termiten zur Bildung neuer, gift- unempfindlicher Stämme verhalf. Es ist dies ein ähnliches Phänomen, wie es sich häufig bei der Schädlingsbekämp- fung mit DDT oder auch nach der Anwen- dung von Antibiotika zeigt, wobei ganz neue, resistente Schädlings- und Bakterien- stämme entstehen. Wahrscheinlich ist es über- haupt ausgeschlossen, diese zähen Alles- fresser mit Giften auf direktem Wege zu töten; ihre Vernichtung auf diese Weise scheint vielmehr nur indirekt, und zwar durch Ausschaltung der Verdauungsbakte- rien, möglich zu sein. Und dieses Mittel ist pis jetzt noch nicht gefunden. Bankier Rothschild entdeckte den Pestfloh Ein Testament für 10 000 Flöhe/ Nachwuchsmangel? Scheuerbesen, Staubsauger und nicht zu- letzt die glatte Nylonwäsche haben den ge- meinen Menschenfloh selten gemacht. Aber die braunen Hüpfer sind damit nicht aus- gestorben. Die Direktoren der Flohzirkusse, die über Nachwuchsmangel klagen, brauchen sich nur an die Floh-Abteilung des Britischen Museums in London zu wenden. Dort weiß man alles, was es über Flöhe zu wissen gibt. Diese Forschungsstelle für Flöhe hat ihren eigenen Beamten und kauft immer noch neue Floharten aus aller Welt— alles aus den Zinsen eines eigenen Kapitals, das niemand anders als Nathaniel Charles Roth- schild, der Chef des Londoner Bankhauses, vor 30 Jahren in seinem Testament für die- sen Zweck ausgesetzt hat. Diese Floh-Stif- tung war keineswegs die Marotte eines rei- chen Mannes. Schon als Student in Cam- Der Fisch mit der Todespeitsche Schrecken der nordaustralischen Gewässer/ Stacheln mit Giftsäcken Der kuhgeschwänzte Rochen Australiens ist einer der bösartigsten und arglistigsten Fische der Welt. Wer einmal diesen„Kuh- schwanz! gesehen hat, wird ihn niemals wie- der vergessen. Dieser Rochen ist pechschwarz und kann bis 150 Kilo Wiegen. Sein Schwanz wird bis zu 2% Meter lang und hat unten eine lange Hautfalte, die eine entfernte Aehnlichkeit mit einem Kuhschwanz aufweist. An seinem Anfang ist er so dick wie ein Männerarm, an seinem Ende sitzen jedoch zwei bis drei Stacheln, gezackte Giftdornen, die schwere Wunden verursachen. Gewöhnlich liegt dieser schwarze Schrek- ken er nordaustralischen Gewässer flach auf dem Meeresboden, wo ihn Seetang und Was- serpflanzen verbergen. Wenn er jedoch auf- gescheucht wird, schlägt er mit seinen flügel- artigen Flossen um sich, wirbelt den Schlamm auf, daß er in dem getrübten Was- ser nicht mehr wahrzunehmen ist, und dann schlägt er mit seinem gewaltigen Schwanz zu. Bis zu 5 Zentimeter tief können sich die Stacheln in die Planken eines Bootes hin- einbohren. Wenn ein solcher mit Wider- haken besetzter Stachel einmal im mensch- lichen Körper festsitzt, muß die Wunde ope- rativ erweitert werden, um ihn zu entfer- nen. Am Anfang eines jeden Stachels sitzt zudem ein kleiner Giftsack, und durch eine schmale Rille auf der oberen Seite fließt das Gift in die Wunde. Es ist bösartig ge- nug, um einen raschen Tod herbeizuführen, wenn der Stachel nicht sofort entfernt wird. Unglücklicherweise ist aber ärztliche Hilfe meist nicht rasch genug zur Stelle, denn die Gegenden, in denen der Kuhschwanz-Rochen vorkommt, liegen weit ab von jeder Zivi- lisation. Man kann die Eingeborenen Nordaustra- liens nicht dazu überreden, einen einmal erbeuteten Stachel eines Kuhschwanz- Rochens abzugeben. Sie verwenden sie als Spitzen für ihre Fischspeere, wo sie jeden damit gestochenen Fisch unwiderstehlich kesthalten. Noch vor wenigen Generationen wurden solche mit Stacheln bewehrte Speere auch bei Eingeborenenkämpfen und bei Ge- fechten gegen Weiße verwendet. Besonders gefährlich ist der Kuhschwanz- Rochen für die Perlentaucher. Wenn ihm einer zu nahe kommt, so ist sein Schicksal meist besiegelt. bridge hatte der jüngste Sohn des Lord Roth- schild sich für Insektenkunde interessiert, zunächst für Schmetterlinge, dann aber für Flöhe. Von diesen intimen Begleitern des Menschen wußte die Wissenschaft seltsamer- weise so gut wie nichts. Kein Institut, Kein Museum wagte es, für Flohfangexpeditionen Geld auszugeben; der junge Rothschild aber konnte sich das leisten. Er wurde bald der führende Flohkenner der Welt. Schon mit 30 Jahren entdeckte und benannte er 1903 als erster den orientalischen Rattenfloh, der als Pestfloh, als Ueberträger der Menschen- pest so große Bedeutung hat. Und N. 5 Rothschild löste in seinem Flohkabinett am Mikroskop ein Problem, an der eine ganze gelehrte Pestkommission in Idien gescheitert War. Es War die Frage, weshalb in Colombo und Madras die Pest immer nur für kurze Zeit ausbrach, obwohl es Rattenflöhe dort immer gab. Rothschild ließ sich jahrelang aus beiden Städten Flöhe schicken. Seine Entdeckung: Die Colombo-Flöhe der pest- frelen Jahreszeit waren eine besondere, harmlose Art. In den Pestzeiten dagegen wimmelte es außerdem dort vom Roth- schildchen Pestfloh, eingeführt mit Reis- ladungen. Noch zu Rothschilds Lebzeiten wuchs seine Flohsammlung auf 800 Arten und 10 000 Flöhe. Er gründete eine eigene Zeitschrift für Flöhe und Wenzen, stellte seinen besten Freund als Leiter seiner Flohsammlung an, finanzierte Flohfangexpeditionen in alle Teile der Welt. Durch die Erkenntnis, daß bestimmte Flöhe nicht nur die Pest, sondern wahrscheinlich auch andere Krankheiten übertragen, ist die Rothschildsche Flohstif. tung längst glänzend gerechtfertigt worden. Wie alt werden Tiere in Gefangenschaft? Fast 60 Jahre altes Pferd ist noch frisch und munter Im Londoner Zoo ereignete sich kürzlich eine Sensation: ein weibliches Lama, das nachweisbar 22 Jahre alt war, brachte ein Junges zur Welt, und zwar Kurz nachdem die Direktion beschlossen hatte, das Tier wegen seines hohen Alters zu töten. Lamas erreichen nämlich, wie Major Stan- ley Flower, ein Sachverständiger für das Alter von Tieren in Gefangenschaft, mitteilte, gewöhnlich nur ein Alter von 12 bis 15 Jah- ren. Das bisher älteste männliche Lama ging in London mit 18¼ Jahren ein, die älteste Lama- Stute in Dublin mit 20%½ Jahren. Aller- dings brachte vor kurzem auch im Kopen- hagener Tiergarten eine 22 Jahre alte Lama- Stute ein Junges zur Welt. Dort lebt übri- gens auch der Flußgpferd-Bulle August, der 42 Jahre zählt und als ddas älteste heute in Gefangenschaft lebende Tier seiner Art gilt. Im New VLorker Tiergarten ist einmal ein Flußpferd-Bulle sogar 45 Jahre alt gewor- den.. In Kopenhagen wurde ein Kolibri acht Jahre alt, was für diese Tiere mit ihrem außerordentlich raschen Stoffwechsel sehr viel ist. Ein Gänsegeier erreichte ein Alter von 37 Jahren, ein Schreiadler von 35 Jahren und ein Kaiseradler von 27 Jahren. Das Faultier wurde etwa 21 Jahre alt, ein LGwe fast 22, ein Rhesuaffe sogar 23. was als Re- kord gilt. Auch das vermutlich älteste Pferd der Welt lebt in Dänemark. Es wurde am glei- chen Tage wie sein heutiger Besitzer, am 19. August 1894, geboren und ist trotz seiner 59 Jahre noch durchaus frisch und munter. 32 Jahre lang hat es den Milchwagen eines Eierhändlers in Maalöv gezogen und genießt jetzt den verdienten Ruhestand. Blick ins Land Drei Radfahrer von schleuderndem Auto getötet Aachen. Am Ortseingang von Orsbeck (Bezirk Aachen) geriet aus bisher nicht be- kannter Ursache ein Kraftfahrzeug ins Schleudern und erfaßte drei Radfahrer, die sich auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte befanden. Alle drei Radfahrer wurden auf der Stelle getötet. f Bambi soll nicht sterben Duisburg.„Bambi soll nicht sterben“, sagte ein aus mehreren Rißwunden im Ge- sicht blutender Mann zu einem Tierarzt, den er nachts aus dem Bett geklingelt hatte, um ihm einen verletzten jungen Rehbock zu bringen. Das Tier war dem Mann auf einer Straße bei Duisburg in den Wagen gelaufen durch den Anprall auf den Kühler geflo- gen, hatte die Windschutzscheibe zersplit- tert und war am Straßenrand schwer ver- letzt zusammengebrochen. Ohne auf seine eigenen Wunden zu achten, band der Kraft- fahrer dem Jungreh vorsichtig die Läufe zusammen, nahm es in den Wagen und fuhr zum nächsten Tierarzt. Obwohl sich„Bambi“ heftig wehrte, verlief die ärztliche Hilfe er- folgreich. Im Garten des Duisburger Tier- schutzvereins sol!„Bambi“ nun drei Wo- chen bleiben, bis seine Wunden geheilt sind und es wieder in die Freiheit entlas- sen werden kann. Tausende Wildgänse an der Nordseeküste Husum. An der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste sind in den letzten Tagen viele tausend Wildgänse aus dem nördlichen Eis- meer eingetroffen, um hier zu überwintern. Sachkundige erklären, daß die nordischen Weiß wangengänse in diesem Herbst früher und in weitaus größerer Zahl als in den Vor- jahren gekommen seien. Die Marschbewoh- ner sehen darin das Vorzeichen für einen frühen und strengen Winter. „Mardin“ unter Zwangsverwaltung Bremen. Der über 8000 BRT große tür- kische Frachter„Mardin“, der wegen unbe- zahlter Forderungen deutscher Lieferanten an den türkischen Reeder Hasim Mardin seit über fünf Monaten in Bremerhaven unter Arrest liegt, ist unter die Zwangsver- waltung der türkischen Regierung gestellt worden. Kein Machtrausch eines Polizeigewaltigen Kassel.„Ueble Erfahrungen“ mit dem Theater gab der Kasseler Polizeipräsident Otto Schöny in einer Pressekonferenz als Grund für sein Verbot des Rauchens zweier Zigaretten auf der Bühne des Kasseler Stadttheaters an. Er sagte, daß das Verbot des Gebrauchs offenen Feuers auf der Bühne vom Regierungspräsidenten in Kassel stamme. Die Verfügung lasse zwar die Mög- lichkeit offen, Ausnahmen zu gestatten und es seien im vergangenen Jahr gelegentlich Ausnahmen gemacht worden. Bei zwei Auf- führungen seien die feuerpolizeilichen Si- cherheitsbestimmungen jedoch nicht beach- tet worden. Wenn jetzt für das Gastspiel des Deutschen Theaters Göttingen mit Ten- nessee Williams„Steinernem Engel“ das Rauchverbot auf der Bühne nicht gelockert und damit die Aufführung unmöglich ge- macht werde, so beruhe das nicht auf dem Machtrausch eines Polizeigewaltigen, son- dern entspringe dem Verantwortungsgefühl. Auf einer Behelfsbühne wie der des Staats- theaters, könne die Raucherlaubnis nicht er- teilt werden. Ver!kehrsfachmann als Verkehrssünder Niebuell/ Südtondern. Das Schöffengericht in Niebuell/ Kreis Südtondern verurteilte einen Ministerialrat aus dem Bundesver- kehrsministerium zu 60 D-Mark Geldstrafe, weil er im Juli dieses Jahres in Westerland auf Sylt einen Zusammenstoß zwischen sei- nem Kraftwagen und einem Auto aus Ham- burg verursacht hatte. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Verkehrsfachmann die Vor- fahrtsbestimmungen außer acht gelassen Hatte. Ratsherren schaufeln Stollen Peile. Mit Preßluftgeräten und Schaufeln rückten dieser Tage die als Untertagearbeiter gekleideten Ratsherren von Steterburg(Kreis Peile) an, um einen fünf Meter langen Stol- len für die Gemeindewscherei zu bauen. In der Gemeindekasse herrschte nämlich Ebbe und die eintausend D-Mark, die der Koh- lenkeller samt Zubehör gekostet hätte, waren nicht aufzutreiben. So beschloß man, selbst einen Stollen zu dem alten Burgkeller zu 5 888 der als Kohlenkeller benutzt werden ann. 5 Europa ist nicht mehr frei, sondern ein epressjonsgebiet zwischen zwei Kraftfel- 12 Weltreiche engen es ein, deren 1 1 8 eine Tatsache, deren Zusammen- eine Möglichkeit ist. Erfolgt dieser Zu- Sammenstoß, dann ist Westeuropa Einsatz- 8 5 Kriegsschauplatz zugleich. Europa ist ein usgepreßter Rückstand von Völkern ohne usammenhang, bedrückt von einer glorrei- 3 Vergangenheit, gelähmt durch die Angst or einer dunklen Zukunft. Gefährten der ittelmägzigkeit, morgen zweifellos auch des — Vertrauen in vernunftmäßiges Denken 1 0 eimer Zeit, die alles, was sie irgendwie 455 ſadonelistisch und freisinnig empfindet, 1015 e minderwertig, veraltet und . überwunden ansieht und sogar stell ile im 18. Jahrhundert erfolgte Auf- 555 von unverlierbaren Menschenrech- 0 1 bekenne ich mich als einen, der 5 ertrauen in das vernunftmäßige Den- 105 1 Ich Wage unserem Geschlecht zu Ratio daß es nicht meinen soll, mit dem 8 malismus fertig zu sein, weil der bis- . 1 Zuerst der Romantik und dann einer een Gebiete des Geistigen wie des Ma- polttik f zur Herrschaft kommenden Real- Torhentelete machen mußte. Wenn es alle 185 5 en dieser universellen Realpolitik 5 5 hat und durch sie immer tie- 8 Seistiges und materielles Elend gera- N im zuletzt nichts anderes übrig 85 Als sich einen neuen Rationalismus, jeter und leistungsfähiger ist als der e amuvertrauen und in ihm Ulng zu suchen.“ Albert Schweitzer, rräger des Friedens- Nobel- Preises für 1952 Noch kein Sklave, aber schon ein Bettler Elends, sind Europas Völker eher resigniert als empört. Welcher Kontrast ist zwischen dem Schau- der des Europäers im Zeitalter des kalten Krieges, und dem ruhigen stolzen Selbst- pewußtsein seines Großvaters zur Zeit der Pariser Weltausstellung von 1900! Der Enkel jenes Herrn der Welt ist zwar noch kein Sklave, aber doch ein Bettler, bestenfalls ein Pumpgenie geworden. Er gibt sich als Bürger eines souveränen Staates aus, der um so mehr Wert auf die Form der Macht legt, als er an Substanz ver- loren hat. Wie die entarteten Söhne großer Familien lobt er die Taten seiner Vorfahren, ohne sie nachahmen zu können. Das Europa des 19. Jahrhunderts fügte den Ausstrahlungen seines Geistes einen materiellen Strahlenkreis hinzu durch Aus- breitung der industriellen Zivilisation, die es bis ins Kleinste geschaffen hat. Das Europa des 20. Jahrhunderts verzich- tet auf die Beweglichkeit und die Expansion, auf der seine Stärke beruhte. Es zieht sich auf sich selbst zurück; es zerstückelt sich. Während die beiden großen Weltreiche, jedes auf seine Art, ihre Produktionsmethoden Wie ihre Methoden der Kapitalansammlung umstellen, erweist sich der europäische Kon- tinent also nicht anpassungsfähig. Diese Verkalkung ist Verfall, ob sie sich in Form einer Stagnation der Produktion, einer Schwerbeweglichkeit des Wirtschafts- apparates oder in der Gleichgültigkeit der Menschen zeigt. Ler heutige Europäer glaubt weder sei- nen Wirtschaftsprinzipien noch dem, Was er geschaffen hat. Er hofft auch nicht mehr auf eine allgemeine Besserung der Lage. Er hat Sparzinn wie Unternehmungsgeist aufgege- ben, denn er hat das Vertrauen in andere wie in sich selbst verloren. Die Zivilisationen verfallen durch die Fehler ihrer herrschenden Schichten. Hierzu bemerkt Arnold J. Toynbee, daß„das Schlimmste, was ein Feind von außen her verübte, war, einem verröchelnden Selbst- mörder den Gnadenstoß zu geben.“ Gewißz: alle Zivilisationen müssen unter- gehen. Aber ihre Lebensdauer ist nicht von vornherein festgesetzt und nicht alle ihre Krankheiten müssen tödlich sein. Die Stunde Europas wird erst schlagen, wenn die Europäer wollen, daß sie schlägt. Ihre Sache ist es— wie beim Ackersmann in La Fontaines“ Fabel— den in ihrem Feld verborgenen Schatz zu entdecken. Sie müs- sen arbeiten, nicht diskutieren, sie müssen handeln, nicht mehr überlegen. *. Diese Sätze sind dem Vorwort des dem- nächst im Knapp-Verlag(Frankfurt) erschei- nenden Buches von Guy de Carmoy„Europas Chance Aufstieg oder Verfall“ entnommen. Dieses Buch ist ein Versuch, in verein- kachter und zusammengefaßter Form die grundlegenden Gegebenheiten des Europa von heute darzustellen. Ein erster historischer Abschnitt umreißt die Situation Europas zwischen den beiden rivalisierenden Weltreichen(Kapitel 1 bis 3). Im zweiten Abschnitt werden die wirt- schaftlichen Fragen von verschiedenen Seiten her beleuchtet und nach Ländern(Kap. 4 bis 7) nach Wirtschaftssektoren(Kap. 8 bis 13) und nach ihren verschiedenen Einrichtungen (Kap. 14 bis 15) durchforscht. Aber es wäre sinnlos, eine Diagnose zu stellen, ohne ihr eine heilende Verordnung folgen zu lassen. Denn es gibt Lösungen, und zwar einfache Lösungen für die Wirtschaftsprobleme Europas. Sie werden— nach einer kurzen theoretischen Abhandlung(Kap. 16)— in den Kapiteln 17 bis 18 aufgezeigt. Wirtschaftliche Reformen werfen Pro- bleme politischer Natur auf. Deshalb befaßt sich der dritte Teil mit den politischen Fra- gen Europas. Nach einer Gesamtübersicht über die Weltsituation(Kap. 19) werden die bestehenden oder geplanten politischen und militärischen Organisationen Europas unter- sucht(Kap. 20 bis 23). Dies wiederum führt zu der schwierigen Frage, wie Europa sich konstituieren soll(Kap. 24). Die Wahl zwi- schen Nationalismus und Föderalismus hangt aber ab von der Stellungnahme der Verei- nigten Staaten von Amerika und der drei europäischen Schlüsselstaaten: England, Deutschland, Frankreich Kap. 25 bis 26). Aus allen diesen Elementen läßt sich dann in großen Zügen der Gedanke einer politischen Reform entwickeln(Kap. 29). Briefmarken- Kaleidoskop Nach den verschwundenen Kostbarkeiten der Markensammlung des Reichspostmu- seums wird noch immer eifrig gesucht. Seine Schätze wurden während des Krieges nach einer vorübergehenden Aufbewahrung in Wien in thüringischen Bergwerksschachten untergebracht, dort von amerikanischen Truppen gefunden, von ihnen nach Wies- baden geleitet, dem Land Hessen und schließlich der damaligen Bi-Zonenverwal- tung für das Post- und Fernmeldewesen übergeben. Bei der Nachprüfung zeigte es sich, daß neben anderem vor allem die Stahlkasette mit den Kostbarkeiten fehlte. Sie enthielt die 2,5 und 13 Cents Hawai 1851, die rosa 2 Cents von Britisch Guayana 1850, die blaue 4 Cents Britisch Guayana 1856, die 13 Cents Hawai 1852/3 mit geänderter Inschrift auf Brief die rote 1 Penny Mauritius 1847 und die blaue 2 Pence Mauritius von 1847 auf Brief. Als bekannt wurde, daß sich in einer Samm- lung in Norddeutschland eine blaue Mau- ritius Post office befindet. wurde diese be- schlagnahmt und zur Untersuchung nach Frankfurt gebracht. Mit Quarzlampe und Mikrokamera wurde festgestellt. daß sie nicht mit der gesuchten Marke identisch War. Dann glaubte man bei einer Morgen- besser- Versteigerung in einem dort ange- botenen Hannoveraner Fälschungskarton ein der geplünderten Sammlung entstam- mendes Stück entdeckt zu haben. Dieser Karton erwies sich jedoch als eine Lieb- habernachahmung, und schließlich fand man den dem Postmuseum gehörenden echten unter dem verbliebenen Bestand. So War auch dieser zweite Zugriff ein Griff ins Leere, und es bleibt nichts übrig, als weiter nach neuen Spuren zu forschen. 0 Im österreichischen Kriegsarchiv-Luft- kahrtmusem hat Staatsarchivar Dr. Sokoll 18 Briefe gefunden, die von den Besatzun- gen der Festungen Condé und Valenciermes 1793 durch Heißluftballone über die Belage- rer hinweg befördert werden sollten. Sie fie- jen jedoch den österreichischen Truppen in die Hand, wurden von Feldmarschall Josias von Coburg mit einem ebenfalls jetzt aufgefun- denen Begleitbrief an den Hofkriegsrat in Wien übersandt und von diesem dem Kriegsarchiv zugeleitet. Hier ruhten sie 160 Jahre lang völlig unbeachtet. * Zu den bereits länger vorliegenden 2 up 20 Schilling der neuen österreichischen Luft- postreihe sind weitere vier Werte hinzuge- kommen. Die stahlblaue 1 Schilling-Marke zeigt drei Schwalben, die blau- grüne 3 Schil- ling zwei Kormorane, die 5 Schilling rot- braun den Mäusebussard und die 10 Schil- ling violettgrau den Fischreiher. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 12. November 1953/ Nr. 1 0 Idyll im Nebel Wie ein silberner Schleier legt sich der No- vembernebel über die näcktliche Stadt, dampft den Straßenlärm, läßt die nüchternen Bauten in Geheimnis verschwimmen und zaubert aus der grellen Neonreklame rote und blaue Licht- pfutgen. Hohl klingen die Schritte der Men- schen, die schemengleick in den grauen Schwa- den auftauchen und verschwinden. Die Bdume gleicken im verschleierten Schein der Laternen zarten Schattenſiguren, auf japanische Seide gepinselt. Märchenland. Und wie im Märchen tauckt in dem feuch- ten Grau ein Paar auf, das mitten auf der Straße— tanzt. Ohne Musik tanzen die bei- den in ihren Wintermänteln, als schwebten sie in Frack und Abendkleid über spiegelndes Par- ett. Wie Gestalten aus Tausendundeiner Nacht, Wie— modern gesehen— Figuren aus einer traumhaften Szene eines amerikanischen Re- vueflms. Ist es eine Fatd Morgana des Nebels? Nein, beim Naüherkommen hört man:„Eins, zwei, Tangoschritt, Dreh-ek- ung... Na, bis zum nächsten Ball klappt's.“ Wie war das doch mit dem Märchen, dem silbergrauen Schleier der Romantik? Unsinn! Naß und kalt ist's, die reinste Waschküche ila Sechzehnjähriger stach Elfjährigen im Kino Vorgestern hat ein 16jähriger Schüler aus Mannheim, in der Toilette eines Ludwigs- hafener Lichtspieltheaters einen elfjähri- gen Schüler durch sechs Messerstiche an bei- den Armen, am Rücken und am Hinterkopf erheblich verletzt. Lebensgefahr besteht nicht. Als Motiv zur Tat führte der Mannhei- mer Schüler an, daß er nach einem Grund suchte, von der Schule entlassen zu werden. Nach Verlassen der Wohnung habe er zu- nächst an einen Diebstahl gedacht. Da er aber in seiner„Gerichtszeitung“ keinen Fin- gerzeig für eine solche Tat gefunden habe, sei er in die Filmvorstellung gegangen. Dort sei ihm plötzlich der Gedanke gekommen, daß„etwas geschehen müsse“. Deshalb habe er den Elfjährigen bewußtlos schlagen wol- len. Erst als der Junge um Hilfe schrie, habe er sein Fahrtenmesser gezückt und auf inn eingestochen. Wohin gehen wir? Donnerstag, 12. November: Nationaltheater 19.80 bis 22.30 Uhr:„La Traviata“; Carl-Scholl- Saal, L 10, 4-5, 20.00 Uhr:„Eine Rechtsanwäl⸗ tin berichtet aus ihrer Praxis über Ehefragen“, Spr.: Rechtsanwältin Dr. Zoller Freireligi6se Frauengruppe); Wohlgelegenschule 19.30 Uhr: „Eine Frühjahrsreise durch Spanien und Ma- rokko“, Lichtbildervortrag von Dr. E. Kir- stein Deutscher Naturkundeverein); Kunst- Balle 20.00 Uhr: Ueber„Internationale Wetter- korschung zur Zeit Carl Theodors“ spricht Dr. J. von Kienle(Verein für Naturkunde); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Neues Eherecht und Mutterschutzgesetzé“, Spr.: Fr. Guske, Stuttgart(Betriebsräteschulung DGB); Mozart- sad! 20.00 Uhr:„Sehen— Erleben— Gestal- ten“, Lichtbildervortrag von Dr. W. Boje; Café Kossenhaschen 16.00, 20.15 Uhr: Emil Kröll mit Künstlern von Bühne und Funk gastiert; Cen- tre G'stüdes krangaises de Mannheim 19.00 Uhr: Litérature francaise: Verlaine; Amerikahaus 18.00 Uhr: Film für Erwachsene:„Sie wün- schen— wir zeigen“; 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend:„Interessantes von der Technik“. Volkshaus Neckarau 20.00 Uhr; Lichtbildervor- trag von Hans Marx über„Island und Grön- land“(Abendakademie). Wahlkalender z ur Stadtratswahl SPD Donnerstag, 12. November. Stadtteil Lu- zenberg, Bootshaus, 20 Uhr; Stadtteil Linden- hof, Altersheim, 20 Uhr und Stadtteil Rhei- nau, Lokal„heinauhafen“, 20 Uhr: Bürger- meister Trumpfheller, Stadträte und Refe- renten der Verwaltung stehen in Foren Rede urid Antwort.— Stadtteil Käfertal-Siedlung, Siedlergaststätte, 20 Uhr: In einer Versamm- lung sprechen die Stadträte K. Haas und K. Wagner. ODU Donnerstag, 12. November. Innenstadt Jungbusch, Wartburg-Hospiz, 20 Uhr: Es sprechen Stadtrat W. Bartsch und die Kan- cliddaten Evruth Deffaa und Dr. W. Bergdolt — Neuostheim,„Autohof“, 20 Uhr: Es spre- chen die Stadträte Elisabeth Lutz und L. Graf und der Kandidat Dr. H. Martini.— Rheinau, Lokal„Reichsadler“, 20 Uhr: Es sprechen Stadtrat H. Kirsch und die Kandidaten Dr. F. Feuling und H. Selzer.— Neckarstadt- West, Lokal„Kaisergarten“, 20 Uhr: Es spre- chen die Stadträte Maria Scherer und H. Wittkamp und die Kandidaten L. Kaiser und A. Blümel. FDP Donnerstag, 12. November. Rosengarten- Wandelhalle, 20 Uhr: Es sprechen der Vor- sitzende der FDP-Fraktion im Bundestag Dr. Th. Dehler und Stadtrat Professor Dr. Schüle. KPD Donnerstag, 12. November. Feudenheim, Lokal„Goldener Stern“, 20 Uhr: Es spricht Kandidat J. Schellenberger.— Friedrichs- feld, Lokal„Badischer Hof,, 20 Uhr: Es spricht Stadträtin A. Langendorf. Wie wird das Wetter? 1 5„ Dez weiter ruhiges 20 1 spätherbstwetter Vorhersage bis Freitag früh: Ueberwiegend neblig-trüb, aber niederschlagsfrei. Nur in den Mittagsstunden örtliche Aufhel- lung. Tiefstwerte nachts meist 5 wenig über 0 Grad. Tages- höchsttemperatur 5 bis 7 Grad. Schwache Winde aus westlichen Richtungen. Uebersicht: Die erneut gekräftigte, vom mittleren Atlantik über Mitteleuropa nach Süd- rußland verlaufende Hochdruckbrücke bleibt noch weiterhin stabil und wird bis gegen Wochenende unser Wetter bestimmen. Bei der Seringen Luftbewegung wird es jedoch nur zu allmählicher Auflösung der verbreiteten Hoch- nebelfelder kommen. Wetter warte Mannheim Pegelstand des Rheins am 11. November: Maxau 355(—6); Mannheim 187(7); Worms 116(—9); Caub 129(—2) Pegelstand des Neckars am 11. November: Plochingen 104(2); Gundelsheim 163(2); Mannheim 192(g). Pegelstand des Steinbach 123(]). Mains am 11. November: * 1 Sangen die teilweise als„Martiniweibl“ ver- „Luternchen, Lalernchen kleideten Kinder, die sich zu einem Lichter- zug gesammelt hatten. Während die Erwachsenen am 11. 11. in der Innenstadt und in der Neckarstadt den Auftakt der närrischen Epoche mit„Ahio“ und Tamtam be- Singen, feierten die Kleinen das Andenken einer beispielhaften Opfertat. Sie wissen zwar größtenteils nicht, was dieser alte Brauch mit dem heiligen Martin zu tun hat, der in raschem Entschluß mit einem Frierenden seinen Mantelumhang teilte. Aber sie freuten sich an selbstgebastelten Laternen, an der lustigen Verkleidung und an dem Umzug in der frühen Dunkelheit. Kochlöffel und Prügelstock hatten sie diesmal zu Hause gelassen. 11a/ Foto: Steiger Mannheim im Spiegel des Tages Tödlicher Unfall beim Holzspalten In Neckarau spaltete eine 59 jährige Frau in einem Hühnerstall auf dem Gelände des Geflügelzuchtvereins Kleinholz. Dabei glitt ihr das Handbeil so unglücklich aus, daß sie sich in den linken Unterschenkel hackte und dabei eine Krampfader traf, deren Bluten sie vergeblich zu stillen suchte. Der Tod dürfte durch Verbluten oder Herzschlag eingetreten sein. Sich selbst erschossen a uf der Treppe Auf einem Treppenaufgang in der Sek- kenheimer Kaserne brachte sich ein 20jäh- riger Oesterreicher einen tödlichen Herz- schuß bei. Der junge Mann war am 10. No- vember nach Heidelberg gekommen und ging in die Kaserne, um nach Einstellung zu fragen. Er bekam negativen Bescheid. Ueber das Motiv der Tat ist nichts bekannt. Falscher Spätheimkehrer Wurde entlarvt a Ein 38iähriger gab sich in der Neckar- stadt-Ost als Spätheimkehrer aus und bat um Geldspenden. Unglücklicher weise geriet er an die Tür eines echten Spätheimkehrers und wurde so der Polizei gemeldet. Dollar-Kredit kür Großkraftwerk Mannheim? Die Landes versammlung verabschiedete am Mittwoch ein Gesetz zur erneuten Aen- derung des Nothaushaltgesetzes, durch das die Bürgschaftsermächtigung des Landes von 55 Millionen DM auf 90 Millionen DM. er- höht wird. Außer einer Erweiterung der Bürgschaftsermächtigung um 10 Millionen DM zur Fortsetzung der finanziellen Ge- Wwerbeförderung ist vorgesehen, zugunsten der„Großkraftwerk Mannheim AG eine Landesbürgschaft für einen diesem Werk von einem amerikanischen Bank- institut in Aussicht gestellten Dollarkredit im Gegenwert von 25 Millionen DM zu übernehmen. Laienspiele in Schönau bei gutem Besuch Am Sonntag brachte der Theaterverein „Harmonie“ Schönau im Siedlerheim nach- mittags unter Leitung von Betty Hänel das heitere Märchenspiel mit Gesang„Das Gänse- liesel und der Kuckuck“. Die vorwiegend jugendlichen Zuhörer verfolgten aufmerk- sam das Spiel und sparten nicht mit Beifall, oft mitten in der Szene. Am Abend wurde das Volksstück„Um die Heimatscholle“ gegeben. Helmuth Behr als Großbauer, Elisabeth Ziegler als seine Frau und Maria Gawlitza als Tochter wur- den gut mit ihren Rollen fertig. Besonderer Erwähnung bedürfen Karlheinz Kramer als armer Landwirt und Betty Hanel— die auch hier die Leitung hatte— als dessen Frau. Edgar Höfler stellte sich als ein vielver- sprechender Charakterdarsteller vor. Für die Bühnenbilder zeichnete Herr Karl Zürn ver- antwortlich, am Flügel begleitete Marga Brehm. Auf der Rolltreppe eines Kaufhauses rutschte eine 68jährige aus, flel auf den Hinterkopf und mußte sich in ärztliche Be- handlung begeben. Menschen im Alltag(VI): —— . 1954: 175-»Jahr-Feier des Nulionaltheuters Grundsteinlegung für das neue Haus auf dem Goetheplatz Allmählich werden einige Einzelheiten über das Programm der 175-Jahr-Feier des Nationaltheaters bekannt, die für Mai und Juni des nächsten Jahres vorgesehen ist. Im Mittelpunkt wird die feierliche Grundstein- legung für den Theaterneubau stehen, als dessen Standplatz nun endgültig der Goethe- platz vorgesehen ist. Wie das Theater aus- sehen soll, wird sich bis dahin dann hoffent- lich auch entschieden haben. N Das Theater selbst wartet aus Anlaß sei- nes Jubiläums mit einer festlichen Auf- kührung des seit vielen Jahren nirgendwo vorgestellten Händel-Oratoriums„Saul“ auf, die im Musensaal herauskommen soll. Die Choreographie dieses großartigen Werkes um David. Jonathan und Saul hat Mary Wigman übernommen. Dem Gedenken an Schiller ist eine Aufführung seines Trauer- spiels in Chören„Die Braut von Messina“ (oder:„Die feindlichen Brüder“) gewidmet. Im Zusammenhang mit dem Theater- Tuchographen sollen Verkebrssicherheit erhöhen Bis 23. Dezember muß bestimmte Fahrzeug-Kategorie damit ausgerüstet sein Noch 43 Tage Zeit haben die, die es an- geht. Zur Anbringung eines sogenannten Tachographen oder Fahrtenschreibers näm- lich. Termin ist der 23. Dezember. Von da an wird die Polizei den Säumigen auf die Finger, wollte sagen: das Armaturenbrett sehen. Die, die es angeht: Zur Beförderung von Gütern bestimmte Kraftfahrzeuge(auf Deutsch: Lkw.) mit einem zulässigen Ge- samtgewicht von siebeneinhalb Tonnen und mehr, Zugmaschinen mit 55 PS Motor- leistung und darüber, zur Beförderung von Personen bestimmte Kraftfahrzeuge mit mehr als 14 Fahrgast-(Sitz- und Steh-) Plätzen. Ausnahmen: Kraftfahrzeuge mit bis zu 40 Stundenkilometer Höchstgeschwin- digkeit und Kraftomnibusse im Linienver- kehr mit einem durchschnittlichen Halte- stellenabstand von nicht über drei Kilo- meter. Der Fahrtenschreiber ist keine Novität. Er ist dieser Tage so um die 25 geworden. Aber obwohl er sich in dieser Zeit sehr be- Währt hat, ist er jetzt erst zu einem gesetz- lichen Muß für die Chauffeure der ange- führten Kraftfahrzeuge geworden. Kleine Chronik der großen Stadt Freigabe in Feudenheim. Wie das amerika nische Hauptquartier des nordbadischen Mili- tärbereichs bekanntgibt, wurde das Wohnhaus in der Rückerstraße 6 in Feudenheim frei- gegeben. Freireligiöse Frauengruppe. Am 12. No- vember, 20 Uhr, im Carl-Scholl-Saal, L 10, 4/5, Vortrag von Rechtsanwältin Dr. Zoller. Thema: „Eine Rechtsanwältin berichtet aus ihrer Praxis über Ehefragen“. Musikbücherei U 3, 1. Am 13. November, 20 Uhr, Schallplatten-Konzert mit Einführung. Orff: Carmina burana. Verband Deutscher Soldaten. Am 13. No- vember Mitgliederversammlung um 19.45 Uhr im Wartburg-Hospiz. Es spricht H. Filipp über „Acht Jahre in französischen Gefängnissen“. Ski-Club. Am 14. November, 20 Uhr, im Bierkeller des Rosengartens Oktoberfest. ARRKRB„Solidarität“ Mannheim. Am 14. No- vember im„Kleinen Rosengarten“ um 20 Uhr Versammlung. Landsmannschaft Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt im Flüchtlingsverein. Monats- Warum kein„Dankeschön“ für die Dume um Stöpseltisch? Da steht ein Mann am Telefon, wählt Amt Drei und gibt eine Nummer durch: „Siebenunddreißigtausendeinhundertsechs- undtfünfzig.“ Eine freundliche Stimme ant- wortet nach einigem Zögern:„Sagten Sie drei, sieben, eins, sechs, fünf?“ Aber der Teilnehmer hört nicht hin. Dann noch ein- mal:„Ich wiederhole.— das Rufzeichen und—„natürlich falsch verbunden; diese dummen Gänse.“ Vielleicht hat unser Freund bei seinem nächsten Gespräch das Pech, vom Amt unterbrochen zu, werden. Dann kocht sein Zorn gegen die anonyme Stimme über, er schimpft durch das Telefon, daß die Drähte wackeln und verfaßt schließlich einen Beschwerdebrief, in dem viel Häßliches über „ungeeignetes Personal“ zu lesen ist. Herr& und seine cholerischen Artgenos- sen überlegen aber nicht, wie schwierig es ist, eine fünfstellige, fortlaufend angegebene Zahl! im Handumdrehen in die einzelnen Ziffern zu zerlegen. Sie verzeihen der klei- nen Telefonistin nicht den Fehlgriff am Das Fräulein vom Amt und seine Nöte Stöpseltisch, der das Gespräch unterbrach. Und sie denken schon gar nicht darüber nach, daß hinter der anonymen Stimme ein Mensch steht, der trotz automatischer Tätigkeit nicht so unfehlbar arbeiten kann wie eine Ma- schine, ein Mensch, der auch einmal seinen „schlechten“ Tag hat und der sich, gerade wegen seines„Robotertums“, über ein freundliches Wort freut. Das„Fräulein vom Amt“ sitzt mit Mikro- phon und Kopfhörer vor einem mit Stöpseln, Steckdosen und Lämpchen besäten Tisch. An einem Platz werden 150 Teilnehmer, die dem Amt drei angeschlossen sind, weiter ver- bunden. Ueber zwei Plätze weg reicht das Netz der 2000 Dreier-Nummern, die von an- deren Wahlämtern angerufen und hier ver- bunden werden. Rund 250 Verbindungen stellt das Fräulein in einer Stunde her. Das bedeutet: 250 mal ruft sie das stereotype „Hier Amt“ in das Mikrophon, 250mal wie- derholt sie die Nummern, 250mal steckt sie die Stöpsel in die Dose, legt sie wieder auf den alten Platz zurück, 250mal leuchten die kleinen Lämpchen, die das Ende eines Ge- sprächs anzeigen. Eine Arbeit, zusammen- gesetzt aus kleinen Handgriffen, die Kon- Zeritration, Nerven und nicht zuletzt viel Ge- duld erfordert. Geduld mit den Teilnehmern am Münz- kernsprecher, die das Amt-Drei-System nicht kennen und die gamze Nummer der Tele- fonistin direkt ins Ohr klingeln. Geduld mit den Leuten, die in einer Beamtin ein wan- delndes Telefonbuch sehen und Auskünfte über die Anschlüsse von halb Mannheim verlangen. Geduld nicht zuletzt mit Men- schen wie Herr X., die am Telefon ihre Kin- derstube vergessen. A propos Kinderstube: Ganz begeistert erzählten die Beamtinnen in Amt III von einem Teilnehmer, der sie jeden Tag mit einem freundlichen„Guten Morgen“ begrüßt, der auf jedes„ich verbinde“ mit„danke- schön“ antwortet und mit einem„kann vor- kommen“ ein versehentlich unterbrochenes Gespräch quittiert. Ja, wenn alle Fernsprech- kunden so höflich wären 1¹ Amrrceunec N.„ BESGHW EDEN Autobus Seckenheim— Schriesheim Vor längerer Zeit wurde an dieser Stelle die Frage gestellt, warum die Leitung der OEG den Autobus ab Meßplatz 16.45 Uhr nach Schriesheim eingestellt habe, obwohl dieser Wagen ständig besetzt war und die einzige Verbindung dieser Linie für Büroangestellte darstellte, deren Dienstzeit erst um 16.30 Uhr endet. Nunmehr hat die OEG auch den Fahrplan der Autobusse Seckenheim— Schriesheim ohne ersichtlichen Grund gerade in der Haupt- krequenzzeit von 16.30 bis 17.30 Uhr stark be- schnitten, so daß sich beim Einsteigen in Sek- kenheim recht unwürdige Kämpfe abspielen. Vielleicht nimmt die Leitung der OEG auf die- sem Wege Kenntnis davon und versucht, irgendwie Abhilfe zu schaffen. H. Tariferhöhung bei der Straßenbahn Zum Leserbrief von R. Sch. in der„MM“ Ausgabe vom 21. Oktober dürfen war darauf hinweisen, daß der neue Straßenbahntarif in der Mannheimer Presse am 26. September ver- öfkentlicht worden ist. Hierbei wurde auch be- kanntgegeben, daß die alten Fahrscheinhefte bis einschließlich Samstag, 10. Oktober, Gültig⸗ keit haben, daß die nicht benutzten Heftfahr- scheine des alten Tarifs ab 11. Oktober ihre Gültigkeit verlieren und daß eine Rückerstat- tung der nichtbenutzten Fahrscheine nicht vor- genommen wird. Die Straßenbahndirektion hat rechtzeitig den neuen Tarif veröffentlicht und darüber hinaus den Fahrgästen durch Einräumung der Zehn- tagefrist Gelegenheit gegeben, die alten Hefte abzufahren. Die Vorwürfe des Einsenders sind also nicht berechtigt. (gez.) Trumpfheller, Bürgermeister Unhöfliches Straßenbahnpersonal? Im„MM“ vom 28. Oktober wurden Leser- briefe veröffentlicht, die offenbar dem Fahr- personal der Straßenbahn die Schuld an der Fahrpreiserhöhung zu geben scheinen und ge- eignet sind, das Ansehen des Personals zu schädigen. Der Vorwurf„unhöfliches Perso- nal“ ist unberechtigt und zeugt von wenig Sach- kenntnis. 1200 im Fahrdienst der Straßenbahn beschäftigte Menschen sind der ständigen Er- B. höhung der Leistungen durch den steigenden Straßen- und Publikumsverkehr und die von der Verwaltung scharf auskalkullerten Diensteinteilungspläne ausgesetzt. Betriebsrat und Gewerkschaft haben in mren Verhandlungen mit der Straßenbahndirektion und der Stadt besonders auf die nicht ausrei- chenden Wende- und Ausgleichszeiten an den Endstationen, die untragbaren Fahrzeitverkür- Zungen, die Gefährdung der Fahrsicherheit und unzumutbare Beanspruchung des Personals hin- gewiesen, Es ist unmöglich, unter solchen Ar- beitsbedingungen den Wünschen aller Seiten Rechnung zu tragen, wenn dazu noch andere Stellen dafür verantwortlich sind. Wenn das Personal genau nach den Ver- kehrsvorschriften handeln würde, käme der Straßenbahnverkehr in Mannheim- Ludwigs haken auf den Nullpunkt. Trotz der aufgezeig- ten Bedingungen versehen die Straßenbahner in eigener Verantwortung ihren Dienst, um einigermaßen den Erfordermissen der Fahr- gäste Rechnung zu tragen. Sie sind pflicht- bewußt und höflich, und Ausnahmen bestim- men bei Personal und Fahrgästen die Regel. (gez.) Betriebsräte der Straßenbahn Mann- heim-Ludwigshafen, Fahrdienst. „Stiefkind Lindenhof“ In einer Zuschrift Ihrer Ausgabe vom 28. Ok- tober wird die zu geringe Bautätigkeit auf dern Lindenhof im Vergleich zum Gebiet Karl-Benz- Straße— FHohwiesenstraße beanstandet. Es ist richtig, daß der Lindenhof hinsichtlich der größeren Bauvorhaben gegenüber verschiede- nen anderen Stadtteilen bisher schlecht weg- gekommen ist. Das liegt aber vor allem daran, daß sich dort das Gelände fast durchweg in Privathand befindet, was die Durchführung größerer Bauvorhaben außerordentlich er- schwert. Es sind jedoch jetzt auf dem Ianden- hof eine Reihe größerer Bauvorhaben in Vor- bereitung, mit deren Beginn in Kürze gerechnet werden kann. Aus arbeitsmarkt- und verkehrs- politischen Gründen muß aber nicht nu auf dem Lindenhof, sondern auch im Gebiet der Karl-Benz-Straße und Hohwiesenstraße wie auch in anderen Stadtteilen gebaut werden. (Sez.) Trumpfheller, Bürgermeister Jubiläum tagt die Hauptversammlung de Deutschen Bühnenvereins— Wahrscheinlich im Juni— in Mannheim. Aus Anlaß eine Empfangs für die Teilnehmer im Schwetz. ger Schloß ist eine Aufführung von Mozartz Gesangsoper„Idomeneo, re di Creta“ vor. gesehen. Die Herausgabe einer Jubiläums.-Pest. schrift, die Ernst Leopold Stahls Chroni des Nationaltheaters fortsetzen könnte, i181 auf einen späteren Termin(etwa die pr. öffnung des neuen Hauses) verschoben wor den. Inzwischen wird man den Notwendig. keiten der Festwochen durch etwag reichere Ausstattung der Bühnenblätter gerecht werden. Genaue Termine liegen für alle Planun. gen noch nicht fest. Wahrscheinlich wird il bis zum Mai noch mehrfach über den 115, Geburtstag der Mannheimer Schillerbühne zu sprechen sein. ey Mechanisiertes Gewissen, ein„Chef unter dem Armaturenbrett“, ist dieser Tachograph. Sein„Ziffernblatt“ ist eine Diagramm- scheibe, auf der unbestechlich nicht nur die jeweilige Geschwindigkeit, sondern auch der Weg(die Kilometerzahl) und die Fahrtzeiten festgehalten werden. Ein„Auto-Tagebuch“ im besten Sinnne des Wortes. Wozu das gut ist? Ganz abgesehen von psychologischen Effekt auf den Fahrer, der sich„beobachtet“ fühlt: Bei Unglücksfällen kann der Tachograph als Zeuge im Ge. richtssaal auf marschieren und den schuld- losen Fahrer vor Strafe schützen. Und das ist auch nicht zu verachten: Man kann sich als PS-Lenker auf dem Weg über den Fahrtenschreiber selbst zu einem guten Fahrer erziehen und gewisse Lücken in den eigenen Fahrkünsten ausschalten. Außer- dem ermöglicht der Tachograph einen ein- Wandfreien Nachweis von Fahrtleistung und Arbeitsstunden. Er hilft auch mit, Kraft- stofkt, Oel, Reifen und Reparaturen 20 sparen, und verlängert die Lebensdauer des Wagens. Der Fahrtenschreiber ist mehr ass ein Kontrollgerät zur Ueberwachung des Fahrers. rob versammlung am 14. November, 20 Uhr, im Lokal„Alphorn“. b Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Am 14. November, 20 Uhr, im Lokal„Feld schlöss!“ nach altem Brauch„Kathreiner-Ball“ Es spielt die Siebenbürger Kapelle aus Stutt- Zart. Wir gratulieren! Hermann Neubauer, Mann- heim-Pfingstberg, Herrensand 29, wird 82 Jahre alt. Karl Franzreb, Mannheim-Feudenheim, Wilhelmstraße 28, vollendet ebenfalls das 82. Lebensjahr. Karoline Wild, Mannheim, Gärtnerstraße 11, wird 81 Jahre alt. Buntes Programm im Kossenhaschen Emil Kröll, sonst Modeschauen-Managen hat ein paar Kleinkünstler unter einen ge. meinsamen Tournée-Hut gebracht und gastiert damit seit Dienstag bis einschließ lich heute im Café KRossenhaschen: Fred Custor, dem man die Zusage machen muß daß seine Aussage als Ansager zwar manch ⸗ mal recht. tief dekolletiert, aber nie geit. Jos ist, und der auch als Moser-, Lingen. und Leander-Imitator Brücken vom Podium zum Publikum baut.„Leuchtfeuer del Freude“ ist das Ganze überschrieben, und mit dem stärksten Glanz strahlt Erwin von Schmude—„Nehmen Sie mal an, haben Sie genommen?“ aus, ein Komiker, der in Wort, Gestik und Mimik jede Menge Lal. kalten aus den Gesichtern seiner Zuhöres kitzelt. Erich Käding klettert mit seinem Baß in die Wellentäler von Seemannsliedern, Gretel von Walden singt und spricht ge. reimte und andere Parodien, Erika Gläser macht sich zum Instrument einer ebens virtuosen wie harmonischen akrobatischen Tanzsymphonie, und das Buescher untermalt mit anregenden un geschickt aufeinander abgestimmten mus kalischen Farben. Ein Quiz lockt zu einem Versuch mit dem Glück, das hier in der Ge. Orchester Al — stalt von von Mannheimer Firmen gestil- teten Preisen sich verschenkt. Volkstümliche Musik im Altersheim Dieser Tage musizierte das Mandolinen. orchester„Verein für Volksmusik“ in star- ker Besetzung unter Leitung von H. Lang- ner vor Insassen des Städtischen Alters, heimes Lindenhof. Im ersten Teil des Pro- grammes wurden unter anderem die mit 7 geisterung aufgenommene Ouvertüre „Troubadour“, ein Menuett von Mozart 1 die Romanze in fis-moll von H. Hungerleg gespielt. Der zweite Teil bot leichtere Mus. Besonderen Gefallen fanden die„Russische Volksweisen“, Auf Wunsch wurden 50 noch einige Volkslieder als Zugabe gesple“ bei denen der aus vollem Herzen ko 5 Gesang die Musik fast übertönte. Die Dan barkeit der Zuhörer war so groß, daß 5 Anerkennung den Mitwirkenden 805 einige kleine Geschenke übergaben. Carl Komes gestorben Im Alter von 64 Jahren verstarb une, wartet Carl Komes, allen Mannheim 70 Begrift durch seine Spielwarenhandluns die seit über 75 Jahren Kindern N wachsenen bekannt ist. In zäher 5 5 arbeit hat Carl Komes den überkomme die Spielwarenladen zu einem Kinderparee. entwickelt. Unter den Arkaden des 10 6 maligen Mannheimer Kaufhauses 7 15 zu allen Jahreszeiten eine Märchen we die reitzuhalten. Kriegszerstörungen haben abet sem Unternehmen übel mitgespielt, Ver- Carl Komes hat nicht geruht., bis die alben kaufsräume im Hadefa-Block dem nenen Ruhm der Firma neuen Glanz 5 Cal hatten. Einem zeitüblichen Leiden ha 5 Komes lange Widerstand zu leis migen mocht. Das Geschäftsjubiläum von 5 eit Wochen hat ihm noch einmal die e 5 der von ihm getroffenen e ee 1 stätigt und viele Ehrungen eingebra kommendes Nr. 264 Der Aktien Mannhe schlüsse An der Str getriebe 3 ſerun Kar! Sänger! dem E diums teresse anerkal Veranst Diese dem Be senen zungen Vereine Vert und Ge verabre befreiu K Kar Wird s. verkabl bert R worten Sache v landesę Mannh Antrütt urteilt und Re aus det ten ül Schrift I. oli Mann MOK A. Wir v neuen der He nicht f Stu Heizur Jungin Wagen Autobe wurde chen, daß de zungsr wurde Krank grube eine I matve band seinen felt w letzun Trans! Jahre Mer Sporty ein 13 pulvel heftig Junge kenha hatte hütchte entwe r. 20 N des einlich einez 8 fetzin. lozartz vor. Fest. ron te, igt ie Er-. Wor- endig. chere erecht zanun. ird za n 175. bü Sein unter graph. amm- ur die ich der tzeiten ebuch⸗ n von T, der skällen chuld- 1: Man g über guten in den Auhler⸗ n ein- ng und Kralt- en 2 er des hr als g des rob hr, im achsen. „Feld r-Ballt. Stutt Mann- 2 Jahre heim, s das heim, wagen en ge. chlieb Fred 1 mub, nanch⸗ geist- angen odium r der n, und in Von haben der in Lach · Uhörer seinem iedern, ht ge- Mässer ebenso tischen er Al n und musi⸗ einem er Ge- gestif- rob Ainen⸗ 1 star- Lang- Alters- 8 Pro⸗ git Be- re 2 rt und erland Musik. zischen dann aspielt, mends Dank⸗ sie als S0 aL uner⸗ rn ein dlung e Er- Klein; menen radies Nr. 264 ponnerstag, 12. November 1953 MORGEN — Keine Gnade für die Veteranen Oberrheinische Eisenbahngesellschaft will Schritt halten mit den Erfordernissen des modernen Verkehrs — Mannheim. Im Städtedreieck Mannheim— Heidelberg Weinheim mit sei- ner dichten Besiedlung erfüllt die Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschaft wich- tige verkehrspolitische Funktionen. Im Berufsverkehr, der die Pendler aus den umliegenden Ortschaften zu den Großindustrien der Städte bringt, im Aus- flüglerverkehr an die Bergstraße und als Zubringer der ländlichen Bevölke- rung zum Einkaufszentrum werden auf den Strecken der Kleinbahn und den Kraftbuslinien Beförderungszahlen von annähernd 20 Millionen Personen in einem Jahr erreicht. Davon entfällt ein Drittel auf den verbilligten Berufs- verkehr. Die Einnahmen daraus betragen 22 Prozent vom Gesamtertrag. Fahr- gäste mit Einzelfahrkarten machen 17 Prozent der Beförderungszahl aus, brin- gen aber 29 Prozent vom Gesamt ertrag. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft, deren rung der Bundesstraße 3 von Weinheim nach Aktienmehrheit sich im Besitz der Stadt Heidelberg auf zwölf Meter wird die Ver- Mannheim befindet,. hat nun wichtige Ent- legung der Gleisanlage auf einen eigenen Schlüsse für den weiteren Ausbau gefaßt. Bahnkörper erforderlich. Dieser Umbau An erster Stelle Soll die Elektrifizierung bringt eine Verzögerung der Elektrifizierung Strecke Weinheim Heidelberg weiter- mit sich, weil er größere finanzielle Mittel n Werden. Im Zuge der Verbreite- verschlingt. Nachdem die Strecke Wein- heim—Lützelsachsen im vergangenen Jahr fertig wurde, ist nun die Strecke Lützel- sachsen Großsachsen in Arbeit. Während sind gemeinnützig aber die Bundesstraße den Ort umgehen Karlsruhe. Veranstaltungen des Badischen wird, erstrebt die OEG, das Bahngeleis Sängerbundes E. V. werden in Zukunft mit durch den Ort beizubehalten, um den Fahr- dem Einverständnis des Regierungspräsi- gästen einen mühseligen Anmarschweg zu diums 1 118 5 55 ersparen. Die Direktion der Gesellschaft resse der Kunstpflege un olksbildung“ 1 i 1 ö . Dadurch entfällt für derartige rechnet mit einer Bauzeit von drei Jahren Veranstaltungen die Vergnügungssteuer. Diese Anerkennung erstreckt sich auf die dem Badischen Sängerbund E. V. angeschlos- senen Gesangvereine, sofern diese die Sat- zungen des Badischen Sängerbundes in ihren Vereinen übernehmen. Veranstaltungen, bei denen getanzt wird und Getränke und Speisen gegen Entgelt verabreicht werden, sind von der Steuer- bekreiung ausgeschlossen. „General Pitt“ der getriebe ſeranslultungen des Sängerbundes Stuttgart. Der Aufklärungs- und Werbe- Film„Südwest braucht Wasser“, der im Auf- trag der technischen Werke der Stadt Stutt- gart und des„Zweckverbandes Bodensee- Wasserversorgung“ von einer Züricher Film- gesellschaft hergestellt wurde, ist jetzt in Stuttgart vor zahlreichen Ehrengàsten urauf- „Südwest braucht Wasser“ Bodensee wasser-, Pipeline“ im Film/ Uraufführung in Stuttgart von 1890 bis zur endgültigen Fertigstellung der Strecke. Weil aber der vorhandene Lokomotiven- park veraltet und durch die Rauchentwick- jung besonders bei dem jetzigen diesigen Herbstwetter zu einer Gefahr für den Ver- kehr gworden ist, hat der Aufsichtsrat die Anschaffung von zwei Diesellokomotiven be- schlossen. Dann können zunächst einmal die drei alten Kastenloks, die seit dem Jahre 1890 treu und redlich ihre Dienste tun, ver- schrottet werden. Mancher wird sie mit ein wenig Wehmut gehen sehen und es liegen tatsächlich Zuschriften bei der Direktion vor, in denen„um Gnade“ für die romantischen alten Haudegen gebeten wird. Die zwei Dieselloks werden den Verkehr bewältigen können und auch nach der Elektrifizierung für den Güterverkehr und bei Stromausfall auch auf allen anderen Strecken gut zu ge- brauchen sein. In Heidelberg selbst werden die Gleis- umbauten im Zuge der dort noch geplan- ten Straßenverbreiterungen Investitionen in Höhe von 750 000 DM notwendig sein. In der Römerstraße zum Beispiel gehört ein Gleis, mit Unter- und Oberbau der OEG, das andere der städtischen Straßenbahn, die nach einem Uebereinkommen gegenseitig benutzt werden dürfen. Mac acht Monaten solle mit dem Bau einer Bo- denseewasserleitung von Ueberlingen bis Stuttgart begonnen werden. Eine Versuchs- Filteranlage bei Sipplingen im Ueberlinger See werde gegenwärtig schon, errichtet. Vorgesehen ist eine 146 Kilometer lange und 1,3 Meter dicke Wasserrohrleitung, mit kommt nach Mannheim Karlsruhe. Wegen falscher Anschuldigung wird sich der aus einem Karlsruher Straf- verkahren als„General Pitt“ bekannte Ro- bert Richard Seeger aus Karlsruhe verant- worten müssen. Die Verhandlung der Straf- gache wurde vom Ersten Strafsenat des Ober- Iandesgericht Karlsruhe an das Landgericht Mamheim überwiesen.„Pitt“ hatte nach Antritt seiner Strafe die Richter, die ihn ver- urteilt hatten, der falschen Anschuldigung und Rechtsbeugung bezichtigt. Er soll damals aus den Strafakten, die ihm von einem Drit- ten übergeben worden waren, belastende Schriftstücke entfernt haben. Der Zeitpunkt Olivetti: Ceneralverretung Mannheim, N 7, 13-15, Columbusheius MEA- Büromaschinen Ruf 507 26 Wir würden uns freuen, Sie in unseren neuen Räumen begrüßen zu können. der Hauptverhandlung in Mannheim ist noch nicht festgesetzt, Drei schwere Unfälle Stuttgart. Ein 21 Jahre alter Münchner Heizungsmonteur fuhr auf der Gemarkung Jungingen im Kreis Ulm mit einem Kombi- wagen gegen das Brückengeländer einer Autobahnüberführung. Durch den Aufprall Wurde ein 19 Jahre alter Schüler aus Mün- chen, der im Wagen saß, so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Hei- zungsmonteur und ein anderer Fahrgast wurden mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.— In einer Kies- grube bei Pfullendorf löste sich Plötzlich eine Kieswand und verschüttete einen hei- matvertriebenen Arbeiter, der am Förder- band stand. Obwohl der Verunglückte von seinen Arbeitskameraden sofort freigeschau- telt wurde, hatte er doch so schwere Ver- letzungen davongetragen, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus starb. Der 40 Jahre alte Arbeiter hinterläßt eine Frau und Mer schulpflichtige Kinder.— Auf dem Sportplatz von Beilstein zündete am Montag ein 13 Jahre alter Schüler eine mit Schwarz- pulver gefüllte Fahrradpumpe an. Durch die heftige Explosion, die folgte, wurde der Junge so schwer verletzt, daß er in ein Kran- kenhaus gebracht werden mußte. Der Junge hatte das Schwarzpulver und einige Zünd- hütchen einem Gutsverwalter aus Beilstein entwendet. Flucht vor dem Amokläufer Lauda. Nur ein Sprung durch das Fen- ster der Wohnung in den Hof rettet in Lauda der Thefrau und der Tochter eines rasenden Metzgers das Leben. Die Polizei gab den Vorfall, der sich am vergangenen Freitag 8 hatte, erst jetzt bekannt. Der Jahre alte Metzger hatte erst seine An- schörigen mit einem Messer bedroht. Dann er er in die Wohnung eines Nachbarn ein- docrunten und hatte dort zwei Türen und Weiterer enscdelden zertrümmert. Auch die 5 ibeamten, die zu Hilfe gerufen wor- Waren, bedrohte er mit dem Messer, er onnte aber überwältigt werden. „Saugrind“— keine Beleidigung 8 Das Wort„Saugrind“ könne in 5 Waben verwendet werden, ohne daß man 5 jemanden beleidige, entschied dieser 185 ein Neuulmer Gericht in der Berufungs- 855 ancllung. Es schloß sich damit der Auf- 10 8 des Amtsgerichts Neu-Ulm an, das 30 5 er Instanz bereits entschieden hatte. 5 lie Bezeichnung„Saugrind“ als schwä⸗ Relei Dialektausdruck für„Kopf“ keine 25— Aung darstelle. Der Kläger, der vor 5. N rer Zeit während eines Streites von 80 5 Gegner mit diesem Kraftausdruck t worden war, wurde damit in beiden Instanzen abgewiesen. Jedem Kind sein eigenes Bett Göppingen. Jedem Kind geführt worden. Der 17-Minuten-Kurzfihm der zwei Kubikmeter Wasser in der Sekunde Soll demnächst als Vorfilm in den Lichtspiel- in die Wasserarmen Gebiete Württembergs häusern Südwestdeutschlands gezeigt werden. Beim anschließenden Empfang der Stutt- garter Stadtverwaltung berichtete Ober- bürgermeister Dr. Arnulf Klett in spätestens Das Kind hätte gerettet werden können Bundesgericht verhandelte schweren Karlsruhe. Der Erste Strafsenat des Bundesgerichtshofes verhandelte am Diens- tag in der Revision einen besonders schwe- ren Fall von Unfall- und Fahrerflucht. Er entschied, daß vor dem Augsburger Schwur- gericht noch einmal gegen den 57jährigen Landmaschinen- Mechanikermeister Hans Ayrle aus Steinheim verhandelt werden muß. Auf Grund eines Indizienbeweises wurde dieser am 8. Oktober 1952 vom Augsburger Schwurgericht zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm für die Dauer von drei Jahren aberkannt. Am 9. Dezember 1949 fuhr Ayrle mit seinem Personenwagen von einer Gastwirt- schaft in Lauingen leicht angetrunken ab. Von den nun folgenden Ereignissen will er nichts wissen. Nach langwierigen Recher- chen und zahlreichen Zeugenverhören ergab sich, das Ayrle in Richtung Dillingen ge- fahren war. Nach etwa vier Kilometern er- faßte er mit seinem Wagen den achtjähri- gen Schüler Erwin Seiler aus Lauingen. Der Junge wurde schwer verletzt, war so- kort besinnungslos und blutete stark. Ayrle legte ihn in seinen Wagen und fuhr wei- ter. Bald darauf bog er ohne Licht in einen Feldweg ein, fuhr bis an den Rand eines Donau-Altwasserarms und warf das, Kind Hinein. Erst etwa acht Wochen später wurde die Leiche des Kindes im Eis entdeckt. Erwin bie Sache mit den„Vertruuensspesen“ Auftragserteilung nur nach besonderen Zuwendungen für die eigene Tasche Rastatt. Drei Zivilangestellte der kran 268ischen Hohen Kommission in Koblenz werden sich am 20. November vor einem französischen Gericht wegen passiver Be- stechung zu verantworten haben. Ihnen wird vorgeworfen, die Erteilung von besonderen Zuwendungen für ihre eigene Tasche ab- hängig gemacht zu haben. Die Beschuldigten sollen von deutschen Firmen Bestechungs- gelder von insgesamt 50 000 Mark angenom- men haben. Die Sache wurde durch eine Ein merkwürdiger Leerer Sarg kam aus Landsberg Ladenburg. Am 4. November kam ein Sarg an, der die Sterblichen Ueberreste des früheren Ladenburger Gewerbe schuldirektors Sch. enthalten sollte. Sch. war als ehemaliger Kommandant eines KZ-Lagers wegen Anlgeb- licher Grausamkeiten an Häftlingen zum Tode verurteilt, am 12. November 1948 im amerikanischen Kriegsgefängnis in Lands- berg hingerichtet und pald darauf auf dem Landsberger Gefängnisfriedhof in Anwesen heit seiner Witwe beigesetzt worden. Nach dem Tode von Frau Sch. beschloß die Fami- lie, die Leiche des Mannes nach Ladenburg überführen zu lassen. Erst vor kurzem waren Alle bürokratischen Formalitäten erledigt, die Amerikaner gaben die Erlaubnis zur Exhu- minierung und Ueberführung. Der Sarg kam mit zwei Erklärungen in Ladenburg an, Auf denen bescheinigt war, daß er die Leiche von Sch. enthalte, freilich mit dem Zusatz, daß er nicht geöffnet werden dürfe. Mißtrau- isch geworden, liegen die Familienangehöri- sein eigenes gen den Sarg im Beisein von Polizeibeamten 5 heißt Line Aktion, die vom Oberbür- und des Friedhofwärters öffnen— er War 8 ster Christian Eberhard in Göppingen leer, lediglich ein Unterschenkelknochen lag batte Leitet wurde. Vor einigen Monaten darin. Kriminalpolizei und die Staatsanwalt- 68 eine Umfrage an den Volksschulen in schaft Augsburg wurden sofort benachrich- ene ergeben, daß 280 Kinder kein tigt; hoffentlich gelingt es, diese mysteriöse 5 85 Bett haben. Das sind neun Prozent Angelegenheit zu klären. Nach Ansicht des 5 öppinger Volksschüler. Der Oberbür⸗ Friedhofwärters war der Sarg nach seiner 3 hat nun die Bevölkerung aufge- Ausgrabung nicht geöffnet worden, sodaß er Wenden teen, Decken und Bettstellen zu also schon bei der Beisetzung in Landsberg vor künf Jahren die Leiche nicht enthalten und Badens gepumpt werden sollen. Man hofft, dieses Projekt, das rund 150 Millionen D-Mark kosten wird, in spätestens fünf Jahren verwirklicht zu haben. Fall von Unfall- und Fahrerflucht Seiler war ertrunken. Nach dem alten Rechtsgrundsatz„in dubio pro reo“ hielt das Augsburger Gericht Ayrle zugute, er könne zuerst willens gewesen sein, das schwer verletzte Kind in das Dillinger Krankenhaus zu bringen, und er könne später angenommen haben, der Junge Sei seinen Verletzungen erlegen, ehe er ihn ins Wasser warf. Ayrle wurde nicht wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Erschütternd und für die Eltern Seilers besonders tragisch war das Urteil der Sachverständigen, die erklärten, das Kind Wäre gerettet worden, wenn es der An- geklagte in ein Krankenhaus gebracht Hätte. Oberstaatsanwalt Max Kohlhaas plä- dierte als Vertreter der Bundesanwaltschaft für Neuverhandlung.„Jeder weiß, daß man den Tod eines Menschen nicht so schnell feststellen kann, wie es der Angeklagte hier getan haben will. Der Angeklagte hat sich der fahrlässigen Tötung schuldig ge- macht“. Auch Fahrerflucht habe vorgelegen, weil Ayrle nicht an den Unfallort zurück- gekehrt sei. ö Die Richter des Ersten Strafsenats folg- ten diesem Antrag und entschieden auf Aufhebung des Urteils und Zurückverwei⸗ sung des Falles zur Neuverhandlung in Augsburg. ö deutsche Steuerbehörde aufgedeckt, die sich für die„Vertrauensspesen einer Firma näher interessiert hatte und so der Bestechungs- Affäre auf die Spur gekommen War. Eitie erste Verhandlung, die am 24. Juli dieses Jahres eröffnet worden war, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft vertagt, da wichtige Zeugen zu der ersten Sitzung nicht erscheinen konnten. Man rechnet, daß die Verhandlung nach zweitägiger Dauer am 21. November abgeschlossen werden kann. Full in Ladenburg Entrüstung bei der Bevölkerung haben müßte. Der Fall hat hier großes Auf- sehen und allgemeine Eutrüstung hervor- gerufen. Aus Rheincand-· Pfalz Eudwigshafen. Ein Sprecher des Einzel- handelsverbandes der Pfalz richtete an die Bundesregierung die Frage, ob„die Besche- rung von nur zwei verkaufsoffenen Sonn- tagen vor Weihnachten der Dank für die Wahlhilfe des Einzelhandels“ sei. Er kündigte an, daß eine Kommission des rheinland-pfäl- zischen Einzelhandels, der Hausfrauenver- pände und der Industrie- und Handelskam- mern in Kürze bei Ministerpräsident Altmeier vorsprechen werde, um doch noch drei ver- kaufsoffene Sonntage durchzusetzen. Neustadt. Der diesjährige Weinertrag in Rheinland-Pfalz wird auf 1,83 Millionen Hek- toliter geschätzt. Davon entfallen 1 546 330 Hektoliter auf Weißwein und 280 894 auf Rot- Wein. In seiner Qualität wird der diesjährige als Spitzenwein angesehen. Mainz. Gegen falsche Auslegungen der Forderung des rheinhessischen Weinbauver- bandes nach einer Agrarwerbung wandte sich der Verbandsgeschäftsführer mit der Fest- stellung, daß sein Verband nicht die„Deut- sche Weinwerbung“ zerschlagen wolle, son- dern lediglich an eine Koordinierung mit einer deutschen Agrarwerbung gedacht habe. Man kordere außerdem eine Konsumforschung für Wein. Keine Arbeit ohne Zahlen Und Zahlen hedeuten Rechnen Divisumma Ist nioht nur eine Audlitions maschine, ale summiert uni subtrahiert, sondern aueh ein Recheninstrument, dias multipliziert und dividiert. Es gibt heute in der Welt keine andere schreibende elektrische Rechenmaschine, die eine solche Anzahl Leistungen bietet, wie die OLIVETTI DIVISUMMA. Sie führt die vier Grundrechnungsarten und automatisch die abgekürzte Multiplikation durch, liefert den Negativ- Saldo, b schreibt Addenden, Subtrahenden, Faktoren, Dividenden, Divisoren, Quotienten und Reste auf. Deutsche Olive iii dumaschinen A. 6. Rossmarkt, 11 Frankfurt a/ NM. Filialen und Vertretungen in allen bedeutenden Städten. Seite 6 l MORGEN Donnerstag, 12. November 1958 Vr. Für die Weltmeisterschaften in Rom: Dritter Sieg des Westens? Vorbereitungen de- Jurnet beginnen m den nodher.-Slbenchid Es ist nichts aus dem großen Plan gewor- den, den die Kunstturner dem DTB- Vorstand vorlegten, um sich auf die Weltmeisterschàften 1954 in Rom vorzubereiten. Aber der Ruf nach Tinanzieller Unterstützung ist nicht ungehört verhallt, so daß nach einigen Abstrichen im- mer noch ein großes Teilnehmerfeld übrig bleibt, das sich einem intensiven Training un- terziehen kann. Den Auftakt bildet am Wo- chenende ein Trainingslehrgang in Fulda, zu dem Albert Zellekens die Rernmannschaft der Kunstturner eingeladen hat. Allerdings ging Nieht alles nach Wunsch, denn die beiden Stuttgarter Brüder Theo und Drich Wied sind beruflich unabkémmlich. Dieses Fernbleiben der Wieds wird jedoch kein allzugroßer Aus- Fall sein, denn schließlich ist man sich über deren Leistungsvermögen— sie trainieren — Woche mit dem Villinger Turnlehrer 115— im Klaren. ür Kunstturnwart Albert Zellekens und seine Assistenten geht es in erster Linie da- rum, die gesamte Arbeit auf die Verbereitun- sen zur Weltmeisterschaft einzustellen. In Allen Nachbarländern ist man bereits Viel wei⸗ ter. Aber noch ist es nicht zu spät. In Fulda wird den deutschen Turnern ein ausgezeichne- ter Lehrfilm gezeigt, in dem der italienische Es ist alles schon Meister Figoni die Pflichtübungen der Welt- meisterschaft vorführt. Die Erfahrungen in Helsinki und zuletzt die Beobachtungen der deutschen Kunstturner auf ihrer Japanreise fordern immer stärker einen grundsätzlichen Wandel in der Vorberei- kung. Wer sich zur Elite der Welt zählen Will, kommt mit dem bisher üblichen Uebungsplan nicht mehr aus. Es genügt nicht, ein- oder zweimal in der Woche ans Gerät zu gehen. In Japafl 2. B. wird mindestens viermal in der Woche trainiert. So allein erklärt sich der enorme Leistungsanstieg. Die bisherigen deut- schen Methoden der Ausbildung reichen nicht mehr aus, um mit den Russen, Ungarn oder Japanern Schritt zu halten. Auch Schweizer und Finnen haben einen gewissen Vorsprung. Der Weg zur Weltspitzenklasse ist beschwer“ lich. Es wird gut sein, schon frühzeitig die Nachswuchsturner heranzuziehen. Sie können nur langsam in ihre Aufgabe hinein wachsen. Daher Wäre es vorteilhaft, wenn sich der Plan verwirklichen liege, neben der Nationalriege noch sechs bis acht Nachwuchsturner mit nach Italjen zu nehmen, damit sie sich bei Schau- turnen in Neapel und Venedig an die beson- dere Atmosphäre internationaler Art ge- Wöhnen. einmal dagewesen: Der Fall Schröder- oder: bier Fahre spüte- Notwendiger Nachtrag zu einer„nüchternen Meldung“ Genau vor vier Jahren war es, da rauschte es im deutschen und französischen Blätterwald. Ein deutscher Oberliga- Fußballspieler hatte bei der Profi-Elf des Racingelubs Straßburg in einem Freundschaftsspiel mitgewirkt. Man sollte es in Deutschland gar nicht wissen. Aber es kam doch heraus. Es war de la vigne, den wohl Abenteuerlust zum Trip über den Rhein veranlaßte, der seinerzeit übrigens gar nicht so ohne weiteres möglich war. Es gab für Deutsche keine Auslandsreisen, weswegen „Bella“ unter tschechischer Flagge segelte. De Ia Vigne hatte wenige Monate vorher dem VfR Mannheim die Deutsche Meisterschaft erringen helfen. Der Schock in Mannheim war groß. Aber de la Vigne kehrte zu seinem Verein zurück— und blieb ihm treu. Mit vier Wochen Sperre„wegen Wildspielens“ war der Ausflug „verziehen“. Vier Jahre später Vom November 1949 zum November 1953! Die Szenerie ist dieselbe, nur der Hauptdar- steller ist ein anderer: Willi Schröder, Bremen. Der Münchner„Kicker“ lüftete den Vorhang. Man erinnerte sich: Zu Beginn der Saison wollte Schröder zum HSV überwechseln. Aber der Vertragsabschluß war irregulär. Dafür mußte der HSV 10 000 Mark Strafe bezahlen. Schröder, der wieder zu seinem Amateur- Ver- ein 1860 Bremen zurückkehrte, wurde wegen Verstoßes gegen die Amateur- Bestimmungen disqualifiziert. Am Wochenende beschäftigt sich das DFB- Bundesgericht erneut mit dem Fall. Durch de la Vignes Ausflug nach Straß- burg bekommt er eine besondere Note. Opfer der Verhältnisse? Der damalige Fall De la Vigne und der jetzige Fall Schröder sehen sich ähnlich. Sie sind Ader grund verschieden. Man sollte den Stab über den Bremer nicht vor- eillg brechen. Er wurde ein Opfer der Ver- hältnisse, gefangen in einem Netz, das ihm keinen Ausweg mehr ließ als den, aufs Ge- ratewohl das Glück zu versuchen. Nach den Sportbedingungen gewiß wieder ein Fehler, aber man sollte einem Fußballspieler die per- sönliche Willensfreiheit deswegen nicht ein- schränken, weil er aus seinem Talent Kapital schlagen möchte. Eine„goldene Brücke“ 2 Schröder spielte als Amateur bei 1860 Bre- men. Sein Verein schaffte den Aufstieg in die Vertragsspieler-Oberliga nicht. Niemand kann m verübeln, wenn er seinem Talent entspre- chend in einer erstklassigen Mannschaft spie- len will. Der HSV lockte, Schröder nahm mehr Als das Statut zuläßt: Strafe für HSV, Sperre tür Schröder. Als Amateur unmöglich, als Vertragsspieler ficht zugelassen. Dazu Druck auf die persönlichen Verhältnisse in Bremen. Was sollte der Junge machen? Nun versuchte er es in der„Fremdenlegion“ eines französi- schen Profielubs. Wahrscheinlich mehr durch die Verhältnisse gezwungen als aus innerer Veberzeugung, Vorerst steht nur eines fest: dem deutschen Fußballsport kann ein großes Talent verloren gehen. Es sei denn, ihm würde eine ähnliche goldene Brücke gebaut, wie vor vier Jahren unserem de la Vigne. Tätlicher Angriff: Ausschluß Der Hessische Fußball-Verband schloß den Kasseler Spieler Reinhold Umbach aus. Um- bach war während eines Spieles in roher Art Ken einen Schiedsrichter tätlich geworden. Mit dieser Maßnahme stellte der Hessische Fußball-Verband heraus, daß für Rohlinge kein Platz auf Fußball-Feidern ist. Westdeutschland und Rheinland-Pfalz be- streiten am Sonntag auf dem Uhlenhorst-Platz Mülheim das sechste Nachkriegs- Endspiel um den Silberschild. Damit kommt es im Kampf um Deutschlands begehrteste Hockey- Trophäe zu einer Revanche für das Finale von 1949, das der Westen in Köln 4:1 gewann und damit erst- mals den Silberschild holte. Westdeutschland gilt mit seinen National- sblelern Schmidt, Hugo und Hans-Jürgen Poll- heiser, Hugo Budinger, Suhren, Buschmann und Teichelkamp auch diesmal als Favorit. Der leistungsstärkste Landesverband hat sich dureh Siege über Baden(8:0), Bremen(4.0) und Nie- dersachsen(2:1) recht eindrucksvôll in das Fi- nale gespielt. Vor allem der Angriff, in dem nur Nationalspieler stehen, ist eine starke Waffe. Dennoch darf Rheinland-Pfalz nicht unterschätat werden. Die Erfolge auf dem Wege ins Endspiel— 21 über Bayern nach Verlängerung und 110 über den Vorjahressie- ger Berlin— kamen unerwartet. Sie zeigen aber die Kampfkraft des Außenseiters, der vor allem in der arten Abwehr mit dem jungen Natlonaltorwart Deforth, Mͤittelläufer Schnei- 22 und Verteidiger Schönung seine Stärke at. Einigung im Judo-Sport? Der Präsident des Deutschen Sport-Bundes, Willi Daume, wurde vom neugegründeten Deutschen Judo-Bund gebeten, bei einer Unter- redung von je zwei Vertretern des DꝗaB und des bisher für den Judesport allein verantwort- lichen und dem DSB angeschlossenen Deut- schen Athleten-Bund die Vermittler-Rolle zu übernehmen. Diese Aussprache ist um so not- wendiger, als der DAB alle Judokämpfer Sperrte, die an den Titelkämpfen des DaB in erlin teilnahmen. Durch diese Maßnahme aber hat der DAB seine eigenen Judomeisterschaf- ten in Bremerhaven gefährdet, da mit den Ak- tiven des Landesverbandes Bremen, Bayern, Baden und Hessen nur noch rund 30 Prozent — deutschen Judokämpfer startberechtigt Wären. Kritik am weißen Sport: 7 Was zermiirbt einen Jennisspielef Für„Tennis-Marathon“— aber gegen„Marathon- Tennis“ Noch heute geistert das Viereinhalb- Stun- ddlen-Match in Wimbledon zwischen Budge Fatty und Jaroslav Drobny durch die deutsche Presse, und man fragt sogar, ob es nicht end- Uch an der Zeit wäre, eine Reform der Tennis- regeln einzuführen. Ehrlich gesagt: Dieses Tennis-Marathon, das niemand voraussagen Kann, stört die Tennisspieler überhaupt nicht. So etwas kommt alle Jubeljahre einmal vor: 1896, als der Ire Mahony den Engländer Bad- deley 6:2, 6:8, 5:7, 8:6, 613 bezwang, dann 1920, als Lowe(England) den Griechen Zerlendi erst nach sechs Stunden mit 14:12, 8:10, 5:7, 614, 6:4 besiegen konnte, und nun 1953. Daneben gab es noch eéinige großartige, kräftezehrende Dop- pelspiele, aber hier verteilt sich die schwere Last auf vier Schultern. Bob Falkenburg war dabel einmal nach fünf Stunden noch so frisch, daß er im letzten Spiel bei 18:17 noch drei Aufschlagasse servieren konnte. Gefahr: Marathon-Tennis Was dem gesamten deutschen Nachwuchs schadet, was man im Ausland überhaupt nicht kindet, sind die„Kurzturniere“ von Donners tag bézw. Freitag bis Sonntag, wo man ver- langt, daß die Teilnehmer drei bis vier schwere Spiele an einem Tag absolvieren müssen. Bei den Europameisterschaften der Tennislehrer mußte Gorittschnigg an einem Tage sieben Stunden kämpfen. Aus Zeitmangel. Dies ist kein Einzelfall. Kein Land der Welt aber mu- tet einem Tennisspieler zu, an einem Tage Zwei Kämpfe„best of five“ zu spielen. Es zahlt nur das Ergebnis! Der Favorit, der bei den„Allgemeinen Tur- nieren“ entweder leichte Vorrunden oder gar Rast hät, merkt davon nichts. Der Nachwuchs- spieler, der nach mühevoll überstandener er- ster Runde noch am gleichen Tag erneut an- gesetat wird, und dann zumeist auf den Favo- riten oder einen ausgeruhten Spieler trifft(u. Sechs Bänke, vier Zweier- und zwei Dreier wege 1-2-0: Die„Morgen“ Teto- Tips Fort. Düsseldorf— Schalke 04. Düsseldorfer Niederlage gegen FC Köln(0:2) lägt den Schluß zu, dag auch Schalke rfolgsaussichten haben kann. Tip o 2. Karlsruher 80— Viß Stutt- Sart. Karlsruher Sc mußte am Sonntag beim SV Waldhef beide Punkte lassen; der„VfB“ kam zu Hause gegen den„VfR“ zu einem Zlticklichen Unentschieden und konnte bisher in Karlsruhe nicht slegen. Tip 0 1 2. Tus Neuendorf— FR Pirmasens. Komplette Neuen- dorfer Elf(mit Schmutsler) sollte das Zeug in sich haben, dem Spitzenreiter FKP die erste Niederlage belzubringen. Tip 1. Bor. Dortmund gegen RW Essen. Bede Vereine gewannen am Sonntag hre Heimspiele. RWH hat dle bessere Konditſon und holte heuer 6 Punete auswärts. Tip O0- 2, Jahn Regensburg— Spvgg Fürth. Die am Sonntag in Schweinfurt erlittene Nie- derlage von Regensburg besagt nicht, daß der Platzverein seinem Gast, der am Sonntag zu Hause gegen Hess. Kassel unter die Räder Kam, etwas schenken würde, Tip 1 0, SV S0 dingen— Pr. Münster. Mit 12 Spielen und 12 Punkten nimmt SVS(zwei Plätze hinter Pr. M.) den 6. Platz in der Tabelle ein. Bisher ein verlorenes Heimspiel. Tip 1. Hessen Kassel gegen FSV Frankfurt. Hessen Hassels Sensa- tionssieg bei der SpVgg Fürth unterstreicht einen Heimsieg des Plätzvereins sehr. Tip 1. Mainz 05— 1. F Kaiserslautern. Mainz 05 hat auf seinem Heimkonto 6 Verlustpunkte stehen, zu denen sich beim Spiel gegen den 1. FCR. zwei weitere gesellen dürften. Tip 2. I. FO Köln— Rheydter SV. 1. FO Köln, gut in Form, heimstark, gewann am letzten Spieltag in Düs- seldorf, sollte über den Rheydter SV(bisher Vier Auswüärtsniederlagen) zu beiden Punkten kommen. Tip 1. Meidericher SV— Pr. Dell- brück.„Schlüßlicht“ Meidericher SV(8 Punkte), slegte am Sonntag zu Hause gegen SW. Essen und hat auch gegen Pr. Dellbrück Aussicht auf Erfolg. TIp 1 0. Hannover 96— TSV Eims- düttel. Mit einem verlorenen Auswärtssplel hält Hannover 96 unangefochten die Spitze und ist gegen TSV Eimsbüttel(3 Auswärtsnieder- lagen) hoher Favorit. Tip 1. 1. Fe Nürnberg gegen Bayern München. Der 1. Fe Nürnberg, an Durchschlagskraft verloren, sollte gegen den Gast, der auswärts bislang gut abschnitt, kein leſchtes Spiel haben. Tip 0 1 2. Hel- Schnei a. Wiesbaden: Feldbausch— Saß, dann Fel ö bausch= Akelson)., verliert natürlich, und d. gute Ruf ist hin! Am Ende der Salzon e niemand nach dem„Warum“, in der Rangliste zühlen nur die Resultate. Man trägt sie eh wie der Buchhalter seine Zahlen, nüchtern und ohne Kommentar. 15 Henkel: Das Märchen Kondition Ferdinand Henkel, der Referent für Nach. Wuchsfragen, kämpft wie ein Löwe gegen die sen Unfug an und will erreichen, daß d Teilnehmerfeld in zwei Gruppen(Sonder. 5 A.- Klasse) aufgeteilt oder redurlert in Wenn die Konzentration ermüdet, nützt duc die beste Kondition nicht mehr. Ich weiß nicht Was die Fußballspieler sagen würden, went sie an einem Tage zwei schwere Spiele 3. tragen müßten. Perry hat richtig gehande als er in Hagen die Forderung des Verani ters ablehnte, an zwei Tagen je drei Binge und Doppelspiele über drei Gewinnsätze 0 spielen. Diese Kurzturniere haben manchen hoffnungsvollen Nachwuchsspieler zermürbt Well zu Beginn das Teilnehmerfeld gebetz wird, um Zeit für dle Endspiele herauszüschh den. Wenn die physische Kraft weg ist vor allem bei den Jüngeren, dann ist es aus, Unt wenn man dann verliert, heißt es immer; Alt der hatte Weder keine Kondition“ Wolfgang Leno Um Eishockey-Punkte: Schlager: KS0- Füässen Bereits am zweiten Spieltag der deutscher Eishockey- Meisterschaft kommt es am Sams. tagabend im Krefelder FHallen-Stadion Zan Schlagerspiel zwischen dem KEV und BV Füs. sen. Hinter dieser Begegnung der Meister aug den beiden letzten Jahren stehen die drei an- deren Punktkämpfe klar zurück. Im zweiten Spiel der Westdeutschlandreise sollte Meiste: Füssen am Sonntag bei der Düsseldorfer 50 sicherer Sieger bleiben, während der BC Bad Töꝛz sowohl beim VfI. Bad Nauheim als aud gegen Preußen Krefeld vor schweren Aufga- ben steht. Jerade das Spiel zwischen REV und Füszel sollte im Hinblick auf die bevorstehenden Länderkämpfe gegen Italien und Finnlani Wertvolle Aufschlüsse geben, da in beiden Manschaften eine Reihe von Natfonalsplelert steht. Entscheidend für den Ausgang der Be. gegnung könnte dle bessere Frühform de KEV werden. Fußball- Toto- Tip West- Süd- BIOok Fortuna Düsseldorf— Schalke 04 0 Karlsruher 80— VfB Stuttgart 0 Tus Neuendorf— Fk Pirmasens 1 Borussia Dortmund— Rot-Weiß Essen Jahn Regensburg— SpVgg Fürth 1 SV Sodingen— Preußen Münster 1 KSV Hessen Kassel— Fs Frankfurt 1 2 1 1 1 0 1 Mainz 05— 1. FC Kaiserslautern 1. FO Köln— Rheydter SP 1 Meidericher SV— Preußen Dellbrück Hannover 96— TSV Eimsbüttel 1. FC Nürnberg— Bayern München Stuttgarter Kick.— Vikt. Aschaffenburg Phön. Ludwigshafen— VfR Kaiserslautern 91. 16 Wohnungen und Geschäftsräume klernudeſn auftischt. 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Nettoeinkommen der Selbständigen und Unternehmungen. Das Masseneinkommen hat seinen Anteil, den es vor dem Ausbruch des Korea-Konflikts gehabt hat, weder erreicht, während das Nettoeinkommen der öffentlichen Hand auch relativ stark gestiegen und das„Einkommen der Selbständigen und Unternehmungen“ re- lativ entsprechend gesunken ist und im ersten Halbjahr 1953 erstmals niedriger war als das Nettoeinkommen der ö fentlichen Hand. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das„Einkommen der Selbständigen und Unternehmungen“ einen Sammelposten darstellt, der alles um- faßt, was nicht Masseneinkommen und Ein- kommen der öffentlichen Hand ist, also neben unverteilten Gewinnen, Steuerrückstellungen und Reserven auch sämtliche Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, die freiwilli- gen Sozialleistungen der Betriebe, die Ar- deitsentgelte der mithelfenden Familienange- hörigen u. a. Da mindestens die Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sowie die freiwilligen Sozialleistungen der Betriebe au chgegenwärtig steigende Tendenz haben, ist das eigentliche Einkommen der Selbstän- digen und Unternehmungen zweifellos noch stärker zurückgegangen als sich aus den vor- stehenden Zahlen ergibt. Deutsche Kapitalbeteiligungen in Griechenland? Die Besprechungen des griechischen Koordinationsministers Markezinis mit der Bundesregierung finden— wie uns erklärt ird— in einer sehr freundschaftlichen Athmosphäre statt. Wenn auch die Ge- spräche zu keinen konkreten Absprachen führen werden, so scheint Griechenland an der Mitarbeit der deutschen Industrie im Rahmen des Vierjahresplanes für den Auf- bau von Grundindustrien sehr interessiert zu sein. Die Probleme einer Kapitalbeteili- gung wurden insbesondere zwischen Marke- nis und den Ministern Erhard und Schäf- ker ausführlich besprochen. Den Möglich- keiten eines Kapitalexportes kommt Grie- chenland dadurch entgegen, daß es durch Gesetz die Rückführung des Kapitals ein- schließlich einer entsprechenden Verzin- EFfektenbörse Mitgetellt von: Commerz& Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 11. November 1933 Börsenverfauf: Auf der teilweise stark ermä- gigten Kursbasis zeigte sich wieder Kaufneigung, 80 daß allgemein eine Erholung an allen Märkten eintrat. Bei den Montanen gewannen Ver. Stahl, Hoesch und Rneinstahl je 2 Punkte, IG-Farben- Aktien waren gut behauptet. Gesucht waren Reichsbank- Anteile, die bis 76,5 Prozent umgingen. Rentenmarkt zeigte sich wiederum Interesse für Harpener Bonds. Um. Tageskurs e Bezeichnung Stel i I. AW„„„„ 3%) 106% 106 ¾ BCG I 150 150 NN 105 28 ½ Sonti Gummi 11) 148 1480 Daimler-Benz 10:6 126 7 128 Pt. Erdöl WWW 13 S einn, 121½ Dt. Linoleumwerke 11) 157 158 Durlacher Hof 1046 5¹ 3¹ Tichbaum-Werger 10.7 63 63 Enzinger Union 10.8 70 70 16. Farben 5 120 12⁰ Felten& Gutilleaume. 108)] 20 2 Grün& Bilfinger 3.190 70½½ 76 er 13,7 90 901% Heidelberger Cement 1) 152 1527 Roesnm 1 2 252 234 Klöckner werke 288 288 ff lian,. Mannesmennn) 95 95 Rheinische Braunkohlen] 11)] 160 166 Rheinelek tre i) 105% 105% P 11 9 130 30 C 11 42¹ 43 ½ Siemens& Halske.. 10.6 0 134% 134 ½¼½ Sudd, Zucker 1 h 110% 109 er. Stahlwerkre 30 232 Zellstoft Waldhof 4.3) 37½¼ 82 Badische Bank 1 24 24 Commerzbank 21 64 64 Dea dete Bank 1036,25 82 81 Nee Bank 1026,20 75. 78½ spank-Anteile- Sa 71 ½ 70 9 DRI- Notierung.) ex Dividende.) ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vo m 11. November Geld Brief 100 belg. Franes 8,34 9,36 9 1000 franz. Francs 11,939 14,959 100 Schweiz. Frances 95,76 95,98 100 Holl. Gulden 109,82 110,04 1 kanad, Dollar 4.235 4,295 1 engl. Pfund 11,704 11,724 100 schwed. Kronen 30,92 91,08 100 dan. Kronen 60,33 60,45 100 fr. Schweiz. Francs 97,60 97,80 1 1 amerik. Dollar 4,198 4,205 00 DM-W= 458,— DR-O, 100 DM-O= 28, 4 DM- W sung festgelegt hat. Die Transferzusage für Gewinne und der Rücktransfer des Kapitals sind eine wichtige Voraussetzung für die Mitarbeit der Bundesrepublik. Es geht dabei vor allem um die verstärkte Ausnützung der griechischen Bauxit- und Braunkohlevor- kommen sowie um den Bau von zwei Groß- tankern. Gegenwert für Lebensmittel im Wohnungsbau investieren (VWD) Die Bundesrepublik wird von den Vereinigten Staaten land wirtschaftliche Ueberschußgüter im Werte von 15. Mill. Doll. erhalten, deren Gegenwert im Wohnungsbau investiert werden soll. Wie verlautet, sol- len mit den Gegenwertsmitteln Wohnungen für Sowjetzonenflüchtlinge im Bundesgebiet und in Westberlin errichtet werden. Dem Vernehmen nach werden die amerikanischen Lieferungen an die Bundesrepublik in erster Linie aus Sojabohnen und Tabak bestehen. Wie weiter mitgeteilt wird, handelt es sich bei dem Gegenwert von 15 Millionen Dollar um eine Schenkung der USA an die Bundes- republik für den Wohnungsbau. Auf Wunsch der Vereinigten Staaten sollen dafür land- wirtschaftliche Ueberschußgüter abgenom- men werden, deren Gegenwert dann dem Wohnungsbau in der Bundesrepublik zuflie- Ben soll. Generalanwalt des Raiffeisenverbandes wurde der bisherige Direktor des Verbandes länd- licher Genossenschaften Hannover-Braunschweig Dr. Gustav Klusak. Der vom Verwaltungsrat des Deutschen Raiffeisenverbandes gewählte Nach- folger des kürzlich in das Amt des Bundesernäh- rungs ministerium berufene Heinrich Lübke ist 50 Jahre alt. Er ist seit 1947 Mitglied des Aufsichts- rates der„Raiffeisendienst-Lebensversicherungs- Ad, seit 1949 Mitglied des Verwaltungsrates des „Deutschen Raiffeisen verbandes“ und seit 1951 Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und So- zialrecht im Raiffeisenverband. Fischiangfrage Im Netz der Preise Die Gefahr, daß in der Nordsee zuviel gefischt wird, erfüllt die zuständigen Bon- mer Verwaltungsstellen mit Sorge. Die Bun- desrepublik steht unter den Füscherei-Natio- nen Europas an dritter Stelle und erwägt den Beitritt zu einer Konvention, die zur Mäßigung beim Fischen in den nördlichen Seegewässern führen soll(än der Fach- sprache heißt das diesbezügliche Gremium „Internationale Ueberfischungskonferenz). Wie aus einer Uebersicht des Bundes- ernährungs ministeriums hervorgeht, betru- gen im Jahre 1952 die Anlandungen 640 000 Tonnen die Einfuhr rund 100 000 Tonnen Der Wert der Gesamtanlandungen belief . auf 192 Millionen DM. Davon entfielen Auf: Heringe 44,3 Prozent Rotbarsch 18,2 Prozent Seelachs 12,0 Prozent Kabeljau 9,3 Prozent Es handelt sich hierbei nicht nur um das Problem einer übermäßigen Strapazie- rung der Fischereigewässer, sondern auch um die Frage der Preisbildung. Island ver- sucht, auf dem außerdeutschen Markt bes- sere Preise zu erzielen, als in Deutschland gezahlt werden. Die Bestrebungen des Bun- desernährungsministeriums gehen dahin, so- wohl den Füschabsatz in Deutschland zu steigern als auch hierbei eine Senkung der Fischpreise zu erzielen. Für Deutschland wäre die Verwirklichung dieses Zieles da- von abhängig, daß eine regelmäßige Fisch- lieferung aus Island gewährleistet wird. Unter diesen Voraussetzungen hofft die Bundesregierung, den bicherigen Fischver- brauch Westdeutschlands von 740 000 Tonnen auf rund 1,3 Millionen Tonnen zu steigern, wobei die damit verbundene Kostenvermin- derung das Verbiligungsziel verwirklichen elfen soll. 25 Prozent der deutschen Anlandungen stellte Islands Fischerei. Es sind im Zusam- menhang mit der Fischbelieferung aus Island Beschwerden laut geworden, weil die Qualität der Anlandungen nicht den Erwar- tungen entspricht. Weiter bedarf der deut- sche Markt auch hinsichtlich des Zeitpunktes der Lieferungen einer besseren Regelung. Der von Island mit der Sowjetunion ab- geschlossene Handelsvertrag, in dem sich Island zu Fischlieferungen in die UdSSR gegen den Bezug russischen Holzes, russi- schen Eisens und Stahls und russischer Kohle verpflichtet, bereitet in diesem Zusammen- Hang auch einigermaßen Sorgen, Sind doch die Isländer trotz des Fischereigrenzstreites mit England bemüht, den englischen Markt wieder zu erobern. Zuckerrübenernte übertrifft alle Erwartungen Erstaunlich hoch ist sowohl im Mengen- ertrag als auch im Zuckergehalt die dies- jährige Zuckerrübenernte. Ein Vergleich der Rübenanliefeurng ergibt folgendes Bild: 51% 7,2 Mill. Tonnen 6,6 Mill. Tonnen (Schätzung) 3,2 Mill. Tonnen Demgemäß rechnen die amtlichen Stel- len mit einer Weißzuckererzeugung von 1, 14 bis 1,15 Millionen Tonnen. Die entsprechen- den Vergleichszahlen lauten: Im Jahre Weiß zuckererz. i. Bundesgeb. 1951/52 59 000 Tonnen 1932/33 800 000 Tonnen Hinsichtlich des Verbrauches bestehen keine zuverlässigen Maßstäbe. Die Ver- brauchsentwicklung geht aus folgender Ta- belle hervor: Gesamtverbrauch Kopfverbrauch * Kg Vorkrieg!) 1780 555 26,4 1949800 1 340 968 26,9 1950/8515) 1625 000 Angaben fehlen 1951/8250 1 518 365 30,2 Die Ernährungsverwaltung schätzt den nunmehr nach Abklingen der Koreakrise normalisierten Jahresbedarf auf ungefähr ) Gesamtdeutschland:) Westdeutschland. Ein wichtiges Lohnproblem: Familienlastenausgleich Sozialpolitik aus unternehmerischer In einem Gespräch das der Bundes- arbeitsminister dieser Tage zu Frankfurt/ M. mit Männern der unternehmerischen Wirt- schaft führte, zeichnete sich wieder— der in der letzten Zeit zu Tage tretende totale Wandel der Arbeitgeberhaltung ab. Die Arbeitgeber sehen in der Sozialpolitik bereits inmer betriebliche Probleme. Mit anderen Worten: Die Lösung innerbetrieb- licher Probleme ist für sie zum Gegenstand soziapolitischer Erwägungen geworden. Dazu gehört die Nachwuchsfrage mit all ihrer Vielseitigkeit. Die These, gleiche Leistung bedinge gleichen Lohn schließt in sich das Anrecht auf entsprechende Entlohnung für schwere und gefährliche Arbeit. Arbeit keine Schande Der Bundesarbeitsminister traf in diesem Zusammenhang eine gesellschaftskritische Feststellung, die die Situation zwar schlag- lichtartig beleuchtet, wenn auch ihre gene- relle Anwendbarkeit sehr in Zweifel zu zie- hen ist. Er sagte:„Ich höre oft Klagen dar- über, daß Menschen, die gewisse Prüfungen absolviert haben, sich darüber beschweren, Weniger zu verdienen als ein Bergarbeiter. Auf der anderen Seite habe ich von diesen Menschen, die nur aus dem Umstand, dab sie gewisse Prüfungen abgelegt haben, ihren Lobhnanspruch ableiten, noch nicht gehört, daß sie die gefährliche und schwere Arbeit eines Bergmaennes auf sich genommen hätten.“ Hier dünkt die Verarmung des geistigen Arbeiters doch auf einen zu einfachen Nen- ner gebracht, wenn auch hier und da, die Anwendung der ministeriellen Betrach- tungsweise berechtigt dünkt. Rinderreichtum beruchesichtigen In lohnpolitischer Hinsicht stand natür- ch der Familienausgleich im Vordergrund des Gespräches. Es handelt sich um ein viel- schichtiges Problem, denn der Kinderreich- tum der Arbeitnehmer ist in den einzelnen Wirtschaftszweigen verschieden gestreut, wie aus nachfolgender Tabelle hervorgeht. Die Haushaltungen im Bundesgebiet am 13. 9. 1950 Haushaltg. Personen In 1000 in 9% in 1000 in% Einzelhaushaltungen 2 849,4 18,5 2 849,4 5 Familienhaushaltungen 12 521,8 81,5 43 939,5 93,9 davon mit 2—3 Personen 7 37/8 48,0 16 324,5 39,2 46 Personen 4 5375 29,6 20 792,4 44,4 7 und mehr Personen 606,6 3,9 4 822,5 10,3 Außerd.: Anstalshaushaltgn. 30,9 906,8 Haushaltungsvorstände der Fam.-Haushaltgn. Waren Selbständ. u. mithelf. dav. m. Kind. u. 16 J. Familienangehörige 2 6⁵¹ 22,8 2 398 2,8 Beamte u. Angestellte 1925 15,4 1743 15,9 Arbeiter 4 685 37,4 4949 45,1 Selbst. Berufslose u. Angeh. o. Hauptberuf 3061 24,4 1 891 17,2 Bei dem Gedanken, den kinderreichen Familien Ausgleichszahlungen zu gewähren, stand folgendes Lobhnargument Pate: Die gegenwärtige Lohnpolitik strebt die Berück- sichtigung des Umstandes an, daß die Mehr- zahl der Arbeitnehmerhaushalte zwei unter- haltspflichtige Kinder hat. Dadurch tritt für Haushalte mit mehr als zwei unterhalts- pflichtigen Kinderm eine Benachteiligung ein, die auszugleichen sei. Die Wirtschaft besonders die Industrie, die sich willig er- klärt, diese Last völlig auf sich zu nehmen, ohne den Lohnanspruch der Belegschaften anzutasten, besteht jedoch darauf, daß nicht nur das Prinzip der Selbstverwaltung, son- dern auch der Grundsatz„so Wenig wie möglich Verwaltung“ eingehalten wird. Es verlautet in diesem Zusammenhang, daß in Bonn errechnet wurde, zwecks Ver- Wirklichung des Familienausgleiches müßten in der Metallindustrie 0,4 Prozent in der Chemischen Industrie 0,6 Prozent in der Landwirtschaft 3,0 Prozent zusätzlich zur Lohnsumme gezahlt werden. Das Bundesarbeitsministerium rechne jedoch damit— so verlautet weiter—. daß ein Zu- Schlag von 1,0 Prozent zur Lohnsumme der gesamten Wirtschaft ausreichen würde, um den Familienausgleich zu bewerkstelligen. Staat aus dem Spiel lassen Der Bundesarbeitsminister wurde von einem Journalisten gefragt, warum denn der Staat nicht selbst den Familienausgleich in die Hand nehme, warum diese zusätzliche Last der unter der Steuerbürde ohnehin keu- chenden Wirtschaft aufgehalst würde. Anton Storch verwies darauf, dag der Staat ja nur Organ der Volksgemeinschaft sei. Ein Organ, das nur verteilen könne, was von ihm ver- einnahmt wurde. Demgemäß müßten die Mit- tel ohnehin von der Wirtschaft aufgebracht werden, wobei sich erfahrungsgemäß die Um- leitung über die Staatskassen infolge ihrer Schwerfälligkeit erschwerend auswirkt. Der Minister vertrat die These, daß die Einschal- tung der Berufsgenossenschaften bei der Ver- tellung der aus dem Familienausgleich stam- menden Zuschüsse am zweckmäßigsten sei. Die Gründe, die hierfür ins Treffen geführt werden, sind mannigfaltiger Art. a) Erhaltung eines günstigen Betriebs- klimas, das nicht durch Eifersuchtsmomente getrübt wird, wenn ein Arbeitnehmer sich gegenüber seinen kinderreichen Kollegen be- nachteiligt fühlt. b) Die Einschaltung der Berufsgenossen- schaften ermöglicht eine lückenlose Heranzie- 5 hung des Handwerks und der Landwirtschaft zum Familienausgleich. Hierbei machte Minister Storch geltend, es müßte ein un bürokratischer und automati- scher Weg der Zustellung von Zuschüssen ge- funden werden. Man solle den Arbeitnehmern nicht zumuten, sich das Geld von der Post ab- zuholen. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit der Errichtung von Sparkonten, auf die die Zuschüsse automatisch überwiesen werden. Der Familienausgleich ist nur ein Kapitel, ein Teil der Problematik künftiger Lohnpoli- tik. Sie steht unter dem Leitsatz einer echten Eigentumsbildung in Händen der Arbeiter). 1) Siehe Mannheimer Morgen vom 9. November: „Der Arbeiter soll frei sein und echter Bürger Werden“. Sieht Einer Eigentumsbildung, die den Arbeiter frei und unabhängig macht und es ihm ermög- licht, die wichtigsten Entscheidungen über sein Leben selbst zu fällen, ohne in namen- loser Masse untertauchend, Schutz beim Kol- lektiv suchen zu müssen. Pünletchen 1,3 Millionen Tonnen, so daß noch 150 000 bis 160 000 Tonnen aus der Einfuhr zu decken wären. Wenn eingangs gesagt wird, daß die Zuckerrübenernte in jeder Hinsicht über- rüschte, so muß noch erwähnt werden, daß nach Mitteilung der„Wirtschaftlichen Ver- einigung Zucker“ bisher 3,5 Millionen Ton- nen Zuckerrüben angellefert und 3,3 Mil- lionen Tonnen Rüben verarbeitet worden sind. Der Zuckergehalt an der Schneide- maschine erreichte einen Bundesdurch- schnitt 1953/½54(bisher) 16,91 Prozent 1952/33 15,55 Prozent Die Zuckererzeugung bis Ende Oktober belief sich auf 340 478 Tonnen. tor Marginalie ae rintevtvehe, Alle Jahre wieder kommt bekanntlich das Christuskind. Alle Jahre wieder geistert- von parteipolitischen Propagandisten Rerauf beschworen die Steuelfreigrenze der Gratifikationen herum. Das muß wohl so sein, denn irgendwo findet ja irgendwie stets eine Wahl statt. Eine Partei muß von ihren Abgeordneten populùr gemacht werden. Da wird dann kalt flugs beantragt, die Steuerfreigrenze uber das im Lohnsteuergesetz) enthaltene Ausmaß von 100 DM hinaus æu er- höhen. Von den Abgeordneten im Bundestag kann niemand der damit verbundenen Werbe- effekte entraten. Der Bundesrat besehltegßt Alno „ der Bundes finane minister lehnt ab. Nient aus Böswilligheit, sondern weil er an das Ge- set gebunden ist. Er ſcönnte— so kurafristig — einer Aenderung nur dann beistimmen, wenn inm gesagt würde, wie er den damit verbun- denen Ausfall decken soll. Wenn es nickt alle Jahre dasselbe Spiel wäre, das hier die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber verwirrt. Ein Spiel, das zur Ver- zͤgerung der Auszahlung an Gratifikationeg führt. Denn wer hofft nicht— auf Arbeitgebef⸗ oder Arbeitnehmerseite, daß der Freibetrag erhöht wird? Prophezeiungen soll eine Zeitung unterias- sen. Im Bereick des Trunszendenten(Ubersinn- lichen) ist ja nichts ausgeschlossen. Die Zeitung könnte sich also blamieren. Aber um Hangen und Bangen in schweben der Pein zu verkürzen, um zu vermeiden, daß die Auszahlung von Gratifikationen verzögert wird, sei hier nüchtern vermerkt: Die Chancen, daß die Freigrenze erhöht wird, sind diesmal wieder nur sehr gering. Vielleſeht drückt die Relation 1:99,99 die Geringfügigkeit dieser Chancen hinlänglich aus. ) 8 3 Ziffer 18, Einkommensteuergesetz. Kraftrad- Bestand nach Gewerbe gruppen in 75 TOTAL bis 125 cem 726-249 250 cen Arbeiter 2 1118 49 83 58[42 Landwirtschaft: 1 14 1¹ 13 6 42. Angestellte 2 32 10 1 11 12 11 Handwetl 8 6. 4 8 111 E Einzelhandel: 885 8 E 3 4* Beamte 8 3 4 4 4 4 e eee 15 12 s 12 100 100 10 0 100[100 100 Strand: 1. 7. 1953 Deutschland steht jetzt an der Spitze aller Länder. In der schweiz kommt ein Kraftrad auf 33, in Frankreich auf 52, in Großbritannien auf 63 und in USA gar auf 300 Personen. Von den rund hört ungefähr die Hälfte(7 Prozent) Arbeitern. Die Autos blieben in dieser Statistik unberück⸗ sichtigt. Da stehen die Vereinigten Staaten an der Spitze. Aber so wie Dänemark das Land der Fahrräder ist, so ist Deutschland das Land der zwel Millionen Krafträdern im Bundesgebiet ge- Motorräder. K URZ NACHRICHTEN Steuervorteile für auswärts wohnende Arbeitnehmer werden nicht mehr so eng ausgelgt werden kön- nen wie bisher. Der Bundesfinanzhof entschied, daß Künftig für Verpflegung am Arbeitslatz je Arbeits- tag 1,50 DM als steuerlich absetzbare Werbungs- kosten geltend gemacht werden können. Voraus- setzung ist, daß der Arbeitnehmer wenigstens zwölf Stunden von zu Hause abwesend sein muß, um seiner Arbeit nachzukommen. Er darf vom Arbeitnehmer dafür keine besondere Entschädi- gung erhalten. Außerdem darf die Trennung von Wohn- und Arbeitsort, die zu einem täglichen Hin- und Herfahren zwingt, nicht auf persönliche Gründe— etwa freiwilligen Umzug in einen Vor- ort— Zurückzuführen sein. Unlauterer Wettbewerb und diskriminierende Praktiken(laut Art, 60 des Schumanplan-Vertrages) waren Gegenstand einer Unterhaltung zwischen Vertretern der Stahlindu- strie, aus Mitgliedsländern der Montanunion und der Hohen Behörde. Die von der Hohen Behörde empfangene Delegation setzte sich zusammen aus den Herren van der Rest(Belgien), Bruns Deutschland), Chome Luxemburg), Ferry(Frank- reich), Ernesto Manuelli(Italien) und Ingenhousz (Niederlande. Werbilligten Stahl Wollen die an der Brüsseler Konvention beteilig- ten Hüttenwerke Frankreichs, der Bundesrepubik, Belgiens, Luxemburgs und der Niederlande nach Landern außerhalb des Montanunlon-Raumes ex- portieren. Sie beschlossen eine beträchtliche Preis- herabsetzung, die aufgehoben werden soll, sobald eine besondere Kommission die Lage geprüft habe. Für die wichtigsten Stahlerzeugnisse lauten die neuen Preise wie folgt(in Dollar je Tonne Basis FOB Antwerpen, in der Reihenfolge USA/ Kanada, Übriger Pollarraum, andere Länder, aus- genommen die Schweiz): Stabstahi sies, Form- stahl 80/84/38, Walzdraht einheitlich 84. Gegen graue Haben-Zinsen habe, wie die Bankaufsichtsbehörden feststellten, das Kreditgewerbe von sich aus Schritte unter- nommen. Bei einer gemeinsam mit den Spitzen- Verbänden des Kreditwesens erfolgten Prüfung, die der Bereinigung auf dem Gebiete der Haben- Zinssätze dienen sollte, wurde festgestellt, daß die „grauen Haben-Zinsen“ auf das Niveau der amt- lichen Höchstsätze zurückgeführt würden. Als Gesandter zur Abschiedsvisite bel seinem bisherigen Chef, dem Bundeswirt- schaftsminister Prof. Erhard, traf der bisherige Ministerialdirigent Dr. Müller-Graaf ein. Müller- Graaf wechselte in den auswärtigen Dienst über. Er wird seine bisherige Aufgabe als Leiter der deutschen Wirtschaftsdelegation für Osterreich jedoch weiterhin behalten. Als erste private Hypothekenbank legt„Die Westdeutsche Bodenkredit-Anstalt Köln“ im Zuge der Entwicklung am freien Kapitalmarkt eine Serie dprozentiger Pfandbriefe auf, Diese Pfandbriefe haben eine Laufzeit von längstens 15 Jahren. Marktberichte 2 vom 11. November Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VêWD) Anfuhr gering, Absatz mittelmäßid. Es erzielten: Aepfel Ia 20—30, 4 1419, b 1013; Bir- nen à 1023, b 815; Endivien 3—5; Feldsalat 30 bis 50; Weigskonl 34; Rot- und Wirsingkohl 4 Rosenkohl 2326; Blumenkohl 250350; Karotten 4: Knollensellerie 13—16; Lauch 810; Zwiebeln 6-9. e SA SCN ENALTET 51ND SIE Das NICHT ABER DIE VIELEN ZI GAREHNTEN — DANN VER SUCHEN stE Oc M DiE TENA Die EMpFEEHLE C HERREN Mf EMpF NOCH EN HALS MMER: DiE KRANE T NC SER SEN Na, HRE STIMME KLI NGT A MWH DER GANZ FRE== OI- UND WNAR SEH I OE TEXAS MH IHREM REIN EN NATUR-AROMA RHUC E Seite 8 MORGEN Donnerstag, 12. November 1953 Nr. 28 1 An Neubau und Lieferung waren beteiligt: Prüfingenieur für Baustatik b ARTHUR scElER Augusta-Anlage 5 MANNHEIM Telefon 4 30 15 Gutachtl. baugeologische Untersuchungen einschließl. der Kriegs-Baugrundschäden mit bautechnisch. Auswertungen Techn. Geologe Dr. EMIL SCHRODER WEINHEI M/ Bergstraße Gutleuthausstraße 15 Telefon 30 33 KURT FOHRENRBACH Lichtpausen Fotokopien- Fotodrucke Mannheim T 6, 16 Tel. 5 2437 KNEUcKkER& co. SM. Mannheim Friesenheimer Straße 17b Telefon 5 02 74/5 18 93 Abbruch- und Baggerarbeiten GERUSTBAU G. M. B. H. Leller- und Stantronr-Berustbau Ludwigshafen am Rhein Jahnstraße 40— Ruf 6 37 80 Ausfünrung sämticher Gerustbauarbelten 83 MANNHEIM Wotanstraße 26 Ruf 3 99 27 mittag Die„Anker-Kaufstätte GmbH.“ geht auf ein Garn- und Kurzwaren- geschäft zurück, das der Kaufmann Sigmund Kander 1873 in Mannheim gründete. In den folgenden Jahren konnte das kleine Geschäft Schritt halten mit dem Aufschwung der rasch wachsenden Industriestadt. Seine Sortimente wurden ständig erweitert, und so war es 1900 möglich, in T 1. 1 in der Breiten Straße einen damals Aufsehen erregenden Neubau zu errichten, dessen Fassade im wesentlichen aus Glas und Stahl bestand, so daß man in Mannheim bald vom„Glaspalast“ redete. Am 27. September 1904 wurde die Firma unter dem Namen„Warenhaus Kander“ in eine GmbH. umgewandelt. Im gleichen Jahr eröffnete man auch in der Neckarvorstadt die erste Filiale. Elf Jahre später folgte eine zweite in der Schwetzingervorstadt, die heute nicht mehr besteht. 1921 war die Explosion in Oppau Veranlassung zu einem völligen Um- bau in T I. Damals wurde die Fassade in der heute noch zum Teil erhaltenen Form errichtet. Notwendig gewordene Erweiterungen führten dann zum An- kauf benachbarter Grundstücke, und 1928 folgte ein Erweiterungsbau. 1935 änderten sich die Besitzverhältnisse, und aus dem„Warenhaus Kander“ wurde die„Anker-Kaufstätte“, die ihren Namen von der zwischen den S- und T-Quadraten verlaufenen„Anker“-Straße erhielt. In der Nacht vom 5/6. September 1943 wurde das Haus in T 1 ein Raub der Flammen. Nur wenige Tage später— am 9/10. September 1943— brannte auch die Filiale in der Schwetzinger Straße völlig aus, und um das Unglück vollzumachen, wurde die Filiale in der Neckarstadt knapp vierzehn Tage später schwer beschädigt. Aushilfsläden entstanden in der U-Schule und in der Schönausiedlung. Das Hauptgeschäft zog in die Säle des Casino-Gebäudes in RI um. Aber Was hier in mühseliger Arbeit in wenigen Tagen eingerichtet worden war. flel bereits wenige Tage später erneut den Bomben zum Opfer. Daraufhin zog sich das Unternehmen in die Trümmer des Erdgeschosses in T I zurück und unterhielt dort bis Kriegsende provisorische Verkaufsräume. Nach dem Kriege ging man an einen behelfsmäßigen Aufbau. 1948 wurde eine Stahlkonstruktion errichtet und das Erdgeschoß ausgebaut. Das gesamte Parterre konnte am 11. November 1948 neu eröffnet werden. Der Ausbau der ersten, zweiten und dritten Etage konnte aber erst 1951 beendet werden. Auch die Filiale in der Neckarstadt war inzwischen soweit hergestellt wor- den, daß sie die ursprüngliche Größe wieder erreicht hatte. Die günstigere Lage und kaufmännisch sich bietende Gelegenheiten be- wogen das Unternehmen schließlich, sich in einem völligen Neubau am Paradeplatz niederzulassen, der heute früh eröffnet wird. Die alten Geschäfts- am papadenlat: räume in T 1 wurden an die Defaka verkauft und sind inzwischen geräumt Das Zweiggeschäft in der Neckarstadt wird unverändert beibehalten. As sich selbst verwaltendes Unternehmen ist die„Anker-Kaufstätte“ der„West. deutschen Kaufhof AG.“ angeschlossen, die ihrerseits aus dem früheren Unternehmen Tietz hervorgegangen ist. Der Neubau am Paradeplatz in seiner horizontalen Gliederung und mit 52 000 ebm Rauminhalt— davon 5 600 am Verkaufsfläche— wiegt eta 26 000 Tonnen. Für die Heranschaffung aller benötigten Baustoffe waren etwa 1 300 Eisenbahnwaggons mit einem Fassungsvermögen von je 20 Tonnen notwendig; das entspricht einem Eisenbahnzug von rund 13 Kilometern Länge. Im zweiten Keller, eingebettet in eine Stahlbetonwanne. ist der Zentral, heizungsraum untergebracht. Im Basement Kellerraum) liegen neben tech. nischen Räumen Verkaufsräume für Lebensmittel und Haushaltwaren. Das Erdgeschoß, das erste und das zweite Obergeschoß sind im Wesentlichen Verkaufsräume. Im zweiten Obergeschoß befindet sich außerdem ein Hr frischungsraum mit etwa 195 Sitzplätzen, einer modernen Küchenanlage Und eigener Konditorei. Im dritten Obergeschoß sind Reservelager untergebracht und das vierte Obergeschoß hat Büro-, Personal- und andere Räume auf- genommen. Ueber fünf Treppenhäuser, von denen drei dem Publikumsverkehr dienen, ist jede Etage— in einem Fall nur die oberste— zu erreichen. Darin eingeschlossen sind fünf Rolltreppen, die in einer Stunde etwa 30 000 Personen befördern können. Allein 11 000 cbm Beton mußten für den Bau hergestellt und mit zwel Betonpumpen in die einzelnen Geschosse befördert werden. An Zement wur- den 3 400 Tonnen und an Baustahl 1 100 Tonnen verwendet. Die Konstruk- tion ist so ausgeführt, daß die Außenstützen des Gebäudes 2.60 Meter Hinter der Bauflucht stehen. Die Fassade selbst ist mit Thermoluxglas in gelblichen Farben verkleidet und verbirgt damit die darunterliegende Beton- und Stahlkonstruktion. Die Leitung des Hauses schätzt, daß die„Anker-Kauf⸗ stätten“ mühelos 12 000 bis 15 000 Menschen werden aufnehmen können. Der Innenausbau folgte modernsten in- und ausländischen Erfahrungen Statt der bisher vorwiegend üblichen kastenförmigen Ladentheke Werden nach unten abgeschrägte Thekenkörper verwendet, die auf 25 em hohen Füßen stehen, die es ermöglichen, den Kunden noch näher als sonst üblict an die Ware herantreten zu lassen und außerdem erlauben, den Fußboden peinlich sauber zu halten. Auch bei den Regalen wurde von der Kastenform abgewichen. 5 schrossER ARBEITEN N 3, 2 FER. GoOoRD T. 418. Werkstätten für Möbel und Innenausbau AUGUST KiEFfER MaxmN NEU Burgstr. 35-37. Kof 436 62 — Unverbindliche Beratung in allen Fragen des Ladenbaues und der Innenraum- Gestaltung F.& A. IUDWIG K.-G. BAUUNTERNEHMUNG Philipp Witzigmann Nach. 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November 1953 An Neubau und Lieferung waren beteiligt: j de d mit jedes ma etwa betreten. Waren onnen etern Klotz eee, ntral⸗ tech l. Das lichen a Ex- e und rack aul. AVV At Aust SCläll kehr ichen. 30 000 wel wur- truk⸗ nnter ichen Und Lauf- 5 ngen. erden zohen üblich 22 DACH ARBEITEN F %%% boden Norm RUDOLF WILHELM Dachdeckermeister Staatl. gepr. 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Auf seinen letzten Wunsch hin wurde sprechen wir hiermit unseren eee 2 8 8 besten Dank aus. Besonderen er in aller Stille beigesetzt. Dank dem Personal des hiesi- Boxer, Rüde, Ia. stammbaum, weg. gen Diakonissenhauses für die Auswand. in nur gute Hände ab- aufopfernde Pflege sowie für zugeben. Rhei, Sporwörthstr. 22. die trostreichen Worte aus dem 5 flotter Jaillenmantel Für 255 h. Teilnahme, ganz 1 8 e und aus reinwollenem Velouts, f ders 8 die brostreienen Worte von Herrn Pfarrer 5 Entlaufen Manschetten und Scholter⸗ 0 Staubitz sagen wir an dieser Stelle unseren herz- 5 A8 Heinrich Kir 0 hragen mit Samt belegt, 3 nton. u. Heinri igler 4 a lichsten Dank. nedse Fanden 4 9 Kater getigert, w. Hals u. W. ganz auf Kunstseidenserge— Familie Karl Müller ien een ee geföttert, in vielen Mode- N 5 gg. Beloh. Feudh. Weiherstr. 17 II. 72 5 Familie Georg Bauer furben, längen 0-15 89. 80 VVV bockfisch-Höte, Für die überaus große und herzliche Anteilnahme beim Heim- in modischen Formen und 1 gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Farhen ub 3,90 M M 5 Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteinahme, arkus 08 el Bitte die vielen Kranz und Blumenspenden und allen sagen wir allen ein recht herzliches Vergelt's Gott. 10 denen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau Mannheim- Käfertal, Wasserwerkstraße 29 1 Eva Mogel geb. Vogt Elise Schad Berthold und Bruno Mogel er das letzte Geleit gaben, sagen wir hiermit unseren tiefempfundenen Dank. 7 2 2 Bestattungen in Mannheim 15 Mannheim, den 12. November 1953 Meerlachstraße 12 Donnerstag, 12. November 1953 1 1 Hauptfriedhof Zelt Josef Schad und Angehörige Mehls, Rudi, Riedfeldstraße 977 9.30 3 Urschlechter, Johann, Sorauer Weg 33 10.00 Hertel, Helee, B ðᷣͤß 10.30 Alles, Barbara, Käfertaler Straße 250 11.00. Reiser, Emilie, Altersheim Lindengdof 11.30 8 Liebert, Eugen, J 8, 1000 8 13.30 Bucl Statt Karten 5 Krematorium 755 Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Zey, Friedericke, Rheinhäuserstraße 100 13.00 55 Deindörfer, Katharina, Gerwigstraße 1m 14.00 Kart i Raid, ,, ¶ ⁰ 14.30 2 2— fand. 10 Peter Jansen zj ueueulube I bnd egen, auf du. 1 ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die herzliche An- Grunwald, Wilhelm Max-Joseph-Straße 35 15.30 25 2 5 5 5 ich— teilnahme und die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden unseren Friedhof Käfertal rößtmöglicher Kredit, Anzahlung iſn allgemeinen nicht innigsten Dank auszusprechen. Besonderen Dank Herrn Prediger f 85 5 8 di„ 7 7 K„ Zeit · N Zimmermann, den Aerzten und schwestern des Städt. Kranken- Erdmann, Frieda, Bürgermeister-Fuchs-Straße 29. 14.00 edingung Kredit und Kauf im gleichen Haus, kein Lei C hauses für ihre aufopfernde Pflege, sowie den Kollegen der Bild- 8 1 7 2 5 3 4 hauer- und Se und allen Freunden u. Bekannten, g Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim verlust Heine deurbeitungsgebönr, geringer Teitzuhlung; ee die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Ohne Gewähr zuschlag Noch ſedet Ratenzuhlung sofortiger Neukauf his Mannheim, den 12. November 1933 zur vollen Kredithöhe möglich ö Feuerbachstraße 14 15 2 5 2 4 5 Frau Rosa Jansen und Angehörige leich niedrige Warenpreise wie heim Burkuuf. Anzeigen für die kiel Ne * Gründungsmitglied d Eh äsident, H naususs 5 nser Gründungsmitglied und Ehrenpräsident, Herr E Krumb Samstag- Ausgabe brenn f Jako rum bitten wir bis spätestens ee 15 ist am 10. November 1953 in die Ewigkeit abberufen worden. Snnerska* MoNsfER Der Verstorbene war viele Jahre aktiv in unserem Verein D 18 Un OORTM UNO tätig und hat Jahrzehnte seine ganze Kraft dem Verein als 5 5 8 gewidmet. Er war ein vorbildlicher qugend- bei uns aufzugeben. Nur Aufträge, die bis zum ESSEN erzieher. DOS SEL DORF Bei allen MTGlern wird der liebe Verstorbene unvergessen A 7 E 3 ee bleiben. an— 158— 8 2 4 SUN Der Vorstand der Mannheimer Turn- und Sportgesellschaft 1899 WIESBADEN bei uns vorliegen, können mit der gewünschten Sorg kalt bearbeitet werden. FEANKFURT MANNHE TN Auf Wunsch 1 NMannneimer Eo EIS EE Vertreterbesuch. GRUEN fr nrt 5 Telefon 4 41 51 u. 4 12 45 Anzeigen- Abteilung 5 STUTTGART D., Uels A Reinlecithin 8—————. MORGEN Nr. t kr. 264/ Donnerstag, 12. November 1953 7 verkäufe Selegenheitskauf! Wir kauf. u. ver- kaufen laufend. Damen-, Herren- u. Kinderbekleidungen aller Art; (Abendkleider, Smokings), groge Auswahl amerik. Damen- Kostüme. An- u. Verkaufs-Etage Heidelberg Bergheimer Str. 45(im Hallen- bad) Telefon 7 93 20. Bestecke, 100 g Silberauflage, ab Fabrik, an Private(Teilzahlung), z. B. 7ateilig, nu 225. DM. Kata- log gratis. Besteckfabrik A. 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Schon holte der Scharfrichter zum tödlichen Schlage aus, als ein Kurier des Königs das Begnadligungsschreiben des Verurteilten über- brachte. Gleichmütig richtete sich Sir Walter Raleigh auf, griff nach seiner vielgeliebten Pfeife, zog erfolglos daran und bemerkte Außerst unwirsch:„Jetzt ist mir doch über diesem Narrentheater auch noch meine Ta- bakspfeife ausgegangen.“ Dieselbe nahezu monumentale Gelassen heit zeichnet die Antwort aus, die ein Lord X, der in seinem Club das Abendblatt liest, einem Jemand erteilt.— Dieser Jemand naht sich dem zeitungslesenden Lord X und Sagt mit etwas gekünstelter Feierlichkeit und ein wenig zu übertriebener Rührung:„Mir ist zu Ohren gekommen, Euer Gnaden, dag Sie vorgestern Ihre hochverehrte Gattin zu Grabe getragen haben..— Erwiderte eis- Kalt und ohne von der Zeitung aufzuschauen der Lord, der den Jemand nicht ausstehen konnte:„Mir blieb nichts anderes übrig. Sie War nämlich gestorben.“— Das ist kein Zy- nismus. Das ist so etwas wie heroischer Hu- mor, der sich über sein eigenes Elend erhebt, indem er darauf tritt. Wenn es dem englischen Humor an den Furikelnden, dem brillierenden Glanze man- gelt, der das Signum der scharf geprägten Minze des französischen Witzes ist, an Schlagfertigkeit fehlt es ihm nie.„Was kann, was muß getan werden“, wurde der britische Nobelpreisträger Bertrand Russel gefragt,„um den sowjetischen Einfluß in Afrika zurückzudrängen?“— Die Antwort des Philosophen lautete:„Verbreitet Flug- blätter mit dem Texte Die Russen sind auch Weigel“— Als sich Heinrich VIII. von Eng- land mit Franz I. von Frankreich in den Haaren lag, beschloß er, einen hohen geist- Uchen Würdenträger seines Landes mit einer Botschaft ins feindliche Lager zu schicken, die indessen keineswegs Seeignet war, die Lage zu entspannen. Ganz im Gegenteil: das Sendschreiben strotzte von den mas- Prunſe und Luxus Bapst. Nius XII. wandte sich gegen den „Prunk eines provozierenden Luqus“, der eine Eitelkeit befriedigt, die die Leiden und Bedürf- nisse der Armen nicht nur ignoriert, sondern sogar beleidigt. Zwar sei, wie er in einer An- sprache an die 300 Teilnehmer des 4. nationalen Kongresses der Gold- und Silberschmiede, Ju- weliere und verwandten Berufe erklärte, die Zunft der Goldschmiede und Juweliere keines- Wegs Überflüssig oder schädlich. Man könne auch in diesem KRunstzweig nickt etwa eine Be- leidigung der Armut oder eine Herausforde- rung jener erblicken, die nicht an den Glücks- gutern der Welt teilnaben können. Aber gerade auf diesem Gebiet, mehr als auf allen anderen, Werde leicht Migbrauch getrieben. Ungeachtet der vom mahnenden Gewissen auferlegten Zurüclchaltung im Gebrauch des Reichtums ent- falteten einige Menschen einen provozierenden Luus. Andererseits wäre es ungerecht, so schloß der Papst, die Herstellung und den Ge- brauch von Schmucksachen zu verurteilen, so- lange sie ehrlichen Zwecken dienten und ihr Gebrauch mit den Geboten der Moral-Gesetze Ubereinstimme. Die Kirche selbst biete ja den Goldschmieden Gelegenheit, ihre Kunst auszu- üben. Sie und mit ihr die Gläubigen seien uberzeugt, daß nichts zu schön sein kann, um die göttliche Eucharistie zu bewahren und 2u empfangen. Aber genau so wie sie die größten Opfer brächten, um heilige Geräte zu erwer- ben, wüßten sie auch ihrer zu entsagen, wenn es gelte, das Elend der Armen zu lindern. dpa sivsten Beschimpfungen. Der geistliche Herr lehnte die Ueberbringung des groben Briefes mit dem Bemerken ab:„Die Franzosen wer⸗ den mir den Kopf vom Haupte trennen, Majestät, wenn ich Ihre Botschaft über- bringe.“ Darauf der König:„Wenn das diese Kanaillen wagen sollten, werde ich sämt- lichen Franzosen den Kopf abschlagen las- sen, die sich auf englischem Boden befin- den.“—„Was hätte ich schon davon“, lehnte der geistliche Würdenträger beharrlich den Befehl seines Souveräns ab,„denn ich müßte befürchten, daß keiner von diesen Köpfen auf meinen Rumpf passen würde.“ Kaum weniger eindrucksvoll als diese klassische Anekdote bezeugt die nachfolgende kleine Geschichte solche typisch britische Schlagfertigkeit. In einer reichlich abstrak- ten Kunstausstellung in London ist das reichlich abstrakte Kruzefix eines promi- menten Bildhauers ausgestellt. Ein reichlich konservativer Londoner betrachtet es Kopf- schüttelnd und fragt dann den Museums- diener nach dem Preis des verwegenen Kunstwerkes.—„Dreitausend Pfund kostet es“, sagt das Faktotum. Bemerkt sinnend der reichlich konservative Londoner:„Wie doch die Preise steigen. Früher wurde der Ge- Kreuzigte für 30 Silberlinge verkauft.“ „Sobald der Ernst zu Jahren kommt's, stoßseufzt Oscar Wilde in seinen Aphoris- men,„wird er unausstehlich langweilig.“ Das ist ein sehr britisches Wort. Denn um eben den Ernst und die Langeweile, mit der die nebelverhangene Insel gesegnet ist, ins Herz zu treffen, kultivieren die Engländer insge- heim den Unernst. Wo gehen die bezau- berndsten surrealistischen Witze von Mund zu Mund? In England: Auf einem Dachfirst von Westminister lernen sich zwei Tauben (Taube und Täuberich) kennen und iieben. Sie umflirten und umflattern sich zärtlich bis der Abend hereinbricht. Dann verabreden sie sich auf demselben Dachfirst für den ande- ren Tag um neun Uhr. Der Tauben-Galan ist pünktlich zur Stelle. Nur die Schöne er- scheint und erscheint nicht. Nervös schaut der Täuberich immer wieder auf seine Arm- banduhr. Es wird zehn und elf Uhr und schließlich schlägt es dreiviertel zwölf. Der Täuberich ist schon völlig verzweifelt, als seine Herzensschöne auf einmal seelenruhig angetribbelt kommt.„Warum bleibst du 80 lange aus?“, fragt der Täuberich.„Es war S0 schönes Wetter“, gibt mit strahlendem Lächeln und holdem Gurren die Täubin zu- rück,„daß ich beschloß, zu Fuß zu gehen, Liebling.“ Eine Geschichte übrigens, die in- Zwischen auch auf dem Kontinent Heimat- recht erworben hat. 5 Wenn man schon von England und dem Engländer spricht, kann man von jenem auf dem Aussterbeetat stehenden Fabelwesen, dem Gentleman, nicht schweigen; diesem Produkt aus hinreißender Maßschmeiderar- Curt Wittenbecher: Bildnis Mary Wigmann Die bekannte Tänzerin hat die choreographiscke Leitung der Aufführung von Händlers Orato- rium„Saul“ übernommen, das anläßlich der I75- Jahr-Feier des Nationaltheaters Mannheim im nächsten Frükjahr aufgeführt werden soll. beit, Snobismus, Weltverachtung, Langeweile und— Ritterlichkeit. Bevor sich der Englän- der als Mensch fühlt, sagt der Essayist Rudolf Kassner, fühlt er sich als Engländer. — Was aber ist— eigentlich ein Gentleman? Der Politiker Lloyd George hat den Gent- jeman einen Mann genannt, der, auch wenn er allein ist, den Zucker mit der Zange zu nehmen pflegt. Hübscher noch ist die Defi- nation eines unbekannten Spaßvogels, der Sesagt hat:„Ein Gentleman ist ein Mann, der den anderen glauben macht, er sei eben- falls ein Gentleman.“— Ein Gentleman vom Scheitel bis zu Sohle, der sich zudem mit Anstand aus der Affäre zu ziehen wußte, muß indessen ein gewisser Mister Pace, sei- nes Zeichens Hofnarr der Königin Elisabeth von England gewesen sein; als er von sei- nen Bekannten angegriffen wurde, daß er es nicht riskiere, über die Untugenden der Königin seine Witze zu reißen, gab er zu- rück:„Von Dingen, von denen ohnehin das ganze Land spricht, mag ich nun einmal nicht reden.“ Eine gute, eine hinreichende Antwort, die derjenigen an Schlagfertigkeit in nichts nach- steht, welche Gilbert Keith Chesterton einem Amerikaner gab. Dieser Amerikaner fragte den Schriftsteller, als er mit ihm durch einen englischen Park schlenderte:„Wie kriegt ihr Engländer eigentlich diesen großartigen Rasen zustande?“ Chesterton antwortete: „Das ist eine ganz einfache Sache. Rasen braucht Feuchtigkeit. Also muß man ibn täglich sprengen. Und dann: alle vierzehn Tage mit dem Rasenmäher darüber. Wenn man das einige fünfhundert Jahre so macht, dann hat man den prächtigsten englischen Rasen. Das ist das ganze Geheimnis, mein Lieber.“ Werke von Renoir nur unter der Theke? „Der Reigen“ als Präzedenzfall vor dem Us- Bundesgericht Einige Sonderzüge, mit Filmenthusiasten vollgepackt, machten im vergangenen Jahr Wiederholt die mehrstündige Reise von New Vork nach Washington und zurück. Das Ziel der Ausflüge war der mehrere tausend „Fuß“ lange französische Film„Der Reigen“, der von den Behörden des Staates New Vork wegen seiner„Unanständigkeit“ urid „Unmoral“ aus den Lichtspieltheatern des Staates verbannt worden war. Obwohl„La Ronde“ kaum noch von amerikanischen Kinchäusern gezeigt wird, steht der Film heute wieder im Mittelpunkt des Interesses der Oeffentlichkeit. Das oberste amerikani- sche Bundesgericht in Washington soll in naher Zukunft darüber befinden, ob die Staatsbehörden von New Vork dazu berech- tigt waren, ein Verbot zur Aufführung des Films auszusprechen. Die Klage der Film- Verleiher wird durch die Tatsache sekun- diert, daß 15 amerikanische Staaten und der Distrikt von Columbia nichts Verderbliches an dem französischen Filmstreifen sahen und seine Vorführung zuliegen. Während sich die Aufmerksamkeit der Bevölkerung gegenwärtig in erster Linie auf die Entscheidung des Bundesgerichtes gegenüber„La Ronde“ konzentriert, kommt der Haltung der neun Richter eine viel weit- tragendere Bedeutung zu. Die moralische und politische Zensur literarischer Erzeug- nisse, obwohl schon seit der Kolonialzeit ein Problem unter Amerikanern, hat erneut in der jüngeren Vergangenheit Fragen aufge- Worfen, die alle Kulturschaffenden auf die- ser Seite des Atlantik mit Bestürzung er- füllt. Buchhändler, Radio- und Fernseh- Stationen, Magazine, Zeitungen, Schulen und Bibliotheken glauben einen stärkeren Druck der Verfechter der Moral zu verspüren, der sie in ihrer Aktivität einengt und der sehr nahe an das Gehege der mit Argusaugen bewachten demokratischen Freiheiten kommt. Einige Beispiele aus der letzten Zeit er- klären die sich schnell verbreitende Bildung von„Kampfgruppen gegen die Zensur“, die alle versuchen, der oft überstürzten und wenig fundierten Zensierung literarischer Erzeugnisse Einhalt zu gebieten Inn Jersey City„empfahlen“ Polizei- beamte Inhabern von Zeitungskiosken, den Verkauf des von James Jones geschriebenen Bestsellers„From Here to Eternity“ einzu- stellen. In Detroit wurden die Pocket-Aus- gaben der Werke Hemingways(zu einem Preis von 25 Cents angeboten) als„verkaufs- unwürdig“ erklärt. Die viel teueren Lei- nen- oder Lederbände dagegen fanden das Gefallen der Moral-(oder Finanz) apostel. Die Stadt San Antonio in Texas lanzierte einen Feldzug gegen den Verkauf der Werke Einsteins. In Cleveland im Staate Ohio wurde ein Buchhändler aufgefordert, eine Mappe mit Werken von Renoir aus der Aus- lage verschwinden zu lassen(auf sein Drän- gen durfte er den„Moralverderber“ jedoch unter der Hand weiter anbieten), Selbst Shakespeare mußte vor den kritischen Augen der Behörden des Staates Georgia Revue passieren und in Florida wurde die Frage diskutiert, wieviel Zentimeter einer leicht bekleideten Frauenbrust auf der Titelseite eines Buches moralisch vertretbar sind. Die Entscheidung, die heute vor dem Obersten Bulidesgericht liegt, wird nicht ohne Folgen auf diese Entwicklung sein. Das Appellationsgericht von New Vork, das höchste Richtergremium des Staates, lehnte im vergangenen Jahr eine Verfassungs- beschwerde der Anti-Zensurgruppen ab. Verhält sich das Oberste Bundesgericht die- sesmal genau so wie im Falle des Magnani Films„The Miracle“(wo es die Ablehnung des Appellationsgerichtes von New Vork umwarf), so kann damit gerechmet werden, daß der Kampf der amerikanischen Auto- ren und Theater- und Filmproduzenten ge- gen die Zensur zu neuem Leben kommen Wird. Letzten Endes zeugt es von nicht zu übergroßen Vertrauen in die eigene mora- lische Kraft, wenn selbst ein Renoir„unter der Theke“ verkauft werden muß. Gerd Wilcke Donnerstag, 12. November 1953 Nr. 1 Die„Nacht mit Corinne“ Operettenurqofföhrung in Oldenburg Die Oldenburger haben anläglich ihre 120. Theater-Geburtstages die dramatisch Gattungen ziemlich gleichmäßig becac Den Opern- und Schauspieluraufführung folgte nun eine Operettenneuheit:„Die Nach mit Corinne“, von Eugen Mürl Komponte Das Libretto von Burmester hält sich zu bewährte Klischee. Monte Carlo, eine Snito reisende Hoheit, die schöne Panzers Corinne, Staffage genug für die übliche Operetten-Verwechslungen und-Verwirnn gen. Musikalisch entfaltet Mürl ein ang nehmes Feuerwerk. Flotte Rhythmen, Ah. dende Schlager, Tänze und Couplets. Ji Slaubt dies und jenes schon gehört zu baben aber da alles famos instrumentiert ist unf Schwung und Stimmung hat, hört me gerne zu, zumal! Mürls Musik auch de Sängern und Tänzern alles liefert, was in Herz und das Gemüt des Publikums be. gehrt. Die zügige Regie von Hans H. Joest, de zugleich die Rolle der emigrierten Inke Snito-Hoheit spielt, verhalf dem Werke 0 einem slänzenden Start, zu einer freut bewegten Aufnahme durch das Publikum Der junge Dirigent Hans Hofmann me. sterte den italienischen Serenadenton n den„heißesten“ Jazz; er hat Temperament und Fingerspitzengefühl. Ernst Rufer, de: Bühnenbildner, hatte Gelegenheit, in Pruh zu schwelgen. Die Hauptrollen waren m Wedda Barnstorff, Egmont Schypek, Ruth Esther und Heinz Brinks, sowie H. J. Fein der als Grotesktänzer einen Sonderbelzl errang, gut besetzt. Starker Schlußbeifall faßte die dank. baren Gefühle eines begeisterten Publixam noch einmal zusammen. Auch der Rompv. nist, der die Ouvertüre dirigiert haltz zeigte sich applausumwogt im Kreise der Künstler. 55 Kultur- Chronik f Der Komponist Werner Egk stellte sich 1 überfüllten Sendesaal der Villa Berg Stuttgar. ter Schülern zu einer Diskussion über seie Musik. Auf einen Einwand, atonale Musik sel nicht natürlich, sagte er:„Das Argument mit der Natürlichkeit steht auf schwachen Fülden. Natürlich ist auch ein ungekochter Fisch“, Man könne nach jedem System gute und schlechte Musik machen. Mit einer Bibel aus dem Jahre 1566, die e in einem Mäüllkasten gefunden hatte, kam ein Hauswart zu den Organisatoren der gegenwäb tigen Genfer Bibilausstellung. Dieser außer- gewöhnliche Fund erwies sich als eine deutsch Luther-Bibel mit besonders schönen Stichen. Leider fehlt das Vorblatt mit Hinweisen aut die Herkunft. Eine große und bedeutende Zeichnung Düren wird auf der 18. Kunstauktion des Stuttgarter Kunstkabinetts Roman Norbert Ketterer an 24. bis 26. November angeboten. Diese Leid. nung, der Entwurf einer wahrscheinlich nicht ausgeführten Wanddekoration mit der Dat. stellung des Martyriums der heiligen Katha. rina, ist erst um die Jahrhundertwende in det Sammlung des Fürsten Liechtenstein entdech und jetzt nach Deutschland gebracht worden, Herausg perlas druckere chetred⸗ stellv.: pr. E. Be! bürger! 1945 di. FDP ul ber C Der men: J Finanz bildung Bau- u FDP); helm E Dr. Hui ner Mü Bürger Die ten Pot wesen tes ble —— Edm Nac Stuttge desmin mund wurde bei He liches des Bi gehörte dem b: wurde sich in Kriegs in Rhe Ländei schaft Finanz später Nordb: Schluß Die Versteigerung erhält ihre Bedeutung aber Kaufn nicht allein durch das große Angebot an Hand. zeichnungen und graphischen Blättern alter Meister. Eine der größten Sammlungen mo— derner Kunst, die Dr. F. Bauer, der Davoset Arzt und Freund von Ernst Ludwig Kirchner, in mehr als einem Menschenalter zusammen- getragen hat, soll ebenfalls durch das Stutt. garter Kunstkabinett neuen Besitzern zug. kührt werden. Statt der Operette„Boccaccio“ von Fran Suppè bringt das Mannheimer Nationaltheate wegen Erkrankungen heute, Donnerstag, 100 Uhr, die Oper„La Traviata“ von G. Verdi. Kammermusiker Oskar Landeck, vom 0“, chester des Mannheimer Nationaltheates spielt am Freitag, 13. November, 12 Uhr 5 einer Sendung des Süddeutschen Rundfun Stuttgart das Oboenkonzert von Franz Nat Richter; er wird dabei vom Kurpfälzischen Kammerorchester begleitet. Das Mannheimer Nationaltheater bringt an Sonntag, 15. November, 19 Uhr, als erste sil. deutsche Bühne die in Salzburg uraufgefüht und seitdem in Berlin, Hamburg und Ne Vork gespielte neue Oper von Gottfried vd Einem„Der Prozeß“. Die musikalische Lein hat Hans Fischer. Inszenierung: Joachim Fl, ber. Die Hauptpartie singt als Gast Kammer. sänger Erich Witte(Städtische Oper, Berli, Am Vortag— Samstag, 14. November— wi im Rahmen eines Einführungsabends in d Mannheimer Kunsthalle(20 Uhr) der Kompo nist selbst zu diesem Werk sprechen. Weiten Vortragende sind: Dr. Claus Helmut Dres und Dr. Joachim Klaiber. 1 Dio Che der Bobè Donge ROMANVON GEORGESSIMENON/ Aus dem Französischen von Willi A. Koch Copyright by Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, und Cosmopress. Gent 27. Fortsetzung „Aber „Lassen Sie mich ausreden!“ Er sprach mit den Zähnen, mit dem Bart, mit seiner ganzen Masse, so wie vermutlich ein Menschenfresser frißt, den der Appetit gepackt Hat. „Meine Mandantin hat eingestanden, daß sie drei Monate vor der Tat Arsen aus Ihrem Laboratorium genommen hat. Nun weiß jeder, der nur die Lokalbeilage der Zeitun- gen und die Berichte über die Gerichtsver- handlungen liest, daß Arsen, wenn der Tod mehr oder weniger natürlich aussehen soll, in zunehmenden, aber am Anfang in ganz geringen Dosen verabreicht werden muß. Wie körnen Sie nachweisen, daß Sie diese ganz geringen Mengen nicht eingenommen haben, ohne es überhaupt zu ahnen?“ Franęois öffnete den Mund, aber er kam nicht zu Wort. Eine kategorische Bewegung der Hand mit den schmutzigen Nägeln ent- hob ihn der Antwort. „Wir müssen nüchtern denken, wie es sich gehört. Zunachst kümmern wir uns nicht um die Beweggründe. Wir wissen nur, daß diese Beweggründe, welche es auch sein mögen, schon vor drei Monaten vorhanden Waren, als meine Mandantin auf die Gefahr hin, dabei ertappt zu werden, eine Flasche Arsen aus ihrem Laboratorium entwendet hatte. Während dieser drei Monate sind Sie regelmäßig nach Kastanienhof gekommen.“ Dieses Wort Kastanienhof auf den Lip- pen von Boniface! Un möglich, sich dabei das helle und wohnliche Haus vorzustellen! „Dort haben Sie gegessen, geschlafen und Kaffee getrunken. Oft sind Sie mit Ihrer Schwiegermutter, Ihrem Bruder und Ihrer Schwägerin im Park gewesen, wo sich das Drama ereignet hat. Drei Monate lang gab es also das, was ich als die günstigen Voraussetzungen bezeichnen möchte. Diesel- ben Beweggründe, dieselben Voraussetzun- gen! Warum denn hätte meine Mandantin so lange warten sollen? Lassen Sie mich ausreden, Monsieur Donge! Es ist meine Pflicht, alle Hypothesen in Erwägung zu ziehen. Sie dürfen es mir glauben, wenn ich ihnen wiederhole, daß Monsieur Leroy, der Generalstaatsanwalt, nicht versäumen wird, es auch zu tun. Hat Ihre Gattin, als Sie heirateten, eine Mitgift eingebracht?“ 5 Hätte Francois in seinen Unterhosen im Büro von Rechtsanwalt Boniface gesessen, so hätte er sich nicht unbehaglicher fühlen können. „Nein, ich war es, der“ „Hat Ihre Schwägerin, die zu gleicher Zeit geheiratet hat, Ihrem Bruder eine Mit- gift eingebracht?“ 5 „Mein Bruder steht auf dem gleichen grundsätzlichen Standpunkt wie“ „Nein, Herr Donge! Entschuldigen Sie, daß ich beruflich gehalten bin, mich in diese Dinge einzumischen, aber Gefühle haben damit nichts zu tun. Von den Töchtern d'Onneville konnte weder die eine noch die andere eine Mitgift haben, ganz einfach, weil ihre Mutter so gut wie kein Vermögen besitzt, wenn sie nicht sogar mittellos ist. Hätten sich nicht gewisse politische Gescheh- nisse ereignet, würde Madame d'Onneville über einen mehr als durchschnittlichen Wohlstand verfügen. Sie hat aber das Un- glück gehabt, daß sich manches in der Tür- kei verändert hat, seit sie nach Frankreich zurückgekehrt ist. Die Aktien, die ihr Gatte ihr hinterlassen hat, sind heute so gut wie wertlos. Das geht so weit, daß sie sich be- müht hat, eine Hypothek auf das Haus ihrer Eltern in Maufrand zu nehmen.“ Frangois dachte plötzlich an die Fliege, die sich auf der schwarzen Oberfläche des Wassers zu retten versuchte; er verglich sie aber nicht mit Bèbè, sondern mit sich selbst. Er war in Schweiß gebadet und hätte gern darum gebeten, man möchte das Fenster öfknen, damit er Luft schöpfen, Menschen auf der Straße vorbeigehen sehen und andere Stimmen hören könnte. „Im Grunde genommen kommen Sie und Ihr Bruder seit zehn Jahren für den Unter- halt von Madame d'Onneville auf.“ Warum brüllte Francois nicht einfach: „Lassen Sie mich in Ruhe mit Ihren Ge- schichten! Es hat keinen Zusammenhang mit Bébé, mit uns, mit Kastanienhof, mit..“ Seine Hände zitterten. Er bekam eine trockene Kehle. Als er den Daumen von Rechtsanwalt Boniface den Tabak in die Nase schieben sah, wurde ihm übel. Aus den Nasenlöchern hingen ihm dunkle Haare heraus. „Jede Sache, sehen sie, die unbedeu- tendste wie die wichtigste, ob es sich dabei um einen Grenzstein oder um ein Verbre- chen handelt, muß von allen möglichen Seiten betrachtet werden.“ richtige „Meine Frau hatte aber kein Geld nötig.“ „Sie gaben ihr so viel, wie sie haben wollte, das stimmt. Haben Sie aber die Gewißheit, daß Ihre Gegenwart und die Tatsache, daß Sie am Leben waren, sie nicht hinderte, dieses Geld so zu verwenden, wie sie es gern getan hätte? Haben Sie die Ge- wißheit, daß das Leben, das sie neben Ihnen führte, das Leben war, das sie sich wünschte?“ 5 g Er lächelte beinahe, der alte bärtige Mann. Ihm waren die Menschen so gut wie gleich- gültig. Er sah nur Taten und die möglichen Beweggründe dafür. „Madame d'Onneville war von jeher sehr mondän. Sie hat ihre Töchter auch so erzo- gen. Es ist allgemein bekannt, daß sie sich über die staubige Luft unserer Stadt be- klagte. Die Toiletten Ihrer Gattin— ich möchte nicht sagen, daß sie Skandal erregten — aber man wunderte sich über sie ebenso wie über ihre Gleichgültigkeit, wenn nicht über ihre Verachtung unserer kleinen Gesell- schaft. Sie sind Geschäftsmann, Monsieur Donn „Ich darf Ihnen versichern“ „Na, na, na Francois war bestürzt, aus einem solchen Munde so erstaunliche Dinge vernehmen zu müssen. „In solchen Dingen sollten Sie wissen, daß man nichts steif und fest behaupten darf. Ich habe also festgestellt, das.“ Er wollte schreien: Sie haben überhaupt nichts festgestellt!“ „Ich habe festgestellt, daß materielle In- teressen zur Erklärung des Mordes nicht von vornherein ausgeschlossen werden dürfen. Wir haben die Zahlen nachgeprüft. Wir wol- len zu den Tatsachen zurückkehren und nur die Tatsachen betrachten. An diesem Sonn- tag hatte sich nichts Ungewöhnliches, nich Außerordentliches zugetragen. Ihre Gain hatte keinen anonymen Brief erhalten. A. Abend vorher hatten Sie sich nicht gestr. 4e. „Woher wollen Sie das wissen?“ Zu die, sem Einwand hatte er den Mut gefunden. Die Hand des Rechtsanwaltes legte 8d auf den Aktendeckel, als ob sie ihn stre- cheln wollte. 1 „Es steht hier drin. Meine Mandantin ba verbindliche Erklärungen abgegeben. Wir wissen auch, daß sie Sie an diesem Mogel vor dem Frühstück überhaupt nicht gesele hat. Daraus folgere ich, daß an diesem Ja8 kein anderer Anlaß vorhanden war, Sie 1 vergiften, als an einem beliebigen Tas du, her. Ich darf aber noch etwas hinzufügen. Frangois konnte sich nicht mehr bee schen und sprang auf, aber Rechtsane Boniface zwang ihn mit einer Hande gung, die keine Diskussion zuließ, sich. der hinzusetzen. a 1 „Ihre Einwände nehme ich nachher 20 Kenntnis. Ich füge noch hinzu: An diesel Sonntag waren zumindest drei Zeugen an wesend, und unter diesen Zeugen Me, den Ihre Gattin am meisten zu fürchte, hatte, nämlich Ihr Bruder, dessen eee für Sie allgemein bekannt ist. Ihre Galt weiß, daß Sie Chemiker sind, d Donge. Ihr Bruder, wenn er auch keine 400 plome besitzt, geht ebenso wie Sie mit 1 Cikten um, die Sie täglich in Ihrem Mt gebrauchen. Es ist aber unmöglich, eine 5 5 Uche Dosis Arsen auf einmal zu l chen, ohne daß die meisten Leute, N besondere Chemiker, die Symptome er nen.“ Er lächelte nicht, betrachtete aber eine Gesprächspartner und strich dabei le Bart. Fortsetzung ſo Staats, neuer erste einigt War Verfe lition Weser die Würt 8 8 8 8 — — — . 4 Mag