Nr. 2 8 Mannheimer Morgen Mannheimer Groß; gsleitung: H. Bauser. E. F. von Schilling; b.: Dr. K. Ackermann; Politik: 5 Kobbert:; Wirtschaft: F. O. e Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz: I: 54. L. Eberhardt: Kommunal: pr. V. w. Koch; Sport: H. Schneekloth; land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. won: Ludwigshafen:. Kimpinsky: bet v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. postscheck · Kto.: Karisruhe Fr, 80 016, Ludwigshafen)Rh. Nr. 26 743 J gerausgeber: verlag. Druck: druckerel. Verla chetredakteur: 3 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 453; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3%(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Tragerl. Postbez. 3,20 N zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4. DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit glit Anzeigenpreis- Uste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un · verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. eee Jahrgang/ Nr. 273/ Einzelpreis 20 Pf. ie Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Lon d o n.(U) In der britischen Hauptstadt wurden Einzelheiten über die Planungen bekannt, die nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen die Zusammenarbeit Groß- b 0 britanniens mit der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft EVO) verwirklichen sollen. Ages, unt 8 in dg amn End; m Leben Sich aut ns Groh. Spreche ext eilt deln de weils m Taushelt e Toman. reten ds begleite von eite den Bi loch per. lotive in gs dramz. riumphz. ebe noch iter, ds Sammer. Wieder rung van asel ung chon el, araus, nach de n men vd. Der Sprecher betonte, Großbritannien erde auch im Falle eines Kriegsausbruches britische Truppen, die auf dem europäischen Kontinent stationiert sind, nicht dem Ober- ommando der Europa- Armee unterstellen. Im Kriegsfalle würde die Europa-Armee ge- meinsam mit britischen und amerikanischen Streitkräften dem Oberbefehlshaber der At- antikpakt- Streitkräfte unterstehen. Aus die- zem Grunde bestehe nicht die Notwendigkeit, Verhandlung über Gleichberechtigung soll erneut vertagt werden Karlsruhe.(dpa) Beim Bundesverfassungs- gericht in Karlsruhe ist am Montag ein An- rag der Bundesregierung eingegangen, die erhandlung über die Gültigkeit des Grund- gesetzartikels 117 zur Gleichberechtigung von Hann und Frau zu vertagen. Die Bundes- regierung weist in dem Antrag darauf hin, dab Reglerungsparteien im Bundestag einen Gesetzentwurf eingebracht haben, nach dem die am 31. März 1953 verstrichene Frist für die Familienrechtsreform um zwei Jahre ver- lüngert werden soll. Die Verhandlung wurde bereits mehrmals vertagt und sollte jetzt am Mittwoch statt- nden. Das Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich heute, Dienstag, über den Antrag der Bundesregierung entscheiden. Musterten and u Berliner Innensenator Dr. Müller zurückgetreten Berlin.(dpa) Der Berliner Senator Tür zu P Inneres, Dr. Werner Müller Garteilos), zelte, nei lebendig Sehe taperig . flüstt 1e Kati Leitun Elea enhaftel en Pal hat am Montag dem Regierenden Berliner Bürgermeister, Dr. Schreiber, und den Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhau- g ses, Dr. Suhr, sein Rücktrittsgesuch vorge- legt. Dr. Müller hatte bereits am Freitag an- gekündigt, daß er sein Amt am Montag zur Verfügung stellen werde. In seinem Rücktrittsgesuch unterstreicht Dr. Müller, daß er als Voraussetzung für * 1 4 sein Mitwirken im Senat die Zusammen- arbeit der drei Parteien in einer großen Koalition betrachtet habe und jetzt zurück- trete, nachdem diese Voraussetzung nicht ge- geben gei. eng Norge E 4 Cue 0 Stuttgart. Der geschäftsführende Haupt- vorstand der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr hat beim des au Bundesfinanzminister dagegen protestiert, daß n Hau das Bundeskabinett sich gegen Weihnachts- unger“ zuwendungen an die Beamten, Angestellten zent po. und Arbeiter bei den Bundesverwaltungen lla Han und-betrieben ausgesprochen hat. Bonn. Die Bundesregierung wird dem Bun- 5 destag in Hürze den Entwurf eines Personal- gte 80 vertretungsgesetzes vorlegen, das die Mit- sität de bestimmung der Beamten, Arbeiter und An- 80 alte, gestellten im öffentlichen Dienst regelt. Pie Schlih Fundesminister Schäffer und Schröder teilten beiden dem Bundestag am Montag auf eine Anfrage 1 mit, daß außerdem der Entwurf eines Rah- ihren„ mensesetzes auf dem Gebiet des Beamten e, rechtes zur Zeit vorbereitet werde. — Düsseldorf. Aus Nordrhein- Westfalen kommt jetzt ein Vorstoß, die Geschwindig- licht ge. keitsbegrenzung in den Ortschaften und auf n er ihr alen Bundes- und Landstraßen mit Aus- 418 ne 3 der Autobahnen wieder einzuführen. m einen 905 Verkehrsausschuß des Landtags hat seine te d orschläge in einem Dringlichkeitsantrag a i Präzisiert, mit dem sich der Landtag dem- sie ine] nächst beschäftigen wird. d Una Berlin. Der amtierende Ministerpräsident e Tabel der Sowjetzone, Walter Ulbricht, wird am he Beh] Mittwoch in der Volkskammer eine Erklärung agen 3 Regierung„zur friedlichen Lösung der eite al 3 Frage“ abgeben. Wie der Sowjet- dem e. aeg. Nachrichtendienst Abe meidet, steht it roten 8 Regierungserklärung als erster Punkt auf g be er Tagesordnung. 3 7 Oeidebruck. Die Tiroler Landesleitung der e bete! Oesterreichischen Volkspartei(OeVP) hat dem ö nistde tskührenden österreichischen Außenmi- an de! 5 er Dr. Gruber einmütig das Vertrauen aus- der, 8e* Die„Tiroler Bauernzeitung“ be- angelt, daß im Zusammenhang mit dem Blu- 5 des Tirolers Dr. Gruber nur von 755 N eikragen die Rede gewesen sei. Nur Staats- hen] zerdessen könnten den Rücktritt eines Mini- Den“ rechtfertigen, schreibt das Blatt. klegern eie en. Mit einer scharfen Rede gegen den Jefallen ale canischen Außenminister John Foster Und in wüdkor Bundeskanzler Pr. Adenauer und den nen, ol es denischen Staatspräsidenten Syngman ze lieb ra 85 eröffnete der Präsident des Weltfriedens- 0 10 5 Professorqoliot-Curie, am Montag den rde n q mensreg des Weltfriedensrates in Wien. An die Fonsreß nimmt auch der frühere deut- de m pebteichskanzler Dr. Wirth teil. ze Bite] geh bis. Indiens Ministerpräsident Nehru haf deutete eine bereit erklärt, zum gegebenen Zeitpunkt übern Vermittlerrolle im Indochinakrieg zu ig. lch pnehmen. Virklich bat nom Penh. König Norodom Sihanouk Pracht, einen. Montag chan Nak mit der Bildung Er ic. auftrag naateroskesieruns für Kambodscha be- ale Lib] menden die nur für die Dauer der am kom- W 8 Donnerstag in Paris beginnenden 15 9 s des Hohen Rates der französischen n Brie ger 0 amtieren soll. Chan Nak war erst in it ver.] rück etzten Woche als Ministerpräsident zu- 0. Er hatte das Amt nur zwei Tage 8 f0lg eitet 8 Außenminister Hak Mong Seng bodsches nach Paris reisende Delgation Nam: bchas. UP/Apa Ein Sprecher des britischen Außenministeriums versicherte am Montag, daß Vorkehrungen getroffen worden seien, um diese Zusammenarbeit möglichst eng zu gestalten. die britischen Truppen dem Oberkommando der Europa-Armee unterzuordnen. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ver- handlungen soll die britische Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet mit der Europa- Armee in folgender Weise sichergestellt werden: 1. Britische Militärvertreter nehmen an Verhandlungefi der EVG teil, soweit sich diese auf die Koordinierung der Aktionen der EVG und der alliierten Truppen auf dem Sek- tor der Organisation und der Ausbildung be- ziehen; 2. Großbritannien wird die EVG konsul- tieren, ehe sie irgendwelche Veränderungen bei den auf dem europäischen Kontinent sta- tionierten britischen Truppen unternimmt. Großbritannien ist indes nicht bereit, bin- dende Zusagen über die Stationierung be- stimmter Truppen für eine bestimmte Zeit- spanne auf dem europaischen Kontinent zu machen; 3. An den Tagungen des Ministerrates der EVG wird ein britischer Minister dann teil- nehmen, wenn Probleme beraten werden, für die ein gemeinsames Interesse besteht oder die sich auf die militärische Zusammenarbeit mit britischen Truppen erstrecken; 4. Großbritannien wird einen ständigen Delegierten für das Kommissariat der EVG ernennen und sich an Beschlüssen über die geographische Lage der Rüstungsindustrie der EVG beteiligen; 5. Gemeinsame Ausbildungsrichtlinien und eine weitgehende Standardisierung der Waf- ken werden angestrebt; 6. Die britischen Luftstreitkräfte werden Weitgehend in die Verteidigungsstrategie der EVG einbezogen werden. Eine Anzahl von Piloten der EVG, darunter auch Deutsche, soll in Großbritannien ausgebildet werden. Heute Fortsetzung der EVG-Debatte in Paris Paris.(E. P.-Eig.-Bericht) Der französische Außenminister Bidault hat sich von sei- nem körperlichen Zusammenbruch gut erholt und will heute, Dienstag, wenn die Kammer die außenpolitische Aussprache wieder auf- nimmt, das Wort noch einmal ergreifen. Offensichtlich will Bidault nicht nur das Ge- wicht seiner Argumente in die Wagschale Werfen, sondern auch seine unleugbare Red- nergabe in ihre Dienste stellen. Bidault das hat seine Rede am Freitag gezeigt— will weniger ein„einiges Europa“, als eine demo- kratische Kontrolle durch eine übernationale Behörde und ein übernationales Parlament auf zwei Gebieten: in der Schwerindustrie und in der Verteidigung. Er will die EVG Englands Bindung an die EVG Grundsatz: möglichst enge Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet verwirklichen, die aus dem Pleven-Plan her- vorgehen soll, wie der Schumanplan in der Montanunion verwirklicht wird. Nach Bidault wird Ministerpräsident Laniel das Wort ergreifen. Vorher wird die Nationalversammlung noch sieben Red- ner anhören, die bereits eingeschrieben sind, doch dürften sich vor Schluß der Debatte noch andere zu Wort melden. Einstweilen rechnet man damit, daß diese in den frühen Morgenstunden des Mittwoch zu Ende geht. Bisher liegen zehn Tagesordnungsentwürfe vor, über die abgestimmt werden soll. Da- von sind sieben gegen die gegenwärtige Außenpolitik und die EVG gerichtet. Zwei, nämlich die der katholischen Volksrepubli- kaner(MRP) und der Sozialisten fordern „ein einiges Europa und eine vereinigte Ar- mee, die allen demokratischen Völkern of- fenstehen soll“, wobei im sozialistischen Entwurf der Ausdruck„europäische Armee“ fehlt. Beide Tagesordnungen wünschen eine enge Zusammenarbeit mit Großbritannien und der EVG und eine europäische politische Behörde mit beschränkten, aber echten Machtbefugnissen. Wahrscheinlich wird der Versuch gemacht werden, diese beiden Ent- würkfe miteinander zu verschmelzen. Mendes-France beantragt Vertagung Der einflußreiche Radikalsozialist Men- des- France forderte am Montagabend wie Up meldet— die Nationalversammlung auf, die Europadebatte jetzt nicht fortzu- setzen sondern mit allen außenpolitischen Entscheidungen bis nach der Außenminister- konferenz in Den Haag und dem Dreiertref- fen auf den Bermudas zu warten. Die Na- tionalversammlung solle die Europadebatte erst nach dem 26. Januar wieder aufnehmen. Politische Kreise der französischen Haupt- stadt sind der Ueberzeugung, daß dieser Schritt Mendes-Frances die bisher größte Gefahr für die EVG darstellt. Kommunistische Gewerkschaftsführer in Frankreich festgenommen Paris.(UP/ dpa) Der Generalsekretär des kommunistisch gelenkten französischen Ge- Werkschaftsverbandes CG(Confederation Generale du Travai), Benoit Frachon, ist am Sonntagabend festgenommen worden, nachdem er sich seit März dieses Jahres mit viel Geschick dem Zugriff der Behörden ent- zogen hatte. Frachon ist am Montag formell wegen Gefährdung der Sicherheit Frank- reichs angeklagt worden. Unterrichtete Kreise erklärten, die kommunistische Füh- rung habe die Verhaftung wahrscheinlich provoziert, um einen Grund für neue Streiks und Arbeiterunruhen zu haben. Der Gewerkschaftsbund CGT und die Kommunistische Partei forderten am Montag zu Protestaktionen einschließlich Arbeits- niederlegungen gegen die Verhaftung Fra- chons auf. „Volle Freizügigkeit nicht erreicht“ Das Bonner Echo zur Aufhebung des Interzonenpaß-Zwanges Bonn.(dpa) Staatssekretär Franz The- die ek vom Bundesministerium für gesamt- deutsche Fragen erklärte am Montag in Bonn, im Reiseverkehr zwischen der Bun- desrepublik und der Sowjetzone sei keiner- lei Fortschritt zu verzeichnen. Das Ziel der Bundesregierung und der westlichen Hohen Kommissare, die volle Freizügigkeit in ganz Deutschland zu ermöglichen, sei auch nach der Aufhebung des Interzonenpaßzwanges durch die Regierung der Sowjetzone nicht erreicht. Nach wie vor behielten die Staats- sicherheits- Dienststellen der Sowjetzone die volle Kontrolle über Reisen zwischen dem Bundesgebiet und der Sowjetzone. Nur inso- kern sei eine wirkliche Erleichterung einge- treten, als die Sowjetzonen-Regierung den Wegfall des Interzonenpasses für den Ver- kehr zwischen Westberlin und dem Bundes- gebiet entsprechend der Verfügung der West- alliierten Hohen Kommissare anerkannt habe. Für den Verkehr zwischen der Sowiet- zone und dem Bundesgebiet ändere sich auch nach der formalen Abschaffung des Inter- zonenpasses durch die Regierung der Sowjetzone praktisch nichts. So schmerzlich diese Feststellung sei, sagte Thedieck, so Sei sie doch nicht überraschend, denn eine wirk- liche Freizügigkeit stehe im Gegensatz zum Wesen eines totalitären Staatssystems. Die Pressedienste der CDU/ CSU und der SPD begrüßten am Montag die Aenderungen im Interzonenverkehr trotz der verbliebenen Einschränkungen als einen Teilerfolg. Alle Reisenden, die nach Inkrafttreten der Sowjetzonen- Verordnung über den Weg- fall des Interzonenpaßzwanges von Mittwoch an die Zonengrenze passieren, müssen wie bisher einen der zugelassenen neun Eisen- bahnübergänge oder einen der vier Straßen- übergänge benutzen. Die Uebergänge für den Eisenbahnverkehr sind: Schwanheide-Büchen, Marienborn-Helmstedt, Schönebach-Gerstun- gen, Ludwigstadt- Probstzella, Lübeck-Herrn- burg, Vorsfelde-Oebisfelde, Walkenried- Ellrich, Neustadt-Sonneberg und Hof-Guten- Fürst. Straßenfahrzeuge müssen die Ueber- gänge Horst-Launburg, Marienborn-Helm- stedt, Wartha-Herleshausen und Juchhö- Töpen benutzen. Amerikanische Butterspende für Ostberliner Berlin.(UP) In einer Spendenaktion der privaten amerikanischen Wohlfahrtsorgani- sation„International Rescue Committee“ haben am Montag etwa 12 500 bejahrte Ost- berliner in Westberlin eine Spende von je einem Pfund Butter erhalten. Insgesamt sollen in der zehntägigen Aktion 472 000 Halbpfundpakete Butter an Ostberliner über 60 Jahre verteilt werden. Die private amerikanische Organisation beabsichtigt noch vor Weihnachten in Ost- und Westberlin eine Million Pfund Butter zu verteilen. An bedürftige Westberliner sind bereits über 800 000 Halbpfundpakete aus- gegeben worden. Dienstag, 24. November 1953 eee eee Von erheblicher strategischer Bedeutung ist Spanien für die weltweiten Verteidigungspläne der Vereinigten Staaten. Durch den Ab- schluß des Madrider Abommens zwischen Spanien und den USA kat sich Franco eine Tür geöffnet, die aus seiner bisherigen Isolierung heraus auf die offene Bühne der Weltpolitile führt. Unser Foto zeigt den spanischen Staatschef(lines in der Mitte des Bildes) im Gesprack mit dem Chef des vereinigten Generalstabs der USA, des Bildes). Linkes neben Franco sitzt General in Spanien leitet. Admiral Radford(rechts in der Mitte der die amerikanische Militärmission dpa- Bild Kisner, Pella faſfßte einen mutigen Entschluß Die Westmächte prüfen nun die Antworten auf ihren Konferenz vorschlag Nach Meldungen unserer Korrespondenten und der Agentur UP Paris. Die Aussichten auf eine friedliche Beilegung des Streites um Triest haben sich verbessert, nachdem die italienische Regie- rung am Montag erklären ließ. sie habe den Vorschlag der Westmächte zu einer Fünf- Mächte- Konferenz über Triest„bedingungs- Jos“ angenommen. Auch die jugoslawische Regierung hat den Botschaftern Grohßbritan- niens, Frankreichs und der USA durch ihren Außenminister Koca Popovic am Sonntag- abend ihre Antwort auf den Konferenzvor- schlag übermittelt, jedoch lassen sich weder die jugoslawische Regierung noch die Ver- treter der Westmächte über den Inhalt der Belgrader Antwort aus. Jedoch wird aus Belgrad bekannt, daß Jugoslawien im Gegen- Satz zu Rom weder ein klares Ja noch Nein zu der Einladung gesagt, sondern eine Reihe von Fragen aufgeworfen habe, die noch wei- terer Diskussionen bedürften. An der Konferenz sollen neben Jugosla- wien und Italien die USA, Großbritannien und Frankreich teilnehmen. Seltsamerweise nahm Belgrad, nachdem Tito seit Monaten eine unmittelbare Aus- sprache mit Italien gefodert hat, die italie- nische Zusage nicht sehr freundlich auf. Da- bei kann es dem italienischen Ministerpräsi- denten Pella bei der chauvinistischen Stim- mung im Lande keineswegs leicht gefallen sein, diesen Entschluß zu fassen und vor allem auf die bisher von Italien gestellte Bedingung zu verzichten, daß vor Beginn der Konferenz die Zone A von Triest an Italien zurückgegeben werde. Pella sieht sich denn auch von seiten der Faschisten unc Kommu- nisten scharfen Angriffen ausgesetzt. In den westlichen Hauptstädten hat der italienische Ministerpräsident mit seiner Zu- sage viel von dem Porzellan wieder gekittet, das die Demonstranten in Triest, Rom und Mailand zerschlagen hatten. Nach Ansicht po- litischer Beobachter in Paris geht es nun darum, auf einer Konferenz der fünf Mächte das seit Jahrzehnten immer verwickelter werdende Problem von Triest so sorgsam zu studieren und so behutsam zu lösen, wie das nur irgend möglich ist. Da Jugoslawien grund- sätzlich auf die Stadt und den Hafen Triest verzichtet habe, könne das nicht unmöglich sein, wenn auch unter den gegenwärtigen Umständen nur eine Kompromißlösung mög- lich sei, die weder die eine noch die andere Partei ganz befriedigen werde. Sowohl in China gewährt Nordkorea Wirtschaftshilfe Ein entsprechendes Abkommen wurde am Montag unterzeichnet Peking,(dpa/ UP) Die Regierungen der Volksrepublick China und Nordkoreas un- ter zeichneten am Montag in Peking ein Wirt- schafts- und Kulturabkommen, in dem sich Peking verpfichtet, den Nordkoreanern in den Jahren 1954 bis 1957 eine Wirtschafts- hilfe im Werte von etwa 1,4 Milliarden DM zur Verfügung zu stellen. Diese Hilfe ist ein Geschenk Chinas an Nordkorea, dem vor einiger Zeit bereits von der Sowjetunion wirtschaftliche Unterstützung im Wert von einer Milliarde Rubel zugesagt worden ist. Rotchina befreit Nordkorea außerdem von allen Zahlungsverpflichtungen, die seit dem Ausbruch des Krieges in Korea im Juni 1950 entstanden sind. Das Abkommen sieht die Zusammen- arbeit beider Länder auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet vor und bestimmt, daß zu diesem Zweck gesonderte Wirtschafts-, Handels- und Kulturabkommen geschlossen werden sollen In der Präambel heißt es, das Abkommen werde die Beziehungen zwischen den beiden Völkern vertiefen,„die Siege er- halten, die die beiden Völker in ihrem anti- imperialistischen Kampf erzielten und den Frieden im Fernen Osten aufrechterhalten“. Das Abkommen tritt am Tag der Unter- zeichnung in Kraft. Seine Laufzeit ver- längert sich automatisch um zehn Jahre, wenn es bei Ablauf von keiner der beiden Seiten aufgekündigt wird. Wie es heißt, soll China den Wiederauf- bau Nordkoreas vor allem durch die Liefe- rung von Kohle, Textilien, Baumwolle, Le- bensmitteln, Baumaterialien, Transportaus- rüstungen, Metallerzeugnissen, Maschimen, land wirtschaftlichen Maschinen, Fischkuttern und Papier unterstützen. Das Abkommen wurde von dem Minister- präsidenten der Volksrepublik China, Chou En-Lai, und dem nordkoreanischen Minister- präsidenten Marschall Kim Al- Sung, unter- zeichnet. Kim Jl-Sung war am 12. November zu den Verhendlungen über das Abkommen in Peking eingetroffen. Er wurde von Außen- minister Nam Ji und anderen Mitgliedern der nordkoreanischen Regierung begleitet. Italien wie auch in Jugoslawien wisse man, daß beide Seiten Opfer bringen müssen. Eine Lösung werde sich dennoch finden lassen, so urteilt man in Paris, wenn die italienische Reglerung die Einmischung der Straße zu verhindern wissen werde. Große Mehrheit für Tito und Kardeli Belgrad.(UP) Der jugoslawische Staats- chef, Marschall Tit o, und sein Stellvertre- ter, Eduard Kar deli, wurden nach den am Montag offiziell bekannt gegebenen Wahlergebnissen mit großer Mehrheit in ihren Wahlkreisen wiedergewählt. Tito, der in einem Wahlkreis Belgrads kandidiert hatte, erhielt 34 768 von insgesamt 355575 abgegebenen Stimmen. Kardeli konnte in der slowenischen Hauptstadt Lijubl- jana(Laibach) 96 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. England wünscht normale Beziehungen zu Persien London.(dpa) Der britische Außenminister E d e n hat, wie der Korrespondent des„Daily Telegraph“ am Montag aus Teheran meldet, dem persischen Minister präsidenten Zahedi eine zweite Botschaft übermittelt, in der er sich bereiterklärt, die diplomatischen Bezie- hungen wieder aufzunehmen und über Per- siens Oelprobleme zu verhandeln. Die Bot- schaft wurde über die Schweizer diploma- tische Vertretung in Teheran zugestellt, die seit dem Abbruch der diplomatischen Bezie- hungen zwischen Großbritannien und Persien die britischen Interessen in der persischen Hauptstadt vertritt. Von Persischer Seite war Wert darauf ge- legt worden, vor einer Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen über den Oel- konflikt zu verhandeln, während Großbritan- nen vor Aufnahme von Oelbesprechungen die diplomatischen Beziehungen wiederherstellen möchte, die der frühere Ministerpräsident Mussadegh vor einem Jahr abgebrochen hatte. Ulbricht schrieb an Bonn Berlin.(dpa) Die Regierung der Sowiet- zone hat die Regierung der Bundesrepublik am Montag in einem Brief aufgefordert, die drei Westmächte um gleiche„wirtschaftliche und finanzielle Erleichterungen“ zu bitten, Wie sie die Sowjetunion der Sowietzonen- republik gewähre. So sollen die deutschen Nachkriegsschulden gestrichen, alle Repara- tionsleistungen beendet und die Besatzungs- kosten auf fünf Prozent des Staatshaushaltes der Bundesrepublik reduziert werden, Auch die Wiedergutmachungsleistungen an Israel seien Reparationen und deshalb einzustellen. Ein Sprecher der Regierung der Sowiet- zone bezifferte auf einer Pressekonferenz den der Bundesrepublik durch Demontagen, Zwangsexporte und Restitutionen bisher entstandenen Vermögensverlust auf 145 Mil- liarden Mark. Dem Staat Israel sprach er das Recht ab, eine Wiedergutmachung für die Opfer des Faschismus zu beanspruchen, Die Schuldenverpflichtungen der Bundesrepublik seien einseitig eingegangen und würden von der Regierung der Sowjetzonenrepublik nicht anerkannt. Alle derartigen Fragen blieben künftigen Verhandlungen, gegebenenfalls Friedensvertragsverhandlungen vorbehalten. Der von Ulbricht als dem amtierenden Ministerpräsidenten unterzeichnete Brief wurde im Berliner Bundeshaus abgegeben und nach Bonn weitergeleitet. Bereits An- kang dieses Monats hatte die Regierung der Sowjetzone in gleichlautenden Noten an die Regierungen der drei Westmächte einen ähn- lichen Vorstoß unternommen, der dort jedoch keine Beachtung fand. Seite 2 MORGEN Dienstag, 24. November 1938/ yy MDR Kommentar Dienstag, 24. November 1953 Der letzte Interzonenpaß Zweimal innerhalb von Wenigen Tagen brachten wir in der Zeitung die Meldung, daß der Interzonenpaß abgeschafft worden sei. Einmal aus dem Westen, einmal aus dem Osten. Zweimal müssen wir aber lei- der auch hinterher erklärend sagen, daß ein freier Reiseverkehr zwischen der Bundes- republik und der Sowjetzone dadurch noch nicht wieder hergestellt wurde. Eines aller- dings hat sich doch zum Guten geändert: es genügt künftig ein ganz gewöhnlicher Per- sonalausweis, wie ihn ohnehin jeder hat, um aus der Bundesrepublik nach Berlin zu rei- sen, sei es im Flugzeug, in der Eisenbahn oder auf der Landstraße. Ansonsten fällt nur ein Behördengang fort und ein Symbol der Teilung Deutschlands. Man muß sich schon mühsam zurück- erinnern, wie lange es eigentlich her ist, dag auch ein Interzonenpaß notwendig war, um von Mannheim über die Brücke nach Lud- wigshafen zu gehen. Als der Paßzwang dann fiel, wurden auch die Grenzposten abgebaut. Wir durften uns dann wirklich wie in einem Lande fühlen. Anders jetzt, wenn der letzte Interzonenpaß formell fortfällt. Die Grenze bleibt eine Grenze mit Kontrollen von Aus- weisen und mitgeführten Waren. Nur die Methoden ändern sich. Wir brauchen auch Künftig, wenn wir zum Besuch oder aus ge- schäftlichen Gründen in die Sowjetzone fah- ren Wollen, eine Aufenthaltsgenehmigung, und es bleibt der Phantasie der dortigen Be- hörden überlassen, ob sie wieder einmal mit kleinlichen Schikanen beginnen wollen, so daß etwa der Grenzbeamte der Volkspolizei erklärt, der Stempel müsse rund und nicht eckig sein, er müsse in roter Farbe statt in blauer gehalten sein oder sonst dergleichen. Das hat es gegeben. Ebenso bleibt offen, ob man die Bewohner der Sowjetzone unbe- helligt reisen läßt. Sie müssen, wie jetzt be- kanntgegeben wurde, ihren Ausweis ab- geben und erhalten dafür eine Ersatzbe- scheinigung. Sie müssen sich also„melden“, sie werden registriert, man kann sie also auch an der Reise hindern oder ihnen sonst Schwierigkeiten bereiten. Gleichgültig, ob nun versichert wird, die Zuständigkeit da- für sei von den Organen der sowjetischen Besatzungsmacht voll an die deutschen Be- hörden übergeben worden, das ganze Ver- fahren macht für uns den Eindruck eines besetzten Landes mit Ausnahmerecht. Wir im Westen leben in diesem Gefühl nicht. Ueber diese Feststellungen hinaus ist die Aufhebung des Paßzwanges durch die Be- hörden der Sowjetzone aber auch ein Ereig- nis mit bemerkenswertem politischem Bei- Seschmack. Kurz zuvor hatten sie doch noch wissen lassen, daß sie gar nicht daran däch- ten, die einseitige Maßnahme des Westens mit einer gleichen Geste zu beantworten. Sie hatten Furcht, von„Agenten“ überschwemmt zu werden. Die Meinungsänderung in der Regierung der Sowjetzone soll auf dring- liche sowietische Intervention zustande ge- kommen sein. Bei den sowjetischen Stellen hat man die Lage offenbar realistischer an- gesehen, hat gemerkt, daß die zuerst abge- gebenen Begründungen an den Haaren her- beigeholt waren und in der Bevölkerung gar nicht überzeugen konnten. Es ist höchst be- trüblich, daß eine solche Maßnahme, die doch offensichtlich nicht der Spaltung dient, sondern die Verbundenheit beider Teile Deutschlands erleichtert, bei den deutschen Machthabern in der Sowjetzone keine Ge- genliebe fand, wohl aber bei der Besatzungs- macht. Wir wollen daraus nicht die Schluß- kolgerung ziehen, daß mit den Vertretern Moskaus jedenfalls leichter zu reden sei. Zu folgern ist aus diesem Zwischenspiel aber, daß mit den Pankowern offensichtlich über rein praktische Maßnahmen noch weniger zu sprechen ist als mit den sowjetischen Herren in Karlshorst. Und die Pankower sind es doch, die immer das Schlagwort herausrufen, es brauchten sich nur die Deut- schen an einen Tisch zu setzen, und alles Wäre gut. An diesem Beispiel der Inter- zonenpässe hat sich gezeigt, daß ihr guter Wille gar nicht so groß ist. E. K. Die Königin besucht ihre Reiche Elisabeth II. tritt eine mehrmonatige Reise durch das Commonwealth an London, im November. „Ihre Majestät Schiff„Gothic“ ist ge- räumiger und fährt schneller als Sir Fran- cis Drakes„Golden Hind“, aber es ist sehr wohl möglich, daß die Reise, die die Köni- sin in diesen Tagen antritt nicht weniger vom Glück begünstigt sein und nicht weni- ger strahlende Schätze einbringen wird, als die erste englische Weltumsegelung eines Drake“. So sprach Sir Winston Churchill in der kurzen Debatte, in der das Unterhaus beschloß, der Königin und dem Herzog von Edinburgh seine besten Wünsche für ihre sechsmonatige Reise auszusprechen, die das königliche Paar in drei der britischen Do- minien und ein halbes Dutzend oder mehr Kolonien und Schutzstaaten führen wird. Der Ministerpräsident fügte hinzu, daß die heißen Gebete des Parlamentes die Königin und ihren Gemahl bei der Erfüllung ihrer „Mühen und Pflichten“ auf dieser Reise begleiten würden. In der Tat ist diese Welt- umsegelung keine Vergnügungsreise. Auf den ersten Blick ist das Programm zwar außerordentlich reizvoll. Im Fluge nach Bermudas und aus dem nebeligen London in das tropische Ja maik a, WO Ab- ordnungen aus ganz Westindien die Königin begrüßen werden. Auf dem 15 000-Tonner „Gothic“, dessen Passagierräume für die königliche Gesellschaft, die mit ihrem Hof- staat einige dreißig Personen umfaßt, und für die begleitenden Militär- und Marine- leibwachen für die Reise zu einem schwim- menden Schlößchen umgewandelt sind, durch den Panamakanal und die Südsee zu den Fidschiinseln und zu Königin Sa- lote von Tonga, wo die königlichen Gäste nach dem alten Zeremoniell Polynesiens mit Kava-Kava- Umtrunk und Hula-Hula- Tänzen begrüßt werden. Antipodensommer in Neuseeland, Weihnachten unter blühenden Bäumen inmitten einer Bevöl- kerung, die in ihrer Anhänglichkeit an das Mutterland von keiner anderen über- seeischen Niederlassung des Commonwealth übertroffen wird, zwei Monate auf dem australischen Kontinent und dann zurück über den Indischen Ozean mit kur- zem Aufenthalt auf den Kokosinseln, ein zehntägiger Besuch in Ceylon, dem Tropenparadies, dem jüngsten Dominium, zugleich dem einzigen unter den asiatischen Gliedstaaten des Commonwealth, das wenig- stens vorläufig noch entschlossen scheint, die Königin nicht nur als„Haupt des Com- Von unserem Korrespondenten ab in London monwealth“, sondern als Monarchin beizu- behalten. Eine Stippvisite in Aden, dem britischen Wachtposten am Eingang zum Roten Meere, dann wieder im Flugzeug mitten ins schwärzeste Affika nach Ug an- da und von dort zu dem neuesten englischen Verbündeten, dem Königreich Libyen, wo im durch den letzten Krieg historisch gewordenen Hafen von Tobruk die neue königliche Jacht„Britannia“ die junge Monarchin abholen und über Malta und Gibraltar nach England zurückbringen soll. Eine solche Reise von sechs Monaten wäre schon für einen reinen Vergnügungs- reisenden nicht ohne Strapazen. Das könig- liche Paar aber muß im Laufe dieser sechs Monate eine ungeheure Fülle von repräsen- tativen Pflichten erfüllen. Das Programm für die rund 180 Tage dauernde Fahrt um- faßt unter anderem 135 öffentliche Emp- känge, bei denen Würdenträger, Beamte und prominente Bürger der Monarchin vorge- stellt werden, 50 Bälle, Garden Parties und Staatsbankette, 27 festliche Veranstaltungen für Kinder, etwa ein Dutzend große Sport- veranstaltungen. Wichtiger noch sind sechs Ansprachen bei der Eröffnung von Parla- menten in den Dominien, vier Rundfunk- ansprachen, darunter der traditionelle Weihnachtsgruß an die Völker der briti- schen Staatengemeinschaft, der dieses Mal von Neuseeland ausgehen wird, und um das Bild abzurunden, Denkmalseinweihungen und Grundsteinlegungen, Konzerte und Theateraufführungen und noch vieles mehr. Diese Strapazen sind unvermeidlich, weil die Bevölkerung der Dominien und der Ko- lonien genau so erpicht ist, ihre Königin von Angesicht zu Angesicht zu sehen, wie die Leute in England selber, und ganz speziell der kleine Mann und die Frau aus dem Volke. Diese erste große Reise der Königin noch im Jahre ihrer Krönung ist die logische Folge einer Entwicklung, die die Krone mehr und mehr zum festesten Bindeglied zwi- schen den Reichsteilen in aller Welt, zugleich aber zum Symbol der Eigenstaatlichkeit der Dominien gemacht hat. Elisabeth II. ist nach ihrer Krönungsformel ja nicht nur Königin von Großbritannien und Nordirland, sondern auch„Königin all ihrer anderen Reiche“, und in Australien oder Neuseeland oder in Cey- Ion erscheint sie nicht als die Königin aus dem fernen England, nicht als Symbol eng- lischer Vorherrschaft, sondern als die Kö- nigin von Australien oder von Neuseeland Aufschub für die Gleichberechtigung? Auf die Haltung der Freien Demokraten kommt es an Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 21. November. Gemeinsam haben CDU/CSU, DP und BHE am Wochenende einen Gesetzentwurf zur Aenderung des Artikels 117 des Grundge- setzes eingereicht. Durch die Vorlage soll eine Verschiebung der Familienrechtsreform bis spätestens zum 31. März 1955 angestrebt werden. Zu dem Aenderungsgesetz wird gleichzeitig ein Ausführungsgesetz vorgelegt, durch das den seit dem 1. April 1953 vorge- nommenen Rechtshandlungen der Rechts- schutz des Guten Glaubens gewährt wird. Es soll auf diese Weise die Gültigkeit von Rechtshandlungen, die zwischen dem 1. April 1953 und der Verkündung des Ausführungs- gesetzes stattfanden, gesichert werden. In dem Entwurf ist vorgesehen, daß Ehegatten, die in dieser Zwischenzeit getiaut wurden, bis zum 31. März 1954 in einem vereinfachten Verfah- ren gegenüber dem Amtsgericht erklären kön- nen, daß sie, die nach dem 1. April 1953 gültige Gütertrennung aufrechterhalten wollen. Wie sich die Freien Demokraten zu den beiden Entwürfen stellen werden, ist noch offen. Der ehemalige Bundesjustizminister und heutige Fraktions vorsitzende der FDP, Dr. Dehler, bat sich den Koalitionspart- nern gegenüber Bedenkzeit aus, die er 2zu einer Rücksprache mit seinen Fraktionskol- legen benutzen möchte. Wenn die übrigen Regierungsparteien trotz dieser Zurückhal- tung jetzt aktiv wurden, so geschieht das mit der Begründung, daß das Rechtschaos, das mit demel. April auf dem Gebiet des Ehe- rechts eingetreten ist, schnellstens abgefan- gen werden müsse. Das Oberlandesgericht in Frankfurt verlangte inzwischen vom Bun- desverfassungsgericht eine Entscheidung darüber, ob Artikel 117 überhaupt mit seiner Automatik gültig sei. Die Aufwerfüng der Verfassungsmäßigkeit eines Verfassungs- artikels müßte die Sachlage noch mehr ver- wickeln, als das bereits jetzt der Fall ist. Deshalb möchten die Unterzeichner durch Rückgriff auf das alte Recht ausreichend Zeit für die Verwirklichung der Familienrechts- reform gewinnen. Das Aenderungsgesetz enthält folgenden zweiten Absatz zu Artikel 117 des Bundesge- setzes:„Die in dem Artikel 3 Absatz 2 ent- gegenstehenden Vorschriften des Staatsange- hörigkeitsrechtes und des Bürgerlichen Rech- tes einschließlich des Verfahrensrechtes tre- ten spätestens mit Ablauf des 31. März 1955 außer Kraft.“ Diese Aenderung würde bei Annahme durch den Bundestag rückwirkend ab 1. April 1953 gelten. Die Hauptbestim- mungen des Ausführungsgesetzes lauten: „Haben Ehegatten in der Zeit zwischen dem 1. April 1953 und der Verkündung dieses Gesetzes die Ehe geschlossen, so kann jeder von ihnen bis zum 31. März 1954 gegenüber dem Amtsgericht erklären, daß mit Wirkung von der Eheschließung an Gütertrennung nach den Vorschriften des Bürgerlichen Ge- setzabuches gelten soll.“ Die zweite hat, wie schon gemeldet, folgenden Wortlaut:„Die Gültigkeit von Rechtshandlungen, die in der Zeit zwischen dem 1. April 1953 und der Ver- kündung dieses Gesetzes vorgenommen wor- den sind, richtet sich nach den Vorschriften, die vor der Verkündung dieses Gesetzes an- zuwenden waren.“ oder von Ceylon; und in Ceylon zum Bei- spiel wird sie zwar aus Höflichkeit auch mit dem„God save the Queen“ und der briti- schen Flagge, aber zugleich mit der ceylone- sischen Königshymne und mit der Flagge des Dominiums begrüßt werden. Es ist für den Ausländer lehrreich zu sehen, wie einmütig das Unterhaus der Kö- nigin seine Glücks- und Segenswünsche mit auf die Reise gab, und so eindrucksvoll Sir Winston Churchills Rede mit ihren histori- schen Parallelen war, so faßte doch die Ge- fühle des Parlamentes und des britischen Volkes am besten der sozialistische Abge- ordnete David Grenfell als„Vater des Un- terhauses“(diesen Ehrentitel trägt er, weil er mit 31jähriger ununterbrochener Tätigkeit als Abgeordneter am längsten im Unterhaus sitzt) zusammen. Er erklärte, er sei sein gan- zes parlamentarisches Leben ohne sich des- sen zu schämen ein überzeugter Parteimann gewesen und habe in 31 Jahren nie anders als vom Parteistandpunkt gesprochen, doch „ich fühle, es ist völlig im Einklang mit allem, was ich im Parlament und außerhalb in all diesen Jahren gesagt und getan habe, Wenn ich diesen Antrag, der Königin Glück auf der Reise zu wünschen, unterstütze Dies ist keine Gelegenheit zu Kontroversen, sondern diese Reise verspricht die wunder- vollste Entfaltung von Einigkeit und Gegen- seitigkeit zu werden, die das britische Welt- reich jemals erlebt hat.“ Tuomioja braucht noch mehr Vertrauen Die schwer lösbare Regierungskrise in Finnland Von unserem Korrespondenten F. W. in Stockholm Stockholm, im November Wenn die finnische Offentlichkeit das neuernannte Kabinett Tuomioja mit äußerst kühler Zurückhaltung begrüßt hat, so liegt das bestimmt nicht an der Persönlichkeit des neuen Regierungschefs. Als stellvertretender Finanzminister, als Außenminister, und 2⁊u- letzt Jahre hindurch als Chef der finnischen Reichsbank hat Ministerpräsident Sakari Tuomioja sein großes Können auf der Poli- tischen und der wirtschaftlichen Ebene so oft bewiesen, daß sich dieser Mann— er ist heute erst Anfang der Vierziger— des Spitznamens„Finnlands Wunderkind“ er- freut. Doch dieses persönliche Vertrauen ist auch ungefähr das einzige Aktivum, auf das sich Finnlands neuer Regierungschef für seine schwere Aufgabe stützen kann. Als Kekkonen gestürzt war, stellte ihm Staatspräsident Passikivi zunächst die Auf- Sabe, eine Sammlungsregierung aller demo- Kkratischen Parteien zu bilden. Das glückte Tuomioja nicht, und damit wurde sehr an- schaulich die Richtigkeit der Diagnose Kek- konens bestätigt:„Es handelt sich in Finn- land ausschlieglich um eine wirtschaftliche Krise, die nicht durch partei-taktische Mag- nahmen zu lösen ist.“ Die Regierung, die nunmehr vom Präsi- denten auf Vorschlag Tuomiojas ernannt wurde, bezeichnet sich als„parteiloses Fach- kabinett“. Das ist insofern richtig, als der neuen Regierung einige ausgesprochene Fachleute angehören— den Ministerpräsi- denten an der Spitze—, die nicht sichtbar Parteimäßig gebunden sind. Daneben besteht die Tatsache, daß zehn der neuen Minister Abgeordnete der bürgerlichen Parteien sind, so daß also die überparteiliche Note dieses Kabinettes doch nicht unbedingt besteht. Wenige Stunden nach Geburt des Kabinet- tes haben nun die beiden größten finnischen Parteien, die Agrarpartei und die Sozial- demokratie, sehr demonstrativ Oppositions- Stellung bezogen. Die Sozialdemokratie ver- kündete durch ihr Parteiorgan, daß sie die neue Regierung nur stützen werde, wenn sie schleunigst Neuwahlen ausschreibe, sonst sage sie ihr den schärfsten Kampf an. Und die Agrarpartei schloß zwei Mitglieder des neuernannten Kabinetts, Landwirtschafts- minister Jutila und Justizminister Kuus- kosku, aus, weil sie ohne Genehmigung der Parteileitung in die Regierung eingetreten Waren. Mit diesen Geburtsfehlern behaftet, wäre das Schicksal der neuen finnischen Regie- rung bei einer parlamentarischen Kampf- abstimmung besiegelt. Nun bedarf in Finn- land das Kabinett zu seiner Amtsführung Was wird in Korea? Panmunjon.(UP) Die Möglichkeit eine Wiederaufnahme der Gefangene „Befragungen“ seien„trübe“, meinte 15 schwedische Delegierte in der neutralen 1. Patriierungskommission, Generalmajor 1 Svenstrom. Unter den gegenwärtigen Un ständen könnten die„Belehrungen“ 9 en fü Nr. 273 D Mus. wieder aufgenommen werden. Nach 5 5 22 Ansicht sollten die Gefangenen am 22 1 denen 8 nuar ohne Rücksicht darauf, wie welt g. Buch 3 „Befragungen“ bis dahin gediehen sein 0 u Musch kant den, freigelassen werden. Svenstrom ll und bel aber hinzu, daß in dieser Frage auch ander 080 5 Ansichten vorhanden seien, und eg wer ange 5 darüber„bedeutende Diskussionen“ in d Die. tägl! neutralen Kommission geben. 15 5 Die Kommunisten stehen nun, nachden 11 ins Me der polnische Vorschlag für eine Aendenng] jeweils eine der„Befragungs“-Methoden zurückgenier 10 er„Per! wurde, vor der Entscheidung, ob sie die ge. ben lehrungen“ fortsetzen wollen oder nicht p. 1 immen len hatte eine Verkleinerung der einzelne 0 Lager für die nichtheimkehrwilligen Geld,. 150 8 Senen unter die Zahl von 500 Insassen pig 5 Pfenr Lager verlangt. Der indische Oberbefelk, fun Miki. haber der Wachtruppen, Generalleutnant; 05 kt, be S. Thimayya, hatte darauf erklärt, eine dach 790 Entde Maßnahme sei auf Grund von Persona. dem 9288 zei micht möglich und bett den Ante r. fenen sammen mit den Vertretern Schwedens m l 85 1 der Schweiz nieder gestimmt. boch heute St, zahlt n. für. Es ist Bonn. Der Vorstand der SPD hat die au Zufall, Wen lichen deutschen Stellen darauf hingewiegen erbeuteten daß noch rund 20 000 Sudetendeutsche in d: eme Perle Tschechoslowakei zum Teil wegen Bagatell. mit rechn, sachen zu zwanzig und mehr Jahren Zucht.“ Mikimoto haus verurteilt seien. nicht. Die Muscheln einem Sand inpft wen Findringlin in einem Abwehrkan von köhler keines Vertrauensvotums, wohl aber kam imprägniert es durch ein Mißtrauensvotum gestürzt wer-. überziehen. den. Die erste Gelegenheit zu einem Rege. heise en rumgssturz dürfte jedoch erst im Januar be- Zuchtperler stehen, wenn die Regierung ihren Haushalts. 955 plan dem Reichstag zur Abstimmung vor. Mäkimoto legen muß. Man hofft, daß es Präsident ginn seine: Paasikivi, dessen politischer Einfluß sowohl versuche verfassungsmäßig wie auf Grund seiner gam Schwierigke überragenden Persönlichkeit sehr stark is, ien, geniig bis dahin gelingen wird, eine Entwürrung. der gegenwärtig festgefahrenen parlament- kaucher rischen Situation herbeizuführen. Ist ein Volksdeutscher deutscher BGU Staatsbürger? Bonn,(UP) Das Bundesverfassungsge- 5 richt hat entschieden, daß die Unwirksamkeit Der ers der nach dem 31. Dezember 1937 von Hitler Sauberkeit. vorgenommenen Annexionen nichtdeutschen boden esse Staatsgebiets nicht den Schluß zulasse, ae das ganze damit zusammenhängenden Zwangsverlei- anstalt für hungen der deutschen Staatsangehörigket Pr. Berghe seien hinfällig. Auf der Grundlage dieses Ur. der von teils hat die Bundesregierung, ein Gesen übergeberle vorbereitet, das am kommenden Donnerstag ihre Aufge im Bundestag in die erste Lesung geht und„Wir Wolle den Volksdeutschen unter bestimmten Vor- ds Richtig aussetzungen die deutsche Staatsangehörig- leichtern, keit zuerkennt. modernen Die Anerkennung als deutsche Staats. auschlieger bürger soll nach dem„Gesetz zur Regelung nisse eine von Fragen der Staatsangehörigkeit“ auto-] führen.“ Z matisch erfolgen, wenn den deutschen Volks. auswiirtsc! zugehörigen die deutsche Staatsangehörigkel suche dur. seinerzeit auf Grund zweiseitiger oder ein- wissenscha seitiger Rechtsakte verliehen worden ist. Zusammen 8 3 5 Frauenver Erteilung von Religionsunterricht e erleichtert von Wissel Berlin.(dpa) Gewisse Erleicherungen fit 15 Der die Erteilung des Religionsunterrichts in den n 5 Schulen haben die Behörden der Sowjetzone] die technis jetzt den Kirchen und Religionsgemein.- schaften zugestanden. In Richtlinien des Volksbildungsministeriums der Sowjetzone wird es als„unzulässig“ erklärt,„sich in den 8 Schulen und ihren Einrichtungen gegen die 2 9 5 8 Teilnahme am Religionsunterricht auszu. gt 3 sprechen“. Andererseits darf in den Schulen bestanden auch nicht für den Religionsunterricht ge-: ndern. worben werden. Die Schulleiter werden ver. pflichtet, den Kirchen auf Antrag für die Völlig v Erteilung des Religionsunterrichts unentgelt- Arbeitsleist lich Räume mit Licht und Heizung zur Ver- cchleswig-h fügung zu stellen. In kirchlichen Kreisen 151 den werden die neuen Richtlinien als ein Mittel] Pause von! zur Beseitigung bisher bestehender beträcht. licher Schwierigkeiten in der Erteilung des Religionsunterrichts begrüßt. Der Sechzeh nte im Elysee Zur Neuwahl des französischen Staats präsidenten Paris, im November. Im Dezember wird der neue Präsident der französischen Republik gewählt werden. Man kann nicht sagen, daß die Franzosen an diesem Ereignis leidenschaftlich Anteil nehmen, doch es beschäftigt und unterhält sie. Wenn man aber wie der Schreiber die- ser Zeilen genau gegenüber vom Elysèe wohnt und von dem Tisch aus, an dem die- ser Bericht geschrieben wird, mitten in den Hof des Präsidentenpalais hineinschauen kann, dann bringt man dieser Wahl ein so- zusagen nachbarliches Interesse entgegen. Zwar weiß man, daß sich drüben beim Herrn Nachbarn nicht viel ändern wird. Um acht Uhr werden die grünbeschürzten Gärt- ner den Hof harken. Um neun Uhr wird mit Trompetengeschmetter die Garde Repu- blicaine in ihren hübschen altmodischen Uniformen aufziehn. In der großen Ein- Sangshalle werden die befrackten Diener herumsitzen und sich langweilen. Alle Mittwochvormittag werden zwei Dutzend schwarze Citroenlimousinen die Minister zum Ministerrat bringen. Andere mehr oder weniger dunkel gekleidete Herren werden vorfahren, und wenn die Fanfaren erschal- len und die Trommeln wirbeln, werden es Souveräne oder Botschafter sein. Am Rat- tern der Motorräder der Polizeieskorte und Ari einem lustigen Hornsignal wird man er- kennen, daß Monsieur le Président das Pa- lais verläßt. Aber es wird nicht mehr Vin- cent Auriol mit seinem runden freund- lichen Gesicht, seiner dunklen Brille und seiner vertrauenserweckend breiten und schweren Gestalt sein, sondern. der sechzehnte Präsident der französischen Re- publik, über dessen Aussehen wir heute nicht mehr wissen, als der Karikaturist Sennep, der ihn als einen ordengeschmück- ten, doch kopf- und handlosen Frack mit darüberschwebendem Zylinderhut gezeich- net hat. Auriol war der Fünfzehnte. Volle sieben Jahre, die vorgesehene Amtszeit, hat er im Elysèe gewirkt. Das war unter seinen Vor- gängern nur sechs Männern vergönnt. Fünf traten aus politischen Gründen vorzeitig zu- rück. Zwei, Grèvy und Lebrun, wurden nach Ablauf des Septenats wiedergewählt, aber Grévy mußte wegen einer peinlichen Kor- ruptionsaffaire gehn, Lebrun 1940 dem Mar- schall Pétain weichen, der sich„Staatschef“ nennen lieg. Sadi Carnot und Doumer wur- den ermordet. Nur einer, Felix Faure, ist als Präsident gestorben. Die politischen Kon- klikte, die die Präsidenten zum Rücktritt veranlaßten, bestanden meist darin, daß sie von den ihnen nach der Verfassung zuste- henden Rechten einen Gebrauch machten, der dem eifersüchtig über seine Souveräni- tät wachenden Parlament die überaus engen Grenzen zu überschreiten schien, innerhalb deren sich ein französischer Präsident zu bewegen hat. Nur die Staatsoberhäupter, die Wie dieser Tage eine Pariser Zeitung schrieb, „keinerlei Phantasie entwickelten“, konnten sich halten. Zu ihnen hat auch Auriol ge- hört. Er war trotzdem oder gerade darum einer der beliebtesten Präsidenten. Sein gut bürgerlicher, genauer gesagt, ländlich-bür- gerlicher Lebensstil gefiel dem Volk, während Auriols Gäste zu berichten wußten, daß man bei ihm ausgezeichnet aß, noch besser trank, und daß Madame die Toiletten der grogen Schneider nicht nur einzukaufen, sondern auch zu tragen wußte. Auriol hat im Elysée die Küchen erweitern lassen. Noch Lebrun mußte sich, wenn er mehr als fünfund- zwanzig Personen zu Tisch hatte, an einen Traiteur wenden, während Auriol nun zwei- hundertundfünfzig Gäste aus der eigenen Küche bewirten kann. Auriol hat auch die königlichen Gemächer des Elysées neu aus- gebaut: die Königin der Niederlande hat Als erstes unter den gekrönten Häuptern mit dem französischen Präsidenten unter einem Dach gewohnt. Es soll übrigens für Auriol nicht immer leicht gewesen sein, mit seiner Dotation von 61 Millionen jährlich auszu- kommen. Davon kosten die 15 Mitglieder des Zivil- und Militärkabinetts und das 22 köpfige Hauspersonal allein 27 Millionen, der Auto- Park 16, Reisen und Einladungen 12 Millionen. Der Sozialfonds der Präsidentin ist mit 2 Mil- lionen ausgestattet. Als„Gehalt“ bleiben 4 Millionen, von denen Auriol 1952 genau 992 464 Franken Steuern gezahlt hat. Wer wird der Nachfolger dieses Mannes, der energisch erklärt hat, er werde sich nicht Wieder wählen lassen? Von Clemenceau stammt das berühmte, bei einer Präsidenten- Wahl gesprochene Wort:„Ich stimme für den dümmsten.“ Gemeint ist damit: der Präsi- dent soll ein Mann sein, der nicht auffällt, keinen politischen Ehrgeiz hat und vor allem kein Genie ist. Denn der oberste Mann im Staat darf nicht der oberste sein wollen. Man kann sagen, daß unter den Kandidaten zwar kluge Leute und erfahrene Politiker sind, Aber keiner von den Franzosen unserer Zeit, die man als wirklich bedeutend empfindet. Auf der Rechten gilt der jetzige Minister- präsident Laniel als der aussichtsreichste Bewerber. Bösartig sagt Francois Mauriac von diesem überaus vermögenden Manne, man sähe es ihm sofort an, daß„Goldbarren in ihm stecken“, aber er beschäftige so wenig die Einbildungskraft, daß neben ihm der sehr trockene Doumergue rasident von 1924 bis 1931) Phantasie habe,(die ein Präsident, wie gesagt, nicht haben soll). Der temperament- volle Antoine Pin ay, wohl der populärste Regierungschef der Nachkriegszeit, scheint vielen unbequem, möchte außerdem in die aktive Politik zurück. Unter den Kandidaten der Mitte hat der Außenminister Bidault ebenso wie der Kriegsminister Ple ven alle Gegner der Europaarmee zu Feinden. Von Delbos, Minister in vielen Regierungen, wird oft genannt, weil er als unauffällig gilt. Gute Aussichten hätte Henri Queuille, aber seine Gesundheit ist schwach. Das gilt noch mehr von dem greisen Kammerpräsidenten Edouard Herriot, der darum kaum kandidie- ren wird. Er ist ein heftiger Gegner der EVG, und deswegen würden ihm die Kommunis- ten, die natürlich keinen eigenen Kandidaten durchbringen können, vielleicht ihre Stimme geben. Alle anderen Kandidaten, auch der sozialistische, nämlich der frühere General- gouverneur von Algerien, Marcel Naege- le n, müssen mit ihrer Gegnerschaft rechnen. Jedenfalls gibt es kaum eine andere Mög- lichkeit, als einen Präsidenten aus den Rei- hen der Rechten oder aus denen der Mitte; ein Sozialist kommt bei den gegenwärtigen Mehrheits verhältnissen nicht in Betracht und Bidault gehört, obwohl Mitglied der links- orientierten Partei der katholischen Volksre- Plblikaner, seinen Neigungen nach eher der Mitte an. Und wer werden die Wähler des neuen Präsidenten sein? 946 Abgeornete und„Räte der Republik“, das heißt Senatoren. Darun- ter sind 116 Kommunisten, 161 Sozialisten, 116 Katholische Volksrepublikaner, 171„Ra- dikale“, 221 Abgeordnete rechtsstehender Gruppen(Unabhängige, Bauernpartei, dissi- dente Gaullisten), 128 Gaullisten und 33 Ab- geornete von Splittergruppen. Sie werden am Nachmittag des 22. Dezember nicht in Paris, sondern im Schloß von Versailles mit absoluter Mehrheit darüber entscheiden, wer im Elysée der Sechzehnte sein soll. 10 Abend jenes Tages wird der Erwählte Auric in seinem Palais besuchen. Und am 16. Ja- nuar 1954 wird der Schreiber dieser Zeilen seinen Lesern berichten können, wie es beim Einzug seines neuen Nachbarn zugegangen ist. Seine Freunde haben sich schon 2 die sem Tag in seine drei Mansardenzimmerchen eingeladen„und jedermann erwartet sich, wie Goethe sagt,„ein Fest deb Eckart Peterie Beratungen über die Ernährungslage der Welt Rom.(UP) Der Generaldirektor 1 nährungs- und Landwirtschaftsorganisatio der Vereinten Nationen FAO), 1 17 Do d d, eröffnete am Montag im e waltungsgebäude in Rom die siebente 55 tagung der FAO, an der über 400 2 der 68 Mitgliedsländer, darunter die 1 republik Deutschland, teilnehmen. Die 1 gierten werden Probleme der Ernährungs ür in der Welt erörtern und versuchen, 8 einen besseren Ausgleich zwischen den Ue 5 schußg- und Mangelgebieten zu finden, 1 5 allen Teilen der Welt eine ausreichende bensmittelversorgung sicherzustellen. Neuer britischer Vertreter bei der UN London.(UP) Das britische e e sterium gab am Montag die Ernennust b Sir Pliers on Dixon zum neuen 1 0 gen Vertreter Großbritanniens bei den 5 einten Nationen bekannt. Sir e seine neue Tätigkeit im März 1954 5 der men wird, löst Sir Gladwyn Jebb a ann zum britischen Botschafter in Paris 1 in wurde. Der bisherige britische Botsch. Frankreich, Sir Oliver Harvey, hat sich 5 sionieren lassen. Sir Pierson Dixon 45 etär Zeit stellvertretender Unterstaatsseker 0 ö N Am 1. Sicherheit deutsame verkehrs- Lust 1953 die Vorscl täglichen omnibusse bezieht si- Gesamtge; mit mehr nommen! 0 Kmäst omnibusse durchschn. nicht meh die Güter welche di le Führ schrieben Die Hé und Kraft schnitt al entspricht ehr vor lung. Um mintransg dauer, des em Anle Kalender- Lenkungs darf aper schreiten ner Lenk mindester Leiten de Fahrten Zungen 8 der Fahr Ir. 9 0 2 iten ingeneg, te de Alen Je Jor J gen Um n. ul 0 1 Seiner 2. J. weit ais ein wer. m fig n ander 8 Welch in der nachden nder sewiezen die„g. icht. Po. inzelng 1 Gefan. ssen 5 bekellz. tnant x 1e Solche nalman. trag uu. lens in lie ant. ewiesen, in der agatel. 1 Zucht. en r Kann t Wer- Regie- Uar be ushalts. ag vor- räsident Sowohl er ganz ark ist, wirrung ments · her ungsge⸗ samkeit 1 Hitler utschen Se, alle verlei⸗ örigkeit ses Ur- Gesetz nerstag t und n, Vor- ehörig- Staats- gelung auto · Volks- jrigkeit er ein- ist. icht zen für in den jetzone emein-· en des jetzone in den zen die auszu- zchulen mt ge- en ver- ür die ntgelt⸗ r Ver- Freisen Mittel trächt ng des —— I. Am Auriol 16. Ja- Zeilen 8 beim gangen u die- erchen sich“, rich it er Er- isation ris ver poll gierte indes- Dele- gslage ge für Jeber- um ir le Le- Hr. 273 Dienstag, 24. November 1953 — Muscheltaucherin- der gefährlichste aller Frauenberufe Menschenleben für Perlen/ Junge Japanerinnen„ertauchen“ sich ihre Mitgift rausende junger Japanerinnen fahren täglich auf kleinen Hausbooten durch die Buchten der süd japanischen Inseln, um nach Muscheln Zu tauchen. Sie üben den härtesten und gefährlichsten Aller Frauenberufe aus, chne dabei von der Hoffnung auf Reichtum angetrieben zu werden. bie Muscheltaucherin stößt täglich zweihun- dert- bis dreihundert- mal ins Meer hinab, um ſeweils eine Muschel von ener„Perlenbank“ los- zureißen oder eine chwimmende Muschel zu erhaschen, für die sie nicht mehr als etwa zenn Pfennig bekommt. bie Mikimoto- Gesell- gchaft, benannt nach dem Entdecker des Sy- stems zur Züchtung na- türlicher Perlen, der noch heute ihr Inhaber St, zahlt nicht mehr da- für. Es ist ein seltener Zufall, wenn eine, der erbeuteten Muscheln eine Perle enthält. Da- mit rechnet auch die Mikimoto- Gesellschaft nicht. Die gefangenen Muscheln sollen mit einem Sandkörnchen ge- impft werden, einem Eindringling, den sie in einem jahrelangen Abwehrkampf mit ihren von kohlensaurem Kalk imprägnierten Sekreten überziehen. Auf diese Weise entstehen die Zuchtperlen. Mikimoto hatte zu Be- ginn seiner Züchtungs- versuche mit der Schwierigkeit zu kämp- ten, genügend Muschel- taucher aufzutreiben. Der Perlenbedarf der Welt ist groß. Aber den Männern war die Arbeit zu an- strengend, zu gefährlich und zu schlecht be- zahlt. Da kam er auf eine amerikanisch an- mutende Idee. Er suchte unter dem Schlag- Wort„Ertauche dir deine Mitgift!“— Mu- Kindkeit in Japan/ Zeichnung: Hanna Nagel scheltaucherinnen. Dabei ging er von der Tatsache aus, daß ein japanisches Mädchen ohne Mitgift keine Heiratschancen hat. Die Idee brachte zunehmenden Erfolg,— einen Erfolg, der im Zeichen der Emanzipation der japanischen Frau nur noch zugenommen hat. Die Zahl der Bewerberinnen um eine An- stellung als Muscheltaucherin ist größer denn je. Vor allem melden sich jetzt unbemittelte Bauerntöchter, die etwas neidisch auf ihre europàischen Schwestern in der Stadt und deren leichteres Dasein blicken. Auch sie wollen es gut haben. Die Muscheltaucherin arbeitet ohne ein kompliziertes Tauchgerät. Sie trägt im Was- ser einen leichten weißen Leinenanzug. Ihre „Spezialausrüstung“ besteht lediglich aus einem durchsichtigen Gesichtsschirm, der die freie Sicht ermöglichen soll. Er wird am Hals befestigt und am Gesicht von einer Art Lei- nenhaube gehalten, die als Kopfbedeckung Selte 8 dient. Die erbeuteten Muscheln werden in schwimmenden Fässern gesammelt, zu denen die Taucherinnen jedesmal zurückkehren und an denen sie sich gelegentlich einige Minu- ten zum Atemholen anklammern. Ist das Faß gefüllt, dann lassen sich die müden und er- schöpften Taucherinnen auf das Hausboot ziehen. Am Gewinn echter Perlen, die sich zuweilen in ihren Muscheln finden, sind sie nicht beteiligt. Aber täglich kehren einige Muscheltaucherinnen nicht zu ihren primi- tiven Unterkünften zurück. Sie sind ertrun- ken. Der Sog eines Strudels oder der un- heimlichen Grundwasserquellen der pazifi- schen Gewässer hat sie in die Tiefe gerissen, — oder ein Herzschlag ihrem anstrengenden Leben ein Ende bereitet. Doch das Geld lockt. Perlen sind gefragt. Schöne Frauen aller Erdteile wollen sich damit schmücken. Die jungen Japanerinnen sind ihnen deshalb nicht gram. Die Liebe zu den weißschim- mernden Perlen verhilft ihnen zu einer Mit- gift. Ein wenig Glück muß man immer haben, nicht wahr? Man ist in Japan nicht sentimental. Und so findet die Mikimoto- Gesellschaft täglich die neuen Muscheltau- cherinnen, die sie braucht. V. Schreiber „Finstere Suffragetten“ in der Schweiz! Erst wehrhafte Frauen— dann Der Kampf um das Schweizer Frauen- stimmrecht wird immer wieder auf neue Weise aufgenommen. Kürzlich hat sich eine Vereinigung„Freunde des Frauenstimm- rechts“ gebildet, der Männer und Frauen an- gehören. Es wurde ein Ehrenkomitee ge- gründet, das die Vorarbeiten für eine Frauenbefragung, die am 20. und 21. Februar stattfinden soll, unterstützt. Die Mitglieder setzen sich aus den verschiedensten Parteien, Berufs- und Gesellschaftsschichten zusam- men. Ein positiver Ausfall dieser Befragung ist kür das Gesetz des Frauenstimmrechts nicht entscheidend. Es soll nur gezeigt wer- den, daß die Schweizerin das Stimmrecht zu erhalten wünscht. Man sagt zu Unrecht, daß ihr selbst nicht viel daran gelegen sei. * Die neue militärische Chefin des Frauen- Hilfs-Dienstes der Schweiz, ist Andrea Weit⸗ zel, deren Bild soeben durch zahlreiche Blät- ter ging, aus einem besonderen Grunde: Ein Reporter hatte eine so unvorteilhafte Foto- Bundesforschungsanstalt will Haushaltführung rationalisieren Dolmetscher zwischen Produktion und Verbraucher/ Sorgen beginnen nicht beim Eisschrank Der erste Eindruck: Eine fast peinliche Sauberkeit. Man könnte beinahe vom Fuß- boden essen, so sauber und gepflegt wirkt das ganze Gebäude der„Bundesforschungs- anstalt für Haust wirtschaft“ in Godesberg. Dr. Berghaus, die stellvertretende Leiterin der von einem Jahr seiner Bestimmung übergebenen Forschungsanstalt. versucht re Aufgabe in einem Satz zu skizzieren: Wir wollen den geplagten Frauen helfen, das Richtige zu tun, um ihre Arbeit zu er- leichtern, wollen die Hausfrauenarbeit den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen anschließen und sie an die realen Erforder- nisse eines heutigen Haushaltes heran- künren.“ Zu diesem Zweck führt das Institut. hauswirtschaftliche Forschungen und Ver- suche durch, sammelt Ergebnisse anderer Wissenschaftlicher Stellen und wertet sie in zusammenarbeit mit den westdeutschen Frauenverbänden, den Lehrkräften der Haus- Mrtschaftsschulen und mit den Vertretern von Wissenschaft, Industrie und Verwaltung aus. Der weibliche Mitarbeiterstab fährt hinaus in die Stadt- und Landhaushalte, um die technischen Errungenschaften und ratio- Hur noliert Der erste weibliche Handelsminister Däne- 7 ist Frau Lis Groes. Sie ist 43 Jahre alt, at das nationalkökonomische Staatsexamen bestanden und ist glückliche Mutter von neun ndern. * 1 Völlig vermieden wurde das Absinken der rbeitsleistungen gegen Schichtende in einer schleswig- holsteinischen Textilfabrik, nachdem man den Arbeiterinnen eine bezahlte Kurz- bause von 16 bis 16.05 Uhr gewährt hat. * nellen Ratschläge den Hausfrauen zu ver- mitteln. Woran liegt es eigentlich, daß die Haus- frau immer wieder berechtigte Klage über die Schwierigkeiten ihres Berufes führt? Dr. Berghaus meint dazu:„Es gibt auf diesem Gebiet soviele Probleme, wirtschaftliche, soziologische, gesellschaftlichel Dabei liegt es durchaus nicht immer nur am Geld, wenn sich eine Hausfrau abplagen muß, ohne je- doch fertig zu werden.“ Ein erprobtes Bei- spiel: Es wurde festgestellt. daß eine Haus- frau zur Bereitung eines Mittagessens für sechs Personen 160 Minuten brauchte, wo- bei sie 1010 Meter Küchenweg zurücklegen mußte. Das Gegenexperiment bei zweck- mäßiger Gerätebenutzung und richtiger Ar- beitseinteilung: Sie hätte eine ganze Stunde Zeit und 773 Meterschritte sparen können. Eine andere Untersuchung ergab, daß eine Bäuerin rund 80 Prozent eines Arbeitsjah- res mit Küchen arbeiten verbringt, 5.5 Pro- zent mit Einmachen und Vorratspflege. Nicht einmal sechs Prozent ihres Arbeits- jahres standen ihr für die notwendige Land- arbeit zur Verfügung. Der Grund: Unratio- nelle Arbeitsweise, falsche Arbeitskleidung, unzweckmäßiges Arbeitsgerät. Dabei immer wieder die gleiche Entschuldigung:„Die Großmutter hat es genau so gemacht, war- um sollen wir unseren Haushalt heute än- dern. Wichtig nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Arbeit ist die zweck- mäßige Kleidung. Auch in diesem Punkt will die Forschungsanstalt Dolmetscher sein zwischen Textilfabrikanten und Hausfrauen. Hier wie bei der Produktion von hauswirt- schaftlichen Geräten soll angeregt und in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirt- schaft manches verbessert werden. Dabei geht es weniger um die Schaffung techni- scher Vollkommenheit, als vielmehr um den Gebrauchswert für den Haushalt und die Hausfrau, deren Sorgen heute nicht beim Eisschrank beginnen, sondern zuerst beim praktischen Schaumschläger, Zwiebelschnei- der oder Kartoffelschälmesser. Hunderte voni Geräten, ganze Kleiderschränke mit Textilien, Versuchsküchen mit verstellbaren Wänden in der Bundesforschungsanstalt beweisen, daß das Institut seine Ratschläge aus der Praxis nimmt und aus der Praxis heraus an die Hausfrau weiterleitet. wahlberechtigte Staatsbürgerin grafle von ihr gemacht und vertrieben, daß allenthalben die Frauen der FHD- Organisa- tion sich mit Protesten und vorgelegten bes- seren Bildern an die Schriftleitungen wand- ten, damit bewiesen werde vor der Oeffent- lichkeit, daß der FHD nicht unter der Lei- tung einer finsteren„Suffragette“, sondern einer Frau mit weiblichem Charme stehe,— was für die Werbungsaktionen des nicht so sehr beliebten FHD sehr ins Gewicht fällt. Andrea Weitzel ist ehemalige Literatin, Jour- nalistin und Bildreporterin. Die Frauen des FHD tragen Uniform mit Käppi, kennen auch den Rang des Unteroffiziers und Leut- nants, und erhalten neben der militärischen Ausbildung Unterricht im Turnen, Karten- lesen, werden geschult für den Flieger-Be- obachtungsdienst, den Warndienst, ferner für Feldpost- und Administrationsarbeit, im Veterinär- und Brieftaubendienst, sowie in der Materialver waltung. Ein besonderer Zweig ist der„Fürsorgedienst“. Dieser hat für Ueberführung, Unterbringung, Betreu- urg von„Ausweichern“— wie man in der Schweiz statt„Flüchtlinge“ sagt— zu sorgen und wird entsprechend geschult. Die älteste Demokratie schafft also die„wehrhafte Frau“, bevor sie die wahlberechtigte Staatsbürgerin besitzt! „La nouvelle fronde“ die Frisur für den Winter Die„Haar-Formervereinigung Stuttgart E. V.“ zeigte am Sonntag den„Dernier Cri“ der Haarmode 1953/54„La Nouvelle Fronde“, zu deutsch ‚Die neue Revolution“. Die neue Haarmode ist durch frauliche weiche Linien ge- kennzeichnet. Der ausrasierte Nacken ist ver- schwunden. Das Haar wird an der Stirnpar- tie kürzer gehalten. Besondere Merkmale der neuen Mode sind von den Schläfenpartien an in das Gesicht frisierte Haarsträhnen. Veues Naumgefuhl.. schon der heranwach- senden Generation zu ver- mitteln, ist eine der dank- baren Aufgaben moderner Architekten. Diese Kin- derzaimmermõbel(Archi- tekten Lange und Mitzlaff) sind Ausdruck einer neuen Gestaltungsform, die das Möbelstück zum prakti- schen, handlichen und viel- seitig verwendbaren Ge- rät werden läßt. Foto: Gerd Hatje „neue möbel“, Hleinst wohnung fur die Junggesellin! Wenn Junggesellen am„Möblierten-Herrn- Dasein“ verzweifeln, dann werden sie entweder zu stets auskäusigen„Lokal-Gängern“ oder sie suchen sich eine Frau. Wenn Junggesellinnen nicht mehr„möb- lierte Fräuleins“ sein wollen, dann paclet sie die Verzweiflung noch sehr viel gründlicher. Sie genen und suchen sig... ja, manchmal auch einen Mann. Auf alle Fälle aber ein Leer- zimmer, das sie vor anderen Leuten„ meine Wohnung“ nennen, vor sick selbst aber„das Paradies“. Eine Fruu nämlich— sie mag im Beruf noch so tüchtig, noch so erfolgreich, noch so„ge- fürchtet“ sein— kann mancherlei entbehren: einen Mann, ein Kind, Freundschaft oder das wärmende Gefühl, für andere sorgen zu müs- sen Doch wenn sie nicht allein sein darf, wenn sie allein sein will; wenn sie nicht das Recht besitzt, einen Bilderhaken gerade dort einzuschlagen, wo er nach Wirtin-Meinung par- tout nicht eingeschlagen werden darf, wenn sie inre Strümpfe nur heimlich im Wasckbecken dauswascken und nicht einmal ans offene Fen- ster kängen darf, dann verkümmert sie. Die berufstätigen Frauen brauchen nun ein- mal eine„Wohn-Ecke“ in ihrem sonst so sach- lichen Leben. Sie haben eine geheime, eine direkt sentimentale, eine mit Fleiß verborgen gehaltene kleine Schwäche für— Gemütlich ſceit. Sie kören gar nicht auf, nach jenem sonderbaren„Plätzchen“ zu suchen, an dem sie „ste selbst“ sein dürfen Es ist daker recht erfreulich, daß sich auch bei uns ganz peu d peu die Meinung verbreitet, man müsse für die im Berufe stehende Frau immerhin so viel tun, daß man ihr das Recht auf eine eigene Kleinstuoknung zugestehe und sie vor dem bitteren Schicksal des ewigen „möblierten Fräuleins“ bewahre. Diese Er- ſeusbner 9 0 5 7 2 72 kenntnis ist den Stadt- und Gemeindevätern, den Bauherren und Baugenossenschaften zum Gluck zur rechten Zeit gekommen. In Schueden zum Beispiel, uo es Junggesel- len- Wohnblocks gibt, die so großartig sind, daß „das Ledig- Gehen“, gepaart mit dem Aus- üben eines schönen Berufs, geradezu ein Ver- gnügen sein muß, kat man sich nicht geniert, nach Ameria hinüberzusckielen, und das dort Erprobte mit technischen Tricks eigener Er- findungsgabe zu versehen. In diesen„Jungge- selllen- Appartements“— sie sind im Gegen- satz zu manchen deutschen Beispielen nicht in männliche und weibliche„Ledigen-Heime“ streng getrennt nndet die Berufstätige Schwedens Bequemlickkeit, Gemütlichkeit, undd. die Möglichkeit, in wenigen Minuten mit ihren nausfraulichen Aufgaben fertig zu werden. Dieses alles sind Himmelsgaben für die be- ruystäùtige Frau, die zur erstrebten Feierabend- Erholung ohne„lange Anläufe“ leommen zl, die es„nett bei sich“ haben will, ohne Biel Kraft- und Zeitaufwand. Während die„rich- tige“ deutsche Hausfrau auch heute noch (selbst, wenn sie finanziell durchaus dazu in der Lage wäre) der Technisierung und Durch- Elektriziſierung ihres Haushalts mit einiger Sepsis gegenuùbersteht, kann es der berufs- tätigen Frau von keute gar nicht„F modern“ genug zugehen, Um inretwillen sollten die Innenarchitehten und Möbelnersteller nicht verzweifeln: Hier, in den Leereimmern und Kleinstwokhnungen der Junggesellinnen können sie noch mit Lust (und mit Erfolg) eperimentieren. Weder Vor- urteile, noch Prunksuckt, noch Liebe z⁊um Alt- kergebrachten werden sie darin Rindern. Es wird köckste Zeit, daß man ihrem Wunsche nach dem Platze, wo ste„sie selbst“ sein kann, nock sehr viel mehr als bisher entgegenkommt, und daß man sich für sie Neues ausdenbt. Es kann sich lohnen. Denn die tüchtige berufs- tätige Frau hat ja auch Geld zu vergeben. Und für„so etwas“ pflegt sie es sogar übrig zu naben! Senta Weber Nicht länger als neun Stunden am Steuer Seit 1. November gesetzliche Regelung der Fahrtdauer 8 1. November 1953 trat eine für die 5 erheit des Straßenverkehrs überaus be- eutsame neue Bestimmung der Straßen- verkehrs- Zulassungs-Ordnung vom 24. Au- dtst 1088 in Kraft, nämlich ihr 8 153. der tielidorschrikten über die Höchstdauer der l 5 ichen Lenkung von Lkw. und Kraft- 1 mibussen enthält. Die neue Bestimmung d sich auf Lkw. von 7.5 t und mehr mit we wicht sowie auf Kraftomnibusse 10 mehr als 14 Fahrgastplätzen, ausge- 3 555 Kraftfahrzeuge mit nicht mehr als 5 Höchstgeschwindigkeit und Kraft- e im Linienverkehr mit einem 95 nittlichen Haltestellenabstand von die 0 als drei Kilometer. Es sind dies e und Personenkraftfahrzeuge. für 10 5 das Stragen-Sicherungsgesetz 5 ührung von Fahrtschreibern vorge- schrieben ist. 8 Höchstdauer der Lenkung von Lkw. ect btemnipussen ist im Werktagsdurch- 15 t auf neun Stunden festgesetzt; dies . der für den gewerblichen Ver- 55 Vorgesehenen internationalen Rege- 1 Um Härten zu vermeiden und um Ter- 0 ransporte zu ermöglichen, darf die e Dienstes am Steuer aus besonde- 8 an höchstens zwei Tagen der 5 erwoche zehn Stunden betragen, die 5 Ungszeit der gesamten Kalenderwoche 5 el trotzdem 54 Stunden nicht über- der 1 Nach 4% Stunden ununterbroche- ee muß eine Unterbrechung von Sten ens 9 Stunde eingelegt werden. Die Fahrt der Lenkung und die Pausen sind in 105 ennachweise einzutragen. Die Eintra- 1 sind jeweils eine Woche lang auf ahrt mitzuführen und ein Jahr lang aufzubewahren. Verantwortlich ist bei Ar- beitnehmern der Arbeitgeber, sonst der Kraftfahrzeugführer. Der Kraftfahrzeugführer, der in keinem Arbeitsverhältnis steht, soll die Möglich- keit behalten, Arbeitsschichten zu leisten. die nicht mit den Arbeitstagen übereinstim- men. In solchen Fällen müssen zwischen zwei Arbeitsschichten Ruhepausen von der- selben Dauer liegen, wie sie für Arbeitneh- mer vorgeschrieben sind. Kommen am Wohnort oder am Sitz des Gewerbebetrie- pes unterschiedliche Regelungen in Betracht oder ist die Regelung am Wohnort anders als am Sitz des Betriebes, so gilt die für den Betroffenen günstigste Regelung. Sollen Motorradfahrer Sturzhelme tragen? Ein Thema, über das diskutiert werden kann Ein Sturzhelm! Wie schlimm sich das an- hört. So wie Stahlhelm. Ist Straßenverkehr gleichbedeutend mit Kriegsschauplatz? In dem einen Fall bot der Helm einen gewis- sen Schutz, wenn geschossen wurde und wenn Granaten splitterten, im anderen Falle soll der Helm bei einem Sturz den Kopf als empfindlichsten Körperteil beschirmen. Die Behelmung des edlen Hauptes bedeutet Schutz, wenn Gefahr im Verzuge ist. Manche kommen zu dem Schluß, daß Motorradfahrer eine gefährliche Sache sei. Es liegt in der Natur eines Einspurfahrzeu- ges, daß ein Sturz eher möglich ist als bei einem Drei- oder Vierradfahrzeug. Daher hat man beispielsweise in England die Frage untersucht, ob schwere Motorräder nicht grundsätzlich mit einem Seitenwagen zu einem Dreifahrzeug gemacht werden sollen, eben aus Gründen erhöhter Sicherheit gegen Sturzgefahr. Aber aus verallgemeinernden Feststellungen darf nicht der Schluß gezo- gen werden, daß Motorradfahren gefährlich sei. Bei Unfällen mit tödlichem Ausgang oder mit schwerer Verletzung des Betroffe- nen wurden meist Schädelbrüche festgestellt. Daher die in letzter Zeit häufiger aufge- stellte Forderung, dem Haupt durch einen Helm einen besonderen Schutz zu geben. Der Vorschlag hat viel für sich. Wie es heißt, sind vor allem junge Leute an Unfällen beteiligt. Allzu leicht werden sie Opfer ihrer eigenen Forschheit und Unver- nünft im Fahren. Ist bei unkluger Fahr- weise ein Helm ein ausreichender Schutz? Oder verleitet ein Helm nicht zu der fal- schen Vorstellung, jetzt kann man noch einen Zahn schneller fahren? Bei Rennver- anstaltungen sind für die Teilnehmer Sturz- helm vorgeschrieben. Diese vorbeugende Maßnahme leuchtet ohne weiteres ein. Aber sollen für den normalen Straßenverkehr Be- dingungen verlangt werden wie bei einem Rennen auf abgesperrtem Kurs und mit dem Ziel unbedingten Schnellver fahrens? Wer im Straßenverkehr vernünftig fährt, sollte auch ohne Sturzhelm auf sein Motorrad steigen können. Die Unfälle verhüten und vor allem schwere Folgen vermeiden, das muß sich auf einem anderen Weg erreichen lassen. Fahr- disziplin ist da angebrachter, und man sollte den Führerschein nur an solche Leute geben, deren Eigenschaften Gewähr dafür bieten, daß ein schnelles Fahrzeug in ihrer Hand nicht zu einer Gefahr für sie selbst und fü die übrigen Straßenbenützer wird. Wer aber einen Helm tragen will, soll das ruhig tun. Es gibt eine stattliche Aus- Wahl solch nützlicher Kopfbedeckungen Modische Helme erleichtern den Entschluß, sich eventuell solch ein Ding anzuschaffen. Sie runden das Bild eines zweckmäßig ge- kleideten Motorradfahrers ab, der ohnehin häufig eine Lederkombination trägt, deren er sich im eigenen Interesse bedient. Man sollte das Tragen von Helmen vorsichtigen Leuten empfehlen, aber keineswegs mit Polizeivorschriften die Gesamtheit von Zwei- radbenützern zwingen, im normalen Stra- Benverkehr einen Sturzhelm zu tragen. Im Ausland benützen die Motorradfahrer teil- weise den Sturzhelm, so z. B. in Belgien, wo er polizeilich ebenso erforderlich ist wie etwa die Nummer am Fahrzeug. Auch in England beschäftigt man sich mit der Frage, ob der Sturzhelm obligatorisch werden soll. MOSAIK Einheitszünder für Moped. Seit kurzem ist ein Einheitszünder für Mopeds auf dem Markt. Es handelt sich dabei um einen Schwunglichtmagnetzünder mit umlaufen- dem Magnetsystem und einer feststehenden Ankerplatte, auf der ein Unterbrecher, ein Zündanker und ein Lichtanker befestigt sind. Der Zündanker liefert den Zündstrom und der Lichtanker den Wechselstrom für Schein- werfer und Rücklicht. Die Umstellung der amerikanischen Eisen- bahnen auf Dieselbetrieb ist nahezu abge- schlossen. Noch 1933 waren nur drei Prozent aller in Deutschland laufenden Kraftfahrzeuge luft- gekühlt. Heute sind es etwa 30 Prozent. 1,9 Millionen Tonnen Lokomotivkohle spart die Bundesbahn jährlich ein durch Er- Satz von etwa 2000 Diesel-Triebfahrzeugen Das ABC der Kraftfahrt Im C. Bertelsmann-Verlag, Gütersloh, erschien soeben ein umfassendes Hamdbuch der Kraftfahrt, das Oberingenieur Georg Wanner unter Mitarbeit zahlreicher Spezia- listen herausgegeben hat. Auf 656 Seiten ent- hält es 5000 Stichwörter, 700 Abbildungen und 100 Tabellen. Der erste Teil dieses„Lexikons der Kraft- fahrt“ führt in alphabetischer Reihenfolge wichtige Begriffe des Kraftfahrwesens Auf und erläutert sie ebenso fachmännisch wie allgemein verständlich, der zweite Teil zählt Behörden, Verbmde, Persönlichkeiten und Firmen sowie deren Anschriften auf und behandelt gesondert die Kraftfahrt-Fach- presse und deren führende Redakteure sowie die mit dem Kontakt zur Presse beauftrag- ten Persönlichkeiten der Firmen der Kraft- fahrzeugbranche, Im dritten Teil schließlich geben zahlreiche Tabellen und Statistiken Aufschluß über Produktion, Kalkulation, Versicherungsfragen, Kosten der Fahrzeug- haltung, Rekorde, Typen auf dem deutschen Wagen, Motorrad- und Motor-Roller-, Mo- ped- und Einbaumotoren-Markt, Reifen- und Zündkerzenfragen und vielels andere, Ganz- seitige Bildtateln geben unter anderem die hunderte Typen deutscher Kraftfahrzeuge im Bild wieder. Mit diesem universellen Anspruch ist der Ganzleinenband mit dreifarbigem Schutz- umschlag, der für 28 DM zum Verkauf ange- boten wird, nach unserem Wissen das erste Werk dieser Art, das in einer gelungenen Synthese die Wissenschaftlichkeit des Kraft- fahrwesens mit der sich aus Produktion und Erfahrung ergebenden Praxis verbindet und den gesamten Komplex, der in seiner Viel- gestaltigkeit sich bereits in Spezialgebiete aufgegliedert hat, lexikalisch wieder zusam- menfaßt. Das Werk läßt kaum eine sich er- gebende Frage unbeantwortet. mle Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 24. November 1953„Nr. 4 ö Stolzes Mannheimer Gebell in Hollund Gute Erfolge deutscher Hundezucht in Utrecht Bei der Bundessieger-Ausstellung für Hunde aller Rassen in Mannheim im Ok- tober war auch Holland mit einem starken Aufgebot schöner Tiere vertreten. In Er- widerung dieses Besuches fuhr Präsident Fritz Heß mit Mannheimer Hundefreunden zur„Großen internationalen Hundeausstel- lung“ nach Utrecht, um nun mit beacht- lichen Erfolgen für die Mannheimer Gruppe zurück zu kehren. Nachfolgende Rassehunde konnten den Titel eines„Holland-Siegers“ mit nach Hause nehmen. Bernhardinerhündin„Paula vom Bis- marckturm“(Besitzer Ernst Langhauser); Samojede„Macgregor of Grenstrae“(vor- geführt durch R. Helfrich); Bullterrier „Dandy von der Stephanienaue“(Besitzer A. Jakobi) und der weiße Kleinspitz„Ali-Baba von der Drachenhöhle“ im Besitz der Ge- schwister Nenninger. Mit diesem Titel war der Oranjepreis und die Anwartschaft auf das internationale Schönheitschampionat verbunden. Weitere Anwärterin auf das CACIB wurde die Barsoi-Hündin„Otmena V. Rappenhof“ im Besitz von A. Bieder- Mit gestohlenem Pkw verunglückt Von der Polizei gejagt In Weinheim öffneten zwei Unbekannte gewaltsam einen parkenden Pkw. und fuh- ren davon. Eine Polizeistreife wurde auf das Fahrzeug aufmerksam und versuchte, es zu kontrollieren. Die Diebe fuhren mit Sesteigerter Geschwindigkeit in Richtung Mannheim weiter und rammten den Polizei- wagen, als er versuchte, sie zu stoppen. Bis zur Friedrich-Ebert-Straße ging die Jagd. Dort rannte der Fahrer des Pkws wegen der hohen Geschwindigkeit gegen einen Oberleitungsmast, wobei der gestohlene Wagen vollständig zertrümmert wurde. Die Diebe wurden lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Da sie keine Pa- piere bei sich trugen, konnten sie bis gestern noch nicht identifiziert werden. Durch den Schaden an der Straßenbahnoberleitung wurde der Straßenbahnverkehr eineinhalb Stunden lang unterbrochen. An der Wasserleitung erhängt Selbstmord aus Schwermut? Vermutlich aus Schwermut erhängte sich ein 49jähriger Gastwirt mit einem Gummi- kabel an der Wasserleitung. Als er auf- gefunden wurde, war er bereits tot. Amerikanische Messerstecherei Ein Soldat schwer verletzt Gegen 23 Uhr stach in Käfertal ein ame- rikanischer Soldat mit dem Messer auf einen„Kollegen“ ein und verletzte ihn schwer. Der Verwundete versuchte, sich in eine etwa 100 Meter entfernte Wirtschaft zu schleppen, aber brach noch vor dem Lo- kal blutüberströmt zusammen. Der Täter war geflüchtet. 50 000 Mark Schaden dureh sScheunen brand In der Nähe des Kirchgartshäuserhofes geriet eine vor zwei Jahren erbaute Scheune in Brand. Die Feuerwehr konnte nichts mehr retten. 400 Tonnen Zuckerrüben und 200 Tonnen Preßstroh verbrannten. Der Schaden wird auf 50 000 Mark geschätzt. Wohin gehen wir? Dienstag, 24. November: Nationaltheater 19.30 bis 21.45 Uhr:„Bluthochzeit“(für die Theatergemeinde); Universum:„Jonny rettet Nebrador“; Mozartsaal 20.00 Uhr: Kurt Fried- rich und Richard Laugs spielen Werke von Boccherini, Bach, Beethoven, Chopin; Wirt- schaftshochschule 20.15 Uhr: Vortrag von Pfar- rer Schomerus:„Ist ein studium generale im Zeitalter der spezialisierten Wissenschaft noch möglich?“(Evangelische Studenten-Ge- meinde); 20.00 Uhr: Lichtbildervortrag„Die Völkergruppen Asiens in der heutigen Welt- politik“ von Dr. Robert Pfaff-Giesberg (Abendakademie); Sickingerschule 20.00 Uhr: Ueber„Blühende Gärten“ sprechen Heinrich Wawrik und Karl Mörmann(Abendakademie). Wie wird das Wetter? — 2 —— Es wird kälter Vorhersage bis Mittwoch früh: Verstärkte Neigung zu zeitweili- gem Aufreißen der tiefen Be- wölkung. Nachts teilweise klar, dadurch Tagestemperatur nur bis 5 Grad ansteigend und nachts leichter Frost, Bodenfrost bis minus 3 Grad. Lagen über 800 m noch klare Sicht und milder. Mäßige Ost- bis Südostwinde. Ubersicht: Eine aus Nordrußland südwärts vorstoßende polare Luftmasse erreicht zwar nur mit Ausläufern unsere Bezirke, doch wird durch allmähliches Aufklaren in der Folgezeit auch bei uns Nachtfrost zu erwarten sein. Wetter warte Mannheim mann. Die deutsche Dogge„Irras von der Rheinfront“(Besitzer F. Schwaderer vom Eichbaum-Stammhaus) belegte in ihrer Klasse den zweiten Platz, während die weiße Kleinspitzhündin„Bärbel von der Drachenhöhle“, im Besitz von Familie A. Knopp, Beste in der„Puppyklasse“ wurde. In der Jugendklasse erhielt der Neufund- länder„Astor von Waghäusel“(Besitzer Jo- hann Schürle) die in dieser Klasse beste Wertung. Die beiden Boxerhündinnen„Afra und Anga vom Kaiserwalzer“, Besitzer P. Fiederlein, schnitten mit den Noten„Sehr gut I“ und„Sehr gut II“ ab.„Benno von Neuostheim“, ebenfalls ein Boxer-qunghund (Besitzer Frau Haimann) bekam ebenfalls die Note„Sehr gut I“. Diese internationale Ausstellung in Utrecht bestätigte die wieder erreichte Höhe in der deutschen Hundezucht. Ein deut- scher Schäferhund wurde„schönster Hund der Ausstellung“, und mancher Oranjepreis wurde neben den Mannheimern nach Deutschland mitgenommen. Der größte Transformator spannwerk III der Stadtwerke Mannheim. Unser Bild zeigt den 71 Tonnen schweren Transformator, der auf einem Spezialfahrzeug der Bundesbahn vom Käfertaler Werk der Brown, Boveri& Cie. AG. zu seinem Standort gebracht wurde. Der 31 500-KkVA- Freiluft- Transformator ist der größte Umspanner, der bisher im Versorgungsnetz der Stadtwerke Mannheim aufgestellt wurde. Er wird die 110 000 Volt der 8,7 Kilometer langen Freileitung vom Großkraftwerk nach Käfertal auf 20 000 Volt herabspannen. für die Mannheimer Stromversorgung steht seit einigen Tagen in dem im Bau befindlichen Um- Wollte der kleine Postungestellte Geld unterschlugen? „Indizienkette ist geschlossen“/ Der kleine Postangestellte, Jahrgang 1922, der überdies ein„Zugereister“ war und sich am Briefmarkenschalter einarbeiten mußte, hatte am 3. Juni 1953 abends beim Abschluß einen Ueberschuß von 38 DM in seiner Kasse festgestellt. Nach den postalischen Vorschrif- ten muß ein solcher Ueberschuß im Ab- schlußbericht erwähnt und abgeliefert wer- den, und gerade das tat der kleine Post- angestellte an jenem Abend nicht. Er tat aber auch das nicht, was man jetzt vielleicht von ihm erwartet, sondern legte den Betrag, der dazu noch durch einen Irrtum(nämlich die fälschliche Buchung von 38 Pfennigen für 19 Notopfermarken als 38 Mark)) entstanden War, fein säuberlich in den Panzerschrank, in dem nach Schalterschluß das Geld der Post aufbewahrt wird. Und nun stand das Gericht vor der Frage, ob der kleine Postangestellte nicht trotzdem eine zumindest versuchte schwere Amts- Unterschlagung begangen, in anderen Wor- ten, ob er nicht die eindeutige Absicht gehabt habe,„sich den Betrag rechtswidrig zuzueig- nen“. Der Staatsanwalt meinte ja und führte zum Beweis die Zeugenaussagen an, die den Angeklagten eindeutig belastet hätten. Der Zwei Monate mit Strafaufschub Ueberschußbetrag hätte eben im Abrech- nungsbuch aufgeführt werden müssen.„Die Indizienkette ist damit geschlossen.“ „Sie ist es nicht!“, sagte der Verteidiger und führte mit dramatischem Redefluß die allerdings für den Angeklagten sprechende Tatsache ins juristische Feld, daß der Post- Alngestellte auf einer Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft„auf Grund seiner wei- Ben Weste“ bestanden habe. Ein Problem? Wohl ein juristisches, aber kaum ein menschliches.„Ich gebe freimütig zu, daß ich das Geld für mich behalten Wollte“, soll der Angeklagte einige Tage nach der„Tat“ zu seinem Amtsvorstand gesagt haben. In der Verhandlung widerrief er diese Aussage, weil sie angeblich unter Druck ge- macht worden sei. Das Gericht fällte dennoch ein salomoni- sches Urteil: Zwei Monate müßte der kleine Postangestellte, der jetzt kein Postangestell- ter mehr ist, ins Gefängnis. Aber er braucht nicht, weil es wieder einen Strafaufschub auf Bewährung gibt, und es ist nicht anzuneh- men, daß er in dieser Bewährungsfrist ver- sagt. Selbst dann nicht, wenn die Indizien- kette tatsächlich geschlossen sein sollte. lex Junge Hundwerker bereiten sich vor Berufsständische Die erste Hauptversammlung der Jung- handwerkerschaft des Stadt- und Land- Kreises Mannheim ist auf heute, 20 Uhr, im Lokal„Zum Kanzlereck“ einberufen. Die Junghandwerkerschaft des Stadt- und Landkreises Mannheim wurde am 13. No- vember 1953 ins Leben gerufen. Sie ist die erste im süddeutschen Raum und bedeutet den örtlichen überberuflichen Zusammen- schluß der Handwerksgesellen mit dem Ziel, den jungen Handwerker ohne Rücksicht auf Partei- und Konfessionszugehörigkeit für den gesamten handwerklichen Berufsstand zu interessieren. Die Gründung der Junghandwerkerschaft erfolgte in der Ueberzeugung, daß der Hand- Werkerstand nur in einer festgefügten Ge- meinschaft gedeihen kann, wobei das Jung- handwerk frühzeitig am Selbstbehauptungs- kampf des Handwerks teilnehmen und sich auf seine künftigen berufsständischen Auf- gaben planmäßig vorbereiten muß. Zweck der Junghandwerkerschaft ist, alle vorwärtsstrebenden Junghandwerker des Stadt- und Landkreises Mannheim, die in Treue zum Handwerk stehen und sich zu den Idealen des Handwerkertums bekennen, zu einer freiwilligen Bildungs-, Gesinnungs- und Tatgemeinschaft zusammenzufassen. Die Aufgaben der Junghandwerkerschaft bezie- hen sich unter anderem auf die Pflege des Berufsethos, der Standesehre und des Ge- meinschaftsgeistes, auf die Vertiefung der Allgemeinbildung und Förderung der fach- lichen Weiterbildung sowie der Pflege eines Aufgaben warten gedeihlichen Verhältnisses zwischen Meister, Gesellen und Lehrlingen. Nicht zuletzt sieht das neue„Gesetz zur Ordnung des Hand- werks“ die Mitarbeit der Handwerksgesel- len auf wichtigen Gebieten der berufsstän- dischen Selbstverwaltung vor. Diese betont berufsständischen Aufgaben der Junghand- Werkerschaft schließen deshalb jegliche Mit- Wirkung bei Lohn- und Tarifforderungen aus, das heißt sie verfolgen nicht schlecht hin die Arbeitnehmerinteressen, vielmehr dienen sie in überberuflichem Zusammen- schluß dem gesamten Handwerkerstand. Hauptgewicht: Tanz an der Waldpforte Als„Tanzabend mit Kabarett“ gab es im Jugendheim an der Waldpforte in der Gar- tenstadt zum ersten Male seit der Ueber- nahme durch die Stadtverwaltung wieder einen kleinen Bunten Abend. Die Mitwir- kenden waren mit einer Ausnahme— der neue Heimleiter Werner Ruckmich stellte sich als Humorist vor— Leute, die schon früher die Gestaltung solcher Abende in Hän- den gehabt hatten. So hörte man wieder die „Drei Anthonys“, das FHillbillyquartet und als Ansager Rolf Laier, aber ihren Darbie- tungen fehlte diesmal viel von der Frische, die den Abenden an dieser Stelle sonst charakteristisch war. Auch ein netter Quiz konnte darüber nicht hinwegtäuschen. So lag diesmal das Hauptgewicht aflf dem Tanz, zu dem eine Combo der Kapelle Wolf Kaiser aufspielte, und der Hoffnung auf bessere Zukunft. pfe Der„Speckputer“ mit dem Millionenhut in Mannen „Unsere Aufgabe: Die Liebe in Europa wieder herstellen“ Eine wegen ihrer Nüchternheit um 80 mehr erschütternde Statistik über die Lage der katholischen Kirche in den Ländern hin- ter dem eisernen Vorhang gab am Sonntag- abend der„Speckpater“ Warenfried van Straaten in der vollbesetzten Heiliggeist- kirche, nachdem er am Vormittag in vier anderen katholischen Gemeinden gesprochen, um 16 Uhr eine Elisabethfeier gehalten und leidenschaftlich für seine„Ostpriesterhilfe“ geworben und gesammelt hatte. Der Zweizentnermann in der weißen Kutte, der„per Anhalter“ durch Europa ge- reist ist(wobei er sein Augenmerk beson- ders auf die schweren amerikanischen Wagen Wegen ihres„begüterten Inhalts“ richtete). der seinen„Millionenhut“, das Gefäß seiner Sammlungen, mit auf die Kanzel brachte und in gutem Deutsch von seinen bisheri- gen Erfolgen für notleidende Flüchtlinge und abgehetzte„Rucksackpriester“ erzählte, wein sich für andere einzusetzen. Er ver- steht, sein internationales Anliegen ver- ständlich zu machen, zu überzeugen. Der klingende Erfolg im Millionenhut gab ihm auch in Mannheim recht, wo er noch bis Mittwoch bleiben wird. „Wesentlich ist nicht der Kommunismus, sondern Asien“, rief er aus. Das biologisch Tuch in diesem Jahr Glückwunsch-Ablösung Die Notgemeinschaft bittet um Spenden Von der„Mannheimer Notgemeinschaft“ Werden wir um folgende Veröffentlichung gebeten: „Wir sind in den vergangenen Jahren an die Bürgerschaft sowie an Industrie, Handel, Gewerbe, Behörden und sonstige Organi- sationen herangetreten, um durch eine ge- meinsame Aktion die traditionellen Glück- wünsche zum neuen Jahr durch Geldspen- den für unsere notleidenden Mitbürger ab- Zzulösen. Nicht nur der vorgeschlagene einfache Weg, dem Freundes- und Bekanntenkreis die Glückwünsche zu übermitteln, hat die Aktion begrüßenswert gemacht, er bietet auch eine schöne Gelegenheit, notleidenden Bürgern unserer Stadt zu helfen, damit es ihnen im neuen Jahr besser ergehe. Die Erfolge, die wir mit dieser Aktion hatten und das große Verständnis, das wir in allen Kreisen für unser Bemühen gefun- den haben, ermutigt uns, erneut zu dem ge- Friseure legen„Infängerschere“ uus der Hund Lossprechungsfeier und Schaufrisieren in der„Amicitia“ „Die Kurzhaarfrisur ist international und zum Ausdruck eines modernen Lebensstils geworden“, sagte die deutsche Meisterin Liselotte Diehm gestern abend bei der Los- sprechungsfeier von 41 Friseurlehrlingen, bei der sie unter munteren Schallplatten- klängen in 30 Minuten zustandegekomme- nen Leistungsfrisuren der frischgebackenen 33 weiblichen und acht männlichen Friseur- gesellen im kritischen Kreuzfeuer begutach- tete. Es ist bei der Mannheimer Friseur- innung alter Brauch, vor der feierlichen Los- sprechung die Lehrlinge noch einmal zeigen zu lassen, was sie in drei Jahren Lehrzeit gelernt haben, und so wurde die„Amicitia“ zum improvisierten Friseursalon, in dem heftig, akkurat und nach allen Regeln der Wellenkunst onduliert und Fasson geschnit- ten wurde. 5 Ursula Kuffler, Innungs- und badisch- württembergische Landessiegerin beim Lei- stungswettbewerb der deutschen Hand- werksjugend 1953, wurde besonders ausge- zeichnet und führte die Reihe der besten Prüflinge, die ebenfalls von Obermeister Kleine Chronik der großen Studt „Der Luftwaffenring E. V.“, der als Bundes- verband gegründet wurde, besitzt jetzt auch eine Ortsverbands- Geschäftsstelle in Mann- heim-Sandhofen, Karlstraße 132. Weihnachtsfeier für Fallschirmjäger-Ange- hörige. Bei einer Weihnachtsfeier am 17. De- zember, 19 Uhr, in den„Nürnberger Bier- stuben“, K 1, 3b, sollen Frauen und Kinder gefallener und vermißter Fallschirmjäger be- schenkt werden. Der„Bund der Fallschirm- jäger“ bittet um Angaben entsprechender An- schriften telefonisch unter der Nummer 63246 oder persönlich in Ludwigshafen, Pestalozzi- straße 6(Wilhelmy) bis spätestens 1. Dezem- ber. Goldenes Geschäftsjubiläum. Die von Friedrich Faas am 24. November 1903 eröff- nete Metzgerei und Wirtschaft in Neckarau, Friedrichstraße 19, wird heute 50 Jahre alt. Gegründet worden war das Unternehmen in der Friedrichstraße 31, 1905 wurde es in die Friedrichstraße 23 verlegt, und 1908 bot sich — unschlagbare Asien werde das Abend ablösen. Europa bleibe die christliche Au gabe, die Ostvölker nicht zu töten, Sonden zu taufen und in der geistigen Uebellege. heit das Erbe weiterzugeben.„Das Sch heißt Europa. Wenn es untergeht, auch die Luxuspassagiere mit unter“ i müssen Legionen neuer Priester nach Gtr schicken, müssen die Elite Gottes sein in Grenzgebiet des Abendlandes.“ Zahlen, die Bewunderung erregen: zwel Monaten sammelten flandrische Schl Geld für 120 Volkswagen, 1949 organisenß der Speckpater 800 LKwW.-Ladungen mit Jex. tilien, die er in die„Armenhäuser Deutsch. lands“, nach Schleswig- Holstein und den Bayrischen Wald schickte, das Inserat Ln Fahrzeug für Gott gesucht!“ brachte men ein, als der„Papst von Belgien“, wie i einmal ein Flüchtling nanmte, erwartet ag Die Menschen sind viel besser, als Sie den. ken.“ Beispiele aus allen europäischen Län. dern, Beispiele, die es glaubhaft erschelen liehen, daß die„Liebe wieder hergestellt wird in Europa“, durch die Initiative einez Marmes, der mit„fahrbaren Kirchen“ durch die Lande reist, weiß, was er will und 088 auch unumwunden sagt. dd meinsamen Glückwunsch für 1954 aufzu- rufen. Darum appellieren wir an die Gebefreu- digkeit unserer Mitbürger, durch Einzahlung einer Spende ihre Neujahrswünsche an Freunde und Bekannte in dieser Form zum Ausdruck zu bringen. Die Glückwünsche werden vor dem Jahreswechsel durch Veröffentlichung der Namen der Spender bekanntgegeben. Geldspenden bitten wir unter dem Kenn- Wort„Neujahrsglückwunsch-Enthebung“ für die Notgemeinschaft einzuzahlen bei der Ba- dischen Bank, Mannheim, Konto Nr. 2200 und bei der Städtischen Sparkasse Mann- heim, A I, 2-3, Konto Nr. 4715. Barbeträge nimmt die Geschäftsstelle der Notgemein- schaft in E 6, 1(im Gebäude des Katho- lischen Bürgerhospitals) täglich ab sofort von 8 bis 16 Uhr entgegen.“ (gez.:) Dr. Heimerich, Oberbürgermeister; Schell, Stadtdirektor. Eugen Rinderspacher belobigt und mit klei- nen Aufmerksamkeiten bedacht wurden, an. Die zweite Gruppe der mit viel Geschick arbeitenden Haarkünstler bestand aus neun Jungmeistern des Friseurhandwerks, deren Spitzenkönner sich auch mit Worten und kleinen Gaben auszeichnen lassen, durften. Vor der Lossprechungszeremonie begrüßte Obermeister Rinderspacher Ehrengäste aus Ludwigshafen und die Lehrkräfte der- Ge- werbeschulen und forderte die Eltern und Lehrherren auf, Augenzeugen bei der sche- renklappernden Beweisführung der Jung- gesellen zu sein. Diese Beweisführung habe es aus den damit verbundenen technischen Gründen leider nicht ermöglicht, daß die Fri- seure bei der umfassenden Freisprechungs- feier der Handwerkskammer im Musensaal hätten teilnehmen können. Die weitere Durchführung des Abends lag in den Händen von Fachbeirat und Vorsitzenden des Gesel lenprüfungsausschusses, Klett, der auch die Prüflinge beim Schaufrisieren wohlwollend überwachte. hwb. die Gelegenheit, das Anwesen der Wirtschaft „Zur Rose“ in der Friedrichstraße 19 4 erwerben. 1926 war das Geschäft so gut ein- geführt, daß es vergrößert werden mußte, in der Nacht vom 9. auf 10. August 1943 rich- teten Bombentreffer jedoch schweren Schaden an, der indes 1948 wieder behoben werden konnte. Der heute im 74. Lebensjahr stehende Friedrich Faas leitet sein Unternehmen noch selbst, aber hat durch seinen Sohn eine tat kräftige Hilfe. Wir gratulieren! Hedwig Kaufmann, Mann- heim, Rheinvillenstraße 16-18, wird 60 Jahre alt. Die Eheleute Walter Freund und Frieda geb. Schindehütte, Mannheim, Tullastraße 25, und Julius Klingler und Anna geb. Kreuzer, Mannheim-Käferfal, Schwalbenstraße ga, kön- nen silberne Hochzeit feiern. H. Clomann, Mannheim, H 2, 12, vollendet das 70. Lebens- jahr. ö Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Werbeblatt der Firma Neckermann Ver- sand KG., Frankfurt a. M., bei. — 883. in den großen Hotels von London und New Vork kennt man KRAFT's CHESTER als pikonte Delikatesse. Auch bei uns am Familientisch gilt er mehr und mehr als besonderer Genuß. RakTs(H ESTER aus dem Hause ui deshalb vollkommen 9 Kaufgesuche Für m. sucht. ich Möbel, Teppiche, Warenposten. Witt, Versteigerer, U 4, 14, Tel. 53781 Eß- oder Wohnzimmer zu kf. ge- nächste Versteigerung suche Angeb. unt. P 84241 a. d. V. Warmekinderstiefel je 1 Paar für 6jähr. Mädchen und 7 bis 3jähr. Jungen. Wintermantel für 7- bis gjähr. Jungen u. 6jähr. Mädchen zu kaufen gesucht.. Ang. unter P 34145 an den Verlag. 0 Tiermarkt ö eines Urteil 3 BOKER-RUD EN nen 8 Wochen alten Wurfes nur in Kenner- geben. Vater: bekannte mehrfache v-Rüde„Falk v. Klausdorf“. Mutter: SG-Hündin „Asta v. 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Berger eg ihm n Wissensven agogisch v Zum„T sche Musi; „Kunst“ irt im Logenh einen Kor Schülern m bestritten Pädagog ber, 20 Uh Studiendire heim, üben stern, heut Evangeli November, schule Vor. studium ge ten Wissen Ueber vember, 20 Ebba Wae nährungsko Vico T0 sich am 26 ersten Fi! Alhambra- zustellen. Club be ber, 20 Uh Behaghel Büchermar Gewerk, am 26. N. schaftshauf Betriebsrat Frey eee Nr. 2) aufzu- defreu · ahlung he al m zum dem ig der Kenn · 8% für er Ba- . 2200 Mann- eträge mein · Latho- rt von eister; b klel· en, an. schick neun deren 1 Und ten. grühte e aus . Ge- a und sche- Jung- habe ischen e Fri- ungs- ensaal eitere anden Zesel- ch die ollend hwb. tr. 10 79 elm 05 80 Seite 5 Ein neuer Parkplatz im Stadtzentrum ist gestern nachmittag betriebsfertig geworden. Das freie Plätzchen in U 2 an der Breiten Straße ist ausgebaut und sorgfältig planiert worden und bietet nun als Pendant zu dem schon seit einiger Zeit bestehenden Parkplatz gegenüber am Eck des Quadrates K 1 eine weitere Möglichkeit, Fahrzeuge abzustellen. Das wird in Zukunft um so notwendiger sein, als ein generelles Halteverbot in der Breiten Straße wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen dürfte. Foto: Thomas Erwachsene in der bunten, weiten Welt des Kindes Ein Bremer Schulrat schuf ein Kinderlexikon Zur Zeit vertreiben Studenten in Mann- heim ein im Verlag Witte, Freiburg, erschie- nenes Kinderlexikon, das der Bremer, auch in Mannheim durch zahlreiche Vorträge be- kannte Schulrat Wilhelm Berger gestaltet hat. Berger genießt in der pädagogischen Fachwelt den Ruf eines ideenreichen und im positiven Sinne— revolutionären Er- ziehers. Seine Durchbildung eines wesent- lichen Teiles des Bremer Schulwesens er- scheint vielen einschlägigen Kreisen in der Bundesrepublik mustergültig und bei- spielhaft. Berger hat mit dem Kinderlexikon seinen Ruf erneut bestätigt. Mit verstehender Liebe und dem psychologischen Geschick, das je- den guten Erzieher auszeichnen sollte, sich in die Vorstellungs- und Gedankenwelt des Kindes einzufühlen, erläutert er in 4000, nahezu die ganze Welt des Kindes umfas- senden Begriffen, alles, was dem Fünf- bis Neunjährigen begegnet, was ihn beschäftigt, was er geistig zu bewältigen hat. Die Art der Darbietungen ist kind- gerecht. Texte sind kurz, klar, stilistisch höchst ein- Alle lich, verbindet er daher mit der Weitergabe von Kenntnissen auch einen erzieherischen Zweck, der jedoch nie so„vordergründig“ auftritt, daß er den Effekt ins Gegenteil ver- kehrte. Regelrecht im Spiel und unter ge- schickter Ausnutzung kindlicher Neugier e . 8 e„„ 5„%%%UCCVVffß . „ 3VVV»»fß tach und der Ausdrucksweise von Kindern angepaßt. Um zu jedem Abstraktum ein ge-. danklich plastisches Bild zu geben, ist je- der Begriff mit bunten, charakterisierenden Illustrationen ergänzt, die in ihrem Vier- farbdruck auch dem Auge viel bieten. Auf diesen beiden Komponenten— Wort und Bild— baut sich eine dritte auf: Eine knappe Geschichte, die jeden Begriff durch ein an- schauliches Beispiel aus der Wirklichkeit des Lebens„konkret“ macht. Berger müßte kein Schulmann sein, wenn eg ihm nicht darauf ankäme, neben der Wissensvermittlurig und mit ihr auch päd- agogisch wirksam zu sein. Wo immer mög- e e„„ 7. TUV. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt einer der 287 Seiten und einige der 1500 bunten Zeichnungen trägt Berger dazu bei, menschliches Leben formen zu helfen, es durch Humanitat zu veredeln, ohne jemals den„Zeigefinger“ er- kennen zu lassen. Ein im besten Sinne vor- Ius dem Terminkulender Zum„Tag der Hausmusik“ gibt der Deut- sche Musikerverband in der Gewerkschaft „Kunst“ im DGB am 24. November, 19.30 Uhr, im Logenhaus„Carl zur Eintracht“, L 9, 9, einen Konzertabend, der vorwiegend von Schülern mehrerer Mannheimer Musikerzieher bestritten wird. Pädagogische Arbeitsstelle. Am 24. Novem- ber, 20 Uhr, in der Kunsthalle, Vortrag von Studiendirektor Ludwig Schmieder, Mann- heim, über„Staatsbürgerliche Erziehung ge- stern, heute und morgen“. Evangelische Studentengemeinde. Am 24. November, 20,15 Uhr, in der Wirtschaftshoch-⸗ schule Vortrag von Pfarrer schomerus„Ist ein studium generale im Zeitalter der spezialisier- ten Wissenschaft noch möglich?“ Ueber Waerland-RKost spricht am 25. No- vember, 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule Fbba Waerland, Gattin des schwedischen Er- nährungsforschers Are Waerland. Vico Torriani kommt nach Mannheim, um sich am 26. November zur Aufführung seines ersten Filmes Straßen-Serenate“ in den Ahambra-Lichtspielen dem Publikum vor- zustellen. Club berufstätiger Frauen. Am 26. Novem- r, 20 Uhr, spricht im Bahnhofshotel Margot Behaghel über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt zu Weihnachten. Gewerkschaftsbund. Betriebsräteschulung am 26. November, 19.30 Uhr, im Gewerk- Berrteant. Thema: Geschäftsführung des . es spricht Arbeitsrichter Otto eee nehmes Buch. ni Motorsport-Club Feudenheim im MAC (ADAC). Letzte Versammlung für 1953 am 26. November, 20.30 Uhr, im Klublokal„Zum Ochsen“, Feudenheim. Geflügel- und Kaninchenzuchtverein„Rhein- gold“, Sandhofen. Lokalschau am 28. und 29. November im Gasthaus„Zum Adler“, Sand- hofen. Frauenchor 08 Mannheim. Am 28. November, 20 Uhr, im„Kaisergarten“ Winterfest. Verein für Volksmusik. Am 28. November, 20 Uhr, im Mozartsaal Mandolinenkonzert un- ter Mitwirkung des Bandonion-Klub Neckarau. Kanarienzucht- und Vogelschutzverein 1891. Wertungssingen mit Schau vieler Vogelarten und großer Schmetterlingssammlung am 28. und 29. November, im Lokal„Prinz Max“, H 3, 3.. Verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Rheinau. Am 28. November, 20 Uhr, Versammlung im Lokal Knoblauch, Stengel hofstraße. Kleintierzüchterverein 1909 Waldhof. Am 28. und 29. November im Vereinsheim hinter dem Postamt Waldhof Lokalschau für Ge- Tlügel. Wanderfreunde Mannheim. Am 29. No- vember Wanderung Neustadt— Welsche Ter- rasse— Talmühle— Weinbietturm— Berg- stein— Hohfels— Wolfsburg— Neustadt, Abfahrt: 8.26 Uhr ab Ludwigshafen Haupt- bahnhof. Mannheimer Liedertafel. Am 29. November, 17 Uhr, im Gesellschaftshaus K 2, 31/82, der erste Herren-Abend der Wintersaison. MORGEN Von Mensch zu Mensch 4.30 Uhr morgens. Ich stehe mit einem großen Koffer an der Straßenbahnhalte- stelle. Ich warte und warte— und werde unruhig. Um 5 Uhr geht mein Zug. Ich gehe bis zum Paradeplatz. Immer noch keine Straßenbahn. Ich schaue auf die Abfahrtstafeln und sehe, daß die erste Bahn erst kurz vor 5 Uhr geht. Was tun? Es ist höchste Zeit. Ich springe durch die Planken— soweit das mit einem Kof- fer möglich ist. Da hält ein Arbeiter mit einem Fahrrad dicht neben mir.„Sie wollen wohl zum Bahnhof? Geben Sie den Koffer her.“ Er stellt den Koffer hin- ten auf den Gepäckträger und rannte mit mir zum Bahnhof.„Es tut mir so leid, daß Sie nun so springen müssen“, sage ich zu ihm.„Ach das macht nichts; die Hauptsache, daß Sie Ihren Zug bekom- men.“ Eine Minute vor 5 Uhr erreichen wir den Bahnhof.„Herzlichen Dank!“ rufe ich noch rasch.— Es hat noch ge- reicht. ch Federn und Felle a Uf dem Luzenberg Im Bootshaus an der Sandhofer Straße überraschte der Geflügel- und Kleintierzucht- Verein Luzenberg mit 154 Nummern(17 Ras sen). Den silbernen Wanderpreis für die höchste Punktzahl sicherte sich Artur Wach- tel vor Gg. Fischer jr., während Emil Wolf den schönsten Hahn herausbrachte. Zehn Ehrenpreise, 21 Sehr gut I, elf Sehr gut II und acht Sehr gut III lautete hier der Rich- terspruch. Bei einer vorangegangenen Stall- prämiierung von 71 Kaninchen hatte sich Georg Scherer erneut den Wanderpreis ge- sichert. Von Frauenfleiß kündete die ge- thälllige Schau der Pelzverwertungsgruppe, Parade gefiederter Tiere in Käfertal Im Vereinsheim am Speckweg hatte der Kleintierzuchtverein Käfertal seine Tradi- tiorisschau klein, aber gefällig aufgezogen. Es präsentierten sich 12 Rassen mit 49 Exem- plaren, bei denen die schweren Wirtschafts- rassen im Vordergrund standen. Den besten Hahn der Schau stellte W. Elfner und die beste Henme F. Hoffmann. Im übrigen gab es fünf E-Preise, acht Sehr gut I und zehn Sehr gut II. Mit 53 Tauben(12 Rassen) ka- men auch die Züchter dieser Kategorie zu Wort. W. Reiter zeigte hierbei das beste männliche Tier Dattinger-Münster das schön- ste Weibliche. Das Ergebnis: Sechs E-Preise, neun Sehr gut I, zwei Sehr gut III und sechs sehr gut. Elektrische Musik bei„Kurpfalz“ 1932 Der Harmonika-Klub„Kurpfalz! 1932 konnte mit einem Komert im Mozartsaal einen glücklichen Publikumserfolg buchen. Der neue Dirigent Siegfried Weber kam, sah und siegte. Ruhig, aber nicht temperamentlos holte er sowohl aus seinem 26köpfigen er- sten wie auch aus dem erst seit acht Wochen betreuten zweiten zwölfköpfigen Orchester Alles heraus, was zur Interpretierung zeit- genössischer und alter Komponisten notwen- dig war, wobei leichte, volkstümliche, unter- haltende und sogar klassische Kompositio- nen berücksichtigt wurden, Die solistische Wiedergabe des Pilger- chor(„Tannhäuser“) wie auch die der Va- riationen über ein slavisches Volkslied ODeiro-Würthner) durch Siegfried Weber Waren ein Ohrenschmaus besonderer Quali- tät. Auch Webers junger Bruder Karlheinz entpuppte sich als hochqualifizierter Instru- meritalist. Den Höhepunkt brachte das „Divertimento“ für Electronium-Solo, eines neuen Instrumentes, das, in diesem Fall auf Trompete und Posaune eingestellt, in seiner tragfähigen zarten, hellen, dunklen und glänzenden Klangfarbe eine wertvolle Be- reicherung des gesamten Orchesterensembles bedeutete. Die„Drei Amicos“, ein Chromonica-Trio ven„Rheingold“ Käfertal, begeisterten durch ausgefeilte Vorträge, so daß hier wie dort Dreingaben unumgänglich waren. Bargeld- und Backofendiebe wurden geschnappt In Rheinau griff ein Lehrmädchen drei- mal in die Geschäftskasse und stahl 57 Mark. Das Geld wurde vorgefunden.. Auf der Luftschifferstraße wurden zwei junge Leute bemerkt, die einen unter einem Damenmantel versteckten Tischbackofen wegtrugen. Sie erklärten, den Ofen gekauft zu haben, konnten es aber nicht beweisen. Da die beiden wiederholt wegen Diebstahl vorbestraft sind, liegt der Verdacht nahe, daß der Backofen gestohlen wurde. Ein 17jähriger, der den ganzen Tag über mit amerikanischen Soldaten gezecht hatte, stahl einem seiner Gastgeber, der ein- geschlafen war, zehn Dollar. Der Diebstahl wurde bemerkt, der Junge vorläufig fest- genommen. Blick ins Land Auf Taxifahrer geschossen Kaufbeuren. Drei amerikanische Soldaten zwangen in Kaufbeuren einen deutschen Taxifahrer und seinen Beifahrer mit vor- gehaltener Pistole, aus ihrem Wagen zu stei- gen und sich auf die Knie zu werfen. Wie die Kriminalpolizei in Kaufbeuren mitteilte, schlug einer der Soldaten danach die beiden Männer von hinten nieder und nahm ihnen die Brieftasche und Geld weg. Vier Schüsse auf den Mitfahrer, der zu flüchten versuchte, verfehlten ihr Ziel. Die Ermittlungen erga- ben, daß es während der Fahrt zwischen den Amerikanern und den Kraftfahrern zu einem Streit gekommen War, in dessen Verlauf ein Fahrer einen Schuß aus seiner Selbstvertei- digungs-Gaspistole abgab. Darauf drangen die Soldaten auf die Taxifahrer ein. Taxiräuber gefaßt Burgdorf(Niedersachsen). Wenige Stun- den nach einem Ueberfall auf einen Taxi- fahrer nahm die Polizei am Montagmorgen den 21 Jahre alten ehemaligen Volkspolizi- sten Kurt Kemmeris aus Kleinburgwedel (Kreis Burgdorf) im Hause seines Arbeit- gebers unter dringendem Tatverdacht fest. Wie die Polizei mitteilt, hatte Kemmeris zu- sammen mit einem noch flüchtigen Mann in der Nacht zum Montag in Hannover eine Taxe gemietet und während der Fahrt nach einem Nachbarort mit einem Wagenbolzen auf den Fahrer eingeschlagen., der Ueberfal- jene konnte die Täter jedoch abschütteln und fuhr dann trotz schwerer Kopfverletzungen bis zum nächsten Krankenhaus. Kemmeris War erst vor vier Monaten illegal in die Bun- desrepublik gekommen. Bei seiner Fest- nahme war seine Kleidung mit Blut besudelt. In seinem Besitz fand die Polizei den bei dem Ueberfall benutzten Wagenbolzen. Autodieb ausgeliefert Weiden/Oberpfalz. Fünf Monate nach seiner Flucht mit einem gestohlenen Auto wurde jetzt ein 19 jähriger kaufmännischer Angestellter aus Gießen von tschechoslowa- kischen Grenzpolizisten an die deutsche Grenzpolizei ausgeliefert. Er war so lange in tschechoslowakischen Gefängnissen. Auch das Auto wurde zurückgegeben. Der An- gestellte soll auch Geld seiner Firma ver- untreut haben. ö Vier Männer von einem farbigen Soldaten schwer verletzt g München. An einem Omnibuswartehäus- chen in München wurden am Samstagabend vier Männer von einem farbigen amerikani- schen Soldaten mit einem Messer überfallen. Alle vier wurden lebensgefährlich verletzt. Die Polizei vermutet, daß der Soldat gereizt wurde, als einer der Männer der deutschen Begleiterin des Negers mit einer Taschen- lampe ins Gesicht leuchtete. Angeblicher D-Zug-Mörder verhaftet Klagenfurt. Der 29 jährige Kroate Stefan Matosic, der dringend verdächtig ist, die Belgierin Simone de Ridder bei Kitzingen aus dem D-Zug geworfen und ermordet zu haben, wurde am Sonntag in Klagenfurt ver- haftet. Die österreichische Polizei lehnte es ab, Einzelheiten über die Verhaftung be- kanntzugeben. Matosic wurde in Oesterreich in Zusammenhang mit einer anderen Straf- tat gesucht. Er war vor einiger Zeit wegen Vergehens gegen die Polizeivorschriften für Ausländer schon einmal in Klagenfurt in Haft. Stefan Matosic war bisher Insasse des Valka-Lagers bei Nürnberg. Er verließ das Lager am 16. November. In der Nacht zum 17. November wurde Frau de Ridder im Wien-Ostende-Expreß überfallen, beraubt und aus dem Fenster des fahrenden Zuges geworfen. Sie erlag kurz darauf ihren dabei erlittenen Verletzungen. Als der Täter vom Schaffner gestellt wurde, zog er die Not- bremse, sprang ab und verschwand in der Dunkelheit. 14 jähriger erhängte sich aus Versehen München. Durch einen unglücklichen Zu- fall erhängte sich ein 14 Jahre alter Buch- druckerlehrling in der Wohnung seiner El- tern in München. Die Ermittlungen ergaben, daß sich der Junge beim Spiel aus einem Mantelgürtel eine Schlinge gemacht und sie am Fenstergriff befestigt hatte. Dann steckte er den Kopf durch die Schlinge, verlor auf dem schmalen Fensterbrett den Halt und er- hängte sich selbst. Die Polizei nimmt an, daß der Junge ein Opfer von Rauber- und Wild- wWestromanen geworden ist, die in seinem Zimmer in Mengen gefunden wurden. Tierschutzbund fordert Unterstützung Frankfurt. Der Deutsche Tierschutzbund forderte auf seiner Jahreshauptversammlung in Frankfurt mehr finanzielle und ideelle Unterstützung für seine Arbeit. Bei den Innenministerien des Bundes und der Län- der soll der Erlaß von Anweisungen gegen Tierquälerei beantragt werden. Besonders sei dabei auf jugendliche Luftgewehrschützen zu achten. Der Deutsche Städtetag soll zu laufenden Unterstützungen aufgefordert Werden. Was sonst noch geschah 25 Mit dem Vorrücken kalter Luftmassen verwandelte sich der Dunst über New Vork im Laufe des Sonntags in einen dicken breiigen Nebel, so daß der Verkehr auf den Straßen und in der Luft zum Teil lahm ge- legt wurde. Aus den übrigen Teilen der Vereinigten Staaten werden Wirbelstürme, Schneetreiben und starke Regenfälle gemel- det, die zum Teil beträchtliche Schäden an- gerichtet haben. 5* „Man kühlt sich, als ob man einen leich- ten Grippeamnfall hätte, wernn man mit 2134 km /st durch die Luft jagt“, berichtete in Los Angeles der amerikanische Eimflieger Scott Crossfield am Sonntag nach seinem Flug in einem Raketenflugzeug vom Typ Dou- glas B- 558 II, mit dem er die bismer höchste Geschwindigkeit in der Geschichte des Flug- Wesens erreicht hatte. * Die Zahl der deutschen Einwanderer nach Kanada hat sich in diesem Jahre er- neut stark erhöht. 26 607 Deutsche wander ten in den ersten neun Monaten des Jahres nach Kanada ein, Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 23 000. * 312 Austern innerhalb einer halben Stunde verschlang Charles Derwent am Samstag bei dem Austern-ESB- Wettkampf von Neu- Südwales in Sydney(Australien) und wurde damit unumstrittener Sieger. Jack Swünbourne, der in der ersten Hälfte des Kampfes an führender Stelle lag, mußte mach 180 Austern aufgeben. * Das ägyptische Landwirtschaftsministe- rium hat Hunderte von Spezialisten nach der Sinai-Halbinsel geschickt, um Heu- schrecken zu bekämpfen, die in Millionen dort aufgetaucht sind. Bisher haben die Heu- schrecken ein Gebiet von 20 Quadratkilo- metern verwüstet. * Eine Hausangestellte schenkte in einer Klimik in Oporto(Portugal) einem Knaben mit 13 Fingern und 12 Zehen das Leben. * Der konservative Abgeordnete Williams Will im Unterhaus von Kolonialminister Lyttelton Aufklärung darüber verlangen, „Warum die Zollbehörden von Limasol(Zy- pern) 7044 Flaschen Whisky ins Meer schüt- teten, nachdem der Whisky zwölf Monate im Zollhaus gelegen hatte, ohne daß sich ein Besitzer meldete“, An der englischen Südküste sind in der letzten Zeit die Tangfliegen in so großen Mengen aufgetaucht, daß die Regierung Wahrscheinlich Flammenwerfer einsetzen würd, um sie zu vernichten. Man nimmt an, daß die letzten Stürme zusammen mit der Flut große Mergen neuartigen Seetangs an die englischen Küsten gespült haben, so daß die Fliegen für die Küstenbevölkerung zu einer Plage geworden sind. * Als der Geschäftsreisende Lündby in Maribo Mänemark) von dem Tod seiner Frau vernahm, fühlte er sich unfähig mit seinem Auto allein nach Hause zu fahren. Ein Polizist fand sich bereit, das Steuer zu übernehmen. Dicht vor dem Ziel kam der Wagen aber ins Schleudern und raste gegen einen Baum. Lundby und der Polizist waren auf der Stelle tot. 5 In wilder Flucht irrten in der Nacht zum Montag Pferde, Kamele, Zebras und Elefanten bei Breda Holland) durch die Nacht. Sie waren von den Wärtern mit Mühe befreit worden, als ihr Winterquartier in Terheyden zu brennen begann, Ein Elefant fiel zuerst in einen Wassergraben und ver- suchte dann, in die Küche eines Bauern- Hofes einzudringen. Er kam jedoch nur mit dem Kopf zur Tür hinein Der Zirkus van Bever, dessen gesamte Habe bis auf das Zelt und die Tiere verbrannte, beziffert den Schaden auf über 200 000 Gulden(rund 220 000 DM. * Zwei internationale Einbrecher konnten von der Polizei in Wien gefaßt werden. Es handelt sich um zwei ungarische Staatsan- Sehörige, Ferenc Kovacs und Istvan Zsiga, die vom„Interpol“ der internatienalen Po- lizeizentrale, gesucht wurden, Sie werden beschuldigt. kürzlich in einen Pariser Ju- welierladen eingebrochen zu haben und dort Juwelen im Wert von vielen Millionen Francs gestohlen zu haben, * Einen Weltrekord im„Bierkrügelheben“ hat der Wiener Gastwirt Karl Schulz auf- gestellt. Er konnte 22 voll eingeschenkte Bierkrüge mit beiden Händen gleichzeitig tragen und ohne Unfall servieren. Die bis- herigen Weltrekorde wurden von einem New Vorker Kellner mit sechzehn Krügen und vor ihm von einem Münchener Schank⸗ mädchen mit vierzehn Krügen gehalten, 8 % b N 17 5 1 Seite 6 MORGEN Wertvolles Kunstwerk in Ladenburg entdeckt Mittelalterliche Madonna stand unbeachtet am Rathaus Ladenburg. Bei Rathaus- Renovierung wurde die auch seit Menschengedenken in einer Nische in der Höhe des zweiten Stockes stehende Madonnenfigur herunter- Senommen. Dabei zeigte sich überraschender Weise, daß sie nicht, wie angenommen, aus „Nicht mehr wettbewerbsfähig“ Heidelberg. Die neu immatrikulierten Studenten der Universität Heidelberg sind am Samstag im Rahmen der 567-Jahrfeier der Universität feierlich verpflichtet worden. Der Prorektor der Universität, Prof. Dr. Schmidt, stellte in seinem Jahresbericht fest, daß die deutschen Universitäten nach wie vor in einem verzweifelten Wettstreit mit den ausländischen Universitäten stünden. Der wirtschaftliche Status der meisten aus- Bändischen Universitäten sei dem der deut- schen derart überlegen, daß die Wettbe- Werbsfähigkeit unserer Universitäten von Jahr zu Jahr geringer werde. Arbeitsamt unterstützt erwerbslose Musiker Heidelberg. 20 in Heidelberg ansässige erwerbslose Musiker haben sich vor einigen Wochen zu einer Kapelle zusammengetan und unter der Anleitung eines erfahrenen Dirigenten geprobt. Das Orchester hat nun Zum ersten Male in der Oeffentlichkeit und zwar vor Gastwirten, Leitern und Besützern von Industriebetrieben und vor Vereinsvor- sitzenden gespielt. Die Veranstaltung fand Auf Initiative des Heidelberger Arbeitsamtes statt, auf dessen Veranlassung das Ensemble Zustandegekommen war. Das Arbeitsamt hofft, daß die Musiker in der kommenden Weihnachtszeit und auch im Fasching von Veranstlatungsleitern engagiert werden. Gotische Malerei unter Gipsschicht Ravensburg. Bei den Renovierungsarbei- ten in der 1385 erbauten St.-Jodoks-Kirche wurde jetzt unter einer fünf Zentimeter dicken Gipsschicht ein spätgotisches Wand- gemälde entdeckt, auf dem Christus die Stände und Zünfte segnet. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Werk eines bisher unbekannten Meisters wird vom Landesamt für Denkmalspflege restauriert. Zur Zeit ist ein Kunsthistoriker mit der näheren Prü- kung des Gemäldes beschäftigt. Stein oder Gips war, sondern aus Holz. Sie kam nach Karlsruhe zum Landesdenkmals- amt, das sich zur Reinigung und Restaurie- rung(der Sockel war etwas morsch) bereit erklärte. Dabei entdeckte man, daß es sich um ein wertvolles Kunstwerk handelt, wie aus dem folgenden Schreiben an das Bür- germeisteramt hervorgeht: „Wir teilen Ihnen mit, dag wir inzwi- schen die Rathaus-Madonna von ihren zahl- reichen Uebermalungen nach Aussage un- seres Technikers waren es etwa zehn Farb- schichten) befreit haben. Es ergab sich, daß die Plastik ein wertvolles mittelalterliches Kunstwerk darstellt. Würde sie wieder ihren vorherigen Platz an der Rathausfassade ein- nehmen, so wäre es unerläßlich, sie erneut zum Schutz gegen die Einwirkungen der Witterung mit einem ihr Bild störenden Mittel zu behandeln, wobei die Feinheiten der Oberfläche erneut verdeckt würden und die Statue als vorzügliche mittelalterliche Schöpfung nicht mehr zu erkennen wäre. Wir machen unsererseits den Vorschlag, das Werk museal zu behandeln und, falls es möglich ist, in der Vorhalle bezw. im Gang des Rathauses aufzustellen. Zuvörderst bit- ten wir darum, daß jemand im dortigen Auftrag nach Karlsruhe kommt, um die Plastik in ihrem gegenwärtigen Zustand zu besichtigen. Es wäre uns von großem Nut- Zen, auch etwas über das bisherige Schick- sal der Rathaus-Madonna in Erfahrung zu bringen.“ Mit großer Freude hat man in Laden- burg die Nachricht von der Entdeckung die- ses Kunstwerks vernommen. In den näch- sten Tagen werden voraussichtlich ein Ver- treter der Gemeinde und des Heimatbundes nach Karlsruhe fahren. Der Gedanke frei- lich, die Statue in der Vorhalle oder im Gang des Rathauses aufzustellen, läßt sich wohl nicht verwirklichen, dagegen soll die Rathaus-Madonna einen Ehrenplatz im Mu- seum erhalten, In die leere Nische des Rat- hauses könnte man eine Nachbildung stellen. Ueber die Geschichte der Madonna weiß man nichts. Vielleicht stammt sie noch vom gotischen Rathaus, das vor dem Dreißigjaäh- rigen Krieg ebenfalls an dieser Stelle stand und dann niedergebrannt wurde. In der Zwischenzeit bis zum Wiederaufbau des Rathauses diente das heutige Gasthaus„Zum Schwanen“ als Rathaus. Der„Albert Schweitzer des Wiesentules“ Professor Dr. Hans Iselin erlitt Lörrach. Professor Dr. Hans Iselin, der bekannte Schweizer Chirurg und langjährige Tührende Kliniker am Lörracher St. Elisa- bethen- Krankenhaus, ist am Sonntag im Al- ter von 75 Jahren gestorben. Prof, Iselin nahm an einer Treibjagd in Oberbaden teil. Nach Abschluß des Kesseltreibens fand er sich nicht am vereinbarten Sammelplatz ein. Nach längerem Suchen entdeckte man ihn Unter einem Baum, wo er von einem Herz- schlag Sent worden war. Prof. Iselin, der eine glänzende medizini- sche Laufbahn hinter sich hat, entstammte einer alten Basler Familie. Durch seine Mut- ter war er mit dem Basler Maler Hans Hol- bein d. j. verwandt. Als Chirurg und mensch- licher Wohltäter hat er sich weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus einen Na- am Sonntag einen Herzschlag men gemacht. Er war Ordinarius an der Basler Universität und Mitglied zahlreicher medizinisch-wissenschaftlicher Gesellschaf- ken. Noch am Tage vor seinem Tode stand er am Operationstisch des Lörracher Elisa- bethen- Krankenhauses. Besondere Verdien- ste hat sich Iselin um die Versehrten des ersten und zweiten Weltkrieges durch seine Prothesen- Konstruktionen erworben. Für sein segensreiches Wirken erhielt er 1950 am Lörracher Hebeltag den Hebeldank zuge- sprochen. Man nannte ihn den Albert Schweitzer des Wiesentales“. Als Mediziner hat sich Prof. Iselin u. a. mit großen Erfol- gem auf dem Gebiete der Drüsentuberkulose und der prophylaktischen Nachbehandlung des Brustkrebses mit Röntgenstrahlen be- tätigt. Wahlfälschung im Kreis Ulm Ulm. In der Gemeinde Einsingen im Landkreis Ulm ist jetzt eine Wablfälschung größten Ausmaßes festgestellt worden. Der stellvertretende Wahlvorsitzende wurde fest- genommen und befindet sich noch in Haft. Der Bürgermeister als Wahlvorsitzender und ein Beisitzer wurden nach vorläufiger Fest- nahme wieder freigelassen, da ihnen keine Verletzung der Wahlaufsichtspflicht nachge- Wiesen werden konnte. Der stellvertretende Wahlvorsitzende hat inzwischen seine Ver- Sehen bei der Auszählung der Stimmen nach der Kommunalwahl vom 15. November zu- gegeben. Er hatte bei der Auszählung Fäl- schungen der Stimmscheine vorgenommen, die sich alle zum Nachteil eines Kandidaten auswirkten. Dieser Kandidat, mit dem der stellvertretende Wahlvorsitzende persönlich verfeindet ist, wäre ohne die Fälschungen gewählt worden. Ermittlungen der Krimi- nmalpolizei haben ergeben, daß die Fälschun- gen ausschließlich auf Grund persönlicher Motive und nicht aus politischen Gründen erfolgten. „Wunder der Technik“ Waldangelloch. Die neue Wasserleitung in Waldangelloch im Kreis Bruchsal brachte ein älteres Ehepaar in arge Bedrängnis. Das Ehepaar, das weder aus noch ein wußte, als das Wasser aus der Leitung floß, hatte be- reits sämtliche verfügbaren Eimer und Kan- nen unter das„Wunder der Technik“ ge- Stellt und wartete, nachdem die Eimer voll gelaufen waren, geduldig die Ueberschwem- mung der Küche ab. Zum guten Glück er- barmte sich ein Nachbar des hilflosen Ehe- Paares, indem er einfach den Hahnen um- drehte. Das ältere Ehepaar hatte sein gan- zes Leben lang das Wasser aus dem Brun- nen geholt. Aus Rheintand-· Pfabz Kaiserslautern. Eine mit vier Atom- kanonen ausgerüstete amerikanische Artil- lerieeinheit wurde dieser Tage in die West- Pfalz verlegt. Der Transport ging von Mainz aus über die Bundesstraße 40, die zeitweilig für anderen Verkehr gesperrt war, nach Kaiserslautern. Ludwigshafen. Eine Schiedsverhandlung für das metallverarbeitende Handwerk in der Pfalz wird in einigen Tagen in Neustadt abgehalten. Die Gewerkschaft hatte eine Lohnerhöhung von zwölf Pfennig gefordert. Ueber einen Rahmenvertrag für die Be- schäftigten der Metallindustrie von Rhein- land-Pfalz wurde bisher keine Einigung er- Zielt. Mainz. Um den Schülern eine Weih- nachtsfreude zu bereiten, veranstaltet die Bundesbahndirektion Mainz einen Jugend- Wettbewerb, dessen Gewinner Schnellzug- fahrten über Strecken bis zu 500 Kilometer Länge und wertvolle Bücher erwarten. Die Wettbewerbsteilnehmer müssen sechs Fra- gen aus dem Bereich der Bundesbahn be- antworten und die Antwortscheine bis zum 5. Dezember bei der nächsten Fahrkarten- ausgabe innerhalb der Bundesbahndirektion Mainz abgeben. Mainz. Die rheinland- pfälzische Indu- strieproduktion hat mit einem Index von 150,3 im Oktober einen neuen Höchststand erreicht. An dem starken Ansteigen im Ok- tober waren vor allem die Nahrungs- und Genußmittelindustrie, die allgemeinen Pro- duktionsgüterindustrien und die Verbrauchs- güterindustrien beteiligt. Vergessener Haken im Leib der Patientin Zwei Aerzte und zwei Schwestern wegen fahrlässiger Tötung verurteilt Freiburg. Der Prozeß gegen zwei Aerzte und zwei Ordensschwestern aus Kenzingen im Breisgau, die sich vor dem Freiburger Landgericht wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten hatten, ist nach zweitägiger Dauer zu Ende gegangen. Das Gericht sah als erwiesen an, daß alle vier Angeklagte für den Tod einer Patientin verantwortlich seien. Der Arzt, der die Frau operiert hatte, erhielt vier Monate Gefängnis. Der zweite angeklagte Arzt, der bei der Operation assi- Stierte, wurde zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten, die beiden Schwestern zu einer Strafe von je einem Monat Gefängnis ver- Urteilt. Alle Strafen wurden auf Bewährurig Ausgesetzt. Der Hauptangeklagte Arzt hatte im Juli letzten Jahres an einer Patientin eine schwierige Kaiserschnittoperation vorgenom- men. Während der Operation war durch die Unvorsichtigkeit der asgistierenden Schwe- ster, der es nach eigenen Angaben plötzlich schlecht geworden war, ein Scherhaken, des- Sen Verlust erst später bemerkt wurde, in Wenstag, 28. November 1903/ Nr. 5 — 2 die Wunde und anschließend in das der Frau gerutscht. Dadurch war einige zei später eine zweite Operation notwendig 0 worden. Fünf Tage nach der zweiten Opens tion war die Frau an einer Lungenembal gestorben. Dem operierenden Arzt wund vom Gericht vorgeworfen, daß er die. Tati. keit der Instrumentenschwester nicht 0 gend überwacht hatte. Der assistierender hätte sich ebenfalls mehr um die Schpege kümmern sollen. Die assistierende Schwe die, wie das Gericht annahm, den Halen Wahrscheinlich, als es ihr schlecht wurde 1 die Wunde fallen lief, hätte nach Aueh des Gerichts Alarm schlagen müssen 805 das Instrument plötzlich verschwunden per Die Instrumentenschwester treffe insolen eine Schuld am Tode der Patientin, als 8 imre Instrumente nach der Operation ni naächgezählt hatte. 0 Der Staatsanwalt hatte für die beiden Aerzte je sechs Monate Geſängnis beantragt Die Verteidigung hatte dagegen auf re spruch plädiert. Drei Kinder gasvergiftet Stuttgart. In Stuttgart- Untertürkheim sind drei Kinder gasvergiftet in ihren Bet- ten aufgefunden worden. Ein 17jähriges Mädchen und ein zweijähriger Junge waren, als sie gefunden wurden, bereits tot. Das dritte Kind, ein 16 Jahre altes Mädchen, ist inzwischen im Krankenhaus gestorben. Die in anderen Zimmern der Wohnung schlafen- den Familien mitglieder hatten von dem Ausströmen des Gases nichts gemerkt. Das Unglück wurde erst entdeckt, als der Vater der Kinder aufstand. Einzelheiten wurden noch nicht bekannt. Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Von den technischen Werken der Stadt Stutt- gart wurde mitgeteilt, eine genaue Prüfung der Zuleitungen und der Gasgeräte in der betreffenden Wohnung habe ergeben, dag der Gasaustritt nicht auf technische Mängel zurückzuführen sei. Arbeitshaus für eine„Pflegemutter“ Baden-Baden. Der fahrlässigen Tötung und Kindsmißhandlung sowie der Landstrei- cherei wurde eine 45 Jahre alte Frau für schuldig befunden, die dieser Tage vom Ba- den- Badener Schöffengericht zu einem Jahr Gefängnis, sechs Wochen Haft und Einwei⸗ sung in ein Arbeitshaus verurteilt wurde. Neuregelung der Besutzungsfischerei verlangt Bemühungen scheiterten bisher an unnachgiebiger Haltung der Franzosen Freiburg. Der Landesfischereiverband Wamdte sich in seiner Jahreshauptversamm- lung in Freiburg erneut in aller Schärfe gegen das von der französischen Besatzungs- macht seit nunmehr acht Jahren bean- spruchte uneingeschränkte Nutzungsrecht über die badischen Fischgewässer. Wie Ver- bandsgeschäftsführer Dr. Goez mitteilte, sind bisher alle Bemühungen, in dieser Frage zu einer Neuregelung zu kommen, an der un- nachgiebigen Haltung der Franzosen geschei- tert. Nur der àußersten Selbstbeherrschung der deutschen Fischer sei es zu verdanken, daß sich deshalb in den letzten Monaten an den von den Besatzungsangehörigen benutz- ten Forellengewässern noch keine folgen- schweren Auseinandersetzungen abgespielt hätten. Nachdem sich in jüngster Zeit die Die Verurteilte hatte sich als Landstreichett von einer 26jährigen Mutter, deren Lebens. wandel dem der 45 jährigen sehr ähnlich war ein Kleinkind geben lassen, um mehr Erich beim Betteln zu haben. Obwohl das mehrere Wochen alte Kind wegen mangelhafter Fr. nährung äußerst pflegebedürftig War, hatten sich Mutter und Pflegemutter nicht geschelt es den Unbilden der Landstraße auszusetzen In einem Uebernachtungsheim in Baden. Baden ist das Kind nach einiger Zeit gestot- ben. In der Nacht seines Todes war es vol der Verurteilten noch roh mißhandelt wor den. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächt Mord angenommen. Als Todesursachen wur- den jedoch Ernährungsstörungen festgestell Sich selbst der Polizei gestellt Konstanz. Ein 32 Jahre alter verheirate. ter Schreinermeister hat sich am Wochen- ende in Konstanz der Polizei gestellt und angegeben, 40 000 Mark unterschlagen 2 haben. Der Schreinermeister war Geschäfts führer der Arbeitsgemeinschaft der Zim- mermeister im Stadt- und Landkreis Stok- kach. In dieser Eigenschaft hatte er über größere Geldbeträge zu verfügen. Die Er- mittlungen gestalten sich nach Auskunft der Polizei in diesem Fall sehr schwierig, weil das Haupkłkassenbuch der Arbeitsgemein- schaft seit einigen Tagen verschwunden ist. Lemdesregierung mit der Angebegenheit be- faßt habe, hoffe der Verband zuversichtlich daß noch vor Beginn der Fangsaison 195 Vr. 273 Die *.—.— Nach duld Schwaz un Al Ma n Slegst Feuer! — 5 Verwane Nachrick gervater nach ku seines 7 Mann! II Feuerbes im Krem Mein liebe Schwager 1 ist am Son Mannhe eine Neuregelung erfolge. Heftige Klage wurde auch über die zu- nehmende Verschmutzung der Fischgewässer geführt. Es wurde betont, daß eine Besse. rung auf diesem Gebiet nur ul, erreichen sei, wenn in allen Städten und Gemeinden sowie von allen Industriebetrieben Klär- und Reingungsanlagen geschaffen Werden“ Sehr eingehend befaßgten sich die Tagungs- teilnehmer auch mit dem Problem der Fischerei am Oberrhein. In den letzten Jahr- zehnten ist dort die Fischerei durch die Rheinkorrektion, neuerdings vor allem durch den Ausbau des Rheinseitenkanals, fast gans verdrängt worden. 1 „„ ˙· Aout für Ihre Aupengläser n mannneim. 0 8,5- Tel. 42778 Unlversumstrage 1 Spezlalobteilung: Ins lehtbote Augengläse: Demnächst 0 4, 5= gegenöber Planken- Lichtspiele kann immer größer werden und es besteht Brucheinklemmung, wenn sie ein schlechtsitzendes Bruchband tragen. Schon Tausenden konnte ich helfen Überrascht sein, wie leicht und bequem sich Ihr Bruch zurück- Durch meine Spezialbandagen sind nachweisbar viel- Balten läßt. tach sogar Heilungen erzielt worden. Machen Sie sich das Leben leichter und quälen Sie sich nicht Uunnstig.. auch für mren speziellen Fall Kostenlos und unverbindlich zu sprechen in Mannheim: Do. 26. 11. von 8 bis 11 Uhr im Hotel„Fheinhof“ a. Hbf. Lud w. 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November 1953 1 E.— 2 4 westdeutschland sucht für ihre erben Lina Schice 8 2 5 ne e Eisen- und Metallgiegerei 115 2 1 im Alter von nahezu 73 Jahren. f 1 f 5 0 161 den. Noenböf 1958 In tiefem Leid: einen Vorkalkulator REF A-Mann) „ Mannheim, den 23.* er 1 1 g 3 5 5 1 büester Slegstraße 24 Eina Seyfried geb. Schick e e a a für hand- und maschinengeformte Klein- u. Großgußteile. weste Gerhard Seyfried(vermißt) ist eingefangen in den heilsamen Bestandteilen von Haken Marile Kern geb. Schick WVS E RT. Datum ist WV BERT 80 Wirksam Bedingungen: urde in Walter Kern gegen Husten, Heiserkeit und Katarth. ö gelernter Handformer, möglichst mehrjährige Formerpraxis, 3 1 5 7 f a 0 g. 5 1 1 yeuerbestattung: Donnerstag, den 26. November 1953, 13.00 Uhr, Krematorium Mannheim. NUNIN APOTHEKEN UND DRBOSG HREN dee os O.- ernie 5. ih es 85 5 Erfahrungen auf dem REFA-Gebiet(Zeitaufnahme, Auswer- en a, tung, Arbeitsbewertung) insofer 4 1— ä— Fähigkeit, technische und organisatorische Mängel zu erkennen n 0 und zu beheben. a Nach langem, schwerem, mit Bewerber werden um Einreichung eines handgeschr. Lebenslaufes, beiden. 1 großer Geduld ertragenem Lei- einer lückenlosen Uebersicht über die berufliche Laufbahn, eines antrag verwandten, Freunden und Bekannten die traurige den ist mein innigstgeliebter Lichtbildes sowie um Ang. der Gehaltsanspr. u. P 84140 a. d. V. erb. Mann und guter Lebenskame- rad, Pflegevater, Schwiegerva- ter, Opa, unser Bruder und Schwager, Herr Franz Holzwarth Pensionär am Sonntagnachmittag, dem K Prel Nachricht, daß unser lieber Vater, Großvater, Schwie- HAND STRICKAPPARAI gervater, Bruder, Onkel und Schwager 0 Franz Weigold Einfacher, schneller, vielseitiger: strickt als ein- riger Appotot geschlossene Strumpfferse in einem Arbeitsgang. 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Bild: dpa Den Haag und Norrkoeping geschlagen Eishockey: Geglückte „Preußen“-Revanche Mercedes-Triumph übertroffen: Dreifache: Sieg tu/ die Caneias Ex-Weltmeister Fangio gewinnt die Carrera Panamericana Mit einem Vorsprung von 19 Minuten führte der deutsche Borgward-Fahrer Hans Hugo Hartmann nach der siebten und vor- letzten Etappe der Carrera Pan-Americana das Feld der kleinen Sportwagen an, als es am Montag zur letzten Etappe des großen Rennens auf die Reise geschickt wurde. 358 Kilometer von Chihuahua nach dem Grenzort Ciudad Juarez sind zurückzulegen. wo die Carrera zu Ende geht, wo ein Schlußstrich unter all die unsagbaren Strapazen, Aufre- gungen und Unfälle gezogen wird. Hartmann, der letzte von den vier deut- schen Fahrern, die beim Start des Rennens am vergangenen Donnerstag dabei waren, wird auf dieser letzten außerordentlichen schnellen Etappe wachsam auf seinen schärf- sten Konkurrenten, Jaroslav Juhan(Guate- mala), aufpassen müssen. Sein Vorsprung sollte ihm jedoch genügend Spielraum lassen, um, falls alles gut geht, in Ruhe dem Ziel entgegenzufahren. Für die zurückliegenden sieben Etappen benötigte Hartmann insge- samt 19:13:32 Stunden. Die Zeit von Juhan beträgt 19:32:36. In der großen Sportwagenklasse führte am letzten Tag weiterhin J. M. Fangio auf Lancia unangefochten das Feld an. Der Argentinier hatte die Führung nach dem tragischen Un- fall Felice Bonettos, der am Samstag ums Leben kam, übernommen, obwohl er keine einzige der sieben Etappen als Sieger been- dete. Auch am Sonntag gab er sich mit zwei dritten Plätzen zufrieden. Dennoch hält er einen soliden Vorsprung vor seinem nächsten Verfolger Piero Taruffi, ebenfalls auf Lancia. Der dritte Lancia-Fahrer, Eugenio Castellotti, folgt mit sieben Minuten Abstand seinem Stallgefährten Taruffi. Erst an vierter Stelle und mit über eine Stunde Rückstand gegen- Tuiy liberptüte deuische Fußball- Schuhe Nachklänge zum Hamburger Spiel/ Harmonisches Festbankett Unmittelbar nach dem Hamburger Länder- spiel Deutschland— Norwegen(5:1) wurde allgemein die Ansicht vertreten, der englische Schiedsrichter Luty habe die ungewöhnlich lange Halbzeitpause von 18 Minuten zuge- lassen, weil der norwegischen Mannschaft für ihren verletzten Verteidiger Karlsen nicht so- fort ein Arzt zur Verfügung gestellt werden konnte. Tatsächlich hat der Schiedsrichter die Schienbein-Riß wunde Karlsen zum Anlaß ge- nationaler der Nachkriegszeit. Ausgerechnet in seinem 13. Nachkriegs-Länderspiel(ins- gesamt 37) schoß Kapitän Fritz Walter— wie wir bereits hervorhoben— sein 25. Länder- spieltor, während Max Morlock mit zehn Treffern die Länderspiel-Torschützen seit Wiederaufnahme der Spiele im November 1950 anführt. Die norwegische Mannschaft, die sich noch über dem führenden Fangio folgt der f. 273/ Dier Ferrari unter Guido Mancini. 1 a— noch Rosier auf Talbot, Maglioll, der 0 dem Ausfall seines Wagens den Ferre Sond Italiener Mario Ricci übernommen 1 0 ä varria(Mexiko) auf Ferrari und Giro 0 5 8 auf 3 im Rennen. Die de Kap. ranzosen Jean Lucas und Jean n 5 6 auf Gordini, mußten am Sonntag umnle 3 755 Rennleitung wegen VUeberschreitung n jeder On Maximalzeit disqualifiziert werden, Endsieger— Juan Fangio Das große Rennen klang gestern mi erwarteten Triumph der Lancia-Werk Obwohl wiederum der Italiener Magi a der tollen Zeit von 1:37 2. dl gessieger wurde, gewann im Ex-Weltmeister Juan Manuel Fangio mit z ben Minuten Vorsprung vor seinem Stall fährten Taruffi und Eugenio Castellotti, den dritten Lancia fuhr. Wäre Bonetti in den Tod gerast, dann. bene beiden hartnäckigen Verfolger der 1 Maglioli und Gefährte Mancini auf 1 raris, den fünften und sechsten Pla Gesamklassement.— Ueber die Placie des Borgward-Fahrers Hartmann 1 Red.-Schluß nichts bekannt. Gewonnen 1 Kleinen-Sportwagen-Klasse hat José 00 0 mala auf einem Porsche. 5 Reise mit dem Waldhof Der SY Waldhof bestreitet Sein 13 Punktspiel am Sonntag bei Viktorig 39 fenburg. Anhänger, die die Mannschaft in 1 tobussen begleiten wollen, wenden sich u an die Geschäftsstelle(Telefon 59360). 0 Ungarn in London Die ungarische Fußball-Nationalma am Mittwoch Gegner Englands im 11 kampf im Londoner Wembley- Stadion 1 am Sonntagabend in der englischen Haubtiig an. Der ungarische Gesandte Sowie Engl i Fugball-Verbandspräsident Sir Stanlenhu hren ber tz im 05 (Kling, 1952, 1.40 J, 1 Gesamteręti 00 beute mehr de Geld heiß. der den 7 i den beben:„Ja, de Deswegen enken, sic aches um sel zn des Cab anderen Seite ſrtschaft, eir 1780 belegten q de Kapitalma aucun fegen, def e dann doch de gellte. Dabei verte benden Plau ing auf— av ben Aktien een Auf die B en Wenn der en soll, sein gen, dann! Glietzch sei auch ziemlich. espielswelse, haitteln alls ehem Drittel fürden bei duttel des au prozent K 5 8 5* 7 3 23 5 N I ley 10 ũ i i 2 i 1 r k-* 0 ze, bis Dienstag in Hamburg aufhält, unternahm empfinge 0 teten den Hit Ben Haag erlittene rig. Felt und sdllleglich vom Pig gestellt. Krerers- nommen, In der Spleipause das Schühmaterfal am Montag eins Stadtrundfahrt. Wanrend fingen die Gate auf dem Bahnhef A derlage revanchierte sich die Eishockey- hoff(2), Koßmann, Schindler und Nieder der deutschen Mannschaft genau zu unter- der Verteidiger Karlsen noch im Altonaer 5 Toto-Quoten 5 Mannschaft von Preußen Krefeld am Sonn- schossen für Krefeld die Tore. ä Etentenhaus liegt, raußte der ausgezeichnete. West-Süd- lock: Zwölkfer: 1. R. 1200 5 tag im Kölner Eisstadion durch einen 63 Die schwedische Eishockey-Mannschaft IFK Beim offiziellen Bankett beider Mannschaf- Mittelläufer der Norweger, Svenssen, die DM; 2. R.: 6497,90 DM; 3. R.: 502,30 Dl. 5 6:1, 0:0, 312)-Sieg. Vor 3500 Zuschauern Norrköping verlor am Sonntag auch ihr zwei- ten im„Haus des Sports“ wurden Ottmar Spaziergänge in Hausschuhen mitmachen, da Zehner: 1. R.: 24 910,10 DM,; 2. R.: 1952 60 Pu Mcht nur waren die Westdeutschen konzentrierter und tes Gastspiel in Deutschland. Der Krefelder Walter und Retter mit der silbernen Ehren- er ebenfalls eine leichte Verletzung am Fuß 3. R.: 143,20 DM. ter ganzen W. schwungvoller und beherrschten im ersten EV zeigte sich knapp mit 6:4,(2:2, 2:1, 2.1 nadel des Deutschen Fußballbundes für ihr erlitten hatte. Trainer Josef Herberger, Kapi- 5„ Elfer: 1. R.: 3005,50 Dl. geringe Verbt Drittel die übermüdet wirkenden Holländer überlegen. Vor etwa 2000 Zuschauern erwie- zehntes Spiel in der Nationalelf geehrt. Da tän Fritz Walter und HSV-Mittelläufer Jupp 2 0 5 3. R.: 12,60 D.— Neuner Vdten. Beweis: souverän. sen sich die Schweden als achtbarer Gegner, der Dortmunder Erich Schanko diesmal als e be 5 10.— DRM. f r Milchverv Das Spiel nahm im Schlußdrittel außer- der allerdings unter erheblichen Konditions- Ersatzmann auf der Bank am Spielfeld Saß, Pa. And 1 Pferde-Toto: 11 Richtige nicht getroffen; 1 an der Präts gewöhnlich harte Formen an. Nieder und mängeln litt. Konecki und Eckstein waren die ist nun der HSV-Mittelläufer Jupp Posipal Flugreise zum Londoner„Länderspie es(Io): 743,40 DM; 2. R.(9): 113,20 PDR; 3. f. oscration(C Langhans wurden in heftige Auseinander- besten Spieler des KEV. mit 14 Länderspielen deutscher Rekord-Inter- Jahres“ England— Ungarn antreten. 17,20 DM. b —adwirtschaf 8 a 5 a 0 8 5 8 ener besseres CADII0 Alan Ladd- James Mason: Der große Erfolg Mabon Hagel nis 777 22 N Naben! Uespa- Motorroller e 1 ier. 1 meu zu verk. Teilzahl, mi 7777070000 Am Megplatz Schiff der Lerurfeilſen b VF Angeb. unt. Nr. dab a. d. Veli n geringer V Sleichzeitig mit der Teleron 5 1186 Beginn: 14.00 18.30 19.00 und 21.0 Uhr VVCVCVVCVCVCVCVCCVCC 5 G0 90 1 1 legen. 125 deutschen Uraufführung 8 Menschen wie Du und ich in einem Film vetköbt genheitskaul aütumg kür 0 5 ganz großer Klasse! ef RKAGVUIe Lambretta neuest. Modell, det älte ohne 4 e 3 Monate gefahren; zünde für die 1 1 f 1 1 1 jele 96 cem, Kickstarter in eh. angnisvoll se Mittelstraße 41 Ein 7 7 emdle: 7 uf AN 5 i e 2405 8 8. 86001 un Vert, e 1 4 11 möge de Ben 1 Telef 5 11 86 Z. VR. 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Unterhaltung über das leidige— ur denn je der Wirtschaft fehlende geld heißt es, sobald sich die Partner ber den Dislcussionsgegenstand geeinigt ben:„Ja, der Herr. Bundesfinanzminister“. Deswegen wohl hatte Hermann J. Abs enken, sich den Journalisten zu stellen, die inn gelegentlich seines Mannheimer Be- ches um seine Ansicht über die Erschlie- ae, ges Kapitalmarktes befragten. Auf der ieren Seite brennt einem Manne der ſirtschaft, einem Bankier vom Format Abs e Kapitalmarktfrage so intensiv unter den Agen, daß er sich trotz dieser Bedenken enn doch den Journalisten zur Verfügung e. el verteidigte Abs den von ihm aus- henden Plan, bei der Dividendenausschüt- 18 zul— aus neuen Emissionen stammen- en Aktien für die Dauer von fünf Jah- n auf die Körperschaftssteuer zu verzich- en Wenn dem Sparer Anreiz gegeben wer- 12 80ll, sein Geld in neuen Aktien anzu- zen, dann wäre das der geeignete Weg. Fülieglich sei die technische Durchführung ach ziemlich leicht. Bei einem Unternehmen bpielsweise, dessen Stammkapital zu zwei hatteln aus alten Aktien besteht und zu ehem Drittel aus neu ausgegebenen Aktien, anden bei der Gewinnausschüttung zwei Drittel des auszuschüttenden Gewinnes mit prozent Körperschaftssteuer belastet und ein Drittel davon befreit sein. Den gegen diesen Plan erhobene Einwand, es würden zweierlei Arten von Aktien entstehen, weist Abs zurück. Im Gegenteil, der Aktie als solcher würde die ihr erforderliche Beliebt- heit durch erleichternde Bestimmungen ver- schafft werden. Eines dürfe man nicht ver- gessen, meinte Abs, die Zahl jener Personen, die großen Aktienbesitz in ihren Händen Vereinigten, sei sehr beschränkt. Das Haupt- gewicht bei der Bildung des Kapitalmarktes entfallle auf den kleinen Aktienbesitzer, des- sen Ertrag gewährleistet werden müsse. Zwischen den Worten— Abs hat es ja nicht ausgesprochen— konnten Hellhörige die große Skepsis des Bankiers heraushören, Was in den nächsten Wochen und Monaten auf dem Gebiete der Kapitalmarktförderung zu erwarten sei. Die große Steuerreform ist anscheinend der einzige Hoffnungsschimmer am— sehr weit entfernten— Horizont. f Interessant waren in dieser Unterhaltung die Bedenken des Bankiers gegen eine gene- relle Kuponsteuer, die alle anderen die Aktie belastenden Steuerarten ablösen soll. Be- denken, die etwa dahin gehen: 1. Wessen Aktienbesitz ist schon so groß, dag die Erträgnisse durch eine etwa 30pro- zentige Kuponsteuer nicht erheblicher ge- schmälert würden als durch die bisherige steuerliche Systematik; 2. Es gilt, alles zu vermeiden, um zu Gunsten eines Wertpapiertyps andere Wert- papierarten zu benachteiligen detzter Ein- wand zielt wohl deutlich in die Blickrichtung der vergangenen Handhabung bei öffent- lichen Anleihen). Pünktchen Argrarprobleme in aller Welt licht nur in Westdeutschland, nein, ir! r ganzen westlichen Welt verursacht der ginge Verbrauch von Milch Kopfzerbre- ben. Beweis: Vor dem ersten Weltkongreß ir Milchverwertung in Washington setzte an der Präsident der Commodity Credit ſuporation(CCC)), Howard Gordon, für eine Wammenarbeit mit dem amerikanischen landwürtschaftsministerium zur Förderung auer besseren Verteilung der Milchüber- gallsse in der Welt ein. Das größte Pro- gem der Weltmilchwirtschaft sei eher ein 1 geringer Verbrauch als Ueberproduktion. Gordon sagte, die Fortführung der Preis- aitzung kür amerikanische Molkereipro- akte ohne gleichzeitige Einfuhrkontrollen fände für die amerikanische Regierung ver- angnisvoll sein. Er regte an, die Regierung nge die Bemühungen der Industrie um die Aachließung von Auslandsmärkten für Mol- eeiprodukte unterstützen. In den USA glei- den sich Produktion und Konsum von Milch uud Milcherzeugnissen ungefähr aus. Ledig- des Konsums werde aus- bzw. eingeführt. Tel. 3 etwa je ein Prozent der Erzeugung bzw. Ladefläch 2, Löhater — Aber auch in der Obstwirtschaft scheint mbiß im internationalen Rahmen nicht zu Zwanzigel rstraße lappen. So hat z. B. jetzt das amerikanische eit mit einem Programm zur Steigerung der e de Oeffentlich- Obstausfuhr vertraut gemacht. ber Export von Repfeln, Birnen, Oran- een, Zitronen, Grapefruits, Pflaumen, Trau- n und anderen Früchten, die das ganze 1 Vorratsstelle für Idw. Güter in den SA. Tonnen 1 22 — Effektenbörse 5 Mitgeteilt von: fänds nhein-Main-Bank AG. in Mannheim 27 Mannheim 9270 Frankfurt a. M., 23. November 1953 Stadt- ul, Freundliche Tendenz Montanwerte zwischen Nye und 3 Punkte gebessert. Farbengruppe anzie- eIspediie dend. Erwähnenswert sind noch Felten, die nahe Tel. 3 fh Pari stiegen, ferner traten noch Deutsche „ rnoleum, Schering, Zellstoff Waldhof, Julius berger und Klein, Schanzlin u. Becker mit mehr- ſrozentigen Steigerungen hervor. Dagegen san- len Gritzner-Kayser weiter ab, Der gesamte darf son denkenmarkt ebenfalls freundlich. Harpener sten letz Bonds setzten ihren Anstieg fort. .- Walde B Um- Tageskurs e 1 er n. JJ ¾ 106 Felcker, 55e 5% ͤõ Tel. 5 00%% 27 27 . nt Gumm.„ 11 9) 154½ 154% delmler- Benz 10.6) 127 128 dt. Erdöl 27G EI es 1 9 144 134½ dieemdleumwerke„ 101 ½ EEE 51 5¹ ne zicbsum Werger. 10.7 04 6⁴ I. 5 20 U anger Unſon 108 70 70 Wird. 8 118[120 5& Gulleaume.. 10.8)] 93 98 Sa tor, elne& Biiänger. 34, 7 75½ Tel. J Bieber. 123,7 90 970 — ocsederger cement 11.5 9 151 e ee 220½ů0b 220 BA de! döcknerwerke 55 0 281 er All 11 3% 58 50 ½ ustraße 4 Anna- 93½ 930% on 5 51. nene Braunkohlen] 11) 163½ 162½ — e„„ 11 0 104% 5 e 1. Nee en% Leas ene e Raise. 10 0 1% 1% 6 6a. pe d. Zucker 1:1 0 100%[ 110 ien Were. 220 227% N bebte Waldhof. 4.3) 895% 91 KE 00 lende Bank 1 3 3171 24 24 1 mmerzbank.. 5 40 cstätte, deutsche Bank% 241 63% Fosbelk biesaner Bann. 10.8, 92 82 ½ ecpant an f z 106/20 48 70 men Weisbank-Anteile- Sal 78 70 zenbahnen) N 1 1 Wil dotierung. ex Dividende. j ex Bezugsrecht Z, 5 freie Devisennotierungen . vom 23. November j Geld Brief 1 belsleche Pranes 8,343 6,363 ksschü“ nollastsche Frances 11,94 11,96 . Sensndlische Gulden 109,66 110,08 — chweiz. Kranken VWerr. 95,69 95,89 N daeltsche Pfund 11,709 11,720 n schuhe Krone 60,325 60,445 us Anfang karwedische Krone 80,995 61,055 Senascher Dollar 4.296 4,306 5 6, U weiz. Franken frei 97,46 97,66 R, 8 b 8 5 8 15 i ddl. y 4,198 4,205 465 DM-Ost; 21,89 DM-]W]= 100 OUũud-O 2—. Jahr über anfallen, sowie von Trocken- krüchten, der vor dem zweiten Weltkrieg an der ersten Stelle der amerikanischen Le- bensmittelausfuhren stand, ist schwierig ge- worden. Das Exportprogramm geht davon aus, daß im Ausland große Nachfrage nach amerikanischem Obst besteht, die ausländi- schen Verbraucher diesen Bedarf aber in- folge der Einfuhrbeschränkungen nur teil- weise befriedigen können. Diese Restriktio- nen hätten angesichts der gebesserten Wirt- schaftslage heute keine Berechtigung mehr. Föcher kam nicht!) Vertreter sprach über Entproletarisierung Für den mit Spannung erwarteten, aber verhinderten Matthias Föcher sprach in der Vortragsreihe„Die soziale Frage“ Dr. Deuss vom Bundesvorstand des DGB, Düsseldorf, über das Thema„Die soziale Frage in der Sicht der Gewerkschaften“. In der Aula der Wirtschaftshochschule überraschte dieser in geschliffenen akademischen Formen sich be- Wwegende Redner(Leiter der Bundesschule Hättingen) mit dem Herausarbeiten der For- derung, daß zu der Sozialpolitik mit ihren bekannten Errungenschaften(Arbeitslosen- versicherung, Invaliden versicherung, Alters- versicherung, Schutz der Arbeitskraft und Regelung der Arbeitszeit) eine umfassende Sozialreform kommen müsse, eine Reform der Gesellschaft an Haupt und, Gliedern. Im Zusammenhang damit überraschten weiterhin in dem ausgedehnten geschicht- lichen Teil der Ausführungen dem Redner offenbar so geläufige Zusammenstellungen Wie„Marx und Engels, Ketteler und Kol- ping“ und im Schlußwort ein hohes Lied auf die gesunde Familie, da mit einem zureichen- den Bestand an gesunden Familien ein Volk stehe und falle. Pr. Deuss war mit anderen Worten bestrebt, den Gewerkschaftsbund zum Anwalt aller Benachteiligten zu de- klarieren und die soziale Frage als einen Teil der Gesellschaftskrise im katastrophen- reichen Europa des 20. Jahrhunderts zu be- greifen. In diesem umfassenden Rahmen mußten die Einzelausführungen des Redners an Profil verlieren. Aufhorchen ließen dann wieder Formulierungen wie: Die Gewerk- schaft sei nicht Organisation, sondern Be- wegung mit dem Ziel der Entproletarisierung des Proletariats und dem Aufbau einer der Zeit und den Umständen gemäßen Gesell- schaftsordnung. Den„anderen“ wurde mit einem Seiten- blick auf Kader und Kollektive im Osten Europas vorgeworfen, sie pflegten„roman- tische Spaziergänge“, um eine ziemlich handfeste Politik der Restauration(und Reaktion) betreiben zu können. Dabei hätten wir die gemeinsame Aufgabe, mit ganz neuen Tatbeständen fertig zu werden. Ein neues sozialpolitisches Denken müsse den Anfang machen, unsere Einrichtungen seien unüber- sichtlich und überorganisiert, ihre Arbeits- weise kasuistisch und bürokratisch und führe die Menschen nicht mehr zusammen, son- dern wirke vielfach spaltend. Leider habe auch der Betrieb keine ausreichend die Men- schen verbindende Bedeutung. Der Redner ersparte zwar den Hörern den Ausblick Auf den Zustand, daß neben den Fertigungs- ingenieur der Seeleningenieur zu stehen kommen solle, der am Fließband den Pro- duktionsfaktor Arbeit in die richtige Ver- fassung zu bringen habe, er gab aber doch bekannt, daß echte Sozialpolitik das Betriebs- leben und das Betriebsklima mit umgreifen Sollte. Lösbar seien alle Fragen nur in echter Kooperation, zu der die Gewerkschaften wiederholt ihre Bereitschaft unter gleichen Stärkeverhältnissen und Startbedingungen erklärten. Die„anderen“ dürften aber nicht in traditionellen Vorstellungen verharren wollen, sie müßten mit den Gewerkschaften Mut zum gemeinsamen politischen Risiko haben In der Diskussion blieb der Redner auf die Frage, ob die„Ueberwindung der Not“ ohne Anteilnahme der Gewerkschaften an der Produktivitätssteigerung möglich sei, leider die Antwort schuldig. a 5 W. K. 1) entgegen anderslautenden Meldungen. Aegyptens Good-will und der deutsche Außenhandel Der Direktor der handelspolitischen Ab- teilung im ägyptischen Außenhandelsmini- sterium, Kamal Abdel Nabi, erklärte in Hamburg am 23. November vor Pressever- tretern, Aegypten sei an einer Ausdehnung seiner Handelsbeziehungen mit der Bundes- republik sehr interessiert. Voraussetzung hierfür sei allerdings, daß die Bundesrepu- blik ihre Einfuhr aus Aegypten erheblich steigere, um den ägyptischen Passivsaldo im Handel mit Westdeutschland abzubauen. Der Handel mit Aegypten entwickelte sich seit jeher für die Bundesrepublik aktiv. d. h. die ägyptische Außenhandelsschuld ge- genüber der Bundesrepublik wuchs stets an. Bei einer vorgesehenen Swing(Swing ist der zwischen zwei Ländern bestimmte Betrag, der im gegenseitigen Verkehr offenstehen darf), von 15 Millionn 8 wuchs die ägypti- sche Außenhandelsschuld an Westdeutsch- land wie folgt: 1953 Mäll. 8 Januar 10,2 März 11,4 Juni 18,4 August 20,2 September 20.0 Oktober 18.7 Kamal Abdel Nabi erklärte, Aegypten brauche nach wie vor Maschinen und an- dere Investitionsgüter, die in der Bundesre- publik erzeugt werden. Wenn die Bundesrepublik aber weiterhin so wenig ägyptische Importe aufnehme, werde sich Aegypten gezwungen sehen, seine Einfuhren aus Westdeutschland erheb- lich einzuschränken. Aegypten sei trotz der schlechten Ernte bemüht, seine Baumwoll- preise möglichst niedrig zu halten. Außer- dem werde die neue Baumwollernte vor- aussichtlich wesentlich besser ausfallen. Hierzu ist zu bemerken, daß die ägypti- schen Baumwollpreise staatlich festgesetzt sind und gegenüber den Baumwollpreisen anderer Länder bisher zu teuer waren. Aus diesem Grunde konnte vom ägyptischen Baumwollangebot nur beschränkt Gebrauch gemacht werden. Die Aedypter sind aber andererseits an einer Industrialisierung ihres Landes inter- essiert. Darüber hinaus an einer Werbung, die der ägyptischen Exportwirtschaft zugute kommen soll. Deswegen entsandten sie eine Good-will- Kommission(Leiter dieser Kom- mission ist Kamal Abdel Nabi), die zu einem zwölftägigen Deutschlandbesuch am Wochen- ende eingetroffen ist. Londoner Schuldenabkommen und das deutsche Ausführungsgesetz. Rhein-Main Bank AG., 1953, 38 S.— In dieser Broschüre werden das Abkom- men über deutsche Auslandsschulden sowie das deutsche Ausführungsgesetz zu diesem Abkommen in ihren wichtigsten Grundsätzen behandelt. Dem Lalen soll ein Einblick in die Materie der Aus- landsschuldenregelung gegeben werden. 1 Treibstoff- oder Kraftfahrzeugsteuer? Rätselraten um das größere Ubel Innerhalb der Diskussion über die zu- künftigen Maßnahmen im Steuerwesen spielt der Plan, die Kraftfahrzeugsteuer Hubraum- steuer) abzuschaffen und an ihre Stelle eine entsprechende Erhöhung der Treibstoffsteuer einzuführen, eine bedeutende Rolle. Hierbei offenbaren sich Meinungsver- schiedenheiten zwischen dem Bundesratsaus- schuß für Fragen der großen Steuerreform einerseits und dem Bundesfinanz ministerium andererseits. Der Bundesratsausschuß tritt für die Umwandlung der jetzigen Kraftfahr- zeugbesteuerung in eine zusätzliche Treib- stoffsteuer ein. Das Bundesfinanzministerium hat hin- sichtlich der Einführung einer solchen Steuer an Stelle der jetzigen EKfz.-Steuer ähnliche Bedenken, wie es sie beim Kampf um die Senkung der Verbrauchssteuer, also bei Sekt, Tabak sowie Kaffee und Tee, hatte, daß näm- lich das Aufkommen wesentlich vermindert würde. Aber offenbar hat auch der Bundes- ratsausschuß für Fragen der großen Steuer- reform bei seinem Beschluß, sich für die Ab- schaffung der jetzigen Kraftfahrzeugsteuer auszusprechen, die Annahme einkalkuliert, daß bei einem Zuwachs an neuen Kraftfahrzeug- besitzern auch entsprechende Mehreinnah- men bei der Umsatz- und bei den Ertrags- steuern zu erwarten sein werden. Zudem würde eine Treibstoffbesteuerung auch in Deutschland tankende ausländische Wagen als neue Einnahmequelle erfassen können. Schließlich würde auch mit einem Abbau des Verwaltungsaufwandes für das Einziehen der EKraftfahrzeugsteuer gerechnet werden können. Einige Schwierigkeiten bereitet ein tech- nisches Problem. Da die Kraftfahrzeugsteuer eine Ländersteuer ist, die Treibstoffsteuer jedoch vom Bund über die Mineralölgesell- schaften erhoben würde, müßten 1. die Anteile der Länder nach den in ihren Gebieten verkauften Treibstoffmen- gen aufgeteilt werden; 2. der Bundesanteil am Einkommensteuer- aufkommen müßte in demselben Maße ver- andert werden, wie sich das Steueraufkom- men der Länder durch die Umwandlung der Kraftfahrzeugsteuer in eine Treibstoffsteuer verändert. Die ganze Diskussion steht im Schlaglicht der Vorschläge des Bundeswirtschaftsmini- sters zur Förderung der Motorisierung. Aber auch die Ueberlegung, daß auf steuerpoliti- schem Gebiet die angestrebte Integration des europäischen Verkehrswesens wesentlich er- leichtert werden könnte, spielt eine Rolle. Zwischengeschaltet: Wenn vielfach auf die „enorme Zunahme der Motorisierung“ in der Bundesrepublik hingewiesen wird, so kann dem entgegengehalten werden, daß in den letzten 15 Jahren die Zuwachsrate im übrigen Westeuropa hinsichtlich des Bestandes an Kraftfahrzeugen bis zu 150 Prozent gestiegen ist, in der Bundesrepublik dagegen nur um die Hälfte. Einer der wichtigsten wirtschaftspoliti- schen Gründe für den Gedanken der Treib- stoffbesteuerung ist die Annahme, daß die bereits Anfang 1953 erwartete Absatzkrise der Automobilindustrie von den Bonner Wirtschaftspolitikern insolge einer gewissen Marktsättigung für das nächste Jahr er- Wartet wird. Man rechnet damit, daß das Angebot größer wird als die Nachfrage, was zur Folge haben dürfte, daß auch die Preise kür Kraftfahrzeuge nach unten tendieren werden. Um aber noch nicht erschlossenen Käuferschichten den Weg zur Anschaffung eines Kraftfahrzeuges zu erleichtern, und zwar durch eine gerechtere Aufteilung der Kosten, als sie die jetzige Kraftfahrzeug- steuer darstellt, soll gerade zum Nutzen der privaten Kraftfahrzeughalter, die vor dem Kriege 25 Prozent, jetzt aber nur noch rund 6 Prozent ausmachen, die Treibstoffsteuer eingeführt werden. Die Erschließung dieser zusätzlichen Käuferschichten ist vor allem auch für die Erhaltung unseres Kraftfahr- zeugexportes notwendig, da ein sicherer In- landsmarkt als Vorbedingung für den Ex- port gelten darf. Wird nämlich der Kraft- stoff verbrauch als Grundlage der Besteue- rung genommen, so wird dies ein Anreiz auch für manchen privaten, besonders für die„Sonntagsfahrer“ sein, sich ein Kraft- fahrzeug anzuschaffen. Am Rande bemerkt: Es gibt Optimisten, die sich von der Umwandlung des bisheri- gen Steuersystems im Kraftverkehrswesen auch Beendigung des zwischen Schiene und Straße tobenden Kampfes versprechen. Diese Optimisten sagen: Es sei zu hoffen, daß dann Massengüter auf langen Strecken eher wieder auf Schiene fahren werden, denn die zusätzliche steuerliche Belastung des Treibstoffes wird grob über den Dau- men gepeilt auf 10 Pfennig ze Liter/ kg“ geschätzt. KURZ NACHRICHTEN (VWD) Das Weltwollaufkommen in der Saison 1953/4 von 4410 Millionen Ibs Gasis in Schweiß) war das höchste, das bisher je er- zielt wurde, und übertrifft den Rekord der vorangegangenen Saison um 80 Millionen Ibs, wie das UsS-Landwirtschaftsministerium fest- stellt. Auf Basis reingewaschen beträgt die Weltwollschur in der Saison 1953/54 etwa 2540 Millionen lbs. Das Ministerium fügt jedoch hinzu, der Wollverbrauch in der Welt sei so stark gesunken, daß es zweifelhaft ist, ob die neue Schur zu den derzeitigen Preisen restlos untergebracht werden kann. Genaue Bezeichnung von Bankkonten und Sparkassenguthaben brauchen künftighhin von den Steuerpflich- tigen bei der Einreichung der noch ausstehen- den Vermögenserklärungen für Neuveranla- gungen nicht gemacht zu werden. Die Finanz- amter sollen, laut Beschluß der Vermögens- steuerreferenten der Länder das Fehlen die- ser Angaben in Zukunft grundsätzlich nicht mehr beanstanden. Diese Großzügigkeit wird eingeschränkt durch den Nachsatz: Die Aufklärungs- und Mitteilungspflicht gegenüber den Finanz- ämtern in Einzelfällen bleibt hiervon nicht berührt. 60 Millionen Schweizer Francs ausleihen will die australische Regierung durch eine in Kürze in der Schweiz aufzulegende öffent- liche Anleihe. Die Laufzeit soll 15 Jahre be- tragen. Ein Teil der Anleihe könne jedach teilweise bereits nach zwölf Jahren getilgt werden. Deutsche Uhrenindustrie unerwartet im Vordringen auf verschiedenen Märkten. Auf die beachtlichen Exporterfolge der süd- deutschen Uhrenindustrie ging der Direktor der AS UA, eines führenden schweizerischen Unternehmens der Uhrenfabrikation, gele- gentlich einer Tagung der Schweizer Uhren- hersteller ein. Die Uhrenindustrie Süd- deutschlands habe sich von den schweren Schlägen des Krieges viel schneller erholt, als man habe erwarten können. Für viele unerwartet, mache sie sich in den letzten Monaten auf verschiedenen Märkten als Kon- kurrentin der Schweizer Uhrenproduktion be- merkbar. Harmonisierung der Wirtschaftspolitik innerhalb der Montanunion und eine Be- schwerde der Gewerkschaften zur Sitzvertei- lung im Beratenden Ausschuß sind die Punkte der Tagesordnung, die den Ministerrat der Montanunion am 6. Dezember beschäftigen werden. Der Beratende Ausschuß wird am 2. De- zember in Luxemburg zu den Entscheidungs- entwürfen der Hohen Behörde zum System der Listenpreise, dem Exportkartell und der Ausgleichskassen für importierten Schrott Stellung nehmen. Frankona Rück- und Mitversicherungs AG. Berlin/ Heidelberg (Vp) Die Gesellschaft legte in der Haupt- versammlung am 19. November die rückständigen RM- Abschlüsse vor. Es wurde die Herabsetzung des RM- Kapitals von 6 007 200 RM auf 3 725 700 RM beschlossen. Diese Herabsetzung bezweckt, in Vorbereitung der Kapitalumstellung den Nennbetrag teilgezehlter Aktien Buchstabe E den Resten anzupassen, die auf diese Aktien auf Grund der von den Aktionären geleisteten Ein- zahlung tatsächlich entfallen. Nachdem in der ersten Zeit nach der Währungsreform Groß- schäden und unzureichendes Prämienniveau in den Hauptversicherungszweigen die Ergebnisse ungünstig beeinflußt haben, verläuft das Rück- versicherungsgeschäft in den letzten Jahren wie- der zufriedenstellend. Die Prämieneinnahme der Gesellschaft betrug 1952 rund 50,75 Mill. DM, da- von 35,35 Mill. DM auf eigene Rechnung ver- bucht. 1953 werden die Prämieneinnahmen 60 Mill. DM übersteigen.(1938: 38,7 Mill. RM.) Die Auslandsrückversicherung, die ab 1951 im aktiven und passiven Geschäft wieder aufgenom- men werden konnte, entwickelte sich befrie- digend. Dem neuen Aufsichtsrat gehören an: Dr. h. c. Hugo Zinsser, Frankfurt am Main (Vors.); Dr. August Küster, Bonn; Dr. Hanns Deuß, Düsseldorf; Philipp Frank, Mannheim; Hermann K. Klee, München; Eugen Werner, Mannheim, sowie 3 Arbeitnehmervertreter. schwingende Swings Anpassungs fähige Kredit- grenzen Im Außenhandel will die Bd.— das Musterbeispiel des Zusatzprotokolls zum deutsch- spanischen Zahlungsabkommen— zur Allgemeinregelung machen. Mit Spanien ist kür die Zeit nach dem 1. April nächsten Jahres vereinbart worden, daß die Kredit- grenze(Swing) auf 25 Prozent der tatsäch- lichen Umsätze der kleineren Seite in den letzten zwölf Monaten festgesetzt wird. Handelspolitische Beobachter halten eine solche Regelung für zweckmäßiger als die pisher bestehende starre Kreditgrenze. Sie weisen jedoch darauf hin, daß sie unter Um- ständen Partnerländer davon zurückhalten könnte, in einem neuen Handelsabkommen das Volumen zu erhöhen, da für den er- höhten Umfang der Swing nach der abge- laufenen Periode mit geringerem Volumen bemessen werde. Für diesen Fall wird eine Lösungsmöglichkeit darin bestehen, den Swüng auf Grund des tatsächlichen Volu- mens der abgelaufenen Periode zu errech- nen, um ihn dann der Erhöhung des Ver- tragsvolumens entsprechend heraufzusetzen, wobei man diesen Betrag nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums ändern könne. Zellstoff Waldhof Umsatzbelebung Sonder Uberraschungen verlief die àm 23. November abgehaltene Hauptversamm- lung der Zellstofffabrik Waldhof, auf der rund 34 Millionen DM Aktienkapital ver- treten war(Gesamtaktienkapital 49,9 Mil- lionen DD. Die Annahme des, Jahresab- schlusses für das Geschäftsjahr 1952) mit den Berichten des Vorstandes und Aufsichts- rates erfolgte ebenso einstimmig wie die Be- schlußfassung über die Ausschüttung einer vierprozentigen Dividende auf Stammaktien bzw. der dreiprozentigen Dividende auf Vor- zugsaktien. Im Zuge von Satzungsänderun- gen wurde den Bestimmungen des Betriebs- verfassungsgesetzes Rechnung getragen, bzw. wurden die Befugnisse des Vorstandes ein- geschränkt. Der bisherige neunköpfige Auf- sichtsrat wurde(mit Ausnahme des verstor- benen Professor Geiler) einhellig wiederge- wählt. Zu seiner Ergänzung wurden von der Belegschaft vier Arbeitervertreter hinzube- stimmt. Vorstandsvorsitzer Max H. Schmid wiederholte die Ausführungen des Ge- schäftsberichtes über mengenmäßige und preismäßige Rückgangstendenzen im Be- richtsjahr(1952). Darüber hinaus berichtete er, daß die gegenwärtige Entwicklung durch Erhöhung des Umsatzes und Stabilisierung der Preise gekennzeichnet sei. Besonders wurde hervorgehoben, daß im Gegensatz zur Wiederaufbautätigkeit bis 1951— die Be- schränkung auf Beseitigung von Kriegs- schäden kennzeichnet— in fortschreitendem Ausmaß der Betrieb rationalisiert und modernisiert worden sei. Der Hauptversammlung der Zellstoff- fabrik Waldhof ging am 23. November die Hauptversammlung der Bahngesellschaft Waldhof, einer Tochtergesellschaft der Zell- stofffabrik voraus, deren Aktien(Grunde kapital 420 000 DN) fast, ausschließlich in deren Besitz ist. Die Gewinn- und Verlust- recimung der Bahngesellschaft schließt nach dem Geschäftsbericht für 1952 nach Vor- nahme der Abschreibungen mit einem Ver- just von 82 678 DM ab, der auf Grund des mit der Zellstofffabrik Waldhof vereinbarten Gewirnabführung— und Verlustübernahme- vertrags auf die Muttergesellschaft über- tragen wurde. In den Aufsichtsrat der Bahngesellschaft wurden gewählt: Direktor W. Mattig(Mann- heim), Dr. Franz Kiel(Eltville) und ein Ar- beitnehmervertreter; als Ersatzmitglied Dr. Konrad Wernicke(Wiesbaden). Marktberichte vom 23. November Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inländischer Weizen 45—45,50; inl. Rog gen 4141,25; Braugerste 4142,50; Futtergerste in. 37; dto. ausl. 37,50—38,75; Inlandshafer zu Futter zwecken 31-33; Industriehafer 35: Aus- jandshafer nicht not.; Weizenmehl Type 405 65,25 bis 65,75; dto. Type 550 62,25—62, 75; dto. Type 812 58,75—59,25; dto. Type 1050 56,75—57,25; Brotmehl Type 1600 51,25—51,75; Roggenmehl Type 997 35,50 bis 56; dto. Type 1150 53,50—54; dto. Type 1370 51,50—52; Weizenkleie prompt 19,75—20; dto. per Dez. Febr. 20, 75—21,50; Roggenkleie 20; Weizen- bollmehl 2222,75; Trockenschnitzel süudd. 15,50 bis 16; Biertreber 22; Malzkeime 23; Rapsschrot 23; Erdnußkuchen nicht not.; Sojaschrot 40 Kokosschrot 30; Palmkernschrot 2525,50; Mais 40,75; Milokorn nicht notiert; Kartoffeln 66,50. Tendenz stetig. Mannheimer Schlachtviahmarkt (VWD) Auftrieb: 714 Stück Großvien(681 in der Vorwoche); 2686 Kälber(277) 2198 Schweine (2006), 73 Schafe(87). Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 88—97(8796): B 80—88(80 bis 88); Bullen A 388-98(90—99); B 83—90(84—91); Kühe A 75—80(7280); B 58—72(63—70); C 52—60 (52—60); D 43—50(bis 50): Färsen A 89-102(85 bis 99); B 83—90(8088); Kälber A 145—160(150—167); B 133—143(137—148); C 116—130(120—135); P bis 110(bis 110); Schweine A 147—149(148—152); BI und BIT 145—149(148152); C 140—149(147—152); D 140147(145—150); E 132—142(140—145); Sauen GI 135—140(135—140); GI 125—132(130—134); Läm- mer und Hammel 65—72(65—74); Schafe 56—64 (4760). Marktverlauf: Großvieh langsam, Ueber- stand, Kälber schleppend, Ueberstand, Schweine langsam, Ueberstand, Lämmer, Hammel und Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VoD) Auftrieb: 36 Ochsen; Kühe; 56 Färsen; 208 Kälber; 668 Schweine; 46 Schafe, Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen Spitze 99(1); A 85-95; B 7884; Bullen Spitze 100 (1); A 88-95; B 77-88; Kühe Spitze 91(); A 72 dis 83: B 59—70; C 50358; D 42—48; Färsen Spitze 105(2): A 88—98; B 79-88; Kä' ber Spitze 170(3); A 146—160; B 136145; C 120—135; D bis 113: Schweine Spitze 147(6); A und BIT 144447 BTI und C 143147; D 140147; GT 128—135; Schafe Spitze 75(16); A 70—75; B 6068; C. 55—56. Markt- verlauf: Grogvieh schleppend, Ueberstand, Käl- ber schleppend, Ueberstand, Schweine langsam. geräumt, Schafe mittel, geräumt. Handschuhsheimer Obst- u. Gemüse- Großmarkt (WD) Bei mittlerer Anfuhr, normaler Absatz Es erzielten: Aepfel Ia 23—30; à 15—22; b 1014 Birnen 14—23; Kochbirnen 710; Kopfsalat 8—12; Endivien 6—8; Feldsalat 40—55; Weißkohl 3—4; Rotkohl 4—5; Wirsing 4; Rosenkohl 24—27; Blu- menkohl 200300; Karotten 4—5; Knollensellerie 13—16; Lauch 8—10; Zwiebeln 8—9 64 Bullen; 83 5 1 1 8 Seite 10 MORGEN 1 Dlenstag, 24. November 1953/ Nr Der Abreiſkalender von Hellmut Holthaus Hab' Sonne im Herzen, denn unverhofft kommt okt, und keiner ist gleich dem an- dern! Weiche nie vom Pfade der Pflicht. auch ein Haar wirft seinen Schatten. und Sutes Werkzeug ist die halbe Arbeit! Redet hier Sancho Pansa? Mein Abreiß- kalender ist es, der redet! Wie er auf mei- nen Schreibtisch gekommen ist, kann ich nicht sagen. Ich bemerke dies nicht, um ihn zu verleugnen, im Gegenteil, ich werde ihn behalten bis zum 31. Dezember, an dem es heißt: Wer langsam geht. geht sicher, und Pünktlich jeden Morgen reiße ich den ab- genutzten Tag gewissenhaft und unter Be- rücksichtigung der beigefügten Abreißvor- schrift ab. Mein Abreißkalender ist für mich eine Quelle der Erbauung. Man darf ihn na- türlich nicht hintereinander lesen, sonst wird das Gemüt überladen, und man fühlt Sich, als hätte man ein ganzes Jahr in einer halben Stunde verschluckt. Nein, der Ab- reißkalender ist so gedacht, daß jeweils ein Spruch für einen Tag bestimmt ist. Man Soll den Spruch in sich aufnehmen, gehörig Verarbeiten und bis zum Abend darüber nachdenken. So erst entfaltet er seine Tie- fenwirkung. Heute zum Beispiel denke ich über folgendes nach: Dem besten Jäger ent- schlüpft einmal ein ungewollter Schuß. Wie wahr! Gibt es doch gar viele Jäger auf der Welt, gute und schlechte, und allen entschlüpfen Schüsse, darunter auch unge- wollte. Den schlechten Jägern entschlüpfen natürlich mehr ungewollte Schüsse als den guten, doch selbst den guten Jägern(und darauf kommt es an!) entschlüpfen manch- mal ungewollte Schüsse. Das will der Spruch besagen, und jeder wird einsehen, daß zu seiner geistigen Verarbeitung ein Tag nicht zuviel ist. An dieser Probe erkennt man schon, daß gegen den Inhalt der Sprüche nicht viel ein- zuwenden ist. Wenn gesagt wird: Ein gutes Lied bleibt selten ohne Erfolg, oder: Durch Taktgefühl wirst du nie Anstoß erregen, so wüßte ich nicht, wer dem widersprechen Wollte. Andererseits fand ich jedoch auch Sprüche, denen es zwar, wenn man sie ein- Zeln las, an sittlichem Ernst und tiefer Weis heit nicht zu fehlen schien, die aber mitein- ander verglichen einen entschiedenen Wi- derspruch ergaben. Die Schuld muß jedoch bei mir liegen, weil ich dem Geiste des Ab- reißkalenders zuwiderhandelte und alles Der Groß- Inquisitor Versuch einer Dostojewski- Dramatisierung Das berühmte Kapitel aus Feodor M. Dostojewskis Roman„Die Brüder Karama- sowé, in dem Iwan Karamasow seinem er- schrockenen Bruder Aloscha eine ketzerische „Phantasie“, die Begegnung Christi mit einem spanischen Groß- Inquisitor des sechzehnten Jahrhunderts, vorträgt, hat ihre dramatischen Spannungen im Verborgenen. Aeußerlich handelt es sich um den Riesenmonolog des Priesters, der mit den schärfsten Argumenten an der auf Freiheit gegründeten Liebesreli- Sion Christi Kritik übt und ihr seine Ideen ent- gegensetat, die auf das größtmögliche irdische Wohl der Massen gerichtet sind. Er ist ein Ungläubiger, für den die Lehren der Religion Mittel sind. die er nach ihrer Nützlichkeit, nicht nach ihrem Wahrheitsgehalt beurteilt. Christus entgegnet nichts, die Verteidigung bleibt unausgesprochen und zieht sich in eine einzige Geste zusammen: am Ende küßt er seinen großen Widersacher. Rupert Ritzi, der Leiter der Christlichen Volksbühne Karlsruhe(„Die Spieler“), zeigte im Gemeindesaal der Mannheimer Friedens- kirche eine szenische Bearbeitung dieser Ro- manepisode. Er entnahm dem Werke Dosto- jewskis die Hauptteile der Einleitung(on einem Sprecher vorgetragen) und ließ dann den an die stumme Christusgestalt gerichte- ten, sehr eindrucksvoll gesprochenen Monolog des Groß-Inquisitors folgen. Im Grunde war diese vor einer evangelischen Gemeinde ge- spielte Bearbeitung eine größere Kühnheit als Dostojewskis Romankapitel selbst, denn sie verzichtete auf jede kritische Beleuchtung, während im Roman auf die„Phantasie“ ein erregtes Gespräch zwischen Iwan und Aloscha folgt, das die starren Thesen des Inquisitors in der Bewegung des Denkens relativiert (Wenn auch keineswegs überwindet). Diese beträchtliche Aufgabe aber blieb hier den zahlreichen Zuhörern der Gemeinde über- lassen. Wa. „ belnander las, schwarze und rote Blät- er, Sommer und Winter in einem! Daher kommt es, daß ich nun darüber nachgrübeln muß, wieso an einem Mittwoch dem Besitzer des Kalenders empfohlen wird, er solle so leben, als wolle er jeden Tag sterben, während er an einem Sonntag, Mo- nate später, hören muß, der Jüngling kämpfe, damit der Greis genieße. Wenn nun aber ein Jüngling kämpft, da- mit er als Greis genießen kann, so lebt ein solcher Jüngling gewiß nicht so, als wolle r jeden Tag sterben. Und wenn ein Greis genießt, was er als Jüngling erkämpft hat, so kann man auch von diesem Greis nicht behaupten, er lebe 80 sterbensnah, wie je- ner Mittwoch es befahl. Die schwerste Denkaufgabe, die der Ka- lender mir stellt, lautet folgendermaßen: Laß die Zeiten durch die Zeit zeitigen! Es kann kein Zweifel sein, daß dies sehr tief ist, aber ich komme nicht dahinter. Aber gerade dies, daß der Spruch nicht so ohne weiteres zu durchschauen ist, bürgt für seinen besonderen Wert. Er stimmt mich So ehrfürchtig, als berühre mich ein Hauch von der allerfeinsten Philosophie, obwohl diese natürlich nicht in einen Abreißkalender ge- hört. Auf jeden Fall darf man vermuten, daß jemand dreißig bis vierzig Jahre nach- Zedacht hat, bevor er so weit war, daß er ihn niederschreiben konnte. Und seht. auch er muß hinab in den Papierkorb, wenn seine Stunde gekommen ist. Ist es nicht ein Jammer um so einen Spruch? Wie manch ein Kenner hätte ihn noch gut verwenden können! „Manon“ mit der Musik von Oskar Straus Die Münckner Kammerspiele brachten unter der Gastregie des Züricher Regisseurs Leon- ard Steckel die Komödte„Manon“ von Alfred Grünwald mit der Musi, von Oskar Straus als Erstaufführung neraus. Die Titelrolle der Manon Falconetti spielt Rita Wotawa.— Unser Bild zeigt von links nach rechts Ritu Wotawa, Gertrud Rückelmann, Regisseur Leon- nard Stecicel und den Komponisten Oskar Straus. Das Stück wurde 1933 mit Fritzi Mus- sary in Berlin uraufgeführt. dpa-Bild Friedrich Hebbel:„Herodes und Mariamne“ Störmischer Beifall für Friedrich Brandenburgs Neuinszenierung im Mozartscol des Rosengartens „Ich bin ein König, und will's die Welt empfinden lassen“. Die düstere Fabel vom König Herodes, der sein Weib„unters Schwert“ stellt, auf daß sie sterbe, wenn er aus dem Krieg nicht wiederkehren sollte, dieses frevle Spiel mit der innerer Würde der treuliebenden Frau erduldet Mariamne zweimal, bis sie, von dem mörderischen Argwohn des Gatten durch und durch vergiftet, den Tod wie eine Befreiung auf sich nimmt. Viel Zwittriges geistert durch dieses Stück. Es soll kein historisches Stück sein. Dennoch nimmt Heb- bel die Hauptgestalt(den Herodes) unmittel- bar aus der Blutgeschichte des sterbenden Israel. Auch die wichtigsten der Nebengestal- ten gehören durchaus der historischen At- mosphäre jener großen Zeitwende nach Ca- Sars Tod an. Der Dichter aber will, daß seine Figuren trotz ihres inneren und äußeren historischen Gewandes als überzeitliche Men- schenwesen von komplizierter psychologi- scher(und nicht selten psychopathischer) Kon- struktion empfunden werden sollen. Hero- des und Mariamne stehen bei ihm über allen historischen Bindungen. Aber gerade, wenn es vermäöge einer einfühligen Regie- und Darstellungskunst gelungen ist, durch be- wußte Herausarbeitung des Menschlich- Untergründigen der Liebesverstrickung zwi- gchen Herodes und Mariamne die historisie- renden Elemente verblassen zu lassen, aus- gerechnet in dem Augenblick, wo der Zu- schauer im Bann letzter psychologischer Ana- lyse steht, zerstört Hebbel selbst die fes- selnde Spannung der Seelentragödie, indem er unvermittelt und im Grunde unmotiviert die drei Könige aus dem Morgenland mene- tekelnd aufmarschieren und den bereits reuezerknirschten Herodes vor seinem end- gültigen Zusammenbruch noch den Befehl zum bethlehemitischen Kindermord aus- geben läßt. Also doch wieder ein historisches Stück? Von der zwiespältigen dichterischen Kon- zeption des Werkes, mit dem Hebbel„aus dem Stil der Griechen und dem Stil Shake sbeares durchaus ein Mittleres gewonnen“ Wissen will, konnte der Gastregisseur der neuen Mannheimer Inszenierung, Friedrich Brandenburg, die Aufführung zwar nicht befreien, aber es steht außer Zweifel, daß ihm durch die ausgezeichnete Führung des Darsteller- Ensembles mit Gerhard Just und Olly Schreiber in den Titelrollen ein sehr einprägsamer Theaterabend zu danken ist, dessen stürmischer Publikumserfolg durch die nach dezent ethnographischen Gesichts- punkten gestaltete bühnenbildnerische und kostümliche Mitarbeit Hansheinrich Pa- litzschs und Gerda Schultes wirksam gestützt wurde. Als Herodes zeigte Gerhard Just die kluge und virtuose Erfassung und eine von star- ken schauspielerischen Gaben getragene Ver- körperung einer großen tyrannischen Natur, die verspielt, weil sie nicht(oder erst viel Zu spät) fähig ist, den entscheidenden Schritt ins Menschliche hinaus zu tun. An der Blind- heit eines machtwoll und hemmungslos da- hinströmenden Selbstbewußtseins ging die- Ser Herodes zu Grunde— glaubhaft und überzeugend. Eine schöne Ueberraschung war auch Olly Schreibers Mariamne. Sie schuf ein bewe- gendes Erlebnis und Erleidnis als„Mittelding zwischen Mensch und Schatten“, ausge- glichen in Sprache und Spiel. Und wenn ihr besonders im ersten Teil nicht jeder Ton ganz überzeugend gelang, so wurde an dieser sehr durchdachten Darstellung doch jenes Psychologisch Entscheidende evident, daß das Schwert, unter das sie gestellt ist, im Grunde über ihr Menschentum überhaupt keine Gewalt hat. Neben diesen beiden hell leuchtenden Ge- stalten bleiben die anderen Figuren des Spiels mehr oder weniger im Dunkeln, aber es war ein Vorzug der Brandenburgischen Regie- Führung, daß sie nicht in Wesenlosigkeit entrückten. Auch sie lebten und hatten be- Wegende Stoßkraft: Hilde Willer, als in maskenhafter Starre ihre selbstsüchtigen Ziele verfolgende„letzte Makkabäerin“ der ehern-ernste Soemus Franz-Josef Steffens, der geschmeidig-hinterhältige Vizekönig Ger- hard Jentschs, der von Jörg Schleicher mit fanatischem Glaubenseifer ausgestattete Pharisäer Sameas, Friedrich Gröndahls Titus, der als Römer abendländisch verwirrt in diese morgenlandische Welt des Hasses und der Ränke hineinblickt. Ernst Langheinz als Richter Aaron, Hans Simshäuser in der skurrilen Rolle des Dieners Ataxerxes und Walter Vits-Mühlen als etwas indifferenter Bote. Nur Elisabeth Velbehr stand als Sa- lome in der ihr offenbar wesensfremden klassischen Tragödienluft an falscher Stelle. 9 Epidemie der Verfolgung Deutsche krstcuofführung von Adamovs„Alle gegen alle“ in Pforzheim Arthur Adamov, 44jähriger Dramatiker, Büchner-Uebersetzer und Kafka-Verehrer, trotz seiner georgischen Herkunft unleugbar auf dem linken Seineufer beheimatet, ist seit ein paar Jahren im literarischen Paris eine markante, viel diskutierte Erscheinung. Sein Schauspiel„Alle gegen alle“ fand bei der Pariser Uraufführung in diesem Früh- jahr ein ungewöhnlich starkes und homo- phones Echo, dem selbst sein bis dahin so strenger Kritiker, der katholische Existenz- philosoph Gabriel Marcel, seine gewichtige Stimme nicht länger versagte. Jetzt wurde das Werk im Pforzheimer Stadttheater in der ein wenig willkürlichen Uebertragung von Elmar Tophoven zum erstenmal vor deutschen Zuschauer gespielt. Das große Thema der Kontroverse von Freiheit und Diktatur, das von Büchner bis zu Sartre und Koestler immer neue Inter- Pretationen erfuhr, variierte Adamov, in dem er in rasanter, fast brutal realistischer Szenenfolge eine gefräßige Epidemie der Verfolgung diagnostizierte, an der alle, die von ihr befallen werden, Mächtige wie Unterdrückte, zugrunde gehen. Einen verbitterten Arbeiter, der sein Mädchen an einen der diskriminierten Staa- tenlosen verlor, macht die Eifersucht zu einem fanatischen Hetzredner, politischen Brunnenvergifter und Henker. Es kommt zu unmenschlichen Verbrechen und Ausschrei- tungen gegenüber den Staatenlosen, denen auch das Mädchen zum Opfer fällt. Ihr Schützling kann sich indessen als Spezialist und Polizeispitzel in Sicherheit bringen, bis ein Regierungswechsel das Unterste zu oberst kehrt, die Verfolgungen mit umgekehrten Vorzeichen fortsetzt und im völligen Chaos ad absurdum führt. Im Hintergrund klat- schen die Schüsse neuer Verfolger auf, welche die bisherigen Rivalen ohne Rück- sicht auf ihre verschiedene politische Ver- gangenheit niederknallen. Die Bühne bleibt leer. Diese grelle, ein wenig erklügelte Verein- fachung des Themas, die zugunsten der vor- gefaßten stilistischen Konzeption den Men- schen, um dessen Freiheit es geht, zu einem austauschbaren Schemen erstarren läßt, fand für die Pforzheimer Wiedergabe in Peter Gradion, Joachim Fontheim und Elisabeth Johannes wohlmeinende Interpreten. Franz Peter Wirth, der schon die„Invasion“ regie- lich gesteuert hatte, lieg„Alle gegen alle“ ein wenig robust zu Werke gehen. Für den freundlichen Applaus konnte sich mit dem Ensemble auch der anwesende Autor be- danken. Susanne Ulrici 9 2 8 u Kirchenkonzerte aer ver Drei musikalische Feierstunde in Montez Zu einer»Kirchenmusikalischen 5g 5 stunde“ in der evangelischen Kirche geber; 5 Mannheim-Käfertal hatten sich am Log auh W.. 1. Et sonntag zahlreiche Horer eingefunden f lf. x. Kochz s musikalisch reich ausgestaltete Aude lud: wurde vornehmlich von Darbietungen gon Ludwigs! Kürchenchors getragen, der unter der 1 0. b., O. Ge tung von Rudolf Dick mehrstimmige ch gl, Rhein- Baal sätze und Motetten aus dem Jahrhu it Fom. Landes der Reformation und aus der nachfol elle elm. Posts Zeit sang und sich— mit einem durch Wut, Lud mt 3 3 auch für Gez von Johann Sebastian Bach erfolg— einsetzte. Dazwischen erklangen 0 7 einer Instrumentalgruppe gespielter 80 I ahrgang/ aus einer Bühnenmusik von Henry Pur eee d und die trotz ihres elegischen chat kast musikantisch farbige„Trauerspmme nie“ Pietro Locatellis. Die Organistin Hl nore Fink vermittelte mit Bachs Prall und Fuge(f-moll) und mit Regers impdeg ter Toccata und Fuge a-moll machtvoll au. gebreitete Orgel-Soli. Die geistlichen i sprach Pfarrer Leiser. u bas Bun 85 N Eine schöne kirchenmusikalische eig. stunde in der Thomaskirche Mannen Bon n. D Neuostheim fand gleichfalls am Soutz starken Besuch. Man erlebte eine gedlege Aufführung einiger Werke von Johann. bastian Bach; besonders die Wiedergabe dh Instrumentalkompositionen hatte im gang ein imponierendes Niveau. In der dp] fat als eine sonate aus dem„Musikalischen Opfer 4% Flöte, Violine, Cello und Cembalo, Gage. Nach den 0 führt von Lotte Flach, Inge Knab, Wolf en sich die vom Stain und Fritz Wirth) wurde bei ne ds Haushalts, vidueller Führung der Einzelstimmen e aumenfassen Reife des Zusammenspiels erreicht, de f is Entgegen! künstlerischen Rang der Interpreten in hu Eichen. 2. teilhaftestem Lichte zeigte. Auch ein Setz ene der im stimmiger Ricercar aus dem„Musikalschef Atschaftlich Opfer wurde schön musiziert, wiewohl d in sich ge durch den Ausfall einer Cellostimme e Dadurch öff. standenen Schwierigkeiten mitunter spite uu Seplante! blieben. Solide Leistungen gab es duch i deichzeitig a! den vokalen Partien, wo sich Claus Thon] ilreform. Albertine Gruber, Carmen Wintern kuhen auf Franz Umlauf und der Chor der Toa] ach mit einer kirche unter der Leitung von Fritz Wall iaprodukts f mit Geschmack und Stilgefühl um die auf s um rund führung der„Kreuzstab-Kantate“ ui df bie Auf, „Axtus tragicus“ bemühten. i ſamungsbau f 605½q gebil abschließt. D liche 2 009 N. riger als de kund 1 100 4 ſestitionspolit dentlichen 50 sie Priorit ſungsbaumini, den gesamten löhe zu ver! zußerordentlic Viel Anregung empfingen die andächtg Hörer in der St.-Jakobus-Kirche in Matt heim- Neckarau von einer geistlichen Pele stunde mit klug aufgebauter Vortrags nung. Eine packende Wirkung ging von d hinreißenden Hymnus„Christus vineite d holländischen Komponisten J. van Nut Aus, für den sich der Cäcilienchor der Kin unter Studienrat Willy Heidlauf mit ue Das e Begeisterung und edler Klangfülle einset al (an der Orgel Hubert Foersch), Inge Ku plusplatz bewährte sich als vorzügliche Geigerin neue Vönigin Elize dings mit einer Sonate von Corelli u Fünburgh sin einem getragenen Satz von Reger. Ih. enem Trans klangvollen Sopran setzte die fein fünkzenn Stur dende Sängerin Erika Reiche in eis Hugplatz Kine schwierigen Arie von J. S. Bach ein, de gelandet. Die konzertantes Oboen-Solo bei Willi Bache nur durch ei. in guten Händen lag, sowie mit Liedern A undland unt Reger. Große Bravour und vorzüglich Ankunft auf Klangsinn entfaltete der junge tüchtige Ou die Königin v nist Hubert Foersch auch als Solist in df udas-Inseln, grandiosen Choral-Fantasie von Reger, deli ger Hood, un- Schluß er in majestätischem Klangrau grüßt. Anschl. ausklingen ließ. en mar einen 4 zeist das He 2 1 maika. Kultur- Chronik N älteste Maler der Bundesrepublik und Sei pealth anget. der Münchener Künstlerschaft, ist am Frei shit über abend im Alter von 94 Jahren auf Schloß N Niometern f burg/ Inn Landkreis Passau) gestorben. den wichtigs Die deutschen Universitäten stehen,. pealth mit 1! Prorektor Prof. Eberhard Schmidt in Hels d berg erklärte, nach wie vor in einem vert 0 ö felten Wettstreit mit denen des Auslen den enden w Der wirtschaftliche Status der meisten aul dischen Universitäten sei dem der deutschen“ Mo Professor Kunz Meyer-Waldeck, der an Montag e sehr überlegen, daß die Wettbewerbsfähigt der deutschen Universitäten von Jahr zu 4e geringer werde. Prof. Schmidt machte 5 Angaben in seinem Jahresbericht zur 56“; Je teier der Universität, in der die neu imma kulierten Studenten verpflichtet wurden. 5 2 aden der Kurt Friedrich(Cello) und Richard* belt(PAC)! (Klavier) spielen heute, Dienstag, 20. berpräsident Mozartsaal des Rosengartens Werke von Bocchef dag auch im! rini, Bach, Beethoven und Chopin. zuvendungen —— andesver Stuttgart. D eee,— MAZ O DE LA ROCHE SSHNE ZWEIER MUTTER Copyright 1943 by Fretz& Wasmuth Verlag Ad, Zürich 1. Fortsetzung Sie war wieder allein. In ihren Gedanken ging es chaotisch zu. Sie nahm das ameri- kanische Baby auf, um es in sein Bettchen zu legen. Doch war das auch das amerika- nische Baby? Sie sah es verwirrt an. An wel- ches Tischende hatte sie es gelegt? Und an Welches Ende hatte die Schwester das eng- lische Baby gelegt? Einen Augenblick lang hörte ihr Verstand auf zu arbeiten, und sie betrachtete die beiden in blanker Bestür- Zung. Dann riß sie sich zusammen. Sie beugte sich über die Babys und prüfte sie sorgfältig. Sie konnte keinen Unterschied zwischen ihnen entdecken. Das eine, das vor- her daran war, zu schreien, lag jetzt ganz Still. Das andere hatte sein Gesicht in ver- zweifelte rosige Falten gezogen. Ihre Wick- lung war völlig gleich. Kalter Schweiß brach Miß Jennings aus der Stirne. Sie sah die bei- den Bettchen an, als könnte das ihr helfen. Sie betrachtete nochmals die beiden Tabellen, aber sie fand nichts. Verwirrt ging sie ans Fenster und starrte hinaus. Vielleicht konnte das Klarheit in ihre Gedanken bringen. Der dünne Nebel hob sich. Manchmal durchbrach ihn ein Pfeil dunstverschleierten Sonnen- Üüchts. Miß Jennings wendete sich in das Zim- mer zurück. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie konnte Carters Schritte hören. Jetzt trat Carter ein. „Nun“, rief sie heiter,„da ist der Er- sehnte! Hoffentlich sind Sie jetzt zufrieden.“ Es War nicht schwer, Edgars Schrift auf dem Umschlag zu erkennen, noch bevor sie den Brief in der Hand hielt. Die Erleich- terung verdrängte einen Augenblick lang alle anderen Gedanken. Sie riß den Brief auf und las: Liebes Mädel, wir wollen unsere kleine Zankerei ver- gessen. Ich erwarte Dich heute nachmittag am gewohnten Platz. Ich denke und werde immer denken, daß es keine gibt außer Dir. Alles Liebe und Küsse. Edgar.“ Sie steckte den Brief in die Tasche ihrer Tracht. „Alles in Ordnung?“ fragte Miß Carter. „Alles! Vielen Dank, Carterl Sind Sie jetzt frei?“ Sie war abermals allein mit den beiden Babys. Sie ging zum Tisch, und in ihrem Be- nehmen war eine unechte Sicherheit. Nun, nun, murmelte sie, wir wollen uns nicht länger verrückt machen lassen.“ Aber sie lagen vor der Pflegerin undurch- dringlich und unheimlich in ihrer Schwäche und Aehnlichkeit. Warum hatte sie sie bloß nicht sorgfältiger betrachtet, als sie noch wußte, welches welches war! Gewiß, das eine hatte schon merkbarere Augenbrauen als das andere. Die Nasenlöcher des einen waren um einen Schatten weiter. Aber wessen? Was sie zu tun hatte, war, Schwester Nairn und die Eltern zu rufen. Würden sie aber das eine vom andern unterscheiden können? Be- stimmt nicht! Keiner von ihnen kannte die Babys so gut, wWie sie sie kannte, und sie hätte sie niemals durcheinander gebracht, Wenn sie nicht, ihres Zanks mit Edgar we- gen, in solch einem Zustand gewesen wäre. Schon bevor die Kinder geboren worden Waren, war sie seit Tagen ganz wirr gewe- sen. Wenn sie jetzt gestand, was sie getan hatte, würde sie ein Höllenleben haben. Man würde sie zu Miß Holt rufen, sie müßte das Sanatorium sofort verlassen. Damit war sie erledigt. Edgar war nicht imstande, sie zu erhalten. Es dauerte noch mindestens zwei Jahre, bis sie heiraten konnten.. Plötzlich fühlte sie sich so schwach, daß ihre Beine unter ihr einknickten. Sie stützte sich auf den Tisch und starrte auf die Babys hinunter. An ihr war es, zu entscheiden, Welcher der Engländer und welcher der Amerikaner war, und das sogleich. Zwei Paar undurchsichtige blaue Augen öffneten sich und sahen sie an, als wollten sie sie ankla- gen. Sie flüsterte: Ihr kleinen Teufel! Euch ist es verflucht gleichgültig, wer ihr seid. Euch ist es einerlei, ob ich ruiniert bin und meine Stelle verliere. Immer noch blickten sie zu ihr hinauf, und in ihren undurchsichtigen Augen war eine tierische Unbekümmertheit. Der eine saugte seine Lippen ein, bis sein Mund nicht größer war als ein Knopfloch. Der andere zeigte rosiges Zahnfleisch wie in einem höh- nischen Lächeln. Wenn sie sie nur für sich allein hätte, entkleiden könnte, sich bis zu dem Augen- blick zurückversetzen, wo sie sie durchein- andergebracht hatte. Sie glaubte, daß sie sie auf diese Art wohl zu identifisieren ver- möchte. Doch dafür gab es keine Möglichkeit, und ihr Denken erreichte einen Zustand, wo es jeden weitern Dienst versagte. Jetzt hörte sie jemanden kommen. Schnell legte sie die Babys in die Bettchen zurück.: Mrs. Wyldes Pflegerin kam ihr Baby holen. Es war die Stunde, wo es genährt werden sollte. Sie ging geradeaus auf das Bettchen zu und blickte hinein. „Mein Wort“, sagte sie,„heut morgen sieht es besonders herzig aus!“ Fast hätte die Pflegerin Jennings auf- geschrien: Nehmen sie es nicht! Es ist nicht das Rechte!!“ Aber sie stand in kläglichem Schweigen, während die Pflegerin Mrs. Wyl- des Kind aufnahm und in ihren Armen wiegte. „Er ist der stärkere von den beiden, glaube ich“, sagte Mrs. Wyldes Pflegerin. „Ich kann keinen großen Unterschied er- kennen“, meinte Miß Jennings. „War es nicht ganz wunderbar, daß an gleichen Tag zwei reizende, kleine Jungen auf die Welt kamen, wo wir schon seit Mo- naten keine Geburt mehr gehabt hatten?“ „Ich mag sie nicht“, sagte Miß Jennings. „Die Geburten oder die Babys?“ „Weder noch. Sie gehen mir auf die Ner- ven.“ „Was, Jennings? Und ich dachte, daß Sie Babys sehr gern hätten.“ „Nicht zwei zu gleicher Zeit. Wir sind hier nicht darauf eingerichtet.“ „Nun, sie machen damit zu viel Wesens! Gehen Sie heute nachmittag mit Edgar aus?“ „Ja,“! Sie holte tief Atem, wie einer, der lange getaucht hatte. Sie klammerte sich an ihr eigenes Glück und warf Unentschlossen- heit und Sorge hinter sich. Schließlich war ein Baby so gut wie das andere, wenn sie nur beide normal und gesund waren. Jede der beiden Mütter würde ein tadelloses Baby haben, und die geiche Chance, daß es das ihre War. Die Pflegerin brachte das Baby in Mrs. Wyldes Zimmer. 5„Da kommt es“ sagte sie, frisch wie ein Gänseblümchen und hungrig wie ein Jäger.“ Mrs. Wylde streckte die schlanken, wei- Ben Arme in einer ein wenig zu bewußten Bewegung aus. Sie hielt das Kind einen Augenblick lang an der Brust, bevor sie es trinken ließ. Die Pflegerin sah bewunderd zu ihr hinunter. Ein gieriges Zittern durchschau- erte das Kind. Es öffnete den Mund. Als es bezs gebeten, sich an ihre Brust klammerte, überkam& hg einzubring ein Gefühl wie ein Zaudern, eine Fremde Bonn. Bund kast eine Angst. Doch das dauerte nur 50 dat den Vorst Augenblick, dann war es vorbei. Sie 12 knien geb und sah zur Pflegerin auf. us segenüb ) ö „Ist es nicht ein Wunder?“. 1 00 überpr 1 8 5 5 Kind-H. abgeleh, „Ja, gewiß. Es ist ein reizendes net mitgearb und wie hungrig er ist!“ Berlin. Als „Es ist merkwürdig, Schwester, 1g glücklich ich mich mit diesem Kind fühle, 10 meine, weil ich mit dem Unfall meines 1 nes soviel Sorgen gehabt hatte. Und 2 05 doch alles um mich so fremd. Als mein“ nes Mädchen auf die Welt kam, War ich. Wrack. Und jetzt sagt der Doktor, ich km Ende des Monats reisen.“ gelischen Kire s-Ausschüst leldzig bestin bis zum 4. die Kirchent erklärte, ist d autwort auf d chen Christ 3„ KGentag 1 „Das ist schön. Und was für eine aue. vie nung nehmen Sie auch mit sich nach 5 den, dends-Unlon dtaatsminister „Möchten Sie glauben, daß ich 8ei 5 Ten deuen Vorsitz letztenmal einen Unterschied spüre? irgendwie schneller und stärker genen 15 e dungs „Ja, es ist überraschend, wie sie 8 beit der Far wickeln.“ itenma ute 55 dier Das Baby hatte gerade zum. ab London. Di ider geypt an diesem Tag zu trinken bekomm 1 B ehen] kenden Zahl; 8 5 f 1 rt sein Vater vorsichtig das Zimmer 5 10 dien blieb stehn und sah mit einem 2 2 aten und De ein wenig ermüdeten Lächeln auf das Pes] eser. im Bett hinunter. 122J ue an bon. „Nun, Camilla“, sagte er,„heute mot zam Diens Abrik am Ha derten nach dens 14 Men, siehst du wieder mehr dir selber anne. „Ich bin es auch. Ich hatte eine a zeichnete Nacht.“. en wird a „Das jet recht. Und wie gehts dem junge] helm. Herrn?“ d m Dienstag „Du kannst selbst nachsehen!“ Sie 4% it dem Krie Decke vom Kopf des Babys zurück. eile 8 Perso Baby öffnete die Augen. Es spreite“ 8 Finger, bis die rand einem Tosigen 52 fer 0, fen stern glich Er bt. Robert Wylde berührte ihn sacht t ven ep. Partei 50 rot. Ist das auch in Ordnung? Jan 5 nicht so aufgedunsen.“ vor g 00