g, ohne 1er vom f en und 1 mn Auf- Ublich, Ute des ist der Auf die erholung nde der le Run. ohnehin „ Wenn ibnis an er drei Tenor stenpart in sei- Erden- is mit- die der e und mtglän- Sopran- litt ein ber; usgeber: Mannheimer Morgen 46. Druck: Mannheimer Groß- Lakkerel. verlagsleitung: H. Bauser. ſeredakkteur: E. F. von Schilling; ne: br. K. Ackermann; Politik: , Kobbert: Wirtschaft: F. 0. a Feulllet.: W. Gilles, K. Binz; d: M. L. Eberhardt; Kommunal: W. Koch; Sport: H. Schneekloth; C. Serr; Sozialredaktion: F. A. onz Ludwigshafen: H. Kimpinsky: et v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Rhein-Main Bank, Städt. Spark., (Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. anheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe s 40016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 748 Mann heimer Unabhängige Zeitung Badens und der pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. 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Während der vorbereitenden Besprechungen für die Berliner Konferenz, die zun Sachverständigen der drei Westmächte in Paris geführt und am Montag abge- der Bundesregierung Gelegenheit, in drei gemeinsamen Konferenzen den Beauftragten der Westmächte die Auffassungen und Im Mittelpunkt dieser Beratungen haben lrobleme der Wiedervereinigung Deutschlands gestanden. samtdeutsche Regierung und eine entspre- chende rasche Auflösung der Teilgewalten in den beiden Teilen Deutschlands ergeben. Unser Korrespondent berichtet dazu, Re- gierungskreise in Bonn hätten am Dienstag bestätigt, daß den Sachverständigen der Westmächte in Paris die Forderung nach Auflösung der jetzigen Volkskammer vor- nen Seiten mehrere Lösungen für den Zeit- punkt der Bildung einer gesamtdeutschen Re- gierung erwogen. Die Bundesregierung soll, wie laut dpa bekannt wurde, eine Auflösung der Volkskammer nach gesamtdeutschen freien Wahlen für erforderlich halten. Durch die Auflösung der jetzigen Volkskammer solle der Weg für ein demokratisch gewähltes Parlament und eine demokratische Regierung in der jetzigen Sowjetzone geöffnet werden. Erst mit dieser neuen Regierung könne die Bundesregierung gemeinsam einen Weg für den Aufbau einer neuen Gesamtgewalt fin- Der Sonder bevollmächtigte der Bundes- erung für die Viererkonferenz, Professor rewe, hat Bundeskanzler Dr. Ade- zue r am Dienstag über seine Besprechun- n mit den Beauftragten der Westmächte lichtet. Nach dem Vortrag beim Bundes- nzler erklärte Professor Grewe, daß in den ei gemeinsamen Konferenzen„im wesent- en an einem Strang gezogen“ worden sei. bwohl eine Reihe von Fragen offen geblie- sel, hätten die alliierten Gesprächspart- viel Verständnis für die deutschen Vor- age gezeigt. 1 getragen worden sei. hätten zur Begründung dieses Vorschlags gedient: 1. müsse alles geschehen, damit die Bevölkerung in der Ostzone keinem Terror ausgesetzt sei, sondern die Gewißheit habe, daß die Herrschaft der SED so rasch wie möglich zu Ende gehe; 2. habe die Bundes- republik bereits eine gewisse internationale Position errungen; das in Verträgen, Ab- machungen und Erklärungen herausgear- beitete, zwar noch unvollkommene Sicher- heitssystem stelle ein wesentliches Kapitel dar. das nicht vorzeitig preisgegeben wer- den dürfe. Zwei Gesichtspunkte Von Bonner Regierungsseite werde zu den deutschen Vorschlägen, die in Paris vorgetragen wurden, gesagt, daß man es als entscheidend ansehe, darauf zu achten, daß das wiedervereinigte Deutschland nicht in eine kritische Periode hineingleite und in ein außenpolitisches Vakuum gerate. Zu dieser Vorsicht habe das zurückhaltende Vorgehen der Bundesregierung seinen eigentlichen Hintergrund. In Paris haben die deutschen Unterhand- ler mit den Sachverständigen der West- mächte auch die Möglichkeiten einer neu- tralen Kontrolle gesamtdeutscher Wahlen ge- prüft. Es wird darauf hingewiesen, daß bei rund 790 Stadt- und Landkreisen, die in der Bundesrepublik und in der Sowjetzone Island genannt. bestehen, mindestens 2400 Beobachter mit nur kontrollierenden Funktionen benötigt werden. Als neutrale Mächte, die für eine e in Frage kommen, werden Schwe- Jen, die Schweiz, Portugal, Irland und 0 Laniel zieht seine Kandidatur zurück Heute findet in Versailles der elfte Wahlgang statt Versailles.(dpa) Der elfte Wahlgang der französischen Präsidentenwahl wurde am Dienstagnachmittag im Schloß von Versailles vom Wahlkongreß der beiden Häuser des französischen Parlaments auf heute, Mitt- Zwischen Gesfern und Morgen wochvormittag, 10.00 Uhr, aufgeschoben. Der Beschluß wurde auf Antrag des Wahlleiters, Le Troquer, mit den Stimmen der Lin- ken einschließlich der Kommunisten gegen die Stimmen der Rechten gefaßt. Anlaß der Verschiebung des elften Wahlganges war, daß sich die Parteien immer noch nicht auf einen Kandidaten einigen konnten. Die Fraktionsführer der Koalitionspar- teien hatten am Dienstagvormittag in Ver- Sailles unter dem Vorsitz Ministerpräsident Laniels ohne Erfolg versucht, einen ge- meinsamen Präsidentschaftskandidaten zu finden, der allen Koalitionspartnern genehm ist. Laniel hatte sich in der Nacht zum Dienstag unter der Voraussetzung zum Ver- zicht auf seine Kandidatur bereiterklärt, daß sich die Regierungsparteien auf einen Kan- didaten einigen könnten, dem alle Koa- litionspartner ihre Stimme geben würden. Bemühungen, den greisen Präsidenten der Nationalversammlung, Edouard Her- ri otßg doch noch für eine Kandidatur zu ge- winnen, haben keinen Erfolg gehabt. Herriot die Regierungen die Ausgabefreudigkeit der Parlamente zu bremsen versuchen. Sechs„Spione eines Westberliner Geheim- dienstes der sogenannten Dienststelle Blank“ hat der erste Strafsenat des Bezirksgerichts Cottbus am Dienstag zu Zuchthausstrafen bis zu 15 Jahren verurteilt. Ohne visum nach Belgien reisen können deutsche Staatsangehörige vom 1. Januar an, wie das belgische Außenministerium be- kanntgab. Bei einem Aufenthalt von über drei Monaten muß jedoch eine Genehmigung der zuständigen belgischen Stellen eingeholt werden. 8 Eine inoffizielle Delegation von Beamten des Außenministeriums und des Bundes- kanzleramtes will Oesterreich zu der geplanten Viererkonferenz nach Berlin ent- senden. Das Kabinett in Wien hat Außen- minister Dr. Figl am Dienstag dazu er- mächtigt. Nach Fühlungnahme mit den vier Großmächten werde Oesterreich, sobald sich das als zweckmäßig erweise, eine offizielle, von Regierungsmitgliedern geführte Dele- gation nach Berlin entsenden. Nach Ueberprüfung des Wahlergebnisses der Parlamentswahlen vom 7. Juni in Italien hat der Wahlprüfungsausschuß der italieni- schen Abgeordnetenkammer jetzt festge- stellt, daß 52 Prozent der 1,3 Millionen un- gültigen Stimmen doch gültig waren. 80 Pro- zent der für gültig erklärten Stimmen ent- flelen auf die vier Mittelparteien, die damit insgesamt über 52 Prozent der gültigen Stim- eichnete Als Frage von entscheidender Bedeutung den. Die von beiden Teilparlamenten zu be- 8, Prof. ird in Bonn, wie dpa erfährt, der Zeitpunkt schließende Uebertragung der gesetzgebenden liegener Bildung einer gesamtdeutschen Regie- Befugnisse auf die National versammlung und rte sich ug angesehen. Während zwischen den der exekutiven Befugnisse an ein provisori- meinde- estmächten, der Bundesregierung und der sches Exekutivgremium auf gesamtdeutscher 'orteilen position Einmütigkeit darüber bestehe, Basis könne nur schrittweise erfolgen. Auf kleinen eh vor der Bildung einer Nationalversamm- dieser Grundlage könne sich, je nach Ent- en Aul⸗ ng zunächst gesamtdeutsche freie Wahlen Wicklung der Lage, eine rasche Gesamtüber- 1 915 ſttinden müßten, würden von verschiede- tragung der Regierungsbefugnisse an die ge- taccatos n Wenig 1953 wurden 450000 Wohnungen gebaut ne der 5 8 35 5 5 5 den 19 Ueber 10 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge in der Bundesrepublik 1 Bonn.(dpa/ UP) Ueber 450 000 Wohnungen nächsten Jahre eine Steigerung der Wohn- besetzt aud nach einem vorläufigen Jahresbericht bauleistung auf etwa 550 000 Wohnungen 2 keine es Bundeswohnungsbau ministeriums im jährlich, davon um mindestens 350 000 im stenpart ahr 1953 fertiggestellt worden. Damit wurden sozialen Wohnungsbau, angestrebt werden Wohl- Ait 1949 über 1,7 Millionen Wohnungen er- müsse. a 1 8 5 semble. üchtet, in denen etwa sieben Millionen Men- Das Bundesvertriebenenministerium be- 2 l hen wieder ein Heim gefunden haben. Das zeichnet die energische Fortführung der Bin- Schönen füt der Grundlage des Wobhnungsstandards nenumsiedlung und die Ansiedlung der ver- W el Er Vorkriegszeit errechnete Defizit von rund triebenen Bauern als die für die Zukunft des n einige Ant Millionen Wobnungen konnte auf rund deutschen Volkes entscheidendste Aufgabe önnen er Millionen herabgedrückt werden. Von des Ministeriums. Wie aus dem Jahresbericht Violine) den in diesem Jahr fertiggestellten Wohnun- für 1953 hervorgeht, gab es am Jahresende Ludwig een entfallen rund 270 000 auf den mit öffent- in der Bundesrepublik 8,3 Millionen Ver- 8 Sti chen Mitteln geförderten allgemeinen sozia- triebene und über zwei Millionen Flüchtlinge en Wohnungsbau. Dazu treten die gleichfalls aus der Sowjetzone. Nur knapp ein Viertel in 8 ſkentlich geförderten Sonderprogramme mit davon hat wieder die frühere berufliche Selb en aa 100 000 Wohnungen, die allerdings nicht ständigkeit erreicht. 59 000 Vertriebene und 0 DN amtlich im Jahre 1953 fertiggestellt werden. Flüchtlinge sind Wieder selbständige Hand- e u diesen mit öffentlichen Mitteln geförder- werker, 7000 Eigentümer kleinerer und mitt- un en Programmen kommen die nur steuerbe- lerer Industriebetriebe, 44 000 selbständige 66 anstigten und die frei finanzierten Wohnun- Gewerbetreibende und 40 000 selbständige Meister- n hinzu, deren Zahl nach den Erfahrungen Bauern, von den bis Kriegsende freiberuflich 5 viel. ter vergangenen Jahre vom Bundeswoh- Tätigen sind 90 Prozent wieder in ihrem 115 19 zungsbau ministerium mit etwa 100 000 Woh- alten Beruf tätig. Die Hälfte der 1952 in alle a 10 0 1 zungen angesetzt Wird. Der Bundeswohnungs- Länder der Welt ausgewanderten 80 000 Deut- 19 5 tiet dauminister erklärt abschließend, daß für die schen waren Vertriebene und Flüchtlinge. Minute 5 8 letzten 2 22 22 2 n Sowzets sollen Grenzübergänge öffnen k- wett= Vorschlag der westalliierten Hohen Kommissare an Semjonow 1 Bonn.(UP/ dpa) Die drei Westmächte und Ludwigsstadt— Probstzella. Sechs dom Rudolk leben der Sowjetunion vorgeschlagen, acht ihnen waren von den Sowjets im Mai 1952, hristien Strazen- Grenzübergänge zwischen der Bun- einer im Spätsommer 1952 und einer be- 1 5* und der Sowjetzone wieder zu reits 1951 geschlossen worden. in die- ilnen. In gleichlautenden Briefen ihrer 5. 0 neee en woman an den eouetkchen ernennen kes aedecholten Bitten an en Vor- 3 Kommissar Sem ono 1 Semjonow, die Beschränkungen des freien Vereins, ie 5 5 N 9 Verkehrs in ganz Deutschland aufzuheben „„ In ihrem Schreiben schlagen sie den. 23. De- ——— n 5 en-Grenzübergangsstellen zu- zember als geeignten Tag für die Oeffnung 9 1 85(der acht Straßenübergänge) vor, um 80 zar das der Vorschlag der drei Westmächte ist den Deutschen das Reisen zu Weihnachten zee, die on der Bundesregierung gebilligt worden, zu erleichtern“. ag den Is handelt sich um die Straßen-Grenzüber- n Zau- gänge Lübeck— Herrnburg, Bergen— Salz- Beeren pedel, Walkenried— Ellrich, Besenhausen vingten— Arenhausen, Büstedt— Cebisfelde, ndiant. ferskeld— Vacha, Haflacm— nnenberg Für das Gedeihen Europas uner lägen ist. a N wie der französische Hohe Kommissar Fran- den de gois-Poncet am Dienstag in einer Weih- Folen nachtsbotschaft an das deutsche Volk sagte, der Geist freundschaftlicher Zusammenarbeit retten“, und gegenseitigen Vertrauens zwischen Wir uns Frankreich und Deutschland. bel 183 deutsche Häftlinge, darunter 64 wegen ir euch f Kriegsverbrechen Verurteilte, haben die drei 1 Westmächte zu Weihnachten entlassen, Wie gegnele aus alliierten Mitteilungen der letzten Tage h kön- hervorgeht. ke Nek Der frühere kommunistische Bundestags- abgeordnete und Vorsitzende der KPD in uch im Hessen, Oskar Müller, ist am Montag in n und Frankfurt auf Grund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof Janet testgenommen und nach Karlsruhe gebracht worden. Müller wird die Teilnahme an einem h ohne hochverräterischen Unternehmen und Ver- „Genau unglimpfung von Bundesorganen zur Last. Wird.“ gelegt. viderte Seiner Unzufriedenheit über den Verlauf okratie der gegenwärtigen Haushaltsberatungen des N padisch-württembergischen Landtags gab A um Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller in 1 land seiner letzten diesjährigen Pressekonferenz 1305 Ausdruck. Das Bestreben des Landtages, im 10 icht Ganzen zu sparen, sei zwar nicht zu verken- ani. i nen, aber er fürchte, daß der von der Regie- 5 1 in Frau Luise Ebert rung vorgelegte Etatentwurf am Ende der in lie Witwe des ersten deutschen Reichsprdsiden- parlamentarischen Beratungen um einen len Fnite Fbert, vollendet heute ih 80. Lebens- zweistelligen Millionenbetrag erhöht sein bet. chr. Die hoch betagte Dame lebt in Heidelberg werde. Während sich früher die Volksvertre- te Gi⸗ ei inrem Sohn, dem dortigen Stadtamtmann tungen bemüht hätten, die Voranschläge der und Landtagsabgeordneten Karl Ebert. Regierungen zu kürzen. müßten heute häufig g folgt Mittwoch, 23. Dezember 1953 Die Kaimauer steht völlig auf dem Trockenen und der Wasserstand muß— wie hier in Wiesbaden- Biebrich— mit einem Notpegel abgele- sen werden, da der normale Pegel keine Berührung mit dem Wasserspiegel mehr hat. Der stellenweise niedrigste Wasserstand des Rheines seit Menschengedenken st für die Schiff- fahrt eine ernste Bedrohung. dpa- Bild Dulles: Moskau riskiert keinen Krieg Die Westmächte begrüßen die Bereitschaft der Sowjetunion Washington.(OPIdpa) S In einer großen Anschein, daß die Ausbeutung der Sowäiet- außenpolitischen Rede vor dem„Nationalen union und ihrer Satellitenstaaten durch die Presseclub, in Washington erklärte der Moskauer Regierung unhaltbare Formen an- amerikanische Außenminister, John Foster genommen habe. Dulles, am Dienstag, die Unzufriedenheit Im weiteren Verlauf seiner Ausführun- unter den Völkern hinter dem Eisernen Vor- gen stellte der amerikanische Außenmini- hang sei s0 groß geworden, daß die sowie- ster fest, daß in Allem wichtigen sowzeti⸗ tische Regierung keinen neuen Weltkrieg schen Reden der letzten Zeit mehr Lebens- riskieren könne. Dulles betonte, es habe den mittel und eine höhere Produktion von Ver- brauchsgütern angekündigt worden seien, Diese Tatsache ebenso wie der Juniaufstand in Ostberlin und Teilen der sowjetischen Besatzungszone könnten als Beweise dafür gelten, daß die Wünsche der im sowjetischen Machtbereich lebenden Bevölkerung 80 hat erneut darauf hingewiesen, daß es ihm nachdrücklich demonstriert worden sind, sein Gesundheitszustand nicht erlaube, das daß sie von seiten der sowjetischen Regie- Amt des Präsidenten der Republik auszu- rung nicht mehr ignoriert werden könnten. üben. Man soll ihm aber die Zusage abge- Er sei bei dem Ministerratstreffen in Pa- rungen haben, daß er dem Gedanken einer ris zu der Ueberzeugung gelangt, erklärte Kandidatur näher treten werde, wenn durch Dulles weiter, daß die Nordatlantik-Organi- den tiefen Zwist zwischen rechts und links sation gut funktioniere und auf einer ge- die Institutionen der Vierten Republik un- sunden Basis stehe. Diese gesunde Grund- mittelbar bedroht würden. lage lasse die Fortsetzung der wirtschaft- Der französische Ministerpräsident, Jo- lichen Hilfe im bisherigen Umfange für die seph Laniel, hat am Dienstagabend— wie Länder Westeuropas weniger notwendig er- offiziell noch vor Redaktionsschluß mitgeteilt scheinen. Dulles erklärte bereits am Montag, wurde— seine Kandidatur zur französischen die Vereinigten Staaten seien bereit, mit der Präsidentschaftswahl zurückgezogen. Sowjetunion auf der Grundlage der von Wachsende Streiklust in Frankreich Präsident F isenhower gemachten Afoms 5 energievorschläge zu verhandeln. 8 Paris.(dpa) Das streikende Bodenper- Das britische Außenamt begrüßt die sonal der französischen Flughäfen hat Bereitschaft der Sowjetunion über Eisen- auch am Dienstag die Arbeit nicht wieder howers Vorschläge für eine Zusammenarbeit aufgenommen. Der Flugverkehr auf allen auf dem Gebiet der Atomenergie zu verhan- französischen Flughäfen war dadurch Prak- deln. Ein amtlicher Sprecher gab diese Er- tisch lahmgelegt. Am Dienstag kam es auf klärung am Dienstag mit der Einschränkung den wichtigsten Pariser Bahnpostämtfern zu ab, daß die Einzelheiten der sowietischen Wilden Streiks. Die Postangestellten wollen Note noch genaues Studium erforderten. mre Lohnforderungen durch eine Streikbe- 5 wegung durchsetzen. Die ausgehende und Hartnäckige Gefangene ankommende Post liegt seit den späten 1 1 1 N Abendstunden des Montags unabgefertigt in 5 W ö Ae den Pariser Bahnhöfen. mandeurs der indischen Wachmannschaften in Panmunjon, General Thimayya, einen letzten Versuch unternehmen, die prokom- munistischen 1 2ur 1 an den„Belehrungen“ zu bewegen. Nach die- men erhalten haben. Laut Wahlergebnis sem neuesten Vorschlag sollen die Gefange- würde ihnen deshalb die Mehrheitsprämie gen am Mittwoch, dem letzten Tag der zustehen. Die gegenwärtige Zusammenset- Befragungsperiode“ in drei Gruppen vor- zung der Abgeordnetenkammer in Rom wird geführt Werden: die 22 Amerikaner, der bereits— obwohl das Ergebnis der Ueber- einzige Engländer und die restlichen 103 prüfung noch nicht amtlich veröffentlicht Südkoreaner. Thimayya erklärte, wenn die wurde— als ungesetzlich bezeichnet. Gefangenen nicht mit dieser Regelung ein- Die Ernennung von fünf neuen stellver- verstanden wären, so würde er sie davon in tretenden Ministerpräsidenten gab der Mos- Kenntnis setzen, daß die Vereinten Nationen kauer Rundfunk am Montagabend bekannt. an ihrem Lager Lautsprecherwagen auf- Es sind der Vorsitzende der staatlichen Pla- fahren wollten, um sie auf diese Weise zur numgskommission, M. S. Saburow, der Heimkehr zu überreden. Minister für Elektroindustri md Elektro-. 3 I Rodolphe Rubattel Kraftwerke, M. G. Perwuchin, der Mi- nister für die metallurgische Industrie, I. F. zum Bundespräsidenten der Schweiz gewählt Bern.(dpa) Der 57 Jahre alte Rodolphe Te wos y an, der Minister für mittleren Rubattel wurde am Dienstag zum Schwei- Maschinenbau, V. R. Malys che, und zer Bundespräsidenten für das Jahr 1954 ge- der Minister für Verbrauchsgüter, A. N. K o- 8 in. 8 8 wählt. Der 68jährige Joseph ES cher wurde Die jordanische Grenze verletzt haben Vizepräsident. In der Bundes versammlung, sollen in der Nacht zum Dienstag reguläre die sich aus den beiden Kammern des Schwei- israelische Truppen, Wie von seiten der jor- zer Parlaments zusammensetzt, erhielt Ru- danischen Regierung bekanntgegeben wurde., battel 185 von 189 gültigen Stimmen. Dabei sollen drei Personen getötet worden Zum neuen eidgenössischen Finanzmini- Selin. ster wurde der der Radikalen Partei ange- Berufung eingelegt hat der frühere per- hörende bisherige Finanzdirektor des Kan- sische Ministerpräsident Muss a de gh, der tons Zürich, Pr. Hans Streuli, gewählt. Er — Wie gemeldet— am Montag wegen Um- erhielt 113 Stimmem für seinen Gegenkan- Sturzversuchs zu drei Jahren Gefängnis ver- didaten, den Christlich-Sozialen Dr. Duff, urteilt worden war. Auch der mitangeklagte sprachen sich 73 Abgeordnete aus. Der Posten General Riahi hat das Urteil nicht an- des Finanzministers war unbesetzt, seit der genommen. Die Verurteilung Mussadeghs sozialistische Finanzminister Max Weber hat in allen Teilen Persiens Protestkund- nach dem für die Regierung ungünstigen Er- gebungen ausgelöst, die jedoch von Einheiten gebnis des Volksentscheids über die 1 der Armee schnell zerstreut wurden. mensteuern zurückgetreten war. Selte 2 MORGEN 206 dürften wir uns mit einem Mehr an Vertrau- lichkeit und Schweigsamkeit ganz einver- standen erkläfen, wiewohl die bisherigen Vorbereitungen zu diesem téte à téte der Großen kaum auf solche Intensität schließen lassen. Eden hat zwar versichert, daß die Westmächte nicht mit Skepsis und Defaitis- mus nach Berlin gingen und, falls sich eine Chance zeige, weiterzukommen hofften als auf der endlosen Konferenz im„Palais Rose“ im Frühjahr 1951. Aehnlich hatte zuvor die „Times“ Briten und Amerikaner ermahnt, micht mit der Absicht nach Berlin zu gehen, eine hoffnungslose Angelegenheit so rasch als möglich hinter sich zu bringen. Oft hat ein einziges Wort in der Welt- geschichte Wunder wirkungen Sezeitigt wie eine kleine mathematische Gleichung in der Welt der Physik. Politiker gleichen darin un- beholfenen Nachtwächtern, die mit einem riesigen Schlüsselbund in der Hand vor einem Schlüsselloch stehen und nun end- los versuchen, den richtigen Bart zu fin- den. Vielleicht werden sie ihn eines Tages haben, che noch einer mit der Axt kommt, um die Tür aufausprengen. Ob dieser Schlüssel nun die NATO, die EVG, die ge- saumtdeutschen Wahlen, die Neutralisierung, die Eisenhower- oder die Molotowworschläge sein werden, kann zur Zeit niemand sagen- Fest steht, dag das so energisch verrammelte Tor positiver Weltpolitik bis jetzt weder in Korea noch in Undochina, weder in Triest moch in Berlin gewaltsam geöffnet werden konnte. Die Politiker werden es also ver- mümftiger- und rationellerweise weiterhin mit wohlwollendem Herumprobieren ver- suchen. Wir Außenstehenden aber werden uns mit Geduld und Optimismus wappnen missen. Vielleicht kommt nächstes Jahr der Weihnachtsmann doch noch mit einem vol- len Sack durch die offene Tür. Dr. K. A. OGC E ommemdr Mittwoch, 23. Dezember 1953 Weihnachtsmann ohne Geschenke Es sollte wie freundlicher Spott klingen, Wenn Attle e seinen Kollegen Churchill als Weihnachtsmann aufzog, der von den Bermudas nichts mit nach Hause gebracht Habe. Tatsächlich steckt in dieser Kenn- Zeichnung eine grimmige Ironie, die aller- dings weniger auf Churchill Allein als auf unsere gesamten außenpolitischen Akteure Palzt: Sie machen den Völkern groge Hoff- ungen, aber sie schütten nichts aus ihrem Sack. Im Grunde sind wir doch am Jahres- ende 1953 nicht viel weiter gekommen als Wir 1952, 1951 oder 1950 schon waren. Das Heißt, Deutschland, Europa und die Welt schlummern auf einem immer beträchtliche ren Berg von Akten, was allerdings noch angenehmer ist, als wenn sie auf den Spitzen der Bajonette ruhen würden. Insofern sei clie Tätigkeit der Diplomaten und Außen- politiker als eine relativ weihnachtsmännische anerkannt, wenn auch gesagt werden muß, daß andauernde Botschaften und Noten ohne Ergebnisse den Frieden auf Erden noch lange nicht herstellen. So ist auch die neueste Sowjetnote zu Eisenhowers Vorschlag der Schaffung einer internationalen Atombehörde unter Führung der UNO kaum geeignet, die fest- Sekahrenen internationalen Abrüstungsver- Handlungen loszueisen, besagt sie doch in Welen Worten nicht mehr und richt weniger als ein abermaliges„Njet“, ohne deshalb mut freundlichen Versicherungen zu sparen. Das ist nämlich das Eigentümliche an unserer internationalen Diplomatie, daß sie dem Wortlaut nach in ihren Zielen sich einig ist. Da ist niemand, der sich etwa eine Herren- rolle, eine Führerschaft oder dergleichen an- maßen möchte. Jedermann versichert den andern nur der herzlichsten Verständigungs- bereitschaft. Wenn man die Staatsmänner S0 hört, sind sie alle Anwärter auf den Friedensnobelpreis.„Die Entspannung der internationalen Lage und die Schaffung einer Atmosphäre Segenseitigen Vertrauens“ scheirit ebenso das Anliegen von Eisenhower/ Dulles wie von Malenkow/ Molotow zu sein, von Churchill/ Eden gar nicht zu reden. Tatsächlich sind sie aber alle nur emsig dabei, Engpässe festzustellen. Ob das die NATO ist, die Europagemeinschaft, die UNO oder auch nur eine regionale Verständigung, auf tausend Konferenzen wird bestenfalls eine Fixierung der Standpunkte, kaum aber je ein Entgegenkommen erreicht. Wäre es der Zweck der vielfältigen Besprechungen, den bestehenden Status in der Welt zu konser- Vieren und ja an nichts rütteln zu lassen, S0 vermöchte man die Tatenlosigkeit dieser Diplomatie einigermaßen zu verstehen, ob- Wohl auch dann gesagt werden müßte, daß dies ein völlig talentloses Unterfangen ist. Eines Tages könnte die unaufhaltsame Be- Wegung im Schoße der Völker die viel zu Starre antiquierte und beengende Form sol- cher Wiener Kongreß-Politik mit eruptiver Gewalt sprengen und niemand weiß, zu wel- chen Katastrophen ein solcher Ueberdruck dann abermals führte. Immerhin, man scheint zu wissen, daß das bisherige Vorgehen zu keinem ersprieglichen Erde führen kann. In der Hoffnung, das Jahr 1954 außenpolitisch positiver werden zu las- sen, hat beispielsweise Churchill in sei- nem Rechenschaftsbericht vor dem Unterhaus bereits angekündigt, daß sich die Oeffent- lichkeit auf eine Zunahme der Geheimdiplo- mate gefaßt machen müsse. Aehnlich hat nach ihm Außenminister Bidault in sei- ner Eigenschaft als Präsident des Atlantik- rates der„Entartung“ der NATO-Bespre- chungen zu schwerfälligen„vertraulichen“ Sitzungen mit nicht weniger als 300 Teilneh- mern entgegenzuwirken versucht. Der Auf- Marsch von, allzu vielen Weihnachtsmännern scheint tatsschlich wenig nütze. Wenn wir Uris auch keineswegs mit einer Geheimdiplo- matie unseligen Angedenkens befreunden möchten, so kommt es schließlich bei aller Politik in erster Linie auf ihre Wirksamkeit Und nicht vor allem auf ihre Popularität und Lautstärke an. Wenn daher die Berliner Konferenz Ergebnisse zeitigen möchte, so Auch die Minister werden Menschen Der Bonner Bonn, 22. Dezember Die Panzerschränke der Ministerien sind verschlossen. Schnellhefter mit dem Vermerk „eilig“ und Terminkalender ruhen in den Schreibtischschubladen. Die Fernschreiber und die Schreibmaschinen schweigen. Den- noch kann man eigentlich nicht sagen, es sei „Stillé“ geworden in Bonn., Aber die Hektik parlamentarischer Redeschlachten, der Kon- ferenz- und Besprechungseifer wichen auch hier der festtäglichen Bewegtheit. Mittel- Punkt ist nicht mehr das Bundeshaus, son- dern der Münsterplatz, überragt von dem glänzenden Schieferdach der Kathedrale, in der in der Heiligen Nacht der Päpstliche Nun- tius, Bischof Alois Muench, die Messe feiert, Während das Diplomatische Korps auf dem Hochgestühl Weihnachtslieder singen wird. Hier in den engen Gassen und Straßen des alten Bonn, rings um die Kreuzbasilika mit ihren schlichten Blendbogen und dem stolzen Vierungsturm drängten sich in den letzten Tagen und Stunden die Menschen. Das Gespräch ging um ragende Eifeltannen, schlichte Fichten aus dem Sauerland, Blau- tannen aus dem Schwarzwald. Wie überall in den deutschen Städten zur Weihnachtszeit Waren auch in Bonn die Eltern unterwegs, um die rechten Geschenke aus der Vielfalt auszuwählen. Aber etwas war hier doch an- ders als anderwärts. Neben den traditionel- len Käufern, den deftigen Bauern aus der Eifel und dem Vorgebirge, den fröhlichen Menschen aus den Rheindörfern, den hohen Und strengen Herrn der Universität, sah man elegante Diplomatenfrauen aus aller Welt, Frauen aus dem Fernen Osten in ihren bun- Der„Protestant“ Rudolf Zorn Vier Jahrzehnte im Kampf für die Bürgerfreiheit „Die freie Meinung mit dem Mut zur Wahrheit ist erschreckend selten geworden, Weil es sich nur wenige Politiker leisten kön- nen, für und nicht von der Politik zu leben.“ Mit dieser Aussage steht Dr. Rudolf Z or n, der am 24. Dezember sein 60. Lebensjahr voll- endet, inmitten der Prominenz von Politik und Wirtschaft als ein politischer Protestant. Von früher Jugend an ist er seinen eigenen Weg gegangen, der abseits der ausgetretenen Pfade verläuft. Als Leitstern diente ihm das Konfuzius-Wort:„Unsere Lehre ist Treue gegen sich selbst und Güte gegen andere.“ Vierzig Jahre seines Lebens hat er dem un- ermüdlichen Kampf um die Erhaltung der Freiheit und der Persönlichkeitswerte ge- opfert. Es ist ihm gelungen, das Bürgerbe- Wußtsein zu wecken, als er so schonungslos veranschaulichte, hh„das Kollektiv die töd- lichste Gefahr für die Würde des Menschen in unserem Massenstaat ist, daß das Kollektiv, in dem sich heute Millionen wohlfühlen, ein barbarischer, furchtbarer Götze geworden ist, ein Moloch wie der Baal der Bibel.“ Zorn ist Sozialdemokrat. Als solcher ist er auch„Protestant“ gegen alles, was in seiner Partei nicht sozial und nicht demokratisch ist. Seine klaren Thesen, die er an das Tor der SPD geschlagen hat, hätten ihn beinahe auf die„Wartburg“ gebracht. Sein reforma- torisches Vorbild hat jedoch heilsam gewirkt, Und zwar auch auf andere Parteien. Seine Gegner urteilen mit Ehrfurcht über ihn, zu Feinden hat er es nie gebracht. Menschlich, das ist das einmütig gefundene Attribut, das ihm jeder erteilt, der ihn kennt. Es waren mannigfaltige ‚Amtszimmer“, in denen er bis heute gewirkt hat: Landrat in Lichtenfels in Oberfranken, später Erster Bürgermeister von Oppau in der Pfalz. Nach dem Umbruch von 1933 wurde er Vor- standsmitglied der Zigarettenfabrik Lande in Dresden. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit der geistigen Hilfe für seine Zeitgenos- Sen. Er schrieb Bücher über Konfuzius und Machiavelli, damals unter dem Pseudonym Rudolf Wrede, die jetzt in Neuauflagen wie- dererscheinen.„Gerade in den Jahren nach 1933%, sagt er,„in denen alle Werte des Hu- manismus und des Christentums auf den liberalistischen Trümmerhaufen geworfen wurden, habe ich in meinen Büchern ver- sucht, das Ideengut des Christlichen und des Menschlichen zu vertreten.“ 1946 kehrte der in Kempten im Allgäu Geborene in seine bayerische Heimat zurück und praktizierte diese christlich- humanitären Grundsätze in höchsten Aemtern. Erst als Präsident des Landesamts für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, dann als Wirtschafts- minister, dazwischen als Rechtsanwalt und Begründer der Interessengemeinschaft für demontierte Firmen, weiterhin als Finanz- minister und jetzt als Präsident des Bayeri- schen Sparkassen- und Giroverbandes sowie als Vorsitzender der Versicherungsanstalt Bayern. Daneben sind ihm noch zahlreiche Ehrenämter anvertraut worden. In keinem „Amts zimmer! war Zorn aber jemals rat- oder rastlos. Ja, er hat sogar immer Zeit. Das für ihn wichtigste ‚Amtszimmer ist das zu Hause, in dem er als Schriftsteller und Publizist wirkt. Dr. jur. Manfred Mielke Münsterplatz drängt das Bundeshaus aus der Mitte tem Gewändern, hörte man englisch und neben dem Bonner Dialekt viel ostpreußisch, norddeutsch, neben französisch und spanisch. * Ein Teil der Prominenz räumte schon vor den Tagen das Feld. In ihre Heimat, zu ihren Familien fuhren die einen, zum„Luft- schnappen“ andere. Der Bundespräsident er- Holt sich für kurze Zeit in Lörrach. In Rhön- dorf im Kreise seiner Enkel feiert der Kanz ler Weihnacht und zugleich die Verlobung seiner Tochter Lotte. Der gestrenge Bundes- finanzminister kletter in die Berge, um den Streit um die Weihnachtsgratiflkationen zu vergessen. Erich Ollenhauer fährt gen Mün- chen. Ungestört wollen auch die„Großen“ das Fest des Friedens im Schoße der Fami- lien feiern, die sonst meist zu kurz kommen. Nur ein Teil der Ausländer macht eine Aus- nahme. Für die Angelsachsen und die Fran- zosen sind die Festtage lauter und fröhlicher als die deutsche Weihnacht. * Am Rande der Stadt aber, in den„Bundes- ghettos“, wie die Lästermäuler die Neubau- blocks nennen, spielen sich die Vorbereitun- gen und das Fest ab, wie auch in jeder an- deren Stadt. Ein wenig babylonischer viel- leicht, denn es schwirrt in diesen Häusern von Bundesbediensteten aus Königsberg, Berlin, aus München und Hamburg, von An- gestellten der Missionen, Journalisten aus vielen Ländern. Auf den Balkonen, die wie angeklebt an den Mauern hängen, standen die Weihnachtsbäume, die inzwischen in das „gute Zimmer“ wechselten, hingen die Bra- ten, die nunmehr im Kessel landeten. An- sonsten pflegt man sich in diesen Häusern sehr reserviert zu geben. Man zieht den Hut voreinander und ist, auch wenn die Kinder miteinander auf der Straße spielen, zurück- haltend. Der Aufklang der Festtage hat die- ses Eis etwas geschmolzen. Die Frau des Ministerialrats verrät der Gattin des briti- schen Journalisten ein oberschlesisches Koch- rezept. Auch die Herren der Schöpfung durchbrechen die„hauptstädtische Etikette“. Man tauscht Erfahrungen über elektrische Eisenbahnen, Ballonroller und Märklinbau- kästen aus und gelegentlich auch einmal ein Gläschen Bärenfang, Kosakenkaffee, Slibo- viez oder Whisky. s Die Leidtragenden des Festes aber sind die Bonner Briefträger. Wenn sich auch die schöne Sitte eingebürgert hat, ihnen am Weihnachtsmorgen das eine oder andere zum Probieren anzubieten, so ist auf der anderen Seite der Festtag für sie ein Arbeitstag, Dulles konnte gar nicht anders Wie man in Washington sein Auftreten in Europa beurteilt Von unserem Korrespondenten g. W. in New Vork New Vork, im Dezember. „Wir müssen bald wissen, ob die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft Wirk- lichkeit werden wird oder nicht, damit wir unsere eigene Planung vollenden können. Die Verteidigung der Vereinigten Staaten ist eng mit der Europas verknüpft.“ Diese Sätze aus dem Munde eines Beamten der Washingtoner Regierung spiegeln die Hal- tung wider, die die amerikanische Oeffent- lichkeit nach der Erklärung ihres Außen- ministers in Paris zeigte, Seine in Europa etwas erstaunt aufgenommene Warnung Wird durchaus als berechtigt empfunden und es gibt nicht wenige Amerikaner, die ihrer- seits über die zum Teil sehr unfreundliche europäische Reaktion erstaunt sind. Diese Gruppe sieht wenig Neues in dem„Rippen- stoß“ von John Foster Dulles, und leugnet jeden ultimativen Charakter seiner Er- klärung. Was seine Warnung durchaus plausibel macht ist das vom amerikanischen Kongreß im letzten Juli verabschiedete Gesetz über die Militärhilfe für Europa, das die Ver- Wendung von fünfzig Prozent aller Gelder ausschließlich für Verteidigungszwecke be- stimmte. Da das Gesetz die Ausgaben für ein ganzes Jahr festlegt, wird angenommen, daß die bisherigen Ausgaben aus dem nicht näher festgelegten Fonds kamen und die Zeit schnell näher rückt, wo die für Verteidigungszwecke bestimmten Gelder an- gegriffen werden müssen. Diese Gelder kön- nen jedoch nicht benutzt werden, so lange die Europäische Verteidigungsgemeinschaft nur auf dem Papier steht. Eine Aenderung des Gesetzes ist nur durch Beschluß des Kongresses möglich, und es liegen keine Anzeichen vor, daß Präsident Eisenhower die Absicht hat, das amerikani- sche Parlament mit diesem Problem zu be- lasten. Aber selbst wenn sich der Präsident zu einem derartigen Schritt entschließen sollte, würde er kaum die Gegenliebe der Abgeordneten finden. Fast alle von ihnen vertreten den Standpunkt, dag Europa es sich selbst zuschreiben müßte, wenn der Geldzufluß aus amerikanischen Regierungs- Kassen nachließe. Sie erinnern daran, daß John Foster Dul- les schon im Frühjahr 1953 in Europa vor den Konsequenzen warnte, die ein Nicht⸗ ratifizierung des Verteidigungssystems nach sich ziehen würde. Damals war Dulles von der jungen Regierung Eisenhowers nach Eu- ropa geschickt worden, da befürchtet wurde, daß der Kongreß die Militärhilfe für Eu- ropa vom 1. Juli 1953 an völlig streichen Würde, falls die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft bis zu diesem Zeitpunkt nicht zustande kommen sollte. Die spätere Unter- teilung des Geldzuweisungsgesetzes war ein Kompromiß, das die Regierung vom Kon- greg„erhandeln“ mußte. Mittwoch. 29. Dezember 1958/ Nr. 20 ö T 6 härter als jeder andere. Manche bezel den Versand von Weihnachtskarten Krankheit. Ein Staatssekretär, der mit 8 ner Gattin zusammen von mittags um 270 bis fast in den Abend hinein derartige Gi zu unterschreiben hatte, dürfte Auf einen Seite stolz auf die Vielzahl Sein, Freunde sein, auf der anderen Seite aher ein wenig über diese neumodische Beschper die sich gedruckt, gezeichnet, in Versen un 0 Das in Prosa austobt, geseufzt Haben. In de bab e Fraktion der CDU beschloß mam, sich unter 5 einander mit Kartenwünschen 2u verschonen 5 Die Briefträger werden es 2 danken wissen. Hugo Grüszen Zuchthaus und Gefängnis im Karlsruher Landesverrats- Prozeß a So. . ö aatsse Karlsruhe.(Eig.-Ber./ dpa/ UP) Der Zweite ger ir Strafsenat des Bundesgerichtshofes Dat„ Sa. Dienstagabend in dem Landesverratsprozeg s die Urteile gesprochen. Der Angeklagte r krar August Moritz wurde wegen versuchten schw, Laridesverrats und Bestechung zu vier Jah- ren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und 10 000 Mark Geldstrafe, Uwe Wehlen e. Bei sen Unterhaltung landesverräterischer Be. erbr ziehungen und wegen Bestechung zu diel ne Jahren sechs Monaten Gefängnis und 3000 fang. Mark Geldstrafe verurteilt. Be Lannoy Sta der ebenfalls der Unterhaltung landesver- Front räterischer Beziehungen für schuldig befün- dete“ den Wurde, erhielt ein Jahr und sechs 10 nate Gefängnis, die durch die Untersudhüngs, pren art verbüßzt sind. Er muß jedoch 2000 Mark f sich Geldstrafe zahlen. Der Angeklagte Hanelt tuin wurde wegen schwerer passiver Bestechung Indho zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und ubte muß 500 Mark Geldstrafe zahlen. Das Urteil wurde nach zwölftägiger Verhandlung ge. pie källt, die wegen möglicher Gefährdung der orrkö! Staatssicherheit vorwiegend unter Ausschluß en de der Oeffentlichkeit geführt worden War. Jerkeht In der Urteilsverkündung erklärte der hämie Vorsitzende des Zweiten Strafsenats, die len Verhandlung habe ein erschütterndes Bild 9 von dem Kreis derer gegeben, die sich u den sogenannten Ehemaligen zählen und de als alte Nationalsozialisten 1945 ihr Gewis. sen nücht gefunden hätten, sondern zu Ver- 50 b rätern geworden seien. Im Auftrag des Ostberliner„Instituts für Zeitgeschichte“ hatte der Hauptangeklagte dee Aus der Sowjetzone Die Partei gibt keine Antwort Die SED wird mit der menschlichen Forderung nicht fertig Die Beratung des Volkswirtschaftsplanes 1954 steht zwar im Augenblick im Mittelpunkt der Tätigkeit der Volkskammer, sie wird aber in der sozialistischen Einheitspresse stark von der Diskussion um die Berliner Vier- mächtekonferenz überschattet. Gleichwohl ist das Anliegen des Volkswirtschaftsplans wohl von größerem Interesse in der Bevölkerung Mitteldeutschlands, zumal da der höchst pri- Vate Mangel an elektrischem Strom und Gü- tern des täglichen Konsums zunächst drük- Kender auf der Bevölkerung lastet als die Sozial mangelnde deutsche Einheit, die im Bewußtsein der Werktätigen der Sowjetzone ihre Kreise immer ferner am Sternenzelt zieht, Darüber vermag auch die Forderung Walter Ulbrichts nicht hinwegzutäu- schen, daß Deutsche diesseits und jenseits des Vorhangs an der Viermächtekonferenz Mitzuwirken berufen seien. Im Endeffekt ermüdet eine Propaganda, die zwar in ihrem Ziel und Anliegen richtig sein mag, in ihrer Wirklichkeit aber keine Vertrauensbasis Tindet. Funk tionaritis Nun ist diese Vertrauensbasis nicht nur in Industrie- und Handelskreisen der Zone, Sondern auch innerhalb der SED selbst sehr schmal geworden. Die Partei hat laut eines Berichtes des Politbüros über ein Drittel Mrer Funktionäre verloren und auch die übrigen zwei Drittel sind keineswegs von Uberzeugender Stärke und Qualität. Junge Welt“ vom 9. Dezember karikiert diese ver- Hältnismägig kleine Schar von verantwort- lichen Männern, auf denen die ganze Last von Staat und Partei liegt, unter dem Stich- Wort„Keine Zeit, Mensch zu sein“: „Die äußeren Anzeichen: bleiche, eingefal- lene Wangen, umränderte Augen, mit tage- Alten Stoppeln bewuchertes Kinn, nachlässige Kleidung.. Der Mensch trägt neben dem zerknitterten Anzug, den er deshalb nicht bügeln kann, weil er im trauten Heim nur nach Minutenzeiger bemessene Gastspiele gibt, eine Aktenmappe. Diese Aktenmappe ist sehr wesentlich.. Die Aktenmappe quillt: da sind sechs verschiedene Referate, acht Broschüren, elf Diskussionsbeiträge. Dieses Handwerkszeug ist notwendig für die Sit- Zungen, an denen der„Funktionaritis“-Kranke teilnimmt. Täglich sind es durchschnittlich ein Seminar eingerechnet— sieben. Es sind deshalb so viele, weil der Kranke in zahl- reichen Kommissionen vertreten ist, in denen er aus dem Grunde vertreten ist, weil er in so überaus zahlreiche Sitzungen gehen muß.“ Menschen, die so wenig Zeit für sich selbst haben, können unmsglich für ihre Mit- menschen mehr Sorgfalt aufbringen. 80 jammert denn das„Neue Deutschland“ zum Beispiel über die Werkdirektion und Ge- Werkschaftsleitung im Hüttenwerk Thale, insbesondere aber über den Leiter der So- zialabfeilung, daß sie für die Bedürfnisse der Arbeiter keinen Sinn hätten: „„ ist Mitglied vieler Kommissionen, be- findet sich ständig in Sitzungen und Bera- tungen, aber die ihm übertragenen Aufgaben erfüllt er schlecht Es ist sein Verschulden, wenn einzelne Abteilungen des Betriebes nicht mit Trinkwasser versorgt wurden und die Wohnungen der Jungarbeiter in einem schlechten Zustand sind. kümmert sich auch nicht darum, daß die Arbeiter mit Hausbrand versorgt werden. Die Klagen sind endlos und das sie nicht nur vereinzelt sind, beweist die gleichzeitige Beanstandung der„Täglichen Rundschau“ in den volkseigenen ABUS-Werken„Kle- ment Gottwald“: „Bisher wurde sehr wenig getan, unn die Gesundheit der Belegschaft zu schützen. Von 72 Verpflichtungen zur Verbesserung des Arbeitsschutzes wurden bisher erst ganze zehn erfüllt. Der Betrieb steckt heute noch voller Gefahrenquellen. Nach solchen ernsten Unterlassungen wäre es in den Klement-Gottwald- Werken die vVordringlichste Aufgabe der Gewerkschaft gewesen, mit der Aufstellung des Haushalts- planes 1954 der Sozialversicherung wirklich einmal reinen Tisch im Betrieb zu machen. Statt dessen aber fand die BGL, wie uns der Vorsitzende Kachel resigniert erklärt, „keine Zeit“ für diese wichtige Frage. Daß die BGL nur zu zwei Dritteln besetzt ist, daß die Gewerkschaftsgruppen nur auf dem Papier stehen, daß fünf der gewerk- schaftlichen Kommissionen ohne Leitung sind, daß beim ersten Versuch einer Rechen- schaftslegung über den BRV nur einige zwanzig Betriebsangehörige erschienen das alles führt der BGL-Vorsitzende auf die „Passivität“ der Belegschaft zurück.“ Vom Leben abgekapselt Diese Passivität in den Belegschaften wie in der gesamten Bevölkerung ist zwei⸗ kfellos vorhanden, Es gelingt der Regierung nicht, sowohl zahlenmäßig wie bildungs- mäßig genügende Mitarbeiter zu finden, diese Erstarrung zu brechen. Als ein Bei- spiel für viele zitieren wir die Kritik der „Sächsischen Zeitung“ vom 3. November an der Parteiarbeit in der Papierfabrik Hains berg: „Im Laufe eines Jahres gab es drei Se- Kkretäre. Keiner lernte den Betrieb richtig kennen. Vom Leben an den Produktionsstät- ten abgekapselt, ungenuigend informiert über das keimende Neue und das wuchernde Alte, Wären sie auch nicht in der Lage, hre Auf- gaben zur Zufriedenheit zu lösen. Die Par- teigruppen nach dem technologischen Pro- zeß aufgebaut, existieren— aber wie? Ohne Orientierung durch die Parteileitung be- schränkte sich die Arbeit der Gruppen aus- schließlich auf die Beitragskassierüng.“ Schlechter Besuch von Mitgliederver- sammlungen, Vetternwirtschaft und Ver- Wandlung von Parteiabenden in Bierabende, das sind die beweglichen Klagen, die fast tag- täglich in der Presse der Sowjetzone offen oder versteckt zu finden sind. Und worin liegt die Wurzel dieses für die Pankower Regie- rung so fatalen Uebelstandes? Die Partei hat den Massen nichts mehr zu sagen. Vergeblich Warten selbst die Parteimitglieder auf befrie- digende Antworten für ihre Nöte. In einer Stellungnahme zur Arbeit der Betriebszei- tung des Fortschrittschachtes im Mansfelder Ber gbaukombinat lesen wird: „Bestehen bei den Kumpeln noch Unklar- heiten in Fragen der Politik unserer Politik und Partei? Sicherlich, aber die Partei Eibt keine Antwort.“ Die Partei gibt außer Vorschriften und Forderungen nicht nur keine Antwort, sie läßt auch ehrliche und ernsthafte Erörterun- gen gar nicht erst zu. Die„Freiheit“, das Organ der SED in Halle, enthüllt Uumkreiwillig diesen Zustand: Verschiedene Kollegen, die im Bau 807 in Leuna arbeiten, äußerten sich Kürzlich, als die Rede auf politische Fragen kam:„Wir dürfen nicht zuviel sagen, wenn wir etwas Verkehrtes sagen, werden wir gleich zur Verantwortung gezogen.“ Wahrscheinlich ist es allerdings nicht in erster Linie der Fehler dieser Kollegen, daß sie sich abkapseln. Oft ist eine solche Hal- tung die Folge von falschen Methoden, die von Funktionären angewandt wurden. Niemand ist zuständig Aehnlich schildert die„Leipziger Volks- Zeitung! dieses völlige Versagen der Partei- und Staatsorgane im Umgang mit ihren Zzweifelnden und oft verzweifelten Staats- bürgern: „Die Tatsache, daß Präsident Pieck monat- lich etwa 15 000 bis 17 000 Zuschriften erhält und im Bürg des Ministerpräsidenten im gleichen Zeitraum weitere 14 000 Briefe ein- gehen, läßt darauf schließen, daß die Bear- beitung von Beschwerden in den unteren Moritz in der Bundesrepublik ein Agen⸗ 5 10 tennetz aufgezogen und mit seinem„Mit. 10 170 arbeiter“ laufend wirtschaftliche und politi- 0 sche Geheimin formationen nach Ostberlin n T0 geliefert, darunter einen gefälschten Text des! Generalvertrages. Bie . 5 erschei Der Bundesfinanzhof hat den Pagela Begriff des Eigenheims definiert ten Bonn.(UF) Der Bundesfinanzhof hat in 1 einem grundsätzlichen Urteil den Begriff des Abonn Eigenheims definiert. Danach ist unter einem er Eigenheim ein Einfamilienhaus zu verstehen, 55 das der Eigentümer mindestens zur Hälfte 19855 selbst bewohnt. Der Charakter eines solchen f 5 Eigenheims gehf nicht dadurch verloren, daß Aber eine nicht abgeschlossene, Einliegerwohnung“ Sah oder eine zweite abgeschlossene Wohnung Als von„untergeordneter Bedeutung“ vorhan- L N den ist. Chile Unter bezug auf einen Runderlaß des har m Reichsfinanzministers vom 1. August 1940 kann nach der Entscheidung des Bundes- Zu finanzhofs von einem Eigenheim dann niclit Btanb gesprochen werden, wenn ein Gebäude zwei erher! „Völlig selbständige gegeneinander und gegen ühmt. das Treppenhaus sowie die Boden- und Kel- grosch lerräume vollkommen abgeschlossene Woh- aner nungen“ enthält, auch wenn eine der beiden i Ge Wohnungen vom Eigentümer bewohnt ist, zum! Das Urteil hat vor allem steuerrechtliche Be. rück deutung. Wenn es sich bei einem Gebäude eu, E nicht um ein Eigenheim im Sinne der Def. Gläser nition des Bundesfinanzhofs handelt, können Mitlei⸗ keine Vergünstigungen bei der Grunderwerbs- sass steuer in Anspruch genommen werden. wurde Eine Festsetzung von Mindest- und 9 Höchstpreisen für den Stahlexport àus den sechs Ländern der Montanunion in dritte 0 Länder durch die Hohe Behörde lehnen 5 15 auch die Wirtschaftsminister der Montan- 5 8 union-Steaten ab. Sie haben damit den glei- usch chen Standpunkt bezogen, wie der Beratende 155 Ausschuß der Produzenten, Arbeitnehmer 85 und Verbraucher. 0 85 des J. e Verwaltungsorganen oftmals formal— mit- unter sogar überhaupt nicht— erfolgt, Die einzelnen Beschwerdeführer lassen darüber auch keinen Zweifel. 1 Ein anderer Mangel, den es bei der Bear- Bau beitung von Beschwerden schnell zu über- Ne Winden gilt, ist der Mut zu persönlicher Oefke Verantwortung und Entscheidung, Um kein Straß Risiko“ einzugehen und sich die Sache mos pösck lichst leicht zu machen, verstecken sich man- 0 che Staatsfunktionäre bei Eingaben aus der.. Bevölkerung hinter der Barriere der u. kExpe: ständigkeit“, diesem Aller weltsheilmittel bel rüne Schlamperei und Rückgratser weichung. bei Ein unter dem Kennwort„Die Bevölke- ahral rung kontrolliert“ eingeganener Brief, in s ak dem ein Bürger auf ein ungenütztes Lage! Proze von Büromaschinen hinwies, wurde von der ſſe 6 Abteilung Materialversorgung„zuständi- f keitshalber“ an den Sekretär des Rats ge“ Mee geben. Von dort ging er„zuständigkeitsnal- y ber“ an die Abteilung Staatliches Eigentum ger. die ihn ihrerseits„zuständigkeitshalber- an 9 8 den Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates 0 0 des Bezirkes, Lachner, weitergab, der 1 1100 seinerseits„zuständigkeitshalber“ an die 115 den! tellung Industrie vermittelte. Von dort wurde pikan er schließlich„zuständigkeitshalber“ an 55 wie Rat des Stadtkreises geschickt, wobei 1 1 in de nicht abzusehen ist, inwieweit er dort 5 vers gleichen Irrweg geht. Der Einsender aber 1 kam von Fall zu Fall Zwischenbeschelde un 10 wird sich dabei sein Teil gedacht haben. en Wahrscheinlich dachte er dasselbe 99 8 die Mehrzahl der Bewohner der Lone en f ber Betrachtung des parteiamtlich empfohlen Weis Liebesfilm„Das groge und das klein. eam, Glück“, worüber die„Berliner Zeitung am pr 12. Dezember orakelt: Kü. „Wir haben wohl empfunden, irgend 8 8 stimmt bei uns noch nicht.. Wir ha 5 55 die Kompositionskunst der Großen e Riscl und vieles von ihnen gelernt, nur e schl wenig: Der Mensch steht im Mittelpun 1 erst. Viele Kollegen haben eine Scheu davor, 5 scheinbar private Probleme zu behende e übe Ich glaube, hier liegt das Geheimnis, 3 8 haben Angst, das Private, nämlich 95 Se Menschliche zu gestalten.“ Rein / Mittwoch, 23. Dezember 1953 MORGEN Seite 3 ſas sonst noch geschah. Händler in Rom schätzen, daß in diesem r eme halbe Million Tannenbäume in italienischen Hauptstadt verkauft wer- n im vorigen Jahr wurden zu Weihnach- in Rom etwa eine Viertelmillion Tan- bezeichne bzume abgesetzt. In den traditionsrei- arten Prozeß er Zwe 8 Hat uehungs. premierminister Sir Winston Churchill 2 Mark ber be⸗ de und n. be Wie ne bei hlenen kleine 8 am haben tudiert erscheinende Wochenzeitung fbageland“ veröffentlichte kürzlich auf der ſesten Seite folgende Mitteilung: . buschbränden, n römischen Patrizierfamilien wird mit er gewissen Resignation festgestellt, daß 1 die Römer anscheinend endgültig für g aus dem Norden kommenden“ Weih- atsbaum entschieden haben und auf das openspiel immer mehr verzichten. * spanische Ehepaar Gorrichu aus dd ao erhielt den diesjährigen Preis für die derreichste Familie Spaniens. Das Ehe- hat 16 Kinder, die alle leben. * Die Franzosen schulden dem Finanzmini- rium rund 600 Milliarden Francs(etwa Milliarden DM) an rückständigen Steuern i Sozialversicherungsbeiträgen, wie der aatssekretär im Finanz ministerium Henri her in einem Vortrag bekanntgab. Wenn gäumigen Zahler pünktlich ihre Schul- gegenüber dem Staat beglichen, wäre französische Staat seine ständigen Kas- Wierigkeiten los.. * 5% zei dem Versuch, den Safe seines Chefs erbrechen, fand der 25jährige Maurice gne den Tod durch eine Leuchtgasver- ung. Er hatte zum gewaltsamen Oeffnen Stahlfaches einen Teil der Gasleitung montiert. Während er an dem Safe„ar- es, strömte das Gas weiter aus. * ich die linke Hand verbrannt, als beim enden eines Streichholzes die ganze dholzschachtel in Flammen aufging. Er ute sich die Hand bandagieren lassen. . Die Behörden der schwedischen Stadt ſrrköping haben beschlossen, in Zukunft den Strafgeldern, die von fehlbaren kkehrsteilnehmern eingezogen werden, ſamien an solche Automobilisten auszu- len, die während eines Jahres keine Ae erhalten haben. .*. Die Indianer Britisch-Kolumbiens, bei die Herstellung von Totempfählen zu ner Heimindustrie geworden ist, klagen ber Konkurrenz: Aus Japan sind Totem- le nach Kanada importiert worden. Es b bereits eine Beschwerde im Parlament, e Zollminister Mecann allerdings damit antwortete, daß kein Gesetz die Einfuhr an Totempfählen verbietet. * Die im amerikanischen Staat Südkarolina „Journal of „Liebe leder, bitte seien Sie doch vorsichtig, wenn ie Zahl unserer. s ponnenten befindet sich infolge der stei- genden Zahl von Verkehrsunfällen in stän- em Rückgang. Wenn Sie einmal im Him- cel Sind, ist es uns leider unmöglich, Ihnen Blatt weiter zuzustellen.“ * Als erste Zeitung Südamerikas erschien Ia Nacion“ am Sonntag in Santiago de ile parfümiert. Die Titelseite des Blattes har mit Parfüm imprägniert. . 1 5 zu mitternächtlicher Stunde hat die tanbuler Polizei im Hafenviertel eine Bett- letherberge ausgehoben, die Peachums be- ümten Unternehmen in Brechts„Drei- goschenoper“ glich. In den Nebenräumen ener„Teestube“ hausten 48 Bettler beider- e Geschlechts zwischen 7 und 70 Jahren. um Inwentar gehörte eine Sammlung von Krücken, Gipsverbänden, Krankenfahrstüh- en, Brillen mit Wattebäuschen statt der laser und anderen Gegenständen, die das Mitleid der Passanten wecken sollten. Alle sassen der Herberge mit einer Ausnahme ſurden ins Untersuchungsgefängnis ge- kracht. Der eine war wirklich krank und am ins Krankenhaus. * Australien leidet zur Zeit unter einer lektigen Hitzewelle, die zu umfangreichen Trockenheit, Verkehrsstö- mungen und Unglücksfällen geführt hat. Das mermometer zeigte am Sonntag und Mon- 2g 42 Grad Celsius, womit der Hitzerekord des Jahres 1904 erreicht wurde. 20. Dezember 1803: Napoleon verschenkt ein Weltreich Louisiana, die Wiege von zehn Staaten/ Zehn Hektar Land kosteten einen Dollar Die Aufnahme von Tonsendungen auf Magnetband, die bereits von Abertausenden mit einfach zu bedienenden Geräten durch- geführt wird, hat nunmehr ihre Erweite- rung auf den Bereich der Bildsendungen er- fahren. Kürzlich führte die Radio Corporation of America in ihrem Forschungszentrum Princeton die neue Erfindung vor, die auf dem Wege„elektrischer Photographie“ Fern- sehsendungen auf dem Magnetband festzu- halten von ihm zu reproduzieren erlaubt. Bisher war die Konservierung von Fern- sehsendungen nur in der Form möglich, daß die von der Bildröhre ausgestrahlten Sen- dungen von einer Tonfilmkamera aufgenom- men und wie ein gewöhnlicher Film ent- wickelt und kopiert werden mußten. Ein sol- cher Film konnte dann wieder von der Fern- sehkamera aufgenommen und gesendet wer- den. Dieses Verfahren erfordert nicht nur Zeit, sondern auch Material und ist daher ziemlich kostspielig. Nach dem neuen Ver- fahren werden die elektrischen Schwingun- gen direkt auf ein Magnetband aufgenom- men, auf dem sie beliebig lang konserviert und bei der Sendung unmittelbar wieder in elektrische Impulse umgewandelt werden können. Das Verfahren läuft mit einer der- artigen Geschwindigkeit ab, daß kaum ein Unterschied zu einer Direktsendung fest- stellbar ist. Bei der ersten öffentlichen Probevorführung konnten die Zuschauer auf einem Fernsehapparat eine Direktsendung und auf einem danebenstehenden eine in Magnetband umgewandelte und sofort We- der übertragene Sendung der gleichen Vor- gänge betrachten und waren nicht imstande, einen zeitlichen Unterschied zwischen den beiden Darbietungen wahrzunehmen. Die möglichen Konsequenzen dieser Er- findung sind ganz beträchtlich. Für die ge- genwärtige Praxis bedeutet sie vor allem eine Erleichterung und Verbilligung der Ar- beiten im Fernsehstudio. Für Schwarz-Weiß Sendungen stellt sich die magnetische Band- aufnahme auf rund ein Fünftel des Preises der bisherigen Filmaufnahme, und bei Farb- fernsehsendungen beträgt sie sogar nur 5 Prozent. Für eine weitere Zukunft dürfte diese Erfindung vor allem für die Vorfüh- rungen in Kinotheatern wichtig werden, da sie die bisherigen Filmstreifen überflüssig macht und durch Magnetbänder ersetzt, die jederzeit wieder gelöscht und neu verwendet werden können. Die Bänder bestemen aus einer Plastikmasse und sind einen halben Zoll(12,7 mim) breit. Für die Bandaufnahme von Schwarz- Weiß- Sendungen werden genau wie bei der Fernsehsendung zwei Kanäle benötigt, einer für die Bild- und einer für die Tonsendung, die aber beide auf dem gleichen Band aufge- nommen werden. Bei farbigen Sendungen arbeitet das neue System mit fünf parallelen Kanälen, von denen drei für die Grundfar- ben(rot, blau und grün), der vierte für die Uebermittlung eines Synchronisierungssig- nals und der fünfte für die Tonsendung be- nötigt werden. Die Schwingungen von allen fünf Kandlen werden aber auf dem gleichen Band aufgezeichnet, das mit einer Geschwin- digkeit von ca- 9 Meter pro Sekunde abläuft und jeweils Millionen von Schwingungen aufnimmt. Wie der Leiter des Forschungszentrums, Dr. E. W. Engstrom, bei der Vorführung mit- teilte, werden die Arbeiten an der Erfindung in etwa zwei Jahren soweit abgeschlossen sein, daß Gerate für magnetische Bandauf- nahme von Fernsehsendungen in den Handel gebracht werden. Amerika versucht es mit Wodka Russisches„Wässerchen“ als USA-Eigenerzeugnis„Atomkern“ beim Cocktail In den USA hielt man sich bisher grund- sätzlich im Geiste der hartgesottenen Pio- niere an den guten schottischen Whisky. Aber die Gaumen Moden bestimmen jetzt nicht nur die Getränke-Wahl der„oberen Zehntau- send“, sondern auch den Geschmack der Volksmassen. Man liebt in der neuen Welt nicht mehr die scharfen Sachen, sondern trinkt in verstärktem Maße Bier und auch Wein. Neuerdings erreichte allerdings in verdünnter Form auch der Wodka einen Ab- satzrekord. Der Wodka, östlicher formuliert„Wodki“ oder entstellt auch, Wufki“, heißt zwar harm- los in slawischer Zunge„Wässerchen“ und dürkte als solches kein Wässerchen trüben. Wodka ist der wasserhelle Trinkbranntwein aller Großrussen mit etwa 40 Prozent Alko- hol und einem kaum nennenswerten Aroma. Der Lankee verwendet die ausländische Ge- schmacksmarke mit eigentümlichem Gau- menkitzel vorsichtig als„Atomkern“ bei Cocktail-Mischungen. Im westlichen Shaker- Alkoholgenuß ist kein Laster. Frunkenbolde gehören nicht ins Kittchen, sondern ins Krankenhaus Die Weltgesundheitsorganisation der Ver- einten Nationen veröffentlichte in Genf einen Bericht, der allen feuchtfröhlichen Anhän- gern des Bacchus eine neue, sicherlich nicht Ungelegene Entschuldigung zur gefälligen Bedienung überläßt: in Experimenten, die 18 000 Dollar kosteten und bei denen Sich 16 Katzen wenigstens zeitweilig das Trinken angewöhnen mußten, wurde nachgewiesen, daß der Alkcholgenuß kein Laster sondern eine Krankheit sei, und der randalierende Trunkenbold somit nicht ins Kittchen, son- dern ins Krankenhaus oder die Behandlung eines Psychiaters gehöre. 5 Zehn von den 16 Katzen wurde zunächst leicht alkoholisierte Milch angeboten. Sie tranken diese und ließen bald erkennen, daß sie nur noch Milch dieser Art wünsch ten. Die anderen sechs, denen man ahnlich „angereicherte Milch“ vorsetzte, lernten sehr bald, Cocktailgläser von anderen Ge- faäßen zu unterscheiden und kosteten von diesem Zeitpunkt an von der Flüssigkeit, die in den Gläsern enthalten war. Sobald sich die Katzen durch entsprechende Behandlung von ihrer„Neurose“ erholt hatten, seien sie, wie es in dem Bericht weiter heißt, aus eige- ner Initiative wieder zu gewöhnlicher Milch übergegangen. 5 Im weiteren Verlauf der Ausführungen werden eine große Zahl unterschiedlicher Typen von Alkcholkonsumenten aufgezählt, vom gelegentlichen Genießer eines Früh- schoppens bis zum Säufer, der im ständigen Kampf mit weißen Mäusen steht. Die Experten stellten weiter fest, daß der Alkohol ebenso wie Frauen, Politik, Sport und das Wetter eines der beliebtesten Ge- sprächsthemen ist. Darüber hinaus könne kein Zweifel bestehen, daß die gleiche Menge Alkohols bei einem kleinen Mann eine nachhaltigere Wirkung hünterläßt als bei einem größeren. Der„letzte Schluck“, den Viele noch zu sich nehmen, bevor sie sich hinter das Steuer ihres Wagens setzen, Sei Vielfach der gefährlichste und für den Un- fall verantwortlich, den er betrunkene Fahrer verursacht. Die Mediziner sind sich darüber einig, daß sie mit ihren Argumenten den Moral- predigern in aller Welt wichtige Waffen aus der Hand geschlagen haben. Sie wissen aber auch, daß das Problem der Trunkenheit, vor Allem im Straßenverkehr, hiermit kaum ge- jest sein dürfte, wenngleich die Psychiater jetzt vielleicht mehr als bisher an der Hei- jung der„Krankheit“ Trunksucht mitarbei- ten können. Becher wird dann dem im eigenen Lande er- zeugten Wodka der letzte Schliff gegeben. Zwölf Millionen Liter dieses Feuer wassers, das manche deutschen Landser als Rachen- putzer und in nächster Nachbarschaft von Kartoffeln, Korn und Holz kennen lernten, Werden jährlich in den USA fabriziert. Noch ist kein Ende dieser Konjunktur abzusehen. Der Wodka verdrängt dabei im Cocktail na- türlich den bisher gewohnten Gin. Besonders beliebt ist gegenwärtig im Lande der unbe- grenzten Möglichkeiten die„Blutige Marie“, ein Drink mit Wodka und Tomatensaft. Auch ein Zusatz von Orangensaft soll den Dursti- gen eine süffige Labsal bieten. Als Zentrum der emporgeschossenen Wodka- Industrie gilt das kalifornische Los Angeles. „Schuster bleib bei deinen Leisten“, ist man versucht bei diesem Experiment auf Barhockern zu sagen, und man denkt dabei an bayerischen Enzian nebst Weihenstephan- Klostertradition, an Rhein, Saar und Mosel, an Steinhagen— die reichste Gemeinde der Bundesrepublik im Westfälischen—, an stei- ken Grog an der Küste und an die Rum-Me- tropole Flensburg mit ihren Verbindungen nach Jamaica. Bisher verband men mit dem Begriff des Franzosen die Ortsnamen Cognac und Bordeaux, die Landschaft der Cham- pagne, die Farbenskala von Aperitifs, von Pernod und Amer. Im Süden schunalzte man mit der Zunge, wenn in den Gläsern Chianti und Asti, Malaga und Samos funkelten und dufteten. Und man hatte sich darauf einge- richtet, daß eine stärkere Nuancierung dieser und jener Art im eigentlichen Europa 2u suchen sei, währen die Angelsachsen eben Whisky mit Soda und die Russen ihren Wodka liebten. Aber diese starren Katego- rien scheinen ins Wanken zu geraten. Ein beachtliches Novum für Kenner der inter- nationalen Getränkekarte. Mit gestohlenem Panzerwagen auf Schmuggelfahrt Urteil gegen Gewaltschmuggler erkennt erstmals auf versuchten Mord Drei Groß- Schmuggler wurden vom Aachener Schwurgericht wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit fortgesetztem gewerbs- und bandenmäßigem Gewalt- schmuggel zu je drei Jahren Zuchthaus, Geldstrafen von 1000 bis 3300 Mark und Wertersatzstrafen von 140 000 bis 188 400 Mark verurteilt. Der Anführer Josef Oebel erhielt zusätzlich noch sechs Monate Zucht- haus für ein früheres Vergehen und wegen Widerstandsleistung und Hehlerei. Die bei- den anderen Hauptangeklagten waren Hans Breuer und Lorenz Kreitz. Der Mitange- klagte 23jährige Walter Bayer wurde wegen Schmuggels, Paßvergehens und Hehlerei unter Einbeziehung einer früheren Strafe zu zweieinhalb Jahren Gefängnis, 2000 Mark Geldstrafe und 146 000 Mark Wertersatz ver- Urteilt. Die Wertersatzstrafen können durch je einen Tag Zuchthaus für je 10 000 Mark und die Geldstrafen mit je einem Tag Zucht- haus für 300 Mark getilgt werden. Mit diesem Urteil haf ein deutsches Ge- richt gegen Gewaltschmuggler zum ersten Male auf versuchten Mord erkannt. Die drei Hauptangeklagten hatten in der Silvester nacht 1952 auf einer Schmuggelfahrt mit einem belgischen Panzerwagen Krähenfüße Gechszackige Nägel) und Igelketten vor die sie verfolgenden Zollfahrzeuge geworfen und damit das Leben der Grenzbeamten ge- fährdet. Zwei Beamte, deren Motorrad durch die Krähenfüße eine Reifenpanne erlitt und gegen eine Mauer prallte, wurden schwer Verletzt.„Die Angeklagten sind Keine klei- nen Schmuggler, die vielleicht Verständnis oder Mitleid verdienten, sondern ausgespro- chene Gangster“, sagte der Gerichtsvorsit- zende in der Urteilsbegründung. Seitdem gegen die drei Schmuggler An- klage wegen Mordversuchs erhoben wurde, haben die Schmuggler an der Aachener Grenze keine Krähenfüße oder Igelketten mehr benutzt. Die vier verurteilten Schmugg- ler hatten mit zwei aus einer belgischen Ka- serne gestohlenen Panzerwagen und schwe- ren ausländischen Personenkraftwagen für einen belgischen Groß- Schmuggler rund 20 Tonnen Kaffee aus Belgien in die Bundes- republik geschafft. Der Vorsitzende bezeichnete die Ange- klagten als Schmuggler, ,die mit äußerster Intelligenz, raffiniertesten Vorbereitungen und mit einer bis ins kleine durchdachten Organisation arbeiteten.“ Sie hätten sich nicht gescheut, bei ihren vielen Durchbrüchen durch Zollschranken und durch Karabiner- peschuß„mit großem Schneid und Mut“— das müsse man ihnen lassen— ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Das lasse den Schluß zu, wie viel mehr sie das Leben der Grenzbeamten mißachteten. Außerdem hät- tem sie mit ihren Kampfmitteln den gesam- ten Straßenverkehr gefährdet. „ — — Neue Erkenntnisse und Erfindungen Däume mildern Lärm Nach Untersuchung des UsS-Büros kür Oekkentliches Straßenwesen tragen an den Straßenseiten gepflanzte Bäume, Hecken und bkäsche wesentlich zur Milderung des durch den Autoverkehr verursachten Lärmes bei. perimente zeigten, daß dichtes immer- grünes Strauchwerk die beste Lärmbarriere abgibt und von Autofahrern wie Straßen- rainern gleich wohltuend empfunden Wird. absorbiert je nach Straßenart 45 bis 60 Prozent des Lärms und verwandelt überdies de öde Chaussee in eine Parklandschaft. Meerrettich ist gesund Wer bisher im Zweifel darüber war, ob der Meerrettich zu den Heilpflanzen zu rech- den sei, dem legen jetzt zwei deutsche Bak teriologen, A. G. Winter und M. Hornbostel. den Beweis dafür vor, daß die Anhänger der pikanten Wurzel im Recht sind. Sie haben, e in„Angewandte Chemie“ berichtet wird. der Wurzel einen Stoff gefunden, der verschiedene Bakterienarten in sehr Wirk- mer Weise abzutöten vermag. Schon nach dem Genuß von 10 bis 25 Gramm Meerret- lich ist der Wirkstoff im Harn nachweisbar, und etwa drei Stunden später ist abgegebe· ner Urin völlig keimfrei. Merkwürdiger- weise ist getrockneter Meerrettich unwirk⸗ zam, er wird aber nach Befeuchten wieder Virksam. etwas Kühlbehälter aus Pappe In einem Preisausschreiben der amerika- dischen Kartonfabrikanten wurde ein Vor- schlag zur Verwendung von Pappe mit dem ersten Preis ausgezeichnet, der aus einer Pappschachtel mit einem besonderen Wachs- überzug und einer Isolationsschicht als Ein- ge besteht. Darin lassen sich ein Dutzend 1 eisgekühlte Flaschen acht Stunden lang auf- bewahren, ohne daß ihre Temperatur wesent- lich ansteigt. Die Kartons eignen sich be- sonders zur Mitnahme im Auto. Gefaltete Gießkanne Man braucht nicht mehr mit der grünen Gießkanne zum Friedhof zu gehen. Ein zu- sammenfaltbarer Wassersack aus Plastik- Material, der mehreren Zwecken gleich- zeitig dienen kann, übernimmt diese Funk- tion mit ungleich größerer Bequemlichkeit. In einer kleinen Dose zusammengefaltet verbirgt er sich, um pei jeder Autofahrt oder im Zelt als Wasserbehälter zur Hand zu sein. Sein perforierter Dosendeckel aber versieht ihn mit der Brause, die den Was- sersack auch zur Gießkanne macht. Sehuhe wachsen wie Kin der Dem Uebel, daß Kinder ihren Schuhen entwachsen, ohne sie voll abnutzen zu können, will, wie aus Nimwegen berichtet wird, eine holländische Schuhfabrik jetzt abhelfen. Sie fertigt nach norwegischem Patent Modelle, denen an der Ferse eine Lederkappe eingelegt ist. die mit einem kleinen Kragen um den Fersenrand liegt und außen von zwei Druckknöpfen gehal- ten wird. Entfernt man nun einen zwischen dieser eingelegten Kappe und dem Schuh noch eingefügten Streifen, wird der Schuh um eine halbe Nummer, und knüpft man die Kappe noch ab, wird er um eine ganze Nummer größer. r 8 „Luftballon“ hebt Schiffswracks Eine Lübecker Firma hat ein neues Ge- rät zur Hebung von Schiffswracks konstru- jert. Es handelt sich im Wesentlichen um leicht transportable Zylinder, die von Tau- 1 chern an der Außenwand gesunkener Schiffe befestigt werden. Mittels zugeführter Preß- luft entwickeln sich„Luftballons“ von der- artiger Hubkraft, daß sie ein Wrack in einem Zug an die Wasseroberfläche befördern kön- nen. Bisher war die Bergung solcher Wracks ein mühseliges und kostspieliges Unterneh- men, das häufig Monate erforderte. Jetzt soleln mit dem neuen Gerät sogar versandete Wracks in ein bis zwei Tagen gehoben wer- den können. Ueble Gerüche als Feuer warnung In den britischen Bergwerken wurden Feuerwarnversuche unternommen, bei denen an einer heißgelaufenen Maschine eine Kap- sel schmilzt, die einen stark und unangenehm riechenden Stoff enthält. Dieser breitet sich rasch in der Luft aus und dient in einem Umkreis von 1,5 Kilometern als Warnungs- mittel. Bisher wurden zwei Chemikalien be- nutzt, die nach Knoblauch bzw. nach Stink- tier riechen. Die Welt im 21. Jahrhundert Wie wird die Welt im kommenden Jahr- hundert aussehen? Diese Frage sucht der amerikanische Hochkommissar Botschafter James B. Conant, von Haus aus Chemiker, später Universitäts- Präsident und jetzt Diplomat, zu beantworten. Wie die„Nach- richten für Chemie und Technik“ berichten, sieht er in der Frage der Nutzbarmachung der Atomenergie nicht sehr zuversichtlich. Die Atomenergie werde sicher nicht billiger Werden als Kohle und Erdöl, und man werde vermutlich finden, daß die Bemühun- gen um sie sich kaum lobnen. Kernproblem der Zukunft sei die billige Gewinnung von Eohlenoxyd-Gas, aus dem man durch Syn- these eine Fülle neuer chemischer Produkte, insbesondere auch Treibstoffe, in großen Mengen gewinnen werde. Neue Methoden in der Landwirtschaft würden, meint Conant, eine ganz neue Welternährungs-Lage und trotz der Ueber völkerung mancher Länder ein rasches Ansteigen des Lebensstandards mit sich bringen. Die Sonnenenergie werde eine neue, wichtige Rolle spielen, mit ihrer Hilfe werde man im Großen aus Meerwasser Süßwasser gewinnen und mehr als eine un- serer heutigen Wüsten in Meeresnähe in plühende Gärten verwandeln. Im ganzen werde der Chemiker die Schlüsselfigur der Zivilisation des kommenden Jahrhunderts sein. Kirchenfenster dureh Plastik verbunden Einem Glasermeister in Vught in der nie- derländischen Provin? Nord-Brabant ist es nach längeren Versuchen gelungen, bei der Herstellung von Kirchenfenstern das Blei als Verbindungsstoff durch eine Plastikmasse zu ersetzen. K Uunstharze im Betonbau Risse und größere Schäden entstehen auf Betonfahrbahndecken oft, und es sind kost- spielige Abstemmarbeiten nötig, um den alten mit dem neuen Beton dauerhaft zu verbinden. Es bedeutet deshalb eine große Ersparnis, wenn dem Mörtel eine Kunst- harzemulsion beigemischt wird, die eine gute Haftfähigkeit ergibt, so daß damit aus- gebesserte Straßen gemäß einem Bericht in Heft 24 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“ bereits nach 48 Stunden dem Ver- kehr wieder übergeben werden können. Bliek dureh die Schleifscheibe in ganz eigenartiger Weise kann auf einer kleinen Schleifmaschine durch die Schleifscheibe hindurch das Schleifen von Werkzeugen und Werkstücken genau be- obachtet werden(bisher mußte man nach Gefühl schleifen). Die horizontal umlau- Blick ins Land Entmenschte Frauen Berlin. Zu lebenslänglich Zuchthaus urid dauerndem Ehrverlust verurteilte das West- berliner Schwurgericht die 43jährige Mar- garete Prymka und die 55 jährige Elli Gnischwitz wegen gemeinsamen Mordes an dem 54jährigen Roman Prymka. Die An- geklagte Prymka hatte ihren Mann 1952 nur geheiratet, um den Zuzug nach Westberlin zu erhaltei. Im Grunde war ihr der Mann, der körperlich verunstaltet und nur 1,49 m groß war, von Anfang an zuwider. Nachdem dem Ehepaar eine Nissenhütte in Westber- Iin zugewiesen worden war, zog die Ange- klagte Gnischwitz als Untermieterin zu innen. Die beiden Frauen, die seit Jahren dem Trunk ergeben Waren, befreundeten sich eng und verprügelten den schwächlichen Mann wiederholt in brutalster Weise. Als die Frauen am 7. April dieses Jahres nach einem durchzechten Abend nach Hause ge- kommen waren, forderte die Angeklagte Prymka ihre Freundin auf, den„Verfluch- ten Hund“ totzuschlagen und gab ihr eine Axt. Die Cnischwitz zertrümmerte darauf- hin dem Schlafenden Schädel und Brust- korb. 5 Jungfernreise wieder unterbrochen Cuxhaven. Der 29 600 Tonnen große neue Tanker„Areturus“ mußte am Montag zum zweitenmal seine Jungfernreise nach dem Persischen Golf, in der Nordsee, 100 See- meilen von Cuxhaven entfernt, unterbrechen und kehrte zur Beseitigung eines Maschi- nenschadens nach Cuxhaven zurück. Bereits aun 17. Dezember vergangener Woche hatte das Schiff seine Jungfernreise in der Elb- miündung bei Feuerschiff„Elbe III“ wegen eines Motorschadens unterbrechen müssen. Zugspitze 30 em Neuschnee München. Auf Deutschlands höchstem Gipfel, der Zugspitze, hielt der erste länger dauernde Schneefall dieses Winters bis Montagvormittag an. Vom Zugspitzplatt wurden 30 em Neuschnee bei sechs Grad Kälte gemeldet. Die Meteorologen glauben, daß in den nächsten Tagen noch mehr Schnee fallen wird. 8 Neue Seilbahn bei Ruhpolding Ruhpolding. Bayerns Ministerpräsident. Dr. Hams Ehard, übergab am Sonntag beim ersten Schneetreiben dieses Winters die neue Seilbahn auf dem Rauschberg bei Ruhpolding dem Verkehr. Die Bahn über- Wierdet bei nur einer Stütze die steile Nord- wand des Berges zu der 1636 Meter hoch gelegenen Gipfelstation. Zur Eröffnung traf in Ruhpolding zum erstenmal der mo- derne Touropa-Fernexpreß ein, der mit sei- nem Kinowagen, besonderen Skiabteilen und einem Frisiersalon allen Komfort bie- tet. Erfundener Raubüberfall Landstuhl. Einen Raubüberfall fingierte ein 53 jähriger Kassierer der Pfalz- Werke aus Hauptstuhl, weil er, wie er angab. 1500 Mark verlor und es seiner Dienststelle nicht zu melden wagte. Er kann sich aber nicht mehr erinnern, wo er das Geld verloren haben könnte. Am Freitag hatte er vor der Polizei erklärt, er sei auf der Landstraße zwischen Hauptstuhl und Bruchmühlbach von zwei Motorradfahrern angehalten, nach einer Tankstelle gefragt und dann überwal- tigt und beraubt worden.—„ Warnung vor einem Deserteur Bamberg. Die deutsche und die amerika nische Polizei fahndet in Nordbayern nach einem schwerbewaffneten desertierten ame- rikanischen Sergeanten. Der Soldat, der sich vor etwa zwei Wochen von der Truppe eritfernte, trägt Zivilkleidung und führt zwei Pistolen und 200 Schuß Munition mit sich. Die Polizei vermutet, daß der Deser- teur Gewalt anwenden wird, um sich seinen Lebensunterhalt zu erzwingen. Die Bevölke- rung wurde gewarnt. 5 5 KnifFEE kin trinken und schenken fende Scheibe, unter die man das Schlei stück hält und ständig gut beobachten kann, ist keineswegs aus einem durchsich tigen Werkstoff, es handelt sich vielmehr um eine harte unzerbrechliche Schleif⸗ masse, die an spiralförmig angeordneten Stellen durch kleine Löcher durchbrochen ist. Durch diese kann man bei bestimmter Umdrehung der Scheibe das Werkstück ebenso sehen, wie wenn die Scheibe selbst aus durchsichtigem Material wäre. 3 Ultraschall tötet Mäuse Eine amerikanische Firma hat eine Vor richtung konstruiert, die nicht nur Einbruchs- alarm gibt, sondern auch Mäuse vernichtet Sie arbeitet mit Lautsprechern, die Schall- wellen von etwa 21 000 Schwingungen pro Sekunde erzeugen und dem menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmbar sind. Der Raum, in dem sie angebracht wird, schein daher ganz still zu sein, obgleich sich die Luft darin in ständigen Schwingungen be- findet. Bei den durchgeführten Versuche hat sich herausgestellt, daß der für Men schen unhörbare Schall auf das Nerven- system von Mäusen derart wirkt, daß sie an einem Herzanfall zugrunde gehen, sobald sie inn einen solchen Raum gelangen. 8 Vergessene Erd- und Hochofengase 5 Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC). dessen verschiedene Energieausschüsse sich bisher jeweils nur mit ihren Sachgebieten wie etwa Erdöl, Kohle und Elektrizität be- faßten, wird auch die noch nicht behandel ten wichtigen Fragen des Erd- und Hoch- ofengases behandeln. Zuständige Kreise hal- ten eine europßische Gesamterfassung der Energie wirtschaft für dringend erforder! Man müsse die einzelnen Energiequellen stärker als bisher aufeinander abstimmen. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 23. Dezember 1953 Nr. 20h Bäckermeister Rlois Brugger das Regierungspräsidium Nordbaden ver trat, im Auftrag des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland namens des Wirtschaftsministers von Ba den- Württemberg. erhielt gestern zu seinem 75. Geburtstag aus der Hand von Landrat Schmitz, der Unser Bild zeigt von Iinks nach rechts: Handwerkskammerprä sident Sieber, Brugger und Landrat Schmitz in der Wohnung des Geehrten. Foto: Steiger Als Weihnachtsspende der amerikanischen Bevölkerung kamen dieses Jahr Care-Pakete im Wert von acht Millionen Mark in die Bun- desrepublik, um 200 000 Flüchtlingen, Heim- kehrern, Rentnern und anderen Bedürftigen die Festtage zu verschönern. Jedes der sechs Kilo schweren Pakete enthält Rindfleisch, Fett, Reis, Zucker, Bohnen, Pflaumen und Kondensmilch— materielle Werte, die auch heute noch auf vielen Wunschzetteln an erster Stelle stehen. Aber zumindest ebenso hoch ist der Gedanke zu werten, der symbolisch im Siegel der Care- Organisation ausgedrückt ist: Zwei Hände, die sich ineinanderlegen. Zwei fremde Hände, die in wechselseitigem Geben und Empfangen miteinander verbun- den sind. Etwa 1600 dieser Pakete wurden in den letzten Tagen in Mannheim verteilt. Die kari- tativen Verbände(Innere Mission, Charitas und Arbeiter wohlfahrt) standen vor der nicht einfachen Aufgabe, unter den vielen Bedürf- tigen die auszuwählen, bei denen die Not am größten ist. Angebot und Nachfrage standen — wie bei den meisten sozialen Hilfeleistun- gen— nicht im rechten Verhältnis. Die kon- kessionellen Verbände verteilten die Spenden über ihre Pfarrgemeinden, und auch die Ar- beiterwohlfahrt berücksichtigte alle Stadt- Hoffnung für Besatzungsgeschädigte 96 neue Nustauuschwohnungen für Amerikaner noch im Werden „Für gute deutsch- amerikanische Zusammenarbeit“„Schäfferplan“ soll erweitert werden In der Wasserwerkstrage in Käfertal Wurde gestern vormittag in Anwesenheit von Vertretern der amerikanischen Streitkräfte, der Oberfinanzdirektion in Karlsruhe, der Es soll dem friedlichen Zusammenleben der Völker dienen, daß jetzt diese Woh- nungen frei werden und die Amerikaner in eigene Häuser ziehen können.“ Weihnachtsgrüße von Kontinent zu Kontinent Etwa 1 600 Care-Pakete bisher an Bedürftige verteilt bezirke in gleichem Maß. Man sah es den Menschen, die gestern vormittag vor dem Büro der Wohlfahrt Schlange standen, an, daß ihnen diese Hilfe von Uebersee nicht zu Unrecht zuteil wurde. Und man konnte aus ihren Gesprächen hören, wie sehr ihnen auch die Idee, die hier materiell ausgedrückt ist, am Herzen lag. Sie sagten es auf andere Weise, in der Umgangssprache des Alltags, aber sie sagten es: Das weihnachtliche Wort von den Menschen, die guten Willens sind. la — Gruß an den Osten mit 122 Paketen Von der Gewerbeschule III(C 6) Waren auch dieses Jahr die Schüler wieder 3 1 rufen worden, Weihnachtspakete in die 8 Waietzone zu verschicken als äußeres Zelte brüderlichen Verbundenheit über den as nen Vorhang hinweg. Der Widerhall de Aufrufs war dieses Jahr besonders erttel. uch. Es sind 122 Pakete mit einem Punch, schnittswert von weit über zehn Mark 00 Adressen verschickt worden, die entweder aus Dankschreiben des Vorjahres bekam oder von den Schülerinnen und Schüle selbst ausfindig gemacht worden Waren, 1 34 Bundes vermögensabteilung, der Besatzungs- geschädigten und der Stadtverwaltung der Grundstein zu 96 Wohnungseinheiten im so- genannten„Schäfferplan I“ für amerikani- sche Besatzungsangehörige gelegt. Der Leiter des Sonderbauamtes Heidel- berg, das für den Bau der Wohnungen ver- antwortlich ist, Regierungs-Baurat Oskar Hix, begrüßte die Gäste, darunter Bürger- meister Trumpfheller, Beigeordneter Fehsen- becker und den kommandierenden Offizier der amerikanischen Streitkräfte Mannheim- Heidelberg, Colonel Pirtle. Diplom-Ingenieur Fabian, der örtliche Bauleiter für das acht Wohnblöcke mit einem Gesamtkostenauf- wand von 3 556 000 DM umfassende Mann- heimer Bauvorhaben, verlas dann die feier- liche Urkunde, die„unter der Regierung des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers, des badisch-württembergischen Ministerpräsi- denten und des Mannheimer Oberbürgermei- eingemauert. rikanischen Zone geplant. einheiten gebaut werden. Auch Colonel Pirtle befürwortete„die- Unter den Hammerschlägen der promi- nenten Gäste beider Seiten wurde die in einer Kapsel verlötete Urkunde zusammen mit Mannheimer Tageszeitungen und den Münzen beider Völker in den Grundstein Bürgermeister Trumpfheller erinnerte an die schwere Aufgabe, bei 73 Prozent zerstör- tem Wohnraum einer ausgebombten Stadt noch Häuser für die damalige Besatzung frei zu machen und freute sich darüber, daß nun neue Möglichkeiten zur Behebung der Mann- heimer Wohnungsnot bestünden. Es seien bis- her insgesamt 1506 Wohnungen in der ame- Für Mannheim sollten in absehbarer Zeit weitere 60 Wohn- sen Anfang zu einem großen Projekt, das das letzte hemmende Stück guter Nachbar- Ein komplettes Auto Preis. Unser Bild zeigt den Augenblick, da ihr die Mannheimer Vertretung des Werkes zu dem Gewinn gratuliert. Kleine Chronik Weihnachten bei Schlesiern im Kaiser garten Die Landsmannschaft Schlesien, Kreis- gruppe Mannheim-Stadt, hatte zu ihrer Kinderweihnachtsfeier 328 Kinder in den Kaisergarten eingeladen, die zum großen Teil das Programm des Tages selbst mit Feuereifer gestalteten. Unter anderem führ- ten die Kinder ein Krippen- und FHirten- spiel auf. Danach brachte der Weihnachts- sters Dr. Heimerich“ den Zweck und das Ziel des Austauschobjektes erläuterte: „Viele deutsche Familien müssen immer noch auf ihre bei Kriegsende be- schlagnahmten Wohnungen verzichten. 2 a teformhzuser haben Hochbetrieb! Immer mehr erkennt man den Wert einer naturgesunden Ernährung. Am meisten war EDEN- daß man aber überrascht von der Pflanzenmargarine. Wer ahnte denn, auch Margarine so gut, so rein und so nahr- haft sein kann? EDEN erhalten Sie nur im Reformhaus! Landstreicher und Dieb bei Kontrolle gefaßt Bei einer Personenkontrolle im Qu 6 Bunker wurde ein 23 jähriger Zimmermann festgenommen, der von der Staatsanwalt- gesucht schaft Fulda wegen Diebstahls Wurde.— In Neckarau wurden die Papiere eines 22 jährigen überprüft. Dabei stellte sich heraus, daß der Mann sich seit vielen Mo- naten im Bundesgebiet herumtrieb und sei- nen Lebensunterhalt durch Bettel bestritt. Er wurde ins Landesgefängnis gebracht. Betrunkene„Amerikanerin“ Uf gefährlicher Nachtfahrt In der Waldhofstraße fiel eine 25jährige, einen amerikanischen Wagen steuerte, durch ihr unsicheres Fahren auf. Sie lieg ein Lächtzeichen unbeachtet und fuhr mit er- Höhter Geschwindigkeit durch die Mittel- straße weiter, wurde aber verfolgt und konnte zum Falten gebracht werden. Die Fahrerin, die betrunken war und vorläufig kestgenommen wurde, gab sich vor dem Po- Mzeibeamten fälschlich als Amerikanerin aus. Wohin gehen wir? Mittwoch, 23. Dezember: Nationaltheater: Keine Vorstellung; Mozartsaal 19.30 bis 22.15 Uhr:„Zum goldenen Anker“; Wohlgelegen- schule 19.30 Uhr: B. Eiermann spricht über „Harn untersuchungen“ Deutscher Naturkunde- verein). Donnerstag, 24. Dezember: Nationaltheater: Keine Vorstellung. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Donnerstag früh: Uberwiegend bedeckt, Tages- erwärmung wenig über null, nächtliche Tiefstwerte um null Grad. Leichte bis mäßige Süd- Westwind. bersicht: Eine Hochdruckzone im Norden trennt uns noch von der sehr milden Atlantik- luft über England. Die Milderung wird aber zur Weihnachtszeit auch bis Süddeutschland übergreifen. Wetter warte Mannheim Keine Anderung 4 schaft ausschalten wird“ und sprach von der ungewöhnlichen Situation, daß eine Besat- zungsmacht mit der deutschen Bevölkerung in Frieden und Freundschaft lebe.„Aber das muß so sein, denn 60 Prozent der Amerikaner sind deutscher Abstammung.“ Der dritte Abschnitt des„Schäfferplanes“ soll für den Stadtkreis Mannheim noch ein- mal 30 Wohnungen umfassen. hw Unser Bild zeigt Bürgermeister Jakob Trumpf- heller beim Alt des Grundsteinlegens für das Projekt der Austauschwohnungen für ameri- kcaner in Käfertal Foto: Steiger Mannheim im Spiegel des Tages Zum Abschied zwei Betrügereien Er kaufte, ohne zu bezahlen Bevor er Mannheim verließ, kaufte ein Arbeiter von einem Vertreter Waren im Wert von 356 Mark, ohne zu bezahlen. In einem Kaufhaus erstand der Betrüger mit seiner Frau Waren im Wert von 594 Mark und zahlte mit ungedeckten Schecks. Als der Schwindel herauskam, war es zu spät. Uhr vom Handgelenk gestohlen Die letzten Diebstähle Ein Unbekannter drang in der Unteren Mühlaustraße in ein Zimmer ein, durch- wühlte alle Behältnisse und übersah 450 Mark Bargeld und ein Sparkassenbuch. In der Friedrich-Ebert-Straßge brach ein Dieb den Schaukasten eines Textilgeschäftes auf und stahl die ausgestellten Wäschestücke, die später in einem Gartengelände in der Mainstraße wieder gefunden wurden. Während ein 48 jähriger betrunken auf der Waldhofstraße lag, stahl ihm ein Vorüber⸗ gehender die Armbanduhr vom Handgelenk. — Bei einem Einbruch in ein Geschäft in den D- Quadraten fielen dem Dieb 124 Mark in die Hände.— In der Mittagszeit öffnete ein Dieb vermutlich mit einem Nachschlüs- sel ein Geschäft in der Neckarstadt und stahl aus der Ladenkasse 170 Mark. Büro- und Werbematerial im Wert von etwa 500 Mark wurde in der Wohnung eines bei einer größeren Industriefirma beschäftigten Angestellten gefunden. Der Mann hatte das Material im Lauf der Zeit aus dem Ge- schäft mitgenommen. Wegelagerer jetzt festgenommen. Der 22- jährige, der am 31. August auf der Fried- rich-Ebert-Straße einen Fußgänger durch Schläge zur Herausgabe seines Geldes Zwang, konnte jetzt in Hamm(Westfalen) kestgenommen, nach Mannheim zurückge- bracht und ins Landesgefängnis eingeliefert werden. Ein neues Sonderschmuckblatt für Pele- gramme zum Weihnachtsfest ist seit Montag und ein Schmuckblatt für telegrafische Glück Wünsche zur Verlobung ab heute bei der Post zu haben. mann jedem Kind eine reichhaltige Weih- nachtstüte. Die Erwachsenen-Feier am nächsten Tag War ebenfalls außerordentlich gut besucht. Musikstücke, Rezitationen, Chorvorträge und Wieder eine Weihnachtsansprache von dem ersten Vorsitzenden Bittner, der gemeinsame Gesang von Weihnachsliedern und ein Weih- nachtsspiel„Wenn die Weihnachtsglocken klingen“ bildeten hier das festliche Pro- gramm, das die Flüchtlinge für einige Stunden in eine andere Welt zu versetzen mochte. Spiel und Gesang beider Handelsschule 11 Für Schülerinnen, deren Eltern und Lehr- herrn gestaltete die Handelsschule II für Mädchen eine Adventfeier. Beginnen mit dem„ersten Schnee!— der freilich dieses Jahr ausgeblieben ist— schritt das Pro- gramm über den Barbara- und Nikolaustag zur Entzündung der Adventkranzkerzen. Höhepunkt war das gut dargebotene Sym- bolspiel:„Der Bote Gottes“. Es lag der Ge- danke zugrunde, daß Gott seinen Boten aus- schickt, um Gute und Böse um Hilfe zu bitten„für eine Frau in groger Not“. Im Spiel wie in der Wirklichkeit waren es nur Wenige gerade die selbst Armen und Kranken, die denen von ihrem Wenigen mit- zuteilen bereit waren, die noch weniger be- saßen. Die Feier, die des engen Raumes wegen mehrfach wiederholt werden mußte, hinter- ARE BESCmnER Kein ausdrückliches Verbot Zu dem Eingesandt„Kinderwagen im Omni- bus“ in Ihrer Ausgabe vom 19. November be- merken wir folgendes: Die Mitnahme von Kinderwagen in Omnibussen ist in gleicher Weise wie bei der Straßenbahn geregelt. Aus- genommen in den verkehrsstarken Zeiten von Betriebsbeginn bis 8.00 Uhr, von 11.30 bis 14.00 Uhr und von 16.00 bis 19.00 Uhr dürfen die Kinderwagen auf den Autobussen befördert werden. Wenn in besonderen Fällen die Bau- art des Omnibusses die räumlichen Voraus- setzungen für die sichere Aufstellung des Ein- derwagens nicht erfüllt, so ist der Schaffner berechtigt, die Beförderung zu verweigern. Ein grundsätzliches Verbot der Mitnahme von Kinderwagen auf der Omnibuslinie nach der Gartenstadt besteht auf jeden Fall nicht. (gez.) Trumpfheller, Bürgermeister „„trifft nicht zu“ Der Einsender„H. B.“ Kritisiert in Ihrer Ausgabe vom 12. November 1953 die Fahrplan- gestaltung auf der OEG-Strecke nach Schries- heim. Der Omnibus 16.45 Uhr ab Mannheim OEG ist in Wegfall gekommen, weil dafür 16.52 Uhr der Zug Nr. 447 nach Heddesheim mit Omnibusanschluß an die Bergstraße ein- gelegt wurde. Die Behauptung, daß die OEG auch den Fahrplan der Autobusse Seckenheim nach Schriesheim in den Hauptfrequenzzeiten von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr stark beschnitten hätte trifft nicht zu; es wurde vielmehr eine weitere Fahrt— 17.20 Uhr— eingeschoben. (gez.) Trumpfheller, Bürgermeister Lärm bei Nacht Zwar gehöre ich selbst zu den„Geräusch- produzenten“, da ich Klavier spiele, ich habe mich aber in dieser Hinsicht auf die polizeilich genehmigten Tagesstunden beschränkt und un- angenehme Erfahrungen gemacht, wenn ich dies einmal nicht tat. Um so mehr wundert es mich, daß die Geräuschproduktion in anderen Berufszweigen auch während der besten Nacht- stunden ohne Einschränkung gestattet ist. In den O- Quadraten, in denen ich das Pech habe zu wohnen, wird gebaut. Es wird schnell ge- baut und mit großem Lärm, der auch während der ganzen Nacht nicht gemildert wird. Es klingt, als ob Steine gemahlen würden und als ob ein riesiger Teppichklopfer in Tätigkeit wäre., Bei aller Bewunderung der Leistungen des Wiederaufbaus in Mannheim und bei aller Anerkennung der Tatsache, daß dieser Aufbau schnell vor sich gehen muß, sollte es doch möglich sein, die sehr geplagten Nerven heu- tiger Stadtbewohner mindestens während der Nachtzeit zu schonen. N. Warum vor Weihnachten? Das Postamt Friedrichsfeld wurde am 53. De- zember geräumt und in ein kleines Notquartier verlegt, da das bisherige Amt vergrößert und modernisiert werden soll. Jeder glaubte nun, daß der Umbau natürlich sofort beginnen würde. Statt dessen hört man nun, daß vor Weihnachten nicht mehr mit der Umbauarbeit begonnen werden kann.—[ch frage daher, warum man ausgerechnet vor dem vergrößer- ten Weihnachtsverkehr das Amt verlegt hat und nicht erst den Rummel am Jahresende über sich ergehen ließ.— Im bisherigen Amt konnten zwei Schalter geöffnet werden, im Notquartier nur ein Tisch für Briefe. Pakete, Wertzeichen, Versicherungsmarken usw. Nicht überflüssig Auf die„Berechtigte Frage“ vom 7. Dezem- ber geben wir folgende Aufklärung: An der Kreuzung H 1 und Marktplatz befinden sich neben den Verkehrsampeln ein Schild mit dem Verkehrszeichen„Vorfahrt achten“ und ein weiteres mit dem Verkehrszeichen„Halt“. Nach 8 13 Abs. 6 der Straßenverkehrsordnung gelten die Vorschriften über aufgestellte Verkehrs- zeichen nicht, wenn durch Weisungen oder Zei- chen von Polizeibeamten oder durch Farbzei- chen eine andere Regelung im FHinzelfall ge- trofken wird. Damit ist klargestellt, daß die aufgestellten Verkehrszeichen eine verkehrs- rechtliche Bedeutung haben, wenn die Ver- kehrsregelung nicht mit Farbzeichen durchge- führt wird, wenn also die dortige Signalanlage außer Betrieb ist, zum Beispiel in den späten Abendstunden, wenn die„Grüne Welle“ abge- schaltet ist. Städt. Amt für öffentl. Ordnung (gez.) Claus gewann eine Mannheimer Arztin bei einem Preisaus- schreiben der westdeutschen DRW- Werke als ersten Foto: Steiger der grogen Studt ließ einen nachhaltigen Eindruck, da die Schülerinnen sich stark in das eingelebt hat- ten, was sie darzustellen hatten. Strahlende Gesichter auch beim VdK Neckarau Der VdK, Ortsgruppe Neckarau, bereitete am Sonntag bei seiner Weihnachtsfeier in LAN tete e der„Stadt Mannheim“ viel Freude. Die Damen Peters-Beeck und Höfler sowie Walter Steinkamp von Nationaltheater ern- teten durch ihre musikalischen Darbietungen lebhaften Beifall. Höhepunkt bildete dle Verteilung der Geschenkpakete für Hinter- bliebene und Kinder. Der Vorstand hatte keine Mühe gescheut, so daß die Bedachten hocherfreut ihre Pakete, die außer Spinn- stokken, Wein, Mehl, Wurst, Konserven und sonstige Leckereien enthielten, in Empfang nahmen. Daß außerdem jedes Mitglied eln Nachtessen erhielt, wurde mit Freuden und Dankbarkeit zur Kenntnis genommen. 5 Keine Einbahnstraße mehr. Der Einbahn- verkehr in der Kolpingstraße wird ab 23. De- zember aufgehoben. Die Straße kann ab die- sem Zeitpunkt wieder in beiden Richtungen befahren werden. Um den Verkehr reibungs- los zu gestalten, wird der Radfahrverkehr aus der Straße herausgenommen und Parkverbot angeordnet. Weihnachtsmusik im Landesgefängnis. am Sonntag brachte die Musikschule Leonore Go deck-Fuchs einem großen Zuhörerkreis im Landesgefängnis einen„bunten Teller“ schö⸗ ner Melodien. Das von Frau Godeck geschmack voll zusammengestellte und sorgfältig gelei- tete Programm fand begeisternden Anklang. Wir gratulieren! Ludwig Heid, Mannheim, D 4, 5, wird 75 Jahre alt. Jakob Delz, Mann. heim-Feudenheim, Wartburgstraße 19, begeht den 79. Geburtstag. Anna Klumbach, Mann- heim, Augartenstrage 66, vollendet das 93, Le. bensjahr. Filmspiegel Kurbel:„Der Rebell von Java“ Vor einem südseekranken Postkarten prospekt erhält eine Segelschiffsmannschaf. den Drehbuchauftrag, Abenteuer zu erleben und einen sagenhaften Diamantenschatz, der mit dem Wissen einer dunkelhäutigen Tän- zerin(Vera Ralston) eng verbunden ist, an sich zu bringen. Das ist aber nicht so einfach, weil a) ein luxuriéser Seeräuber mit orig. neller Gesichtsmaske diesen Schatz a haben will, und b) ein spuckender Insel vulkan im unpassendsten Augenblick in die Luft fliegt und die Diamanten feurig ins Meer wirft. Als ausreichenden Ersatz hei- ratet der kinnhakengeladene Kapitan amerikanischer Nationalität Fred Mac Mur- ray) die Tänzerin, und seine Mannschaft be- kommt eine holländische Belohnung, nach- dem sie fast zwei Stunden nichts anderes getan hat, als ihre Fäuste in fremden Ge- sichtern landen zu lassen. Ein Weiteres EKnallblättchen im großen Buch finster farbiger Moritaten. ub — De! Zent, Du m trag um 6 ihren re den, wurd. Ausle phon: um e 2 N 85 1 Mitt vy 23. Dezember 1953 8 ur. 298 Mittwoch, / Nr. 2— MORGEN 4— 2 1¹ .. Und wenn ich noch einmal telephonieren muß Ungarn- Deutscher Dr. Leber will seinen Landsleuten weiter helfen 1 60 Waren 4 5; ler aulge. 5 daß ich ihm unvorbereitet unsere Sorgen n die 80. stuttgart. Dr. Ludwig Leber, der durch ein Telephongespräch mit dem um unsere Leute vortragen konnte.“ es Zeichen ungarischen Ministerpräsidenten Nagy Imre über tausend volksdeutsche Kriegs- Seitdem sind fast vier Monate vergangen. len Eiger. gefangene befreien half, muß unserem Reporter seinen Geburtsort auf einen Dr. Leber ist oft, zu jedem einzelnen Trans- hall des Zettel schreiben. In Törökbalint, einem kleinen Dorf bei Budapest, ist er am port, an die öôsterreichisch-deutsche Grenze s erkreu⸗ 6. April 1903 geboren. Seine Vorfahren waren Schwaben, die mit echtem Kolo gefahren, um die Heimkehrer zu begrüßen. m Dureb nistengeist. an sie gerichteten Ruf folgten und sich in Ungarn eine zweite Erschütternde Szenen hat es dabei gegeben, Mark an Heimat schufen. beispielsweise die, als ein am Star erblinde- entweder ter Heimkehrer, der Fürchterliches mitge- bekannt 5. 5 macht hatte, Dr. Leber an der Stimme er- wachllem„Dieser echte 3 ist es auch“, würde, sonst hätte ich mich vielleicht darauf kanmte. Sie waren aus demselben Dorf. Aren, erzählt uns Dr. Leber in seinem kleinen, vorbereitet. Als sich Nagy Imre, der ungari-„Jetzt wollen wir auch noch die heraus- ingshilfe schmucklosen Büro bei der Caritas-Flücht- in Stuttgart,„der den rund 0% nach Deutschland allsgewiesenen folksdeutschen in erstaunlich kurzer Zeit half, sich Wieder einzufinden und einzuglie- dem. Sie kamen hierher und konnten kein Fort deutsch schreiben. Nur ihre Mundart hatten sie über die Jahrhunderte hinaus er- alten. Das war meine Aufgabe.“ Schon bald hatte Dr. Leber in Ungarn, n der deutschen Kulturwerbung mitgearbei- et, Als Sekretär des„deutschen Volksbil- gungsvereins“ besuchte er alle deutschen Ge- gneinden. Er kannte alle, und das kam ihm etzt in Deutschland zustatten. 1946 kam er nach Deutschland. Gleich be- ban er mit dem Aufbau einer Beratungs- delle für deutsche Flüchtlinge aus den Ost- eisaus- ersten Werkes Steiger da die lebt hat- aaten.„Es hatte keinen Zweck“, erzählt er mit seinem typischen auslandsdeutschen Ak- Per Lei chtbekömmliche Ent,„wenn wir den armen Kerlen sagten: Du mußt jetzt dahin gehen und einen An- trag ausfüllen und dahin gehen und dich um das bewerben. Wir mußten praktisch ren ganzen Briefwechsel erledigen: Durch re Sprachschwierigkeiten mit den Behör- den, die damals von Ausländern überlaufen wurden und die Volksdeutschen auch für ausländer hielten.“ Wie es zu jenem Tele- phongespräch kam, das inzwischen die Welt um eine echte Sensation bereicherte und über au bereitete Skeier in 1000 Deutsche in die Heimat brachte? „Ganz einfach“, sagt Dr. Leber,„unsere Hauptarbeit galt den in Ungarn verbliebe- nen Deutschen. Wir hatten gehört, daß die Russen einige Tausend an Ungarn augelie- ſert hätten. Wir schrieben an Mecloy, an Crotewohl, an den ersten ungarischen Mini- de. Dle r sowie ater ern ietungen dete dle Hinter- nd hatte edachten r Spin- wen und Empfang glied ein den und en. Einbahn- 0 23. De W ab dle. chtungen reibungs⸗ kehr aus rKverbot nis. Am nore Go⸗ treis in r schö- schmack ig gelel- klang. annheim, „ Mann- „begeht „Mann- 93, Le: Va- Karten- mschaft erleben atz, det n Tän⸗ ist, an einfach, t origi- 2 auch Insel in die rig ins tz hei- Fapitan acMur- alt be · nach deres en Ge- eiteres inster- HW U eee sterpräsidenten und an seinen Nachfolger. Alles blieb erfolglos. Meine Landsleute be- stürmten mich: Tu doch stwas. In den Ver- gammlungen interessierten sie sich nicht für den Lastenausgleich und nicht für die So- korthilfe. Sie wollten nur wissen: Was ist mit unseren Brüdern— ich konnte es ihnen dicht sagen. Ich wußte durch deutsche Ge- Wabwsleute, daß es ihnen nicht gut geht, daß ie im eigenen Land in Schweigelagern vntergebracht sind und schwer arbeiten müssen. Man weiß dort, daß die Deutschen schwer arbeiten können und hatte ihnen ge- sagt: Je fleißiger ihr seid, desto schneller kommt ihr heim. Und daraufhin schufteten die Deutschen wie die Besessenen, mit dem Erfolg, daß man sie nun erst recht nicht gehen lieg.“ „Im August war eine Landsmannschafts- tagung in Schwäbisch-Gmünd. Dort sagte ich, als ich wieder nach dem Schicksal der anderen befragt wurde: Jetzt kann man nur noch telephonieren. Ich hatte schon ein paar- mal so mehr im Unterbewußtsein daran ge- dacht. Und dann ließ ich also durch Frau Wolff eines Tages das Gespräch anmelden. Ich glaubte nicht, daß es zustandekommen Schriesheim. In allernächster Zeit wird es soweit sein, und der„Feurige Elias“ wird seinen Abschied nehmen und in den wohl- verdienten Ruhestand treten. Gerade den Schriesheimern fällt der Abschied nicht 80 leicht, und oftmals werden sie ihn mit weh mütigen Gefühlen vermissen, denn er gab ihnen ein wenig von der guten alten Zeit, die durch das steigende Tempo, die Hetze und die allgemeine Nervosität der heutigen Tage abgelöst wurde. Er war noch ein letzter Vertreter aus einer Zeit, in der die Menschen noch ein viel ruhigeres Dasein führten. Wer anders als er kann von sich in Anspruch nehmen, über 60 Jahre treu und brav(mit nur wenigen verständlichen Aus- nahmen auch zuverlässig) seinem Herrn ge- dient zu haben? Hat er nicht gerade in seinem hohen Alter, während der Nach- kriegsjahre auch helfend seinen bedeutend jüngeren Artgenossen„unter die Arme grei- ken“ müssen, wenn sie oftmals infolge Strom- mangels oder sonstiger Umstände nicht mehr weiter kamen? Er durfte mit lächelnder ene sagen:„Ich bin unabhängig vom trom gewesen, ich schaffte es aus eigener Kraft.“ Und wenn es auch nur langsam ging, denn schließlich, ein alter Mann ist kein Zug mehr“, Seinem letzten Arbeitsgebiet an der schönen Bergstraße hat er immer noch zuverlässig gedient, und wenn ihm auch am„Galgenbuckel“ das Herz stillzu- stehen schien, so ließ er sich trotzdem nicht unterkriegen. Wenn er jetzt ausscheidet, dann werden zunächst zwei moderne Diesellokomotiven sein Erbe antreten, die bis zur nach Wein- deim durchgehenden Elektrifizierung die VUeberbrückung vornehmen sollen. Mit die- sche Ministerpräsident, dann meldete, war ich ganz aufgeregt, und das muß er wohl gemerkt haben.“ „Jedenfalls ließ er sich Zeit, drängte nicht, das Gespräch abzubrechen. Und so kam es, Verkehrswidrigkeit kunn ungestruſt bleiben .. wenn die Sicherheit im Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof stand dieser Tage vor der Frage, ob jedes ver- kehrswidrige Fahren strafbar sei. Die be- achtenswerte Entscheidung verneint die Strafbarkeit dann, wenn nach Paragraph 1 Straßenverkehrsordnung— jeder Teilneh- mer am öffentlichen Straßenverkehr hat sich S0 zu verhalten, daß der Verkehr nicht ge- Tährdet werden kann; er muß ferner sein Verhalten so einrichten, daß kein anderer ge- schädigt oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird — die Umstände es erfordern, daß verkehrs- widrig gehandelt wird. Der Entscheidung des Bundesgerichts lag folgender Vorfall zu Grunde: Ein über 20 Meter langer Lastzug fuhr, als das automa- tische Lichtsignal von grün auf gelb wech- selte, in einen engen Tunnel, der jeweils nur in einer Richtung befahren werden darf. Ein Stop war nicht möglich, weil sonst die An- hänger die Querstraße gesperrt, also den Verkehr gehindert hätten. Wegen der An- hänger konnte der Fahrer auch nicht zu- rückstoßen. Er fuhr also trotz des gelben Lichtes in den Tunnel ein, erreichte immer noch bei gelbem Licht den Tunnelausgang, Schritt in bibliothekürisches Neuland Bücherkisten für Flüchtlinge/ Literatur aus der alten und der neuen Heimat Freiburg. Die Heimatvertriebenen ge- hören, wie die Erfahrungen der Volks- und Gemeindebüchereien immer wieder bestä- tigen, meist zu den besonders intensiven und interessierten Lesern. Ueber das Thema, das ihnen immer wieder am stärksten am Herzen liegt, über ihre verlorene Heimat, können sie naturgemäß in diesen Büchereien kaum etwas finden. Aber auch der Wunsch vieler Vertriebener, sich mit der Geschichte und der Tradition ihrer neuen Heimat ver- traut zu machen, ließ sich nur selten aus den Beständen der örtlichen Büchereien be- Friedigen. Um den Heimatvertriebenen hier zu hel- ken, beschreitet man in Südbaden jetzt einen neuen Weg, der im ganzen Bundesgebiet bis- her nur in ähnlichen Bemühungen in Augs- burg eine gewisse Parallele findet. Das Staatliche Amt für Volksbüchereien, eine Abteilung des Kulturreferats des Freiburger Regierungspräsidiums, hat schon seit etwa drei Jahren Wanderbüchereien zusammen- gestellt und den Gemeinden leihweise für je drei Monate zur Ergänzung ihrer Büche- reien überlassen, Einhundert solche Bücher- kisten, je zur Hälfte für Erwachsene und Schüler, sind laufend in Südbaden unter- wegs. Nun geht der Leiter des Amtes, der ehemalige Direktor der Freiburger Univer- sitätsbibliothek, Professor Dr. Joseph Rest, noch einen Schritt weiter. Er hat jetzt Büchereikisten für Heimatvertriebene zu- sammengestellt. Vorläufig erhält jeder der 18 südbadischen Landkreise eine solche kleine Kiste, die jeweils für drei Monate einer Gemeinde überlassen wird. Einer der in kast allen Kreisen eingesetzten Bücherei- pfleger oder eine Volksbücherei übernimmt die Verteilung und Betreuung. Da das Amt für Volksbüchereien mit die- sen Heimatvertriebenen- Büchereikisten Der„Feurige Elius“ tritt in den Ruhestand Ueberbleibsel einer ruhigeren Zeit/ Moderne Diesellokomotiven werden ihn ablösen sen Dieselloks wird der normale Tages- verkehr vollkommen aufrecht erhalten wer- den können, und nur im Stoßverkehr(Be- rufs- und Verdichtungsverkehr) wird man noch auf Dampf zurückgreifen müssen. Dazu aber stehen schließlich noch die vor einigen Jahren von der OEG angeschafften neueren Dampflokomotiven zur Verfügung. Aber auch dann, wenn die Strecke von Schries- heim nach Weinheim ihre Elektrifizierung erfahren hat, werden die Dieselloks zum vielseitigen Gebrauch, sei es für Güterzüge oder bei Stromausfall. gute Dienste zu lei- sten haben, so daß diese Anschaffung der OEG immer von großem Nutzen sein Wird. Einige rein technische Angaben über diese holen“, sagt Dr. Leber,„die wegen Ver- gehen gegen die Vorschriften im Gefängnis Sitzen. Und wenn ich noch einmal mit dem ungarischen Ministerpräsidenten telephonie- ren muß.“ Straßenverkehr es erfordert als auf dieser Seite ein schnell fahrender Pkw. bremsen mußte, Wobei er gegen den Motorwagen geschleudert wurde. Ein Fahr- gast des Personenwagens, der durch den Zu- sammenstoß einige Verbeulungen aufwies, wurde im Gesicht verletzt. Der PkwW.-Fahrer erhob Klage. Er wollte Schadenersatz, Ver- dienstausfall und Schmerzensgeld. Die Be- gründung war auf den ersten Blick einleuch- tend, der Lkw.-Fahrer sei verkehrswidrig bei gelbem Licht in den Tunnel eingefahren. Der Prozeß ging durch alle Instanzen, bis er schließlich zur Revision vor den Bundes- gerichtshof kam, der sich die These des Last- zugfahrers zu eigen machte, daß unter Um- ständen eine Verkehrsregelung nicht einge- halten werden könne, weil die Sicherheit des Verkehrs dies erfordere. Selbst bei Verkehrs- regelung durch automatische Lichtsignale könnten Umstände eintreten, die es geboten erscheinen lassen, daß die Verkehrsteilneh- mer sich anders verhalten, als die Signal- anlage dies gebiete. Der Lkw.-Fahrer habe einer solchen Situation gegenübergestanden. Der Zusammenprall mit dem Pkw. sei un- abwendbar gewesen. da auch dieser ver- kehrswidrig gefahren sei. einen Schritt in bibliothekarisches Neuland unternimmt und mit dieser ersten Lieferung erst Erfahrungen sammeln muß, hat man die ersten Bücherkisten so zusammengestellt, daß sie möglichst viele Heimatvertriebene und natürlich auch andere Leser— gleich- mäßig ansprechen. Jede Kiste enthält 15 Werke, darunter zwei Bildbände aus der ostdeutschen Heimat, je einen Antologie- band mit Berichten, Erzählungen, Gedichten und anderen Beiträgen aus dem baltischen Land, Donauschwaben, Ostpreußen, Pom- mern, Schlesien, Siebenbürgen, Sudetenland und dem Weichselgebiet sowie einige Romane von Autoren aus diesen Gebieten, darunter auch Ernst Wiecherts Buch Wälder und Menschen“. Außerdem ist jeder Bücherei- Kiste aber noch ein Band der großen Samm- lung„Badische Heimat“ beigelegt, der je- weils die Landschaft des badischen Land- Kreises behandelt, in den die einzelne Kiste geschickt wird. Den Büchereikisten für die Heimatver- triebenen liegen auch Fragebogen über die Nachfrage nach den einzelnen Büchern der Kistensendung bei. Auf diese Art will das Volksbüchereiamt das Interesse und die be- sonderen Wünsche der Heimatvertiebenen Untersuchen, um eine Unterlage für die Zu- sammenstellung der nächsten Büchereikisten zu erhalten. Vor allem hofft man dadurch auch feststellen zu können, in welchen Landkreisen etwa besonders viele Sudeten- deutsche Donauschwaben oder Schlesier an- gesiedelt wurden. Nach diesen einzelnen Landsmannuschaften will man dann die nächste Sendung ebenfalls genauer ausrich- ten. Schon bei der Zusammenstellung der ersten Büchereikisten hat sich freilich auch gezeigt, daß die Zahl wirklich Wertvoller und lesenwerter Bücher über die verlorenen Gebiete im Osten und Südosten nicht 80 groß ist, wie man annehmen möchte. in den Verkehr kommenden Lokomotiven mmächst ist nur mal eine in Schriesheim eingetroffen, während die zweite in Aller- nächster Zeit nachfolgt— wollen wir nicht unerwähnt lassen. Sie sind mit einem 135 PS„Kaelble“- Dieselmotor ausgerüstet und bringen es auf die beachtliche Leistung von 40-Kilometerstunden- Geschwindigkeit. Ein Voith-Getriebe erleichtert das automatische Schalten. Ihr Dienstgewicht beträgt 16 Ton- nen. Sie sind mit Luftdruckbremsen, elek- trischer Beleuchtung und Scheibenwischern ausgerüstet, haben je zwei Achsen und auch eine sogenannte„Signalbembel“. Ihre Far- ben sind grau, das Unterteil ist rot. Sie wer- den allen Anforderungen gerecht werden. Der Polizeichef höchstpersönlich Weinheim. Drei Ladendiebe aus dem Odenwald wurden vom Weinheimer Polizei- chef persönlich auf frischer Tat ertappt. Sie waren gerade dabei, in einem Kaufhaus Wa- ren im Werte von über 100 Mark zustehlen, als der Polizeichef, der die Warenhäuser in Zivil besuchte, hinzukam. Er nahm die drei Diebe, die auch andere Geschäftshäuser heim- gesucht hatten, fest und lieferte sie in das Landesgefängnis Mannheim ein. Bodenseebagger ist voll beschäftigt Friedrichshafen. Der ständig weiter zu- rückgehende Wasserstand des Bodensees be- reitet der Schiffahrtsverwaltung ernste Sor- gen, Der Bagger, der die Fahrrinnen freihält, ist voll beschäftigt. Während der letzten Nächte wurde dieses einzige bundeseigene Spezialschiff auf dem Bodensee vor der Fried- richshafener Trajektbrücke eingesetzt. An dieser Stelle kann nur nachts gebaggert Wer- 0 den, weil sonst der Trajektverkehr unterbro- chen werden müßte. Die Baggerschöpfer prachten bei ihrer Arbeit in den letzten Ta- gen sehr viel Waffen und Munition aus dem letzten Krieg ans Tageslicht. Eine zweite„Zorro-Bande“? Backnang. Obwohl sämtliche Mitglieder der berüchtigten„Zorro-Bande“, die vier Jahre lang durch systematische Einbrüche die Bevölkerung von Stadt und Kreis Back- nang beunruhigten, seit einiger Zeit im Waib- linger Amtsgerichtsgefängnis sitzen, dauert die Einbruchsserie an. Meist freitags oder samstags wird von Unbekannten in Geschäfts- häusern der Stadt und des Kreises Backnang eingebrochen, wobei die Diebe bisher erheb- liche Beute machten. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es sich wiederum um eine organisierte Bande Jugendlicher handelt. Die Polizei hat die Bevölkerung um Unterstüt- zung bei der Fahndung aufgerufen. fit, N eee: 3 N 9 4. 7 II III A N Frohe Neihnachten Und recht viel Glück im neuen Jahr Wünschen wir allen freunden der Ibn n mit dem Jersprechen: (liese Cigarette wird hleiben, wie sie war! Horgen so gut wie gestern und heute! N 2 — — — — — — — een — — —— — — — — ———r ——— —— —— —— — —— —— ——e— E —— ——¾ — —— ——— U 1 rr e** Seite 6 MORGEN Mittwoch, 23. Dezember 1933 Nr. 2%. 20 F— 5 5 N 3 3 5 Aaben Hie ſeutt sulum cintu UlDBRBERUö geltuulen! Für die zahlreichen Beweise liebevoller Anteilnahme, die vielen Kranz- und Blu- menspenden beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, Herrn— 1 Tanz Hollmann f i en 5 1. 7 1 er dre Um die MWeihnachiszeit ha 2 Oberpostamtmann 8 5 0 1 es der Magen beſtimmt nicht. 3 sprechen wir unseren innigen Dank aus. 25 5 1. i /R Vor allem danken wir Herrn Stadtpfarrer Kühn für seine trostreichen Worte, dem leicht, er Sfreikt mitunter. 5 0 Herrn Präsidenten der Oberpostdirektion Karlsruhe, Dipl.-Ing. Riehl, für sein 5 27 1 Leeni 5 5. 8* zoöchlin ehrendes Gedenken, sowie dem stellvertr. Vorstand des Postamtes 1 Mannheim, Da 151 mali dankbar für einen Iemat Herrn Oberpostinsp. Heißler und dem Herrn Oberpostinsp. Schumacher. 8 4 6 nen Ferner danken wir dem Herrn Betriebsratvorsitzenden Schneider und Herrn Post- 1 5 insp. Hebenstreit für die letzten Grüße der Kollegenschaft, dem Vorsteher des UNDERBERG 3 Fernmeldeamtes Mannheim, Herrn Postrat Schmidt, für die herzlichen Abschieds- heing Worte, sowie dem Männergesangverein Postalia und der Postkapelle des Post- un 46 amts 1 für die musikalische Umrahmung der Trauerfeier. led 0 2 en Scl Mannheim- Neckarau, den 23. Dezember 1933 unger Rheingoldstraße 61 egen Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: en sick ſchakter Irma Hoffmann geb. Seitz ber Bein ———ê lanca 5 3 Bettfedernreinigung ſen d Für die uns anläßlich unserer 3 1 enem goldenen Hochzeit so zahlreich 1 185 modernsten el von Nach kurzem, schwerem Leiden entschlief am 21. De- FF Bettfadern 4 b en se 4 i 1 1 zember 1953 meine liebe, treusorgende Frau, unsere llen F 4 d Bekannte 8 dieger Meine li ute, treusorgende Lebensgefährtin, Schwägerin und Tante, Frau. f 3 VCC 3 ſeltme eee 4 85 2 8 5 liebe, gute Mutter, Großmutter, Tante und Schwägerin, recht herzlich. Seeberger, 8 3, 13, Telefon 437 40 2 Frau Gustav Brauer 1 354 1 B und Frau Frieda Freie Berufe ac) vo Aullne Schw-walbace Marie Benz endenden, pe 40 1 ö 25 m.-Feudenheim, im Dez. 195 geb. Hettesheimer Mvesheimer Straße 77 Fußpflege · Handpflege 1 . 3 i a a. A. steinruck, K 1, 3, Breite str. 5 ist am 22. Dezember im Alter von 80 Jahren in die ewige Heimat abberufen worden. im Alter von 76 Jahren. 855 Ladenburg, den 21. Dezember 1953 em V. Mannheim Neckarau, den 23. Dezember 1953 In tlefer Trauer: 70 ö „ In tiefer Trauer: Eugen Benz, Fabrikant Mer 4 . Heinrich Schwalbach und Anverwandte und Verwandte ist vom 25. Dezember 1953 bis einschl. 2. Januar 1934 0 Die Beerdigung findet am Mittwoch, 23. Dezember, 14.30 Uhr vom Friedhof Ladenburg aus statt. eschtossen Beerdigung: Donnerstag, den 24. Dezember 1953, um 9.00 Unr, im Hauptfriedhof Mannneim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 9 Unt henscu 0 0 2 2 0 locke Ferdinand und Heinrich Möncdel. 1 5 Vom Grabe unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Groß-„ Architekten BDA heiter! statt Karten Vaters, in Neufrach am Bodensee zurückgekehrt, allen Be- 1 äre Gott hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere gute Allen denen, die unserem lie- FF r ei Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau den Entschlafenen, Herrn 4 Ooh ann H ag en. 5 1 eee lachte Mathilde Hoffmann Jakob Kesselring werkmeisler I N die letzte Ehre erwiesen haben im Alter von 80 Jahren am 19. Dezember 1933 verschied. Vorjab geb. Mai en und für die Kranz- und Blu-. 8 FF 5 8 55 2 928 4 K 5 85 5 Gleichzeitig sagen wir herzlichen Pank für die zahlreichen 1 I U fü Ike IU Ul fägel! ler- Cu am 19. Dezember 1953 nach längerem, mit großer Ge- menspenden sagen wir unseren Kranz. und Blumenspenden und allen denen, die dem Ver- Ulf 0 ö deuen duld ertragenem Leiden, wohlvorbereitet, zu sich zu berzlichsten Dank. Besonderen storbenen das letzte Geleit gaben. bp nehmen. 1 1 5 5 e Mannheim, den 22. Dezember 1933 jetzt O 4, 3, an den Planken ben K bur die tröstenden Worte am früher Pflügersgrundstraße 33. Dip. OPTIKER nöber Planken- Lichtspiele FH Mannheim, Arabe, Schwester Sofie, Herrn 5 5 2 gegenüber 7055 ˖ 3 Mas-Joseph-Straße 22 Dr. Stoffel, der V. d. K., der. Die trauernden Hinterbliebenen Jeſefon 5 2778 111 5 7 7 den 21. Dezember 1953 Firma Ludwig Wwiehland und 0 Aera N N den Hausbewohnern. LSoezialobſeſſong! Df ννοννο Augenglese!“ 10 15 Tok Junction/ Alaska 8 i i ö 3 r In tiefer Trauer: Mhm.-Rheinau, 22. Dez. 1933 Dleferant aller Krankenkassen Jeber Relaisstraßze 95 5 1 der in Arthur Hoffmann Rosin isl 5 Für die 8 Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlreichen eee Bad I 5 Sina Ing Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- Füsser nebst Kindern und Anverwandten 5 schlafenen, Herrn b. Beerdigung: Mittwoch, 23. Dez., 14.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. und Kinder E K 2 Sturm 8 nebst Angehörigen + nst rämer 72 . f 0 8 S5 CCCCC((ͤͥĩð2:u ͤ v sagen Wir allen unseren innigsten Dank. Besonders danken wir 11 5 10 chen. Herrn Stadtpfarrer Rupp für die trostreichen Worte, der Sudd.* El En- Anda Mes Ee EN dechs 2 ͤ v Viehzentrale, Schlachthof, und den Hausbewohnern. „5 35 1 Fit gie Se ge ne ier Mannheim- Waldhof, Eisenstraße 16 Almenhof: die Ihre 5 Unserem lieben Vater folgte nac Uurzer Frist die Gattin, tellnahme sowie für die Kranz 3 4 f 8 1 ö unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßgmutter, Frau u. Blumenspenden beim Heim- e Böttcher Hans Schimpf jr., Brentanostr. 19 Klein- Anzeige— Margarethe Janson F Neckarstadt- Ost: entgegen- 8 b. RI eee nehmen und Fü seb. Riesenacker Agathe Burkardt Friedrich-Ebert-Straße 46 en 5 1 i 4 1 0 1 5 5 Der Herr über Leben und Tod hat heute unsere liebe Mutter, 4 5— halast 5 1 8 81 3 95 in die. nach. 5 5 255 diesem Wege Schwiegermutter und Grohmutter, Frau ee 5 Sie unver. Mannheim, den 20. Dezember 3 innigen Dank. Hans Portenkir er 7 5 e biesernatat sie Katharina Weber Wwe. Walchotetrabe bindet. VVV Mannheim, den 23. Dez. 1933 5 Welte 25 55 Verschaffeltstraßge 35 im alter von 93 Jahren, wohlversehen mit den hl. Sterbesakra- Käfertal: eralen 11 Die Kinder nebst Angehörigen menten, zu sich heimgeholt, 5 18 F. Burkardt M hei den 21. D ber 19 Jakob Geiger, Haltepunkt dabei 1 5 8 85 ranz Urkar a n nheim, den 8 ezember 1953 4 3 Au Beerdigung: Mittwoch, 23. Dez., 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. nebst Angehörigen Brentanostraße 27 a i Käfertal-Süd: Halbs e eee Alb. Blatt, Dürkheimer Straße 11. Familie Joseph Decker Familie Joseph Weber Neckarau: 8 5 al öppinger, Fischerstraße 1 statt K 3 1 n Von Kranz- u. Blumenspenden bitten wir höfl. Abstand zu nehmen Walter G Phünter, Jott der Allmächtige hat meinen innigstgeliebten Mann, un- 5 Rheinau: Für die vielen Beweise herz- seren treusorgenden Vater, Opa und Schwiegervater, Herrn 5 licher Anteilnahme sowie die Chr. Grall, Inh. Luzia Durler, Dänischer Tisch 21 Feudenheim: Gertrude Bayer. Hauptstraße 69 spenden beim Heimgang un- nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden aus Sseres ib. Entschlafenen, Herrn Unserer Mitte genommen. Bestattungen in Mannheim Walter Barschall„ Niedere ng, den 20. pezember 1038 Julius Mittwoch, den 23. Dezember 1953(Schorpp-Filiale) Niederfeldstraße 81 55 5 In tiefer Trauer: D d Ki N Hauptfriedhof. Sandhofen: Ella Barschall geb. Vetter AnderskI Sammer, Anna, se., Römerbrunnen s 9.00 Kirsch, Sandhofer Straße 323-325 und alle Angehörigen 1 5 Gärtner, Konrad, Wa., Luzenbersstraße 90d 3.430 5 sagen wir allen unseren innig- Vogesen, anne, ,, 9.00 Schönausiedlung: 5 sten Dank. Besonders danken Fecker, Paulina, Wa,, Kornstraße 7 5 3 9.30 4 5 8 23. Dezember, um 14.30 Uhr Wir Herrn Stadtpfarrer Pr..„ 2„„ 1 Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 1 5 1 di 1 1 el, Katharina, Pumpwerkstraße 5. 00 3 1„ Emig, Sophie, Untermühlaustraße 7 3CCꝙôò'᷑˙Nw] Adam Helm. Oppauer Straße 28 8 Jansen, Margarete, Diester wegstraße 4 13.00 kenheim: a 5 Hoffmann, Mathilde, Max-Joseph- Strafe 22 14.00 Seckenheim: [Mannheim. 22. Dez. 1953 Mangels, Otto, Kü., Rüdesheimer Straße 66. 135.00 Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Riedfeldstrage 9. Krematorium 8 5 Plötzlich und unerwartet wurde unsere langjährige, 5 2 Dan N 5 e„„ 1250 Friedrichsfeld: i 1 3 rau Emma Anderski 2 ina, Ichard-Wagner- Straße 46 93 g 3.30 1 5 treue Mitarbeiterin, Frau 2 Barsenalt, Walter, Niederfeldstraße 81/CIIiI. 14.30 e Auris, Hasensuer Strage 2 8 hi Emi lee Friedhof Sandhofen Schriesheim: 0p E 8 Schädel, Lisa, Oppauer Kreuzweg 3 154.00 Georg Knäpple, Ladenb. Str. 32(Tel. 3 19) aus einem arbeitsreichen Leben abberufen. e e e. 0 Lampertheim: 4 1 1 4 1 1 1 5 0 8, trage 3... 5 00 7 Ihr immer freundliches Wesen, ihre vorbildliche Arbeit E 5 5 ian 2 88 Hela- Werbung. Eugen-Schreiber-Strage 17 sichern der allzufrüh Verstorbenen unser bleibendes. 5 iellnof Neckarau 5 8 Julius Schüle ieee ///. Ladenburg- Neckarhausen: 5 1 a r Friedhof Friedrichsfeld 5 Haris Schmieg, Ladenburg, Sievertstr. 3 Mannheim, den 22. Dezember 1953 15 e e. Leitz, Maria, Neudortstraße ù·223 14.00 Heidelberg: 4 herzl. Anteilnah d di g e e schönen Kranz. 1 e Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Heidelberger Tageblatt, Brunnengasse 18-24 Sack- und Planfabrilt Mannheim V 0 Heidelberg-Rohrbach: N ür die schöne Fritz Bollmeyer. Karlsruher Str. 51 Mannheim, Laurentiusstraße 18 1 Wanmnhei mer Familie Heinrich Schüle a 1 5 1 7 Mi 1 6 MGR TEN ö Allen, die uns anläßlich des Heimgangs unserer lieben Tochter N 2 2 Sr no S 0 1 Gisela Voe tle Was schenke ich der Mutti, der Oma, den 8— 8 Tanten? Das ist doch nicht schwer: der 5 4 durch wohltuende Beweise herzlicher Anteilnahme, reiche Kranz 8 1 echte KLOSTERFRAU MELISsSEN GEIST Hie Heil und Blumenspenden und durch die Ehre des letzten Geleites Weihnachlen. wird immer Freude machen, denn er hilit eee zur seite standen, danken wir auf diesem Wege 1„5 so vielen Frauen, frisch und gesund zu . g 55 ö bleiben. Was also könnte man ihnen Schö- nn u„ 3 neres schenken?— Wer dann noch etwas im Namen der trauernden die zeitlos Freude macht, von dazu packen will, der denke an Klosterfrau KLNisch biene ge em en 000 Alters- Atemnof durch %%% 88 5 WasskER„mit dem nachhaltigen Duft“ nach dem Rezept g ALSA 5 Carl Voegtle und Frau 5 3 1 5 N der Klosterfrau. Es ist eine ganz besondere Festireudel f IOSIMITIN-ASTHMA-BE 2 2. . ͥ dd ĩðͤv—. Fragen Sie Ihren Apotheker oder Drogisten] 5 Große Tube zu DM 3.20 in den Apotheken. 4 1 2 — ten Mittwoch, 23. Dezember 1953 MORGEN An den Festtagen: phünner Privat-Fuſtball ba bis auf Berlin und die Ostzone alle obe- en Fußballlalassen mit Meisterschaftstreffen legt sind, fel das Privatspielprogramm trotz er drei Feiertage nur sehr bescheiden aus. internationalen Spielen interessiert vor em die einzige Deutschland- Gastrolle des 18 9 ſahen österreichischen Meisters Rapid Wien in 5 husburg gegen eine Kombination Duisburger /R W Essen. Den Herbstmeister der zweiten Jug West werden die 5 Essener Herkenrath, bſbdchling, Rahn, Vordenbäumen, Gottschalk und ſermath verstärken. Die Wiener werden init tren„Internationalen“ Zeman, Happel, Ha- Lappi, Gernhardt, Körner, Dienst und Probst scheinen. Weitere ausländische Mannschaften ommen mit dem französischen Erstdivisionär ſaeing Straßburg(Schwaben Augsburg und m 46), der jugoslawischen Elf Metalac Za- leb armstadt 98 und 1. FS Bamberg) sowie em Schweizer Vertreter Nordstern Basel Frei- Juger FC). Eine Elsaß-Auswahl spielt in Kehl egen Südbaden. Mit stärkstem Aufgebot tre- een sich im Stadion Mitte die Auswahlmann- ſchakten von Ostberlin und Westberlin gegen- ber. Karch wurde Sechster Beim Zwölf-Stunden-Rennen von Casa- ſienea auf einem 5, 5-kKm-Rundenkurs konn- en die Freiburger Karch/Stürzebecher auf 9 nem 2 Liter Veritas mit einem Stundenmit- odernsten el von 82,713 km in der Klasse bis zwei Liter n. en sechsten Platz belegen. Gesamtsieger und ieger der Klasse über 3000 cem wurde Ex- fon 437 feltmeister Dr. Farina auf dem neuen Drei- Ilter⸗Ferrari, der 1410 km zurücklegte, mit 354 kmyst(neuer Rundenrekord 131,524 km/ te ich vor den Franzosen Levegh/Etancelin(Tal- oh) mit 112,897 km/std. Ferrari kam durch die Ade lannschaft Weltmeister Ascari/ Villoresi zu 1 einem zweiten Erfolg, da die beiden italieni- reite Str. chen Asse auf einem Zwei-Liter-Wagen mit 8 1954 J unterschätzen. Besonders der of dulch SAN. einem„Schnitt“ von 114, 403 km/std mit wei- em Vorsprung Sieger ihrer Klasse wurden. Zwischen Pflicht und. 4 apriolen auf dem Eis- Parkett. Keine Erleichterung für die wenigen Spitzenkräfte Auf der Bad Dürkheimer Tagung des Deutschen Eissport- Verbandes wurde nach vielem Hin und Her beschlossen, bei nationalen(und auch Landes-) Meister- schaften im Eisſcunstlauf die Pflicht und Kur gleick, also 50.50, zu bewerten. Bis- her war das Wertungs verhältnis 3.2, dem- zufolge auck die meisten Titel bereits auf dem Schulbogen vergeben wurden. Wer nach der Pflicht führte, führte meist aueh noch nach der Kür— und gewann die Meisterschaft. 5 Zweifelsohne ist das Kürlaufen, zu dem neben angeborenem Talent auch schöpferisches Können gehört, sehr stark in den Vordergrund gerückt worden. Was mean sich hiervon ver- spricht? Mehr Zuschauer, sagen die Veran- stalter, mehr Teilnehmer die Verbandsgewal- tigen und die aktiven„Kringeldreher“ werden aufatmen, weil das„goldene Zeitalter“ angebrochen scheint und die lästige und über- triebene Pflicht-Büffelei ein Ende gefunden hat. Nicht wahr, os ist es doch?— Man wird auf den Bahnen in Krefeld, Köln oder Düs- seldorf, in Nauheim, München oder im Gar- mischer Olympia-Eisstadion laut aufjubeln, um so mehr, als die Gelegenheiten, auf frischem Spureneis Pflicht zu trainieren, hier höchst selten sind. Dann sollen auch die Pflichtfiguren, deren es über 60 gibt, erst unmittelbar vor dem Be- Sinn einer Meisterschaft ausgelost werden. Die ganzen Jahre über war man weitaus groß- Zzügiger und schrieb die zu absolvierenden sechs Figuren schon Wochen vorher aus, 50 daß auch der Dümmste merkte: halt, der Schlingenparagraph kommt dran und dann auch noch der Gegendreier usw. Man wußte ja, Was verlangt werden würde. Jetzt weiß man gar nichts mehr und muß alle 64 Pflicht- kiguren beherrschen. Also: Pflicht und Kür in Zukunft 1:1. Manch junger Eisläufer, Eishockey an den Weihnachtstagen: Füssen berieidigi Spengler- Cup Krefelder EV empfängt Ueberraschungsmannschaft Bad Nauheim Unbeschadet, wie das gleichzeitig zum Lip- benscup zählende Meisterschaftsspiel der Eis- bockey-Oberliga gegen den VfL Bad Nauheim Im Krefelder Hallenstadion am Sonntag endet, lie junge Mannschaft des Krefelder EV wird peiterhin Tabellenführer bleiben. Allerdings pfüäre ein Punktverlust die Ausgangsposition ir eine erfolgreiche Titelvertedigung des EV bissen. Der deutsche Meister ist punktspiel- kei, hat aber in der Woche zwischen Weih- achten und Neujahr eine größere Belastungs- obe zu bestehen, wenn er in Davos den im Forjahr erst in der Endspiel-Verlängerung gegen den Sc Zürich(5:4) erkämpften Speng- ber- Cup verteidigen muß. LVoung Sprinters Jeuenburg und He Inter Mailand sind in bruppe 1 Gegner der Allgäuer, während Preu- n Krefeld in Gruppe II gegen HC Davos und unc den Haag versuchen will, ins Endspiel borzustogen. Mit dem 8:6-Erfolg über Rießersee und dem 3 bei Preußen Krefeld sorgte der VfB Bad fauheim bisher in der Meisterschaft für zwei le en. 80 darf der Krefelder EV, ölz längst nicht die Form des 14:4 über Füssen zeigte, die ehrgeizigen Hessen nicht N zunge zweite sturm mit Barczikowski-Langsdorf Brandt hat gute Fortschritte gemacht. Trotzdem müßte das spielerische Plus des KEV zum Sieg rei- chen.— Vor unlösbaren Aufgaben steht der in chem- Weßling. Der EC Bad Tölz ist gegen den Neuling ebenso klarer Favorit wie der SC Rießersee, der vor einer Woche im Freund- schaftsspiel erfolgreich blieb. Redl will Trainer werden Der auch in Deutschland gut bekannte öster- reichische Davispokalspieler Hans Redl hat dem Oesterreichischen Tennis-Verband einen Vor- schlag wegen der Uebernahme einer Verbands- trainerstelle unterbreitet. Wie dpa aus gut unterrichteter Quelle erfuhr, dürfte der öster- reichische Verband das Angebot Redls aus finanziellen Gründen ablehnen, zumal die österreichischen Verantwortlichen daran inter- essiert sind, daß der Wiener auch weiterhin für Oesterreich als Amateur tätig ist. Redl selbst erklärte hierzu, daß er im Falle der Ab- lehnung seines Vorschlages noch ein Jahr als Amateur spielen wolle. Dann will er aber eine Trainerstelle im Ausland annehmen, wobei in erster Linie Deutschland in Frage kommt. Der Rheydter Horst Hermann gewann mit dem 1.20 Die„Morgen“ · Toto- Tips. Argentinier Enrique Morea beim internatſonalen Tennis-Turnier in Lima Geru) das Finale im Her- rendoppel mit 6:4, 12:10, 6:4 über die Amerikaner Art Larsen/ Budge Patty. Schweden schlug Italien beim Tennis-Länder- kampf in Taormina mit 41. Den einzigen Sieg für die Gastgeber holten Gianni Cucelli/M. del Bello mit 1:6, 3:6, 6:3, 6:1, 8:6 über das schwedische Dop- pel Davidsson/ Rohlsson. f bechs Spielen bisher sieglose Neuling EC Mün- Parade der Halbschwergewichte: Misiko für Scholz Für das mehrfach geänderte Box-Pro- gramm am 27. Dezember im Berliner Sport- balast wurde inzwischen ein Ausweg gefun- den, der für Gustav Scholz als Star des Kampf- tages ein großes Risiko einschließt. Der Ber- iner Rechtsausleger, erst vor einem Jahr dem ſeltergewicht entwachsen, tritt gegen Bel- ziens Exmeister victor d'Haes an und startet labei erstmalig im Halbschwergewicht. „uf Distanz müßte der Flame, der mit Halbschwergewichtsmeister Gerh. Hecht über die Runden ging, auf Grund seiner Vorteile in Reichweite und Größe gute Aussichten haben. Ob er aber die schweren Körpertreffer überstehen kann, die Scholz im Nahkampf schlägt, bleibt abzuwarten.— Eine harte Prü- kung nimmt auch Mittelgewichtsmeister Hans Stréetz auf sich, der Hollands Halbschwer⸗ gewichts- Champion Wim Snoek zum Gegner erhält. Snoek hat ebenso wie Scholz, Pläne in Amerika. Nach seinen Erfolgen über Sachs und Henne wird der Holländer auch gegen Stretz versuchen, ohne Niederlage zu bleiben. Allerdings ist Stretz etwas stärker einzuschät- zen, zumal er mit einem so starken Halb- schwergewichtler wie Wilhelm H Höpner zu- letzt in Hamburg unentschieden boxte. auch die eine oder andere Eisprinzessin, die jene Vielzahl der schwierigen Pflichtfiguren noch nicht ganz beherrschen, aber gutes Kön- nen im Kürlaufen besitzen, gut vortragen und einen nichtgetippten„Axel“ springen können, werden durch diese neue Bewertungsmethode geradezu zur Teilnahme ermuntert. Für die wenigen Spitzenkräfte im deut- schen Eiskunstlaufsport, ich denke vor allem an Gundi Busch, auch an Rosel Pettinger, an- Freimut Stein und vielleicht auch Klaus Loi- chinger oder Werner Kronemann, hat sich die Situation nicht erleichtert. Im Gegenteil: eher erschwert. Denn bei internationalen Wettbe- werben hat sich nichts geändert. Hier wurde das alte 3:2-Wertungsverhältnis zwischen Pflicht und Kür beibehalten. Wer nun also glaubt, zu Höherem geboren zu sein, muß nach wie vor sein Hauptaugenmerk auf den Schulbogen legen und drei Viertel seiner Trainingszeit mit monotonem Runden- oder Kreisedrehen ausfüllen: für die Kür bleibt nur wenig Zeit. Die konservativen Engländer waren es in fler Hauptsache, die sich dieser Neuerung widersetzten. Sie waren die Wortführer derer, die da meinten:„Wenn wir die Pflicht ver- nachlässigen, laufen uns noch viel mehr Ama- teure zu den Eisrevuen über“, Ist das ein schlagender Beweis? Wer will, wer kann diese Entwicklung aufhalten?(„Das Geld nur wieder herausholen, das wir in unsere Ausbildung hineingesteckt haben“, wie Ria Baran einmal sagte.) Alle haben sie diesen Schritt getan: Sonja Henie, die Baiers und die Falks, Irene Braun, Horst Faber, Barbara Ann Scott und Dick But- ton. Und böse Zungen behaupten gar, auch die englische Olympiasiegerin 1952 Oslo, die ausgesprochene Pflichtläuferin Jeanette Alt- wegg, wäre tausendmal lieber zu„Holiday on Ice“ gegangen als in das Schweizer Pestalozzi- dorf, aber hier habe man sie gewollt, dort eben nicht— weil sie sich nicht„verkaufen“ konnte. Aufhalten können wir diese Entwicklung nicht, wohl aber die ganze Eiskunstlauf-At- mosphäre bereinigen und die Fehlurteile und Skandale vermeiden. Wie wäre es, wenn man die beste und die schlechteste Wertung des hohen Kampfgerichts einfach unter den Tisch fallen ließe? Hauptsächlich bei Europa- und Weltmeisterschaften, wo schon so oft nationale Interessen über sportliches Können gestellt wurden.„Gibst Du mir— geb ich Dir!“ Nein, So eben nicht 1 8 Heino Knopp Mit dem Gesicht eines Filmstars HZucceroni: Porltdi eines HGoxets Wer ist Hein ten Hoffs Gegner am 5. Januar Einfach hat er es eigentlich nie gehabt, der dunkelgelockte Metzgergeselle Dan Bucceroni, der am 3. Januar in Milwaukee das Recht ei- nes Titelkampfes mit Rocky Mariano gegen den Außenseiter Hein ten Hoff aufs Spiel setzt. Aber irgendwie gingen seine Pläne doch immer auf, obwohl gelegentliche Rückschläge nicht ausblieben; denn Bucceroni ist ein intel- ligenter Bursche Die sportliche Laufbahn des Italo-Ameri- kaners, der am 3. Dezember 26 Jahre alt wurde, begann bei der Marine, als er sich durch den Sport Diensterleichterungen ver- schaffte. In kürzester Zeit hatte er es zum Sportlehrer der Navy gebracht, und dann machte ihm das Boxen so viel Spaß, daß er auch nach der Entlassung vom Wehrdienst dabeiblieb, Dan Bucceroni gewann das welt- berühmte Golden-Gloves-Turnier(in dem sich u. à. auch Joe Louis und Ray Robinson aus- zeichneten) und wurde nach 40 Amateurkäamp- ken ohne Niederlage Professional.— Auch im Lager des Berufssports startete er— da- mals noch ein Halbschwergewichtler— mit einem Dutzend Erfolgen. Dann folgte die Nie- derlage gegen Dick Wagner, die er zwei Jahre später wieder ausglich, nachdem er vorher durch den Rechtsausleger Bob Murphy im Ma- dison Square Garden die einzige K. o.-Nieder- lage seiner Laufbahn erlitten hatte. Gegen Roland La Starza war es umgekehrt. Erst ge- wann Bucceroni, dann der letzte Weltmeister- schaftsgegner Rocky Marcianos. Und wieder folgten neue Siege gegen Dave Davey, Danny Nardico, Wesbury Bascom, Jim Slade und Freddie Beshore. 45 Kämpfe enthält Buccero- nis Profi-Rekord, davon 29 K. o.-Siege, 13 Punktsiege, zwei Punktniederlagen und einen EK. o. durch Bob Murphy. „Ich wäre längst Weltmeister, hätte ich nur 20 Pfund mehr Gewicht!“ behauptet Bucce- roni. Tatsächlich liegt hier seine Schwäche. Bei einer Größe von 1,86 m wiegt Den nur rund 87 kg. Trotzdem ist er ein harter Pun- cher, allerdings ohne den letzten Vernichtungs- willen. So stand er beispielsweise gegen Danny Nardico vor dem sicheren K. o.-Sieg, schlug aber nicht mehr zu. Hinterher erklärte Dan:„Es war nur noch rund eine Minute bis zum Schlußgong und ich fürchtete, ihn als Boxer für immer zu ruinieren!“ f Dan Bucceroni ist einer der gefährlichsten Boxer in den„Staaten“, weil er einen vor- bildlichen linken Haken und eine ausgezeich- nete gerade Rechte schlägt, darüber hinaus aber auch sehr schnell auf den Beinen ist. Allerdings bemüht sich Trainer Jimmy Wilson immer noch, an der Technik zu feilen. Bucce- roni vertraut ihm genau so blind, wie seinen beiden Managern Frankie Palermo und Don Battles, die in New Vork Inhaber bekannter Nachtklubs sind. Von ihnen bekommt er auch die geschäftlichen Ratschläge, und so brachte es der Metzgergeselle inzwischen immerhin zu drei großen Wohnhäusern, die ihm wöchent⸗ lich 300 Dollar Miete einbringen. Ans Heiraten dagegen denkt Bucceroni nicht, obwohl er mit dem Gesicht eines Filmschauspielers als Fern- seh-Star über mangelnde Beachtung bei der Damenwelt nicht zu klagen hat. Endgültige Toto-Quoten West-Süd- Block: Zwölfer: 1. R.: 1611,80 DM, 2. R.: 76,90 DM, 3. R.: 9 DM; Zehner: 1. R.: 182,60 DM, 2. R.: 11,60 DM, 3. R.: 1,50 DM. Nord-Süd- Block: Elferwette: 1. R.: 183,50 DM, 2. R.: 13,60 DM, 3. R.: 2,30 DM; Neuner- wette: 1. R.: 116,50 DM, 2. R.: 7,50 DM. Vier Bänke, fünf Zweier- und drei Dreier wege FSV Frankfurt— Kickers Offenbach. Das Unentschieden von FSV Frankfurt beim VfB war beachtlich, man sollte den Platzherren eine ance geben(Vorspiel 2:3). Tip 1-0 2. Fort. Düsseldorf— Al. Aachen. Mit 4:0 Toren kamen die„Fortunen“ am Sonntag in M.-Glad- bach arg unter die Räder. Tabellensechster Aachen gewann sein Heimspiel gegen Rheydt 3.0(Vorsp. 1:2). Tip 0- 1. VfR Frankenthal gegen FK Pirmasens. Fünf Heimsiege und zwei Niederlagen stehen in der„Heim-Bilanz“ der Frankenthaler. Dem Spitzenreiter FKP sollte ein Sieg möglich sein(Vorsp. 1:2). Tip 2- 0. Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürnberg. Seit- dem die„Kickers“ 0:4 ihr Vorspiel beim„Club“ verloren, hat die Kampfkraft der Gäste nach- gelassen. Die Revanche müßte glücken. Tip 1. I. FC Köln— 04 Leverkusen. Kölns Unent- schieden bei Emscher brachte die Tabellenfüh- rung, die der Gastgeber durch Heimsieg hal- ten müßte Vorsp. 3:3). Tip 1. SV Waldhof gegen Eintr. Frankfurt. Am letzten Spieltag zeigte der SVW heine gute Leistung. Mit etwas Schwung sollte ein Sieg über den Spitzen- reiter möglich sein(Vorsp. 1:4). Tip 1 0 2. Eintr. Trier— Bor. Neunkirchen. Das in Höhe von 1:5 verlorene Vorspiel sollte durch Triers Heimstärke nicht sehr ins Gewicht fallen. Neunkirchen holte als„Reisender“ bislang zwei Siege und vier Niederlagen. Tip 1 0. Preuß. Münster— SW Essen. Der Tabellenzweite Pr. M. ist außerordentlich heimstark und wird durch einen Sieg seine Position zu wahren wissen(Vorsp. 113). Tip 1. SvVgg. Fürth gegen Karlsruher SC. Die Fürther Elf wird sich in diesem Spiel anstrengen müssen um erfolg- reich zu sein. Der KSC verzeichnet vier Aus- wärtssiege(Vorsp. 0:3). Tip 2 0 1. Ph. Lud- wigshafen— Mainz 05. Die meisten Treffen dieser Paarung entschieden die Gastgeber für sich. Ludwigshafens Formanstieg sollte zu einem Erfolg reichen(Vorsp. 1:1). Tip 1 0. Vikt. Aschaffenburg— H. Kassel. Die bedroh- liche Lage der Platzherren müßte Ansporn geben, dem„Schlußlicht“ Kassel Sieg und Punkte zu nehmen(Vorsp. 2:1). Tip 1. Schnei. 1 Ein Versöhnungsbrief: Friede auf Erden Beim Hamburger Pokalspiel HSV gegen 1. FC Köln ist es hart hergegangen. Jupp Posi- pal, der Stopper der deutschen National-Elf, geriet mit dem gegnerischen Mittelstürmer Nordmann aneinander, und es gab dabei ein unerfreuliches Foul. Posipal hat dem Kölner Mittelstürmer einen Brief geschrieben, der in die weihnachtliche Zeit paßt. Er läßt erken- nen, daß bei den Spielern der Nationalmann- schaft ein gesunder sportlicher Geist herrscht. Der Brief hat folgenden Wortlaut:„Lieber Nordmann! Da mir Dein Vorname unbekannt ist, möchte ich Dich bitten, die von mir ge- brauchte Anrede zu entschuldigen. Sei bitte nicht böse über das an Dir am letzten Sonntag begangene Foul. Du kannst mir glauben, es tut mir aufrichtig leid, daß ich mich so vergessen konnte; denn Foulspielen ist nicht meine Art. Grüße bitte Deine Mannschaft recht herzlich von mir und sei gegrüßt von Deinem Jupp Posipal.“ Sportverband schließt Verkehrssünder aus Der Deutsche Motorsport- Verband DMV hat zwei seiner Fahrer aus seinem Ver- band ausgeschlossen, da sie lange Zeit hin- durch durch sinnloses Rasen und Lärmen sowie disziplinloses Fahren den Straßen- verkehr gefährdeten und als Sportler den übrigen Verkehrsteilnehmern ein schlechtes Beispiel gaben. Dieser Entschluß eines rei- nen Sportverbandes ist in der heutigen Si- tuation und als Hilfe der Behörden im Kampf gegen die immer größer werdenden Verkehrsschwierigkeiten und gegen den Ver- kehrstod hoch zu bewerten.. gegen Frankreich: Udssk-furner überlegen Frankreichs Kunstturner, die am 19. April im bisher einzigen Länderkampf gegen Deutschland mit 8:10 Punkten nur sehr knapp unterlagen, mußten sich jetzt im Pariser Palais des Sports den überlegenen russischen Olym- piasiegern ganz klar mit 333, 40:34, 70 Punkten beugen. Die zwar sehr einsatzfreudig und ele- gant, aber bei weitem nicht so kraftvoll und sicher wirkenden Franzosen belegten auch in der Einzelwertung neben den letzten sechs Pätzen(bei acht Turnern!) nur durch Dot (Vierter) und Badin(Neunter!) Ränge unter den„ersten Zehn“. Dabei erreichte der Bantz- und Dickhut-Bezwinger Raymond Dot mit 57,65 eine ausgezeichnete Punktzahl, wurde aber von Olympiasieger Tschukarin(58,50), Chagi- nian(58,0) und Asarjan(57,85 Punkten) sicher übertroffen. Die Niederlage der französischen Frauen-Riege flel mit 225, 75:231, 70 Punkten we- lentlich knapper aus. Ein vernünftiger Vorschlag: In Genf versammelten sich die Mitglieder der Technischen Kommission des Internatio- nalen Motorrad- Verbandes(FIM), um die Lage im Motorrad-Rennsport zu studieren. An den Verhandlungen nahmen der Präsident Pit Nortier Gelgien), ein Delegierter der deut- schen Konstrukteure und Vertreter der italie- nischen Fabriken Gilera, Guzzi und MV Agusta teil, während die britischen Konstruk- teure nicht vertreten waren.. 4 Die steigende Zahl der Unfälle in den letz- ten Jahren veranlaßte die Kommission, dem nächsten FIM- Kongreß(im Mai 1954) folgende Vorschläge zu unterbreiten: Streichung der Klasse 500 cem ab 1956 und Streichung der Klasse 350 cem ab 1957. Für Solomaschinen würden noch die Klassen 125 und 250 cem aus- geschrieben. Dagegen sollen zwei neue Klas- sen Sportmaschinen 350 und 300 cem aufge- nommen werden, wobei es sich um Serienma- schinen mit einer noch zu bestimmenden jähr- lichen Mindestproduktionszahl handeln soll. Fußball- Toto-Tip FSV Frankfurt— Kickers Offenbach Fortuna Düsseldorf— Alem. Aachen VfR Frankenthal— FK Pirmasens Kickers Stuttgart— I. FC Nürnberg 1. FC Köln— Bayer Leverkusen SV Waldhof— Eintracht Frankfurt Eintracht Trier— Bor. Neunkirchen Preußen Münster— SW Essen SpVgg Fürth— Karlsruher 80 Phönix Ludwigshafen— Mainz 05 Vikt. Aschaffenburg— KSV H. Kassel Altona 93— Eintracht Braunschweig VfR Kaiserslaut.— Tura Ludwigshafen Schalke 04— Borussia M.-Gladbach Sen 1 Se n E 1 . Aus dem Coldland Anenica, aus El Dorada ist der kihne ttandelsnerr ſieimgettentt. Da wird beim Banbell der Kauſmannschant auf spiegelnden goldenen Jellern serviect.. nter den deutschen Weinbrand Spitꝛenmarken nimmt HA-· Cold eine Sonderstellung ein: aus erlesenen Charente · Weinen mit Tunst und Sorgfaſt destilliert auf kichenfãssern ꝛur Vollkommenheit gereiſt und mit allen vorzügen eines grossen Weinbrands ausge- stattet, entspricht BOfH-AlI-GOlDaſten Frwartungen eines anspruchsvollen Kennets. Und dennoch kostet eine Flasche BOIH-AH-· GO l Dnur DM 1290 Dieser uber taschend niedrige preis von BOH- All- GO lO ist einer planvollen Rationalisierung ꝛu danken, deren vocteile dem Verbraucher zugute kommen. O T IE Alt Gold Ein Weinbrand von achtæehn Karat * Seite 8 MORGEN Mittwoch, 28. Pezemper 1953/ Nr EINS E WEINE qus meiner großen Auswyahl in Literflaschen: Nach d. 1. Erfolg in Mannheim 8 Einmalige Wiederholung Sonntag, 27. 12., vorm. 11 Uhr % e die 0 0 Am 24. Dezember 2 ind 1 Heiliger Abend) bleiben alle Mannheimer Lichtspielthecter 5 nige L 2b 195er Malkammerer Weins er 5 o. Gl. 1.60 ver riroler Musiklehrer Das weltberühmte Starkbier der Paulaner Brauerei, München! n 1 0. G 1 73 fritz Engel mit seinen ist wieder eingetroffen N Sese GSssen areli Rindern im Hlter Bestellungen in Faß und Flasch ö gegen: von 3 bis 17 Jahren, in Ge- ellungen in Fal un Flascl en nimmt entgegen: 0 sang, Tanz und Spiel auf Cen.-Vertr. A. Minne, Ludwigshafen) Rh., Hoffmannstraße iy] 8 o. 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Desenber 1555 INDUSTRIE UW HANDELSBLATT 2 denkandlelspolitik Wie Westdeutschland von diesen Mitglied- Keine Hofinung und redigiertes Mitteilungsblatt—, dessen Die Quadratur des Kreises Aus gut mach böse staaten zu fordern hat. 5 Angaben für gewöhnlich Sterbliche in der 3 5 nen: Man kann aus dem französischen Beispiel auf Rückgabe Bundesrepublik hieb- und stichfest sein soll- Gläubigerposition Aus böse mach schlechter Was würde wohl ein normal gewachsener nsch(Familienvater) sagen, wenn ihm 73 gen erstaunlicher Fortschritte seines 5 gröglings angedroht würde, er(Sprößling r Familienvater, bzw. beide zusammen) 80 en vor die Lehrerkonferenz gestellt ö rden. Es müsse eine Angleichung im „00. ergebnis an die anderen Schulkinder, kaulen, die gleichgültigen, die nachlässi- 20 die dummen Schüler erzielt werden. a just das droht jetzt der Bundesrepublik, 40 e Ende Januar dem Ministerrat der OEEC ö 40 60 60 nber zu berichten hat, welche Maßnah- n sie zu ergreifen gedenkt, um sich den tchaftlichen Mißzerfolgen der anderen nder anzupassen. Ein trauriges Schauspiel eitläuften, die das Streben nach europäi- ler Zusammenarbeit, nach geistiger, poli- ber und wirtschaftlicher Verflechtung der rer auf dem alten Erdteil kennzeichnet. bie deutsche Wirtschaft hat bereits alle lichen Bedenken angemeldet. Die ge- 75 ubliche Wirtschaft sieht— einem ver- lürkten Preisdruck ausgesetzt— die Not- endigkeit steuerlicher Begünstigungsmaß- men im Export. Die Landwirtschaft- eenkalls einem vom Ausland kommenden gsdruck ausgesetzt— fordert Absperrung Importen. Die Devisenwirtschaftler lerdings sagen:„Nur dann, wenn wir aus- end importieren, können wir auch im Ex- bestehen. Nur Importe ermöglichen es, elaufenen Schulden des Auslandes zu dern.“ ühnere Leute sagen, man solle doch mit n Kapitaltransfer ins Ausland endlich be- nen. Dadurch würden wir unsere Schul- n ebenso ledig wie das Ausland von der befreit würde, uns etwas schuldig zu en, 8 „achte, sachte“, meinen da Ueberängst- he und weisen auf den Kapitalbedarf der ſestdeutschen Wirtschaft hin. Es sei un- mig, Kapital ins Ausland zu übertragen, enn dieses Kapital im Inland fehlt. Ja es gibt noch Leute, die sich das Funk- n gereinigt ieren des Geld- und Kapitalmarktes im R 3, Za ſernationalen Rahmen nur aus der Sicht Tel. 40% c kleinen Moritz vergegenwärtigen kön- en, Leute, die nicht wissen, daß Tilgung schulden und Gewährleistung des Zin- zadienstes die erste Voraussetzung dafür 25„ den Kapitalmangel zu beseitigen. In Ile ner durchaus ernst zu nehmenden Ab- endlung hat sich ein besonders naiver Ver- achter des Gedankens, Kapitaltransfer sei h Kapitalmarktgründen unzulässig, in 1 nem Zuge mit dieser Behauptung zur Er- 12 ardschen These von der freien Umtausch- 125 g 1598 125 g 2,22 125 8 2,38 25 9 2768 25 g 2,78 25 g 2798 25 g 3,10 Batzm. bil- 16 Uhr). — Alkeit der Währungen bekannt. Als ob hier in Unterschied wäre. Freie Umtauschbar- t der Währungen schließt Kapitaltrans- ger in sich ein. Schließt allerdings sämtliche ndernisse im internationalen Fluß der ahrungen aus. 80 oder so ist die Diskussion zur Aus- egslosigkeit verurteilt. Europa irrt im eise heruftt Und ist vergleichbar mit den n 1000 frarzös ischen Parlamentariern, 0 ie in kast einem Dutzend Wahlrunden noch eL . licht hren Präsidenten küren konnten. nweine lergwürdigerweise geht gerade von Frank- Likore ſech auch die Europas Wirtschaft und da- ch einen ot die Bundesrepublik bedrohende FEat- werden ſicelung aus. Schuldet doch Frankreich den inden ſütgliedstaaten der EZ U etwa ebensoviel Ihle Erfektenbörse Mitgetellt von: i Badische Bank —— Filiale Mannheim I., 30, Dil Frankfurt a. M., 22. Dezember 1933 92 20. Börsenverlauf: Trotz geringer Unternehmungs- —— infolge der bevorstehenden Feiertage ver- enauswanl rte die Börse in durchaus freundlicher Stim- Etagen fung. Gefragter waren Bay. Motoren mit 74. Im oBeinkauf, feerkehr wurde für Dt. Telefon& Kabel nur aden. ſieeboten, während Merkur Kaufhaus in D-Mark it. fit 207,75 zur Notiz kamen. „ Um. Tageskurs e un BZezelchnung Stellg 212 22.12 2 3•1 1 110% 110 ½ zerch 10„ 47 7 11 904 1577 158 ſreßgasse 10.0) 128%¼ 130 5 11 90 1104. 110½ gespieltes 11 90 135% 13 11 0 162½% 102. 10.6 51 1 10.7 910%— t, Lud- anger Un 108. el. 6 22 46,. Fe— 125/ 125½ . 108 1) 95 95 tun e 319 77 70 ne farpener 13.7 5 94 125 1 121— 52 a ſhesch— 217, 5 — 267½ eine 100) 5%[ 805% — 9 39 07 89% 11 90 152 15⁰ u 1 125 120 lee kau N 3 121 1 ib U. 1 —& Halske 10.6 0 132 132/ 1 fal. Zucker 11 0 109 100 ½%½ t Schlitt⸗ 1 Stahlwerke— 20² 204% sucht. funttort Falaboe 4.3 0 85 840 im Verl. ſeucteche Ban 571 24 24 —— erz u. Sred. Bank 2 120 121½ Alt deutsche Bank.. 1026,25 124 124½ n Col cel Want.. 106,20 124 124% Tegel bank. Anteile 824— 730 70½ a. F) dnn. Notierung. M ex Dividende.) ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 22. Dezember baul-Mar- Geld Brief pzugeben 100 belg. Francs 3,342 3,362 1000 franz. Frances 11,907 11,927 100 Schweiz. Frances 95.51 95,71 100 holl. Gulden 109,92 140,14 1 kanad. Dollar 4.319 4,329 1 engl. Pfund 11,673 11,693 100 schwed. Kronen 30,37 60,73 100 dan. Kronen 60,295 60,415 100 norweg. Kronen 56,30 58,42 97,95 ö 100 Schweiz. Fres. frei 97,75 1 amerik. Dollar 4,195 20 % 4, D- W= 425,— DM-O; 100 DM-O= 24,9 DM-W 57 2 998 genau ersehen, wie sich politische und wirt- schaftliche Labilität ergänzen, Das Fehlen des wirtschaftlichen Gleichgewichtes raubt den Politikern die Kraft, klare, zur Ge- 3 führende Entscheidungen zu tref- en. Mag sein, daß der böse) Vorzugschüler (die Bundesrepublik) zurückdividiert wird auf die Minderleistung der anderen Staaten. Eine Lösung der Außenhandelsprobleme Europas wird sich daraus nicht ergeben. Eher eine Verschärfung der Krise und ihre Verschleppung. Die ungünstigen Auswir- kungen westdeutscher Minderleistung über- trügen sich nämlich zwangsläufig auf die anderen Staaten. Die OEEC muß daher am anderen Ende anfangen, nicht beim Vorzugschüler, sondern bei denen, die des Nachhilfeunterrichts be- dürfen. Teæ reichs deutscher Vermögen Das„Preisrätsel aus Prag“(siehe Mann- heimer Morgen vom 19. Dezember 1953) er- weist sich nach der letzten— nachstehend wiedergegebenen— Meldung als in Bonn konstruierte Scharade. „Wie das Auswärtige Amt bekanntgab, haben Informationen aus verschiedenen tschechoslowakischen Quellen ergeben, daß in der Tschechoslowakei keine Veröffent- lichung festgestellt werden konnte, wonach in der Bundesrepublik wohnhafte deutsche Staatsangehörige Vermögensgegenstände aus der CSR zurückerstattet oder ersetzt erhal- ten können. Diese Mitteilung ist das Ergeb- nis der Ueberprüfung der im„Bulletin der Bundesregierung“ vom 21. und 27. November 1953 erschienenen Notizen über Rückgabe von reichsdeutschem Vermögen in der CSR.“ Es ist bedauerlich, daß das Bulletin ein immerhin auf Staatskosten gedrucktes ten, einer Mystifikation erlag. Noch be- dauerlicher ist, daß telefonische Anfragen seitens des„Presse- und Informationsdien- stes“, Bonn, sehr leger behandelt wurden, obwohl das Presse- und Informationsamt de Bundesregierung als verantwortlich für den im„Bulletin“ veröffentlichten Inhalt zeich- net. Mag sein, daß im vorliegenden Falle eine andere Dienststelle der Bundesregierung der Mystifikation erlag und an das Presse- und Informationsamt unbedachter weise eine nicht genügend überprüfte Meldung weiter gab. Das wäre allenfalls eine Erklärung, nicht aber eine Entschuldigung. Aufgabe des Presse- und Informationsamtes ist es, das zu überprüfen, was von ihm veröffentlicht wird. Auf Informationsquellen, die ungeprüft das widerkäuen, was andere behaupten, können Wir tränenlos verzichten. Verzichten wir mit Freude, wenn diese Informationsquellen aus Steuergeldern erhalten werden. tor Bremsschuh des deutschen Verkehrswesens Bundesbahnkrise bekämpfen, statt verbreiten Die entscheidende Ursache für die gegenwärtige Unordnung der gesamten Verkehrswirt- schaft beruht auf der Ausweitung der Kapazität der privatwirtschaftlich betriebenen Ver- kehrsmittel, insbesondere des Kraftverkehrs. Die mit dieser Entwicklung verbundene Ueber- besetzung des gesamten Verkehrsapparates hat eine ungenügende Ausnützung der einzelnen Verkehrsmittel zur Folge. Am schwersten ist von dieser Entwicklung die Deutsche Bundes- bahn betroffen worden, die als kapitalintensives Unternehmen im Hinblick auf die beson- deren Verpflichtungen zur Erfüllung ihres öffentlichen Dienstes mit besonders hohen festen Kosten(etwa 70 v. H.) arbeiten muß. Sie wird zwangsläufig unwirtschaftlich durch ungenü- gende Ausnützung ihres Verkehrsapparates. (Aus einer Denkschrift der Hauptverwaltung Anschließend an diese Einleitung fordert die Bundesbahn in einer dieser Tage ver- öfkentlichen Denkschrift zwangsweise Be- schränkung der Konkurrenten, d. h. des Straßen- und des Schiffahrtsverkehrs. Im Straßenverkehr gipfeln diese Forde- rungen in folgenden Punkten: a) Verringerung der Güterfernverkehrs- konzessionen auf 8000 im Bundesgebiet; b) Sperrung der Konzessionen für den Fernlinienverkehr; c) die Kontingentierung des Fernreise Gelegenheitsverkehrs; d) Genehmigung der Pendel verkehrs- dienste nur nach den Grundsätzen für den Linienverkehr; e) Zuweisung des Schienen-Parallel- und Fernwerkehrs, sowie des Fernlinienverkehrs an die deutsche Bundesbahn; 1) Preis abstimmung zwischen Schienen- und Omnibusverkehr; g) klare Wettbewerbsregelung für den Ge- legenheitsverkehr. Der Binnenschiffahrt wünscht die Bundes- bahn mit anderen Methoden beizukommen, d. h. sie in ihrer Entwicklung zu hemmen, und zwar soll a) eine Erhöhung der Schiffahrtsabgaben stattfinden(um die laufende Deckung der Betriebs- und Unterhaltungskosten der Was- serstraßen in voller Höhe auf die Binnen- Schifffahrt zu verlagern); b) Aufhebung der Treibstoffverbilligung kür die Binnenschiffahrt; 5 ) Einstellung aller Kanalbauten; d) Beseitigung der Zu- und Ablauftarife. Buchse der Pandora) Die Bundesbahn erweist sich, seitdem technischer Fortschritt im Verkehrswesen eine Struktur wandlung schuf, als Büchse der Pandora Sie war übrigens seit jeher ein Staat im Staate und streikte rücksichtslos, wenn ihr einmal etwas nicht in ihren Organisations- plan paßte. Wer erinnert sich nicht des rücksichtslosen Vor- gehens der Bundesbahn in Zeiten vor der Geld- reform(vor Juni 1948)? Es wurde sofort mit Ein- stellung von Zügen gedroht, wenn die von der Bundesbahn— nicht immer bescheidenen, d. h. auf dle äußerste Grenze sich beschränkenden— gestellten Kohlenforderungen nicht erfüllt wur- dem. Schon diese selbstherrliche Art, sich über die Verbraucherinteressen mitunter allzu gewalttätig hinwegzusetzen, schuf bei der Bevölkerung und den sonstigen Kunden der Bundesbahn den Wunsch, sich von ihr unabhängig zu machen. Heute ist die Bundesbahn von den übri- gen Verkehrsträgern— die sie in Zeiten vor der Wihrungsreform maßlos überrundete zurückgedrängt. Sie hat nur einen Wunsch, sich selbst zu retten. Dabei beherrscht die Bundesbahn die aus dem Monopoldenken überkommene Sanet-Florians- Ideologie (Lieber, heibger Florian, bewahr' mein Haus, zünd' andere an.) Es wird hier zum Schutze der Bundesbahninteressen sehr viel mit optischer Täuschung operiert. Die— un- bestreitbar erheblich ungünstigen— Auswir- kungen der auf der Bundesbahn ruhenden politischen Lasten wird maßlos übertrieben (ähnlich wie der Kohlenmangel in der Zeit vor der Währungsreform maßlos übertrieben wurde). Bei nüchternem Besehen stellt sich allerdings heraus, daß die Gesamtheit dieser politischen Lasten, die auf der Bundesbahn ruhen, aufgewogen wird durch die Ver- hätschelung, die der Staat dem Lieblings- kind Bundesbahn angedeihen läßt. Diese Be- vorzugung gegenüber anderen Verkehrsträ- gern besteht in der praktisch völligen Be- kreiung von jeglicher Art von Steuern. Die Bundesbahn zahlt ja bekanntlich seit gerau- mer Zeit auch keine Beförderungssteuer mehr, obwohl sie diese Steuer von minde- stens 60 v. H. ihrer Einnahmen entrichten sollte. Am Rande bemerkt: Auch die Be- freiung vom Lastenausgleich schafft der Bun- desbahn wesentliche Erleichterungen, Wie gewaltig diese Erleichterungen sind, kann sich jeder ausrechnen, der die bundesbahn- ) nach der griechischen Sage das erste Weib; von Zeus im Zorne über Prometheus erschaffen; in mrer Büchse alle Uebel der Erde. 5 Imp erinl Weig bra der Deutschen Bundesbahn) amtliche Schätzung des Bundesbahnvermö- gens auf 12,8 Md. DM kennt. Daß es der Bundesbahn wirklich nur um die Behinderung der anderen Verkehrsträ- ger geht, verrät auch folgende, in der oben erwähnten Denkschrift enthaltene Passage: „Zum kommenden Luftverkehr erklärt die Bundesbahn, sie habe durch ihre Beteiligung an der Luftbedarfs-AG. ihr Interesse an der deutschen Luftfahrt bekundet. Sie müsse je- doch Wert darauf legen, daß die Entwicklung nicht zu einer weiteren Schrumpfung ihres eigenen Reiseverkehrs führe.“ Für den Fall des Falles Daß mit solchem Denken natürlich nichts, aber auch gar nichts erreicht werden kann, Was der Wirtschaft dient, was die Wirt- schaft— vom Verkehrssektor her— fördert, liegt auf der Hand. Schließlich und endlich muß ja bedacht werden, daß trotz allen tech- nischen Fortschritts im Verkehrswesen das zweifellos ständig steigende Beförderungs- volumen einmal in Transportschwierigkeiten geraten könnte. Das zeichnet sich beispiels- weise bereits jetzt ab. Die Pegel der Was- serstraßen zeigen katastrophale Tiefstände an. Keine Anzeichen sind dafür vorhanden, daß sich dieser Umstand jäh bessert. Es gilt also, immer darauf vorbereitet zu sein, daß die Leistungsfähigkeit eines Verkehrsträgers, nämlich der Binnenschiffahrt, ab und zu sehr erheblich vermindert wird. Abgesehen von diesen saiscmalen Schwankungen gilt es auch für die ja doch nicht auf ewige Zeiten hinaus- geschobene Wiedervereinigung Deutschlands gerüstet zu sein. Es wäre eine Katastrophe, wenn lediglich aus Rücksicht auf die Bun- desbahn in der Zwischenzeit Verkehrskapa- zitäten stillgelegt würden, die Reibungs- losigkeit trotz größter Anspannungen ge- Währleisten. Uebrigens ist schon einmal die Zahl der im Güterfernverkehr(ohne Berlin) erteilten Konzessionen beschränkt worden. Von der ursprünglichen Zahl von 14 788 Kon- zessionen sollen(It. am 17. Juli 1953 verkün- deten Bestimmungen) nur 11 850 à la longue Weiterbestehen. a Zwischengeschaltet: Es wurden keine Konzes- sionen eingezogen, sondern lediglich bestimmt, daß sie bei freiwilliger Aufgabe oder Entziehung auf Grund besonderer gesetzlicher Bestimmungen verfallen. 5 Kampf ums Kilo Beförderungsgut kann, wenn die Markt- wirtschaft im Bundesgebiet erhalten blei- ben soll, selbstverständlich nur im Wege des Leistungswettbewerbs geführt werden. Es ist aufschlußreich, wie sich der Verkehr zwischen Schiene, Straße und Wasserweg verlagerte. Beförderte Güter in Mill. t 1986 1952 Lastkraftwagen(ohne Ortsverkehr) 50 204 Binnenschiffahrt 100 95 Eisenbahn 276 267 Gesamtverkehrsvolumen 426 566 Schlüssig geht daraus hervor, daß die Vermehrung der beförderten Güter zwi- schen 1936 und 1952 um 140 Millionen Ton- nen ausschließlich dem Kraftverkehr zugute kam. Lediglich 14 Mill. Tonnen beförderte Güter, die 1936 noch auf Schiene(9 Mill. Tonnen) und auf Wasserstraßen 66 Mill. Tonnen) liefen, hat der Kraftverkehr an- scheinend aufgenommen. Diese Beförde- rungsziffern geben jedoch zu Fehlschlüssen Anlaß. Zuverlässiger erweist sich für die Beurteilung, wenn der Indexvergleich und die Zifker der Tonnenkilometer gegenüber- gestellt werden. Diese Gegenüberstellung (die entsprechenden Statistiken des Kraft- fahrzeugverkehrs fehlen) ergibt folgendes Bild: Bundesbahn deutsche u. ausl. BEinnenschiffahrt Jahr Index Md. tkm Inden Md. t/æm 1936 100 46,1 100 18,6 1950 105 9 73 25 1952 120 55,2 101 18,8 1) Angaben fehlen. Daraus geht hervor, bzw. es bestätigt sich, daß die Bundesbahn keine Verkehrs- schrumpfung aufzuweisen hat, sondern eine Ausweitung, die zwar unter den Produk- tionsindices der Gesamtwirtschaft liegt, aber dennoch in die Waagschale fällt, was von der Binnenschiffahrt nicht gesagt wer- den kann. Schlüssig geht allerdings auch daraus hervor, daß die Entwicklung des Kraftfahrzeugverkehrs größere Leistungs- fähigkeit bewies. Die vorläufigen Ziffern des Jahres 1953 spiegeln einen ungefähr gleichen Ablauf wider. Es ergibt sich nun die Frage, was mit der Bundesbahn geschehen soll. Der Bun- deskaflzler wies in seiner Regierungs- erklärung darauf hin, daß diese Problema- tik gelöst werden müsse. Vielleicht wäre die Lösung dieser Frage nicht so schwer, wenn die Bundesbahn nicht als Domäne der Ver- sorgungspolitik betrachtet würde. Keine Kurpfuscherei Auch der Umstand, daß der Gesetzgeber dazu neigt, die Bundesbahnverwaltung Po- litikern anzuvertrauen anstatt Verkehrs- wirtschaftlern, erweist sich als arge Behin- derung in allen Hilfsmaßnahmen für die Bundesbahn, Seit eh und je haben die Po- litiker die Neigung, Bestehendes zu kon- servieren und Fortschritt zu hemmen, falls innen dieser Fortschritt nicht in den Kram paßt. Das ist aber Ausweglosigkeit in Rein- kultur. Die Bundesbahn müßte fortschritt- lich verwaltet werden anstatt vom Ge- sichtspunkt:„Wir können uns ja alles lei- sten, zum Schluß bezahlt es die Privatwirt- schaft“, regiert zu werden. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN 125 Mill. DM Prämiensparkapital ergibt die Gesamtrechnung des Prämiensparens für 1953 laut Mitteilung des Deutschen Spar- kassen- und Giroverbandes. Das Aufkommen aus dem Auslosungsbeitrag von einer DM mo- natlich, aus dem die Prämien ausgeschüttet werden, erreicht nach Abzug der Lotteriesteuer bis Ende 1953 etwa neun Millionen DM. 215 Mill. t Stahl beträgt nach Schätzung der europäischen Wirt- schaftskommission der Vereinten Nationen die diesjährige Stahlproduktion. Davon sollen auf 98A etwa 102 Mill. t etwa 75 Mill. t etwa 38 Mill. t Europa UdSSR entfallen. 10 Kilo Seife pro Kopf ergibt eine Verbrauchsvorschätzung für das Jahr 1953. Der Vorkriegsverbrauch betrug 11,5 kg pro Kopf, im Jahre 1949 jedoch nur 7,2 kg. Nach bisher vorliegenden Ergebnissen wurden im Bundesgebiet im dritten Quartal dieses Jahres etwa 29 000 t Seifen aller Art produziert.(1. Quartal 1953 27 000 t, 2. Quartal 1953 25500 t.) 5 Zeichen verbesserten Lebensstandards sieht die westdeutsche Kerzenindustrie in einem Ansteigen des Kerzenverbrauchs, weil das warme Kerzenlicht im Zeitalter der Tech- nik immer mehr zum Ausdruck des kultivier- ten Kbnsums geworden sei. Die westdeutsche Kerzenproduktion hat von Januar bis Septem- ber dieses Jahres die Erzeugung der gleichen Zeit des Vorjahres um 24 Prozent übertroffen. Im ganzen Jahr 1952 wurden in Westdeutsch- land fünf Millionen kg Kerzen hergestellt. Die Ertragslage der Kerzenindustrie wird jedoch grundsätzlich nach wie vor als unbefrie- digend bezeichnet. Sektsteuersenkung wirkt nach Das geht aus den Mitteilungen einer Reihe bekannter Sektkellereien hervor, die besagen, daß das diesjährige Weihnachtsgeschäft in Sekt besser sei als 1952. Naturgemäß wird zwischen Weihnachten und Neujahr und bis zu Ascher- mittwoch mit weiterem Ansteigen des Ver- brauches gerechnet. Marktberichte vom 22. Dezember Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt Wo) Gute Anfuhr, langsamer Absatz. Es ver- blieben in fast allen Erzeugnissen Ueberstände. Es erzielten: Endivien 4—10, Rotkohl 5—7, Feldsalat 50—70, Wirsing 3—6, Weißkohl 4—5, Rosenkohl 10 bis 16, Zwiebeln 8—9, Lauch 8—9. Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (Vp) Bei guter und reichhaltiger. Anfuhr freundlicher und lebhafter Marktverlauf, Es er- zielten: Blumenkohl 7,5—9; Karotten 8—10; Kar- toffeln 7,5—8,5; Kohlrabi 7—14; Knoblauch 100—105; Lauch Stück 10—12, Zentner 14—18; Meerrettich 90 bis 100; Petersilie 8-10; Rosenkohl 28—30; Rotkohl 3—10; rote Beete 1012; span. u. franz. Kopfsalat Steige 7.5—10,5; Feldsalat geputzt 90—100, unge- putzt 50—60; Schwarzwurzeln 33-40; Sellerie 18—30, Zentner 20—22; Spinat 18—22; Tomaten 50 und 100; Weißkohl 6—7; Wirsing 8—10; Zwiebmm 10—12, dto. Holl. 12—14; Tafeläpfel 30-50; Wirtschaftsäpfel 20 bis 28; Apfelsinen blond 26—30, dto. kernlos 36-40; Ananas Zentner 250—275; Bananen Kiste 1719: Tafelbirnen 30—45; Datteln 118-120; Feigen 65—170; Mandarinen 36-40; Trauben span. 16—186,5, holl. 10,5 bis 11; Walnusse 90100; Zitronen Kiste 2729, Stückware 1622. Der Vizekanzler hat eigens seinen Kur- aufenthalt in Baden-Baden abgebrochen. Das Wirtschaftskabinett der Bundesregie- rung beriet die Außenhandelssituation(lies Außenhandels- und Zahlungsbilanz) gegen- über den OEEC-Staaten bzw. innerhalb des Wirtschaftsgebietes der Europäischen Zah- lungsunion. Alle, die Rang und Namen auf diesem Wirtschaftsgebiet haben, nahmen an dieser Beratung teil. Zum Beispiel Dr. von Mangoldt, der deutsche Vertreter bei der OEEC in Paris, der Leiter der handelspoli- tischen Abteilung des Auswärtigen Amtes, Ministerialdirektor von Maltzan, der Präsi- dent des Zentralbankrates Bernard, der Präsident der Wiederaufbaubank Hermann J. Abs u. a. Die Beratung galt mit kurzen Worten gesagt der Frage. welche Maßnahmen die Bundesrepublik bis Ende Januar der OEEC zur Bereinigung ihrer Gläubigerposition vor- schlagen würde. Utiser Bonner Korrespondent berichtet, daß zwar keine Entscheidung getroffen wurde, aber daß sich bereits ein Plan ab- zeichne, den die Bundesregierung in Paris vorlegen will. Ein Unterausschuß ist be- auftragt, entsprechende Vorschläge für das Bundeskabinett vorzubereiten, das Mitte Ja- nuar erstmals wieder zusammentritt. Obwohl man sich hinsichtlich weiterer Liberalisierungsmagnahmen keine wesent- chen Wirkungen mehr verspricht, so scheint man doch die Absicht zu haben, noch etwya zehn bis fünfzehn weitere Positionen in den Lüberalisierungskodex mit aufzunehmen, eine Maßnahme, die wohl in erster Linie als Anerkennung und als ein Zeichen der positiven Einstellung der Bundesrepublik gegenüber der EZ U gewertet werden soll. Eitier der wichtigsten Vorschläge dürfte aber die geplante Erweiterung des Vermögens- transfers sein. Das Wirtschaftskabinett hat aber offenbar keine Vorschläge vorbereitet. die man als eine„scharfe Lösung“ bezeich- nen könnte. So dürfte vor allem nicht zu erwarten sein, daß Bonn den Vorschlag macht, den Wechselkurs zu erhöhen. Letzter(Bonner) Schrei Fahrradsteuer Die Diskussion über die Verkehrssitua- tion in der Bundesrepublik, von der gesagt wird, daß sich der Bundeskanzler darüber große Sorge mache, und die zum Teil zu An- griffen gegen den Bundesverkehrsminister geführt hat, hat in Bonn nun offenbar auch den Radfahrverkehr erfaßt. Das Bundesver- kehrsministerium hat den Plan, zur Ent- lastung des Straßenverkehrs den Bau von Radfahrwegen zu forcieren. Da jedoch Haus- haltsmittel für diesen Zweck nicht zur Ver- fügung stehen, weil nennenswerte Zuschüsse aus dem Bundesetat für Gemeindestraßen nicht vorgesehen sind, ist an die Möglichkeit gedacht worden, von jedem Radfahrer eine jährliche Abgabe von 2, DM zu erheben und die Radfahrer selbst gleichzeitig in die Unfall- versicherung einzubeziehen. In diesem Fall Soll die Abgabe auf etwa 3 DM erhöht wer den. Eine weitere Ueberlegung geht dahin, bei der Fahrradproduktion bereits einen be- stimmten Betrag für den Bau von Fahrrad- Wegen zweckbedingt abzuzweigen. Angelpunkt der Sozialpolitik ist Wettbewerbsfähigkeif Sofortmaßnahmen zur Wiederherstellung des Kapitalmarktes forderte der Vorsitzer des Vorstandes des Bundesverbandes des pri- vaten Bankgewerbes, Dr. Pferdmenges, am 21. Dezember vor der Presse in Bonn. Die gesamte Sozialpolitik sei abhängig von der Erhaltung der Arbeitsplätze und diese wiederum von der Erhaltung des Kapi- talmarktes. Weiteste Kreise der Bevölkerung machten sich überhaupt nicht klar, was es bedeuten würde, wenn die Industrie in ihrer technischen Ausrüstung hinter der auslän- dischen Konkurrenz zurückbleibe. Angesichts der nachlassenden Nachfrage auf dem Welt- markt und der damit verbundenen Verschär- kung der internationialen Konkurrenz sei ein moderner Maschinenpark von ausschlag- gebender Bedeutung. Die deutschen Privat- unternehmer könnten aber heute, wenn sie steuerehrlich seien, kein Kapital bilden. Sie müßten sich daher an den Aktienmarkt wen⸗ den. Deshalb müsse die Diskriminierung der Aktie und des Aktienbesitzes verschwinden. Stief- oder Lieblingskind Es geht um die Aktie Nachdem das Bundeskabinett am 18. De- zember den vom Bundesfinanz ministerium ausgearbeiteten Entwurf eines zweiten Ka- pitalmarktförderungsgesetzes zurückgestellt Hat, befaßte sich das sogenannte Wirtschafts- kabinett der Bundesregierung unter Vorsitz von Vizekanzler Blücher mit dem Kapital- marktproblem. In eingeweihten Kreisen ver- lautet, die Vorlage des Bundesfinanzmini- steriums habe im Wirtschaftskabinett werlig Gegenliebe gefunden. Bekanntlich sieht dieser Entwurf keiner- jei Erleichterungen für die Aktie vor. Der Bundeswirtschaftsminister hat aber in einer Stellungnahme zur Vorlage des Bundesfi- nanzministers offenbar nochmals die drin- gende Notwendigkeit unterstrichen, Mög- lichkeiten für Aktien-Emissionen zu schaf- fen. Der Vorschlag des Bundesfinanzminis- ters, eine Lösung für die Aktie aus dem Gesetzentwurf heraus zu lassen und statt- dessen in einem besonderen Gesetz die vom Bundeswirtschaftsminister vertretene Sen- kung des Körperschaftssteuersatzes von 30 auf 20 Prozent für den ausgeschütteten Ge- Winn festzulegen, scheint dem Wirtschafts- kabinett ebenfalls nicht eine gute Lösung zu sein. Anfang Januar wird das Tauziehen auf diesem Gebiet weitergehen. a e eee Seite 10 MORGEN Mittwoch, 23. Dezember 1953 Nr. 25 ——— gerausg erlag cker Seweb ond Fels Der letzie omen von Thomas Wolfe Thomas Wolfe ist eine amerikanische Le- gende. Er war groß. So entsprach er der Größe des Kontinents und konnte mit seinem Leben eine ur-europàische Gestalt ur- ameri- Kanisch darstellen: den jungen Dichter. Mit Thomas Wolfe war der Lucien aus Balzacs „Verlorenen Illusionen“ in die Neue Welt ausgewandert.„Sein Ziel war“, schrieb einer seiner Biographen,„soviel von Amerika zu Papier zu bringen, wie ein einzelner Mensch davon erfahren kann.“ Was erfuhr Thomas Wolfe, der einzelne Mensch?„Wir sind so nackt und so einsam und verlassen in Ame- rika?“ Balzacs Lucien war so nackt, so ein- sam und verlassen in Paris. Das ist die Grundstimmung des jungen Dichters. Er kühlt sich nackt, er hat Hunger, er will die Welt erobern. Aber Paris war immer ein Be- grift des Maßes. Amerika ist maßlos. Und so Waren auch der Hunger und die Weltbegierde des jungen Thomas Wolfe maßlos. Er starb jung. Wer so sehr den jungen Dichter ver- Kkörpert, stirbt früh. Wolfe war kaum 38 Jahre alt, als im September 1938 seine Zeit abge- laufen war,— die unheimliche, die eruptive, die stürmische, die strahlende Zeit eines Ge- mies. Seine letzte Konfession lautete:„Ich glaube, daß wir hier in Amerika verloren sind, aber ich glaube, daß wir uns wieder fin- den werden... Ich denke, daß die wirkliche Entdeckung Amerikas noch vor uns liegt. Ich denke, daß die Wahre Bestimmung unseres Geistes, unseres Volkes, unseres mächtigen und unsterblichen Landes sich noch erfüllen Wird.“ Hierin lag Verdammung und Hoff- nung. Thomas Wolfe war ein Pichter, und ein echter Dichter hat immer etwas von Kas- sandra und etwas von den Propheten. Thomas Wolfe hat versucht,„alles über Amerika“ zu sagen. In seinen Büchern, die ein einziger gewaltiger Roman sind, der Bil- dungsroman eines jungen Amerikaners, gibt er auf vielen hundert Seiten einen Katalog der amerikanischen Erde, der amerikanischen Luft, der amerikanischen Gerüche, der Far- ben, der Speisen, der Sonne Auf- und Unter- gänge, der Schienenstränge, der Lokomo- Kultur- Chronik Die polnische Regierung ließ in diesen Ta- gen im Ostberliner Pergamon-Museum durch ihren Botschafter bei der Sowjetzonen-Repu- blik mehr als 100 Gemälde deutscher Meister dem„deutschen Volk“! übergeben. Diese Ge- mälde aus dem 18. und 19. Jahrhundert stam- men nach Ansicht Westberliner Sachverstän- diger vornehmlich aus dem ehemaligen„‚Schle- sischen Museum für bildende Künste“ in Breslau. Eine Sammlung von Bildern Hans Thomas gehöre wahrscheinlich zu dem aus Berliner Privatbesitz während des Krieges östlich der Oder-Neiße-Linie sichergestellten Kunstgut. Die Bundesrepublik wird die von Hermann Göring in Italien aufgekauften und nach Deutschland gebrachten Kunstschätze an Italien zurückgeben. Wie von unterrichteter Seite ver- lautet, handelt es sich um insgesamt 43 Einzel- Stücke, Bilder, Plastiken und Teppiche. Zu den Bildern gehören Gemälde von Tizian, eine Madonna mit dem Kinde von Luca Della Robbia, eine Madonna mit dem Kinde von Masolino, eine Plastik von Carpaccio, und ein Werk von Sebastiano dal Piombo. Die Arbeiten zur Erhaltung der Dresdner Opernhaus-Ruine sind, wie aus einem ADN- Bericht hervorgeht, gefährdet. Die Kreisdele- gierten des Sowjetzonen-Kulturbundes haben gegenüber dem Rat der Stadt Dresden ihr Bedauern über die„noch ungeklärte Situation beim Weiterbau der Semper-Oper“ erklärt. Sie befürchten, daß die Arbeit im nächsten Jahr unterbrochen werden muß, wenn nicht die erforderlichen Planmittel bereitgestellt Werden. Josef Plaut, der 74 Jahre alte Humorist und Vortragskünstler, stand am Montag im Ber- iner Hebbel- Theater als Theaterdirektor Ema- nuel Striese in dem Schwank ‚Der Raub der Sabinerinnen“ zum ersten Male seit 1929 als Schauspieler wieder auf der Bühne und wurde mit Auftritts- und Szenenapplaus heralich gefeiert. Das Historische Museum der Pfalz zu Speyer am Rhein bleibt in der Zeit vom 24. Dezember bis 3. Januar 1954 geschlossen. Nur am zwei- ten Weihnachtsfeiertag(26. Dezember) sowie am Neujahrstag(1. Januar) sind die Räume des Museums von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Das Mannheimer Nationaltheater bleibt am 23. und 24. Dezember geschlossen. Die für den 23. Dezember vorgesehene Premiere der Of- fenbach-Operette„Orpheus in der Unterwelt“ ist auf Samstag, den 26. Dezember, verschoben worden. tiven, der Stationen, der Menschen auf dem Lande, in den kleinen und großen Städten, der Gesichter, der Sorgen, der Aengste, des Glücks, der Vollkommenheit und des Ver- kommenen. Unermüdlich besingt der Dichter die Weite und die Enge Amerikas,„das un- aussprechliche und nicht zu beschreibende Gefängnis dieser Erde“. Man hat ihm seine Ich-Bezogenheit vor- Seworfen, den Eigensinn in der Begeisterung und in der Verdammung. Ich-Bezogenheit und Eigensinn gehören aber zu Wolfes Größe; sie nährten sie. Er war der Erbe Walt Whit- mans, ein Sänger der Vereinigten Staaten; aber da dieser Sänger vorgab, Prosa zu schreiben, irritierte er so manchen braven Rezensenten. Was wurde ihm vorgehalten? Daß sein Satz sich in die Lautmalerei und in den Rhythmus schlechter Verse verirre; daß er in Seiner Anhäufung von Wörtern die Quantität für ein Wertmaß halte; daß er James Joyce nachahme; daß er immer nur subjektiv und nie objektiv schreibe; daß er immer von sei- nem Ich ausgehe, von seinem Erleben, daß er nichts wirklich erfinde, immer nur die eine Geschichte schreibe, eine Art Tagebuch, die Geschichte seiner nahen Vergangenheit, die Erzählung seiner Herkunft und seiner Leute, die Story seines Wachsens und seines Wer- dens— und das alles nach bekannten und lebenden und verärgerten Vorbildern. Sve liegen außer Betracht, daß er ein Genie war, und daß ein Genie sich die Welt nimmt wie es ihm paßt, und daß alles Gelesene und alle Wirklichkeit durch sein Gefühl und seine Sinne liefen und dann auf jeden Fall ein Kunstwerk waren, das ureigenste Produkt einer ganz persönlichen Schöpfung. Er war empfindsam, und die Ermahnun- Sen der Herren Schulmeister der Kritik be- drängten ihn, wenn er auch vorgab, sie zu verachten. So versuchte er, als er„Schau heimwärts, Engel“ und„Von Zeit und Strom“ veröffentlicht und Weltruhm erworben hatte, alles noch einmal und besser zu schreiben. So entstanden die Romane„Geweb und Fels“ und„Es führt kein Weg zurück“(sämtlich deutsch übersetzt bei Rowohlt). Der Dichter wollte sich häuten. Er versprach, sich zu bes- sern. In der Vorrede zu„Geweb und Fels“ erklärt er:„Dieser Roman bezeichnet also nicht nur eine Abkehr von meinen bisherigen Büchern, sondern eine echte geistige und künstlerische Wandlung. Keiner meiner Ro- mane ist so objektiv wie dieser; er enthält erfundene Gestalten, zu denen sich das ganze Gemisch, der Zusammenklang von Sehen, Fühlen, Denken, Erleben und Kennen vieler Menschen verdichtet hat. Ich bin bestrebt ge- 3 meine Erfindungskraft frei walten zu assen.“ Er wollte sich verwandeln— aber zum Glück gelang es ihm nicht ganz. Wohl wurde aus Eugene Gant, dem Helden der ersten Bücher, George Webber, und wenn George auch anders beschrieben wird als Eugene, so sind sie beide doch Thomas Wolfe— verletz- lich, scheu, zerrissen und ach wie über⸗ schwenglich im freien und eingeengten, im Harten und gutmütigen Amerika„Verloren, verloren, für immer verloren!“ Im Widerspruch zur strengen amerikani- schen Kritik hat man in Deutschland gerade die überschwengliche, die lyrische Prosa von „Schau heimwärts, Engel“ und„Von Zeit und Strom“ geliebt. Erinnerungen an Jean Paul tauchten auf. So wirken die späteren Romane Wolfes gegen die ersten wohl gebändigter, aber auch unfrischer und unelementarer. So ist kür mein Empfinden„Geweb und Fels“ nicht der so sehr gelungene, der geschlossene, runde Wurf von„Schau heimwärts, Engel“. Gerade die betonte Distanzierung des Autors von seinem Stoff, gerade die spürbare Straf- fung lassen„Geweb und Fels“ zerfahrener erscheinen. Das liegt nicht an der Ueber- setzung, die von Susanna Rademacher und hervorragend ist. Wolfes Feuer brannte, nachdem er Erfolg und Kritik gefunden hatte, gequälter. Natürlich ist es müßgig, Ver- mutungen anzustellen, wie Wolfe sich noch Weiter entwickelt hätte. In seinen letzten Kapiteln erscheint eine soziale Note, und viel- leicht hätte sich der Dichter zum Sozialkriti- ker gewandelt. Aber für den Dichter, der er War, scheint mir sein Leben schön und ge- rade verlaufen zu sein, und sein früher Tod vollendete und adelte es. In„Geweb und Fels“ sind herrliche Ge- schichten, so die Hinter weltserzählungen aus Lybia Hill, so das Urmuttergeweb der Fami- liensaga, wunderbar ist ein Provinzcollege geschildert, und wie rührend ist der Einzug der Landjungen in das erträumte große Babylon New Lork. Gewaltig sind Wolfes Aeuhßerungen des Staunens und des Hasses. Durch Esther Jack, eine Dame der kultivier- ten Gesellschaft, älter als George Webber und von ihm geliebt, kommt der arme Land- student in den Kreis der Reichen, der Arri- vierten, der Snobs. Das ist wunderbar ge- sehen, großartig geschildert. Blasser geraten die Stationen einer Europareise, Paris und München, manchmal ist es nur ein Reise- feuilleton. Aber dann wieder welche echte Schau, welche Gewalt des Wortes:„Er sah jeden Augenblick der verlorenen Zeit, er fühlte den Biß des Hungers und die uner- trägliche Wehmut, die uns beim Gedanken an die verlorene Zeit überkommt, beim Ge- danken an alles Leben, das auf Erden gelebt worden ist und das wir nie gesehen haben. Er hörte die Myriaden Schritte vergessener Füße, hörte die verstummten Toten sprechen und sich regen, hörte das verhaltene Klap- pern von Huf und Rad— vorbei, für immer vorbei. Er sah längst verwehte Rauchfahnen um Manhattan und verebbte Bugwellen glänzender Schiffe auf endlosen Wassern, er sah den Wald von Masten an den Küsten der Zauberinsel und die ernsten Gesichter der Herren in steifen Hüten, die, im Zufallsmo- ment eines namenlosen Tages von einer alten Kamera festgehalten, zu seltsam unfertigen Gesten erstarrt waren und darauf zu warten schienen, daß sie endlich über die Brücke gehen könnten— hinaus aus der Zeit.“ Wolfgang Koeppen M. Thielmonn: Kleine Schwälmerin mit Christbaum Foto: Marburg Das Wonder von Cuno fischer Es war vor vielen Jahren, als ich noch mit glattem Kinn im kalten Saal meine Suppe löffelte. An den Wänden hatten sie mit blätternder Leimfarbe Bibelsprüche ge- malt. Ich hustete immer, wenn mich einer der Aufgelesenen, Hungrigen fragte, warum das eigentlich dahin gepinselt wurde. Eigent- lich hätte ich ebenfalls verächtlich grinsen missen, aber das konnte ich mir nicht leisten. Da war die Suppe, das Eisenbett, und das kriegte ich alles umsonst. Und da war noch Elisabeth vom Außendienst der Heilsarmee. Elisabeth war nicht die, die so eine Ge- schichte wie diese erst interessant macht. Sie War sicher schon 40, betete vor dem Zubett- gehen, hielt in den schlecht riechenden Stra- Ben Ansprachen und konnte perfekt Jiu- Jitsu; und wie siè das konnte. Wir hatten noch nie so einen kalten De- zember gehabt. Uns war die dicke weiße Decke auf den Straßen was Neues.„Pack“ die Essenbons zusammen“, sagte Elisabeth und schob die Schute in den Nacken,„wir machen mit den anderen noch mal ne Runde.“ Die anderen waren von der Band; junge Burschen und sächliche Mädchen, die es gut meinten, nichts von ihrer Vergangen- heit erzählten und zu den Mutigen gehörten, über die immer gelacht wurde, wenn sie sich Aufstellten, um Choräle oder sonstwas zu spielen. Ich schob die Bons unter meine Mütze, streifte mit der Backe am Tannen- baum vorbei, den sie am Saaleingang auf- gestellt und mit Silberfäden verziert hatten. Einen solchen Faden nahm ich und legte ihn mir über die Schulter. Was hatte ich sonst schon viel? Die schlechte Wolle hielt den Faden fest. Wir gingen hintereinander über den fest- getretenen Schnee der Straße. Ich wäre ja gern durch den tiefen, lockeren gegangen, aber meine Schuhe waren undicht.„Hier sind wir,“ sagte Elisabeth,„haucht in die Mundstücke, sonst kriegt ihr bei der Kälte keinen Ton raus.“ Die Jungens packten ihre Trompeten aus schwarzen Säcken, und die Mädchen stimmten Guitarren und Banjos. Ich sah mir in der Zeit, die Hände in den Taschen vergraben, frierend den Platz an, auf dem verzierte, brennende Gaslaternen standen. Den Platz und die herrschaftlichen Häuser um ihn hatte ich noch nie gesehen. Und ich rief zu Elisabeth:„Was, hier willst du spielen, Lisbeth? Guck dir doch bloß die Häuser an, dann weißt du genug. Das da zum Beispiel.“ Ich zeigte auf ein dunkles un beleuchtetes Haus mit einer Tür, die mit Säulen eingerahmt war. Der ganze Bau roch förmlich nach Geld.„Da wohnt nur vorneh- mes Pack,“ ich ließ meine Stimme langsam nach oben laufen,„soll ich denen vielleicht auch noch Bons geben, damit sie unsere dünne Suppe essen dürfen?“ Ich rieb mein Kinn. Ah, die ersten Stoppeln. Morgen würde ich mir von George, das war der Hauptmann persönlich, den Rasierapparat pumpen. Eli- sabeth schlug mir mit dem Zeigefinger den gekrümmten Arm nach oben.„Du bist ein schlechter Kerl, sowas schlechtes in deinem Alter ist mir noch nicht untergekommen.— Was weißt du schon von den Leuten in die- sen Häusern? Gewiß, sie mögen reich sein, sie lachen über uns. Aber wenn mal einer kommen würde und mit uns zu Abend ißt, danm ist das mehr— dann ist das viel mehr —, dann wäre das wohl ein Wunder.“ Ich zog die Nase hoch.„Den Griff mit dem Zeige- finger mußt du mir zu Hause noch mal zei- gen, Lisbeth.“ Elisabeth sah mich traurig an Und ging zu Josua, dem Farbigen, der das Waldhorn blies, und von dem mir die frosch- äugige Maria aus Luxemburg mal erzählte, er habe drüben noch als Pflücker gearbeitet. Elisabeth setzte ihm die Mütze gerade auf, Wie so ne Mutter das tut, die keine eigenen Kinder hat, und dann spielten wir für das vornehme Pack ein schönes Weihnachtslied, Wo es in der dritten Strophe eine Masse zu essen gibt. Anschließend als Zugabe Lobe den Herren“, Das paßte zwar nicht zur Jah- reszeit, aber Josua konnte eine wunderbare Zweite Stimme dazu, und Elisabeth glaubte sicher, wir könnten diesen harten Bäuchen in den verzierten Häusern damit imponieren. Vorläufig blieben die Fenster zu. Kunst- stück, bei der Kälte. Meine Ohren knisterten, Wenn man dran fühlte. Elisabeth rief mit schallender Stimme über den kleinen Platz: „Macht Eure Fenster weit auf, denn morgen ist Weihnachten. Hosianna!“ Dann wartete sie einen Moment, um den Leuten Zeit zu lassen, ihre Fenster zu öffnen.„Mensch, Lis- beth, du bis' das beste Schaf im Stalle. Hosi- arma!“ sagte ich und kriegte einen linken Haken dafür. Josua schüttelte den Kopf; er War ein Frommer. Ich weiß nicht— alle warteten auf was. Ja, in den Kneipen singen, das war Routine. Wir taten es jeden Tag und gehörten zu ihnen. Aber hier.. Elisabeth hat mir mal gesagt:„In den Vierteln mit Türmchen und Marmor wohnen die harten Herzen, und Wenn wir die weich kriegen, Junge, wenn Wir die weich machen, dann bringe ich dir einen Griff bei, den noch keiner außer mir kennt.“ Sie war eine rauhe, gute, alte Seele. Ein schmaler Lichtspalt sprang über den Schnee und färbte ihn gelb. Das Fenster ging auf, und der Mann dahinter winkte, dann sahen wir ihn nicht mehr, und nach Kurzer Zeit kam er aus der Haustür auf uns 2 Hr War gar nicht dick, wie ich vorher kalkuliert hatte, sondern sah kaputt und bleich aus, und man merkte ihm das Geld nicht an. „Bruder“, sagte Elisabeth mit viel zu hoher Stimme, zu ihm,„Bruder, Sie kommen heute am Weihnachtsabend zu uns.“ Das hörte sich ziemlich salbungsvoll an. Er Sagte nichts.„Wollen Sie vielleicht einen Essen- bon?“ drängte ich mich dazwischen und 20 unter meiner Mütze einen gelben gestem- pelten Papierstreifen raus. Elisabeth sal mich böse an.„Ja, mein Junge“, nickte der reiche Mann und nahm den Bon. Ich räus- perte mich, so tief ich konnte. Mit mir hatte er zuerst geredet. Morgen würde ich mich mit dem Apparat des Chefs rasieren, Und der Mann schenkte mir ein paar Zigaretten. Das hatte noch keiner getan, und wenn jetzt ein paar oder noch mehr Engel mit Flügeln kämen— aus dem Himmel natürlich und auf Posaunen blasen würden, dann wäre das ganze selbstverständlich gewesen. Der Schnee krachte laut als wir nach Hause gingen, und meine Schuhe waren nicht mehr undicht, und ich fror fücht mehr und ich hielt meine Zigaretten fest wie dei Mann den Bon und sah den Silberfaden meiner Jacke glitzern. 5 i Der große Saal mit den Sprüchen schien mir warm. Unser Mann aus dem vornehmen Haus saß zwischen Josua und mir und Jof. felte die Suppe mit kleinen Speckstücken, die es nur am Weihnachtsabend gab. Elisabetl War immer in der Nähe und paßte auf, dal ich keine dreckigen Witze erzählte. „Oh Bruder“, sagte ich zu dem Mann, „das war sicher das Wunder, von dem Lis. beth immer quatscht.“—„Vielleicht, Bruder; der Mann lächelte und legte eine Hand, die unheimlich alt aussah, auf meine Schulter und legte die andere auf Josuas Schulter. Es waren viele Stunden vergangen, in denen der Mann mit uns sprach und genau so redete, wie wir es untereinander taten. Dann stand er auf, und ich ging mit ihm aut Saaltür, und er gab mir die Hand. Er nahm einen Silberfaden aus dem Tannenbaum, dessen Zweige voller Kerzenfett hingen und legte ihn auf seinen Mantel.„Siehst du, Bru- der, jetzt sind wir gleich.“ Dann ging er.— Als ich mich umdrene sah ich Elisabeths Gesicht. Es war sehr schön geworden. MAZ O DE LA ROCHE SGHNE ZWEITER MH TER Copyright 1943 by Fretz& Wasmuth verlag Ad, Zürich 26. Fortsetzung Sie waren in einer Bucht zwischen Wasserrosen gelegen. Jetzt gab er Gas, und das Boot sprang in den offenen See hinaus. Mark saß bleich und steif da. Als Janet und er den Weg nach Hause einschlugen, sagte ert „Ich werde nie wieder in diesem Boot Kahren, Jan.“ „Du mußt es Gid nicht übel nehmen. Sie sind alle so in Harvard. Das vergeht wieder.“ „Ich wollte, du wärest nicht mit ihm Verlobt.“ Janet lachte, und da sie auf dem engen Pfad hinter Mark ging, legte sie ihm die Hände auf die Schultern und schob ihn heiter vorwärts. Sie sagte: „Eines Tages werdet ihr zwei die besten Freunde sein. Schon um meinetwillen müßt ihr es sein, weil ich euch beide so gerne Hab', trotzdem der eine ein großer Dumm- Kopf ist und der andere ein kleiner.“ Ein paar Tage später versuchte Gideon mit Mark wieder Frieden zu schließen. „Komm in mein Boot“, sagte er,„wir Wollen uns vertragen.“ Mark wendete ihm ein ungerührtes Gesicht zu.„Ich will Sie lieber in der Hölle sehen, bevor ich in Ihrem Boot fahre.“ Und er lief in die Wälder hinein. In diesen Tagen hing er beständig am Radio, das im Wohnzimmer stand. Camilla Konnte es nicht leiden, daß er die schönen Stunden von Sonnenschein und frischer Luft vergeudete, wo er doch sorgenlos und glück- lich sein sollte, und statt dessen in gespannter Erwartung auf die Nachrichten lauerte. Sie sagte: „Mark, mein Lieber, ich mag nicht, daß du so am Radio hockst. Draußen ist es wunderschön. Lauf hinaus und laß den Er- Wachsenen die Sorge.“ „Ich sorge mich nicht.“ „Doch, das tust du. Wenn du nur die Rurzeln auf deiner Stirne sehen würdest. Du siehst ja aus wie ein kleiner alter Mann.“ Sie legte ihm ihre kühle Hand auf die Stirne. Er wich zurück, und in seinen Augen er- schien ein eigensinniger Blick, Ich war genug draußen“, sagte er,„ich bin erst vor einer Weile he reingekommen.“ „Es ist schon viel länger her, als du glaubst. Ich muß leider darauf bestehn. Ich habe auch bemerkt, wie wenig du zum Früh- stück gegessen hast.“ „Ich habe gestern zuviel Eis gegessen.“ „Unsinn.“ Sie lächelte, aber sie streckte die Hand àus und drehte den Apparat ab. „Es ist erstickend hier. Geh zu den Mädchen, sie möchten dein Urteil über einen Schmet- terling hören, den sie gefangen haben.“ Er stand auf, und sie bemerkte, um wie- viel größer und magerer er während des Sommers geworden War. „Willst du ein Glas Milch, bevor du hin- ausgehst, lieber Junge?“ fragte sie. „Nein, danke., Ich kann Milch nicht aus- stehn.“ „Aber, Mark, du hast erst unlängst ge- sagt, daß du noch nie so gute Milch ge- trunken hast.“ „Ich weiß, ausstehn.“ „Ich glaube, daß du ein bißchen verdreht bist. Es ist peinlich, wenn man nicht genau das tun darf, was man tun möchte, ich weiß, aber ich habe nicht erwartet, daß du so un- vernünftig sein würdest.“ Er sah sie an und sagte nichts. „Ich habe nichts dagegen“, fuhr sie fort, „daß du eine gewisse Zeitlang die Nach- richten hörst, aber ich muß eine Grenze setzen. Ich glaube doch, daß ich vernünftig bin nicht wahr?“ „Gewiß. Denke.“ Er machte eine steife, kleine Verbeugung und ging. Camilla preßte die Finger gegen die Schläfen. Er besitzt eine Fähigkeit, mich aufzureiben', dachte sie. Er ist so hart. Und man kann ihn nicht überzeugen, daß er un- recht hat. Er hat einen Willen wie Eisen.“ In den nächsten zwei Tagen fand sie Mark nicht ein einziges Mal am Radio. Er schien ihr auszuweichen. Dann sagte Honey- Lou ganz absichtslos: „Mark geht hinüber zu den Hamills und hört dort am Radio zu. Er ist gern drüben. Sie wären sehr nett, sagt er.“ Hamills waren die Posthalter auf dem nahen Festland. „Wie kommt er hinüber?“ „Er rudert. Er bleibt ziemlich lange dort“ In Camillas Hals begann es heftig zu schlagen. Es war ein Gefühl, wie wenn es in ihrer Brust zittern würde. Aber ihr Ge- sicht blieb ruhig.„Honey-Lou“, sagte sie,„ich habe einen Brief, den ich noch aufgeben möchte, für Daddy. Wir wollen binüber- paddeln, bevor es noch heißer wird.“ „Mark ist jetzt dort, glaube ich.“ Honey- Lou sah sie von der Seite an. „Wirklich? Das tut nichts.“ „Kann ich mir eine Eskimotorte kaufen?“ „Wenn du Lust Bast.“ Sie gingen an den Strand hinunter. Das hohe Gras auf der Wiese war zu einem aber ich kann Milch nicht dunklen Gold gereift. Die Herbstblumen leuchteten bunt und üppig, aber darunter Krochen die Blätter einer giftigen Efeuart. „Güb acht!“ rief Camilla und zog Honey- Lou schnell fort.„Deine bloßen Knöchel!“ „Ich bin nicht empfindlich gegen giftigen Efeu“, sagte Honey-Lou,„aber Palmer war es. Erinnerst du dich noch an Palmer?“ „Wie kannst du so etwas fragen, Honey- Lou? Als ob ich Palmer vergessen könnte!“ „Ich wollte, Palmer käme nach Hause zu- rück und Mark würde nach England fahren. Er fühlt sich gar nicht mehr wohl hier. Gid Greene sagt es auch. Mark zankt sich immer mit ihm.“ „Mark ist leider gar zu kritisch.“ „Mark sagt, daß die Hamills nett sind.“ „Das hast du mir schon gesagt.“ „Ich dachte, du hättest es nicht gehört. Du hast so getan, als ob du es nicht gehört hättest.“ Camilla stieß das Canoe. Sie liebte das sanfte Knirrschen des Kiels im Sand. In der nassen Furche die es hinterließ, hockte ein kleiner Frosch. „Gib acht, Liebling! Tritt nicht auf ihn“, rief sie.. Honey-Lou, nichts als mahagonifarbene Beine und Arme, kletterte ins Canoe. Camilla gab ihr ein Paddelruder in die Hand. Sie glitten auf den blauem See hinaus. Ein herbstliches Gefühl war in der Luft. Ein Dunst verschleierte die fernen Bergspitzen. Im Laub der nahen Insel glänzte hier und da ein Ahorn in rötlichem Gold. Fallende Blätter trieb ihr Schicksal über den See. Das eine hatte als Passagier eine einsame Raupe. Der Sommer war vorbei, dachte Camilla, und Was für ein seltsamer Sommer! Seltsam und enttäuschend. Sie fühlte sich Mark jetzt weniger nah als anfangs. Und dennoch brachte der Aerger ihr das Gefühl der Zu- sammengehörigkeit zum Bewußtsein. Oh, Warum hatte das Schicksal ihr das angetan — ühr vor dreizehn Jahren das Kind geraubt, es ihr wiedergegeben, doch nur halb und in fremder Formung! Und sie durfte ihm nich sagen, wer er war! 7 Sie gingen über den heißen, sandigen Weg zum Postamt. Sie konnten eine Männerstimme laut im Radio sprechen hören. Sie blieben an einem offenen Fenster stehn und sahen Mark am Apparat sitzen, die Hände auf den Armlehnen des Stuhls. 10 Hamill stand über den Herd gebeugt un zog ein Blech mit Gebäck aus dem Rohr. E mußte unerträglich heiß da drinnen sein. 4 Honey-Lou hüpfte auf und ab und guckte immer durchs Fenster. Sie begann an kichern.„ „Komm“, sagte Camilla und ging in Postamt. zele Mrs. Hamill reichte ihr ein Bündel 1 und Zeitungen. Sie erhob ihre Stimme übe die des Radiosprechers. 1 „Sieht sehr bös aus“, sagte sie. 1 kleiner englischer Junge hört zu. Er 1 sehr gern her zukommen. Wir haben inn lieb. Ich glaube, daß er Heimweh haf, 8e es drüben wieder losgehn will.“. „Er ist hier viel besser untergebracht erwiderte Camilla kühl. em „Na, und was hören Sie denn von Ihr g Jungen? Werden Sie ihn drüben lassen, Wel es zum Krieg kommt?“ 6 „Keinen Augenblick lang, wenn es 5 kährlich wird. Aber Mr. Wylde und ich, 15 sind ganz überzeugt, daß er sich in e heit befindet. Wenn es zum Krieg kom 1. wird sich das auf dem Kontinent absple 15 „Der englische Junge sagt, er wäre 8 wieder zu Hause.“ 5 Briet Camilla klebte die Marke auf ihren 55 und warf ihn ein, ohne ein Wort zu 4 f aber sie war tief erregt. Zu denken. 4 Marke diesen Hamills erzählte, wie 884g er Wieder in England wäre! Zu denken, 5 weder Neigung noch Dankbarkeit pi U Wo sie soviel Sorgen an dun ee webe 10d