e Mannheimer. erte Kriegs⸗ Zeitung Wochen⸗Thronik des„Mannheimer General uzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des Erſcheint 15 Freitag. annhei General⸗A„Badiſche Neueſte N ten“, „Mannheimer 20 5 15 0 15 achrich verlag: Dr. N. Naas'ſche Buchdruckerei G. m. b.)., Mannheim. . Der Eiſerne Hindenburg' von Berlin, der in Anweſenheit des Reichskanzlers, der Prinzeſſin Auguſt Wilhelm von Preußen, der 9135 f 0.. von Hindenbu und der Spitzen der Behörden auf dem Königsplatze eingeweiht wurde. a 85 (Phot. Sennecke.) A 525, 7 *** 2 Die Enthüllungsfeier des„Eiſernen Hindenburg“. Prinzeſſin Auguſt Wilhelm(1) und Frau von Hindenburg(2) während der Anſprache des Reichskanzlers(G).(Phot. Haeckel.) Die Liſt im Kriege. Das gewaltige Anſchwellen der Heere In früheren Zeiten, wo der Kampf unſerer Zeit, die ungeheure Ausdehnung Mann gegen Mann die Regel bildete und der Fronten, auf denen im gegenwärtigen die Zahl der Streiter, an unſeren Millionen- Völkerringen wochen⸗ und monatelang ge⸗ heeren gemeſſen, winzig zu nennen war, kämpft wird, iſt der Anwendung von Kriegs⸗ fand die Liſt im Kriege ein gutes Feld liſten im allgemeinen wenig günſtig. Es iſt der Betätigung, und es ſind uns Tauſende heute kaum denkbar, daß etwa, wie dies im von Beiſpielen überliefert, bei denen die trojaniſchen Kriege geſchah, einige beherzte ſchlagfertige Ausführung eines liſtigen Männer im Innern eines hölzernen Pferdes Einfalls den Sieg herbeiführte oder die den Fall einer Feſtung herbeiführen könnten. Niederlage vermeiden half. Beſonders die Aber zu kleinen, wenn auch nicht entſchei⸗ Krieger des Altertums waren ſehr erfinderiſch denden Ueberrumpelungen kommt es auch und der liſtenreiche Odyſſeus iſt nicht der heute noch oft genug. So laſen wir erſt einzige Grieche, von dem die Myte Taten kürzlich, daß die öſterreichiſch⸗ ungariſchen verſchmitzter Klugheit zu melden weiß. Truppen in Galizien zur Täuſchung der Vor allem finden wir bei zahlenmäßig Ruſſen in der Dunkelheit einMaſchinengewehr, ſchwachen Heeren das Beſtreben, den Feind ſechs Horniſten und einige Mann über einen über die Größe der ihm gegenüberſtehenden Fluß ſandten und mit fürchterlichem Spektakel Truppen zu täuſchen. So wird von Marcus einen Ueberfall markierten. Die aus ihrer Marcellus, dem berühmten römiſchen Feld⸗ beſchaulichen Ruhe aufgeſcheuchten Ruſſen herrn, der Hannibal in mehreren Schlachten ſchoſſen blindlings durcheinander und lieferten beſiegt hatte, erzählt, daß er einmal zur ſich ſelbſt ein blutiges Gefecht. a Verheimlichung der geringen Anzahl ſeiner Ein anderes Mal ließ man nachts zahl⸗ Truppen beim Beginn der Schlacht den reiche brennende Lichter auf ſchwimmenden ganzen Troß des 82 ein mörderiſches Fäſſern den Fluß hinabtreiben, ſo daß die(el 8 L.. Fre)(Geſchrei anſtimmen ließ. Der Feind Gegner annahmen, es werde ein Verſuch glaubte in der Tat, eine viel größere Macht zum Ueberſetzen des Stromes gemacht. Die Türkiſcher Vorpoſten, vor ſich zu haben, als es wirklich der Folge war ein mörderiſches Feuer vonſeiten der, ganz von Laubwerk umhüllt, bis dicht an die Fall war und wurde hierdurch verleitet, der Ruſſen, die ſo ihre Stellungen verrieten. engliſchen Stellungen kroch und gefangen wurde. den Kampf vorzeitig abzubrechen. * N * —— 9 2 Die Zitadelle von Breſt⸗Litowsk in Flammen. Deutſche Soldaten beim Rettungswerk.(Phot. Senneeke.) 0 2 2 —* 3— 1 ————— Türkiſche Dardanellentruppen auf der Ein anderer römiſcher Feldherr namens Traſyllus, der mit ſeinen Galeeren einen weit ſtärkeren Gegner angreifen wollte, nahm ſeine Zuflucht zu einem gerade entgegen⸗ geſetzten Mittel. Er ließ je zwei ſeiner Fahr⸗ zeuge mit ſtarken Tauen zuſammenbinden und jedes zweite Segel abnehmen. Der Feind meinte infolgedeſſen, daß die feindliche Flotte nur halb ſoviel Galeeren zähle, als es tat⸗ ſächlich der Fall war. Er glaubte ſich ſo ſtark in der Ulebermacht, daß er ſich einer allzu großen Sorgloſigkeit hingab und ſchließlich unterlag. Vielfach verſuchten die Feldherren der Alten, den Gegner durch allerlei Mittel in Angſt und Schrecken zu verſetzen. Vor einem Gefecht ließ Hamilear vor ſeiner Schlacht⸗ linie beſpannte Wagen mit Talg, Schwefel und andern leicht brennbaren und dicken Qualm verbreitenden Dingen einherfahren, die im Augenblick des Angriffs in Brand geſteckt und gegen die feindlichen Linien getrieben wurden, die dadurch in Unordnung 555 der Mitte: Exzellenz Graf von Bothmer(1) und ſein eneralſtabschef Oberſtleutnant Hemmer(2). Raſt in einer Bergſchlucht.(pnot. Gros.) gerieten und eine ſchwere Niederlage erlitten. er denkt hierbei nicht an die neuzeitliche Anwendung der Gasbomben? Von Kröſus wird berichtet, daß er einmal in einem Kampfe mit überlegener Reiterei eine Herde bunt auf⸗ geputzter Kamele vor ſich hertrieb und dadurch die eines ſolchen Anblicks ungewohnten Pferde des Gegners in ſolchen Schrecken verſetzte, daß ſie ihre Reiter abwarfen und mitten durch die Linien der eigenen Fußtruppen davonſtoben. Kröſus hatte nachher leichtes Spiel, die vollſtändig in Verwirrung geratenen Feinde aufs Haupt zu ſchlagen. In jenen altersgrauen Zeiten waren die Truppenkörper meiſt ſo klein, daß die Worte der Führer von Freund und Feind gehört werden konnten. Dies gab manchem ſchlag⸗ fertigen Feldherrn die Möglichkeit, durch ein kluges Wort zur rechten Zeit das Schlachtenglück günſtig zu beeinfluſſen. So rief in einem Gefecht zwiſchen Athenern und Thebanern der Führer der Unten: Die Wirkung der großen Be⸗ lagerungsgeſchütze. Ein vollſtändig zer⸗ ſprengter Panzerturm der Feſtung Oſſowiez. (Phot. Grohs.) 3 erſtgenannten, Myronides, als der Kampf allzulange unentſchieden hin⸗ und her⸗ ſchwankte, mit lauter Stimme, ſein linker Flügel habe geſiegt. Hierdurch wurden die Seinen ſo angefeuert, die Feinde dagegen ſo entmutigt, daß die Schlacht zu ſeinen Gunſten entſchieden wurde. In ähnlicher Weiſe beeinflußte der Römer Valerius Levinus die Entſcheidung eines Treffens, in⸗ dem er mit hochgehobenem, blutgetränktem Schwerte zu den feindlichen Reihen hinüber⸗ rief, er habe deren Führer Pyrrhus getötet. Der Gegner ließ ſich täuſchen und trat den Rückzug an. a Auch die Verkleidung ſpielt zu allen Zeiten eine häufige Rolle. Von den Tarquiniern wird erzählt, daß ſie einen Teil ihrer Soldaten als Furien kleideten, die, mit Schlangen und brennenden Fackeln in den Händen, gegen die römiſchen Kampflinien anliefen. Hierdurch wurden die abergläubiſchen Soldaten in nicht geringen Schrecken verſetzt, ihre Reihen gerieten in Unordnung und verloren viel von ihrer Widerſtandskraft. Die noch heute bei faſt allen wilden Völkern be⸗ ſtehende Sitte der Kriegsmasken und Eine ſidele Schipperkolonne präſentiert das„Gewehr“.(Phot. B. I. G.) Wenn es galt, den Feind auf eine falſche Fährte zu locken, ſo waren die Alten ſehr erfinderiſch. Als der Feldherr Ammenius auf einem Nachtmarſch von den Perſern verfolgt wurde, führte er ſie dadurch irre, daß er einige Lichter an Pferden befeſtigen und dieſe nach rechts führen ließ, während er ſelbſt nach links weitermarſchierte. Die Perſer ließen ſich täuſchen und ver⸗ loren mit der Verfolgung der in der Ferne winkenden Lichter ſoviel Zeit, daß Ammenius entkommen konnte. Das laute Erteilen von Befehlen, deren Gegenteil man vorher insgeheim anbefohlen hatte, das Anzünden und Unterhalten großer Lagerfeuer, während die Truppen längſt ſchon weitergezogen ſind, das Aufſtellen von militäriſch be⸗ kleideten Puppen zählte von jeher zu den häufig angewandten Mitteln, den Feind irrezuführen. Und wenn die Soldaten der Gegenwart mit alten Karren und langen Ofenröhren großkalibrige Geſchütze vortäuſchen, oder, wie es die Ruſſen vielfach taten, verlaſſene Schützen⸗ gräben mit gemalten Soldatenköpfen be⸗ kränzen, um das feindliche Feuer an⸗ zulocken, ſo paſſen ſie damit nur ganz alte Täuſchungsmittel den neuzeitlichen Formen des Kampfes an. Wir erſehen, iner endkompagnien daraus, daß die Kriegsliſt auch noch im phantaſtiſchen Kriegstrachten entſpringt demſelben Gedankengange und iſt im Grunde auch weiter nichts als eine Liſt, durch die dem Feinde vorgetäuſcht werden e Presse Zentrale) ſoll, daß er es mit einem ganz beſonders auf dem Tempelhofer Feld. Rahmen unſerer Millionenheere Platz fürchterlichen Gegner zu tun habe. Das Senken der Fahnen beim Kaiſerhoch. findet. Fritz Eifler. —— Im„Halbmondlager“ Wünsdorf bei Zoſſen. Kriegsgefangene beim Keulenſchwingen.(pnot. B. I. G) 1 vaude 88 dal ue lic i eng 0 g- eng ge 08 uupugoch 68 9798 wien de hee ba een 28 pe mz gun zog⸗ Borg g) 08 opileond 1d0 8 uud e ecru d ieee ee peng eee e 18 wyßpg zuvuindg 08(ublavg uda d 61 snegseic) 81 edu uda 10 21 uupuſech uga Aach Bag 91 uellupgog g uupungng 5 eee eee een eee eee e eee ee t be ee eee e eee e et ee n nee en weg- eee e ee end e ene e ene ahn e ect eee egen ea m6 (seg Adiονỹ ene N) eee e eee e ann wen ehe ee ener udtpſicnoach seg jagvhusg noah — 5 5 8 2 a a 5 1— 1 ö 55 7 CCCPPPDCCD — —— —— 5—— — 2 5 — 1 iii ö 1 1 * 117771 111117 . Ein ſorgloſes Ruheſtündchen im Unterſtand, dicht hinter der Front. 7 — Prinzeſſin Friedrich Leopold von Preußen im Vereins⸗ lazarett des Oberlinhauſes in Nowawes bei Pots dam. N * Eine Sanitätskolonne auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz.(Phot. Tengmann, Eschwege.) 5 5 5 — 1 g Auch eine Eroberung in Ruſſiſch⸗Polen. (Phot. Moesigay.) hot. Leipz. Presse- Büro.) ranzöſiſche Soldaten beobachten durch einen eigentümlich onſtruierten Schüzeng eben egel die deutſchen Stellungen. — 1. Ober⸗Bürgermeiſter Dr. Stefan von Varczy. . 3. Stadtrepräſentant Dr. Brody, Von der Kaiſerhuldigung der ungariſchen Ma der geiſtige Urheber der Huldigung. gnaten in Wien. Phot. Sebald, Wien.) 2. Oeſterreichiſcher Landesverteidigungsminiſter Baron von Schönaich. 2— e„Bar ba Deutſch Oben: Brotausgabe an die arme In der Mitte: Speiſung armer Kinder durch deutſche Feldküchen in Ruſſiſch⸗Polen. ene eee ee U 8 — l 4— f Wen. 1 715 ren“ Taten im eroberten Feindesland. Bevölkerung von Noyon. (Phot. Haeckel.) Unten: ö Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige in einem preußiſch⸗polniſchen Orte.