ſieg.-Erſ. Abt. 5 ih Sec. Slieger Nitſcher, ſche Neueſte Nac Badi * l⸗Anzeiger. 8 i imer Genera zu einem lage des Mannhe Aufi Bei foruck⸗ l 2 ahrgang 1016. — 0 Nr. 30 52 — Ane l Aullluuul uuulluulldlaullluuulllnuulnulln Der dumme Frantiſék! So hieß er da⸗ heim in dem mähriſchen Dorf bei Eltern und Geſchwiſtern. Er war nicht ſchön, der Frantisek, mit ſeinem abſonderlich großen, etwas viereckigen, ſtrohblonden Schädel, dem breiten Geſicht mit der unſäglich komi⸗ ſchen Stuppsnaſe, die vergnügt in die Cuft ragte und den waſſerhellen Schweinsäugel⸗ chen. Später, in der Schule, blieb ihm der UHame treu, denn er tat auch da nichts um ſich einen andern zu verdienen. Wie dle Geſchwiſter, ſchoben ihn auch die Kameraden beiſeite, ſtibitzten ihm die beſten Biſſen vom Mund weg, verprügelten ihn ohne Knlaß. Er war daran gewöhnt, daß der Cehrer ihn anbrüllte und nachſitzen ließ, wenn die an⸗ dern ungezogen waren; daß der Uachbar ihm verhaute, wenn die andern Obſt ſtahlen, und der Dater ihm die Ohrfeige gab, die eigentlich ſein Bruder zu bekommen hatte, weil es dem Familienoberhaupt in der Regel viel zu lange dauerte, bis der etwas ſchwerſprechende Frantiſek ſeine Verteidi⸗ gung begann. So ließ der Junge mit der Zeit dieſe fruchtloſen Derſuche ſein, nahm das Leben wie es war mit einer beneidens⸗ werten, ſtoiſchen Ruhe, die ihm ſeine un- beſtrittnee Rolle als ‚Prügelknabe“ bei- nahe leicht geſtaltete. Im Winter, wenn es hieß, daheim zu bleiben in der engen Hütte und zur Schule zu gehen, da war's nicht ſchön für den Frantiſék. Aber dafür, wenn's grün wurde in Buſch und Wald! Wie ein König kam er ſich da vor, wenn er im hohen Gras auf dem Rücken lag, hinauf⸗ ſtarrte in den ſo unendlich hohen blauen Himmel! Oder mitten drin im rauſchenden Meer der gelben reifenden Kehren, durch die der leiſe Sommerwind ſtrich, der rote Mohn und die blauen Kornblumen ſo luſtig winkten. Mücken und Käfer ſummten, hoch oben ſchwirrten Schwalben und der Franti⸗ ſek, wenn er nicht ſchlief, lag in der prallen Sonne und war ſelig. Was die Lehrer in der Schule erzählten, erſchien dem Frantiſck ſo wenig intereſſant, daß er ſich's leider ſtets einige Male hin- tereinander anhören mußte, ohne darum mehr Geſchmack daran zu gewinnen. Als er endlich die Schule verlaſſen durfte, konnte er gerade notdürftig ſeinen Uamen fehler los ſchreiben. Ein ſtiernackiger, breit⸗ ſchultriger Kerl war er geworden, mit Täuſten wie Hämmer und dem zughaft ſcheuen Weſen eines verſchüchterten Kindes. Er fürchtete die Menſchen, die er nicht ver⸗ ſtand. Ungeſchickt und ungeſchlacht wie er war, eignete er ſich für kein Handwerk, hielt es auch nirgends aus! Immer wieder lief er davon, wenn der erſte grüne Halm draußen ſproßte, und ſo übertrug man ihm schließlich die Würde des Kuhhirten, da der „Urottelkarliczek“, der ſie bisher bekleidet. ſich endlich zu Cod geſoffen hatte. Daß er dadurch vom„dummen Frantiſék“ allmäh⸗ lich zum„Urottelfrantiſek“ vorrückte, weil das Dorf nun einmal daran gewöhnt war, Aff Tsa MT tibi Cine Geſchichte aus Oferreich Der d a m me Frautiſek Auuuldaudluuallh in ſeinem Kuhhirten auch den Dorftrottel zu necken, das beſchwerte ihn nicht ſonder⸗ lich. Inmitten ſeiner„Viecher“, die ihn kannten, war er ein glücklicher Menſch; im Sommer vollkommen wunſchlos! Auch in das kleine einſame Dorf blieſen die Kriegsfanfaren und der Frantiſeél mußte zu den Soldaten. Wie ein böſer Uraum vollzog ſich der Wandel ſeines Cebens von der ſtillen Waldeinſamkeit hinein in den tollen Wirbel eines bunten Geſchehens. Er verharrte in einem ſtumpfen Staunen, trotz der ihm geſtellten Aufgaben, die er mechaniſch erfüllen lernte, trotz all des Ueuen, das täglich auf ihn einſtürmte. Bei der Kompagnie wußte man nichts mit ihm Ludolf Waldmann der vollestümliche Komponist des Liedes: „Wir halten durch“ vollendete kürlich ſein 76. Lebensjahr anzufangen, er blieb der dumme Frantiſek. der Schandfleck ſeiner Abteilung, der Prü- gelknabe ſeiner Kameraden, eine Quelle hellſter Verzweiflung ſeines Felbwebels, denn die Abrichtung war eine„VLiechs⸗ arbeit“, und der dumme Frantiſelk blieb eben der dumme Frantiſck; auch als Sol- dat. Die Begeisterung der andern, die immer höhere Wogen ſchlug, je näher der Tag des Einrückens zur Front kam, gewann für ihn, in deſſen Seele ſie keinen Widerhall zu erwecken vermochte, etwas dumpf Be- üngſtigendes. Uun hatte er ſich mit dem Kaſernenleben ſchon ein klein wenig abge⸗ funden, da empfand er die neuerliche Um⸗ geſtaltung, die ihm bevorſtand, nur als Guelle neuen Uebels. Und die endloſe Reiſe auf der Eiſenbahn dann, die anſtrengenden Märſche durch Gegenden, in denen die Spuren des Krieges ſich mehrten, all das beüngſtigte den dummen Frantiſék, ohne huuhuullnunlmalmi ulli fils von J. Gtieber Aullluuulluulllnuullluu daß er, wie die andern, ſein eigenes Ge⸗ fühl verſtehen konnte. Oft kam man durch Dörfer, aus denen der Frantiſék ungerne ſchied, weil ſie ihn, obwohl er die Sprache der Bewohner nicht verſtand, doch heimat⸗ lich berührten; wie oft fing er, wenn Kaſt gemacht wurde, einer der herumſtreifenden ſcheuen Kühe ein, ſtreichelte ſie und lehnte ſich an das Lier.„Frantiſéek hat ſeine Liebſte gefunden!“ hieß es dann und die Kameraden wollten ſich totlachen. Was ver⸗ ſtanden ſie davon, daß in ſolchen Augen- blicken der dumme Frantiſéek am liebsten mit dem Lier auf und davon in den Wald gelaufen wäre! Und dann bezog man eine Stellung in dem vorderſten Schützengraben und ge⸗ wöhnte ſich bald an die platzenden Granaten und die heulenden Schrapnells; an das Knattern der Maſchinengewehre und das Donnern der Mörſer. Man ſchoß und wurde beſchoſſen! Stürmte— und bezog den näch⸗ ſten Schützengraben. Während der Ruhe⸗ pauſen unterhielten ſich die Kameraden. ſpielten Karten, rauchten, ſchliefen, ganz wie in der Kaſerne, fand der Frantiſch. Und ihn verulkten ſie auch genau ſo wie dort— nur daß es oft andere waren und von den alten viele fehlten! Darüber machte er ſich aber keine Gedanken! Ja, er war ſich eigentlich gar nicht im klaren darüber, daß jede dieſer krachenden„Dieche“, wie er die Bomben und Granaten nannte, ihn ebenſo treffen konnte, wie ſo manchen, der neben ihm umgeſunken war und nimmer die Augen aufſchlug. Er dachte nicht, der dumme Frantiſek, und war darum von einer beneldenswerten Ruhe und Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Er torkelte ganz ungeniert in den vorderſten Reihen herum, beſah ſich ſtets neugierig alles, was ſich ereignete, und ſein ſtrohblonder„Waſſerſchädel“ hatte ſchon manche Kugel aus dem dicht gegen⸗ überliegenden Schützengraben herüberge⸗ lockt, ohne ihn jemals zu treffen. und wieder bezog man eine neue Stel- lung. Faſt ſtieß der eigene Schützengraben an den der Rußki“. Da es Abend und ſtill war, hörte man ſie deutlich von drüben ſingen. Das gefiel dem Frantiſek. Die ſchwermütigen ſlaviſchen Dolksweiſen klan⸗ gen ihm heimatlich. Er erhob ſich und ſchlenderte langſam davon, ohne auf den Weg zu achten; die Cabyrinthe der Schützen gräben waren ihm ja nichts Ueues. Plötz⸗ lich durchzuckte ihn aber ein jäher Schreck: vor ihm, im Halbdunkel des hereinbrechen⸗ den Abends zeichneten ſich ſcharf die Um⸗ riſſe von einer Menge Soldaten ab, die da auf der Erde kauerten: Ruſſen. Franti⸗ ſek war in ſeiner Ueberraſchung ein leiſer Schrei entſchlüpft, nun fuhren die Soldaten in die Höhe. Frantiſck wußte: jetzt gab's nichts mehr, er konnte allein gegen ſo viele nichts ausrichten, alſo hob er die Arme hoch. Zu ſeiner grenzenloſen Derwunderung aber hoben die Ruſſen wie auf Kommando auch Anme 8 Damen der bulgariſchen Geſellſhaft in MNalionaſtrat oo ꝓοοοο οοοοοꝓꝓοοοοοο ꝓοοο Berl. OA. Geſ. o o D οοο 7 2 25 4 Fräulein Contſcheff, Tochter 8 Sinamminiſters Fräulein Popoff, Cochter des Ministers des Inneren die Arme hoch, liefen auf ihn zu und warfen ſchon von weitem ihre Waffen weg.— „Wo bleibt denn nur der Frantiſek,“ ſagte plötzlich einer von der Kompagnie, „möchte nur wiſſen, wo ſich der dumme Kerl andauernd herumtreibt anſtatt zu ſchlafen ——, er unterbrach ſich und ſtarrte mit großen Augen gradeaus: da tauchten aus dem Uachtdunkel ſchattenhafte Geſtalten auf— Ruſſen. Eine— zwei— zehn— zwanzig— dreißig— alle mit erhobenen Armen und angſtvollen Geſichtern und hin⸗ ter ihnen, ſeelenruhig, ſo als treibe er eine Herde ſeiner geliebten„Viecher“ vor ſich her— der dumme Frantiſck! Wie ein Tauffeuer verbreitete ſich die Uachricht, daß der Frantiſek allein dreißig Ruſſen einge⸗ bracht hatte. Und nun umringte man den dummen Frantiſck und lobte ihn und gra⸗ tulierte ihm—— und er begriff eigentlich gar nicht, was man von ihm wollte. Und auch, was der Herr Hauptmann ihm dann am andern Tag alles erzählte, verſtand er nicht recht und begriff es ſchon gar nicht —— aber—— als dann nach einiger Jeit die hübſche goldene Medaille am ſchwarz-gelben Band auf ſeiner Bruſt hing. da freute er ſich darüber wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug, der dumme Franti⸗- ſek, der plötzlich als Held der Kompagnie galt, ohne daß er verſtand, warum er jetzt nimmer der„dumme“ Frantiſck ſein ſollte, Er hatte doch eigentlich gar nichts Beſon⸗ res getan und war an den Uamen ſchon ſo gewöhnt! Aber— ſtolz war er doch, der 9 Fräulein Peikoſf, Cochter des Eiſenbahnmin — 5 Der Kreuzelmatthes. Bild aus einem Cotentan von Max Cepp- Hamburg Uach dem Gefecht wurden die drei erſten Toten der Kompagnie begraben. Der Mat⸗ 5 thes, der ein wenig vom CTiſchlern verſtand, hatte drei Kreuze auf den friſchen Soldaten⸗ gräbern errichtet, das erſte aus den Catten eines ſchadhaften Jaunes, das zweite aus gutem, friſchem Cannenholz, das er auf dem Boden eines Hauſes vorgefunden hatte, und das letzte aus weißblätterndem Birken⸗ ſtamm, den er auf freier Heide geknicht hatte. Mit ſchwarzer Farbe hatte er liebe⸗- voll, wenn auch ein wenig verſchnörkelt, die Uamen der gefallenen Kameraden auff. die Kreuze gemalt, dazu das Datum und den Ort des Gefechts. Uur für das Kreuz aus dem Birkenſtamm hatte es nicht mehr gereicht; die Farbe ging aus, und der Matthes ſchrieb den Uamen des letzten Ka⸗ meraden mit Tinte auf die weiße Rinde, und, um den letzten nicht zu benachteiligen, ſetzte er noch einen Cotenſpruch dazu. Als die Kompagnie um die brei Gräber verſammelt ſtand und einige die Kreuze lobten und bewunderten, konnte der Mat- thes ſeine Freude darüber ſchlecht verſtecken, 1 wenn er es auch ein wenig verſuchte. Die Kreuze waren aber auch ſchön in ihrer rüh⸗. renden Einfachheit. s 8 Nachdem die Kompagnie weggetreten war, kam der Rainer, der mit dem Matthes aus demſelben Dorfe war und auch mit ihm zuſammen gedient hatte, auf den Matthes i(Fortſetzung auf Seite 6.) Frantiſek! Uachdruck verboten.) * eee e Bud 1: Anh einem deutschen Borpen Bild 2: Im Spiele der Wellen.„alreln Bild 3: Friedhof-Kunſt deuiſcher. Bild 4: Des Reiters Andacht vor 1 900 Bild 5: Von deutſchen Soldaten in el Bild 6: Ein in Betrieb gesetzter aut, Bild 7: Sanitätshundedreſſur auf dem Bild 8: Heuernte in den Ardennen im? — —— . 22 . 2 . — .* F 9 8— eden und Bekleiden von Cau-Enden. de cher Soldaten am Nordſeeſtrande. Helden Friedhof zu Middelkerke. Venhront angebrachte„Iriedensglocke.“ u der Ben- Werke im Felde. Sytung über eine 2,40 m hohe Wand. Laſt- Autos holen das Heu vom Felde. —— * — ND. 9 4 1 WN 174 1 0 Bild 1: Auf einem deuiſchen Bory 81 Bild 2: Im Spiele der Wellen. Bild 3: Friedhof ⸗Kunſt deutſcher 55 Bild 4: Des Reiters Andacht vor 9 Bild 5: Von deutſchen Soldaten in 5 Bild 6: Ein in Betrieb geſenzter ane Bild 7: Sanitätshundedreſlur auf den Bild s: Heuernte in den Ardennen im PB ⏑—. matt 1. — . . — 2 2 n. und Bekleiden von Cau-Enden. Lutſcher Soldaten am Nordſeeſtrande. Helden Friedhof zu Middelkerke. Mlront angebrachte„Friedensglocke.“ der Ben- Werke im Felde. Syrung über eine 2,40 m hohe Wand. b Laſt-Autos holen das Heu vom Felde. ——— ie Beiſtungs fahigkeit unſerer Gchißſsbau- Habuftrte im 72 1898 Der auf der Werft von Blohm g Voß neuer baute Dreiſchraubendamnſer der Hamburg- Gu. Ameriſtalſinie„Cay Volonio“ Berl.-G. 5 Geſemtanſicht d Se Der Palmengarten. Zu. Er zupfte inn a an dem Leibriemen und ſagte: „Du, Matthes, Jo ein ſchönes Kreuzel kannſt mir auch mal machen! Wenns ſo weit is! Heißt das! Wenns ſo weit is!“ Der Matthes hieß fortan nur der„Kreu⸗ zelmatthes“ und machte manchem Kamera- den, der in fremder Erde begraben werden mußte, ein ſchlichtes Kreuz für ſein Grab. — Degen ſeiner vielen Flickarbeiten, die der Matthes außer dem Kreuzetiſchlern noch für die Kompagnie ausführte, hatte man ihn mit ſeinem Handwerkszeug auf den Bagagewagen geſetzt. Den Rainer aber, der ſich ſo vorzeitig um ein Kreuzel bemühte, hatte es bis jetzt noch nicht„erwiſcht“. Der Matthes blinzelte ihm dennoch jedesmal, wenn er ihn ſah, mit den Augen zu und ſagte: „Ich werd's ſchon recht machen, Rainer!“ Der Rainer wollte nichts mehr von dem beſtellten Kreuz wiſſen. Er hatte es damals ſo halb im Scherz geſagt. Als der Matthes aber nicht aufhörte mit Augenblinzeln und Reden über das Grabkreuz, bekam der Rai⸗ ner allmählich eine geheime Scheu vor dem Kreuzelmatthes, als hätte er ihm ſein Leben in die hände gegeben.— Eines heißen Sommertages marſchierte die Kompagnie durch einen Wald, deſſen Rand mit weißen, gewundenen Birken be⸗ ſetzt war. Die Kompagnie zog ſingend vor- bei und mancher ſah nach den hellen Birken hinüber. Als der Rainer ſich von ungefähr umſah, konnte er wahrnehmen, wie der Matthes ſich vom Wagen herunterſchwang und eine dieſer Birken knickte, indem er ſich mit dem Knie gegen ihren ſchlanken Stamm ſtemmte. Die Birke brach. Matthes ſtieg wieder auf und winkte mit dem jungen Birkenbaum ſeinen Kameraden zu, die ſingend in der Marſchkolonne dahinzogen. Dem Rainer war das Singen vergangen, er dachte an das Kreuz, das der Matthes aus dem jungfreulichen Birkenſtamm zim⸗ mern wollte, er ging ſtumm für ſich hin und kaute an dem Straßenſtaub in ſeinem Munde. 2 kim Uachmittag kam die Kompagnie ins Gefecht, und am Abend ruhte ſchon der Rai⸗ ner unter dem ſauber geſchnitzten Birken ⸗ kreuz. Der Matthes ſtand dabei, ließ ſein Kunſtwerk bewundern und blinzelte r ſcheu mit den Augen. Valtimore der große amerikan. Handelshafen wo das erſte deutſche II-Stachtboot angekommen iſt, liegt nicht an der See, ſondern im Staate Marhpland, am Mündungstrichter des Palapscofluſſes, der ſich in die Cheſapealcebah öffnet. Ceilanſicht des Hafens. Verl. Illuftr.-Geſ. Generaldirektor Heinilten vom Nordd. Llond Vorſitzender der Deulſchen Ozean-Needetei G. m. b. H., welche den Verleehr von Handels · Cauchbooten mit Ueberſee aufgenommen hat. f/ 1 K H A a 6 e 1 N — wären 30 Alus alſſer Welt Der proyhetiſche Geiſtergreis auf Korfu. Die neueſte Kriegsprophezeiung wird den Serben Jugeſchrieben, und zwar ſoll die wunderbare Be⸗ gebenheit, über die der Matin berichtet, ſich auf Korfu zugetragen haben. Dort erſchien einem ſerbiſchen Soldaten des Nachts ein Geiſt in Geſtalt eines alten Mannes, der ihm erklärte, daß der auf der bei Korfu gelegenen Inſel Dido ſtationierte Bruder des Soldaten in dieſer Nacht geſtorben ſei. Er möge das Grab aufſuchen und dort eine Merze anzünden. Weiterhin erklärte er ihm, daß der Krieg in dem erſten kommenden Monat, deſſen er⸗ ſter Tag auf einen Dienstag falle, enden werde. mit der Drohung, daß der Soldat ſterben würde, wenn er dies Geheimnis verrate, verſchwand der greiſe ſerbiſche Geiſt in den Lüften. Der Soldat eilte nach Vido, erfuhr, daß ſein Bruder tatſächlich geſtorben war und brannte eine UMerze auf dem Srabe. Nach ſeiner Rückkehr aber brach er das Gelübde der Schweigſamkeit, erzählte das Erlebnis und ſtarb noch an demſelben Cage. Da der nãchſte Sällen bewogen fühlt, in tiefen Schlaf zu fallen.“ Die engliſchen Kirchenbeſucher jedoch haben ſich in der Mehrzahl für noch. Reden entſchieden und wünſchen nicht, daß eine onntagspredigt länger als 20 Minuten dauere. Daß man ſich auch in früherer Zeit über allzu lange Reden nicht erfreut zeigte, beweiſt eine von der Königin Viktoria ſtam⸗ mende Sanduhr, die als Reliquie in der Savoy ⸗ Kapelle aufbewahrt wird. Dieſe Sanduhr, die genau 16 Minuten läuft, wurde von der Königin bei der Renovierung der Mapelle im Jahre 1857 geſpendet. Dieſes Geſchenk ſollte den Wunſch zum Husdruck bringen, daß die Uirchenredner ſich kürzer faſſen mögen. Was würde die Mönigin aber erſt geſagt haben, wenn ſie von dem heutigen Redeſtrom in England erführe? 5 „Eine jede Kugel ja nicht. Eine höchſt eigenattige Statiſtik über den geringen Grad der Treffſicherheit der Gewehrgeſchoſſe im gegen⸗ wärtigen Uriege wiſſen franzöſiſche Blätter zu ue gesegelt oa gegen 5 m N 5 General B40 die Offenſide au der Weſtfront. bezeichnete Monat nach unſerem Kalender der Ku⸗ guſt iſt, nach dem ſerbiſchen Kalender aber der November, iſt leider die Frage des UMriegsendes e trotz aller Prophetie wieder offen gelaſſen. „Hier ruht Mirza...“ In dem Beſtreben, allem, was franzöſiſch iſt— möge es ſich auch nur um Tiere handeln— als Nationalgut die höchſten Ehren zu erweiſen, geht man neuerdings weit, wie einem Bericht des als Zu entnehmen iſt. Da heißt es nämlich inmitten eines mit äußerſter Rührung geſchriebenen Artikels:„An einem Frontteil in der Nähe des Elſaß, in der unmittelbaren Nachbarſchaft von zwei Grabhügeln, unter denen franzöſiſche klpenjäger ruhen, Rann man einen ebenſolchen, nur durch ſeine geringere öhe bemerkenswerten Hügel erblichen, auf dein ch die Inſchrift findet:„ier ruht Mirza, Kriegs- n 3— 17. nta 1916! undi Das heldenhafte Geſchöpf, das hier begraben wurde, iſt ein Schäferhund beſter franzöſiſcher Raſſe, der mit! äußerſten Pflichtgefühl unſere Gräben vor den feindlichen Petzen bewachte. Aber eine Kugel teaf Mirza und nun ruht ſie neben den Teichen ihrer menſchlichen Nameraden. Wie lange darf eine ede dauern? Mit dieſer Frage, die angeſichts der genugſamen be⸗ kannten Redewut der Klillierten nicht einer gewiſſen Antualität entbehrt, beſchäftigt ſich der Daily Chronicle. Nach der Anſicht des Gelehrten Pt. Caler Minuten die äußerſte Dauer für eine Rede.„Wenn man 0 minuten lang einer Rede gelauſcht hat,“ bemerkt er,„iſt es unbedingt genug, da man ſich ſonſt in den meiſten wirkſame melden. Da nach dieſer Statiſtin unter 100 Kugeln nur eine trifft und unter 3; getroffenen Soldaten nur einer der Verwundung erliegt, wären bei einer Durchſchnitts berechnung 3500 Kugeln erforderlich, um einen Mann zu töten 40 VN Vibi K Noc! NEN If ETF Vor CH- ul H- S. CH. NST ESE N= . U——— — ͤ— H(—' 1 55—— Nätfelhafte Juſchrift. . ssen nowpl uv cf 5 mom nnd nwonn 7% sf f uud- Gunlgiluv am warmen Ofen oder Herd, aber nicht in glühen⸗ teilen. Der flelteſte ſoll die Hälfte meiner Kamele J Sen Eßbare Pilze, die ſich zur. Trocknen eignen, ſind beſonders der Steinpilz, Eierpilz, Champignon, die Morchel und Corchel, aber auch der Stockpilz, Kapuziner, Ringpilz, die Ziegenlippe, der araſol und der Siegenbart. Jur Kufbewahrung für den Winter wählt man am beſten Steinpilze und Eier⸗ pilze. Die zum Trocknen beſtimmten Pilze wäſcht man nicht, ſondern reibt ſie, wenn nötig mit Zitronen⸗ ſaft ab, ſchneidet ſie in Scheiben, reiht ſie entweder auf Fäden oder legt ſie auf Packpapier und Holz ⸗ geflechte, trocknet ſie an luftigen ſonnigen Orten, der Hitze. Kagnt von Kaninchen. Das Neminchen wird in Stücke zerlegt und einige Stunden eingeſalzen ſtehen gelaſſen. Sodann bringt man es in einen gutſchließenden Kochtopf und läßt es mit Butter und einer Zwiebel ungefähr eine halbe Stunde dämpfen. Nun gibt man ſo viel herben Wein da⸗ zu, daß das Sleiſch bedeckt iſt, außerdem einige Lorbeerblätter und Pfefferkörner, ſowie ein Stück⸗ * Seneral ain Der. 5G. Befehls haber einer frampõſiſchen eeresgruype in der Schlacht an der Somme. chen Schwarzbrotrinde. Nun wird alles gut zuge⸗ deckt, noch ungefähr eine Stunde gedämpft und die Tunke ſämig gemacht. i Fũirunſere Kinder Der weiſe Derwiſch. Ein Araber hatte drei Söhne. kils er ſein Ende nahen fühlte, rief er ſie 7 n ch nach meinem und ſprach:„Damit Tobe nicht entzweit, will 1 unter euch 1 beſitzen. Achmed ſoll ein Drittel der Tiere haben. Und der Jüngſte muß ſich mit einem Neuntel be⸗ gnügen. Freilich——“ hier ſtockte die Stimme des Alten, er ſtarb. kils die Söhne den Vater be⸗ ſtattet hatten, gingen ſie, die nach ſeinem Willen zu vollziehen. Sie zählten und fanden 17 Mamele. Sie rechneten hin und her und gerieten im heftigen Streit. Eben wollten die Brüder zum Kadi laufen, da ritt ein Derwiſch auf ſeinem Kamele gte, warum ſie ſo erzürnt ſeien. Sie lächelte und ſprach:„Euch ift leicht Zu helfen. Erlaubt, daß ich euch für zwei Minuten mein Ramel leihe. Nun erhältſt Du, die Hã der Mamele, alſo wohl neun, Du, kichmed ein Drittel, das wären ſechs, und Du, krakim ein Neuntel, zwei Kamele. Seid ihr's zufrieden?“ Sie nickten ſtaunend. „So gebt mir mein Kamel zurück!“ ſagte der Der⸗ wiſch und ritt davon. N Drucke und Verlag der Dr. 5. Haas ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Tiefdruckanſtalt in Mannheim.— Verant⸗ wortlich für die Redaktion: Or. Fritz Soldenbaum. erzählten. Bild 1: Plaſt. Tanfübungen EI I. 0 Bild 3: Deniſcher Neigen. der Damenabteilung 5 2 5. Bild 4: Neigen der Unter- mit Keulen. ö. N* N ſtufe(7 10 Jahre). Bild 2: Plaſtiſche Tänze der 9 1 ö 0 f 4 Bild 5: Stabſchwingen der Oberstufe(von 14 9 2 8 Mittelstufe 11 bis Jahren abwärts). 4 8 770 5 13 Jahre). 8— ¶ Deulſches Zamturnen r Nraſt und Anmut durch vlaſſiſche Gumnaſtil. Jaußlieòber und ylaſtiſcher Zang