Mannheim, 12. Dezember 1910 Preis 5 pig. Sender⸗ Ausgabe. Derantwortlich für den allgemeinen Teil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbdaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für 4 Anzeigenteil: Fritz Joos. Druck u. verlag der Dr. H. as ſchen Buchdrucke ret,. m. b. g., alle in Mann⸗ heim. Draht⸗ Kdr.: Se neralanzeige* Mannheim. Fernſpr.: Redaktion 377, 1440— Ge ſchäftsſtelle 218, 7569 Buchdruck ⸗ Abtellung 341. Poſtſcheck⸗Nonto 2917 Tudwigshafen d. Rg. Anzel enprei Die iſpalt Kolonelzeile 40 PIs. 5 Zeile 120—— 1 Mittagdlatt vorm. 8¼ Abendblatt nachm. 3 Uhr Für Anzeigen an bestimmten Kade Stellen u— 4 wird keine Derantwortung übernommen. — 28 in Mannheim u Umg monatl. M 1.40 ein 8 Durch die Poſt bezogen vierteli M. 4 62 uin 1 ungagebühr. Bei ber Peſt abgeh. M. 5. 0. Sin- Badiſc Neueſle Ma Wöchentliche 8 Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirke 1— Dent ſſchland ſchlägt bel Eintritt in 1 bot. Cin Tagesbefehl des Kaiſers an Heer und Flotte. Berlin, 12. Dez.(WTB. Amtlich.) Seine Majeſtãt der Kaiſer har nachſtehenden Tagesbefehl an das deutſche Heer erlaſſen: Soldaten! In dem Gefühle des Sieges, den ihr durch euere Tapferkeit errungen habt, habe Ich und die Herrſcher der uns verbündeten Staaten dem Feind ein Friedensangebot gemacht. Ob das damit verbundene Ziel erreicht wird, bleibt dahingeſtellt. Ihr habt weiterhin mit Goktes Hilfe dem Jeinde ſtandzuhalten und ihn zu ſchlagen. Großes Hauptquartier. Wilhelm J. R. Vorſtehende Order iſt auch an die Marine gerichtet mit nachſtehender allerhöchſter Ergänzungsorder: Dieſe Order richtet ſich auch an Meine Marine, die alle ihre Kräfte ireu und wirkungsvoll eingeſetzt hat in dem großen gemeinſamen Kampf. Wilhelm J. R. Die Mitteilungen des Reichskanzlers. Berlin, 12. Dez.(WTB. Amtlich.) Wie der Reichskanz⸗ ler im Reichstag mitteilte, haben die Regierungen des Vier- bundes heute an die diplomatiſchen Vertreter der mit dem r Schutz ihrer Staatsangehörigen in den feindlichen Ländern be · trauten Staaten zur Uebermittlung an die feindlichen Mächte gleichlautende Nolen gerichtet mit dem Vorſchlag, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten. In der Note heißt es: Die Vorſchläge, die die Berbündelen zu den Verhandlungen mitbringen werden, bilden nach ihrer Ueberzeugung eine geeignete Grundlage für die Herſtellung eines dauerhaften Friedens. Wenn trotz dieſes Angebols der Kampf ſotidauern ſollte, find die verbündeten Mächte eutſchloſſen, ihn bis zum ſieg⸗ reichen Ende zu führen, lehnen aber feierlich jede Berantwor⸗ tung dafür ab.. i In drei Tagen mehr als 10 000 Gefangene. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hhauptquartiet, 12. Dez.(WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern Auf dem Schlachtfeld der Somme erfuhr die ſeit Ende November erheblich geringere Kampftätigkeit der Arkillerie nachmittags wieder eine vorübergehende Steigerung. Heeresfront des Deutſchen Kronprinz Auf dem Oſtufer der Maas und nahe der Moͤſel ſlarkes Geſchütz⸗ und Minenwerferfeuer ohne Infanterietätigkeit. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfelömarſchalls Prinz Leopolò von Bayern. Geglückte Patrouillenunternehmen am Stochod brachten durch Einbringen von Gefangenen wertvolle Aufſchlüſſe über die ruſſiſche Kräfteverteilung. heeresfront des Seneraloberſten Erzherzog Joſef. In den Waldkarpathen, am Smokrec und an der Baba Ludova ſowie auch bei Nacht wiederholke ſtarke Angriffe im Moſtecaneſci-Abſchnitt ſind von deutſchen und öſterrichiſch⸗ ungariſchen Truppen vollſtändig abgewieſen worden. Auch weiter ſüdlich des Trotoſultales ſetzte der Ruſſe zu vergeblichem Anſturm gegen einige Höhenſtellungen ernennt Menſchen und Munition ein. Deulſche Jäger brachten von einer Streife nördlich der Ludowo 10 Gefangene und 3 Maſchinengewehre zurück. Nördlich von Sulta wurden die Ruſſen von einer ihnen kürzlich verbliebenen Höhe wieder vertrieben. Balk ankriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfelömarſchall v. Mackenſen Kampfforkſchritte auf der ganzen Front. Arziceni und Micil ſind in unſerem Beſitz. Die Heeresgruppen, im beſonderen die 9. Armee, haben in den letzten 3 Tagen den Rumänen über 10000 Gefangene, mehrere Geſchütze und viel Geräte ab⸗ genommen. Mazedoniſche Frout. Mit Erbitterung rennen alltäglich die Enkenketruppen, vornehmlich die Serben, gegen die deulſch-bulgariſchen Stel lungen auf beiden Cernaufern an. Auch geſtern holten ſie ſich dort wieder eine ſchwere blutige Schlappe. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Cudendorff.