Tanne B. Jul 1918. eise A. in. manddeim Telegaran eien——— lusbtuch der lion in Außlanb den Mördern des Geſundien auf der Spur. — 10 Pfg. N 255 e 5 5 l een ö 2 25 eee Amtſiches 8 für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgelchehen im Bilde in 9 Kupferlsfbrnd 28 Rümpfe in Moskau. * Berlin, 3 Jul.(WTB. Sonder-Tel.) Aus Moskau, 7. 7. nachm., wird berichlek: Die linken Sozialrevoluſionäre haben ſich zum Mord des Kaiserlichen Geſandlen belannkl. Ihre im Thealer eingeſchloſſenen Verlreler ſind verhaftet worden. In der Stadl ſind Kämpfe der Gegenrevolulionäre gegen die Bolſchewili an verſchiedenen Stellen enlbrannk, die bisher zugunsten der Volſche⸗ wili zu verlaufen ſchienen. Alle Milglieder der Geſandlſchaſt und ſonſlige Verlreler deulſcher Behö Moskau, 7. Juli vormittags.(WT B. Nichtamil.) Ueber die Ermordung des Grafen Mirbach erfahren wir noch fol ⸗ gende Einzelheiten: um ſicher in die Geſandkſchaft zu gelangen, ließen ſich die beiden Mörder auf Grund eines Ausweiſes, den ſie ſich zu verſchaffen gewußt hatten, als Beauftragte der Aommiſſion zum Kampf gegen die Gegenrevo⸗ tution melden und brachten den Prozeß eines ungariſchen Offiziers, Grafen Robert Mirbach, zur Sprache. Es iſt dies ein dem ermordeten Geſandten perſönlich unbekanntes Mitglied eines entfernten ungariſchen Zweiges der Jamilie. Sie halten ſogar die Akten des Prozeſſes bei ſich. Ernſt nach eini⸗ ger Zeit zogen beiden die Revolver und ſchoſſen auf den Grafen wie auf den Legationsrat Riezler und den Leutnant Müller. Sofort nach Abgabe der Schüſſe ſprangen ſie aus dem Fenſter des zu ebener Erde liegenden Zimmers und warfen im Sprung noch Handgranaten nach dem bereits verwundeten Ge⸗ ſandten. Andere Mitglieder der Geſandtſchaft wurden nicht verletzt. Die Verbrecher enlkamen in einem bereik⸗ ſtehenden Automobil, auf welches die überraſchle Wache vergeblich feuerte. ö Nachdem Tſchitſcherin und Karaſchan gleich auf die Nachricht von dem Morde auf der Geſandiſchaft ihr kief⸗ ſtes Bedauern über das Verbrechen, das ſich nicht ſo ſehr gegen Deulſchland wie gegen die Volſchewiki richte, aus- gesprochen halten, ſprachen zwei Stunden ſpäter Lenin und swerdlow, der Präſident des Jentralexekutivkomitees, vor Sie gaben die gleiche Erklärung ab und verſicherten, daß für die Beſtrafung der Verbrecher alles nur Menſchenmögliche gelan werden würde. Es iſt ſeither feſtgeſtellt worden, daß die Mörder ſich in das Quartier einer Gruppe der linken So- zialervolutionäre geflüchtet haben. Das Haus iſt von Truppen umſtellt worden. Die Führer der linken rden ſind unverſehrl. Soziclrevolulionäte, Kamkfow, Karlin und Spirido-- no wa, haben ſich bisher im Großen Theater, wo alle Mit; glieder des Sowjetkongreſſes verſammelt waren, nicht eiuge· funden. Es iſt ſog ut wie ſicher, daß der Mor d das 3 ei ce u zu einem Putſch gegen die Herrſchaft der Vol ⸗ ſchewiki ſein ſollte. An dieſer gegen revolutionären Bewegung ſcheint ein Teil der linken Sozialrevolutfionäre, Sawinkow und ſeine Enkenteagenten beteiligt zu ſein. SZawinkow iſt Leiter der Ententebeſtre⸗ bungen in Moskau und hat Verbindungen mit den Tſchecho Slowaken und den Menſchewikl. Er war früher Kriegsminiſter unter Kerenſki. Die ungefähr vor vier Wochen in Moskau erfolgte Ver haftung einer erheblichen Anzahl ſeiner Anhänger und Agen ⸗ ten hat offenbar ſeine Organiſalion noch nicht genügend ge⸗ ſchwächt. Da Mitglieder der Linksrevolutionäre auch der Kommiſſion zur Bekämpfung der Gegenrevolukionäre an- gehören, dürften zwei von dieſen als die Mörder in Frage komemn. Die hauptſächliche Verantwortung für die ſchändliche Tat trägt Sawinkow, der ſich zurzeit versteckt hält, und ſeine Geldgeber. Die kaiſerliche Regierung hat ihrer Er warkung einer nachdrücklichen Verfolgung und Beſtrafung der Verbrecher und ihrer Hintermänner der Sowſeiregierung auf das beſtimmkeſte zum Ausdruck gebracht. 3 Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 7. Juli abends.(WTB. Amtlich. Von den Kampffronten nichts Neues.