Mannheim, ö Preis 5 Pfeunig 3. November 1918. Sonder ⸗Blatt. Mannheimer General Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. Erlaß des Kalſers zur neuen Verfaſſungsänderung. Berlin, 2. Nov.(WTB. Amtlich.) Der Kalſer hal bei dem Inkrafttreten der Verfaſſungsände⸗ tungen folgenden Erlaß an den Reichskanzler gerichtet: aber lud alle Jormen zerbrochen. Nicht um Trümmer zu hinterlaſſen, ſondern um neuen Lebens geſtalkungen Platz zu machen. Nach den Vollbrin⸗ gungen dieſer Zeit hat das deulſche Volk den An⸗ Euerer Großherzoglichen Hoheit laſſe ich in der Anlage den mir zur Ausfertigung vorgelegten Geſetzenlwurf zur Abänderung der Reichsverfaſſung und der Geſetze betreffend die Stellverkrekung des Reichs- kanzlers vom 17. März 1878 zur alsbaldigen Veröffent- uchung wieder zugehen. Ich habe den Wunſch, bei dieſem für die weitere Geſchichle des deulſchen Volkes ſo bedeu⸗ tuungsvollen Schritt zum Ausdruck zu bringen, was mich bewegt, vorbereitet durch eine Reihe von Regierungsakten, tritt jetzt eine neue Ordnung in Kraft. welche grund ⸗ legende Rechte von der Perſon des Kaiſers 8 auf das Volk überträgt. Damit wird eine Periode abgeſchloſſen, die vor den Augen künftiger Geſchlechter iu [Ehren beſtehen wird. Troh aller Kämpfe zwiſchen überkommenen Gewalten und emporſtrebenden Krüften hat ſie unſerem Volke ſene gewaltige Entwicklung er⸗ möglicht, die ſich in den wunderbaren Lelſtungen dieſes Krieges undergänglich offenbart. In den flurcchtbaten Stürmen der diet Arlegsjabte spruch, daß ihm kein Recht vorenthalten wird, das ihm eine frele und glüc liche Zukunft ver, birgt. Dieſer Ueber zeugung verdanken die ſetzt vom Reichs tag angenommenen und erweiterten Vorlagen der verbüͤn⸗ deten Regierungen ihre Enkſiehung. 7 Ich aber krete dieſen Beſchlüſſen der Volksvertretung mit meinen hohen Verbündelen bel, in dem ſe len Wit len, was an mir liegt, an ihrer vollen Auswirkung ms. zu arbeiten. Ueberzeugt, daß ich damit dem Wohle des deutſchen Volkes diene. Das Ra ie ram A Dienſt am Bolte. 80 möge die neue Orduunng alle guten firäfte frei machen, deren unſer Volk bedarf, um den ſchroeren Prüfungen zu beſtehen, die über das Reich ver⸗ hängt find. um aus dem Dunkel der Gegenwart mit ſeſtem Schritt eine helle Zukunft zu gewinnen. 4 Berlin, den 28. Oktober 1918. J Wilhelm J. R. 1 A VBeramwottlich. Dr. Fritz Goldenbaum. Druderel W. Done N A W