102 Nut manch emmer ·5 4— 1 mig 12 Bs.; neeen heimer ü1.. gebl Lanac⸗ Aze ee. 8185 Grnb⸗ bfr— ha ge tten Ausgaben an beſenderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Feünenenche annheim. 8’ 51. Jahr Frankreich k kapituliert n „Frankreich muß die Waffen niederlegen“ Zusammenkunſt Führer Duce DkB. Führerbauptauartier, 17. Juni Der Miniſterprüſident der neugebildeten franzoſiſchen Regierung, Marſchall Petain, hat in einer Rundfunkanſprache an das franzöſiſche Volk erklürt, daß Frankrrich nunmehr die Waffen nieder⸗ legen müſſe. Er wies dabei hin auf einen vom ihm bereils unternommenen Schritt, die Reichsregierung von dieſem Entſchluß in Kenntnis zu ſetzen und die Bedingungen zu erfahren, unter denen das Deutſche Reich bereit ſei, den franzöſiſchen Wünſchen zu ent⸗ ſprechen. Der Führer wird den Kgl. gtalieniſchen Miniſter⸗ präſidenten Benito Mufſolini zu einer Ausſprache treffen, in der die Rthsng der beiden Staaten über- vöe werden g“ 88 8 4 Dau unn l- OCRN⸗Bnui⸗ht (Funkmeldung der NM Z) † Führerhauptgqnartier, 17. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt. Die franzöſi⸗ chen Armeen finten in der Maſſe, unter ſtarken Auflöſungserſcheinungen, ſcharf verfolgt von unſeren Truppen, nach Süden und Süd⸗ weſten zurück. Dort, wo Teilkräfte ſich noch zu geordnetem Widerſtand aufrafften, wurden ſie unter ſchweren Verluſten geworfen. Durch kühnen Zußriff einer beweglichen Abteilung, die durch den Diviſionskomman⸗ deur perſönlich geführt wurde, gelang es, Orleans und einen dortigen Loire⸗Ueber⸗ gang unverſehrt in Beſitz zu nehmen. Gegen die zurückgehenden feindlichen Ko⸗ lonnen ſetzte die Luftwaffe ihr Vernich⸗ tungswerk fort. Zahlreiche Loire⸗Brücken wur⸗ den getroffen. Dichte Kolonnen, die ſich vor dieſen Brücken ſtauten, wurden mit Bomben und Maſchinengewehren angegriffen. Die in Burgund und über Langres vor⸗ brechenden ſchnellen Truppen haben weit nach Süden Raum gewonnen. Zwei Flugplätze mit 39 ſtartbereiten und mit Bomben beladenen Flugzengen wurden hier genommen. Südöſtlich Beſancon wurde die Schweizer Grenze erreicht und damit der Ring um die aus Lothringen und aus dem Elſaß weichenden franzöſiſchen Kräfte ge⸗ ſchloſſen. Im nördlichen Lothringen nähern ſich unſere Truppen von Nordweſten der Stadt St. Mihiel. In Ausnutzung des Durchbruches durch die Maginotlinie füdlich Saarbrücken ſind unſere Diviſionen dort trotz ſtellenweiſe hartnäckigen Widerſtandes des Feindes im zügigen Vor⸗ gehen gegen den Rhein⸗Marne⸗Kanal. Chateau⸗ Salins, Dienze und Saarburg ſind genommen. Auch auf dem Weſtufer des Ober⸗ rheins iſt unſer Angriff über den Rhein⸗ Rhone⸗Kanal auf die Vogeſen zu im ſiegreichen Fortſchreiten. Im Elſaß unterſtützten Kampf⸗ und Sturzkampfverbände ſowie Flakartil⸗ lerie das Heer wirkſam im Erdkampf. Befeſtigungswerke und Bunker wurden mit Bomben ſchwerſten Kalibers angegriffen. Die Verluſte des Feindes in der Luft betru⸗ gen insgeſamt 8 Flugzeuge, davon wurden 5 im Luftkampf, 3 durch Flak abgeſchoſſen, 3 eigene Flugzeuge werden vermißt. Die deutſche Unterſeebootwaffe verſenkte in den letzten Tagen über 100000 Tonnen. Ein Unterſeeboot unter Füßhran des Kapitänleut⸗ nauts Frauenheim meldet die Verſenkung von 41 500 BRT Schiffsraum, darnnter den bri⸗ tiſchen Dampfer„Wellington⸗Star“ von 11 400 BRT. Ein zweites U⸗Boot unter der Führung von Oberleutnant zur See Endraß meldet 53 000 BRT. als vernichtet, darunter den bri⸗ tiſchen Hilfskreuzer„Carinthia“ BRT. Einem weiteren U⸗Boot gelang es, im Moray⸗Firth einen britiſchen Hilfs⸗ krenuzer von rund 9000 BRT. zu ver⸗ ſenken. Beim Rheinübergang zeichnete ſich der Major eines Pionier⸗Bataillons Gantke durch tapferen perſönlichen Einſatz beſonders aus. Der italieniſche Heeresbericht Funkmeldung der N M. Z) †Rom, 17. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der italieniſchen Wehr⸗ macht gibt bekannt: Unſere Luftwaffe hat am geſtrigen Tag die Flottenſtützpunkte und die Flughäfen von Malta, Korſika und Tunis mit Bom⸗ ben belegt. Im Luftkampf wurde ein engliſcher Jäger abgeſchoſſen. 1 8 Die feindliche Luftwaffe hat ſich auf einige Einflüge, faſt immer mit verhältnis⸗ mäßig wenig Flugzeugen beſchränkt und dabei beſonders nachts auf Städte und auf offenes Ge⸗ lände Bomben abgeworſen, In Savona werden bei der Zivilbevölkerung ein Toter und einige Verwundete gezählt. 1 In Cagliari hat der ſeindliche Angriff Schaden an einigen Hallen des Flugplatzes au⸗ gerichtet; 6 Mann des techniſchen Perſonals ſind tot, etliche 30 wurden verletzt. In Palermo hat ſich die feindliche Fliegerſormation beim Start unſerer Jagoͤflugzenge zurückgezogen und auf den Angriff verzichtet.— In den Alpen immer ſtärkere Tätigkeit unſerer Aufklärungsabteilungen. In Nordafrika ſind zu Lande, in der Luft und die Aktionen gegen die engliſchen Streitkräfte mit günſtigem Ergebnis in voller Entwicklung. In Oſtafrika umfangreiche Tätigkeit unſerer Luftwaffe gegen Flotten⸗ und Luft⸗ flottenſtützpunkte im Sndan und in Kenyia mit beträchtlichen Ergebniſſen: Einige Flugzenge wurden am Boden zerſtört und Schaden an den Anlagen angerichtet; einige Einflüge des Fein⸗ des haben Schaden an den Anlagen und in Dire Daua an der Bahnlinie verurſacht. Schwedens König 82 Jahre alt. Konig Guſtaf pon Schweden begina am Sonntaa feinen 82. Geburtstag. Von zuſtän⸗ Mexiko plant eigene Handelsflotte. daß die diger merikaniſcher Seite wird beſtätigt, mexikaniſche Regierung zur Zeit erwägt, eine eigene Handelsflotte für den Küſtenverkehr zu beſchaffen. Front abſolut ruhig. von 22 300 Der Sturm auf die Maginot Linie am Oberrhein Wie der Rheinübergang bei Breiſach und der Einbruch in die Maginotlinie erzwungen wurde (Von Kriegsberichter Dr. Ramminger.) dnb... 16. Nuni.(EK.] Als die deutſchen Truppen im Vorſtoß über Reims am 12. Juni Chalons⸗ſur⸗Marne und Vitry⸗ le⸗Francois erreicht hatten, da hätte es den Fran⸗ zoſen in der Maginot⸗Linie von Diedenhofen bis Belfort dämmern follen, daß ſie jetzt zum Auszug antreten müſſen, wenn ſie nicht ebenſo in die Zange genommen und vernichtet werden wollen., wie ihr Heer im Artois und in Flandern. Statt deſſen ge⸗ bärdeten ſie ſich immer noch als die ſtarke und glor⸗ reiche Armee der„Grande Nation“, lieferten einige Nächte eine Art Trommelfeuer, beſchoſſen unvertei⸗ digte Städte in ſinnloſer Art mit Ferngeſchützen und reagierten auf unſere wohlgemeinte Propaganda, das nutzloſe Blutvergießen doch einzuſtellen, mit Feuerüberfällen. Wenn da und doört die Poilus ihrer ehrlichen Einſicht einmal folgten und weiße Fahnen hißten, ſo wurden ſie ſchnell unter Druck genommen und abgelöſt. Jest trifft ſie das deut⸗ ſche Schwert erbarmungslos. Was nützt es, wenn ſich die Reſte der franzöſiſchen Heere verzweifelt wehren und die Wilden Afritas gegen die deutſchen Heere losgelaſſen werden? Sie alle erliegen dem Kampfesmut und der Feuerkraft der unvergleichlich tapferen deutſchen Soldaten. Ein trüber Tag brach am Samstagmorgen an:; es regnete unauſhörlich. Die Aufklärer und die B⸗Stellen hatten kaum hundert Meter Sicht. Das jenſeitige Uſer des Rheins verſchwand im grauen— Dunſt. Für die deutſche Heerführung war das aber kein Grund, den einmal feſtgeſetzten Angriff am Oberrhein zu verſchieben. Allerdings ſah es für den Nichteingeweihten lange ſo aus, als bliebe die 1 Nur die Anmarſchſtraßen zeigten ein anderes Bild. Kolonne um Kolonne, zu Fuß und mit Wagen, rückten an. Die deutſche Or⸗ ganiſation hat ſich wieder dabei bewährt. Noch um 9.30 Uhr war alles ſo gut wie ruhig. Dann verein⸗ zelt da und dort eine Detonation. Doch 6 10 Uhr ging für die Fran⸗ zoſen die Hölle los. Alls Kaliber unſerer Artillerie donnerten Tod und Verderben hinüber Wehe den Poilus, die dort die über den Rhein. 8 f Ihre eigene Artillerie Stellungen halten ſollten. hörte man zunächſt nicht. Erſt langſam konnte man Detonationen auf unſerem Ufer beobachten. Den Franzoſen war offenbar von Anfang an Hören und Sehen vergangen, wenn auch unſere Stukas wegen des ſchlechen Wetters nicht eingreifen konnten. Mnter dem Schlachtgetöſe der eigenen Artillerle ſetzten Punkt zehn Uhr unſere Pioniere zum Brückenbau an. Das feindliche’ Störungsfeuer machte auf ſie gar keinen Eindruck. Mit Todes⸗ verachtung gingen ſie heran und zimmerten ihre Balken, banden ihre Stangen und Baumſtämme, ließen ihre Pontons ins Waſſer gleiten, um den Uebergang in großem Stil zu erzwingen. Aber inzwiſchen waren unſere tapferen Infante⸗ riſten ſchon mit Booten an die Ueberauerung des Rheins gegangen. Obwohl ſchon feindliche Grana⸗ ten an die Einſteigeſtellen heranheulen und mit Donnergetöſe krepieren, ſo daß es unmöglich er⸗ ſcheint, hier den Uebergang zu erzwingen, laſſen die Tapferen nicht ab und erkämpfen einen Durchbruch übers Waſſer. Schon zehn Minuten nach Beginn des Angriffs haben in der Nähe von Breiſach todes⸗ mutige deutſche Soldaten das jenſeitige Ufer er⸗ reicht und ſetzen zum Sturm auf die dortigen fran⸗ zöſiſchen Bunker an. Kein Feuerhagel konnte ihren Angriffsgeiſt erſchüttern. Das MG⸗Feuer der Poi⸗ lus wird langſam niedergekämpft, und bald leiſtet der erſchütterte Feind nur mehr gexingen Wider⸗ ſtand. Unſere Artillerie hat ihm übel mitgeſpielt. Denn ihre Schüſſe ſaßen mit ausgezeichneter Treff⸗ ſicherheit im Ziel.— Dieſer wuchtige Angriff unſerer Truppen über den Rhein kam den Franzoſen gewiß überraſchend. Denn ohne vorhergehende, ſondern nur gleichzeitige Artillerieunterſtützung iſt früher keine Feſtungs⸗ linie von der Infanterie angegriffen worden. Und daß die Deutſchen, trotz ihrer beſonderen Tapfer⸗ keit, im Angeſicht der großen Feuerkraft der fran⸗ zöſiſchen Bunkerlinien ſich einfach ohne Arxtillerie⸗ vorbereitung in den Rhein warfen und ſtürmten, das hatten ſich die Franzoſen doch nicht gedacht. Mit „Die letzte militüriſche Aktion Frankreichs Amerika ſieht das Schickſal Frankreichs bereits als vollendet an (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Stockholm, 17. Juni. Nach Reynauds letztem Appell und der Nachricht von dem Fall von Paris beurteilt man auch in USA die frauzöſiſche Lage ausgeſprochen peſſimiſtiſch. Mehrere Zeitungen rechnen mit einem frau 2Cghe. Separatfrieden. Eines der größten amerikaniſchen Nachrichtenbüros meldet aus Tours, daß„die Zu⸗ rückziehung der franzöſiſchen Truppen hinier Paris wahrſcheinlich die letzte militäriſche Aktion Frankreichs iſt.“ Eine einſichtige Stimme aus den ASA dnb Neuyork, 16. Juni. In den„Detroit News“ erhob der frühere Gou⸗ verneur des Staates Michigan Osborn die Stimme der Einſicht und Warnung gegen eine Berwicklung Amerikas in den Europakrieg. Großbritannien werde ſich nicht auf der engliſchen Inſel an der Pe⸗ ripherie ſeines Weltreiches behaupten können, ſchrieb Osborn, ſondern es zöge nach Kanada. das größer ſei als die Vereinigten Staaten. Deutſchland kämpfe zweifellos um ſein Leben. In rückſichtsloſer Selbſterkenntnis fuhr Gouver⸗ neur Osborn fort:„Wenn wir nicht vor zwanzig Jahren unſere Armee nach Europa geſchickt hätten, wäre es nie zu dieſem Krieg gekommen; deshalb haben wir eine große Verantwortung für dieſen Krieg. Ohne uns hätten die Deutſchen damals ge⸗ ſiegt und alle ihre gerechten Anſprüche befriedigt. Sie wurden ihrer Kolonien beraubt, obwohl Groß⸗ britannien ein Viertel der Weltoberfläche beſitzt. Ich bin ſo„engliſch“ wie nur jemand ſein kann, aber ich bin für Wahrheit und Gerechtigkeit und laſſe mich nicht oͤurch Haß⸗Vorurteile beeinfluſſen.“ Ruſſiſcher Proteſt im Weißen Haus EP. Waſhington, 17. Juni. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter begab ſich zum Staatsſekretär Hull und proteſtierte nachdrücklich gegen die Unterbrechung der Verſendung amerikaniſcher Waren nach Rußland. Von einem Warenembargo gegen Rußland iſt nichts bekannt, jedoch wirdd mitgeteilt, daß in der vergangenen Woche die Waſhingtoner Regierung die Ausfuhr von Werkzeugmaſchinen, die für Sowjetrußland beſtimmt waren, verhinderte. ASAl bauen zwei 45 000-Tonner r 8 dub. Waſhington, 14. Juni. Das Marineminiſterium ordnete am Mittwoch den Baubeginn von zwei 45 000⸗Tonnen⸗ Schlachtſchiffen ſowie zwanzig weiteren Kriegs⸗ ſchiffen und Hilsſchiffen an. laufen ſich auf 327 Millionen Dollar. Telefonüberwachung in ASA 8 EP Waſhington. 15. Juni. Der Juſtizausſchuß des Repräſentantenhauſes nahm eine Geſetzvorlage an, wonach die bundes⸗ ſtaatliche Geheimpolizei bei der Unterſuchung gewiſ⸗ ſer Verbrechen(insbeſondere Sabotage. Spionage⸗, Landesverrat ſowie Verletzung des Neutralitäts⸗ geſetzes) private Telephongeſpräche ab⸗ hören darf. „Wann kommen wir an die Reihe?“ England macht ſich auf ſofortigen deutſchen Angriff gefaßt 3 EP. Rom, 17. Juni. Wie aus London gemeldet wird, haben die ſchnel⸗ len Fortſchritte der deutſchen Truppen in Frankreich die Angſt vor einem deutſchen Angriff auf England noch mehf geſteigert. Die engliſche Preſſe erklärt, man müſſe ſich auf dieſen Angriff in aller⸗ nächſter Zeit gefaßt machen. „Daily Mirror“ ſchreibt, England rönne in Zu⸗ kunft nur auf ſich ſelbſt zählen. „Daily Mail“ erklärxt:„Wir müſſen uns von der Tatſache Rechnung ablegen, daß die Kriegs⸗ maſchine Dentſchlands von einem Genie geleitet wird. Der Einmarſch nach England wird verſucht werden, und zwar ſofort. Diejenigen, die ihn für unmöglich halten, leben in einer Traumwelt.“ Die Londoner Preſſe zermürbt neuerdings die Nerven ihrer Leſerſchaft durch die Feſtſtellung, Hitler habe den 15. Juni als den Tag der Ein nahme von Paris von vornherein beſtimmt ge habt. Der 15. Auguſt ſei nunmehr für die Einnahme von London feſtgefetzt worden. Aber, ſo erklärt man einſtimmig, jeder Engländer habe den heiligen Schwur getan, das Seine zu leiſten, um dieſen hitleriſchen Plan zum Scheitern zu bringen. u n Der Londoner Berichterſtatter von„Dagens Nyheter“ meldet ſeinem Blatt, daß mit größter Wahrſcheinlichkeit draſtiſche Maßnahmen geplant würden, um die zahlenmäßige Stärke der engliſchen Armee ſo ſchnell wie möglich zu erhöhen. 3 Ueber die mangelhafte rüſtungsmäßige Vorſorge Englands wird im Parlament zugegeben, daß man nicht einmal die aus Flandern geretteten Diwiſionen, die mit 250 000 Mann beziffert werden, neu aus⸗ rüſten könne.„News Statesman“ erklärte am Frei⸗ tag, daß der Munitionsſkandal von 1940 ſehr viel ſchlimmer ſei als der Skandal von 1915. „Außerordentlich ernft EP Stockholm, 17. Juni⸗ Ein Umſchwung in der Stimmuna Englands in peſſimiſtiſcher Richtung wird am Sonntaag von„Da⸗ geus Ryheter“ verzeichnet. Die Laae in Frankreich wird, ſo ſchreibt das ſchwediſche Blatt, jetzt als au ßerordentlichernſt angeſehen, und aus dem Peſſimismus werde in Londoner Regierungskreiſen kein Hehl gemacht. Die Verbindungen zwiſchen den Regierungen von London und Bordeaux ſeien ſehr ſpärlich. Es ſei daher ſelbſt für Regierungsmitglie⸗ der in England ſchwer, ſich ein Bild von der Lage zu machen. Der Londoner Rundfunk beſchäftigt ſich am Sonn⸗ tag ausführlich mit der Lage im Weſten. In Lon⸗ don wird demnach zugegeben, daß die Deutſchen weitere große Erfolge in der Champagne zu ver⸗ zeichnen hatten. Insbeſondere ſei der Druck auf die franzöſiſ hen Linien bei Chaumont verſtärkt, wäh⸗ rend in der Normandie und in der Gegend von Pa⸗ ris keine Entwicklung zu verzeichnen ſei. Schließlich ſtellte der Londoner Rundfunk am Sonntag feſt, daß man in Londoner amtlichen Krei⸗ ſen den Ernſt der augenblicklichen Lage keineswegs unterſchätze. Die weiteſtverbreitete Londoner Sonntagszei⸗ tung„Sunday Expreß“, das Blatt des Miniſters für die Flugzeugproduktion Lord Beaverbrock, befaßt ſich in ſehr offenen Worten mit oͤer Lage, wobei es zu dem Schluß gelangt, daß England den Krieg nicht gewinnen könne, wenn man das Kriegführen als ein Steckenpferd(hobby) für die freie Zeit des Ta⸗ ges betrachte. Mit bitteren und enttäuſchten Wor⸗ ten ſtellt„Sunday Expreß“ die Frage: „Hat ſo ein Wahnſinn, wie wir ihn in den letzten 20 Jahren begingen, ſeinesgleichen? Während eine andere Nation alles opferte, um ſich vorzubereiten, zogen wir die Golſplätze und das Tennisſpiel dem Schießſtand vor. Dieganze Nationiſt ſchuld daran! Wir müſſen jetzt für die Fehler büßen, die wir begingen. Nach neun Monaten Krieg ſind wir glücklich dazu gelangt, die 28jährigen unter die Waf⸗ fen zu rufen. All dieſer Wahnſinn und alles Leid haben uns nichts gelehrt. Wir können den Krieg nicht gewinnen, wenn wir das Krieasſvpiel als eine Be⸗ ſchäftigung für die Freizeit auffaſſen.“ „Sunday Expreß“ kritiſiert dann in ſehr ſcharfer Weiſe die Regierung und die Privatwogenbeſitzer, die nicht im geringſten dazu beitrügen, Benzin und Oel einzuſparen. 30 000 Kraftwagen ſeien unnützerweiſe von London und anderen Städten zum Derhy ge⸗ ſahren. Es ſei eine Schande, denn die hier ver⸗ hrauchten Brennſtoffe hätten ausgereicht. um eine Tankdiviſion für zwei Tage und zwei Nächte zu verſorgen. 1 Die Schweden verlaſſen England 1 EP. Stockholm, 17. Juni⸗ Mit Ausnahme des diplomatiſchen und kon⸗ ſnlariſchen Stabes und der wichtigſten Geſchäfts⸗ Die Geſamtkoſten be⸗ einem Abſacken von Booten unter dem ſchweren MG⸗Feuer ihrer Bunker mußte gerechnet werden. Aber das kümmert deutſchen Heldengeiſt nicht. Das jenſeitige Ufer wird eben genommen. Und wenn ſelbſt einige Boote im feinoͤlichen Feuer abſacken, die anderen ſich eine andere Stelle ſuchen müſſen, einer kleinen Schar gelingt es, den Uebergang zu erzwingen und todesmutig im feindlichen MG⸗ Feuer auszuhalten, dis die Kameraden einen ande⸗ ren Uebergang erkämpft haben. Dort, wo einmal der Angriff etwa im feindlichen Feuer zu ſtocken droht, griff ſofort unſere Artillerie die Feuerneſter des Feindes an und brachte ſte zum Schweigen. Zug um Zug, Kompanie um Kompanie gewinnt ſo das Feindufer. Schon nach einer Stunde Kampf um den Rhein brachten unſere tapferen Soldaten die erſten Ge⸗ fangenen über den Strom zurück. Nach zwei Stun⸗ den tapferen Kampfes iſt an der Uebergangsſtelle das Weſtufer des Rheins feſt in deutſcher Hand. ſo daß der Fährenbau ſchnell vorangeht. Bald kann Kolonne auf Kolonne über den Rhein vorſtoßen, um den glänzenden Erfolg des Vormittags auszu⸗ weiten. And das alles hat nichts genützt! EP. Kopenhagen. 17. Juni. Einer der drei däniſchen Journaliſten, die jemals Gelegenheit hatten, die Maginot⸗Linie aus eigener Anſchauung kennen zu lernen, gab in einem Artikel im Berlingske Aftenavis“ ſeine Eindrücke wieder, die der Beſuch in der franzöſiſchen Feſtungslinie bei ihm hinterließ. Der Journaliſt ſchreibt: „Hundert Großkampfſchiffe der„Queen⸗Eliza⸗ beth“⸗Klaſſe hätte man bauen können mit den hundert Milliarden Franken, welche die Magi⸗ not⸗Linie, Frankreichs Stolz, verſchlungen hat.“ Für alle Eventualität eines Angriffs ſei hier vor⸗ geſorgt. Ziſternen mit Trinkwaſſer für Monate, Vitamin⸗Vorräte für die Mannſchaft. feuerſichere Oelbehälter, Luftfilter gegen alle nur denkbaren Giftgaſe fänden ſich allenhalben und ſelbſt bei einem Aushungerungsverſuch brauche ſich die Beſatzung der einzelnen Forts nicht zu ergeben, ſondern könne in verborgenen Gängen kilometerweit hinter der Front ans Tageslicht gelangen. e˙.,.— träger ſollen alle ſchwediſchen Staatsbürger in der kommenden Woche aus England abbefördert werden. Der Paſſagierdampfer„Patricia“, der bis zum Kriegsausbruch den regelmäßigen Verkehr zwiſchen Göteborg und Tilbury—London verſah, iſt nach einem iriſchen Hafen ausgelaufen, um die aus meh⸗ reren hundert Mitgliedern beſtehende ſchwediſche Kolonie heimzuholen. Alle kriegführenden Mächte ſind über die Reiſeroute des Dampfers in Kenntnis geſetzt worden und die ſchwediſche Regierung hat ſich verpflichtet, nur neutrale Paſſagiere an Bord zu nehmen und keine Frachten neben den Paſſagieren von Irland nach Schweden zu befördern. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird der Flüchtlingsdamp⸗ fer von den vier ſchwediſchen Zerſtörern auf ſeiner Heimfahrt begleitet werden, die ſeit einigen Wochen in einem iriſchen Hafen liegen, um nach Schweden auszulaufen. Die Zerſtörer waren für ſchwediſche Rechnung in Italien gebaut worden und hatten in den letzten Monaten die Reiſe von Italien über Poxrtugal nach Irland angetreten. b Das Protektorat flaggt Der Eindruck der Beſetzung von Paris im Protektorat EP. Prag, 17. Juni. Die Nachricht von dem Einmarſch der deutſchen Truppen in Paris wird auch im Protektorat als ein Ereignis von größter hiſtoriſcher Tragweite gewertet. Die Regierung des Protektorats hat angeordnet, daß anläßlich der ſiegreichen Beendigung des norwe⸗ giſchen Feldzuges und des großen Sieges in Frank⸗ reich zu Ehren der deutſchen Soldaten auf allen Amis⸗ und Schulgebäuden die Reichsflaggen und Protektoratsſahnen für die Dauer von drei Tagen zu ſind. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, an der Fahnenhiſſung teilzunehmen und ihre Häuſer zu beflaggen.. Präſident Dr. Hacha hat an den Führer anläß⸗ lich des ſiegreichen Einzuges der deutſchen Truppen in Paris folgendes Glückwunſchtelegramm gerich⸗ tet: „Ich bitte Eure Exzellenz, zum ſiegreichen Ein⸗ zug der von Ihnen geführten unüberwindlichen bertſchen Truppen in die Hauptſtadt Frankreichs die aufrichtigſten Glückwünſche meines ganzen Volkes entgegenzunehmen zu wollen. Eurer Ex⸗ zellenz ergebener Dr. Emil Hacha“. Aegyptens gefährliches Spiel (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 17. Juni. Die Auffaſſung der Lage durch die ägyptiſche Re⸗ gierung wird in Rom als äußerſt merkwüröoig Sund auf die Dauer unhaltbar empfunden, denn wie die italieniſchen Heeresberichte faſt täglich melden, greifen die Engländer ununterbrochen zu Lande, von der See und aus der Luft her die Oſt⸗ grenze Lybiens an. Wenn die italieniſchen Streik⸗ kräfte dieſe Angriffe auch immer zurüchſchlagen, ſo geht es auf die Dauer doch nicht, daß oöte Engländer Aegypten als Stützpunkt benutzen und die Italiener dieſan allen Grunoͤfätzen des Völkerrechtes hohn⸗ ſprechenden Spiel, zu dem ſich auch die aegyptiſche Regierung hergibt, ruhig zuſehen. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt;„Das ſeltſame Verhalten Aeguptens, oder beſſer geſagt, die varadoxe Diplo⸗ matie dieſes Landes ſtellt eine der ſkandalöſe⸗ ſten Lügen der Weltgeſchichte dar; Die Engländer haben ihre Stützpunkte in Aegypten und benutzen alle Hilfsquellen des Landes. um Lybien anzugreifen. Gleichzeitig führt Aegypten nicht Krieg und erklärt auch, es nicht tun zu wollen, ſolange wir es nicht angreifen! Wie lange kann dieſer Zuſtand noch dauern?“ — Kunſtkammer in Ungarn. Ungarn erhält jetzt auch eine Kunſtkammer, in welcher die bisherige Theater⸗ und Filmkammer aufgeht und oͤurch eine neue Muſik⸗ kammer ergänzt wird. uptſchriftleiter und vercntwortlich für Polikik: Dr. Alols nbauer.— Stellverktreter de⸗ Hauptſchriftleikers und verant⸗ tlich für Kulturpolitik, Theater and Unterhaltung: Carl Dnno Eiſenbare.— del; i. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. V. Dr. F. W. K o ch.— Kunſt. Film und Gericht: Dr. F. W. ech.— Spork: Wini Müller.— Südweſideutſche Umſchau und 3 Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Hr. Fritz 8“& Co., Mannheim, R 1. 4—-6.— Berantwortlich für Unzelgen und geſchäftliche Mitkeilungen: i. B. Robert Göller Manahelm.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gültig. der Kriegskorreſpondent der„Daily Mail“ — aus Anlaß der Beſetzun Eftland 4 (Funkmeldung der N M. Z.) + Moskau, 17. Juni. Wie amtlich verlautet, hat die Sowjetregie⸗ rung an die Regierungen von Lettland und Eſt⸗ land gleichlautende Noten gerichtet, in deuen ähnliche Forderungen vorgebracht werden, wie die bereits von Litaüuen aungenommenen. In den Noten an Lettland und Eſtland ſtellt die Sowjetregierung feſt, daß dieſe beiden Staaten die ſogenannte baltiſche Allianz nach der Unterzeich⸗ nung der Beiſtandpakte mit der Sowjetunion nicht aufgehoben, ſondern im Gegenteil verſtärkt hätten durch die Einbeziehung Litauens in dieſes Bündnis⸗ ſyſtem und oͤurch den Verſuch, auch Finnland zur bal⸗ tiſchen Allianz hineinzuziehen. Die Sowjetregie⸗ rung könne dieſer Politik, die dem im Herbſt vorr⸗ gen Jahres abgeſchloſſenen Beiſtandspakt zuwider⸗ laufe, nicht unbeteiligt zuſchauen, um ſo mehr als ſie ſelbſt ihre aus den Beiſtandspakte reſultierenden Verpflichtungen auf das genaueſte eingehalten habe. Die Sowjetregierung ſehe in der baltiſchen Allianz nicht nur eine Gefah, ſondern auch eine direkte Be⸗ drohung gegen die ſowjetiſchen Grenzen. ufolgedeſſen hält die Sowjetregierung fol⸗ gende Minimalforderung als abſolut notwendig: 1. Die Bildung einer neuen Regierung in Lettland und Eſtland, die fähia und willens ſeien, die Bedingungen der Beiſtandspakte ehrlich durchzuführen, 8 2. den freien Einzug für die ſowjetiſchen Truppen nach Lettland und Eſtland zur Beſetzung der wichtigſten Punkte der beiden Länder, um die Durchführung der Beiſtandspakte zu garantieren. Sonntagabend haben, wie weiter mitgeteilt wird, die Geſandten Lettlands und Eſtlands dem „Die letzten Stunden von Paris⸗ Moskauer Forderungen an Lettland und Die Sowjet⸗Regierung fühlt ſich durch Baltenpakt bedroht- Die wichtigſten Punkte der beiden Länder von Sowjeitruppen beſetzt Regierungschef und Außenkommiſſar Molotom das Einverſtändnis ihrer Regierungen zu den Forderungen der Sowjetunion mitgeteilt. Moskau und der deutſche Vormarſch (Funkmeldung der N M. Z.) 8 + Moskan, 17. Juni. Der ſtürmiſche Vormarſch der deutſchen Armeen in Frankreich ſowie insbeſondere der Schlag gegen die Maginotlinie vom Oſten und Weſten her hält die ſowjetiſche Oeffentlichkeit weiter im Bann. Der militäriſche Beobachter des Armeeblattes „Krasnaja Swjeſta“ ſtellt in ſeinem Lagebericht feſt, daß das Tempo der deutſchen Offenſive ſich nicht ver⸗ langſamt habe und die Voͤfolgung der auf der ganzen Front zurückweichenden Franzoſen fortgeſetzt werde. Die größte Bedeutung legt der Beobachter dem Vor⸗ ſtoß der deutſchen Truppen über das Plateau von Langres bei, der das ganze Gebiet der Maginotlinie vom Rücken her abſchneide. Gleichzeitig habe der Frontalangriff gegen die Maginotlinie vom Saar⸗ gebiet und vom Oberrhein her zu wichtigen Ergeb⸗ niſſen gführt. Wahlen in Sowjet-Karelien EP. Stockholm, 17. Juni. In Ruſſiſch⸗Karelien fanden am Sonntag Rats⸗ wahlen ſtatt. Alle Städte in den von Rußland er⸗ oberten Gebieten Finnlands waren— wie„Afton⸗ bladet“ aus Moskau meldet— mit Fahnen, Blumen⸗ girlanden und Bildern von Stalin, Molotow und Schdanow geſchmückt. Die Wahlbeteiligung war ““ groß. Die Ergebniſſe ſind noch nicht ann Dramatiſche Schilderungen der Pariſer Stimmung vor dem deutſchen Einzug (Drahtbericht unſ. Korreſpondenrten) — Stockholm. 17. Juni. Als erſter und bisher einziger von dey in den letzten Tagen verſchollenen Sonderkorreſpondenten in Paris hat der Korreſpondent von„Dagens Nyhe⸗ ter“ die Desorganiſation der franzöſiſchen Verkehrs⸗ mittel überwunden und es iſt ihm heute gelungen, ſeiner Zeitung aus Tours einen Bericht zu ſenden. Er ſchildert darin kurz die Flucht aus Paris, die er mit ſeinen Kollegen i einem Gepäckauto der ſchwe⸗ diſchen Geſanoͤtſchaft, nacht hat. Er berichtet:„Eine dichte Rauchwolke lag auch am Donnerstag über Pa⸗ rig und gab der Stadt ein geſpenſterhaftes Aus⸗ ſehen. Lange Karawanen von Flüchtlingen ver⸗ ſtopften die Straßen. Wir brauchen dreizehn Stun⸗ den um nach Tours zu kommen. Um ſieben Uhr mußten wir in Montagis halten, wo öie Autos am Straßenrande parkten und die Fliehenden einen kurzen Schlaf erhielten. Am Mittaa waren wir in Nevers. Nach vielen Abenteuern erreichte ich dre Stadt Loches, wo wir vier Mann hoch für die Nacht bei einem Schornſteinfeger untergebracht wurden. Als wir in Tours ankamen, herrſchte dort völliges Chaos.“ „Ueber die letzten Stunden von Paris“ berichtet nach einer Melodung des Stockholmer„Aftonbladet“ Walter Farr folgendes:„Als mein Auto über den Place de la Concorde fuhr, war es der einzige Wagen auf dem großen Platz. Eine Handvoll enſchen ſtand auf dem Bürgerſteig und ſtarrte, als ob ſie noch nie ein Auto geſehen hätte. Die ſchweren Gewitter⸗ wolken, die mehrere Tage über der Hauptſtadt lagen, verſtärkten das Gefühl einer kommenden Tragödie. Das Reſtaurant Maxim warx geſchloſſen, aber auf dem Bürgerſteig ſtanden noch die Stühle aufgeſtapelt. Die Sandſäcke rund um den Obelisk waren von Ein⸗ ſchlägen durchlöchert. Ich fuhr durch die Champs Elyſées und begab mich zum Triumphbogen. Ich fuhr über die Place Etoile hinaus, über welchen die Deutſchen vor 70 Jahren einzogen. Als ich nach der Place de la Concorde zurückfuhr, wehte noch die Tricolore ſtolz über der Deputiertenkammer. Men⸗ ſchen kamen aus allen Richtungen gelaufen,. um das chnelle Herannahen der deutſchen Truppen zu mel⸗ den. Man irrte jetzt verzweifelt umher, um ein Auto oder einen Karren zu ſuchen. Das letzte. was ich auf dem Boulevard des Italienes ſah, war ein 8 Weib, das Kirſchen verkaufte, die auch gekauft wurden.“. 4 Millionen auf der Flucht (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 16. Juni. Ein Flüchtlingsſtrom von vier Millionen Men⸗ ſchen wälzt ſich in ſüdlicher Richtung über die Straßen Frankreichs. Das Elend der Flüchtlings⸗ maſſen iſt unbeſchreiblich. Ihre Zahl ver⸗ ſtärkt ſich immer noch, da ganze Ortſchaften von der Panik ergriffen ch dem Strom anſchließen. Die Straßen ſind überfüllt, ſo daß ſich oie Welle nur mit einer Geſchwindigkeit von 3 bis 4 Kilometer in der Stunde fortbewegt. Alle Unterkunſtsmöglichkeiten ſind längſt beſetzt, die Nahrungsmittel ſind in vielen Gegenden völlig ausgegangen, ſo daß ſich zu der Not der Flüchtlinge nun auch noch der Hunger ge⸗ ſellt. Obwohl es Sommer iſt, regnet es in Süd⸗ frankreich ſeit 244 Stunden ununterbrochen. und hungernd liegen viele Frauen und Kinder und Männer in den Straßengräben und wiſſen nich worauf ſie warten. Sie ergeben ſich apathiſch ihre Schickſalall. 1 b Flüchtlingsſtrom in die Schweiz (Funkmeldung der N M 3.) + Genf, 17. Juni. Nach einem Bericht des Genfer Blattes„Suiſſe“ trifft infolge des unaufhaltſamen Vordringens der deutſchen Diviſionen nach Süden eine große Zahl von franzöſiſchen Flüchtlingen auf Schweizer Boden ein, die ſich von Stunde zu Stunde vergrößert. Pruntſut beherbergt bereits 10 000 Flüchtlinge, deren Erſchöpfung groß iſt. Sie werden in Schulen ein⸗ quartiert. In Les Verrieère an der franzöſiſch⸗ſchwei⸗ zeriſchen Grenze wird ein ununterbrochener Strom — Zivilflüchtlinge in füdlicher Richtung eſtgeſtellt. Spaniſcher Orden für Ribbentrop Kette des Ordens vom Joch und den Pfeilen dnb. Ineiner Stadtim Weſten, 17. Inni. Im Auftrag des ſpaniſchen Staatschefs und Generaliſſimus Franco überreichte der Chef des ſpaniſchen Generalſtabes, General Bigon, dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop die höchſte ſpaniſche Auszeichnung, die Kette des Ordens vom Joch und den Pfeilen. Der Reichsaußenminiſter hat General Franco daraufhin folgendes Telegramm geſandt: „Euere Exz. bitte ich, meinen aufrichtigſten Dank für die mir zuteil gewordene hohe Ehrung durch die Ueberreichung der Kette des Ordens vom Joch und den Pfeilen durch den General Vigon entgegen⸗ nehmen zu wollen. Ich erblicke darin ein neues Zeichen der engen Verbundenheit und der traditio⸗ nellen Freundſchaft zwiſchen Spanien und Deutſch⸗ land.“ Die Kette des Ordens vom Joch und den Pfet⸗ len iſt eine Auszeichnung, die bisher in Deutſchland nur dem Generalfeldmarſchall Hermann Göring verliehen wurde. Auch Gibraltar gehört uns! dnb Madrid.* Juni. Ganz Spanien bot am Freitag nachmittag und am Abend das Bild wie an agroßen nationalen Feiertagen. Das ganze Land. vor allem die Städte, an ihrer Spitze Madrid, prangten im Flaggenſchmuck und überall fanden ſpontane Freudenkundgebungen ng Tangers durch ſpaniſche Truppen und des deutſchen Ei ches in Paris ſtatt. In Madrid wurde ein großer Demonſtrakions⸗ ug gebildet. Die Menge ſchrie begeiſtert:„Tang e,r unſer!— Gibraltar muß es werden! 1enhn iſt deutſch!“„Hoch Deutſchland!“„Hoch Ita⸗ lien!“ eil Hitler!“„Vivva Duce!“ Plakate mit gleichen Inſchriften wurden dem langen Zug voran⸗ getragen. Unter Vorantritt des Madrider Gauleiters Biguel Primo de Rivera, des Bruders des ermorde⸗ ten Falangegründers und mit zahlreichen Muſik⸗ kapellen und Fahnen zog dann die Menge durch die Hauptſtraßen zum Nationalpalaſt, wo ſie Hochrufe auf Franco ausbrachte, die ſich mit Hochrufen auf Deutſchland und Italien miſchten. Zahl der Teilnehmer an dieſer Demonſtration wird auf 50 000 geſchätzt. Später fanden noch Sympathiekund⸗ gebungen vor der deutſchen Reichsbahnzentrale und dem italieniſchen Kulturinſtitut ſtatt. Die Zeitung„Madrid“ betont, daß die Beſetzung Tangers keine Brüskierung oder Verletzung der Intereſſen irgend einer anderen Macht darſtelle⸗ Frankreich ſperrt Pyrenäengrenze dnunb. Irun, 16. Junk. -— Längs der Pyrenäengvente ergviff die franzöfiſche Poligei umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, um zu verhindern, daß die Flüchtlinge, die ſich im Beſitze von Autos befinden, die Grenze paſſieren. Die Grenzſtvaßen ſind oͤurch Hinderniſſe geſperrt. An den Gren cken find ſtarke Patrouillen aufgeſtellt und Drahtverhaue errichtet. Bei dem Mangel an Unterkunſtsmöglichkeiten ſchlafen Tauſende von Flüchtlingen im Freien. Die Haltung der Türkei „Keine Aenderung der bisherigen Haltung“ EP. Iſtaubul, 17. Juni. Die parlamentariſchen Gruppen der Nationalver⸗ ſammlung haben eine gemeinſame Sitzung abgehal⸗ Dabei wurde eine Entſchließung angenommen, in der betont wird, daß die Türkei auf Grund ihrer Verträge mit anderen Staaten auch nach den letzten europäiſchen Ereigniſſen nicht ihre bisherige Haltung ändern miütſſe. Auch Rumänien bolt die Schiffe zurück EP. Bukareſt,„Juni. Di ãn Handels„ di in aus⸗ nadicens gegeſede beaneneheben ie göa⸗ ſung erhalten, in die Heimathäfen zurückzukehren. Die Anweiſung iſt mit Rückſicht auf die Unſicher⸗ heit der Schiffahrt erteilt worden und ſoll folange in Kraft bleiben, als nicht eine Klärung der allgemeinen Lage eingetreten iſt, die ein Urteil über die weiteren Möglichkeiten der Handelsſchiffahrt erxlaubt. Luftſchutzübungen in Budapeſt EP. Budapeſt, 17. Juli. In Busapeſt fanden Luftſchutzübungen ſtatt, für deren Dauer volle Alarmbereitſchaft aller Luftſchutz⸗ organe, insbeſondere in allen öffentlichen Gebäuden Öund Wohnhänrſern der ungariſchen Hauptſtadt, an⸗ geordnet war. Mehrmals am Tage wurde Flieger⸗ verkündet. Die Bevölkerung verhielt ſich alarm diſzipliniert. Das Luftſchutzkomando erklärte ſich mit dem Ergebnis der Uebungen zufrieden. Erkältet 0 Der Führer mit ſeinem Stab im Führerhauptqnartier (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mulkipykex⸗KN.) Paris aus der Bogelſchan. In ber Mitte der Place be['Etotle mit 5em Triumphbogen, baanunber Sdas Grab des„Unbekannten Soldaten“. . 9 eeeee —(üHtlautic-Hanber⸗Multhobex-⸗K.) Der franzöſiſche Ort Bretenil, über den unſere neue Offenſive hinwegbrauſte. Belgiſche Flüchtlinge auf einer Flüchtling (K. Falk⸗Scherl, Zunder⸗Marlhiplex⸗K.) sſammelſtelle in Paris (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) 11 Die Stadtiseite Mannheim, 17. Juni. Mondaufgang 18.39. Monduntergang 32.93. Sonnenuntergang 21.25. Sonnenaufgang(18. 6.) 4.36. Die MNuſik der Unſekten Im Juni laſſen allenthalben die Inſekten ihre Stimmchen ertönen. Die Bienen ſummen ihren Arbeitsſang, die Hummeln in tieferen Tönen desgleichen. Wirkliche Muſikanten aber, die nicht bei der Axrbeit, ſondern beim Nichtstun ſich hören laſſen, ſind die Heuſchrecken und die Heimchen. Sie ſind die Geigenſpieler des Feldes und des Gartens. Unermüdlich laſſen ſie ihre feinen Stimmchen ertönen. Meiſt benutzen ſie ihre Flügel zur Erzeugung der Töne, oft aber hat es ganz den Anſchein, als ob ſie beſondere Organe dazu haben. Die Männchen ſind es immer, die dieſe Muſik be⸗ reiten, und zwar ſtets in den höchſten Tönen. Die Haus⸗ und Baumgrillen ſingen nur nachts, während die ſchwere Feldgrille auch am Tage muſtziert. Viele dieſer Muſikanten haben ein ſehr ſcharfes Gehör, ſie verſtummen ſofort mit ihrem Geſange, wenn ſich Schritte ihrem Sitze nähern, andere wieder ſcheinen taub zu ſein, denn ſie bleiben ganz gleich⸗ mütig ſitzen. Im allgemeinen klingt uns die Muſik der Inſek⸗ ten ziemlich monoton in den Ohren. Wir glauben immer nur einige gleiche Töne herauszuhören. Bis jetzt hat man dieſe Töne muſtkaliſch noch nicht feſt⸗ gelegt. Dagegen iſt es aber z. B. gelungen, den eigenartigen Ton, den ein ſchwärmender Bienen⸗ ſchwarm von ſich gibt, muſikaliſch zu beſtimmen. Zu lante Lautſtärke Mit Stolz hört die Heimat durch den Rund⸗ funk die Meldungen von den glorreichen Taten unſerer Soldaten. In vielen Wohnungen läßt man das Gerät den ganzen Tag über bis zum Zubett⸗ gehen eingeſchaltet. denn jeden Augenblick bann eine Sondermeldung kommen. Man möchte beine wichtige Melduna verſäumen und das iſt gut ſo. Nicht aut aber iſt es, wenn man bei offenen Fenſtern und Balkontüren das Gerät auf volle Laut⸗ ſtärke eingeſtellt hat. Ja, man kann vielfach die Beobachtung machen, daß ſich Leute in den Garten vor dem Haus ſetzen und dort der Muſik und den Meldungen des Rundfunks lauſchen, die mit voller Lautſtärke aus dem offenen Fenſter klingen. In der Stadt, wo die Wohnungen nahe anein⸗ anderſtoßen und nur einen gemeinſamen Hofraum haben, muß von jedem erwartet werden, daß er ſei⸗ nen Apparat nicht gerade an offene Fenſter und Balkontüren ſtellt. Bleibt das Gerät ſtändig eingeſtellt, und man will die Fenſter doch offen hal⸗ ten, dann ſollte es ſelbſtverſtändlich ſein, daß der Apparat nur auf Zimmerlautſtärke eingeſtellt iſt. Eine Beläſtigung der Nachbarſchaft darf unter keinen Umſtänden eintreten. Vor allem Kranke Öund Schaffende, die vielleicht Nachtdienſt hatten und nun ſchlafen wollen, müſſen vor Störungen durch den Lautſprecher geſchützt werden. ** Die ſterblichen Ueberreſte des im Weſten an der Spitze ſeines Armeekorps gefallenen General⸗ leutnants Ritter von Speck ſind bis zurx Ueber⸗ führung der Leiche nach München am Dienstag 12 Uhr im Krematorium aufgebahrt. Trauerfeier und Beerdigung finden auf dem Waloͤfriedhof München ſtatt. Wer Abſchied von Ritter von Speck nehmen will, hat bis zur Ueberführung Gelegenheit dasu. ** Tauſchſtelle für Säuglingswäſche. Daß die vom Städt. Wirtſchaftsamt eingerichtete Tauſchſtelle für Säuglingswäſche in Mannheim einem wirklich vorhandenen Bedürfnis entſpricht, zeigt die In⸗ anſpruchnahme ſchon in den erſten Tagen. Gar man⸗ cher Mutter konnte ſchon geholfen werden durch den Austauſch verwachſener Wäſche gegen paſſende. Der Austauſch iſt nur vorgeſehen für Wäſche und Klei⸗ dungsſtücke von Kindern unter 2 Jahren. Zum Tauſch angenommen werden nur ſaubere Gegen⸗ ſtände, die noch aut brauchbar und tpagfähig ſind, Die Tauſchſtelle befindet ſich im Hauſe Thoräckerſtraße 10 (Ecke Schwetzinger Straße). Sie iſt von Montag bis Freitag von 9—12 Uhr und von 15—18 Uhr, am Samstag von 9—12 Uhr geöffnet. 82 Zeugen und 6 Sachverſkündige Beginn der Hauptverhandlung gegen Adolf Höcky— Die Anklage lautet auf Mord Unter begreiflichermeiſe ſtarker Volkserregung begann am Montagvormittag die Hauptverhandlung gegen Adolf Höcky aus Luowigshafen. Die Oeffent⸗ lichkeit iſt bei Erörterung des Lebenslaufes des An⸗ geklagten zunächſt noch nicht ausgeſchloſſen. Die Anklage lautet anf Mord. Der Eröffnungsbeſchluß heißt:„Adolf Höcky iſt hinreichend verdächtig, mit vovſätzlicher Ueberlegung einen Menſchen getötet zu haben, wo⸗ Adolf Höckn (Archiv NMS.) bei er den Mord zur Befriedigung ſeines Geſchlechts⸗ triebes beging. In der Nacht zum Mittwoch, dem 1. März 1939 hat er danach gegen 1 Uhr mit ſeinem Opfer in geſchlechtsvertraulichen Beziehungen ge⸗ ſtanden, dem Opfer nach dem Geſchlechtsverkehr Stiche und Schnitte mit dem Taſchenmeſſer beige⸗ bracht, ſo daß es bald nach der Tat verſtarb.“ Ge⸗ laden ſind für die nächſten Tage 82 Zeugen und 6 Sachverſtändige. Den Vorſitz führt direktor Dr. Schmoll, als Beiſitzer ſind Amtsge⸗ richtsrat Dr. O. Müller und Bothe tätig, Verteidiger iſt Rechtsanwalt Dr. Oſthelder. Dem Angeklagten Adolf Höcky iſt nicht die geringſte Erregung darüber anzumerken, daß es in dieſem Prozeß um ſeinen Kopf geht. Beim Aufruf ſpringt er von ſeinem Platz auf und gibt gefaßt und ſehr wach und überlegt ſeine Aus⸗ künfte. Er macht den Eindruck eines hand⸗ und ſchlagfeſten„Pälzer Kriſchers“, der ſeine laute Stimme nur dann einbüßt, wenn er ſich um eine peinliche Antwort herumdrücken muß. Jeden Satz beginnt er mit der Anrede des Amtsgerichtsdirek⸗ tors:„Herr Präſident!“—„Ich will nur erwähnen, daß ich nicht zu Streitigkeiten veranlagt bin. Viel⸗ leicht mag ich neuerdings etwas erregbar ſein, aber ſonſt wüßt ich nett.“— Den eigenen Vater will Höcky nur in Notwehr geſtochen, haben. Höcky erläuterte Amtsgerichts⸗— 2 haun die Verhältniſſe in ſeinem Elternhaus mil den Worten:„Vaterliebe, Mutterliebe, Geſchwiſterliebe haben wir gar nett gekennt.“ Aber auch beim Mili⸗ tär im Kriege ſiel er einmal auf durch Schlägerei und ſeinen Arbeitsplatz verlor er wegen Weiber⸗ geſchichten. Höcky iſt am 19. Dezember 1898 in Luöwigshafen geboren und 8 8 bis zu ſeiner Verhaftung am 9. März 1939 als Hilfsdreher tätig. Er iſt evangeliſch und verwitwet. Die Frau ſoll geſtorben ſein, ehe er geſchieden wurde. Erwieſen war, daß er nur ein Kind ſeiner Frau als eigen anerkannt.„Herr Prä⸗ ſident, wenn ich es richtig ſagen ſoll. iſt nur der Adolf mein Sohn.“ An ſeinen anderen Kindern be⸗ ſtritt er ſeinerzeit vor dem Vormunoſchaftsgericht mit Erfolg die Vaterſchaft. Am 18. Februar 1926 wurde die Ehe geſchieden. Das Scheidungsurteil lautet auf beiderſeitiges Verſchulden. Höcky will ſich aber mit verſchiedenen anderen Frauen erſt abge⸗ geben haben, als er die Untreue ſeiner Frau er⸗ kannt habe. Den fremden Frauen gegenüber gab er ſich bezeichnenderweiſe immer als ledig aus. Auf Vorhaltungen gibt er zu:„Unter den Waſchweibern hieß es damals beim Tode meiner Frau, ſie habe ſich vergiftet!“ Ein Sohn jener unglücklichen und ſeltſamen Ehe iſt vor kurzem ſtraffällig geworden. Die Verhanolung geht weiter. Blumen für unſere Soldaten Die erſte Reichsſtraßenſammlung des Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz Von 42 250 Verwundeten ſprach der Bericht des Oberkommandos der Wehr⸗ macht in ſeinem zuſammenfaſſenden Bericht nach der Vernichtungsſchlacht in Flandern und im Artois. Wie ein ſtiller Troſt für die deutſchen Mütter ſtand dieſe Zahl neben dem ſtolzeſten Sieg der deutſchen Geſchichte, der odem Feind Millionenverluſte bei⸗ brachte. Kein Volk auf der Erde hat das Recht, ſtolzer und dankbarer zu ſein als wir. Und ſo ver⸗ gaß keiner in der Heimat, daß jeder dieſer Verwun⸗ deten Soldaten und ihrer 10 000 gefallenen Kame⸗ raden erſt durch ein ſchweres Blutopfer den Sieg in der Entſcheidungsſchlacht herbeigeführt hat. In jeder Stunde ſind wir mit heißem Herzen bei ihnen. Sie haben mit dem Führer die letzten Reſte einer Zeit der Worte hinweggefegt.— Nur die Tat kann jetzt beſtehen und dag Opfer. Um ſo größer erwächſt die Forderung an die Die unſichtbaren Helfer Arbeiter und Angeſtellte der Wehrmacht wirken mit für Deutſchlands Größe Mit der Aufrichtung der deutſchen Wehrmacht dieſer Avbeitsgebiete erwachſen, die— Sne genoſſen Arbeit und Brot gebracht haben, insbeſon⸗ dere manchen alten Soldaten und Kämpfern der Be⸗ wegung, die nicht mehr für den aktiven Wehrdienſt in Frage kommen. Dieſe Volksgenoſſen, die heute als Arbeiter oder Angeſtellte zur Wehrmacht gehören, haben mit Be⸗ wunderung einen Aufbau erlebt, wie ihn kein Land der Erde in einer ſolch kurzen Zeit nachweiſen kann. Die auch von ihnen in unermüdlicher Pflichterfüllung geleiſtete Arbeit hat zu dem großartigen Aufbau un⸗ ſerer euen Wehrmacht beigetragen. Der Dienſt in der Wehrmacht als Angeſtellter oder Arbeiter erſtreckt ſich auf Gebtete faſt aller Be⸗ rufe. Verwendung können nur tüchtige und zuver⸗ läſſige Menſchen finden. Es iſt da z. B. der Waffenmeiſtergehil der neben dem Waſfenunteroffizier— für 883 265 fenmeiſter des Regiments oder Bataillons die ord- nungsmäßige Behanoͤlung der Waffen mit zu über⸗ wachen und die an den Waffen erforderlichen In⸗ ſtandſetzungsarbeiten präziſe auszuführen hat. Er freut ſich mit dem übrigen Waffenperſonal, wenn ſein Truppenteil bei einer Waffenbeſichtigung ein Lob erntet. Bei den Schneidern, Schuhmachern und Satt⸗ lern der Truppe verhält es ſich ebenkall ſo. Sie leiſten in ſtiller Pflichterfüllung vor allem jetzt im Kriege täglich eine unſchätzbare Arbeit, die dazu bei⸗ trägt, daß die Truppe ſtändig mit gutem Schuhwerk, Lederzeug und guter Bekleidung ausgeſtattet iſt. Ihnen iſt es mit in erſter Linie zuzuſchreiben, wenn man von einer Truppe ſagen kann:„Sie iſt in Oroͤ⸗ nung.“ Der Kammerarbeiter iſt der Gehilfe des Beklei⸗ dungsunteroffiziers auf der Bekleidungskammer. Ihm obliegt die ordnungsgemäße, überſichtliche und ſaubere Aufſtapelung der Bekleioung. Er hat außer⸗ dem dafür Sorge zu tragen, daß die Bekleidung gegen 27000 Bünde warten auf dich! Reue Auswahlverzeichniſſe beraten den Leſer vielſeitig und gründlich Trotz der erſchwerenden Bedingungen, die der Krieg auch der Arbeit der Städt, Volksbücherei auf⸗ erlgte, konnte der vor einem Jahr begonnene innere Neuaufbau weitergeführt werden. Die Bücherei zählte am 1. April in der ſeit einem halben Jahre wiedereröffneten Hauptbücherei und in den beiden Zweigſtellen Neckarſtadt und Möhlblock über 27 000 Bände. Es darf geſagt werden, daß jedes geiſtige Intereſſe der Mannheimer Leſerſchaft durch den aunsleihbereiten Buchbeſtand unſerer Büchereien befriedigt werden kann. Als„Volksbücherei“ wendet ſie ſich an die Geſamt⸗ heit und nicht nur an einzelne ſoziale Schichten. Eine ſolche Leſerſchaft verlangt einen ſehr vielſeitigen Buchbeſtand. Dieſen der Leſerſchaft durch Beratung Fiches zugänglich zu machen, iſt in erſter Linie Auf⸗ gabe der Bibliothekare. Daneben iſt jedoch der Ka⸗ talog, das Druckverzeichnis, ein nicht zu unterſchät⸗ zendes Hilfsmittel. Die Mannheimer Volksbücherei mit ihren Zweigſtellen verfügt über eine ganze Anzahl von Verzeichniſſen, die neu zuſammengeſtellt ſind und eine rege Benutzung verdienen. Einen Geſamtkatalog für die Leſerſchaft gibt es noch nicht, dafür aber ſorgſam gearbeitete Auswahlverzeichniſſe. Dieſe ſind nur Titelkataloge und nach ſtofflichen Geſichtspunkten zuſammengeſtellt. So erſchließen den Romanbeſtand etwa die Verzeichniſſe: „Unſer Volk im Wandel der Zeiten“,„Frau und Familie“,„Die Welt der Ferne und des Abenteuers „Nordiſche Erzähler“. Der Katalog„Frau und Fa⸗ milie“, der ſich in erſter Linie an unſere Leſerinnen wendet, behandelt hauptſächlich den Lebenskreis der Frau, wie er ſich abzirkelt in Kindbeit, Liebe, Ehe, Familie. Geſchichtliche Romane und Erzählungen bringt das Verzeichnis„Unſer Volk im Wandel der Zeiten“. Hier ſpannt ſich der große Bogen von den Sagas unſerer Urväter angefangen bis zur Wieder⸗ geburt des Neuen Deutſchlands. wahl wurde den Erlebnisbüchern des Welt⸗ krieges und der Bewegung eingeräumt. Stufenweiſe von der Welt der kleineren Einheit zur größeren ſortſchreitend, fragen wir nach den Büchern, in denen uns fremdes Volkstum begegnet. Eine Antwort gibt das ausführliche Verzeichnis„Die Welt der Ferne und des Abenteuers“. Streiflichtartig Eine reiche Aus⸗ tauchen uns beim Durchblättern auf die japaniſchen Liebesgeſchichten Dauthendeys, Gogols Koſakenhäupt⸗ ling Taras Bulba oder die wunderbare indianiſche Erzählung. Der große Nachtgeſang von La Farge. Auch die weltweiten See⸗ und Abenteuergeſchichten, ob es ſich um die Erlebniſſe beim Walfiſchfang, die Margarete Boie ſo ſpannend erzählt, oder um Luſer⸗ kes Waſſergeuſenryman Hasko handelt, ſind darin aufgeführt. Ein kleines Verzeichnis liegt über das nordiſche und das ſtammverwandte Schrifttum vor. In ihm finden wir die ſkandinaviſchen Autoren wie Hamſun, Falkberget, Gulbranſſen, Lagerlöf, aber auch die uns ſo nahen flämiſchen Dichter Claes, Streuvels, Timermanns und Walſchap. Ein ſehr fein durchdachter reichhaltiger Katalog „Unſere Heimat“ führt unsg durch das Schrift⸗ tum des fränkiſch⸗alemanniſchen Lebensraumes. Die eenes. Kultur⸗ und Kunſtgeſchichte Mannheims und der engeren Heimgat, Lebensbilder der badiſch⸗ pfälziſchen Geſchichte, Heimatdichtung ſind oͤie ge⸗ wichtigen Abſchnitte für die dargebotene Auswahl. Für die Erſchließung oͤes belehrenden Buchbe⸗ ſtandes ſind die Kataloge„Lebensbilder“ und Weltpolitik der Gegenwart“ neu ausgearbeitet wor⸗ en.„Biographien“ gehören zu den meiſt begehrten Büchern unſerer Volksbücherei. ⸗„Dieſem regen Intereſſe iſt durch einen ausgebauten, Beſtand Rech⸗ nung getragen. Das Inhaltsverzeichnis allein ſagt ſchon über die Reichhaltigkeit aus: da ſind vorhan⸗ den: Biographien über Männer der deutſchen Ge⸗ ſchichte; Kämpfer und Führer oͤes neuen Deutſch⸗ land; Naturforſcher und Aerzte; Eroberer und Ent⸗ decker: Männer der Technik und des Handels; Künſtler und bedeutende Frauen. Das Verzeichnis„Weltpolitik der Gegen⸗ wart“ führt mitten in das Tagesgeſchehen. Hier ſind Bücher zuſammengeſtellt, die über Geppolitik allgemein und über die Brennpunkte des Weltge⸗ ſchehens im beſonderen ausſagen. Wer ſich für Welt⸗ politik im Mittelmeerraum oder im fernen Oſten intereſſiert, wer ſich über die politiſchen Akzente des britiſch⸗franzöſiſchen Imperialismus orientieren will, und wer ſich auf die Fragen der Neuordnung im mittel⸗ und oſteuropäiſchen Raum eine Antwort acgt. für jeden Leſer iſt reiches Material bereitge⸗ ellt. Sämtliche aufgeführten Verzeichniſſe liegen in den Büchereien auf. Für 10 Pfennig kann aber auch dasg einzelne Auswahlverzeichnis gekauft werden. Ungezieferſchaden gelagert iſt. Einem Laien werden Töne der Bewunderung entlockt, wenn er ſieht, mit welcher Genauigkeit und Sauberkeit Stiefel, Beklei⸗ dungsſtücke und die übrigen Ausrüſtungsgegenſtände in Reih und Glied gelagert ſind. Ein guter Kammer⸗ apbeiter iſt imſtande, zu jeder Zeit den zahlenmäßigen Beſtand der Bekleidungsſtücke anzugeben. Er iſt mit der Lagerung der Stücke ſo vertraut, daß er ſie ſelbſt im Dunkeln finden kann. So wie dieſe Arbeitskameraden haben auch die Tiſchler, Schreiner, Schloſſer uſaw. bei den Heeres⸗ ſtandortverwaltungen und Zeugämtern ihre Aufgabe. Auch ſie tragen mit dazu bei, daß die für die Aus⸗ ſtattung erforderlichen Geräte verwendungsfähig und fan die Belieferung der Truppenunterkünfte bereit⸗ een. Zu erwahnen ſind dann noch die vielen Hilfs⸗ kräfte aller Art, wie Lazarett⸗ und Veterinär⸗ gehilfen, Schießſtand⸗ und Platzaufſeher, Haus⸗ meiſter,, Boten, Pförtner und Kaſernenwärter, ſerner die vielen techniſchen Angeſtellten bei den Bau⸗ ämtern und Rüſtungsdienſtſtellen ſowie die zahl⸗ reichen Fernſprechvermittler, Leitungsprüfer uſw. Sie alle haben wichtige Aufgaben, die vielleicht un⸗ ſcheinbar ſind und dennoch in der Geſamtorganiſation der Wehvmacht mit treuer Hingabe erfüllt werden müſſen. Nicht zu vergeſſen ſind die Kopfarbeiter bei den Kommandoſtäben, Truppenteilen und Dienſt⸗ ſtellen, die im Geſchäftszimmerdienſt und bei den Zahlmeiſtereien Verwendung finden. Sie tun größten⸗- teils Dienſt an Stelle von Soldaten und ſind ihren Vorgeſetzten wertvolle Stützen. Bei der Vielſeitig⸗ keit ihrer Tätigkeit kann man kaum aufzählen, welcher Art ihre Arbeit und welche Verantwortung ſie teilweiſe tragen. Alle dieſe Arbeitskräfte, von denen wohl nur ſelten geſprochen wird, haben ſich beim Auſbau Her neuen Wehrmacht lobenswerte Verdienſte erworben. Sie ſind in dieſer Zeit unerſetzliche Kameraden der Sol⸗ daten geworden und leben mit ihnen im beſten Ein⸗ vernehmen. Dieſes gute Einvernehmen zwiſchen den Zivilhilfskräften und den Soldaten iſt heute, wo die Wehrmacht für Dentſchland kämpft, feſter denn je. Axpbeiter und Angeſtellte der Wehrmacht ſind Kame⸗ raden der Soldaten. An ihrer Stelle und in ihrem Wirkungsbereich, ſo unſichtbar er auch der Oeffent⸗ lichkeit oft ſein mag, ſchaffen ſie mit für Deutſchlands Größe und für die Unüberwindlichkeit ſeiner Waffen. W. Hennig. Beſchäſtsreiſen nach beſetzten Gebieten Ausreiſegenehmigungen(Durchlaßſcheine, Paſſier⸗ ſcheine bzw. Ausreiſeſichtvermerke) werden für Ge⸗ ſchäſtsreiſende, die nach den beſetzten weſtlichen Gebieten, nach Dänemark oder Norwegen zu reiſen beabſichtigen, von den dafür zuſtändigen Stel⸗ len nur erteilt, wenn die wirtſchaftliche Dringlichkeit in beſtimmter Weiſe nachgewieſen wird. Wie der Reichswirtſchaftsminiſter hierzu mitteilt, ſind An⸗ träge auf Befürwortung von Geſchäftsreiſen aus wirtſchaftlichen Gründen nach den genannten Gebie⸗ ten ausſchließlich an die für die Firma des Ge⸗ ſchäftsreiſenden zuſtändige Induſtrie⸗u nd Han⸗ delskammer zu richten, die mit beſonderen Wei⸗ ſungen über die Behandlung derartiger Anträge ver⸗ ſehen ſind. Solange die endgültige Entſcheidung über derartige Anträge mit Rückſicht auf die paßrechtlichen Sonderregelungen oberſten Reichsbehörden vor⸗ behalten iſt, leiten die Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern die Anträge nach Vorprüfung dieſen Stellen zu. Von einer unmittelbaren Einreichung der An⸗ träge auf Befürwortung von Geſchäftsreiſen nach den genannten bieten bei oberſten Reichsbehörden, insbeſondere beim Reichswirtſchaftsminiſterium, iſt daher abzuſehen, zumal hierdurch mit Rückſicht auf die ſtets erforderliche Vorprüfung durch die Indu⸗ ſtrie⸗ und EEö nur unnützer Zeitverluſt für die Geſchäftsreiſenden und vermeidbare Verwal⸗ tungsarbeit entſtehen. Anträge auf Befürwortungen von Geſchäftsreiſen nach den beſetzten weſtlichen Gebieten, nach Däne⸗ mark und Norwegen können bis auf weiteres all⸗ gemein nur berückſichtigt werden, wenn es ſich um beſonders wichtige und vordringliche Reiſen handelt. Dies gilt insbeſondere für Reiſen nach den beſetzten weſtlichen Gebieten, bei denen vorläufig nur außer⸗ 5 dringende Einzelfälle berückſichtigt werden nnen. * 70. Geburtstag. Frau Luiſe Kirrſtelter, geb. Holl, Inhaberin des goldenen Ehrenzeichens für kinderreiche Mütter, wohnhaft IUI 4, 3, feierte am vergangenen Sonntag ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren! unterſtützungen im Rahmen der Heimat, ſich der Tapferen der Flandernſchlacht, der Stürmer von Verdun und der Bezwinger der Magi⸗ notlinie würdig zu erweiſen. Am kommenden Samstag und Sonntag wird ſie Gelegenheit haben, dieſer Forderung zu entſprechen. Die Kämp⸗ fer des Weltkrieges, die Männer des NSKOV, die jungen Soldaten vyn morgen, die Jungens der HJ. und die Männer und Frauen des Deutſchen Roten Kreuzes werden in dieſen Tagen mit Blumen für die erſte Reichsſtraßenſammlung des Kriegshilfs⸗ werks für das Deutſche Rote Kreuz auf die Straße gehen. Kann unſere materielle Spende auch das Opfer unſerer Soldaten nicht erreichen, ſo muß ihre Höhe doch in einem beſtimmten Einklang zu dieſem Opfer ſtehen. Denn jede gekaufte Blume wird zu einer Hilfe für den tapferen verwundeten Soldaten, der der Heimat mit ſeinem Leib oie Schrecken deg Krieges fernhielt und ſie von Tag zu Tag näher dem Siege bringt. gigaretten ſtückweiſe Durch Veröffentlichung im Reichsanzeiger Nr. 82 vom 12. Juni 1940 gibt der Reichsminiſter der Finanzen unter dem 5. Juni 1940 bekannt, daß für die Dauer des Krieges widerruflich der Stückverkauf von Zigaretten nach den folgenden Beſtimmungen zu⸗ gelaſſen wird: Zigaretten dürfen ſtückweiſe oder loſe nur an Verbraucher abgegeben werden, wenn Kleinpackun⸗ gen(Packungen zu 3, 4, 5, 6, 10 und 12 Stück) nicht in genügender Menge zur Verfügung ſtehen. Der Stückverkauf iſt nur zuläſſig aus Packungen zu 20 Stück und mehr. Zigaretten zum Kleinverkaufs⸗ preis von 2 ¼⅛ Rpf., 3 ¼ Rpf. und 4 6 Rpf. dürfen nur in Mindeſtmengen oder dem mehrfachen der Mindeſt⸗ mengen loſe abgegeben werden. Die Mindeſtmenge beträgt bei einem Kleinverkaufspreis von 2% 4 2 Stück, von 3 ¼ Rpf. 3 Stück und von 4% Rpf. ſechs Stück. In den Verkaufsſtätten dürfen für den Stück⸗ verkauf mehrere Packungen geöffnet ſein. Die Zahl der Packungen wird nach dem Bedürfnis widerruf⸗ lich feſtgeſetzt. Für die Dauer des Krieges wird weiter eine Packung von 48 Stück für Zigaretten zum Kleinverkaufspreis von 3 ¼ Rpf. zugelaſſen. Verbeſſerung für Dienſtverpflichtete Der Reichsarbeitsminiſter hat burch Erlaß die Unterſtützung für Dienſtverpflichtete den inzwiſchen hervorgetretenen Bebürfniſſen angepaßt, wobei wei⸗ tere Verbeſſerungen erfolgt ſind. Der Tren⸗ nungszuſchlag wird unter den bisherigen Vor⸗ ausſetzungen und in der“ Höhe bis zu 19 Mark wöchentlich weiter gewär Es werden aber auf den Trennungszuſchlag künftig nur noch an⸗ die tariflichen rennungsentſchädigungen un Dienſtverpflichtete oder Gleichgeſtellte an ſeinem jetzigen Arbeitsplatz gegenüber ſeinem frübheren Arbeitsplatz erzielte. Es wird alſo unwiderleglich vermutet, daß zwei Drittel des Mehreinkommens durch erhöhte Arbeitsleiſtung erzielt und ſomit an⸗ rechnungsfrei bleiben. Wird dem Arbeitsamt nachgewieſen, daß auch der darüber hinaus erzielte Betrag des Mehreinkom⸗ mens ganz oder teilweiſe durch erhöhte Arbeits⸗ leiſtung gewonnen iſt, ſo iſt inſoweit auch dieſer Betrag anrechnungsfrei. Die bisherige Anrechnung der Uebernachtungszulagen und Verpflegungsgelder auf den Trennungszuſchlag fällt fort. Gewährt der Unternehmer voll oder teilweiſe freie Unterkunft oder freie Verpflegung, ſind auch dieſe Leiſtungen auf den Trennungszuſchlag nicht mehr anzurechnen. Füx die Dienſtverpflichteten außer Dienſt zu gewährende Sonderunterſtützung ſind wie bisher alle geſetzlichen und vertraglichen Verpflichtungen des Dienſtver⸗ pflichteten oder Gleichgeſtellten entſprechend zu be⸗ rückſichtigen, insbeſondere die Miete. Den Betrag, bis zu dem die Mietverpflichtung bei Bemeſſung der Sonderunterſtützung berückſichtigt werden darf, er⸗ weitert der Miniſter bis zu 150 ℳ. Auch bei Be⸗ meſſung oͤer Sonderunterſtützung ſind bis zu zwer Drittel des Mehreinkommens außer Betracht zu laſſen. Im übrigen unterſtreicht der Miniſter, daß die Arbeitsämter bei Bemeſſung der Dienſtpflicht⸗ erlaſſenen Vor⸗ ſchriften ohne Engherzigkeit zu verfahren haben. ** Weitere Steuervergünſtigungen für Rückgeführte. Der Reichsfinanzminiſter hat weitere Steuervergün⸗ ſtigungen wegen der Auswirkungen der Freimachung im weſtlichen Grenzgebiet angeordnet. So ſind bei der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer Wert⸗ minderungen von Wirtſchaftsgütern des Be⸗ triebsvermögens, die ſich durch Zerſtörungen uſw. ergeben haben, angemeſſen zu berückſichtigen. Es wird ſpäter geprüft werden, ob die beſönderen Ver⸗ hältniſſe in den freigemachten Gebieten eine Erwei⸗ terung des Verluſtabzuges erforderlich machen. Bei der Gewerbeſteuer iſt bei Unternehmen, die ihren Be⸗ trieb wegen der Freimachung ſchließen mußten., in, dem Zeitpunkt der Freimachung die Einſtellung des Betriebes anzunehmen. Anch bei der Grunoöſteuer, Umſatzſteuer, Erbſchaftsſteuer, Einheitsbewertung uſw. ſind Milderungen und Billigkeits⸗ maßnahmen vorgeſehen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Inni Rhein⸗-Pege]] 13. 14. 15. 16. 17 HBbein- Pegel! 14. 15 16]†17. Rheinfelden ³.23 3,20 3.22 3 22 3,21]/ Kaub 2.75 2.73 2.82 2,70 Breisach. 3,03 3,03 3.3 3,03 3,03 KIn... 243 2,47 2,10 2,81 Kehl 3 03 5.70 3,0 3.50/ 3.00 Neckar-Pege- Maxau... 5.05 4.10 5,13/ 5,14 5.15 28 3,9114,20/ 4,21 4,232 Mannheim 4,10 4,05 4,00 4.08 5 Mannheim 14,11 ein Drittel des Mehreinkommens, das der 7 Aus Wolt und Lebon Das Vevxierbild Von Cosmus Flam PBG. Ein hraver preußiſcher Soldat, der mit Blücher in der Neujahrsnacht von 1813 auf 14 bei Kaub über den Rhein gegangen und dann nach Frankreich ein⸗ marſchiert war, kam eines Tages nach einem langen Marſch todmüde in ſein Quartier in einem Dorf nahe bei Reims. Es war ein etwas abſeits gelegenes Bauernhaus, deſſen Bewohner ängſtlich und unterwürfig den rauhen Gaſt begrüßten, wobei an eine Unterhaltung freilich nicht zu denken war, denn der Preuße ſprach nur das brandenburgiſche Platt vom Oderbruche, was der franzöſtſche Bauer ebenſo wenig verſtand wie der Preuße das näſelnde Kauderwelſch ſeines Wirtes. 8 Man begrüßte ſich alſo beiderſeits nur mit Geſten und Hindeutungen, und der Preuße, ſehr müde, ver⸗ langte ſogleich ein Bett und Grabesruhe und ſonſt nichts. Beides fand er in einem großen, ziemlich leeren Zimmer, deſſen Fenſter auf den Garten hin⸗ ausgingen. Ein Bett, ein Stuhl, ein Leuchter und ein Napoleonbild waren die einzigen Ausſtattungs⸗ ſtücke dieſes Raumes. Mehr aber brauchte der Soldat fürs erſte nicht. Er ſchloß die Tüx von innen ab, ſah unter dem Bett nach, beklopfte die Wände, warf ſich in die Kiſſen, ſo wie er war, ſandte noch einmal einen Blick nach dem Napolium, dem er morgen früh den Garaus mache wollte, und blies dann das Licht aus. Einen Augenblick ſpäter war er ſchon eingeſchlafen. Aber trotz ſeiner Müdigkeit ſchlief er unruhig genug, wälzte ſich oft von einer Seite auf die andre und ſaß plötzlich mitten in der Nacht aufrecht im Azes denn er hatte draußen im Garten Schritte gehört. Man war im Feindesland und mußte auch im Schlafe achtgeben. Wie ein Blitz ſprang er ans Fenſter, riß es auf und horchte hinaus. Aber nichts ließ ſich ſehen, ſo daß er es kopfſchüttelnd wieder ſchloß und Licht machte, um noch einmal das Zimmer zu inſpizieren. Dabei fiel ſein Blick auf das Bild, und Potz⸗ donner! da hing gar nicht mehr der Napyleon an der Wand, ſondern der lächelnde Murat. der Kerl mit der hohen Pelzmütze! Wie vodͤer was, dachte der Preuße bei ſich. Träume ich noch poͤer habe ich vorhin ſchon geſchla⸗ ſen? Er zwickte ſich in den Arm und ſah wieder hin. Es war wirklich der Murat, und er hätte 8 n’nögönnnê—————ö—-———ðõℳꝛ§⸗ℳ—— gäcägcſſüiigegeigaiacinünchiüciägccgälliſäſüſüſiſſiſſtäſüidiſſſſſſſſſsſiiiſüminmmnmnſſnmnnminmnmv’nm’nvvnmnmrnmrmntin ſchwören mögen, es ſei früher der Napoleon geweſen. So kann man ſich täuſchen und Meineide ſchwören. Unſer Soldat legte ſich wieder zu Bett, löſchte das Licht und ſchlief weiter... Lange nach Mitternacht, die erſte Dämmerung kroch ſchon durch die kahlen Apfelbäume im Garten, erwachte der Preuße zum andern Male. Es ſchien jemand vor der Tür zu ſtehen und auf oͤie Klinke zu drücken. Wieder war der Soldat blitzſchnell aus dem Bett, riß die Tür auf und hielt ſeinen Gewehrlauf in die Finſternis. Aber wieder war nichts. und das Haus lag in ſchweigender Ruhe. Er machte wieder Licht, leuchtete auf die Treppe hinaus, ging zurück, ſchloß die Tür und ſchalt ſich einen Naxren. Unſchlüſſig blieb er an der Tür ſtehen und ſah nach dem Bilde. Da ſoll doch! Bomben und Gra⸗ naten! Da hatte doch vorhin der Murat gehangen und jetzt? Jetzt ſchaute das ſpöttiſche und ein wenig kahle Geſicht des Marſchalls Ney aus dem Rahmen und betrachtete aus ſchmalen Augen den erſchrocke⸗ nen Oderbrücher. Dem wurde in ſeiner eigenen Haut ſo eng und ſchrül. daß er das Gewehr umklammerte und ſich langſam rückwärts an die Wand drückte, wobei er keinen Augenblick das geſpenſtiſche Bild aus den Augen ließ. Dann hob er den Lauf, zielte, drückte ab und ſchoß, daß es in dem ſtillen Hauſe einen Höl⸗ lenläum gab und der vergoldete Rahmen mit gräß⸗ lichem Gepolter zur Erde fiel. Der Bauer machte Licht, die Mägde und Knechte erwachten, die preu⸗ ßiſche Streifwache kam keuchend vom Dorf herüber⸗ gerannt. und der wachthabende Leutnant ſtürzte die herauf, um zu ſehen, was Paul Zott hacht. Er fand ihn noch immer ſchreckensbleich in ſeinem Zimmer und da er ihn als tapferen Soldaten kannte, fragte er verwundert, was es denn gäbe. „Hier war der Teufel, Herr Leutnant,“ ſprach Pott. an der Wand hing der Teufel, aber ich habe ihm eine blaue Bohne zu koſten gegeben.“ Aus dieſen Worten konnte der Leutnant freilich nicht ſchlau werden. und erſt. als ihm der Pott die Sache vernünftia erzählte, begriff er, daß das Bild ein Vexierbild geweſen, das, von drei Seiten geſehen. drei perſchiedene Anſichten bot. Die Franzoſen nen⸗ nen ſolche Bilder Jalouſteporträts. Das hatte den guten Preußen ſo tief erſchreckt, Uund ob mancher über ſeine Angſt lachen wird, viel⸗ leicht wäre ihm ebenſo zu Mute geweſen, wenn er eine Nacht in dieſem Zimmer hätte ſchlafen ſollen und wäre ihm gleiches paſſiert. —,— 8* 1 Nadnb llnn al — Vor einem Haus des Hafenviertels von Ge⸗ nua ſammelte ſich kürzlich eine große Menſchen⸗ menge an. Unaufhörlich drangen aus den Keller⸗ räumen Detonationen, Schuß auf Schuß wurde hör⸗ bar. Die Paſſanten, die dieſe Wahrnehmung mach⸗ ten, drangen auf oͤfe andere Straßenſeite, um Ver⸗ letzungen zu entgehen. Die Straßenbahnen hielten an, Pferdefuhrwerke wichen aus, Automobile raſten mit erhöhter Geſchwindigkeit an dem Gebäude vor⸗ bei. Einige Frauen aus der Menge ſprachen von ſpiritiſtiſchen Phänomen, einige Männer wollen es aber beſſer wiſſen und hielten die Knallerei für ein feuerndes Maſchinengewehr. Endlich nahm ſich ein Mutiger ein Herz, oöͤrang in den Hausgang ein und verſtändigte den Hausmeiſter, der gerade auf dem Speicher arbeitete. Unter größten Vorſichtsmaß⸗ vebmeg eilen die Beiden die Treppen herunter, ſchleichen ſich vorſichtig, jeden Mauervorſprung als Schutzwall benützend, in die Kellerräume und müſſen hier zu ihrem Entſetzen die Feſtſtellung machen, daß ausgerechnet der Keller, aus dem die Detonationen dringen, nicht zu öffnen iſt, weil an ſeiner eiſernen Türe mehrere Sicherheitsſchlöſſer angebracht ſind. Unterdeſſen dröhnen in kleinen Abſtänden die knal⸗ lenden Schüſſe weiter. Der fragliche Raum gehört dem Inhaber eines in einem anderen Stadtviertel elegenen Weinhauſes. Mit einem raſch requirierten uto preſcht der Hausmeiſter dort hin. verſtändigr atemlos den Wirt, beide ſchwingen ſich in den Kraft⸗ wagen und kommen nach einer halben Stunde ſchweißtriefend in oͤem Unglückshaus an. Bum— Bum— Bum ziſchen die Schüſſe weiter aus dem Keller. In fiebernder Haſt ſchließt der Wirt die Eiſentür auf und ſeinem Auge bietet ſich ein Bild der Verwüſtung. Auf Regalen liegen Hunderte und Aberhunderte von Flaſchen, der Boden aber iſt knie⸗ hoch von einer goldfarbenen, ſchäumenden Flüſſig⸗ keit bedeckt und darauf ſchwimmen zahlloſe Korken. Während die Menſchenmenge, die in den Kellergang nachgedrängt war, das Chaos betrachtet, geht das Bombardement luſtig weiter: Immer wieder knallt Pfropfen auf Pfropfen aus oͤen waagrecht gelagerten Flaſchen und ein neuer Strom köſtlichen italieniſchen —Sektes, des Aſti ſpumante, ergießt ſich auf den Fuß⸗ boden.’, Der Beſitzer rauft ſich die Haare, er iſt ruiniert. Es iſt nichts mehr zu machen, ſämtliche Flaſchen, die hier lagerten, ſind leer. Ein Racheakt war es, der dieſe ſeltſamen Detonationen verur⸗ ſachte. Der Wirt hatte vor kurzem eine große Quantität Schaumwein erworben, den er ſelbſt in dem Keller auf Flaſchen ziehen ließ. Mit dieſer Arbeit betraute er einen Kellner, der ſich in gekün⸗ digter Stellung befand, weil er ſich unbotmäßig auf⸗ geführt hatte. Damit der Sekt beim Servieren und Oeffnen der Flaſchen prickelnd ſchäumt, iſt es in Italien üblich, ihm ein kleines Stückchen Bicarbonat beizumengen. Der Kellner hatte nun aus Rache jeder Flaſche eine viel zu große Menge dieſes trei⸗ benden Präparates hinzugetan, ſo daß nach Ablauf einer gewiſſen Zeit ſämtliche Flaſchen explodieren mußten. Während der Wirt verzweifelt herumlief, begann für die Menſchenmenge eine fröhliche Knei⸗ rer. denn ſie ſchöpfte mit holen Händen das wohl⸗ chmeckende Naß vom Boden. 8 — Ein höchſt ſeltſamer ſchwerer Unfall ereignete ſich in einem Lichtſpieltheater in Florenz. Ein älteres Ehepaar, deſſen Sohn als Wächter in dem Unternehmen angeſtellt iſt, wußte, daß man von einer Terraſſe Einblick in den Zuſchaueraum haben und die Vorführungen mit anſehen konnte, da die Decke gus einer Kuppel beſteht, die geöffnet werden kann. Die Beiden wollten ſich daher den Genuß der Vor⸗ ſtellung umſonſt verſchaffen, gingen auf die Terraſſe und nahmen Platz in dem ſchmalen Zwiſchenraum, der zwiſchen dem Rand der Decke und der Kuppel vorhanden iſt. Die Kuppel war geöffnet, und ſo konnten ſie in die Tat die Vorgänge auf der Lein⸗ wand genau verfolgen. Das Unglück wollte. daß oöͤas Perſonal des Kinos, als das Ende der Vorſtellung herannahte, die Schließung der Kuppel mit Hilfe einer elektriſchen Einrichtung vornahmen, während die beiden Zaungäſte, völlig vertieft in die Bilder des Films, es gar nicht bemerkten, wie die beiden Teile der Kuppel hexankamen und ſich ſchloſſen, ſo daß ſie mit dem Kopf zwiſchen der Kuppel und dem Wirtschafts-Meldungen Weichende Kurse Au den Aktienmärkten Rückgänge bis nahezu 5 v. H. Berlin, 17. Juni. Die bereits in den letzten Tagen zu beobachtende Ab⸗ wärtsbewegung der Kurſe an den Aktienmärkten ſetzte ſich zu Beginn der neuen Woche auf der gangen Linie ſort. Es lagen von der Bankenkunoſchaft und vom Berufs⸗ handel größere Verkaufsaufträge vor, ſo daß das An⸗ gebot nur zu niedrigen Kurſen Abmehmer famnd. Von den Einbußen wüurden ſämtliche Mapktgebiete erfaßt. Am Montanmarkt fielen Harpener durch eine Steige⸗ rung um 2 v. H. auf. Andexerſeits gaben Klöckner um, Ver. Stahlwerke um 1%, Hoeſch und Mannesmann um ie 2,25 und Buderus um 2 v. H. nach. Von Braunkohlen⸗ werten ermäßigten ſich Dt. Erdöl um 2,75, von Kaliwerten Salzdetfurth um 2,50 v. H. In der chemiſchen Gruppe vurden Farben bei einem Umſatz von 60 000 ℳ mit 188 ½ gegen 190 bewertet. Goldſchmidt wurden um 2 v. H. bereegsleht. Bei Elektro⸗ und Verſorgungswerten hatten Licht und Kroft und Deſſauer Gas mit je minus 1,50, Geffürel mit minus 1,75, ACEG mit minus 2, Akkumulatoren und Sie⸗ mens mit je minus 2,50 v. H. Abſchläge. Bei den Kabel⸗ und Drahtwerten verloren Felten 1,75, bei den Autpwerten BM2 2,50 v. H. Am Markt der Maſchinenbaufabriken büßten Demag und Rheinmetall Borſig je 2,25 v. H. ein. Von Metallwerten ſtellten ſich Dt. Eiſenhandel minus 3 v. H. Hervorzuheben ſind noch Zellſtoffaktien, die ſtärker gedrückt waren, ſo Aſchaffenburger und Waldhof um je 2,25 und Feldmühle um 3 v. H. Von Bauwerten gaben Ber⸗ ger 2,25 und von Textilwerten Bemberg 2 v. H. her. Am Bahnenmarkt wurden Ach für Verkehr um 3 und Allge⸗ meine Lokal und Kraft um 408 v. H. herabgeſetzt. In variablen Reuten ſtellten ſich Reichsaltbeſitz anfangs auf unverändert 149,25, ſpäter auf 149. Reichsbahn⸗BA erreichten 128,25 gegen 127 ⁄. Steuergutſcheine 1 nannte man durchweg 99,90—99,92 ¼. = Remag Aktiengeſellſchaft Ludwigshaſfen am Rhein. Die als Univerſalverſammlung abgehalbene o. HV ſtimmte dem Geſchöftsbericht und der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung mit Bilanz zu und beſchloß, aus dem bei einem Rohüberſchuß von 579 246(508 358) umd a. o. Erträgen von 32 729(90 629) NM verblleibenden Reingewinn von 29 922(47 157) ℳ zuzüglich 22 034(9022) ℳ Gewinnvortrag eine Dividende von 8(6) v. H. zu verteilen, wobei die Abführung von 2 v. H. an den Anleiheſtock nicht erforder⸗ lich geweſen üſt. Auf neue Rechnung werden 9066 ℳ vor⸗ getvagen. Das Unternehmen erzielte auch 1929 ein be⸗ friedigendes Ergebnis. Der Umſatz erveichte die Höhe des Vorjahres. Wegen der geplanten Verlegung von Haupt⸗ lager und Geſchäftsſitz nach Mannheim wurde ein Haus⸗ grundſtück erworben, wofür einſchl. Umbauten 184 000 ℳ verausgabt wurden. Der Altersverſorgung der Geſfolg⸗ ſchaft wurden annähernd 21 000 ℳ zugewendet, für weitere Penſionszwecke rund 39 000 ℳ zurückgeſtellt. Perſonalauf⸗ wand(alles in Mill. ℳ) 0,250(0,355), Anlageabſchrelbun⸗ gen 0,046(0,015), Zuweiſung zu anderen Rüchlagen 0,09 700,1). Bilanz: Aktivſeite: Anlagevermögen 0,207(0,122), Umlaufvermögen 2,70(2,55), darunter Vorräbe 0,332 (0,410), Wertpapiere 0,176(0), Lieferungs⸗ und Leiſtungs⸗ ſorderungen 2,028(1,911); Paſſipfeibe bei 0,5 AK. Rück⸗ lagen 0,28(0,25), Umlaufswertberichtigungen 0,125(0,195), Rückſtellungen für ungewiſſe Schulden 0,10(0,064), Ver⸗ bimdlichkeiben: auf Grund von Lieferungen und Leiſcungen 1,518(1,323), aus Annahme von gezogenen Wechſeln 0,067 (0,171), gegenüber Banken 0,180(1,12). Der Geſchäftsgang im laufenden Jahre wird als befriedigend bezeichnet, wenn HnnhoEis- UHp WIhrseRaFrs-zEIruHC auch der durchſchnittliche Umſatz infolge der heutigen Ver⸗ hältnäſſe mnicht erreicht werden konnte. † Hefftſche Kunſtmühle AG., Worms. Eine ao. HV. wöhlte Präſident Dr. Hans Helferich(Deutſche Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe), Berlin, neu dem Aufſichtsrat zu. * Leipziger Allgemeine, Transport⸗ und Rückverſiche⸗ rungs⸗AG. Die Hauptverſammluna beſchloß für das Ge⸗ ſchäftslahr 1939 5 v. H. Dividende auszuſchütten. Kenn⸗ zeichnend iſt daß der Prämienſteigerung in dieſen Ver⸗ ſicherungszweigen von 186 724 ℳ eine Mehrausgabe für Schäden des Geſchäftsjahrs in Höhe von 611 174 ℳ gegen⸗ überſteht. * Mehrkoſtenberechnung bei Sonntagsbeladung und löſchung von Binnenſchiffen. Durch einen Erlaß an die Reichsverkehrsgruppe Spedition und Lagerei ſowie an die Facharuppe Fuhrgewerbe der Reichsverkehrsgruppe Kraft⸗ fahrgewerbe hat ſich der Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung in Erweiterung ſeiner Erlaſſe vom 6. März und 22. April damit einverſtanden erklärt, daß die der ge⸗ nannten Reichsverkehrsgruppe bzw. Fachgruppe angeſchloſ⸗ ſenen Mitglieder auch Lohnzuſchläge, die beim Laden und Löſchen von Binnenſchiffen an Sonn⸗ und Feiertagen ge⸗ zahlt werden müſſen, ihren Kunden weiter berechnen. Der Erlaß iſt veröffentlicht im Mitteilungsblatt des Reichs⸗ kommiſſars für die Preisbildung vom 3. 6. und 20. 5. 1940. * Hinterbliebenenfürſorge der deutſchen Beamtenbanken Gmb, Karlsruhe. Bei dieſer Zentralſterbekaſſe der deut⸗ ſchen Beamtenbanken wurden in 1939 5907 Verſicherungen mit 5,08 Mill. ℳ Verſicherungsſumme beantragt. Der Reinzuwachs 2286(i. V. 3656) Verſicherungen mit 1,74(2,90 Mill. ℳ Verſicherungsſumme, ſo daß ſich der Beſtand auf 63 305 Verſicherungen mit 72,77 Mill. ℳ Ver⸗ ſicherungsſumme erhöhte. Die Geſamt⸗Prämieneinnahme erhöhte ſich auf 2,99(2,97) Mill. ℳ. Die Sterblichkeit nahm mit 1188 Sterbefällen den erwarteten Verlauf. An Sterbe⸗ geldern wurden im Berichtsſahr 1,45 Mill. ℳ ausbezahlt. Die bei den Verſichevungsträgern gebildeten und verwal⸗ teten Deckungsrücklagen erreſchten den Betrag von 7,32 Mill. ℳ. Duxch Iuweiſung von rd. 55 700 ℳ ſtieg die Gewinnreſerve der Verſicherten auf ro. 144 000 ℳ. , Fra n kfurt 2. H. Deutsche Steinzeug.* 28 Deutsche festverzinsliche Werte Duriacher Hof... 15. 17.“ 1895 vrhTschIe SrAArsahmnEn eeiaser Galeng dr. 12798.e ü5 Schatz D. R. 88. 101,2 101,2 5. G. Farben. 191,9 186.0 4% Baden 8 Fn 01,0 101,0 Gestürel 1607,0 164.,0 Altbes. Dt. Reich.. 149.1 149,3] Grün u. Bilünger.. 288.0 297.0 0 SrADrAMN.EIRN Hlarpener Bergbau. 158,0 151 leidelbergerzement 165.0 ö,195,0 8½ Heidelberg 26. 100,0 100,0] Hoesch Bergw. 120,9.1270 4% Mannheim 26„„ ,0 100,0 Fmnngnn. 22 23 1907 2196.5 ¹ 1 ein, Schanzlin und 4 ¾ Pforzheim 26. 100,2 100,2““ EEAWDRRIEEE Klöckner-Werke..„ 135,5 41½ Frank. Hyp. Gpf. ,v 8. 0. Nein. wyp. hi. ——ö— 1u8ö6 a10 wno Fadwſsedet Kfaüan. 159. 2E 2,E ne. e. 1019 110 eoeslaeain ,.: 9..56 10-2h 1-8 1;0 nrana0n“ Fges Nant Perr las-⸗. EWDUSIHE;OELIGATIONEN Hütgerg„ 5 „Pne.Je7,, en dns eedanab,: 170 a 1,5 104,2] Schwartz-Storchen.„ 8nleenbinch, v. 35 101,58 1042 Selunduatrig(Waluz zuhe nü7 4% Krupp v. 36 3,8 Siemens u, HHlalske„ 243,0 “ 1928 102,2 Zaqdemache Zucker 299,9*. Zellstol Waldhot.. 1487 146,5 AKTILEN RANKEN EEE11““ 147,5 8 2% ayr. Hyp. u. W.⸗Bk. 114,2 114,2 158,0 9 Commerzhank... 120,9 119,5 Bayr. Motorenwerbe 171,0 168,0 Beneee Bank... 8089 Brown, Boverie&Cie 189,7... resduer Bank 119,5 118,5 8 Pfalz. Hyp.- Bank 108,0 107,0 Fehnſereemen::: 1887. Fgiehebant Hame: iüt ⸗iln. Deutsche Erqe1.. 146,0*142.0 RHb. Hypoth Hank. Dt. Gold u. Silber„ 284.0 278.0 1*) Zwischenkurg. ͤͤͤͤͤqͤqaaqͤqqagaaaaaZaqaaAͤͤͤqͤͤͤAAA·⅛- Gittex der Galerie eingeklemmt wurden. Erſt als ihre Schmerzensſchreie ertönten und Bluttropfen auf das Publikum im Saal hepabregneten, bemerkten einige Leute auf der Galerie, was geſchehen war, . ühr. Eita vuc die Kuppel ſofort wieder geöffnet. Die beiden Unglücklichen wurden hnm dchig herausgeholt und in das Krankenhaus übergeführt, wo man bei der Frau den Bruch des Naſenbeins und der Kinnhacken und eine Gehirn⸗ erſchüttexung, außer verſchiedenen Wunden im Geſicht, an den Lippen und am Kopf feſtſtellte, während der Mann nur leichtere Verletzungen an den Lippen und im Rücken davongetragen hatte. Man hegt die Be⸗ fürchtung, daß die Frau nicht mit dem Leben davon⸗ kommen wird. — Auf einem See in Sensburg(Oſtpreußen) war ein Schwan mit einex Spazierfahrt nicht einverſtan⸗ den. die ein junges Mäldchen im Paddelboot unter⸗ nahmn. Der Schwan ſchvamm an das Boot heran und hieb wütend mit dem Schnabel auf das gebrech⸗ liche Fahrzeug ein. Im ihrer Anaſt perſuchte die Paddlerin, den Angreifer mit dem Paodel zu ver⸗ treiben. Darauf ſchlug das Tier mit den Flügeln und machte ſolche Wellen, daß das Boot kenterte. Ein Soldat eilte dem Mädchen zu Hilfe, während der Schwan als ſtolzer Sieger aus dem ſeltenen Duell erhobenen Halſes das Feld behauptete. ————————ꝭ—ÿ—ÿ—ÿõÿ ⸗—-— National⸗Theater Mannheim. Heute, Mon⸗ tag, erſcheint das beitere Volksſtück„Kleines Be⸗ zirksgericht“ pon Otto Bielen zum erſten Male im Swielplan des National⸗Theaters. In dieſem liebenswürdigcheiteren Luſtſpiel um öſterreichiſches Volrstum ſind beſchäftigt: Annemarie Collin. Eli⸗ ſobeth Funcke, Tilla Hohmann, Nora Landerich, Hanſi Thoms, Friedrich Hölzlin. Ernſt Langheinz, Karl Pſchigode, Heinz Evelt. Karl Hartmann, Wolſga Jarnach, Plaus W. Krauſe. JFoſeph Oßfenbach, Joſen Renkert Geora Zimmermann und Anton Schram⸗ mel. ie Swielleitung hat Helmuth Ebbs, die Büh⸗ nenbilder entwarf Friedrich Kalbſuß. ild des Feldherrn. Dem großen Zeit⸗ 8. Das B 8 1 8.. 8 g getragen. So r ſatz, m 1“ en Re erl. der DAP, Frz. Ehexr Nachf., München) eröffnet,„Das Bildnig des Feneeent⸗ Eindringlich ſehen uns Ghriſtian Rauchs Skulpturen der Männer aus den Befreiungskriegen an. Mit guten Reppoduktionen wird Caſpar David Friedrichs, gedacht. Im zweiten Teil können wir die dem je⸗ weiligen Landcharakter vortrefflich angepaßten neuen Kaſernenbauten bewundern.— Das Aprilheft der gleichen Zeitſchrift brachte Breekers Großplaſtiken ſymboliſchen arakters und Peiners Gobelinent⸗ würfe für die neue Reichskanglei; Themen aus Deutſchlands Geſchichte, für den beſonderen Zweck vorbildlich geſtaltet. KAIIA RHOMANVONH. 6. H A NSEN Als ſie zu oͤritt unterhalb des Wirtſchaftsgebäu⸗ des über die Wieſe gingen, kam von der Seite Kurt Ehrhardt zu ihnen und winkte von weitem einen Gruß. Katja freute ſich und ſah mit Verwunderung⸗ wie ſich das Geſicht ihrer Nachbarin mit feiner Röte überzog, während die Augen ängſtlich auf oͤem Boden haften blieben. „Das iſt recht von Ihnen, Fräulein Eckau, daß Sie ſich meines Sorgenkindes annehmen. Sie wer⸗ den Ihr ein beſſerer Arzt ſein als ich.“ 7„Glauben Sie, Doktor?“ Katjas Augen ſprühten. „Wenn Sie mir ſoviel zutrauen. werde ich Ihnen ins Handwerk pfuſchen.“ „Junge Mädchen, zumal wenn ſie ſchön ſind,“, ant⸗ wortete Ehrhardt mit leichter Verbeugung,„ſind mir die beſten Seelenärzte.“ 8 Das Kompliment war von einem ſtrahlenden Blick begleitet. Marga Kilb wurde blaß, zog die Schultern hoch und ſchien zu fröſteln. In dieſem Augenblick wußte Katja, daß der Bruder ſeiner Pa⸗ tientin doch der beſſere Arzt ſein mußte, weil er nicht nur als Arzt, ſondern als auch Mann geſchätzt wurde..— 8 5* Den Abend ihres erſten Tages am Müritzſee verbrachte Katja ziemlich einſam. Die meiſten Gäſte gingen früh zu Bett. Dazu hatte ſie aber wenig Luſt, weil das Wetter herrlich war und die leichte Kühle des Abends ſie geradezu lockte, noch einen Spaziergang zu machen. Vorſichtshalber zog ſie ſich etwas wärmer an, weil ihre Haut dieſe Temperatur nicht gewöhnt war. Trotzdem fühlte ſie ſich geſund, jung und kräftig wie nie zuvor. 2 1 Langſam bummelte ſie am Strand entlang, bog bei den Wirtſchaftsgebäuden des Gutshofes, der zu dem Sanatorium gehörte, ein, ging neugierig an den Ställen vorbei, aus denen ſcharrende Pferdehufe und dumpfes Rinderbrummen hörbar wurde. und wan⸗ derte dann durch den Wald. Es war beinahe windſtill. Nur ein ganz zartes Lüftchen ſchwebte ſacht durch die Kronen der Kie⸗ fern. Der Nadelteppich des Waloͤbodeng verſchluckte jedes Geräuſch, und alles war ſo heimelig und träu⸗ meriſch, als ſei Sinn und Zweck des Waldes nur, Einſamkeit und Ruhe zu verſtrömen. Eine volle Stunde blieb Katja unterwegs. Gegen einhalb zehn Uhr kehrte ſie zurück. Faſt alle Fen⸗ ſter waren dunkel. Grete wartete in dem Bieder⸗ meierſalon und ſtand von der Lektüre einiger Zeit⸗ ſchriften auf, als ihre Herrin eintrat.— „Sie können ſchlafen gehen“, meinte Katja freund lich.„Oder machen Sie mit Wilhelm einen Spa⸗ ziergang durch den Wald. Esz iſt herrlich.“ Das Mädchen verſchwand nach einem dankbaren Gutenachtgruß. Katja lehnte ſich an den Pfoſten oder Fenſtertüre und ſah über den See. Weit in der Ferne blinkten die Lichter zweier Dörfer. Sie tanz⸗ ten in einem endloſen Strich über dem Waſſer, als wollten ſie einen Weg weiſen. 1 Katja trat hinaus auf die Terraſſe, um einen beſ⸗ ſeren Ueberblick zu gewinnen. Sie atmete tief und ruhig, ſpähte nach dem Mond und dieſem Sternen⸗ himmel des Nordens, der ganz anders war als der ihr von Jugend an vertraute. Irgendwoher kam ein Käuzchenſchrei. Sonſt gab die Natur keinen Laut von ſich. Sie mußte an ihren Vater denken. der an einem ähnlichen See großgeworden war. Oft und viel und gern hatte er davon erzählt und be⸗ hauptet, es gebe nichts Schöneres als einen deutſchen Wald um einen deutſchen See. Selbſt die größte Tropenpracht ſei nichts dagegen, weil ſie vielleicht Schönheit, aber wenig Seele zeige. Wie mußte er ſich in Sehnſucht nach der Heimat verzehrt haben, der Heimat, aus der ihn ſeine Frau vertrieben hatte, Katja war einſichtig genug zu ver⸗ ſtehen, daß ihr Vater die Tat nicht begehen durfte, um deretwillen er ins Gefängnis gekommen war. Aber eine ſcharfe Grenzlinie ließ ſich bei ſolchen Fällen zwiſchen Recht und Unrecht wohl nie ziehen. Vater hatte dagegen in ſeinem Bekenntnis, das der Tochter hinterlaſſen wurde, auch nicht plädiert. Er hatte nur gegen das Schickſal ſelbſt den Kampf aufgenommen und war unterlegen. Das heißt, nicht das Schickſal war Richter geweſen, ſondern eine Frau, die ihren eigenen Mann auf die Anklagebank brachte. Wie mochte ſie ausſehen, dieſe Frau Eliſabeth Ehrhardt? Sie zählte jetzt 55 Jahre. Warum hatte ſie Vater jahrelang ſuchen laſſen? Plagte ſie die Reue oder waren die heranwachſenden Söhne Ur⸗ ſache zur inneren Umkehr geweſen? Auf alle diefe Fragen wollte Katja Antwort haben. Was weiter würde, wußte ſie noch nicht. Eines Tages konnte man vor die Brüder hintreten und ihnen ſagen, daß ſie die Tochter des verſchollenen Vaters ſei. Die Söhne würden vielleicht dem Vater Ver⸗ ſtändnis entgegenbringen, aber auch die Mutter ver⸗ teidigen. Tauchte Katja als Rächerin auf, mußten ſie gegen die eben gewonnene Schweſter Stellung nehmen. Und ſie wollte mit den Brüdern auf ſchweſterlichem Fuße ſtehen, wollte ihnen Liebe ent⸗ gegenbringen und ſich an derxren Liebe wärmen. Neben ihr knirſchten die Steinplatten der Ter⸗ raſſe unter Schritten. Katja wandte ſich um und ſah Kurt Ehrhardt neben ſich. Sie zuckte nicht zu⸗ ſammen, obwohl die Begegnung unerwartet kam. „Es iſt ſo ſchön hier, Doktor“, flüſterte ſie, als 28 die Stille oͤurch laute Worte entweiht werden unte.. 1 2 „Ja“, ſagte er einfach.„Aber für Sie iſt es nicht ſonderlich gut, an einem kühlen Maiabend ſo dicht am See zu ſtehen.“ 1u“ „Ich bin nicht empfindlich.“. „Trotzdem bitte ich Sie, Ihr Zimmer aufzuſuchen. Sie müſſen ſich erſt langſam an das neue Klima ge⸗ wöhnen.“ Gehorſam ſchritt ſite durch die Tuͤre ins Innere des Hauſes. Kurt war ſtehen geblieben und ihr nicht 88 gefolgt. Er hatte den ganzen Nachmittag an dieſos Mädchen denken müſſen. Anfangs verſuchte er noch, vor ſich ſelbſt den Grund dafür zu finden. Er kam zu dem Schluß, daß er ein derart graziles, ſonnen⸗ durchblutetes und ſchönes Geſchöpf noch nie geſehen habe. Aber dieſe Aeußerlichkeit hielt nicht ſtand vor der kritiſchen Selbſtverachtung. Es zog ihn mit tauſend Fäden zu ihr hin. Er fühlte ſich in ihrer Nähe beunruhiat und beſänftigt. Sie erregte ſeine Neugier und ſeine Teilnahme, die den Rahmen der beruflichen ſprenate und ihn als Arzt und Menſch mitriß. Am Abend war Dr. Ehr⸗ hardt ſchon ſo weit gekommen, ſich zu fragen, ob er Katja Eckau liebhabe. Aber dazu hatte er dann ge⸗ lacht, weil er ſich für ſo vernünftig und gereift hielt, um innerhalb weniger Stunden Hals über Kopf in eine Liebe hineinzuſteigen, deren Ausſichten oͤurchaus unklar waren. Als ſie ihn aber zwanaglos aufforderte, ihr ein wenig Geſellſchaft zu leiſten, gingen alle Ueberle⸗ gungen in ihm unter. Er folgte ihr ſchnell und ent⸗ ſchloſſen, ſpürte ſein Herz klopfen und das Blut bis zur Stirn hinanfſteigen. Sie ſetzte ſich und ſah ihren Beſuch ruhig an. Warum blieb er ſtehen und ſagte kein Wort? War er ſchüchtern? Aber dieſen Eindruck batte er nicht ge⸗ macht. Leicht ungeduldig wies ſie auf einen Seſſel. „Wollen Sie nicht Platz nehmen?“ Er zögerte nur eine Sekunde, in der ihm Beden⸗ ken kamen. Bisher hatte er noch nie das Zimmer eines weiblichen Patienten nach dem Abenobrot auf⸗ geſucht, wenn dieſer Patient jünger als fünfzig Jahre war. Das entſprach nicht den Grundſätzen⸗ die ſeinen Vorgänger bei der Leitung des Hauſes be⸗ ſtimmt hatten. Dann warf er mit einem Ruck alle Hemmungen über Bord. Es war lächerlich, angeſichts dieſer ſelbſtſicheren, gut erzogenen und über den Formel⸗ kram Europas erhabenen jungen Dame Konventio⸗ nen anzuerkennen, die in ſich doch hohl und verlogen waren. Nur um etwas zu ſagen, fragte er nochmals, wie es ihr gefalle.— 4(Fortfetzuna fokat.) heft der„Die Kunſt im Deut⸗ Großes Aufgebot der Leichtathleten Selbſt in der Kriegszeit haben unſere Leichtathleten den Kampf um die Vereinsmeiſterſchaft auf der ganzen Linie aufgenommen. Ueberall ſtanden am Sonntag die Männer Sund Frauen im Kampf um die Kriegs⸗Vereinsmeiſterſchaft. Wenn auch das Wettkampfprogramm den zeitlichen Ver⸗ hältniſſen angepaßt iſt, ſo war es nicht immer leicht, die erforderliche Teilnehmerzahl auf die Beine zu bringen, aber überall war großer Eifer und oͤer Wille feſtzuſtellen, gerade in der jetzigen Zeit den Körper durch Leibes⸗ ertüchtigung zu ſtählen. Poſt München vor 1860 Im Kampf um die Deutſche Kriegs⸗Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathletik der Klaſſe 1 ſtanden ſich in München vier Vereine gegenſtber. Der Poſt⸗SB gewann erſtmals dieſen Wettbewerb mit 17 635,98 Punkten vor TSV von 1860 mit 17 128,56, dem MTV von 1879 mit 16 124,64 und dem TSB Jahn mit 13700,74 Punkten. Die markanteſten Einzelleiſtungen waren der Hoch⸗ und Weitſprung von Koppenwallner(Poſt) mit 1,90 bzw. 6,79 Meter, der Dop⸗ pelerfolg von Kaindl(Jahn) über 800 Meter und 1500 Meter in 1:58,4 bzw. 4:06 und der 5000⸗Meter⸗Lauf, den Eberlein(1860) in 15:01 vor Haushofer(Poſt) in 15:05 und Goldemund 1860 in 15:34,8 Min. gewann.— Im Wett⸗ bewerb der Frauen⸗Reichsklaſſe 1 holte ſich der MTV von 1879 den Sieg mit 464,5 Punkten, wobei Ida Kühnel die 100 Meter in 12,7 und Frl. Spitzweg die 80 Meter Hürden in 12,4 Sek. durchlief. Erika Eckelt kam im Hochſprung auf 1,50 Meter. Fochlenberger SkKörperpfeege In Regcusburg erzielte bie Regensburger Turner⸗ ſchaft in der Klaſſe 1 im Alleingana 15 475,50 Punkte. Berliner SC vorau NRund 20 Bereine kämpften am Sonntaag alletn in der Reichshauptſtadt. In der Männerklaſſe A holte ſich der Berliner SC mit 18 475,44 das beſte Ergebnis heraus. Es folgte dann der SECC mit 17 899,56, DSC mit 17 218, BSG Siemens mit 15 879,66, Luftwaffen⸗SV mit 15 699,22, Ber⸗ liner Turnerſchaft mit 15 344,32, Poſt⸗SV mit 15 123,98, Neuköllner Sportfreunde mit 13,344,76, TSV Schöneberg mit 13 412,80 Punkten. Als beſte Einzelleiſtungen ſind hexauszuſtellen: 200 Meter: Bönecke 22,8; 400 Meter: Linn⸗ hoff 49,3; 800 Meter: Brandſcheit 1:56,4; 1500 Meter: Gieſen(alle Luftwaffe) in 4:02,8; 4 mal 100 Meter: Luft⸗ waffen⸗SV 493,4; 5000 Meter: Fiſcher(SCC) 15:48,2; 140 Meter Hürden: Becker(DSC) 15 Sek.; Kugel: Stöck(SCC) 14.15 Meter; Diskus: Stöck 42,72 Meter; Speer: Berg (DSC) 63,78 Mtr; Weitſprung: Lehmann(DSC) 7,03 Mtr. SCC bei den Frauen Jan Vereinskampf der Frauen bot der SCC mit 503,75 Punkten die beſte Leiſtung. Erſt mit Abſtand folgte der Berliner SC mit 361, Deutſcher Olympiſcher SC mit 360,75, Berliner Turnerſchaft mit 244,25, Brandenbura mit 244,25 Eund Siemens mit 225,25 Punkten. Ergebniſſe: 100 Meter: Dora Voigt und Erika Bies(SCC) 12,6 Sek.; 80 Meter Hürden: Erika Bies 12,3; Hochſprung: Ruth Steinberg (D. 01 SC) 1,50 Meter; Weitſprung: G. Jahn(Berliner) Tſchaft) 5,20: Speer; Paſtoors(Poſt⸗SV) 39,73; Diskus: Walter(Spandau) 35 Meter. Das beſte Argebnis der Männer hatte in Wien der DAC mit 16 332,44 Punkten. Rapid kam auf 16 174,48 P., die Pvlizei auf 15 774,8. Bemerkenswert ſind der Stabhoch⸗ ſprung von Haunzwickel mit 3,80 Meter, die 5000 Meter in 15:09,8 und der 800⸗Meter⸗Lauf von Poltner in:59,8. üUm die Deutſche Futball-Meiſterſchaft BfL. Stettin— BfB. Königsberg 1:2(0:1) Im letzten Spiel der Abteilung A der Gruppe 1 war der Bſch. Königsberg gegen den BfL. Stettin nur mit 2:1 (120) erfolgreich. Damit iſt Union Oberſchöneweide Ab⸗ teilungsſieger und trägt den erſten Entſcheibungskampf in dieſer Gruppe bereits am kommenden Sonmntag gegen Rapid im Wiener Stadion aus. Rund 3000 Zuſchauer wohnten dem Kampf der gleich⸗ wertigen Mannſchaften in Stethin bei, zwiſchen denen ein nnentſchiedener Ausgang eher am Platze geweſen wäre. Der Oſtpreußenmeiſter hatte in der erſten Halbgeit etwas mehr zu ſagen und erzielte auch in der 26. Minute durch Staguhn auf Vorlage des Angriffsführers Sommerlat das Führungstor. Bald nach der Pauſe zog der Stettiner Mit⸗ telſtürmer Stolz gleich. Dem Pommernmeiſter glückte im Anſchluß daran ſogar ein zweites Tor, das jedoch durch Ab⸗ ſeits nicht gegeben wurde. Glücklich waren die Gäſte, als Staguhn oͤurch ein Kopfballtor nach einer Ecke den Kampf entſchiehen. Allerbings wird der BſB. Königsberg ſeines Sieges nicht ganz froh. Hätte er doch mit vier Toren Un⸗ terſchieb gewinmnen müffen, um Union Oberſchöneweide noch zmn ſberflügeln.. Dresduer SC— 1. SV Jena 1:0(0:0) Im Rückkampf der Gruppe 2 ſiegte der Dresdner SC über den 1. S Jena knapp, aber verdient mit 1:0(0:0). Beide Mannſchaften beſtritten den Kamf mit einigen Erſatz⸗ leuten. So ſehlten bei den Thüringern der am Vorſonntag verletzte Angriffsführer Bachmann und der Halbrechte Gorka, hei den Sachſen waren König und Pechan nicht da⸗ bei. Schon die erſte torloſe Spielhälfte verlief ſehr an⸗ regend, da beide Mannſchaften mit höchſtem Einſatz ſpielten. Die Abwehren und Deckungsreihen erwieſen ſich in dieſer Zeit ſtärker als die Sturmlinien. Auch nach dem Wechſel verlief der Kampf zunöchſt noch ausgeglichen. Als jedoch in der 8. Min. Schaffer ein Zuſammenſpiel von Schön und Kapitän mit einem erfolgreichen Torſchuß abſchloß, bekom der DSC ſtarken Auftrieb. Die Gäſte wurden mehr und mehr zurückgedrängt und konnten nicht einmal ein zeitwei⸗ ſes Ausſcheiden des verletzten Schaffer eu ihren Gunſten ausnutzen. In beiden Mannſchaften zeigten die Torhüter Kreß und Patzl hervorragendes Können. Beim Mittemei⸗ ſter ſind weiterhin der Verteidiger Hädicke und Werner im Angrff zu erwähnen. Fortuna Düſſeldorf— Mühlhetmer SV 7:1(63:1) Im Wuppertaler Stadion nahm vor 6000 Zuſchauern der Niederrheinmeiſter Fortuna Düſſeldorf am Köln⸗Mülheimer Sw recht kräftige Revanche für die vor einigen Wochen in Mühlheim erlittene Niederlage., Die Gäſte konnten ledig⸗ lich in der erſten Viertelſtumde einigermaßen mithalten, der Reſt ſtand im Zeichen der Düſſeldorfer, die famos zuſam⸗ menſpielten und auch in dieſer Höche durchaus verdient ge⸗ wannen. Den Torreigen eröffnete nach 12 Minuten der diesmal halbrechts ſpielende Pikartz. Mühlheim kam durch Gerhold bald zum Ausgleich, aber durch Treffer von Ko⸗ bierſki und Gühler lagen die Fortunen bei der Pauſe klar in Front, zumal die Mühlheimer einen Elfmeterball ver⸗ ſchoſſen. In der gweiten Halbzeit wurde die Ueberlegen⸗ heit der Düſſeldopfer immer eindeutiger. Albrecht, diesmal am rechten Flügel, buchte den vierten Treffer. Dann kamen die Kölner zweimal erfolgreich zum Schuß und für das 78d ſorgte Pikartz. In der Niederrheinelf gab es diesmal keine ſchwachen Punkte. Sehr gut war die Abwehr mit Glo⸗ wacki, Janes und Bornefeld, aber auch die Läuferreihe zeichnete ſich aus und im Sturm wurde beherzt geſchoſſen. Mühlheim kämpfte aufopfernd, reichte aber ſpieleriſch an die Düſſeldorfer nicht heran. Waloͤhof-Leipzig-Magdeburg-Lintfort Die„letzten vier“ in der Handballmeiſterſchaft In den vier Zwiſchenrundenſpielen um die deutſche Handcallmeiſterſchaft wurde erbittert um den Sieg ge⸗ ſtritten, und an drei Plätzen ſtand der Sieger nicht vor dem Schlußpfiff feſt. Das klarſte Ergebnis erzielte der Niederrheinmeiſter und vorjährige Endſpielteiln ehmer Lintforter SB mit 10:4(7:2) gegen den nieldderſächſiſchen Meiſter Tura Bremen⸗Gröpelingen, das knappſte kam im Treſfen zwiſchen ATV Berlin und Polizei Hambavrg zu⸗ ſtande, das die Magdeburger mit 7:6(4:4) Toren ſiegreich geſtalteten. Von den beiden ſüddemtſchen Mannſchaften, die moch im Wettbewerb ſtanden, ſetzte ſich lediglich der SB Mannheim⸗Wawldhof durch, der gegen Alemannia Aachen (dem mittelrheiniſchen Meiſter) nach ſchwerem Kampf müt 10:7(4:4) die Oberhand behielt. Reichsbahn München, Bayerns Meiſter, ging gegen die Sportfreunde Leipzig mit 7:10(4:5) ein, ſo daß alſo für die Vorſſchlußrunde SV Walohof, Sportfreunde Leipzig, Polizei Magdeburg und SV Lintfort qualifiziert ſind. Kriegsmeiſterſchaften der Schwimmer Trotz des Krieges wurde das Programm der Groß⸗ deutſchen Kriegsmeiſterſchaften im Schwimmen, Springen und Waſſerball nicht beſchnitten. Die Ausſchreibarng iſt jetzt erſchienen. Gegenüber früheren Jahren ſind nur in den üblichen Rahmenkämpfen der unteren Klaſſen Abſtriche ge⸗ macht und die geſamten Meiſterſchaften einſchließlich den entſcheidenden Kämpfen im Waſſerball auf zwei Tage zu⸗ ſammengedrängt. Auf der 50⸗Meter⸗Kampſhhahn im Schwimmſtadion bes Reichsſportſeldes in Berlin kommen am 13. und 14. Juli 22 Meiſterſchaften(einſchließlich Waſſer⸗ ball) und fünf Reichsſiegerwettbewerbe zur Durchführung. Die vier Veranſtaltungen werden einige organiſatoriſche Anſorderungen ſtellen, dafür aber den Zuſchauern inner⸗ halb weniger Stunden ſehr viel bieten, denn Schlag auf Schlag werden die Meiſterſchaftskämpfe abrollen. Das gilt insbeſondere für die beiden Nachmittage des 13. und 14. Juli, an denen neun bzw. zehn Titelkämpfe der Schwim⸗ mer und Springer entſchieden werden. An den beiden Vor⸗ mittagen finden jeweils Vorkämpfe ſtatt⸗ dazu am Samstag die Entſcheidung im Turmſpringen der Frauen, am Sonn⸗ btag im Kunſtſpringen der Frauen und zwei Reichsſieger⸗ wettbewerbe. Ueber die Austragung der Deutſchen Waſſer⸗ ballmeiſterſchaft, die am Sonntag üblicherweiſe den Be⸗ ſchluß bildet, ergeht noch eine beſondere Ausſchreibung, ſo⸗ bald die Zahl der Teilnehmer feſtſteht. Im eintzelnen ſicht das Programm dͤer zwei Meiſterſchaftstage folgende Kämpfe vor: Samstag, 13. Juli vorm.: Meiſterſchaft im Turmſprin⸗ gen der Frauen; Vorléufe im Kraulen der Männer über 100 und 400 Meter, der Frauen über 400 Meter und 100 Meter Rückenſchwimmen der Männer. Nachmittag: Ent⸗ ſcheidungen über 4 mal 200 Meter Kraul, 100 Mtr. Rücken, 100 Meter Kraul, 4 mal 200 Meter Bruſt und 400 Meter Kraul der Männer, 400⸗Meter⸗Lagenſtafſel der Frauen, 3 mal 200 Meter Bruſt der Frauen, ferner Kunſtſpringen der Männer ſowie 4 mal 100 Meter für Vereine ohne Win⸗ terbad der Männer(Reichsſiegerwettbewerb). Sonntag, 14. Juli, vorm.: Meiſterſchaft der Frauen im Kunſtſpringen, 3 mal 200 Meter Bruſt für Frauen Vovw/, Lagenſtaffel 400 Meter Männer VoW. Vorläufe der Män⸗ ner über 200 Meter Kraul, 200 Meter Bruſt, der Frauen über 100 Meter Kraul und 100 Meter Rücken Nachmittag: Entſcheidungen der Männer über 4 mal 100 Meter, 4 mal 200 Meter Vo/W(Reichsſiegerwettbewerb), 200 Meter Bruſt, 200 Meter Kraul, 1500 Meter Kraul, 400 Meter Lagenſtaf⸗ fel, ferner Turmſpringen der Männer, Entſcheidungen der Frauen über 100 Meter Kraul, 200 Meter Bruſt, 3 mal 100 Meter Kraul, 3 mal 100 Meter Kraul VoW eichsſieger⸗ wettbewerb), 100 Meter Rücken, ferner Entſcheidungskömpfe im Waſſerball. Ringkampfſchule für die Jugend Die Reichsjugenoführarng hat in Zuſammenarbeit mit oͤem Fachamt Schwerathletik im NSRL., eine HIJ⸗Ring⸗ kampfſſchule aufgeſtellt, die dieſer wertwollen Leibesübung zu ſchnellerem Vormarſch verhelfen ſoll. Die mit 35 Bildern verſehene Anleitung ſoll dem Ringkampf die breite Maſſe der Jugendlichen erobern. Behelfsmäßige Uebungsplätze und vereinfachte Regeln ſollen ermöglichen, daß Tauſende von neuen Ringkampfjüngern auf oen Uebungsplan kom⸗ men können. Die neue Ringkampfſchule iſt ſo einfach und überſichtlich geordnet, dtß innerhalb weniger Stunden meh⸗ rere Hundert Teilnehmer in der Lage ſind, ſchon einen Wettſtreit im Ringen auszutragen. Damit müßte das Rin⸗ gen auch als Ergänzungsſport eine größere Beachtung als bisher finden. Auch in Holland ſchon wieder Sport Ebenſo wie in Danemark und Norwegen iſt in Holland nach der Beſetzung oͤurch deutſche Truppen ſehr ſchnell me⸗ der normales Leben eingekehrt, wobei auch der Sportbe⸗ trieb nicht ſehlt. Die erſten wieder aktiven Sportler Hol⸗ lonos waren die Radfahrer, die auf einer Holzbahn bei Amſterdam national beſetzte Rennen abhielten, bei denen keiner ihrer Spitzenkönner fehlte. Die beiden Weltmeiſter van Vliet und Derkſen trafen bei dieſer Gelegen⸗ heit zuſammen. Der eben erſt zum Berufsſport überge⸗ tretene Derkſen mußte ſich knapp geſchlagen bekennen. In den Tagen der ſchweren Kriſe haben ſich übrigens die Radſportler auf ihre, Art nützlich gemacht. So wird von den auch in Deutſchland durch ihre Starts beſtens be⸗ kannten Rennſahrern Schulte und Pellenaers berichtet, daß ſie in ihren Heimatorten die unterbrochenen Poſt⸗ und Telephonverbindungen dadurch überbrückten, indem ſie auf ihren Rädern wichtige Poſt übermittelten und öringende Aufträge erledigten. Ebenſo wie der deutſche Soldat, oöͤer übevall helfend eingreift, haben hier auch die Sportler ihre Hilfsbereitſchaft bewieſen. Samurai vor Wunderhorn und Widerſpruch Auf der Bahn im Weidenpeſcher Park bpachte der Kölner Rennverein bei ganz ausgezeichnetem Beſuch mit dem Großen Preis von Köln(20 000 ℳ, 2000 Meter) das bedentenoſte Rennen ſeines Jahresprogramms zum Aus⸗ trag. Die wertvolle Zuchtprüfung nahm einen ſpannenden Verlauf. Beim Hochſchnellen der Bänder erſchien Grim⸗ barts Bruder an der Spitze vor Samurai, Marienſels und Wunderhorn, währemnd Widerſpruch das Feld beſchloß. An den Tribünen löſten ſich Wunderhorn und Samurai vom Felde ab. In der Diſtanz griff Samurai an und behielt nach hartem Kampf knapp, aber ſicher die Ober⸗ hand. Das dritte Geld ſicherte ſich Widerſpruch, der zum Schluß viel Boden gutmachte, vor Marienfels und Grim⸗ barts Bruder. 8 Pantheros⸗Rennen. 1000 Meter. 3050 ℳ. 1. Stall Knoops Urſus(A. Lommatzſch), 2. Grani, 3. Emmy. Ferner Uefen: Celliſt, Alpenmaid. Toto: 25, 16, 23:10. EW. 70:10. Lg. 3— 5— 3. Wundernhornrennen. 1600 Meter. 2500 ℳ. 1. F. Dill⸗ manns Matterhorn(H. Berndt), 2. Karneval und Garde⸗ offizier. Ferner ließen: Maimlein, Raubritter 2, Anfänger, Armada. Toto: 11, 10, 16(für Karnevwal), 11:10(für Garde⸗ offizier). EW. 24:10. Lg. 10—totes Rennen-— 2. Adita⸗Rennen. 1200 Meter. 3050 Nℳ. 1. Geſtüt Freis⸗ miſſensy Mitras(H. Schmidt), 2. Aſchenbrödel, 3. Gabel⸗ weihe. Ferner lieſen: Mauriza, Leſpot, Der Bernſtein. Toto: 24, 11, 11, 11:10. EW. 66:10. Lg. Hals—Hals—4. Preis von Schlenderhan. 1608 Meter. 5000 A. 1. G. Vorſters Weltruf(R. Zachmaier), 2. Funza, 3. Dukaten. Ferner liefen: Peraſperum, Haoͤrian. Toto: 48, 16, 17, 17:10. EW. 334:10. Lg. 8— ½8,— ¼. Großer Preis von Köln. 2000 Meter. 20 000 Mℳ. 1. Geſt. Schlenderhans Samurai(H. Berndt), 2. Wunderhorn, 3. Widerſpruch. Ferner liefen: Steinbach, Grimbarts Bruder, Marienfels, Purpur. Toto: 18, 12, 18, 15:10. EW. 36:10. Lg. ½— 8—2. Melnitzjagdrennen. 3700 Meter. 3400 ℳ. 1. Stall KHnoops Gebler(J. Hochſtein), 2. Sorgenkind, 3. Jdeal. Ferner I.: Radium, Haſardeur, Winnetou, Silverline, Sommny Boy. Toto: 87, 283, 21, 28:10. E2. 620:10. Lg. 3— 2— ¼. Graf⸗Iſolani⸗Rennen. 1800 Meter. 3200 ℳ. 1. Stall Komponiſten der Schweſterſtäaͤdte Kammermuſikſtunde zeitgenöſſiſcher Werke Ludwigshafen a. Rh., 17. Juni. In Erfüllung der Goebbelſchen Anordnuna führt auch die Chemie⸗Metropole unbeirrt ihr kulturelles Programm weiter durch. Während faſt in Hörweite Bunker für Bunker der Maginotlinie dem deutſchen Sturm erliegt, fördert die Stadt Ludwigshafen am Rhein nach Kräften die Entfaltung hier bodenſtän⸗ digen Kulturgutes. Im Rahmen der Volksbildungs⸗ ſtätte gab es eine Kammermuſikſtunde zeitgenöſſi⸗ ſcher Komponiſten. Die Aula der Städt. Mädchen⸗ Oberſchule war erfreulich gut beſucht und erſcheint dank der freundlichen Umgebung und befriedigender Akuſtk noch geeigneter als der Saal im früheren Stadthaus Nord. 8 Zuerſt hob das Stamitz⸗Quartett das c⸗Moll⸗ Streichquartett(op. 13) des erſt 26jährigen Hans Wolfgarten aus der Taufe. Wiewohl Jüngſter in der Komponiſtenreihe, fußt gerade er deutlich auf der großen romantiſchen Ueberlieferung insbeſon⸗ dere Robert Schumanns. Darauf deutet das Stre⸗ ben nach Fülle des Wohlklangs und Unendlichkeit des muſikaliſchen Gefühlsausdrucks. Gewiß haften Schalen der großen Muſter ſeinem Schaffen an, aber ſchon ſeine Lieder laſſen eigne melodiſche, har⸗ moniſche und rhythmiſche Erfindungsgabe ſichtbar werden. Gertrud Kranz erfüllte„Und dennoch.“ mit der Herzenswärme einer liebenden Frau. Mit der Sopraniſtin Erna Poſtel, die wieder glocken⸗ klar und innig ſang, teilte ſie ſich in ſechs Lieder Len Schatts. Er iſt 1889 in Mannheim geboren und iſt den Muſikfreunden aus vielen Chor⸗ und Or⸗ cheſterwerken ganz eignen Gepräges wohlbekannt. Verhaltenem Schmerz, etwa in Verſen N. Lenaus,. gibt Schatt beſonders zwingenden Ausdruck. Kurt Spanich, 1892 in Lahr geboren und ſeit zwanzig Jahren in Mannheim wohnhaft, iſt den Mannhei⸗ mern nicht zuletzt vom jüngſten Gedok⸗Abend her als Liedgeſtalter in liebevollem Gedächtnis. Theo Lienhard vom National⸗Theater machte von Spanich vertonte Rainer Maria⸗Rilke⸗Verſe zum rechten Erlebnis. Im„Sommertag“, den G. Krans ſang, wahrt Spanich den Verſen der Frieda Schanz ihr geheimes Schwingen. 8 Aus Ludwigshafen a. Nh. ſtammt der dreißie⸗ jährige Kurt Werner, der im benachbarten Lim⸗ burgerhof wohnt, und als Komponiſt ebenfalls ſchon ein ganz eignes Geſicht hat. Lienhard geſtaltete ſeine ſchmerzliche Geſchichte„Aus alter Zeit“ mit drama⸗ tiſchen Akzent wirkungsvoll nach: auch die Ver⸗ tonung der Lerſchſchen„Brüder“ hält mit dem ſtar⸗ ken dichteriſchen Gehalt Schritt. Das unvergäng⸗ liche„Alte Minnelied“, von Werner als Duett mit Klaviertrio⸗Begleitung geſetzt, leitete zu den Präl⸗ zer Volksliedern über, die Werner ſtilvoll und ſchlicht für ſein Vokalquartett geſetzt hat. Die Hörer hatten reine Freude an den gehakt⸗ vollen und abwechſlungsreichen zwei Stunden hier gewachſener Kammermuſik und geizten nicht mit Beifall. Dr. Fritz Hanbold., Heidelberger Querſchnitt 90 Jahre alt. Fräul. Anna Brunner, Inſaſſin des Marienhauſes, wurde in erfreulicher Rüſtigkeit am Sams⸗ tag 90 Jahre alt. Das ſchöne Heidelberg. Mit dem Titel„Gedanken und Gedenken“ wartet das zweite Juniheft des Heidel⸗ berger Fremdenblattes mit einer Anzahl lebens⸗ nahe Illuſtrationen und mit Beiträgen aus der Feder be⸗ kannter Schriftſteller auf. Beiträgen, die in intimer Weiſe Heidelberger Erinnerungen gelten. FrEER;eEmEImmemneaee re ere lredeerensn Scharz⸗Weiß’ Norne(W. Höllein), 2. Nullus, 3. Sannara. Ferner: Papinian, Perlſiſcher, Cote Basque 2, Ottochor, Roſenwalzer, Maximus. Toto: 55, 27, 21, 38:10. Es. 528:10. Lg. 2 ½— 41—1. Aurelius⸗Rennen. 2000 Meter. 2500 ℳ. 1. N. Mällers Fee(F. Schönfiſch), 2. Debattbe, 3. Noſtrus, 4. Gamabaxt. Ferner liefen: Manolli, Füreſtone, Gewehrlauf, Alexamder, Gladius, Farinello, Wolkenflug. Flamberg, Immerdein. Toto: 57, 17, 19, 27, 16:10. EW. 646:10. Lg. 1 ⁄⁄½— 4— 1. Traberkönig Probſt in 1:20,1 Für den deutſchen Traberkönig Probſt ſcheint keine Aatf⸗ gabe zu ſchwer zu ſein. Am Sonntag wurde er in Ham⸗ burg⸗Farmſen unter ſeinem Trainer Charlie Mills auch im Großen Preis der Hanſeſtabdt Hamburg, der mit ſeinen 20 000 Mark eine der wertvollſten Zuchtprüfungen oͤes Ham⸗ burger Traberſports iſt, überlegener Sieger. Probſt war⸗ tete dabei mit einer Bombenleiſtung auf. Er hatte in dem 2600 Meter langem Rennen bis zu 120 Meter Vorgabe zu leiſten und gewann trotzdem noch ſpielend leicht gegen Holſate mit vier Längen, dahinter folgte Epilog. Probſt gewann in der großartigen Kilometerzeit von 1:20,1. Monoͤſtrahl hatte bis in den letzten Bogen mit Längen ge⸗ führt, ſprang dann aber an. Der inzwiſchen aufgerſtckte Probſt ging nun zum Angriff auf Holſate über und ſiegte ganz leicht. Am 15. Juni 1940 starb am der Spitze seines Armeekorps den Heldentod für Führer und Reich der Kommandierende General Generalleuinant Hermann Ritter von Speck Ritter des bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens und des Eisernen Kreuzes I. u. II. Kl. aus dem Weltkriege und der Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen von 1939 und anderer hoher Kriegsauszeichnungen. Mannheim, den 16. Juni 1940. Horst-Wessel-Platz 1. In tiefster Trauer: Frau MHelifta von Spedꝭ geb. Rojecki ℳ*& mil Ihrem Töchferchen Trixi 2 Haupflehrer ich herzlichsten Dank. Maz-Joseph-Str. 15. Danksagung Für die liebevolle Teilnahme, die mir beim Heimgang meines lieben Mannes Hermann Büchner von allen Seiten entsegengebracht wurde, sage Mannheim, den 16. Juni 1940. Intiefer Trauer: Frau Sophie Büchner geb. Schanzenbach. Klelſengesuche Kräftiges*755 vmichtzanr-! Cndermagen Mädchen νι 180 [ucht Stellung. 1 5vorlwagen Ang. u. 0 E 60beide gut erhalt., a. d. Geſchäftsſt. bill. zu verkauf. H. Küpers, Mhm. Waldparkſtr. 8. E Möhl. 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