Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das, Ptenezenz. banner“ Ausgabe a erſcheint wöchtl. 12 mal. v. egspreiſe. Frei Haus monatl. 2.20 Nrr. u. 50 Pf. Trägerlohn;.2—5 88— 2. RM. 66,4 geld. Ausgabe Bezugsprei lohn; durch die ve S. ensſes 51,38 Iſt die Zeitung am Erſcheinen Ausgabe B Pr. Poatzeitungsgevugr) zuſügl. 32. Beſteli ee Fiei daus monail- 1,70 RM. u. 30 Led Geeſb Lelherhengs zebüpr) zuzugr. 42 eer. 885 eſtellgeld. ſtſchadigung. 1 8. Jahrgang ſeſteht kein Anſpr. auf MANNHEIM 1802s Anzeigen: Geſamtaur im Textteil 60 Pf. Mann. Millimeterzeile im Fertteit 4. meterzeile 4 Pf. Die 4geſpar. füllungsort Mannheim. Ausſchi.. bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Man⸗ Nummer 96 Berichte der„HB“- Sonderkorrespondenten Reg g Beachtet 5 EMS geſpalt. Ee e 10 Pf. Die 4geſpalt. abe: Die l2aeſpant. 5—8 — Zahlungs⸗ und E oſtſcheckkonto: Lunndo ch 8 mee, Ponhſc 10 Pf enn do Donnerstag, 7. April 1938 Heſterreichs nutobahnen Werden gebaut Den erſten Spatenſtich macht der sühkel Gewaltige Führer⸗Kundgebung im Calzburger Feſtſpielhaus Von Follands Grenze bis Wien Für viele Tausend Arbeit und Brof DNB Salzburg, 6. April. Als„Tor ins Reich“ ſollte vie Reichsauto⸗ bahn von der Hauptſtadt der Bewegung zur Landesgrenze bei Sßsburg ihren Abſchluß in einem impoſanten Bauwerk erhalten. Nun ſind die Grenzen gefallen. Der Führer hat ganz Oeſterreich den Weg ins Reich freigemacht und damit auch die Möglichkeit erſchloſſen, die Stra⸗ ßen des Führers nun auch in dieſes Land zu legen. So wird der zweite Tag des Führer⸗ beſuchs in Salzburg bereits Symbol dafür ſein, daß der Nationalſozialismus der Verkündung ſeiner Aufbaupläne für das in der Syſtemzeit heruntergewirtſchaftete Land die helfende Tat auf dem Fuße folgen läßt: Der Führer ſelbſt wird am Donnerstagmittag am Walſerberg zwiſchen Salzburg und Bad Reichenhall den erſten Spatenſtich für die Reichsautobahn Salzburg— Wien vornehmen, die an die Strecke von München zur Landesgrenze an⸗ ſchließt und die Geburtsſtadt der Bewegung mit der Hauptſtadt der deutſchen Oſtmark un⸗ mittelbar verbinden wird. Nach Vollendung des Geſamtnetzes wird dann der Kraftverkehr 1100 Kilometer von der holländiſchen Grenze bis nach Wien über die Straßen Adolf Hitlers Oesterreicher beim Führer auf dem Obersalzberz ſeinen Weg nehmen können. 15 8 öſterreichi⸗ ſchen Arbeitern wird die Reichsantobahn ſomit Arbeit und Brot geben, die dreifache Zahl wird mittelbar durch Aufträge dieſes gewaltigen Werkes in Lohn und Arbeit geführt werden. 150 Arbeitern für die neue Strecke wird der Spaten in einem feierlichen Akt auf dem Re⸗ ſidenzplatz vom Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, in Gegen⸗ wart des Salzburger Gauleiters Winterſteiger übergeben werden. 150 Arbeitskameraden aller anderen Bauſtellen werden Zeugen des denkwürdigen Aktes ſein, und 15 000 deutſche Arbeiter aus dem alten Reichsgebiet und der neuen Oſtmark werden ſich mit dieſen Kameraden der Reichsautobahn in dem Dank an den Führer vereinen. So wird der 7. April als der Tag in die Geſchichte eingehen, der die Arbeiter des Landes Oeſterreich in das größte Wert Ner Zeiten zuit den Worten des Führers eingliedern wird:„Fanget an!“ Uebertragung auf alle Sender Der am Donnerstag, 7. April, von 11 bis 12 Uhr in Salzburg ſtattfindende feierliche Akt des erſten Spatenſtiches durch den Führer für die nunmehr bis Wien projektierte Reichsauto⸗ bahn München— Salzburg wird von allen deutſchen und deutſchöſterreichi⸗ ſchen Sendern übertragen. Italiens große DVorbereitungen zum Besuch des Führers/ Das größte Konzert der Welt (Drahtbericht unseres römlschen Vertreters) Dr. v. L. Rom, 7. April. Wie die italieniſche Preſſe mitteilt, wird ſich der Führer während ſeines Staatsbeſuchs in Italien zwei Tage in Rom aufhalten, um ſich anſchließend nach Neapel zur Flotten⸗ parade zu begeben. Dann kehrt der Führer wie⸗ der in die italieniſche Hauptſtadt zurück, wo er wieder zwei Tage verweilt. Von Rom aus be⸗ 4 Aufn.: J. Schmid Zu diesem Bild schrieb der Wiener SA-Mann und Parteigenosse Franz B. seinem Mannhei- mer Freunde, der es uns zur Verfügung stellte: „Der Empfang beim Führer war für mich die schönste Stunde meines Lebens. Ich habe mit ihm gesprochen,— aber als ich nach Oester- reich fragte, war er ganz gerührt, blickte hinüber nach Salzburg und gab keine Antwort. Das einzige war:„Kopf hoch halten, es wird auch für uns die Zeit kommen!“ gibt ſich Adolf Hitler nach Florenz, von wo aus die Rückreiſe nach Deutſchland angetreten wird. Während dieſes ſechstägigen Aufenthaltes in Italien wird die befreundete Nation dem Füh⸗ rer einen Eindruck von der militäriſchen Stärke Italiens, von der italieniſchen Kunſt und von den herzlichen und aufrichtigen Gefühlen des itäalieniſchen Volkes für das große benachbarte Reich zu vermitteln verſuchen. Unter den zahl⸗ reichen und großartigen Kundgebungen, mit denen Rom den Führer ehrt, wird die Dar⸗ beüeg des faſchiſtiſchen Feierabendwerkes „Dopo la voro“ einen beſonderen Platz ein⸗ nehenen. Zu Ehren des Führers veranſtaltet das italieniſche„Dopo lavoro“ auf der Piaz⸗ zo di Siena das größte Kozgzert der Welt, bei dem 10 000 Perſaollen mit⸗ wirken. Das Konzert wird vorhl 11 Cbö⸗ ren getragen, zu denen 45 Muſpellen und 900 Muſiker kommen. 51— Die großzügigen Vorbereitungen Italiens zum Führerbeſuch gehen bis in die letzten Ein⸗ zelheiten. Die italieniſchen Lokomotivführer wurden nach genaueſten Prüfungen ausge⸗ wählt. Sie beſitzen ſämtliche höhere Auszeich⸗ nungen für Tapferkeit und führen den Zug in faſchiſtiſcher Galauniform. Bereits vor dem Eintreffen in der Hauptſtadt Italiens wird der Führer durch die längs der Bahnſtrecke errich⸗ teten Illuminationskörper einen Eindruck von der in einer Lichterflut ſich darbietenden ewigen Stadt gewinnen. Der Empfangsbahnhof Oſtia iſt bereits im Rohbau fertiggeſtellt. Die Pracht⸗ ſtraße Roms, durch die der Führer einzieht, empfängt bereits jetzt ihr Feſtgewand. In der „Straße der Triumphe“ wurden in Ab⸗ ſtänden von etwa acht Metern 52 ſechszehn⸗ zöllige Bronzeflammenträger errichtet. Auf der Via del Impero arbeitet man an der Errich⸗ tung der maſſigen Dreifüße, die in Abſtänden von 20 Metern Bronzefeuerſchalen tragen. Vor dem Hauptbahnhof wurden zwei Türme von je 17 Meter Höhe errichtet, von denen am 18. Mai die Fahnen der befreundeten Reiche herabwehen werden. Abstimmung der Auslandsdeutschen Rumäniens auf dem Schwarzen Meer Die Reichsdeutschen und die Oesterreicher in Rumänien Schwarzen Meer ab, auf das sie von Konstanza aus hinausgefahren waren. stimmten gemelnsam auf dem Unser Bild: Mit Ergriffenheit singen die Abstimmungsberechtigten auf hoher See nach Abgabe ihrer Stimme die deutschen Nationalhymnen. . Weltbild(N) 10. April. „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 7. Kpril 1938 S5o- und sol 82w140 3TED2BE BZ2W, SESURTEN 2, X 8 NAHPOUNSS/AITELVERBRAUCH sanR um:. stieg um: 5:17 2 WEI2ZENAEUL 8 .0 ⅛ 22 SENMEHL 8 2 2 50 ½ Jafe..19% 8 20Cg&Eo. 20 G 3 Wr 82-. 3% auf 1000 2zimo: 68 eecde AUTOAOBIUCE 185 88== 722 EUNDFEUNREHUöSRER 5 5⅔ 27⅔ Jeder trüot am Sonntag leine Wahplakene DNB Berlin, 7. April. Die Reichspropagandaleitung für den Wahl⸗ kampf teilt mit: Alle Stimmberechtigten, die am Sonntag, den 10. April, ihrer Stimmpflicht genügt haben, er⸗ halten koſtenlos eine Plakette ausgehändigt. Die Plakette zeigt den Kopf des Führers mit der Umſchrift:„„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Alle ſtimm mechtigten Volksgenoſſen tragen am Stolz dieſe Plakette. Sie bringen dadux. Berbundenheit mit dem Führer mid ſeinem Werk zum Ausdruck. Wie geſtern in Moskau amtlich mitgeteilt wurde, hat das Präſidium des oberſten Sowjets den erſt vor kurzer Zeit ernannten Volkskom⸗ miſſar für den Verkehr, Bakulin, ſeines Poſtens enthoben. Das Verkehrsreſſort ſoll zunächſt Lazar Kaganowitſch mitver⸗ walten. Die Abſetzung Bakulins kommt einer Maßregelung gleich. Sie dürfte auf die täg⸗ lichen Klagen über die haarſträubenden Miß⸗ 29 bei den Sowjetbahnen zurückzuführen ein. Die Kulturmission des Dorfes Riebeitsſchluß am Samstag Ein Aufruf Dr. Ley's zum Tag des Großdeutschen Reiches Berlin, 6. April.(HB⸗Funk.) Der Leiter der DAF, Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Robert Ley, hat folgenden Aufruf er⸗ laſſen: An alle Betriebsführer des Großdeutſchen Reiches! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, hat in ſeinem Auf⸗ ruf an das deutſche Volk bekanntgegeben, daß der hiſtoriſche Wahlgang der deutſchen Nation eingeleitet wird durch den„Tag des Großdeut⸗ ſchen Reiches“. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Arbeit an dieſem Nachmittag nur dort weitergeführt wird, wo lebenswichtige Intereſſen der Nation das erfordern. Den Gefolgſchaften aller übrigen Be⸗ triebe iſt Gelegenheit zu geben, ſich in den Nach⸗ mittagsſtunden, etwa gegen 18 Uhr, auf den Straßen und Plätzen der Städte und Dörfer einzufinden, um mit der ganzen Nation im Be⸗ kenntnis zu unſerm Führer und dem von ihn ge⸗ ſchaffenen Großdeutſchen Reich vereint zu ſein. Ich erwarte ſomit auch von allen deutſchen Betriebsführern, ſoweit ſie nicht bereits durch den Aufruf des Reichsminiſters Dr. Goebbels veranlaßt worden ſind, ihre Betriebe um 18 Uhr zu ſchließen, daß ſie bei der Begrenzung der Arbeitszeit für den Samstagnachmittag der Größe und Bedeutung des Tages des Groß⸗ deutſchen Reiches Rechnung tragen, ebenſo wie ich weiß, daß die Freude unſerer ſchaffenden deutſchen Menſchen nicht durch Lohnabzüge für eventuell ausfallende Arbeitsſtunden beeinträch⸗ tigt wird. Es muß unſer Beſtreben ſein, dieſen Tag zu einem Tag der Freude für das ganze deutſche Volk zu geſtalten. (gez.) Dr. Robert Ley. Anerkennung Großdeutſchlands DieVereinigten Staaten und Griechenland lösen ihre Gesandt- schaften in Wien auf und errichten Generalkonsulate Berlin, 6. April.(HB⸗Funk.) Der hieſige amerikaniſche Botſchafter hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß ſeine Regie⸗ rung beſchloſſen habe, die amerikaniſche Ge⸗ ſandtſchaft in Wien aufzulöſen und an ihrer Stelle ein Generalkonſulat zu errichten. Auch der griechiſche Geſandte hat das Aus⸗ wärtige Amt von dem Beſchluß ſeiner Regie⸗ rung verſtändigt, die bisherige griechiſche Ge⸗ ſandtſchaft in Wien in ein Generalkonſulat umzuwandeln. 25 Millionen Rm Wehrmochtsaufträge für die öſterreichiſche Wirtſchaft DNB Berlin, 6. April. Nachdem der Beauftragte für den Vierjahres⸗ plan, Generalfeldmarſchall Göring, am 26. März in Wien das große Wirtſchafts⸗ und So⸗ zialprogramm des öſterreichiſchen Aufbaues ver⸗ kündet hat, unterſtützt auch die Wehrme Das Oberkommando der Wehrmacht hat da⸗ her die Wehrmachtsteile veranlaßt, ſämtliche Beſchaffungsämter beſchleunigt anzuweiſen, die Anordnungen über die Grenz⸗ und Notſtands⸗ gebiete auf das Land Oeſterreich auszudehnen. Die Vorbereitungen ſollen ſo gefördert werden, daß möglichſt ſchon mit dem Wegfall der Devi⸗ 9; acht Int Rahmen ihrer Möglichkeiten dieſes Aufbauwerk. ſenbeſchränkungen Wehrmachtsaufträge in einem Umfang in die Oſtmarkge⸗ legt werden können, daß dadurch eine fühlbare Linderung der Not eintritt. Vom Oberkommando des Heeres ſind darauf⸗ hin bereits Offiziere nach Wien entſandt wor⸗ den, um dieſe Anordnungen in die Tat umzu⸗ ſetzen. Es wurden bereits Heeresaufträge in Höhe von 25 Millionen R M. an die öſter⸗ reichiſche Wirtſchaft vergeben. Beflagoung der öffentlichen bebüöude am Samstag und Sonntag DNB Berlin, 6. April. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des In⸗ nern gibt folgendes bekannt: Anläßlich des„Tages des Großdeutſchen Rei⸗ ches“ am 9. April und der Volksabſtimmung am 10. April flaggen die ſtaatlichen und kom⸗ munalen Verwaltungen und Betriebe, die ſon⸗ jigen Rörperfhaften Anſtalten und Siftungen ves öffentlichen Rechtes und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich einſchließlich des Lan⸗ des Oeſterreich. Die Beflaggung beginnt am Samstag, den 9. April, mittags 12 Uhr, ſobald durch Rundfunk das Kommando„Heißt Flag⸗ gen“ gegeben iſt. Das Ende der Beflaggung wird noch bekanntgegeben werden. Wer machte dos Deutſche Reich wieder zu einer beoßmacht? Der Eiülkerer! KdF weckt die Kräfte des Volkstums/ Die praktischen Erfo'ge Vor etwa einem Jahre iſt der Auftrag zur kulturellen Betreuung des Landes der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ übertragen worden. Die Aufgaben und Ziele für die Feierabendgeſtaltung auf dem Dorfe wurden damals durch das Abkommen zwiſchen dem Reichsbauernführer Darré und dem Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley näher umriſſen. Man ging von dem Grundſatz aus, mit Hilfe der beiden großen Organiſationen NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ und Reichsnähr⸗ ſtand die Landbevölkerung an alle wirtklich ent⸗ behrten Kulturgüter der Stadt heranzuführen, die eine überwundene Zeit in den Städten auf⸗ getürmt hatte und die zuletzt nur noch für eine kleine Schicht zugänglich waren. Darüber hin⸗ aus war es eine innere Notwendigteit, dem Bauerntum zu zeigen, daß bei folgerichtiger Entdeckung der Heimat und all ihrer Werte die Quellen jener Kulturgüter, die es entbehren mußte, bei ihm ſelbſt vorhanden ſind und daß ſie nur aufgebrochen und gepflegt zu werden brauchten. Seit dem Abkommen iſt ein Jahr verſtrichen, und man hat ſomit einen erſten Ueber⸗ blick über die praktiſchen Erfolge, die bisher in der kulturellen Betreuung der Land⸗ bevölkerung erzielt wurden. Als ein weſent⸗ liches Mittel zur Bildung einer feſten länd⸗ lichen Gemeinſchaft von Bauern, Landarbeitern und anderen ländlichen Werktätigen können die Dorfabende angeſehen werden, die planmäßig veranſtaltet wurden. Es kam hierbei keines⸗ falls bvarauf an, dem Bauern lediglich etwas vorzuſetzen aus dem guten Willen heraus, daß nun alle ländlichen Monſchen auch an den ſo⸗ genannten„Genüſſen“ der Großſtadt teilhaben follen. Schon das Wort„Dorfgemeinſchaft“ be⸗ ſagt, daß es um eine aus dem Natürlichen ge⸗ wachſene Gemeinſchaft geht, die ihre Aufgabe in der Einordnung in Volk und alkstum ſieht. Die Dorfgemeinſchaftsabende geben dem Gefühl der gemeinſamen Zuſammengehörigkeit durch Lied, Spiel und Tanz ſichtbaren Aus⸗ druck. Die auf dem Lande in reichem Maße vorhandenen Kulturkräfte werden in Spiel und Tanz, in Märchen und Sagen, in Sitte und Brauch und in Gerät⸗, Haus⸗ wie Heimgeſtal⸗ tung als die Quellen unſeres völkliſchen Le⸗ bens neu geweckt. An ſolchen Abenden ſchließt ſich ein Dorf um ſeine eigenen Lebensformen zuſammen und alle Beteiligten planen tage⸗ und wochenlang, wie das gemeinſchaftliche Feſt wohl am beſten gelingen könne und alle zehren, wenn es vorüber iſt, noch wochenlang davon. In den Tänzen zeigt das Bauerntum ein friſches, geſundes und natürlich empfinden⸗ des Menſchentum, das auch in allen luſtigen Volksſpielen der Bauern einen lebens⸗ bejahenden Ausdruck findet. Die an Phanta⸗ ſie und Ennpfindung ſo reichen Märchen, Sagen und Mythen tünden von dem, was die Vor⸗ fahren über den Sinn des Lebens zu ſagen wußten. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat in einem beſonderen Heft die Grundſätze, Erfahrungen und Arbeitsmittel in der kul⸗ turellen Betreuung des Landes zuſammenge⸗ faßt. Zuerſt wird hierin die Forderung nach einem geeigneten Raum erwogen. Es iſt not⸗ wendig, daß der Raum, in dem die Bauern zuſammenkommen, einfach und ohne kitſchige Ueberladungen ausgeſtattet iſt. Auch in der Sitzordnung ſoll die Idee der Gemeinſchaft ſchon äußerlich zum Ausdruck kommen und zwar bleibt in der Mitte ein Raum zum Tanz frei, auf dem ebenfalls geſpielt werden kann. Rund herum ſitzen die Zuſchauer, die je nach der Situation gleich Mitwirkende werden kön⸗ nen. Eine weitere Selbſtverſtändlichkeit iſt es, daß die Famil'en und Sippen, die Mannſchaft, die Frauen und Mädchen, und die Jungen und Mädel alle ſelbſt Geſtalter des Abends ſimnd oder ihn zumindeſten mitgeſtalten helfen. Ein ſolcher Abend findet im allgemeinen mit einer guten Bauern⸗ oder Volksmuſik ſeine Ein⸗ leitung. Bald ſingen dann einzelne Gruppen, bald alle gemeinſam aus dem reichen Schatz der überlieferten Bauernlieder. HJ und BDM ſtreuen aus dem, was an neuen Liedern er⸗ wachſen iſt, das ein, was ſich für den Abend am beſten eignet. Auch der Tanz kommt an die⸗ ſem Abend zu ſeinem Recht. Beſondere Er⸗ lebniſſe für den bäuerlichen Menſchen bilden auch die Leſungen von Dichtern, insbeſondere von Heimat⸗ und Mundarddichtern, ſowie die Vorträge der Märchen⸗ und Geſchichtenerzäh⸗ ler. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beabſichtigt dieſe Feierſtunden mit einem Heimatdichter zu einer Art Dorfgemeinſchafts⸗ abend auszubauen. Dem Vortrag des Dich⸗ ters entſprechende Lieder, Volksmuſiken und Tänze können die Stimmung ſolcher Dichter⸗ abende weſentlich ſteigern. Ebenſo ſollen gute Vorträge, die in Verbindung mit Film oder Lichtbild die Dorfgemeinſchaft aufſchließen, ein⸗ geſetzt werden. Auch den Wanderbühnen fällt in dieſeen Rahmen eine wichtige Aufgabe zu, ſofern die von ihnen geſpielten Stücke abſolut den For⸗ derungen des bäuerlichen Lebenstreiſes ent⸗ ſprechen. Laienſpielgruppen, die friſche und echte Laienſpieltunſt pflegen, werden zum bäu⸗ erlichen Menſchen am eheſten die unmittelbare innere Verbindung finden. Auch Laienſpiel⸗ gruppen aus der Stadt ſollen auf das Land ge⸗ bracht werden, ſofern ſie in ihrem Weſen zu den Bauern paſſen. Zwiſchen dem Amt Feier⸗ abend der NSG„Kraft durch Freude“ und dem Kulturamt der Reichsſtudentenführung iſt be⸗ reits ein entſprechendes Abkommen getroffen worden. Auch die Handpuppenſpiele, Kaſperle⸗ und Marionettenſpiele ſind keinesfalls eine Angelegenheit für Kinder, ſondern in einer ſel⸗ tenen Weiſe für die Unterhaltung, politiſche Unterweiſung und Erziehung erwachſener Men⸗ ſchen geeignet. Aus der praktiſchen Arbeit der Abteilung Der nalitische Lag Die nach der Erſchießung Tuchatſchew⸗ ſkis undſieben weiterer Sowjet⸗ generale eingeleitete„Säuberungsaktion“ innerhalb der Roten Armee, der mittler⸗ weile verſchiedene Armeekommandeure, Ad⸗ mirale und zahlreiche höhere Offiziere zum Opfer fielen, begann mit der Einſetzung von politiſchen Kommiſſaren zur Ueberwachung des Offizierskorps. Ihre Tä⸗ tigkeit iſt jedoch anſcheinend nicht nach den Wünſchen Stalins ausgefallen. In den letz⸗ ten Tagen wurden daher wiederum zahl⸗ reiche politiſche Kommiſſare verhaftet. Sie ſollen vor das Oberſte Militärgericht geſtellt und in nichtöffentlichem Verfahren zum Tode verurteilt werden. Dieſes Vorgehen der GPu wurde in der„Kraßnaja Swejsda“, dem offiziellen Organ des Moskauer Kriegs⸗ kommiſſariates, in bezeichnender Weiſe be⸗ gründet. Darin wird ausgeführt, daß der Kommiſſar„das Auge und das Ohr der Re⸗ gierung“ ſei. Er müſſe„die trotzkiſtiſch⸗bucha⸗ riniſtiſchen Banden in der Armee ausrotten, die Spione entlarven und die Rotarmiſten und Kommandeure in Stalinſcher Unerbitt⸗ lichkeit gegen die Feinde erziehen“. Die wich⸗ tigſten Armeekommiſſare, die wegen Nicht⸗ erfüllung dieſer Aufgaben angeklagt werden, greift die„Kraßnaja Swejsda“ namentlich an. Aber auch innerhalb der Roten Armee ſelbſt haben die Verhaftungen von Offizie⸗ ren erſchreckende Ausmaße angenommen. Auf Befehl des Moskauer Kriegskommiſſa⸗ riates mußten die im Leningrader Militär⸗ bezirk für Ende April vorgeſehenen Manö⸗ ver abgeſagt werden, da die wenigen ver⸗ bliebenen Offiziere zur Führung der Trup⸗ pen nicht ausreichen. Auch die Frühjahrs⸗ manöver in Weißrußland und im Ural ſind aus dem gleichen Grunde verſchoben worden. Die„Stalinſche Unerbittlichkeit“ ſcheint alſo ganze Arbeit zu leiſten. SIIIIIIIIIIHUUögöv üIüIMmrrirrEiiii—hitijtifüiffmfüjiüiimriIir IIhr hzßfEfEfEfbhfffu00 I 0 02 bemein’chaftsempfang am 9. flpril in allen öffentlichen Dienſtſtellen DNB Berlin, 6. April. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des In⸗ nern, Dr. Frick, hat zugleich namens aller übrigen Reichsminiſter die nachgeordneten Be⸗ hörden, Gemeinden, Gemeindeverbände, Stif⸗ tungen, Anſtalten und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechtes aufgefordert, in den am Samstag, den 9. April, von 11.55— 12.05 Uhr ſtattfindenden allgemeinen Appellen den Ge⸗ meinſchaftsempfang der Vertündung des„Ta⸗ ges des Großdeurſchen Keiches“ ſicherzuſtellen und für die öffentlichen Nienſtſtellen auch ſonſt alle mit der Feierlichkeit zuſammenhängenden Maßnahmen nach den in der Preſſe bekannt⸗ gegebenen Anordnungen des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda zu treffen. Wie in diplomatiſchen Kreiſen verlautet, ſuchte der japaniſche Botſchafter in Moskau, Schigemitſu, am Montag den ſowjetruſſi⸗ ſchen Außenkommiſſar Litwinow auf, um im Auftrag der japaniſchen Regierung Verwahrung gegen die Einmiſchung der Sowjet⸗ union in den fernöſtlichen Konflikt zugunſten Chinas einzulegen. Volkstum— Brauchtum des Amtes Feierabend im Jahre 1937 ſei erwähnt, daß zur Förderung und Ausbreitung der Gedanken der kulturellen Betreuung des Landes eine umfaſſende Schu⸗ lung eingeſetzt hat. Fünf Reichsarbeits⸗ wochen beſchäftigten ſich mit dem Aufgaben⸗ gebiet Volkstum und Brauchtum, zwei Reichs⸗ arbeitswochen ſetzten ſich für das Laienſpiel ein, elf Reichsſchulungswochen faßten die Singeleiter zuſammen; daneben wurden noch vier Reichsſingewochen durchgeführt, während eine Reichsarbeitswoche ſich ſpeziell mit der Dorfbetreuung in Thüringen befaßt. Ueber 1 500 Volksgenoſſen nahmen an dieſen Kurſen, die ſich über verſchiedene Gaue des Reiches ver⸗ teilen, teil. W. N. Große Beteiligungam Düſſeldor⸗ fer Preisausſchreiben für junge Dramatik. Der Einreichungstermin für das Preisausſchreiben„Junge Dramatik“ der Düſſeldorfer Städtiſchen Bühnen war auf den 1. Januar 1938 feſtgeſetzt. Da nun einige hun⸗ dert Werke zur Beurteilung vorliegen, kann das Ergebnis des Preisausſchreibens nicht vor dem 1. Mai 1938 bekanntgegeben werden. Willem Kloos geſtorben. Im Alter von 79 Jahren ſtarb im Haag der holländi⸗ ſche Dichter Willem Kloos, deſſen Stim⸗ mungsbilder und Sonette zum Schönſten gehö⸗ ren, was holländiſche Lyrik hervorgebracht hat. Einige ſeiner Sonetten hat Stefan George, mit dem er befreundet war, ins Deutſche überſetzt, wie auch Kloos zu den Ueberſetzern Georges ins olländiſche gehört. 1885 gründete Willem loos die Monatsſchrift„De Nieuwe Gids“ (Der neue Führer), in der er für eine Erneue⸗ rung der Künſte im Sinne einer größeren Wirk⸗ lichkeitsnähe eintrat und die er bis zu ſeinem Tode geleitet hat. An ſeinem 60. Geburtstag wurde ihm der Hausorden von Oranje⸗Naſſau verliehen. 1935 ernannte ihn die Univerſität Amſterdam zum Ehrendoktor. Willem Kloos zat u. a. auch Wagners„Ring des Nibelung* ins Holländiſche überſetzt. 8 8 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 7. April 1938 Dle Auslandsdeutschen und das neue heich Was die Auslandskorrespondenten des„Hakenkreuzbanner“ berichten CCCZͤZZͤZͤZͤͤͤoqꝑéęoeíͤSSREqqqqpqqwêLqEqEq†fſß6668 Wir haben das gewaltige Ereignis der Schaffung des Großdeut- schen Reiches zum Anlaß genommen, um bei unseren ständigen Aus- landskorrespondenten Röckfrage zu halten, welches Echo es bel den Deutschen fand, die jenseits der Reichsgrenzen inmitten fremden Volkstovms leben. Die anschavlichen Berichte, die eine Vorstellung davon vermitteln, mit welcher Treue diese Männer und Frauen an ihrem Volkstum höngen, unterbreiten wir hjermit unseren lLesern. d-G K 92 8 5— 8 h aum hat man den Punkt erreicht, K wo die Macht des Reiches zu enden ſcheint, wo vor Schlagbäumen an Grenzen zum letztenmal des Rei⸗ xches Fahne grüßt, wo im Erle⸗ ben des Abſchieds noch einmal Deutſchland und ſein Weſen den Menſchen ganz und urſprüng⸗ lich füllen, da ſpürt man die andere Macht des Eqaan“““ Die Ausſtrahlung der Stärke eines 75⸗Millio⸗ nen⸗Volkes, ſeiner konzentrierten Energien, ſei⸗ ner Werke und Taten. Dieſe Macht iſt unermeß⸗ bar. Tauſend Kräfte begegnen ihr täglich, ſtündlich. Eine Vielgeſtalt fremden Wollens ſucht ſie zu berechnen, einzuordnen, zu benutzen oder zu verdrängen. Sie bleibt unwägbar und gegenwärtig. Von dieſer Macht ſprechen die Menſchen wieder bis in den Tälern des Bal⸗ kans. Um ſie lebt die Diskuſſion bis in andere Erdteile. Sie lieben ſie, ſte loben ſie, ſie be⸗ wundern ſie oder äußern ſich abſchätzend, ſte haſſen ſie auch zuweilen, immer aber ſteht über den Geſprächen um dieſe Macht die Achtung, die freiwillig, gern gebrachte oder auch die zornige. Denn dieſe Macht, die die größte Nation, das an Ideen reichſte Volk im Herzen Europas ausſtrahlt, geht weit über die Völker, die Nationen hinweg, weit über die Ueberlegungen des einzelnen bis in die ver⸗ ſchwiegenſten Berechnungen, die kühlen leiden⸗ ſchaftsloſen Prüfungen der Staatsmänner. Wie ſte auch immer in fremden Zungen dieſe Macht nennen, ob ſie ſie Germany Allemagne, Ger⸗ mania oder Allemannia heißen, ob ſie ihr Freund oder Feind, immer ſteht ſie mitten unter ihnen in jenem Wort, das alle Kraft des Reiches atmet: Deutſchland. Was Deutſchland gilt, welche Kräfte mit die⸗ ſem Namen lebendig werden, wie man es achtet— wer könnte es urſprünglicher ſchildern als der Deutſche jenſeits der Gren⸗ zen des Reiches, zu dem täglich in frem⸗ den Zungen die Menſchen die Stellung und Macht ſeines Vaterlandes einſchätzen. Nach dem Geſetz, nach dem die Völker werden und. Macht gewinnen, beurteilen ſie allein vom Standpunkt ihrer Nation die Gel⸗ tung und das Vermögen der anderen. Auch des Reiches. Der Deutſche unter ihnen aber iſt täglich Zeuge ihrer Erwägungen, ihrer Kritik, ihrer Stellungnahme zu den Taten Deutſch⸗ lands. Jede Verſchiebung im Kraftfeld der Völ⸗ ker teilt ſich hier der einzelnen Perſon mit. Im Heiſchen um Aufklärung, in der Diskuſſion über Deutſchland, ſelbſt aber in der Kritik klingt der neue Ton, jener über lange Jahre bitter und ſchmerzlich entbehrte Klang: der Reſpekt vor dem Raich! Wandel der Einſchätzung 8 Welch ein unglaublicher Wandel! Welch ein elementare Verſchiebung der Grundfeſten der Anſichten Europas über Deutſchland in einem Zeitraum von noch nicht ſechs Jah⸗ ren. Auch früher ſchon äußerte man im Aus⸗ land Achtung vor deutſchen Werken, nicht aber Achtung vor den Werken Deutſchlands. Man erſtaunte über die deutſche Wiſſenſchaft. Man rühmte die deutſche Philoſophie. Man lauſchte deutſcher Muſtt. Man innerte ſich im ach⸗ Reiches Die Schriftleitung. Von Wolfdieter von Langen. Rom tungsvollen Ton an die Leiſtungen des deut⸗ ſchen Soldaten. Allein, von der deutſchen Na⸗ tion in ihrer Geſamtheit, vom Reich als Stätte der Ausſtrahlung der Macht, von Deutſchland als Geburtsland der die Völker in Bann ſchla⸗ genden politiſchen Ideen ſprach keiner. Im beſten Fall ſchätzte man es als Faktor, der den eigenen Plänen zunutze gemacht, im Kräfteſpiel der Nationen die Rolle des Statiſten überneh⸗ 7, ,,119 9 Meschlossenes Deutschtum In men und auf dem Schachbrett der Politik hin⸗ und hergeſchoben werden konnte. Oder man ging über die Exiſtenz Deutſchlands hinweg. Nur ſtark in Proteſten, geübt in Klagen und Beſchwerden ging der Ruf des Reiches nicht weiter als bis zu den eigenen Gren⸗ zen. Kritih und— Bewunderung In dieſe Welt, in der Deutſchland ſchließlich machtpolitiſch kaum mehr beſagte als ein geo⸗ grafiſcher Begriff, brach der Sturm des neuen Reiches. Die nationale Leidenſchaft unter einer durch nichts zu erſchütternden Füh⸗ rung wandelte mit der erſten Stunde der Machtergreifung das Bild. Wo früher Willkür, Verlegenheit, beſtenfalls Mitleid gegenüber den Belangen der deutſchen Nation ſtanden, ſetzte mit einem Schlag die Diskuſſion über das neue Reich, eine wütende Kritik und die erſten lei⸗ ſen Stimmen der Bewunderung ein. Und es ging ein faſſungsloſes Staunen in der Welt über dieſes gewandelte Deutſchland um, das nicht mehr zu internationalen Gerichtshö⸗ fen, Ausſchüſſen und Konſerenzen um ſein Recht bitten ging, ſondern das ſich nahm, was es als Herr ſeines eigenen Schickſals als ſein gutes Recht erkannte. In den Hammerſchlägen, die dieſes neue Reich zu ſeiner immer ſteigenden Macht zuſaenmenſchmiedeten, in den Entſchlüſ⸗ ſen und Taten, die eine Welt in Atem hielten, zerſtob für immer die Meinung der Welt, mit Deutſchland ſpielen zu können. Innerhalb von fünf Jahren hat die Welt lernen müſſen, daß aus dieſer rechtloſen deut⸗ ſchen Nation von ehedem die Großmacht im Herzen Europas wurde. Noch nie hat das Reich eine ſolche Machtfülle, eine derartige Ausſtrah⸗ lung der Ideen in der Welt beſeſſen wie jetzt. Es künden von dieſem Reich der Mitte Europas die entfernteſten Zungen. Es gibt kein Volk, zu dem nicht die Kunde von der Auf⸗ erſtehung Deutſchlands gedrungen wäre. Was einſt Erinnerung, was wie Sage und Dichtung ſchien— es lebt wieder, es iſt gegenwärtig, es iſt jeden Tag, in jeder Handlung in Deutſch⸗ land und jenſeits ſeiner Grenzen ſpürbar: die Herrlichkeit des Reiches. * FAvS N S, evvwe— Von Hans Wenct, Paris Hans Wendt, unser Pafiser Vertreter Unſere öſterreichiſchen Volksgenoſſen in Frank⸗ reich haben mit der gleichen Freude an den großen Ereigniſſen in ihrer Heimat teilgenom⸗ men wie alle Auslandsdeutſchen. Vielleicht hatte dieſes ſelbſtverſtändliche, dankerfüllte Mit⸗ gehen nirgendwo ſolche Bedeutung wie gerade hier draußen, inmitten einer widerſtreitenden feindlichen Umwelt, wie gerade in Frankreich, wo vorher ſo gewaltige Anſtrengungen gemacht worden waren, Oeſterreich und die Oeſterrei⸗ cher dem Deutſchtum und ihrer deutſchen Auf⸗ gabe zu entfremden. Daß ſie dennoch kamen, mit offenem Herzen und in Pflichttreue zum Reich und Führer, und wie ſie kamen, das be⸗ weiſt am großartigſten die Zuſammengehörig⸗ keit dieſer deutſchen Menſchen mit uns allen, das widerlegt am Schönſten die groteslen Lü⸗ genmärchen von Terror und Vergewaltigung. Zur gleichen Stunde, in der die Pariſer Blätter voll wehleidiger Sentimentalität Krokodils⸗ tränen über das„vergewaltigte“ Oeſterreich verzapften, vollzogen die in Frankreich leben⸗ den Oeſterreicher auf ihre Art den Anſchluß: freiwillig, fern jedem„Terror“, aus eigenem Entſchluß. Wenn es je Zwang gegeben hätte, — wer hätte dieſe Menſchen hier draußen in Frankreich zöringen können, ſich zu Groß⸗ Deutſchland zu bekennen? Wenn ſie eine andere Auffaſſung gehabt hätten, wenn ſie verführt und irregeleitet geweſen wären, was doch gerade in dieſer Umgebung nicht hätte wundernehmen dürfen,— wer hätte mit irgend⸗ welchen Druckmitteln ihre Willensfreiheit zu beeinfluſſen vermögen? Sie kamen, wie es ihnen die innere Stimme ihres Herzens und ihres deutſchen Blutes gebot. Die Geiſter ſchie⸗ den ſich: die Juden blieben draußen, die Deutſch⸗ blütigen traten in die Reihen Groß⸗Deutſch⸗ lands. Und am 10. April werden die Frank⸗ reich⸗Deutſchen gemeinſam dem Führer ihre Stimme geben. Franzöſiſche Phantaſtezahlen Wieviel Deutſchöſterreicher gab es in Frank⸗ reich? Die franzöſiſche Preſſe hatte gewaltige Zahlen verbreitet; allein in Paris ſollten nach ihren Angaben 150000 Oeſterreicher vorhanden ſein, die natürlich immer nach ihrer Darſtellung, voller Bangen dem Schickſal ihrer Heimat folgten. Nun, einige Juden mit öſter⸗ reichiſcher Staatsangehörigkeit mögen gebangt haben; die übrigen hofften, wie wir alle, auf die Beendigung der unſeligen Zeit, die ſie dazu verdammte, ein ſogenanntes„Eigenleben“ zu führen. Auch die genannten Ziffern waren falſch. Es gibt in Paris und Umgebung etwa 500 Perſonen mit bisheriger öſterreichiſcher Staatszugehörigkeit; hiervon etwas mehr als ein Drittel Juden. Oeſterreicher ſind Angeſtellte, beiter, Hausgehilfen; die Juden, Kaufleute, Journaliſten, Agenten uſw. Bereits am 14. März verſammelten ſich im Gebäude der öſterreichiſchen Geſandtſchaft einige Dutzend deutſche Oeſterreicher, um dort feierlich den Anſchluß zu proklamieren. Sie ſandten Glück⸗ wunſchtelegramme an den Führer, Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop, Gauleiter Bohle und Reichsſtatthalter Seyß⸗In⸗ quart. Am 19. März vereinten ſich bereits größere Scharen der bisherigen öſterreichiſchen mit ihren deutſchen Volksgenoſſen in dem Hauſe der Deutſchen Gemeinſchaft anläßlich eines Kameradſchaftsabends. Die öſterreichiſchen Grganiſationen Eine eigentliche öſterreichiſche Kolonie hatte es vor dem Anſchluß nicht gegeben, ſondern nur einige Organiſationen, darunter den Oeſter⸗ reichiſchen Hilfsverein und den Arbeiterverein Techniker, Ar⸗ Die deutſchblütigen Auſtria, der etwa 80 Mitglieder zählt, darunter auch ſolche mit nichtöſterreichiſcher Staatsange⸗ hörigkeit. Der Hilfsverein war ein Beiſpiel dafür, wie manche franzöſiſchen Kreiſe Einfluß auf das Oeſterreichertum zu nehmen hofften; ſie traten als Mitglieder bei und widmeten ihm auch pekuniäre Unterſtützung. Der Arbeiterver⸗ ein Auſtria, obwohl ganz unpolitiſch, wurde nach dem Anſchluß von einigen jüdiſchen Ele⸗ menten zu einem erfreulicherweiſe mißglückten Manöver auserkoren: während ſich vorher die jüdiſchen„Oeſterreicher“, begüterte Leute, wohl⸗ weislich den Arbeitern ferngehalten hatten, ver⸗ ſuchten plötzlich einige fünfzehn Juden, dem Verein beizutreten, unverkennbar in der Ab⸗ ſicht, ihn auf dieſe Weiſe unter ihren Einfluß zwmigend nAlich reinigen — nd, gründlich tvimnen hnpflegenc schonend. ahnsteio. 20 men nsank v0n 2.2h40 27 0 28 n 18. 2320 zu bekommen. Die deutſchen Arbeiter durch⸗ ſchauten aber die geplante Quertreiberei und lehnten die verſpäteten jüdiſchen„Arbeiter“ höf⸗ lich, aber entſchieden ab. Es exiſtierte ferner— auf dem Papier!— eine„Ortsgruppe der Va⸗ terländiſchen Front“. Da ſie aber nur aus ihrem Gründungsmitglied beſtand, bereitete ſie dem Anſchluß keinerlei Schwierig⸗ keiten. Abſtimmung in Saarbrücken Mit freudiger Erwartung ſehen die ehemals öſterreichiſchen Volksgenoſſen, wie alle Deut⸗ ſchen in Frankreich, dem 10. April entgegen. Die Pariſer Deutſchen werden vorausſichtlich mit einem Sonderzug nach Saarbrücken fahren, u dort ihrer Wahlpflicht zu genügen. An neſ Fahrt nehmen auch 150 deutſche Arbeiter teil, die auf der Bauſtelle des Deutſchen Hauſes mit den Abbrucharbeiten des deutſchen Ausſtel⸗ lungspavillons beſchäftigt ſind. Andere Reichs⸗ deutſche in Frankreich werden, ſoweit ſie in Hafenorten wohnen, in denen deutſche Schiffe 8 ankern, an Bord dieſer Schiffe abſtimmen. Daß die in Frankreich lebenden Deutſch⸗ 8 öſterreicher ihre Stimme für den Anſchluß und für den Führer in Saarbrücken abgeben wer⸗ den, kann als ein beſonders bedeutungsvolles und ſchönes Symbol gewertet werden: ſie has. 3 ben auf dieſe Weiſe Gelegenheit, jenes deutſche Land zu grüßen, das durch ſeine Treue allen Deutſchen ein Beiſpiel gab. Bekenntnis der Juslandsdeutschen Von Joseph Berdolt, Warschau Angeſichts der großen Schickſalstage des März 1938, in denen Oeſterreich wieder heim⸗ fand zum großen deutſchen Reich, iſt es ange⸗ bracht— um die ganze hiſtoriſche Tragweite dieſes Ereigniſſes zu würdigen— an ein Goethe⸗Wort zu erinnern. Es iſt ein Ausſpruch, in dem der große Deutſche ſich über die vielen Schlagbäume, denen er auf ſeinen Fahrten durch die deutſchen Lande begegnete, beluſtigte. „Die Wartezeit an den Schlagbäu⸗ men der deutſchen Länder iſt recht un⸗ erquicklich“, ſchrieb er,„und meiſt länger als die Reiſe durch das ganze Ländchen. Mir ſcheint, die braven Bürger wollen ſich vor dem Nachbarn Joseph Berdolt, unser Korrespondent In Waolschau 2 1 — 2 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 7. April 1938 verſchließen, je näher ſie ihm verwandt ſind.“ Nun, das war zu einer Zeit, da die Zahl der „unabhängipen“ deutſchen Länder noch in die Hunderte ging und jedes dieſer Ländchen noch ſeinen Fürſten hatte, deſſen Vor⸗ handenſein eben nur von dem Beſtehen der ſcharfen Grenzlinie abhing. Die Zeit, da dieſe Unzahl auf 26 zuſammenſchrumpfte, die noch im geeinten Reich ihre eigenen„Belange“ zu wahren ſich bemühten, iſt jedoch noch garnicht ſo lange überſtanden. Erſt die Frontkamerad⸗ ſchaft des Weltkrieges hat ihr einen Todesſtoß verſetzt. An der Front erlebten alle, daß ſie für das ganze große Deutſchland gemeinſam daſtanden. Gemeinſchaft in der Fremde Ganz ähnlich wie an der Front des Krieges ging es den Deutſchen aller Stämme, wenn ſie das Schickſal ins Ausland verſchlug. In der Fremoe erlebten ſie die Gemeinſchaft ihres Volkes als Ganzes, ohne Unterſchied der Stände, Klaſſen und Stämme. Schon vor der Machtübernahme durch den Nationalſozialis⸗ mus ſtanden die Deutſchen in aller Welt zu⸗ ſammen. Auch die Oeſterreicher ſtanden nir⸗ gends abſeits. Oft hatten ſie ihre gemeinſamen Verbände mit den Reichsdeutſchen, gemeinſame Klubhäuſer, gemeinſame Kirchen, gemeinſame Feſte Als jedoch das Dollfuß⸗Schuſch⸗ nigg⸗Syſtem in Oeſterreich durch Verfaſ⸗ ſungsbruch an die Macht kam, entſtand ein Ab⸗ ſtand, ein künſtlicher zwar, aber darum ein nicht weniger fühlbarer. Unter den Reichs⸗ deutſchen wurde das Erlebnis der Volksgemein⸗ ſchaft bewußt, während die Oeſterreicher infolge des tepgratiſtiſchen Dollfuß⸗Kurſes unter ihrer abſen n Stellung doppelt ſchwer litten. Den Oeſtemichern wurde von ihrer Regierung zu⸗ gemutet, abſeits zu ſtehen und ſich zur„Unab⸗ hängigkeit“ Oeſterreichs zu bekennen, während Adolf Hitler, um den die ganze Welt Deutſch⸗ land beneidete, ſogar ihr Landsmann war. Die Lage der Oeſterreicher im Ausland war ſehr ſchwer. Die Vertretung ihres Landes be⸗ ſchnüffelte ſie und ſpürte ihnen auf Schritt und Tritt nach, ob ſie auch nicht mit den Reichs⸗ deutſchen„verderblichen“ Verkehr pflegten. Je größer die Erfolge des Führers wurden, je mehr die Bewunderung, mit der das Ausland das Dritte Reich betrachtete, wuchs, deſto ſchär⸗ fer wurde die Kontrolle für die Oeſter⸗ reicher durch die Behörden ihrer Heimat. Es iſt tatſächlich ſo geweſen: Für die Hand⸗ langer Dollfuß' und Schuſchniggs gab es auch ine fernſten Ausland keinen größeren Feind als die Reichsdeutſchen. Mit ihnen zu verkeh⸗ ren oder auch nur zu ſprechen, war ſchon ſo etwas wie Landesverrat. Ein widerliches Spitzelſyſtem wurde organiſiert, heimliche Be⸗ obachtung, Denunziation. Nun muß man wiſſen, daß die Oeſterreicher der Einwohnerzahl bes Landes eitſprechend im Ausland nur ver⸗ einzelt leben. Die Zahl der Reichsdeutſchen gegenüber den Oeſterreichern war meiſt zehn⸗ oder gar zwanzigmal ſo groß. So wurden denn die Oeſterreicher gezwungen, ihre Heimat bei dem fremden Volkstum zu ſuchen, ſtatt— wie früher— bei ihren deutſchen Brüdern, mit denen ſie alles verband. Schuſchnigg⸗Cerror auch in der Fremde Aber wie in der Heimat, ſo konnte auch im Ausland dieſer unnatürliche Zwang nicht ver⸗ wirklicht werden. Viele Oeſterreicher ſind ſchon ſeit Jahren Nationalſozialiſten und Parteimit⸗ glieder, viele kamen heimlich zu den deutſchen Feiern und Feſten, viele waren von den Ge⸗ danken des Führers ſchon ſo ergriffen, daß ſie in der Bewegung arbeiteten und kaum die Stunde erwarten konnten, da ſie ihre Ver⸗ ſchwörer⸗Rollen aufgeben konnten. Und auch die übrigen, die den vorgeſchriebenen Abſtand aus Exiſtenzgründen wahren mußten, wußten mit Gewißheit: Die Stunde kommt!. Denn es iſt wohl auch ſo: Vom Ausland her geſehen wirkt das Werk des Führers noch grö⸗ ßer, klarer, überwältigender als vom Innern aus geſehen. Es wirkt im Ausland mehr als Ganzes, als Schöpfung aus einem Guß, als Leiſtung unerhörten Ausmaßes. Dann kommt im Ausland nicht nur die Ver⸗ gleichsmöglichkeit hinzu, ſondern auch das Urteil des Auslandes ſelbſt. Man muß es ſelbſt erlebt haben, wie gewaltig das Anſehen Deutſchlands in den Augen jedes Ausländers wuchs, als der Führer beiſpiels⸗ weiſe die Schaffung der Wehrmacht verkün⸗ dete. Man muß erlebt haben, daß man plötz⸗ lich als etwas ganz beſonderes angeſehen und geachtet wird, nur weil man Deutſcher iſt, keineswegs etwa nur bei den Leuten, die ſich von Berufswegen um die Vorgänge in der Welt zu kümmern haben, ſondern gerade bei den ganz einfachen Leuten, die kaum die Zeitung⸗ leſen, den Tagelöhnern, Händlern, Land⸗ arbeitern. Wenn man bieſe einfachen Menſchen, die Deutſchland nie geſehen haben und es auch wohl nie ſehen werden, im Tone der höchſten Bewunderung über den Führer ſprechen hört und als Vertreter des von ihm geſchaffenen Reiches eine beſondere Wertſchätzung entgegen⸗ nehmen muß, dann rückt die Größe des heu⸗ tigen Deutſchland in ein Licht, das man ſich in bder Heimat wohl kaum vorſtellen kann. Ehrliche Bewunderung des Huslands Die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich hat dieſe Bewunderung zur Grenzen⸗ loſigkeit erweitert. Dabei iſt es gleichgültig⸗, ob ſie eingeſtanden wird oder nicht. Deutuch Des Führers Teiumphfahrt durch Salzburg Eindrudsvoller Empfang in der Residenz ⸗ Mitreißende Kundgebung im Festspielhaus DNB Salzburg, 6. April. Lange vor 14 Uhr, dem Zeitpunkt, zu dem der Führer in der Hauptſtadt des Salzburger Landes eintreffen ſollte, hatten ſich vor dem feſt⸗ lich geſchmückten Bahnhof Tauſende und aber Tauſende von Volksgenoſſen eingefunden, die den Führer ſchon bei ſeiner Ankunft ſehen und ihm ihren Dank in jubelnden Kundgebungen bezeugen wollten. Vor dem Bahnhof hatten Ehrenformationen der Wehrmacht, der 1⸗Verfügungstruppe, eine Ehrenhundertſchaft der Polizei und je ein Ehrenſturm der SA, des NSK, der Politi⸗ ſchen Leiter und der Hitler⸗Jugend in Zug⸗ kolonnen in Neunerreihen Aufſtellung genom⸗ men. Endlich kam die mit Girlanden und Fahnen geſchmückte Lokomotive des Sonderzuges des Führers in Sicht. In dieſem Augenblick löſt ſich die Spannung in Begeiſterung der Tauſende in einem einzigen, minutenlang andauernden Ruf, der dem Führer, als er als erſter ſeinem Wa⸗ gen entſteigt, den begeiſterten Willkomm dieſer Stadt und dieſes Landes entbietet. Dann beginnt nach dem Empfang ein trium⸗ phaler Einzug in eine befreite Stadt, der in ſeiner Eindringlichkeit den Triumphfahrten durch die Hauptſtädte der Steiermark, des Kärntner Landes und des Landes Tirol in kei⸗ ner Weiſe nachſteht. Tief gegliedert ſtehen hin⸗ ter den Ketten der Abſperrung, die auf dem erſten Teil des Weges von der SA in der Uniform der Verbotszeit, dann von Hitler⸗ jugend und in der Nähe der Reſidenz von Truppen der deutſchen, bisher öſterreichiſchen Wehrmacht, geſtellt wird, Tauſende und aber Tauſende von Volksgenoſſen, die dem Führer ihren Dank und Huldigung entbieten und im⸗ mer und immer wieder in begeiſterte Kund⸗ gebungen ausbrechen, als der Wagen des Füh⸗ rers, ganz langſam fahrend, den Weg zur Re⸗ ſidenz einſchlägt. Ein Meer von Fähnchen iſt unabläſſig in Bewegung und gibt zuſammen mit den Uniformen der Abſperrformationen und den herrlichen Trachten dieſes Landes, die ſich vielfach in den Gruppen der Zuſchauer be⸗ finden, ein farbenprächtiges Bild. Der Empfang in der Reſidenz Rund um den Reſidenzplatz führt die Fahrt des Führers, wiederum durch eine vielgliedrig geſtaffelte Menge begeiſterter Menſchen dieſes Landes, die von den SA⸗Männern der Stan⸗ darte Salzburg nur mit Mühe hinter der loſen Abſperrung zurückgehalten werden können. Der Führer verläßt vor dem Ehrenhof den Wagen, wiederum empfangen von dem brauſenden Ju⸗ bel der Jugend, die hier Aufſtellung genom⸗ men hat, und ſchreitet dann ganz langſam den Weg zu der Freitreppe in die Empfangsräume. Der Führer betritt, ſichtlich ergriffen, vorbei an Standſchützen aus St. Jakob in ihren maleriſchen roten Gewändern mit geſchultertem Stutzen, mit ſeiner Begleitung den Karabinirie⸗ Saal der Reſidenz. Hier erwarten ihn Vertre⸗ ter der Stände in den herrlichen Feſtgewändern der alten Zeit, um dem Befreier des Landes ihre Huldigung darzubringen. Das Sinngedicht, von einem ihrer Vertreter in der Mundart des Landes vorgetragen, gibt in ergreifender Weiſe der Sehnſucht dieſes Landes, aus der Nacht zum Licht geführt zu werden, Ausdruck. Dann grüßt ein Lied der Heimat, vorgetra⸗ gen von jungen Männern und Frauen des Volksliedchores in Salzburg in der Tracht des Landes den Führer, der für dieſe ſinnvolle Hul⸗ digung ſichtlich bewegt dankt, indem er jedem einzelnen der Sänger und Sängerinnen die Hand bietet. Dann betritt der Führer den Ritterſaal, wo ſich auch SA⸗Brigadeführer Miniſter Glaiſe⸗ Horſtenau zur Begrüßung eingefunden hat und wo ihn die Spitzen der Parteigliederungen er⸗ warten. Hier entbietet der ſtellvertretende Gau⸗ leiter Feßmann dem Führer einen herzlichen Willkomm. Der Führer begrüßt ſeine alten treuen Mit⸗ kämpfer aus dieſem Gau, die vielfach mit Ge⸗ fängnis und Konzentrationslager Bekanntſchaft haben, einzeln mit einem Druck der and.. Der Dank des Führers Der Führer dankt mit Worten für den über⸗ wältigenden und tief zu Herzen gehenden Emp⸗ fang, den ihm die Salzburger bereitet haben. Er betont, daß er beſonders ergriffen von dieſer Stunde ſei, weil er ſtändig von ſeinem Haus auf dem Oberſalzberg auf dieſe Stadt und dieſes Land herabgeſchaut habe. Mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ huldigen die Verſammelten dem Befreier des Landes. Heute ſpricht der Führer zum erſtenmal wie⸗ der ſeit 15 Jahren in Salzburg, in der Stadt Mozarts, auf deren Türme und Zinnen er durch die Nebelſchleier des Salzachtales oft von der Höhe des Oberſalzberges hinabſah. Sein Schwur von einſt iſt wahr geworden, wofür die Tauſende ſeiner Anhänger in Oeſterreich erbit⸗ tert kämpften und zu Hunderten ſterben muß⸗ ten. Heute deutet er vor ihnen, den alten Kämpfern, im Feſtſpielhaus ſeine Tat, die Oeſterreich befreite und den Grundſtein legte zu Großdeutſchland. Im Feſtſpielhaus, in dem einſt eine zur Senſation hochgegipfelte Kunſt Mode war, hän⸗ gen heute Hakenkreuzfahnen, iſt heute das kämp⸗ feriſche Element des Salzburger Gaues und unter ihnen Männer einer neuen deutſchöſter⸗ reichiſchen Regierung, die Landesminiſter Glaiſe⸗Horſtenau und Hueber. In Kürze ward das gerade in Umbau befindliche Haus nach Plänen von drei tüchtigen Architekten provi⸗ ſoriſch zur Kundgebungsſtätte hergerichtet. 3000 ſitzen hier, 50 000 hören draußen, Hundert⸗ Eine gelchichtliche zeit deutſcher Hröße „Sch glaube, daß vie Zeit, in ver ich Deutz land führe, eine geſchichtliche Zeit deutſcher Größe iſt. Ich glaube, daß die Nachwelt und die deutſche Geſchichte mir einmal beſtätigen werden, daß ich in der Zeit meiner Staatsfüh⸗ rung dem deutſchen Volk den höchſten Nutzen geleiſtet habe. Wer aber dieſe Ueberzeugung von ſich ſelbſt hat, der muß auch wünſchen, daß ſeine eigene Heimat derſelben Segnungen teilhaftig wird. Ich war der Ueberzeugung, daß ich dieſes Land im Kreis des Deutſchen Reiches beſſer führen werde als Herr Schuſchnigg oder irgendjemand anders. Das iſt keine Vermeſſenheit von mir. Denn wenn jemand einen Staat von 68 Mil⸗ lionen in fünf Jahren zu der Höhe emporführt, wie Deutſchland ſie heute erreicht hat, dann kann dieſer Mann wohl auch von ſich ſelbſt glauben, daß er auch ein ſolches Problem löſen wird. Ich habe dieſe Ueberzeugung gehabt, und — das macht mich innerlich beſonders glücklich — Millionen meiner Landsleute waren der⸗ ſelben Ueberzeugung!“ Satz für Satz folgt dieſen Worten des Füh⸗ rers ein ſich immer mehr ſteigernder frenetiſcher Beifall. Des Reiches Führer ſchildert nun mit Freude und Stolz die Schönheit der deutſchen Gaue. Sich zu ihm, ſich zu dem neuen Reich zu beken⸗ nen, ruft der Führer alle auf:„Wir alle, meine ſpürbar iſt ſie jedenfalls. Man könnte beiſpiels⸗ weiſe ein ſehr aufſchlußreiches Bild der Aus⸗ landsmeinung gewinnen, wenn man die Aus⸗ landspreſſe der letzten fünf Jahre betrachten würde. Sicher gibt es auch heute noch einzelne Blätter im Ausland, die das Dritte Reich her⸗ abzuſetzen verſuchen, weil ſie davon leben. Aber ihre Zahl iſt doch recht winzig geworden. Einzig durch ſein Werk hat der Führer eine gewaltig große Maſſe von ausländiſchen Zei⸗ tungsſchreibern einfach bekehrt. 1933 empfingen ſie ihn mit Hohn, Spott und Feindſchaft. Heute lieſt man das Gegenteil. Welch ein Wandel hat ſich vollzogen! Und das iſt nicht nur bei den großen repräſentativen Zeitungen, die bekannt ſind und die ſich nicht gern bla⸗ mieren durch ein überholtes Urteil. Bis in die kleinſte Redaktionsſtube der fernſten Länder iſt heute ſchon der Ruhm des Führers gedrungen, ganz abgeſehen davon, daß jede Auslandszeitung den deutſchen Geſcheh⸗ niſſen hervorragend großen Raum überläßt Gehen wir beiſpielsweiſe an das entfernteſte Ende Polen, nach Wilna ganz im Nord⸗ oſten, zwiſchen Litauen, Lettland und der Sowjetunion, einen Katzenſprung von der ſowjetiſchen Garniſonſtadt Minsk entfernt. Dort wohnen urr noch wenige Deutſche, aber wenn ſie in dieſen Tagen das kleine polniſche Bläutchen zur Hand nehmen, ſo konnten ſie u. a. den Satz leſen:„Als Triumphator zieht Hitler in Wien ein, als Herr⸗ ſcher, als Führer eines großen Vol⸗ kes, faſt als Herrſcher Curopas. Be⸗ gnadet mit Kraft, Willen, Intelligenz, Charak⸗ ter, mit einem Wort ein Genie!“ Eine ehrliche Stimme ausländiſcher Bewunderung. Und wie viele, unzählbare gibt es heute ſchon in der Welt! Dieſen Wandel ſieht der Auslandsdeutſche beſſer und klarer als der Deutſche zu Hauſe. Und ihn ſah auch bisher ſchon der Oeſterreicher im Ausland, der nur darauf wartete, ſich ſtolz und aufrichtig zu dem Reich dieſes großen Führers bekennen zu dürfen. Dazu bedarf es eigentlich gar keiner Propaganda oder Ab⸗ ſtimmungsvorbereitung. In Warſchau beiſpiels⸗ weiſe ſtellten ſich die Oeſterreicher ein, ſobald ihre Geſandtſchaft die Hakenkreuzfahne gehißt⸗ hatte(und das war ſchon am 14. März) und fragten, wie ſie ihrem Bekenntnis zu Führer und Reich Ausdruck geben könnten. Nun, da die Abſtimmung feſtliegt, fahren ſie vollzählig. mit allen Deutſchen im Gemeinſchaftszug nach Breslau, um dor: endlich ihr ſo lange Prhal⸗ tenes„Ja“ der Welt entgegenzurufen. tauſenden trägt der Rundfunk die Stimme des Führers zu. Viele Tauſende ſind herabgeſtiegen zur Stadt Salzburg, Bauern und Arbeiter aus dem Flachgau, dem Tenngau, dem Pongau, dem Pinzgau, dem Lungau, aus ihren feſtlich ge⸗ ſchmückten Orten im Tal oder auf den Höhen in meterhohem Schnee. Von Traun und Salzach iſt in der Feſthalle eine eiſerne Mannſchaft zuſammengekommen. In den Galerien und in dem Bühnenhaus ſieht man wetterharte Ge⸗ ſichter. 27 Kameraden dieſer Männer deckt der grüne Raſen, und mancher gehörte zu den Un⸗ glücklichen, die oben auf der Hohen Salzburg 1934 für ihr Bekenntnis Spießrutenlaufen und qualvolle Foltern ertragen mußten. Sie ſitzen wie im Traume hier. Der Kreisleiter Robert eröffnet die Kund⸗ gebung. Dann tritt der Führer des Nachbar⸗ gaues München⸗Oberbayern Adolf Wagner vor. Er erinnert noch einmal an die Zeit, da ein Schuſchnigg den von allen erſehnten Zu⸗ ſammenſchluß zu verhindern ſuchte. Die Inſtrumente des Muſikzuges der Oefter⸗ reichiſchen Legion blitzen auf: Der Badenweiler Marſch ertönt. Langſam ſchreitet der Führer zur Rednertribüne. Während ein ſtürmiſches Echo hochbrandet, betritt der Führer die Tri⸗ büne. „Und nun bin ich hier!“ Adolf Hitlers Blick ſchweift weit über die Häupter der langſam Stillwerdenden. Nun ſpricht er:„Jahrelang träumte ich davon, dieſes Land zu betretentrotz aller, die dieſe Stunde haßten— und nun bin ich hier!“ Der Führer ſtellt den Reichsgedanken dar. Nicht eine Staatskonſtruktion hat das Volk er⸗ zogen. Das Volk vielmehr hatte ſich langſam eine Staatskonſtruktion gegeben:„Am Anfang ſtand das Volk, war das Volk, und dann erſt kam das Reich.“ Ein Bild Oeſterreichs aus vergangenen Ta⸗ gen und ein Bild ſeiner Befreiung entrollt der Führer. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit hören die Salzburger, die als Erſte jenen wunder⸗ baren Tag der Befreiung erlebten, ihrem Füh⸗ rer zu: E1“ ea. ee 7 ch. Volksgenoſſen, haben der Vorſehung und unſe⸗ rem Herrgott dankbar zu ſein! Er hat uns etwas gelingen laſſen, wofür früher Generatio⸗ nen jahrelang kämpften und unzählige der beſten Deutſchen ihr Leben laſſen mußten. Das Reich iſt reicher und größer geworden! Ueber 6 ½ Millionen Deutſche ſind nun zur großen Volksgemeinſchaft eingerückt! Es gibt kein herr⸗ licheres Land, kein ſchöneres Reich als Öunſer Deutſchland!“ Die Menſchen, die am nächſten Morgen ſchon Zeugen ſein ſollen, wie der erſte Arbeiter der Na⸗ tion auf dem Walſerberg den Befehl gibt zur Aufnahme der Arbeit an jener neuen gewal⸗ tigen Deutſchland unlösbar verbindenden Straße, erheben ſich, als der Führer nun mit dem Ausdruck der Gewißheit ſchließt, daß alle Deutſchen glücklich ſein werden, am 1 0. Aprail einen geſchichtlichen Tag zu geſtal⸗ ten. Immer wieder brauſen die Beifallsrufe hoch, und in ſie hinein ruft der Gauleiter das Ge⸗ löbnis, daß ſich ſein Gau am Abend des 10. April nicht werde zu ſchämen brauchen. Und als er zum Führer⸗Heil aufruft, ſchallt es frenetiſch hoch zu Adolf Hitler: ein einmütig brauſendes Gelöbnis, daß dieſes Volk an dem denkwürdigen Tag des großdeutſchen Bekennt⸗ nisganges dort ſtehen wird, wo ſein Führer es erwartet. Neugliederung der Wehrmacht im bisherigen Deutschösterreich Der Führer und Reichskanzler hat, wie berich- tet, für das bisherige Oesterreich die Neubil- dung des Gruppenkommandos 5(Wien) mit dem XVII. Armeekorps in Wien und dem XVIII. Armeekorps in Salzburg verfügt. Oberbefehls- naber der Gruppe 2, General der Infanterie List, an dessen Stelle der bisherige Kommandeur der Wehrmacht-Akademie, General der Infanterie Ldam(unser Bild). ernannt wurde. (Scherl-Büderdienst-M.) nüns “ H „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 7. Kpril 1938 Mädel! Beizeiten anmelden! Zum Kapitel Arbeitsdienſt— Pflichtjahr Nach den bisherigen Verlautbarungen war der nächſte Meldetermin für den Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend der 1. Oktober 1938. Unterdeſſen hat es ſich jedoch durch beſondere Maßnahmen ermöglichen laſſen, Plätze auch auf 1. Juli 1938 noch bereitzuſtellen, ſo daß Mel⸗ dungen ſowohl für 1. Juli 1938 als auch für 1. Oktober 1938 jetzt bei der Bezirksleitung des Arbeitsdien⸗ ſtes für die weibliche Jugend ent⸗ gegengenommen werden können. Im Hinblick auf das Pflichtjahr für Mädchen, das auch im Arbeitsdienſt abgelei⸗ ſtet werden kann, iſt dieſer neue Meldetermin zu beachten. Die Anmeldevordrucke werden beim Bezirksamt, L 6, Zimmer 20, ausgegeben. Für beide Termine empfiehlt ſich eine möglichſt frühzeitige Anmeldung. Nächſten Samskag Ladenſchluß um 18 Uhr! Anläßlich des„Tages des Großdeutſchen Reiches“ am Samstag, 9. April, ſchließen ſämt⸗ liche Verkaufsſtellen des Einzelhandels und Handwerks ſchon um 18 Uhr. Die Hausfrauen werden gebeten, ihre Einkäufe an dieſem Tage möglichſt frühzeitig zu machen. Sie helfen damit ihren in den Ladengeſchäften tätigen Volksgenoſſen, ſich rechtzeitig für das große Er⸗ lebnis der Führerrede freizumachen. Die Polizei meldet: Verkehrsunfälle. Im Laufe des vergangenen Dienstag ereigneten ſich hier ſechs Verkehrs⸗ unfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge und ein Faherad beſchädigt wurden. Verkehrsüberwachung. Bei der am Dienstag vorgenommenen Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Stra⸗ ßenverkehrsordnung 33 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt und an ſteben Kraftfahrzeug⸗ halter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausge⸗ händigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Neuer Film in Mannheim bbbor lot Capitol Scala: der Spielfilme hergebrachten Sinnes. Und do findet ſich ein zarter erlebnisfroher Faden dur die intereſſante Szenenfolge geſponnen, die in der Hauptſache im Dſchungel ſpielt: die Le⸗ bens⸗ und Schickſalsverbundenheit von Menſch Tier. Der dreizehnjährige indiſche Knabe Sabu und ſein Riefenelefant ala Nag ſind die idea⸗ len Hauptdarſteller. Erſtaunlich, wie es der Iu e zuwege bringt, den wildgewordenen Dickhaäͤuter, der wie ein Amokläufer durch das Lager raſt, aufzuhalten und wieder ſeinem Wil⸗ len gefügig zu machen. Genußlich zu ſehen, wie Menſch und Tier zu einer Einheit verſchmelzen können. Am ſchonſten und eindrucksvollſten of⸗ fenbart ſich dies bei der Flucht Sabus in den ſchungel, um das wertvolle Tier, den Gefähr⸗ ten ſeiner Kindheit, vor dem Erſchießen zu be⸗ wahren. Denn der vom raſend gewordenen Tier 1ö“ Treiber hat das Recht, die Tö⸗ tung des Elefanten zu fordern. Den Natur⸗ und Tierfreund wird die Fülle der Bilder überra⸗ ſchen, die das Umherirren der Ausreißer ver⸗ anſchaulichen und von intimſten Reizen ſind. Höhepunkt des Films: die Begegnung mit der wilden Elefantenherde. Die den Flüchtlingen nachſetzende Expedition trifft noch zur rechten Zeit ein, um die Herde aufzuſcheuchen und ſie mit Hilfe der gezähmten Elefanten in den eigens für ſolches ſagdglüch errichteten Kral zu diri⸗ ſeren. Der kleine Sabu erlebt nach dem reichen Fang ſelnen Ehrentag. Sein dickhäutiger Le⸗ ensgefährte darf weiterleben und er wird vom Aelteſten der Treiber mit dem Ehrentitel„Tom⸗ mai, der Liebling der Elefanten“ bedacht. Ru⸗ dyard Kiplings Erzählung gleichen Namens 8 durch dieſen ſehenswerten Film eine an⸗ ſchauliche und wirklichkeitsnahe Auferſtehung erfahren. Dr. Hermann Knoll. ““ Hier handelt es ſich um einen Ne Mannheimer Bahnhofsuhren— von Berlin aus gerichlet Wo 40 000 Bahnhofsuhren entſtanden/ 100 Uhren käglich/ Zifferblätter von Zimmergröße Jeden Morgen um 8 Uhr wird vom Schleſi⸗ ſchen Bahnhof in Berlin die nach der Präzi⸗ ſionsuhr in der Sternwarte Neubabelsberg feſt⸗ geſtellte aſtronomiſch⸗genaue Zeit durch das Telegrafennetz an alle Stationen der Deutſchen Reichsbahn weitergeleitet. Die genaue Zeit kann am Morſeapparat abgehört werden. Nach die⸗ ſem Zeitſignal werden die vielen tauſend Haupt⸗ uhren auf allen Bahnhöfen der Reichsbahn und vielen anderen Stellen automatiſch oder mit der Hand richtig geſtellt. Von der Hauptuhr wird dann wieder eine Vielzahl bis zu tauſend und mehr Nebenuhren geſtellt. Die großen und kleinen Zeiger der un⸗ gezählten Uhren auf Bahnhöfen, Verwaltungs⸗ gebäuden, Induſtrieanlagen, Schulen, Kranken⸗ häuſern und Geſchäftshäuſern, von denen all⸗ morgendlich der ängſtliche Blick von Millionen von werktätigen Menſchen die Zeit ablieſt, wer⸗ den nicht von Uhrwerken betrieben, ſondern von dem elektriſchen Strom, der ſie durch den Draht von der Hauptuhr erreicht und betreibt. Unſerem Auge verborgen ſteht in einem ſorg⸗ lich verſchloſſenen Raum des Betriebes die Hauptuhr, die nicht größer als eine gewöhnliche Zimmeruhr iſt. Sie allein wird von einem rich⸗ tigen Uhrwerk betrieben. Nur die Hauptuhr iſt eine ſelbſtändig gehende Uhr mit Gehwerk und mit Pendel oder Unruhe. Jedesmal, wenn das Gehwerk den Zeiger der Hauptuhr um eine Mi⸗ nute weiterbewegt hat, wird ein Kontakt ausge⸗ löſt, der ſich auf die vielen Nebenuhren über⸗ trägt und überall den Zeiger um eine Minute weiter befördert. Bis zu 1200 Uhren können von Die Arbeitsmaid als Kindergörfnerin Serns oo11 88 ““ Der Reichsarbeitsdienst ist in wenlgen Jahren zu einem Teil unseres nationalen Lebens gewor- den, den wir uns gar nicht mehr wegdenken können. Wieviel Segen ging von ihm schon aus! Danke dem Führer das am 10. April mit deinem Ja. Im Bannkreis der Schwingungen Ein Experimentalvortrag von Profeſſor Fröhner im planetarium Im achten Vortrag in der Reihe„Einfüh⸗ rung in die Elektrizitätslehre“ war ve Fröhner am Montagabend nun zu den „elektriſchen Schwingungen“ gekommen, Damit behandelte er in ſeiner bewährten, leicht ver⸗ ſtändlichen Weiſe ein Thema, das von unſaß⸗ barer Bedeutung für die heutige Ziviliſation iſt und noch mehr wohl für die Zukunft ſein wird. Iſt es doch heute noch gänzlich unfaßbar— in des Wortes wahrſter Bedeutung— in welchem Umfange und Ausmaß elektriſche Schwingungen nicht allein die Technik, ſondern darüber hinaus die phyſikaliſchen Geſetze, ja, dos ganze Natur⸗ geſchehen beeinfluſſen. 1 Prof. Fröhner baute auf dem Inhalt der bis⸗ herigen Vorträge auf und ging von der Träg⸗ heit und der Elaſtizität als der Vorausſetzung Kein Fahrzeug wurde ſtillgelegt b während des Monats März/ Rund um den Mannheimer hafenverkehr Das Bad. Hafenamt teilt mit: Der Waſſer⸗ ſtand des Rheins bewegte ſich nach dem Mann⸗ heimer Pegel zwiſchen 310 cm und 247 cm und der des Neckars zwiſchen 337 ecm und 246 cm. Die Abladetiefe der Oberrheinfahrzeuge unter⸗ lag bei dieſem Waſſerſtande einer beträchtlichen Einſchränkung und machte Leichterungen in grö⸗ ßerem Umfange erforderlich. Stillgelegte Fahrzeuge waren am Monatsende nicht vorhanden. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmo⸗ nat 517 722 t(im Vorjahr 473 389 t), gegenüber dem Vormonat 43 436 t weniger. In den Monaten Januar— März 1938 be⸗ trug der Geſamtumſchlag 1 581 031 t, im gleichen Zeitraum des Vorjahres 1 318 019 t. Rheinverkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 581(Abgang: 558), Schlepp⸗ kähne 1007(Abgang: 963) mit 435 517 t(Ab⸗ gang: 63 667). Neckarverkehr: Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft: 33(Abgang: 45), Schlepp⸗ kähne 52(Abgang: 67) mit 7360 t(Abgang: 11 178 t). Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 237 247 t, Abgang 56 002 t. Auf den Induſtrie⸗ hafen entfallen: Ankunft 78 738 t, Abgang 7142 t. Auf den Rheinauhafen entfallen: Ankunft 126 892 t, Abgang 11 701 t. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 29 342, auf dem Neckar 13 946. An Güterwagen wurden während des Be⸗ richtsmonats geſtellt: Im Handelshafen 9457 10⸗t⸗Wagen, im Induſtriehafen 7913 10 t⸗Wagen und im Rheinauhafen 9731 10⸗t⸗Wagen. für das Zuſtandekommen einer mechaniſchen Schwingung aus, an der er erläuterte. So legte er am Federpendel dar, wie die Federſpannung die Elaſtizität, und die Maſſe des Pendels die Trägheit verkörpert. Uebergeheno zu. den Schwingungserſcheinun⸗ gen in der Elektrizität zeigte er das Zuſtande⸗ konmen von elektriſchen Schwingungen im Lei⸗ terkreis, Einſchaltend erinnerte er ſodann an die Arbeitsweiſe der Droſſelſpule im Wechſel⸗ ſtromkreis die den Wechſelſtrom abbremſt und ihm alſo Trägheit verleiht, Die Eigenſchaft der Elaſtizität wird den Elektronen bekanntlich durch den Kondenſator vermittelt. Und damit waren zunächſt die beiden Hauptarbeitsgeräte des Ferltaiſchen Schwingungskreiſes— Selbſt⸗ induktionsſpule und Kondenſator— herausge⸗ ſtellt. An der Leidener Flafche mit der Funken⸗ ſtrecke zeigte der Vortragende daraufhin den einfachſten elektriſchen Schwingungskreis auf. Er wies namentlich auch auf den Fedderſenſchen Nachweis der Funkenentladung als elektriſchem Schwingungsvorgang hin, als eine ſchnell ab⸗ klingende gedämpfte Schwingung. Zwei ſolcher Leidener⸗Flaſchen⸗Schwingungskreiſe geraten in Reſonanz, wenn ſie aufeinander abgeſtimmt ſind.(Beiſpiel der Pendel oder 8 Der Wechſelſtrom aus dem ſtädtiſchen Leitung 19 ibt ein einfaches Beiſpiel der elektriſchen Schwingung, und zwar der er⸗ 1 elektriſchen Schwingung. Denn er 8 des ö1“ werkes drückt den Elektronen ſeinen Rhythmus auf. In dem anſchließend dargelegten Thomſon⸗ ſchen Schwingungskreis erläuterte Prof. Fröh⸗ ner ve elektriſche Schwingungen, ſo⸗ fern jener auf den ee. abgeſtimmt iſt. Die Einleitung des Retzſtromes in den Schwingungskreis nennt man galvaniſche Kopp⸗ lun . Nlrof. Fröhner ſchlo den Vortrag mit einem intereſſanten und äußerſt lehrreichen Ausblick auf die Elektronenröhre als der modernen Er⸗ zeugerin ungedämpfter elektriſcher Schwingun⸗ gen. wie ſie beiſpielsweiſe der drahtloſen Nach⸗ richtenüberminlung als Grundlage dienen. einer Hauptuhr betrieben werden. Im Verlaufe eines Jahres müſſen von der Hauptuhr 24460 + 360= 518 400 Stromſtöße ausgeſandt werden, damit eben ſo oft die Zeiger der Nebenuhren um eine Minute weiterrücken. Ein aufſchlußreicher Beſuch Die Fabrik für Elektrouhren, die wir in Wiesbaden beſuchen, iſt der Hauptlieferant der Deutſchen Reichsbahn. Allein 40 000 Uhren, die auf deutſchen Bahnhöfen laufen, ſtammen aus dieſem Werk. Aber auch im Ausland hat das Werk zahlreiche Bahnhofsuhranlagen geſchaf⸗ fen. Der Deutſche, der in Warſchau oder Luxem⸗ burg, in Prag oder Amſterdam, in Rom oder Sidney auf die Bahnhofsuhr ſchaut, hat deut⸗ ſche Werkarbeit vor ſich, ebenſo wie in Buenos Aires und Belgrad, in Daresſalam oder Tient⸗ ſin. Die Bahnhofsuhren faſt aller deutſchen Großſtädte mit ihren oft komplizierten Anlagen ſtammen aus dem Werk in Wiesbaden. Wenn man die hellen Arbeitsräume der Wies⸗ badener Fabrik in der Schierſteiner Straße durchwandert, wird man zunächſt kaum auf den Gedanken kommen, in einer Uhrenfabrik zu ſein. Die Hauptbeſtandteile ſind ja Anker und Elektromagnet, die natürlich in der Erzeugung einen wichtigen Platz einnehmen. Alle Einzel⸗ teile werden in der Fabrik ſelbſt angefertigt. Erſt wenn man in die Malerei kommt, erkennt man mit Sicherheit das Endziel dieſer Arbeit, die Uhr. Hier werden die großen und kleinen Zifferblätter gemalt. Heute iſt man wenigſtens für die großen Uh⸗ ren dazu übergegangen, die Stunden⸗ und Mi⸗ nutenbezeichnungen nur noch mit Strichen oder Punkten zu markieren und nicht mehr mit den aus der Entfernung doch nur ſchwer lesbaren Zahlen. Hier ſieht man nun Zifferblätter der verſchiedenſten Durchmeſſer. Fünf Meter Durch⸗ meſſer entſpricht der Größe eines Zimmers, in dem eine acht⸗ bis zehnköpfige Familie ihr Mit⸗ tagbrot verzehren kann— oder einer Fläche, auf der ein Schlittſchuhläufer die kunſtvollſten Kreiſe ziehen kann. Die Zeiger für dieſe Rieſen⸗ uhren ſtehen wie Lanzen in der Ecke. Sie ſind natürlich übermannshoch und haben ein Ge⸗ wicht von vier und mehr Kilo. Damit iſt dann allerdings auch das Höchſtmaß einer ektriſchen Uhr erreicht— denn für noch größere Uhren gibt es keine Glasſcheiben mehr, auch wird das Gewicht der Zeiger zu ſchwer, um noch elektriſch bewegt werden zu können, ohne die Genauigkeit zu beeinträchtigen. Feinſte Präziſtonsarbeit In peinlichſter Präziſionsarbeit werden die Einzelteile hergeſtellt und mehrfach auf ihre Ge⸗ nauigkeit und Zuverläſſigkeit geprüft. Bis zu 100 Uhren kann das Werk täglich in den ver⸗ ſchiedenſten Größen herſtellen. Hier werden alle die ſchwierigen Anlagen erſonnen und in kunſt⸗ voller Werkarbeit hergeſtellt, die dann ſpäter im Betrieb ſo oft unſeren Schritt beſchleunigen und uns je nach Wunſch oder Sehnſucht mit Kum⸗ mer oder Freude über den zu langſamen oder zu ſchnellen Gang der Zeiger erfüllen. 2 Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. Um das Hochdruckgebiet ien öſtlichen Atlantik hat von Weſten her in verſtärktem Maße Warmluftzufuhr eingeſetzt, ſo daß die Tempe⸗ raturen über England am Mittwoch ſchon meiſt zwiſchen 10 und 15 Grad liegen. Die Kalt⸗ luftmaſſen über Oſteuropa werden weiter zu⸗ rückgedrängt. Da die vom Atlantik ausgehende Störungstätigkeit jetzt wieder nöͤrdlich ihre Bahn nimmt, dürften wir mit mehr Aufhei⸗ ZEUMER das gcoße Sezial-Aluthaus in der Breiten Straße hat den Hui, den Sie suchen selt 530 Jahron H 1, 7 H 1, 6 terung und Nachlaſſung geringfügiger Nieder⸗ ſchläge zu rechnen haben. Die Warmluftmaſſen werden ſich auch bei uns durchſetzen. Die Ausſichten für Donnerstag: Morgens vielfach dunſtig, tagsüber wolkig bis heiter Sund nur geringe Niederſchlagstätigkeit, ber weſtlichen Winden zunehmende Erwärmung. ... und füͤr Freitag: Wieder etwas mil⸗ deres und beſtändigeres Wetter. Rhelnwasserstand 5 4. 998] 6. 4. 38 WSA“ 288 238 Rheinteldcden„ 224 222 Breisoch Eö“ 118 118 Kehl 11“ 245 240 Moxouo E1161X“ 382 884 Monnheim. 273 275 Koub 182 1/8 Köln 160 187 Neckarwasserstand 4 1[674 38 Nononneim„ 267 269 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 7. April 1938 Die Stimme Deuts ehzlcencls Irgendwo in völliger Einſamkeit ſitzt ein Menſch, ein Mann, eine Frau am Rundfunk⸗ apparat, der den Einſamſten mit der Welt ver⸗ bindet. Kein Licht außer der leuchtenden Skala. Vielleicht weiß er, weiß ſie gar nicht, daß heute abend wieder— ja, was?— Wie ſpieleriſch läuft der Lichtſtrahl über Na⸗ men, Länder, Stationen. Muſikfetzen flattern im Raum. Takte einer Sinfonie werden in Sekundenbruchteilen übertönt von Tanzklän⸗ 5 X“ und erregend, wie der Aether ingt. Da— in der tönenden Wellenbrandung, mit⸗ ten Faüſchen zwei Schlagern vielleicht, die der wandernde Lichtſtrahl auffing,— eine Stimme: anklagend, fordernd, mahnend, beſchwörend, beruhigend— eine leichte Drehung am Knopf: groß ſteht die Stimme im Raum. Rieſengroß: ie Stimme Deutſchlands—— „Toſende Beifallſtürme“— verzeichnen die Berichte. Armſeliger Ausdruck für das, was nach ſolchen Worten aus dem Lautſprecher 58” Das iſt kein Beifall, das iſt ein dump⸗ fes Brauſen, das über alle Grenzen klingt. Ein Sammelruf ohne Worte, ein geheimnisvoller Ruf, der alle erreicht: unſere Brüder im nahen und fernen Ausland— und auch die, die unſere Sprache nicht verſtehen—— Es ſind das jene ſeltenen Augenblicke, da die Seele des Volkes ſelbſt ruft, die lauteſten Schreie des einzelnen noch übertönend, und weiter tönend, wenn die Rufe aller einzelnen verſtummen. Königsberg, Leipzig, Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, München, Graz, Salzburg und ſo 885 Täglich iſt ſie wo anders, dieſe Stimme. uch ein Franzoſe, ein Engländer, ein Ameri⸗ kaner kann ihr begegnen, wenn er will, oder ganz unverſehen, wenn er ſucht— Tanzmuſik vielleicht oder eine deutſche Opernübertragung. Suchend gleitet der feine Lichtſtrahl in einem Atemzuge über Hunderte von Kilometern. Zwei⸗ tauſend Kilometer, was iſt das ſchon? Ein, wei Millimeter auf der Skala. Aber für den Mann, deſſen Stimme du hörſt, was iſt das 8. ihn? Quer durch Deutſchland, kaum ein zusruhen, heute eine Rede, morgen eine, über⸗ morgen wieder. Welch ein perſönlicher Einſatz! Welche Liebe zu ſeinem Volke! „Ich habe den Glauben zu dieſem 10. April. Ich bin überzeugt, an dieſem Tage wird zum erſten Male in der Geſchichte wirklich ganz Deutſchland marſchieren. Sie werden marſchie⸗ ren nicht nur in den Alpentälern von Kärnten und Tirol, Steiermark oder Bayern, nicht nur an der Donau, ſondern genau ſo am Rhein und in den Marſchen von Schleswig⸗Holſtein. Sie werden marſchieren in den Großſtädten und in den Dörfern. Und ich werde an dieſem Tage der Führer der größten Armee der Weltge⸗ ſchichte ſein. Denn wenn ich an dieſem 10. April meinen Stimmzettel in die Urne eebe, dann weiß ich: Hinter mir kommen 50 illionen nach und ſie alle kennen meine Pa⸗ role: Ein Volk und ein Reich: Deutſch⸗ land!“ Haſt du dein Ohr einmal ganz dicht an den Lautſprecher gelegt, als dieſe Stimme ſprach? Haſt du den Atem gehört, der ſo nahe war, daß du ihn zu ſpüren ſchienſt? Haſt du das Licht gelöſcht und die Augen geſchloſſen?—— Wenn ja, dann haſt du die Stimme Deutſch⸗ lands gehört, dann wirſt du aus jedem Atem⸗ zug den Herzſchlag vernommen haben, der der gleiche iſt wie der Pulsſchlag der Nation. Die Stimme Deutſchlands: das iſt Adolf Hitler, der Führer des Volkes und Kanzler des Reiches. Wenn er zu uns ſpricht, hört Deutſchland ſeine eigene Stimme. F. M. Drei Jubilare wurden geehrt Heute vormittag vor Arbeitsbeginn fand in einer kurzen würdigen Feier die Ehrung von Farben⸗Hermann Arti⸗Beizen— Mattierungen— Polituren Nitrocelluloſe⸗Präparate G 7, 17 u. 17 a Fernſprecher 246 73 3 Arbeitskameraden für 25 jährige treue Mitarbeit bei der Firma Anker⸗Kaufſtätte G. m. b. H. ſtatt. Im Beiſein der Leitung des Unternehmens und eines Vertreters der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront wurden die Arbeitskamera⸗ den Betriebsführer Joſef Bellm, Abteilungs⸗ leiterin Hilde Einsmann, Kaſſiererin Berta Klotz geehrt und ihnen Geſchenke überreicht. Silberne Hochzeit. Dieſer Tage feierte der Arbeiter Joſeph Gushurſt, Mannheim, K 1, 20, mit ſeiner Ehefrau Karoline geb. Lin⸗ der das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratu⸗ lieren nachträglich herzlichſt. 70 Jahre alt. Ihren 70. Geburtstag begeht heute in voller körperlicher und geiſtiger Friſche Frau Babette Günther, Streuberſtraße 17. Wir gratulieren der Jubilarin, die wir ſeit Jahren zu unſeren treueſten Leſerinnen zählen dürfen, auf das herzlichſte. 77. Geburtstag. Frau Auguſte Egner, T. 3, 4, feiert am heutigen Donnerstag ihren 77. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich. 84. Geburtstag. Rubert Köck, Mannheim⸗ Neckarau, Roſenſtraße 56, feiert am Donners⸗ tag, 7. April, geſund und in geiſtiger Friſche ſeinen 84. Geburtstag. Dem Jubilar unſere herzlichſten Glückwünſche. Wiederſehensfeier der ſhemn. 40er. Das Tra⸗ ditionsregiment des Füſelier⸗Rgts. Nr. 40, das Inf.⸗Rgt. 35 Tübingen hat zu einem Re⸗ giments⸗Tag auf den 28. und 29. Mai d. J. nach Tübingen eingeladen. Alle Angehörigen des ehemaligen Füſelier⸗Rgts. Nr. 40(Hohen⸗ zollernſt 2 und deſſen Kriegsformationen: Landwehr⸗Inf.⸗Rgt. 40, Erſ.⸗Inf.⸗Rgt. 28. Brig.⸗Erſ.⸗Batl. 55, 56 und 57) folgen mit reude dieſer vv2 Anfragen ſind an amerad Oskar Hertel, K raße 63, zu richten. arlsruhe, Weſtend⸗ Lebensmuf-Lebensfreude. Durch 900000 khestonda und durch Gewöhrunq der Geaburten vSas at der pbe Rgꝛat n dal d0erb h Göhnes . vmaasten verahalgen 24 Das einige deutſche von Ses,; no gyril F2 8 mm⸗ ol b16 dorenen seit A0qus: 9753 von Kinderbeihilfen on nunderfrausende von fomilien srieg die Zahl vs⸗ Angemein fleißig ſind ſie— unſere Immen 3336 Bienenſtöcke in der näheren Umgebung/ Die Entwicklung der Bienenzucht Zur Förderung der Bienenzucht, die neben⸗ beruflich von allen Ständen und vielen Volks⸗ genoſſen betrieben wird, ſind verſchiedene Maß⸗ nahmen ergriffen worden. Die Zahl der Bie⸗ nenvölker zu mehren iſt Haupterfordernis, wenn Obſt⸗, Klee⸗, Zwiſchenfrucht⸗ und ganz be⸗ ſonders Oelfruchtanbau den Nutzen bringen ſollen, den wir in Zukunft erzielen müſſen. Den deutſchen Imkern iſt im Vierjahresplan die Aufgabe geworden, die Zahl der Bienenvöl⸗ ker je Stand um ein Volk zu vermehren, um den Eigenbedarf an Honig und Wachs für unſer Volk zu decken. 8 Im Landkreiſe Mannheim gibt es nach der Reichszählung vom 3. Dezember 1937 3336 Bienenſtöcke, und zwar mit beweg⸗ lichen und mit unbeweglichen Waben. Am glei⸗ chen Tag des Jahres 1936 wurden demgegen⸗ über 3522 Bienenſtöcke gezählt. Die Vermehrung der Bienenvöl⸗ ker und die wirtſchaftliche Geſtaltung der Bie⸗ nenzucht iſt eine wichtige und notwendige Auf⸗ gabe. In Deutſchland gibt es 182 158 Betriebe, in denen Bienenzucht betrieben wird, mit ins⸗ geſamt 413 323 Völkern. Im Durchſchnitt kom⸗ men alſo nur 2,5 Bienenvölker auf einen Stand. Von der Geſamtzahl ſind wieder 124 996 land⸗ wirtſchaftliche Betriebe mit 278 391 Völkern. Die kleinen Bienenzuchtbetriebe müſſen unbe⸗ dingt wirtſchaftlich geſtaltet werden. Wenn je⸗ der der kleinen Bienenzuchtbetriebe Deutſch⸗ lands die Völkerzahl auf zehn erhöhen würde, dann würde das ein Mehr von einer Million Völkern bedeuten. Rechnet man nur einen Er⸗ 2 ö trag von 10 Kilo Honig je Volk, ſo würde das 100 000 Doppelzentner Honig ergeben, ſo daß wir nicht mehr gezwungen wären, Auslands⸗ honig einzuführen. G. Wdm. Eine Poſtkarte wirbt zur volksabſtimmung Vom 8. April an werden bei den größeren Poſtämtern im ganzen Reich einſchl. Land Oeſterreich Werbepoſtkarten mit der eingedruck⸗ ten 6 Rpf.⸗Sondermarke zur Volksabſtimmung zum Preiſe von 15 Rpf. abgegeben. Die Karte iſt vom Reichsbildberichterſtatter der NSDAP, . de. n. ensg e bss worden. Sie trägt auf der Rückſeite die Abbildung einer Landkarte von Großdeutſchland, das Hoheits⸗ zeichen und ein Bild des“ nach Ent⸗ würfen von Prof. Richard Klein, München. Die Auflage dieſer poſtſeitig vertriebenen Werbepoſtkarten, die auch nach dem Ausland benutzt werden können, wenn die erforder⸗ lichen“ nachgeklebt werden, iſt be⸗ 8 ſchränkt. Geſterreichs Befreiung im Lichtbild Die letzte und größte Freilicht⸗Veran⸗ ſtaltung der Kreislichtbildſtelle der NXDAP findet heute um 20.30 Uhr auf dem Pfalzplatz (Lindenhof) ſtatt. Anſchließend werden die Lichtbilder um 21.30 Uhr noch auf dem Markt⸗ platz in Neckarau gezeigt. Voltsgenoſſen, erſcheint in Maſſen! Die Teil⸗ nahme iſt koſtenlos! 1 1 Hil 25 Monate Zuchthaus ⸗für ein paar, Witze⸗ Verſuchte Raſſenſchande eines Juden/ Er weinte bitterlich auf der Anklagebank Ein Jude, der ſich mit der für ſeine Raſſe typiſchen Frechheit über das Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes hinwegſetzte, iſt der 49 Jahre alte Berthold Marx aus Rimbach im Odenwald, ein ſchlitzöhriger Patron, der ſich geſtern vor der Strafkammer Mannheim zu verantworten hatte. Er iſt 97 hat zwei Kinder und be⸗ trieb einen Handel mit Manufakturwaren und Möbeln. Im Jahre 1903 war er nach Mann⸗ heim gekommen, um in einer jüdiſchen Textil⸗ warenhandlung„das Geſchäft“ zu erlernen. Als ungedienter Landſturm wurde er 1915 einge⸗ zogen, kam für kurze Zeit an die Weſtfront wurde aber im gleichen Jahr krank und kam in Lazarett. Für den Reſt des Weltkrieges blieb es ihm verſagt, ſich mit Heldentaten hervorzu⸗ tun, dafür hielt er im Hinterland, in der Gar⸗ niſon, wohl verſehen mit Baſedowſcher Krank⸗ heit und bibbernden Nerven, tapfer aus bis zum Ende des Krieges. Dann übernahm er das elterliche Geſchäft in Rimbach und machte fortan fleißig in Manufakturwaren und Möbeln, einer Branche, die auf Juden immer eine beſondere Anziehungskraft ausgeübt hat. Als ſchwerſter Punkt der Anklage lag dem Berthold Marx zur Laſt, daß er Ende 1935 oder Anfang 1936, a jedenfalls nach Erlaß der Nürnberger Geſetze, ſich in übelſter Weiſe ge⸗ genüber einer deutſchen Frau betragen hat. Es handelt ſich um eine Familie in Weinheim, deren Kundſchaft ſich der Jude erfreute und die anſcheinend in wenig würdiger Weiſe mit dem ſrehneractSe Lieferanten Umgang hatte. Man unterhielt ſich gelegentlich in deutlicher Weiſe über Dinge, die ein Ehepaar ſonſt vor Dritten nicht zu erörtern pflegt. Daraus leitete der Jude wohl das Recht her, eines Tages der Frau des Kunden zu nahe zu treten, indem er durchblicken ließ, daß die noch fehlende Küche zu dem gelieferten Küchenſchrank gleich da ſei, wenn die Kundin ihm gefällig ſei. Die Frau konnte ſich jedoch des Juden erwehren, und dieſer mußte den Rückzug antreten. Hier liegt der Tatbeſtand verſuchter Raſſenſchande vor. In ähnlich ſchmutziger Art näherte ſich Marx chon 1926 einmal einem 18jährigen Mädchen, as er morgens beim Kaſſieren von Ratenzah⸗ lungen im Bett antraf. Die Angegriffene konnte ſich dieſer“ nur durch die Flucht entziehen. Aeußerſt ſchamlos benahm ſich der Angeklagte auch 1929 225 einer ſchwan⸗ geren Frau in deren nung. Für den die Verhandlung führenden Vor⸗ ſitzenden gehörte ſchon ſehr viel Geduld dazu, die Beweisaufnahme zu Ende zu bringen, denn der Angeklagte verlegte ſich darauf, all ſeine Schweinereien als„Witze“ hinzuſtellen, wie er auch zu der Frau in Weinheim damals ſagte, dieſer„Spaß“ ſei noch lange keine Raſſen⸗ ſchande Im übrigen gab er nur das zu, was unwiderleglich bewieſen war und weinte bit⸗ terlich, wenn es ihm angeſichts der drückenden Schuldbeweiſe nicht mehr gelang, ſich heraus⸗ zuflunkern. Es iſt keine wenn man ſagt, daß nur ein Jude es verſteht, in einer unangenehmen Situation ſich ſo zu drehen und zu wenden, ſolche Wortklaubereien von ſich zu geben, wie dieſe Zierde Israels. Der Staatsanwalt erweiterte die Anklage auf verſuchte Raſſenſchande und verſuchte Notzucht, ſein Strafantrag lautete auf mindeſtens zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und Unterſagung der Berufsausübung. Das Gericht erkannte auf eine Geſamt⸗ uchthausſtrafe von zwei Jahren 3 rei Monaten unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft, drei Jahre Ehr⸗ verluſt und Verbot der Ausübung des Han⸗ dels mit Stoffen und Möbelwaren. wn. Rundfunk-Programm für Donnerstag, den 7. April Reichsſender Stuttgart: 6.00 Morgenlied, Gymnaſtit. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Gymnaſtik. 8.30 Morgenmuſik. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittags⸗ konzert. 13.00 Nachrichten 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Berühmte Dirigenten. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 „Kamerad Bruchpilot“ 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Nachrichten. 19.15 Almenrauſch und Edelweiß. 20.00 Muſirk zur Unterhaltung. 22.00 Zeitangabe, Nachrich⸗ ten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00— 3.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender: 6.00 Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30 Frührkonzert. 7.00 Nachrichten. 10,00 Heiter und froh 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Muſik zum Mit⸗ tag, dazw.: Zeitzeichen, Glückwünſche und Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei von zwei bis drei. 15.00 Wetter⸗, Börſen⸗ und Marktbericht. 15.15 Hausmuſik einſt und jetzt. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 Klein Katrin hat große Sorgen. 17.10 Zur Unterhaltung und zum Tanz. 18.00 Kammermuſik. 18.45 Das Wort hat der Sport. 19 00 Kernſpruch, Kurznachrichten, Wetter. 19.10... und jetzt iſt Feierabend. 20.00 Orcheſterkonzert. 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sport⸗ nachrichten, anſchl. Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſtk. 23.00— 24.00 Unterhaltungsmuſik. 24.00 Nachtmuſik. Daten für den 7. April 1938 1348 Stiftung der erſten deutſchen Univerſität in Prag durch Karl IV.(geb. 1316, Kaiſer von 1355—78). 8 1874 Der Maler Wilhelm von Kaulbach in München geſtorben(geb. 1804). Anordnungen der NSDAP Ortsgruppen der NSDAP Almenhof(43 566). Am Donnerstag, 7. 4., 20.30 Uhr, findet in der Schillerſchule(Turnhalle) ein General⸗ appell ſtatt, an dem alle Politiſchen Leiter und Politi⸗ ſchen Leiteranwärter, ſowie die Walter und Warte der DAF und NSV und auch die Leiterinnen der NS⸗ Frauenſchaft teilnehmen. Pünktliches Erſcheinen unbe⸗ dingt erforderlich. Uniformierte in Uniform, Ziviliſten mit Armbinde. Seckenheim. Donnerstag, 7. 4., 20.15 Uhr, öffentliche Kundgebung in der Turnhalle des TV 98 mit Kreis⸗ propagandaleiter Fiſcher. Teilnahme für Pg. und PA, Formationen und Gliederungen Pflicht. Die Bevölke⸗ rung iſt hierzu eingeladen. Rheinau. Freitag, 8. 4., 20.15 Uhr, im Sportheim der NSDAP, Heuweg, wichtige Beſprechung für die Abſtimmung am 10. 4. Das Erſcheinen aller Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen ſowie der vorgeſehenen Helfer vom RL2B, HJ, SA uſw. iſt er⸗ forderlich. NS⸗Frauenſchaft Seckenheim. Der Heimabend fällt aus. Die Frauen nehmen am 7. 4. an der Kundgebung der NSDAP in der Turnhalle teil 20.15 Uhr. Achtung, Abteilungsleiterinnen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft! 7. 4., 15.30 Uhr wichtige Beſprechung in L 9, 7. Erſcheinen iſt Pflicht. Ortsgruppe Friedrichspark. Nähabend und Chorprobe fallen bis nach Oſtern aus. BDM Muſikſchar und Singſchar. 7. 4., 20 Uhr, in N 2, 4, Pflichtprobe. Gruppe 20/171 Käfertal. 7. 4., 20.30 Uhr, Heimabend für die Mädelſchaft J. Eck(Liederbücher mitbringen). und für alle Fahrtteilnehmerinnen. Wir führen über Oſtern von Karfreitag bis einſchl. Oſtermontag eine Fahrt nach dem Saargebiet durch(Rad). Koſten: RM. 3.—. Anmeldungen bis ſpäteſtens Samstagabend. Jungmädel⸗Gruppenführerinnen. Sofort Fächer leeren. HJ Achtung, Fliegerunterbann! Achtung, TB⸗Nachrichten⸗ Gefolgſchaft! Freitag, 8. 4., um 19 Uhr, Antreten auf dem Platz vor der Heiliggeiſtkirche.— Samstag, 9. 4., um 14.15 Uhr, Antreten auf dem Zeughausplatz. NSKOV Kameradſchaft Mannheim, Große Merzelſtr. 5. Unſere Mitglieder beteiligen ſich reſtlos an der Wahl am 10. 4. Es wird an den von den Abteilungsführern beſtimm⸗ ten Plätzen zur angegebenen Zeit, getrennt nach Wahl⸗ lokalen, angetreten und geſchloſſen zum Wahllokal mar⸗ ſchiert; dabei können ſich auch die wahlberechtigten An⸗ gehörigen beteiligen. Die Kameraden erſcheinen im NSKOV⸗Anzug mit Mütze und Armbinde. Dein Ja⸗ Wort dem Führer. Die Deutsche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannhelm. Rheinstr. 3 Abteilung Berufserziehung u. Betriebsführung Am Freitag, 8. 4., fallen ſämtliche Lehrgänge des Berufserziehungswerkes aus.’. Ortswaltungen Erlenhof. Der Sport findet am 7. 4., 20 Uhr, in der Humboldtſchule ſtatt. Jungbuſch. Monatsverſammlung für die Betriebs⸗ obmänner, Zellen⸗ und Blockobmänner fällt dieſen Mo⸗ nat aus. Neuer Termin wird noch bekannt gegeben. Krafta Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Wohin an Oſtern? Zweitagesfahrt. Abfahrt: Oſterſonntag 7 Uhr ab Paradeplatz mit Omnibus durch Schwarzwald und Schönbuch nach dem herrlich gelegenen Tübingen am Neckar. Rückkunft: Mannheim an am Oſtermontag gegen 23 Uhr. Geſamtkoſten nur RM. 14.20; enthaltend: Fahrt, Unterkunft und volle Verpflegung. Sofortige Anmeldung dringend erforderlich, da nur noch wenige Plätze zur Verfügung ſtehen. Eintagesfahrt. Karſamstag: Sonderzug nach Eber⸗ bach mit Wanderungen. Fahrpreis RM. 1.30. Eintagesfahrt. Oſterſonntag mit Sonderzug nach Herrenalb mit Wanderungen. Karten zu RM. 2.50 bei allen KdF⸗Vorverkaufsſtellen erhältlich. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit KdF! Verſchiedene Urlaubsreiſen ſind ſchon ausverkauft. Bei anderen Fahrten iſt mit der Sperre in kürzeſter Zeit zu rechnen. Melde dich daher ſchon heute an, denn nur dadurch ſicherſt du dir noch die Teilnahme an der gewünſchten Urlaubsreiſe 1938. Sport für jedermann Donnerstag, 7. April Allgem. Körperſchule: Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20.00— 21 30 Uhr Schil⸗ lerſchule, Neckarauer Uebergang; 17.30— 19.00 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion; Betriebsſportkurſe: 18.00— 19.30 Uhr Peſtalozziſchule A, Bad. Aſſekuranz; 19.00— 21.00 Uhr Schillerſchule A, Mohr& Federhaff: 16.00— 18.00 Uhr Sportplatz der NSDAP Rheinau, Chem. Fabrik Buckau; 18.00— 20,00 Uhr Peſtalozzi⸗ ſchule B, Kohlenkontor Wehyenmeyer; 20.00— 21.30 Uhr Dieſterwegſchule, Hch. Lanz AG.; 18.00— 19.00 Uhr Schillerſchule, Deutſche Aſbeſt⸗Werke; 20.00 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B, Fleiſcherinnung; 19.00 bis 21.00 Uhr Neckarſchule, Huth& Cie.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20.00— 21.30 Uhr Hum⸗ boldtſchule; 20.00— 21.30 Uhr Feudenheimſchule; 20.00 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule; 20.00— 21.00 Uhr Lokal„Zur Backmulde“ in Schwetzingen; Betriebs⸗ ſportkurſe: 18.00— 19.30 Uhr Uhlandſchule, Herbſt⸗Felina; 18.30— 20.00 Uhr Humboldtſchule, Hut⸗ chinſon; 18.00— 19.30 Uhr Dieſterwegſchule, Hch. Lanz AG.; 20.00— 21.30 Uhr Uhlandſchule, Kaufhaus Hanſa; 20.00— 21.30 Uhr Fortbildungsſchule U 2, Rhein. Kauf⸗ halle— Kindergymnaſtik: 17.00— 17.45 Uhr Hum⸗ boldtſchule; 17.45— 18.30 Uhr Humboldtſchule; 14.00 bis 15.00 Uhr Feudenheimſchule; 17.00— 18.00 Uhr Dieſterwegſchule, Meerfeldſtraße.— Schwimmen: Be⸗ triebsſportkurſe: 21.30— 23.00 Uhr Städt. Hallenbad, Halle II, Daimler⸗Benz.— Reiten: Of⸗ ſene Kurſe für Frauen und Männer: 14.00— 15.00 Uhr Reithalle, Städt Schlacht⸗ und Viehhof; 17.00—18.00 Uhr ebenda; 21.00— 22.00 Uhr ebenda; 22.00— 23.00 Uhr ebenda.— Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beratungsſtelle: 17.30— 18.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgem. Orts⸗ krankenkaſſe, Haupteingang, Zimmer 122. 8 Blick übers Land „hHakenkreuzbanner“ Donnerstag, 7. April 1938 8 h Letzte badiſche Meldungen Abſtimmungsorte für Oeſterreicher *¶ Mannheim, 6. April. Das Bezirksamt teilt mit: Für die Abſtimmung der im Amts⸗ bezirk Mannheim wohnenden ſtimmberechtigten Oeſterreicher wurden drei Abſtimmungs⸗ möglichkeiten geſchaffen. Es haben zu wählen: in Weinheim(Rathaus) die in den Ge⸗ meinden Großſachſen, Heddesheim, Hemsbach, Hohenſachſen. Ilühenhac, Leutershauſen, Lüt⸗ zelſachſen, Oberflockenba„Rippenweier, Ritſch⸗ weier, Sulzbach, Urſenbach und Weinheim. In Ladenburg(neue Volksſchule) die in den Gemeinden Edingen, Ilvesheim, Ladenburg, Necharhauſen und Schriesheim. In Hocken⸗ eim die in den Gemeinden Altlußheim, rühl, Hockenheim, Ketſch, Neulußheim, Ofters⸗ heim, b. Reilingen und Schwetzingen wohnenden Oeſterreicher. Eröffnung des 2. Jahrgangs der Dozenten⸗ Fkademie heidelberg * Heidelberg, 6. April. In der Aula der neuen Univerſität Heidelberg fand am Mittwochnachmittag in Anweſenheit von Kul⸗ tusminiſter Dr. Wacker die Eröffnung des zweiten Jahrganges der von dem Rektor der Uiniverſität, Profeſſor Dr. Ernſt Krieck egründeten Dozentenakademie ſtatt. rofeſ⸗ ſes Dr. Krieck erſtattete ſelbſt den Fagee⸗ ericht, in dem er über die bisherige erfolgreiche Ar⸗ beit der Akademie Rechenſchaft ablegte und die Richtlinien für die künftige Arbeit gab. Die Akademie hat ſich 82 Ziel geſetzt, das Fehtagtor. an für die weltanſchauliche und ein⸗ eitliche Ausrichtung aller Wiſſenſchaftsfächer an der Univerſität und die Ausrichtung des Dozentennachwuchſes zu ſein. Den Hauptvor⸗ trag hielt Dr. Böhm über das Thema„Völ⸗ kiſche Geiſtesgeſchichte“. Generalmajor von Barſewiſch † Karlsruhe, 6. April. Generalmajor a. D. von Barſewiſch iſt im G. Lebensjahre ge⸗ ſtorben. Aus Baden⸗Baden ſtammend, betrat er 1871 die Offizierslaufbahn und ſtand von 1872 bis 1898 bei den Karlsruher Leibgrenadie⸗ ren. Als 60jähriger meldete ſich der verdiente Offizier bei Ausbruch des Weltkrieges zum Dienſt an der Front, wo er ſich als Komman⸗ deur des 2. Matroſen⸗Regiments an den ſchwe⸗ ren Kämpfen in Flandern beteiligte. 1918 nahm von Barſewiſch ſeinen Abſchied. Er war in Karlsruhe, das er ſich zum Ruheſitz gewählt hatte, eine ſehr bekannte Perſönlichkeit. Stahlboote ſtatt Holzboote? Meersburg a. B., 6. April. Auf der „Jahreshauptverſammlung des Badiſchen Bo⸗ denſee⸗Berufsfiſcherverbandes ſtand u. a. die Beſchaffung von Stahlbooten mit Rohöl⸗ motoren zur Ausſprache. Die bisher ge⸗ bräu ausgeſtatteten ſchlichen, mit Benzinmotoren Holzboote halten nur fünf bis ſfechs Jahre und müſſen dann durch neue erſetzt werden. Außer⸗ dem verurſachen die Motoren ſehr viele Re⸗ paratur⸗ und Betriebskoſten. Die Stahlboote würden dagegen 30 Jahre in Gebrauch bleiben können und der Betrieb mit Rohöl würde nur ein Drittel der Betriebskoſten verurſachen. Ge⸗ genwärtig wird ein Stahlboot ausprobiert. Die Fiſcher werden vorausſichtlich Zuſchüſſe zur Anſchaffung der Boote erhalten. flus den Nachbargebieten Don einem Laſtauto überfahren Amorbach, 6. April. In der Gotthardt⸗ kurve zwiſchen Weilbach und Amorbach ereig⸗ nete ſich ein Verkehrsunfall, der tödlichen Aus⸗ gang nahm. Der Landwirt Schönig aus Weck⸗ bach wollte in der Kurve einen Kraftwagen überholen, kam dabei mit einem Schutzblech der Vorräder in Berührung, wurde zurückge⸗ ſchleudert und von den Hinterrädern des Laſt⸗ kraftwagens überfahren. Dabei wurde ihm die ädeldecke zertrsümmert. Eine Rettung war nicht mehr möglich. Weinbaukongreß 1939 in Bad Kreuznach Bad Kre 9 nach, 6. April. Reichsbauern⸗ ührer Darré weilte anläßlich einer großen gelennöebehg in Bad Kreuznach. Seine An⸗ Beſerheit Gau Koblenz⸗Trier benutzte er zu Beſprechungen agrarpolitiſcher Fragen mit Gau⸗ leiter Simon. Darré ſagte bei dieſer Gelegenheit dem Gauleiter des Gaues Koblenz⸗Trier zu, daß der Internationale Weinbau⸗Kongreß 1939 in Bad Kreuznach ſtattfinden werde. kin kleines Kopitel der badiſchen Erfolgsbilonz Was wir alles bei einer Fahrk durch den Gau ſahen/ Ueberall wird geſchafft! * Karlsruhe, 6. April. In dieſen Tagen durchs Badner Land zu fahren, iſt in vielerlei Hinſicht ein Erlebnis. Einmal zeigt es ſich ſchon in ſeinem ſchönſten Frühlingsſchmuck, und wir haben gerade vor wenigen Tagen in Heidelberg erlebt, wie der Führer mit beſonderer Freude hier in der Südweſtmark dem deutſchen Früh⸗ ling begegnete, den er ſo ſehr liebt. Dann aber trifft man jetzt auf der Fahrt von Norden quer durchs Land überall unſer badiſches Volk in freudiger Erwartung des Tages, an dem es wie ein Mann in ſeinem Treuebekenntnis für den Führer den Hetzapoſteln draußen in der Welt einen Denkzettel geben wird. Und auf Schritt und Tritt ſieht man die Zeugniſſe ſeiner mit nationalſozialiſtiſcher Energie angepackten Aufbauarbeit. Der heidelberger Karlstor-Bahnhof Eine Fahrt durch das Neckartal im Blüten⸗ meer iſt jetzt ein Genuß. Hisn haben wir ſicher⸗ lich einen der ſchönſten Fleckchen Erde unſeres Reiches. Bei Neckargemünd ſchauen wir das Werden der neuen Neckarbrücke, ein Millionen⸗ projekt, das die großzügige Verkehrspolitik des Dritten Reiches erkennen läßt. Noch weiter im 30 0O0 neue SLedlerstellen im Gau Baden n Im Gau Baden sind seit der Machtübernahme b s heute mehr als 4000 werkttige Volksgenossen auf eigener Scholle angesiedelt worden und haben damit für slch und ihre Famille eine Hel- mat gefunden. Während eine überwundene Zeit den schaffenden Menschen als zweitrangig an- sah und ihm die Rechte der bürgerlichen Schichten verweigerte, hat der Nationalsozlallsmus in mühevoller Arbeit die Voraussetzungen geschaffen, um auch den Arbelter an allen Seg- nungen des neuen Deutschlands teilhaben zu lassen. Das Heimstättenamt der DAF hat den Boden für die Siedlung geebnet und damit entscheidenden Antell an dem großen Erfolg des badischen Siedlungswerkes. Es ist eine erfreuliche Feststellung, daß die Betriebsführer klei- ner und großer Betriebe den Wert der Siedlung erkannt haben und sich zahlreich für das Ge- lingen von Stammarbeitersiedlungen einsetzen. Seit 1933 wurden im Gau Baden mehr als 4000 Siedlerstellen erstellt. Rund 3000 Siedlerstellen und Arbeiterwohnstätten sind in Vor- bereitung. Mehr als 1000 Siedlerstellen werden davon noch in den nächsten Wochen und Mo- naten in Bau genommen. Aufn.: Anne Winterer Wiesloch zeigt ſein Frühjahesprogromm Große FJeſttage werden vorbereitet/ Ein kurpfälziſches Frühlingsfeſt in Sicht * Wiesloch, 6. April.(Eig. Bericht.) Wies⸗ loch kann mit Recht der kommenden Verkehrs⸗ zeit erwartungsvoll entgegenſehen. allerlei Vorbereitungen getroffen, den Fremden⸗ verkehr zu fördern. Blättern wir den Veranſtaltungskalender durch, ſo ſtoßen wir zunächſt auf eine größere ſportliche Veranſtaltung(8. Mai):„Staffellauf quer durch Wiesloch“. In den Tagen vom 21. bis 23. Mai feiert das Städtchen dann das kurpfälziſche Frühlingsfeſt, das mit einem Sommertagszug und einer Beleuchtung der Gerbersruhanlage durchgeführt wird. Die Frei⸗ willige Feuerwehr begeht in den Tagen vom 8. bis 9. Auguſt ihr 75jähriges Jubiläum, das mit einem Kreisfeuerwehrtag verbunden iſt. Aber noch größere Feſttage bringt das 100jährige Ju⸗ Des Führers Initiative sorgt für Schönheit unserer Heimat. Rege Bautöligkeit allerwärts, aufstrebende Städte, blühende Dörfer ge- ben davon beredtes Zeugnis HDein Dank sei am 10. April ein freudiges Es ſind biläum des MGV„Liederkranz“, da aus die⸗ ſem Anlaß dem Verein die Tagung des Badi⸗ ſchen Sängerbundes übertragen wurde. Und damit iſt auch ſchon das Zeichen des kurpfäl⸗ ziſchen Winzerfeſtes aufgetaucht, jenes ſtimmungsvollen Feſtes, das jedes Jahr mehr Freunde findet. Die ſind in zwei Dreitageperioden aufgeteilt: 27. bis 29. Auguſt und 3. bis 5. September. Das Städtchen wird im Laufe des Sommers ſich ein freundliches Feſtgewand von Blumen zulegen, um ſich ſo des zu erwartenden Beſu⸗ ches würdig zu erweiſen. Das öu hat eine neue Be⸗ ſtimmung erhalten. Da ſich die Landwirtſchafts⸗ ſchule in der Schillerſtraße nicht ausdehnen konnte, wurde ihr jetzt in dem Bezirksamtsge⸗ bäude eine neue Wirkungsſtätte zugewieſen, die um ſo angebrachter iſt, als die Schule jetzt auch regelmäßig Frauenkurſe abhält. Im 58 Stock bleiben verſchiedene Zimmer für die ſpä⸗ teren Amtstage vorbehalten, auch werden dort die Dienſtzimmer der Gendarmerie und der Be⸗ zirksfürſorgerinnen eingerichtet. Von den Be⸗ amten und Sven es Bezirksamtes wurde der ghößte Teoil dem Bezirksamt Heidelberg zu⸗ geteilt. Uebrigens hat die Stadt aber dadurch, da das Realprogymnaſium jetzt wieder zur Voll⸗ anſtalt erklärt wurde,— die Schule war be⸗ reits 1928—1933 Vollanſtalt— einen Teil des „Schadens“, den der Verluſt des Bezirksamtes bedeutet, wieder ausgeglichen. Und zweifelsohne wird der weiterhin anhal⸗ tende wirtſchaftliche Aufſtieg ſich in einer aus⸗ gleichenden Richtung betätigen. Um nur ein⸗ zelne Zeugen und Tatſachen dieſes Aufſchwun⸗ ges ö“ die Vereinsbank Wiesloch konnte im abgelaufenen Berichtsjahr 8 Jah⸗ resumſatz um über 3 Millionen Mark erhöhen und erzielte das Inſtitut daraus einen Reinge⸗ winn von 16 342,38 RM. Das Landw. La⸗ gerhaus berichtete ebenfalls von erheblich eſtiegenen Umſätzen. Selbſt wer nur flüchtig ſeimen Fuß in das Städtchen ſet. merkt aller⸗ n orten einen Zug der lebendigen Tätigkeit. Norden bei Viernheim ſahen wir die Anfänge der Autozubringerſtraße von Viernheim nach Weinheim, die im Spätjahr bereits in Betrieb genommen werden ſoll. Heidelberg, das heute in ein Blütenmeer getaucht iſt, hat dem Natio⸗ nalſozialismus ungeheuer viel zu verdanken. Draußen am Neckar entſteht das Klinikviertel; die ſtolzen Gebäude der Chirurgiſchen Klinik ſind im Rohbau 2. Es ſind geſchmackvolle Bauten, die wohl noch im Laufe dieſes Som⸗ mers in Betrieb genommen werden können. Draußen vor den Toren Heidelbergs geht der Karlstor⸗Bahnhof ſamner Fertigſtellung ent⸗ gegen. Das Bahnhofsgebäude iſt bereits fertig und voll Bewunderung eeh man vor dieſem ſchlichten Gebäude mit ſeiner einen wunder⸗ baren Blick gewährenden Veranda. Die Inbe⸗ triebnahme des Karlstor⸗Bahnhofes dürfte vor⸗ ausſichtlich im Monat Mai erfolgen. Es iſt wirklich eine ee durch das Land zu fahren und mit 7 enen Augen zu ſehen, wie ein ganzes Volk freudig an der Aufbau⸗ arbeit des e-e teilnimmt. Da ſieht man Gelände, das einſt als Oedland brach lag, in fruchtbares Ackerland umgewandelt. Vor den Toren von Schwetzingen entſteht eine Siedlung für 100 Siedler, und kommt man in das ſport⸗ begeiſterte Stäbtchen Hockenheim, da iſt das Tagesgeſpräch der ſoeben begonnene Ausbau der Hockenheimer Rennſtrecke, die von 12 Kilo⸗ meter auf 8 Kilometer verkürzt wird und eine große neue Kurve erhält. Man hofft, mit den Arbeiten im Spätſommer fertig zu ſein, damit noch in den Auguſttagen eine große internatio⸗ nale Motorradkonkurrenz auf der neu ausge⸗ bauten Hockenheimer Rennſtrecke ausgetragen werden kann. 8 Prachtſtraße Speyer—Schwetzingen Wir ſind auf der Fahrt von Schwetzingen nach der Gauhauptſtadt auf der ſoeben fertig⸗ geſtellten erſten Teilſtrecke der großen Verbin⸗ dungsſtraße Speyer—-Schwetzingen—Heidelberg gen F Feſaßeen und haben den wunder⸗ vollen Blick auf den Dom von Speyer in uns aufgenommen. Nichts dokumentiert die gewal⸗ tige Verbeſſerung und den Ausbau der Straßen des Landes deutlicher als dieſe neue Straße Speyer bis zur Reichsſtraße Schwetzingen— Karlsruhe, die in dieſen Tagen mit der Inbe⸗ triebnahme der neuen Rheinbrücke bei Speyer dem Verkehr übergeben werden konnte. Wer dieſe Straße einmal gefahren iſt, die landſchaft⸗ lichen Schönheiten geſehen hat und ſich der Straßen aus der Zeit vor 1933 erinnert, der iſt voll Bewunderung für die vielſeitige Tätig⸗ keit der Behörden im nationalſozialiſtiſchen Staat. Gerade auf dem Gebiete der modernen Verkehrsſtraßen iſt im Lande Baden in den vergangenen fünf Jahren Großes geleiſtet wor⸗ den, Man darf nurx einmal auf der Schwarz⸗ sxehſeade bunc üie eren ſe S S warz 88 wald fahren, um ermeſſen zu können, in wel⸗ auf dieſem Gebiete heute gearbei⸗ et wird. Karlsruhes Rusfallſtraße nach Süden Ueberall im Lande ſieht man bei einer Fahrt in dieſen Frühlingstagen Straßenneubauten und Ausbeſſerungsarbeiten. So iſt in dieſen Tagen 1. lante Ausfallſtraße von Karls⸗ ruhe nach Süden, die gleichzeitig als Zubrin⸗ gerſtraße für die Reichsaubyba i gedacht iſt, ausgeſteckt worden und ſoll in allernächſter Zeit zwiſchen Ettlingen und Rüppurr in Angriff ge⸗ nommen werden. Mit dem Bau dieſer Fhubr ⸗ gerſtraße werden endgültig auch die beiden ge⸗ ſührlichen Kurven beim Rüppurrer Schlößchen und der offene Bahnübergang zwiſchen Rüp⸗ ſurs und Ettlingen beſeitigt werden. Die arlsruher Ausfallſtraße ſoll bereits im Juli fertiggeſtellt ſein. Freihändiger Weinverkauf in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 6. April. Das Weingut Karl Fitz⸗Ritter, Bad Dürkheim an der Weinſtraße(Mitglied des Vereins der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz), veranſtaltete geſtern an Stelle einer öffentlichen Wein⸗ verſteigerung einen freihändigen Weinverkauf von Faß⸗ und Flaſchenweinen. Laut Liſte kamen 37 Nummern, und zwar: 11 Halbſtück, 2 Viertelſtück und 400 Flaſchen 1936er. 18 Halbſtück 1937er, 1600 Flaſchen 1935er und 400 Flaſchen 1934er zum Angebot. Für einzelne Num⸗ mern war die Nachfrage ſo groß, daß teilweiſe weit größere Poſten als auf der Liſte verzeichnet, abgeſetzt werden konnten. Einzeln gelten folgende feſtgelegte Preiſe. Für die 1000 Liter beziehungsweiſe die Flaſche: 1936er Faßweißweine: Dürkheimer Haidfeld zurück; Dürkhelmer Vigilienberg 760; Dürkbeimer Michelsberg zurück; Dürkheimer Spielberg 850; Dürkheimer Forſt Riesling zurück; Dürkheimer Schenkenböhl 935; Dürk⸗ heimer Hochbenn Rtesling zurück; Türtheimer Ritter⸗ garten Gewürztraminer 1250; Dürkheimer Abtsfrohn⸗ hof Gewürztraminer 1350; Dürkheimer Abtsfrohnhof Riesling Spätleſe 1300; Ungſteiner Herrenberg Spät⸗ leſe 1400; Türkheimer Abtsfrohnhof Riesling Beeren⸗ ausleſe 3000; Dürtheimer Spielberg Riesling Beeren⸗ ausleſe 3200.— 1936er Flaſchenweine: Dürkheimer Abtsfrohnhof Gewürztraminer 1,20.— 1937 er Faß⸗ weine: Dürkheimer Haidfeld 1140; Dürkheimer Ritter⸗ garten Riesling 1175; Dürrheimer Gerth 1200; Dürk⸗ heimer Rittergarten 1320; Dürkheimer Vigtilienbera 1325; Dürkheimer Frohnhof 1350; Dürtheimer Frohn⸗ hof 1375; Dürkheimer Hochmeß 1435; Dürrkheimer önkenböhl 1500 Dürkheimer Hochbenn 1560; Dürk⸗ heimer Forſt 1625; Dürkheimer Rittergarten Gewürz⸗ traminer 1700; Dürkheimer Abtsfrohnhof Gewſtrztra⸗ miner 2000; Dürkheimer Abtsfrohnhof Riezling 1850; Dürkheimer Spielberg Riesling 2000; Unaſteiner Her⸗ renherg 2500; Ungſteiner Herrenberg Ast e 3900. „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Donnerstag, 7. Hpril 1938. Die feurigen Geschosse des Teufels Schriften von und gegen Juden in Frankfurt/ Semiten werden plötzlich Talmudgegner In den Bücherſpeichern der Frankfurter Sradtbibliothek, die koſtbare Zeugniſſe deutſchen und fremdländiſchen Schrifttums enthält, befindet ſich eine einzigartige Sonderſammlung: die „Judaicau“. Sie gehört mit ihren annähernd 20 000 Bänden zu den umfangreichſten ihrer Art in der Welt. Soweit es ſich um Bücher jüdiſcher oder im Solde des Judentums ſtehen⸗ der Verfaſſer handelt, iſt dieſe Sammlung heute der öffentlichen Benutzung entzogen. Denn wir können dem zerſetzenden jüdiſchen Geiſt keine Gelegenheit mehr geben, ſeine Arbeit von neuem zu beginnen. Von der Sperrung nicht erfaßt ſind die deutſchen Schriften über die Ju⸗ denfrage, die ein brennendes Problem unſerer Gegenwart berühren. „Daß unſere Zeit nicht allein von der Juden⸗ frage bewegt wurde, zeigt ſchon ein Blick auf as Aeußere der die Frankfurter Stadtbiblio⸗ thek füllenden Büchereien, in denen Pergament und Schweinsleder des 15. und 16. Jahrhun⸗ derts, ebenſo vertreten ſind wie der moderne Verlegerband. Der Stoff für die Geſchichte des Antiſemitismus reicht bis ins frühe Mittel⸗ alter, ja, bis ins Altertum zurück, wenn auch die Bezeichnung ſelbſt erſt Ende des vorigen Jahrhunderts aufgekommen iſt. Schon vor unſerer Zeitrechnung gab es einen heftigen Kampf gegen das Judentum. Im Schrifttum tritt er allerdings erſt nach der Erfindung der Buchdruckerkunſt ſichtbar in Erſcheinung. Das berühmte Traktat des Peter Schwarz(1475) war eines der erſten Streitſchriften„Gegen die perfiden Juden“. Das eigene Neſt beſchmutzt Auffallend ſind in früheren Jahrhunderten nen ſich bekehrte ehemalige Juden als die hef⸗ tigſten Gegner des Judentums ſelbſt entpuppt haben. So forderte der bekannte Jacob Pfef⸗ ferkorn in ſeinem„Judenſpiegel“ von 1507, daß ſämtliche jüdiſche Schriften öffentlich ver⸗ brannt werden ſollten. Gegen ihn trat der Humaniſt Johann Reuchlin auf den Plan, deſſen für den Kaiſer abgegebenes Gutachten eine heftige Weltfehde im Schrifttum entfachte. Der getaufte Jude Antonius Margeritha ſchrieb 1530 ſeine„Schönen und begründeten Argumente gegen den jüdiſchen Glauben“. Chriſtian Gerſon war der Verfaſſer einer Widerlegung des Talmud. Friedrich Albrecht Chriſtiani gab 1705„Der Juden Glaube und Aberglaube“ heraus. Ein aus Joſeph Marcus zu Lothar Franz Fried gewordener Moſesſtämmling ließ 1715 in Mainz einen „Neupolierten und nachgeſchliffenen Juden⸗ ſpiegel“ erſcheinen, darinnen der Juden greu⸗ liche Verſtochung und Blindheit vorgeſtellet und treulich gezeiget werden“. Ueber dieſe ſelt⸗ ſamen Auswüchſe kann man heute nur noch lachen. Für uns iſt die Anſchauung der dama⸗ ligen Zeit veseſst Sie ſah im Juden nicht den Zerſtörer der arteigenen Seele und die fremde Raſſe, ſondern lediglich den Anhän⸗ ger eines anderen Glaubensbe⸗ kenntniſſes. 12000 Gulden— für Beſtechung Der größte Teil der im Zuge der Reforma⸗ tion erſchienenen Flug⸗ und Streitſchriften iſt in Frankfurt gedruckt worden. Viele davon ſind der Judenfrage gewidmet. Im 17. Jahr⸗ hundert ſinkt die Bewegung gegen das Juden⸗ tum im allgemeinen ab. Vereinzelt kommt es zu einem heftigeren Aufflackern. So erhob ſich 1612 ein Teil der Bürgerſchaft Frankfurts unter Führung von Vinzenz Fettmilch gegen den Rat und gegen die Juden als Kaiſer Matthias 1612 die Juden protegierte. Aus dem Schrift⸗ tum dieſer Zeit fällt beſonders Johann Chri⸗ ſtoph Wagenſeils dickleibiges Werk„Die feurigen Geſchoſſe des Teufels“(Tela ignea satanae) aus dem Jahre 1681 in die Augen. Hinzu tritt um 1700 Johann Andreas Eiſen⸗ menger, mit ſeinem mutigen Buch„Entdeck⸗ tes Judentum oder Bericht wie die Juden das Chriſtentum läſtern“. Dieſer mannhafte Heidel⸗ berger Profeſſor hatte 196 Schriften jüdiſcher Gelehrter durchſtöbert und ihre Angriffe gegen das Chriſtentum zuſammengeſtellt. Sein Werk erregte großes Aufſehen und die Juden boten dem Verfaſſer 12 000 Gulden für die Zurück⸗ ziehung des Buches. Eiſenmenger lehnte ab und ſein kräftiger Kampf gegen die Talmud⸗ moral lieferte dem deutſchbewußten Schrifttum bis in die neuere Zeit wichtige Waffen gegen das Judentum. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. ließ das Werk übrigens auf Bitten der Erben Eiſenmengers 1711 auf ſeine Koſten nochmals drucken. Als ſich das Ghettoöffnete Zahlreicher werden die Stimmen wieder im Zeitalter der Aufklärung. Denn das immer ſtärkere Hervortreten des Judentums aus der Abgeſchloſſenheit der Ghettomauern rief allent⸗ halben den Widerſpruch beſorgter Warner her⸗ Deutsche Alpen Eine Lausbüberel Iin der Klelnstadt/ Von Helnrich Spoerl Copyrloht by Droste-Verlon und Druckerel K. G. Dosseldorf „ üvazaugunbouols (Schluß) Dann wird er ſeinem Schickſal überlaſſen und kauert ſich auf eine Bank. Von Zeit zu Zeit kneift er ſich in die Beine, um feſtzuſtellen, ob er träumt. Inzwiſchen hat ſich der Oberſchulrat auf einen würdevollen Abſchied beſonnen. „Direktor Knauer, umgehend— hm— Bericht über den unmög⸗ lichen Vorfall. Ich darf wohl als ſelbſtverſtänd⸗ lich unterſtellen, daß dieſer— hm— ungera⸗ tene Schüler unverzüglich von der Anſtalt ent⸗ fernt wird.“ Er ſchleudert dem zerfranſten Profeſſor einen Blick tiefſter Verachtung zu und ſtapft von dannen. Die Tür läßt er weit hinter ſich offen. Fünf Sekunden lang nichts. Man ſchaut ſich an. Man erwacht. Man kommt zur Beſinnung. Direktor Knauer erholt ſich zuſehends. Er weiß, was er jetzt zu tun hat. Er klammert ſich an ſeiner blauen Mappe feſt, wuchtet auf Hans Pfeiffer los—. „Sie!“ „Bitte?“ „Sie!!“ „Jawohl.“ „Sitiel!!“ Und läßt auf Hans Pfeiffer ein Gewitter niederpraſſeln, daß die Flaſchen im Chemikalienſchrank ſpringen, und die Fliegen von der Decke fallen. Hans Pſeiffer iſt inzwiſchen mit der Abmon⸗ von Ihnen erwarte ich tierung ſeines Spitzbauches fertig; er lächelt wie ein Knäblein in der Wiege und läßt das Donnerwetter über ſich ergehen wie einen ſanf⸗ ten Regenſchauer, der am Gummimantel her⸗ unterläuft. Der Direktor iſt zu Ende. Teils mit dem Atem, teils mit dem Vokabularium. Aber es war eine pädagogiſche Spitzenleiſtung. „Darf ich noch etwas bemerken?“ fragt Hans beſcheiden. 3 „Sie halten den Mund!“ „Darf ich noch etwas bemerken?“ „Scheren Sie ſich nach Hauſe. Sonſt hole ich die Polizei.“ „Das wäre ſehr unfreundlich von Ihnen, Herr Direktor, um nicht zu ſagen, undankbar. Wo ich Ihnen doch ſo nett aus der Patſche ge⸗ holfen habe.“ „— 2 2“ „Sie haben mich doch darum gebeten.„Durch⸗ halten, lieber Pfeiffer“, haben Sie geſagt. „Spielen Sie das Theater weiter“, haben Sie geſagt.„Laſſen Sie mich nicht im Stich“, ha⸗ ben Sie geſagt.„Der Oberſchulrat darf nichts merken.“ Ich habe Sie nicht im Stich gelaſſen. Ich habe weitergeſpielt. Und der Oberſchulrat hat nichts gemerkt.— Aber ich habe es gern ge⸗ tan, Herr Direktor, Ihretwegen.“ „Pfeiffer, Sie ſind das Unverſchämteſte, was ich im ganzen Leben—“ 1 „Laſſen Sie ſtecken, Herr Direktor.— Aber Foto: Bergmayer dann wäre ja auch noch das Ehrenwort—“ „Wa—a— as— 2“ „Sehr richtig. Ihr Ehrenwort, mich nicht zu beſtrafen! Die Herren und Damen ſind Zeugen.“ Die Klaſſe brüllt Zuſtimmung. Der Direktor verſucht es anders herum. Er verhandelt„Lieber Pfeiffer, das müſſen Sie doch einſehen, Sie haben gehört, was der Ober⸗ ſchulrat geſagt hat. Wenn ich Sie nicht von der verweiſe, bin ich erledigt und muß gehen.“ Das will Pfeiffer nun auch nicht gerade. „Herr Direktor, ich mache Ihnen einen Ver⸗ gleichsvorſchlag: Sie dürfen mich nach Her⸗ zensluſt beſtrafen, Sie dürfen mich mit Schimpf und Schande von der Anſtalt verweiſen und was Sie ſonſt noch wollen. Ich entbinde Sie von Ihrem Ehrenwort,— wenn Sie wenig⸗ ſtens ein anderes Wort halten: Sie haben vor⸗ hin vor dem Schulrat feierlich beſtätigt, daß ich mit Ihrer Tochter verlobt bin. Einverſtanden!“ Knauer ſieht ſich im Kreiſe um und zeigt mit dem Daumen auf Hans.„Der iſt größenwahn⸗ ſinnig geworden.“ „Schön. Dann alſo nicht. Es war ja nur ein Vergleichsvorſchlag. Dann bleibt es alſo bei dem Ehrenwort: Sie werden mich nicht be⸗ ſtrafen, nicht einmal ins Klaſſenbuch dürfen Sie mich ſchreiben; aaaber— wie Sie dann mit dem Oberſchulrat zurechtkommen— was das Provinzialſchulkollegium dazu ſagen wird, daß Sie mich hier vor verſammelter Klaſſe den Schnauz haben ſpielen laſſen—“ „Pfeiffer, das iſt Erpreſſung!“ 1 Sie was?— Dann ſchlagen Sie ein!“. Er reicht ſeine Hand. Der Direktor zögert noch. Da tut es einen Jauchzer aus der letzten Bank: Eva iſt über ſämtliche Köpfe und Bänke hinweg nach vorn geturnt, faßt ihres Vaters Hand und drückt ſie in Pfeifſers. Knauer läßt es geſchehen. Er iſt nicht für Konflikte. Aber er hat Kummer:„Setzt be⸗ komme ich einen Schwiegerſohn ohne Abitur.“ „Das macht nichts“, ſchreit Eva und hängt vor. Leider brachte das 19. Jahrhundert den Juden die Erfüllung ihres Traumes von der Gleichberechtigung, die dem deutſchen Volke eine Kette unendlicher Nöte bereitet hat. Be⸗ ſonders die Gründerzeit entlarvte den gieri⸗ gen Geſchäftsinſtinkt der Juden, die der deut⸗ ſchen Wirtſchaft das Mark entzogen. Anti⸗ ſemitiſche Schriften wie O. Glagaus„Der Börſenſchwindel in Berlin und Deutſchland“ verpufften dagegen. Auch die Attacken des Hof⸗ predigers Stöcker, der die verderblichen Wir⸗ kungen des jüdiſchen Bevölkerungselements in ſeiner Schrift„Das moderne Judentum in Deutſchland“ bekämpfte, hatten keine allzubreite Reſonanz. Der Berliner Rektor Ahlwardt wandte ſich als Agitator vor allem der Raſſen⸗ frage zu. In Oeſterreich ſtellte ſich Schönerer und ſpäter Lueger an die Spitze einer völkiſchen Bewegung. Aber die deutſchen Staaten jener Zeit verſchloſſen ſich allen berechtigten Forde⸗ rungen. Das antiſemitiſche Schrifttum und das poli⸗ tiſche Tagesmaterial jener Zeit iſt ſo unter⸗ ſchiedlich im Wert und in der Blickrichtung, daß man nur in einer neuen zuſammenfaſſen⸗ den Würdigung die Spreu von dem Weizen zu ſondern vermag. Aber nicht nur die Großen unſeres Volkes und der deutſchen Vergangen⸗ heit haben zur Erkennung der jüdiſchen Ge⸗ fahr beigetragen. Aus manchem vergilbten Heft leuchtet die gläubige Hoffnung eines namen⸗ loſen längſt vergeſſenen Kämpfers gegen das Judentum hervor. Bücherecke Luis Trenker:„Sperrfort Rocca Alta“. Der Hel⸗ denkampf eines Panzerwerks. Verlag von Th. Knauer Nachf., Berlin 1938. 272 Peiten und 16 Abbildungen in Leinen geb. 2,85 RM. Südlich Trient, hart an der alten öſterreichi ttagadtſcher Reichsgrenze, hatten die 8888 reicher drei Sperrforts errichtet, drei Bollwerke in Beton und Stahl: Cima di Verle, Rocca Alta und Loretto. Hier wartete eine zahlenmäßig ſchwache Beſatzung auf den Feind von Süden, und in dieſen, in Mutterfelſen eingeſprengten Feſtungen wehrte Deutſch⸗Oeſterreich beſtes Blut die wilden Angriffe der Italiener ab. Die Sperrforts, voran Rocca Alta, hielten die Hoch⸗ ebene, bis von hier aus der Vorſtoß der Oeſter⸗ reicher und Reichsdeutſchen die Italiener bis. ans blaue Meer jagte.— Luis Trenker, der als Offizier in Rocca Alta kämpfte, gibt in ſeinem neueſten Buch eine packende Schilderung jener ſchreckensvollen Tage, da über die öſterreichiſchen Sperrforts ein ewiges Gewitter aus den italie⸗ niſchen Geſchützen hereinbrach und die Burgen aus Beton und Stahl zu Trümmerhaufen wer⸗ den ließ. Aber dieſe Trümmerhaufen wurden doch gehalten! Sollte irgendw die lächer⸗ liche Nede Eengo heh 8g vom„Kamerad Schnürſchuh“ leben, dann lege man ort dieſes Buch Trenkers ſtill auf den Tiſch. Es wird für ſich ſprechen, lauter und eindringlicher, als wir es in unſerem heili⸗ gen“ könnten. Es wird reden vom Helden⸗ tum der Deutſchen Oeſterreichs. Dr. Erhardt Eckert. Verkaufspraxis, Monatsſchrift für Reklame⸗ und Ge⸗ ſchäftspraxrts, Verlag für Wirtſchaft und Verkehr, Stuttgart— 0, Pfizerſtraße 20. Vierteljahresabon⸗ nement(3 Hefte) 6 Reichsmark. Das Februarheft enthält verſchiedene Aufſätze über Anzeigenwerbung und über den werbenden Einzel⸗ handel.„Beſprechungen fruchtbarer zu geſtalten“, lau⸗ tet ein Thema, das beſtimmt viele Intereſſenten fin⸗ den wird. Der Leitartikel von Victor Vogt„Was lehrt uns Robinſon?“ gipfelt in den Worten„FIſt es nicht guch ein Jammer, daß ſo viel Mühe und Gedanken⸗ gut Jahr um Jahr verloren geht, weil tauſende deut⸗ ſcher Firmen überhaupt keinen Vertreter nach Leipzig ſenden, weil das eben„bisher noch nie“ gemacht wurde?“ Am Schluſſe des Heftes ſind noch zehn Sei⸗ ten Anregungen für Werbung und Verkauf. W. M. 8. an Pfeiffers Hals,„wir werden uns ſchon durchſchlagen.— Außerdem will er vielleicht Schriftſteller werden.“ „Mit vier plus im Deutſchen?“ jammert Papa Knauer. Ein wilder Kreis umdrängt den Sieger. An die dreißig Arme, helle und braune, winken Beifall; an die dreißig Stimmen, ſtlberne und rauhe, jubeln ihm zu. Hans Pfeiffer wächſt ſichtlich in die Höhe. „Jetzt hab' ich's geſchafft: Ich fliege von der Schule und bekomme die Eva— ich, der Pri⸗ maner Hans Pfeiffer. Was zu beweiſen war. —— Uebrigens, das hätte ich faſt vergeſſen: Hier iſt mein Reifezeugnis, hier mein Doktor⸗ diplom, hier die Abrechnung meines Verlegers, hier mein Einkommenſteuerbeſcheid.“ x* Aber nun kommt das traurige happy end: Hans Pfeiffer iſt nicht von der Schule ge⸗ flogen. Und er hat auch die Eva nicht be⸗ kommen. Das ging auch nicht. Denn Hans Pfeiffer war auf gar keinem Gymnaſium. Und ſein Direktor hatte auch keine Tochter. Hans Pfeiffer war überhaupt niemals in Odernitz. Denn Odernitz gibt es gar nicht. Und ſolche Gymnaſten, mit ſolchen Magiſtern und ſolchen Lausbuben gibt es erſt recht nicht. Hat es auch niemals gegeben— oder höchſtens im Ver⸗ ſchönerungsſpiegel der Erinnerung. Hans Pfeiffer, über deſſen mangelnde Wahr⸗ heitsliebe verſchiedentlich geklagt werden mußte, hat die ganze Geſchichte von A bis Z erlogen. Frei erfunden wie alle ſeine Geſchichten. So⸗ gar ſich ſelbſt, mitſamt Marion und Literatur⸗ preis, hat er erfunden. Wahr an der Geſchichte iſt lediglich der An⸗ fang: Die Feuerzangenbowle. Wahr ſind auch die Erinnerungen, die wir mit uns tragen: die Träume, die wir ſpinnen, und die Sehnſüchte, die uns treiben. Damit wollen wir uns beſcheiden.