1 0 X Wannbeimer Seitun Sulzbach, den 28. Jun. Ofm vergangenen Montag als den 26. die⸗ ſes hatten wir das ganz unerwartete Gluͤck, des Herrn Pfalzgrafen Karls von Zweybruͤcken nebſt deſſen mit lauter Gnade und Leutſeligkeit begabte Frau Gemahlin Hoch⸗ fuͤrſtliche Durchl. Durchl. von Neuburg aus allhier zu ſehen; und Abends nach zehen Uhr traffen auch Ihre Koͤnigl. Hoheit, die ver⸗ wittibte Frau Kurfuͤrſtin aus Sachſen, von Munchen mit einem kleinen Gefolg hier ein, zm unſerer hier reſidirenden verwittibten Frau Pfalzgraͤfin von Zweyvrucken s,ochfuͤrſtt. Durchlaucht einen Beſuch auf Dero Ruckrei⸗ ſe nach Dresden zu machen. Den andern Tag darauf war offene Tafel: Nachmittags Muſick und Aſſemblee und Abends nach neun Uhr verlieſen dieſe Durch⸗ lauchtigſte Gaͤſte wieder unſere Stadt. Bei dieſem Hochſten Beſuch erianerte ſich unſer Sulzbach nochmalen an die unendliche Guͤte Gottes, welche uns durch die hochſter⸗ freuliche Geneſung Sr. Kurfuͤrſtlichen Durchl. zu Pfalz ic. unſers gnaͤdigſten Landesvaters, juͤngſthin zu Theil geworden, und wofuͤr ſchon am eilften dieſes Monats Gott dem allmaͤch⸗ tigen ſeyerlich gedanket worden. Du lebſt uns wieder:- alle Frenden, Begluͤckre Pſalz, umſchweben dich1 Und neue Sproßen friſchen auf, und weiden Ir abͤgenesinen Zubel ſich. Num. IV. Auf unſrer Freude Fluͤgeln heben Sich Preiß und Dank zu Gott empor, Der unſerm Flehen wieder Dich gegeben. Dich, unſern Vater Theodor. Dich ſegnen unſre Freuden Lieder Sie toͤnen an des treuen Rhein Und an des Neckars frohen Ufern wieder. Der Donau Fluthen rauſchen drein. Du lebſt uns wiederl--Leb uns langel Daß der noch ungebohrne Mann, Durch Dich begluͤckt in wuͤrdigem Geſange Di ch ſeinen Enkein preiſen kann. Strasburg, den 4. Jul. Den lezten des vorigen Monats und am erſten dieſes hatten wir hier große und ſchweh⸗ re Gewicter mit Hagel. Ein gleiches ver⸗ nimmt man von Baſel und dortiger Gegend, allwo der dadurch an den Feldfruͤchten verur⸗ ſachte Schaden ſehr betraͤchtlich ſeyn ſoll. Sonſt aber haben wir die ſchoͤnſte Hoffnung zu einer geſegneten Ernde und noch mehr zu einem außerordentlich guten Herbſt. Viterbo, den 26. Jun. Zwiſchen dem Romiſchen und Koniglich Neapolttaniſchen Hofe herrſchen noch immer gewiße Zwiſtigkeiten, wegen Beſetzung der erledigten Kirchenpfruͤnden, und dann wegen der Gerichesbarkeit des Tribunals der Nun⸗ 219 220 X 0 X klatur. In Anſehung der erſtern ſoll ein ge⸗& immer fuͤr einer andern Abſicht, in einem wißer Plan entworfen worden ſeyn, nach auſſerhalb des Grosherzogthums Toskana welchem Feeapel die Noͤmiſche ſogenaunte gelegenen Kloſter, Convente, oder Ordens⸗ Canzleyregein mit einiger Einſchraͤnkung an⸗ hauſe ſich einkleiden laßen, fuͤr allezeit und nehmem; dagegen aber das Recht erhalten fuͤr alle daraus folgende Wirkungen als Frem⸗ ſolle, alle diejenige Bißtuͤmer und Abteyen, de betrachtet, ſohin von der Einkindſchaft welche von Koͤnigen geſtiftet worden ſind, und Nationalitaͤt der Landeskloͤſter, wie auch allein zu vergeben. Dem Paͤbſtlichen Stuhl aller daſigen Ordensaͤmter ausgeſchloßen blei⸗ hingegen verbleiben die uͤbrigen Bißtaͤmer in ben ſollen. 4) Hat der Sekretaͤr der Gros⸗ gedachtem Koͤnigreich, doch ſo, daß ſolche herzoglichen Gerichtsbarkeit dieſe Landesfuͤrſt⸗ nur an tuͤchtige und dem Koͤnig anſtaͤndige liche Verordnung allen Ordensobern kund zu Perſonen vergeben werden muͤßen. Es heißt machen, und ihnen zu bedeuten, daß ſie fuͤr ſo gar, dieſer Entwurf ſeye ſchon wuͤrklich die genaueſte Befolgung dieſer hochſten Wil⸗ zur Genehmigung an Se. Katholiſche Maj. lensmeynung Sr. Koͤniglichen Hoheit haſten nach Madrid geſchicket worden, auf Hoͤchſt⸗ muͤßen. welcher Genehmigung die Ausfuͤhrung deſſel⸗ ben gaͤnzlich deruhe. Rom, den 2a. Jun. Am 19. dieſes Morgends wurde die von Erentona, den 2a. Jun. Elemens XIV errichtete geheime Congrega⸗ Sowohl in den Staaten des Grosherzogs tion uͤber die Angelegenheiten der ehmaligen von Toscana, als auch in der Oeſterreichi⸗ Jeſuiten in den Vaticaniſchen Pallaſt beru⸗ ſchen Lombardei greifet der weltliche Arm in fen. Es erſchienen demnach die Cardinaͤle Kirchenſachen je laͤnger je mehr um ſich. In Corſini, Marefoscht, Carafa, von Zelada Florenz werden Pfarreyen theils aufgehoben, und Caſalt, als Glieder derſelbigen. Die theils vereiniget und in andere Geſtalten ge⸗ Sitzung, in welcher Seine Paͤbſtliche Hei⸗ bracht. Nebſt dem haben Se. Herzogliche ligkeit ſelbſt zugegen waren, dauerte lange. Durchl. folgende Verordnung uͤber das erfor⸗ Man vermuthet, daß ſie ſich hauptſaͤchlich derliche Alter der Ordensgeiſtlichen bekannt wegen Befreyung gewißen Gefangenen be⸗ machen laßen. 1) Daß vor vollendetem rathſchlaget haben: denn gegen Abend wur⸗ naſten Jahre ſeines Alters es keinem fret ſte⸗ den wuͤrklich ſchon einige von dieſen gefange⸗ hen ſoll, in irgend einem Kloſter, oder Con⸗ nen in Kutſchen von der Engelsburg abgeho⸗ vente des Grosherzogthums Toskana das let und auf freien Fus geſtellet, naͤmlich die Moͤnchskleid anzuziehen, oder die Ordensge⸗ bekannten Cecchini, Abt Jlari und Herr luͤbde abzulegen. 2) Daß ein jeder, ſo in Andreozzi, welche Theil an den ehmaligen einen Moͤnchsorden zu treten verlangt, ſich Wahrſagungen von dem Tod Elemens XIV in Florenz vor dem Sekretaͤr der Grosherzog⸗ gehabt. lichen Gerichtsbarkeit, zu Siena vor dem Am verrwichenen Sonntag hielten Seine Statthalter daſelbſt, und in den uͤbrigen Or⸗ Eminenz Herr Cardinal Gtraud dem neuen ten vor den betreffenden Obrigkeiten gebuͤh⸗ Venetianiſchen Grosbothſchafter, Herrn Re⸗ rend ausweiſen ſoll, daß er das vorgeſchrie⸗ nier, zu Ehren, ein großes Mittagmahl, bene Alter wirklich erreicht habe, wornach wobei viele Eardinaͤle, Praͤlaten und Großen man ihm einen ſchriftlichen Erlaubnisſchein hieſiger Stadt ſich eingefunden hatten. ausfertigen wird, ohne welchen die Kloſter⸗ vbern niemand aufnehmen duͤrfen. 7) Daß Paris, den 30. Jun. alle Toskaniſche Unterthanen, welche zur Be⸗ Der Tripolitaniſche Geſandte, nachdem docchellars Lleſes Geiehes, cder aus nas dle er noch das Vergnogen gehade, eintr der A 0 ꝛ aroſten Feyerlichkelten, der Konigl. Kroͤnung A entlarvet. Sie iſt unermuͤdet, den Provin⸗ zu Reims, beizuwohnen, iſt nun im Begriff, cialiſten Lebensmittel, Geſchuͤtz und ſonſtige in ſein Vaterland zuruͤck zu kehren. Er hat Krriegsbeduͤrfniße zu uͤberſchicken. Nuch hat Sr. Maj. dem Konig einige ſchoͤne Pferde, fie nebſt andern Kolonien, einige benachbar⸗ CSameele, Loͤwen, Tyger und Afrikaniſche te wilde Volker um Hilffe augeruffen, welche Haͤmmel im Namen ſeines Principals als ein ſich auch wuͤrklich dazu erbothen. Auch ha⸗ Geſchenk hinterlaſſen. ben die Coloniſten bereits verſchiedene wich⸗ Es ſind verſchiedene Entwuͤrfe zum Beſten tige beveſtigte Plaͤtze eingenommen, welche unſerer nach und nach ſehr gefallenen Hand⸗ an großen Fluͤßen liegen, worinnen ſtarke lung im Werk: denn ſolche iſt das Leben ei⸗ Schiffe zu ihren Dienſten bereit ſind. Ihre nes Staats. Auch iſt die Frage, wie die Hauptarmee ſtehet bei Rorburg einige Meilen Erhebungen und Einnahmen der Abgaben von Boſton. der Unterthanen erleichtert und einfacher ge⸗ macht werden koͤnnen 2 Mannheim, den 1a. Jun. Am 27. kam in einem ohnweit von hier Bei der anheute den 6. Jul. mit veſt⸗ gelegenen Dorf Feuer aus, welches den groͤ⸗ geſezten Formalitaͤten vollzogenen 177ten ſten Theil deſſelbigen in die Aſche geleget. Ziehung der Kurfuͤrſtl. Pfaͤlgziſchen Lotterie, Dabei iſt eine Frau in den Flammen umge⸗ ſind die Numern kommen, und ein Kind ſo beſchaͤdiget wor⸗ den, daß es drei Tage hernach geſtorben. 2. 44. 71. 68. 64. Geſtern hielte hieſige Stadt wegen der hoͤchſtbegluͤckten Koͤniglichen Kroͤnung ein ſey⸗ aus dem Gluͤcks⸗Rade gezogen worden. Die erliches Dankfeſt. Abends find uͤberall große 178. Ziehung beſagter Kurfuͤrſtl. Lotterie Beluſtigungen angeſtellet und die meiſten geſchiehet Oonnerſtags den 27. Jul. 1175⸗ Haͤuſer erleuchtet worden. 1. Der Herzog von Chartres wird dieſe Nacht zu der Uebungsflotte nach Breſt abreiſen. Nachdeme der Burger und Ankerwirch von Die reichen Fruchthaͤndler Saurin und Nierſtein Jacob Mayer, 36 Jahr alt, mit⸗ Doumergue, welche wegen den lezten Uurn⸗ kelmaͤſiger Groͤße, zimlich magerer Stel⸗ hen in der Baſtille geſeſſen, weil ſie beſchul⸗ lung, platten narbigten Angeſichts, ſchwar⸗ diget worden, daß ſie den Aufruhr mit Geld ze Haar, und große ſtarre Augen habend, in unterſtuͤzet, ſind wieder auf freyen Fuͤſſen. dem abgewichenen Jahr puncto Falſorum Erſterer hat zu Paſſy gegen dem K. Luſtſchloß verdaͤchtig geworden iſt, durch die ergriffene uͤber ein Gebaude erbauen laſſen, welches Flucht aber der wohlperdienten Straf zu ent⸗ uͤder 400 tauſend Pfund koſtet. gehen Gelegenheit gefunden hat; als wird nicht nur jedermann vor dieſem beſchriebenen Londen, den 30. Jun. Falſario hierdurch gewarnet, ſondern auch Die nach Amerika beſtimmten Kriegsſchif⸗ alle Orts Obrigkeiten werden andurch gezie⸗ fe in dem Seehaven zu Portsmouth haben mend erſuchet, denſelben auf allenfalſiges Befehl erhalten, auf den erſten Winf zur Ab⸗ Betretten zu gefaͤnglichen Haften zu brin⸗ farth bereit zu ſeyn. Der General Gage gen, und gegen gewoͤhnliche Reverſales, auch meldet, daß er nun nach angekommener Ver⸗ Erſtattung deren etwaigen Koͤſten anhero ſtaͤrkung, die Feinde deſto muthiger angreif⸗ auszulieferen. Man iſt in aͤhnlichen Faͤden fen koͤnne: denn vor erhaltener Hilffe habe er zu gleichmaͤſiger Willfaͤhrigkeit bereit. Op⸗ nur auf ſeine Sicherheit bedacht ſeyn muͤßen. penheim den 9. Jun. 1775⸗ Die Stadt Bork hat ſich nun auf einmahl Kurpfa lz Oberamt. Wueſt. 221. 2 12 8 1 2⸗ K bei deſſen fruchtloſen Verlauf aber ihrer For⸗ Nachdeme ſich wider den allhieſigen ver⸗ derung halber Natione Liguidi ſowohl als auch wittibten Schutziuden Alerander Baruch der⸗ Praͤfererentiaͤ das noͤthtge zu verhandien. Es maſſen viele Schulden geaͤuſſeret, daß zu de⸗ erſcheinen nun dieſelbe oder nicht, ſo wird ren Bezahlung das vorhandene Vermoͤgen jedannoch in der Sach fortgefahren werden um ſo weniger hinreichend, als deſſen Kinder was rechtens. Reuſtatt an der Hardt den den Erſatz ihres Muͤtterlichen mit mehr dann 5ten Jul. 1775. 5000 fl. praͤtendiren, und dann hierauf der Kurpfalz Oberamt. formliche Concurs erkannt worden; als wer⸗ Geisweiler. den deſſelben ſamtliche Creditores hiemit vor⸗ Weckeſſer. geladen, Donnerſtags den 5ten inſtehenden Monaths Auguſt Vormittags 9 Uhr vor da⸗ Philippsburg, den 5. Jul. 1775. Hier hieſigem Oberſchultheiſerey⸗Amt um ſo ge⸗ hat ein ſicherer Freund emen ganzen Bienen⸗ wißer zu erſcheinen, und ihre Foderungen ſtand mit aller geyoͤrigen Einrichtung um bil⸗ rechtsbeſtaͤndig zu liquidiren, auch des Vor⸗ ligen Preiß zu verkaufen. Das naͤhere iſt zugsrechts⸗halber das noͤthige ad Protocol⸗ zu Mannheim in der Hofbruckerei zu erfra⸗ lum zu verhandlen, als im nicht Erſchei⸗ gen: Er beſtehet unter andern 1) in 22 Bie⸗ nungsfall ſie von der Concuromaßt ausge⸗ nenkoͤrben, zu 7, allſo 6b auf ein ander, und ſchloſſen, und nicht mehr gehoret werden ſol⸗ ſo ſchwehr, daß einer kaum zu erheben iſt. 2) ien. Edenkoben den 5ren Jul. 1775⸗ vier doppelren, allſo 8, auch gut und ſchwehr. Kurpſal, Oberſchultheiſerey allda. 3) Ein einſacher kleiner Korb, in welchem ſich ein Schwarm befindet, den man wider J. F. Tauſſenbach. Willen hat nehmen muͤſſen, weil man nicht Muͤgler. ſchwaͤrmen laͤßt, ſondern ſtets unterſezet. 4) Der Bienenſtand, worauf nach der Laͤnge 20 cs haben ſich bet dem Nathsverwandten Korbe unten und eben ſo viel oben und zwar und Handelomann zu Lamboheim Johann vierfach aufeinander, mithin 166 Koͤrbe, ſte⸗ Trau ſo viele betraͤchrliche Wechſel⸗ und ſon⸗ hen koͤnnen. Er iſt, um die Bienen vornen ſtige Schuldpoſten geaͤußeret, daß zu Tilgung derſelben deſſen Vermoͤgen nicht zureichet, in daß man hinten geraumen Plaz hat herum weſſen Ruckficht man fuͤr noͤthig erachtet, ei⸗ zu gehen, ſich durch Zuſeyen zu beluſtigen, nen Concurſum Creditorum formiren, vor⸗ auch ſemn ganzes Bienen⸗Depoſitorium auf⸗ derſamſt aber des beſagten Traues theils be⸗ zubeyalten. Dieſer Stand kann zerlegt wer⸗ kannte als unbekannte Creditores uͤber das den. 5) Eine kleine holzerne Preße, um nachſuchende indulrum conventionale verneh⸗ das Wachs auszupreſſen. 6) Em Geſtell, men zu laſſen. Allen und jeden, die an ge⸗ in welches man die Korbe legt, ohne ſolche zu meldrem Johann Trau eine rechtmaſige For⸗ halten, um nach zu ſehen, puzen und aus⸗ derung zu haben vermeinen, wird dahero der ſchneiden zu konnen. 7) 40 Bleche fuͤr die 21te des Monachs Auguſti naͤchſtkuͤnftig pro Loͤcher hauptſaͤchlich im Winter zu ſchieben. Termino peremptorio und praͤcluſivo anbe⸗ von doppolter Abthetlung, damit die Bienen raumet, um auf bemeldte Tagfahrd in Loco Lambsheim bei der daſelbſt eintreffender Ober⸗ Luft haben und heraus konnen, kein Ungezie⸗ amrlichen Commißion entweder perſoͤhulich, fer aber zu ihnen hinein kann. 8) Zwei große oder durch hinlaͤnglich Bevollmaͤchtigte zu er⸗ Meſſer zu dieſem Gebrauch. 9) 20 Stuͤck fcheinen, uͤber das Punctum indultt conven⸗ leere Korbe. 10) 38 Stuͤck vorraͤdige Bret⸗ kiondlis hhre Aeußerung ao Acta abgngeben, ter unter die Korde. 11) Zwei Bieneniap⸗ Pen.