183 Zugabe Zu der Mannheimer Zeitung Montag, den 15. Mai. 1769. gnaͤdigſt angeordneten Concilii Medici von denen treflichen Eigenſchaften und gedey⸗ lichen Wuͤrkungen des Wislocher Mineral⸗ Waſſers dem geehrten Publico durch eine beſondere in Druck ergangene Kundmach⸗ ung vom 25ten Martii lauffenden Jahrs dahin die Nachricht ertheilet, daß erſagtes Waſſer fuͤr die Verſtopfungen des Unter⸗ leibs, Milz, Nieren, Sand, und Krieß, fort daher entſtehendes beſchwerliches uri⸗ niren ungemein vortreflich ꝛc. auch in denen Glieder⸗Wehen, Glieder Geſchwulſt, Oh⸗ ren, und Zahn⸗Wehen, Kopffluͤſſen, und dergleichen ein ganz beſonderer Nutzen zu erſchoͤpfen ſeye, indeme es das feſte, zaͤhe, dicke, und ſcharfe Gebluͤt verdinnert, reini⸗ get, und den Umlauf deſſelben beſter maſ⸗ ſen befoͤrderet, welcher Nachricht hiebei gefuͤget worden, daß beſagtes Geſund⸗ Waſſer das ganze Jahr hindurch zu allen Zeiten, und nach eines jeden Gelegenheit zu gebrauchen(geſtalten man des morgens nuͤchtern davon nach und nach anderthalb Schoppen, und etwa des Abends gegen 5 Uhr eben ſo viel trinken moͤge) und dahier bei dem Kauf⸗ und Handelsmann Herrn Antoine Jule den Krug fuͤr 9 kr. mit deſ⸗ ſen Zuruckgab hingegen, fuͤr 6 kr. zu haben iſt. Gleichwie aber ein ſo groſſer Abgang ſothanen Waſſers ſich die Zeit her geaͤuſ⸗ ſeret, und eine ſolche Quantitaͤt deſſelben abgelanget worden, daß man wegen des vorigen Preiſes eine Abaͤnderung zum be⸗ ſten des Publici zu machen, und dieſen dergeſtalten herunter zu ſezen fuͤr gut be⸗ funden, daß dieſes Waſſer bei dem Brun⸗ nen zu Wißloch jedermaͤnniglich frei⸗ und ohnentgeltlich, jedoch ohne Krug verabfol⸗ get, dahier zu Mannheim aber von ernann⸗ ten Handelsmann Herrn Jule fuͤr jeden „ verpicht⸗ und geſiegelten Krug mit Waſ⸗ ſer mehr nicht als 6 kr. hingegen, wann der Krug zuruk gegeben wuͤrde, nur fuͤr 4 kr. um hieraus die desfallſige Koͤſten be⸗ ſtreiten zu koͤnnen, abgegeben werden ſolle. Als wird ein ſolches dem geehrten Pub⸗ lico und beſonders denenjenigen, ſo ſich dieſes geſunden Cur⸗Waſſers nuͤzlich bedie⸗ nen wollen, naͤher nachrichtlich hierdurch wiſſend gemacht. Mannheim ut ſuprà. Gleichwie auf die von Ihro Churfuͤrſt⸗ lichen Durchleucht zu Pfalz zum allgemei⸗ nen beſten des Publici, und beſonders der Gebaͤhrenden Perſonen unterm 19. Apri⸗ lis 1766 gnaͤdigſt ergangene Verordnung in dem dahier errichteten Accouchement die Lehrlingen in der ſo heylſam, als nuͤzlichen Hebammen Wiſſenſchaft durch einen beſon⸗ ders angeſtellten Lehrer ſo wohl in den Grund⸗Saͤzen, als in der Uebung der im Fall der Noth erforderlichen Chicklichen Handanlegungen unterrichtet werden ſollen. und dann in denen vier bereits vollendeten Lehr⸗Courſen tuͤchtige Hebammen erzielet worden, ſofort der 5te Lehr⸗Cours auf den 2. naͤchſtkuͤnftigen Monats Junii ſeinen An⸗ fang nehmen wird; Als hat man von Churpfalz gnaͤdigſt angeordneten Concilii Medici wegen, dem Publico des Endes hiervon die Nachricht ertheilen wollen, damit ſich ein ſo andere zu Erlernung ſothaner Hebammen Wiſ⸗ ſenſchaft Luſt tragende ſchickliche Perſonen an dem feſtgeſezten Tag in dem Accouche⸗ ment dahier einfinden und ſolcher Lehr bei⸗ wohnen moͤgen. Mannheim ut ſuprà. Von Eingangs gedachten Concilii Medici wegen. 184 4. Nachdeme der Jud Jacob Samuel Weyl unterm 30ten Novemb. 1755 der Wittib des verſtorbenen Churpfaͤltziſchen Hofcam⸗ merrathen Sartorius die in unten angehaͤug⸗ tem Verzeichniße bemerkte Lotterie Banco Briefe in Capitali à 6860 Thlr. ausma⸗ chend, cediret, ſothane Briefe aber ſchick⸗ faͤllig verluſtig worden ſeynd: Als werden, auf unterthaͤnigſtes Bitten der Erben ob⸗ gemeldter Wittib Sartorius und Sr. Chur⸗ fuͤrſtl. Durchlaucht zu Pfaltz gnaͤdigſten Be⸗ fehl allenfallſige Einhabere oder Einhaber dieſer Banco⸗Lotterie Briefen, um ſolche mit Edirung ihres Tituli(wie ſie nach der an die Wittib des Hofcammerrathen Sar⸗ torius unterm 30ten Nov. 1755 von dem Specificatio derjenigen Lotterie⸗Banco⸗Zettulen, welche durch Seſſion vom 30ten Nov. 1755 von dem Mannheimer Schutz⸗Juden, Jacob Samuel Weyl, an die Wittib des Churpflaͤltziſchen Hofcammerrathen Sartorius uͤbertragen worden. Juden Samuel Weyl beſchehener Ceſion zu ſothanen Banco⸗Lotterie⸗Briefen gekom⸗ men ſeynd) bei der Herzoglich Guͤlich⸗ und Bergiſchen Regierung(wes Endes Termi- nus von einem viertel Jahr à dato, daß dieſe Ladung durch die oͤffentliche Zeitungs⸗ Blaͤtter bekandt wird gemacht ſeyn, hier⸗ durch peremptorie vorbeſtimmet wird) in originalibus zu produciren vorgeladen, dergeſtalt, daß in nicht Erſcheinungsfall der Betrag dieſer Banco⸗Lotterie⸗Briefen an die Erbgenahmen Sartorius nach dem ſchon genehmigten Fuß gegen einen auszu⸗ ſtellenden mortifications-Schein, ohne all fernere Rukfrage ausgezahlet werden ſollen. Duͤſſeldorf den 14. April 1769. Numerus der Controle Nr. 47 Nr. 53 Nr. 62 Nr. 71 Nr. 73 Nr. 89 Nr. 138 Nr. 140 Nr. 179 Nr. 182 Zahl der Zettulen und eines jeden Ertrags 13 Zettulen, jeder p. 77 Thlr. fac. ⸗ 13 Zettulen, jeder p. 77 Thlr. f. ⸗ 7 Zettulen, jeder p. 147 Thlr. f. ⸗ 13 Zettulen, jeder p. 80 Thlr. f. ⸗ 3 Zettulen, jeder p. 80 Thlr. f. ⸗ 7 Zettulen, jeder p. 147 Thlr. ⸗ 1 Zettul p. ⸗ 1 Zettul p. ⸗ 6 Zettulen, jeder p. 80 Thlr. f. ⸗ 1 Zettul p. ⸗ Totale Thaler. 1001 1001 1029 1040 1040 1029 80 80 480 80 Endoſſirt ⸗ ⸗ ⸗ in Blanco Leſecque. ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ Zahlung thlr. alb. hlr. ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ Reſiduum. thlr. alb. hlr. 1001 ⸗ ⸗ 1001 ⸗ ⸗ 1029 ⸗ ⸗ 1040 ⸗ ⸗ 1040 ⸗ ⸗ 1029 ⸗ ⸗ 80 ⸗ ⸗ 80 ⸗ ⸗ 480 ⸗ ⸗ 80 Duͤſſeldorf den 10 April 1769. pro Extractu J. S. Kerris, Guͤlich⸗ und Bergiſcher Hof⸗Cammer⸗Rath und Banco Controleur. Von Sr. Churfuͤrſtlichen Durchlaucht zu Pfaltz zu Dero Herzogthum Guͤlich und Berg beſtellte Regierung. Sieger. (L. S.) Summa ⸗ 6860 ⸗ ⸗