Num. l. 5 Zannheimer Zeitunt Montag, den 1. Jaͤn. 1776. Mannheim, den 31. Dec. nennen, ſo haben beide hochgedachte Erc. Erc. vorgeſtern einer Kurfuͤrſtlichen gehei⸗ HFachdem es Seiner Kurfuͤrſtlichen Durchl. men Staats⸗Conferenz zum erſtenmal beie unſerm weiſſeſten Landesvatter, hoͤchſt⸗ gewohnet. gefaͤllig geweſen, Seine Erc. den Hochwohl⸗ gebohrnen Herrn Matthaͤus Freiherrn von Paris, den 22. Dec. W te re gg, Hoͤchſtdero Kaͤmmerern, geheimen Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem Rath und Obriſtſtallmeiſter, wie auch Rit⸗ jungen Herzog von Ouintin, Hoͤchſtdero eh⸗ tern des Kurpfaͤlziſchen bohen Ritterordens maligem Erziehungs⸗Geſpiele, erlaubet den St. Huberti uc. desgleichen den Hochwohl⸗ Titel Herzog von Lorges anznnehmen. gebohrnen Herrn Franz Karl Freiherrn von Der Herr Marſchall von Mouchy wird, Ho m pe ſch zu Bollheim, Kaͤmmerer, Guͤ⸗ wie man glaubt, den Auftrag erhalten, den licheund Bergiſchen wuͤrklichen geheimen und Mousquetairs in ihrem Hotel den hoͤchſten Oberappellattons⸗ Gerichtsrach, auch Guͤ⸗ Befehl wegen ihrer Aufyebung anzukuͤndigen. lichiſchen Obriſtjaͤgermeiſter, Ritter des Aur⸗ Eiae der merkwuͤrdigſien Verrichtungen, fuͤrſtlichen Ordens vom Pfaͤtzuichen Loͤwen wozu ſie gebraucht worden, war die Ueber⸗ ꝛc. zu Hoͤchſtdero wuͤrklichen geheimen Staats⸗ bringung der Koͤniglichen verſiegelten Brieſe. nnd Eonſerential⸗Miniſtern guaͤdigſt zu er⸗ iti 1776. K „68 „⸗ X 10 1 welche bei den ehmaligen Parlementsveraͤn⸗ K durch ein fuͤrtrefliches Gemaͤhlde von ihm be⸗ derungen die ungluͤcklichen Verweiſungen der Parlementsglieder in ſich enthielten. dacht worden. Der Miniſter, Herr von Malesherbes, Am 11. dieſes Abends iſt Se. K. H. der hat vor einigen Tagen einer Stzung in dem Herzog von Gloceſter, deſſen Frau Gemahlin Steuerkammergericht, darinnen er ſich als und kleine Prinzeßin Tochter, unter dem wuͤrklicher Praͤſident vorhin ſo beruͤhmt ge⸗ Namen eines Grafen von Cannought, mit macht, nun als Ehrenpraͤſident zum erſten⸗ einem großen Gefolg hier angekommen. Alle male beigewohnet. Es ſoll gewiß ſeyn, daß auswaͤrtige Miniſter und einheimiſche Groſ⸗ er naͤchſtens eine ſchon lange Zeit im Vor⸗ ſen bemuͤhen ſich um die Wette, dieſe hohe ſchlag geweſene Abaͤnderung in dem Koͤnigli⸗ Gaͤſte auf das angenehmſte zu unterhalten. chen Hauſe, und bei den Koͤniglichen Mund⸗ Auch iſt vor wenig Tagen der neue Be⸗ beamten vornehmen werde. Auch bei dem vollmuͤchrigte Koͤn. Sicilianiſche Miniſter, Seeweſen ſoll etwas dergleichen vorgehen. Prins Albertini, hier eingetroffen. Es iſt offentlich bekannt gemacht worden. Londen, den 19. Dec. daß in 8 Tagen die neuen Poſtaͤmter ihren Anfang nehmen ſollen. Gewiße Poſtmeiſter Es wird mit Gewalt geworben. Man ver⸗ in verſchiedenen Provinzen ſollen Willens ſpricht den Recruten, daß ſie laͤnger nicht feyn, lieber von ihren Stellen abzugehen. als drei Jahre dienen ſollten; oder wenn ſie als zu der neuen Einrichtung, die ihrer Mei⸗ wollen, ſo lange die Unruhen in Amerika nung nach ihr unvermeidlicher Untergang dauern. Der Koͤnig hat eine Menge Offi⸗ ciere befoͤrdert. Denn ver Biennt in Ameri⸗ ſeye, Pferde zu lieſern. ka hat große Luͤcken in dem Krlegsheere ge⸗ Vorgeſtern hat ſich ein 70 jaͤhriger Thor macht. erſchoßen. Auf ſeinem Tiſch fand man ein Die Nachrichten aus Boſton geben wenig Zettelgen, darinn er anzeiget, daß ihn der neues. Die Rebellen haben ſeit der empfan⸗ boͤſe Schnupfen befallen habe, er ſeye zu genen Schlappe bei Karlstown in dieſer Ge⸗ ſchwach, dieſer Plage zu widerſtehen; wolle gend nichts wichtiges mehr unternommen. demnach durch eine Kugel ſolcher zuvor kom⸗ Der Graf von Dunmore, Statthalter von men. Virginlen, meldet, daß er mit 80 Mann. Rom, den 16. Dec. welche aus einer Koͤniglichen Fregate ans Durch den toͤdlichen Hintritt der beiden Land geſezet worden, verſchiedene Hauffſen Cardinaͤle Malvezzi und Serbelloni ſind nun Aufruͤhrer zerſtreuet, einige ſchoͤne Kanonen wieder 17 Cardinalshuͤte ledig. Lezterer, vernagelt, Kriegs⸗Vorrath erbeutet und Serbellont, ein Mailaͤnder, hat durch viele verſchiedene Amerikaner gefangen genommen Airmen⸗ und andere wohlthaͤtige Nermaͤcht⸗ habe. Dagegen bemaͤchtigten ſich die Auf⸗ niße ein ruͤhmliches Andenken hinterlaſſen. ruͤhrer am 18 October des feſten Platzes Vier und zwanzig Mallaͤndiſche arme Maͤd⸗ Champlain, und am Z. November der Ve⸗ gen bekommen, wann ſie ſich verheirathen, ſtung St. John in Canada, in welchem jede eine ſtattliche Hausſteuer, obne der vie⸗ 500 Mann regnlirter Truppen waren, wel⸗ ken AUlmoſen zu gedenken, welche Kirchen che zu Kriegsgefangenen gemacht worden. und Spitaͤlern, beſonders denen von Oſtta, Auch Quebeck und Montreal ſollen in aͤuſſer⸗ wovon er Biſchof geweſen, eia faͤr allemal ſter Gefahr ſeyn. ausbezahlet werden muͤſſen. Die Zahl der Die Herzoͤge von Mancheſter und von Ri⸗ Seeimeſſen, welche er beſtellet, belauſt ſich chemond ſezen ſich am fraͤrkſten gegen die enfranſend, Se⸗waͤbſth. Helliglelt ſind auch lezte Entſchlieſſung des Parlements, die Ame⸗ rllaner von aiien Secſeleen einzulchuieſen v⸗ 6 A 0 1 ⸗ j. f. Die Gegenparthei uͤberhaupt nennet das K meiſter und von Bremer, der Faͤhndrich Dorrlen und der Regimentsfeldſcheerer Suf⸗ Betragen der Kolonten keine Rebellion, ſon⸗ fert. Dem Schiffskapitaͤn wird die meiſt⸗ dern eine rechtmaͤſige Vertheidigung ihrer an⸗ Schuld ihres Untergangs beigemeſſen, weil 8efochtenen Freihett. Neulich wurde unter ſolcher zu fruͤbzeitig alle Hoffnung zur Ret⸗ andern folgendes in Erwaͤhnung gebracht: tung verlohren gab. Das Waſſer, welches Wie kann man gegenwaͤrtig, da ſchwarze durch einen weiten Riß eindrang, konnte, Wolken der Zwietracht am Nordiſchen Him⸗ wie der Erfolg zeigte, wohl ausgepumpet mel aufſteigen, fortfahren, gegen uns ſeibſt werden, das glaubten aber gedachte Officiere zu ſtreiten. Werden wir nicht unſere Macht nicht, warfen ſich in Boote, welche auch ſo⸗ zur Hiiſſe unſerer Freunde und Bundesgenoſ⸗ ſen beſtimmen muͤßen? Vermuthlich wurde gleich im Angeſichte des uͤbrigen auf dem dadurch auf Rußland gezielet, aus deſſen Schiff gebliebenen Volks von den Wellen ver⸗ ſtarken Seeruͤſtungen man einen abermahli⸗ ſchlungen worden. Der Prinz Heinrich von Preußen wird gen Krieg beſorget. abermals, wie verſichert wird, in einem SStockholm, den 1a. Dec. wichtigen Anftrag nach Petersburg abgehen, als wohin der Kaiſerlich Rußiſche Hof von Merkwuͤrdig iſt das Urtheil des Reichs⸗ Moskau wirklich wieder abgereiſet iſt. Raths, welches uͤber 13 Beamten des Go⸗ thiſchen Hoſgerichts, die ſchwehre Ungerech⸗ Im Haag iſt ohnlaͤngſt der Fuͤrſt von Or⸗ tigkeiten begangen, am verwichenen Freita⸗ low in Begleitung des Generals Freiherrn ge geſprochen worden. Fuͤnf derſelbigen, wo⸗ von Bauer aus Londen eingetroffen. runter der Vicepraͤſident und drei Raͤrhe ſich Der Marggraf von Brandenburg befindet befinden, werden ihrer Stellen entfezet, die ſich gegenwaͤrtig zu Neapel. Er hat in ſei⸗ uͤbrigen muͤßen dabei noch einige Zeit Ge⸗ nem Gefolge die Freiherren von Gemmingen faͤngnis⸗Strafe ausſtehen. und Reiſchach. Herr Karl Freiherr von Sparre iſt von Seiner Majeſtaͤt zu der Senators⸗ Muͤrde Die Fuͤrſtlich Speieriſche zur priotlegtrten erhoben worden. Da derſelbe groſſe Wiſſen⸗ Tabacksmanufaktur in Bruchſal gnaͤdigſt an⸗ ſchaft im Kriegsweſen beſizet, ſo glaubt man, geordnete Commißion hat den offentlichen er werde die Aufſicht daruͤber erhalten. Verkauf des ganzen, in ungefaͤhr 500 Cent⸗ Ein ſicherer General that neulich den Vor⸗ ner beſtehenden Vorraths an fabricirtem Ta⸗ ſchlag, das grobe Geſchuͤz mit einem gewiſ⸗ bak, nicht minder alles vorhandenen Manu⸗ ſen Firnis zu uͤberziehen, um es vor Naͤße faktur⸗Geraͤthes, beſchloſſen, und wird mit und Roſt zu verwahren, das wurde aber wirklicher Verſteigerung den 1Oten eintret⸗ aus verſchiedenen Urſachen verworſſen. tenden Monats und Jahres den Anfang machen. Die Gattungen des Tabacks ſeynd Ver miſch te Nachrichten. Naturel, Violet, Bergamotte, Facon de Herr von Scheither, welcher ein Frei⸗ Hlollande St. Omer, Marocco, Hollaͤnder, torps nach Amerlka errichtet, bat wuͤrklich Spaniſche Kleien, Pariſer und Kanaſter; ſchon 300 Rekruten in dem Handveriſchen ſaͤmtlich hier fahrictret. Unter den Manu⸗ zuſammen geworben, welche zu Stade nach fakrur Geraͤtyſchaſten befinden ſich haupt⸗ Dower eingeſchiffet werden. ſaͤchlich 28 Preſſen zu g Loch und 18 der⸗ Die auf der See verungluͤckten Hanovera⸗ gleichen zu 2 Loch nebſt dazu gehoͤrigen For⸗ niſchen Officiere ſind: der Obriſtlteutenant men. Alle Luſttragende werden demnach auf von Walthauſen, der Kapitaͤnlieut. von der bemelten 10ten Jaͤn. hieher eingeladen; wo wenſe, dis Eieuteranie Oidendurg. Bate i ſie ſedann dle Beſchaſſendelt der Waaren 4 It 0 X ſelbſt einſehen, und die annehmliche Steige⸗ 5 vann des Zuſchlags gewaͤrtig ſeyn foͤnnen. rungs⸗Bedingnußen vernehmen konnen. Bruchſal den 23. Dec. 1775. Signatum Wolfſtein, den 26. Nov. 1775⸗ Auf Beſehl der zu dahieſiger pri⸗ Kurpfalz Amt a lld a. vilegirten Tabacks⸗Manufak⸗ F. Witt. tur gnaͤdigſt angeordneten Com⸗ mißion. Es hat die Kurfuͤrſtl. Geiſtliche Aomint⸗ ſtration beſchloſſen, aus dem in die Pfleg Ot⸗ B. Weizell. terberg zu Lautern einſchlaͤgigen Studerwald, ⸗ Zu jedermanns Wiſſenſchaſt wird anmit mehrere hundert bis tauſend Stamm bereits kund gemacht, daß auf Kurfuͤrſtlicher Hof⸗ gewaldachſete Hollaͤnderbaͤume, nicht min⸗ gerichts⸗Kanzlei bis den 8. Jaͤnner 1776 Vor⸗ der aus dem ſo genannten Kalenberg, Mef⸗ mittags 10 Uhr verſchiedene Juwelen, Ring, ſersbacher Wald, Hagelgrund, dem Son⸗ gold⸗ und ſilberne Denkmuͤnzen, goldene Uh⸗ nen und Muͤnchkopf, eine betraͤchtliche An⸗ ren, Perlen, Erui, Ohrring mit Roſetten, zahl Klaſter Buchenſpaͤlter und Bengel⸗ auch Antiquen, goldene Schuheſchnallen, und Weingart⸗ und Daubholz, den 16. Jaͤnner andere Koſtbarkeiten, in offentliche Verſtai⸗ 1776 in loco Lautern, unter Vorbehalt einer gung gebracht, und an den Meiſtbiethenden kurzen Ratifications⸗Zeit, an die Meiſtbie⸗ gelaſſen werden ſollen. Mannheim, den thenden offentlich zu verſtaigen. Diejenige. 12. Dec. 1775. welche zu Erkaufung einer oder der andern In Fiden Gattung geneigt ſind. koͤnnen vorlaͤnfig das peothige von denen dazu beordneten Recepto⸗ Joſeph Mayer. ribus des Oberamts Lautern erfahren, allen⸗ Z. falls auch die zum Verkauf beſtimmte Baͤu⸗ me ſich vorweiſen laſſen, die uͤbrige Condt⸗ Nachdem Kurfuͤrſtlich hochloͤbliche Hof⸗ tionen aber, an dem zur Verſteigung beſtimm⸗ kammer die, unterm 20ſten Junit abhin ten 16. Jaͤnner in loco Lautern vernehmen. vorgeweſene, Verſteigerung des, ohnweit Heidelberg, den 7. Dec. 1775. Katzweiler gelegenen, CameraleKuͤheboͤrnchis⸗ hofs, aus dazu bewegender Urſache, nicht Kutpfalz Geiſtliche Adminiſtrations Kanzlei⸗ zu ratifictren, ſondern eine anderwetre Ver⸗ Handſchrift. ſteigerung in Erbbeſtand, lab dato 20ſten Sept. a. c., zu befeylen, gnaͤdigſt geruhet Denen relpect. Frucht⸗Liebhabern wird haben; und dann, zu ſothanem anderweiti⸗ hierdurch bekannt gemacht, daß die bet de⸗ gen Licltations⸗ Termin, der Zte Jaͤnner nen geſammten Kurfuͤrſtlich geiſtltchen Admi⸗ maͤchſtkommenden 1776ſten Jahres auserſe⸗ niſtrattons⸗Recepturen im Kurpfaͤlziſchen hen worden iſt; Als bleibt ſolches dem Publt⸗ Oberamt Germersheim vorraͤthige Fruͤchten co zur Nachricht, den weitern, mit gehoͤri⸗ allerhand Gattung auf den 9ten des naͤchſt⸗ gen Cauttonsleiſtungen verſehenen, Steig⸗ kuͤnftigen Monats Jan. 1776 in kleinen und liebhabern aber des Endes ohnverhalten, um groͤſſeren Partten auf dem Germersheimer ſich alsdann, morgens 9 Uhr, auf erſagten Frucht⸗Markt offentlich verkauft, und des Hof, einfinden, die Condittonen vernehmen Ends die Prob. Malter von denen Receptu⸗ und auf dieſes, in hinlaͤnglichen Gebaͤuden, ren ſelbſt dahin gebracht werden ſollen, mit⸗ fort 136 Morgen Acker, 28 Morgen Wieſen hin die dazu Luſttragende ſich in beſtimmter und ein halben Morgen, 27 Ruthen Zeit daſelbſt einfinden mogen. Heidelberg den Gren December 1775. Gartenland, auch 6 Morgen Waldung, be⸗ ſtehendes Gut, nach Welieben, bieten, ſo⸗ Knrrſain Geiſtlche Aeminiſtrations Kante lei⸗ Handſcheiſt⸗