Nro. XLIII. MitIhro Chur zu Pfalz gnaͤ⸗ tem⸗Privi- .. Wochentliches Mannheimer Frag und Kundſchaffts⸗Blatt, welches von dem Churfuͤrſtlichen Antiquario Jacob Pfaͤhler verlegt, und alle Freytag Nachmittag neben dem Pfaͤlgzer Hof in dem Neu angemahlten Hauß bey Herrn Perruquier Trillig im untern Stock ausgegeben wird. Samſtags Fruͤh aber in Heidelbergz bey Ihme Antiquario und Privilegirten Univerſi⸗ taͤts⸗Buchhaͤndler ebenmaͤſig zu haben iſt. Es iſt dieſes Blatt in die noͤthige Claſſes eingetheilet und enthaͤllt: 1. Sachen ſo zu verkauffen in und auſſer der Stadt. 6. Allerhand Avertiſſements. 8. Suchen wel cbe zu Jauffen und lehnen geſucht merden. r. Lige der anackammenen Fremden Herrſchaften und 3. Zum verleyhen und vermiethen wird ange bothen. Paſſagiers. 1. Sachen ſo geſtohlen verlohren oder gefunden worden. 2. Insgemein. 3. Gelehrte Sachen und Buͤcher⸗ Verkauf. 9. Monathlicher Stadt Maunhelmer Vietnallen⸗Tan 1) Sachen ſo zu verkaufen in und auſer der Stadt. 1. Dem vublico dienet andurch zur Nachricht/ daſ die Teutſche und Franzoͤſiſche Opera Buͤ⸗ cher, nebſt denen Programmatibus oder gaͤnzlicher Erlaͤuterung der Bedeutungen deren Ballets, dermahlen bey der verwittibte Hofbuchbinderin Frau Loͤrinck neben dem Gaſthauß zum Prinz Carl an dem Parade Plaz wonhaft 20. kr. per Stuͤck prochirter zu haben ſind. 3. Das auf dem Marckt gegen dem weiſen Baͤren uͤber ſtehende Eckhauß und reſpeaire Kramladen iſt freywillig zu verkaufen, die dazu Luſttragende koͤnnen ſich in der Stadt Neckarſulm bey Hr. Longatti melden. Es ſind 6. Reiß⸗Coffre vor Kleider und Waaren, nebſt eine Partie Verſchlaͤg in billi⸗ gem Preiß zu ve rkaufen. . Es ſind erliche Weingruͤne Faͤſſer mit Eiſen gebunden von 2. Fuder 1½ Fuder und 1. Fu⸗ der in billigem Preiß zu verkaufen. III) Zum Den 24. Oetod. 1766. Fuͤrſtl. Durchl. digſt⸗ertheil⸗ legio. III) Zum verleyhen und vermiethen wird angeboten. 1. Ein junger Menſch Catholiſcher Religion, welcher eine gute Handſchrift ſchreibt und mit Atteſtat verſehen, ſucht als Bedienter bey einer Herrſchaft in Dienſt zu kommen. IV) Sachen ſo geſtohlen, verlohren, oder gefunden worden. I. Unterm 14ten dieſes iſt in einem Pappier gewickelt nachfolgende Geld⸗ Sorten verloren gangen; als 1. Louisd'ors. 1. Carolin. ½ Bayeriſche Carolin. eine ½. Maxd'Ors, wer ſol⸗ ches gefunden wird erſucht ſolches gegen ein gutes Recompenz Ausgebern dieſes zu zuſtellen. V) Gelehrte Sachen und Buͤcher⸗Berkauf. 1. Bey Verlegern dieſes Blatts dem Churfuͤrſtl. Antiquario Pfaͤhler ſind unter andern auch folgende Buͤcher billigen Preiſes zu bekommen: I. Halleri Elementa Phyſiologiæ Corpotis humani Tomus VIIIvus de Fetu& Vita Hominis, 4to. maj. Lauſannæ. 1766. ungeb. II. Behmens gruͤndliche Anleithung zur Meßkunſt auf dem Felde, nebſt der Abhandlung vom Waſſer waͤgen und von der unterirrdiſchen Meß⸗ oder Marckſcheidekunſt mit 24. Kupfer Tabellen. 4to. Franckf. 1759. III. Beſoldi Theſaurus Practieus non ſolum explicationem terminor. atque clauſular. in Aulis & Dicaſteriis uſitat. ſed& plurima ad Imperii tam Eecleſiaſt. quam Politicum ſtatum, mores, hiſtoriam& antiquitat. Germanic. pertinentia ſimulque monumenta referens, eum Addit.& Continuat. L. Dietherri ut& Append. D. A. Fritſchii. II. Tomi folio Editio noviſſ, ungeb. koſtet ſonſt 10. fl. ſolle aber vor dieſesmahl pro 7. fl. 30. kr. gegeben werden. IV. Getierto ſumiiſiche Moral. roetiſch⸗ und 1 heatraliſche Schriften. enthaltend I. Leben der Schwediſchen Graͤfin 2. Theile. II. Fabeln und Erzaͤhlungen. 2. Theile. III. Lehr⸗ Gedichte und Erzaͤhlungen. IV. Sammlung vermiſchter Schriften 2. Theile. V. Luſt. Spiele. VI. Briefe, nebſt einer Practiſchen Abhandlung vom guten Geſchmack in Brie. fen 2. Theile. VII. Geiſtliche Oden und Lieder. VIII. Troſt⸗Gruͤnde wider ein ſiecher Leben groß 8vo. Neuſte Edition haben bißhero 6. fl. 30. kr. gekoſtet, werden aber dieſes⸗ mahl vor 3. fl. 45. kr. erlaſſen. 2. In der Churfuͤrſtlichen Hof⸗Buchhandlung bey der Reformirten Kirche ſind folgend Buͤcher zu haben: 1) Neue engliſche Taͤnze nebſt dazu componirter Muſic auf das Jah 1766. 1. fl. 20. kr. 2) Abhandlung von unverbrennlichen Gebaͤuden und der Art un Weiſe wie ſolche zu bauen ſind. 30. kr. 3) Saͤze aus der Policey⸗Handlungs⸗ und Finan/ Wiſſenſchaft. 1. fl. 4) Remede contre Pennui 2. fl, 30. xr. 5) Memoires de S. H.. con tenant ce qui s'eſt paſſe de plus conſiderable en Prance depuis le deces du Cardinal Maxan jusſqu à la mort de Louis XIV. 5. fl. 5) Hiſtoire des Revolutions de la Haute Allemagne 2. f 6) Grammairs des ſciences puiloſophiques, ou Analyſe abregée de la Philoſophie moderr aves figur, 3. fl. 30,. Xr. 3. I 3. In der Academiſchen Buchhandlung bey Tobias Loͤfſer im goldenen Leuchter ſind zu ha⸗ ben: 1). I. D. Scheepflini Commentationes Hiſtoricæ& Criticæ gr. 4t 0. Baſil. 1741. 2. fl. 45. xr. 2) J. C. Eiſenſchmidii de Ponderibus& Menſuris Veterum romanoram, Græco- rum hebræorum; nec non de Valore pecuniæ Veteris, Diſquiſitio. 8vo. 30. Xr. 3) G. W. Rabeners Satyren mit Kupfer 5ter Theil 8vo. Bern 1766. 1. fl. 4) R. P. Raim. Bruns Catholiſches Unterrichtungs Gebett und Geſangbuch 12. Saardillingen 1766. 20. kr. 5) Traite de l'homme ſelon les diſferentes merveilles qui le compoſent par le Pere André 2. Vol. 8vo. Vverdon 1766. 1. fl. 30. kr. 6) Melanges Intereſſans& Curieux 6. To- mes. gr. 8vo. 1766. 4. fl. 30. xr. 7) Nouveaux Melanges Philoſophiques, hiſtoriques cri- tiq ues&c. par Mr, de Voltaire 3. Vol. gr. 8vo. 1766. 4. fl. 4. Bey Monſieur Fontaine iſt neben vielen andern Neuigkeiten zu haben: 1) Neumanni 5I0. Frid.) Meditationes Juris Principum privati, de Jure Perſonarum illuſtrium eorumque Miniſtris 9. tomi. 10. fl. 20. xr. 2) Horams, des Sohns Aſmar, anmuthige Unterwei⸗ fungen von Carl Morel 3. Theil 8vo. mit vielen ſchoͤn geſtochenen Kupfern 1765. 3. fl. 50. kr. 3) Geſchicht des Ruſſiſchen Reichs unter Peter dem Groſen 1. Theil 8vo. mit Kupfern. 45. kr. 4) Geſchicht der Frau Baronin von Battewille oder vollkommene Witwe 1. Theil 8vo. 1766. 40. kr. 5) La Roze kurze Begrif der Allgemeinen Welt⸗Ge⸗ ſchicht 1. Theil. 8vo. 1762. 30. kr. 6) Les Erreurs de Voltaire 2. vol. 12. Amſterdam 1766. 2. fl. 45. Xr. 7) Hiſtoire de Frangois I. Roy de France dit le grand Roy& le Pere des lettres 4. Vol 12. Paris 1766. 5. fl. 30. xr. 8) Hiſtoire De Henry IV. Roy de France& de Navarre 4. Vol. 12. Paris. 1766. avec fig. 6. fl. 20. xr, 9) Hau Liou Choan Hiſtoire Chinoiſe 4. Vol, 12. Lyon 1766. 3. fl. 40. xr. VI) Allerhand Avertiſlements. AVERTISSEMENT. 1. Dem Publico wird hierdurch bekannt gemacht, daß des abgelebten Churpfaͤltzl. Gehei⸗ men⸗ und Regierungs Rath dann Cammer Directoren Herrn Zwick naͤchſt der Jeſuiter Kirch hinter dem Frey Hr von Dahlbergiſchen Hof gelegene 2. ſtoͤckige Behauſung, ſamt daranſtoſenden Garthen Mitwochs den 29ten hujus Nachmittags um 2. Uhr gegen an⸗ nehmliche Conditiones auf der Churfuͤrſtl. Regierungs Canzley/ nochmahlen freyw.ltig an den Meiſtbiethenden offentlich verſtaiget werden ſolle; Wer alſo darzu Luſten traget, kann ſich um die beſtimmte Zeit und Orth einfinden; Sollte jedannoch jemand finden, der gedachtes Hauß inzwiſchen aus der Hand kaͤufl. an ſich zuſbringen gedaͤchte, ſo kan derjenige Liebhaber ſich ſelbſten in dem Sterbhauß melden, und alsdann des Weiteren gewaͤrtig ſeyn. Mannheim den 21ten Octobris 1766. AVERTISSEMENT. 2. On truverat chez le traiteur frangois pour dimanche prochain, des langue fouret& des Ser- velat de Canard;& de Levraux,& des ſaucice au ttuffes fraiche,& des boudin de fraizen de veaux au Sang,& des boudins de fois grat;& dea talmouzes& des Echaudée& des perit pattéͤ kriaut. Con- Continuation des fruchtbarmachenden Dungſalz. Dieſe Art die Felder zu duͤngen, iſt viel nuͤtzlicher und wohlfeiler, als keine andere, und von einem beruͤhmten Leib⸗ und Hof⸗ Medico erfunden, welcher zwey Urſachen anfuͤhret. 1) Warum das Dungſalz die Felder fruchtbar machet, und warum es 2tens viele Jahre lang ohne anderweitigen Dung die Erde fruchtbar erhalte; dann er ſagt auf die erſte Fra⸗ ge: daß aller Dung, er beſtehe aus Miſt, uugeloͤſchten Kalch, Schaafpforchen, Mergeln, Scheffeln ꝛc. an und fuͤr ſich ſelbſten nichts zur Fruchtbarkeit beytragen, ſon⸗ dern es verrichte dieſes das in beſagten Gattungen verborgen ſeyende Fixſalz, welches das Dungſalz an ſich ziehe, und durch deſſen Huͤlfe die Fruchtbarkeit zuwegen braͤchte. Die zweyte Urſache beweiſet er damit, weilen das Dungſalz keiner Faͤulung unterworfen ſene; mithin koͤnne es zwoͤlf Jahr lang ohne weitern Dung auf den Feldern liegen bleiben und dieſelben fruchtbar erhalten; bey dieſer Art zu duͤngen, wird viel Fuhrlohn und Muͤhe erſpahret, die Felder fernerhin zu duͤngen. Gebrauch dieſes edlen fruchtbarmachenden Duntktſalz. Man hat nicht mehr als 30. Pfund von dieſem Dungſalz noͤthig einen Morgen Landes oder Ackers zu duͤngen Man verſteht aber unter einem Morge 180. Ruthen, und die Ruthe von Schuhen: dann man hat wahrgenommen, daß das allzu viel Salz, wegen ſeiner groſen beſitzenden Kraft, den Wurzeln der Fruͤchten ſchaͤdlich geweſen. Dieß iſt auch die Urſach, warum man ſolches zuvor klein ſtoſen und durch ein Rattelſieb treiben muß, damit die groͤſte Stuͤcker davon nicht groͤſer, als Hirſch⸗oder Hanftkoͤrner ſeyn; man kann es auch nach Belieben mit einem vierten Theil Aſchen vermengen, damit es der Saͤmann mit vol⸗ ler Hand deſto richtiger und gewiſſer ausſtreuen koͤnne; und zwar. I. Auf dem Ackerfeld. Muß erſtlich bey der Sommerſaat, als Gerſte, Haber, Wicken, Linſen, Erbſen,Zlachs, Hanf und dergleichen, der Acker vor dem Winter umgeſtuͤrzt werden und einen Bau bekommen; Bey der Winterſaat hingegen thut es ſo gleich groſe Wirkung. Das Salz muß auch bey jenem, wie bey dieſem mit dem Saͤſgamen ſelbſten vermengt, ausgeſaͤet und ſtark untergeeget werden, uͤbrigens auch auf weiter nichts ſehen, als daß der Acker ve. hero, nachdeme er locker oder ſchwer iſt, ein paar mahl gepfluͤget werde, daß nicht nur die Wurzeln abgeſtochen, ſondern daß auch die Erdſchollen recht zermalmet werden, da⸗ mit das Salz der anziehenden Kraft nicht beraubet wird. Endlich hat man nach dieſer Oungart nicht noͤthig, die Felder wie ſonſten uͤblich, alle drey Jahren einmal brach lie⸗ gen zu laſſen. Die Continuation folgt. VII) Liſte der Angekommenen fremden Herrſchaften und Paſſagiers. vom 14ten bis 21ten Oetob. 1766. Hr. Faͤhndrich Cuſtos von Reinfelder ſamt ſeinen Nepoten Alumno Pontiſcio, Hr. Hofgerichtsrath Minnet Amtskeller von Lohrbach, im Prinz Friedrich. Mr. Spener Mi. lord aus England, im Pfaͤlziſchen Hof. Mr. Wanneſſon Juriſt von Naney, Mr Tiebler Kaufm. von Straßburg, im goldenen Pflug. Hr. von Waltkirchen Capt. unter Hol. Schweizer, Hr. von Fezer von Wien, im weiſen Baͤren. Hr. Ekart Bildhauer von Darmſtadt, Hr. Franz Kaufm. von Auerach, im goldenen Bock. Hr. Borer Foͤrſten von Eberbach, Hr. Piſtorius von Trier, in der neuen Pfals.