Nro. XXXVI. MitIhro Chur zu Pfalz gnaͤ⸗ tem Privi- Inv. Mr. slan⸗ I. Churfuͤrſtliche und andere Verordnungen. 1. Nachdeme ſich in Sachen Creditoren, entgegen des Churfuͤrſtlichen Leib⸗Regiments Herren Obriſten Carl Freyherren von Muͤller ſchon verſchiedene Creditores gemeldet, und ihre Forderungen zu Protocoll gegeben haben; Inzwiſchen aber ſich noch mehrere bis hieher ohnbekanndte Creditores verfinden koͤnnten; Als werden ſaͤmtliche bey der von Churfuͤrſtlichem Leibregiment angeordneten Kriegs⸗Commiſſion ſich noch nicht gemeldet habende Freyherrn von Muͤlleriſche Creditores dergeſtalten htermit vorgela⸗ den, daß ſie von nun an innerhalb drey Wochen bis den zukuͤnftigen ſechsten Septem- bris, wovon acht Tage vor den erſten, acht Tage vor den zweyten, und acht Tage vor den dritten und endlichen Termin beſtimmet worden, entweder in Perſona oder durch hilaͤnglich Bevollmaͤchtigte vor angeordneter Kriegs⸗Commiſſion morgens neun Uhren erſcheinen, ihre Forderungen behoͤrend darthun, im nicht Erſcheinungs⸗ fall aber zu gewaͤrtigen haben, daß ſie nicht mehr gehoͤret, ſondern ihnen ein ewiges Stillſchweigen werde auferleget werden. Mannheim den 16tey Auguſt 1773. Von Churfuͤrſtlichen Leib⸗Regiments angeordneter Kriegs⸗Commiſſtons wegen. von Pritt witz. Bernard von Drieſch. 2. Immaſſen derſenige, welcher den bis anher unbekannten Verfaſſern jener entgegen Tit, Herrn Regierungsrathen Babo dirigirten die Verunglimpfnng deren obrigkeitlichen Policey Verfuͤgungen zugleich mit bezielenden Schmaͤhſchrift nahmhaft machen wird, nicht nur eines Preiſes von 50. Rthlr., ſondern auch ſtets unbekannt zu bleiben ſich ver⸗ ſichert halten kan, derjenige aber, ſo Wiſſenſchaft von gemeldtem Paequillanten hat⸗ und ſolchen bey bereits angeordneter Criminal Commiſſion anzuzeigen unterlaſſen wird, nach Befund zur exemplariſchen Strafe gezogen werden ſolle; Als bleibt es zu jeder⸗ manns Nachachtung hiermit ohnverhalten. Mannheim den 27ten Aug. 1773. Ex ſpeciali Commiſſione celſiſſimi Regiminis. Scholgri, Hobeneeber. Den 3ten Sept. 1778. Fuͤrſtl. Durchl. digſt⸗ ertheil⸗ legio. StAdt. Krebtu M ann ſeln 3. Nachdeme der hieſige Burgersſohn Daniel Weber vor naͤchſt 20. Jahr ſich von hier entfernet, und von deſſen Aufenthalt, Leben oder Tod bis anhero weiter nichts zu ver⸗ nehmen geweſen, inzwiſchen aber deſſen dahier und zu Oppenheim wohnende beyde Bruͤdere Georg und Andreas Weber bey uns darum geziemend angeſtanden haben, womit erſagt ihres abweſenden Bruders in depolito liegender Elterlicher Vermoͤgens⸗ Antheil ad incirca 103. fl. ihnen gegen Caution verabfolget werden nioͤge; Als wird Eingangs erwehntem Daniel Weber, deſſen allenfalſigen Leibs, oder ſonſtig im Leben ſeyenden naͤchſten Erben eine ſechswochige Feiſt, und zwarn 14 Taͤge pro primo, 14. pro ſecundo, und 14. Taͤge pro tortio& ultimato termino peremptorio hiermit anbe⸗ raumet, um binnen ſolcher Zeit ſich verſoͤnlich oder durch hinlaͤnglich Bevollmaͤchtig⸗ ten bey uns zu ſiſtiren, und ſeinen Vermoͤgens Antheil in Empfang zu nehmen, oder aber zu gewaͤttigen, daß nach deſſen Ablauf und nicht Erſcheinung man dem Begehren gedachter ſeiner beyden Gebruͤderen willfahren, ſohin ſeie in depoſito liegende Erb⸗Ra- tam denenſelben erge Cautionem verabfolgen loſſen werde. Mannheim den 18ten Aug. 1773. Pupillaramt. ZTentner. Leers. 4. Der verſtorbene hieſtge Burger und Beckermeiſſer Peter Herle hat, wie es ſich be⸗ reits gezeiget, einen groſen Schuldenlaſt zuruckgelaſſen, deſſen Erben haben ſohin ein Bedenken getragen die Erbſchaft ſchlechterdingen anzugehen, vielmehr dahin geziemend angeſtanden, um ſamtlich deſſen Glaubigere vorderſamſt ad liquidandum offentlich vor⸗ laden zu laſſen: All diejenige, welche einen Anſpeuch an die Peter Herliſche Verlaſſen⸗ ſchaft zu haben vermeynen, werden dahero unter Anberaumung einer peremptoriſchen Friſt von, Wochen, welche Pre vriino, ſecundo& ultimato rermino denenſelben hier⸗ mit bezielet wird, andurch offentlich vorgeladen, um ſich binnen ſolcher Friſt vor der gnaͤdigſt angeordneten Pupillaramts Comwiſſion dahier behoͤrend zu melden, und die Richtigkeit ihres Anſpruches zu bethaͤtigen, oder zu gewaͤrtigen, daß nach deſſen Um⸗ lauf die Erbvertheilung fuͤr ſich gehen, und ſie nicht mehr mit ihrer Forderung gehoͤrt werden ſollen. Mannheim den 24ten Auguſt 1773. Von Inventurs Commiſſions wegen. Fuchs. Eſſer. 5. Nachdeme dahieſiger Burger und Schreinermeiſter Johannes Weideſſer mit Hinter. laſſung ohnmuͤndiger Kinderen ohnlaͤngſt verſtorben, und ſomit erforderlich ware uͤber deſſen Verlaſſenſchaft ein foͤrmliches Inventarium zu errichten, bey deſſen Vornahm aber zu erſehen geweſen, daß deſſen activ Ausſtaͤnde, und beſonders die an ein⸗ und andere beſchehene Arbeiten nicht ordentlich notiret worden ſeyen; Als hat man das hie⸗ ſige Publicum anmit geziemend erſuchen wollen, in Ruckſicht deren Wayſenkinderen aͤuſſerſter Bedarfnuß der ernannten Commiſſion nach Beyſpiel anderer redlich denken⸗ der Debenten ſelbſt anzuzeigen, was und wie viel ſie etwa dem Defuncto fuͤr gefertigte Arbeit oder ſonſten annoch ſchuldig ſeyn moͤgten, die Zahlung deſſen ſofort nirgend wo anderſt als dahin zu leiſten. Mannheim den18ten Aug, 1773 Pupillaramt. Tentner. Leers. 6. Nach⸗ 6. Nachdeme dahieſiger Burger und Schreinermeiſter Johannes Weideſſer mit Hinterlaſſung ei⸗ nes merklichen Schuldenlaſts ohnlaͤngſt verſtorben; Als werden deſſen ſaͤmtliche Glaubigere, welche eine rechtmaͤſige Forderung an denſelben zu haben vermeynen, unter einem Termin von 3. Wochen, und zwurn 8. Tag pro primo, 8. Tag pro ſecundo, und 8. Tag pro tertio& ulti- mato termino peremptorio hiermit vorgeladen, bey der in dieſer Nachlaſſenſchaftsſache ange- ordneten Commiſſion ſich behorend zu melden, ihre Forderung ſelbſten oder durch einen gevoll⸗ maͤchtigten Mandatarium zu rechtfertigen und zu liquidiren, oder zu gewaͤrtigen, daß dieſelbe nach Verlauf dieſer peremptortſchen Friſt mit ihren Forderungen præcludiret, und weiters nicht mehr gehoͤret werden ſollen. Mannheim den 18ten Aug. 1773. Pupillaramt. Eentner. Leers. II. Offentliche Verſteigungen ſowohl in als auſſer der Stadt. I. Nachdeme des dahieſigen verſtorbenen Burgers und Schreinermeiſters Johannes Weideſſers naͤchſt der Guarniſons-Kirche und Conſtabler Caſerme liegeude groſe vornen 40. hinten aber 99. Schuh breite und 143. Schuh tiefe Behauſung fuͤr frey, ledig und eigen, ohne Vorbehalt eini⸗ ger Ausloſung zu verſteigen entſchloſſen, und hierzu die Friſt auf den 6ten naͤchſt eintrettenden Monats Septembris Nachmittags 4. Uhr in dem Wirthshauß zum ſchwarzen Baͤren anberaumet worden iſt; So hat man ſolches zu jedermanns Wiſſenſchaft des Endes anmit bekannt machen wollen, damit die Liebhabere ſich an oben beſtimmtem Tage, Ort und Stunde einfinden, und die weitere Bedingnuͤſſen vernehmen konnen. Mannheim den 30ten Auguſt 1773. Von Inventurs Commiſſtons wegen. Fuchs. Efſer. 2. Demnach des dahier verlebten Rathsverwanthen Joſeph Alerander ruckgelaſſene Er⸗ ben, die denenſelben in der Erbſchaft anerfallene dahier in der groſen Mantelgaß ge⸗ legene wohl conditionirte Elterliche Behauſung, ſamt der darzu gehoͤrigen Brauge⸗ rechtigkeit und Brauhauß in eme offentliche freywillige Verſteigung an den Letzt⸗ und Meiſtbiethenden bringen zu laſſen gewillet ſeynd, und zu dem Ende terminus auf den 7ten des kommenden Monaths Nachmittag 2. Uhr auf allhieſigem Rathhauß anbe⸗ raumet worden iſt; Als wird ein ſolches hiermit zu Jedermanns Wiſſenſchaft be⸗ kannt gemacht, daß wenn ein⸗ oder der andere hierzu Luſt tragen ſolt, derſelbe ſich in termino præfixo in gehoͤrigem Ort einfinden moͤge. Heidelberg den 24ten Aug. 1773. Chuepfalz Stadtrath. Sartorius Cummer. 3. Montags den 13ten dieſes Nachmittags ſollen zu Seckenheim einige Morgen Korb⸗ macherweiden in dem Wirthshauß zum goldnen Loͤwen an den Meiſtbiethenden ver⸗ ſteigt werden; Als koͤnnen ſich die Liebhaber um beſtimmte Zeit alldort einfinden. III. Sachen ſo zu verkaufen in und auſſer der Stadt. 1. Dem Publico dienet zur Nuchricht, daß bey Martin Neſt an der alten Landkutſch her⸗ uͤber in dem geweſenen franz. Caffeehauß dreyerley Sauerwaſſer zu baben, als Sel⸗ zer, Fachinger und Schwalbacher, von den erſten zwey Sorten 10 Kruͤg vor einen Reichsthaler oder den Krug 2 9. kr., vom Schwalbacher aber 12. Kruͤg vor 1. Rthlr., oder den Krug à 8. kr, und verſpricht die Hrn. Liebhaber allezeit mit friſch Waſſer zu verſehen. 2. Der 2. Der ſich ſchon durch gedruckte Zettel bekannt gemachte Chimieus Joh. Zierlen, ſo im Koͤnig von England logirt, und ſich nur noch einige Taͤg aufhalten wird, offerirt hie⸗ mit ſeine Dienſte; Als koͤnnen ſich die Hn. Liebhaber ſo etwas von ihm kaufen oder ler⸗ nen wollen bey ihm melden. 3. Bey dem Schulreector Ranke zu Frankenthal ſind verſchiedene Concerts fuͤrs Cſavier von Bach, Boccarini, Heffmann, Hayde, Lucheſi, Lang, Muͤller, Martines, Prixi, Rigel, Becke, Schobert, Sales und Schmitt auf gut Muſickpapier geſchrieben das Stuͤck um 2. fl. die Themata aber geatis zu haben. 1. Ohnweit dem Markt iſt ein Zimmer, und eine Kammer vor einen ledigen Herrn zu V. Zum verleyhen und vermiethen wird angebothen. verlehnen, das mehrere iſt bey Ausgebern zu vernehmen. 2. Eine ledige Weibsperſon von honetter Familie, Evangeliſcher Religion, welche das Kochen und die Conditerey erlernet, und mit allen weiblichen Geſchaͤften umzugehen weiß, auch ſchon 14. Jahr bey Herrſchaften gedient, ſucht wieder als Haußhaͤlterin oder Kammerjungfer in Dienſt zu kommen, das mehrere iſt bey Ausgebern dieſes zu erfragen. 2. Den 23ten Aug. iſt ein kleines braungelbes mit weiſen Blacken boloneſſer Huͤndlein ver⸗ VI. Sachen ſo geſtohlen, verlohren oder gefunden worden. lohren worden, wem ſolcher zugelauffen und Ausgebern zuſtellt/ ſoll ein Dougeur haben. 1. Den 15ten dieſes faͤhrt der Scheffer Gaͤnzel mit einer Jagd nacher Coͤlln und Duͤſſel⸗ VIII. Allerhand AVERTISSEMENTS. dorf, wer mitfahren oder etwas mitſchicken will, kan ſich bey ihm in der neuen Archen Noah melden. Auch ſind bey ihm groſe Coͤllniſche ſteinerne Butterhaͤfen billigen Prei⸗ ſes zu haben. IX. Monathlicher Stadt Manheimer Victualien Tax auf den Monath Sept. Medium des Mehlpreiſes Weismehl 7. fl. 12. kr. Roggenmehl 5. fl. 20. kr. Brod⸗Cax. Ein halber Kreutzer Weck 42. Loth. Ein Kreutzer Weck 9. Loth. Ein Kreu⸗ tzer Waſſer⸗Broͤdlein 8 Loth. Ein Kreutzer Milch⸗Broͤdlein 6. Loth. Zwey Kreu⸗ tzer gemiſcht langlecht Tafelbrod 20. Loth. Ein Batzen Roggen oder gemiſcht ordinari Brod 1. ℔. 16. L. Ein Kundenbrod à 10. kr. 4 ℔. Backerlohn vom Malter 24. kr. Stadr Heidelberger Fruchtmarkt vom 31ten Auguſt 1773. Mittelpreiß vom Korn 5. fl. 10. kr. Spelz 3. fl. 16. kr. Spelzkern 7. fl. 14. kr. Gerſt 3. fl. 47. kr. Haber 2. fl. 40. kr. Welſchkorn 5. fl. 20. kr. Wicken 3. fl. 15. kr. deberhaupt ſind auf dieſem Markt 894. Malter Frucht verkauft und 97. Malter ein⸗ geſtellt worden. Sradt Frankenthaler Markt⸗Fruchtpreiß vom 27ten Aug 1773. Korn das Malter 3. fl. 15. kr. Gerſt 3. fl. 10. kt. Spelz 2. fl 56. kr. Spelzkern 6. fl. 3n. kr. Waitzen 6. fl. 35 kr. Haber 2. fl. 40. kr. Erbſen 5. 20. kr. NB. Auf dieſem Markttag ſind 1642. Malter Frucht verkauft und 99. eingeſtellt worden. Oberingelheimer Markt⸗ Fruchtpreiß vom 26ten Auguſt 1773. Korn das Malter 4. fl. 55. kr. Gerſt 3. fl. Spelz 2 fl. 14. kr. Waitzen 6. fl. 11 kr. Haber 2. fl. 25. kr. Nn. Auf dieſem Markitag ſind 336, Malter Frucht verkauft und nichts eingeſſellt worden,