Fgannheimer Zeitunt Num. XXXIV. Montag, den 28. April 1777. Paris, den 18. April. 7hie neuliche Nachricht von der Ankunft ⸗ des Roͤmiſchen Kaiſers war zu voreilig und wir ſind nicht die einigen, welche damit getaͤnſchet worden ſind. Gewiß iſt, daß der Monarch am 12. von Strasburg in Nan⸗ zig eingetroffen, von dem Prinzen Ludwig von Rohan, Coadjutor des Biſtums Stras⸗ burg und ehmaligen Grosbothſchafter des Ko nigs an dem Kaiſerlichen Hofe, daſelbſt bewill⸗ kommet worden, und hier ſtuͤndlich mit dem groͤſten Verlangen erwartet werde. Er ſtei⸗ get in einem offentltchen Gaſthof ab, hier und zu Verſailles. Die an dem Einlaß be⸗ ſtellten Aufſeher muͤſſen bei ſeiner Ankunft alles genau erforſchen und durchſuchen, ſo wie es bei einem jeden andern Reiſenden ge⸗ woͤhnlich und hergebracht iſt. Nantes, den 5. April. Vorgeſtern iſt hier ein Packboot von Bo⸗ ſton angekommen, welches am 2. Maͤrz von da abgeſegelt war. Durch ſolches ſind nicht nur verſchiedene Vortheile, weiche die Pro⸗ vinzialen uͤber die Koͤnigl. Truppen erhalten haben, beſtaͤttiget worden, ſondern auch die Nachricht angekommen, daß zwiſchen den Brirren und Oeutſchen eine große uneinig⸗ keit herrſche. Bruͤßel, den 21. April. Auf Kaiſerl. Koͤnigl. Beſehl iſt das bishe⸗ rige Verboth, die Kriegslieferungen und Waffenzufuhre nach Amerita betreffend, ein gaohes zahr wieder verlaͤngert worden. Madrit, den 71. Maͤrz. Schiff nach Braſilien abgegangen, um den Es beſtaͤrtiget ſich, daß aus Lißbonn ein daſigen Statthaltern den Befehl zu hinter⸗ bringen, mit allen weitern Feindſeligkeiten in den dortigen Landen einzuhalten. Man bemerkt auch, daß ſeit einiger Zeit der Por⸗ tugieſiſche Miniſter oͤfters, als ſonſt, bei Hofe erſcheinet. Indeſſen gehen die Ruͤſtun⸗ gen noch immer fort, und es werden mit naͤchſtem von Neapel verſchiedene Schiffe, welche Kriegsbeduͤrfniße von da abgelanget haben, in den Seebaͤfeneintreffen. Genua, den 12. April. Wir erwarten mit einem Schiffe aus Spa⸗ nien den nach Rom beſtimmten Koͤnigl. Gros⸗ bothſchafter, Marquis Grimaldi, der nach einem kurzen Aufenthalt ſeine Reiſe uͤber Land fortſezen wird. Se. Siciltaniſche Mai. haben Hoͤchſtdero Miniſter, Marquis von Sambuca, zum Groskreuz des Conſtantiner⸗Ordens ernannt und denſelben zugleich mit einer eintraͤglichen Commende diejes Ordens begnadigert. Londen, den 15. April. Der Koͤnig hat am 11, dieſes den in ver⸗ ſchiedenen Feldzuͤgen in Amerika, und beſon⸗ ders durch die lezte Beſiznehmung von Rho⸗ de⸗ Island beruͤhmt gewordenen General Clinton in die Zahl der Nitter des Bad⸗Or⸗ dens aufgenommen. Er iſt wuͤrklich im Be⸗ griff wieder nach Amerika abzugehen. Die umerlkan. Nachrichten laufen ſehr un⸗ 129 1 40 X 0 K ordentlich eln. Einige kommen durch Trans⸗ à Der Hof hat Bericht empfangen, daß die portſchiffe uͤber Nantes; andere uͤber Hol⸗ Spanter eine neue Kolonie an dem Mißtgipt⸗ land; wenige durch Irland und Schottland. Fluß bei Miſſourn errichtet, und ſolche mit Die Amerikaner muͤßen Umwege waͤhlen. Kriegsbeſazung verſehen haben, ein Um⸗ In den neuſten Amerikaniſchen Zeitungen ſteht, ſtand, der uns, die wir das Ufer gedachten der General Howe habe dem Gen. Washing⸗ Flußes meiſtens beſizen, nicht angenehm ſeyn ton einen Waffenſtillſtand bis auf den April⸗ kann. Die Spanier haben auch eine ſtarke Monat angebothen, den dieſer aber nicht an⸗ Kriegsmacht bei Neu⸗Orleans, welche ſie genommen, ſondern vielmehr beſchloßen ha⸗ auf dem Ohiofluß leicht zu den Rebellen nach be, der ſtrengen Jahrszeit ohngeachtet den Penſylvanien und Virginten ſchiffen koͤnnen. Feldzug fortzuſezen. Die Streifereien gegen Der Graf von Buckeley, welcher bei der die Koͤnigl. Truppen haben auch wuͤrklich ih⸗ Irlaͤndiſchen Brigade in Frankreich in Dien⸗ ren ohnunterbrochenen Fortgang gehabt, und ſten ſtehet, mit Bewilligung ſeines Koͤnigs die Amerikaner, die der harten Wirterung aber als Freiwilliger nach Amerika gehet, iſt des Landes beſſer gewohnt ſind, als die Aus⸗ hier angekommen, und im Begriff mit dem laͤnder, haben auch viele Vortheile uͤber ſolche Gen. Elinton nach der neuen Welt abzureiſen. erhalten. Unter verſchiedenen Gefechten, Aus Sachſen, den 15. April. die ſich in der erſten Haͤlfte des Hornungs zu⸗ getragen, iſt daszenige merkwuͤrdig, weiches Es ſind 1200 Mann Kaiſerlicher Kriegs⸗ voͤlker mit Kanonen und Zugehoͤr in die Herr⸗ der General Dikinſon, ein Bruder des mit dem Congreß entzweiten Dikinſon, bei dem Fluß ſchaft Glaucha eingeruͤckt. In dem Saͤchſt⸗ Miliftone mit 400 Deutſchen gehabt, weiche ſchen haben ſie alles mit baarem Geld bezahlt, zerſtreuet und genoͤthiget worden, 40 Wagen, und iſt uͤberhaupt die beſte Mannszucht ge⸗ 100 Pferde, viele Schaaſe und anderes halten worden. Bei ihrer Ankunft zogen Sch lachtvieh im Srich zu laſſen. Ferner ha⸗ ſich die in dem Glauchaiſchen Gebieth geſtan⸗ denen Kurſaͤchſiſchen Truppen zuruͤck, wor⸗ be der Obriſte Scott und der Lord Sttrling bei Quibletown einen ſtarken Haufen Britten auf auch die uͤbrigen Kaiſerl. Voͤlker, welche noch bei Platten ſtunden, ſich wieder in ihre angegriffen, deren 300 getoͤdtet,.00 gefan⸗ Quartiere begeben haben. Uebrigens wird in gen, und die uͤbrigen in die Flucht geſchla⸗ gen. Die Koͤn. Voͤlker ſeyen ſchon uͤber die Kurſachſen ſtark geworben. Haͤlfte zuſammgeſchmolzen, und die Zahl ih⸗ Dent Vernehmen nach wird der zu Stock⸗ rer Pferde nehme aus Magel der Fuͤtterung holm ſtehende Kurſaͤchſiſche Geſandte, Graf zuſehens ab. Drei Franzoͤſiſche Faorzeuge von Zinzendorf, in gleicher Eigenſchaft nach ſeyen zu Boſton angekommen, und ihre Ladung Berlin abgehen, um den von da abgerufenen habe in eiſernen und metallenen Kanonen, Miniſter, Herrn von Srutterheim, zu er⸗ Kugeln, Pulver, Bley und ſehr viel Spa⸗ ſezen. niſchen Reutern beſtanden. Mannheim, den 26. Aprit. In Rhode⸗ Island hat Lord Percy, ein Am 22. dieſes iſt die durch das Abſterben Sohn des Herzogs von Northumberland, des Herrn Obriſten von Deichmann erledigte das Commando. Die Inwohner von James⸗ Commendantenſteile zu Ozberg mit dem Prinz town und von der Inſel Connecticut bezeu⸗ Birkenfeldiſchen Regtments⸗ Hauptmann, gen in einer Birrſchriſt an dieſen Lord, daß Herrn Traut, wieder beſezet, und letzrerer ſie getreue Unterthanen des Koͤnigs ſeyn und zugleich von Sr. Kurfuͤrſtl. Durchlaucht zunt bleiben wollten, und daß ſie den Aufruhr Obriſtlientenant gnaͤdiaſt ernannt worden. niemals gebilliget haͤtten. Der Lord hat ih⸗ nen in ſehr gnddigen Ansdruͤcken geantwortet⸗ K 0 7t Zug abe Zu der Mannheimer Zeitung Geſchichte der ſchoͤnen Litteratur Unterricht vornehmſte Regein der Diaͤt wird derſelbe in zu ertheilen, wenn ſich die Liebhaber zu die⸗ denen von den Zuhdͤrern ſelbſt zu waͤhlenden ſen Vorleſungen uͤber die Stunde vereinigen Stunden abhandeln. koͤnnen. Doctor Daniel Wilhelm Nebel erklaͤret von Doctor Philtpp Egel wird wochentlich auf 10 bis 11 offentlich den praktiſchen Theil der die noch anzuzeigende Taͤge und Stunde ſeine Scheidekunſt nach Anleitung des Vogeliſchen offentliche ſowohl als beſondere Vorleſungeu Handbuchs, wobei er die dazu erforderliche àͤber die reine und angewandte Mathemarik, Verfuche vorzeigen wird. Er erbiethet ſich benanntlich die optiſchen und ſtatiſchen Wiſ⸗ auch privarim in einer beliebigen Stunde die ſenſchaften und Fenerlehre, mit Bezug auf Lehre der Apothekerkunſt nach Anleitung des die in den theoretiſch poyſtkaliſchen Lehrſtun⸗ Retziſchen Hundbuchs vorzutragen, nicht we⸗ den vorkommende Lehrſaͤze, nach den An⸗ niger Vorleſungen uͤber die Lehre von den fangsgruͤnden des von Wolf und Buͤwald mineraliſchen Waſſern uͤberhaupt, beſonders fortſezen. aber uͤber die in Deutſchland zu halten. Doctor Johann Kleber lieſet oſſentlich die Phtlofophiſche Fakultaͤt. Metaphyſik und Ethik fruͤh und nach Mit⸗ Doctor Johann Schwab erklaͤret in noch tag. zu beſtimmenden Stunden Morgens und nach In den Franzoͤſiſchen und Italicniſchen Spra⸗ Mittag oͤffentlich die Naturlehre nach dem chen, wie auch im Reuten, Fechten und Lehrgebaͤude des Boſcowick aus dem Lehrbuch des Leopold Buͤwald, und handelt inſonder⸗ Tanzen ertheilen beſondere geſchickte und beſoldete Meiſter Privatunterricht. heit ab die a Elementen ſammt dahin ein⸗ ſchlagenden Materien. Giebt auch die Mi⸗ neralogie nach dem Mineralſyſtem des Herrn 1. Vogel. Von dem Inſtrumentenmacher, Abraham Profeſſor und Kirchenrath Karl Wund wird oͤffentlich die Kirchengeſchichte des ſtebengehen⸗ Chriſtian Kliem aus Caßel, iſt zu verkaufen ten und achtzehenten Jahrhunderts nach dem ein ſehr ſchoͤner Fluͤgel mit zwei Klavieren Walchiſchen Handbuche vortragen. Die Lo⸗ und 5 Oktaven, auch vielen Veraͤnderungen, gik und Metaphvur zuſammen genommen weicher von hieſigen großen Kennern, die ihn lehret er ſechsmal in der Woche nach dem Fe⸗ bereits erprobet haben, fuͤr meiſterhaft be⸗ der; auch erbiethet er ſich in der Theorie und funden worden iſt. Man kann denſelbigen Montag, den 28. April 7 7 7. 43 144 N 0 X bei Herrn Reyling im großen Viehhof beſich⸗ ⸗, naͤchſt den rechtltchen Endſcheid abwarten, tigen und erkaufen. Der Verkaͤufer aber j im Nichterſcheinungsfall mit ihren etwaigen wird ſich nicht lang bier aufhalten. Man⸗ Forderungen nicht mehr gehoͤret, ſondern heim den 27. April 1777. von der Konkursmaß gaͤnzlich ausgeſchloßen werdenſollen. Heldelberg den 16. April 1777. 2. Entgegen den Schultheißen zu Heßen Jo⸗ Kurpfalz Univerſitaͤts⸗ Handſchrift. hannes Reich ſind verſchiedene Glaubigere aufgeſtanden, deſſen Ehefrau Agnes gebohr⸗ ne Sitzlerin aber pro ſalvandis illatis einge⸗ Vor ohngefaͤhr 27 Jahren hat ſich Lndwig Lommen, mithin ein foͤrmlicher Concurs ohn⸗ Koͤhler, Mezger⸗ Handwerks, weil. Johann Georg Koͤhlers, Burgers und Mezgers zu vermeidlich: diejenige, welche an gedachten Reichiſchen Eheleuten einen Anſpruch und Jor⸗ Mannheim, einzig zuruckgelaſſener lediger derung zu machen haben, werden alſo auf Sohn in die Fremde begeben, bis daher aber nichts mehr von ſich hoͤren laſſen, mithin Montag den 12. Mai naͤchſtkuͤnftig ad liqui⸗ dandum&t diſceptandum ſuper prioritate, nicht zu errathen ſtehet, ob er noch bei Leben peremptoris vorgeladen, bei dahieſigem Amt oder todt ſeyn moͤgte. Nachdem aber dem⸗ zu erſcheinen, und das Noͤthige vorzubringen, ſelben erſt kurzhin ſeines Vatters Schweſter, im Ausbleibensfall hingegen bedrohet, daß ſie Johann Adam Rieſers Frau zu Reyſach, hie⸗ nachhero nicht mehr gehoͤret, und mit denen ſigen Vogtet⸗ Staabs, eine Erbſchaft von etwa habenden Forderungen abgewieſen wer⸗ 328 fl. an Liegenſchaft und Fahrnuß zugefal⸗ den ſollen. Freinsheim, den 8. Aipril 1717. len, und bei ſeiner Abweſenheit zu getreuer Adminiſtration bereits uͤbergeben, von ſeinen Kurpfalz Amt alkda. naͤchſten Erben und Anverwandten aber um Weber. die Ertradition ſothanen Vermoͤgens gegen Negnler. leiſtendegerichtliche Berſicherung ſchon zu un⸗ terſchiedenenmalen nachgeſucht worden iſt. 3 Als wird auf dazu erhalrene hoͤhere Weiſnng Gleichwie bey dem buͤrgerlichen Einwoh⸗ eingangs gedachter Ludwig Koͤhler hiermit ner und Muͤllermeiſtern zu Harrheim im Zel⸗ dergeſtalten peremptorie vorgeladen, daß er⸗ lerthal Johann Buzgi ein ſein Vermoͤgen oder ſeine allenfallſige Leibserben, a dato bin⸗ uͤberſteigender Schuldenlaſt ſich geaͤußert hat, nen 3 Monaten, wovon 1 Monat vor den fort bei ſo bewandten Umſtaͤnden die Eroͤfnung erſten⸗ 1 Monat vor den zweiten⸗ und 1 Mo⸗ des Konkurſes ohnvermeidlich geworden iſt: nat vor den dritten undendlichen Termin an⸗ als werden alle und jede, ſo an denſelben ei⸗ beraumt iſt, bei dahieſig⸗ hochgraͤfl. Vogt⸗ ne Forderung zu machen haben, hiermit von Amt ohnfehlbar ſich einfinden, ſeine Erbſchaft Univerſitaͤts und Rechtswegen dergeſtalten in Empfang nehmen, oder aber im widrigen vorgeladen, daß dieſe binnen denen fuͤr die er⸗ und Ausbleibungs⸗Fall gewaͤrtigen ſolle, daß ſte, zmeite und dritte Friſt peremptorie an⸗ ſein erbſchafrlicher Antheil deſſen naͤchſten beraumten ſechs Wochen ihre Forderung bet Freunden und Erben, gegen Caution, aus⸗ der Untverſitaͤt einklagen, ſomit um ſolche ge⸗ gefoigt werden wird. Loͤwenſtein Grafſchaft, richtlich richtig zu ſtellen, und des Vorzugs ohnweit Heilbronn, den 18. April 1777. halber unter ſich das noͤthige ad protocollum Nath und Vogt, auch Burgermeiſter zu geben, entweder ſelbſt, oder durch hin⸗ und Gericht allba. laͤnglich Bevollmaͤchtigteerſcheinen, und dem⸗ Gelehrte Nachrichte n. Mannheim. Die Erſcheinung eines unbe⸗ kannten Sternleins, das wohl als einen Trabanten der Venus betrachtet werden koͤnn⸗ te, verdienet bei gegenwaͤrtigem guͤnſtigem Anſchein dieſes Planeten einige Bemerkung. Am 20. dieſes Monats Albends gegen 5 Uhr entdeckte Hr. Hofaſtronom und Prof. Mayer fſudoſtwaͤrts von der Venus gedachtes Stern⸗ lein, deſſen ſchwacher Schein aber nebſt der Lichtſtaͤrke der Venus die genaue Beſtimmung der graden Aufſteigung und ihrer Abweichung von einander ſehr erſchwehrten. Doch end⸗ lich um 8 Uhr 33 Min. 50 Sek. wahrer Zeit fand man mit einem vortrefltchen Sonnen⸗ meßer ſeine Entfernung von dem obern Horn der Venus0 Min. 20Sek., um9 Uhr 27 Min. aber 9Min. a3 Sek. Den 22. ſahe man ihn faſt in dem naͤmlichen Vertikalzirkel mit der Venus, außer merklich weſtlicher und etwas ſtaͤrker an Licht, ſo wie ein Stern von der 8. oder gten Groͤße. Um 8 Uhr 1a Min. war der Abſtand 24 Min. 30 Sek., um 8 Uhr 35 Min. 30 Set. aber nur 2a Min. 25 Sek. Den 2a. war er immer mehr weſtwaͤrts auch ſtaͤrker an roͤchlichem Licht; um 8 Uhr 28 Min. a Sek. ſtand er von der Mute des hellen Bruches der Venus 17 Min. 27 Sek. im groſ⸗ ſen Zirkel, nm 9 Uhr 13 Min. aber war die Entfernung 25 Sek. ſtaͤrker. Den 25. und 26. ſahe man ihn zwar wieder fuͤdwaͤrts; ſeine Lichtſchwaͤche aver verhinderte alle Gat⸗ tungen von Abmeſſungen. So ſehr er uͤbri⸗ gens mit dem Trabanten der Venus, den Caßini im Jahr 1672 und 1682, und der Engellaͤnder Schort 1740 zu Londen, Mon⸗ targne und Montbarron 1761 und 176a in Frankreich entdeckt haben, in Anſehung der Groͤße und ſeiner langſamen Bewegung ver⸗ ſchieden zu ſeyn ſcheiner, ſo wichtig mag den⸗ noch ſeine Entdeckung ſeyn, indem fuͤr die Venus ſo gut, als fuͤr andere Planeten, meh⸗ rere Trabanten erſchaſſen ſeyn koͤnnen. Heidelberg, den 23. April. Anzeige der ofſentltch und Privatvorleſan⸗ 141 K Sommer halben Jahr nach der Ordnung der vier Fakultaͤten. Ihr Anfang wird bei der theolog⸗medicin⸗ und philoſophiſchen Fakultaͤr durch den offent⸗⸗ lichen Anſchlag bekannt gemacht: bei der ju⸗ ridiſchen aber iſt hierzu der 12te Mai be⸗ ſtimnmt. Theologiſche Faknltaͤt. Doctor Jgnaz Hartung wird Montags, Mitwochs und Freitags von 8 bis9 den Trak⸗ tat de Deo legislatore erklaͤren. Doctor Karl Buͤttinghauſen hat im abge⸗ wichenen Winter die Feinde der Offenbarung widerlegt, und wird jezt Morgens um 10 Uhr die Theologie mit Abſicht auf die Juden und auf verſchiedene Meinungen der Chriſten oͤffentlich vortragen, auch um 2 Uhr nach Mittag mit denen philologiſchen Vorleſungen uͤber die Evangeliſten, und wochentlich ein⸗ mal mit den Diſputire Uebungen fortfahren. Doctor Joſeph Kleiner widmet die vormit⸗ taͤgige gte Stunde zu Vorleſung des Traktats die myſterio incarnationis Dominice. Doctor Johann Jung faͤhret in der allge⸗ meinen Kirchengeſchichte fort, und lteſet wo⸗ chentlich Dienſtags, Donnerſtags und Sam⸗ ſtags fruͤh von 9 bis 10 nach der Anleitung des Berty; auch iſt derſelbe erbiethig, kuͤnf⸗ tigen Sommer hindurch die allgemeine Kir⸗ chengeſchichte der mirtleren Zeiten von Heiu⸗ rich dem erſten an, bis auf Marimilian den erſten mit ſonderer Ruckſicht auf Deutſchland und die Pfalz wochentlich 3 mal, naͤmlich Mon⸗ tags, Mitwochs und Freitags zu einer ſchick⸗ lichen Stunde in Privatvorlefungen auf Ver⸗ langen vorzunehmen. Doctor und Kirchenrath Dominicus Hed⸗ daͤus traͤgt die Glaubenslehre nach dem Picte⸗ tiſchen Lehrbuche ſechs mal in der Woche um 7 Uhr offentlich vor, und um 9 Uhr wird er privatim die Anfangsgruͤnde der Hebraͤi⸗ ſchen Sprache lehren, und zum Beſten der Anfaͤnger auf die Grammatik und beſonders auf die Regeln der Hebraͤiſchen Syntaxis Ruck⸗ ſicht nehmen; Sonnabends vor Mittags um X 6 X gen der hieſigen Univerfraͤt in dem kuͤnfeigen G 11U. aber ein Eraminerorium uber die m jeder 14 2 A 8 1 Woche vorgetragene Stuͤcke der Glaubens⸗ 6 Doctor und Regierungsrath Georg Joſeph lehre mit ſeinen Zuhoͤrern anſtellen. Wedekind traͤgt von„ bis g die Reichsge⸗ Doctor Joſeph Hochheimer ordin. minor. ſchichte uͤber den Grundriß des Herrn von Recoll. wird wochentlich Dienſtags, Don⸗ Selchow, von 9 bis 10 das Ratureund Voͤl⸗ nerſtags und Samſtags von 8 bis 9 Uhr die kerrecht uͤber den Wolf, und von 11 bis 12 Auslegung der Buͤcher der Machabaer fort⸗ das Deutſche Staatsrecht uͤber den Schmaus ſezen, und nach Vollendung derſelben die 4 vor. Evangeliſten erklaͤren. Doctor und Regierungsrath Thaddaͤus Muͤl⸗ ler lehret offentlich von 10 bis 11, und nach Doctor Alenius à S. Aquilino Carmel. diſe. Mittag von 2 bis 3 die Pandekten uͤber den faͤhret fort wochentlich Montags, Mirwochs Boͤhmer, und privatim von 11 bis 12 die und Freitags von 2 bis 3 nach Mittag die Inſtirutiones uͤber den Heineccius, auchntbends Buͤcher Moſis und erſteren Propheten in Ver⸗ von 4 bis 5 das peinliche Recht uͤber den haͤltnis der LXX Dollmetſcher vorzuleſen. Meiſter. Wird auch wochentlich wenigſtens einmal Doctor und Hofgerichtsrath Franz Spen⸗ aus dem Chaldaͤiſchen eine Stelle des Prophe⸗ gel traͤgt taͤglich von 9 bis 10 das Deutſche ten Dantels erklaͤren. Iſt uͤbrigens erbiethig Privatrecht uͤber des Herrn von Selchow den Samaritaniſchen Pentateuchum privatim Handbuch ofſentlich vor, iſt zugleich erbie⸗ zu leſen. thig zu ſchicklichen Stunden uͤber die Statk⸗ Doctor Ludovicus Rompel ord. Predicat. ſtik und allgemeine Geſchichtskunde Vorleſun⸗ haͤlt Montags, Mitwochs und Freitags nach gen zu halten. Mittag von 3 bis a ſeine offentliche mora⸗ liſche Vorleſungen de jure, jultitia, contracti⸗ Medteiniſche Fakukrat. bus&r religione. Doctor Georgius Mathaͤus Gattenhofwird die Heilart beſonderer Krankheiten des Lym⸗ Juridiſche Taknktaͤt. phatiſchen und Nerven⸗ Syſtems um 7 Uhr Doctor und geheime Rath Ignaz Wedekind Morgens nach Anfuͤhrung des Ludwigs, um iſt erbiethig das Lehenrecht uͤber den Maſcot 9 Uhr die Lehre von den einfachen Arznet⸗ zu lehren, auch ein Collegium eraminato mittein nach dem Loſeke, und nach dieſem rium uͤber das buͤrgerliche Recht zu halten. die Regein Recepten zu verfertigen, abhan⸗ Doctor Frauc. Tav. Holl wird das jus ec⸗ deln. Um 4 Uhr nach Mittag wird er die cleſialtieum priwatum Morgens von 8 bis 9 Kraͤuterlehre ſowohl an auslaͤndiſchen im hie⸗ Uhr oͤffentlich nach Anton Schmid inlticur. ſigen Garten., als einheimiſchen nach einem I. E. vortragen. aus dem Lynne und Ludwig zuſammen geſez⸗ Doctor und Regierungsrath Johann Jacob ten Syſtem vortragen. Kirſchbaum lieſet von 7 bis 8 praxin com⸗ Doctor Franz Gabriel Schoͤnmezel erklaͤret munem uͤber den Stryck, nach deſſen Endi⸗ die allgemeine Lehre der Krankheiten um 8 gung lehret er den Reichsproceß nach des Uhr, auch iſt derſelbe erbiethig, die Lehre Puͤtters Epitomen, und haͤlt auch ein praktt⸗ der Entbindungskunſt, ſo wie auch die beſon⸗ ſches elaboratorium proeelluale. Eben der⸗ dere Lehre der fieberartigen Krankheiten zu ſelbe traͤgt auch von 5 bis 9 die Inltitntione⸗ einer annoch zu beſtimmenden Stunde vorzu⸗ uͤber das Examen Hoppii vor. Iſt beinebens tragen. erbiethig das Wechſelrecht nach den Grund⸗ Doctor Franz von Oberkamp lehrer nach ſaͤzen des Herrn Hofrath von Selchow, wie Anleitung des Plattneriſchen Handbuchs von auch die Kurpfaͤlziſche Wechſelordnung, und 11 bis 12 die Wundarzneikunſt offenrlich. des Boͤhmers Traktat de actionibus privatim die gerichrliche Armneigelahrthelt, uno die zu erklaͤren⸗ vor⸗