1 0 7c Fannheimer Zeitun Num. Xl.. Montag, den 19. Mai 1777. Parts, den 9. Mai. Ifm verwichenen Montag wurde zu Ver⸗ ſailles auf Befehl des Koͤnigs dem Gra⸗ fen von Falkenſtein zu Ehren die praͤchtige Opera Caſtor und Pollur aufgefuͤhret. Der Zulauf von Menſchen war ſe groß, daß viele mit ihren Biller in der Hand keinen Plaz fan⸗ den; uud beinahe waͤre es den Grafen vonCol⸗ loredo und von Cobenzl eben ſo ergangen. Bei ihrem Eintritt waren alle Logen, ſelbſt diejenige, welche man ihnen angewieſen hat⸗ te, ſchon durchaus mit Frauenzimmern ber ſezet; zum Gluͤck aber erſchienen einige von den Herren Großborhſchafrern nichr imSchau⸗ ſpiel, ſo daß deren Size gedachten Grafen angewieſen werden konnten. Die Opera war, wie gemeldet, ſehr praͤchtig, ſowohl in An⸗ ſehung der Dekorationen, als der Spielen⸗ den und Zuſchaner. Der Graf von Falkenſtein behauptet uͤbri⸗ gens in ſeinem fernern Anfenthalr dahier die Rolle eines Unbekannten vortreflich, mit ei⸗ ner bewundernswuͤrdigen Beſcheidenheit; ein Betragen, das ganz Frankreich nicht genng an ihm ruͤhmen und erheben kann. Vor mehretn Tagen ſahe er ſogar den Koͤnig of⸗ fentlich ſpeiſen. Se. Maj. fragte ihn, wol⸗ let ihr nicht mit ſpeiſen, Herr Graf? Er entſchuldigte ſich, und blieb die ganze Zeit uͤber aufrecht bet den uͤbrigen Zuſchanern. Am vergangenen Dienſtage wohnte er der Kriegs⸗ muſterung in der Ebene von Sablons bei. Verſchiedene Gelehrte waren willens, ihm Stuͤcke von ihrer Arbeir zu uͤberreichen, oder Haben ſolches auch wuͤckiich gethan; er hat aber nichts angenommen, ſondern ſich mit den hoͤflichen und verbindlichen Worten be⸗ danket, daß, wenn er wieder einmal zu Haus ſeyn werde, alles leſenswuͤrdige von ihnen ihm jederzeit ſehr angenehm ſeyn werde. Er hat ſich lange Zeit mit dem Herrn von Buffon unterhalten, und ihn auf das gnaͤdigſte ſeiner Werthſchaͤzung verſichert. Der Tag ſeiner Abreiſe iſt eben ſo ungewiß, als ſeine Ankunft geweſen; einige ſezen den 20, andere den 29. dieſes. Der beruͤchtigte und langwuͤhrige Nechts⸗ handel des Marſchalls von Richelten mit der Frau von St. Vincent iſt endlich in dem Parlement nach vielen Sizungen und Berath⸗ ſchlagungen entſchieden, beide gewiſſer Maſ⸗ ſen fuͤr ſchuldig erklaͤret und in ihre Unkoſten, der Marſchall aber beſonders noch in betraͤcht⸗ liche Geldſummen, zur Entfchaͤdigung fuͤr verſchiedene von ihm in dieſen Streit un⸗ ſchuldiger Weiſe eingeflochtene Perſonen, verurtheilet worden. Vorgeſtern iſt der abſcheuliche Desrues, der die Mad. von la Mothe und ihren Sohn vergifret hat, lebendig geraͤdert, ſein Koͤr⸗ per verbrannt, und die Aſche in die Luft ge⸗ ſtreuet worden. Rom, den 29. April. Von Neapel iſt die erfreuliche Nachricht eingegangen, daß die fuͤr unſern Hofſo guͤnſtt⸗ ge Kanzlei⸗Regein, welche der Marquis Ta⸗ nucci, ſo zu ſagen, zernichtet, aufs neue wie⸗ der fuͤr guͤltig erkannt und angenommen wor⸗ den ſeven. Denn St, Mej. der Konig hat 167 166 1 0 K einen Befehl erlaſſen, daß alle ſeit 1769 er⸗ Z Ihre Maj. ſoll auch dem Paͤbſil. Nuntius die gangene, aber nicht befolgte Paͤbſtliche Ver⸗ Anzeige haben thun laſſen, daß man den Be⸗ fuͤgungen, von nun an ohne den gerinaſten dacht nehmen werde, die Apoſtoliſche Kam⸗ Verzug und Anſtand vollzogen, auch hinfah⸗ mer wegen des Aufwandes, den ſie fuͤr die ro allen weitern Roͤmiſchen Bullen, wodurch Unterhalrung der Portugieſiſchen Erjeſuiten Se. Heiligkeit die nach gedachten Kanzlei⸗Re⸗ in dem Kirchenſtaat gehabt, einiger Maaßen geln fallende Einkuͤnfren vergeben, gleichfalls zu entſchaͤdigen. puͤnkrlich nachgelebet werden ſolle, mit dem einigen Vorbehalt, daß dergleichen Paͤbſtliche Der Schweizer, welcher den fremden Pil⸗ grim in dem Vatikan ſo grob behandelt, hat Beguͤnſtigungen nur ſolchen Perſonen zu Theil ſeinen Abſchied bekemmen; der spilgrim hin⸗ werden ſollen, welche dem Koͤnigl. Hof an⸗ gegen, ohnerachtet er jenen mit einem Pfriem, genehm, und von demſelben dazu vorgeſchla⸗ womit ſeine Kutte zuſammengeheftet war, am gen, oder empfohlen ſeyn werden. Man Halſe verwundet, hat zulezt 20 Roͤm. Tha⸗ weiß, daß ſeit der lezten Abaͤnderung des ler als ein Allmoſen empfangen, und iſt ihm Neapol. Miniſterlums der Papſt und der Koͤ⸗ dabei bedeutet worden, daß er und ſetne zwei nig von beiden Sicilien einen eigenen, wie Reisgeſellen ſich ſo lang, als ſie wollten, in wohl ſehr geheimen Briefwechſel uͤber dieſe Rom aufhalten koͤnnten. Hiedurch iſt der wichtige Sache mit einander gefuͤhret haben. erſte Beſehl, der ſie aus der Stadt verwies, Niemand konnte alſo die eigentliche Lage der⸗ ſelbigen erfahren, und jedermann verwundert widerrufen worden. Ein Spiralarzt und ſein ſich jezo deſto mehr, daß ſie ganz unver⸗ Beigeordneter, wie auch ein Spitalaufſeher, muthet einen ſo erwuͤnſchten Ausgang genom⸗ welche faiſche Nachrichten von dieſem Vor⸗ men hat. Kaum war die Nachricht hievon gang ausgeſprenget, ſind ihrer Stellen ent⸗ an ſeine Heiltgkeit gelanget, ſo lteßen Hoͤchſt⸗ ſezt worden. dieſelbe ein Dreve abfaſſen, in weichem Ste wenedig, den9. mrat. den Koͤnig und die Koͤnigin von Neapel we⸗ gen ihrer dem Apoſtoliſchen Stuhl bewieſenen Der Herzog von Gloceſter und Deſſen Fr. Zuneigung mit hoͤchſtem Lob belegen, anbet Gemahlin ſind vor einigen Tagen von Rom Ihre Majeſtaͤten bitten, in ſolchem frommen uͤber Florenz hier angekommen. Eifer ſtets fortzufahren. Ohngeachtet die Streitigkeiten zwiſchen Auch aus Lißbon gehen dietroͤſtlichſtenNach⸗ Spanien und Portugal ſo gut als beigelegr richten ein, die man in vielen Jahren nicht ſind, ſo ſoll dennoch in dieſem Jahre eine erwarten konnte. Alle ſeit der Vertreibung Spaniſche Flotte von 42 Schiffen von der der Jeſuiten aus Portugall annoch daſelbſt in Linie, nebſt vielen andern bewaffneten Fahr⸗ Gefaͤngnißen befindliche einzelne Glieder die⸗ zeugen, in ſegelfertigem Stande ſeyn. ſer Geſellſchafr ſind von der jezt regieren⸗ den Koͤnigin wieder auf freien Fus geſtellet Die Mohren beunruhigen die Spauier auf worden. Es ſind a8 an der Zahl, worunter das nene in Afrika, wo die Stadt Meiilla 10 Polaken, 8 Italtaͤner und 5 Deutſche be⸗ von dieſen Barbaren wuͤrklich belagert wird. ſindlich, welche eben damals, als das be⸗ Zu Siena zeigte neulich ein Wetterleiter kannte ungluͤckliche Schickſal ausgebrochen, ſeinen wahren Nuzen. Ein Blizſtrahl ſchoß nach Amerika abzufahren im Begriff waren. auf den Thurm der Domkirche, beruͤhrte Die Koͤnigin verſorget ſie einsweilen mit die daran befeſtigte elektriſche Stange, und Kleidung und uͤbrigem noͤthigen Lebensunter⸗ der Wetterleiter brachte ihn gluͤcklich dahin, halt, und diejenige, welche in ihr Vatterland wo man ihn haben wollte, ohne nur den ge⸗ muruͤck kehren wolen, bekommen Reiſegeld. itl ringſten Schaden⸗ X 0 K Zug abe Zu der Mannheimer Zeitung 1. fhem geehrten Publico bat man von dem Kurpfaͤlziſchen gnaͤdigſt angeordneten Concilio Mledico durch die Zeitungsblaͤttere ſchon in vorigen Jahren vielfaͤltig zu verneh⸗ men gegeben, was fuͤr beſonders gute Wuͤr⸗ knngen in verſchiedenen Gattungen deren Krankheiten, beſonders in Elieder rund Au⸗ genſchmerzen, wie auch kraͤzigen und un⸗ terdruckter monatlichen Reinigunge⸗Zuſtaͤn⸗ den der Gebrauch des ohnweit der Kurpfaͤlzi⸗ ſchen Oberamts⸗Stadt Bretten gelegenen Ge⸗ ſundheirs⸗ Baad zu Zeiſenhaufen nach ſich ge⸗ zogen, und welche Menge deren mit verſchie⸗ denen harten Krankheiten behafreten Men⸗ ſchen ihre erwuͤnſchte Geneſung erhalten haben; Gleichwie nun ermeldtes Geſundbeits⸗Bad dermalen dergeſtallten wohl ein⸗ und zuge⸗ richtet iſt, daß ſothanes Cur⸗Waſſer nach wie vor, ſich in ſeiner volligen Kraft und Wuͤrkung vorfindet, michin denen ſich deſſen Bedienenden den beſten Effect und Nuzen verſchaffen wird: wie dann auch nebſt dem Phylico ordinerio eine mit friſchen und gu⸗ ten Medicamenris verſehene Apothek, ein Chirurgas und Baader zum allenfallſigen Gebrauch allda vorhanden: nicht weniger das nahe an dem Cur⸗Waſſer zu erſagtem Zeiſenhauſen ſtehendes Haus mit einem gro⸗ ſen Nebenbau, ſchoͤnen Zimmern, und Speiß⸗ Saal erweitert: fort mit einem beſondern Montag, den 19. Mai 7 7 7. Traiteur und allſonſtigen Nothwendigkeiten zu mehr bequemlicher Bewirthung deren nach Unterſcheid des Standes ſich einfindender Cur⸗ Gaͤſten, auch mit angenehmen Spa⸗ zier⸗ Gaͤngen, und andern Ergoͤzlichkeiten wohl verſehen iſt, annebſt bei dieſer beſten Witterung, und eintrettender Sailon die Cur ſothanen Badwaſſers den 7ten naͤchſtkuͤnftt⸗ gen Monats Juni ſeinen Anſang nehmen wird. uts hat man folches dem geehrten Publtco andurch bekannt machen wollen, damit ſich jedermaͤnniglich ſothanen geſunden Cur⸗Bads nach Gutbefinden und Anweiſung des dorti⸗ gen Phruci ordinarii forthin bedienen, und ſelbiges nuͤzlich gebrauchen moͤge. Mann⸗ heim, den 18. Mal 1777. En Mlandato ſpeeiali Serenill. B. D. Elect. Palat. Harrer. (Heim. 2. Auf kuͤnftigen Montag den 2b. dieſes Mor geus 9 Uhr werden die verlaſſene Meubels des jungſt verlebten Tit. Herrn geheimen Rath Koch, welche in Buͤcher, Silver, Kleidungen, ſaubern Weißzeug, Bettungen, Kuchengeſchirr, Schreinwerk, und ſonſtigem Hausrath beſtehen, ofſentlich verſteiget. 169 170 X 6 7 8⸗ Hr und verſchiedenen Stallungen, nebſt Frucht⸗ Dem Publico wird andurch ohnverhalten, und Heuſpeichern, und einem kleinen an dem daß naͤchſtkuͤnftigen Donnerſtag als den 22. Haus liegendem Gemuͤsgarten auf den 7. dieſes nach Mittags 2 Uhr in der Scribat⸗ laufenden Monats beſtimmet; gleichwie aber ſchen Sterbbehauſung die vorraͤthige Weine bei vorgenommen werden wollender Werſtei⸗ und Faßwerk offentlich verſteigt werden. gung keine Luſt tragende erſchienen, daher Mannheim, den 17. Mai 1777. man die Verſteigung nochmal auf den 20. Mai curr. nach Mittag g Uhr auszuſchrei⸗ ben, und in dem Wirthsaus zum Prinz Karl Phtlanthropiniſche Gedanken uͤber den Pbͤi⸗ vorzunehmen, beſchloſſen hat; als werden lanthropinlsmus, dem Freiherrn von Moſer hierzu beſonders die ſich zur Wirihſchaft wid⸗ gewidmet. Nebſt einem Anhange uber die mende wegen des beſchriebenen Hauſes ſehr Ohilanthropine aus Herrn Kirchenraths Sei⸗ vortheilhaften Lage eingeladen. Weinheim, lers gemeinnuͤzigen Betrachtungen, 1777. in den 8. Mal 1777. gros 8 auf Schreibpapier, ſind in der akade⸗ Kurpfalz St adtr ath. miſchen Hofbuchdruckerei und Buchhandlung Heuſſer. das Stuͤck vor 2a kr. zu haben. Buͤchler. Da Kurpfalz geiſtuche Aominiſtration ent⸗ Nachdem Kurfuͤrſtl. Pfaͤlziſches hochlobl. ſchloſſen, ihre noch vorraͤthige Fruͤchten von Bergamt verordnet hat, daß die auf den Kur⸗ allen Gattungen bei hier nach genannten pfaͤlziſchen Bergwerkern in den Oberaͤmtern Recepturen, als bey den Schaffnereien Fran⸗ Alzei, Kreuznach, Lautern und Lauterecken, kenthal, Muͤnchbiſchum zu Dahlsheim, laboriret werdende ſo Gewerk⸗als herrſchaft⸗ Hochheim bei Worms, Liebenau in Worms, liche Zehenden⸗Queckſilber, vom Anfang kom⸗ Freinsheim und Mittelbockenheim, wie auch menden 3 Quartals an, auf ein oder zwei den Kellereten, Schoͤnau und Otterberg in Jahr, an den Meiſtbiethenden, und zwar Worms, und der Collectur Pfeddersheim aus den Oberaͤmtern Alzet und Kreuznach auf den 2. naͤchſtkommenden Monats Juni in den 2. kuͤnftigen Monats Juni in Moͤrsfſeld. der Stadt Frankenthal nach den auf den die aus den Oberaͤmtern Lautern und Lauter⸗ Mark aufgeſtellten Probmaltern offentlich ecken aber auf den g. dicti menlis in Wolf⸗ verkaufen zu laſſen: als wird ſolches zu je. ſtein verſteiget werden ſollen; Als wird ſol⸗ dermanns Wiſſenſchaſt hierdurch bekannt ge⸗ ches allen dazu Luſt tragenden zu dem Ende macht, damit diejenigen, welche von dieſen andurch bekannt gemacht, um ſich auf den Fruͤchten zu kaufen Willens ſind, ſich auf beſtimmten Taͤgen und Oertern einfinden, und den beſtimmten Tag in Frankenthal bei dem ſo dann die Verſteigungs⸗ Conditionen ver⸗ Verkauf einfinden moͤgen. Heidelberg, den nehmen zu moͤgen. Moͤrsfeld, den 28. 16. Mai 1777. April 1117. Kurpfalz Geiſtliche Aominiſtrations Kanzlei⸗ A. C. Ludolph. Handſchriſt. Kurfuͤrſtl. Bergmeiſter. 6. Der ganze Jahrgang duſer Zeitung, wel⸗ Man hat zwar die Verſteigung des hieſi⸗ che wochentlich zweimal, Montags und gen Wirthshauſes zum ſchwarzen Adler ge⸗ Donnerſtags, ausgegeben wird, koſtet dahter nannt, beſtehend in verſchiedenen gewoͤlbten und in der ganzen Pfals 3 ſtz auswaͤrts aber Fellern, einem großen Nebenbau, Scheuern nicht uber a ſt. ner ha vo. len 167 A 0 1 Oſtende, den 12. Mai. A den Koͤnig und den beſtaͤndigen Rath zu uͤber⸗ ſenden, anſtatt ſolche, wie bisher uͤblich ge⸗ Vor einigen Tagen kam ein Engl. Schiff⸗ weſen, mit Briefen an die Kron⸗ Großfeld⸗ kapitaͤn hier an, und berichtete dem Conſul herren zu begleiten. Ein gleiches ſoll auch ſeiner Nation, daß ſein Schiff faſt im An⸗ den Fuͤrſten von der Moldau und Wallachei geſicht dieſer Stadt von einem Amerikani⸗ anbefohlen worden ſeyn. ſchen Kaper weggenommen worden ſeye. Nachdem der Raͤuber des Schifſes mit der Die Begraͤbniße in und bei den Kirchen ganzen Ladung von Oel und Fruͤchten, die ſollen hier gaͤnzlich abgeſchaffet, und andere von Meßina nach Hamburg beſtimmt war, außerhalb der Stadt dagegen angeleget wer⸗ ſich bemaͤchtiget, habe er ihn, den Kapitaͤn, den. nebſt den uͤbrigen Schiffleuten, in eine Fi⸗ Conſtantinopel, den 17. April. ſchersbarke geworfen, und ſeye mit der Beute auf und davon gefahren. Man weiß, daß Die Kriegsruͤſtungen werden noch immer fortgeſezet. Man arbeitet mit moͤglichſtem dieſes naͤmliche Raubſchiff neulich das Packet⸗ boot von Harwich weggenommen. Es wird Fleiß an Ausruͤſtung einer Flotte von 20 von einem ſichern Cunningham angefuͤhret, Kriegsſchiffen, welche auf das laͤngſte in ei⸗ nem Monat ſegelfertig ſeyn ſollen, um in hat 6 Kanonen, 8 Steinſtuͤcke, und iſt mit das ſchwarze Meer zu laufen, wohin ſchon 60 Mann beſezet. eine Menge von allerhand Kriegsbeduͤrfnißen Dieſen Augenblick vernimmt man von und Truppen voraus abgeſchicket worden iſt. Duͤnkirchen, daß am 9. dieſes Abends ge⸗ dachter Ennningham, welcher einige Tage Indeſſen ſoll Sahir Gueray, den Rußland fuͤr den rechtmaͤſigen Chan erkennet, ſchon vorher mit ſeinem Raub in daſigen Hafen ein⸗ faſt die halbe Krimm unter ſeine Bothmaͤſig⸗ gelaufen, mit 20 ſeiner Diebsgeſellen daſelbſt keit gebracht haben. Die Pforte hat vor et⸗ in gefaͤngliche Haft genommen worden ſeye. nigen Tagen ihren Said Aga, der ſchon oft⸗ Dieſe ſaubere Boͤgel, welche einige Tage lang nichts thaten, als ſchwelgen und praſſen, mals in der Krimm geweſen und des Landes glaubten ſich in der groͤßten Sicherheit, als ſehr kundig iſt, dahin abgeſchicket, um naͤhere Erkundigung von dem gegenwaͤrtigen Zuſtand ſie ploͤzlich mit gewaffaeter Hand uͤberfallen wurden. Kurz vorher war ein auswaͤr⸗ dieſer Halbinſel einzuziehen. tiger Eilvorhe in Duͤnkirchen angekommen, Smirna, den 6. April. welcher vermuthlich den Befehl zu ihrer Ge⸗ Nachdem der Grosſultan neulich einen fangennehmung uͤberbracht hat. Befehl hierher uͤberſchicket, 1200 Schiff⸗ Warſchau, den 3. Mat. knechte fuͤr eine in das ſchwarze Meer be⸗ Dieſer Tagen ſind Nachrichten von unſerm ſtimmte Flotte anzuwerben, ſo ſind einsweſ⸗ Geſandten, dem Herrn Boscamp, in Kon⸗ len 300 zuſammen gebracht und eingeſchiffet ſtantinopel eingegangen. Solche enthalten worden. Auſſer dieſen find noch 500 hier großtentheils emne weirlaͤuftige Erzaͤhlung von vorhanden, die ſich freiwillig haben anwer⸗ den Feierlichkeiten ſeiner gehabten Audienz bei ben laſſen, und die uͤbrigen 400, die noch dem Grosſultan. Er meldet zugleich, daß ſein fehlen, verhoffen wir auch bald zu bekom⸗ Geſchaͤft mit der Pforte wuͤrklich ſchon ſeinen men. Anfang genommen habe, und daß er ſich ei⸗ Petersburg, den 10. April. nen erwuͤnſchten Ausgang verſpreche. Man habe ihm bereits zugeſtanden, kuͤnſtighin alle Seit dem die Engl. Kolonien in Amerika von Seiten der Pforte an die Republik Po⸗ gegen Grosbritanien ſich empoͤret haben, iſt den abgehdenderGeieſicheiten unmictelbar an Aih der Tabadh dier dergeſtalr im. Prelß geſtiegen. 168 I 0 1t das er geaenwartig weit uͤher die haiſte mehr As eiulger Maaſen wieder auſgeholſen werden gilt, als vor einigen Jahren. Die Aus⸗ ſolle. laͤnder haben ſeit kurzem ungehenere Laſten Se. Durchlaucht der regierende Herzog von dahier auſgekanfet. Braunſchweig hat dem Herrn Profeßor Je⸗ hann Joachim Eſchenburg, einem gebohr⸗ Mannheim, den 15. Mal. nen Hamburger, die Stelle des verſtorbenen Nach der gewoͤhnlichen drei taͤgigen offent⸗ Prof. Zachariaͤ, nebſt deſſen voͤlligen anſehn⸗ lichen Pruͤfung in der Anatomie und Chirur⸗ lichen Gehalt, uͤbertragen. Sicherem Ver⸗ gie wurden geſtern die von Sr. Kurfuͤrſtl. nehmen nach wird gedachter Herr Eſchenburg, Durchlaucht gnaͤdigſt beſtimmten Preiß. Me⸗ welcher die nachgelaſſenen poetiſchen Papiere daillen an folgende Compagnie⸗ Chirurgos des ſeel. Zachariaͤ in Handen hat, ſolche mit ausgetheilet. Die erſte anatomiſche Medaille Vorausſchickung der Lebensbeichreibung je⸗ empfieng Herr Klippel vom Leibregiment, nes verewigten Dichters dereinſtens heraus⸗ die zweite anatomiſche Herr Caries vom Leib⸗ geben. regiment, die dritte anatomiſche Herr Mayer Der Freiherr von Pleß gehet als K. Daͤni⸗ von Joſeph Hohenhauſen; die erſte chirurgi⸗ ſcher Miniſter nach Neapel, und dagegen von ſche Medaille Herr Orff vom Leibregiment, Seiten des Sicil. Hofes der Prinz von la Roc⸗ die zweite chirurgiſche Herr Elbert vom Leib⸗ ca in gleicher Eigenſchaft nach Koppenhagen. regiment und die drirte chirurgiſche Herr Der Sardiniſche Geſchaͤfrstraͤger zu Livor⸗ Wechſung, der juͤngere, von Rodenhauſen. no, Hr. Paolo Baretti, iſt von ſeinem Konige Ver miſchte Nachrichten. zum General⸗Conſul daſelbſt ernannt worden. Der zu erwarrende Sommerwitterungs⸗ Am 1. dieſes iſt der Kaiſerl. Herr Princi⸗ lauf des 1777ten Jzahres wird nach viehaͤh⸗ pal⸗Commiſſarius, Fuͤrſt von Thurn und rigen gemachten Beobachtungen, die durch Taris, von Regenſpurg nach Tiſchingen ab⸗ die Erfahrung und phiſtkaliſche Gruͤnde ſich gereiſet, um den Sommer daſelbſt zu zu⸗ beſtaͤrigr haben, zum allgemeinen Beſten fol⸗ bringen. gender Maaſen angegeben. Ge. Kurfuͤrſtl. Gnaden von Mainz ſind Der Monat April bis den 5. Mat wird am 11. dieſes nach Aſchaffenburg, und am mit einer vermiſchten Wirterung von Son⸗ 14. darauf uͤber Gelnhauſen nach Erfart ab⸗ nenſchein und Regen abwechſein, ſpaͤte Nacht⸗ gereiſet. froͤſte ſind nicht zu beſorgen. Vom 6. Mai Zn Wien iſt auf allerhoͤchſten Befehl fuͤr bis den 10. Junius wird die Wirterung vor⸗ die Blattern⸗ Einpfropfung ein eigenes Ge⸗ zuͤglich zum Naſſen geneigt ſeyn, jedoch mit baͤude eingerichtet worden, und ſoll mit naͤch⸗ guten warmen und fruchtbaren Tagen ab⸗ ſten an 30 Kindern von der beſten Herkunft wechſein. Vom 11. Jun. bis den 15. Jul. der Verſuch gemacht werden. Der Freiherr aber wird es die mehreſte Zeit ſtark zum von Stoͤrkh hat die Aufſicht daruͤber, und Feuchten geneigt ſeyn, ſo daß die Heuaͤrndte Herr D. Ingenhuſen, welcher in dieſem beſchwerlich werden wird. Vom 16. Jul. Fach beſonders geſchickt und gluͤcklich iſt, bis den 15. Auguſt wird eine vermiſchte Wit⸗ verrichtet die Einpfropfung. terung, die jedoch mehr zu gucem Wetter Rachdem die Stadt Kremniz in Ungarn geneigt ſeyn wird, herrſchen, die Aerndte ohnlaͤngſt durch einen erſchrecklichen Brand wird nicht zu beſchwerlich ſeyn. Vom 16. hart heimgeſuchet worden, wobei auch das Auguſt bis den 20. Sept. wird noch eine ver⸗ beruͤhmte Muͤnzgebaͤnde faſt ganz zu Grund miſchte Witterung ſeyn, die ebenfalls mit gegangen, haben Ihre Maj. die Kaiſerin be⸗ gutem Wetter abwechſein wird, ſo daß die fohlen, daß den verungluͤckten Einwohnern Winterſaat gut beſtellet werden kann. mndeſſen durch einige hundert rauſend Gulden V Zugabe