A 0 ꝛ Mannheimer Seikunt Num. l.XXX. Montag, den 6. Oct. 1777. Rom, den 13. Sept. kommen zu befriedigen ſo ſchoͤne Gelegenheit IIſder alles vermuthen wird vor den in⸗ gefunden. Dagegen wur er auch aligemein ſtehenden Herbſrferien kein Conſiſtorium beliebt. Der Abt Spidalieri, Precurator mehr gehalten werden. Sonſt mußten des naͤmlichen Ritterordens, verwalret in⸗ fammtliche Cardinale gegen die Mitte dieſes deſſn, bis zur Ankunft ſeines Nachſolgers. Monats vor Antrettung ihrer Herbſtreiſen die Geſchaͤſte. ſich noch ein mal verſammeln, um von Sr. Dereneue K. Sardiniſche Miniſter, Herr Paͤbſtl. Heiligkeit ſo wohl, als von einander Graneri, ein ſehr wackerer Mann, wird mir ſelbſt Abſchied zu nehmen. Diesmal unter⸗ naͤdhſten hier eintreſfen. Seine Herreiſe ward bleibet ſolches gaͤnzlich. dadurch verzoͤgert, daß da zwiſchen Toska⸗ Der Cardinal Staatsſecretarius Pallavi⸗ na und Parma vor einiger Zeit Graͤnzſtrei⸗ gini. dem die Aerzte ſeines kraͤnklichen Zu⸗ tiakriten entſtanden waren, er von ſeinent ſrances wegen geraryen haden, eiue erwar 5pofe, vegſen Vernrrrreiurig hierin b.gry.r. entfernte Reiſe zu ſeiner Veraͤnderung und worden, ſolche beizulegen den Auftrag emp⸗ Bewegung zu machen, ſoll Willens ſeyn, die fangen. Dieſes Geſchaͤft hat er nun zu aller⸗ Pprovinzen von Romanien, Bononien und ſeitigem Vergnuͤgen gluͤcklich beendiget. Ferrara zu durchreiſen Viele andere Car binale begeben ſich uuch von hier weg, jeder Parma, den 18. Sept. in ſeiner beſondern Eigenſchaft, der eine als Ganz gewiß iſt der juͤngſthin erwaͤhnte Legat, der andere als Biſchof u. ſ. f. Die von Sr. Sicil. Maj. an alle Biſchoͤfe ſeines meiſten aber gehen auf ihre Landguͤter, ſo Koͤnigreichs ergangene Befehl, wodurch dem daß von dieſem heiligen Collegium kaum ei⸗ Roͤm. Hofe dasjenige wieder entzogen wird, nige wenige die Herbſtzeit uͤber bier anzu⸗ was ihm vor Kurzem verwilliget worden, treſſen ſeyn werden. Von einer Landreiſe naͤmlich die aus den Roͤmiſchen ſo genannten Sr. Paͤbſtl. Heiligkeit iſt es noch ganz ſtill. Kanzlei⸗Regein und andern ehmaligen Ge⸗ Vergangene Woche hat der Maltheſiſche rechtſamen entſpringende Befugniße in Ver⸗ Grosbothſchafter, Ritter von Breteuil, nach gebung der Biſtuͤmer und anderer Kirchen⸗ einem zwanzig jaͤhrigen hieſigen Aufenthalt. pfruͤnden, welche als ein landesherrliches zum wahren Leid des ganzen Hofes, dieſe Recht dem Koͤnige allein vorbehalten und zu⸗ Stadt verlaſſen. Er gehet nach Wien, Pe⸗ geeignet werden. Es iſt dahero allen Sicil. tersburg, und ſodann nach Paris, wo er in Biſchoͤfen bei hoher Strafe unterſagt worden, gleicher Eigenſchaft als Grosbothſchafter ver⸗ kuͤnfrighin keine Roͤm. Bullen in Anſehung vieiben wird. Hier hat derſeibe ein ange⸗ gedachter Pfruͤnde, unter was fuͤr einem nehmes Leben gefuͤhret; beſonders da er ſei⸗ Vorwand es immer ſeye, anzunehmen und den Geſchmack an den ſchoͤnen Kuͤnſten voll⸗ zu beſoigen. Man ſchlieſet bieraus, daß der 33 836 A 0 A alte Tanucci, deſſen Geſinuungen bekannt ge⸗ A Am 21. iſt der als bevollmaͤchrigte Minr⸗ nug ſind, noch immer einen gewiſſen Ein⸗ ſter bei dem Infanten Herzoge von Parma fluß in die Geſchaͤften zu Neapel haben muͤſſe. ernannte Graf von Flavigni Sr. Maj. noch Ja es ſoll ſo gar aus der hohen Kammer von vor Antretung ſeiner inſtehenden Abreiſe vor⸗ St. Elara ein welrlicher Richter ernannt geſteller worden. worden ſeyn, um einem gewiſſen Biſchofe, gegen welchen der Koͤnigl. Hof Klagen hat, Londen, den 26. Sept. mit Uebergehung des Paͤbſt. Stuls, welcher Außer den gewiſſen Nachrichten von denr ihm gewogen zu ſeyn ſcheinet, den Proceß zu Vorruͤcken des General Bourgoyne, welches machen. ſeinen eigenen Berichten nach mit Zerſtreuung der feindlichen Macht, die ſich ihm bei der Paris, den 26. Sept. Feſtung Eduard entgegen geſtellet hatte, bis nach Albany gluͤcklich bewerkſtelliget worden, Norgeſtern brach in der Bude eines Leb⸗ ſind von den ſonſtigen Verrichtungen der K⸗ Luͤchners auf gegenwaͤrtiger St. Ootdius⸗ Kriegsvoͤlker tu den vordern Provinzen noch Meſſe ploͤzlich ein Feuer aus, durch welches keine zuverlaͤßige Nachrichten eingegangen. bei 27 andere Buden in Flammen geſezet und Denn ſo wie ſchon neulich das ungewiſſe Ge⸗ in einer viertel Stunde mit beinahe allen ruͤcht gegangen, daß der Gen. Howe Phila⸗ darin befindlichen Waaren verzehret worden delphia erobert habe, eben ſo ungewiß wird ſind. Zum Gluͤck konnte man das Feuer noch nun im Gegentheil von demſelben gemeldet⸗ in dem Augenblick ioͤſchen, da es ſchon an⸗ daß er zwar ſeine Voͤlker daſeibſt gluͤcklich an fieng eine große Schauſpielhuͤtte zu ergreifen. das Land gebracht, jedoch wegen allzu ſtar⸗ Obgedachter unvorſichtige Lebkuͤchner war in kem Widerſtand der Rebellen die Schiffe und das Schaufviel des Nicolet aelaufen und bat⸗ das ⸗ff⸗n⸗ WNeer wair De.kuſi wieder hube ſu⸗ te ein brennend Licht in ſeiner Bude zuruck chen muͤſſen; hingegen ſoll von Rhodeisland gelaſſen, wodurch der Brand verurſachet wor⸗ der ſichere Bericht eingegangen ſeyn, daß der den iſt. Viele Meßiente ſind dadurch in Ar⸗ andere Theil der Konigl. Macht, welcher ge⸗ muth geſezet, indem fuͤr viele hundert tauſend gen Boſton angeruͤcket, dieſe Stadt mit allen Pfund Waaren, die nicht geſchwind genug darin befindliichen feindlichen Magazinen und ausgeraumet werden konnten, verdorben wor⸗ unglaublichem Kriegsvorrathe groͤſten Theils den ſind. verbrannt und uach dieſem tiefer in die Pro⸗ Es verlautet, daß der bisherige Kriegs⸗ vinz Neuengelland eingedrungen ſeye. Mir miniſter, Graf von St. Germain, ſich in dergleichen widerſprechenden Nachrichten muß Ruhe begeben, und der Prinz von Montbar⸗ man ſich bier ſo lang unterhalten laſſen, bis rey, der ihmi ſchon zugegeben war, deſſen der K. Hof ſelbſt das Naͤhere und Wahre ber Stelle erhalten habe. kannt machen wird. Am 20. dieſes hat Herr Karl von Broglie, Gedachter General Bourgoyne hat die 5e7 Biſchof Graf von Noyon, D. der Sorbonne ſtung Kronpoint und Ticonderago mir Braun⸗ und Pair von Frankreich, im a3. Jahre ſei⸗ ſchweigern und Kanadanern beſezen laſſen⸗ nes Lebens ſchon das Zeitliche beſchloſſen. welche leztere er aus Quebec und Montreal Er wuͤrde, wofern er das Leben behalten gezogen, um ſeine eigene Macht nicht zu haͤtte, die Cardinalswuͤrde erhalten baben, ſchwaͤchen. und zwar durch Se. Polniſche Maj. Hoͤchſt⸗ Auf das neulich erſchienene bekannte Mat welche ihn bei der bevorſtehenden Befoͤrde⸗ nifeſt, welches eben dieſer General in allen rung zu Rom von hhrer Selte dazu beſtime Bezirken und Landſchaften, die er unter Ks mer batten⸗ nigl. Gehorſam zuruͤck zu bringen gedachis. ſ N 1 0 337 vorlauſig bekannt machen laſſen, hat Was⸗ K in welchem jedermann an dem Gluͤck bethei⸗ hington weitlaͤuftig geantwortet, und dieſe liget ſeyn konnte, Se. Kurfuͤrſtl. Durchlaucht Antwort in alle Amerikaniſche Blaͤrter ein⸗ in der Naͤhe zu verehren. Geſtern ſind zuverleiben befohlen. Sie iſt in dem alten Hoͤchſtdieſelbe uͤber Lautern wieder nach Mann⸗ heim zuruͤck gereiſet. Ton abgefaſſet. Es wird von nichts als edein Abſichten der Amerikaner, von Frei⸗ Mannheim, den 5. Oct. beit und Unabhaͤngigkeit, worin ſie ſich mit den Roͤmeru vergleichen; gegenſeitig aber Heut haben Ihre Kurfuͤrſtliche Durchl. von lauter Unmenſchlichkeit, Mord und Raub Durchl. unſere gnaͤdigſte Landesherrſchaft, mit darin geſprochen. Hoͤchſtdero geſammten Hofſtaat, die Trauer fuͤr die neulich verſchiedene Frau Mutter Der Amerikaniſche Obriſte St. Elair, welcher Ticonderago ſo ſchlecht vertheidiget Sr. Hochfuͤrſtl. Durchlaucht des regterenden hat, bemuͤhet ſich vergebens, ſein feiges Be⸗ Herrn Marggrafen von Baden, welche des⸗ tragen bei dem Congreß zu rechtfertigen. wegen eine beſondere Geſandtſchaft in der Perſon des Freiherrn von Muͤnzesheim an Er ſoll zu ſchwerer Verantwortung gezogen werden. hieſiges Kurfuͤrſtl. Hoflager geſchickt hatte, auf 8 Tage angeleget. Am verwichenen Samſtag iſt der alte 85 faͤhrige Herzog von Norfolk mit Tod abge⸗ Der durch ſeine große Kenntniße beruͤhmte Ritter von Hamilton, Koͤnigl. Grosbritani⸗ gangen. ſcher Geſandte an dem Neapolttaniſchen Ho⸗ Heilbron, den 15. Sept. fe, iſt nach einem kurzen Aufenthalt von ei⸗ nigen Tagen dieſen Morgen mit ſeiner Frau Eine Geſellſchaft von ohngefaͤhr 500 Fran⸗ Foͤſiſchen Gewerh⸗ und Handelsleuten hat den Gemahlin wieder von hier abgereiſet. EEntſchluß gefaſſet, mit Bewillignng eines Genealogiſche und andere ver⸗ hohen Rathes vor dem Bruͤckenthor herein⸗ miſchte Nachrichte n. waͤrts von Boͤckingen eine Vorſtadt von 80 großen Fabriken⸗ Gebaͤuden anzulegen, um Am 11. Sept. hat Ihre K. H. die Prin⸗ darin allerhand ſeidene Stofſe und Grosde⸗ zeßin von Aſturien eine Tochter fehr gluͤcklich tour⸗Zeuge zu verfertigen. Sie entrichten zur Weit gebracht. ber Stadr fuͤr den Plaz und die Bewilligung. Dagegen ſtarb am 19. darauf zu Neapel welche ſie am verwichenen Sonntag erhalten der Infant Don Philipp, erſtgeborner Prinz haben, 150 rauſend Gulden an baarem Gel⸗ Sr. Kathol. Mai. welcher aber wegen Schwa⸗ de, und hinterlegen 200 tauſend Gulden zu che ſeines Verſtandes fuͤr unfaͤhig zu regieren weiterer Sicherheit. Sie werden dem Ver⸗ erklaͤret war, im zuruͤck gelegten 50. Jahre nehmen nach zwo Millionen an Baarſchaft ſeines Alters an den Blattern. Er war ge⸗ und eben ſo viel an Ereditbrieſen mit brin⸗ boren den 13. Jun. 1747. gen. Se. K. H. der Herzog von Gloceſter iſt am 25. obgedachten Monats von Trient ab⸗ Zweibruͤcken, den 1. Oct. abgereiſet. Die hoͤchſte Gegeawart Sr. Kurfuͤrſtlichen Der nach Holland beſtimmte Marokkani⸗ Durchlaucht zu Pfalz, Hoͤchſtwelche unſern ſche Grosbothſchafter hat zu Gibraltar ein Herzoglichen Hof mit einem freundſchafrlichen Hollaͤndiſches Schiff beſtiegen, auf welchem Beſuch beehret, hat unſere Durchlauchtigſte er die Reiſe macht. Der Kaiſer verbindet Landesherrſchafr ſo wohl, als die ganze Stadt ſich den Frieden mit der Republick, in fo in unbeſchreibliche Freude geſezet. Am Sonn⸗ weit es feine Religion erlaubet, frs Abends war Hier Scharſicl nnd Bal. fi ohnverdruchlich zu helier. 338 A In der Oberkaͤrntiſchen Stadt Villach ſind K nach abgeloffener Affirienszeit auf den 11⸗ am 16. durch eine Feuersbrunſt 74 Haͤuſer des Monats Nov. Morgens frnhe 9 Tthr auf in die Aſche geleget worden. hieſelbſtigen Rathhaus eine Final⸗Verſteiguns 1 vorgenommen werden ſolle, bei welcher ſich Man dienet dem Publicum zur weitern die Luſttragende, und allenfalls auch die intra tempus alkixionis biethende einzufinden, Nachricht, daß die Odenwalder Poſt, ſo und benannten Umſtaͤnden nach den Zuſchlaß Dienſtag und Samſtag Abends um 5 Uhr von hier uͤber Weinheim, Fuͤrth, Neichelsheim zu gewarten haben. Heideiberg, den 11⸗ und Lengfeld abgegangen, an den naͤmlichen Sept. 1777. Taͤgen nach Mittag um 2 Uhr von hier Kurpfalz Stadtratb. abgeritten wird. Sartorius. Kummer. 2. Nachdem vermoͤg eingelangter Kurfuͤrſtl. Pfaͤlziſchen hoher Regierungs⸗ Erlaubnis Kaſpar Ruß, ehmaliger Strumpfhaͤndler aus Hamburg, nachheriger Erbbeſtands⸗ naͤchſtkommenden Montag uͤber 1a Tag den 13. Oct. in Loco Neupfalz 60 bis 70 Staͤm⸗ Muͤller auf der hieſigen Gereyde, hat ver⸗ me Hollaͤnderbaͤum offentlich an die Meiſt⸗ ſchiedene Ungluͤcksſaͤlle angezeiget, warum fbiethende verſteiget werden; als wird ein ſol⸗ ſein Vermogen nicht hinreichend ſeyn wolle⸗ ches jedermann hiedurch bekannt gemacht, fammtlich ſeine Schulden daraus bezahlen zu damit diejenige, welche hiezu Luſt tragen, koͤnnen, wannenhero dann ein ſolches ſeinen ſich in termino pracfno& loco einfinden Glaubigern freiwillig abzutretten ſich aner⸗ konnen. Germersheim, den 25. Sept. 1777. bothen: Gleichwie man nun hierauf beſchloſ⸗ fen hat, zwiſchen ihmi und ſeiner Creditor⸗ 3. ſchaft eine formliche Liqutdation vorzunehmene anbei dieſelbe, inſonders des Vorzugsrechis Das dem dahieſigen geiſtlichen Admini⸗ halber gegen einander zu hoͤren, dazn auch ſtrations⸗ Erbbeſtaͤnder Johannes Standen⸗ wuͤrklich terminum peremptorinm auf None heimer zuſtehende in allhieſiger Gemarkung tag den 3 Nov. anberaumet hat; als werden gelegene ſo genannte Katharinen Erbbeſtands⸗ alle und jede Kaſpar Rußiſche Creditores hie⸗ gut beſtehend in 61 Morgen 2 Virrtel 13 mit unter der geſezmaͤſigen Verwarnung vor⸗ Ruthen Acker neuer Nuͤrnberger Maaſung geladen, um auf eben beſtimmte Friſt mir acl 160 Ruthen per Morgen iſt nach der von ihren Forderungen vor dahieſigem Oberſchult⸗ Kurfuͤrſtl. hochloͤbl. geiſtlicher Adminiſtration heiſereiamt zu jenem Ende und um ſo gewiſ⸗ bereits ertheilten Etnwilligung, in eine of⸗ ſer zu erſcheinen, als die Auebleibende unter fentliche Verſteigung gebracht, fort das lezte Auferlegung eines ewigen Stillſchweigens beſchehene Geboth ad valvas pablicas auf damit nicht mehr gehoͤret werden ſollen⸗ zwei Monat aſbigiret worden; man will da⸗ Edenkoben, den 12. Sept. 1777. her ein ſolches zu dem Ende anmit bekannt machen, damit diejenige, weiche zu ſothanen Kurpfalz Oberamtſchultheiſeret. Erbbeſtandsgut entweder ganz, oder zu dem J. 8. Taufſenbach. dritten Theil desſelben Luſt tragen, binnen Huͤgler. dieſer zwei monatlichen Friſt auf allhieſiger Stadtſchreiberei, die Steigungs⸗Bedingnißen Druckſehler. In dem vorigen Zeitungeblatt einſehen, und ihre Geboth ad prorocollum Seite 331, erſte Spalte, Zeile 1a, ſtatt abgeben koͤnnen, unter dem bemerken, daß Medaldlen⸗ Kabinet, lies Modellen⸗ Kabmnet.