Nro. V. Mit IhroChur⸗ zu Pfalz gnaͤ⸗ tem Privi- I. Churfuͤrſtliche und andere Verordnungen. Kir Carl Theador von Gottes Gnaden Pfalzaraf bey Rhein, des heiligen Roͤmiſchen Reichs Erzſchatmeiſter und Churfuͤrſt 1c. ꝛc. Entbieten allen und jeden unſere Churfuͤrſtliche Gnad, und alles Gutes; fuͤgen annebens hiermit zu wiſſen, was maſſen bey unſerm Churpfaͤlziſchen Hofgericht zuverlaßig zu wiſ⸗ ſen noͤthig ſeyn will, ob etwa noch einige Creditores vorhanden ſeyen, welche an den da⸗ bier abgelebten Hof⸗Stuccatoren Gioſeppo Albuzio einige rechtmaͤßige Forderung zu haben glauben moͤgten, wie nun zu deren Bekan veſchtofſen worden ti, Ats yeniſchur And lulrterſogeLay uͤdch Lsvemliſtte LEſto. u, ailttt bigere, falls ihr an erwehnten Dekunctum annoch einige liquide Forderung zu machen, und ſolche nicht auf etnige ſimulirte Art an Euch gebracht habt, mithin pro veris Creditoribus Euch nothduͤrftig legttimiren koͤnnet, in der Maaß hiermit edictaliter, daß Ihr binnen ei⸗ ner Friſt von 6 Wochen, welche Euch pro Tmo, ado&c 3tio Termino beſtimmt wird, dahier bey unſerem Churpfaͤlziſchen Hofgericht, ſothaner Eurer Forderung halber, entweder ver⸗ ſoͤnlich oder durch einen mit genugſamer Vollmacht und Inſtruction ver ſehenen Anwald Euch melden, und Eure Credita behoͤrig juſtiſieiren, im Ausdleibungsfall, und darauf geſchehen⸗ des weiteres Anrufen aber zu gewaͤrtigen haben ſollet, daß Ihr mit Euren allen fallſigen Anſpruͤchen fernerweit nicht mehr werdet gehoͤret, ſondern Euch das ewige Stillſchweigen auferleget, und weiters erkannt werden, was die rechtliche Ordnung erforderet; Darnach Ihr Euch zu richten babt;⸗ Geben in Unſerer Churfuͤrſtlichen Reſtdenz⸗Stadt Mannheim, unter Aufduckung unſeres groͤſſeren Hofgerichts⸗Inſtegels den 13ten Januarii 1777. Churpfalsz Bofgericht. Freyherr von Koffler. I. Schwerd. II. Offentliche Verſteigungen ſowohl in als auſſer der Stadt. 1. Den 3ten kommenden Monats Februarii iſt man entſchloſſen Morgens fruͤhe 9Uhr in den Sterbhans des Hof. Stuccatoren Albuzio verſchiedene Effecten, als Silber, Uhren, Weißizeug, Kleidung, Mahlerey, Spiegel, Tappeten, Schreinerwert, Bettung/ und allerhand Hausrath, gegen baare Bezahlung in ConventtonsmaͤEigen Sorten, in offentliche Verſteiqung zu briu⸗ Hinſ. ſoſors damit nemlichen Rachmittas um8 Uhr, und ferner in ſolcher Seil/ auch die fal⸗ Fuͤrſtl. Durchl. diaſt/ ertheil⸗ legio. Den 31ten Jan. 1777. folgende Taͤge hindurch zu continuiren; Es wird dieſes dahero denen dazu Luſttragenden zu wiſſen gethan, um ſich als dann daſelbſt beliebig einzufinden. Mannheim den 21ten Jan. 1777. Don Cburpfalz Sofgerichts⸗Commißions, wegen. 2. Nachdeme Ihro Churfuͤrſtliche Durchleucht unterm 26ten Septembr. laufenden Jahres gnaͤ⸗ In Fidem J. Herter, Commiſſionis Actuarius. digſt verſtattet, des dahier verlebten Burgers und Chirurgi Staus Barbierſtube, jedoch nur auf eine Generation des kuͤnftigen Accquirenten veraͤuſſern zu doͤrfen, und man hierauf ſolche in offentlicheVerſteigung zu bringen beſchloſſen, fort zu deren wirklichen Vornahme den 10ten kuͤn f⸗ tigen Monats Februarit1777. Nachmittags 4Uhr, in dem Gaſthaus zur NeuenPfalz feſtgeſetzet. Als wird ſolches denen allenfallſigen Steigungs⸗Liebhaberen zu dem Ende andurch bekannt gemacht, um ſich auf beſtimmten Tag, an gemeldtem Ort etnfinden, die Bedingniſſen ver⸗ nehmen, und die Verſteigungmitſbefoͤrderen helfen zu koͤnnen. Mannh. den 21ten Jan. 1777. Churpfalz Stadtrath. Gobin. Leers. 9. Da man beſchloſſen hat, die bey den geiſtlichen Adminiſtrations⸗Recepturen in dem Ober⸗ amt Reuſtadt vorraͤthige ſaͤmtliche Fruͤchten, allerhand Gattung in kleinen und groͤſſern Par⸗ thten den 3ten des naͤchſtbevorſtehenden Monats Februarti, zu gedachtem Neuſtadt, ſodann weiter die im Oberamt Lautern befindlicher Recepturen⸗Frucht⸗Vorrath imgleichen in groͤſſern und kleineren Parthien den 6ten daranfhin in Loco Lanteren auf daſigem Markt alſo auch offentlich verkaufen zu laſſen; So wird gegenwaͤrtiges dem Publico und zu jedermanns Wiſſenſchaft hiermit bekannt gemacht, damit ſich die etwaige Frucht⸗Liebhabere zu beſtlmm. ter Zeit und Ort behoͤrend einfinden moͤgen. Heidelberg den 24ten Januarti T777. 4. Am Nontag als den 3ten Februarii naͤchſttuͤnftis, werden 1m Gaſthaus zum Blumenſtock Churpfalz geiſtlicher Adminiſtrations⸗Canzley Sandſchrift. verſchiedene Praͤtioſa, Gold und Silber, wie auch Kleider und allerhand Haus⸗Mobilten offentlich verſteigt werden, womit um 9 Uhr in der Fruͤhe der Anfans gemacht und damit e d III. Sachen ſo zu verkaufen in und auſſer 1. Stadt. 1. Bey Franz Landenberger neben dem Roͤmer in des Kirſchners Hill Behauſung, ſind alle Gattungen von pfaͤlziſchen Kalendern in verſchiedenem Einband zu haben; nah⸗ mentlich, kleine Kalender deutſch und franzoͤſiſch. Lange Schreib und Reißkalender mit Papier durchſchoſſen, worinnen unter andern nuͤtzlichen Nachrichten eine accura⸗ te Intereſſen⸗Berechnung. Geſtempelte hinkende Bott⸗Kalender, 4to à 10 und 15kr. Auch ſind zu haben aſtrologiſche Calender auf das Jahr 1777. welcher richtig das Wetter jeglichen Monds⸗Viertel, das ſtuͤrmiſche Wetter ausgenommen, anzeiget. 2. Bey Georg Chriſtlan Guͤmperts, Handelsmann auf dem Markt, neben Hrn. Ring⸗ hoͤbels Apotheque ſeynd zu haben: Beſte Arak de Batavia, die Bouteille zu 1fl. 48kr. Beſte Mallaga die Bouteille 1 fl. Beſte rother Burgunder⸗Wein die Bouteille 48 kr. Schrup comod Bunſch zu machen, die Schoppen Bouteille 44 kr. Beſte praͤparirte Hollaͤndiſchenſ Schocolade das Pf. zu 1 fl. 30 kr. zu 2 und 3 fl. Hol⸗ laͤndiſcher Schocolad von bloſem Caccau, das Pfund zu 1 fl. 12 kr. 3. Bey dahleſigem Handelsmann Franz Carl Samweber, wohnhaft auf dem Markt, ſeynd nicht allein Meßzeiten, ſondern auch das ganze Jahr die aͤchte feingeſchliffene Freyburger Granaten in bi lligem Preis, und zwar aus der erſten Hand zu haben. 4. Jo hann Jacob Zur⸗Eich aus Straßburg, verkzuft in biſligem Preis, veritable Hollaͤndiſche Warrendorfer, und doppelt dicfs welſſe Schweizer⸗Leinwande. Imgleichen 6 und 9 Viertel. brolts breite feine weiſſe haͤnfene glatte Leinwande, und extra gutes haͤnfenes gebildtes Tiſch⸗ und Tafelzeug, Hollaͤndiſch⸗ und Saͤchſiſches damaſcirtes Tafelzeug mit Figuren, Blum/ und Laubwbert, in Garneture von 12'bis 36 Perſonen, nebſt damaſeirte⸗Caffee⸗Servietten. Bazin 2 la Royale, Bazin Rayé en Cotton, geribbter baumwollener Barchet, Batiſt mit und ohne Ap⸗ preture, und Linon, Schnupftuͤcher, mit weiſſen Boden und rother Einfaſſung. Nouſſeline, glatt, geſtreift, gewuͤrfelt und brodirt, Handtuͤcher⸗Zeug, gebildt und damaſcirt, ausge⸗ machte Hemder fuͤr die Trouppen, garnirt und ohngarnirt, von den beſten Sorten haͤnfener Tuͤcher, alles von der niedrigſten bis zur hoͤchſten Feine, Er bittet ſich einen geneigten Zuſpruch aus. Logiert bey Hrn. Seitz im Prinz Carl. 5. Bey Hrn. Dangello, wohnhaft an dem rothen Schaf heruͤber, iſt zu haben:⸗Wiener Nacht. Lichter, welche mit einem halben Kreuzer Baumoͤhl 12 Stunden brennen, mit einer Naſchine warmes Waſſer zu halten, auch allerley Italiaͤniſche Fruͤchten, nehmlich Zwetſchgen, Bieren, Kirſchen, candirte, trockene, wie auch geduͤrrte in Koͤrbgen, Schocolat in Kernen, Man⸗ deln, Italiaͤniſche Haſſelnuͤſſe, Pegniv len und Piſtact, wie auch von allerley Ou alitaͤt in Tafeln, friſche Meertrauben, Maronen, Fetgen und Haſſelnuͤſſe, hat auch recht gute Po⸗ meranzen zu verkaufen, wie auch alle Gattung von Perfumerle, Masquen in Dutzend als auch Stuͤckweis. 6. Gerhard Wilhelm Schmidt aus Weſtphalen, in der Stadt Worms auf dem Markt logirend, thut zu wiſſen, daß bey ihme zu haben allerhand Sorten hollaͤndiſche leinene Schnuͤr, getuͤpperte und ungekuͤpperte, Cloſter⸗ und Poſſergarn, Strickgarn, brabandiſch und hol aͤndiſch von allen Sorten vier und dreydraͤtig, Carlsbader Stecknadeln, diejenige ſo dergleichen befehlen, koͤn⸗ nen ſich der beſten Bedienung verſichern. 7. Es dienet zur freundlichen Nachricht, daß allhler iſt angekommen Jacob von Werth, haͤlt die Jubelmeß mit allerhand Sorten Decken, feine baumwollene Decken, wie auch ſeidene von allerhand Groͤße, auch baumwollen und ſeidener Moltung vor Herrn und Damen, er offeriret ſie um einen billigen Preiß, auch auf Begehren ins Haus zu tragen, logieret im Kbͤmi9 ece EegTand 8. Johannes Candator iſt wiederum auf hieſiger Meſſe angekommen mit feinen Freyvurger Grar naten, das 100o von 5 bis 130 fl. Seine Boutique iſt gegen dem Hrn. Obereinnehmer Muͤller ſeinem Haus uͤber auf dem Markt, und logiert in dem ſchwarzen Lamm. 9. Es dienet nachrichtlich, daß allhier angekommenJohannes Rau aus den Niederlanden, mit al⸗ lerhand Sorten Teppich, ganz feine Bett⸗Buͤgel⸗ und Pferds⸗Teppich, auch alle Sorten feine und ordinaire Tiſchteppich, ſein Logie iſt im goldenen Becher, bey Hrn. Weigand an der Garni⸗ ſonskirch. Er erbietet ſich auch auf Begehren eines jeden ſolche in einem billigen Preis in ſein. Quartier zu bringen. 10. Es iſt allhier ankommen Anton Kircher aus Fuld, mit allerhand Sorten Leinen⸗Waar. ordinaire Gebild, Damaſt⸗Gebild, Zwiſlich vor Saͤck und Bettung, Brabander Zwillich, logirt im rothen Loͤwen. 11. Hr. Henrich van Poppel aus Braband, verkauft allerhand Sorten Brabander Spitzen, vor Herrn und Dames Manchetten Antulaß in civilem Preiß, logirt im Koͤnig von England. 1a. Der beruͤhmte Kuͤnſtler in Schreinwerk Friedrich Pfeffer von Metz, hat im Churfuͤrſtlichen Kaufhaus dahier von ſeinen Waaren eine beſtaͤndige Niederlage, womit die Liebhaber immer bedienet werden koͤnnen, daher man ſich bey Kaufhausſchreiber Hrn. Mayer melden kan. 13. Le Sieur IEAN GAT, Libraire à Lunéville, a Thonneur de vous donner avis, qu'il eſt ar- rivé en cette Ville; il tient un aſſortiment de Livtes choiſis&t nouveaux en tous genres&'bien reliés, comme Hiltoires, Voyages, Belles-Lettres, Arts, Sciences, Militaires, Muthematiques, Géographie, Medecine, Phiſique, Agricultures, Philoſophie, Littérature, Théologie, Morale, Sermonaires,. Aſcétiques, Dévotion, Livres d'Egliſes& Oflices, en toutes ſortes de relieures, Dictionaires curieux, Poeſies, Theatre, Lvres d'amuſements, Komans,&c. I achete& Eehon. tehanve toutes ſortes de Livres. Ses Correſpondances à Paris, en Hollande& en Allemagne, le mettent à meme de ſatiskaire les Amateurs qui déſireroient quelques Livres en outre de ceux queil tient. II eſt deballé deſſons les arcades il donne avis qwil donnera ſes Livres a un quart ou deſſous des prix de Paris. Logé au Roy d'Angletere, oder: logirt im Koͤnig von England. 14. Ein ſchoͤnes und wohlcondittonirtes Cabriolet, ſo zu Parts gemacht worden, fuͤr zwey brey auch 4 Perſonen; gefuͤttert mit ſchoͤnem Utrechter Sammet, bequemlich ſowohl in der Stadt, als auch auf Poſtreiſen zu fahren, iſt allhier zu verkaufen, das mehrere bey Ausge⸗ bern zu vernehmen. 13. Bey Wilhelm Eberhard, Gaſtgeber zur goldenen Kron in Frankenthal, ſind 400 Centner gutes Auheu, und aoco bis zocoGebund Korn⸗ und Gefuͤtter⸗ Stroh zu verkauſen, und kan der Preis bey ihm erfahren werden. 1. Bey dem Churfuͤrſtlichen Schloß⸗Verwalter Zeller liegen von den Schenthiſchen V. Zum verleyhen und vermiethen wird angebothen. Vormundsgelder 500 fl. auf erſte gerichtliche Hypotheque zum Ausleihen parat. 2. Bey Jacob Ermann und Anton Lary liegen 5o0 fl. Doͤrriſche Pupillengelder auf erſte gerichtliche Hypotheque in der Stadt zum Ausleihen parat. 3. Ein Gaͤrtner ſucht entweder bey einer Herrſchaft in Dienſten zu kommen, oder un⸗ ter billigen Conditionen auf 6 oder 8 Jahr einen Garten in Beſtand zu nehmen; Er verſpricht in jedem Falle moͤglichſte Treue und man kan das Weltere bey Verlegern dieſes Blatts erfahren. VI. Sachen, ſo geſtohlen, verlohren oder gefunden worden. 1. Es hat jemand einen ſilbernen Loͤffel gefunden, welchen der Eigenthuͤmer gegen das Einſchreibgeld bey Ausgebern dieſes wieder empfangen kan. 2. Den 20ten dieſes hat ein armer Dienſtbote in vem uituen Comoͤvienhaus einen ſchwarz Dameſen Schurz verloren, wer ſolchen gefunden, und Ausgebern dieſes zuſtellt, ſoll ein Recompens erhalten. VII. Gelehrte Sachen und Biicher⸗Verkauf. Bey dem Churfuͤrſtl. Hofbuchhaͤndler C. F. Schwan, neben der neuen Pfalt, ſind nebſt vielen andern folgende neue Buͤcher zu haben: 1) Der Schein betruͤat, broch. 15 kr. 2) Die abgedankten Officiers, broch. 18 kr. 3) Der Nebenbuhler, broch. 18kr. 4) Poetiſche Blumenleſe von Wagner auf das Jahr 1777. 86 kr. 5) Go⸗ thaer Theater⸗Kglender. 1777. 12 kr. 1. Den 20ten Februar faͤhret eine Jacht von hier nacher Coͤlln und Duͤfſeldorf, VIII. Allerhand AVERTISSEMENTS. wer Luſt hat mit zu fahren, oder etwas mit ſchicken will, kan ſich bey allhieſigemBur⸗ ger und Schiffmann Balthaſar Spatz, in der neuen Landkutſch wohnhaft, melden. Auch iſt allda fein gemahlener Traß zu bekommen. 2. Bey Churpfaͤlziſchen Lotterie⸗ Collector und Praͤceptor Boͤhner, iſt noch eln elnziges Ravenſtelner Loos zur letten Claſſe zu verkaufen, welches billigen Preiſes hingegeben wird. Das Beſte in dieſer Claſſe iſt 8000 fl. hollaͤndiſch. 9. Der Schiffer Martln Spatz faͤhret den 6ten Februar mit einer Jacht nacher Coͤlln und Duͤſſeldorff, wer etwas mitzuſchicken hat, oder iitfahren will, Fkan ſich bey Hrn. Blankart/ Im Rebſtoͤckel wohnbaft, melden.