Nro. XV. Mit IhroChur⸗ zu Pfalz gnaͤ⸗ tem Privi- I. Churfuͤrſtliche und anders Verordnungen. Carent. II. Offentliche Verſteigungen ſowohl in als auſſer der Stadt. 1. Es wird zur Nachricht angezeiget, daß die vorraͤthigen Weine der Frohnſchen Er⸗ ben dahier, ſo in 8 Fuder vom Jahr 1727, 28 Fuder vom Jahr 1738, 4 Fuder vom. Jahr 1748, 2 Fuder vom Jahr. 1762, 3 Fuder vom Jahr 1772, 10 Fuder vom Jahr 1774. in allem 50 Fuder beſtehen, am 14ten dieſes Machmit taas um 2 Uhr in der Frohnſchen Behaufung an die Mreiſwietende gegen baare Bezahluty vi⸗ fentlich verſtaigt, und zugeſchlagen⸗ am nemlichen Tag Vormlttags die Probe an den Faͤſſern gegeben werde. Mannheim, den 1ten April 1777. Don angeordneter Inventur⸗Commißion wegen. Pfanner. Mandel. 2. Demnach man das an der Landſtraß llegende Wirthshaus zum Bock genannt, be⸗ ſtehend in zwey nebeneinander liegenden anſehnlichen Gebaͤuen, worunter auch das Wirthehaus zur Krone genannt, begriffen, Frucht⸗ und Heuſpeichern, unterſchied⸗ lichen großen, auch kleineren Stallungen, cinem Kelterhaus ſamt Kelter, ausger woͤlbten großen Kellern, einem Brunnen in dem Hof, nebſt daran liegenden zwey Mnanzgaͤrten und einem Stuͤck Ackerfeld ad 3 Eiertel auf den 15ten dieſes Nachmit⸗ taas zwey Uhren in dem Wirthohaus zum Prinz Carl zu verſteigen beſchloſſen hat; Als wird ſolches zu jedermanns Wiſſenſchaft hiermit betannt gemacht.. Welnheim an der Bergſtraß den 1ten April 1977. Churpfalz Stadtrath. Becker. A. Buͤchler. 3. Da Churpfalz gelſtliche Adminiſtration entſchloſſen iſt, aus dem Vorrath verſchie⸗ dener ihrer Recepturen in denen Oberaͤmteren Alzey und Oppenheim mehrere hundert Malter Fruͤchten von. allen Gattungen den 15ten des naͤchſtkuͤnftigen Monats April in der Stabt Oppenheim nach denen auf daſigem Warkt aufgeſtellt werdenden Prob⸗ Waſ⸗ Den 11ten April. 1777. Fuͤrſtl. Durchl. digſt/ ertheil⸗ legio. Malter offentllch verkauffen zu laſſen; ſo wied dleſes zu jedermanns Wiſſenſchaſt bekannt gemacht, damit dieſenige, welche davon zu kaufen willens ſind, ſich auf den beſtimmten Tag allda einfinden koͤnnen. Heidelberg den 21ten Maͤrz 1777. Churpfalz geiſtl. Adminiſt rations Canzley Handſchrift. 4. Den 2ten Junil wird das Gaſthaus zum großen Vlehhof mit leidlichen Conditlo⸗ nen freywillig verſteigt, die dazu Luſttragende koͤnnen ſich alſo da einfinden. III. Sachen ſo zu verkaufen in und auſſer der Stadt. 1. Es dienet zur Nachricht, wle daß 16 Filliet Burgunder Weln zu verkaufen, das Filliet haͤlt 130 Bouteille zu 55 fl. wer dazu Belieben hat, kann ſich bey Hrn. Rey⸗ ling im großen Viehhof melden. 2. Die Frau Sattlermeiſter Zeſin iſt geſonnen, lhre eigenthuͤmliche Behauſung zwiſchen dem Ungerochſen⸗Becker Ackermann, und dem reformirten Gemeind Schulhaus ge⸗ legen, freywillig aus der Hand zu verkauſen, und koͤnnen ſich Liebhaber wegen wei⸗ terer Condition bey ihr melden. 8. Auf der Mannheimer Schaͤferey ſeynd 280 Stuͤck ſchlachtbare Haͤmmel bey Hrn. Seiz zu verkaufen. 4. Philipp Kerggeſſner von Wißloch hat 208 Stuͤck fette Haͤmmel zu verkaufen. 5. Zu Ofſtein bey Johan Jacob Kaͤge ſeynd 7 Stuͤck fette Ochſen zu verkaufen, der Preis davon iſt bey ihin zu erfahren. IV. Sachen welche zu kaufen und lehnen gezucht werden. 1. Es werden fuͤdriae auch etwas mehr haltende Weinfaß zu kaufen geſucht, wer ſolche zu verkaufen hat, beliebe ſich bey Ausgebern dieſes zu melden. 2. In ein ſicheres allhieſiges Herrſchaftliches Haus wird ein Kutſcher und Vorreuter von guter Conduite mit guten Atteſtaten verſehen, welcher ihr Geſchaͤfte wohl ver⸗ richtet, geſucht, das mehrere bey Ausgebern zu vernehmen. 8. Ein braver Menſch, der ſchon mehr gedienet hat, und ſeinesWohlverhaltens gute Atteſta⸗ te beybrmgen kan, wird in eine benachbarte Stabt in eine Specerey⸗Handlung als Haus⸗ knecht geſucht/ wobey er zugleich ein Pferd zu verſorgen hat/ das mehrere bey Ausgebern zu erſtagen. V. Zum verleyhen. und vermiethen wird angebothen. 1. Bey dahieſigen Handelsleuten Dominicus Buxxini und Paul Anron Mezvera lie⸗ gen a0oofl. Darniſche Pupillengelder gegen gerichtl. Hypotheque zum Ausleihen parat. 2. Bey Georg Fett liegen 1150 fl. Ahliſche Pupillengelder in der Stadt gegen gerichtl. Verſicherung zum Ausleihen parat. 8. Bey Joſeph Wledemann, Lederhaͤndler allhier, ſeynd 500 fl. von Schreliner Efingnl⸗ ſche Pupillengelder auf gerichtliche Hypotheque zum Auslelhen parat. 4. Bey Hrn. Hof⸗ und Stadt⸗Chirurgus Sartor llegen 400 fl. Vogtiſche Pupillen⸗ gelder auf erſte gerichtliche Hypotheque zum Auslelhen parat. 5. Bey einem ſichern Freund liegen 180o fl. auf erſte gerichtliche Verſicherung zu ver⸗ 6. Bey leiben varat, das mehrere iſt bey Ausgebern dieſes zu erfragen. 6. Bey dem hieſigen Burger und Schleferdeckermelſter Johannes Schubauer liegen 800 fl. Duͤlliſche Pupillengelder auf erſte gerichtl. Hypotheque in der Stadt zum Auslelhen parat. 7. Im gruͤnen Roͤmer an der Hauptwacht heruͤber, iſt zu verleihen 6 Stuben, 2 Kuͤchen, 2 Kammeren, Keller und verſchloßenener Holzplatz, und kan ſogleich bezogen werden. 8. An den Planken iſt ein meublirtes Zimmer nebſt Kammer vor ledige Herrn zu verlel⸗ hen, das mehrere bey Ausgebern zu vernehmen. 9. Ohnweit dem Markt iſt ein meublirtes Zimmer vor ledige Herrn zu verleihen, das mehrere iſt bey Ausgebern zu vernehmen. 10. Bis kuͤnſtigen Monat May wird ein in der breiten Straß ohnwelt dem Schloß zur ebenen Erde gelegenes Ouartier leihfaͤlllg; daſſelbe beſtehet in 6 Zimmer, worun⸗ ter 3 tapezirt, einer Kuͤch, verſchloſſenem Heuſpeicher und Keller, dann auch einer Stallung fuͤr Pferd, und Plaßz fuͤr eine Chaiſe, benebſt einer gemeinſchaftlichen Waſchkuͤch; die dazu Luſttragende koͤnnen das mehrere bey Ausgebern dieſes vernehmen. 11. Ein Frauenzimmer lutheriſcher Religion, ſo mit Galanterie⸗Arbeit und Haarfriſi⸗ ren, auch mit aller Art von Naͤhe⸗Arbeit wohl umzugehen weiß, ſuchet bey einer Herrſchaft als Kammerjungfer oder Stubenmagd in Dienſte zu kommen, das Naͤ⸗ here hiervon iſt bey dem Univerſitaͤts⸗Buchhaͤndler Pfaͤhler zu Heidelberg zu erftagen. VI. Sachen, ſo geſtohlen, verlohren oder gefunden worden. Den 27ten Merz iſt zwiſchen Worms und dem zweyten Zoll, genannt Rheintuͤrkhel⸗ mer Fahrt, wo man das Chauſee⸗Zeichen nimmt, ein klelnes Schaͤchtlein gruͤn uͤber⸗ zogen und mit rothem Sammet gefuͤttert, in welchem zwey Perlen befindlich in ova⸗ ler Form wie eine Birn, verlohren gegangen Derjenige, ſo ſie gefunden oder Wiſ⸗ ſenſchaft davon hat, kan ſich bey Hrn. Aubin im Gaſthof zum Schwanen in Frank⸗ furt melden, allwo er ein recht gutes Trinkgeld bekommen wird. II a eté perdu le 27. Mars depuis la poſte de Worms au ſecond peage en alland a Oppenheim nomme Rheinturſcheimer Fahrt un petit etuy carré de Rouſſet- te verd doublé de Velours rouge dans lequel ſont renferméͤes deux perles en forme de pendeloque. Ceux qui T'auront trouvé ou en pourront donner des Renſeignemens ſont priés de les addreſſer a Monſieur Aubin propietaire du Cigne a Franfort qui donnera une honette Recompenſe. VII. Gelehrte Sachen und Bucher⸗Verkauf. 1. Bey denen Verlegern dieſes Blatts, wie auch in der Pfaͤhleriſchen Unlverſttaͤts⸗ Buchhandlung zu Heydelberg ſind unter andern folgende Buͤcher zu haben: I. Briefwechſel dreyer Academiſcher Freunde, 2ter Theil, 8. 1777. ungeb. 1 fl. 15 ke. 2. In der Academiſchen Buchhandlung bey Loͤflern im goldenen Leuchter, iſt zu haͤben: 1) Der Kinderfreund, ein Wochenblatt, 5ter Theil, 8. Leipz. 1776. 34 kr. 2) Ge⸗ ſchichte des Kriegs in Amerika, 4ter Th. 4. 36 kr. 3) Vatrentrapps Genealogiſches Reichs⸗ und Staats⸗Handbuch auf das Jahr 1777. 1 fl. 45 kr. 4) Ludwig Aug. Wuͤrfel Anleitung zu des Kayſ. Reichs⸗Kammergerichts Ertrajudiclal⸗Proceß, 4ts Wezlar 1fl. 12 kr. 5) Briefwechſel dreyer Akademiſcher Freunde, 2ter Th. 8. Ulm VII. Alltte 1777. 1f. 15 ke. 6) Die geheiligte Charwoche, 8kr. 4 VIII. Allerhand AVERTISSEMENTS. 1. Den 7ten May faͤhret/ eine Jacht von hier nacher Coͤlln und,Duͤſſeldorf, wer Luſt hat mit zu fahren, oder etwas mit ſchicken will, kan ſich bey allhieſigem Bur⸗ ger und Schiffinann Balthaſar Spatz, in der neuen Landkutſch wohnhaft, melden. Auch iſt allda fein gemahlener Traß zu bekommen. 2. Dahieſiger Praͤceptor und Churpfaͤlziſcher Lotterie⸗Collector Boͤhner, avertiret hie⸗ mit, daß, nachdem die Ravenſteiner 51 te Lotterie voͤllig ausgezogen, und die Ge⸗ winnſte ſeiner kleinen, nur in 17 Loos beſtandenen Collecte, in welcher jedoch ziem⸗ lich gute Preiſe von 400 fl., 100 fl., 25 fl., nebſt andern, und bereits mehr Treffer als Fehler bey ihme ausgefallen, wirklich ausbezahlt, bey demſelben nun wieder neue Looſe zur 52ten Lotterie erſten Claſſe zu 1 fl., die Plans aber gratis zu haͤben ſeynd; wie er dann auch ſeine Dienſte in der Churpfaͤlziſchen Lotterie jedermann offerirt. 3. Es dienet zur Nachricht, daß nunmehro die Churfuͤrſtliche Tuchbleiche ihren Anfang ninmmt, und koͤnnen die rohe Getuͤch in der Scheuermaͤnniſchen Behauſung an dem ſchwarzen Baͤren heruͤber abgegeben, und wieder weiß abgelangt werden. 4. Hoͤchſt Ihro Churfuͤrſtliche Durchlaucht haben vi clementiſlin Reſerpti vom 24ten vorigen Monats der Oberamts⸗Stadt Ladenburg zu Errichtung eines wochentlichen Fruchtmarkts das gnaͤdigſte Privilegium ertheilet, nach welchem derſelbe Donnerſtags, und ſo dieſer ein Feyertag waͤre, auf den nachfolgenden Tag; zum erſtenmal aber Donnerſtags den 10ten laufenden Monats Aprilis gehalten, und dieſem Fruchtmarkt alle denen auch ſonſtigen Staͤdten ertheilte Freyheiten an Zoll, Chaufſee und Pfla⸗ ſtergeld ebenmaͤßig geſtattet ſeyn ſolle. Solches wird dem geehrten Publico andurch bekannt gemacht, und ſaͤmtliche Kaͤufer und Verkaͤufer werden erſuchet, dieſen wo⸗ chentlichen Fruchtmarkt um da mehr beſuchen zu wollen, als ihnen durch die Bequem⸗ lichkeit der Lage, moͤgliche gute Einrichtung, Befoͤrderung, und durch die eingerich⸗ tete Gleichfoͤrmigkeit mit der Heidelberger Fruchtmas aller Vortheil wird verſch affet. dadurch aber die Landesherrliche hoͤchſte Abſichten werden erllelet werden, Ladenburg den 8ten Aptil.s 1777. Churpfalz Stadtrath. Reinecker. Kyſer. IX. Pretia Rerum Ec. Stadt Zeidelberder Markt⸗Fruchtpreis vom Tlen April 177. Mlttelpreiß vom Korn 2 fl. 5o fr. Spelz 1fl. 89 kr. Epelzſtern 4 fl. 7kr. Gerſt afie 38 kr. Haber 1fl. 38 kr. Leberhaupt ſind 9o3 Malter Frucht verkauft, und nichts eingeſtellt worden. Sradt⸗eidelberger Markt⸗Fruchtpreiß vom 8ten April. 177. Mitteſpreis vom Korn 2 fl. 31 kr. Spelz 2 fl. Spelztern 4 fl. 13 tr. Gerſt 1 fl. 34 tr. Haber 1 fl. 89 kr. Beberhaupt ſind 1o1 Malter Frucht verkauft und 18 Malter eingeſtellt worden. Stadr Frankentbaler Markt⸗ Kruchtpreis vom 4ten April. 1777. Mittelpreis vom Korn aſl. 46kr. Gerſt 2fl. 13kr. Spelz 1fl. 3rkr. Spelztern 3fl. Walzen 36l. 45kr. Habet 2fl. Ireber haupt ſind 1466 Malter verkauft, und 30 Malter eingeſtellt worden. Stadt Weinheim aͤn der Bergſtraß Markt⸗Fruchtpreis vom 2ten April 177. Mittelpreis vom Korn a ſl. 3o kr. Gerſt 2 fl. 30 tr. Epelz 1fl. 5⸗ fr. Haber 1fl. 5efr. ueberhaupt ſind 138 Malter Frucht verkauft, und 11 Malter elngeſtellt worden. Stadt Bretremer Markt⸗Fruchtpreis vom 26ten Merz 1777. Mittelprels von der Gerſt 2 ſl. 20 kr. Spelz⸗ ſl. 12 kr. Spelztern 5 ll. Haber 2 ſl. 4 kr. Ueberhauyt ſind I5I Malter Frucht verkauft, und nichts eingeſtellt wordeu.