Nro. XVII. Mit IhroChur⸗ zu Pfalz gnaͤ⸗ tem Privi. Wochentliches Mannheimer Intelligenz- oder Frag⸗ und Anzeigs⸗Blatt, wel. ches von denen beeden Churfuͤrſtlichen Antiquariis W. L. und F. L. Pfaͤhler ver⸗ legt, und alle Freytag neben dem Pfaͤltzer Hof in dem neu angemahlten Hauß bey Herrn Peruquier Trillig im untern Stock ausgegeben wird. Samſtags fruͤh aber zu Heidelberg in der Pfaͤhleriſchen privilegir- ten Univerſitaͤts⸗Buchhandlung zu haben iſt. I. Churfuͤrſtliche und andere Verordnungen. Es bat ſich bey Unterſuchung der Lorenz Schaͤferiſchen und Jacob Beckeriſchen zu Eden⸗ foden, ſvoam det Juhaunco Pfuttiſtoer uſavyumutg d4 mer. V 12 die eingeklagte Paſſiva derenſelben Activ⸗Vermoͤgen weit uͤberſteigen, ſohin ohnver⸗ meidlich ſeyn will, einen Concurſum Creditorum zu formiren, weswegen allen und jeden die an beſagte Lorenz Schaͤferiſche, Jacob Becker und Johannes Pfarr eine rechtmaͤßige Forderung zu haben vermeynend, der 28te und 29te dieſes als viel die zwey erſtere betrift, ſodann wegen des letztern der 12te naͤchſtkommenden May pro termino peremptorii&c præcluſivo des Endes hiermit einberaumet wird, um auf bemeldte Tagfahrten zu reſpect. Edenkoben und Elſerſtatt auf dortigem Rathhaus vor der Oberamtlichen Commißion zu erſcheinen, ihre Anſpruͤche behoͤrend zu liquidiren, fort ſuper prioritate zu handeln, und demnaͤchſt das Weitere zu gewaͤrtigen. Neuſtatt den 7ten April 1777. Churpfalz. Gberamt. von Geisweiler. Weckeſſer. II. Offentliche Verſteigungen ſowohl in als auſſer der Stadt. 2. Den 2ten Junii wird das Gaſthaus zum großen Vlehhof mit leidlichen Conditlo⸗ nen freywilig verſteigt/ die dazu Luſltragende koͤnnen ſich alſo da einfinden. III. Sa⸗ Den 25ten April. 1777. Fuͤrſtl. Durchl. digſt⸗ ertheil⸗ legio. III. Sachen ſo. zu verkaufen in und auſſer der Stadt. 1. In dahieſſgem Churfuͤrſtlichen Kaufhaus ſind friſch angekommen extra gute Weſtphaͤ⸗ liſche Schunken, das Pfund zu 15 kr. Klnbacken zu 14 kr. Nebſt dem iſt zu ha⸗ ben, feine Boͤhmiſche Schur⸗ und Lammwoll in billigem T. 3. 2. Ferner ſind allda extra friſche Weſtphaͤliſche Schunken das f. zu 14 kr. zu haben. 8. Es dienet zur Nachricht, daß allhier angekommen Jacob Leffherz aus den Niederlan⸗ den mit allerhand Sorten wollene Teppich, ganz feine, Bett⸗ Buͤgel⸗ und Pferds⸗ Teppich, auch alle Sorte feine und ordinaire Tiſchteppich, er logirt im goldenen Be⸗ cher bey Hrn. Waygand an der Garniſonskirche, und erbietet ſich auf Begehren ei⸗ nes jeden ſolche in billigem Preiß in das Ouartier zu bringen. V. Zum verleyhen und vermiethen wird angebothen. r. Bey dahieſigen Handeleleuten Dominicus Burzini und Paul Anton Mexzera lies en 2000 fl. Darniſche Pupillengelder gegen gerichtliche Hypotheque zum Ausleihen parat, 2. Bey einem ſichern Freund liegen 2000 fl. vertheilt auf erſte gerichtliche Hypotheque in der Stadt zum Ausleihen parat, das mehrere bey Ausgebern zu vernehmen. 8. In einer wohlgelegenen Straß nahe am Schloß, iſt in dem zweyten Stock ein in allem ſehr comodes Logement vot einen ledigen Herrn zu verlethen, beſtehet in 4 Zim⸗ mer nebſt Cabinet und Alkof, davon 2 Zimmer nebſt dem Cabinet auf die Straß ta⸗ pezirt, der Alkof mit glaͤßernen Thuͤren, die zwey andern bequemliche Zimmer, das Aine zur Garderobe, das andere vor den Bedienten. Bey Ausgebern iſt das mehrere AII. vELIIvIIII. 4. Zu Heidelberg auf dem Markt iſt ein wohlgelegenes Haus, mit Einrichtung eines Spe⸗ cerel⸗Ladens zu verleihen, das mehrere iſt bey dahieſigeniHandelsleuten Hrn. Gnuvg und Remsperger zu vernehmen. VI. Sachen, ſo geſtohlen, verlohren oder gefunden worden. Aus einem ſichern Hauſe ſind vor kurzer Zeit unter andern nachfolgende Buͤcher ent⸗ wendet worden: 1) R. P. Desbillons Pabulæ EEſopicæ 2 Tomi in einem Franz⸗ band gebunden. 2) Geiſt der Journale 4 Theile, in blau Pappier geheſt. 3) Lei⸗ den des jungen Werthers, Leipziger Edition in gruͤnem Band mit rothen Tittel; ſol⸗ te ſolche jemand gekauft, oder Wiſſenſchaft davon haben, ſo wird die Auslage wie⸗ der erſetzt, und ſtehet ein gut Trankgeld zu Dienſten. VII. Gelehrte Sachen und Buͤcher⸗Verkauf. 1. Bey dem Churfuͤrſtlichen Hofbuchhaͤndler C. F. Schwan, neben der neuen Pfalz, ſeynd nebſt vielen andern folgende ganz neue Buͤcher zu haben: 1) Die neueſten Of⸗ fenbarungen Gottes, von rn. Superintendent Bahrdt in Duͤrkheim, 2 Theile, 2 2 fl. 24 kr. 2) Pollich Hiſtoria Plantarum in Palatinatu Electorali ſoonte val- centium, Tomus IIdus, 2 fl. 30 ler. mit einer Kupfertafel. 3) Hallers Briefe uͤber einige Einwuͤrfe, noch lebender Freigeiſter 4ter Theil, 1fl. 4) Einiger gelehrten Freunde deutſche Briefe an den Hen. von Haller. 5) Ihro Kayſerl. Maj, Catha⸗ rina der Zweyten Verordnungen zu Verwaltung des Ruſſiſchen Reichs fl. 15 kr. 2. In der Academiſchen Buchhandlung bey Loͤfſern im goldenen Leuchter, iſt zu haben: 1) Karl Emanuels Koͤnigs von Sardinien Geſetze und Verordnungen, ein uͤberaus trefliches Werk, welches zur Bildung guter Weltbuͤrger ſonderlich nutzet, und all⸗ Thelle der Rechtskund ſchoͤnſtens beleuchtet 2c. gr. 8. 1777. 1fl. 15 kr. 2) A. F. Buͤſchings Unterricht in der Naturgeſchichte, fuͤr dicienige, welche noch wenig oder gar nichts von derſelben wiſſen, erlaͤutert durch 39 Kupfer und zum Vergnuͤgen her⸗ ausgegeben Fol. 1776. 2 fl. 3) Maimburgs Geſchichte von den Kreuzzuͤgen in das heilige Land, Eroberung der Stadt Jeruſalem 2c. 2 Theile, 8. 1777. 2 fl. 30 kr. 4) Workes of olſian Vol. III. 8. 1777. 1 fl. 15 Kr. 5) Joh. Huͤbners Staats⸗ Zeitungs⸗ und Converſations⸗Lexicon, neue Auflage, gr. 8. Leipz. 1777. 4fl. 45 kr. 6) Moſche Anmerkungen zu den Sonn⸗ und Feſttags⸗Epiſteln, 2ter Abſchnitt, gr. 8. 1777. 2 fl. 30 kr. VIII. Allerhand AVERTISSEMENTS. 1. Den 7ten May faͤhret elne Jacht von hier nacher Coͤlln und, Duͤſſeldorf, wer Luſt hat mit zu fahren, oder etwas mit ſchicken will, kan ſich bey allhieſigemBur⸗ ger und Schiffmann Balthaſar Spatz, in der neuen Landkutſch wohnhaft, melden. Auch iſt allda felu gemtahlener Crag zu Gekonſtttetr. 2. Da der dahieſige Burger und Vergulder Peter Cranzer ſeine in dem weiſſen Baͤren gehabte Wohuung abgeaͤndert, und dermalen das Gaſthaus zum goldenen Ochſen in der breiten Straße bezogen hat, ſo benachrichtiget derſelbe ein geehrtes Publicum, daß bey ihm alle Gattungen Spiegel mit und ohne fein verguldeten Rahmen, Tiſche, Tapeten und Spalier⸗Leiſten billigſten Preiſes zu verkaufen ſeyn, derſelbe nimmt auch alle Arten von beſtellter Arbeit mit der Zuſicherung an, von den reſp. Hrn. Kaͤufern ſowohl des Preiſes, als Guͤte der Arbeit Genugthuung und Zufriedenheit zu erhalten. 3. Die Ravenſteiner Lotterie wird ſchon den 6ten May gezogen, wem dahero noch ge⸗ faͤllig ſeyn moͤchte, ſich dabey zu intereſſiren, dem kan Praͤceptor Boͤhner dahier, bis den 4ten May mit Loſen zur erſten Claſſe à 1 fl. auf Begehren dienen. Das beſte Loos in dieſer Lotterie iſt 8000 fl. hollaͤndiſch, und kommen nur 3 Fehler gegen 2 Treffer. 4. Demiach des regierenden Hrn. Marggrafen von Brandenburg⸗Anſpach und Cnlmbach Hochfuͤrſtl. Durch⸗ lancht, gnaͤdigſt gernhen, in Hoͤchſt Dero am Rhein gelegenen, Graͤflich⸗ Savniſchen Landen, und zwar in der Stadt Altenkirchen, eine vorzuͤglich ſehr vorthellhafte, dritte monathliche Claſſen⸗Lotterie unter Hoͤchſt Ihrer Protection und Privilegio ereluſivo fortfuͤhren zu laſſen, und die erſte Ziehung dieſer Lotterie auf den 3ten Junii feſt geſeßet iſt, ſo wird ſolches des Endes hierdurch bekannt gemacht, damit diejentge welche ſich bierbey zu intereßiren belieben, ſich nach Gefallen mit Looſen verſehen koͤnnen, Dieſe Lotterle iſt in 12 Claſ⸗ ſen verbeſlete und ſoltet dus genr knon ſur lede Llennns vn iree ts ſind uuc valde vens In Ie ir. in ve E. Drr Der hoͤck ſte Treffer iſt in denen 11 erſten Ziehungen jedesmal 200o fl. in der 1aten Ziehung aber 12000 fl. und die geringſte Treffer, in denen erſten 11 Ziehungen 1 fl. und in der 12ten Ziehung 5 fl. In denen erſtern 1I Ziehungen werden jedesmal 3002, und in der 12ten Ziehung 6ooz Treffer Nri. gezogen, unter dieſen ſind uͤberhaupt 306 Capital⸗Preis, als 1 zu 12000 fl., 1 zu 6000 fl., 1 zu 400o fl., 13 zn 200o fl., 16 zu 1000 fl., 32 zu 300 fl., 2 zu 201 fl., 80 zu 200 fl., 160 zu 100 fl.. deren vielen Mittel⸗ und andern Gewtnnſten nicht zu gedenten, enthalten. Die Plans ſind gratis ſowohl als die Looſe bey dem dahier in Mannheim gnaͤdigſt toncedirten, dieſer Lotterie Haupt⸗Colleetoreu, Stadtwachtmeiſtern Schmite, naͤchſt dem ſchwarzen Camm wohnhaft, zu haben, als woſelbſt ſich iederinaͤnniglich der arcurateſten Bedienung gewaͤrtigen, auch in die Surfuͤrſtl. Pfaͤlziſche und Kurmaynziſche Zahlen⸗Lotteris einſeben kan. IX. Pretia Rerum&c. Stadt Zeidelberger Markt⸗Fruchtpreis vom 8aten April 1777. Mlttelpreiß vom Korn 2 fl. 3okr., Spelz 2 f. Spelztern 4 fl. 9 kr. Gerſt 2fl. 32 kr. Haber 1fl. 5s kr. Heberhaupt ſind 1421 Malter Frucht verkauft, und 30 Malter eingeſtellt worden.. Stadt Weinbeim an der Bergſtraß Markt⸗Fruchtpreis vom 16ten April 1776. Mittelpreis vom Korn 2ſl. 85 tr. Gerſt afl. 30 tr. Spelz 1fl. 53tr. Haber 2 fl. Ueberhaupt ſind 228 Nalter Frucht verkauft, und nichts eingeſtellt worden. . Mittelpreis vom Korn 2 ſl.astr. Gerſt aſl. 13 kr. Spelz 1 fl. 3s fr. Waizen aſl. Hitſen 3fl. 5okr. Wicken 3fl. Stadt Hppenbeimier Markt⸗Fruchtpreis vom 10 ten April 177. 49 kr. Haber 8ſl. 13tr. Mittelpreis vom Korn 2 fl. 83 kr. Gerſt 2 fl. 16 tr. Spelz 1fl. 89 kr. Waizen a fl. 13kr. Hirſen afl 20 kr. Stadt Oppenbeimer Markt⸗Fruchtpreis vom 17ten April 1777. Haber afl. Mittelpreis vem Korn 3 fl. 32tr. Gerſt 8 fl. Spelz 2 fl. 30 kr. Haber a fl. Ueberbaupt ſind 140 Malter Stadt Tauterer Markt⸗Fruchtpreiß vom 15ten April 1777. Frucht verkauſt, und nichts eingeſtelſt worden. Mittelpreis vom Korn 3 fl. 12 kr. Gerſt 2fl. 20 kr. Epelz 2 fl. 16 kr. Haber 4 fl. Ackerbohnen afl. aa kr. Ceanz Mrerremex Mkaxkt⸗Aruchtoreis vom 10ten April 1777. geberhaupt ſind 147 Malter Frucht verkauſt, und nichts eingeſtellt wordeu. Mittelpreis vem Korn aſl. zolt Gerſt 2 f. 30 tr. Evelz 2 fl. Haber 2 fl. ueverhaupt ſind auf dleſem Ladenburger Markt⸗Fruchtpreis vom 17ten April 1777. Martt 380 Malter Frucht verlauft, und 9s Malter eingeſtellt worden. X. Insgemein. Unterricht die Leinwand auf hollaͤndiſche Art ſehr ſchoͤn und weiß zu bleichen. Erſtlich muß man die Leinwand waſchen, wie ſie von dem Leineweber kommt, in warmen Waſſer, damit die Schmiere, die darinnen uͤbrig/ herqus komme; hernach in Lauge ſtecken, welche von guter ſtarker Aſche ſoll gemacht ſeyn; wann die Lauge gema⸗ chet und die Leinwand in reinem Waſſer wohl gewaſchen, und mit ſchwarzer Seiffe eingeſchmieret, ſo breitet man ſie an der Luft aus, bey ſchoͤnem hellem Wetter und Chau quf dem Graſe, begieſſet ſie an der Conne, und laͤſſet ſie alſo 8 Taͤge liegen, ſo wird ſie ſehr ſchoͤne und weiß ſeyn. So ſie aber einem nicht alſo weiß genug zu ſeyn duͤnket, ſo kan man ſie wieder in die Lauge ſtecken, ſo wird ſie glsdann gewiß vollkom⸗ men weiß ſeyn.