Nro. XXI. Rit Ihro Chur⸗ zu Pfalz anaͤ⸗ tem Privi- Wochentliches Mannheimer Intelligenz- oder Frag⸗ und Anzeigs⸗Blatt, wel. ches von denen beeden Churfuͤrſtlichen Antiquariis W. L. und 3. Z. Pfaͤhler ver⸗ legr, und alle Freytag neben dem Pfaͤltzer Hof in, dem nen angemahlten Hauß bey Herrn Peruquier Trillig im untern Stock ausgegeben wird. Samſtags fruͤh. aber zu Geidelberg in der Pfaͤhleriſchen privilegir- ten Univerſitaͤts⸗Buchhandlung zu haben iſt. I. Churfuͤrſtliche und andere Verordnungen. Canane II. Offentliche Verſteigungen ſowohl in als auſſer der Stadt. 1. Geſtalten auf die von Churfuͤrſtlich hoher Regierung unterm 23ten April nup. ein⸗ gelangte gnaͤdigſte Verordnung das ohnweit dem Klingen⸗Thor gelegene wohl be⸗ ſchaffene zweyſtoͤckigte Tit. Trappiſche Haus in eine offent liche freywillige Verſtaigung gebracht werden ſolle; als hat man hierzu Terminum auf den 31ten dieſes Nachmit⸗ tags 2 Uhr auf allhieſigem Rathhaus des Ends anberaumet, damit die zu dieſer Verganthung Luſttragende, ſich in beſtimmtem Ort und Zeit einfinden, die Be⸗ dingniſſen anhoͤren, und das weitere gewaͤrtigen moͤgen. Heydelberg, den 14ten May. 1777. Churpfalz Stadtrath. C. T. Sartorius. Kunimer. 2. Da Churpfalz geiſtliche Adminiſttatlon entſchloſſen, ihre noch vorraͤthige Fruͤchten von allen Gattungen bey hiernach genannten Recepturen, als bey denen Schafne⸗ reſen Frankenthal⸗ Minchbiſchum zu Dahlohzeim, Hochhelm bey Worms, Llebenau in Worms, Freinsheim, unid Mittelbockenheim, wie auch den Kellereyen Schoͤnau und Otterberg in Worms, und der Kollectur Pfeddersheim den 2ten naͤchſtkommen⸗ den Monat Zunii in der Stadt Grankenthal nach denen auf demn Martt auſgeſtell⸗ ten Den 23ten May 777. Fuͤrſtl. Durchl. digſt ertheil⸗ legio. ten Prob⸗Malteren offentlich ver kaufen zu laſſen; als wird ſolches zu. jedermanns Wiſſenſchaft hierdurch bekannt gemacht, damit diejenige, welche von dieſen Fruͤch⸗ ten zu kaufen Willens ſind, ſich auf beſtimmten Tag in Frankenthal bey dem Ver⸗ kauf einfinden moͤgen. Heydelberg, den 16ten May 1717. 8. Auf kuͤnftigen Montag den 26ten dieſes Morgens 9 Uhr werden die verlaſſene Churpfalz geiſtliche Adminiſt rations⸗Canzley andſchrift. Meubles des juͤngſt verlebten Tit. Herrn Geheimden Rathen Koch, welche in Buͤ⸗ cher, Silber, Kleldungen, ſauberem Weiszeug, Bettungen, Kuchengeſchirr, Schreinwerk, und ſonſtigem Hausrath beſtehen, oͤffentlich verſteigt. 4. Den 2ten Junil wird das Gaſthaus zum großen Viehhof in dem Viehhof, mit leidlichen Conditionen durch freywillige Verſteigung dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden. 1. Bey Johann Georg Weber lm goldenen Rebſtock, bekonmt man doppelt pettſchirt III. Sachen ſo zu verkaufen in und auſſer der Stadt. Saͤlzer, Fachinger und Schwalbacher Waſſer, in billigem Preiß. 2. Bey einem ſicheren Freund ſind zwey 4 ſitzige Wagen zu verkaufen, einer mit rothen Bluͤſch, der andere mit rothem Tuch ausgarnirt, das mehrere iſt bey Ausgeberen zu erfraͤgen. 3. Bey Matheo Dangelo an dem rothen Schaaf heruͤber ſind zu haben friſche große Feigen, wie auch feiner ſchleſiſcher Leinwand. 1. Bey Anton Lay und Jacob Erman liegen 500 fl. Doͤrriſche Pupillengelder auf erſte V. Zumz verteyyen ut verutitthen wlrd ungebothen. gerichtliche Hypotheque in der Stadt zum Ausleihen parat. 2. Bey Conrad Moll im goldenen Rad liegen 291 fl. Helbiſche Pupillengelder auf erſte gerichtliche Hypotheque in der Stadt zum Ausleihen parat. 3. Bey Philipp Reichart Beckermeiſter, liegen 300 fl. Bariſche Pupillengelder auf er⸗ ſte gerichtliche Hypotheque in der Stadt zum Ausleihen pargt. 4. Bis zukuͤnftigen Monat Julii gehet einem ſicheren Freund ein Capital von 3000 fl. ein, welches er auf erſte gerichtliche Hypotheque ganz oder vertheilt in der Stadt auszulehnen wieder geſonnen iſt, das mehrere iſt bey Ausgebern zu vernehmen. 1. Bey denen Verlegern dieſes Blatts, wie auch in der Pfaͤhlerlſchen Unlverſſtaͤts/ VII. Gelehrte Sachen und Buͤcher⸗Verkauf. Buchhandlung zu Heydelberg ſind unter andern folgende Buͤcher zu haben: I. Schmidt Inſtitutiones Juris Tccleſiaſt. II. Tom. 8. ungeb. 3 fl. II. Selchov Grundriß der deutſchen Reichsgeſchichte, 8. ungeb. 1 fl. 45 kr. III. Schmaus Compend. Juris publici 8. ungeb. 1 fl. 15 kr. IV. Bohmeri Introductio in Jus digeſtorum 8. ungeb. V. Teineccii Iaſtirutiones, Rditio Nov. 8. ungeb. 3. 2. In der Alkademiſchen Buchhandlung bey Tobias Loͤfler ſind ſolgende Buͤcher zu ha⸗ ben7 1) Leben Klemens des XIV. Roͤmiſchen Pabſtes. 4 Theile mit Kupf. 8vo fl 2. 2) Leben des Johann Huß 8vo 24 kr. 8) Leben des Freyherrn von Ikſtadt, Churfuͤrſtl. Bayeriſch. geheimden Raths von M. Schubart 8vo 1776. 24 kr. auf Schreibpap. 30 kr. 4) Leben Ludwig des XVI. von ſeiner Thronbeſteigung an bis auf den 24ten Auguſt 1774. 8vo 24 kr. 5) Leben des Abbt Lorenz Riccl, geweſenen General der Geſellſchaft Jeſu 8vo 15 kr. 6) Leben und Abentheuer des beruͤchtlg⸗ ten Rebellen Jemeljan Pugatſchew, welcher ſich in Rußland fuͤr Peter III. aus⸗ gab, 8vo 1776. fl 1. 12 kr. 7) Leben und Meynungen Triſtram Schanbis von Bode verbeſſerte Auflage 9 Theile 8vo Hanau 1776. fl 3. 8) Leben und Meynun⸗ gen des Hrn. Magiſt. Nothanters 3 Theile 8vo Berlin f 2. 42 kr. Eben daſſelbe mit Kupf. fl 4. 30 kr. VIII. Allerhand. AVERTISSEMENTS. 1. Die Schwetzinger Diligence, ſo alle Morgen um 6, und Abends um 5 Uhr dort⸗ hin abgeht, iſt dermalen im rothen Meer naͤchſt dem tuͤrkiſchen Kayſer anzutreffen. 2. Benjamin Wolf, Jud und Pettſchirſtecher allhier, welcher eine Zeitlang in der Schweitz geweſen, iſt wiederum arriviret, bekannter Graveur hat bereits die Gnade gehabt, viele Herrn und Cavaliers zu bedienen, und mit vollkommener Zufriedenheit ieden contentirt. Dieſer bemeldter Waffen⸗Stein⸗Graveur, recommendirt ſelne von. unterſchiedener Art und Gedanken Arbeit, Meto, und in allerhand Steinen, In⸗ deme er ſeine verfertigte. Stuͤcke an die beruͤhmteſten Kuͤnſtler in der Schweitz ſehen laſſen, und auch viele ſnach ihren Gedanken copiret hat. Er graviret auch Por⸗ trait ſowohl ein⸗ als auswaͤrts, welchem Herrn oder Cavalier ſeiner Kunſt ſich zu be⸗ dienen beliebt, wird er ſein Portrait auf zweymal, jedesmal von einer kleinen Stund⸗ allwo die Herren fitzen, ſelbiges Portrait augenſcheinlich auf Wachs poußiren, da⸗ mit man von der Gleichheit deſio mehr verſichert iſt. ⸗Wohnhaft In der alten Son⸗ nen gegen dem ſchwarzen Lamim uͤber. 3. Demnach des reglerenden Hru. Margaraſen von Brandenburg⸗Anſpach und Culmbach Hochfuͤrſtl. Durch⸗ lancht, gnaͤdiaſt geruhen, in Hoͤchſt Dero am Rhein gelegenen, Graͤflich⸗ Sayniſchen Landen, und zwar in der Stadt Altenkirchen, eine vorzuͤglich ſehr vortheilhafte, britte monathliche Claſſen⸗Lotterie unter Hoͤchſt Chrer Protection und Privilegio ercluſivo ſortfuͤhren zu laſſen, und die erſte Ziehung dieſer Lotterie auf den 2ten Junii feſtgeſetzet iſt, ſo wird ſolches des Endes hlerdurch bekannt gemacht, damit dieienige welche ſich hlerbey zu intereßiren belieben, ſich nach Gefallen mit Looſen verſehen koͤnnen, Dieſe Lotterie iſt in 12 Claſ⸗ ſen getheilet, und koſtet das ganze Loos fuͤr jede Ziehung 24 kr., es ſind auch halbe Loos zu 12 kr. zu haben. Der hoͤchſte Treffer iſt in denen 1/ erſten Ziehungen jedesmal 2000 fl. in der 12ten Ziehung aber 13000 fl. nnd die geringſte Treffer in denen erſten 11 Zlehungen 1 fl. und in der 1aten Ziehung Ffl. In denen erſtern- 1TZiehungen werden jedesmal 30oz/ und in der 1aten Ziehung hooz Treffer Nrl. gezogen. unter dieſen ſind uͤberhanpt 306 Capital⸗preis, als 1 zu 12000 fl., 1 zu 6000 fl., T zu 4000 fl., 13 zu aooo fl. 16ͤ zu 1000 fl., 32 zu 50o fl., 2 zn 204 fl., 80 zu 800 fl., 160 zu 100 fl.. deren vielen Mittel⸗ und andern Gewinnſten nicht zu gedenken, enthalten. Die Plans ſind gratis ſowohl als die Looſe bey dem dahler in Mannheim gnaͤdigſt eoncedirten, dieſer Lotterie Haupt⸗Collectoren, Stadtwachtmeiſtern Schmite, ndchſt dem ſchwarzen Lanim wohnhaſt, zu haben, als woſelbſt ſich jedermaͤnniglich der aceurateſten Bedienung gewaͤrtigen, auch in die Anrſvrſii⸗ Pinlaiſchr und Bnrmavroiſnhe Sahleuvoiterle. einſeyen kan. IX. IX. Pretia Rerum&c. Stadt Zeidelberger Markt⸗Fruchtpreis vom 13ten May 1777. Leberhaupt ſind 1319 Malter Frucht verkauft, und 14 Malter eingeſtellt worden. Alttelpreiß vom Korn 2 fl. 53kr. Spelz 2 fl.g kr. Spelzkern 4 fl. 17 kr. Gerſt 2fl. 30 kr. Haber 1fl. 5o kt. Stadt⸗Seidelberger Markt⸗ Fruchtpreiß vom aoten Nay 1777. Mittelpreis vom Korn 2 fl. 36 kr. Spelz 2 fl. 4kr. Spelzkern 4 fl. 20 kr. Gerſt 2fl. 32 kr. Haber 1 fl. 54 kr. Ileberhanpt ſind 1oo9 Malter Frucht verkauft und 42 Malter eingeſt ellt worden. Stadt Frankenthaler Markt⸗Fruchtpreis vom Toten May 1777. Mittelpreis vom Korn 2fl. 38 kr. Gerſt 2fl. 25tr. Spelz Ifl. Fatr. Welzen 4 fl. Haber 1f. 89kr. Rebs 9 fl. zeberhaupt ſind 614 Malter verkauft, und nichts eingeſtellt worden. Mittelpreis vom Korn 3fl. g0kr. Walzen 5fl. Gerſt afl. 86 kr. Spelz 2fl. 30 kr. Laud⸗Haber afl. 34 kr. Stadt Neuſtadter Markt⸗Fruchtpreis vom 10ten und 13ten Nay 177. Ileberhaupt ſind 7as Malter Frucht verkauft, und nichts eingeſtellt worden. Mittelpreis vom Korn aſſ. Fofr. Gerſt 2 fl. 30 kr. Spelz 1f. 5okt. Watzen 3 fl. 40 kr. Haber 1fl. 52 kr. Ladenburger Markt⸗Fruchtpreis vom 5ten May 1777. Leberhaupt ſind auf dieſem Martt æss Malter Frucht vertauſt, und 9 Malter elugeſtellt worden. Stadt Simmerer Markt⸗Fruchtpreis vom 15len May. 1777. Mittelpreis vom Korn 3 fl. 88 tr. Gerſt 3fl. 10 tt. Spelz s fl. Haber 2 fl. 8 kr. Ueterhaupt ſind vertauſt wor- den 1oa Malter. Mittelpreis vom Korn 3 fl. 20 kr. Gerſt 2 fl. 10 kr. Spelz 2 fl. 12 kr. Spelzkern 4 fl. 30 kr. Ueberhaupt Stadt Eppinger Markt⸗Fruchtpreiß vom 7ten May 1777. ſind 80z Malter Frucht verkauft, und os Malter eingeſtellt worden. Mittelpreis vom Korn 3 fl. 5 kr. Gerſt 2 fl. 8 kr. Spelz 1fl. 47 kr. Walzen 4 fl. 16 kr. Haber 1 fl. 52 kr. overingelheimer Martt⸗Fruchtpreis vom 15ten May 1777. It.verhaupt ſind 185 Malter Frucht verkauft, und 28 Malter eingeſtellt worden. Stadt Weinbeim an der Bergſtraß Markt⸗Fruchtpreis vom 14ten May 1777. mittelyreis vom Korn 2 fl. 5o kr. Gerſt 2 fl. a0 kr. Epelz 1f. 8o kr Heberhauyt ſind 1t8 Malter Frucht verkauft, und nichts eingeſtellt worden. X. Insgemein. Wie gutes und recht vortreſtiches Lagerbier zu machen. Wann man gutes Lagerbier machen will, muß man 2 Scheffel Hopfen wehr neb⸗ men, als zu anderem Biere, man muß das Bier auch nicht zu geſchwinde faſſen, je⸗ doch auf dem Bottich nicht laſſen ſchaal werden. Wann man es faſſet, muß man die Faͤſſer voll fuͤllen, bis an drey quer Finger, auch Leinwand durch zerlaſſen Pech ziehen, und darmit die Spunde bedecken, daß keine Luft darein kommen kan. Wann ſich die Heſen ein wenig geſetzet, ſo fuͤllet man das Bier, und haͤlt die Faſſe imnier voll mit friſchem Biere, ſo lange, biß es nicht mehr Hefen auswirft, hernach aber fuͤllet man es mit gutem friſchen Brunnenwaſſer. Man muß auch die Faſſe taͤglich rein halten. Es iſt gar nicht rathſam, wenn man ein Faß mit Bier auffuͤllet, daß es uͤberlauft. Das Caß verwindet es in 14 Taͤgen nicht.