Esannheimer Regensburg, den 7. Juli. un ſollen am 10. dieſes die wichtigen Kammer⸗Viſitations⸗Angelegenheiten bei dem Reichstag endlich in Vortrag ge⸗ dracht werden, und muß ſich allſo bald zei⸗ gen ob und wie man ſich uͤber Materien, die bisher ſo verſchiedentlich beurtheilet worden. vereindaren werde. Am 4. dieſes iſt der Herzogl. Wuͤrten⸗ bergiſche Geſandte, Herr Graf von Duͤrck⸗ heim, von Wien hier angekommen uud ge⸗ ſtern nach Ludwigsburg abgereißet, von wannen er aber am 19. dieſes ſchon wieder in gedachtem Wien zu ſeyn gedenket. Paris, den 5. Jult. Von Lisle wird gemeldet, daß der daſt⸗ ge Kriegsrath in der Nacht vom 2a. des lezt verfloſſenenMonats 42 Officleren von dem Regiment Ronal Comtois, welche in eine ſchlimme Sache, die llebertrettung der Sub⸗ ordination betreffend, verwickekt ſind, den Arreft habe ankuͤnde,en, und ihre Degen ab⸗ uehmen laßen. Jeder hat einen Unterofficier von den daſelbſt in Beſazung liegenden Regi⸗ mentern zur Wache erhalten. Nach Briefen aus Spanien iſt die Stel⸗ le eines Praͤſidenten von Caſtilten nun gaͤnz⸗ lich aufgehoben worden. Der Graf von Aran⸗ da, weicher, wie bekannt, das ſeinige zu der ehmaligen Vertreibung der Jeſuiten aus Spanien getreulich beigetragen, ſoll nun in eine Art von Ungnade gefallen ſeyn. Doch bebaupten andere, daß er ſeine bisherige Staatcaͤmter behalten und nur auf. einige Ponnerſtag, den 15. TFuli, 17773. 1 Num. L.VI. A Monate hlerher kommen werde, um einige wichtige Geſchaͤfften an hieſtgem Hof ſelbſt zu detreiben. Gewiß iſt, daß die Prinzeßin von Maßerano das Spaniſche Geſandſchaffts⸗ Haus naͤchſtens verlaſſen werde, um gedach⸗ tem Grafen Plaz zu machen. Handlung in der Levante beſtimmte Kriegs⸗ Zwei zu Beſchuͤzung der Franzoͤſiſchen ſchiffe ſind neulich in dieſer Abſicht mit gu⸗ tem Wind von Toulon dahin unter Segel gegangen. Hefftige Sturmwinde und Gewitter haben in einem Theil der Provence viele Wein⸗ berge, Oehlbaͤume und Fruͤchten ſehr be⸗ ſchaͤdiget. Rom, den 26. Junt. Außer dem Marguis von Lano, ehmakigen Parmeſaniſchen Miniſter, und deſfen Fran Gemahlin, befindet ſich auch der Marquis von Flavigni dahier, welcher bekanntlich als Koͤnigl. Franzoͤſiſcher Miniſter nach eben ge⸗ dachtem Parma beſtimmt war, aber wegen den damahligen Unruben nicht dahin gieng, ſondern in Turin verblieb. Er hat ebenfalls Aldel und insbeſondere dle Bourboniſchen Mi⸗ niſter bemuͤhen ſich um die Wette, dieſen angenehmen Gaͤſten alle erſinnliche Ehrenbe⸗ zeigungen anzuthun. Vor einigen Tagen fuͤhrten Se. Hpetligkeit ſelbſt ſolche in den Paͤbſtlichen Garten, woriunen ſich ſchon vor⸗ her eine zahlreiche Geſellſchaft vornehmer Da⸗ men eingefunden hatte. Auch iſt ein gewißer Abt Balbt, ein Ve⸗ netianer; von; Avel, nach vorheriger Paͤbſtli⸗ 281 Heitun 258 cher Einladung hler angekommen. Seine Eh Convicte, das eine fuͤr den Adel, und das Heiligkeit bemuͤhen ſich, ihn zu bewegen, andere in St. Lucia, ſind ihnen entzogen das Bißthum Bergamo, wozn Sie ihn be⸗ worden; worauf alle Convictoriſten ſich theils ſtimmt hatten, anzunehmen; allein er be⸗ in ihr Vatterland, theils in ihre Haͤuſer zu harret auf ſeinem gefaßten Entſchluß, dieſe den Ihrigen begeben haben. Noch iſt nach⸗ hoͤchſte Gnade demuͤthigſt von ſich abzuleh⸗ zuholen, daß, als die Rirchen gedachter nen. Der Hof laͤßt ihn auf das praͤchtigſte Colleglen geſchloßen und ihnen der Beichtſtuhl bewirthen, er ſchlaͤgt aber alles aus, indem unterſagt worden, man ihnen erkaubet, die er von ſeiner Gewohsheit oder vielmehr ſtren⸗ heil. Meße entweder in ihren Oratorien, gen Lebensart, nur mit wenigem Gemuͤßz ſich oder auch in den Kirchen, jedoch bei verſchloſ⸗ begnuͤgen zu laſſen, und beſtaͤndig zu Fus ſenen Thuͤren, zu halten. Der P. Rector zu gehen, nicht abweichen will. des adelichenC ollegiums iſt nun auch nachMo⸗ Geſtern legte der ordentliche Maltheſiſche dena abgegangen. Zwei junge Fefuiten, wel⸗ Grosbothſchafter, Herr von Breteuil, mit che vor wenig Tagen von Ferrara nach Bo⸗ groſem Pracht, einen außerordentlichen Ge⸗ nonten gekommen, ſagen, daß der Vicartus ſandſchafts⸗Beſuch bei Sr. Paͤbſtl. Heilig⸗ Sr. Eminenz des Card. Erzbrſchofs und der keit ab. Sonſt pflegen die neuen Grosmet⸗ Biſchoff von Comachio ſich wuͤrlich in jener ſter dieſes Ritterordens allemahl einen auf⸗ Stadt befin den, um mit den daſigen Collegien ferordentlichen Bothſchafter in dieſer Abſicht eben ſo, wie zu gedachtem Bononien, zu an den Roͤmiſchen Hof zu ſchicken; allein der verfahren. Ja man befuͤrchtet nicht ohne gegenwaͤrtige unterlles es aus Sparſamkeit, Wahrſcheinlichkeit, daß dieſe Veraͤnderung in dem er ſich bemuͤhet, die wegen des von den ganzen Kirchenſtaat naͤchſtens betreffen ſeinem Vorfahren gefuͤhrten ungemein praͤch⸗ werde. tigen Hofſtaats geſchwaͤchte Finanzien des So eben erhalten wir aus Nom die Nach⸗ Ordens, ſo vtel moͤglich, wieder in gute richt, daß der Praͤlat Alfani am 23. des lezt Ordnung zu bringen. Aus eben dem Grund verwichenen Monats morgens in das daſige hat er ſich auch die Ehre verberhen, das ge⸗ Novizhaus ſich begeben, und als apoftoli⸗ woͤhnliche Paͤbftliche Geſchenk, welches in ſcher Viſitator des Fuccioliſchen Collegtums einem goldenen Steb beſtehet, durch einea einen Paͤbſtlichen Befehl vorgezeiget, deme zu beſondern abgcordneten Praͤlaten zu em⸗ Folge er Vollmacht hat, alle Archtoe des Pfangen. Novizhauſes zu durc ſuchen. Er that es auch Non der Anſel Maktha wird gemeldet, wuͤ klich, und nachdem er ſich lange Zeit daß neulich zwei Maltheſer⸗ Freydeuter in darinnen aufgehalten, lies er in Gegenwart den Levantiſchen Gewaͤffern zwei reich bela⸗ eines Notarius und Zet gen nicht allein be⸗ dene Turkiſche Kauffartheiſchiffe zur Beute ſagte Archive ſondern auch alle Papiere und gemacht. Ihre Ladung wird auf 150 tau⸗ Bucher der veconomiſchen Verwaltung ver⸗ ſend Roͤmiſche Thaler geſchaͤtzet. Izn eben ſiegeln. nach dieſem bedeutete er dem P. dieſen Briefen wird auch die Nachricht be⸗ Rector, daß ſie ſich kuͤnftighin oͤfters mit ſtaͤttiget, daß der deruͤchtigte Ah⸗ Bey tu etnander beiprechen wuͤrden, tudem er ihm Tuͤrkiſche Gefa genſchafr gerathen und darin noch mehrere andere Befehle zu uͤberbringen erdtoßelt worden ſeye. habe. Aus Ttalten, vom 2. Julti. Es war ein aus Alerandria zu Livornd Die Collegten S. J. in Bononien baben nun angekommenes Schiff, welches die bekannte nicht das geringſte mehr von ihren Guͤtern Nachricht von der ungluͤcklichen Schlacht des nnier hhrer Perwaltung. Anch dic wwet Aly⸗ Ben, ſeiner Gefargennehmung und darauf. erfolgten gewaltſamen Tod, den M 0 74 A2 9 1. e I0 25 er in dem Kriegszelt des Mehemet Aboudaab 6 wann ſolche zu den Rußen gegen die Tuͤrken erlitten haben ſoll, mitgebracht hat. ſtoßen wuͤrden, Anlaß gegeben. Wien, den 2. Jult. Dermiſchte Nachrichten. Nun iſt es kein Geheimniß mehr, daß Nach Briefen aus Petersburg iſt daſelbſt Se. Maj. unſer allergnaͤdigſter Kaiſer aus neulich ein großer Brand in einem Fluͤgel Siebenbuͤrgen uͤber Caſchau nach Lemberg des Pallaſts des Feldmarſchalls, Grafen gehen werden, ohne vor dem kuͤnfftigen Raſoumofsky, ehmaligen Heimanns der Weinmonat in hiefige Reſtdenzſtadt zuruͤck Coſacken, ausgekommen, wobei die Kuͤchen. zu kehren. Gegenwaͤrtig werden 12 neue Speiskammern, Bedientenzimmer, Staͤlle, Staatslivereyen hier verfertiget, welche naͤch⸗ Kutſchen⸗ und Futterbehaͤltniße in wenig ſtens nebſt noch mehrern K. Leibbedienten Stunden ein Raub der Flamme geworden. Sr. Maj. nachgeſchickt werden ſollen. Auch Der Graf war einige Tage vorher auf ⸗ bat der General Laudohn Befehl erhalten, Monate nach ſeinen Guͤtern bei Smolenato Allerhoͤchſtdemſelben nach Polen ſogleich abgereiſet. Auch ein Rußiſches Dorf, ge⸗ nachzufolgen. nannt alt Ladoga, iſt durch einen Brand Die Nachrichten von den Krigsverrichtun⸗ gaͤnzlich verzehret worden. Ein aͤhnliches gen der Rußen und Tuͤrken find immer ſehr ungluͤck.iches Schickſal betraf wenig Wochen wiederſprechend. Die Tuͤrken behaupten, vorher die Stadt Moscau, in welcher in b⸗ daß zwei kleine Rußiſche Heere, von welchen einer Nacht 3000, andere melden 1500 bis das eine bei Ruftzchuck, daß andere bei 2000 Haͤuſer, abgebrannt ſind. Dudracan uͤber die Donan gegangen, mit Das Feuer in der Judengaße zu Prag iſt V. rluft wieder hinuͤber getrieben worden ſeyen. am 24. Juui bei einem Rabiner ausgebro⸗ In den Rußiſchen Nachrichten ließt man das chen, und hat 25 Hpauſer verzehret uub ci⸗ Gegentheil. Der Grosvezler hat die Tap. nige beſchaͤdiget. ferkeit, welche ſeine Kriegsvoͤlker dei dem Vorgang mit dem Prinz Ncrpnin gezeiget, anſehnlich belohnet. Bei Oezakow ſoll auch EEs hat zwarn der hieſige Burger und ein Scharmuͤzel zum Nachtheil der Rußen Wirth zur gol.enen Ganz Potlipp Henrich vorgefallen ſeyn. Gulde um einen Zahlungs⸗Nachlaß und Die Nach icht von dem ungluͤcklichenSchick. Ausſtand birtlich angeuchet, ſich aber im⸗ ſal des Aly Bey wird von allen Orten her mittels, ohne die vorgaͤngige Pruͤfung der beſtaͤtrizet. Den 7. Mai, an einem Frei⸗ zu ſothanem Geſuch gecigneter Erfordernuſ⸗ tag, ſoll die Schlacht vorgefallen ſeyn. Aiy ſen abzuwarten, von hier fortgemachr, unb Bey war nur 13000 Mann ſtark, und eine ſein Vermoͤgen weit uͤberſteigende hatte ſich kurz vorher noch eines feſten Schloſ⸗ Schulden⸗Laſt hinterlaſſen. Da nun, ben ſes bemeiſtert. Der Sehn und Neffe des ſo bewandten Umſtaͤndea, anderſt nichts Cheik Dahers nebſt 4 Beys ſind auf dem uͤbrig verbleibet, als daß uͤber deſſen Ver⸗ Wablplaz geblieben. Jedoch verſichert man, laßthum ein foͤrmlicher Concurs erwecket daß der gefangene Aly Bey noch lebe, und dem werde; ſo will man all⸗ jene, welche an G. osſultan werde uͤberliefert werden. er wehnten Gulde etrigen Anpruch zu machen Da unſere K iegsvoͤtker in Volyi ien ſich haben, unter Anbeziehlung einer peremto⸗ nenlich naͤher nach der Molsau und Wal⸗ riſchen Friſt von 6 Wochen, andurch vor⸗ lach i gezogen, auch diejenig in U garn und laden, um ih e Forderungen vor der in die⸗ Stebenbuͤrgen in einiger Bewegung waren, ſe⸗ Debit⸗Sache angeordneten Commißton b hat dieies zu einem feiſchen Gerhat. gle dahler behoͤrend anzumelden. und zu beſchei⸗ 260 70 nigen, anſonſten zu gewaͤrtigen, daß ſie nach folgloſem Umlauf dieſer Friſt, mit ihren 2zten laufenden Monats Julit worgens 9 Anſpruͤchen nicht mehr gehoret, und bey Uhr auf dabieſigem Rathhaus zu ſiſtiren, Vertheilung der Mals ausgeſchleßien werden in betreff der Erſtigkeit ſich einzulaßen, und follen. Mannheim, den zten Julii 1773. endbeſchluͤßigen Beſcheid zu gewaͤrtigen. Stadt⸗Gericht. Wachenheim, den 5ten Julii 1773. Zentner. Churpfalz Stadtrath. Hebel. W. Carnier. Hauck. Da der hieſige Schuhz⸗Jud Gabriel Mey⸗ ſes Wachenheimer, Schulden halber, von hier ausgetretten, und deßen ruckgelaſſenes Ver⸗ Kuͤnfrige Michaelts wird in Saarbruͤcken he aus kommen: Der Heuchler und der moͤgen zu deren Tilgung bey weitem nicht Wolluͤſtling im Contraſte; oder Bege⸗ hinreichend iſt, ſo wird ſoches all⸗ jenen, welche an erwehnten Gabeiel Moyſes Wa⸗ benheiten Carl und Wilhelms von Ko⸗ chenheimer zu foderen haben, mit der Auf⸗ ſenthal, in zween Theilen mit Kupfern. lage andurch ohnverhalten, um binnen einer Der Verfaſſer wird in dieſer Geſchichte die Charaktere des Heuchlers und des Wolluͤſt⸗ peremtoriſchen Friſt von 6 Wochen ihre lings, wovon mir leider allenthalben die Anfordernngen vor der in dieſer Debit⸗Sache traurigen Originale finden, nach der Natur angeordneten Commißon dabier, und zwarn auszubilden ſuchen. Sein Gemaͤhlde wird fub poenà precluſi, anzuzeigen, und beſon⸗ keine Carrikatur, ſondern eine treue Cople ders die etwa in Henden habende Pfaͤnder des Menſchen ſeyn. Nicht Richardſon, der hey ſonſtigem Verluſt ihres Prand⸗Rechts, EEngel oder Teufel unter den Menſchen findet, getreulich zu entdecken: Auf welch⸗ nemli⸗ ſondern der ſicherere Beobachtungs⸗Geiſt, und, che Friſt zugleich auch der gemein⸗ Schuld⸗ ner hiemit vorgeladen wird, um ſich den wo moͤglich, auch die Laune eines Fildings, dem Liquidations-Geſchaͤft perſoͤnlich ein⸗ SSterne, Smallet, Hermes, Wieland und Ni⸗ kolai ſoll ihn leiten und dem Leſer zeigen, zufinden, anbey ſeinen Vermoͤgens⸗Ruck⸗ ob Heuchelei oder Wolluſt dem menſchlichen gang zu rechtfertigen, anſonſten zu gewaͤr⸗ GHeſchlechte verderblicher geworden. tigen, daß gegen ihn nach Strenge der Fal⸗ Um die Drukkoſten beſtreiten zu koͤnnen, liments⸗ und neueren mehr geſchaͤrften in⸗ wird auf den 1ſten Theil 1 fl. 30. kr. heſiv⸗Verordnungen, ohnnachſichrlich ver⸗ Vorſchuß angenommen und bei Empfang des fahren werden ſolle. Mannheim, den zten zweiten Theils 1 fl. nachbezahlet. Man kann Julii 1777. ſich dißfalls entweder an den Verfaßer Pro⸗ Stadt⸗ Gericht. feſſor Schubart in Saarbruͤken oder an den Zentner. Herrn Buchhaͤndler Schwan in Mannheim Hebel. wenden. Bey denen hieſigen Burgeren und Metzger⸗ 15.7 Meiſteren Georg Friderich Kuhn dem juͤn⸗ Ludwig Davld Nickert Breuhan⸗ Sieder Ageren, dann Philipp Kuhn hat ſich ein das machet hiermit denenjenigen, welche eine Vermoͤgen uͤberſteigender Schuldenlaſt verof⸗ rechtmaͤßige Schuld⸗Forderung an denſekben fenbahret, welches den concurſum credi- haben, bekannt, daß er im Begriff ſtehet. torum veranlaſſet; Diejenige Glaͤubigere bald von hier abzureißenl, damit ſich ſolche aiſo(welche ſich des ewigen Stillſchweigens in deſſen Logie ben Churfuͤrſtlichen Bau⸗In⸗ nicht faͤbig wißen wolen) haben ſich den ſpecor Mayer einfinden koͤnnen. 1