1/ fli H n -<‘ hC>: y y' ;■:../T v"r yfftu bl cv Inforcaations- und Kampforgan gegen den Hrtlorfaschismus. Herausgaber. KL P. Ausgabe Dezember IS41. Die Entscheidung ist gefallen. Im Letzten Monat des blutigen Jahres' 1941 sind noch wichtige Lntscheidüngen gefallen. Seit dem 6. Dzember sprechen im Raum des 180 Millionen qkm. grossen Stillen, Ozeans die Kanonen und Bomben ihre grauenvolle Sprache. Damit istJ'er* gegen Polen vor*25 Monaten begonnene Krieg zur: saeiteii Welt i: r i e g geworden.° Der vor 6 Monaten gegen die Sowjetunion begonnene Überfall ist in ein neues Stadium getreten. Die Offensive der deutschen Armee ist zum Stillstand gekommen. Seit 5 Dezember hat an der ganzen Ostfront eine erfolgreiche Offensive der Roten Armee eingesetzt. Der zweite imperislistische Krieg hat nun durch die im fernen Osten begonnenen Kriegshandlungen sämtliche 5 Erdteile erfasst. Die Neuaufteilung der Welt hat nun auf dem ganzen Erdball die Kriegsmaschine"auf"veile Touren gc- bracht. Im Weltmaßstab wird nun der Kampf geführt um die Bjdiejnr^ schung der Rohstoffgebiete und Absatzmärkte zur Steigerung Gewinne und Vermehrung Ties Profits."Die Inselgruppen zwischen Australien und dem chinesischen Eestland gehören zu een reichste:; kolonialen Gebieten der Erde. Erze- vor allem Zinn- Rohöl werden dort in ebenso üppigem Maße produziert, wie Wol Ölsaat, Kaffee, Tee, Gewürze und Gold. Alle diese Schätze den bisher den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika und Gross- britannion uneingeschenkt zur Verfügung. Diese wertvollen Roh- stoffbasen stehen jetzt im Vordergrund dieses grandiosen Ringens der kapitalistischen Großmächte., Japan hat nach jahrelangem politischen Ränkespiel den immer stärker werdenden Druck von Berlin und Rom nachge u eleu und Nordamerika und England den Krieg erklärt. Hitler und- Mussolini beeilten sich, gegen Tokio gefällig zu sein und schlossen sich dieser Kriegserklärung an. Über ein Dutzend weiterer Kriegser- klärungen der verschiedensten Staaten schlossen sich an. Auch China und Japan befinden sich jetzt offiziell-im Krieg. Hitler, der geniale Feldherr, hätte aber gut getan, wenn er v o r seine ‘“fvrjr'... ng der o. scheu reiche tea aut sch uk, Wolle zo sta n- Gross - Kopie aus dem Bundesarchiv - 2- Kriegsorklärung an Afrika noch einmal sich den Clansowitz vorge- nqnimun hätte. Diese? anerkannte grosse Kriegsphilosoph hat in^ seinen Standardwerk"Von Krieg" folgende Sätze geschrieben: "... man müsse sich hüten, dass ein neuer Gegenur in den Krieg eintrete, da man riskiere, der? Prozess, den man in den früheren Instanzen gewonnen habe, in derriletzten zu verlieren und zu den Kosten verurteilt zu werden...." Eine Mahnung, nach der Bismarck seinerzeit gehandelt hat, von seinen heutigen Nachfolger auf dem deutschen Kanzlerstuhl aber schnöde in den Wind geschlagen wurde e Nun, das Urteil über diesen grössenwahnsinnigen Menschen wird von deutschen Proletariat re- fällt und vollstreckt werden.... Die Kriegshandlungen im Fernen Osten haben nach berüchtigten Vorbild mit einen blitzartigen, hinter- haltigen japanischen Überfall auf die Nordamerikanischen Stütz- punkte im Stillen Ozen und die englischen Kriegshäfen in Singa- pur und Hongkong begonnen. Die Kriegshandlungen haben Japan einen Anfangserfolg gebracht und der Flotte von Amerika und England empfindliche Verluste angatan. Das englische Blatt"Evening News" kennzeichnet die Lage folgendemassen: " wenige andere Länder könnten einen solchen Schlag mit grösster Kaltblütigkeit ertragen.-Wir aber können es. Die Lehre, die wir jetzt über die begrenzten Möglichkeiten der Kriegsflotte und ihrer Abhängigkeit von Luftstreitkräften bekennen haben, muss benutzt werden c Weniger Schutz durch ausreichende Luftstreitkräfte fehlt und die wertvollen Kriegsschiffe nicht vor Massenangriffen aus der Luft geschützt werden können, laufen sie schwere Gefahr. Allzuviele Sachver- ständige sind bisher geneigt gewesen, die Bedeutung der Be- drohung aus der Luft zu verringern, wenn es sich um kräftig mit Flak ausgerüstete Fahrzeuge handelt. Aber die Ereignisse dieser Tage haben alle bisherigen Ideen unmodern gemacht. Jetzt müssen wir einsehen, dass die Kontrolle des Luftraumes über unseren Fahrzeugen vor allem in engen Gewässern ebenso wichtig ist wie der Schutz des Landraumes über einer kämpfenden Armee...." Die Stärke der Kriegsmächte im Stillen Ozean. Bis zum Jahre 193^ war die Flottenstärke zwischen Amerika und England. sowie Japan durch ein Abkommen geregelt und zwar war das Verhältnis der Kriegsflotte dieser drei Länger auf 5: 5: 3 festgelt. Seit 193/1 hart nun Japan freie Hand und systematisch und eifrig mit einer Neubautätigkeit eingesetzt. Nach dem Bestand am 1. November 1940 besitzt Japan 12 Schlachtschiffe, 9 Flugzeugträger /für Radflugzeuge/, Flugzeugmutterschiffe /für Wasserflugzeuge/, 40 Kreuzer, darunter 12 schwere, 12' Zerstörer, 44 U-Boeto /bis 2000 Tonnen/. Die Zahl der übrigen Fougzeuge wird auf 8000beziffert. Ameri Va. verfügt über 15 Schlachtschiffe, Flugzeugträger, 3£ Kreuzer, 18^ Zerstörer und 100 U-Boote. Engl and musste inen Teil seiner Kriegsflotte aus dem fernöstlichen Gebiet nach dem Atlantik und dem Mittelmeer zurückziehen und dürfte etwa 5 Schlachtschiffe und etwa 12 schwere und leichte Kopie aus dem Bundesarchiv s / 3 Kreuzer im Pemost haben, die australischen und neuseeIändiseben Seestreitkräfte sind nicht eingerechnet, Natürlich kommen zu den erwähnten Einheiten noch eine Anzahl Spezialfahrzeuge wie Minen— leger, Torpedoboote, Schnellboote usWo jier Vollständigkeit halber sei noch auf die Femostflotte der Sowjetunion hingewiesen, die eine beträchtliche Zahl Einheiten umfasst. Eie Stärke der einzelnen Kriegsmächte darf man-nicht allein nach Schiffseinheiten und Flugzeugen betrachten. Stutzpunkte und Versorgungsbasen spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Dann muss bezüglich J a p a n vor allem in Betracht gezogen werden, dass es schon im fünften Jahre des Krieges gegen China sich be- findet und den grössten Teil der wichtigen-Rohstoffe einführen muss. Somit dürfte der Handelskrieg eine überragende Bedeutung erhalten. Dass Amerika und England über ungleich grössere Reserven verfügen, braucht nient besonders betont zu werden. Japan wird seine Achsenpolitik teuer bezahlen müssen. Bas japanische Volk wird bestimmt die Quittung vorlegen. Der Krieg geaen ujlo S.owje mnaoii aber Er hat allerdings im Jahre 1941 eine Entscheidung gebracht, nicht die von Hitler verkündete und von-Goebbels auspausaunte. Die schon so oft vernichtete, aufgeriebene, zusammengebrochene, 'endgültig geschlagene Rotte Armee- sie ist nicht geschla- gen, sondern befindet sich.seit dem 5- Dezember in einer erfolg- reichen Offensive. Die Schlacht um Moskau hat nicht Hitler, sondern St a 1 i n gewonnen. Im Vorgelände der roten Hauptstadt hat bei mehrwöchigen, harten Kämpfen die Rotte Armee Standgohalten, die von Hitler eingesetzten 50 Divisionen dezimiert und die; Reste zum eiligen Rückzug gezwungen un&rgrossen Verlusten ah Menschen und Kriegsmaterial. Nach 25 Monaten Krieg gegen die Sowjetunion hat Hitler eine Niederlage erlitten, die zweifellos derjenigen Napoleons von 1812 nicht nachstehen, wird. Hitler sagte in seiner Rede im Sportpalast am 4. Oktober u. a. Folgendes: " An der Ostfront vollzieht sich eine neu eingeleitete Operation wieder als gewaltiges Ereignis. Seit 48 Stunden ist sie in gigantischen Ausmaß im Gange. Sie wird mithelfon, den Gegner im Osten zu zerschmettern Die gesamte braune Meute hat nun in Reden und Artikeln von der im Osten bereits vollzogenen Entscheidung geschwelgt. Die Vernichtung des auf engstem Raum zusammengedrängton Gegners ging am laufenden Band vor sich, wenn man die Nazis hörte. Trotzdem General von Bock für drei Offensiven seine Divisionen einsetzte, konnte er nicht über das Vorgelände Von M o-s.k a u hinauskommen. Die angeblich"letzten Reserven" der Roten Armee hielten Stand Die Marschälle Woroschilow und Bua jenny haben niclil i senuss e: - wie die Nazipresse se-nsa einen(Genick- ildete-# son- dem organisierten im Hinterland die noch lange nicht erschöpften Reserven und den Nachschub der ausgezeichnet ausgerüsteten Winter- Armeen. r Auch im Norden konnten keine wesentlichen Fortschritte er- zielt werden. L e n i n g r a d, angeblich seit drei Monaten restlos eingeschlossen, verteidigt sich nicht nur beispiellos, sondern untemnimmt ständig Angriffe- laut OiCuV-Berichten! iß UMWS_-fS Kopie aus dem Bundesarchiv - 4- e n In Süden dagegen konnte General von Kleist weitere Fort schritte erringen auf der und in E o n e z d e •‘‘O IT-v-t 4- iJü U— Kertsch, Rostow und andere Städte wurden besetzt- Und so ging auch der November zu Ende, ohne dass die so laut angesagte Scheidung gefallen wäre. Roch am!. November sagte Hitler in Bürgerbräukoller zu den Kämpfen in Osten:* ** fm' i'■• "Ich hoffe, dass wir in kurzer Zeit noch ein paar weitere Maßnahmen treffen können noch niemals ist ein Riesenreich in kürzerer Zeit zertrümmert und niedergeschlagen wor- den als dieses mal Sowjetrußland...." [as R o Am 29» November aber musste das OK,7. te uon s t w wieder geräumt werden musste, angeblich um Vergeltungsmassnahmen gegen die Bevölkerung durchführen zu können. In Wirklichkeit hai Marschall Timoschenko- auch er hatte bereits einen Genickschuss erhalten!- eine Armeen des Generals wirkst 0 f e n s 1 v e cirnt-reitet. Ei Kleist befinden sich seither 11 de- Rückzug. Eie Rotte Armee drängt ständig vorwärts'and sau- bert das Eonezbecken und die Küste dos Asowschen Meeres von den feindlichen Truppen» An der ganzen Front- mit Ausnahme der Ge- gend um Kalinin- weichen die Truppen des Oberkalkulators Hitler andauernd zurück. Eie Niederlage der deutschen Armee ist so groß, dass das 0K<7. am 8. Eezember Felgendes mitteilen musste: " Eie Fortsetzung der Operationen und die Art der Kampfführung im Osten sind von jetzt ab durch den Einbruch des russischen'Winters bedingt. Auf weiten Strecken der Ost- front finden nur noch örtliche Kampfhandlungen statt. M Wie hatten sich die Braunen Großmäuler doch vorher noch über den General Winter lustig gemacht, der die Rote Armee aber nicht hindert, in breiter Front die für den 7/interfeldzug nicht ausgerüsteten deutschen Truppen regelrecht zu schlagen. In seiner letzten Reichstagsrode schwieg sich Hitler über sein Fiasko einfach aus. Für ihn war der 16. November der letzte Termin seines Ostb.eri.chtos, Mit dem lapidaren Satz, 11 es ist noch nicht die Zeit_, über die Planung und Führung dieses Feldzuges zu sprechen.. Eie R. Armee aber wird dem OKU. jit lassen einen terschlaf zu halten, sondern kräftig-weiter Zuschlägen tober konnte man in der Nazipresse lesen: 28.0k- "Eie deutsche oberste Heeresleitung hat jedenfalls auch die Operationen des General Winter in n s ec i3 in ihre Sechnu so rechtzeitig und so sorgfäl dass heute schon erlaubt ist es nicht anders ergangen als den i jets: er ist ein paar Ellenlangen zu soät gu s L emit 5 ± ö o- ;eil 11 j.t/j_nuer ist cen Verbündeten der So v- htU._L Uü on Schlachl CIt soll c: : oomn sinc. 1 r.j rp ern und zum outen 'ch bereits erschienen. Eie Operationen, für die Sowjets wieder wenden sojlx, sine namiun ut schlossen oder stehen bereits so vor dem Abschluss, dass Eingreifen zu spät kommt. Eor General hinter wird Moskau nicht mehr retten können. Es ist kein Geheimnis mehr, das Moskau für den Fall reif ist.... 51 ab ge— s e in Eie Rote.Armee hat nicht nur Moskau gerettet, sie wird den deutschen Heeren das Schicksal der uauoleonischen Armee bereiten J Kopie aus dem Bundesarchiv Der nrie,a in Afrika hat in den letzten Wochen den endgültigen Sieg der englischen Truppen in Abessinien gebracht. König Humbert kann seine Kaiserkrone der Altwarensammlung Görings einverleiben. Damit hat Italien bis auf L y b i e n sämtliche kolonialen Besitzungen verloren. Aber auch in..Nordafrika, sind seit Mitte No- venber neue Kampfhandlungen i'von) den Engländern eirigeliutet worden. General Rommel wird mit seinen Kollegen Kleist ,und Bock Schritt halten xinü bewegt sich•'ebenfalls rückwärts. Nach rden^letzten OKW= Berichten widerstehen Bar d-i!a und~.S aKL-1 u m mii^grosser Hartnäckigkeit dem wachsenden Druck des Gegners! Wir kennen diese Weise schon zu gut, um nicht zu wissen, dass die Truppen Rommels zurückweichen müssen. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird lybien ebenfalls von italienischen und deutschen Truppen gesäubert. Die Schlacht im Mittelmeer nähert sich ihrem Höhepunkt. Aus dem Dritten Reich. Die Lage im Reich spitzt sich langsam aber sicher immer mehr zu. Die drei Probleme: Ernährung, Transport und Arbeitskräfte stellen ständig grössere Schwierigkeiten zur Lösung. Der Total-Ausverkauf tritt immer mehr in Erscheinung, wird immer deutlicher, da. eine totale Unterordnung in die Kriegsführung durchgeführt wird. Als die neueste"Errungenschaft" des Nazi-Sozialismus haben wir nun auch die Kartoffelkarte."Esst: Pellkartoffeln" ertönt es aus dem Laut- Sprecher, damit Kartoffel gespart werden, im Lande des Kartoffel- Schnapses müssen die Kartoffel gespart werden, weil es die Kriegsführung erfordert! Vom Relchsgesundheitsämt wird verlangt, mehr auf R o h k o,ö t sich umzustellen, weil dadurch noch mehr Nahrungsmittel gespart werden können, dazu benötigt man weniger Pott, spart dabei noch Kohlen, Gas und Strom. Was nicht alles im Tritten Reich gespart werden soll I Und d a zu kommt noch das Eiserne Sparen. Hier werden gleich zwei Pliegen mit einem Schlag getroffen. Da man nicht einfach eine glatte Lohn- und Gehaltskürzung sich vorzunehmen traut, hat man das"Eiserne Sparen" erdacht, um so Gelder für die Krieg sführung ab zu s ch ö pf en. Die Begründung für diesen neuen Raubzug konzentriert sich in ddm Satz: Absaugung der Kaufkraft. Gleichzeitig wurden die Verbrauchs- steuern für.Tabak, Branntwein und Schaumwein e r h ö h t. Den Un- teruehnem wird bei den Finanzämtern vorgeschlagen, sog."Betriebs- guthabon" daselbst anzulegen. Mit all diesen Massnahmen will man nicht nur neue Mittel für die Kriegführung hereinbringen, sondern auch die Kaufkraft des Volkes eindämmen, zumal die Waren aller Art ständig knapper.worden. In der. nächsten Ausgabe wird auf dieses Kapitel näher eingegangen, heute sei abschliessend nur bemerkt, dass die Arbeiter auf diesen neuesten Nazitrick nicht hereingofallen sind. In einer Reihe von Betrieben konnten nicht einmal ein Dutzend Eiserner Sparer gezählt werden. Der wirtschaftliche Bankrott der Nazi kommt gerade jetzt in der Weihnachtszeit ganz krass zun Vorschein. Die Menschen raufen sich wegen ein paar Christbaumkerzen. Spielwaren sind wenig oder über- haupt keine zu haben, stellenweise nur auf-grünen Ausv/eiss, der zeigt, ob auchbtatsächlich Kinder vorhanden sind, Bücher sind eben- falls rar und der Händler darf nur e i n Buch pro Person verkaufen. Schreibpapier, Couverts und Bleistifte sind seltene Artikel geworden. Der Weihnachtsverkauf wurde cif einen' Sonntag eingeschränkt. £ ioH'If Jrf-«*>H*, OC'i Kopie aus dem Bundesarchiv - 6- Armut, Kot und Elend an allen Ecken und Enden. Das werktätige Volk beginnt hellhörig zu werden, zumal die Blutopfer immer offensichtlicher in Erscheinung treten. Die Goebbels'sehen Tiradcn und Posaunenstössc bleiben zunehmend eindrucksloser. Und so wird ständig nach neuen- Ablenkungen Ausschau gehalten. Da hat man einen Antikomintern-Runael in Berlin veranstaltet- wozu dio Aohoonbrüdor und die Mameluken aus den besetzten Gebieten sich, oingefunden haben, wobei natürlich wieder in grossen Tönen Weltgeschichte gemacht wurde, wobei man an das beteiligte Däne- mark, ürotTen oder dir Slowaken denken muss! Der Champagner-Mini- ster Ribbentrop eröffnete bei dieser Gelegenheit den Vasallen,dass der Achsenbefehlshaber gesonnen ist, dreißig Jahre Krieg zu führen! Er wollte damit wohl noch seinen Herrn und Meister übertreffen, der am. November in löwenbräukeller erklärte:"Der Krieg kann dauern solange er will, das letzte Bataillon wird ein deutsches sein!!" Weil die Unzufriedenheit ständig in Y/achscn begriffen ist, musste Hitler eine neue Rede halten. Er"gab eine Vorstellung in der Kroäloper, ,v*o er die sog. Reichstagsabgeordneten versammelte, damit sie nicht ganz umsonst ihre Diäten einsteoken. Aber alles Theater und aller Tamtam wird nicht verhindert, dass die Volks- nassen auf ihre Aufgabe und ihre Kraft sich besinnen werden. So haben im Saargebiet die. Hüttenarbeiter und Kohlenkumpeis mit den französischen und italienischen Arbeitern sich zu einer Bewegung vereint und einmütig einige Forderungen gestellt bezüglich der Arbeitsbedingungen und der Lebensmittelrationen. Bürkel und Ley mussten sich bequemen, die Forderungen der- Arbeiter- anzuhören. Auch, bei lanz haben sich die italienischen Arbeiter gegen die Hungerrationen. aufgelehnt. In Neckarau ging die Polizei gegen die hungernden Italiener vor. Der Eintritt Amerikas in den Krieg im Jahre 191^ traf mit dem ersten Munitionsarbeiterstreik zusammen. Auch heute ist diese mächtige Y/affe der Unterdrückten nicht vergessen. Mit den zunehmenden Sorgen des Krieges wird auch die Erkenntnis heranreifen, dass dem Arbeiter ein tödliches Kampfmittel gegeben ist gegen seine Bedränger. Helfen wir alle mehr denn je mit, dass in Jahre 1942 das werktätige Volk einig und entschlossen zum Kampf sich stellt un- ter der Losung; Hitler hat den Krieg begonnen, Hitlers Sturz wird ihn beenden! Leitspruch für 1942. Hoch die Herzen, empor den Blick! Nach der Knechtschaft Schmerzen, Winkt der Freiheit Glück! Ein neues Weihnachtslied.; Es ist ein Hess entsprungen aus einer Messerschmidt Er hat ein Lied gesungen- ich machö nicht mehr mit I Das Lied, es ist schon längst bekannt, wir fahren gegen Engeland, Wenn nun mal einer wirklich fährt, dann wird er für verrückt erklärt. Kopie aus dem Bundesarchiv Todesacker der Vernunft. Die Nazis werden nicht müde'toi schwätzen und sich Über die n e u Neuaufbau K u yurouas zu xx w.x„ t u r auszuschleineri* Wir wollen daher einmal an' einem Beispiel veranschaulichen, wie es''*, im Tritten Reich, als der"Urteile dieser neuen‘Kultur”, aussieht' Es mehren sich in der letzten Zeit die Stimmen, die zu dder Frage. der Schul© kritisch Stellung. nehmen und offen zum Ausdruck bringen., dass im Laufe der letzten Jahre wertvolles, manchmal unersetzbares schulisches Gut zerstört wurde» "Die Freimütigkeit, mit der heute diese zahlreichen Probleme behandelt werden, leitet sich, aus der Gewalt der Erschütterung her, von der diu Schule heimgesuoht worden ist" schreibt ein Lehr e r in der"Köln. Zeitung", aus dessen Aufsatz wir Folgendes entnehmen; "Vom Absinken der Schulloistunden als dem Th< Fra, ia mn unserer j'rhall VA-i+• als dem Thema innerhalb des .genkreises Schule zu sprechen, dazu gehört in unserer Seit schon der Mut zur Banalität. Die Klagen Übergangeihafte Leistungen sind sicherlich zwar in manchen Hinblick so alt wie die Schule selbst.... Was unsere Ta 0 e in dieser Hinsicht von der Vergangenheit unter- scheidet ist der Umstand, dass die Schule in ihrer Gesamtheit ln ein Krisenstadium eingustreten ist. Wenn. Volksschule, Berufsschule, Mittelschule, höhere* Schule und Hochschule in fast gleicher Weise betroffen sind, dann kann es sich nur Um Einwirkungen handeln,die ihrop Wes pp, nach allem Schulischen.abfraKliToih.und. feindlich_&i n u. Die Versuche, den Leistungsrückgang zu deuten, zu er- klären- aber auch zu bagatellisieren sind zahlreich. Vielfach wird gerade in den Kreisen der jungen Generation betont, dass es sich nicht um einen Leistungsabfall, sondern u.: eine Lei- stungsvorlägerung handelt. Zugegeben, dass eine I&ihü wichtiger neuer Fächer im Stundenplan'Zeit. und_Gelt.ung beans'oruchen und einen Höhen Grad innerer Berechtigung aufwoist, sc-bewirkt diese'Verlagerung doch einen Verfall d c r Kenntnisse, die in der Skala der Werte über allem zu stehen haben,, näml.ch des elementaren Grund- Wissens. Es genügt, in diesen Zusammenhang an die Prüfungsergab, nisso zu erinnern, wie sie von den Handwerkskammern, den Industrieland Handelskammern,: den Seminarleitom, der Hochschulen oder sind in der Abs: ’ Lage zu geben. ,ch de: von Offen Wehrmachtsstellen verbreitet worden lichkeit ein ungeschminktes Bild de Mag sich dieses oder jenes Fach zu nooh sc aufgesteigert haben, so muss es- besonders in doch in ein Verhältnis zu der. Elementar fächern Rechnen, Go'schichte und Erdkunde gebracht werden, weil allein auf solchem soliden Grundwissen grossem Ansonen hin- d^r Volksschule— Deutsch.' geistig weiter gebaut werden kann. Pie Berufsschule entausseit sich ihres Wesens, sich gezwungen sieht, die Anfangsgründe der Re bung zu lehren, die dem Volksschüler längst gel sollten. wenn sie ht schrei- .ufig sein Seminar einer Hochschule ist. einfach nicht wenn es die Wahrnehmung Las historische stände, sein Pensum zu bewältigen-, machen muss, dass cs die'primitivsten Grundzüge U-.r deutschen Geschiohte Oberschule noch einmal darzulegon hat, weil grüidlich genug in den Stoff eingedrungen sind menhang sei an die Feststellungen Hartncckes erinnert, oder Gymnasium nicht in d"i e s& m Zu s an- dass jeder 13 18. deutsche Mädchen deutsche Junge und jedes auf dem Hilfssohulniveau stehen, dass rund ein Drittel dor deutschen Jugend nicht die oberste Volksschulstufe erroioht. Y- 113 6- ¥ 7T Kopie aus dem Bundesarchiv -8- Das Nachwuchsprobl,m wird in fast allen gelernten Berufen durch swei Tatsachen kompliziert: erstens durch die_sinkende Cuan- tität und zweitens durch die sinkende Qualität des Nachwuchses, Der erstere Umstand Ist zum Teil auf den Geburtenrückgang nach den Weltkrieg zurückzuführen, andererseits in den s o z'i ä 1 e n Verhältnissen begründe';, Trotz überspitzter Nachwuchswerbung fehlt vor allen der;ualifizierte Nachwuchs, Sin Bericht über die SohulvorbiIdung der Berliner Berufsschul- .iugend ergibt folgendes Bild: i>ie""entersuchung ergab' von den"io” tallgcwcrblichcn Berufen ein A b s i n ke s des Anteils der Volksschüler mit abgeschlossener Volks Schulbildung und ein Zunahmen der schlechter vorgetildoton Schüler, Pur die nicht motallgewerb“ liehen Berufe war da* Resultat’ noch schlechter* Bort lag die Sohulvortildung allgemein unter dom Durchschnitt dos Niveaus, das für die öotallgewurblichon Grundberufe ermittelt" wurde. Uie ständigen Klagen d«s Handwerks lassen den Schluss zu, dass die Verhältnisse nicht nur in.Berlin so ungünstig; sind. Durch befragen der ungelernt an«Tugonä liehen ergaben die Berliner Erhebungen die- Peststellung, dass yüiSBiöiigo Sohuler der obersten Volksschulklassen die 3oso. iäftigung al« uhKclcrnte Arbeiter oder das Anl ernv erhält- als einer geordnete?. Lekro vorziohen, Veil sie auf diesiT Weise’ mehr Geld verdiene^, Dar Artikel in Ser"Köln. Zeitung" gelangt über die Gründe der Leistungsminderung zu der Schlussfolgerung: "Hior nutzt nur Sine Offenheit, die keine Verwischung und koinc falsche Entschuldigungen zulässt". Vier vielfach übtrsdhnoidendc Paktcren werden heute allgemein als die Ursachen der Sahulkrisc angesehen: Der Krieg mit seinen zahl- reichen Polgcwirkuf-gen,"die Sciiui zeit Verkürzung» die aussersolmli- solve Inanspruchnahme, die Minderbewortung d’cr schulischen nufgä'fc’en und Leistung, Der K r i-3 g wühlt a u f, er lenkt ab s er ist der Inbegriff der Unruhe, Die Schule dagegen verlangt Buh c, Kon- zentrabion und innere Ordnung, Wenn schon der riesige äussere' Tribut- in Gestalt der Beschränkung von Klassenräumen'und Stunden zahl, sowie Lohrereinberufungen- zu entrichten ist, dann wird die Forderung umso dringlicher, dass der eigentliche schulische Geist dos Lehrers und Lernens im höchstmöglichen Maße unangetastet”lleibt Die Schule muss das Ihre tun, nicht das Benachbarte-, das Fremde oder Gefällige, vielmehr das, was mit dem guten, einfachen Wort ausgadrückt ist: Schule halten.... Die ICindcrlanöverSchickung hat die festgefügten Ordnungen des Schulsystems zumindest nicht” gefördert s Die Aitwarensamnlungen konnten vielfach nur von der Ju 0 and zu solchem Erfolg gebracht”~~ werden auf Kosten der schulischen Erfordernisse. Vom gleichen Problem war die SchulzeitVerkürzung belastet, die der Wirtschaft zwar frühzeitiger* Kräfte zuführt, die aber an die Schule clas kaum erfüllbare Verlangen stellt, den intensivierten Unterricht noch einmal zu intensivieren Es liegt oft diu Versuchung nahe, Schulung mit Schule z 3*_yogr_ wechseln, also diu nachträgliche, zeitweilige, nebenberufliche'," zusätzliche Untorweisung glcichzusetzon mit dem grossen unverrückbaren Anliegen dor Schule, daß in Lehre und Erziehung den ganzen Menschen beanspruchende Lebensarbeit sieht. Man gebe der Schule die innere Buhe. Man lasse sie mit Muße arbeiten, Man gowü^r^"ihr Kopie aus dem Bundesarchiv -9- Zeit für erzieherische G-rüad.liciikeit und solide Wissonsvermitt- lung, das heißt aber nichts anderes als: man gebe die Schule ihre:' eigentlichen Aufgabe zurück.." Diese immerhin vorsichtige Kritik gleicht einen Todesurteil über Jen Hitierfaschisnus. Solange der Daschismus herrscht,'wird die Schule ihre eigentliche Aufgabe nie erfüllen können. Kanonen Statt Putter 1.lautet der Nazi-Wahlsprach. Als« militärischer Drill und Lumpensammeln statt Schule.„' Der Krieg bringt nicht nur Massengräber,'er.macht aus der • Schule einen Todesacker'üer. Vernunft. Wenn die. Schule- sichwie- der ihrer Lebensarbeit-widmen soll, dann muss dey.' Mi ilerf aschigere• sterben. t: <■- r' •+++'.- An die Kleinmütigen.' YTas fliehst du eilend vor der Welt,_ Sie bleibt dir doch.zur Spite l' Drum sei ein Mann- und sei., ein Hold! Und. stellJ.vdich ihr zum Streite. /Sturm/ ++•*- A o' r s ä t z c sind recht ujp t i schön, Grund s ä t z e aber nötig.; ++ B 0_ r_.o^x s e i n Wie sie sich in Jie; Haare geraten, Wie s.ie schwitzen und sich beraten, Wenn die Nazis vom Sozialismus sprechen, fn nachher wieder ihr Wort zu brechen. Dann Arbeiter aufgapasst und sei gescheit,. Stets sind sie dich zu knechten bereit. •b Hitler oder Glöckner, ob Loy oder Lanz, Sie tummeln sich•'alle im Golde s&lanz. Sie alle tragen■ die gleichen Kappen. Immer müssen w- i r für sie berappen. Drum Arbeiter erwache-!„und. steh" bereit! B-Odinke., es naht die Abrechnungszeit. ++ Der deutsche Volkssender ist auf der Kurzwelle 32 täglich zu hören: um 19 Uhr unß 20,35 Uhr. Sonntags um 16 Uhr. Uhr ++ * „ Des Krieges Anfang bestimmte Hitler, Des Krieges Ende bestimmen- die anderen! £ m M-r k-/.»»st, Q&1 Kopie aus dem Bundesarchiv - 10- Dio geplatzten Nähte. Don deutschen Kapitalisten geht es wie einen rocht fetten Herrn, der sich schönt, seine Fettschichten offen zu zeigen und sich daher in e inen viel zu eilten Anzug'üihzwängt. Eines Tages aber hilft alles Versteckspielen. nichts mehr: die Nähte platzen! Dnd nun kann das darbende Volk erkennen, wer ihn die Butter von; Brot und das Bleich aus den Topf geschwindelt hat. Die wahren Herrschor von Dritten Reich, die Herren von Kohle und Eisen mit•* seftat ihrem willfährigen ßohwarm mittlerer und kleiner Ausbeuter haben unter der' Naziherrschaft geradezu unglaubliche Profite aus den Knochen der Arbeiter herausgeschunden. So* wie in Dritten Reih alles"einmalig 1' ist, so ist auen der. Schwindel einnälig, v/ic die Kapitalisten cs verstanden haben, die Rios.cnprofi den Augen der breiten Öffentlichkeit zu ontziehon« In der Geschichte dos Kapitalismus gibt es kein Boispicl, nit dom man den riesenhaften, behördlich organisierten Bilanzschwin- del vorgleichen könnte, wie er unter der Naziherrschaft betrieben wurde f und wird 0 Das Aktiengusetz sicht vor, dass ein gewisser Teil des Rein- gewinns als Rücklage für schlochto Zeiten verwandt wird. Das war in Ordnung. Nun machto man aber aus der Not eine Tugend und stop- te nun einfach die gewaltigen Überprofite in die"Rücklagen", nan nennt das verschieden: Rüoklago, offene oder stille Reserven ctc. Ja, nan ging sogar dazu über, die Profite in der Bilanz dort hin- einzunfinövorioren, wo normolcrweise die Schulden stehen. Das ging soweit, dass bei vielen Aktiengesellschaften die so vor- steckton Profite das doppelte, ja sogar das drei- und mehrfache dos ausgewiesenon Aktienkapitals aucmachtcn. Die ausgeschüttete Dividende bildete schon lange keinen Grad- messer mehr für die Rendite der Aktiongcsclisejaften. Es wurde von Reingewinn inner gerade soviel von Profit abge- zweigt, wie zur Ausschüttung einer von Vorstand vorher fostgcleg- ten Dividende erforderlich war, Die Rüstungsindustrie hätte an Gusohäft genossen in den letzten Jahren sicherlich Dividenden von zwanzig,, dreißig, fünfzig unu mehr Prozent verteilen können. Das aber war politisch unerwünscht und nan beschränkte sich nit acht, zehn und fünfzehn Prozent. Aber auch das'war nit*der Zeit nicht mehr"tragbar". Die Börse reagierte nit gealtigen*Kurserhöhungcn. Allos stürzte sich in die von letzten Kriege her so'gut bekannten "Sachwerte" und wenn die Iic 0 iorung nicht eingegriffen hätte, so wären die Kurso noch weiter in die Höhe getrieben worden. So war die Situation etwa in Jfmi.ds. Js.,*als die"Dividon- denstopfvererdnung" hcrauskan. Diese Verordnung beschränkt die Dividende auf 6/« und belegt höhere Dividenden mit einer progres- sivoB Steuer. Gleichzeitig wurde in dieser Verordnung der. Aktiongesellschafton empfohlen, ihr Aktienkapital au berichtigen, also zu erhöhen, danit die Aktionäre nicht zu- kurz kommen. Die Folge war eine Welle von Kapital-"Bcrichtigungon"• Das Aktienkapital wurde von heute auf morgen verdoppelt, verdreifacht, ja sogar vervierfacht. Dar Aktionär brauchte keinen roten Heller einzahlon. Wenn er- sagen wir in oincr Akt. Ges. Aktion für 100.CCO Mark hatte, so wurden ihn gratis weitere Aktien von 100.00** Mark, 200.000 Mark ctc. in die Hand gedrückt. Oder aber, eie bisherigen Aktion wur- Kopie aus dem Bundesarchiv - 11- ierichtigung 11 die Dividend« den einfach überstempelt und hatten nach der" doppelten oder dreifachen Wert. Er bekam dann nicht mehr auf IOC.000 Mark, sondern auf den Wenn die Dividende früher 12°/o war, so bekam er 12.000 Mark Dividende. Dach der""Berichtigung einer Verdoppelung des Kapitals und einer Herabsetzung dcn’.c von 12 C D auf 6g genau auch einen "berichtigten" Wort uf 10 0. Ö 31|'a r k matte er dann bo: 9‘s auf 6g genau auch noch 12.000 Mark Dividende zu :lor Divi- *c- anspruchon. Interessant ic c-■+- c: Begründung der-iv_~.er..enstopf- vorOrdnung(die natürlich 0 ar meine ist\f. In der"Frankf.SeTtöüg heisst es wörtlich: "Es soll der Eindruck vermieden worden, dass in der Zeit des Lohn- und Preisst'ops Ausschüttungen an Aktionäre und son- stige Anteilseigner in einem musmaß erfolgen, das in de: Öffentlichkeit als uhängonahm hoch empfunden werden könnt 4-, H Man sieht, dass politische Gründe bei dieser Verordnung Pate gc- standen haben, und dass cs keineswegs die Absicht war, die Aktionäre zu treffen, denn diese erhalten nach wie vor ihre alte Dividende, teilswcisc noch,grössere wie früher. Wenn nuniich die Dividende bei einer Hapitalsverdoppölüng nicht halbiert wird, sondern, sa- gon wir, von 12$ auf 8g herabgesetzt wird, so erhalt der Aktionär in unserem Beispiel nicht mehr 12.000 Mark, sondern lS.GfO Mark ausbezahlt. Lic Eragc ist nun, w o h. e r.ie Mittel können zu einer Vor- doppelung oder Verdreifach des Kapitals, wie z. B. bei der Pirna Grün& Bilfingor. Einfach aus den sog."Rücklagen"i Viele Aktiengesellschaften geben überhaupt nicht genau.an, woher die Mittel kommen. Dun kommen wir auf ein neues"Geheimnis" aus der Kapitalist!— sehen Hexenküche zu sprechen. Es gibt"nämlich zweierlei Bilanzen, eine Handelsbilanz und eine Stcuerbilanz.-Während die Handelsbi- ;•- seit Hi' •> T*g Si: lanz für die"Öffentlichkeit bestimmt ist, al Machtantritt- vor den Augen der"Öffentlichkeit" /g.eneini hauptsächlich die.Arbeiter/' zu verbergen sucht, damit der lohn- und Proisstopschwindol weiter botricbn werden kann, ist von jeder Aktiengesellschaft einonohr vier Wirklichkeit entsprechende S t c u e r- Bilanz aufzustellen, lieso ist ,,ehei::. un. nur den Einanzamt*‘zugänglich. Die dort ans gewiesenen Zahlen bl eiben"*als* "in der Familie". Grün& Bilfingor s. B. hatte ein Kapital von 4,41 Millionen Mk« Es wurde in diesem Jahre berichtigt- man nennt os auch"aufge- stockt"- um 8.12 Millionen Mark und lautet jetzt also au.. 13,23 Millionen Mark. Davon wurden 8,54 Millionen, also fast die ganze Summe aus dom Ühterschiedsbotrag zwischen der Handels- und Steuerbilanz genommen und nur 1,56 Millionen aus den offen gelegten Rücklagen der Handelsbilanz. lanz hat das Kapital verdoppelt, Stein-zeug beinahe verdoppelt. Steinzeug verteilte im letzten Jahre 10$ Dividende' auf 4,44* Millionen Aktienkapital, also. 444,600. Mark. In diesem ’ahro+Z° auf 2 Millionen Mark, also 480.000 Mark. In Juni ds Js. platzten also den Kapitalisten die, Nähte, die Dividenden und die.Börsenkurse zeigten der Arbeiterschaft die abgesetzten Fettpolster, die überall durch die geplatzten Nähte hervorquollen. Durch das Dividundenstopgesets hat man dem dicken Bourgois ein grösseres Kleid angemessen und die Fettpolster wieder verdeckt. Wir die Arbeiterschaft warten, bis die Nähte w i c platzen,« d t> r? er? o r i B ü V ör- yi s ha / u-e\ J Kopie aus dem Bundesarchiv - 12- . r. 12i Juni 1941 kam die Dividondcnstopfvorordmmg heraus und am 22= Jijni früh 3 Uhr begann, der Überfall auf eile Sowjetunion, Der Zusammenhang* ist offensichtlich und der Zweck noch klarer; Sand in, die Luisen der.Arbeiter jg_ / Notwendige Bemorlrangon zu unserer Arbeit I i( Zu diesem Thema waren in zwei Ausgaben bereits Ausführungen enthaltene Gewisse Beobachtungen und Wahrnehmungen geben. Veranlassung, die dort enthaltenen Grundsätze unserer organisatorischen Arbeit noch einmal stark zu unterstreichen.» Vor allem muß betont werden, dass getroffene Abmachungen unter allen Umständen pünktlich cango halton werden und’ der~Urt"des Treffpunktes genau b'e z c i. cHnof und ge-- merkt■wird y Andernfalls entsteht nicht hur ein Leerlauf. sondern auch eim Gefahronhord■ Unsere Arbeit erfordert ah sich schon viel Zeit und darf nicht'hooh solche verschwendet werden durch Unacht- samkoit und Unpünktliohko.it,• Treffpunkte sind auch frühzeitig abzu- raachon, damit* sich jeder gut darauf einstellen kann'seT nochmals mit Nachdruck bemerkt, das Auf suchen der Wohnungen bekannter Genossen u n b e d i n g t zu vormeiefenj Zusammertkünftc möglichst in die Zeit der Dunkelheit verlegen. Da unsere Organisation nur auf Betriebszollen sich stutzt, muß es möglich sein, vor, während und nach der Arbeitszeit sich kurz zu Verständigen 33cspröchungen von längerer Dauer aujo^ialh des Betriebes vornehmen, du auch im Betrieb Spitzel vorhanden sind und alle bekannten Ilommunisten ständig unter Kontrolle stehen;-Die Neugierde ist eine revolutionäre Untugend und verträgt sich nicht mit einer Verantwortungsbewußt en illegalen Ar- beit. Besgleichen ist das Mitteilungsbedürfnis mit illegaler Arbeit unvereinbar- As ist durchaus, gleichgültig,-woher, die Zkitungkonnt oder w u r dieselbe ausgehändig t hat» Es muß"genügen, dass die Zeitung da ist, alles übrige ist von Übel-» Ebenso muß unbedingt dar auf bestanden wird,- dass niemand eine Zeitung weit ergeben darfD cs sei denn, er-ist dazu spozieTT beauftragt worden■: Quorvorbindungen sind zu vermeiden, damit genau kontrolliert wordon’’k&nhV*wer"'uie Zd. tung•erhalten hat und verhindert wird,' dass dieselbe in*unbefugte Hände gelangte Die Zeitung ist n u r für die Genossen bestimmt I Bio^Erfahrung hat gelehrt, dass alle Verhaftungen weniger der Ein~ digkoit der Polizei als der"Unachtsamkeit” unserer Genossen zu zu-• schreiben sind a Deshalb heißt das übe rstc Gebot für..eine verant- wortungsbowußto Arbeit: Disziplin, Pünktlichkeit. ZuverläSiKkeitc 1 ig.3ag5._t... •' In Gesprächen kann man immer wieder hören: ja> der ist g^ut S Boi näherer Betrachtung ergibt sich aber oft. dass"der in’"i"rage kom~ raendo Arbeiter wohl gegen das 3.. Reich eingestellt, ist- aber das allein genügt in der heutigen Zeit noch nicht, dass derjenige nun auch für die Partei erfasst worden kann Er muss eine feste poli- tische Auffassung vertreten und darf nicht gleich umfallen, woSn'TTic’ Ereignisse einmal nicht nach seinen Wunsche sich abspieiön.-* Hur u n e n t w e g t o Antifaschisten, deren politische Weltanschauung durch nichts zu erschüttern ist, können für die Partei in Präge kommen J e d e Goebbels■sehe Propagandapauke, alle Siegesfanfaren, alle Sonciernoldungen müssen an der' Standhaftig- keit abprallon. Alle Ver1euhdung^n über unsere Bewegung, allfc’ Greuclraär chon über die Uow jetuuion, die 24 JAhro aufgebaut, und ihrem Volke Freiheit und Kultur gebracht hat und die heute lieber allles Geschaffene•- unter grössten Opfern Geschaffene- zer- stört, als es in die Hände der verhassten Faschisten.gelangen zu Kopie aus dem Bundesarchiv Al Jü - 13- an der eisernen Überzougungstroue zcx- unbedingt erforderlich, dassTlio Kandi- lassen, sie müssen schollen. Es ist deshalb daten für die Partei geraume Zeit über ihr Vorhalten im Betrieb beobachtet und durch öftere Aussprache mit ihnen ihre'politische Auffassung kontrolliert wird, Nicht zuletzt muss man sich davon überzeugen, ob es sich um einen charakterfesten Menschen handelt, der in gewissen Situationen als M a n n sich zeigen wird und nicht als Schwächling. Darüber hinaus müssen alle Arbeiter, die nicht für die Partei in Präge kommen, aber antifaschistisch eingestellt sind, um unsere Partei geschart worden und das Bindeglied sein zu der Massen der Werktätigen, um diese aufzurüttoin zur. .Eampf gegen die Naziherrschaft, gegen den krieg, für den Frieden, für Freiheit und Brot, für ein Sowjet- Deutschland I ++*f+ +++++ Stalin führt in dem Werke"ler Leninismus" u. a, einen Ausspruch Lenins an. Lenin erwähnt, dass durchaus die Möglichkeit bestehe, dass alle Errungenschaften im Falle eines imperialistischen Über-' falls noch einmal verloren werden könnten und noch einmal der Kapitalismus siegen könne. Diese Möglichkeit bestünde jedoch nur dann, wenn bis dahin nicht wenigstens eine Grossnacht sich in einen Sowjet-Staat ungebildet.hätte, oder aber eine andere Hilfe hätte. Wohl steht bei dem jetzigen faschistischen Überfall der Union kein Sowjetstaat zur Seite, aber es stehen ihr Mittel zur Verfügung durch Staaten, ja Weltteile, die Deutschlands unerbitt- liehe Gegner sind, die keinen Frieden mit Deutschland schlio-ssen werden, ehe der HitlerfusehismuS vollkommen geschlagen ist. Furch diese Tatsache,'zusammen mit den wirtschaftlichen Fiaskos Hitlers, das Erwachen der Arbeiterschaft, und nicht zuletzt durch die nun- mehr eingetretenen militärischen Rückschläge, die die Rote Armee der deutschen beigebrachfc hat, sind die Voraussetzungen zu unserem Siege gegeben. Hohl ist der Boeen unter den Tyrannen, Die Tage ihrer Herrschaft sind gezählt. Und bald ist ihre Spur nicht mehr zu finden. /Schillers Teil/. +++ am Endo sieget doch der Geis t-. Ausspruch Napoleons kurz vor seinem Tode auf Helena. +++ 4.6 J?- Kopie aus dem Bundesarchiv