10.40 Uhr: iſtunde. 16.30 ichmitlagskon⸗ hr: Die Zagd ). 22.45 Uhr: 8 un ann; für Außen für Badiſche Po⸗ adt Mannheim“ Heide berg“ und er; ür Anzeigen Ratzel, K. Ott in ch 18—19 ußr ihans und ewerbelrei aiſerſtr. 133 assen nn —4 Unr ——— ut, chäfts- echend, dischen irkung ————————11 ————————————— ein. ——————— zweiser Läufer. ———e= i nschau en Zutritt! — — 1933/ 3. Jahrg./ Nr. 3 Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55. ſtet monatlich 2,10 DAS MATIONALSOZz1AxriSTISCHE Die Wollsgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Heransgeder: Orto Wezel. ———— Telephon 4o048. Mannheimer Scheift⸗ leirung: P 5, 130, Telephon 31 471. Das Hakenkreuzgbanner erſcheim 6 mal wöchentlich und K0„10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung amnüglich 56 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. In die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteh- kein Anſpruch auz Enkichädigung. Regelmüßig erſcheinende Beilagen auz allen Wiſſensgebieten. Mannheim, Miültwoch, 4. Jannar. WIS 2 Angeigen: Die Sgeſpaltene 40 Pfa. Für kleine i nach aufliegendem Tarif. S chluß der Anzeig n⸗Annahme: 1 heim k 5, 138, Telephon 31 471: Zablungs⸗ und Erfüllungsork: Heidelberg. Ausſchließkicher Gerichtsſtand: idelberg. Poſtſcheckkonto: Die BVolksgemein t, Karls 218 .——— che 8 ſchaf ruhe 4. KAMPFBLATT NOROUWESTBADENSAS Walimeterzetle:9 Plg. Die agelpaltene Miniherrterzelle 1e1 je Sgeſpalſene Mlfiwrtergeh⸗— ümeterzeie 6 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt 6 Uhr.—— Mame⸗ Manuſkripte übernehmen wir keine Berautwortung Derlagsort heidelberg Auftalct Io3. Empövung der deutſmyen Bauennfchaft gegen die Reichsbegievung cinmütiae Broteſterkiurungen aus allen TZeuen des Aeiches der Tageskamp)) In ihrer rakloſen Verlegenheik und Un⸗ ſicherheit der Beurteilung der politiſchen Enk⸗ wicklung, verkreiben ſich die Syſtemgazelten die Zeit mit dem Frage- und Ankwortſpiel: Was wird Hitler kun? Da die ver⸗ ſchiedenen Preſſejuden nichts wiſſen, ſaugen ſie ſich die Nachrichten aus den Pfoken. Bei dieſer Beſchäftigung haben ſie einen neuen Trick ausgeknobelt. Hiller in einer ZJwangslage! Auf dieſes neueſte Schlagwort ſind die Be⸗ richte der Preſſerepkile eingeſtellt. Die Reichs⸗ regierung werde im Reichstag eine Debatte über ihr Regierungsprogramm„ohne wei⸗ kere Verzögerungerzwingen“. Das bedeuke in erſter Linie einen Druck auf die Nakionalſozialiſten bezw. auf Hitler. Es ge⸗ hörk ſchon eine gehörige Portion Frechheit dazu die Dinge, wie das hier geſchieht, auf den Kopf zu ſtellen. Die bisherige Verzöge⸗ rung der Regierungserklärung iſt ja ſchließ⸗ lich auf ausdrücklichen Wunſch des Herrn Schleicher erfolgt, der angeblich Zeit zur Aus⸗ arbeitung ſeines Programms brauchte. Es wäre ſehr wünſchenswerk, wenn Herr Schlei⸗ cher bei Zuſammenkritt des Reichstags ſein Konzepk fertig hat. Es ſcheink ſo, als ob Herr Schleicher in einer Zwangslage ſitzt. Sein Kabinett iſt innerlich ſo zerfallen und un⸗ einig, daß ein einheitlichens Regierungs⸗ programm überhaupk nicht möglich iſt. Das Preſſegeſchwätz iſt nichts anderes, als ein Enklaſtungsverſuch zugunſten Schleichers! Eine weitere„Zwangslage“ in der ſich an⸗ geblich Adolf Hitler befinden ſoll, iſt die Be⸗ haupkung von einer„drohenden Auflöſung des preußiſchen Landtags“. Dieſe Gazekken bil⸗ den ſich allen Ernſtes ein, Hikler werde, um Wahlen zu vermeiden, Kompromiſſe machen. Dieſe Leute haben ſcheinbar die Neujahrsbot⸗ ſchaft Hitlers, in der er den ſchärfſten Kampf anordnek, nicht geleſen, oder ſie verſchweigen ſie, weil unſeres Führers Parole mit ihrem Lügengewebe nicht übereinſtimmt. Es würde zu weit gehen, dieſe fortgeſehken Schwindeleien richtigzuſtellen. Es genügt, wenn wir noch einmal auf das Angebot des Führers an Hindenburg hinweiſen. Beauftragt der Reigspräſidenk Hitler nicht mit der Regierungsbildung, dann ſteht den jehigen Regierenden zuch die NSDApnicht zur Verfügung. An eine Tolerierung des Ka⸗ binekks Schleicher und ſeiner Halbheiten iſt überhaupt nichk zu denten! 1* Weit über 300 parteigenoſſen, SA- und SS. Männer und Hilerjungen ſind von mar⸗ kiſtiſchen Mördern erſchlagen, erſtochen und in viehiſchſter Art abgeſchlachkek worden. Keine der Journaillen hat ein Work der Ver⸗ Rurkeilung gefunden— im Gegenkeil die mar⸗ xiſtiſche wie die bümerliche— auchnakionale Preſſe, voran die dudenblätter haben nichks eiligeres zu kun, als ſeweils zur Unkerſtützung des roken Mordpachs den Tatkbeſtand ſo zu enſtellen, daß ſchlicßlich unſere ermordeken Parkeigenoſſen als hie Schuldigen erſchienen. Um ſo auffäſliger iſt das ungeheuere In⸗ kereſſe, das die Joumaille an der Ermordung des Sol. Maonnes Fentſch⸗Dresden zu Tage legt. Wir Nafionaſozioliſten wünſchen drin⸗ gend, daß der Fall Henkſch ſeine eindeulige Anfklärnng findet. Abor wir ſtellen gleich- zeitig feſt, daß dieſer Wunſch nichk nur be⸗ »Berlin, 3. Jan. Die Paſſtvität des Reichs⸗ kabinetts auch auf dem Gebiet der Agrar⸗Po⸗ litik und die vor einigen Tagen übereilt in Kraft geſetzte abſolut unzureichende und unzu⸗ längliche Margarine⸗RNotverordnung, deren Auswirkung fetzt ſchon vernichtende Schläge für die Landwirtſchaft gezeitigt hat, hat in der deutſchen Bauernſchaft einen Zuſtand der Be⸗ unruhigung und der Erregung geſchaffen, der ſchon in aller Kürze zu den bedenklichſten Fol⸗ gen führen muß, wenn es nicht bald gelingt, das Steuer um 180 Grad herumzureißen. Aus allen Teilen des Reiches mehren ſich die An⸗ zeichen, daß die Empörung der deutſch. Landwirt⸗ ſchaft bis zur Siedehitze geſteiger: worden iſt. Stündlich laufen in der Reichsbauptſtadt wei⸗ tere ſchärfſte Kampfanſagen gegen das Ka⸗ binett Schleicher ein. So wie bisher kann es nicht mehr weitergehen! Wenn nur eins dieſe Feſtſtellung erhärten kann, dann ſind es ſchon die Erklärungen, die die größken Organiſativ⸗ nen der deutſchen Landwirtſchaft⸗ſeit vorgeſtern gegen Herrn von Schleicher abgegeben haben und die mehr als alles andere unter Beweis ſtellen, daß der Zündſtoff ſchon in allzu be⸗ drohlicher Menge angehäuft worden iſt, und daß Deutſchland heute ſchon ein Exploſions⸗ herd iſt, in den nur noch der Funke zu fallen braucht, um eine Kataſtrophe hereinbrechen zu laſſen, deren Auswirkungen alles bisher Da⸗ geweſene in den Schatten ſtellen müßte Eine kleine Ausleſe aus der Zahl der Kampfanſagen der deutſchen Bauernſchaft, die allein als Neujahrsbotſchaft Herrn von Schlei⸗ cher auf den Tiſch flatterten, genügt, um zu zeigen, wie es ſtehr und um was es bei den kommenden politiſchen Auseinanderſetzungen der allernächſten Zeit geht. Oſtpreußens Bauern an die Adreſſe Schi:ichers Die Führer des Nationalſoztaliſtiſchen Land volkes in Oſtpreußen, das zu ſeinenr überwie⸗ genden Teile nationalſozialiſtiſch irſt, haben vorgeſtern in einer Kundgebung in Königs⸗ berg eine Entſchließung gefaßt, die folgenden Worttaut hat: „Die in Königsberg dverſammelten Führer des nationalſozialiſtiſchen Läd völxs, das in ſeiner Stärke den weitaus 7⸗ößten Teil des oſtpreußziſchen Landvolks ver⸗ritt, yrt leſtieren auf das Schärfſte gegen Maßnahmen, die in Wirklichkeit nichts anderes bedenlen, als die Vertreibung unzähliger Bau⸗en von Haus und Hof und eine Irreführung der Oeffent⸗ lichkeit. Die Banern haben es ſatt, ſich noch länger durch leere Verſprechungen abſpeiſen zu laſſen. Das oſtpreußiſche Landvolk will keine Almoſen, es verlangt aber von einer wirklich nationalen Regierung, daß endlich die Vorausſetzangen geſchaffen werden, um in un⸗ ſerer auße politiſch ſo ſtark gefährdeten, vom Reich abgetrennien Heimat den deutſchen Banern die heimazliche Scholle zu erhalten. Es verlangt ſofortige Eiyſtellung aller Zwangs⸗ verſteigerungen und endlich Durchführung der Entſchuldung der Wirtſchaft, Schlietzung der Grenzen geten jede Leßensmitteleinfnör, Das nationalſozialiſtiſche Landpolk hat er⸗ kannt, daß weder vom Kabinett Schleicher noch von einem andecen Kabinett gleicher Grund⸗ Schleicher verjetzt zem deuljchen Schichalskampj gegen bie Tributjklaverei einen jurchtbaren Rückjchlag Der derzeitige Reichskanzler von Schlei⸗ cher hat beim Neujahrsempfang höchſt offiziell eine Rede gehalken, der wir vor der gan⸗ zen Nation mit aller Schärfe widerſprechen müſſen. Wörtlich erklärte der General:„Mei⸗ nen beiden Vorgängern im Kanzleramt iſt es gelungen, Deukſchland von der Laſt der Re⸗ parakionen zu befreien.“ Dieſe Worte wer⸗ den dadurch nicht wahrer, wenn ſie die Wie⸗ derholung deſſen darſtellen, was Herr von Pe⸗ pen nach ſeiner Lauſanner Niederlage durch Rundfunk dem deukſchen Volke plauſibel zu machen verſuchte. Die Wahrheit iſt vielmehr, daß wir nach wie vor für Tilgung der Da⸗ wes- und Vounganleihe jährlich noch 230 Mil⸗ lionen Reichsmark zu zahlen haben. Es kä⸗ men hinzu die Jahresraten des Dreimilliarden⸗ Tributs in Höhe von rund 180 Millionen, die uns die Regierung Papen⸗Schleicher in Lau⸗ ſanne ſelbſt nach Fallenlaſſen der zuerſt als Vorbedingung aufgeſtellten politiſchen Klau⸗ ſeln aufgehalſt hat. Hinzurechnen muß man noch die Summen, welche aus Zinſen, und Amorkiſakion fener„Anleihen“ zuſammenkom⸗ men, mit denen die Dawes⸗ und Voungtribute beſtritten wurden. Der Reichskanzler von Schleicher aber bringt es angeſichts dieſer Tat⸗ ſachen ferkig, offiziell dem deukſche. Volk weismachen zu wollen, es zahle keine Repa⸗ rakionen mehr. Dieſes unverankworkliche Neujahrswork des Uebergangs-Kanzlers wird in der ganzen Welt geleſen werden. Alle Völker werden es von jetzt ab als ausgemacht hinnehmen, daß Deukſchl'd von allen Laſten befreit ſei, daß es ſomit die beſten Ausſichken beſiße, ſich wirk⸗ ſchafklich zu erholen. Und alle werden dann mehr als erſtaunk ſein, wenn deutſcherſeits der Kampf um die Streichung doch noch be⸗ ſtehender rieſiger Tribuke— viel mehr als Frankreich jehkt an Amerika zu zahlen gehabt hätte—, einſeken wird, der Kumpf um die Herabſetzung der Zinſen der ſog.„Anleihen“ und die neue Beurkeilung vieler dieſer An⸗ leihen als Trihnf⸗ahlungen. Der neue Reichskanzler hal dem deul⸗ ſchen Schichſalskampf gegen die Tribul⸗ ſklaverei einen fnrohfharen Rüchſ lag eingebrockk. Ob aus Unkennknis der Sachlage— es i“ ja heute alles möglich— oder aus dem Beſtre⸗ ben heraus, zu Reujahr eine riqe Schilde⸗ rung zu geben, bleibt ſich gleich. Wir machen ihn deshalb vor ganz Deukſchland für die Folgen ſeiner uner⸗ hörten und nnrichligen Aeußerungen verankworklich. Der eine Saß müßle genügen, ſeinen ſoforkigen Rückkrift herbeizuführen, wenn jene Grundſäße wirklich maßgebend wären, die er ſich bemüht, als die ſeines Kabinekls hin⸗ zuſtellen, denn— alles andere ungerechnek— weil über 400 Millionen Goldmark Jahreskribule als nichts, als ein Fehlen jeglicher Repara⸗ tionslaſt hinzuſtellen, iſt eine Leiſtung, die ſich den Taken der Erzberger, Vell und Wirth, würdig anſchließt. Nach den Neujahrsworken des Reichskanz⸗ lers gibt es im deutſchen Volk zunächſt nur eine Loſung. Fork mit Schleicher! A. R. züglich des Mordes an Hentſch gilt, ſondern ebenſo für die ungezählten Morde cnande⸗ ren Nationalſozialiſten. Die Tatſache, daß die Journaille ſich aber für die Aufklärung der Mordtaken an un⸗ ſeren anderen Parkeigenoſſen aarnicht ein⸗ ſetzt, ſondern lediglich bemüht iſt, den Mord an Henkſch zu einem„Fememord“ umzulügen, zeigt ſehr eindenkig, daß es dieſen verlogenen Preſſeorganen nicht um die Bekämpfung des poliliſchen Mords gehf. ſondern allein um den nieder⸗ krächkigen Verſuch, der Bewegung Hiklers die Schuld an einer Mordkal zuzuſchieben. Geradezu widerlich iſt die Berichkerſtat⸗ kung der Journaille über die Beerdigung des Nakionalſozialiſten Henkſch. Die Familie Henkſch iſt offenbar gänzlich marriſtiſch und die Mukker des SA-⸗Mannes Heniſch wird von den Marxiſten in geradezu hundsgemeiner Art zu politiſchen Zwecken mißbrauchk. Dieſes Unkermenſchenpack hal es erreichk, daß der Schmerz dieſer Mukler zu den übelſten poli⸗ kiſchen Gannerkrichs verwendet werden konn⸗ ke. Die Todesanzeige, offenbar von marpiſti⸗ ſchen Bonzen aufgeſetzt, wurde durch Nach⸗ richtendienſte zur Propaganda gegen die NS⸗ DApP verbreitek. Das Uebelſte und Niederkrächtigſte, was ſich aber die Marxiſten leiſteten, war die Aus⸗ werkang der Beerdigung des Pg. Henkſch für Spo-Parkeizweche. Reichsbanner und Ei⸗ ſerne Fronk wurden zur Beerdigung komman⸗ dierk, der ehemalige SPpoꝰ.Landkagspräſidenk Weckel und faſt alle Spo⸗Abgeordneken erſchienen dazu. Wann jemals, ſo fragen wir, ſind Sozial⸗ demokraken in dieſer Zahl zur Beiſehnn hon! F 3 Nakionalſozialiſten, die vom Neichebanner od. dieſen Mord weiter im der Eiſernen Fronk ermordek wurden erſchle⸗ nen? Niemand hat ſich ſehen laſſen. Hieran erkennt jeder Volksgenoſſe, daß dieſes kirchenfeindliche und marxiſtiſch⸗bolſche⸗ wiſtiſche Pack in ſeiner Geſinnuna noch unker dem Vieh ſteht. Selbſt das kragiſche Schick⸗ ſal eines Menſchen hält ſie nicht ab, den To⸗ ken noch als Reklamefigur für ihre volksver⸗ räkeriſche Politik zu benuten. Es geht dieſen Unkermenſchen nichk um die Wahrheit, nicht um die Aufhlärung des Falles Henkſch. Im Gegenkeil. Jeder Tag, der Zwielicht kaßt, iſt ihnen Gewinn, weil er ihnen die Möglichkeit gibt gegen die Beweanng Adolf Hiklers die gemeinſfe Heke euszuüben. Toile 6 im t: 4s 337 35 1398 jie 135 4 e f 18 Rüinän Faeni 8 eun imendl eee, eee rig 3 *. enee ——————————————————— ——————————————————— —————————————————————— ——— Miktwoch, den 4. Jannar 1933 haltung eine wirkliche Hilfe zu erreichen iſt. Es verlangt daher ſtürmiſch, daß unnmehr der Herr Reichspräſident den Führer der NSdD⸗ AP., Abolf Hitler, mit der Führung der deut⸗ ſchen Politik beauftragt, damit endlich die Vor⸗ ausſetzungen geſchaffen werden, um dem deut⸗ ſchen Volk Arbeit und Brot zu geben. Es er⸗ klärt feierlichſt, daß das oſtpreußiſche Land⸗ volk jederzeit bereit ſein wird, die außenpoli⸗ tiſche Freiheit der Heimat bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Es erklärt aber auch, daß es nicht länger gewillt iſt, Zwangs⸗ verſteigerungen über ſich ergehen und durch ein unfähiges Syſtem ſich von Haus und Hof treiben zu laſſen. Glaubt Herr von Schleicher, daß die Verteidigung Oſtpreußens mit von Haus und Hof getriebenen Landwirten durch⸗ geführt werden kann? Wir rufen das oſtpreußiſche Landvolk auf, im Kampf um die heimatliche Scholle zuſam⸗ menzuſtehen. Wir erklären jeden, der bei Zwangsverſteigerungen landwirtſchaftlicher Grundſtücke ein Gebot abgibt oder zwangsver⸗ ſteigerten Boden durch dritte Hand kauft, für einen Todfeind des oſtpreußiſchen Landvolkes, der entſprechend behandelt zu werden verdient. Wir werden uns mit allen uns zur Ver⸗ fügung ſtehenden geſetzlichen Mitteln der Selbſthilfe gegen weitere Vertreibung wehren. Man möge in Berlin endlich auf die Zeichen der Not achten, ehe es zu ſpät iſt. Es lebe Oſt⸗ preußen, es lebe Delaſchland, es lebe der Füh⸗ rer zu Freiheit und Brot!“ Mecklenburg Der Meckleburgiſche Landbund hat eben⸗ falls an den Reichskanzler ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem es heißt, daß die kataſtrophale Preisentwicklung die Zahlung weiterer Steuern und Zinſen zum Teil unmöglich ge⸗ macht habe. Auch die Landwirtſchaftskammer von Mecklenburg habe kürzlich eine Eingabe an das Reichsernährungsminiſterium gerichtet, in der darauf hingewieſen worden ſei, daß der Preisſtand der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ſo niedrig ſei, daß auch bald der letzte noch exiſtenzfähige Hof unter den Hammer kom⸗ men müſſe. Das Telegramm des Mecklenburgi⸗ ſchen Landbundes enthält dann weiter ſcharfe Forderungen an das Reichskabinett, ſo u. a. die ſofortige Durchführung der ſchon unter Papen der Landwirtſchaft verſprochenen Kon⸗ tingentierung. Auhalt Der Landbund Anhalt hat ebenfalls an den Reichskanzler ein Proteſttelegramm gerichtet, in dem es heißt:„Das Reichskabinett hat zu⸗ gunſten des einſeitig auf Ausfuhr eingeſtellten Teiles der Induſtrie auf einen wirkſamen Schutz des dentſchen Nährſtandes verzichtet. Die jetzt getroffenen Agrarmaßnahmen ſind völlig lückenhaft und nnorganiſche Halbheiten. Das Vertrauen in eine ſolgerichtige nationale Wirt⸗ ſchaftspolitik der Reichsregierung iſt in der an⸗ haltiſchen Landwirtſchaft erſchüttert. Die Stim⸗ mung auf dem Lanbe iſt verzweifelt.“ Braunſchweig Der Braunſchweigiſche Landönnd hat ſeiner⸗ ſeits ebenfalls ein Proteſttelegramm an den Reichskanzler, an den Reichsernährungsmini⸗ ſter und an den Reichsmirtſchaftsminiſter ge⸗ richtet. Das Telegramm hat folgenden Wort⸗ laut:„Erſchreckendes Sinken des Butterpreiſes neben Tiefſtand der Preiſe aller landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe untergraben heimiſche Landwirtſchaft bis zur gänzlichen Zahlungs⸗ unfähigkeit. Fordern lofort Maßnahmen, ſonſt kataſtrophale und vermehrte Arbeiterentlaſſun⸗ gen unvermeidlich.“ 5 Baben Der badiſche Landbund richtete an Reichs⸗ kanzler v. Schleicher ein Telegramm, das fol⸗ zenden Wortlant hat: Der ernente Sturz der Butterpreiſe auf auf einen untragbaren Tiefſtand verurſacht den vollkommenen Zuſammenbruch der ge⸗ ſamten Milchwirtſchaft. Die fortgeſetzte Ver⸗ nachläſſigung des Schutzes der Molkereipro⸗ dukte und die abſolut unzulänglichen Kontin⸗ gentierungsmaßnahmen treiben die Bauern im Grenzland Baden zur Verzweiflung. Ue⸗ ber das Verhalten der Exportinduſtrie, als deren Wortführer Reichsbankpräſident Lu⸗ ther und Miniſter Warmbold angeſehen wer⸗ den, herrſcht ſchärfſte Empörung. Der„Ba⸗ diſche Landbund“ fordert im Intereſſe der Erhaltung des Bauernſtandes und damit ei⸗ ner geſunden Nationalwirtſchaft ſofortige rückſichtsloſe Einfuhrſperre für alle Molke⸗ reiprodukte. Dieſe Ausleſe aus der Zahl der Erklärun⸗ ten, die allein als Neujahrsbolſchaft an Herrn von Schleicher gerichtet wurden, beſagt genug. Wie lange wird es noch dauern, bis ſich Herr von Schleicher des Ernſtes der Lage bewußt iſt? Wenn es noch einige Zeit ſo wie bisher weitergehen ſoll, dann iſt nur noch mit Einem zu rechnen: Daß der zündende Funke noch vor⸗ her in das Pulverfaß Deutſchland fällt! Aachhiljejtunden“ angebotn Schleicher Schreiben des Bremiſchen Senals an den Reichskanzler. Bremen, 3. Januar. Der Senak der freien Fanſeſtadt Bremen hal am Dienskag ein Schrei⸗ „en an den Reichskanzler gerichket, in dem er auf die Gefährdung des deulſchen Außenhandels durch den Ablauf und die Kündigung wichkiger Handelsverkräge, z. B. der Handelsverkräge mil Südſlawien und Schweden, hinweiſt. Der Senal ſprichk die dringende Bikke aus, ihm und den Wielſchaftskreiſen Gelegenheit zu einer Erörle⸗ rnn inzelfrogen zu gehen. 4 Pesr Handeſzeigifhen eazoftr K 333—*9= zu Kobert Gagners Ayſftnied Am 2. Jaifnätr 1933 iſt der Gauleiter des Gaues Baden, Pg. Robert Wagner, nach Mün⸗ chen abgereiſt, um ſein neues Amt als ſtellver⸗ tretender Reichsorganiſationsleiter und Leiter des Perſonalamtes für das ganze Reichsgebiet zu übernehmen. Der allen badiſchen Natio⸗ nalſozialiſten wohlbekannte und bewährte Fraktionsführer der NSDApP. im Badiſchen Landtag, Pg. Köhler⸗Weinheim, hat die Stell⸗ vertretung des Gauleiters in Baden übernom⸗ men und ebenfalls ſein Amt bereits angetre⸗ ten. In der Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Badens bedeutet dies ein großes Ereignis von nicht zu überſehender Tragweite. Der Gau Baden hat in den letzten ſieben Jahren ſeines Kampfes ſtumm ſeine Pflicht getan und mehr Wolle geſponnen, als Geſchrei gemacht, wie dies bei Nationalſozialiſten üblich iſt. Lag es ſchon garnicht in der Natur des Gauleiters, ſeine ungeheure perſönliche Lei⸗ ſtung und Arbeit an die große Glocke zu hän⸗ gen, ſo wurde dies auch irgendwie zu einer ſtillen Uebung dͤͤes Gaues Baden ſelber. Der Badener verſpricht nicht gerne viel, um dann wenig zu halten; es liegt in ſeiner Natur, nichts zu verſprechen und alles zu halten. Das mag vom Standpunkt des reinen Propagan⸗ diſten vielleicht nicht immer richtig ſein. Die Zeit rechtfertigt aber auch dieſe Eigentümlich⸗ keit in der Perſon des Gauleiters, wie in der Arbeitsweiſe ſeines Gaues. Das Ergebnis ei⸗ ner ſolchen Einſtellung iſt die Anſammlung von einem Fond Vertrauen, der durch nichts zu er⸗ ſchüttern iſt. Im Jahre 1955 hatte Gauleiter Wagner den Gau Baden aus der Hand des Führers unſe⸗ rer Bewegung übernommen und mit einem Hanoͤſchlag bekräftigt, daß er ſeine ganze Kraft einſetzen weroͤe. Es gab dabei nichts zu„ver⸗ ſprechen“. Was ſollte man verſprechen, wenn man in das ſchwarzrote Baden geht, um eine deutſche Freiheitsbewegung zu erwecken! Die Hinderniſſe und die Schwierigkeiten, die einem ſolchen Unterfangen von Anfang an entgegen⸗ ſtehen, ſind zu unüberſehbar, als daß eine Na⸗ tur von der Qualität Wagners ſich hier täuſch⸗ te und über dem Auftrag die Siſyphusarbeit überſehen hätte. Gauleiter Wagner war an Siſyphusarbeit gewöhnt. Am 13. Oktober 1895 in Lindach im badiſchen Odenwald geboren, ging er bei Ausbruch des Weltkrieges als knapp 18jähriger Kriegsfreiwilliger mit dem Badiſchen Grenadier⸗Regiment Nr. 110 ins Feloͤ, das er erſt als mehrfach verwundeter und ausgezeichneter Offizier bei Kriegsende wieder verließ, um in die Reichswehr überzu⸗ treten. Lange ſtand er in Meiningen bei den badiſchen Grenadieren in Garniſon, bis er 1923 auf die Infanterieſchule nach München ab⸗ kommandiert wurde. Seine begeiſterte Teil⸗ nahme am Hitler⸗Unternehmen, dem er die Infanterieſchule zuführte, brachte ihn um ſei⸗ nen ihm lieb und teuer gewordener Soldaten⸗ beruf. Er wanderte mit den anderen Führern der NSDApP. auf die Feſtung. Aus dieſer Zeit ſtammt ſeine engere Fühlung und Freund⸗ ſchaft mit unſerem Führer Adolf Hiiler. Als die Feſtungstore ſich für Wagner wieder öff neten, ſtand der erprobte Frontoffizier vor den glatten Nichts. Ohne das Allernöleſte zun Leben zu hab⸗, ging er in Hitlers Auftra nach Baben ind gründete 1925 den Gau B den der NSDApP., der unter ſeiner ſiebenj⸗ rigen Führung zu einem der beſten Gaue des Reiches wurde hinſichtlig, des Ausbaues der Organiſation, der Preſſe. 52 Hrozentualen Mit⸗ gliederzahl, der prozentugten SA.⸗Stärke und — der politiſchen Wendigketi und Schlagkraft. Wenn Adolf Hitler heute ſeinen badiſchen Gauleiter Wagner zu ſich nach München holt an einflußreichſte Stelle,„ Heſagt dies nicht nur, daß der Fübrer weri, wolche Kraft er in dieſem Manne g⸗wiant, ſonvern auch vor allem, daß er keinen Beſſexen an dieſe Stelle zu ſetzen vermochte. Auf 3 üilichem Wege Es wird im Lvande Baden wohl keinen Na⸗ tionalſozialiſten geben, der nicht mit herzlichem Bedauern den Gauleiter nach München ziehen ſieht. Es wird aber auch keinen geben, der nicht gleichzeitig ein Gefühl oͤer Freude und des Stolzes darüber empfände, daß unſer Ro⸗ bert Wagner auserwählt wurde. Die ſtumme Ehrung dieſer Berufung Wagners in die Reichsleitung fällt nicht nur auf ihn, ſondern auch auf die badiſche Bewegung, die ſchon man⸗ chen tüchtigen politiſchen Kopf und Führer der Bewegung im Reich ſchenkte. Was uns badi⸗ ſche Nationalſozialiſten aber ganz beſonders freut, iſt die Tatſache, zu wiſſen, doß der Füh⸗ rer ſeine Männer kennt und die Richtigen an die richtige Stelle bringt, dorthin, wo ſie ihre Fähigkeiten und Führereigenſchaften zur größ⸗ ten Geltung bringen können. Gewiß hätte Robert Wagner ſchon früher in die Reichsleitung eintreten können. Er hat es bisher abgelehnt. Wenn er es nicht tat, ſo war es nicht nur ſeine Beſcheidenheit, ſondern vor allem ſeine Verbundenheit mit dem badi⸗ ſchen Heimatlande und all den vielen ihm per⸗ ſönlich wohlbekannten Parteifreunden. Es war auch ſein Ziel, das ihn bisher in Baden feſt⸗ gehalten hatte, ſein Ziel, das Land Baden der Freiheitsbewegung zu erobern. Adolf Hitler ſcheint dͤͤieſes beſondere Ziel Wagners zu ken⸗ nen und hat es auch dementſprechend gewür⸗ digt, indem er Wagner den Ganu vemſſen dat. Wenn die badiſchen Nationalſozialiſten heute ihrem Führer ein herzliches Lebewohl zurufen, dann klingt aus dieſem Ruf gleichzeitig ein „Auf Wiederſehen!“ heraus, ſo daß man nicht entſcheiden mag, was ſtärker anklinge. Es er⸗ füllt uns badiſche Nationalſozialiſten mit größter Genugtuung, daß ein Charakter wie Robert Wagner in die Reichsleitung einzieht und daß ſeine unſchätzbare Kraft nicht nur dem Gau und ſeinem engeren Intereſſe, ſondern der Bewegung im ganzen Reiche gegeben wurde. Die beſten Wünſche aller badiſchen Kämpfer gehen mit dem Gauleiter nach München. Es wird ihm nicht ſchwer fallen, das Vertrauen, das er ſich in ſeiner Heimat geſchaffen hat, auch im Reiche zu erwerben. Der Gruß der badiſchen Nationalſozialiſten gilt aber auch ſeinem Stellvertreter, unſerem Fraktionsführer Walter Köhler. Gauleiter Wagner konnte ruhig ſein Feld dͤem„neuen Mann“ überlaſſen; ſein Erbe iſt in guten Händen. An uns badiſchen Nationalſozialiſten liegt es, zu beweiſen, daß wir den Bau Robert Wagners nicht nur zu verwalten, ſondern auch zu vollenden wiſſen. Seine organiſatoriſche Wirkung aus der Ferne wird Hieſen feſten Willen unterſtützen. brr. Gerüchte über Aeichstags⸗ und Lanoͤtagsauflöjung in Preußen Berlin, 3. Januar. Im Zuſammenhang mit anderen Fragen, die im weſenklichen auf das Gebiek der Reichspolitik übergreifen, iſt ſeit einigen Tagen wieder einmal von inkereſſier · ken Kreiſen die Preußenfrage in den Vorder⸗ grund geſchoben worden. So wurde unker an⸗ derem geſtern von einem Teil der Preſſe der Reichshaupkſtadk das Gerüchk verbreikek, daß bei der Auflöſung des Reichskages auch mit einer Auflöſung des preußiſchen Landkages gerechnek werden müſſe. Merk⸗ würdigerweiſe wurde von denſelben Kreiſen, die anſcheinend ein Inkereſſe verſpüren, noch möglichſt vor der Enkſcheidung über die Ein⸗ berufung des Reichstkages einige abſoluk halt⸗ loſe Kombinakionen in die Oeffenklichkeit zu lancieren, das Gerüchk verbreikek, daß auf der Tagesordnung der nächſten Landtagsſitzung die Wahl des Miniſterpräſidenken ſtehen wird. Was das letzte Gerücht über die bevorſtehen⸗ de Wahl des Miniſterpräſidenten anbelangk, ſo iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß eine Enkſchei⸗ duna in dieſer Hinſicht weder bisher ge⸗ fallen iſt, noch elwa für die nächſte Sit⸗ zung zu erwarkten wäre. Auf der Tagesord⸗ nung der nächſten Landkaasſißung, die bekannt⸗ lich am 17. Januar ſtakkfindek, wird aller Vorausſichk nach ausſchließlich die Forkſetzung der ſchon in der leßten Sitzungsperiode be⸗ wafien! W Nach Mitkteilung des Skakiſtiſchen Reichs⸗ amkes wurden im Monak Dezember 32 durch den Reichsanzeiger 521 neue Konkurſe ohne die wegen Maſſemangels abgelehnken Ankräge auf Konkurseröffnung und 280 eröffneke Ver⸗ gleichsverfahren bekannk gegeben. Die enk⸗ ſprechenden Zahlen für den Vormonak ſtellen ſich auf 449 bezw. 267.— Die Wirkſchafts⸗ ankurbelung des Herrn Schleicher zeigk käg⸗ lich ſchönere„Erfolge“. Konkurje und Veraleichsverfahren Margarineinbuftrie gegen Butterbeimijchung Berlin, 3. Jannar. Der Margarineverband e. V. veröffenkllichk in mehreren Berliner Blällern eine Anzeige, in der es u. a. heißt: In der Oeffenklichkeitl werden Meldungen ver⸗ breikek, die den Eindruck erwecken, daß ſeitens des Ernährungsminiſteriums mit der Margarige⸗ induſtrie Verhandlungen zur Durchführung der Verordnung über Bulterbeimiſchung gepflogen worden ſeien. Wir ſind der Oeffenklichkeit die ſtrikke Erklärung ſchuldig, daß in keinem Zeit⸗ punkk ſeilens der Induſtrie die Bukkerbeimiſchung als empfehlenswerk oder durchführbar bezeichnek worden iſt. Das Gegenkeil iſt der Fall. Soweit in den lehten Monaken— was ſehr ſellen ge⸗ ſchah— berufene Verkreker der Margarineinduſtrie im Miniſterium gehörk wurden, haben ſie in allen Einzelheiten auf die nichk zu umgehende Ver⸗ kenerung der Margarine und auf die kechniſchen Schwierigkeiten aufmerkſam gemachl. Dieſe Ver⸗ keuerung iſt eine abſolnke Noktwendigkeit, die ſich ganz einfach ſchon daraus ergibk, daß ſämlliche übrigen Grundſtoffe der henligen Margarine weil unker dem Bullerpreis liegen ſowie durch die nok⸗ wendige Umſtellung der Bekriebe. Wie die Re ⸗ gierung unker dieſen Umſtänden eine Verkenernung der Margarine üe *. Menn erhindern will, iſt nicht zu ver · 1 B.—— 17¹ das Vrobl m 4 der Bukterbeimiſchung für deukſche Verhälkniſſe ungelöſt. Die Bukkerbeimiſchung wird angeordnek, ohne daß irgendeine Probe gemachk worden iſt, ob dieſes Bukler⸗Margarine⸗Gemiſch, auf den in Deulſchland üblichen langen Transporlſtrecken hallbar bleibt. Das Beiſpiel in Norwegen hat zu einer Qualität geführk, die dem deukſchen Konſum nichl angebolen werden darf. In Holland wird eine erſtklaſſige Buller der Margarine— unler ſtarker Preiserhöhung beigemiſchk und ſelbſt dern bleibk nur eine Halkbarkeik der Ware von elwa zwei Wochen. Bei uns würde das neue Geſeh etwa 95 v. H. guke Ware mit Verderben bedrohen, um etwa 5 v. H. angeblich nicht abſeß⸗ bare Bulker unkerzubringen. Die Hinkergründe der Verordnung ſind unbekannk. Die bäuerliche Landwirkſchaft, der jeder guke Deulſche helfen will, ſträubk ſich, wie aus zahlreichen Aeußerungen dieſer Kreiſe hervorgeht, gegen das Geſeß. Para⸗ dox erſcheink es, die Buklerbeimiſchung anzuordnen, und gleichzeilig bei hoher Gefängnisſtrafe zu ver⸗ bieken, davon zu ſprechen. Ab 1. April ſoll ſogar nichk mehr geſagk werden dürfen, Margarine enk⸗ halle Milch und ſei Butkererſah. Das Geſeß, mit dem die Induſtrie überrumpelk wurde, ſtellt für mindeſtens 40 Millionen unſerer Bevölkerung einen ſchweren Schlag dar— finanziell und als ein bdo— großen kulkurpolitiſchen Ausſprache ehen. Was das Gerücht über die bevorſtehende Auflöſung des preußiſchen Landtages anbe⸗ langt, ſo erfahren wir aus beſt unkerrichketer Quelle, daß dieſe Gerüchte ebenfalls ſeder re⸗ alen Baſis entbehren. Die Auflöſung des Landkages könnkte nur durch den Landtag ſelbſt oder durch das Dreimännerkollegium ausge⸗ ſprochen werden. Nach Lage der Dinge iſt n daß dieſer Fall einkreken önnke. Zum Tode Cunos Hamburg, 3. Januar. Zu unſerer Melbung am NS-Funk auf Seite 3 iſt noch nachzu⸗ kragen: Geheimral Cuno, der nur ein Alker von 56½¼ Jahren erreichke, litt ſeit einiger Zeit an Neuralgie und hakke infolgedeſſen am Neu⸗ jährskage einen Arzt zur Konſulkakion aufge⸗ ſuchk, der ihm einen längeren Erholungsurlaub verordneke. Als Cuno heuke früh im Begriffe war, mik ſeiner Frau dieſen Urlaub anzukre⸗ ken, wurde er vom Tode ereilk. Wilhelm Cuno, der im 56. Lebensfahr ſtand, iſt der Sohn eines Beamken. Er ſtu⸗ dierke die Rechte an den Univerſikäten Berlin und Heidelberg und promovierke zum Dr. jur. 1907 wurde er Regierungsaſſeſſor im Reichsſchatzamk, 1910 Regierungsrak und 1916 Geheimer Oberregierungsrak. Während des Krieges bearbeikeke er die kriegswirkſchaftk⸗ lichen Fragen(Ernährung) und leiteke bis zum Jüli 1916 die Reichsgekreideſtelle. Nachher ſtand er an leikender Skelle bei der Organiſa⸗ kion des Kriegsernährungsamkes. Nachdem er von 1916 bis November 1917 im Reichsſchaß⸗ amk als für krieaswirkſchaft⸗ liche Fragen käkig geweſen war, ſchied er aus dem Reichsdienſt aus, um in die Direkkion der Hamburg-Amerika-Liniſe einzukreken. Als Nachfolger von Alberk Ballin wurde er im Dezember 1918 zum Vofſitzenden des Direk ⸗ koriums der Geſellſchaftſ gewählt. Er nahm auch als Sachverſtändigerf an den Waffenſtill⸗ ſtandsverhandlungen in Trier und Brüſſel, an den Friedensverhandlungen in Verſailles und an anderen politiſchen Kcönferenzen keil. 1920 hakke er als erſter deukſchſer Reeder nach dem Kriege Anſchluß an Amelſika geſucht und den Verkrag der Hamburg⸗Anßerika⸗Linie mit dem Harrimankonzern abgeſchlfoſſen. Auch in anderen Geſelflſchaften, namenklich des Verkehrsweſens bekäftigke er ſich weit⸗ gehend. Am 22. Novemlper 1922, nich dem Rücktritt des Kabinekks Wirth, bildeke Cuno als Reichskanzler ein„Kchbinelt der Arbeit“, in dem Männer der„Pifaxis“ und von ten Parkeien das Zentrum, dlie Deukſche Volks⸗ parkei und die Demokrakchn verkreten waren. Das Kabinekt Cuno orgaſhiſierte dann nach dem Einmarſch der Fronzaßſen ins Ruhrgobiet die Poliki des paſſiven Mpiderſtandes, die im Auguſt 1923 wieder aufgehheben werden muß⸗ ke. Cuno krak wieder in dſie Hapag ein. Sein Nachfolger im Kanzleramt wurde Streſemann. Im Mai 1926 wurde Cuffio wiederum Vor⸗ ſitzender des Direkkoriums der Hapag. Wieberzujammentritt ohes bab.Lanötags Karlsruhe. Die Tageſffordnung der auf Dienskag, den 10. Jannar Inachmittags 4 Uhr anberaumken Sitzung enkhäfllt u. a. die Wahl des Skaakspräſidenken und ſeines Skellver⸗ tretetsz. einem ſeien niſche am 2 und e Nac paner auf di Nac Trupi Schan paner Schan dit II E ſhueli fiſche gen, k breite japan den 2 Funk haĩikw Nacht vertei Mat zar ſti deſſen Der wurde 1 Fonnte — Ju wo ſch + und S neuerd 50 Bo tungen Grube 2 Mad Expref Madri ſtellun Speiſe Wagen ſonen Zugen Tage Wie 2 4 Beweg die letz in ein muniſt Hilfe zu ben Flughe geſetzt aber d ſtanden Rädels dar. zeute ufen, ein nicht er⸗ mit wie zieht dem dern eben wfer Es men, hat, iſten rem eiter euen uten liegt bert auch iſche ſten rache ende nbe- keker re⸗- des elbſt sge- iſt eken den dem iklich weil⸗ dem Tuno eitꝰ, den olks- aren. nach ohiel 2 im muß- Sein iann. Vor⸗ tags auf Uhr Wahl llver- Fonnte die Schanghai, 3. Jan. In Schanhaikwan ſinb neue ſchwere Kämpfe zwiſchen Japanern und Chineſen ausgebrochen. Die japaniſchen Truppen ſind durch das Haupttor in das be⸗ feſtigte Schanhaikwan eingedrungen, wo ſich am Montag blutige Straßengefechte abſpielten. Die Zahl der Toten und Verwundeten noch nicht bekannt. Wie die neuen Feindſeligkeiten zum Aus⸗ bruch gekommen ſind, ſteht noch nicht ſeſt. Nach einem Bericht des japaniſchen Hauptquartiers ſeien die militäriſchen Maßnahmen der japa⸗ niſchen Truppen darauf zurückzuführen, daß am Montag morgen drei japaniſche Soldaten und ein Offizier getötet worden ſeien. Nach chineſiſchen Berichten eröffneten die Ja⸗ paner aus unbekannten Gründen das Feuer auf die Chineſen, das dieſe erwiderten. Nach japaniſchen Meldungen haben chineſiſche Truppen eine Eiſenbahnbrücke in der Nähe Schanhaikwans in die Luft geſprengt. Die Ja⸗ paner haben ein Bombengeſchwader nach Schanhaikwan entſandt. Fit Schanhaikwan beſetzt oder nicht? LI Schaughai, 3. Jan. Marſchall Tſchang⸗ ſhneliang hat, wie mitgeteilt wird, die chine⸗ ſiſche Regierung verſtändigt, daß die Meldun⸗ gen, die von japaniſcher amtlicher Stelle ver⸗ breitet wurden, wonach Schanhaikwan von japaniſchen Truppen beſetzt worden ſei, unicht den Tatſachen entſprechen. Auf Grund eines Funkſpruches des Befehlshabers in Schan⸗ haikwan teilt er mit, daß ſich noch in der Nacht zum 3. Jannar die chineſiſchen Truppen vexteidigt hätten. Der Krieg im Fernen Oſten gehf Ferichärft weiter! Schwere Kämyfe in Schanhaikwan Die japaniſche Geſandtſchaft in Peking gibt bekannt, daß die Gerüchte über das Vorgehen der Japaner in der Richtung auf die Große Mauer und über die vollkommene Beſetzung der Stadt Schanhaikwan nicht den Tatſachen entſprächen. Genaue Feſtſtellungen über die Vorgänge in Schanhaikwan laſſen ſich bis jetzt noch nicht machen, da die Telegraphenverbindungen zwi⸗ ſchen Schauhaikwan und Peking ſowie zwi⸗ ſchen Schanhaikwan und Tientſin teilweiſe unterbrochen ſind und von Japanern und Chi⸗ neſen die widerſprechendſten durchgegeben werden. Verſtürkung der ene“ Kriegs/ ſchiffe in Ehina I1 Tokio, 3. Jan. In mit den letzten Ereigniſſen bei Schanhaikwan hat das japaniſche Marineminiſterium angeord⸗ net, daß die 4. Torpedobvotsflottille in Sa⸗ ſebo ſich zum Auslaufen bereitmachen ſolle. Die in Tſingtau liegenden japaniſchen Kriegs⸗ ſchiffe ſollen verſtärkt werden. Ein Vertreter des Kriegsminiſteriums er⸗ klärt, daß heute zum Schutz der japaniſchen Staatsangehörigen in Tientſin Kriegsſchiffe eintreffen würden. 300 000 Mann W Zruppen nath 7 dehol? »Tokio, 3.—5 Die Telegraphenagentur „Schimbu Rengo“ teilt mit, daß ſich die chine⸗ ſiſche Regierung bereit erklärte, 300 000 Mann Truppen mobil zu machen, um ſie nach der Provinz Jehol zu bringen. Die Truppen be⸗ fänden ſich ſchon auf dem Marſche, um die chi⸗ neſiſchen Streitkräfte dort zu unterſtützen. %e hej uns nach dem Vovemberverbrechen Marxismus in Reinkultur in Spanien Korruption, Chaos, BVerantwortungsloſigkeit- Die tügliche Revolte Madrib, 3. Jan. In einem Dorfe bei Alca⸗ zar ſtürmte die Einwohnerſchaft das Rathaus, deſſen Einrichtung vollſtändig zerſtört wurde. Der Bürgermeiſter und Gemeindeſekretär wurden verletzt. Nur mit äußerſter Mühe Zolizei die Ruhe wieder herſtellen. — In dem Grubengebiet von La Ferguera, wo ſchon ſeit zwei Monaten ſtändige Unruhen und Streik herrſchen, haben die Kommuniſten neuerdings zahlreiche Sabotageakte verübt, ſo 50 Bombenanſchläge auf die elektriſchen Lei⸗ tungen, wodurch der Betrieb in den meiſten Gruben ſtillgelegt wurde. Das lügliche Eiſenbahnunglüt Madrid, 3. Jan. Der nach Aſturien fahrende Expreßzug fuhr bei der Ausfahrt aus dem Madrider Bahnhof infolge falſcher Weichen⸗ ſtellung auf eine Maſchine auf, wobei der Speiſewagen, ein Wagen zweiter und ein Wagen dritter Klaſſe entgleiſten. Acht Per⸗ ſonen wurden verletzt. Damit iſt die Zahl der Zugentgleiſungen während der letzten vier Tage auf ſechs geſtiegen. Wie in Bartelona Revolution gemacht werden ſollte OParis, 3. Jan. Ueber die revolutionäre Bewegung in Spanien und insbeſondere über die letzten Zwiſchenfälle in Barcelona heißt es in einer Havas⸗Meldung, daß ſpaniſche Kom⸗ muniſten verſucht hätten, ſich mit militäriſcher Hilfe des Flughafens von Prat bei Barcelona zu bemächtigen. Am Sonntag ſollte auf dem Flughafen ein Arbeiter⸗ und Soldatenrat ein⸗ geſetzt werden. Im letzten Augenblick haben aber die Soldaten, die ſich bis dahin einver⸗ ſtanden erklärt hatten, die kommnuniſtiſchen Der Zivilgouperneur Rädelsführer verraten. Waffengeſchäft in der Chauſſeeſtraße. von Barcelona ließ 7 Kommuniſten verhaften. Wie aus Sevilla W iſt die Kirche von Real de la Jara vollkommen niedergebrannt. Man vermutet, daß das Fener von Kommn⸗ niſten angelegt wurde. Vier verbächtige Marxiſten wurden bereits verhaftet. Als Kommentar möchten wir lediglich hin⸗ zufügen, daß Spanien ſeit der„Revolution“ von Inden beherrſcht wird, ja daß ſelbſt der Präſident, Zamorra, Inde iſt. Alles andere verſteht ſich von ſelbſt. Eisbrecher Malygin geſtrandet J⸗( Mosfau, 3. Jan. Die ruſſiſche Hafenver⸗ waltung in Leningrad erhielt einen Funk⸗ ſpruch vom Eisbrecher Malygin, daß er bei Spitzbergen geſtrandet ſei. Der Eisbrecher Se⸗ dow, der ſich in ſeiner Nähe befand, verſuchte vergeblich dem Malygin zu helfen. Auf Ver⸗ anlaſſung der Sowjetregierung hat der größte ruſſiſche Eisbrecher Lenin Archangelsk verlaſ⸗ ſen, um den Malygin zu retten. ** Kopenhagen, 3. Januar. Zu dem Unglück des großen ſowfetruſſiſchen Eisbrechers„Ma⸗ lygin“ im nördlichen Eismeer erfahren wir noch, daß der Eisbrecher in voller Fahrt im Dunkel der Nacht auf einen Eisberg gerannt iſt und ſich dabei ein großes Leck zugezogen hat. Sofort nach dͤèem Unglück wurden SOS⸗Rufe ausgeſandt, die von den Funkſtationen an der Eismeerküſte aufgefangen wurden. Die Funk⸗ ſtationen haben während der Nacht in Funk⸗ verbindung mit„Malygin“ geſtanden, jedoch hörten Dienstag früh die Signale auf. Man glaubt daher, daß der Eisbrecher im Sinken iſt. An Bord des„Malygin“ befinden ſich über 100 Mann Beſatzung. 14jührige Burjchen als Waffendiebe Eſſen, 3. Jan. Ein unglaublicher Vorfall ereignete ſich am Montag mittag in einem Fünf junge Burſchen, Kinder im Alter von etwa das Meldungen 14 Jahren, betraten das Waffengeſchäft, etwa 30 Meter vom Rathaus, in dem ſich ei⸗ ne Polizeiwache befindet, entfernt liegt, und verlangten von der Verkäuferin die Vorlage von Knieſchonern. Während die allein im Laden anweſende Verkäuferin die verlangten Waren herausſuchte, hoben die Burſchen die Glasplatte dͤer Ladentheke hoch und nahmen einige Schußwaffen an ſich. Die Verkäuferin wollte hierauf die Tür feſthalten, um die Jungen am Entkommen zu hindern. Sie wur⸗ de jedoch von den Burſchen überwältigt und mißhandelt. In dem Handgemenge, das ſich bis auf die Straße fortſetzte, gelang es ihr jedoch, einen der Bengel feſtzuhalten und ihm die geſtohlene Piſtole zu entreißen. Die Menſchenmenge nahm Partei für die Waffen⸗ räuber. Die Polizei nahm einen Burſchen feſt, während ſeine oͤrei Gefährten entkamen. Eijenbahnunfall in Weſtfalen Ein Toter, ein Verletzter Hagen, 3. Jan. Am Montag gegen 19 Uhr ereignete ſich im Bahnhof Lethmathe ein fol⸗ genſchweres Eiſenbahnunglück. 10 209 fuhr auf den Perſonenzug 631 Lethma⸗ the⸗Schwerte auf. Der Zugführer Guſtav Schneider Ivom Bahnhof Schwerte wurde aus dem Zug geſchleudert und von dem noch nicht zum Stehen gebrachten Güterzug überfahren und getötet. Eine weitere Perſon wurde ver⸗ letzt. Dann erfahren wir noch, daß außer dem toten Zugführer Schneider I und einem ver⸗ letzten Fahrgaſt noch die Lokomotivführer bei⸗ der Züge und ein weiterer Fahrgaſt Verlet⸗ zungen erlitten. Das Unglück iſt darauf zu⸗ rückzuführen, daß die Einfahrt für dͤen Güter⸗ zug von dem Beamten unerlaubter Weiſe frei⸗ gegeben wurde. Neun Maun ertrunken * London, 3. Jannar. Ueber Großbritannien herrſchte am Sonntag wieder ein ſchweres Sturmwetter, das beſonders an der ſchottiſchen Oſtküſte großen Schaden anrichtete. Der ſchot⸗ tiſche Fiſchoͤampfer„Venetia“ wurde bei Sto⸗ nehaven auf die Uferfelſen geſchleudert. Die Beſatzung von neun Mann fand den Tod in den Wellen. Auch bei Holyhead lief ein Damp⸗ fer auf einen Felſen auf. Die Mannſchaft konnte mit einem Raketenapparat gerettet wer⸗ den. Grippe⸗Epidemie in England * London, 3. Jan. An vielen Teilen Eng⸗ lands herrſcht zurzeit eine ſchwere Grippe⸗Epi⸗ demie. In Birmingham forderte die Grippe in der vergangenen Woche 87 Todesopfer; in der Vorwoche ſtarben dort 30 Perſonen. Die ſtädtiſchen Krankenhäuſer Londons ſind mit Grippeerkrankten überfüllt. ..„Jilmverrückt!“ Marleue Dietrich wegen Kontraktsbruches ver⸗ Hagt Hollywood, 3. Jan. Die Filmgeſellſchaft Pa⸗ ramounts hat Marlene Dietrich wegen Kon⸗ traktbruches zur Zahlung von 200 000 Dollar Schadenerſatz verklagt. Das Bundesgericht hat daraufhin eine vorläufige Verfügung er⸗ laſſen, nach der es Marlene Dietrich verboten iſt, für eine andere Geſellſchaft zu filmen. Pa⸗ ramount beantragte bis zur Regelung der An⸗ gelegenheit ein Ausreiſeverbot für Marlene Dietrich. Die Filmgeſellſchaft erklärte, obwohl Marlene Dietrich ſeit der Vollendung des letz⸗ ten Films„Blonde Venus“ wöchentlich vier⸗ tauſend Dollar Gage() erhielt, habe ſie plötz⸗ lich die weitere Mitarbeit an zwei in Vorbe⸗ reitung befindͤlichen Filmen verweigert. Der Kontrakt Marlene Dietrichs länft Mitte Fe⸗ bruar ab. OWittenuberg(Bezirk Halle), 3. Jan, Früh⸗ morgens gegen 6 Uhr hörten zur Arbeit gehende Leute plötzlich Hilferufe aus der Erde oͤringen. Unter einem Kanaldeckel an der Ecke Adler⸗ und Lutherſtraße kam menſchliches Stöh⸗ nen und Rufen hervor. Die ſofort benachrich⸗ tigte Kriminalpolizei, Schutzpolizei und Feuer⸗ wehr ſtellten feſt, daß zwiſchen dem Einſteige⸗ ſchacht und der Einmündung in den vorbei⸗ fließenden Bach in den Kanalröhren ein Meuſch lag, obwohl die Röhren nur einen Durchmeſſer von 50 Zentimetern haben. Nach eifriger Ar⸗ beit gelang es den Unglücklichen mit einem Haken zu faſſen und hervorzuziehen. Er lag in einer Entfernung von etwa 15 Meiern vom Schacht. Als man ihn jedoch gegen.30 Uhr 3 hatte, war er bereits tot. Es handelt ſich um den 65jährigen Arbeiter Hermann Voſſen aus Wittenberg. Die linke Pulsabder war zweimal durchſchnitten. Ein blutiges Meſſer ſteckte in der rechten inneren Bruſttaſche. Ob ein Ver⸗ brechen vorliegt, konnte bisher noch nicht ge⸗ klärt werden. Einige Feſtnahmen ſind erfolgt. „zhr wißt ja noch gar nicht, was Hunger iſt!“ Selbſtmord eines Arbeiters auf dem U⸗Bahn⸗ hof Friebdrichſtadt * Berlin, 3. Jan. In der Nacht zum Dienstag ſtürzte ſich auf dem U⸗Bahnhof Fried⸗ richſtabt ein etwa 50⸗jähriger ärmlich geklei⸗ deter Maunn vor einen einfahrenden U⸗Bahn⸗ zug. Er wurde überfahren und getötet, obwohl der Zugführer noch im letzten Angenblick zu Der Güterzug Echwerer Gturm über Großbritannien Weltrekord im Damen⸗Kraulſchwimmen. Leonora Knigth⸗USaA. verbeſſerte in Miami den Weltrekord von Helen Madiſon über 500 Meter um faſt 10 Sekunden. Bisher hielt Helen Madiſon ſämt⸗ liche offiziellen Welthöchſtleiſtungen im Srunf⸗ ſchwimmen. MFfunk Der Generaldirektor der Hamburg⸗Amertta⸗ Linie und Reichskanzler a. D. Geheimrat Cuno iſt am Dienstag vormittag plötzlich ei⸗ nem Herzſchlag erlegen. 44 Seit der letzten Nacht herrſcht an der nor⸗ wegiſchen Weſtküſte ein Orkan, der ſchon ſehr große Zerſtörungen angerichtet hat. Im Ha⸗ fen von Bergen iſt ein großer Kohlenkran, der einen Wert von 200 000 Kronen bdarſtellt, zuſammengeſtürzt. Die Lage in Irland hat plötzlich eine über⸗ raſchende Wendung genommen. De Valera verkündete in den frühen Morgenſtunden des Dienstag die Auflöſung des iriſchen Landta⸗ ges. Die Neuwahlen werden am 24. Januar ſtattfinden. Der neue Landtag wird ſeine erſte Sitzung am 8. Februar abhalten. 4* 3 Der deutſche Geſandte in Kowno, Morath, der zum Geſandten in Montevideo,(Urugnay) auserſehen iſt, verläßt in den nächſten Tagen ſeinen Poſten. Sein Nachfolger wird der bisherige Generalkonſul in Leningrad, Dri. Erich Zechlin, ein Bruder des früheren Preſ⸗ ſechefs der Reichsregierung. 4 Rooſevelts als Gouverneur des Staates Newyork iſt am Samstag Mitternacht abgelaufen. Rooſevelt wird bis zu ſeinem Amtsantritt als Präſident der Vereinigten Staaten am 4. März 1933 als Privatmann leben. n. Am Sonntag erfolgte in Mauagua, der Hauptſtadt Nicaraguas, der feierliche Amts⸗ antritt des neuen Staatspräſidenten, des 59⸗ jährigen Dr. Juan Sacaſa. Am Dienstag verließ nach 19jähriger Beſetzung der letzte Teil des mehrere hundert Mann ſtarken ame⸗ rikaniſchen Marinekorps Nicaragua, womit bremſen verſucht und den Zug auf kürzeſter die Ae ein Ende findet. Filferufe aus der Eroe Gelbſtmord oder Verbrechen? Bremsſtrecke zum Halten gebracht hatte. Der Zugverkehr zwiſchen Gleisdreieck und Alexan⸗ derplatz mußte auf längere Zeit ſtillgelegt wer⸗ den, und die Fenerwehr begann um halb 1 Uhr nachts den Wagen zu heben, um die Leiche zu bergen. Der Mann war ſchon vorher dem Bahnſteigperſonal aufgefallen. Er hatte auf dem Bahnſteig geäußert:„Ihr wißt ja noch garnicht, was Hunger iſt! Mein Teſtament habe ich in der Taſche!“ In ſeiner Taſche fand man einen faſt unleſerlichen Ab⸗ ſchiebsbrief mit der Ueberſchrift: „Liebe, gute Mutter!“ Aus dieſem Brief iſt zu entnehmen, daß es ſich um einen am 30. 9. 1878 in Leipzig geborenen Maun handelt, deſſen Namen etwa Artur Uebel lauten dürfte. Heffnung der hl. Rforte im hl. zahrt 1933-342 Jan. Die päpſtliche Poeniten⸗ tiarie iſt augenblicklich damit beſchäftigt, das Material für eine Bulle zuſammen zu ſtellen, die dͤemnächſt über dͤas Heilige Jahr 1933 /34 herausgegeben werden und den Ablaß anläß⸗ lich dieſes Jahres regeln wird. Ob die Heilige Pforte an der Peterskirche im kommenden hl. Jahr geöffnet werden wird, iſt noch nicht be⸗ kannt. Im allgemeinen findet die Oeffnung nur in den normalen Jubeljahren, d. h. alle 25 Jahre ſtatt. Das letzte Mal im Jahre 1925. Im Zubeljahr 1929, das Papſt Pius XI. an⸗ läßlich ſeines 50. Prieſtexjubiläums angeſetzt hatte, wurde die Heilige Pforte nicht geöffnet. Jedoch iſt bei der beſonderen Bedeutung, die, das kommende hl. Jahr beſitzt, ein Abweichen vom Herkommen nicht ausgeſchloſſen. 7 Rom, 3. . Miklwoch, den 4. Jannar 1933 Die deutſehe Kot 5 Die deulſche Nol. Ein Heidelberger Geſchäftsmann und In⸗ duſtrieller hat uns nachfolgende Zuſchrift der Handwerkskammer Erfurt zum Abdruck zur Verfügung geſtellt, die ihm im Dezember 32 überſandk wurde: Handwerkskammer Erfurt Fiſchmarkt 13/16 K/Bs. Werte Firma! Die furchkbare Nok unker den Glasbläſern des Thüringer Waldes, inſonderheit der Glasinſtrumenkenmacher von Stützerbach, Schmiedefeld, Frauenwald und Hirſchbach, hervorgerufen durch die andauernde Arbeits⸗ loſigkeit, hat inzwiſchen Formen angenom⸗ men, die geradezu himmelſchreiend und eines Kulkurvolkes unwürdig ſind. Die Tuberkuloſe nimmt zu, der Hungerkyphus iſt im Anmarſch. Alle Hilfsmaßnahmen von Reich, Ländern und Gemeiden reichken bisher nicht aus, dieſer Not zu ſteuern. Zu der körperlichen Qual (Hunger und Kälte) geſellt ſich noch die ſee⸗ liſche. Es fehlt die Arbeit, die Ablenkung. In dumpfer Verzweiflung wandten ſich nun die arbeitsloſen, hungernden und frieren⸗ den Glasinſtrumenkenmacher, deren erſtklaſſi⸗ ge Erzeugniſſe in den Laborakorien der ganzen Welt anzukreffen ſind, an uns mit der Bitte, bei der Induſtrie wegen Erkeilung von Aufträgen vorſtellig zu werden. In der Annahme, daß auch in Ihren Werken Glasinſtrumenke irgendwelcher Art für chemiſche oder phyſikaliſche Zwecke Ver⸗ wendung finden und ein Bedarf an ſolchen vorliegen dürfte, bitten wir nun im Namen dieſer nokleidenden Handwerkskreiſe ganz er⸗ gebenſt, uns enkſprechende Beſtellungen zur Weiterleitung aufgeben zu wollen. Als Ausführende des Aufkrages käme die „Notgemeinſchaft der Glasinſtrumenkenma⸗ cher, Skützerbach, in Frage, die in der Lage iſt, jegliche Aufträge zu den billigſten Prei⸗ ſen auszuführen. Wir ſind aber auch bereit, Einzelfirmen namhaft zu machen bezw. Preisangebote für Sie einzuholen. Wir würden uns nun freuen, von Ihnen eine Ankwork zu erhalken, die geeignet iſt, auf die notleidenden Kreiſe der Thüringer Glasinſtrumenkenmacher beruhigend zu wir⸗ ken. Die Handwerkskammer. gez. Schienke, Kupfer. Der Geſchäftsmann, der hurz zuvor ſelbſt in jenen Gebieken war, hakte mit eigenen Aus dem Schwetzinger Gemeinderat Sitzung vom 28. Dez. 32. Folgenden orks⸗ polizeilichen Vorſchriften wird gemäß Para⸗ graph 23 des.Str. G. B. i. d. F. vom 18. 7. 1923 Zuſtimmung erkeilt: 1. Schweinemarkk⸗ ordnung der Staoͤkgemeinde Schwetzingen vom 27. 12. 1932, 2. Bauverbot in den Gewannen „Höll“,„Beim Wolfsgang“,„Speckgärken“, „Reygärten“,„Auf den Schloßgarken“,„Al⸗ ker Mühlweg rechis“ und„Alter Mühlweg links“ der Gemarkung Schweßingen. 3. An⸗ ordnung vom 28. 12. 1932 über Bauweiſe in der Auguſt Neuhausſtraße(Ergänzung der örkl. Bauordnung vom 23. 1. 1904).— We⸗ gen Verkeilung des Gabholzes(266 Gaben zu je 2 Sker) an im Genuß befindliche Gemein⸗ debürger und Bürgerswitwen wird Entſchlie⸗ ßung gekroffen und der Erſatz für Aufberei⸗ tungslohn auf.10 RM. je Gabe(1931— .50. RM. je Gabe) feſtgeſetzt. Nutzungsbe⸗ rechtigten, welche mit Zahlung von Gemeinde⸗ abgaben im Rückſtand ſind, wird nach Para⸗ graph 92 Gemeindeordnung das Holz zur Verwendung für Tilgung ihrer Schuldigkeit einbehalten. Der Gemeinderak behält ſich vor, auf Ankrag in beſonders begründeken Einzelfällen von Einbehaltung zur Tilgung von Rückſtänden abzuſehen. Aenderung der z. Zt. geltenden Sätze der Orkslöhne i. S. des Paragraph 149 Reichsverſicherungsord⸗ nung hält der Gemeinderak nicht für begrün⸗ det. Aus Schweigern Es iſt ein ſchöner Brauch geworden, daß der hieſige Geſangverein(unter Haupklehrer Hörnet) und der Mädchenchor(unker der Leikung des Haupklehrers Schreiber) wäh⸗ rend des Feſtgottesdienſtes einen Lobgeſang zum Vorkrag bringen. Am Abend boken ˖pfarrer Waßmer und Frau mit der Schuljugend ein gut gelungenes Weihnachks⸗ ſtück, das durch Vorträge des Mädchenchors dDemund. Augen dieſe furchtbare Not geſehen. Er er⸗ zählte, daß ganze Familien wochenlang kein Stückchen Brotk kaufen können und ſich nur 0 gekrockneken Karkoffeln ernähren müſ⸗ en.— Die Not im deutſchen Volke iſt furchtbar. Sie wächſt und wird ſtändig größer, krotz al⸗ len Geredes von Beſſerung, Belebung der Wirkſchaft uſw., das immer und immer wie⸗ der verkündek und vorgeſprochen wird. Nie⸗ mals und von Niemanden kann ſie und wird ſie gelinderk werden, ſolange Kapikalismus und Marxismus die Grundlagen des Staaks⸗ und Wirkſchaftsſyſtems ſind! 0 Schwabhauſener Brief. Das Weihnachts⸗ feſt wurde hier in würdiger Weiſe begangen. Am Heiligen Abend fand eine Feier am Kriegerdenkmal ſtakt, wobei Herr Bürgermei⸗ ſter Kaufmann in ſeiner Anſprache ſowohl der im Friedhof ruhenden Token, als auch der im Weltkrieg gefallenen Söhne der Gemeinde gedachke. Die Muſikkapelle und der Geſang⸗ verein„Einkracht“ verſchönerken die Gedenk⸗ ſtunde mit Muſik⸗ und Geſangsvorkrägen. Zur feſtlichen Ausgeſtaltung der Gokkesdienſte an den beiden Feierkagen krug die Mitwir⸗ kung eines gemiſchten Chotrs und des Frauen- chors erheblich bei. Das Krippenſpiel des Jugendgoktesdienſtes fand am erſten Feiertag ſtatt, die Kinder wurden mit Lebkuchen be⸗ ſcherk. 4 Der Geſangverein„Einkracht“ hatte ſeine Mitglieder auf den zweiken Weihnachksfeier kag zu einem Unkerhaltungsabend in die Brauereiwirkſchaft eingeladen. Muſik⸗ und Geſangsvorträge wechſelten mit Theaterauf führungen, die ſehr beifällig aufgenomme! wurden. Wohlbefriedigk kraken die Feſtgäſte in ſpätker Nachkſtunde den Heimweg an. 1* Ein Teil der hieſigen Viehbeſitzer ſtellke den Ankrag auf Auflöſung der ſchon ſeit Jahrzehnten beſtehenden Orksvieh⸗ verſicherung. Bei der Abſtimmung über den Ankrag ſtimmten von 105 Viehbeſißern 55 für Auflöſung, welche mit dem 1. April 1933 in Kraft kritt. „Berlin und die Weihnachtsfreude der aberacher Etiwerbsloſen“ Lörrach. Unter dieſer Ueberſchrift leſen wir im hieſigen„Oberbadiſchen Volksblakt“: Anfang Dezember hakten ſich verſchiedene Riehener(Schweiz) Geſchäftsleuke, welche ſtarken Zuſpruch von der Lörracher Bevölke⸗ rung haben, zuſammengekan und beſchloſſen, an 400 bedürftige Perſonen oder Familien von Lörrach Weihnachtsgaben im Werke von elkwa 1200 Frs. zu verkeilen. Es ſollten Pakeke mit Lebensmitkeln, Kindernahrung und Leckerbiſſen für das Kinderheim in der Baflerſtraße und für das Säuglings⸗ und Kin⸗ derheim am Hünerberg ausgegeben werden. Die Verkeilung ſollte durch die Skadt bezw. das Fürſorgeamk erfolgen. Die Riehener Geſchäftsleuke ſetzten ſich frühzeitig mit der Skadt Lörrach und dem Zollamt in Verbin⸗ dung. Das Zollamt war aber nicht zuſtändig und die Angelegenheikt kam vor das Landes⸗ Berufsbürgermeifler oder Ehrenbürgermeiſter Schifferſtadl. Die Amkszeit des bisherigen 1. Bürgermeiſters Jſelhardt läuft am 10. April ds.-Is. ab. In der Gemeinderaksſitung am 5. Januar ſoll nun darüber enkſchieden werden, ob die Gemeinde weikerbin einen Berufsbürgermeiſter beſtellen will oder ob f01 Ehrenbürgermeiſter die Geſchäfte führen 0 und durch Sologeſänge der Damen Emma König, Alma Keller und Frieda Her⸗ old ſtimmungsvoll umrahmt wurde. Nach⸗ dem Herr Pfarrer Waßmer in eindringlichen Worken zu den Herzen der Gläubigen gere⸗ dek, wurden an die frohen Kleinen Lebkuchen verkeill. Anſchließend verſammelken ſich die Frauen des landwirkſchafklichen Hausfrauen⸗ vereins zu einer kleinen Weihnachksfeier im Pfarrhauſe. ꝓPg. And. König und Frau Trunk ſtellten zur Ehre unſerer Gefallenen an den beiden Denkmälern brennende Chriſtbäume auf. Auch auf dem Friedhof bezeugten Bäum⸗ chen mit Lichkern, daß wir unſere Token nie vergeſſen! Der Sturm 22/112 veranſtalteke eine wohl⸗ gelungene Weihnachktsfeier, bei der Herr ꝓPfarrer Waßmer eine mit großem Beifall aufgenommene Anſprache hielt, die in der hieſigen Gemeinde den Glauben und das Verkrauen zu unſerem Führer Adolf Hitler noch verſtärkke! 0 Speyer. Biſchof Sebaſtian erkrankl. Bi⸗ ſchof Dr. Ludwig Sebaſtian iſt ſeit eini⸗ gen Tagen erkrankk, ſodaß bei der Jahres⸗ ſchluß⸗Feier im Dom Kapnzinerpater Bern⸗ hard Schwerdfeger die Predigt hielt und die Wünſche des Oberhirken übermikkelte. Schlägerei im kommuniſtiſchen Verkehrslokal. Kaiſerslaukern. Im Verkehrslokal der Kommuniſten in der Mannheimerſtraße kam es in der Silveſternachk zu einer Schlägerei, bei der auch zum Meſſer gegriffen wurde. Mehrere Perſonen erhielten Skichverletzun⸗ beiterſamariter in eine Klinik gebracht, wo ſie nach Anlegung eines Verbandes wieder finanzamt in Karlsruhe. Bürgermeiſter Dr. Graſer ging perſönlich nach Karlsruhe, doch von dork mußte man erſt noch in Berlin an⸗ fragen. Dies geſchah kelegraphiſch, um die Gaben noch an Weihnachken zur Verkeilung bringen zu können. Da aher von Berlin voch immer keine Ankwork eingekroffen iſt, war die Verkeilung der Liebesgaben bis heuke noch nichkt möglich. 7 Oſterburken.(Aufhebung des Finanzamles Oſterburken.) Im Zuge der Verwaltungsre⸗ form, der Reichsfinanzverwaltung wird das Finanzamkt Oſterburken zum 1. März 1933 aufgehoben. Die Orte des Amksbezirks Adelsheim werden dem Finanzamt Mosbach ugeteilt, der frühere Amtsbezirk Boxber dem Finanzamt Tauberbiſchofsheim. Für die Stadt⸗ gemeinde Oſterburken bedeukek die Aufhebung des Finanzamkes in wirkſchaftlicher Hinſicht einen ſchweren Verluſt. Hainſtadt.(Beim Fußballſpiel den Fuß abgekrelen.) Bei dem am Reufahrstag zwi⸗ ſchen den 2. Mannſchaften von Hainſtadt und Kickers Walldürn ausgekragenen Fußballſpiel ereigneke ſich ein ſchwerer Unfall. dem 21- jährigen Karl Roos aus Buchen wurde der rechke Fuß am unkeren Knöchel abgetreken, ſodaß er in das Krankenhaus nach Buchen eingelieferk werden mußte. Werkheim, 3. Jan.(Schwerer Verkehrs⸗ unfall.) In Urphar ereigneke ſich ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall. Ein Radfahrer aus Be⸗ ſtenheid wurde von einer Zugmaſchine mit Anhänger, die ohne Licht fuhr, vom Fahr⸗ zeug geſchleudert und krugſchwere Verlehun⸗ gen davon. Der Führer der Zugmaſchine wur⸗ de in das Amtsgerichtsgefängnis Werkheim eingelieferk. 45 Tödlicher Unfall an der Skauſtufe — Faulbach. Werkheim, 3. Jan. An der Skauſtufe Faul⸗ bach ereigneke ſich ein ſchwerer Unaglücksfall. Ein mit Erde beladener Röllwagen ſtürzte um und begrub den Arbeiker Beck aus Grün⸗ moesbach unker ſich. Der Verunglüchte wurde mik einem doppelken Beinbruch, ſowie Rippen⸗ brüchen in das hieſige Krankenhaus eingelie⸗ ferk, wo er noch im Laufe des Tages ſtarb. Beck hinkerläßt Frau und vier Kinder. Tödlicher Mokorradunfall. Michelſtadk i.., 3. Jan. Auf der Land⸗ ſtraße in der Nähe von Schönnen verun⸗ glückken am Sonnkag abend zwei hieſige Mo⸗ korradfahrer. Während der Fahrer, Elekkro⸗ meiſter Fritz Mayer, mit geringen Ver⸗ letungen davonkam, erlikk der auf dem So⸗ Meßgermeiſte: Franz Gaydoul einen ſchweren Schädel⸗ bruch. Er ſtarb im Krankenhaus ohne das zius mitfahrende 28jährige Bewußtſein wiedererlangk zu haben. Der älleſte Feuerwehrmann Badens geſtorben. Endingen, 3. Jan. Am Dienstag nachmn⸗ kag ſtarb hier im Alter von 89 Jahren Kauf⸗ mann rl Nadler. Er war der älteſte Bürger Slkadt und zugleich mit 74 Dienſt⸗- jahren der älteſte Feuerwehrmann Badens. Nadler war lange Jahre Kommandank der Freiwilligen Feuerwehr, die ihn nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt zu ihrem Ehren⸗ kameraden ernannte. Von der badiſchen Re⸗ gierung wurde ihm das Ehrenkreuz für 50jäh⸗ rige Dienſte als Feuerwehrmann verliehen. Adelsheim, 3. Jan.(Den Verlehungen er⸗ legen.) Forſtrat Dr. Gerber, der am zwei⸗ ken Weihnachksfeierkag bei Zimmern mit ſei⸗ nem Auko verunglückke, iſt nunmehr an den rolgen ſeiner Verletzungen geſtorben. Reckarbiſchofsheim.(Der verbokene Hybri · denanbau.) 75 Weinbergbeſitzer von hier und Umgebung haben wegen des verboke en An⸗ baues von Hybridenreben Stkrafbefehle in Hö⸗ he von 20 Mark erhalken. Die Weinberg⸗ beſitzer haben gegen die Strafzettel Einſpruch eingelegk. Hockenheim, 3. Jan.(Mit dem Mokorrad verunglückk.) Auf der Hauptſtraße fuhr ein aus einer Seitenſtraße einbieoender Mokor- radfahrer von hier im ſtarken Tempo auf ein anderes Kraftrad auf. Er erlitt einen Ober⸗ ſchenkelbruch und ſonſtige erhebliche Verlet⸗ zungen. Die beiden Mokorräde. wurden be⸗ ſchädigt. Rheingönheim, 3. Jan.(Mit dem Auko aegen ein Haus gefahren.) Ein aus Richkung Neuhofen kommender Perſonenkraftwagen verfehlte hier am Gemeindehaus die Kurve und rannke mit voller Wuchk gegen das Haus des Kohlenhändlers Mülſor. Die be' en In⸗ ſaſſen wurden durch Glasſplitter erheblich ver⸗ ſohf, das OAufg mwurde ffyyh hoſchädiak. Zund⸗ount⸗Nroannmm für Mittwoch, den 4. Januar Königswuſterhauſen: 12 Uhr: deutſche Dirigenken. 14 Uhr: Muſik aus Spanien. 16.30 Uhr: Nach⸗ mittagskonzerk. 19.35 Uhr: Militärmärſche der Nalionen. 20.40 Uhr: Jagt ihn— ein Menſch. 22.15 Uhr: Wetler Nachrichten, Sport. An⸗ ſchließend Tanzmuſik. München:.45 Uhr: Gymnaſtih. 7 Uhr: Zeit, Nachrichken. 11.15 Uhr: Zeit, Wekter, Nachrich⸗ „ken. 11.30 Uhr: Schallplatten. 12 Uhr: Mit⸗ kagskonzerk. 13.15 Uhr: Kleine Opernſtunde. 13.30 Uhr: Muſikklub Friſch voran. 14.20 Uhr: Schallplakken. 17 Uhr: Veſperkonzect. 19.25 Uhr: Bauern als Dichker und Sammler. 20 Uhr: Abendkonzerk des Funlkorcheſters. 21.20 Uhr: Drei'geuner fand ich einmal lie⸗ gen an einer Weide. 22.45 Uhr: Nachkmuſik. Mühlacker:.20 Uhr: Frühkonzert. 10.10 Uhr: Liederſtunde. 10.35 Uhr: Kammermuſik von Mozark. 14 Uhr: Werbekonzerk. 17 Uhr: Nachmittagskonzert. 19.30 Uhr: Die großen Redner. 20 Uhr: Heiterer Abend: 1. Bunker Teil, 2. Die Flucht nach Hawai. 22.45 Uhr: Nachtmuſik. Wien: 18.25 Uhr: Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg. 22.05 Uhr: Tanzmuſik. nnnnnn Die Wettervorherſage Mittwoch: milder, ſtärker bewölkk, ſtrichweiſe Regen. Waſſerſtandsnachrichten Main; ſoziali zu laſ ſen m amte, l fortlebe Polit ter Gyi von der der Ge Und:„ Zentrun Deutſchl denl. Obder wes Ein des Un: zuführer anderen doch der trumsfü gang, al bewahrt ten vom (Und kei ter des ſen Verg Man Sorgen. ja— na kermann mus“. noch ſchli Rirchen hängen. Aber gen. Die Verletzten wurden durch die Ar⸗ Mehr als zwei Radfahrer dürfen nichk neben⸗ einander fahren! Speyer. Die Regierung der Pfalz erläßt folgende oberpolizeiliche Vorſchrift: Das Nebeneinanderfahren von mehr ols zwei Radfahrern in der gleichen Richkung auf öffenklichen Straßen, Wegen und Plätzen iſt verboken. Zuwiderhandlungen werden nach den geſetlichen Beſtimmungen beſtraff. Die Vorſchrift kritt mit ihrer Veröffenklichung in enklaſſen werden konnten. Kratt. ein unbe entſchlüy legen dü Fragen noch an Hochwür! „Warum, liken Kr nicht gem wax beid 50jäh- hen. en er · zwei- it ſei⸗ n den Hybri · r und An⸗ n Hö⸗ nberg⸗ ſpruch lorrad r ein Nokor- uf ein Ober- Zerlet⸗ en be⸗ Au lo chtung wagen Kurve Haus n In⸗ h ver⸗ genken. Nach⸗ che der Nenſch. An⸗ : Zeit, achrich⸗ : Mit⸗ iſtunde. 14.20 onzect. mmler. heſters. ral lie⸗ kmuſik. ik von 7 Uhr: großen Bunker 5 Uhr: Nürn⸗- treue zu bereuen. Unbd konnte nicht kirchlich ben 4. Januar 1955 1452 3 UNS E R E ER E GE LM A S Quo vadis Episkopis22 Ein Kathwort zu dem Ettlinger Beeodigungsſtandal Am 19. Dezember, vormittags gegen 9 Uhr geht der nationalſozialiſtiſche Ortsgruppenlei⸗ ter der Ortsgruppe Ettlingen zum katholiſchen Stadtpfarrer, Dekan Kaſt, um die Beerdigung ſeines Parteigenoſſen Kreitmayr im Auftrag der Mutter zes Verſtorbenen anzumelden. Drei Tage zuvor iſt Artur Kreitmayr im Be⸗ zirkskrankenhaus Münſingen geſtorben. Er war ein Katholik, der zu Lebzeiten den ausdrückli⸗ chen Wunſch äußerte, nicht ohne den Segen ſei⸗ ner Kirche beerdigt zu werden. Aber— er war auch einer jener opferwilligen Vaterlandsver⸗ teibiger, ohne die Dentſchland hente längſt eine Beute des Sowietſterns geworden wäre. Artur Kreitmayr empfing in Münſingen bie Sterbeſakramente. Mit Einſchränkung aller⸗ dings. Denn in ſeinem Schreiben vom 28. De⸗ zember legt der Geiſtliche, der dem bewußt⸗ loſen Kreitmayr die letzte Oelung ſpendete, Wert darauf, zu betonen, er habe„uicht ge⸗ wußt, daß Kreitmayr der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei angehöre“. Wenn er alſo dieſen Tatbeſtand gewußt hätte, was dann? Die Frage iſt brennend. Denn wir haben ja erlebt, daß der Generalvikar Mayer in Mainz, indem er ſich weigerte, den National⸗ ſozialiſten Gemeinder kirchlich beerdigen zu laſſen, dazu ausdrücklich erklärte, der Maſ⸗ ſenmörder Kürten habe kirchlich beerdigt wer⸗ den können, weil er ſeinen Maſſenmord berent habe. Gemeinder aber habe keine Zeit mehr gehabt zu bereuen. Was denn zu berenen? Daß er dentſcher Freiheitskämpfer iſt? Nein, aber daß er unter Hitlers Führung für die deutſche Zukunft kämpft. Bereuter Maſſen⸗ mord kann alſo beerdigt werden(und wir ha⸗ ben nichts dagegen einzuwenden), aber unbe⸗ reute Hitlertrene muß in ungeweihter Erde verſcharrt werden wie der Schächer zur Linken. (Und die Biſchöfe Deutſchlands hatten nichts dagegen einzuwenden.) So ſtarb nun auch der deutſche Freiheits⸗ kämpfer Artur Kreitmayr, ohne ſeine Hitler⸗ beerdigt werden, weil das Hakenkreuz bei kirch⸗ lichen Handlungen nicht zugegen ſein darf. Wird der Hochwürbigſte Herr Erzbiſchof Dr. Gröber in Freiburg etwas dagegen einzuwen⸗ den finden??? Es beſteht leider bis auf weiteres keine Hoff⸗ nung, daß ein biſchöflicher Stellvertreter Ehri⸗ ſti im deutſchen Vaterland auch politiſch die Arme öffne und ſpreche:„Kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeib, ich · will euch eranicken“. Kommet her zu mir alle, ohne Unterſchied der Partei, ſolang ihr Chri⸗ ſtus noch liebt, ſolang ihre euren Erlöſer noch nicht verflucht habt, wie die Gottesräuber un⸗ ter dem Sowjetſtern, ſeid ihr keine Kirchen⸗ feinde. Denn die Kirche, das iſt ja„der ſort⸗ lebende Chriſtns“——— Religiös iſt das unerſchütterliche katholiſche Wahrheit. Religiös dient der kirchliche Be⸗ amte, bis hinauf zum Papſt, dem Geiſt des fortlebenden Chriſtus. Aber politiſch— Politiſch hat uns ſchon der hochwürdige Pa⸗ ter Gymael am Tag der Reichstagswahl 1930 von der Kanzel herunter belehrt:„Chriſtus iſt der Generalvorſitzende der Zentrumspartei.“ Und:„als Chriſtus am Kreuz ſtarb, das war Zentrumspolitik en gros“.(Und die Biſchůfe hatten nichts dagegen einzuwen⸗ en Oder war das 1930 nur Sie Entgleiſung ei⸗ mes Einzelnen? Dann wäre es ein ſchreien⸗ des Unrecht, ſolche Worte hier als typiſch an⸗ zuführen.“ Aber leider ſchreit das Unrecht im anderen Lager zum Himmel. Denn wie ſagte doch der hochwürdige Herr Prälat und Zen⸗ trumsführer Kaas ſchon im nächſten Wahl⸗ gang, als er das Zeu Slimnarſuzt bewahrt ſah? Er ſprach tönenden Wor⸗ ten vom„Myſterium derlf ntrumspartei“. (Und keiner der biſchöflich bemteten Verwal⸗ ter des ſakralen Myſterium hatte gegen die⸗ ſen Vergleich etwas einzuwenden). Man hat an verantwortlicher Stelle andere Sorgen. Denn der Nationalſozialismus iſt ja— nach Hochwürden Pater Friedrich Muk⸗ kermann—„ſchlimmer als der Bolſchewis⸗ mus“. Obwohl nicht einzuſehen iſt, was einer noch ſchlimmeres im Schild führen könnte, als Rirchen niederzubrennen und Prieſter aufzu⸗ hängen. Aber wie, war das nicht doch vielleicht nur ein unbedachtes Wort, im Eifer des Gefechts entſchlüpft, das wir nicht auf die Goldwage legen dürfen? Fragen wir, eh' wir uns ein Urteil bilden, noch an maßgebender Stelle an. Fragen wir Hochwürden Herrn Dekan Kaſt aus Ettlingen: „Warum, Hochwürden, haben Sie den Katho⸗ liken Kreitmayr nicht beerdigt?“ Haben Sie nicht gewollt? Haben Sie nicht gedurft? Ober haben: Nicht die rohe Kraft und die ungeſtüme Was dieſer Geiſtliche gewollt hat, läßt ſich nicht feſtſtellen. Aber was er nicht durfte, hat er uns eindeutig bekundet. Denn er las dem Ortsgruppenleiter eine, wie er ſagte, vor einiger Zeit erſchienene„Verfügung der ka⸗ tholiſchen Kirchenbehörbe“ vor, wonach kirchliche Handlungen nicht im Beiſein„kirchenfeindli⸗ cher Abzeichen“ ausgeführt werden bdürfen. Und auf die Frage, was„kirchenfeindliche Ab⸗ zeichen“ ſeien, gab er weiter an, kirchenfeind⸗ liche Abzeichen ſeien z. B. Sowjetſtern und Ha⸗ kenkreuz. Run wiſſen wir aber als unbeſtrittene Tat⸗ fache, daß es nicht nur katholiſche Kirchen gibt, in denen das Hakenkrenzzeichen, z. B. an der Kommunionbank verwendet iſt, ſondern daß es ſogar ein nach einem Beuroner Original hergeſtelltes biſchöflich genehmigtes Kommun⸗ ionbilbchen gibt, in deſſen vier Ecken das Symbol des Hakenkrenzes verwendet wurde. Somit kann dies Zeichen nicht an ſich ſchon als ein kirchenfeindliches biſchöflicherſeits bezeichnet werden. Und tatſächlich hat man es erſt von dem Augenblick an als kinchenfeindlich erklärt, als ſeine Träger 1930 mit 107 Reichstagsab⸗ geordneten, zwar nicht als kirchenfeindliche, aber als bebenklich werdende zentrumsfeindli⸗ liche Erſcheinnng am politiſchen Horizont Dentſchlands auftraten. Seit dieſer Zeit iſt die⸗ ſes Zeichen, in dem wir den volksverräteriſchen marxiſtiſchen Kurs der Zentrumspartei be⸗ kämpften, als kirchenfeindliches Zeichen erklärt worden. Und zum Dank dafür, daß wir die politiſche Vorherrſchaft der kirchenfeindlichen, aber trotzdem von Zentrumsprälaten heißum⸗ worbenen, roten Internationale in Deutſchland gebrochen haben, erhalten nun unſre katholi⸗ ſchen Seelſorger biſchöflicherſeits eine Verfü⸗ gung, wongch in Gegenwart unſrer Abzeichen Die Eiche iſt das Sinnbild des deutſchen Vaterlandes. Von ihr ſangen die Dichter, von ihr redet die deutſche Heldenſage; in ihren Schatten hat unſer Volk vor allem des Lebens Ernſt und Freude verlegt. Kein zweiter Baum gleicht ihr an ernſter Schönheit, aber auch keiner bot ſich den erſten Bedürfniſſen zu ausgiebigerem Dienſte: das Haus des Lebenden, den Sarg des Toten, das Schiff, das den Seemann trug, das alles gab die Eiche. In dem zottigen Zickzack ihrer Aeſte und in den großartigen Verkrümmungen ihres Stam⸗ mes, ſteht ſie da als Baum der Stärke. Sie iſt die graue Waldkönigin, die der Adler auf⸗ ſucht und der Held zum Bilde nimmt. Wie ein undurchdringlicher Harniſch legt ſich die tief durchriſſene Rinde dem Recken um Leib und Glieder. Zornig zucken die knorrigen Aeſte. Und wo der Nordwind ſeine Speere gegen den Eichenwalbd ſchleudert, deckt ihn die zottige Mooshülle mit dichtem Schilde. So hat er ſeinen Fuß eingegraben, der Alte vom Berge, und freut ſich, mit Aeolus und ſeinem wilden Heere zu kämpfen. Das iſt die deutſche Eiche; ſie hat Welf und Friedland, die Schweden und den deutſchen Ritterorden geſehen. Unter ihren Zweigen mag wohl das Klagelied verfolgter Heiden grollend in die Nacht hinausgeklungen ſein. Ihr Schatten deckte vielleicht den räuberiſchen Vandsknecht, wenn er auf den Hufſchlag des ſchätzebeladenen Saumtierzuges horchte. Das iſt der Baum, unter deſſen Zweigen die Jungen zum Spiel und die Alten zu ernſten Reden ſich ſammelten! Der deutſche Baum, unter deſſen Schatten der Dichter träumend ſein Leid vergißt! Sie ſteht noch ſtolz und kühn da, aber es ſind nur wenige ihresgleichen, und auch die werden dem Beile zum Opfer fallen. An ſtillen Abenden gehe ich hinaus zu mei⸗ ner ehrwürdigen Eiche. Hier nimmt mir der Zauber dieſes Naturdenkmals voll Einſamkeit und weltferner Schönheit die Sinne gefangen. Dort an der grünen Bank winkt mir ein Plätzchen von Efen umſponnen. Ich höre ſie rauſchen und glaube, ſie recht verſtanden zu Gewalt waren das Weſen unſerer Vorfahren; neben Helbentaten zeichnete ſie ſinnige Be⸗ ſchaulichkeit und Innigkeit des Gemütes aus. „Ich will Dir alles ſorgſam erzählen, hör zu!“ begann ſie, und ihre Zweige flüſterten leiſe.„Du wirſt vor Dir eine neue Welt er⸗ blicken, von der Du ehedem nichts geahnt haſt. wax. beides der Fall? Sieh, dort in der Nähe ſtürzte einſt ein ſchäu⸗ mender. Berab eine gottesdienſtliche Handlung nicht ausge⸗ führt werden darf. Das iſt die biſchöfliche Weihnachtsbotſchaft an nicht zentrümliche Ka⸗ tholiken. Aber nun müſſen 3 noch eine rage an den hochwürdigſten Herrn Erzbiſcho Rhlen. Als—— Srhtemüer ein——— diſches NS.⸗Treffen in Oetigheim hatten, als uns zu dieſer Gelegenheit unſer hochverehrter Pfarrer Saier aus Oetigheim eine ſeiner un⸗ vergleichlichen Tellaufführungen als Feſtfeier veranſtaltete, als wir in braunner Uniform und mit unſren Abzeichen am Hochamt teilnahmen, warum konnte da in Gegenwart unſrer ver⸗ fügungsgemäß angeblich kirchenfeindlichen Ab⸗ zeichen eine kirchliche Handlung vollzogen wer⸗ den, und warum kann wenige Monate ſpäter Artur Kreitmayr nicht kirchlich beerdigt wer⸗ den, weil ſeine Kameraden ihm im braunen Ehrenkleid das letzte Geleii geben wollten? Gibt es außer der einen kirchlichen Verfügung, die dieſes„Verbrechen“ verbietet, noch eine an⸗ dere, die es gegebenenfalls auch erlauben kann? Oder iſt die genannte Verfügung ſo allerneu⸗ ſten Datums, daß ſie vor drei Monaten noch nicht beſtandꝰ Und wenn, was haben wir innerhalb dieſer drei Monate verſchuldet, daß man nun plötzlich unſre Akzeichen kirchlicherſeits in einem höhe⸗ ren Grad verfehmt als zuvor? Wir fragen, Exzellenz, wir erlauben uns nur gehorſamſt anzufragen. Eine Antwort können wir nach Lage der Dinge kaum erhof⸗ fen, in einem Land, in dem ein Pater Gymael Chriſtus als den Generalvorſitzenden oͤer Zen⸗ trumspartei— biſchöflicherſeits unbeſtraft— ausrufen darf, und ein Pfarrer Senn auf aus⸗ drücklichen biſchöflichen Befſehl einen Maul⸗ korb tragen muß. Kuno Brombacher. Die deuiſche Eiche zärtgefiederte Farne beſchatteten ihn. Links hin ſchlängelte ſich ein ſchmaler Weg durch des Waldes Geſtrüpp. Und das Poſthorn ertönte durch den Wald mit lautem Geſchmetter:„Sei mir gegrüßt, Du deutſcher Wald!“— „Deutſcher Wald!' rief ich nach. Und die Sonne verbarg ſich hinter den Wipfeln. Wie flüſſiges Gold durchzitterte ihr letzter Licht⸗ ſtrom unſer Laubdach. Graue Nebel huſchten hervor aus der ſumpfigen Walodͤſchlucht und zogen wie Schleier um das eiſerne Kreuz, das Du da ſiehſt. Und du wirſt fragen: was be⸗ deutet dieſes Kreuz?— Die Jahreszahl iſt verwittert, die Sage, die bei ihm weilte, ward von jedermann vergeſſen. Mancher Wanderer liegt dort unten, von der blutigen Mörder⸗ hand getroffen— mancher andere lag dort ſchmachtend in der dunklen Walodſchlucht, um⸗ ſonſt auf Gerechtigkeit harrend. Einſt verſank an jener Stelle ein müder Pilger in den Grund. Hilflos erlag er dem grimmigen Nachtfroſt und der entſetzlichen Furcht; denn in der finſteren Schlucht hauſte der Bär, und bei Anbruch der Dunkelheit huſchte der Wolf aus ſeinem Lager hervor, mit lechzender Zun⸗ on unjeren S I1 G EERS CHEINEN D E WOCHENBETLAGE ge gterig nach Beute verlangend. In meinen Geäſt lagen Lux und Wildkatze auf der Lauer. Das Wiloͤſchwein verſchmähte meine Früchte und verwüſtete die Felder des Landmanns. Die Phantaſte des Menſchen formte die Schrecken der Natur zu körperlichen Geſtalten — das Irrlicht im Sumpf ward zum tückiſchen Dämon, die Eule mit ihren feurigen Augen zum wilden Jäger. Hörſt du das melancholiſche Läuten der Un⸗ ken, welche die Pracht des magiſchen Mond⸗ lichtes begrüßen?— Aehnlich klang auch einſt das Glöckchen des Einſiedlers, wenn man die Opfer der Naturmächte zur letzten Ruhe bet⸗ iete! Aus meinen Zweigen erklang das ju⸗ belnde Lied der Nachtigall, die dem brütenden Weibchen vom Frieden des Waldes ſang— und in meinen Träumen klingen ihre liebli⸗ chen Melodien ſort!. Deuiſche Kultur⸗ bropaganda im Ausland Bekannklich iſt es Herrn Emil Ludwig Kohn in Deukſchland ungemütlich geworden. Vor nichk langer Zeik hak er 8“ darum unker unverſchämken Schmähungen gegen das Land, deſſen Gaſtfreundſchaft er nur allzulange mißbrauchke, in der Schweiz nalkuraliſieren laſſen und ſich dort eine recht anſehnliche Villa aus den Verdienſten ſeiner dem deuk⸗ ſchen Namen abträglichen Bücher erbaut. Sein letztes Werk iſt nun ein Schauſpiel, „Verſailles“ belitelt, das er zur Uraufführung einem Theakerklub in London übergeben hak, deſſen Spezialikät die Aufführung jener Skücke iſt, die der Zenſor verboken hak. Die Aufnah⸗ me war ſehr gekeilt und kühl. Beſonders was die engliſche Oeffenklichkeik, die bekanntlich in nakionalen Dingen vom Ausländer unbe⸗ dingken Takt verlangt, deshalb unangenehm berührt, weil Herr Kohn in echt jüdiſcher Dreiſtigkeit den Engländern die Perſen ihres Staaksmannes Lloyd Georges in einem rechk wenig günſtigen Lichk zu zeigen für richlig hielt. Wir hätten es ja nun der Schweiz überlaſſen können, ſich mik den Talkloſiaker⸗ ken ihres neugewonnen Bürgers jüdiſchen Skammes im befreundeken Ausland ausein⸗ ander:uſeten. Aber ſtakt daß das offizi⸗lle Deukſchland die günſtige Gelegenheit benützt hätke, Herrn Kohn oſtenkakiv abzuſchülteln, bielt es der deurſche Geſchäftskräger ſogar für nokwendig, an dieſem Abend keilzunehmen Das Selbſtverkrauen muß ſchon von Kindheit auf den jungen Volksgenoſſen anerzogen werden. Seine geſamke Erzie⸗ hung und Ausbildung muß darauf ange⸗ legt werden, ihm die Ueberzeugung zu ge⸗ ben, andern unbedinal überlegen zu ſein. Er muß in ſeiner körperlichen Kraft und Gewandkheil den Glauben an die Unbe⸗ ſiegbarkeit ſeines ganzen Vollislu'ns wie⸗ dergewinnen. Adolf Hitler. —————m—— ³ͤmẽ— n—nnj——nſ—— ——————————————————————————— und damit das Anſehen Deutſchlands ſchädi⸗ gende Wirken Herrn Kohns, der ſelbſt gar keinen Werk mehr darauf legt, als Deutſcher zu gelken, nochmals offiziell für Deukſchland zu reklamieren. Eine Würdeloſigkeit, die den Geſchäftsträger jeder anderen Nakion disqua⸗ lifizieren würde. Die„Deukſche Bühnenkorreſpondenz“, das Nachrichkenblark des Dramaturgiſchen Büros im Kampfbund für Deutſche Kultur, widmek dem Heidelberger Inkendanken Hahn bei ſei⸗ nem Aufkauchen in München folgende für ihn beherzigenswerken Worte: „Der neue Herr im Münchener Volks⸗ kheaker. Intendank Erwin Hahn, Heidelberg iſt es nach wiederholten Bemühungen nun doch gelungen, in München Fuß zu faſſen. Mik berechligter Spannung erwarkeke rian allerſeiks das Programm des für die allke Kunſtſtadt München neuen Theakermannes. Eine Unkerredung Herrn Hahns mit einem Verkreter der„Münchener Telegrammzei⸗ kung“ gibk einigen Aufſchluß: Sollke das Gerücht, daß der neue Herr im Volkskheaker nur deukſchblütige Darſteller verpflichtek hak, wahr ſein, ſo ſcheint dies darnach doch nicht viel mehr als eine berechneke Geſte, eine „Konzeſſion an den Zeitgeiſt“ zu ſein. Denn, wenn er behaupkek, daß er in erſter Linie das guke Volks ſtück pflegen will und dann als erſte Premiere das moderne Märchen„Eſſig und Oel“ der Juden Geyer und Frank an⸗ kündigt, ſo müſſen wir doch an ihn die Frage erabach mit lantem Gefälle ins Tal: richten, was er eigenklich unker„gukem Volhs⸗ Wie Heros Sahmm münchen wier! ſtück“ verſteht. Herr Hahn iſt der Anſicht, daß die Aukoren guker Volksſtücke dünn ge⸗ ſät ſeien, die genannken jüdiſchen Herrn ge⸗ hören nun freilich nichk dazu. Aber gerade ihre Wahl drängt uns den Verdacht auf, daß eine ſolche Enkſchuldigung eine bequeme Aus⸗ rede ſein ſoll. Denn bei Verlagen wie„Bloch Erben“ und„Samuel Fiſcher“ guke Volks⸗ ſtücke im deukſchen Sinne zu finden, iſt wohl ſchwer möglich. Aber auch ſonſt zerſtörk Herr Hahn die Hoffnungen, die man von mancher Seike in ihn geſeßt hak. Er hat nur wenige Darſteller des alten Volkstheakers übernom⸗ men, aber ſchon für ſeine erſte Vorſtellung zwei Gäſte verpflichkek. Das Volkstheater ſoll alſo—„vorerſt“ ſagk Herr Hahn— als Gaſt⸗ ſpiel⸗ und nicht als Enſemblekheaker geführt werden. Nach Muſter Berlin. Eine gehörige Portion Opkimismus, meink Herr Hahn, ge⸗ höre dazu, in dieſen Zeiten ein Theaker auf⸗ zumachen. Sicher. Aber wichtiger erſcheint uns ein zielſicherer, deukſch empfindender Auf⸗ bauwille, der einen den Ramen eines Volks⸗ theakers wieder zur Ehre bringenden Spiel⸗ plan aufſtellk und beſtrebt iſt, wieder echke, den Sinn des Theaters erfüllende Enſemble⸗ kunſt zu pflegen.“ Adolf Hitlers N Vaflonalsozialisten! Matlonalsozlalislinnen] Harteigenossen] Das Jahr 1932 wird einſt in der Geſchichte unſerer Bewegung als ein großer und erfolg⸗ reicher Abſchnitt unſeres Kampfes gelten. Nach 12jährigem, ſchickſalsreichem und wech⸗ ſelvollem Ringen war es der Bewegung in ih⸗ rem 13. Jahr gelungen, der marxiſtiſchen Herrſchaft in Deutſchland ſo ſchwere Schläge zu verſetzen, daß in Preußen und im Reich die alten Novemberparteien ihre Stellungen auf⸗ geben und räumen mußten. Ein unerhörter und in der Geſchichte bei⸗ ſpielloſer Erfolg einer Partei, die vor 13 Jah⸗ ren von 7 Männern ihren Ausgang nahm! Wer bereit iſt, Taten als Zeugen anzuer⸗ kennen, kann aus ihnen den inneren Wert dieſer Bewegung erſehen. Der Rationalſozialismus hat wirklich nicht als Parlamentspartei, ſondern ſils Wellanſchauung geitritten! Bürgerlicher Liberalismus und interna⸗ tionaler Marxismus waren und ſind ſeine gemeinſamen Feinde. Ihre endliche Ueberwindung und reſtloſe Ausrottung wird unſer Volk allein zu der ihm eigenen Kraft zurückführen. Dieſe Kraft aber iſt nötig zur Behauptung des Lebens in einer Welt, die ſchwerſten politiſchen, geſell⸗ ſchaftlichen und wirtſchaftlichen Schäden ent⸗ gegentreibt. 4* Unſere Generation, meine Parteigenoſſen, ſcheint vom Schickſol beſtimmt zu ſein, Zeuge größter Umwälzungen auf allen Gebieten des menſchlichen Daſeins und der menſchlichen Entwicklung zu werden. Weltbewegende Ent⸗ deckungen und Erfindungen fallen zuſammen mit einem weltverwüſtenden Krieg— der auch heute ſeinen Abſchluß noch nicht gefunden hat — begleitet von völkerzerſthrenden Lehren, deren Auswirkungen unabſehbare ſind. Nur der Zuſammenbruch antiker Kulturen kann hier hielleicht als geſchichtlich ebenbürtiges Beiſpiel in der Vergangenheit angeführt wer⸗ den 5 Denn dies iſt das Bild unſerer Zeit: Die religtöſe und weltanſchaulith ſurzellos gewordene liberaliſtiſche Monichheit ſteht am Ende ihres deit⸗ alters. Rieſengroß erhebt ſich die bolſche⸗ wijlijche Gefahr. Technit, Handel und Verkehr haben nicht nur die Völker räumlich einander näherge⸗ bracht, ſondern leider auch den Inſtinkt für gemeinſame niedere Erbveranlagungen aus Jahrtauſenden neu erweckt. Der Ruf„Prole⸗ tarier aller Länder, vereinigt Euch“ iſt zur Parole eines Untermenſchentums geworden, das über faſt alle Weltteile hinweg aus glei⸗ chen Veranlagungen heraus gemeinſame In⸗ tereſſen wittert. Der internationale Jude als intellektueller Inſpirator führt in faſt allen Staaten der Welt dieſen Kampf der mangel⸗ haft befähigten Unterraſſen gegen die Kultur⸗ und damit menſchliches Leben ſchaf⸗ ſende und⸗ ſichernde Fähigkeit eines höheren Menſchentums deſſen. Widerſtandskraft im Liberalismus erſchlaffte. Dieſe jüdiſch⸗intellektuelle Führung der Weltrevolution hat zur Zeit Rußland als größte geſchloſſene Staatsfläche erobert, die frühere führende nichtſlawiſche geiſtige Ober⸗ ſchicht ausgerottet und unter Anpaſſung an primitive nationale Inſtinkte einen Staat er⸗ richtet, der nur als augenblickliche territoriale Baſis einer weltzerſtörenden Idee anzuſehen iſt. Sowjet⸗Rußland iſt damit der Ausgangs⸗ punkt und die Kraftzentrale der bolſchewiſti⸗ ſchen Weltlehre. Planmäßig wird von dort aus durch ein Netz von Leitungen und Stationen die übrige Welt verſeucht. In faſt allen Län⸗ dern der Erde befinden ſich heute Sektionen dieſer internationalen Bedrohung einer höhe⸗ ren menſchlichen Kultur. Was die tauſend⸗ jährige ſtaatenbildende Arbeit im Aufbau meuſchlicher Gemeinſchaften geleiſtet hat, zer⸗ fällt damit über dem Umweg der Bolſchewiſie⸗ rung in wenigen Jahrzehnten. Die geiſtigen Vorarbeiten dazu ſind ebenſo umfaſſend wie die wirtſchaftlichen. Beängſtigend iſt der Grad der ſchon er⸗ reichten allgemeinen kulturellen Zerſetzung, der Vernichtung von Glauben und Sitten, von Liebe und Verbundenheit, der Zerſtö⸗ rung unſerer Auffaſſungen von Ehre, Ge⸗ horſam und Treue. Jegliche Autorität ſoll fallen! Die Vernar⸗ rung unſerer Kunſt, die Verzerrung unſeres Schönheitsempfindens, die Verwirrung des klaren logiſchen Denkens, ſie gehören mit in die geiſtige und ſeeliſche Vorbereitung dieſer Bölker⸗ und Staatenauflöſung. Gleichlaufend mit dem Verfall der politi⸗ ſchen und kulturellen Werte ſchreitet der Verfall der Wirtjchaft. Die allgemeine Unſicherheit, Not und Elend führen hier zur Verzweiflung. Dieſes allmähliche innere Heranreifen der Welt für den Bolſchewismus wird noch begün⸗ ſtigt durch die Blindheit, ja durch den Wahn⸗ witz all der ſogenannten„Staatsmänner“, die mit bürgerlichen Scheuklappen behängt dieſem furchtbaren Phänomen ebenſo ah⸗ nungslos wie unfähig gegenüberſtehen. Der Zuſammenbruch iſt damit nur mehr eine Frage der Zeit und der für ihn günſti⸗ gen Umſtände. Die Folgen des dann entſtehenden Chaos müſſen vernichtende ſein. Eine unabſehbare Zeit der Barbarei, ja eine Rückentwicklung der Menſchheit mit kaum faßbarem Elend, jahrhundertelanger Rückſchritt auf allen Gebieten werden das letzte Ergebnis ſein. Dieſer furchtbaren Entwicklung iſt bisher nur ein Volk bewußt entgegengetreten. Durch einen jener ſeltenen Männer der Weltgeſchich⸗ te, denen Generationen zu Dank verpflichtet ſind, hat das italieniſche Volk im Faſchismus ein ſein geſamtes Leben nen geſtaltendes und beherrſchendes Ideal gefunden. Dort ſehen wir den einzigen Staat und das einzige Volk, die den bhürgerlichen Liberalismus und bür⸗ gerlichen Klaſſenſtaat überwanden und damit die innere Vorausſetzung zur Ueberwindung und Ausrottung des Marxismus ſchufen! Unſere bürgerlichen Partei⸗Politiker und unſere bürgerlichen Miniſter haben von den ungeheuren Gefahren, die der Welt drohen, keine Vorſtellung. 13 Jahre lang haben dieſe Herren immer wieder das Ende des Bolſchewismus pro⸗ phezeit, in Deutſchland den Kommunismus für überwunden erklärt oder zumindeſt ver⸗ meint, ihn durch Notverordnungen, durch Polizeiſtrafen, durch Gefängnis und Zucht⸗ haus ausrotten zu können. Sie erreichen das Gegenteil! Von einigen zehntauſend Spartakusmen⸗ ſchen im Jahre 1918 iſt die kommuniſtiſche Sektion der bolſchewiſtiſchen Internationale in Deutſchland nunmehr auf 6 Millionen an⸗ gewachſen. Daß damit das Reich als ein wirklicher Machtfaktor nicht mehr anzuſehen iſt, wurde weder von den früheren Regierungen begrif⸗ fen, noch wird es von der derzeitigen ver⸗ ſtanden. In einem Staat, der in ſeinem In⸗ nern 6 Millionen Kommnniſten, 7 Millio⸗ nen Sozialdemokraten und 6 Millionen wei⸗ tere mehr oder minder pazifiſtiſch verſeuchte Elemente beſitzt, ſollte man beſſer nicht mehr von„Gleichberechtigung“ und auch nicht mehr von„Aufrüſtung“ reden. Die Überwindung der inneren Zerſezung iſt die Grundbedingung für jeden deutſchen Wiederaufbau Denn entſcheidend für die Stärke eines ſol⸗aber in anderen Ländern die bolſchewiſtiſche chen Staates iſt nicht ſeine theoretiſche Gleich⸗ berechtigung oder äußere Rüſtung, ſondern ſei⸗ ne bereits vollzogene Abrüſtung der inneren nationalen Kraft, die in der Willenseinheit und Willensentſchloſſenheit ihren Ausdruck findet! Wenn dieſe fehlen, können ſie durch nichts Aeußerliches erſetzt werden. Denn der deutſche Zuſammenbruch im November 1918 iſt ja nicht erfolgt infolge eines Mangels an techniſchen Waffen oder des Fehlens militäri⸗ ſcher Organiſationsmöglichkeiten, ſondern nur als Folge unſerer inneren Zerſetzung. Dieſe innere Zerſetzung aber war im Jahre 1918 eine kriſenhafte— hente iſt ſie eine chroniſche. Daher iſt ihre Ueberwindung die allererſte und wichtigſte Vorausſetzung für jeden deut⸗ ſchen Wiederaufſtieg. Dieſe aber kann weder erfolgen durch Re⸗ habilitierung der alten vermoderten bürgerli⸗ chen Parteien noch durch Einſetzung bürgerli⸗ cher Wunſchregierungen und präſidialer Mini⸗ ſter, ſondern ausſchließlich durch eine Bewe⸗ gung, die die allgemeinen weltanſchaulichen und damit auch politiſchen Vorausſetzungen für die Regeneration des deutſchen Menſchen ſchafft und in ihr ſelbſt ſchon den kommenden Zuſtand weſentlich verkörpert. Sie muß daher aber ebenſo entſchloſſen, intoleraut und ewig angriffsfreudig ſein wie ihre Gegner! Verſagt ſie darin, oder glaubt ſie die klare Ausſchließlichkeit ihres Wollens durch halbe— aus vermeintlichen taktiſchen Klugheiten gebo⸗ rene— Maßnahmen erſetzen zu können, ſo beraubt ſie ſich ſelbſt ihrer Miſſion. Denn Deutſchland iſt heute das von dieſer Weltkriſe zunächſt und am meiſten betroffene Lanb. ſetzung auf allen Gebieten ein größerer als bei uns. Religiös, weltanſchaulich, politiſch, moraliſch, kulturell, überall ſehen wir das Wirken des intellektuellen Bolſchewismus in erſchreckender Deutlichkeit vor uns. Wenn In keinem Kulturvolk iſt der Grad der Zer⸗ Aktivität ſich in erſter Linie noch immer vor⸗ ſichtig auf Propaganda beſchränkt, dann wirkt ſie in Deutſchland außerdem bereits als bra⸗ chiale Gewalt. Der Zerror der bolſchewiſtiſchen Mord⸗ oOrganijationen iſt unertrügliih geworden. Zehntauſende hat allein unſere Bewegung an Toten und Verletzten zu beklagen, die der roten Tſcheka zum Opfer gefallen ſind. Ebenſo iſt die Wirkung der unſer Volk er⸗ faſſenden wirtſchaftlichen Not ſchlimmer als in anderen Ländern. Das Verbrechen der Novemberverräter vom Jahre 1018 trägt jetzt ſeine traurigen Früchte. 13 Jahre lang haben die am deutſchen Unglück gemeinſam ſchuldi⸗ gen marxiſtiſchen Landesverräter und bürger⸗ lichen Schwächlinge vom„Aufban der Wirt⸗ ſchaft“ geredet, von der„Rettung Deutſch⸗ lands durch die Wirtſchaft“ geſprochen, in Wahrheit aber unſer Volk in immer größere Not und Verelendung hineingeführt. 13 Jahre lang ſollten bald der Marxismus bald wieder die internationale Hochfinanz Deutſchland hel⸗ fen. Aber gerade dieſe beiden, die 18 Jahre lang miteinander verbunden Arm in Arm gin⸗ gen, haben gemeinſam Deutſchland zerſtört, unſere Wirtſchaft vernichtet und unſer Volk verelendet. Dieſer ungeheuren Not gegen⸗ über kann nur eine gewaltige Abwehr nützen. Wehe, wenn unſere Bewegung jemals den Grad ihres Kampfes bemeſſen würde am „Kampf“ unſerer bisherigen bürgerlichen deutſchen Parteien. Sie könnte vielleicht im Augenblick Mitläufer gewinnen, die einzig entſchloſſenen Kämpfer aber würde ſie ver⸗ lieren! Getreu dieſer ihrer Miſſion trat unſere Partei in das Jahr 1932 mit dem feſten Ent⸗ ſchluß ein, ihren 123jährigen Kampf um den deutſchen Menſchen weiterzuführen. ginter uns liegen 12 beiſpielloje Wahlkümyfe Am 1. Januar 1932 ſchrieb ich in meinem Aufruf an die Parteigenoſſen, daß dieſes Jahr eine Wende für Deutſchland werden müſſe. Und tatſächlich hat ſich unſere Bewegung in nicht weniger als 12 zum Teil beiſpielloſen Wahlkämpfen von der unterdrückten und ver⸗ folgten ſcheinbar ohnmächtigen Partei zum er⸗ ſten politiſchen Faktor des Reiches erhoben. Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, er⸗ meßt ſelbſt die Größe dieſes Wandels! Zu Beginn dieſes Jahres Redeverbote, Ver⸗ ſammlungsverbote, Uniform⸗Verbote, ja das Verbot der SA. und am Ende des Jahres von der Ehre bedacht, Regierungspartei zu wer⸗ den! Aber nicht nur das! In einer Auzahl unerhörter Wahlſchlach⸗ ten iſt die Kraft der Sozialdemokratie und ihrer Verbündeten endgültig gebrochen worden! Es iſt das Verdienſt unſerer Bewegung, damit die Epoche dieſes in Wirklichkeit doch nur vertarnten Kommunismus abgekürzt und wohl auch beendet zu haben. Allein auch auf der anderen Seite der Na⸗ tion iſt Klarheit geſchaffen. Die bürgerlichen Partei⸗Erſcheinungen — Mitte wurden faſt vollſtändig aufgerie⸗ en. In Deutſchland haben ſich eindeutige Fron⸗ ten gebildet! So ſind wir in einem Jahr zur größten Partei Deutſchlands emporgeſtiegen und ha⸗ ben dieſe Stellung gehalten. Die Reglerung Brüning⸗Wirth⸗ Gröner wurde geſtürzt, die Regierung Rapen überwun den Wäre die letzte Reichstagswahl nur vier Wochen ſpäter geweſen, wir hätten einen neuen und größeren Erfolg errungen. Denn auch dieſes Mal haben ſich meine Prophezei⸗ ungen mehr als zu hundert Prozent erfüllt. Der untaugliche Verſuch der Regierung v. Papen, die Not des deutſchen Bolkes und die Rot der dentſchen Wirtſchaft mit ihren eujahrsbotſchaft bekannten Verordnungen zu beheben, iſt, vorhergeſagt, geſcheitert. Der Verſuch der Regierung Schleicher, dieſes Programm weiter fortzuführen, wird noch mehr mißlingen! Es wird ſich damit erweiſen, daß auch die Abſicht, den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung durch ſchein⸗nationale Zwiſchen⸗ löſungen zu verhindern, an der ehernen Geſetzmäßigkeit der Entwicklung zerſchellt. Meine Rarteigenoſſen! 13 Jahre lang kämpfen wir ſo gegen immer die gleichen Gegner. Und 13 Jahre lang iſt daher auch ihr Haß gegen uns gleich geblieben. 13 Jahre lang wandten ſie alle erdenklichen Mittel und Me⸗ thoden an, unſere Bewegung zu ſchädigen und wenn möglich zu vernichten. Wer von euch erwartet nun, baß ſie heute dieſer ihrer innerſten Abſicht plötzlich entſagen würben? 5 Sie wollen es nicht unb können es nicht! Als ich vor 13 Fahren mit einer Handvoll Kameraden dieſer Bewegung das Leben gab, verſuchte man ſie und mich totzuſchweigen. Als dieſes nichts fruchtete, begann man uns zu verſpotten und lächerlich zu machen. Als auch hier der Erfolg ausblieb, griff man zu Lügen und Verleumdungen. Jahrelang lo⸗ gen dieſe marxiſtiſchen und bürgerlichen Po⸗ litiker und Zeitungen miteinander um die Wette, ſtellten uns bald als Narren hin und bald als Verbrecher— und konnten ihr Ziel doch nicht erreichen! Und ſo kam dann die Zeit des Terrors in den Verſammlungen, auf Straßen und Plätzen, in Werkſtätten und Fabriken. Unſer Vormarſch aber wurde nicht gehemmt. Nun ſuchte man nach einem neuen Mittel: Die Behörden wurden gegen uns mobil ge⸗ macht. Die Zerſtörer des alten Reiches be⸗ gannen nun plötzlich von„Staatsautorität“ zu reden, vom Ausland beſtochene Kreaturen ſpielten ſich als Hüter des„nationalen Gedan⸗ kens“ auf, die Gerichte wurden gegen die Partei gehetzt und Verbote über Verbote er⸗ laſſen. Verbote unſerer Preſſe, Verbote un⸗ ſerer Verſammlungen, Verbote unſerer Auf⸗ märſche, Verbote unſerer Bewegung in ganzen Ländern! Ein Typ von Staatsgewalt wurde gefunden, der die Aufgabe ſeines Lebens in der Verfolgung unſerer Partei, und damit der deutſchen Freiheitsbewegung erblickte. Das Syſtem aber belobte die Richter, die dieſen Geiſt der Zeit ſinnvoll in ihrem Urteil wie⸗ dergaben. Die Gefängniſſe begannen ſich mit National⸗ ſozialiſten zu füllen. Die Vewegung aber hat alles überſtanden! Rithts ſtörte ihren Lauf! Da führten ſie den ſchwerſten Schlag: Am 11. November 1923 und in den ſolgen⸗ den Tagen wurde für das geſamte deutſche Reichsgebiet die nationalſozialiſtiſche Partei verboten! Eine traurige Zeit! Ich ſaß in der Feſtung, viele meiner Kameraden desgleichen, andere waren im Gefängnis und wieder andere leb⸗ ten als Flüchtlinge im Exil. Unter einer neuen„Reichsführerſchaft“ ſchien das Erbe der von mir geſchaffenen Bewegung endgültig zu zerfallen. Die jür. e Preſſe begann damals zu froh⸗ locken:„Die nationalſozialiſtiſche Bewegung — eine geweſene Erſcheinung.“„Eine über⸗ wundene Gefahr.“„Der Nationalſozialismus Am 20. Dezember 1924 wurde ich nach 13 Monaten aus der Feſtung entlaſſen und kam erlichen Entſchluß, neut zu gründen, die Partei abermals Leben zu rufen. Zwei Monate ſpäter, am 27. Februar 1925, forderte ich die Getreuen auf, ſich wieder unter der alten Fahne zu ſammeln. Unſer Kampf begann damit aufs neue und der Widerſtand unſerer Gegner ſetzte noch ſchärfer ein als zu⸗ vor. Mir ſelbſt wurden, um mich mundtot zu ma⸗ ſchen, jahrelange Redeverbote auferlegt. Jeder Landesverräter durfte Deutſchland ſchänden, auf Univerſitäten konnte die Nation in ihrer Ehre beleidigt werden— die Ehrenmänner nſerer bürgerlichen und marxiſtiſchen Regie⸗ rungen hatten dagegen nichts zu ſagen. Aber Dutzenden weiterer Führer der deutſchen Freiheitsbewegung wurde der Mund verſchloſ⸗ ſen. Die Verfolgung der Preſſe war kaum mehr zu ertragen, Recht und Geſetz ſchienen für Nationalſozialiſten außer Kraft geſetzt. Minderwertige Subjekte in Amtsſtellungen nißhandelten die idealiſtiſchen Kämpfer für ine beſſere deutſche Zukunft. Trotzdem, es war alles umſounſt! Die tot⸗ „M rung, belaſt men verfol nem löſt geſag verſu man ſtimm Regie dann Regie fer u verze ohne den, u, iſt, wie Schleicher, ren, wird auch die jaliſtiſchen Zwiſchen⸗ ehernen erſchellt. en immer ihr Haß hre lang und Me⸗ digen und ſie heute entſagen nicht! Handvoll eben gab, veigen. man uns n. griff man relang lo⸗ ichen Po⸗ um die hin und ihr Ziel ißen und . nicht n Mittel: mobil ge⸗ eiches be⸗ orität“ zu Kreaturen en Gedan⸗ ſegen die erbote er⸗ rbote un⸗ erer Auf⸗ in ganzen alt wurde Lebens in damit der te. 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Statt deſſen wurde die Selbſthilſe und die Not⸗ wehr unſerer Parteigenoſſen vor den Gerich⸗ ten um ſo nubarmherziger geahndet. Um unſere 350 toten Nationalſozialiſten, um unſere 30 000 Verletzten krähte kein Hahn. Die bürgerliche Journaille fand es nicht für nötig, im Namen der bürgerlichen Gerechtigkeit ge⸗ gen dieſe Verbrechen Front zu machen. Nur, als unſere Parteigenoſſen zur Gegenwehr ſchritten, da wurden dieſe Ehrenmänner plötz⸗ lich lebendig und ein neues Keſſeltreiben ge⸗ gen die verfolgte Bewegung ſetzte ein. Wieder wanderten Hunderte von Parteige⸗ noſſen in die Gefängniſſe— die Angreifer lie⸗ fen frei herum. In Berlin verſuchte ein be⸗ trunkenes Subjekt, eine Verſammlung zu ſtö⸗ ren und wurde aus ihr hinausgewieſen. Der Erfolg war, daß nun ein ganzer Gau unſerer Bewegung auf zwei Jahre verboten wurde! So war es überall! Und trotzdem: Unaufhaltſam war der Vor⸗ marſch der Bewegung. Nun ſetzt ein Syſtem polizeilicher Schikanen ein, ebenſo lächerlich wie empörend: Hoheits⸗ zeichen werden abgenommen, Abzeichen ver⸗ boten, Flaggen beſchlagnahmt, Hemden ausge⸗ zogen, Mützen unterſagt, Schlipſe beanſtandet, braune Stiefel konfisziert, Hoſen auf offenen Straßen und Plätzen zum Hohn der Umge⸗ bung heruntergeriſſen. Alle öffentlichen Auf⸗ züge werden unterſagt, Propaganda⸗Märſche verboten, Mitgliederverſammlungen aufge⸗ löſt, Sprechabende polizeilich überwacht; was immer nur das Hirn eines marxiſtiſchen Sub⸗ jektes ſich auszudenken vermochte, hat in der Welt bürgerlicher Charakterloſigkeit eifrige beamtete Mithelfer gefunden. Der Geiſt der Bewegung aber ging als Sieger hervor! Der brave politiſche Kämpfer der Partei, der unerſchütterliche SA.⸗ und SS.⸗Mann, die Tauſende unſerer Red⸗ ner, ſie haben auch das alles erduldet und überwunden. Als ſelbſt dieſe Mittel nichts fruchteten, griff man ſchließlich zum niederträchtigſten. Was liegt den Novemberverbrechern des Jah⸗ res 1918 und ihrem Anhang auch wohl näher, als das Mittel an unſerer Bewegung zu ver⸗ ſuchen, das ſie ſelbſt einſt gegen Deutſchland angewendet hatten. So, wie ſie ſelbſt als Ver räter für fremden Sold im Innern die deut⸗ ſche Kraft zerſtörten, ſo ſuchten ſie nun die Verräter in unſeren Reihen. Und immer wie⸗ der ſchrie dieſe Judenpreſſe in letzter Hoffnung auf, wenn ſie meinte, endlich den gefunden zu haben, der die verhaßte Partei nunmehr von innen ſtürzen würde. Jahr für Jahr ſchrieb ſie von„Zerſetzung“, von„Zerſplitterung“, von„Revolten und Aufſtänden“, von„Zuſam⸗ menſtößen und Meutereien“, von„Führer⸗ Streitigkeiten“— immer in der Hoffnung, von einer ſolchen Lügenflut unterſtützt den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Rieſen am Ende doch noch aushöhlen und ſprengen zu können. Regierungsfonds wurden verwendet, um Subjekte in der Partei für ihre Tätigkeit zu honorieren, Winkelblättichen entſtanden und konnten in Hunberttauſenben von Auf⸗ lagen gratis erſcheinen und verteilt werden, nur weil ſie als maskierte nationalſozialiſti⸗ ſche Zeitungen die Bewegung angriffen und bamit zu vernichten ſchienen. Millionen und abermals Millionen an Flugblättern und an Zerſetzungsſchriften wurden gebruckt und verſandt. Nichts war zu dumm, als daß man nicht glaubte, es zur inneren Zerſtörung und Auflöſung der nationalſozialiſtiſchen Partei verwenben zu können. Und doch auch hier kein Erfolg. Jeder, der der Bewegung untren wurbde, Diſziplin und Gehorſam brach, war vom näch⸗ ſten Tag an ein politiſch toter Mann. Die unerſchütterliche Treue des kleinen SA.⸗ und SS.⸗Mannes, die Treue des kleinen Parteigenoſſen, ließen alle dieſe Verſuche zu⸗ ſchanden werden. Die Diſziplin des geſamten Führerkorps war gerade in ſolchen Zeiten eine unerhörte und vorbilbliche. Das Schauſpiel des Novembers 1918 hat ſich an bder nationalſozialiſtiſchen Bewegung nicht wiederholt. Wen wundert es, daß man nun, als alles und auch dieſes nichts nützte, ſich endlich ent⸗ ſchloß, auch zum letzten Mittel zu greifen? Mir kennen unfere Gegner und kennen ihre Gedanken: „Man beteiligte die Partei an der Regie⸗ rung, ſo daß ſie wohl mit der Verantwortung belaſtet wird, aber ohne ſelbſt etwas beſtim⸗ men zu können. 13 Jahre lang wurde ſie ſo verfolgt und gequält, daß ſie ſicherlich bei ei⸗ nem ſolchen verlockenben Angebot innerlich er⸗ löſt aufatmen wird. Hat ſie erſt einmal Ja geſagt, iſt ſie gefangen. Sie wirb dann wohl verſuchen, ihre Gebanken durchzuſetzen, allein man wird ihr kaltlächelnd, höflich aber be⸗ ſtimmt Rein ſagen. Bleibt ſie dennoch in der Regierung, gibt ſie ihre Miſſion auf und iſt dann keine Gefahr mehr. Geht ſie aus der Regierung, verliert ſie ihre fanatiſchen Kämp⸗ fer und Anhänger. Denn dieſe werden nie verzeihen, daß man aus einer Regiernung ging, ohne die Macht an ſich zu reißen. Die breite Wählermaſſe aber ſtimmt ohnehin nur für den, ber vom Erfolg gekrönt iſt.“ Das waren die Spekulationen, die man ſpäter in vorlauten Gazetten auch offen zugab! Ich weiß, als ich am 13. Auguſt und am 25. November dieſe Verſuche zurückwies, habe ich die vielleicht weittragendſten und ſchwerſten Entſchlüſſe meines Lebens getroffen. Ich tat es in der innerſten Ueberzeugung, daß man mit dieſen Gegnern keine Vergleiche unb keine Kompromiſſe ſchließen dürfe, weil ich wußte, daß jeder Kompromiß hier den Keim der Vernichtung der Partei und damit der deutſchen Zukunft in ſich trägt, daß in einer ſolchen Stunde der Geiſt eines Clauſe⸗ witz die Bewegung beſeelen müſſe, ſich loszu⸗ ſagen von der falſchen Klugheit, zu glauben, einen unverſöhnlichen Gegner durch Nachgie⸗ bigkeit ſich geneigt machen zu können. Ich habe dieſen Entſchluß aber auch getrof⸗ ſen in der Kenntnis des Weſens nuſerer treuen und braven Parteigenoſſen im Ver⸗ trauen, daß ſie verſtehen werden, daß es für mich perſönlich als Menſch und für die mei⸗ ſten meiner Führer leichter ſein würde, einen Miniſter ohne Macht zu ſpielen, als ſich wieder in den Kampf um die Macht zu ſtürzen. Ich kenne die Not und das Elend ſo vieler meiner Parteigenoſſen, verſtehe ihre Wünſche und Hoffnungen, allein einem ſo großen und ge⸗ waltigen Feinbe gegenüber muß ſich die Par⸗ tei zu einer ebenſolchen Größe der Geſinnung erheben. 5 Möge die nationalſozialiſtiſche Bewegung und mögen ihre Führer in ſolchen Zeiten unund angeſichts ſolcher Verſuchungen aus der Geſchichte der wirklich großen Staaten unb Völker für alle Zukunft lernen. Mögen ſie in ſich bie Kenntniſſe und Erfahrungen der ewigen Lebensgeſetze und der Geſetze des enbgültigen Erfolges aufnehmen, die uus überliefert werden in der Geſchichte Roms, in bder Geſchichte Englands oder in der Geſchichte Preußens unter dem großen König. Daß Deutſchlanud im November 1918 die⸗ ſem Geiſt entſagte, hat uns gebrochen und gedemütigt, geſchlagen und verelendet. Wäre es ihm treugeblieben und den Verſu⸗ chungen nicht erlegen, wir ſtünden nach einer furzen Zeit der Not heute als glückliche und freie Nation vor der Möglichkeit, den deutſchen Menſchen dank der Kraft und dem ewigen Genius unſerer Raſſe auch das tägliche Brot zu ſichern. Ich weiß, daß ich wegen dieſer meiner ein⸗ deutigen Stellungnahme von meinen Gegnern nur doppelt gehaßt werde. Allein ich glaube auch, daß ich nur ſolange, als dieſe mich Schãd⸗ ling nennen, dem deutſchen Volke wirklich nützen kann. Und ich möchte den Allmächtigen nur bitten, mich vor ber Schande zu bewahren, aus beren Munde einmal den Titel„Staats⸗ mann“ verliehen zu erhalten. Denn wer von dieſen Geiſtern und ihrer Preſſe der Welt als „Staatsmann“ geprieſen wird, iſt zu allen Zei⸗ ten nur der Totengräber ſeines Volkes ge⸗ weſen! Wenn jemals, dann bin ich gerade heute auf das äußerſte entſchloſſen, das Recht der Erſt⸗ geburt unſerer Bewegung nicht für das Lin⸗ ſengericht der Beteiligung an einer Regierung ohne Macht zu verkaufen. Der Einwand der Klugen, doch von innen heraus und hinten⸗ herum und allmählich ſich dann durchzuſetzen, iſt kein anderer als derjenige, der im Jahre 1917 und 1918 riet, uns mit unverſöhnlichen Gegnern zu verſtändigen und dann in einem Völkerbund uns friedlich mit ihnen ausein⸗ anderzuſetzen. Das deutſche Volk hat ſich die⸗ ſem Rat dank ſeiner inneren Verräter er⸗ geben. Die unglückſeligen Ratgeber des Kai⸗ fers glaubten, ſich ihm nicht widerſetzen zu ſollen. Ich aber werde, ſolange mir bder mächtige Leben und Geſundheit läßt, bis zum letzten Atemzuge mich gegen jeden ſolchen Ver⸗ ſuch wehren und weiß, daß ich in dieſer Ent⸗ ſchloſſenheit hinter mir die Millionen Fana⸗ tiker und Kämpfer unſerer Bewegung beſitze, die nicht gehofft, geſtritten und gelitten haben bafür, daß die ſtolzeſte und größte Erhebung des beutſchen Volkes ihre Miſſion für ein paar Miniſterſtühle verkauft! Denn wenn unſere Gegner uns einlaben, in ſolcher Art an einer Regiernng teilzuneh⸗ men, dann tun ſie es nicht in der Meinnng, uns damit langſam und allmählich die Machi zu geben, ſondern in der Ueberzengung, ſie nus damit für immer zu entwinden! Anſere Aufgaben im neuen Fahr Groß ſind die Aufgaben unſerer Bewegung für das kommende Jahr. Die größte Aufgabe aber wird die ſein, unſeren Kämpfern, Mit⸗ gliedern und Auhängern in größter Klarheit vor Augen zu führen, daß dieſe Partei kein Selbſtzweck iſt, ſondern nur ein Mittel zum Zweck. Sie ſollen erkennen, daß die Organiſation in ihrer ganzen Größe und Schönheit nur dann einen Sinn und damit eine Lebensberechtigung beſitzt, wenn ſie die ewig unduldſame und kampf⸗ entſchloſſene Verkünderin unb Verfechterin der nationalſozialiſtiſchen Idee einer kom⸗ menden deutſchen Volksgemeinſchaft iſt! Alles, was dieſe Bewegung ihr eigen nennt, alles, was ſie an Organiſationen beſitzt, ob in der SA. oder SS., in der politiſchen Führung, der Zuſammenfaſſung nuſerer Bauern und unſerer Ingenb, alles das kann nur den einen Sinn haben, für dieſes neue Deutſchland zu kämpfen, in dem es endlich keine Bürger und keine Proletarier mehr geben ſoll, ſondern nur noch deutſche Volksgenoſſen. Dies iſt die größte Aufgabe, die nuſerem Volk ſeit mehr denn tauſend Jahren geſtellt wurde. Die Bewegung, die ſie löſt, gräbt ihren Na⸗ men für ewig ein in das unſterbliche Buch der Geſchichte nuſerer Nation. So wollen wir, Parteigenoſſen und Partei⸗ genoſſinnen, SA.⸗ und SS.⸗Männer, national⸗ ſozialiſtiſche Bauern und nationalſozialiſtiſche Jugend angeſichts der roten Flut, der Gefah⸗ ren im Oſten und Frankreichs ewigem Dro⸗ hen, inmitten von Not und Elend, Jammer und Verzweiflung unſer Banner feſter denn je in die Fauſt nehmen und mit ihm hinein⸗ marſchieren in das kommende Jahr. Wir wollen bereit ſein, zu opfern und zu kümpfen unb lieber ſelbſt zu vergehen, als vergehen zu laſſen die Bewegung, die Deutſch⸗ lands letzte Kraft, letzte Hoffnung unb letzte Zukunft iſt. Mir grüzen die nationaljozialütiiche Bewegung, ihre tolen Müriyrer und lebenden Kümpfer! Es lebe Deutſchland, das Volk und das Reith! München, den 31. Dezember 1992. gez.: Abolf Hitler. ————— 1hm.———— Frankreichs Rüſtungsinduftrie Einer der beunruhigendſten Faktoren der europäiſchen Politik ſind ſeit Jahren die un⸗ geheuren Rüſtungen Frankreichs. Von ihnen fühlt ſich nicht nur das entwaffnete deutſche Volk bedroht, ſondern in ſteigendem Maße auch Frankreichs ſüdöſtlicher Nachbar Jla⸗ lien. Die italieniſche Preſſe wird nicht muüͤde, auf dieſe Bedrohung des Friedens durch das kriegsbereite Frankreich hinzuweiſen. Beſon⸗ ders intereſſant in dieſer Hinſicht iſt ein Leit⸗ artikel von Pietro Carbonelli im„Corrte⸗ re della Sera“, der kürzlich unter dem Titel„Die„Herren' Frankreichs“ ſich mit der Gefahr des franzöſiſchen Uebermilitarismus befaßte. Carbonelli geht von dem Widerſpruch aus, der zwiſchen der Militärpolitik der franzöſi⸗ ſchen Regierung und der Behauptung beſteht, daß im Gegenſatz zu dieſer Politik das fran⸗ zöſiſche Volk durchaus friedfertig ſei und kei⸗ nen Krieg wolle, und wirft die Frage auf, wieſo es denn zu erklären ſei, daß das fran⸗ zöſiſche Volk die zwangsläufig zu Konflikten führende Kriegspolitik ſeiner Regierung zu⸗ laſſe. Die Antwort ſieht oͤer Verfaſſer darin, daß in demokratiſch regierten Ländern das Volt nur auf dem Papier ſeine Geſchicke ſelbſt beſt'mme, die wirkliche Leitung jedoch in Hän⸗ den von Kliquen liege, deren egoiſtiſche Pri⸗ vatintereſſen nicht mit den Intereſſen des Volkes übereinſtimmen. In ſeinen Argumenten ſtützt ſich Carbonelli hauptſächlich auf eine franzöſiſche Quelle, auf das jüngſt erſchienene Buch von E. Zettem „Les maitres de la France“. Nach dieſem Buche wird die geſamte franzöſiſche Militär⸗ und Außenpolitik entſcheidend beeinflußt vom In⸗ duſtrie⸗Konzern Comité des Forges und der Union Induſtrielle, die zuſammen über ein auf rund 40 Milliarden Franken geſchätztes Kapital verfügen. Das Comité des Forges iſt führend beteiligt an Bergwerken und der Ei⸗ ſeninduſtrie, am Schiffban und der Elektro⸗ Induſtrie, an der Rüſtungs⸗, Automobil⸗ und Flugzeuginduſtrie. Sein Beſtreben in der Rüſtungsinduſtrie geht vor allem darauf, Frankreich die notwendigen Rohſtoffe zu ſi⸗ chern. Frankreich iſt verhältnismäßig arm an Kohlen, insbeſondere an fetter Kohle, die ſür Hochöfen und Kokereien gebraucht werden. Zettem ſtellt nun feſt, daß die franzöſiſche Wirtſchaftspolitik der letzten 30 Jahre ihr Ge⸗ präge erhielt vom Kampf der Schwerinduſtrie um die Rohſtofſe, in erſter Linie um die Kohle. Vor dem Weltkriege wurde Verſuche gemacht, wirtſchaftlichen und finanziellen Einfluß auf das Rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyndikat zu gewinnen. Sie ſchlugen fehl, und auch im Kriege konnte ſich Frankreich des weſtfäliſchen Kohlengebietes nicht bemüchtigen. Wohl aber ſicherte es ſich im„Friedensvertrag“ die Lie⸗ ferung von Koks für das Comité des Forges. Einen neuen Vorſtoß machte das Comité dann 1923 mit dem Einmarſch ins Ruhrgebiet und mit der Unterſtützung der ſeparatiſtiſchen Be⸗ wegung im Rheinland. Doch auch dieſe Ver⸗ ſuche ſind fehlgeſchlagen. Mehr Erfolg hat das Comité des Forges mit ſeinen Verſuchen gehabt, die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie auszubauen in Verbindung mit Anleihen an die Trabanten Frankreichs in Oſteur Ipa, an Polen, Jugoflawien, die Tſchechei und Rumänien. Die Länder haben ihre eigene Krieasindu ſtrie nur mit Hilfe franzöſiſchen Geldes und franzö⸗ ſiſcher Lieferungen von Kriegsmaterial zu ih⸗ rer jetzigen Höhe ausbauen können. Recht in⸗ tereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß der bereits aufgeſetzte und von Briand angekün⸗ digte italieniſch⸗franzöſiſche Flottenpakt, der dem Wettrüſten beider Länder zur See ein Ende machen ſollte, auf Betreiben des Comite des Forges nicht zum Abſchluß gelangt iſt. Die wahren„Herren“ Frankreichs, die durch ihre geheimen Einflüſſe den Friedenswillen des franzöſiſchen Volkes durchkreuzen und eine Kriegspolitik bezw. eine Politik der bewaffneten Hegemonie Frankreichs betreiben, ſind alſo nach Zettem die Ritter der franzöſiſchen Schwerinduſtrie, die bei allen Wahlen, wirtſchaftlichen, finanziellen und po⸗ litiſchen Abkommen, bei Vergebung von An⸗ leihen an das Ausland, bei Verhandlungen über Zölle uſw. ihre Hände und ihr Kapital im Spiel haben und die öffentliche Meinung zugunſten ihrer Intereſſen bearbeiten. Wobei noch bemerkt ſei, daß die wichtigſten Tageszei⸗ tungen, der„Temps“ und das„Jonrnal des Debats“, direkt unter ber Finanzkontrolle des Comité des Forges ſtehen, daß ſich dieſe Kon⸗ trolle in geringerem Maße aber auch auf an⸗ dere große Blätter ber franzöſiſchen Preſſe ſo⸗ wie auf einige maßgebende Organe der mit Frankreich verbünbeten Oſtſtaaten erſtreckt. Neben dem Comité des Forges iſt als be⸗ deutendſter Konzern der franzöſiſchen Rü⸗ ſtungsinduſtrie die Firma Schneiber⸗Erenzot, die insbeſondere Kanonen, Kriegsſchiffe und Kriegsmaterial verſchiedenſter Art baut und in enger Verbinbung mit der tſchechiſchen— den Koda⸗Werken in Pilſen—, ber polniſchen — z. B. Beteiligung am Ban der ſtrategiſchen Bahn Oberſchleſten—Gdingen—, ber ſübſlawi⸗ ſchen und rumäniſchen Rüſtungsinduſtrie ſteht. Die gewaltige Entwicklung, welche die Schnei⸗ der⸗Creuzot⸗Werke in den letzten zwei Jahr⸗ zehnten genommen haben, ergibt ſich u. a. dar⸗ aus, daß ihr Aktienkapital von 27 Millionen Franken im Jahre 1912 auf 100 Millionen im Jahre 1932 geſtiegen iſt. An Dividenden wur⸗ den 1931/32 auf die zu 400 Franken lauten den Aktien je 80 Franken, alſo nicht weniger als 20 Prozent ausgeſchüttet. 5 A. Dresler. paxteiamtliche Zækanntmaclungen Brieflicher Lehrgang ber Reichs⸗Rednerſchule. Der nächſte briefliche Lehrgang wird Mitte —33 1933 beginnen. Preis 2 RM. monat⸗ An dem Lehrgang kann jeder Parteigenoſſe teilnehmen, der ſich in allen Fragen, die in unſerem Kampf vorkommen, gründlich zu ſchulen wünſcht. Gründlich geſchult müſſen auch alle diejeni⸗ gen Parteigenoſſen ſein, die als Werber von Mund zu Mund— am Biertiſch, im Warte⸗ zimmer des Arztes, im Betrieb und ſonſtwo— wirken oder bei den nächſten Gemeindewahlen und Stadtratswahlen als Kandidat erſcheinen wollen. Einführungsdruckſache koſtenlos durch: Fritz Reinhardt, Herrſching am Ammerſee. Reichsleitung, Propagandaleitung II. Fritz Reinharbtl. Millwoch, den 4. Januar 1933 Wie immer wird der Grund zu einem Selbſt⸗ kötungsperſuch als unbekannt angegeben. Eine 70jährige Witwe aus Wohlgelegen nahm am Monbag abend mit der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, Tabletten ein, ſodaß ſie dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt werden mußte. Ein belrunkener Wirk, eine nicht alllägliche Er · ſcheinung, mußle es ſich ſchon gefallen laſſen, daß ihm die Polizei auf ein halbes Jahr den Fühver⸗ ſchein enkzog. In bekrunkenem Zuſtand fährt man eben nicht Krafktrad! Der naſſe Aſphalk war die Urſache, daß am Montag ein Pferd ausrubſchte und zu Boden ſtürzte. Unſere hilfsbereite Feuerwehr brachte es wieder auf die Beine. Rütkvlich auf die Tütig⸗ keit der Seuerwehr 1932 Wenn man ſo elnen Jahresbericht der Feuer⸗ wehr in die Hand bekommt, dann iſt man unwill⸗ kürlich verſucht, zu fragen, was geworden wäre, wenn die Organiſation mit dem Wahlſpruch„Einer für Alle, Alle für Einen“ nicht beſtehen würde, ſo zahlreich iſt deren Inanſpruchnahme. Bei der Viel. ſe ligkeit einer modernen Großſtadtfeuerwehr iſt deren Bezeichnung mit„Feuer“-wehr nicht im⸗ mer zukreffend, denn ſie hilft nicht nur bei Feuers⸗ gefahr, ſondern ſpringk bei allen erdenklichen Fähr⸗ niſſen hilfreich ein. Der uns zugegangene Bericht der Berufsfeuer⸗ wehr Mannheim beſchränkt ſich hauptſächl'ch auf die Regiſtrierung von Brandfällen und Alarme und ſtreift nur ganz kurz die Hilfeleiſtung in an⸗ deren Fällen. Insgeſamt wurde die Berufsfener⸗ wehr im Jahre 1932 nicht weniger als 319 mal alarmierk, alſo faſt täglich einmal. Dabei hallen ſich die Tag⸗ und Nachkalarme ſo'emlich hie Waage, denn nuc 11 mal mehr(165) wurde ſie bei Tag, d. h. in der Zeit von—18 Uhr, alar- miert. Beſieht man ſich die Liſte der Alarme, dann kann man feſtſtellen, daß bei 182 Alarmie⸗ rungen die, Urſache Brände waren(32 Kein⸗ bräſide, 106 Kleinfeuer, 20 Mittelfeuer und 24 Großfeuer) und es ſich in den übrigen Fällen um 79 Hilfeleiſtungen irgendwelcher Art, 32 Bliid⸗ alarme und 26 Alarme aus Unfu⸗ handelk. Nach dieſer Aufſtellung ſind alſo rund 8 Prozenk aller Alarme auf irgendeine Lausbuberei zurückzufih⸗ ren, während weitere 10 Prozent der Alarme nuf blinden Lärm zurückzuführen ſind. Als beſonders bemerkenswerk werden folge nde Brände im Jahre 1932 verzeichnek: 11..: Großfeuer Dachſtuhlbrand. Auguſta⸗ Anlage 63(n. Zeikungsnolizen„Haus der Prominenken“ 26..: Erploſion von Benzingaſen, Bonadies⸗ ſtraße 5,(Verein Deulſcher Oelfabriken) 6..: Barackenbrand, Huthorſtweg .: Käferkaler Skr. 174—176 Eichbaumbrauerei) — 10 (ehemalige 13..: Dachſtuhlbrand G 5, 17b 6..: Zimmerbrand, Uhlandſtraße 18 20..: Lagerhausbrand, Stotz⸗Kontakt 28..: Brand in einer Wachskocherei Q 7, 10 6..: Fabrikbrand. Mekallwerke Schmidt, Neckarau 16..: Teerkeſſ'lbrand, Badenia, Wahlhofſtr. 229—33 23..: Dachſtuhlbrand, Traitkeurſtraße 53 22..: Scheunenbrand, Sandgewann 71, Käfer⸗ tal(insgeſamt waren 1660 Meler Schlauch erforderlich.) 7. 12.: Fabrikbrand. Frieſenheimer Straße 6 (Das Feuer wurde't Schaum gelöſchl). 11. 12.: Dachſtuhlbrand, Krappmühlſtraße 35 17. 12.: Dachſtuhlbrand, L 10, 3. Von dieſen Brandfällen ſind die im Januar und Februar 1932 regiſtrierken hervorzuheben, weil ſie infolge ſtrengen Froſtes die Löſcharbeiten ſehr erſchwerken. Die Freiwillige Feuerwehr beteiligte ſich an folgenden Großfenern: 11..: Auguffa-Anlage 63 26..: Verein Deukſcher Oelfabriken 12..: Käferbaler Skraße 174—176 20..: Skotz⸗Konbaktk, Neckarau 22..: Scheunenbrand, Sandgewann 71 11. 12.: Dachſtuhlbrand Krappmühlſtraße 35 und an der'lfeleiſtung anläßlich der Waſſernot im Stadkteil Neckarau. Wie ſchon erwähnk, erſtreckhle ſich die Tätig⸗ keit der Feuerwehr nichk nur auf die Bekämpfung von Feuersnok, ſondern auch auf alle möalichen Hilfeleiſtungen. Davon ſind beſonders erwähnens. werk, die Hilfeleiſtung bei dem Hauseinſturz am 13. Mai 1932 in Feudenheim, Höhenſtraße 14 und ganz beſonders bei der Waſſernot in Neckarau im Juli 1932. Gerade bei der leßlgenannten Ge⸗ legenheit wurde die Feuerwehr am 15. Juli 1932 innerhalb einer einzigen Stunde nicht weniger als 23 mal alarmierk. Ueber ſonſtige Hilfeleiſtungen gibt der Bericht leider kene Auskunft, doch ſei hier nur daran ecinnerk, daß die Feuerwehr je⸗ desmal, wenn irgend ein Hindernis auf der Straße zu beſeitigen iſt, zu Hilfe gerufen wurde. Zum Schluß ſei noch bemerkt, daß der Krankenwagen der Berufsfeuerwehr nicht weniger als 3308 mal angeforderk wurde. Enttäͤujchte Koßnungen Eine Betrachtung des beutjchen Hanowerks an der Schwelle bes neuen Jahres Das Jahr 1932 war für das deulſche Handwerk ein Jahr großer Enttäuſchungen. Seine wirkſchafk liche Lage verſchlechkerke ſich von Monat zu Mo⸗ nak. An dieſer Geſamtfeſtſtellung vermag auch die Tatſache nichts zu ändern, daß Herbſt im Bau⸗ und Baunebengewerbe eine ge⸗ wiſſe Belebung bemerkbar machte. Ausreichende Beſchäfligung fehlte in allen Zweigen. Die weni⸗ Von dem Gedanken gekragen, gleich zu Anfang des neuen Zahres Miglieder und Freunde des Kampfbundes für deutſche Kulkur zu einigen ge⸗ meinſamen Skunden zuſammen zu rufen, hak die Mannheimer Orksgruppe für den 10. Januar einen Schübert⸗Abend vorgeſehen. In ſelbſtloſer Weiſe haben die Mitkwirkenden, Herr Konzerkmeiſter Kergl't ſeinem Quartetk ſowie die Herren Färbach. Voß, Boruvka und Flechſig ihr künſtleriſches Können dem Kampfbund zur Verfügung geſtellt. Dies gibt uns Anlaß, bereils an dieſer Stelle im Namen des Bundes den Künſt⸗ lern, zu danken und unſeren Mitgliedern und Freunden nahe zu legen, auch die außerhalb un⸗ ſerer Gemeinſchaft ſtattfindenden Veranſtaltungen derſelben ſteis nach Kräften zu fördern und zu unkerſtützen; denn es iſt ja mit eine der weſeat⸗ lichſten Aufgaben des Kampfbundes für deutſche Kultur, das deutſche Volk auf ſeine deulſchen Künſtler, Schriftſteller uſw. hinzuweiſen und ihm klar zu machen, wie wenig es all der„Fremoen“ bedarf, die leider immec noch allzuſehr und allenk⸗ halben ſeinen Geſchmack beherrſchen und richkung⸗ gebend beeinfluſſen. Der Vorſchlag eines Schu⸗ bert/Abends ſlammt aus dem Kreiſe der Mibw'r⸗ kenden ſelbſt, wohl aus dem Bewußtſein heraus, daß gerade dieſer„volkstümlichſte“ unferer großen deutſchen Komponiſten ſo recht geeignek iſt, jedem einzelnen etwas zu geben, gleichgültig, wie ſonſt ſein Verhälktnis zur Muſik ſich im allgeme nen ge · ſtaltet. Das Programm bringk uns zwei der ſchön⸗ ſten Inſtrumenkal⸗Schöpfungen des Wiener Mei⸗ ſters, das Streichquarkekk in-moll und das immer mit beſonderer Freude begrüßte ſogenannke Forel⸗ lenquinkeft, daneben eine hübſche Auswahl ſeiner Liedet. Der Renerkrag des Abends iſt für wohltälige Zweche beſtimmt und wird der.⸗Winberhilfe zugeführt werden— Wir müſſen auch in Maan⸗ heim ſoweit kommen daß alle deukſchblükigen Künſtler, Schrifkſteller und ſonſtigen Geiſtesarbei⸗ ler, deren Schaffen der deutſchen Volkserneuerung gilk, in unſerem Kampfbund'ötarbeiten, und daß der Kampfbund ſeinerſeits auch in die Lage kommk, matetiell die notleidenden„Kämpfer für deutſche Kultur“, deren es heube unendlich viele gibkt, zu unterſtützen. Es iſt hoch an der Zeik. daß der Mannheimer Bürger'nſehen lernk, daß es nichk allein gilt, politiſch ſeine Pflicht zu erfüllen, der großen deutſchen Freiheitsbewegung ſeine Skimme zu geben und damit ein guter Deukſcher zu ſein, ſondern vielmehr zu erkennen, daß es eine ungleich größere Aufgabe iſt, eine neu erſtehende, neu ge⸗ ſtaltende deukſche Wellanſchauung auf allen Gebie⸗ ten kulturellen Lebens ſiegreich werden zu laſſen. Es iſt ein Lechtes, Kritik zu üben an dieſem kul⸗ turellen Leben gerade in unſerer Stadt— wo böle ſich da nicht käglich Stoff—, und ſolche Kritik iſt geſund und berechligt; ſchwerer aber iſt es, akliv in die Schranken zu treten. Verſchiedenen Orks⸗ gruppen des Kam„undes, namenklich in den gro⸗ ſen Städten des Re chen, ſtehen heute ſchon recht onſehnliche Kräfte zur Vecfügurg:'gene Occheſter, Bühnen, feſtgeſetzte Vorkragsreihen uſw. Auch hier im Manah· im„alie oe Kampfbund bereits wert⸗ S aubertabond iu Kampfvund für deutſtye Kultur volle und gutbe ſuchte Veranſtalkungen zu verzeich⸗ nen. Das Fieber der Wahlkämpfe hat ſeine Ar⸗ beit etwas zurückgedvängk, aber das neue Zohr ſoll uns ein guk Stück vorwärts bringen. Möge der Schubert⸗Abend am 10. Januar— deukſche Muſik und deulſches Lied von deulſchen Künſtlern gebolen und im Kreiſe deulſchgeſinnier Männer uad Frauen erlebt—'nen guten Auftakk für unſer weiteres Schaffen bedeuten. Wir laden alle Männer und Frauen Mann⸗ heims, die an unſerer Acbeit Anteil nehmen, zu 'eſem Abend ein, der zugleich einen ausge zeichne⸗ ten muſtkaliſchen Genuß bielen wird. Wir wollen 'eſer Veranſtaltung elwa allmonatlich weitere fol⸗ gen laſſen, die wir ſtets hier bekannt geben wer⸗ den. Programme für den Schuberkt⸗Abend, die gleichzeitig als Einbritkskarlen gelten, ſind im Mu. ſikhaus Egon Winker, P. 7, 15. zu haben. Der Eintrittspreis beträgt Mk..— für die numme · rierten und Mk..50 für die unnumerierten Plätze. ſich gegen den gen Aufkräge, die noch vorhanden waren, wurden dem Handwerk durch die ſich immer mehr breit⸗ machende Schwarzarbeit ſtre tlig gemacht. Die große Arbeitsloſigkeit führbe im Zuſammenhang mit den herabgeſetzten Löhnen und Gehältern zu einer weiteren Schrumpfung der Kaufkraft. Selbſt das Weihnachksgeſchäft, auf das ſich alle Hoff⸗ nungen ſeßten, enkſprach nicht den Erwartungen. Rur die notwendigſten Dinge wurden gekauft und auch dieſe nur in den billigſten Pre'slagen. Da zu nahm das Borgunweſen weiler überhand. Die Summe der Außenſtände wird immec größer. Es wäre für das Handwerk eine aufrichtige Neujahes⸗ freude, wenn endlich die Käuferſchaft ſich bemühle, ihre Rückſtände zu bezahlen. Die große Noklage im Handwerk,'e vor allem auf die Zunahme der Schwarzacbeit und auf die ſtarke Ueberſetzung in den eigenen Reihen zurück⸗ geht, erheiſcht beſondere Maßnahmen. So fordern der Reichsverband des deutſchen Handwerks und der Deulſche Handwerks- und Gewerbekammec dag die Einſchränkung der Gewerbefreiheit. Hiernach ſoll in Zukunfk unker Enſchaltung einer Ueber⸗ gangszeit die Ausübung eines Handwerksbetrie⸗ des abhängig gemacht werden von der Ausfecki⸗ gung einer Handwerkerkarte, die auf der Grund⸗ lage der Handwerksrolle auszuſtellen iſt. Als Vor⸗ ausſetzung wird neben der ſelbſtändigen Ausübung eines Handwerks als ſtehendes Gewerhe die Be· rechkigung zur Führung des Meiſterk'kels odet die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen vorgeſe⸗ hen. Das Verlangen des Handwerks nach Ein⸗ ber Gcncralanörit Jegt die reattionãren Stutzen ces vollofeindłiehen Novembeꝛ- Siſotemo hinwegl kampfproklemation im Nosengarten Donnerstag, den 5. Januar, 20.30 Uhr Fraktionsführer Köhler(Weinheim) Arbeiter Sehoner(Kaiserslautern) eebekenen Eintritt: RM.—40 una—. 20 vorverkauf hat begonnen im verlag„Hakenkreuzbanner“ Abt. Buchvertrieb „P5, 13a, Lelefon 31471 Parole-Ausgabe KREIS MANNHEIM Stadiralsfrahkion: Heuke findek keine Sißung ſtatt! An die Propagandaleiter der OGru der Stadt Mannheim Die Karten für die Walter Köhler⸗ und Schoner⸗Verſammlung am 5. Januar 1933 ſend ſofork auf der Kreisleitung abzuholen. Kommunalpolikiſche Abkeilung. Am Mittwoch, den 4. Zanuar findek abends 20.30 Uhr auf der Geſchäfksſtelle in M 1 eine Referenkenſitzu ig für die kommunalpolitiſche Abkeilung ſtakt. Anweſend zu ſein haben: Referenben, Kreis⸗ und Bezrcks⸗ räte. Orksgruppe Rheinau: Mittwoch, 4. Januar, Generalmitgliederverſammlung im Relaishaus bei Pfiſter. Im Hinblick auf den am 15. Januar ſtatt⸗ findenden Deukſchen Abend Erſcheinen unbedingte Pflicht. Achkung Amtswalter! Anläßlich der Köhler⸗ Schoner⸗Verſammlung marſch'eren die Amkswal⸗ ter geſchloſſen ein. Aufſtellung nach der Gruppen⸗ einkeilung in der Wandelhalle. Ankreken: 20.15 Uhr. KREIS WEINHEIM Kreisleitung: Der bisherige Kreisleiter Walter Köhler, M. d. L. hat infolge Ernennung zum ſtellverkr. Gauleiler Baden, ſein Amt als Kreisleiter nie ⸗ dergelegt. Zum Kre'sleiter iſt der Pg. Karl Friedrich ernannk, der auch die Orksgruppe Wein⸗ heim führt. Anſchriften der Kreisleikung Wein⸗ heim der NSDAp: Hauptſtraße 156 oder Anna⸗ ſtrahe 4. Die Kreisleikung Weinheim. Orksgruppe Weinheim: Mitgliedervecr ⸗ ſammlung am Freitag, den 6. Januar, abe nd⸗ .30 Uhr(Lotzal wird am Donnerstag und Frei⸗ tag noch bekannk gegeben). Skellvertr. Gauleiter W. Köhler,..., ſpricht über:„Die politiſche Lage“. Wic laden hierzu die Mitglieder unſerer Orksgruppe, der Frauenſchaft, der Sa und SS und VSBo ein. Niemand darf fehlen. Die Orksgruppenleitung. Großſachſen: Am Mittwoch, den 4. Januar öffenkliche Verſammlung im„Zähringer Hof“ Be⸗ ginn 20.30 Uhr. Redner Pg. Köhler,..L. Weinheim. B ſchränkung der Gewerbefreiheit geht lehlen Ende⸗ auch von der Erkennknis aus, daß ſich die Ablöſung des gegenwärkigen Wirtſchaftsſyſtems durch eine berufsſtändiſch geordneke Individualw'rkſchaft nicht länger mehr aufhalken läßt, eine Individualwirt⸗- ſchaft, die die Erhaltung der Einzelperſönlichkeit verbürgt, der Freiheit des Einzelnen aber auch durch oͤie'nordnung in einen Gemeinſchaftszu⸗ ſammenhang notwendige Grenzen zieht. Was das Handwerk in erſter Linje brauchk, iſt Arbeit. Es iſt ihm eine Qual, müßig zu ſtehen. Die neue Reichsregierung hak zwar als einzigen Programmpunkk ihre Abſicht herausgeſtelll, Arbeit zu ſchaffen, allein die kürzliche Rundfunkrede de⸗ Reichskommiſſars für Arbeitsbeſchaffung vermochle die Bedenken des Berufsſtandes nichk zu zerſtrenen, daß eine unmilkelbare Belebung der Wirkſchaft nicht zu erwarken iſt. 5 Man ſollte doch eigenklich im Laufe der Jahre ge · lernk haben, daß Arbeitsbeſchaffungsprogramme für die öffenkliche Hand immer Krücken füc die Wirkſchaft und damit künſtliche Maßnahmen blei⸗ ben,'e in ihret Wirkung keine nakürliche Bele- bung der Wirkſchaft auslöſen können und ſo ver⸗ puffen müſſen.— Seit Jahren verlangt das Handwerk bei allen Maßnahmen, die in der Reichscegierung für die Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe und für die Umſtellung des Wirkſchafksſyſtems getroffen wer⸗ den, die Mitwirkung'nes Vertrauensmannes der mifbelſtändiſchen Wirkſchaft an enkſcheidender Stelle. Auch das Jahr 1932 brachbe dieſer! Fordee: rung keine Erfüllung. Gegenüber 5, Millionen landwirtſchaftlicher Betriebe ſollte man auch den 3½ Mill onen gewerblicher Bekriebe des ſelbſtän⸗ digen Miktelſtandes das Recht zn einer einheit· lichen Verkrekung ihrer Inkereſſen eincäumen. Ge- rade darin liegk ja der Nachteil für den gewerb ⸗ lichen Mitkelſtand, daß ſich ſeine Belange bei den Reichsminiſterien auf verſchiedene Mmiſterien ver⸗ keilen. Um dieſen Mißſtänden abzuhelfen. hal der Reichsverband des deulſchen Handwerks die For⸗ derung nach Errichkung eines beſonderen Reichs⸗ miniſteriums für den gewerblichen Miktelſtand er⸗ hoben. Ihre Verwirklichung wird dem Handwerk wieder neuen Mut und neue Hoffnung geben kön⸗ nen. Eine durchgreifende Handwerkerpolikik dient der Stärkung der ſelbſtändig wirkſchaftenden und verankwortlichen Menſchen in Klein⸗ und Mitkel⸗ bekrieben und damit auch gleichzeikig der Ueberwi dung der großen Wirtſchafkskr'ſe. Tagestalendes: Mittwoch, den 4. Jannar 1933 Nationalthealer: Nachmittags„Die Schneeköni⸗ '“, 16 Uhr.— Abends:„Salome“ Drama mit Muſik von Richard Strauß— Miete M— 20.30 Uhr. Kabarelk e: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarelt⸗ ſtunde. 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Planclarium im Luiſenpark: 16 Uhr VorfHrung. 1 Tanz: Cafaſdð. n. Noch ſchichte heutig. Zeit n hartge ſchickt inhalt Symbe an der Volkes Leben Entwi⸗ Sißzung 1 r- und 33 ſind ittwoch, auf der uig für rweſend Zezucks- Januar, zus bei ir ſtatt- ed ingle Köhler · nkswal⸗- ruppen· : 20•15 Köhler, zllverkr. er nie⸗ g. Karl Wein⸗ Wein⸗ Anna⸗ heim. rver· abe nds Frei · auleiter olitiſche unſerer nd SS kung. Januar 5 Be⸗ ..d. L. ——— Endes blöſung ch eine ft nicht zalwirk⸗ lichkeit auch aftszu- uchk, iſt ſtehen. zinzigen Arbeit ede des rmochle ſtreuen, hi zu hre ge · —— füe die en blei⸗ Bele· ſo ver- ei allen für die für die n wer⸗- nes der idender Forde⸗ illionen uch den elbſtan⸗ einheit · en. Ge⸗ gewerb· bei den en ver⸗ hal der e For⸗ Reichs⸗ and er- indwerk en kön⸗ k dient hen und Mittel- berwin, — 5 4 5 neeköni⸗ Drama he M— ———— rung. 3 900 zwingt uns nicht! Die Flamme lodert hell! Die oßen der Nation erwecken uns, Und oe Geſchichte ſtellt uns an die Front. Noch keiner jungen Generation gab die Ge⸗ ſchichte ſolch ſchickſalhafte Bedeutung, wie der heutigen. Ein Geſchlecht hineingeboren in eine Zeit wirtſchaftlichen und kulturellen Zerfalls, hartgeworden in der Schmiede des Lebens, ſchickt ſich an, dieſem Volke neuen Lebens⸗ inhalt und neue Lebensformen zu geben. Symbolhaft wie ein Jahreswechſel ſtehen wir an der Wende eines Lebensabſchnittes unſeres Volkes. Morſches und Altes ſtürzt und neues Leben oͤrängt zum Licht! Nicht in geruhſamer Entwicklung, nein, durch Kampf und opfer⸗ volle Hingabe. Das Geſetz der Natur fordert auch im Leben der Völker ſeine Rechte. Wir verſpüren in uns den Drang zu der Vollendung jener großen Tat, den Weg zu bahnen für den Anmarſch eines neuen Staats⸗ volkes. Von ihm aus ſtrömt die Kraft, die dann den geſunden und organiſch gegliederten Bau des Staates entſtehen läßt.— Tauſend⸗ ſach ſtellen ſich uns Hinderniſſe in den Weg, oft unüberwindlich ſcheinend, doch es beſtärkt uns nur in unſerem Wollen und unſere Kräf⸗ te ſteigen hünenhaft. So rufen wir am Eingang dieſes Jahres allen Widerſachern der Nation zu: Das ſchändlich Spiel hat nun ein Ende! In breiter Front iſt Deutſchlands Jugend nun in Anmarſch, zu kämpfſen und an rechten für das Erbe, das Ihr im Unver⸗ Anſere Neujahrsbotſchaft! Von Karl Cerff, Bannſchulungsleiter der Hg. . und böswilliger Abſicht zerſtören wo Das Bürgertum hat in ſeinem Krämergeiſt das Zeichen dieſer Zeit noch nicht erkannt. Mag es nur ruhig ſchlafen bis das blutige Erwachen es einſt an verſäumte Tat erinnert. Das Schickſal aber hat uns einen Mann und Führer geboren, der das junge Dollen der Nation zu formen wußte und der ihm ſichtbar Ausdruck gab im Schaffen jener herr⸗ lichen Freiheitsbewegung. Ihr haben wir uns uneigennützig und mit heißem Idealismus verſchrieben und ſind bereit das letzte und höchſte zu opfern, was unſer Daſein birgt.— Euch ewigen Kritikaſter und Beſſerwiſſer, die ihr mit dem Rechenſchieber perſönlicher Ge⸗ winnſucht an dieſe Bewegung herangeht, mag der Teufel holen! Weg mit dieſen Schlacken, ihr taugt nicht für den Kampf, den uns niee Geſchichte dieſes Volkes aufzwingt. Wir glauben an den Sieg, iſt auch der Weg lang, ſteinig und ſteil, weil unſer Wollen rein und unſer Kampfgeiſt ungebrochen. Wir wiſſen, daß die Miſſion dieſer Bewegung nicht gebun⸗ den iſt an Stunde, Tag und Monat, wir wiſ⸗ ſen nur, daß ſie in Erfüllung gehen muß, wenn unſer Volk nicht nütesneben ſoll, darum kämpfen wir! Erfüllt mit dieſem gampfgeiſt e wir im neuen Jahr, Deutſchlands Jugend unter Hitlers Fahnen! Die Reihen ſchließen ſich, die Zeichen ſtehn auf Sturm. Das Banner weht, der Tag der Taten reift! Wir Fungarbeiter ſtürmen das Stümperſyſtem: Unſeren Hunger ſtillt man nicht mit Ver⸗ ſprechungen. Unſere Not beſeitigt man nicht durch Not⸗ verordnungen. Unſer Elend behebt man nicht durch Mit⸗ leidsſtimmungen. Wir ſind arbeitswillig, aber man hat uns das Recht zur Arbeit genommen. Wir ſind arbeitshungrig, dafür läßt man uns vor Stempelſtellen und Wohlfahrts⸗ ämtern lungern. Wir wollen ſchaffen an Volk und Wirtſchaft, dafür läßt man uns verkommen. Aber wir wehren uns. Not macht hart. Not macht zäh. Not macht eiſern. So wachſen wir⸗ heran, die Front oͤer Jungarbeiter. Wir ſind nicht happig und ſchlecht. Wir ſteh⸗ laan/ —* 2 35 die„ren, den mut nicht zu ver ⸗ lie ⸗ren. Tegt 2 A D A Av. ————— * an, gebt Feu⸗er, und la⸗det ſchnell, weich' kei ⸗ ner don der A A —*◻ 1* 4 — — 0 Ei, von der stel · cegt— 5 3 uñd 5 4 32————— —————————— la ⸗ det ſchnell, weich' kei⸗ner von der Siẽu 2. Bei Somma Mampagna war die große Schlacht für unſer nesiment. da heiht es 155 +—— Hanone blitzt und kracht, das herz im Leibe lacht: die Fahnen hoch aufblähn, der Wind ſie hoch A Da dei t es uſw. ek-lebe Maiſer Sranz und unſer Regiment. Da heihl 74 1173 len nicht. Wir begrienen uns nicht wie alte Faltengeſichter. Wir brauchen keinen Strick zum Aufhängen. Wir brauchen keinen Schnaps zum Sorgenverſaufen. Wir wollen leben. Wir wollen aber nicht leben wie Maſſentiere, de⸗ nen man nur das Recht zubilligt, 50 oder 60 Jahre dahinzuſchmachten und dann zu ver⸗ recken. Wir wollen keine Proleten ſein. Aber man hat uns zu Proleten gemacht. Wir wollen deutſche Arbeiter werden, aber nicht Arbeits⸗ loſe oder Arbeitsſklaven. Wir ſind noch jung und wollen Hoffnungen haben und Ideale und laſſen uns nicht abſpeiſen mit den Broſa⸗ men gegenwärtiger Arbeiterpolitik. Darum haben wir uns zuſammengeſchloſſen in Jugendbetriebszellen. Hier kämpfen wir für deutſche Arbeit. Hier kämpfen wir für ein deutſches Volk. Wir wollen ſchaffen an uns. Wir wollen ſchaffen am Volk. Und wir werden es ſchaffen das neue Reich, das erſt wieder den Namen verdient des Deutſchen Reiches. Eine deutſche Regierung wird ſich nicht aus Fachſimpeln und Penſionsanwärtern zu⸗ ſammenſetzen, ſondern aus Führern. Eine deutſche Regierung wird die Schaffenden aller Stände vertreten, aber nicht den Willen einer raffenden blutsfremden Clique. Eine deutſche Regierung wird nicht den Hunger und die Not und das Elend mit Verſprechungen be⸗ mänteln, ſondern wird handeln. Pfr. Mannheimer Jungmädels des BoM. auf Fahrt! „Hoffentlich gibt's am Samstag ſchön“s Wetter,“ ſo hieß es ſchon die Woche bei uns Jungmädels, denn für dieſen Tag war un⸗ ſere Fahrt nach Waldͤwimmersbach Landheim feſtgeſetzt. Sehr einladend ſah es nun gerade nicht aus, als wir uns Samstag mittags um 2 Uhr am Bahnhof trafen, aber es war trok⸗ ken bis wir in Neckargemünd ausſtiegen. Wir ließen uns die Stimmung durch den Regen jedoch nicht nehmen und marſchierten fröhlich ſingend vorwärts, bis der Weg anfing zu ſtei⸗ gen. Nun wurde es ziemlich mühſam. Wenn wir einen Schritt auf dem vom Regen ganz durchweichten Boden machten, rutſchten wir zwei wieder zurück. Natürlich gab es für uns Mädels manchen Grund zum Lachen, denn es ſah gerade aus, als ob man ſich auf der Eis⸗ * bahn befinde. Fröhlich gelangten wir dann nach und nach in Waldͤwimmersbach an und verbrachten den Abend, nachdem wir uns erſt einmal gründlich geſtärkt hatten, mit Singen und Spielen, bis es nun um 10 Uhr hieß: Zu Bett gehen! Nach beſtem erquickendem Schlaf erwachten wir morgens um 8 Uhr und ſahen leider, daß Petrus immer noch kein Einſehen mit uns hatte, denn es regnete wieder. Aber trotzdem wir uns nicht viel im Freien auf halten konnten, verging die Zeit mit Spielen Singen und Kochen viel zu raſch und wir all. waren betrübt, als es um 4 Uhr wieder„Auf⸗ brechen“ hieß. Jetzt wurde der Weg ganz ſchlimm. Unter Rutſchen, Gleiten und Einſin⸗ ken kamen wir wieder nach Neckargemünd, aber mehr als daß mancher Abſatz im lehmi⸗ gen durchweichten Boden abgeriſſen wurde und ſtecken blieb, iſt nichts paſſiert. Und als wir uns, naß wie gebadene Ratten in Mann⸗ heim wieder„Heil Hitler“ ſagten, hieß es bei allen: es war doch wunderſchön, und die Freude iſt ſchon wieder groß auf die nächſte Fahrt.“ Ein 14jähriges DMB.⸗Mädel. R6. ugend⸗Betriebszellenverſummlung in Karlsruhe Am Freitag, den 30. Dezember, fand in der „Alten Brauerei Höpfner“ der erſte Diskuſ⸗ ſionsabend der Nationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ betriebszelle RAW., Karlsruhe ſtatt. Wie groß das Intereſſe war, zeigte der ſtarke Beſuch der Verſammlung, die um.30 Uhr von Jugend⸗ genoſſe Siekiersky eröffnet wurde. Derſelbe referierte über die erſten 6 Punkte des Pro⸗ gramms der NSDApP. Die dDaran anſchlie⸗ ßende Diskuſſion brachte eine lebhafte Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Ig. Cerff und einem marxiſtiſchen Jungarbeiter, der die üblichen Phraſen zu Gehör brachte. Ihm wurde in ſachlicher Weiſe klar gemacht, was wir unter internationalem und nationalem Sozialismus verſtehen. Die Ausführungen haben den anweſenden Jungarbeitern viel zu oͤenken gegeben. Der Kampf um den deutſchen Jungarbeiter hat eingeſetzt, wir greifen an. Der nächſte Diskuſſionsabend findet am Freitag, den 13. Jannar 1933 im ſelben Lokal ſtatt. Jungarbeiter erſcheint in Maſſen. Es ſpricht Ig. Cerff über„Marxismus oder Na⸗ tionalſozialismus“! NSdB. greift an! Vorwärts zum Sieg! Gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für Freiheit und Brot! Keine Arbeitsſtelle ohne Jugendͤbetriebszelle! Tr. Der Hlitlerjunge erzählt: Vorſicht! bochjpannung! Es wird heute wohl kaum noch jemand ge⸗ ben, doͤer unſer Jungvolk nicht kennen würde. Vor zwei, drei Jahren aber war's noch an⸗ ders. Da verwechſelte man uns manchmal mit den Pfadfindern oder den Wandervögeln. Und ſo manche gab's, die gar nichts mit uns anzufangen wußten. So ging's auch einer Bauersfrau im Taunus. Eines ſchönen Sonntags ging das Jungvolk „auf Fahrt“. Und wie die Buben ſo ins Dorf einmarſchieren— zackig verſteht ſich— mit wehendem Wimpel, Klampfenſpiel und Ge⸗ ſang, der Kleinſte an der Spitze und auf ein knalliges Kommando Halt machen, ſchaut ſich die Bauersfrau, bei der Milch geholt werden ſollte, den ſchwarzen Wimpel mit der Sieg⸗ rune an. Sie wußte nicht, was das für ein Zeichen ſein ſollte. Es war weder das Zeichen vom Turnverein, noch das vom Militärver⸗ ein. Endlich frug ſie ihren Jungen, der in der„Stadt“ arbeitete, warum denn die Jun⸗ gens das Zeichen„Vorſicht, Hochſpannung“ auf der Fahne hätten. „Ach, Modder“, ſagte der,„deß ſin ſicher die Lehrbuwe vum Telegrafeamt.“ Worauf die alte Frau befriedigt ſagte:„Wenn ihr noch⸗ her emol Zeit habt, ihr Buwe, dann guckt mer doch emol noch meim Licht, deß funktio⸗ niert nit, Ihr krieht aach die Milch umſunſt.“ Goetz. Wir ringen um das Beſſere! Unter dieſer Ueberſchrift bringen wir periodiſch Aufſätze, die ſich mit Ziel und Weg anderer Jugendorganiſationen auseinanderſetzen. Die der Hitler⸗Juggend. Der— In letzter Zeit iſt das Reichsbanner dazu übergegangen, beſondere Jugendgruppen, ſo⸗ genannte Vortrupps, aufzuziehen. Dieſelben arbeiten nach einem Mannheimer Vorbild in den Eziehungsformen des Pfadfindertums. Im Gegenſatz zu den eigentlichen Jugend⸗ organiſationen der SpD. iſt der„Vortrupp⸗ eine Wehrſportorganiſation(h. Wir nahmen in Anbetracht der Bedeutungs⸗ loſigkeit dieſer neuen„Jugendorganiſation“ zunächſt lediglich von ihrer Exiſtenz Notiz, ſehen uns jetzt jedoch oͤurch die Tatſache eines zwiſchen den Jugendorganiſationen der SPD. und dem Reichsbanner heraufbeſchworenen Streites veranlaßt, uns einmal mit dieſer ——2 republikaniſchen„Schöpfung · zu befaſf⸗ en Wir ſehen wohl klar, wenn wir behaupten, daß Herr Höltermann durch das Fehlen etnes entſprechenden Nachwuchſes im republikani⸗ ſchen Lager und beſonders in der SpPD., dazu bewogen wurde, durch die Gründung eines ſolchen Jungreichsbanners dieſem Uebelſt ind abzuhelfen. Er beging jedoch den Kapitalfeh⸗ ler, der ſo oft begangen wird, daß er den Leitſpruch„Wer die Jugend hat, hat die Zu⸗ kunft“ zu wörtlich nahm und dahinter nicht den wahren Sinn dieſes Satzes, den man eigentlich beſſer in die Worte kleiden müßte: „Wem die Zukunft gehört, der hat die Ju⸗ gend“, erkannte. Die Jugend läßt ſich nicht in eine Organiſation hineinbefehlen oder durch leere Verſprechungen verlocken! Wenn die Jugendlichen ſich lediglich im Sinne dͤes Pfadfindertums ausbilden wollen, dann brauchen ſie nicht in den Vortrupp, denn für dieſen Zweck beſtehen ſchon Organiſatio⸗ nen, die durch ihre längere Exiſtenz weit mehr auf dieſem Gebiet zu leiſten verſtehen. Soll ſie aber die republikaniſche Geſinnung verleiten, ſo ſind wir ausnahmsweiſe mit der SAg. einig, wenn wir ſagen, dazu fehlt beim Reichsbanner die eindeutige weltanſchou⸗ liche Einſtellung. Mit dem Begriff„überpar⸗ teilich“ kann man heute im politiſchen Leben höchſtens einen ruhebedürftigen Spießbürger einfangen, aber keinen jungen Menſchen, der nach einer zielklaren Entſcheidung ſtrebt. Wir verſtehen ſomit die ablehnende Haltung der SAZ., wenn ſie dort auch größtenteils aus der Angſt vor der Konkurrenz geboren wurde. Wir ſehen aber auch Darüber hinaus einen zum Scheitern verurteilten Verſuch den Ab⸗ wanderungsprozeß der deutſchen Jugend zum Kommunismus und vor allen Dingen zum Nationalſozialismus aufhalten zu wollen. Dieſe Republik wird ſowohl weltanſchaulich feſtgelegte—, wie überparteilich eingeſtellte Jugend nicht in d,em Maße für ſich gewinnen können, daß ihr Beſtand auch nur im Gering⸗ ſten als geſichert angeſehen werden könnte. Sie müßte an Ueberalterung zu Grunde ge⸗ hen, würde ihr nicht ſchon durch die Unfähig⸗ keit der Regierenden ein Frühtod zuteil. Wir betrachten daher die Jugendwerbung des Reichsbanners als einen letzten Verſuch dieſem abſterbenden republikaniſchen Staats⸗ körper friſches Blut zuzuführen, am geſunden Empfinden der deutſchen Jugend wird er aber ſcheitern. Ihr kommt zu ſpät, denn Deutſchlands Zukunft gehört dem National⸗ ſozialismus! WVerbemonat Janua-: Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſpricht: 25. Januar: Offenburg 26. Jannar: Freiburg 27. Januar: Mannheim. Unsere lanuaroaroſe: Hitlerjugendim Angrift! Kampf dem HaVDEIͤ U Dο ESS(C HA Warenhaus Bernichtendes Ergebnis der Bilanz der Rudolf Karjtadt.G. Dieſer Kampf ſcheint nunmehr in das ent⸗ ſcheidende Enoͤſtadium zu treten. Die Waren⸗ hausſteuer iſt auf dem Wege, nun erſcheint ein weiterer Verbündeter im Kampfe auf dem Plane, bie Konzerne der Warenhäuſer kom⸗ men ins Wanken bdurch ihre Ueberorganiſa⸗ tion, Ueberexpanſion und Ueberbelaſtung an Schulden und Zinſen, die durch die Kon⸗ zentration veranlaßt waren. Ein Schulbeiſpiel hierfür iſt die Rudolf Karſtodt.G. das Mammutgebilde einer Zuſammenfaſſung ⸗von Verkaufs⸗ und Produktionsſtätten vor noch nicht langer Zeit als das Ideal einer großzügig kaufmänniſchen genialen Schöpfung geprieſen, ſtürzt in ſich zuſammen Au Schaden all ber leichtgläubigen Aktionäre und Obligationckre, die blinbes Vertrauen auf die ſchöpferiſche Kraft eines Herrn General⸗ direktors ſetzten, die tatſächlich nicht vorhan⸗ den war, der ſich aber ſtark genug fühlte, Ge⸗ genſätzliches vereinigen zu wollen. Die Kar⸗ ſtabt AG. hatte burch die amerikaniſche Revi⸗ ſionsgeſellſchaft Price Waterhouſe ihre Bilanz und Erfolgsberechnung prüfen laſſen, das Er⸗ iſt ein vernichtendes; es iſt noch ſchlim⸗ ner als man aus den Abſchlüſſen der Acb. af Enbe Jannar 1992 ſchon entnehmen konn⸗ te. Man wußte zwar, daß die Jahre 1930 und 1981 ſchon einen Geſamtverluſt von 57 Mill. Mark brachten, man wußte ferner, daß das Geſchäftsjahr 1932 einen 20prozentigen Um⸗ ſatzrückgang bringe, man tröſtete ſich aber da⸗ mit, daß durch rigoroſe Sparmaßnahmen ein gewiſſer Ausgleich ſich ergeben werde. Dieſe Sparmaßnahmen beſtanden in der Liquidation von 13 und im Verkauf von 4 Betrieben. Es war das eine Fortſetzung der früheren Bemü⸗ hungen, die vorhandenen Verluſtquellen zu verſtopfen. An eine der größten Verluſtquel⸗ len, das viel zu koſtſpielig aufgezogene Kar⸗ ſtadthaus in Berlin am Hermannsplatz, ge⸗ traut man ſich augenſcheinlich nicht ſo recht heran. Wie ſehr es andererſeits dem Vorſtand der Karſtadt A. G. ernſt iſt mit ſeinen Sparmaß⸗ nahmen geht daraus hervor, daß die Vor⸗ ſtandsbezüge, die heute noch 700 000 Mark be⸗ tragen, auf die Hälfte gekürzt werden ſollen. Wir erkennen den guten Willen und das ei⸗ gene Opfer gerne an, auch wenn wir der Meinung ſind, 350000 Mark ſeien auch noch ein ſchönes Stück Geld für einen Bankerott⸗ betrieb. Da infolge des Rückganges der Waren⸗ umſätze die Erträge trotz rigoroſeſter Spar⸗ maßnahmen weiter zurückgehen, iſt es nicht abzuſehen, wie der Konzern die nenen Ver⸗ luſte von Februar bis Auguſt 1932 von etwa 9 Millionen wird tragen können, zumal in dieſem Verluſte die außerordentlich großen Abſchreibungen bei den verkauften liquidierten Häuſern und Unternehmungen noch nicht ent⸗ halten ſind. Dagegen ſtehen die noch vorhan⸗ denen Gebäude, Grundſtücke und Einrichtun⸗ Zganen uncl HMckte Beriner Sörle 3—„ Die bei— mans •3— Kerroiſen Backg pien wene, d vu zu 2 Prozent nachgaben. Die Börſe war entzzugt, 2 dis erwarteten Unlagekäufe des Publikums ausbliehen, Abgaben von dieſer — 0 Seſenl 10 335—— ſtrigen Ausf e ge n Ausfalles einer Reihe von Weltbörſen ſehlten—— Die Unterneh⸗ mungsluſt w urch bas Herannahen der Reichstags⸗ e. K mt.—— die Vorgänge im Oſten be⸗ einträchtigten d Etwas Intereſſe zeigte ſich lebiglich für Elellrawerie, insbeſondere Schuckert ———*— r in erſter Linie die bevorſtehende . der Divibendenzahlung bei Schuckert die Aber nach den erſten Kurſen gaben auch dieſe —— bu 1 nach. Von Tarifwerten—505 Schleſiſche .⸗Gas 2 rog.,„ RWe. 134 Pryzent ichater. r Bekulg konnten ſih anfangs be⸗ 23— Rdeiniſche„Draunkohlen ſetzten ihre Abwärtsbe⸗ ——— aus den geſtern—— Gründen um 3 Proz. for Am Montanaktien notierten Vereinigte Stabi (38,12), Wbbniz N 63,85. Rheinſtahl 70,25(), 50,87(55,35), Laura waren nach dem geſtrigen Adſglag um 14 erholt. Farhen verloren 13 Prozent. Von Bankwerten waren Braubank 1½ Proz. höher, Da⸗ gegen vorloren BeW 1½ Prozent, obwohl auf den ſtark 81 genen Wert bes Aktienportefeuilles dbes Unternehmens 8. wird. man in Aku Deckungen, während Bemberg 1½ Prozent verloren. Deutſche Erböl konnten ſich unter Hinweis auf ——— 95 Arbeitern bei Graf Bismarck behaup⸗ aben 2 Srozent nach. Altbeſitz verloren 25 Pf 3— 401 45 Dagegen waren Reichsbahn⸗ Dranbemien. öher. Von Obligationen ſetzten Vezeiniahe Seatt 37 5 Prozent niedriger ein. Tagesgeld 0 ſich auf 4½½. Valuten waren wenig——◻◻◻— Frantiurter Bör rankfurt(.), 3. Jan. Tendens: ſchwächer. Die 45 lag im a gemeinen ſchwächer. Beſonders vielfach die Aktien ausgeſprochen matt. Die ſchwächere Stimmung am Aktienmarkt ging von den ſtarken Kursſchwankungen am Montanmarkt aus. Man iſt verſtimmt über den Kurs⸗ rückgang am Farbenmarkt. Das hier herauskommende Matsrigl war in ſeinem Urſprung nicht zu erkennen. Man bringt dieſe Verkäufe in Zuſammenhang mit ruſſiſchen Ab⸗ gaben. Vielfſach waren Interventionen zu beobachten. Reichbonkantelle eröffneten 2 Proz. niedriger, Farben⸗ inbuſtrie gaben bis 9456(95½) nach. Auch Scheideanſtalt und Deutſcherdöl etwas ſchwächer. Gut gehalten waren Zellſtoffwerte, ebenſo Kunſtſeideaktien. Man verweiſt hier auf höhere Auslandskurſe. Schiffahrtswerte waren faſt ohne Veränderung. Der Tod des Direktors der Hapag, Dr. Cuno, blieb ohne Einfluß auf den Schiffahrtsmarkt. Von ſonſtigen Transportaktien allgemeine Lokalbahn 96, Reichsbahnvorzüge Proz. ſchwächer. Am Elektromarkt Siemens und Lahmeher je ½, Licht und Kraft 2, Aéch. 34 Proz. niedriger. Am Montanmarkt fiel der matte Kurs von Stahlverein, der einen Rückgang von 1½ Proz. auf⸗ wies, auf. Daneben Gelſenkirchen 1½% und Buderus 34 Proz. ſchwächer. Kaliwerte verzeichneten Rückgänge bis 2 Proz. Von Einzelwerten hörte man Conti Linoleum 11% Proz. niedriger. Geſucht waren lediglich Brauereien, beſonders Storchenbrauerei und Henninger, Der Anleihe⸗ markt war im allgemeinen ſehr ruhig. Altbefitz%, Neu⸗ — 0,15——5 niedriger, ſpäte Schuldbuchforderungen 14 — gebrückt. Auch Induſtrieobligationen teilweiſe cher, ſo Stahlverein Bonds um 1½6. Der Ffand⸗ hrleſmarkt lag unluſtig, doch im Grunde noch ſehr gut ge⸗ alten Im BVerlaufe blieb die Börſe eher ruhig, aber unſicher, es gah anſangs noch geringe Kursſchwankungen. Tages⸗ geld immer noch angeſpannt bei 4½ Proz. Berliner Mefalle Berlin, 3. Jan. Mrtallnoticrungen für je 100 Kg. Elek⸗ kriienvife prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotter⸗ dam(Rotierung der Vereinigung f. d. Dit. Elektrolytkupfer⸗ notig 48.50 RM. Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezablung). Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz. 164 RM. Reinnidel 8 bis 99 Proz. 350 RM. 37 115 39 RM. Feinſilber(1 49 fein) 34.25—37.75 RM Kupfer: Jan. 37,25 G, 30 5 Br.; Febr. 38 bez., 38 G, 38.5 Br.: März 38.5 G,. 39.5 Br.; April 38,75 G, 39.75 Br.: Mai 39.5 G, 40.25 Br.; Juni 39.75 G, 40.75 Br.: S. 40 G, 41.25 Br.; Aug. 40. 25 G, 41.5 Br.; Sept. 40.5 41.75 Br.: Okt. 40.75 G, 41.75 Br.: Nob. 41 G, 42 Br.; Dez. 41.25 G, 42 Br.; Tendenz; ruühig. Bleis Jan. 14 G, 15 Br.: Febr. 14.5 G, 15 Br.; März arkt war das Geſchäft Am Kunſtſeidenaktienmarkt bemerkte 14.75 G, 15.25 Br.; April 14.75 G, 15.75 Br.: Mai 15 —5—— 75 G, 15.25 Br.; Juni 15 G, 15.25 Br.; Juli 15.25 G, 16.5 Br.; Aug. 15.25 G, 17 Br.; Sept. 15.5 G, 17 Br.; Sir 15.75 G, 17 Br., Nop, 15.75 G, 48335 Dez. 16 G, 17 Br.; Tendenz: faum ſtetig. Zink: Jan. 19.5 G, 20.5 Br.; Febr. 19.5 G, 20.5 Br.; März 19.5 G, 20.75 Br.; April 20 G, 2 Br.: Mai 20 G. 21,.5 Br.: Juni 20.5 G, 21.75 Br.; Juli 20.5 G. 22 Br.: Aug. 20.75 G, 22.5 Br.3 Sept. 21 6, 22.75 Br.; Okt. 21.25 G, 23 Br.; Nop. 21.5 G, 23 Br.; Dez. 22 G, 22.75 Br.; Tendenz: luſtlos. Berliner Devilen vom 3. Jannar 1935 Geild Bih. Geld Brief Buen.-Air. J.8581.862flt alien 21.5• 21.59 Kanada.716f 3 724/½ ugoslavienſ.574/.586 Konstantin.008] 2 012 Kowno 41.88 41.9 Japan.869].871 Kopenh'genſl 72 58 72.72 Kairo 14.39f 14 43]/Lissabon 12 75 12˙78 London 14.01 14.05/08IL0 172 18 72 37 Newyork.209f 4 217Paris 16 421 16.46 Rio do Jan. 0 269.271]Prag J12 46512.45 Uruquay.648].652/Lsland 63 34/ 63.46 Amsterdam 169.23169.57 Riga 79 72 79 88 Athen.188.202 Schweiz 80 94/ 81 10 Brüssel 58.26] 58 38lSofia 3 057f.063 Bukarest.438] 2 492ʃSpanien 31 39] 34.45 Budapest— Stockholm J 76 27 76.43 Danzig 81 67J 81.S8 Reval 119.59/110.81 Helsin fors I.164 6 176Wien 51 95 52.05 Berliner Produlfenbõrle Berlin, 3. Jan. Weizen, märk Nr. 4 76 Kg. 186—88; Miſchweizen Gruppe B 198.— Beküün; März 204.75—204; Mai 207—06; Tendenz: matt. Roggen, märk. Nr. 9 Kg. 154—56 März 165.75—64; Mai 167.75—67; Tendenz: Prompte Verladung ſchwächer, Lieferung matt. Braugerſte 165—75; Futtergerſte 158—64; Tendenz: fſtill. Hafer, märk. 114—118; März 124—22.5; Mai 126—24.5 Tendenz: matt. Weizenmehl 23.25—26.25; Tendenz: kaum behauptet. Roggenmehl 19.—21.8; Tendenz: kaum be⸗ hauptet. Weizenkleie.—.2; Tendenz: ruhig. Roggen⸗ Heie s8.—9; Tendenz: ruhig. Viktoria⸗Erbſen 21—26; Speiſeerbſen 20—22; Futtererbſen 13—15; Peluſchken 13.5 bis 14.5; Ackexrbohnen 13.—15.5; Wicken 14—16; LZupinen, blau—10; gelb 11.75—13; Seradella, neu 18—24; Lein⸗ kuchen 10: Erdnußkuchen 10.5: Erdnußkuchenmehl 10.6; Trockenſchnitzel.9; Extrab. Soyabohnenſchrot.6; dto. 10.1; Kartoffelflocken D...⸗Ware 13.4. Baumwolle Bremer Baumwolle:.09. Magdeburger Zucernofierung Magdeburg, 3. Jan.(Weißzucker, einſchl. Sack und Ver⸗ brauchsſteuer für 50 Kg. brutto für netto ab Verladeſtelle Magdeburg)(innerhalb 10 Tagen), Tendenz: ruhig. Jan. .30—.00; Febr..30—5.%; März.35—.10; April.40 bis.15. Tendenz: ruhig. Bufternotierung Berlin, 3. Jan. Amtliche Preisfeſtſetzung der Berliner Butternotierungskommiſſion. Preiſe ab—3 und au Laſten— Käufers. 92 RM. Qual. p. Ztr. 85 RM. Qual. p. Ztr. 76 RM. ubfaltende Ten⸗ denz: fau. Karlsruher Schladitviehmarłt Karlsruhe, 3. Jan. Zufuhr 28 Ochſen, 35 Bullen, 37 Kühe, 120 Färſen, 108 Kälber und 941 Schweine, Preiſe pro 50&g. Lebendgewicht: Ochſen: 26—30, 24—26, 23—25, 21—23, 19—21, 18—19. Bullen: 21—22, 18—19, 17—18, 14—17. Kühe: 19—20. Färſen: 26—32, 18—24. Kälber: —, 34—36, 31—34, 27—31, 15—20. Schweine:—, 41—43, 40—43, 37—41, 35.—7,—, 27—31. Marktverlauf: Rinder langſam, erheblicher Ueberſtand, Kälber langſam, Schwei⸗ ne erheblicher Ueberſtand, beſte Qualität über Notiz bezahlt. Karlsruher Fleilchgroſſmarkt Karlsruhe, 3. Jan. Angebot 152 Rinderviertel, 4 Schwei⸗ ne. Preiſe pro Pfund: Kuhfleiſch 32—37, Färſenfleiſch 48 bis 54, Bullenfleiſch 48—54, Schweinefleiſch 62—65 Pfſg. Marktverlauf: ruhig. den gänge ſo gelaſſen hätte, wie man ſie abſchrieb, nein. gen mit etwa 180 Millionen Mark zu Buche, alſo mit einem Betrag, der jede vernünftige Grenze des Optimismus überſchreitet. Wie kataſtrophal die Verhältniſſe um Karſtadt ſich zu entwickeln beginnen zeigt die Tatſache, daß die Roheinnahmen der ſchon erwähnten 7 Monate,(Februar bis Auguſt) mit 32,27 Mill. noch nicht einmal ausreichten um die laufen⸗ den Geſchäftsunkoſten mit 32,29 Millionen zu decken. Wenn wir wiſſen, daß dem Konzern weiter eine Jahreszinslaſt von weit über 10 Millionen Mark am Halſe hängt, wird man mit ziemlicher Genauigkeit ausrechnen kön⸗ nen, wann die erſten Erſtickungsanfälle ein⸗ treten werden. Da hilft auch eine noch etwa auftretende Konjunkturbeſſerung nichts mehr. Der ſtändige Subſtanzſchwund, der Ende Auguſt von dem genannten Gutachten feſtge⸗ ſtellt wurde, iſt in den erſten 7 Monaten weitergegangen, ſo daß der Ueberſchuß der unbereinigten Aktiven über die Paſſiven tengräber, (ohne Berückſichtigung des 75 Millionen betra⸗ genden Aktienkapitals und der noch vorhan⸗ denen 4 Millionen Mark Reſerven) noch etwa 34 Millionen Mark betrug, während er Ende Januar noch 44 Millionen betragen hat. Da die Reichsregierung ſ. Zt. den 20 Millionen⸗ Kredit der Akzeptbank an Karſtadt garantier⸗ te, an dem ſie nach menſchlicher Voransſicht totſicher hängen bleibt, hat die Angelegenheit auch für die vielgeplagten Steuerzahler ein gewiſſes Intereſſe, die nun endlich verlangen, daß einmal Schluß gemacht wird mit dieſer heilloſen Subventionspolitik für die Großen. Ihr Mittelſtändler, wer hilft denn euch? wer ſaniert euch mit Steuermitteln? Euch, die ihr viel mehr Steuern zu tragen habt wie dieſe ewig ſanierungsbedürftigen Konzerne! Helft uns den Vernichtungskampf führen gegen Wirtſchaftsgebilde, die in ihrer Struk⸗ tur jede Einzelexiſtenz unmöglich und die Ge⸗ ſamtheit der Volksgenoſſen zu ihren Unter⸗ gebenen und Sklaven machen. Schließt euch zuſammen im Kampfbund für den Mittelſtand, der eure JIntereſſen wahr⸗ nimmt, der mit euch kämpft gegen eure To⸗ gegen das raffende Großkapital, die ſteuerſchenen Warenhänſer und Konſum⸗ vereine. Depffenbepirlſcefung jo oder ſo- Shluß mit der Einfuhr von Luxuswaren NSkK Deviſenbewirtſchaftung war eine der älteſten Forderungen, die wir an die Reichs⸗ regierung geſtellt haben. Immer wieder, Jahre hindurch, wurde ſie aber von allen maß⸗ gebenden, offiziellen oder inoffiziellen Stellen aufs ſchärfſte abgelehnt und als eine national⸗ Tauſenden abliefert, nicht einmal 10 Pfund Sterling aus ſeinen eigenen Beſtänden frei⸗ ſozialiſtiſche Utopie hingeſtellt. Unſere führen⸗ den Nationalökonomen waren eben immer noch befangen in den wirtſchaftlichen Vorſtellungen des 19. Jahrhunderts und wollten das nicht ſehen, was der Nationalſozialismus bereits kurz nach oͤem Kriege klar erkannt hatte, näm⸗ lich, daß ohne Deviſenbewirtſchaftung unver⸗ meidlich früher oder ſpäter große Schäden im deutſchen Wirtſchaftskörper eintreten mußten. Der Nationalſozialismus war alſo auch hier in ſeinem wirtſchaftlichen Denken den Syſtem⸗ parteien um Jahrzehnte voraus. Es ging mit der Deviſen⸗Bewirtſchaftung ebenſo wie es mit allen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsplänen ging, wenn ſie in die Hand der Syſtempolitiker gerieten. Die Durchfüh⸗ rung wurde erſt dann vorgenommen, als ſie gegenüber der Wucht der eingetroffenen Vor⸗ ausſagen überhaupt nicht mehr ein noch aus wußten und als es längſt zu ſpät und ſo gut wie nichts mehr zu retten war. Auch dann aber glaubte man noch, mit halben Maßnah⸗ men etwas erreichen zu können, und. verwäſſerte den logiſchen nationalſozialiſti⸗ ſchen Gedanken durch liberaliſtiſche Aus⸗ führungsbeſtimmungen. Wie war es doch mit unſeren Plänen zur Arbeitsbeſchaffung? Als es angeſichts der irrſinnigen wachſenden Arbeitsloſenziffer gar nicht mehr anders ging, griff man unſeren Gedanken der produktiven Kreditſchöpfung auf, ließ aber den. entſcheidenden Punkt, nämlich Verwendungszwang der geſchöpften Gel⸗ 25 der, außer acht, und benutzte die Milliarden, um der Hochfi⸗ nanz, Banken und Börſen große Gewinne. zu⸗ zuſchanzen, ſtatt ſie zu Lohnzahlungen zu verwenden. Den Erfolg ſehen wir ja! Statt der Hun⸗ derttauſende und Millionen, die man hätte un⸗ terbringen können, bewegen ſich die Ziffern der Neueingeſtellten zwiſchen zwölf und hundert! In der Frage der Deviſen⸗Bewirtſchaftung verführ man nach der gleichen Methode. Statt daß man die nationalſozialiſtiſchen Gedanken⸗ machte man beim Abſchreiben noch Fehlen* Bei der Aufſtellung unſerer Pläne war es uns klar, daß die Deviſendecke für die deut⸗ ſche Wirtſchaft zu kurz bemeſſen iſt. Es ergab ſich alſo, daß mit den Teilen, denn von einer guſammenhängenden Decke kann man ja kaum mehr ſprechen, die wir noch beſitzen, erſt einmal die lebenswichtigen Teile der deutſchen Volkswirtſchaft bedeckt werden mußten, mochten bei dieſer Zuteilung auch Teile wie Luxuseinfuhr uſw. zu kurz kommen. Das hät⸗ te aber nach Anſicht der maßgebenden Herren, für die es nicht auf die Bedarfsdeckung und Verſorgung des geſamten Volkes, ſondern auf die ausſchließliche Rentabilität der ihnen po⸗ litiſch naheſtehenden Gruppen ankommt, einen ſchädlichen Eingriff in die freie Wirtſchaft be⸗ deutet. Alſo ließ man, ſtatt daß man die emp⸗ findlichen Stellen der deutſchen Volkswirtſchaft ausreichend bedeckt hätte, alle Teile gleichmä⸗ ßig frieren, unbekümmert um die Folgen. Deviſenbewirtſchaftung im Sinne der Her⸗ ren Luther, Warmbold uſw. bedeutet alſo nun wirklich das, was die Wirtſchaftsliberaliſten des Berliner Tageblattes angeblich voraus prophezeit hatten, nämlich Wirtſchaftsbehinderung Daß von den nationalſozialiſtiſchen Plänen nicht mehr als der Name übrig geblieben war, überſieht man dabei großzügig. So entſtanden dann dieſe Fälle, wie ſie heute an der Tagesordnung ſind, daß ein Ausländer, der ſich in Deutſchland einen deutſchen Wagen kaufen will, nicht die Kaufſumme von ſeinem Markſperrkonto in Deutſchland frei bekommt, oder daß man dem deutſchen Fabrikanten, der monatlich Deviſen dank ſeines Exportes nach gibt, um notwendige Halbfabrikate einzu⸗ führen, weil die verfügbare Depiſenmenge be⸗ reits für die Einfuhr von irgendͤwelchen, wahr⸗ ⸗ſcheinlich am Kurfürſtendamm dringend benö⸗ tigten Luxusartikeln aufgebraucht iſt. Aus all dem geht immer wieder hervor: Nationalſozialiſtiſche Gedaukengänge durch⸗ führen kann letzterdings doch nur ein Natio⸗ nalſozialiſt. Und ehe baher nicht Adolf Hitler an der Macht iſt, wird auch in der Frage der Deviſenbewirtſchaftung kein Wandel eintreten. E. Biſſinger. Zex kãglche HMutsckaętsleolachteꝝ Die zwijchenfinanzierung der Reichs⸗ baudarlehen für Eigenheime Da ſich Schwierigkeiten hinſichtlich der Zwi⸗ ſchenfinanzierung der Reichsbaudarlehen für Gigenheime ergeben haben, wurde angeordnet, dͤaß die Auszahlung der Reichsbaudarlehen erſt nach Fertigſtellung des Hauſes in der Zeit zwiſchen dèem 1. Mai 1933 und dem 1. Juli 1934 aus den vom Reich in dieſem Zeitraum raten⸗ weiſe zur Verfügung geſtellten Mitteln erfolgt. Es können daher nur ſolche Bauvorhaben be⸗ rückſichtigt werden, bei denen die Zwiſchenfi⸗ nanzierung des Reichsbaudarlehens nach ge⸗ wiſſermaßen für die Zeit bis längſtens 1. Juli 1934 geſichert iſt. Soweit dieſe Zwiſchenfinan⸗ zierung vom Bauherrn nicht auf andere Weiſe beſchafft werden kann, iſt die Deutſche Bau⸗ u. Bodenbank.⸗G. grundſätzlich bereit, die Zwi⸗ ſchenfinanzierung zu übernehmen, ſoweit ihr dafür entſprechende Mittel zur Verfügung ſte⸗ hen. Wer von dieſem Angebot Gebrauch machen will, hat einen Antrag an die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank.⸗G. Filiale Karlsruhe(für Baden und die Pfalz) wegen Bewilligung des Zwiſchenkredits zu ſtellen. Die Behandlung auslündiſcher Arbeiter Vom 1. Januar 1933 ab ſtellten die Bezirks⸗ polizeibehörden Befreiungsſcheine für auslän⸗ diſche Arbeitnehmer nicht mehr aus. Auslän⸗ diſche Arbeitnehmer haben, ſoweit ſie Anſpruch auf den Befreiungsſchein haben, eine Beſchei⸗ nigung vom Landesarbeitsamt zu verlangen, die ſie bis zum 30. April zur Arbeit im In⸗ land berechtigt. Für die nach dem 1. Januar einreiſenden ausländiſchen Arbeiter, die der Genehmigungspflicht unterliegen, werden Le⸗ gitimationskarten nicht mehr ausgeſtellt. Zm übrigen richtet ſich die fremdenpolizeiliche Be⸗ handͤlung der ausländiſchen Arbeiter nach den allgemein geltenden Vorſchriften. Wie es die andern machen Belgien erhöht Zölle (Bericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 3. Jan. Der belgiſche Senat hat den Finanzplänen der Regierung und den geſor⸗ derten Vollmachten zur Durchführung der Re⸗ formen zugeſtimmt, ſo daß bereits heute die durch Miniſterratsbeſchluß vorgeſehene Er⸗ höhung einer Reihe von Zöllen und Einfuhr⸗ rechten in Kraft tritt. Von der Erhöhung be⸗ troffen werden: Alkohol, Eſſenzen, Zucker, Ta⸗ bak, Kaffee und Biere. Die Steuererhöhun⸗ gen, die folgen werden, ſollen erſt Anfang des neuen Jahres bekannt gemacht werden. Und was macht die deutſche Regierung? Sie verhandelt und ſchließt ungünſtige Verträge ab (ſiehe deutſch⸗franzöſiſches Zuſatzabkommen!). ———* 15 3 —4 5 Ger gut m Wat eines — den dieſem falls 1 gibt ja die ſich anbrin Manu hatte, könner Der verber immer liche 9 Theori ſonder: net we nierte gab de bezug vergeſſ „Dar Rätſels „Er merkte ler ſon ſein At von re⸗ von Un würden Der ſe ware griffe n wollte terbrach Freund kelten irgend ſenheit! „Oh Watts „Ich l Creedle: nur, wi ner An wohnte Decknar erfahrer che Gol. „Ich t geſagt z Herrie ſeinen 1 genauen „Aller fällt mi einem 9 einer P haben iſ Inſpe „Und „Lord Es ent „Sie Montfor der Ban kereſſe fi Nachmitt Verhafte mir ande einen kle Verhafte Newyork Falles, i ſtrickt wi Henry Und w „Da fr könne— — und i Barton g müſſe.“ „Das i merkte H Handbew als beend Henry Oberin ſtatierte 1 tung des viel von hatte. D volle Fa en betra⸗ vorhan⸗ noch etwa er Ende hat. Da Rillionen⸗ zarautier⸗ vransſicht Aegenheit ahler ein erlangen, nit dieſer Großen. un euch? ? 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Limaen — ◻ 12 Goetſebeng Sernit ſchüttelte den Kopf.„Das iſt alles ſo gut wie nichts.“ Watts nickte beſtätigend.„Ich verſtehe nur eines nicht“, ſagte er dann.„Dean Creedler — denn um keinen anderen kann es ſich in dieſem Fall handeln— betäubte Murray jeden⸗ falls während der Fahrt mit Chloroform. Es gibt ja jetzt ganz ausgezeichnete Vorrichtungen, die ſich bequem in der Polſterung eines Coupés anbringen laſſen... Nachdem er ihm nun das Manuſkript in der Betäubung abgenommen hatte, hätte er ihn ja wieder laufen laſſen können. Wozu ihn noch hypnotiſieren?“ Der Oberinſpektor konnte ein Lächeln nicht verbergen.„Ihre Schlüſſe, lieber Watts, ſind immer zu großzügig; ſie überſpringen weſent⸗ liche Punkte. Sie vergeſſen, daß Murrays Theorie ja nicht nur in ſeinem Manuſkripte, ſondern auch in ſeinem Gedächtnis aufgezeich⸗ net war. Creedͤler kam daher auf die raffi⸗ nierte Idee, den Reporter zu hypnotiſieren und gab dem Hypnotiſierten Befehl, alles, was in bezug auf die Theorie ſtand, vollkommen zu vergeſſen. Sie wiſſen, daß das möglich iſt.“ „Dann muß wohl Murray der Löſung des Rätſels ſehr nahe gekommen ſeni.“ „Er dürfte ſie ſogar gefunden haben,“ be⸗ merkte Herrick.„Ich glaube kaum, daß Creed⸗ ler ſonſt ſo radikal vorgegangen wäre.“ „Aber zurück zu Kennedy“, ſagte Watts, der fühlte, daß er eine Schlappe erlitten hatte und beſtrebt war, dieſen peinlichen Punkt ſchnell wieder zu verlaſſen.„Ich finde, daß ſowohl ſein Auftauchen als auch ſein Verſchwinden von recht ſeltſamen Umſtänden begleitet war, von Umſtänden, die einen eigentlich berechtigen würden, Schlüſſe zu ziehen...“ Der Oberinſpektor wußte, welches die Schlüſ⸗ ſe waren, die Henry Watts zu ziehen im Be⸗ griffe war. Sie beunruhigten auch ihn, doch er wollte ſie nicht aufkommen laſſen. Darum un⸗ terbrach er ihn:„Sagen Sie einmal, lieber Freund, haben Sie nicht, Ihrem ſtark entwik⸗ kelten Mitteilungsbedürfnis folgend, einmal irgend jemand Mitteilungen über die Anwe⸗ ſenheit Ralph Kennedys in London gemacht?“ „Oh... ich glaube kaum,“ wich Henry Watts aus. „Ich habe nämlich große Sorge, daß er Dean Creedler in die Hände gefallen iſt. Es fragt ſich nur, wie konnte Dean Creedler etwas von ſei⸗ ner Anweſenheit in London— bekanntlich wohnte Kennedy urſprünglich unter einem Decknamen im Ritz— wiſſen und wie hat er erfahren, daß unſer Newyorker Kollege die Sa⸗ iche Goldenſtone in die Hand genommen hat?“ „Ich kann mich nicht erinnern, jemand etwas geſagt zu haben.“ Herrick ſchoß einen durchdringenden Blick 45 ſeinen Untergebenen ab:„Denken Sie einmal genau nach!“ „Allerdings...“ wand ſich Watts.„Gerade fällt mir es ein... ich habe allerdings mit einem Menſchen darüber geſprochen, doch mit einer Perſönlichkeit, die über alle Zweifel er⸗ haben iſt...“ Inſpektor Herrick lächelte ſiantſch. „Und dieſe Perſönlichkeit wäre?“ „Lord Montford...“ Es entſtand eine peinliche Pauſe. „Sie wiſſen ja“, zappelte Watts,„daß Lord Montford gerade während der Unterſuchung in der Bank erſchien. Er hatte daher großes In⸗ tereſſe für den Fall und fragte im Laufe des Nachmittags bei mir telephoniſch an, ob der BVerhaftete ſchon geſtanden habe. Was blieb mir anderes übrig, als ihm zu ſagen, daß wir einen kleinen Irrtum begangen hätten und der Verhaftete in Wirklichkeit Ralph Kennedy, ein Newyorker Detektiv ſei, der ſich nun auch des Falles, in den er auf ſo ſeltſame Weiſe ver⸗ ſtrickt wurde, annehmen werde...“ Henry Watts begann zu ſtottern. Und weiter...?“ fragte Herrick unerbittlich. „Da fragte er mich, ob er Kennedy ſprechen könne— aus purem Intereſſe an der Sache — und ich ſagte ihm, daß Kennedy zu Miß ——— gegangen ſei, aber bald zurückkommen müſſe.“ „Das iſt alles keine Entſchuldigungl“ be⸗ merkte Herrick ſtreng und zeigte mit einer Handbewegung an, daß er die Unterredung als beendigt betrachte. Henry Watts verflüchtigte ſich. Oberinſpektor Herrick ſah ihm nach und kon⸗ ſtatierte nicht ohne Befriedigung, daß die Hal⸗ tung des größten Kriminaliſten ſeiner Zeit viel von ihrem Selbſtbewußtſein verloren hatte. Dann legte ſich ſeine Stirn in ſorgen⸗ volle Falten. Heere ihren Siegeszug an; MDes 2C Ja, es waren böſe Zeiten für Seotland *. Aileen lächelte. Sie ſtand vor dem Spiegel und ſchob eine widerſpenſtige blonde Haarlocke unter den eng anliegenden grauen Hut. Zwei Koffer ſtanden fertig gepackt und bereits ver⸗ ſchloſſen in der Mitte des Zimmers. Wie im Lichte des neuen Tages doch ſchon alles anders ausſah! Welch ein Hirngeſpinſt, dem freundlichen Lord Montford Mißtrauen entgegenzubringen. Und Pawel Iwanowitſch Kolzow— Gott, man kann ſich ſeine Chefs nicht ausſuchen. Aileen hatte Aergeres erlebt. Nur als ſie an Kennedy dachte, wurde ſie einen Augenblick unruhig. War ihm wirklich etwas zugeſtoßen? Das Mädchen unterdrückte energiſch aufkeimende Sorgen. Was ging die⸗ ſer amerikaniſche Detektiv ſie ſchließlich an? Und dann: Detektive pflegen immer auf die Vorderfüße zu fallen, das wußte Aileen aus den Edgar⸗Wallace⸗Romanen. Auch würde ſie ihn gewiß nie wiederſehen. Nie wiederſehen? Plötzlich kam über Aileen der lächerliche Wunſch, hier zu bleiben. Die Klingel ſchrillte. Lächerlich! Lord Montford'rat ein:„Alles bereitꝛ⸗ Undurchdringlich hefteten ſich ſeine dunklen Brillengläſer auf ſie. „Ja...“ ſagte Aileen ſchwach, und es ſchien ihr auf einmal unmöglich, daß ſie London auf lange, unbeſtimmte Zeit verlaſſen ſollte. Unten wartete Pawel Jwanowitſch Kolzow, der Mann, an dem alles ſchwarz war, in der blauen Limouſine Lord Montfords. Er ſaß am Steuer, und Aileen ſetzte ſich zu Lord Mont⸗ ford in das Coupé. Seine Loroͤſchaft war gnädig und eröffnete eine weitläufige Konverſation, die ſogar die Grenze des Galanten leicht berührte und im übrigen zum Gähnen langweilig war. Aber Aileen hörte kaum, was Lord Montford ſprach. Sie ſtarrte durch die dicken epiegelglasſchei⸗ ben und verſuchte, ſich mit der Nervoſttät ſener Menſchen, die ſelten reiſen, die Bilder ber alt⸗ vertrauten Straßen und Plätze noch einmal feſt ins Gedächtnis zu prägen. Hätte Aileen in ihren wehmütigen Betrach⸗ tungen nur einmal nach rückwärts geſchaut, ſie hätte bemerken müſſen, daß an jeder größeren Kreuzung der Verkehrspoliziſt die Nummer des Wagens notierte. Bei der Waterloo⸗Station ſtanb Henry Watts in Zivil. Auch er bemerkte den herankommen⸗ den Wagen. Eine blaue Limouſine mit dünnen roten Sei⸗ tenſtreifen und Kompreſſor: das entſprach ge⸗ nau der Beſchreibung, die ein in letzter Mi⸗ nute erſchienener Zeuge über den Wagen ge⸗ geben hatte, der den Reporter Murray ent⸗ führte. Watts konnte noch mit knapper Not die Nummer des raſch vorbeigleitenden Wagens notieren, dann war er bereits unter den an⸗ deren Fahrzeugen untergetaucht. A 90 528 notierte er. „Nicht möglich!“ rief Watts aus, als er eine Stunde ſpäter den Beſitzer des Wagens aus — Nummerregiſter ermittelte.„Sord Mont⸗ ord“. Und er dachte: ein merkwürdiges Geſetz der Serie, das mir Lord Montſorb in den letzten Tagen immer wieder über den Weg bringt. „Nichts..“ ſagte er bann zu dem Regiſtra⸗ turbeamten.„Nokieren Sie in Gottes Namen Lord Montford unter die Beſitzer blaüer Li⸗ mouſinen mit dünnen roten Seitenſtreiſen und Kompreſſor. Hoffentlich ergibt die Bufammmen⸗ ſtellung abends etwas Neues.“ (Bortſetzung W Ein Echwabendorf im Herzen ungarns Deutſche findet man faſt überall in der Welt, Schwabendörfer überraſchen den Wanderer oft in einer ganz undeutſchen Umwelt. Beſonders tritt dies in Erſcheinung mitten im Alföld, in der weiten Ebene zwiſchen Donau und Theiß nahe der ungariſchen Stadt Czegléd. Wie ka⸗ men die Deutſchen dorthin? Als König Ludwig von Ungarn im Jahre 1526 bei Mohacs fiel, traten die osmaniſchen 1541 war Ofen bereits in ihrer Hand. Der größte Teil⸗Un⸗ garns blieb für mehr als 150 Jahre im Beſitz des Sultans. Er wurde ein ſtark umſtrittenes Grenzland zwiſchen Orient und Okzident, aus⸗ geſogen und menſchenarm. Zweimal belagerten die Türken Wien, um ihr Herrſchaftsgebiet weiter nach Weſten auszudehnen, zuletzt im Jahre 1683. Graf Rüdiger von Starhemberg verteidigte die Stadt, König Johann Sobieſky von Polen führte eins der Erſatzheere heran. Den Türken, die Wien nicht zu nehmen ver⸗ mochten, wurde drei Jahre ſpäter Ofen ent⸗ riſſen: Oeſterreicher, Bayern, Franken, Schwa⸗ ben, Sachſen und Brandenburger ſtürmten gemeinſam mit Ungarn die Burg. Karl von Lothringen, der Reichsfeldherr, ſchlug 1687 des Sultans Heer wiederum auf dem blutgetränk⸗ ten Schlachtfeld von Mohacs. Am 6. Septem⸗ ber 1688 vermochte Prinz Eugen von Savoyen das Doppeladlerbanner auf der weißen Burg (Belgrad) an der Savemündung aufzupflan⸗ zen. Von dieſen Kämpfen wiſſen noch heute Volkslieder zu berichten. Damit war der Weg frei gemacht zum Wie⸗ deraufbau; es galt jenen Boden neu zu be⸗ völkern, den Türkeneinbruch und Befreiungs⸗ kriege verwüſtet hatten. Dem deutſchen Krieger folgte der deutſche Koloniſt. Wie es ſchon vor dem Türkenkriege Deutſche im ganzen Lande gegeben hatte, nicht nur in Siebenbürgen, in der Zips und im Burgenlande, ſo ſpielte das deutſche Element bei der Rückbeſiedelung Ungarns eine wichtige Rolle Anſiedler wur⸗ den aus allen Teilen Sübdeutſchlands nach Ungarn gerufen. Die kaiſerliche Siedlung war die wichtigſte, aber auch der ungariſche Groß⸗ grundbeſitz unterhielt eigene Werber im Reich. Manche von dieſen ſuchten die von anderen Geworbenen ihren Auftraggebern durch Liſt und Gewalt zuzuführen. So entſtand das Schwabentum Ungarns im ausgehenden 17. und 18. Jahrhundert. In mundartlicher Hinſicht iſt dieſe Bezeichnung freilich irreführend. Nur zum kleineren Teil waren die Anſiedler echte Schwaben, die Mehrzahl Aleman⸗ nen aus Baden und dem Elſaß und Franken aus Lothringen und der von den Franzoſen verwüſteten Pfalz. Aber auch Heſſen und Bayern. Aus Bayern und Oeſterreich ſtammten gerade die älteſten Teile der deutſchen Wiederbeſiedlung Innenungarns. Urſprünglich war der Sam⸗ melname„Schwaben“ ein Spitzname. Später iſt dann aus ihm— wie das mehr als einmal in der Geſchichte geſchah— ein Ehrenname ge⸗ worden. Die Siedlungen der Schwaben verteilen ſich auf zwei Gruppen: die ältere, weſtlich von Bu⸗ dapeſt, zieht ſich über die Ofener Berge nach Von Karl E. von Loe ſch. dem Schildgebirge und dem Bakonyer Walbde. Die füngere liegt im Süden, in der Tolna und der Baranya. Man heißt dort das Land die ſchwäbiſche Türkei. An ſie ſchließen ſich die heute jugoſlaviſch und rumäniſch gewordenen Gebiete der Batſchka und des Banats. Endlich finden wir noch eine kleine Gruppe im Norden um Sathmar, die heute nach dem Weltkriege gleichfalls zu Rumänien gekommen iſt. So blieb gerade das Herzgebiet Ungarns zwiſchen Donau und Theiß im weſentlichen von Deutſchen frei. Wir kennen nur einige Siedlungsinſeln zwiſchen Budapeſt und Czeg⸗ led. Sie zeigen die typiſche Dorfanlage der Tiefebene. Ein'ache geweißte aber ſchmucke Häuſer an einer breiten, nach Regenfällen un⸗ ergründlichen Dorfſtraße. Fleiß und Ord⸗ nungsſinn haben den Wohlſtand dieſer Dörfer begründet. Ihr ertrazreicher Ackerbau und ihre blühende Viehzucht ſtehen auf einer höhe⸗ ren Stufe als in den umliegenden ungariſchen Dörfern der weiten Ebene. breite Dies Schwabenvölkchen hat ſeine deutſche Art gut bewahrt, wenn auch die Umwelt ab⸗ färbte. Die Männer tragen als Feſtkleid eine ältere ungariſche Tracht: Schnürenhoſe und Schaftſtiefel, bei den Frauen dagegen iſt die Eigenart der Väter bewahrt, wenn auch der helle Faltenrock ungariſche Einflüſſe zeigt. Höchſt kennzeichnend iſt die Haartracht, welche an die Lithographien der Mohedamen von 1830 erinnert; man weiß noch nichks vom Bubikopf. Die ſchwäbiſchen Mädchen tanzen den Nationaltanz der Ungarn, den Cſardas. Die Betten mit ſelbſtgefertigten Stickereibe⸗ zügen— ein Stolz der Hausfrau— reichen in den Stuben bis zur Decke. Unten im Bett liegt als Matratze ein mit Maisſtroh gefüllter Sack. Auf der Kommode religiöſe Standbilder eine⸗ glaubensfrohen Volkes. So ſehen wir, wie eine auslandsdeutſche Gruppe, die erſt in füng⸗ ſter Zeit inneren Zuſammenhanges völkiſches Selbſtbewußtſein gewann, Väterart mit ſus verbindet. die Wilder ſferben/ 22 Ein Viertel der Bodenfläche Europas iſt noch von Wald bedeckt. Weite Strecken Deutſch⸗ lanoͤs erzählen nur noch durch ihre alten Na⸗ men von den einſt dort ſtehenden großen Wäl⸗ dern. In Mitteleuropa wurde der Wald beſtim⸗ mend für die Neigungen und Schickſale der in und um ihn ſiedelnden Volksſtämme, mit deren Sagen und Märchen er eng verknüpft war. Wo jetzt Düne und Deich der frieſiſchen In⸗ ſeln ͤoͤen Kampf weniger Menſchen gegen die fortſchreitende Abſpülung anzeigen, da dehnten ſich einſt weite Buchenwälder, in deren Schutz und Reichtum die angelſächſiſchen, langobardi⸗ ſchen, frieſiſchen Stämme erſtarkten— bis her⸗ einbrechende Fluten und damit ſtarke Vermin⸗ derung des Waldlandes ſie nach anderen Gebieten drängte. Reſte ſolcher Buchenwälder ſtehen noch auf Rügen, in Holſtein, Pommern, Dänemark. In Island fand der dort einwan⸗ dernde Nordmann noch im.—10. Jahrhundert weite Waldͤgebiete vor, die ſeitdem dort faſt völlig ausſterben; ebenſo wie die Wälder Grönlands, die längſt Sage wurden, und ei⸗ nem ausgeſprochenen Polarklima Platz mach⸗ ten. Der Odenwald war zur Zeit der Bur⸗ gunderherrſchaft dichter Forſt. Jetzt wandert man dort lange, bis man Wald ſieht. Für Rügen bezeichnend iſt der Buchenhain, für die Mark der Kiefernforſt; der Sachſen⸗ wald hat noch Eichen, und Thüringen und Schwaben ſeine Laubwälder, aber Alles ſchwin⸗ det vor uuſeren Angen dahin. Der Wald gab und gibt: Rohſtoffe, Weide, Brennſtoff, Düng⸗ ſtoff,(Kunſtſeide!!). Die Nutzung der Streu ſchädigt den Wald, nimmt ihm die minerali⸗ ſchen Nährſtoffe. Die natürliche Fortpflan⸗ zung des Waldes iſt mehr und mehr gefährdet; ſein Zuſtand verſchlechtert ſich zuſehends und er wird auf weniger guten Boden verdrängt: es tritt ein Wechſel der Holzarten ein. Nabdel⸗ holz iſt genügſamer und— Des Waldes Funktion im Naturhaushalt iſt geſtört... er war es, der einſt das Gleichge⸗ wicht von Wärme und Feuchtigkeit herſtellte; Bäche und Flüſſe ſpeiſte; Stürme, Sturmflu⸗ ten, Lawinen, Schnee⸗ und Sandtreiben abhielt und brachl! Die ſchützenden Forſte wurden „Bannwald“ genannt. Auch der Hochalpenwald iſt durch Menſchenhand u. Weidevieh vernichtet, die Täler wurden durch Geröllſchutt verheert, durch Schlamm„vermurrt“... Die Holzpreiſe ſteigen; dabei gibt es ſeit Jahrhunderten eine Waldertragsregelung! Wir halten nicht Schritt — die Aufforſtung geht langſamer, als die R derlegung der Wälbder. In gewiſſer Hinſicht war alſo der Wald ein Höhepunkt meunſchlicher Kulturentwicklung nicht aber Höhepunkt der„Ziviliſation“. Wird erſt alles Waldland in Rodung, Steppe, Indu⸗ ſtriegebiet und Erwerbsboden verwandelt ſein, dann haben wir zwar eine Ziviliſation, aber keine Kultur mehr. Der deutſche Denker Ludͤwig Klages ſchreibt darüber ſchon 1913 in ſeinem„Menſch und Er⸗ de“:„Was der Reichsdeutſche Hochwald nennt, iſt jung aufgeforſtetes Stangenholz; der wirk⸗ liche Hochwald aber, der bei uns zur frommen Sage wurde, geht auf dem ganzen Erdball ſei⸗ nem Ende entgegen. Das zur Indianerzeit waldreichſte aller Feſtländer, Nordamerika, muß ſeinen Holzbedarf heute durch Einfuhr decken; und die einzig noch ausführenden Län⸗ der Ungarn, Rußland, Skandinavien und Ka⸗ nada werden bald ihres Ueberfluſſes ledig ſein. Die„fortgeſchrittenen“ Völker, im ganzen ge⸗ nommen, brauchen alljährlich rund dreihun⸗ dertfünfzigtauſend Tonnen Holz zur Papier⸗ beſchaffung, damit durchſchnittlich alle zwei Mi⸗ nuten ein Buch und nahezu jede Sekunde eine Zeitung erſcheine— ſo groß nämlich ungefähr iſt die Erzeugung dieſer Artikel im e der„Ziviliſation.“ Miltwoch, den 4. Januar 1933 Amti. Bekanntmachungen Die Entmündigung des Joſef Valenk'n Ripp⸗ oerger, geboren am 21. Januar 1877 in Höpfingen, wohnhaft in Heidelberg, Sk. Annagaſſe 11, wegen Trunkenheit, iſt aufgehoben. Heidelberg, den 19. Dezember 1932. Amksgericht B 2. Nadelſtammholz⸗, Stangen⸗ und Brennholz⸗Verſteigerung. Bad. Forſtamk Nechargemünd, am Donnerskag, den 12. Jannar d.., vormitlags 10 Uhr im Gaſt⸗ haus„Zur Roſe“ in Waldwimmersbach aus Do⸗ mänenwalddiſtr. IV.„Pohberg“(Waldhüter Kreß, Waldwimmersbach). Stämmen 9 Feſtmeler Lä. .—6. Kl. 37 Feſtmeter Fi..—6. Kl., Abſchnitte: 15 Feſtmeter Fi..—4 Kl., 4 Feſtmeter Lä..—4. Kl.; Stangen: 980 Bauſt..—5. Kl., 3380 Hopfenſt. —4. Kl., 1600 Rebſt..—2. und Bohnenſt, 100 Baumpfähle; Brennholz: 13 Ster Ei., 40 Ster Bu., Hhu. u. 43 Ster Nadelbrennholz, 1200 Bu. u. Hön. und 20 Loſe Schlagraum; ferner aus Domänen⸗ walddiſtr. V.„Reckarberg“ b. den Sotkten(Förſter Linmnbach, Mückenloch): 123 Lä. Bauſt..—2. Kl. Zu sämtl. Krankenkassen zugelassenſ Dr. med. G. Spröhnle Aerztin andschuhsheimer Landstr. 19. Tel. 941 Sprechstunden—4 Uhr. Marias Traum ein Spiel in 6 Bildern wird am Mittwoch, den 4. Januar, abends 8 Uhr in der Friedenskirehe Handschuhsheim noch einmal wiedernolt.— Eintritt 20 Pfg. 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Kaſſenſtunden: bei der Stadthkaſſe Samsbags von—12 Uhr, an den Pri⸗ gen Werkbagen—½13 und von ½15—16'hr, bei den Gemeindeſekcelariaten der Vororbe nach den in den ausgehängben Anſchlägen. lad tkaſſe. Aational⸗Theater Mannheim Mittwoch 16.00 Nachm.-Vorstellung 11 4˙ Januar 223 Die Schneekönigin 18.30 Dornseift— Schlaving —2⁰³3⁰ 1 12 Salome 22.00 Rosenstock— Hein 52 Janes 19.30 E 12 5. Januar— Heimkehr 22.00 des Olympiasiegers Schroeder Freitag 19.30 F 12, Sondermiete F G 6. Jaen— Die lustige Witwe 22.30 Klauß— Landory samstag 19.00 KH 12, Sondermiete H 6 7. Januar„„ Wallenstein 2³.15 Maiseh Sonntag 15.00 Nachm.-Vorst. 12, Vorrecht G 8. fanuar Die Schneekön 17.30 Dornseiff— Schlawine 20.00 fa. M. 9, Vorrecht H, Sonder- — miete H, erhöhte Preise 22˙3⁰ 1. Gastsplel curt Goetz m. Ensemble Dr. med. Hiob Praetorius Abendregie: Schroeder im Lokal zum„Badische 62 jährigen Musikdarbietungen, und Ver Pg. Pg. Eintritt: 30 Pfennig Buchvertrieb, P 5, 13a. NSDAP. Ortsgr. Rheinau Am Samstag, 15. Jan., abds..30 Uhr Relaisstrasse 118, anlässlich der Reichsgründungsfeier Deutscher Aben mit Fahnenweihe, Theateraufführungen, Redner: Pg. Dr. Orth Pfarrer Kiefer Kurt Ott Standartenkapelle /171 spielt. (M. Z. F. Hohmann Webau) Karten im Vorverkauf:„Hakenkreuzbanner“ Abteilung n Hof“ EINEAQIING Z2ur WETTBEWENB oen vom.—11. jen. 1032 geht ein fröhliches Suchen an. eine besonders lustige HAulgabe zu lösen! HsaliZ MAMLTEI SUclT me F. maer d. WIIIV Farrten UNTER DEM Morro: Es zilt, 4 35. each bei Tag und Du bei Macht“ 28 5 mmee— 5 Aus unserem gleichnamigen UFA- FILM sind Fotos von Käthe v. Nagy und Willy Fritsch in den Schaufenstern der unten verzeichneten Geé⸗ schäfte ausgestellt. leder, der sie findet, muß dies unter Angabe, wen das betreffende Foto darstellt, bis zum 12. Januar 1933 dem UFA-PALAST UNIVERSUM mitteilen. 8 Hierzu bedient sich jeder der illustr. Anweisung UNIVE die in allen genannten Geschäften, sowie im R S U M kostenlos verteilt verden. losunng. Käthe u. 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