nnk, daß Kheit das ſche miß⸗ ipolitiſche yskonzerk. efter, an⸗ urmonika⸗ derſtunde er zulezt 3 sknechks⸗ zerbekon⸗ er zuleßt oli. 1933/ 3. Jahrg./ Nr. 10 Der Tageskampyf Die preußiſche Oberrechnungskammer hat bei Prüfung der preußiſchen Haushaltsfüh⸗ rung einen Skandal von ungewöhnlichen Ausmaßen offengelegt. Im ſelben Augen⸗ blick, da der Reichsfinanzmimiſter die gerade; zu beängſtigende Finanzlage des Reiches ein⸗ geſtehen muß, erfährk das deutſche Volk Ge⸗ naueres darüber, was die Herren Braun⸗ Hirkſiefer⸗Severing unker einem„außerordenk⸗ lichen Notſtand“ und unker„Grenzlandhilfe“ verſtanden haben. Sie haben, um einem „außerdienſtlichen Nokſtand“ abzuhelfen, ſcheffelweiſe Geld unter die Leute gebrachk! Nicht unter die zuſammenbrechenden Bauern und Mittelſtändler in den Grenzländern, nicht an die Un⸗ahl von Arbeitern, die ſeit Jahren keine Eriſtenz mehr finden können, ſondern an Zeilnugsunkernehmen, die„Po⸗ litik im Sinne der preußiſchen Staaksregie⸗ rung“ zu machen gewilſt waren. Ueber eine ſogenannke„Zenkrale Verlaas-.m. b..“ roll- ten die Reichsmärkchen nach Millionen an Zeilkungen und Korreſpondenzen, die dann auch prompt die Regiererei der edlen Spen⸗ der für die Zukunfk in Oroͤnung fanden. Guk deukſch darf man dieſe Vorgänge nicht nen⸗ nen, weil man damit an die Ehre dieſer Ebrenmänner rühren würde. Zu den alück⸗ lichen Empfängern gehören u. a. die Kölner Verlagsanſtalt und Orucherei.-., die„Ge⸗ neralanzeiger“ von Stolp und Oſterode, die Druckerei Dammert.m. b.., Mirbachs Te⸗ legraphenbüro, die„Kieler Zeikung“. Sie alle befanden ſich in einem„außerordenklichen Nokſtand“, den die noch immer vorhandene preußiſche Staatsreqierung als einen„nakio⸗ nalen Nokſtond“ empfand und keils durch „Beteiligung“, keils durch„Kredite“ abau⸗ ſtellen bemüht war. Der Geſchäftsführer der „Zentroſen Verlaos-.m. b..“, die keine an⸗ dere Aufgabe gehabk zu haben ſcheint, als die Verkeilnna der amtlichen preußiſchen Wohl⸗ katen, bofand ſich wahrſcheinlich nichk in einem Nokſtand, denn er bekom 18 000 R. Jahresgehalt. Eine Anfwandeenkſchkdiaung von%0 RM. ſorafe dafür, daß er ſich nicht zu Fuß in die bedrohken Grenalandverloge begeben mußte, wenn der Dienſt es erforderke. Außerdem bekom er. damik er ſich ant erho- len konnke. anch noch eine Urlonhsenfſchädi⸗ onng von 200½ RM. pro Jahr. Die Männer aber, die dieſen Skandal perſönlich zu ver⸗ anfworfen haben. bemühen ſich gegenwärkig bei Herrn von Schleicher mit bisher noch un⸗ bekannfem Erfola darum, daß ſie zu ihrem nach wie vor unperänderken Gehalt auch wie⸗ der den enfſprechonden Wirknnaskreis be⸗ kommen. Herr Brann leat dabei aus ſetk hearelfſichen Gründoen Werk darauf, daß er dem preußiſchen Landtag den neuen Haushalt ſervieren darf.. 2 Die Sabotenre des akkiven Widerſtandes während der Ruhrbeſetzung halten anſchei⸗ nend den Augenblick der zehniährigen Wie. derkehr für gekommen, die bekleckerke Weſte durch Geſchichkskſitternng rein zu waſchen. Stakt ſchampoll ihr Haupk zu verhüllen und heilfroh zu ſein, daß man ſie für die indirekke Unkerffſthnng der Moſſchen im Kampfe gegen die Ahfiviſten an Rhein und Ruhr nicht zun Verankmorkuna zieht, ſpielen ſie ſich als„Rek⸗ ker“ auf. Daboi ſpohulieren die roken und demokratiſchen Genoſſen doranf. daß ſie die heldenmffigen Taken der Arbeiker und Be⸗ amken, die in herrlicher Einheit gegen die preußiſche Reqiernng und gegen die'ranzöſi⸗ ſche Soldafsska ſtanden, für ſich in Anſyrnch nehmen. Einer der von der R⸗gierung ſ It. ins Ruhrqebiek enkſandken„Beaufkragten“, Herausgeber der Korreſpondenz der verſtor⸗ DAS NATIONALSOZIAILISTISCHE Werlog: Die Bolksgemeinſchaft Heidelberg, Zeopoldſtrate 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel. Wbck. Schriftleitung: Heibelberg, utherſtraße 55, Telephon 4048. Mannbeimer Scheift⸗ leitung: P 5. 18a, Telephon 31 471. Das Hakenkreuz banner erſcheim 6 mal wochentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trügerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung Auzüglich 33 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger enigegen. Ju die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht · kein Anſpruch au! Euiſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen auz allen Wiſſenzgebieten Deretſches Baueoatum gegen Sehleicher: ————— V WW³ꝗmssssss Hov vodðdd Mannheim, Donnerslag, 12. Januar x W N N W * Wä kleine Anzeigen. wroteſt des Zeichslandvundes gegen die Aus⸗ plünderung der LCandwiotrſchaft zu Gunſten der Geldveutel⸗Zatereſſenten Berlin, 11. Januar. Der Bundesvorſtand des Reichslandbundes hak am Miltwoch folgende Enkſchließung zur Lage genommen: Die Verelendung der deulſchen Landwirlk⸗ ſchaft, insbeſondere der bänerlichen Verelen · dungswirlſchaft, hat unler Bildung der der⸗ zeiligen Regierung ein ſelbſt unker einer rein marxiſtiſchen Regierung nichk für möglich ge· haltenes Maß angenommen. Die Ausplün- derung der Landwirtſchaft zu Gunſten der allmächligen Geldbeukeliniereffenlen, der in⸗ kernalional eingeſtellten Exporkinduſtrie und ihrer Trabanken dauerk an. Seitens der Reichsregierung hörk die Landwirkſchaft im weſenklichen nur Rundfunkreden und inhalt⸗ loſe Formulierungen, denen kroß längſt vor- handener ſachlicher Möglichkeiken enlſchei⸗ dende Taken nicht gefolgk ſind. Obwohl mik Ende des Jahres 1932 die Holland gegenüber beſtehenden Zollbindungen abgelaufen ſind, iſt bis henke dieſe Erleichte ⸗ rung der zollpolikiſchen Lage nichk durch In⸗ hrafttreken von Jollerhöhungen über deren Ausmaß die auf nationaler Wirlſchaft einge⸗ ftellte Reichsregierung nichk mehr im Zweifel ſein kann, ausgenußt worden. Die daneben nolwendigen Konklingenlierungsmaßnahmen zum Schuße gegen ausländiſche Ueberſchwem⸗ mung ſind auch von der heuligen Reichsre⸗ gieruna nicht erariffen worden. Eine Regie⸗ rung, die den Willen zur Erhaltung deukſchen BVauernkums hak, müßte wenigftens durch ſo⸗ forlige Ernennung eines vollſtändigen und generellen Zahlungsmorakoriums die Verkrei⸗ bung des Banern von Haus und Hof verhü⸗ ken. Richts dergleichen iſt geſchehen. Durch das bisherige Verſagen der Reichsregierung in den lebenswichligen Fraoen der Agrarpo⸗ litik, werden auch die vom Reichskanzler auf⸗ aeſfelllen Ziele der Arbeilsbeſchaffuna und Siedlung zu reinen Illuſionen. Die bisherige BVeläligung der Reichsregierung wird daher auch den wiederhollen Aufträgen, die der Reichspräſidenk erkeilk hal, nichk gerechl. Die Nolgemeinſchaft des deukſchen Land⸗ volkes ftehtl zum Aeußerſten bereil. Die Führung des Reichslandbundes for⸗ derk von jedem Einzelnen den lehlen Einſah in dem dem geſamken Berufsſtande aufge⸗ zwungenen Kampf um die nackke Exiſtenz. Dem Reichslandbund iſt alſo endlich un⸗ ker dem Einfluß der NSoApP der Gedulds⸗ faden geriſſen. Er hat bei Herrn von Hin⸗ denburg eindeutig zu verſtehen gegeben, daß er nicht daran denkk, die verderbliche Politik der Schleicher und Genoſſen zu ſtützen. Dieſe Klärung der politiſchen Stellung der deuk⸗ ſchen Landwirtſchaft war auch durch einen eilig einberufenen Empfang bei Hindenburg nicht mehr zu verhindern!— Die Schleicherei läßt nun,— nach der Erklärung des Reichslandbundes verſichern — von jeht an werde ſie mit dem Vorſtand des Reichslandbundes keine Verhandlungen mehr führen. Wir lächeln angeſichts der Ueberheblich⸗ keit des gänzlich bankerokten Syſtems Schlei⸗ cher. Immerhin ſcheint uns weſenklich, daß der„ſoziale General“ künftig— lauk Tul.⸗ WMeldung— nicht mehr mit dem Reichsland⸗ bund verhandeln wird, ſondern wahrſchein⸗ lich, ſo mutmaßen wir, nur noch mit fenen Leuten, die der Regierung aus perſonalegoi⸗ ſtiſchen Gründen Lorbeeren ſtreuen. Das Reaime Schleicher neigt ſich ſeinem Ende zu. Wann endlich, wird Herr von Hin⸗ denburg bemerken, daß allein die NSDAP fähig iſt, Wandel zu ſchaffen? Wir haben die Hoffnung aufgegeben, daß dem hochbetag⸗- ken Reichspräſidenten dieſe Erkennknis noch einmal aufgeht! AS⸗Lehrer wieber in Dienjt geſtellt Karlee 11. Hun. wwie wir an auoel Stelle berichten, hat die nationalſoziĩaliſtiſch. Landtagsfraktion bei der badiſchen Regierung geſtern die Wiedergutmachung des Unrechts beantragt, das einer großen Anzahl von Be⸗ amten, die ſich zur ReDap. bekannten, an⸗ getan wurde. Hente erſahren wir aus dem Unterrichtsmi⸗ niſterinm, daß die Wiederindienſtſtellung von drei der entlaſſenen nationalſozialiſtiſchen Leh⸗ rer bereits verfügt wurde. Es ſind dies die Pgg. Mechler, Hornung und Frl. Hofmann. Wie wir weiter erfahren, iſt beabſichtigt, au/h den anderen Beamten in aller Bälde Gerech⸗ tigkeit widerfahren zu laſſen. Wir hoffen, daß dies in aller Kürze der Fall ſein wird, damit das vom Herrn Staatspräſidenten gegebene Verſprechen der Gleichberechtigung aller Volksgenoſſen auch zur Tat wird. eeeeee benen Demolkraken, hält ſich für verpflichtek, ſeinen und ſeiner Genoſſen unbekannken Ruhm leikarkikelnd in Erinnerung zr brin⸗ gen. Leider verſchweigk der ehrenhafte Hei⸗ lige, ſicher mit gukem Grunde, worin die ver⸗ dienſtvolle Tätigkeit dieſer Herrſchaften be⸗ ſtanden hak und begnügtk ſich mit vorſichtig⸗ hä⸗ miſchen Seitenhieben gegen die Akkiviſten. Vei dieſer Einſtellung kann man ſich denken, daß der Rundfunkvorkrag des Münchener Nakionaliſten Edgar Jung, der als Anktiviſt in der direkten Abwehr des Beſatzungs⸗ und Den nationalſozialiſtiſchen Beamten, die ſich auch durch den amtlichen Terror in ihrer Ge⸗ ſinnung und in ihrer Treue zur Bewegung Adolf Hitlers nicht wankend machen ließen, zollen wir unſere volle Anerkennung für den bewieſenen Opfermut. Aeue SpD⸗Korruption Saalfeld, 11. Januar. Spo-⸗Spißenkandidak unkerſchlägl Arbeilergroſchen Der ſozialdemokrakiſche Spitzenkandidak zu den letzten Kreiskagswahlen und gleichzeiliger Gewerk⸗ ſchaftsſekrekär des Deulſchen Mekallarbeiker ⸗Ver · bandes, der Genoſſe pPaul Möbus iſt wegen erheblichen Unkerſchlagungen ſtillſchweigend ſeines Poſtens als Gewerlſchafksſekrelär enkhoben worden. e e eeeeeee e eeeeeeeee eeeeWnn e tisinkmügesn Separakiſtenkerrors bekannk iſt, dieſer Geſell⸗ ſchaft auf die Nerven gefallen iſt und nun⸗ mehr eine„Akkion“ dagegen unkernommen wird. Beſchämend, wenn die verantwork⸗ lichen politiſchen Rundfunkgewaltigen ſich zwar nicht eindeukig aber verſtohlen um ein klares Urkeil gegen dieſe Leuke herumdrük⸗ ken. Es würde uns nichk wundern, wenn einer der damaligen Syſtemlinge nunmehr auch im Rundfunk die Heldenkaten derer um Braun⸗Severing während des Ruhrkampfes verzapfke. 3 5 — nach aufliegendem Taxif. Schluß heim P5, 18a, Telephon 31 471: Zablungs⸗ und Erfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließlicher Gerichtsſtand: Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Die Volksgemeinſchaft, Karlsruhe 21834. Sür unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir berlagsort heidelberg Freiverkauf 15 Pfg. KAMPFEBLATT NORODOWESTBADENVOVO 3 Die Sgeſpaltene Millimeterzeile 5 113 Die 4 geſpaltene Millimeter;eile um Texttei. 40 Pfg. Für ki Die Sgeſpal:ene Milli meterzei⸗e 6 Pfg. Bei Wiederbolung Rabatt der Anzeig n⸗Annahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Menn⸗ keine Verantwortung Wie lange nochꝰ Der Reichsfinanzminiſter Graf von Schwe⸗ rin-Kroſigk hak in ſeiner geſtern von uns ge⸗ brachten Rede vor dem Haushaltsausſchuß des Reichstages endlich einmal einen Re⸗ chenſchafksberichk über die Finanzlage des Reiches gegeben. Die Ziffern dieſes Berichts— unſerer Meinung nach noch immer viel zu opkimiſtiſch geſchätzt, geben ein geradezu vernichken⸗ des Urkeil über die Politik der leßten 14 Jahre ab. Das Syſtem ſteht als Angeklagter vor dem deukſchen Volke. Wir Nalkional⸗ ſozialiſten werden durch unermüdliche Aufklä⸗ rung der Volksgenoſſen dafür ſorgen, daß es ſich nicht durch ſeine letzte Verkleidung in das Mäntelchen der„aukoritären“ Regierung vor der kommenden Abrechnung drückk. Zunächſt einige Zahlen, losgelöſt von dem Wuſt miniſterieller„Begründungen“ und Enkſchuldigungen. Das Geſamtdefizit des Reiches bekrugnge 1930 1190 Milionen Rem. 1931 1 690 Miſſionen Nm. 1932 2070 Milſionen RM. Wir haben alſo in den letken Jahren ein jeweiliges Anwachſen des Geſamkdefiziks um —500 Millionen RM. zu verzeichnen. Eine wirklich ausoezeichneke Finan⸗wirkſch ef. Endlich erhallen wir auch einmal eine berflächliche Aufkläͤrnna über die Höhe der Jnbnenfionen und Bürgſchaften des Reiches: 759 Millionen Banken 637 Handel und Induſtrie 27⁰ Landwirkſchaft 155 3 Wobhnungs⸗ u. Siedlunasweſ. 150 5 Sfraßen und Waſſerſtraßen 200 0—„ Steueraułſcheine An dieſen Zahlen inker⸗ſſierk zunächſt ein⸗ mal die Tatſache, daß die Regiernngen für die meiſt in ſüdiſchen Händen befindlichen Ban⸗ ken allein faſt dreimal ſo viel erüb⸗ riaten. wie für die deukſche Landwirk⸗ ſchafk. Oder daß für die Garankie und Bäraſchoft der Ruſſenageſchäfte(fällt unter die 637 Millionen für Hand⸗l und Induftrie) Alein 400 Millionen Mark aufaewendetl wurden, alſo wiederim bedeukend mehr als für die Londwirkſchaft. Einen Großtkeil dieſer Subvenkionen kann das Reich ruhig in den Schornſtein ſchreiben. Der Verluſt von hunderten von Millionen Mark wäre durch die Verſtaaklichnna der Banken zu vermeiden geweſen. Seakkdeſſen haben es die Regierungen der leßten Jahre vorgezogen, die zuſammenbrechenden Juden⸗ banken auf Koſten des geſamken Volkes wieder flokt zu machen. Für die denkſche Landwirkſchoft hingegen, die als Grundlage der geſamken Volksernäh⸗ rung zunächſt hät“s geſtünt werden müſſen, bak man nur 71 Mill'onen für Mängerkredike und 117 Millionen für die Oſthife und rund 380 Millionen für nerſchiodene Aufaaben auf⸗ »ebracht. Der Erfolg dieſer ſehr unglei⸗ Hen Hilfe iſt darin zu ſehen. daß dieſe 270 Millionen— weil man nicht grundſänſich das Uebel an der WMurzel nackte— in ihrer Wirkung b⸗donknngelos gehlieben ſind. Die landwirkſchaftliche Lage iſt hente noch ichlimmer als vor ejnem Jahr. Ollf⸗ ZFubvenkionen müſſen wirknnaslos bleihen, ſolange nicht die bꝛeherigen Mege der Außen⸗ handelsyolitik verlaſſen werden. Allos in allem eraiht ſich ans den laufen⸗ den Kredifen und Bäroſchofton folgende Vorbelaſtnna für die Reichsetats der kommenden Jahre: 10⁴ã 75.⏑ Millionen 1935 750 4 ab 1936 5⁰¹ pro Jahr. Die Finanzgebarung der Regierung iſt alſo Donnerslag, 12. Januar 1933 —7 eine hkaum zu verantwortende Spehnulation auf eine umfangreiche Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage. Das ganze Finanzprogramm fällt in ſich zuſammen, wenn die Steuerein⸗- nahmen des Reiches nicht in dem erwarteten Umfange ſteigen und wenn die Arbeitsloſig- keik nicht erheblich abnimmt. An eine Sen⸗- kung der Steuern iſt angeſichts dieſer Vor⸗ belaſtungen überhaupk nicht zu denken! Wie ſind die Ausſichten heute? Die Ar⸗ beitsloſigkeit ſteigt unaufhörlich. Auch die Roßtäuſchermekhoden der amtlichen Statiſtik können das nichk verbergen. Die Zahl der Konkurſe und Vergleichsverfahren nimmt zu. Die Ausſichten auf dem Bau⸗- markk, immer ein guter Wertmeſſer für die wirtſchafkliche Enkwicklung— ſind geradezu kroſtlos. Die Schulden des Reiches bekrugen am 31. Dezember: 12,.264 Milſiarden(langfriſtig) 1,836 Milſiarden(kurzfriſtig) Man wirft uns Nakionalſozialiſten gerne vor, daß wir inflakoriſche Abſichten hätten. Zeßzt ſtellt ſich herans, daß das Reich allein für Stützunas:wecke 1 207 Millionen Mark Staalswechſel herausgegeben hat. Alſo nicht Waren ⸗ wechfel, ſondern die unker Berückſichtlaung des krampfhaften Feſthaltens an der Gold- währung gefährlichſte Finanzierungsmethode, reine Finanzwechſet! Das iſt die Erbſchaft, die wir Nalional- ſozialiſten einmal ankrelen müſſen. Der Weg dieſer geradezu gemeingefähr · lichen Finanzpolitik iſt gekennzeichnek durch die Namen Hilferding, Reinhold, Köhler, Diekrich. Das deutſche Volk wird dieſer Herrſchaften noch lange gedenken. Reinhold · Anleihe, Dawes⸗Anlelhe, Hilferding⸗Anleihe, Voung⸗Anleihe und Kreuger⸗Anleihe ſind die Merkſteine einer geradezu verantworkunas. loſen Pumpwirtſchaft, deren Folgen das deulſche Volk nun zwel Generationen lang belaſten. Nehmen wir noch hinzu, daß außer dem Reich auch die Länder und vor allem Ge. meinden bis über den Hals verſchuldet ſind, ſo iſt das Feſthalken an der bisheriqen Finanz⸗ und Währnnaspolitik einfach nichk zu verſtehen. Am Ende dieſes Leidensweges des deukſchen Volkes wird der Name des Reichsbankpräſidenten Lukher ſtehen. Nur über feinen Skurz geht der Aufſtiea. Wie lange noch gedenkt ſich Herrn v. Schleichers „Gralshüter“ Lukther der Neuordnung der deutſchen Volkswirkſchafk, die mik der Brechung der inkernakionalen Bankherrſchaft beainnen muß, in den Weg zu ſtellen? Wie lange noch? Aoichstassvonmdent Va. Sörin/ u. Bo. Zolenberg O zahre alt Am heuligen Tag wird der Reichskags· präſident, Pg. Haupkmann a. D. Göring, der ſeit dem 30. Auguſt 1932 das Amk des Reichskagspräſidenten innehak, 40 Jahre alt. Pg. Goͤring iſt ehemallger ahkiver Offizier und zeichneke ſich während des Krieges be⸗ ſonders als Kampfflieger aus. Von Juli 1918 ab war er Kommandeur des Jagdgeſchwaders „Freiherr von Richthofen“. Oöring iſt der jüngſte Reichskagspräſidenk in der Geſchichke des Deukſchen Reichskags. Seine Vorgän ⸗ ger waren in der Mehrzahl bereiis über 60 Jahre alk, als ſie ihr Amk ankraten. Ebenfalls am heukigen 12. Januar hegeht ꝓg. Alfred Roſenberg ſeinen 40. Ge⸗ burkstag. Es gibt heute keinen Natio⸗ nalſozialiſten, der dieſen Namen and die Ver- dienſte dieſes Mannes im Kampf um ein na⸗ lionalſozialiſtiſches Deukſchland nichk kennk. Simulanten in den Vreſſeghettos Berlin 11. Januar. Der Aufenkhall Hil⸗ lers in der Reichshaupkſtadk hal der jüdiſchen Aſphallpreſſe wieder Skoff zu allerlei Kombina; lionen gegeben. Selbſt dem WTB waren die wilden Senſakionsgerüchke ſeiner Kinder zu dumm, ſodaß es ſich veranlaßt ſah, einen Funkſpruch durch · zugeben, der die wie ein aufgeſchenchles Hühner⸗ volk gackernden Preſſejuden beruhigen mußte. Der Führer hakte lediglich eine Beſprechung mit prominenken Mitgliedern der NSDAp und eine ſolche mit dem früheren Reichsbankpräſidenken Dr. Schacht. Wie wir aus beſter Quelle erfahren, hal weder eine Beſprechung mit Schleicher ſtall⸗ gefunden, noch iſt eine ſolche verabredet worden. Der Führer iſt bereils geſtern abend wieder von Berlin abgereiſt. Auch die Meldung der„Frank⸗ furter Zeitung“, wonach Adolf Hikler„ſich nun⸗ mehr grundſählich zu einer Ausſprache mil Gregor Straßer bereilgefunden hak“, iſt aus der Lufk ge⸗ griffen. Sie iſi genan ſo unwahr, wie die Nach· richk des„Börſen⸗Conrler“, der ſeinen Leſern mikteille, Skraßer ſei in der vergangenen Woche in einer längeren Audienz vom Reichspräſtdenken Adolf Hitlers keilnehmenden Sonderbericht⸗ (Drahtbericht unſeres an der Wahlfahrk erſtakters.) Derlmold, 11 Januar. Ein Großkampftag von unerhörter Durch⸗ ſchlagskraft in Lippe. In nichf weniger als fünf überfüllten Maſſenverſammlungen ſpra⸗ chen außer dem Führer unſere Redner in al⸗ len Teilen des lippeſchen Landes, im Norden und Oſten, im Süden und Weſten, ſo rollt die Verſammlungslawine durch das Hermanns- land in unaufhalkſamem Siegeszug, alles mit ſich reißend, alies aufſaugend, das Volk wach⸗ rüitelnd, ermunkernd, damit Lippe am 15. Januar weiß, was es zu kun hak. Die Bewegung marſchierk! Die Fahnen ſtehen auf Sturm! Die Riemen ſind feſter gebunden und die Reihen noch mehr geſchloſ⸗ ſen. So ziehen wir von Skadk zu Stadt, von Dorf zu Dorf, von Saal zu Saal, von Zelt zu Zelt und immer wieder ſehen wir einen in vorderſter Linie ſtehen und unermüdlich für die Beſinnung der Natlon, für die Freiheit des Hermannslandes werben: den Führerl Geſtern die romantiſche Schwalenburg, heuke die viel nüchternere Zieglerſtadt Lage, am Knokenpunkt der Straßen⸗ und Eiſen⸗ bahnlinien. Auf dem Turnplatz unken we⸗ hen die Hakenkreuzbanner, von Girlanden umſpannk und von Menſchenmaſſen umlagert, eine Stadt ineinandergeſchachtelter Zelte. Arbeiter und Bauern, Bürger und Be⸗ amke, haben ſich in dem ſonſt ſo ſtillen Lage zuſammengefunden. In ſeiner großangelegken Rede ſprach der Führer über den grauenhaften wirtſchafklichen Zufammenbruch des deutſchen Volkes als Folge des politiſchen Zuſammenbruches der Rakion und ihrer inneren Zerriſſenheit.„Nur ein grundlegender Erneuerunasprozeß aus dem Volke heraus vermag die Vorausſehung, das Fundamenk zu einem Wiederaufſlieg zu ſchaffen. Geſehgebungsmaſchine und Nolver⸗ ordnungen am laufenden Band hönnen die- ſen ſchweren, aber nolwendigen Weg nichl erſeken.“ Der Führer ſprach weiter von dem un; erhörk harlen, opferreichen, aber gläubigen Kampf der nalkionalſozialiſtiſchen Bewegung — Wegen zur deutſchen Volksgemein⸗ aft. „Im wirklichen Leben dieler Beweguna iſt die Volhsgemeinſchakt prakliſch ausgebhaul worden. Die heuke Reaierenden glauben, durch Geſetze die innere Kraft einer Nakion erſehen zu können. Nicht wie die RNeaiernna reaierk, ſondern wie das Voll reagierk: das iſt das Enkſcheidende! Könnken unſere Regierungen überhaur! ſo reden wie heule, wenn ich nichk vor 14 ahren dieſe Arheik prokliſch beoonnen hälle? Die Parfeiſchwäker wären vom Bolſchewis⸗ mus lönaft weagefenk. Heule vlappern olle mir nach, daß der Parlamenkorismes ſhůdlich den unſere Bewegung gegen die Feindſchafk aller eingeleitek hak, hak unſere nalionale bür⸗ gerliche Welt überhaupk keinen Ankeil! Sie hal uns bekämpft und verfolgl wie alle an⸗ deren auch. Niemals kann Deulſchland ſich wiedererheben, wenn der Geiſt der Er⸗ hebung nichk Gemeingul des gan⸗ſiß zen deukſchen Volkes geworden iſt. Alle anderen Verſuche werden völlig zwecklos ſein und fehlſchlagen. gen wir, darum kämpfen wir nun Jahre lang und unſer Kampf iſt von Erfolg des Kabinekts Schleicher gehl weiter. welche Taten zu vollbringen, weil ſich die Mitglieder des Kabinetts über die einfachſten Grundfragen nicht einig ſind und die Kabi⸗ nekksſitzungen nicht der poſitiven Arbeit, ſon⸗ dern dem erbitterken und gehäſſigen Kampf der einzelnen Inkereſſengruppen dienen. erfahren, ſind die Gegenſäße im Kabinelt in den leklen Tagen ſo ſtark geworden, daß ſelbſt Herr von Schleicher daß es hier keinen Ausgleich mehr kann, ſondern daß irgendeine der im Kabinekt verkrekenen Inkereſſengruppen vor der ande⸗ ren kapitulieren und das Kabinekt verlaſſen muß. Die zwiſchen der Miniſterialbürokrakie der ver⸗ ſchiedenen Miniſterien und dem Reichskom⸗ miſſar Or. Gerecke. der Frage der Arbeitsbeſchaffung aber außer- ordenklich zaghaft vorgeht, und es nicht waat, energiſch ſein Ziel zu verfechken, Konflikt bis ſeht noch nicht Ausbruch glauben auch, daß Herr Gerecke wird, um einen ſolchen Konflikt den. gewerkek werden, daß Herr Gerecke enkqegen ſeiner vorher in kleinem Kreiſe Meinung im ſozialvoliliſchen Ansſchuß des Reichskages einer eindenkſaen Stellunonahme oegen die Miniſteriolhürobrakie nnkerliegk. Herr Gerecke ſcheink ſich alſo enkſchlorſen zu haben, ſich mit dem Titel des Kommiſſars für oirbeiksbeſchaffung zu beanügen und auf eine erwirklichung des Gedankens der Arbeits- beſchoffung zu verzſchren. iſt, daß der Pazifismus ſchädlich iſt. Aber das Kabinekt iſt der Gegenſah zwiſcher dem Her Sln des oeheppns moß e Loltes weoden“/ adoi Sitters acde in gage vor 14 Zahren, da haben ſie nichk ſo geredel, da haben ſie mich einen Nar⸗ ren geheißen, alle„die jehl ſo reden. An dem Neuaufbau des deulſchen WVolkes, Darum rin⸗ ſchon 14 ————ͥͤl———— emeinaut des begleikel geweſen. Wenn unſere Bewegung heule in Deulſchland marſchierk, dann iſt ſie ſchon heule der grihe Machlfaklor. Man nehme doch einmal die ſtaalliche Macht weg und wir werden mit den anderen Deulſchland zerſtörenden Parkeien ferlig werden und ſie innerhalb weniger Stunden hinwegfegen. Eine felſenfeſte Ueberzeugung bleibl uns: Wir werden eines Tages dahin kom⸗ men, wo heuke die Regierenden ißen! Wir werden von vorne mik offener Stirne dahinkommen, mit Ehre, mil Verſtand und mit der Machk, die uns dann geſtakkek, das durchzuführen, was wir heuke durchfüh⸗ ren wollen.“ 3 ——————————————————— Der zaudeonde Sniniſtor⸗Senengl wollte ſeine Konklave⸗Miniſtes in die (Drahtmeldung unſerer Berliner Schrift⸗ leitung). Berlin, 11. Jan. Der Auflöſungsprozeß unaufhalkſam Das Kabinekt iſt unfähig, irgend⸗ Wie wir von durchaus zuverläſſiger Seite einſehen mußte, geben ſchärfſten Gegenſätze beſtehen Da Herr Gerecke in iſt dieſer zum offenen Eingeweihte Kreiſe alles tun zu vermei⸗ dafür kann die Tatſache gekommen. Als Beweis ogeänßerten Eine außerordenkliche Gefahrenonelle für ZTagung des Berlin, 11. Zan. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichskages ſetzte am Mitt⸗- woch ſeine Berakungen über das Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramm in Gegenwart des Reichskommiffars Dr. Gerecke fork. Ein in- zwiſchen vom Zenkrum, der Bayeriſchen Volkspartei und dem Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſt eingebrachker Ankrag wünſchk eine Aenderung der Richklinien dahin, daß Skeuergutſcheine für die Mehrbeſchäfkigung von Arbeiknehmern nichk an ſolche Unterneh⸗ men gegeben werden dürfen, denen im Rah⸗ men des Arbeiksbeſchaffungsprogramms Ar⸗ beiten überkragen worden ſind. Ein neuer nationalſozialiſtiſcher Ankrag verlangk Ab⸗ ſchaffung der Leiſtungszulagen bei der Reichs⸗ bahn, und die Verwendung der entſprechen; den Summe für Arbeitsbeſchaffung. Auf dem von nakionalſozialiſtiſcher Crite ausgeſprochenen Wunſch, die Kleinbauernſied· lung in Oſtpreußen beſonders zu berückſich · tigen, erwiderte ein Regierungsverkreler, Oſt · preußen ſei von jeher bei der Arbeitsbeſchaf⸗ fung beſonders berückſichtigt worden(h. Im übrigen gehöre der Reichskommiſſar für Ar⸗ beitsbeſchaffung dem Kabinektsausſchuß für Siedlungsfragen an, und habe dort die Mög⸗ lichkeit, auch für die Förderung der Siedlung, namenklich in Oſtpreußen, einzutreken. EI Berlin, 11. Jan. In der Sitzung des ſo⸗ zialpolitiſchen Ausſchuſſes des Reichskages, wurde ein Ankrag mit den Stimmen der Na⸗ tionalſozialiſten angenommen, anſtelle der Fürſorgepflicht⸗Arbeiten, Notſtandsarbeiten bei Jahlung tariflicher Löhne und ve'⸗ſiche⸗ rungspflichkigem Arbeitsverhältnis der Nol⸗- ſtandsarbeiter durchzuführen. Sozialpontinmen Ausſthuſſes des Reichstages fand ein kommuniſtiſcher Ankrag Annahme, der Leiſtungszulagen bei der Reichsbahn und auf Verwendung der enkſprechenden Summe zur Arbeiksbeſchaffnng angenommen. Ebenſo im öffenklichen Inkereſſe liegende'rbeiten zum Tariflohn und im verſicherungspflichtiaen Arbeitsverhältnis aus:uführen.— Gegen So⸗ zialdemokraken und Kommnniſten wurde der gemeinſame Ankrag des Volksdienſtes, des Zenkrums und der Bayeriſchen Volks-orke! zum Beſchluß erhoben, wonach für die Ar⸗ beitspermikklung bei der Arbeitsheſchaffung auch die geſeßlich anerkannken, nicht aewerbs⸗ mätiaen Stellenvermifflungen neben den Ar⸗ beiksämkern als aleichberechtiok anerkannk merden ſollen.— Eine oroße Mehrheit fond uch für einen weiferen Ankraa or alelchen arkeien, Stenerankſcheine für Mohrbeſchäf⸗ tianng von Arbeitern nich! an ſolche Unker⸗ nehmer in geben, denen Anfträge aus dem olrheiteheſchaffungsprogramm überkragen wor⸗ den ſind. Ein Zenkrumsantraa auf Anreiſung an die Finanzämker zur Verhindernna von Miß- hräuchen bei Ansgabe von Stenerqutſcheinen für Mehrbeſchäftaung, wurde in der Foſſnna angenommen, daß ols Mißbrauch a⸗ aeſehen morde“ ſollen die Ansgabe von Steuerauk⸗ ſcheinen in Köhe von mehr als 50 vom Hnn⸗ derk der Lohnſumme, der im ein⸗elnen Foll mehrbeſchäftiaten Arheiknehmer, die Entlaſ⸗ ſung von älteren und verheirakeken Arbeit⸗ nehmern und ſolchen. die Angehörige unker- halken oder weſenklich unkerſtüßen, ſowie die Einſtellung von iüngeren GArheitskräfken an deren Stelle und die Einſtellung von Aus⸗ ländern. Ausſchuß znnächſt die Ankrßae zum fre'wñlli⸗ reiche Arbeiten auf Grund Am Dienskaa kommender Woche wird der Wüſte ſthicken Reichsernährungsminiſter Freiherrn von Braun auf der einen Seite und dem Reichs- bankpräſidenten Luther und dem Reichs⸗ wirkſchaftsminiſter Warmbold auf der an⸗ deren Seite. Aus abſolut zuverläſſiger Quelle erfahren wir, daß am Samstag vergangener Woche Herr von Schleicher in einer Anwand⸗ lung von Mut entſchloſſen war, ſowohl Herrn von Braun, wie Herrn Warmbold in die Wüſte zu ſchichen, da das neue von Herrn von Schleicher veranſtaltele Konklave nicht nur nicht den erwarkeken Erfolg brachte, ſon⸗ dern ſogar zu einer Verſchärfung der Gegen⸗ ſätze beigekragen hal. Herr von Schleicher ſoll ſich aber, wie uns mitgekeilt wird, ſchon kurz nach dieſem Ent⸗ ſchluß darüber klar geworden ſein, daß ſein wankender Thron die Belaſtungsprobe, die der Hinauswurf von zwei ſo wichtigen Mini⸗ ſtern bedeuten würde, nichk überſtehen könne. Der in der erſten Wut gefaßte Enkſchluß war ſchon nach kurzer Zeit vergeſſen, und die bei⸗ den feindlichen Brüder Warmbold und von Braun werden bis auf weiteres in ihren Aemtern bleiben. Dieſe Takſache iſt bezeich; nend für die augenblickliche Situation des Kabinekks. Es muß kraurig ausſehen, wenn Herr von Schleicher alles beim Alten läßt, obgleich er weiß, daß poſitive und ertrags· e Arbe der beſtehenden Gegenfüße im Kabinett unmöglich Es iſt immerhin beachtlich, daß durchaus ernſt zu nehmende politiſche Kreiſe der Reichshaupkſtadt in dieſem Zuſammenhang davon ſprechen, daß Herr von Schleicher wohl ſelbſt nicht mehr daran glaubt, noch lange auf dem Stuhl Bismarcks ſitzen zu bleiben. Die Sitnalion des Kanzlers hak ſich in den lehlen achk Tagen von Tag zu Tag verſchlechlerl. Der Beginn der Parlamenks⸗ ſitzungen wird die Lage Herrn von Schlei⸗ chers nicht verbeſſern, ſo daß ihm kalſächlich felbſt bei eifrigſtem Forſchen kein Ausweg mehr bleibk als der Rücktritt des Kabinelts, das durch Firmenänderung verſucht, den Ban⸗ kerokk eines Syſtems zu verſchleiern. Kreiſe, die Herrn von Schleicher naheſte- hen, ſind ſich über den Ernſt der Lage durch- aus im Klaren und die verſchiedenen, der Oeffenklichkeit ſchlecht verſtändlichen Wut⸗ ausbrüche dieſer Kreiſe dürften als Reſultak der Ueberreizkheik der Nerven dieſer Kreiſe zu werken ſein, die zu der Ueberzeugung kommen mußken, daß ihr fein angeleakes In- krigenſpiel zunichte gemacht worden iſt. Man aibk Herrn von Schleicher nichk mehr lange Zeit, und wir müſſen geſtehen, daß wir das Verſchwinden dieſes merkwürdiagen Ka⸗- binekks umſo mehr begrüßen, je früher dies geſchiehk. Bo. Bennecke rechnet ab Oresden 10. Jannar. In einer NS-⸗Ver⸗ ſammlung ſprach am Monlag in Dresden der in Zuſammenhäng mit dem Fall Henkſch vielgenannte SA⸗Führer und Landkaasabgeordnete Pg. Dr. BVennecke. Der Parkei, ſo ſagke er, liege viel an der Aufllärung des Falles. Sein Aufenkhalt in Bad Flinsberg habe mit der Angelegenheit nichl das mindeſte zu lun. Von der Seite der Gegner der RSchap habe eine ſyſtemakiſche Hebe ein⸗ oeſeßk, die an Gehäſſiakeit nicht zu überbielen ſei. Der Vorkragende wandle ſich mik ſcharfen Worlen gegen die marxiſtiſche und geoen die büroerliche Preſſe, die beide falſch zum Fall Henlſch einaoſkellt ſeien. Ferner wandke er ſich gegen die ſächſiſche Regierung, der er mehrfach vorwarf, ihre Pflicht nicht gekan zu haben. Auch die Slaalsanwall⸗- ſchaft habe verſagk. pg. Dr. Bennecke keille im weileren Verlauf ſeiner Rede mil. daß die nalionalſozialiſtiſche Frak · tion im Landtag für die Aufhebung ſeiner Immu⸗ nität ſtimmen werde. Die NSDAp habe bei die⸗ ſer ganzen Angelegenheit nichts zu fürchken. Wenn die Landkagsfraklion für die Aufhebung der Im⸗ munikäk ſtimme, ſo wolle ſie damik zeigen. daß ſie das größle Inkereſſe daran habe, daß dieſe Ange⸗ Mit großer Mehrheit wurde auch ein na⸗ empfangen worden. tionalſozialiſtiſcher Antrag auf Abſchaffung zen Arbeiksdienſt und zur Dienſtpflicht bera⸗ ten. zumal erhebliche Zweifel beſtünden, ob von anderer Seile dieſe Aufklärung angeſtrebl werde. legenheit unkerſuchk und reſtlos aufaeklärk werde, De bHisher berg) m kon eee Die ſr den Gel wieder h Klären. Der ar das Parl ſchen Lag verhängt In No fälle eint bdoniens Rull geſr Dienst Hülle des Münſter Genera duras ein gewählt: präſident. und läuft Sämtlie ſtand in nen Bezit übernomr Herzuſtelle Seit Di ſeeküſte u den Schiff reiche Sch um beſſere Marine⸗ Rom wir't ſeinen Py Der Pof ſchen Botſe Korvettenk Zum M ſchaft in 8 ner ernan tritt. Wie ver ſchen Mari tober beſet ber ſollen bolm, Toki Zum Milit ſchaft in R Schindler, riſchen Inf nannt weri Ausl „ Hamburg burger“ tra 50 ausländ Hamburg ei um Vertret ſenbahn⸗ 1r Schnelltrieb auch auf auf zwei Te Suhl, 11. Straße in abend ein ſch gen Menſche holter polize vier Perſon Baum. Der 20jährige P. den Tod. E hirnerſchütte führt werder tens mit heil Bewegung in iſt ſie or. Man Racht weg eulſchland n und ſie egen. Eine is: Wir n kom- renden nil offener Verſtand geſtallet, durchfüh· eine N n von em Reichs- n Reichs⸗ uf der an⸗ e erfahren ier Woche Anwand⸗ vohl Herrn d in die von Herrn ave nicht rachte, ſon⸗ der Gegen⸗ er, wie uns ieſem Enk⸗ „ daß ſein probe, die igen Mini⸗ hen könne. tſchluß war ind die bei⸗ und von in ihren iſt bezeich⸗ tation des ehen, wenn Alten läßt, nd erkrags- beſtehenden ß durchaus Kreiſe der ammenhang chleicher aubt, noch ſißzen zu ers hal ſich ag zu Tag parlamenks⸗ von Schlei⸗ n kalſächlich ein Ausweg Kabinekts, ſt, den Ban⸗ rn. her naheſte- Lage durch⸗ denen, der lichen Wut⸗ als Reſultat hieſer Kreiſe leberzeugung gelegkes In- en iſt. r nicht mehr hen, daß wir ürdigen Ka⸗ früher dies ab ner NS-⸗Ver⸗ resden der in h vielgenannle eke Pg. Dr. liege viel an Aufenkhalt in legenheit nicht te der Gegner che Hehe ein⸗ überbielen ſei. harfen Worken die büraerliche nlich eingeſtellt die ſächſiſche f, ihre Pflicht Skaalsanwall- ileren Verlauf aliſtiſche Fral ⸗ ſeiner Immu⸗ )habe bei die · fürchken. Wenn ebung der Im⸗ zeigen. daß ſie aß dieſe Ange⸗ foeklärk werde, ob von anderer werde. Schnelltriebwagen 20jährige Paul Debertshäuſer fanden dabei hirnerſchütterungen in das Krankenhaus über⸗ führt werden, während der Beſitzer des Schlit⸗ Donnerstag, den 12. Hanuar 13090.. —— Der neue Kommandant non Berlin Oberſt Schaumburg, bisher Kommandeur des Inf.⸗Reg. 1(Königs ⸗ berg) wurde mit dem 31. Januar zum Stadt⸗ kommandanten von Berlin ernannt. V Die ſpaniſche Regierung hat beſchloſſen, in den Gebieten, in denen die Ruhe noch nicht wieder hergeſtellt iſt, das Kriegsrecht zu er⸗ klären. Der argentiniſche Staatspräſident Juſto hat das Parlament bis zur Beruhigung der politi⸗ ſchen Lage im Lande geſchloſſen und die Zenſur verhängt. 3 ZIn Norögriechenland haben ſtarke Schnee⸗ fälle eingeſetzt. In einigen Gegenden Maze⸗ doniens iſt die Temperatur auf 10 Grad unter Rull geſunken. Dienstag vormittag wurde die ſterbliche Hülle des Erzbiſchofs Poggenburg im Dom zu Münſter zu Grabe getragen. General Cabias iſt vom Kongreß von Hon⸗ duras einſtimmig zum neuen Staatspräſidenten gewählt worden. General Williams iſt Vize⸗ präſident. Die Amtszeit beginnt am 1. Fehruar und läuft vier Jahre. 3 Sämtliche von dem mohammedaniſchen Auf⸗ ſtand in dem indiſchen Staat Alwar betroffe⸗ nen Bezirke ſind von den engliſchen Behörden übernommen worden, um die Oroͤnung wieder berzuſtellen. Seit Dienstag abend lagert über der Nord⸗ ſeekütſte und der Unterelbe bichter Nebel, der den Schiffahrtsverkehr ſtark behindert. Zahl⸗ reiche Schiffe liegen auf der Elbe vor Anker. um beſſere Sicht abzumarten. Marineattaché bei der deutſchen Botſchaft in Rom wird Korvettenkapitän Leyke. Er tritt ſeinen Pyſten am 1. Ahei an. Der Poſten des Marineattachés bei der deut⸗ ſchen Botſchaft in Paris wird am 1. April durch Korvettenkapitän W beſetzt werden. Zum Marineattaché bei der deutſchen Bot⸗ ſchaft in London wird Kapitän zur See Waß⸗ ner ernannt, der ſeinen Poſten am 1. April an⸗ tritt. * Wie verlautet, wird der Poſten eines deut⸗ ſchen Marineattachés in Waſhington am 1. Ok⸗ tober beſetzt werden. Gleichfalls zum 1. Oktv⸗ ber ſollen deutſche Marineattachés in Stock⸗ bolm, Tokio und monmn ernannt werden. Zum Militärattaché bei der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft in Warſchau wird vorausſichtlich Oberſt Schindler, zurzeit Konmmandeur des 19. Baye⸗ riſchen Infanterie⸗Regiments in München, er⸗ nannt werden. Auslündiſche Eijenbahner im „Fliegenden Hamburger“ Hamburg, 11. Jan. Der„Fliegende Ham⸗ burger“ traf am Mittwoch vormittag mit über 30 ausländiſchen Fahrgäſten aus Berlin in Hamburg ein. Es handelt ſich in der Hauptſache um Vertreter franzöſiſcher und engliſcher Ei⸗ ſenbahn⸗ und Verkehrsgeſellſchaften, die den auf ſeine Verwendbarkeit auch auf außerdeutſchen Strecken prüfen wollen. zwei Zobesopfer bei einem Robel⸗ unglück Suhl, 11. Zan. Auf einer ſtark abſchüſſigen Straße in Suhl ereignete ſich am Dienstag abend ein ſchweres Rodelunglück, das zwei jun⸗ gen Menſchen das Leben koſtete. Trotz wieder⸗ holter polizeilicher Warnungen fuhr ein mit vier Perſonen beſetzter Schlitten gegen einen Baum. Der 18jährige Rudi Kindleb und der den Tod. Ein anderer Fahrer mußte mit Ge⸗ tens mit heiler Haut davon kam. e Köln, 11. Jan. Eine vom Landesfinanzamt Bezirk Köln, in deſſen Bereich das Haupt⸗ ſchmuggelgebiet liegt, veröffentlichte Zuſam⸗ menſtellung über die im Kalenderjahr 1932 er⸗ zielten Erfolge in der Schmuggelbekämpfung zeigt eindringlich den Umfang des Schmuggels. Allein 34 500 Strafanzeigen wegen Schmuggels mußten im Jahre 1932 erſtattet werben. Bei den Schmuggleraufgriffen fielen den Zollbe⸗ amten u. a. 9 271 000 Stück Zigaretten, 198 400 Hefichen Zigarettenpapier und 29 200 Kilo Ta⸗ bak in die Hände. An Kaffee verfielen 1932 al⸗ lein 92 700 Kilo, an Zucker 161 800, an Brot 32 300 Kilo der Beſchlagnahme. Auch Getreide und Müllereierzeugniſſe ſind nach wie vor ein begehrter Schmuggelartikel. An Getreide wur⸗ den den Schmugglern 105 500 Kilo, an Mül⸗ lereierzeugniſſen 100 100 Kilo abgenommen. Die Verſchärfung der Beſtimmungen in der Schmuggelabwehr brachte auch eine Verfügung, wonach die beim Schmuggel benutzten Fahrzeu⸗ ge ebenfalls der Beſchlagnahme verfielen. In 1933 waren es 1648 Fahrräder, 57 Krafträder und 168 Kraftwagen. Ein Lagerſchuppen der Zhörljchen deljabrik in Flammen Große Kopra⸗Vorräte vernichtet Harburg⸗Wilhelmsburg, 11. Jan. Am Mitt⸗ woch gegen.15 Uhr entſtand in dem großen maſſiven Lagerſchuppen der Thörl'ſchen Oel⸗ fabrik in der erſten Seehafenſtraße ein Feuer, durch das die Lagerhallen und ein großer Teil der Vorräte vollſtändig zerſtört wurden. Zahl⸗ reiche Wehren beteiligten ſich an der Löſchar⸗ beit. Gegen.15 Uhr war die Hauptgefahr be⸗ ſeitigt. Die Nachlöſcharbeiten geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig, da man ſehr ſchwer an die einzelnen Brandherde in den Kopra⸗ Vorräten herankommen kann. Letztere ſind in Säcken bis unter die Decke aufgeſtapelt, die zu⸗ nächſt abgetragen werden müßten. Den Vor⸗ mittag über waren noch 14 Rohre mit den Ab⸗ löſchungsarbeiten beſchäftigt. Die Arbeiten werden auch durch die ſtarke Rauchentwicklung Vertuſchungsmanöver Berlin, 11. Januar. In Berlin trug ſich kürzlich folgendes jü⸗ diſche Erleben zu: Der 77jährige Jude Leopold Klaußner— genannt„Poldi“, deſſen Vetter, der 23jährige Zude Hans Bronner, der Wjährige Hans Merchel und der jährige Heinz Lehmann, ſowie zwei„Tiſchdamen“, dic 20jährige Helga von Harlem und die 21 Jahre alte Frau Ilſe Achilles, beſchloſſen den Garderobenpächter Otto Kröger, von dem ſie wußten, daß er meiſtens Geld bei ſich trug, niederzuſchlagen und ihn auszurauben. Als Anſtifterin wird Helga von Harlem genannt, die früher einmal bei Kröger beſchäftigt geweſen iſt. Dort wur⸗ de ſie ihres auffallenden Benehmens wegen entlaſſen. Sie verliebte ſich in Hans Bronner und lernte dann Frau Achilles kennen. Am 27. Dezember wurde das Verbrechen begangen. 570 Mark waren die Beute, deren Verbrauch ohne große Schwierigkeiten an ei⸗ nem Abend bewältigt wurde. Der Rauſch war bald vorüber und mit den erſten Zeitungsmeldungen brachte man dann, von der Angſt getrieben, den Eltern gegen⸗ über ein Geſtändnis zu Tage. Die Geſchichte ſollte nicht an die Oeffentlichkeit dringen, und man fand in der Perſon des jüdiſchen Rechts⸗ anwalts Kurt Roſenfeld auch den tatkräftigen Mithelfer, durch deſſen Hände die geraubten 570 Mark dem Garderobenpächter wieder zu⸗ geſtellt wurden. Indeß, die Hoffnung, dieſes abſcheulichen Räuberſtückchen damit vertuſchen zu können, Ein Schmugglerrekord Reun Millionen zigaretten, 1648 Fahrrüder in einem Jahr geſchmuggelt 34 500 Gtrafanzeigen ſehr erſchwert. Man rechnet mit einer mehr⸗ tägigen Löſcharbeit. Als Brandurſache wurde Selbſtentzündung der Kopra⸗Vorräte feſtge⸗ ſtellt. zwei Kinder erſtitkt Die Eltern unter Morbverbacht verhaftet Bromberg, 11. Jau. Ein entſetzliches Un⸗ glück, dem zwei Kinder zum Opfer fielen, er⸗ eignete ſich am Dienstag abend in Bromberg. Der Kraftwagenführer Weinert legte, während ſeine Frau bei einer Nachbarin weilte, ſein fünffähriges Söhnchen und ſein dreijähriges Töchterchen zu Bett, um dann ebenfalls zu den Nachbarn zu gehen. Als die Eltern nach zwei Stunden wieder in ihre Wohnung zurückkehr⸗ ten, fanden ſte das Schlafzimmer mit Rauch ge⸗ füllt. Der Vater hat wahrſcheinlich ein noch glimmendes Streichholz auf einen Bettvor⸗ leger geworfen, der dann Feuer fing. Auch ein Nachttiſch ging in Flammen auf. Beide Kin⸗ der waren erſtickt. Der Vater verſuchte da⸗ rauf Selbſtmord zu begehen. Er wurde je⸗ doch daran gehindert. In den ſpäten Abendſtunden verhaftete die Polizei die Eltern unter Moroͤverbdacht. Branſchweig, 11. Jan. Wie die„Braun⸗ ſchweigiſche Landeszeitung“ erfährt, hat der Hugo Wertheim⸗Braunſchweig durch Erhängen und Erſchießen Selbſtmord verübt. Wertheim war der Inhaber des im Oktober zahlungs⸗ unfähig gewordenen Bankhauſes J. Wert⸗ heim, das ſich hauptſächlich mit Grundſtücks⸗ geſchäften und der Parzellierung von Gütern befaßt hatte. Gegen Wertheim ſchwebte ein Strafverfahren wegen Wechſelfälſchung und Deviſenvergehen. Der Klapperſtorch in der Wahlverſammlung Detmold, 10 Jan. In der Hitlerver⸗ düdiſcher Nervenkitzel ſammlung am Montag in Hohenhauſen mußte eigener Verbrechen erfüllte ſich nicht. Auch der Rechtsanwalt Ro⸗ ſenfeld konnte ſeine Miſchpoke nicht vor dem Gerichtsverfahren retten. Wie wir noch dazu erfahren, iſt im Zuſam⸗ menhang mit dieſer Chicagoepiſode in der deutſchen Reichshauptſtadt der 18jährige Sohn eines Generaldirektors, der den Komplizen Fahrgeld zur Flucht zuſteckte, verhaftet wor⸗ den. Die Berliner Preſſe hat über den Vorfall berichtet, und es iſt intereſſant, eine Notiz — nämlich die des fragwürdigen 12⸗Uhr⸗Blat⸗ tes“— beſonders zu beleuchten. Die gleiche Zeitung, die in dieſen Tagen faſt Kopf ſteht mit ihren furchterregenden Mel⸗ dungen über Nazimorde und Naziſchandtaten hat eine eigene Art, ihren Leſern die jüdiſche Bravourtat dunkelſten Verbrechertums mit⸗ zuteilen. Sie macht ein Hiſtörchen daraus! Unterhalt⸗ ſam und nett ſchildert ſie das Zuſammenfinden der Verbrecher in den Berliner Nachtlokalen und ihre intereſſanten Perſönlichkeiten. Das iſt die Art der Aſphaltpreſſe, die immer ein Herz für das zünftige Verbrechertum hat. Prickelnd und unterhaltſam ſprudelt ſie das Zeugnis der furchtbarſten Verkommenheit heraus. Aehnlich veranlagte Leſer aber leben ſich bald in dieſes Milien der Judenjungens, die ihrem Nervenkitzel Ausgang verſchafften, hinein und verſuchten ſich ſchließlich in der gleichen Rolle! Bert Hinkler 90 Stunden überfällig +London, 11. Jan. Ueber den ſeit 90 Stun⸗ den verſchollenen auſtraliſchen Rekordflieger Bert Hinkler, der auf ſeinem Flug von Lon⸗ don nach Auſtralien in Brindiſi feine erſte Zwiſchenlandung vornehmen wollte, wird nachträglich noch bekannt, daß er die italieni⸗ ſchen Behörden gar nicht um Erlaubnis für die Ueberfliegung italieniſchen Gebietes er⸗ ſucht hatte. Man nimmt daher an, daß er möglicherweiſe eine ganz andere Richtung ein⸗ geſchlagen hat. Selbſtmord eines jũdiſchen Wechſelfälſchers Adolf Hitler ſeine Rede unterbrechen. Bei einer Beſucherin war unerwartet ſchnell ein kleiner Erdenbürger augekommen, was zur Folge hatte, datz die Verſammlung auf zehn Minnuten unterbrochen wurde. Später wurbe mitgeteilt, daß alles gut abgelauſen ſei, und Adolf Hitler verſprach, am kommenben Sonn⸗ tag zur Taufe des jungen Lippers zu erſchei⸗ bn. Sthleßvreien in Gebllla Paris, 11. Jan. Die halbamtliche ſpani⸗ ſche Nachrichtenagentur Fabra melbet aus Se⸗ villa, daß die dortige Landarbeitervereini⸗ gung Dienstag morgen den Generalſtreik an⸗ geordnet hat. Vor der Univerſität kam es zu Schießereien zwiſchen Polizei und Streikenden. Sechs Perſonen, darunter zwei Polizeibeamte, wurden verletzt. Zwei Verletzte befinden ſich in Lebensgefahr. Weitere Ausſchreitungen in Seyilla und den Provinzen Murcia und Valencia. Madrid, 11. Jan. Im Zuſammenhang mit dem von den Syndikaliſten in Sevilla ausge⸗ rufenen Generalſtreik kam es außer in der Stabt auch in der Umgebung Sevillas zu Schießereien. Jn einigen Dörfern verſuchten die Landarbeiter, ſich in den Beſitz des Rathan⸗ les zu ſetzen, wobei es zu Zuſammenſtößen mit der Polizei kam. In Automobilen herbeigehol⸗ te Polizeiverſtärkungen wurden von den Auf⸗ ſtändiſchen beſchoſſen. Im Laufe des Nachmit⸗ tags gelang es, die Ordnung wiederherzuſtel⸗ len. Auch in Caſtellon und Mureia kam es on Ausſchreitungen. In der Provinz Mureia machten die Anarchiſten Ueberfälle auf Dörfer und verſuchten, ſich eines Pulvermagazins zu bemächtigen. Gleichzeitig zerſchnitten ſie die Telefonleitungen und ſperrten die Straßen. Auch hier gelang es der Polizei ſchließlich, die Angreifer in die Flucht zu ſchlagen. Sabotage⸗ anſchläge auf die Eiſenbahnlinie Murecia⸗Car⸗ tagena wurden rechtzeitig entdeckt, ſo daß le⸗ diglich Zugverſpätungen eintraten. In den Dörfern Betera und Benaguageil in der Pro⸗ vinz Valencia verbrannten die Anarchiſten das Gemeindearchiv und verſperrten die Zufahrts⸗ ſtraßen. Gleichzeitig wurde ein Zug beſchoſſen, wobei der Maſchiniſt Verletzungen erlitt, Im übrigen Spanien wurden drei weitere Anſchläge auf Eiſenbahnlinien feſtgeſtellt, die aber ohne Erfolg blieben. In Barcelona bleiben bis auf weiteres die außer⸗ ordentlichen Sicherheitsmaßnahmen wie Poli⸗ So macht die jüdiſche Aſphaltpreſſe aus Ber⸗ lin allmählich das deutſche Chicago. zeiverſtärkungen, Dauerbeleuchtung der Stra⸗ ßen während der Nacht, Durchſuchung verdäch⸗ tiger Perſonen auf Waffen uſw. beſtehen. Fenersbrunſt zerſtört finniſches Inſelfort Ueberſichtsbild von dem Feſtungsgebiet Speaborg, zu dem das Fort Mac Elkiot gehört. Eine der wichtigſten finniſchen Befeſtigungen, das Fort Mac Elliot, das auf einer Felſeninſel 16 Seemeilen weſtlich von Helſingſors liegt, wurde durch eine Feuersbrunſt zerſtört. Insgeſamt ſind ſieben Kaſernen und Nebenbauten ein Raub der Flammen geworden. Das Fort Mac Elliot gehört zu den Befeſtigungen auf den Schären der Hauptſtadt, deren Mittelpunkt die Feſtung Sveaborg iſt. * Donnerslag, 12. Zanuar 1933 Aus ber Arbeit der Obitbauvereine im Schwarzachtal Baumpflege, Abſaßfrage, Randbemerkungen. In Aglaſterhauſen hatten ſich am Sonn⸗ tag die Vorſtände der Obſtbauvereine des Schwarzachtales zuſammengefunden. Der Vor⸗ ſtand des Bezirksobſtbauvereins, Herr Him⸗ melmann, Unkerſchwarzach, dem für ſeine rüh⸗ rige Tätigkeit Anerkennung zu zollen iſt, be⸗ — über die Kreisverſammlung in Sek⸗ ach. Von den Vereinen ſind Tätigkeitsberichte für das vergangene Jahr einzuſenden. Ent⸗ haltend: Angaben über Obſtbaumneuanlagen, Zaähl der Umpfropfungen, Schniltkurſe, be⸗ lehrende Vorkräge, Erfahrungen über Sprit- zungen, Stand der Baumpflege in der Ge⸗ meinde allgemein, bei den Mitgliedern und beſondere Beobachkungen zur Abſatzfrage u. ä. Möchken ſie ſo ausfallen, daß den Füh⸗ rern auf dieſem Gebiete daraus neuer Anreiz zur Arbeit für die Hebung des deutſchen Obſt⸗ baues eniſtehe! Eine Zählung der Obſtbäume in der Gemeinde iſt nokwendig, um ſo für die bad. Landwirkſchaftskammer die nötigen Un⸗ terlagen zu ſchaffen; hängt doch von der An⸗- zahl der Bäume der Unkerſtützungsbekrag des Reichsfinanzminiſteriums ab. Dieſes Jahr ſoll Baden 40 000 Mark erhalken, ſodaß für ſede Pfrophung 5 Pfennig Zuſchuß gegeben wer⸗ den können, während Würktemberg 6 bis 8 fennig zuſchießen kann. Auf 15. Januar ſind die Zu⸗ und Abgänge von Mitgliedern zu melden, desgleichen die vorausſichtlich nö⸗ lige Anzahl Pfropfreiſer und die Menge an Karbolineum. Ein glänzendes Beiſpiel für den Wert der Sommer⸗ und Winkerſpritzung wurde aus H. berichket: Beſonders die Zwekſchgenbäume lei⸗ den unter der Läuſeplage; ihre Ergebniſſe nähern ſich dem Nullpunkk. Dieſes Jahr ſtellte nun der Gemeinderat in H. die Mittel für ausgiebige Spritzung zur Verfügung. Bei Ge⸗ lingen des Verſuchs ſollken die Baumbeſißer allmählich die Beträge der Gemeinde rücker⸗ ſetzen, bei Mißlingen ſollte die Gemeindekaſſe allein Leidtragender ſein. Wie wurde da in den umliegenden Gemeinden über die dum⸗ men.. er gelachk; wie lang aber wurde das Geſichk der Lacher als das Ergebnis be⸗ kannk wurde. Ihre Bäume waren leer, die „Dummen“ aber konnken für 32 000 Mark Zwekſchgen verkaufen; ihre Gemeindekaſſe ſoll, es klingk wie ein Märchen, keine Rück⸗ ſtände haben! Des weiteren wurde in gegenſeitiger Aus⸗ ſprache berichtet über: Sortenauswahl, Dün⸗ gung und Abſaßz der Erntke. Für unſere Gegend gilt es, um allmählich möglichſt jedes Zahr größere Mengen gleicher Sorten zur Verfügung zu haben, ſich auf 2 bis 3 Sorten— dem Klima entſprechend winterharker— Aepfel feſtzulegen. Als Dün⸗ gung wird etwa alle 3 Jahre Thomasmehl und Kali im Verhältnis:1 empfohlen; aber nicht um den Stamm geſtreut, ſondern dork, wo die Saugwürzelchen ſind, alſo ſenkrecht zur Peri⸗ pherie der Baumkrone. Vor allzureichem Skickſtoffdüngen durch Jauche oder gar Abort wird wegen der Krebsgefahr gewarnk. Außerordenklich wichtig iſt, vor allem für den Geldbeutel des Landwirks, die Abſatzfrage. Als es vor 2 Jahren ſo viel Obſt gab, fuhren in den Dörfern Händler in Autos vor und kauften, keilweiſe wirklich ſchönes Tafelobſt, für—3 Mark den Zentner auf. Im Früh⸗ jahr darauf konnte für dieſes Obſt bei rich⸗ tiger Lagerung, reiner Sorken⸗ und Größen⸗ wahl und ſachgemäßer, ſchöner Verpackung 30 zu 50 Mark für den Zenkner erlöſt wer⸗ en. Der Landwirt hat heuke 3 Möglichkeiten ſein Obſt preiswerk zu verkaufen: über die Landwirkſchafkskammer im Einzel⸗ verkauf durch Anzeigen in der Zeikung oder durch Vermitklung von Verwandken und Be⸗ kannken in den Skädten: zum dritten ſoll ver⸗ ſucht werden über den Weinheimer und Hand⸗ ſchuhsheimer Großmarkt, den Maſſenabſaß guten Tafelobſtes zu organiſieren. Bei Ver⸗ kauf aufgrund von Anzeigen in der Zeikung ſende der Landwirk per Nachnahme, um vor Schaden bewahrk zu bleiben. Bei Verkauf über die Landwirkſchaftskammer oder über einen Großmarkt dürften Verluſte kaum enk⸗ —— da hier faſt nur gegen bar verkauft wird. An die Käufer, alſo vor allem an die Städker iſt die Mahnung zu richten: Kauft deukſches Obſt, es iſt wohlſchmeckender, ge. fünder, ausgereifter und preiswerker als das ausländiſche Obſt, insbeſondere als die kali⸗ forniſchen Aepfel. Nicht das Ausſehen iſt für die Güte des A pfels entſcheidend. Von — Diersheim b. Kehl. Im Rhein vor der hieſigen Gemarkung haben ſich infolge des niedrigen Waſſerſtandes gewaltige Kiesbänke herausgehoben, zwiſchen denen ſich in ver⸗ hältnismäßig enger Fahrſtraße der Strom hindurchwälzt. Die Schiffahrk wird dadurch ſtark behinderkt. Unkerhalb Diersheim iſt es deshalb zu einer großen Anſammlung von Rheinſchiffen gekommen, die ſolange warten müſſen, bis die Fahrſtraße für ſie frei wird. Oft ſieht man mehr als 15 Dampfer mit 40 und mehr Schleppkähnen feſtliegen— ein Hafenbild auf dem Rhein. Trotz der Enge der Fahrrinne und der Anſammlung von Schiffen iſt es bis jetzt noch zu keinem ernſt⸗ lichen Unfall gekommen. Aus dem Kraichgau * Wiesloch.(Verſehung.) An Stelle des von hier nach Mannheim verſetzken Juſtizrats Vokh vom Nokariak 1 wurde Herr Juſtizrat Hennemann vom Noftariat Achern hier⸗ her verſetzt. * Wiesloch. Geſtern feierke Frau Luiſe Friedel Wiwe. ihren 75. Geburtstag. AReckarbiſchofsheim.(Gemeinderalsbe · ſchluß.) Der hieſige Gemeinderat hak in ſeiner letzten Sitzung den Austritt der Gemeinde aus dem Waloͤbeſitzerverband beſchloſſen. Odenwald und Bauland Mosbach.(Der Landesverein Badiſche Heimal) wird ſeine Haupkverſammlung in die⸗ ſem Jahre hier abhalten. Sein Jahresheft wird dem badiſchen Frankenland gewidmet ſein. )6 Mittelſchefflenz.(Vom Treibriemen erfaßl.) Der 12jährige Sohn des Landwirts Kunzmann kam der elektriſch bekriebenen Rübenmühle zu nahe und wurde vom Treib⸗ riemen erfaßt. Beim Verſuch, ſich loszurei⸗ ßen, wurde dem Jungen der Daumen der rechten Hand abgeriſſen. (h Mudau. Dieſer Tage iſt die Scheune des Landwirks Hugo Schnorr mit Futter⸗ und Strohvorräten vollſtändig niedergebrannkt. Es wird Brandſtiftung vermutet. () Waldauerbach b. Mudau.(Bürgermei⸗ ſterwahl). Bei der zweiten Bürgermei⸗ ſterwahl konnte keiner der Kandidatken die Stimmenmehrheit erreichen, ſodaß ein dritter Wahlgang notwendig wird. (ö9. Walldürn. Das Standesamk gibt fol⸗ gende Zahlen bekannk: Geburken 66, Todes⸗ fälle 51, Eheſchließungen 34. Aus der Rheinebene Am 6. und 7. Mai Bundeskreffen des ehem. Badiſchen Fußarlillerie⸗Regimenks 14 in Mannheim. — Mannheim. Das diesjährige Bundes⸗ treffen des Bundes des ehem. Badiſchen Fuß⸗ arkillerie-⸗Regimenks 14(Straßburg) findek am Samstag, den 6 und Sonntag, den 7. Mai in Mannheim ſtatk. Es wird veranſtalket von den Kameraden der 14˙er Bezirksgruppe Mannheim, die gleichzeitig die feierliche Weihe ihrer Fahne vornimmt. ANußloch.(Stakiſtik). Das Rathaus meldek für das Jahr 1932 29 Eheſchließungen 56 Geburken und 34 Sterbefälle. Badische Nachrichten Liebesdrama in Säckingen. — Säckingen. Am Monkag erſchoß ſich der 23 Jahre alte Graveur Otkmar Mal⸗ zacher von hier, nachdem er vorher ſeine Fiſcher aus Weingarken(Würktemberg) durch Schüſſe lebensgefährlich verletzt hakte. dukke ins Ausland gehen, kann eine deukſche Famile leben! Dem Landwirk aber ſei nochmals im eige⸗ nen Inkereſſe dringend ans Herz gelegk: Be⸗ ſchränke deine Sorken auf—3; leſe dein Obſt, beſonders Aepfel nach der Größe aus, verkaufe nur Größe 1 und 2— die Größen 1 und 2 ſind bei verſchiedenen Sorken ver⸗ ſchieden; es gibt ſog. Sorkenringe als Hilfs- miktel— kleinere Größen verkaufe als Wirt⸗ ſchaftsobſt oder verwende ſie ſelbſt; ſei beim Pflücken recht vorſichtig, daß keine Weich⸗ ſtellen enlſtehen; ſei wahrhaftig: die unkerſten Aepfel im Korb oder in der Kiſte müſſen eher noch ſchöner ſein als die der oberſten Schicht; bedenke, daß der Skädter nach dem Auge kauft und bezahlt, alſo die Aepfel abreiben Behinderte Sthiffahrt auf dom ahein nore, wurde in Anerkennung ſeiner ſozial⸗ Geliebke, die 23 Jahre alte Kellnerin Maria Die Fiſcher liegt an einem Wirbelſäulenſchuß hoffnungslos darnieder. Als Motiv wird Ei⸗ ferſucht angenommen. Breiſach.(Brückenſperre.) Zur Vornahme von Rheinregulierungsarbeiten am badiſchen Ufer muß der Landverkehr über die Schiffs⸗ brücke von Breiſach⸗Neubreiſach in der Zeit ——— 17. bis einſchl. 20. Januar geſperrk wer⸗ en. 1 Freiburg i. Brsg.(Zum päpftlichen Haus⸗ prälaken ernannk.) Dr. Retzbach, Monſig⸗ politiſchen Verdienſte aus Anlaß ſeines 40- jährigen Prieſterjubiläums zum päſtlichen Hausprälaken ernannk. Die Ernennung da⸗ kierk vom 19. Dezember 1932 und iſt von Kar⸗ dinalſekretkär Pacelli unkerzeichnek. Pfälzer Allerlei ( Frankenkhal.(Wiedergefunden). Der Aufenkhalt des am 5. Januar 1933 als ver⸗ mißt gemeldeken Schweizers Moritz Müller vom Hofgut Petersau iſt unkerdeſſen bekannt geworden. 57 () Kuſel., 10. Jan. Im Konkurs des Kaufmanns Emil Fuchs bekrägt die Ge⸗ ſamkſumme der nichkbevorrechkigten Forde rungen 24789 RM. Zur Verkeilung ſtehen nach Mitteilung des Konkursverwalkers 479,50 RM. 0 Tiefenkhal.(Eigenarliger Gemeinde⸗ ralsprokeſth). Im November v. Is. hakte der Gemeinderak beſchloſſen, daß das Gemeinde⸗ büro aus dem Hauſe des erſten Bürgermei⸗ ſters in die leeren Räume des Schulhauſes verlegt werden ſoll. Nachdem dieſer Beſchluß bisher nicht durchgeführt wurde, iſt der Ge⸗ meinderak in ſeiner Mehrheit übereingekom⸗ men, die Sitzungen nicht eher wieder zu be⸗ ſuchen, bis das Büro verlegk iſt. Ballonauſſtiege Die nächſten unbemannken Ballonaufſtiege zu mekeorologiſchen Forſchungen finden am 12., 25. und 26. Januar ſowie am.,., 22. und 23. Februar dieſes Jahres ſtakt. Die Finder werden gebeken, die Ballone und das Gerät nach der daran befindlichen Anleikung zu behandeln. In Zweifelsfällen wende man ſich an die nächſte Orkspolizeibehörde oder an die zuſtändige Landeswekterwarke. Zur Per⸗ meidung von unnötiqen Anfragen ſei bemerkt, daß die wiſſenſchaftlichen Ballone aus Gum⸗ mi(nicht aus Papier)) beſtehen und minde⸗ ſtens einige hunderk Gramm wiegen. „Das Buch von St. Michele des ſchwediſchen Arzles Dr. Axel Munkhe. erfreut ſich ſeit einiger Zeit in Deutſchland einer ſolchen Beliebkheik, daß man ſehr„an Anſehen verlierl“, wenn man es noch nicht geleſen. Ohne auf den literariſchen oder kul⸗ kurellen Werk des Buches einzugehen, ſei doch darauf hingewieſen, daß wir Deukſche dem Verfaſſer keine beſondere Begeiſterung enkgegenzubringen haben. Im Hefte 51 der „Aerzklichen Mitteilungen“ berichkekt Medizi⸗ nalrak Dr. Philipps in Kiel, daß in der deuk⸗ ſchen Ueberſetzung des angeführken Werkes Stellen ausgemerzt ſind, aus denen hervor⸗ geht, daß der Verfaſſer den Krieg auf fran⸗ zöſiſcher Seite mitgemacht hat. Er weiſt dann noch beſonders darauf hin, daß von dem alei⸗ chen Verfoſſer ein Buch mit dem Titel:„Red Eroß end Jrion Croß“(Rotes Kreuz und Ei⸗ ſernes Kreuz) zur Zeit in London in 8. Auf⸗ lage erſcheink, das zn den gemeinſten und ver⸗ logenſten Beſchimpfungen des deulſchen Hee⸗ der Gegend bezogen werden, der die Kiſten billiger herſtellt als die von der Kammer an⸗ gebokenen bad. Normalliſten. Als Verpak⸗ kungsmakerial wird am beſten Holzwolle ver⸗ wendet. Von der bad. Landwirkſchaftskammer ſol⸗ len dieſes Jahr Abſatmärkte erſchloſſen wer⸗ den in Eſſen, Charlottenburg und Königsberg. In Karlsruhe ſoll eine Ausſtellung ſein, die von unſerer Gegend, der Enkfernung wegen wohl kaum beſchickt werden dürfte. Kleinere Ausſtellungen ſind vorausſichklich in Mos⸗- bach, Adelsheim, Tauberbiſchofsheim und Werkheim. Das angelieferte Obſt dürfte von der Landwirkſchaftskammer übernommen wer⸗ den.—32 Die am 19. Februar in Aglaſterhauſen ab⸗ zuhaltende Generalverſammlung wird au res und des deukſchen Vollies gehörk. In die⸗ ſem Buche zeige ſich Dr. Axel Munthe als ein infamer Deukſchenheter. Es enk⸗ halte Kriegsgrund⸗Lügen übelſter Ark. Die deutkſchen Kämpfer werden als„kaltblütige, bewußte Verbrecher“, deutſche Aerzte als „viehiſche Rohlinge“, deukſche Offiziere als „Diebe, Mordbrenner und Mädchenſchänder“ geſchildert. Die deutſchen Leſer haben hiernach be⸗ gründeke Urſache, die Bücher des Schweden Munkhe abzulehnen, und die deukſchen Buch⸗ händler ſeien gewarnk, für dieſen Deukſchen⸗ haſſer Propaganda durch gefliſſentliches Aus⸗ legen zu machen. Deuljcher Abend in Außloch „Deutſcher Abend“. Schon die Ankündi⸗ gung genügt, um die Herzen der deutſchbewuß⸗ ten Einwohnerſchaft höher ſchlagen zu laſſen. Jeder weiß, hier wird es ſchön, hier erlebe ich einen angenehmen Abend. So iſt es denn auch verſtändlich, daß;/Stunden vor Beginn der Saal„Zur Ppfalz“ ſchon beſetzt war; viele mußten wieder umkehren. Einige muſtergül⸗ kig geſpielten Märſche der Standarkenkapelle leiteken die Veranſtalkung ein. Nach der Be⸗ grüßung durch Ortsgruppenleiter Weick wur⸗ de das Theatkerſtück„Braune Helden“ aufge⸗ führk, das ungekeilken Beifall fand. Die Lei⸗ terin der Orksgruppe der NS⸗-Frauenſchaft, Frau Hönig, nahm dann die Beſcherung der SaA und SS vor. Regſame Hände und Opfer⸗ mut vermochken hier jedem der brannen Kämpfer eine Freude zu bereiken. Den Dank dafür brachte Sturmführer Pekerſen zum Ausdruck. Pg. Weßel, M. d.., ſchilderke in markanken Worken die derzeitige politiſche Lage und fand für ſeine aufmunternden Worke reichen Beifall. Das begeiſterk ge⸗ ſungene Horſt⸗Weſſel-Lied beſchloß den erſten Teil der Feier. Der übergroße Andrang der Bevölkerung machte ſich erſt recht im zweiken Teil bemerkbar. Für den Tanz nämlich hätkte der Saal ruhig dreimal ſo groß ſein dürfen, Eman mußte abkeilungsweiſe kanzen. So ver⸗ gnügte ſich Jeder bis in die ſpäten Rachtſtun⸗ den hinein und ſchon heuke erwarket man mit Freude den nächſten deutſchen Abend. Die Wettervorherſage Donnerskag: Nebelig, zeitweiſe bedeckt, im Gebirge Schneefälle. Temperakuren um Null. Waſſerſtandsnachrichten Rhein Tag Baſel Rehl Maxau Caub . 57 192 320 199. 128 10. 14180 26 201 392 191%½138 1. 0 23 225 344 235 150 Neclar Ca plo⸗heil⸗ Jagſt⸗Diedes⸗ heide⸗Mann⸗ 9 ſchingen bronn feld heim berg heim „1. 12 114 66 73. 285 1385 10. 1. 6 135 139 188 285 2³5 127 0 5 203 m Hauptſchriftleiter Dr. W Kattermann Verentwo. tlich für Innenpolitik Dr. W Kattermann: für Außen⸗ politil, Feuilleton und Roman: B Seeger⸗Kelbe, für Badiſche Po litik, Gemeindepolit!, Bewegungstei! und„Stadt Mannheim“ W Ratzel: für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und. Sport: Ueberle: für Anzeigen Heibelberg: Hammer: ür Anzeigen Mannbeim: K. Ott Sämtliche in Heidelberg,(W. Ratzel⸗ K Ott in Mannheim Sprechſtunden der Redaktion: täglich 18—19 Uhr Druckere Winter He'delber⸗ eins in das Vereinsregiſter zu beſchließen ha⸗ ben. Wegen der dann nur für die Vereins- kaſſe beſtehenden Haftung— ſonſt haften die Einzelmitglieder— iſt die Eintragung zu empfehlen. In der der Generalverſammlung folgenden all⸗ gemeinen Verſammlung wird Herr Dr. Engel⸗ berg von der Landwirtſchaftskammer über all- gemeine landwirtſchaftliche Fragen ſprechen. Herr Himmelmann, der Vorſitzende, wies ins⸗ beſondere auf die Fachkennkniſſe des Redners hin und erwähnke, daß derſelbe auch an den Konkingenkierungsverhandlungen der Reichs- regierung keilgenommen habe und noch teil⸗ eines Operateurs ein: und ſäuberlichſt verpacken.— Für den Be⸗ 2000 Mark, die für landwirtſchaftliche Pro⸗ zirk ſollen die Kiſten von einem Handwerker über die Einkragung des Bezirksobſtbauver⸗ ſcher Bauer, erwachel Kurzenberger. nehme. Mir fiel dabei jene Siegesmeldung „Operation glänzend verlaufen, Pakient chgeſtorben“. Es ſteht nahe daran, darum, deut In de Separakiſ mer wied frums-Po burg), de Zeit deul zu ſein ſe men Sei bricht in die Wahr für die Deukſchla wohl das wiſſen, da mus und regierung der Regie der Ausn ihre Zwee begriffen, ſtem ein um das U Zeit aufzi Wahlrefo In võ heit der deukſchen menkarism gezogene ſelben Ve ſchen Vol zur Rektu erſter Lin den Zenkr „die Refo ginnen“, 1 jedem Der gleiche S Mann“, 1 ſen, wem ſolche Par die„Gefa der jungen gelernk ha Wir 2 endlich Se der Inkere freuen un⸗ iſt, die pe ken Nakiot Weltanſch⸗ gewichk die fellos gero aufgehört um Wohlf zu erblicke Wie ſie aus? Er „Bei würden geben. unker 4 beſitz, unter beſiß, Haus⸗ rateten Grundb digen 1 Grundb 40 Jahi 4 Skim 40 Jahiꝛ Es n mit einer( nokwendig der wirklic marken. 2 Die Ke im Kreuz Vo Die Ka ſich nur bei die Anhäne kul dies, w ſeßung für wahrbaft d gen Theate dergewonne aller Deukſ Bluk und ſalserleben, ſamen deul neuen deuk deukſches 2 aus ihr kar winnen. Da einzelne Pe der, mag er er will, die des befaht. wegung in volksbund weiter kein kuelle Ueber mit der ſie ſtige Leiter nenblättern l. In die⸗ dunkhe als Es ent⸗ Art. Die kaltblütige, lerzte als iziere als nſchänder“ rnach be; Schweden hen Buch⸗ Deukſchen · iches Aus⸗ loch Ankündi⸗ ikſchbewuß· zu laſſen. erlebe ich es denn zor Beginn war; viele muſtergül⸗- rtenkapelle ch der Be⸗ Weick wur⸗ ſen“ aufge⸗ .Die Lei⸗ rauenſchaft, herung der und Opfer⸗ braunen Den Dank erſen zum „ ſchilderle e politiſche munkernden eiſterk ge⸗ den erſten ndrang der im zweiken imlich hätte ein dürfen, „ So ver⸗ Rachtſtun⸗ et man mit end. age bedeckk, im aturen um chten Rann⸗ beim Caub 190 128 191 138 235 150 helde ⸗mann⸗ berg heim 265 185 265 205 275 205 nn mn:; für Außen⸗ für Badiſche Po⸗ dt Mannheim“ Heidelberg“ und r: ür Anzeigen Ratzel, K Ott in h 18—19 Uhr e ſchließen ha⸗ die Vereins- ſt haften die nkragung zu folgenden all⸗ r Dr. Engel⸗ mer über all⸗ en ſprechen. de, wies ins- des Redners auch an den der Reichs⸗ nd noch keil- iegesmeldung fen, Patienk darum, deut⸗ berger. Donnerskag, 12. Zanuar 1933 Die Wahlreform bes Geheimrat Dr. Georg Heim In den zahlreichen kleineren und größeren Separakiſten⸗Prozeſſen in der Pfalz fiel im⸗ mer wieder der Name des bayeriſchen Zen⸗ trums-Politikers Dr. Georg Heim(Regens⸗ burg), deſſen politiſche Beziehungen in ſener Zeit deulſcher Erniedrigung ſehr zweifelhaft zu ſein ſchienen. Dieſer von keiner angeneh⸗ men Seite uns bekannke Parlamenkarier brichk in einer Broſchüre„Der Kampf um die Wahrheit“ eine kypiſch zenkrümliche Lanze für die Reform des Parlamenkarismus. Deukſchland iſt reich an Parlamenkariern, die wohl das Zeichen der Zeit begriffen haben und wiſſen, daß mit dem Fall des Parlamenkaris⸗ mus und mit der Aufrichkung einer Skände⸗ regierung zur berufsſtändiſchen Mikarbeit an der Regierung ihre Zeik der Einmiſchung und der Ausnutzung der Parkeienzwieſnalke für ihre Zwecke vorüber iſt. Sie haben aber anch begriffen, daß dem im Skerben liegenden Sy⸗ ſtem ein neuer Impuls gegeben werden muß, um das Unvermeidliche wenigſtens noch einige Zeit aufzuhalten. Und ſo ſchreitet man„durch Wahlreform zur Parlamenksreform“. In völliqer Verkennung der Verſchieden⸗ heit der Charakkere des engliſchen und des deukſchen Volkes, wird der deukſche Parla⸗ menkarismus dem engliſchen ſtels als der„un⸗ gezogene Junge“ gegenübergeſtellt. In der⸗ ſelben Verkennung der Eigenarken des deutk⸗ ſchen Volkes bauk Dr. Heim ſeine Vorſchläge zur Reklung des Parlamenks und damit in erſter Linie zur Rekkung einer freiſchwanken⸗ den Zenkrumspolikik auf dem Grundſaß auf: „die Reform muß bei der Wählerſchafk be⸗ ginnen“, und mit dem alken Wahlrechk,„das jedem Deukſchen vom 20. Lebensjahre an die aleiche Skimme gibk, wie dem gereifken Mann“, muß aufgeräumk werden. Wir wiſ⸗ ſen, wem dies gelken ſoll und ſind ſtolz, daß ſolche Parlamenkarier vom Schlage Dr. Heims die„Gefahr“ der politiſchen Willensbildung der jungen Generakion erkannk und fürchken gelernk haben. Wir Nationalſozialiſten freuen uns, wenn endlich Schluß gemachtk wird mit dem Einfluß der Inkereſſenkliouen auf die Politik, wir freuen uns, daß Deutſchland bald wach genug iſt, die politiſche Willensbildung der geſam⸗ ken Nakion auf der ſitklichen Kraft völkiſcher Welktanſchauung aufzubauen. Das Schwer⸗ gewicht dieſer ſitklichen Kraft liegk heuke zwei⸗ fellos gerade bei der jungen Generakion, die aufgehörk hak, im Leben allein den Kampf um Wohlſtand und bürgerliche Behaglichkeik zn erblicken. Wie ſieht nun die Wahlreform Dr. Heims aus? Er ſchreibk: „Bei Durchführung meiner Vorſchläge würden ſich 4 Arken von Wählern er⸗ geben. Je eine Skimme haben die Ledigen unker 40 Jahren ohne Haus- und Grund⸗ beſi, ſe 2 Stimmen haben die Ledigen unter 40 Jahren mik Haus⸗ und Grund⸗ beſiß, die Ledigen über 40 Jahren ohne Haus- und Grnndbeſitz und die Verhei⸗ rakeken unker 40 Jahren ohne Haus⸗ und Grundbeſitz. Je 3 Stimmen haben die Le⸗ digen über 40 Jahren mit Haus⸗ und Grundbeſitz und die Verheirakeken unker 40 Jahren mit Haus⸗ und Grundbeſitz. Je 4 Skimmen haben die Verheirakeken über 40 Jahren mik Haus- und Grundbeſit.“ Es wäre unnüß, dieſes Wahlkurioſum mik einer Erwähnung zu ehren, wenn es nichk nokwendig wäre die furchtbare Unkennknis der wirklichen Lage in Deutſchland zu brand⸗ machenden Größen und die Unverfrorenheit, mit der eigenbrödleriſche Abſichken verfolgt werden, enkbehren jeglicher Vergleichsmögl'ch⸗ keit in der Geſchichte anderer Länder. Der „Politiker“ Dr. Heim ſchreibk weiter: „Beſonderes Inkereſſe verdienk dabei Wahlrechks als Skand einen größeren Vorkeil hätte, die Landwirkſchaft oder der Arbeikerſtand. Dieſe Frage beſaht ſich ein⸗ deukig zugunſten des gewerblichen und in⸗ duſtriellen Arbeikerſkandes.“ Herr Dr. Heim ſcheint anzunehmen, daß von den 6 Millionen regiſtrierken Erwerbs⸗ loſen fjeder ein Haus oder einen Acker be⸗ ſiht. Ferner geben den Hauvkausſchlaa der Deutſchen über der Vierziger-Grenze beſtimmk doch die Verheirakeken über 40 Jahren ohne Haus- und Grnndͤbeſitz und ſonderbar, gerade dieſe hak der Wahlreformer„vergeſſen“. Für uns ſonderbar, für die Abſichten Heims be⸗ Mit Pauken und Trompeken ziehen zur Zeit die Kommuniſten durchs Land. Die Schlachkſtener muß dazu herhalten, ein paar harmloſe Bürger, Mittelſtändler, Mehaer, Wirke und Bauern einzufangen.— Kampf⸗ komitee, Prokeſtkundgebung— immer der⸗ ſelbe Schwindel. Vor nichk zu langer Zeik zog man hier in Ladenburg mit ähnlichen Tönen gegen den § 218, den bekannken Abkreibungsparagraphen zu Felde, und kakſächlich ſah man auch unker den roken Genoſſen und Genoſſinnen damals ein paar mehr oder weniger inkereſſierke Jnng⸗ frauen ſitzen, die vielleicht vor einigen Mo⸗ naken ſich noch in irgend einem Junafrauen⸗ verein wohlgefühlk hatten. Der Syekkakel war aber ſeinerzeik ziemlich rok aufaezogen worden, wodurch den Unſchuldslämmern wohl die Augen aufgegangen ſein werden. Jeßzt bei der Schlachtſteuer haben ſich die Kommuniſten ein neukrales Mänkelchen um⸗ gehängt und halken es vorläufig feſt geſchloſ⸗ ſen, damit ja kein roter Fetzen darunker her⸗ vorſchauk. Takſächlich kamen zu einer Prokeſtver⸗ ſammlung gegen die Schlachkſteuer ganze 120 Männlein und Weiblein— den Gendarmen mikgezählk, um eine runde Zahl zu erhalken. Ein kakaſtrophales Ergebnis im Veraleich zur Einwohnerſchaft Ladenburg, die doch in ihrer Geſamtkheik ein lebhaftes Inkereſſe für dieſe Fraqe an den Tag häkte legen müſſen. An Skelle der harmloſen Innafrauen von der Ver⸗ ſammluna gegen den§ 218, ſaßen diesmal einige biedere Metger und Wirke. Und ein Bauer— ſogar ein Stahlhelmbauer— ſaß mikken im Kampfkomitee. Er hak wohl ge⸗ dacht, ſchaden kanns ja ſchließlich nichks, ſich mit den Kommuniſten auf gukem Fuß zu hal⸗ ken, vielleicht auch handeſte er nach der Pa⸗ role eines Ladenburger Skahlhelmführers— „ein anſtändiger Kommnniſt iſt mir 10 mal lieber als ein Nazi“. Wer weiß?! Was gab es nun zu hören? Du lieber Gott! Nichts wie Phraſen— Phraſen und nochmals Phraſen, dieſe waren dazu noch neukral und nach Möglichkeit parkeilos an⸗ geſtrichen. Wenn ein Kommuniſt ſein Heil Moskau in die Gegend ſchreit, wenn er mit marken. Die Weltfremdheik dieſer in Polikik Die Kampibunb⸗Rünnenbeweguna im Kreuzfeuer dͤos Jubentums uno ber Aeaktion Von Dr. Walker Skang. (Schluß Die Kampfbund⸗Bühnenbewegung wendek ſich nur bei ihrer Werbung in erſter Linie an die Anhänger der nakionalen Bewegung. Sie kuk dies, weil ſie bei ihnen die Grundvoraus⸗ ſeßung für den organiſchen Neuaufbau eines wahrhaft deutſchen und wieder lebenskräfti⸗ gen Theaters gegeben ſieht, nämlich das wie⸗ dergewonnene Bewußtſein der Gemeinſchafk aller Deukſchen durch die Gemeinſamkeik von Blut und Boden, durch gemeinſames Schick⸗ ſalserleben, durch den Glauben an die gemein⸗ ſamen deukſchen Charakkerwerke. Nur in einer neuen deukſchen Volksgemeinſchafk kann ein deukſches Theater wieder Wurzeln faſſen; nur aus ihr kann es wirklich lebendige Kräfte ge⸗ winnen. Dabei denkk ſie nicht eng nur an eine einzelne Parkei, ſondern an ſeden Deutſchen, der, mag er parkeipolitiſch eingeſtellt ſein, wie er will, die knlturellen Ziele des Kampfbnn⸗ des bejaht. Daß die Kampfbund⸗Bühnenbe⸗ wegung in dieſer Beziehung beim Bühnen⸗ volksbund kein Verſtändnis findek, nimmk weiter kein Wunder, wenn man die inkellek⸗ tuelle Ueberheblichkeik zur Kenntnis nimmt, mit der ſie Herr Dr. Rudolf Rößler, der qei⸗ ſtige Leiter des BVB in den deutſchen Büh⸗ fauſtdichen Lügen das Blaue vom Himmel demagoaiſchen Schlagworken, wie ſie einem Herrn Paul Bekker oder einem Herrn Jeß⸗ ner guk zu Geſichte ſtehen, wird man ihr aller⸗ dings nichk beikommen können. Herr Rößler ſchulmeiſterk uns dork, daß der Kampfbund für deukſche Kulkur„allzubefangen in der Er⸗ folglogik der polikiſchen Aqikakion die Un⸗ kanalichkeit einer Ueberkraaung politiſcher Mekhoden auf das künſtleriſche und kulturelle Gebiet leider nicht einſehe“. Er meink damit, wie aus anderen ähnlichen Rügen, die er uns erkeilt. hervorgehk, eben den Appell. den der Kampfbund vor allem auch an die Mitalieder der nationalſozialiſtiſchen Parkei richket. Herr Dr. Rößler ſcheink Leſſings hambur⸗ giſche Dramakurgie nichk zu kennen, in der der große Bahnbrecher für die Enkwicklung der klaſſiſchen Kunſt den Aufbau eines deuk⸗ ſchen Nakionalkheakers ſchließlich daran ſchei⸗ kern ſtehf, daß dem denkſchen Volke noch das Nakionalbewußkſein fehle, d. h. wie Leſſina es ansdrückk, der ſaus dem Nakionalb⸗wufit⸗ ſein ſich nährende) ſikkliche Charakker.'es iſt aber der Fehler in der Skruktur des Bühnen⸗ volksbundes, daß er in ſeinen Beſtrebnnaen überſah, daß erſt die im Nakionalbewußtkſein wurzelnden deukſchen Charahterwerke in einer möglichſt aroßen Zahl von Volbsenoſſen wie⸗ der lobendig geworden ſein müſſen, um ein deukſches Theaker neu anferbanen zu können. Darum wendek ſich die Kampfbund⸗Bühnen⸗ bewegung nur an ſene Volksſchichken, in de⸗ nen der neue deukſche Menſch bereits ſich her⸗ nenblättern vor einiger Zeit abgetan hal. Mit auszubilden angefangen hak, was Herr Or. die Frage, wer von der Abänderung des greiflich. Aus ſehr zenkrümlichen Gründen vergaß Herr Dr. Heim auch, die Frage des Frauenwahlrechtes zu erwähnen, er weiß, wie es um das Zenkrum und die baneriſche Volksparkei ohne das Wahlrecht der Frauen beſtellt wäre. Solche Auch-Polikiker ſuchen heuke Deukſchland heim, ſolche Polikiker reden von Skaak und haben keinerlei Verbindung mitk der Nakion und kein Empfinden für die Nok des Volkes und der daraus erwachſenden politiſchen Kraft. Aber ihr Geiſt und ihr Wollen iſt ein Gradmeſſer für den Stand des Weimarer Syſtems. Die Jugend ausſchalken, num den Nakionalſoziallsmus zu hemmen, dem Beſitz einen zahlenmäßig großen Ausſchlaa geben, um den„Neid der Beſißloſen“ und da⸗ mit den Klaſſenkampf zu verewigen, das iſt die Parole, welche das Parkeſenchaos reklen und den krüben Fiſchgrund erhalken* Kommune auf Bauernfang leugnek und ſchließlich noch behaupkek er ſei rok, dann kann einem wenigſtens noch ein ge⸗ lindes Gruſeln beſchleichen. Wenn aber ein Kommuniſt neukrale Phraſen driſcht, dann hat die Suppe kein Körnlein Salz, dann wird einem übel. Wer geglaubk hak, irgend ekwas Neues, Poſikives in der Sache Schlachkſteuer zu hö⸗ ren, oder irgend eine ſachliche Aufklärung zu vernehmen, ſah ſich bitker enkkäuſcht. Doch halt,— eine ſachlich ſcheinende Zahl wurde genannt, allerdings ohne jeden Beleg. Nach den Worken des Redners würde ein mitk⸗ In Doſſenheim wurden auf Veranlaſſung der kakholiſchen Kirchenſteuerbehörde wegen Steuerrückſtänden in Höhe von ſeweils 100 bis 200 Mark eine größere Anzahl von Häu⸗ ſern und Grundſtücken gepfändek. In einigen Fällen ſoll demnächſt die Verſteigerung aus⸗ geſchrieben werden. Die Einwohnerſchaft, be⸗ ſonders auch der kakholiſche Teil der Bevöl⸗ kerung iſt über das rigoroſe Vorgehen der amklichen Skellen in außerordenklich großer Erregung, umſomehr als über den„herzkran⸗ ken“ Herrn, der das verhindern häkke können, und über ſeinen engeren Kreis ohnehin ſchon große Empörung herrſchk wegen ihrer hef⸗ kigen Bemühnngen im Fall eines ſchwarzen Forſtwarks, für den ſich der Stkaaksanwalt auch noch wegen dringenden Meineidsver⸗ dachks lebhaft inkereſſierk hak. Vereinken aus⸗ dauernden Treibereien ſchwarzer Koryphäen ſoll es jetzt qgelungen ſein, den mik Zuchthaus bedrohken Holzverwerker unker den ſchützen⸗ den§ 51(mangelnde Zurechnungsfähigkeit! zu rekken, was ihn jedoch nichk hinderk, ſeinen ihm wegen dienſtlicher Verfehlungen vorenk⸗ halkenen Gehaltsankeil voll zu beanſpruchen. So unzurechnungsfähig iſt er nämlich nun wieder nicht, daß er nichk ſein ganzes Ge⸗ halt beanſpruchen könnke! Auch im hohen Rat der Schwarzen wird er wohl auch weifer⸗ hin Sitz und Skimme behalten troߧ 51. Der Mann ſcheint alſo nur ſoweik unzurechnungs⸗ Rößler als„Mobiliſierung politiſch erfaßker Maſſen“ geringſchähig abtkun zu können glaubt. Darum enkſtehk die Kampfbund⸗Büh⸗ nenbewegung auch erſt ſetk, weil die ſeeliſche Umgeſtaltung unſeres Volkes, nichk zulehk durch die Wirkſamkeit der nationalſozialiſti- ſchen Beweguna ſoweit forkgeſchrikken iſt. daß mik wirklicher Ausſichk auf Erfolg und Dauer 05 deutſches Theater in ihr Wurzeln faſſen ann. Es iſt uns leider nicht möglich, auf die de⸗ magogiſchen Phraſen des Herrn Dr. Rößſer näber einzugehen, zumal ſie von kleinen Ge⸗ häſſigkeiten und an Frankfurker Zeiknnas⸗ Jonrnaliſtin geübken Kunſtſtückch'en im Spiel mik Begriffen nur ſo ſtrohen. Wenn er uns aber belehrk, daß es„nichk auf den Verſuch. die Kunſt aus der Zeit und der Haltung der Maſſe zu nähren, ankomme, ſondern umae⸗ kehrk, auf die Ernährnna von Zeik und Moſſ⸗ aus wirklicher Kunſt“, ſo zeiagk er nur, daß er, in liheralen und konſeryakinen Vorſtellun⸗ qen befangen, ſeſhſt noch her⸗ſich wenia von der orqaniſchen Kunſt⸗ und Kultnrauffaſſung des Kamyfhundes beariffen hak. Denn, wenn es auch ſelbſtyerſtöndſich iſt, daß Zeit und Volß durch wirkliche Kunſt genährt und in die Höhe geführk werden ſollen, ſo iſt dies doch ondererſeſts nur möslich. wenn ehen Zeſt und Nolk⸗wofür Herr Rößler den Reariff der Maſſe einſchmnagolt) die innere Möolich- keit dazu bieken, daß Kunſt und echkes Thea⸗ lerer Meßgereibekrieb durch die Steuerer⸗ höhung mit jährlich 12 000 RM. belaſtet. Was ſoll man ſich nun davon denken? Eine nähere Erläukerung erfolgte nicht, und manch einer wird ſich wohl geſagt haben: Donnerwetter müſſen die Meßger bisher Geld verdient ha⸗ ben, wenn die Regierung dieſen eine ſolche ganzen Verdienſt wegſteuerk, wird wohl die kurzſichtigſte Regierung nicht auferlegen. Irgend etwas ſtimmk hier nichk, denn wir ſind davon überzeugt, daß auch der größte Meßgereibekrieb hier in Ladenburg keine 12 000 RM. fährlichen Reinverdienſt abwirft. Auf alle Fälle kann man mit derarkigen Ausführungen nichk die Maſſe des Volkes für einen Prokeſt gegen die Schlachtſteuer be⸗ geiſtern, ſondern eher das Gegenkeil iſt zu be⸗ fürchken und das Mehgergewerbe könnkle leicht in ein ſchiefes Lichk gebrachk werden. Sollte dies Shſichk ſeinꝰ Sollte'er ſchon ein roler Feßen unker dem dürfkigen neukrolen Mänkelchen der Kom⸗ muniſten zum Vorſchein kommen? Oh ihr Mehger, Wirke, Bauern und Mit⸗ kelſtändler, die ihr euere Inkereſſen ausgerech⸗ net in die Hände der erkremſten Klaſſen⸗ „Kkämpfer— der Kommuniſten— gelegt habt, in die Hände des Kommuniſtenführers Haas! Schaut doch nach Rußland, dem Ideal, dem zweiten Heimakland dieſer Leuke, ob ihr dork noch Bürger, ſelbſtändige Bauern oder einen Mitkelſtändler findet. Dork hak man eures⸗ aleichen enkrechkek, ermordek oder verproleka⸗ riſterk. Deſſen rühmk ſich der Kommunismus zum Gärkner gemachk, aber den Haas,— zwar den roken Haas, der nicht mal Kurage hakke, Farbe zu bekennen. Der wird euch ſchon noch den Kohl aus dem Garken holen und ſein Obergärkner Bock im Landkag in Karlsruhe wird ihm dabei helfen. Py. 1* Der Doßenheimer Würa⸗Engel Das. Mitleib am faljchen Platz ker ſich aus ihr enkwickeln und von ihren hethiſchen Kräften nähren laſſen.“ fähig zu ſein, als es notwendig iſt, um ſeine „Holzverteilung? als harmlos hinſtellen zu können und ihn vor dem beſonderen Inker⸗ eſſe des Staaksanwaltes in der Meineids⸗ frage zu bewahren. Man kann darüber ſtrei⸗ tken, ob das ihm bewieſene Mitleid einfluß⸗ reicher ſchwarzet Stellen noch chriſtlich zu nennen iſt. Aber man wird auf alle Fälle bedauern müſſen, daß dieſes Mikleid ſich nicht auch denen gegenüber geregt hak, die durch die Nok der Zeit mit einem Teil ihrer Kir⸗ chenſteuer in Rückſtand gekommen ſind! Es wird darüber noch zu reden ſein. Jübiche Anverichämtheiten ber -nagenden Würmer Man iſt es leider faſt ſchon gewöhnt, daß der Jude ſeinen Witz an Fragen und Dingen ausläßt, die ihn abſoluk nichts angehen, denen er überhaupk wegen ſeiner blukmäßig fremden Einſtellung verſtändnislos gegenüberſteht und ſtehen muß. Umgekehrt ſchreit die ganze„ZJü⸗ diſchheit! von Dan bis Berſaba ſofork ſchmerz⸗ lich auf, wenn man es einmal wagt, eiwas an dem„auserwählten Volk“ nichk ganz ideal zu finden. Und dieſen Schritt wollen wir heuke wieder einmal kun! Am Oberrhein dechk man(in Herken) augenblicklich einen alemanniſchen Friedhof auf und hat dork einen Krieger gefunden, der mit ſeinen Waffen beigeſehk worden war. Darunker befinden ſich auch 3 Pfeilſpißen. Dieſen Fund nimmk in der„Volkszeitung“ ein Iſidor Karfunkelſtein oder ein Moſes Nachklichk(das gibt es!) zum Anlaß, um das heukige Sklarek⸗Abzeichen der blechernen Fronk mit den Alemannen in Verbindung zu bringen. Als ob es da Zuſammenhänge gäbe! Herr Jſidor oder Moſes oder wie Sie ſonſt heißen mögen, das verbitten wir uns! Hallet Euch an Eure bibliſchen Erzwväker oder an was Ihr wollt. Aber laßt gefälligſt Eure ſchmutzi⸗ gen Finger von unſeren Vorfahren. Ihr habk offenbar keine Ahnung, wie es Euch„nagen⸗ den Würmern“ ergehen würde, wenn dieſe alten Alemannen auferſtehen und Euch ſehen würden... Dieſe haben damals keinen Schmierfinken unker ſich geduldek und würden auch jeht ebenſo ſchnell Ordnung ſchaffen. Ge⸗ rade die alfen Alemannen hielten auf Ehre! Und wir, ihre jſungen Nachkommen, halten uns verpflichkek, dieſe Ehre zu ſchützen. Des⸗ halb iſt es für uns eine Beleidigung, wenn Ihr Euer armſeliaes Zeichen mit unſeren Vor⸗ fahren in Verbindung bringt. Darnm: Finger weg, Ihr Juden, von un⸗ ſeren Vorfahren, auf die wir ſtolz ſind! Wir verbiften es uns nachdrücklichſt, daß Ihr aus⸗ gerechnet an ihnen Euren Witz auslaßk. Ein Alemanne. Denli daran, was wieder werden muß: Deukſchlandf Adolf Hitler. Steuer aufbürdek; denn eine Skeuer, die den mit Stolz. Ihr habt zwar nicht den Bochk Donnerskag, 12. Jannar 1933 Gedenkkage. 1833 E. Dühring geb. 1867 Beſißergreifung von Schleswig⸗Holſtein. 1871 Beſitzergreifung von Le Mans. 1893 Pg. Alfred Roſenberg geb. 1914(12.—14.) Siegreiche Schlacht bei Soiſſons. Verkehrskonkrolle. Anläßlich einer Gülerfern⸗ verkehrskonkrolle wurden geſtern nachmittag auf dem Friedrichscing 4 Laſtkraftwagen feſtgeſtellk, die erheblich überlaſtek waren. In drei weiteren Fäl⸗ len wurden die Papiere nicht in Ordnung befun⸗ den, 2 Güterfernverkehrsunbernehmer hatten den Reichskcaftwagenkarif unkerboten. Die Krafkfahr⸗ zeugführer bezw. Unkernehmer gelangten zur An⸗ zeige. Führerſcheinenkziehung. Einem 32 Zahre alten Kaufmann aus Mannheim wurde der Führerſchein auf die Dauer von ſechs Monalen enkzogen, weil er einen Kraftwagen gelenkt hak, obwohl er zur ſicheren Führung infolge Alkoholgenuſſes nicht mehr im Stand war. Abhanden gekommen iſt einwerkvoller ljähri⸗ gerDrahthaarterrier— kurze Schnauze, größere dunkle Stelle am Hals, kleine halbmondföcmige auf dem Rücken. Sachdienliche Mitkeilungen an die Zenkralwache L 6, 1 erbeten. Verkehrsunfall. Beim Ueberqueren der Schwet⸗ zingerſtraße wurde Dienstag nachmittag ein dork wohnendes Fräulein von einem Kraftdreirad zu Boden geſchleuderk. Sie erlitt eine ſbarke Prel⸗ lung der rechten Hüfte und vermutlich auch innere Verleßzungen. Fahrraddieb. In der Nacht auf Miktwoch ent⸗ wendele ein Schreiner aus der Schweßingerſtraße ein vor den-OQuadralen aufgeſtellkes Hecrenfahr⸗ rad. Er wurde ſpäter vom Eigenkümer des Fahr⸗ zeugs auf der Schweßzingerſtraße gefaßt. Da er die Tat beſtrikt, wurde er ins Gefängnis einge · liefert. Selbſtlölungsverſuche. Beim Holzle ſen im Wald⸗ park fand Dienslag nachmitkag ein Hilfsarbeiter im Dickichk zwiſchen dem Strandbad und der Silber ⸗ pappel ein Fräulein in bewußkloſem Juſtand. Sie wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Berufs⸗ feuerwehr in das ſtädt Krankenhaus gebrachk. Nach eigener Angabe hakte ſie, um ihrem Leben ein Ende zu machen, eine große Doſis Schlaftablelten genommen.— In der gleichen Abſichk öffnete in der Nachk zum Mittwoch ein Bäckermeiſter aus den-Onadraten in der Küche ſeiner Wohnung den Gashahnen. Der Vorfall wurde von Haus⸗ angehörlgen noch techkzeitig bemerkk. Nach ge⸗ walkſamer Heffnung der zugenagellen Tüte wurde der Verunglückte durch die Berufsfeuerwehr dem Allgem. Krankenhaus zugeführk. Als Grund der Dak werden Familienſtreiligkeiten vermuiek. Palncca lanzt in Mannheim! Nach langer Zeik wird man bier in Mannheim wieder einmal Gelegenheik haben die Palucca, die eigenwilligſte und bedeukendſte unker den deukſchen Tänzerinnen zu ſehen. Sie wird am Dieaslag, den 17. Jannat im Muſenſaal des Roſengarkens ühren einzigen diesjährigen Tanzabend veranſtal⸗ len. Schüler und Theater Die Inkendanz des Nalkionaltheakers hat in Verbindung mit der Direkkoren⸗Konferenz der Mannheimer und Ludwigshafener höheren Schulen die Schülervorſtellungen neu organiſierk und zwar aus dem Gedanken heraus, daß in der Wieder⸗ gewinnung der Jugend für das Thealer und in der Erziehung eines Beſuchernachwuchſes für ſpätere Zeiken die wichligſte Aufgabe des Theakers liegt. Es ſollen 20 bis 25 Schülervorſtellungen im Spieljahr gegeben werden. Das Reperkoire der Vorſtellungen wird aus elnem Programmvorſchlag des Inkendanken von der Direkkoten⸗Konferenz ge⸗ wählt. Ferner haben dle Schüler Jutritt zu den beſonderen Veranſtalkungen des Nakionalthealers (Hauptmann⸗Feier, Wagner⸗Feier, Shakeſpeare⸗ Woche uſw.) Die Preiſe ſind ſo nieder, daß jedem Schüler die Möglichkeit zum Beſuch gegeben iſt. Der Beſuch iſt freiwillig. Die erſten Schülervotſtellungen mit„Wallen⸗ ſtein“,„Weber“,„Fidello“ und„Freiſchütz“ in dieſer Splelzeit haben einen ganz ausgezeichneken Erfolg gebracht. Die Werke konnten zwei⸗ bis dreimal gegeben werden, alle Vorſtellungen waren ausverkauft. Es hat ſich ein reger Gedankenaus⸗ tauſch zwiſchen Lehrern und Theater und zwiſchen Schüleen und Theater übet die Vorſtellungen enk⸗ wickelt. Der geſamten höheren Lehrerſchaft Mannheims und der Umgebung wurden vom Intendanten und dem kechniſchen Direkkor in mehteren Führungen die kechniſchen Einrichtungen des Thealers als Inſtrument für die bildmäßige Bewälligung der Werke gezeigk und ecklärt. Dramaturgiſche Ausſprachen mit der Lehrerſchaft und den höhe⸗ ren Lehrgängen der Schulen ſind geplank. Die Vorſtellungen nehmen nach den Weih⸗ nachksferlen ihren Fortgang. Zur Aufführung ſind geplank:„Endloſe Skraße“ oder„Macneſchlacht“. „König Lear“ oder ein Shakeſpeare⸗Luſtſpiel. „Minna von Barnhelm“ oder„Prinz von Hom⸗ durg“, eine Wagner-Oper,„Angelina“ und„Die goldenen Schuhe“. Kamofbund füs deutſche Kultus: Sthubertabend Eine der hervorſtechendſten Errungenſchaften des „ruhmreichen“ Novembers 1918 iſt die zu dieſem Zeikpunkt unvethohlen einſetzende Inflakion von Likeraten, Kleckſern und Muſikanten öſtlicher Her⸗ kunft. Wir wollen, da wir die bluksmäßige Ge⸗ bundenheit der Kunſt jederzeit nachzuweiſen im⸗ ſtande ſind, zuallerletzt den Juden das Recht zu künſtleriſcher Bekäkigung beſchränken. Was wir jedoch mik aller Energie zu unkerbinden verpflich⸗ kek ſind, daß iſt die Ueberfremdung des deutſchen Kleptomanie ober Zwiſchen Kleplomanie und Diebſtahl beſteht, wie die Wiſſenſchaft vorgibt, ein weſenklicher Un⸗ kerſchied. Wir ſind ſo ehrlich, dies zuzugeben, aber leider nichk im Sinne des römiſchen Rechks. Der Kleplomane iſt nach den Auslegungen unſerer heukigen(römiſchen) Rechkslehre jener Menſchen⸗ typ, der aus Freude am Stehlen zum Dieb wird, im Gegenſaß zu jenem, der aus wirklicher Nol gegen das„Recht“ verſtößt. Dem ariſchen Men⸗ ſchen wird es immer unbegreiflich ſein und blei⸗ ben, daß die(römiſche) Rechkswiſſenſchaft den Kleplomanen, der ſelbſt begülerk iſt, milder be · und verurkeilk als den Nobdieb. Man fühlt es im Innern— dieſes„Rechk“ iſt uns fremd.(Tak⸗ ſächlich iſt es ſo. Das römiſche Recht fand ſeinen Urſprung ſchon vor Chriſti Geburt um die ver⸗ ſchiedenarkigen bluksmäßigen Bindungen der im römiſchen Weltkreich zuſammengefaßken Raſſen zu überbrücken und ſie aufgrund des Makerialismus und damik des perſönlichen„Ich's“ zuſammenzunit⸗ ten.) Dieſe uns weſensfremden Einflüſſe ſind nicht zuletzt— jüdiſche. Wer mit offenen Augen und Ohren die Welk ſieht und hört, wird beobachken können, daß durch die römiſche„Rechk“ſprechung der jüdiſchen Hab- und Raffgier in weileſtem Maße Vorſchub geleiſtek wird, und der Jude reichlich davon Gebrauch macht. Warenhaus- und Ladendiebſtähle kleiner Miſſe- käter füllen die Spalken der jüdiſchen Journaille und die Akken der Gerichksſtuben, während für die„armen“ reichen Kleplomanen der Skaaksanwalt keine Urſache hat, amkszuwalten. Geld iſt eben noch immer das beſte Alibi. Gerechtigkeit und Wiſſenſchaft gleich unkerkan dem lockenden Mam⸗ mon, enkſcheiden ſelbſtherrlich über Krankheit und Verbrechen, wobei die„Krankheit“ ein ſleafbe⸗ freiendes Akkribuk der Wohlhabenden, das Ver⸗ brechen aber das ſtraferſchwerende Akkribuk der Armen iſt. Ein typiſches Beiſpiel aus hieſigen jüdiſchen Kreiſen hierzu: Die Frau eines ſich in der erſten Geſellſchaft Mannheims bewegenden jüdiſchen Rechtsanwalls, dechke ſeik Zahren ihren Bedarf an Skrümpfen in einem bekannken hieſigen Geſchäfk, wobei der be · dienenden Verkäuferin wiederholk auffiel, daß eines oder mehrere der vorgelegten Skücke ver⸗ ſchwanden. Lange ſchwieg ſie denn einer ſo vor⸗ Warum begrüßen wir die Einführung von Schülervorſtellungen in unſerem Nalionalkhealer? „Nächſten Samskag nachmittag wird„Wallen⸗ ſtein“ aufgeführt. Wer gehk hinein?“ rief eine meiner Mitſchüle unnen.„Naklürlich alle!“ Eine ſolche Gelegenheik für wenig Geld in das Thealer zu kommen, läßt man nicht unausgenüßt. Wie gerne gehen wir in das Theaker, und wie ſelken konnken wir hinein. Das iſt jetzt anders ge⸗ worden. Zehn Schülervorſtellungen ſind für dieſen Win⸗ ter vorgeſehen. Die Einkrittspreiſe ſind dabei ſo niedrig, daß man ruhig ſagen kann, daß es ſedem Schüler möglich iſt in das Theaker zu kommen. Die Einrichtung von Schülervorſtellungen iſt auch aus anderen Gründen ſehr lobenswerk. Schon in jungen Jahren lernen wir das Theater kennen und ſchätzen. Es iſt ein Kulkurſpiegel in dem wir das Leben und die Anſchauungen aller Völker und aller Zeiten bis in unſere Gegenwart erblicken. Beſonders für uns ſind nur gute und lehrreiche Skücke hervorragender Dichker und Muſiker aus⸗ gewähll. Wir werden eingeführk in die Welt unſerer großen Dichker Schiller und Goekhe. Hand in Hand geht hier die Schule mit dem Theater. Durch die Lehrer wird uns der Inhalt erklärk. Es machk viel mehr Spaß, ein Werk in der Schule zu behandeln, wenn man weiß, das darfſt du nach⸗ her auf der Bühne ſehen. Was man im Theaker geſehen hat, bleibt viel beſſet im Gedächtnis haf⸗ ien, als wenn man es nur im Unkerricht durch⸗ nimmk. Wie packend ſind Werke Schillers! Noch heuke in unſerer nüchternen, drangſalvollen Zeit teißen uns ſeine„Räuber“ zu flammender Begei⸗ ſtetung hin wie vor Jahten unſere Vorfahren. In vielen Skücken verhertlicht er die Freiheit als das höchſte Gut des Menſchen. In anderen Werken berichkek er uns von bedeukenden Männern und Frauen. So zeigk er uns in„Wallenſtein“ das Leben des großen Feldherrn, der in unermüdl'chem Skreben nach Machk ſchließlich ſich ſelbſt durch ſel⸗ nen Aberglauben ins Verderben ſtürzt. Daneben ſchilderk er uns das Leben und Treiben der Geiſteslebens mik den Produkten dieſer ark⸗ und weſensfremden Menſchen und weikerhin die Unver⸗ frorenheit, mit der die geſamte bücgerliche und lünksſozialiſtiſche Preſſe die Schöpfer dieſer Ark von Kunſt als Deukſche hinzuſtellen bemüht iſt, nur, weil dieſelben zufälligerweiſe die deukſche Skaals⸗ angehörigkeit beſitzen. So enkſtand das Korioſum, daß unſer moderne abendländiſche Muſik vorwie · gend morgenländiſchen Charaklter krägt. Es ge⸗ hörk wahrhaflig keine hellſeheriſche Begabung da⸗ zu, um dies wahrzunehmen. Kampfbünde für ark⸗ fremde Kulkur haben wir übergenug; das beweiſt uns ein Blick auf die Programme des„Philharmo⸗ niſchen Vereins“ odec der„Geſellſchaft für Neue Muſik“(womit nicht etwa die„Neue Muſin“ an ſich angegriffen werden ſoll.) Dieſe Vereinigungen haben es ſich zur Aufgabe gemacht, vornehmlich das Aufkreten jüdiſcher Inkerpreken zu prokegieren. Wenn man dies alles nicht wüßte, wäre man verſucht, einen Kampfbund für deukſche Kul⸗ kur in Deulſchland für ein Kurioſum erſten jübijche Aaßnier? nehmen und eleganten Dame war doch kaum zu⸗ zukrauen, daß ſie Strümpfe ſtahl, zumal ſie Geld genug hakte, ſich ſolche zu kaufen. Endlich aber wurde ihr Verdachk zur Gewißheit, und ſiehe, man fand die fehlenden Strümpfe in der Handkaſche der Dame, die mit echt jüdiſcher Arroganz und Bered⸗ ſamkeit zu leugnen verſuchte Jedoch vergeblich. Wer nun glaubte, daß die Staaksanwalt⸗ ſchaft eingreifen würde, ſah ſich geläuſcht, denn die Sache ſollke verſchwiegen werden. Dem Ge⸗ ſchäftsinhaber können wir das nicht verübeln, denn bei einer ekwaigen Anzeige hätte er damit rechnen müſſen, daß ſeine jüdiſche Kundſchaft ſich zurück⸗ zieht. Auch wir haben kein Inkereſſe, den Ge⸗ ſchäftsmann zu ſchädigen und wollen daher die Aufmerkſamkeik der Staaksanwalkſchaft auf einen Mann lenken, der beſtimmt Auskunft geben kann und muß, denn keine zärklich familiären Bande knüpfen ihn mehr an jene Frau. Er wird ja der Sbaaksanwaltſchafk ziemlich bekannk ſein, der jü⸗ diſche Rechksanwalt Jüdell! Er muß doch wiſ⸗ ſen, was ſeine Gaktin vor der Scheidung ge⸗ krieben hak. Das Gegenſtück: Schon einmal hatten wir Ge⸗ legenheit, die Fa. Fiſcher⸗Riegel(nhaber der Zude Wolf) unter die Lupe zu nehmen. Vor einiger Zeik paſſierte nun daſelbſt folgendes: Der jüdiſchen Angeſtelllen Braunſchild„fehl⸗ ten“ plötzlich 8(acht) Mark. Ein Lehrmädchen aus guker Familie wurde von ihr verdächkigt, An⸗ zeige erſtaktek und von der Polizei feſtgenommen. Kurios iſt dabei, daß die ZJüdin Braunſchild be⸗ haupkete,„ſie habe einen 20⸗Mark⸗Schein gehabt und davon würde ob'ger Betrag fehlen.“ Die Dle ⸗ bin müßke alſo den Schein enlwendet und 12 Mk. wieder an Ort und Stelle gebracht haben(1) Auf einmal ſtellke ſich das fehlende Geld in einem der Braunſchild gehörenden Koffer in einem von ihr verſchloſſenen Schrank heraus. Jetzt wurde das be- dauernswerte Lehrmädchen nach 24 Skunden Hafk wieder enklaſſen! So handelt der ZJude. Was liegk ihm am Leben oder an der Geſundheit eines Gois, iſt doch der Nichljude, gemäß dem jüdiſchen„Religionsbuch“— dem Talmud—„dem Vieh gleichzuſtellen“. Und die Moral der Geſchichte? Wir focdern ein Rechk, das unſerem Rechls⸗ empfinden gerecht wird— ein deulſches Rechkl Kriegsvölker im dreißigjährigen Krieg. Staunend und bewundernd ſtehen wir vor dieſem Werk der Dichtkunſt. Auch die Werke bedeukender Muſiker ſind als Schülervorſtellungen vorgeſehen. Gut ge⸗ wählt iſt für uns gerade die Oper„Freiſchüß“. Von Anfang bis Ende hälk ſie einen in ihrem Bann. Wie wirkt ihre Romankik in Bild und Ton auf uns ein! Ein leichtes Rieſeln läuft beim Anblick der Wolfsſchluchkſzene einem über den Rücken. Verſtärkk wird dieſes Gefühl durch die wildgehelmnisvolle Muſtkh. Freudig begrüßen wir am Ende die Strafe, die der Böſewicht, der an⸗ dere verderben wollle, ſelbſt erleidek. Bleibend ſind die Eindrücke, die wir mit uns nehmen. Mit der Zeik lernen wit ein Skück beurkeilen. Zwar kommk es dabei auch auf den perſönlichen Geſchmack des einzelnen an. Der eme findek mehr Gefallen an einer Oper, der andere an einem Schauſpiel. Aber das eine Schauſpiel vermag nicht ſo ſtark zu be⸗ geiſtern wie das andere. Nicht jede Muſtk ver⸗ ſteht ſich einzuſchmeicheln. Auch das Spiel der Darſteller gibk Anlaß zu einer Kritik. Manche Ge⸗ ſtalt hak man ſich anders gedacht, als ſie auf der Bühne wiedergegeben wird. So iſt das Theaker für uns eine-Gule, in der man vieles lernen, und deren Lehren man viel lieber aufnimmt als die der wirklichen Schule. Auf dieſe Weiſe zieht uns das Theater mehr und mehr in ſeinen Bann und läßt uns nicht wie⸗ der los. Die Freude an ihm wird ſchließlich ſe groß, daß wit gerne ſparen und nicht in das Kino gehen um auch einmal abends eine Vor⸗ ſtellung beſuchen zu können. Unſerem Herrn In⸗ tendanken aber können wir nichk dankbar genug ſein für dieſe ſchöne Einrichtung der Schülervor- ſtellungen. Wir wünſchen nur das eine, daß er ſie nichk nur dieſes Jaht, ſondern jedes Jahr bei⸗ behalten möge. (Eine Schülerin der Liſelokleſchule.) 0 Uraufführung der Tragödie„Die Marneſchlachl“. zn der am Samstag in Ifzenierung von Her⸗ berk Malſch zur Uraufführung kommenden deutk⸗ Ranges zu halken. Die oben nachgewieſene Not⸗ wendigkeit eines ſolchen Kampfbundes iſt für das deulſche Volk eine Affenſchande und es gilk noch mehr als bisher dem deutſchen Spießer die ganze erbärmliche Korruption ſeiner bürgerlichen oder linksſozialiſtiſchen Preſſe in allen Kunſtfragen vor Augen zu fühcen, auf daß der Ruf zur Selbſtbe⸗ ſinnung:„Deulſchland den Deulſchen!“ auch in der Kunſt ſeine eigenllich ſelbſtverſtändliche Verwirk⸗ lichung erfahre. Dem„Kampfbund für deulſche Kulkur“ gehö:en bereits namhafte Künſtler aus ganz Deulſchland an. Okto Voß, Kergl⸗Quarkett, Max Flechſig, Alfred Färbach ſind Namen von nicht nur lokaler Bedeukung. Im Verein mik Kapellmeiſter Harbarth aus Heidelberg, der für den erkranklen Rudolf Boruvka die Begleikung der Lieder übernommen hakte, haben uns die genannken Künſtler einen herrlichen Schuberkabend beſcherk. Ein Abend voll Wärme, Melodie und Seligkeit— eine cechte „Schuberkhade“. Der Harmonieſaal war vollbeſetzt leine Selken⸗ heik und ein gukes Omen) als die Kergls(Mar Kergl, B. Schuhmacher, Fr. Neumaier und K. Müller) mit dem Streichquarkelk in-moll den Abend eröffneken. Das Weik zeigk deuklich den auf die ſpätere Hochromankik hinweiſenden Har⸗ moniker. Dies gilk im Beſonderen für den Va· riakionenſaß, deſſen liebliches Blumenrankenkhema der Meiſter ſpäker ſeiner Ballekkmuſik zu„Roſa⸗ munde“ eingliederte. Als Imiſchennummern bot uns Opernſä iger Alfred Färbach einige der leuchkendſten Perlen aus Schuberks langer Liederkekke.„Halt“,„Der Reugierige“,„Frühlingstraum“ und„Mein“, de⸗ nen als Zugabe„Die Poſt“ folgte, ſind Werke von mehr lyriſch-poeliſchem Gehalk, während„Dem Unendlichen“ mehr dramakiſchen Vorkrag erfor⸗ derk, dem Alfred Färbachs Geſangsweiſe beſonders enkgegendam. Am Flügel unkerſtützle Kapellmei · ſter Erich Harbarth aus Heidelberg in vorkeilhaft akzentuierker Weiſe. Den wücdevollen Abſchluß bildeie Schuberts ſchönſte Kammermuſik,„Das Forellenquinkekk“. Dem Klavier fällt hier eine äußerſt dankbare Auf⸗ gabe zu, die von Konzerkpianiſt Otto Voß aus Heidelberg in brillanker und kroßdem das Tech- niſche in den Dienſt des poeliſchen Skimmunasge⸗ haltes ſtellender Act gelöſt wurde. Den Herren Kerhl, Neumaier, Müller und Max Flechſig gebührk ein Geſamllob nicht zuletzt für ihre Selbſtloſigkeit, mit der ſie ihre hervorragende Künſtlerſchaft in den Dienſt dieſer großen Sache ſtellten. Der Beſuch des Abends und die Aufnahme des Gebotenen beweiſt, daß dem Kampfbund für deulſche Kulkur eine dankbare Aufgabe noch be⸗ vorſteht. Auf ein gutes Gelingen! H. E. ummanmmmnianmrmmmnnnmmnimrmnkimmunriaussiunimmnminsiusimimninssutzsnssusssaüstsz Nationaltheater Der Spielplan des Nationalthealers. Donnersbag, 12. Zanuar.(Miete B 12, Sonder⸗ miele B 6)„Heimkehr des Olympiaſtegers“. Frellag, 13. Januar.(Mieke⸗.12, Sondermiele D): Zum letzten Male„Der Freiſchütz“. Samslkag, 14. Januar.(Mieke G 12, Sondermiete G): Uraufführung„Die Marneſchlacht“. Sonnbag, 15. Januar, nachmikbags:„Die Schnee⸗ königin“. Sonnkag, 15. Januac, abends(Miete H 15)„Die luſtige Wilwe“. Monkag, 16. Januar.(Miele E 13), Sondermiele E 6)„Lohengrin“. ſchen Tragödie„Die Marneſchlachk“ von Paul Zoſeph Cremers iſt das., 3. und 4. Bild den Vorgängen bei der deulſchen Oberſten Heereslei⸗ tung in Luxemburg gewidmek. Den Generalſtabs⸗ chef von Molkke ſpielt Karl Ziſtög, den Oberſt⸗ leuinank Henkſch Willy Birgel, die Oberſten Tap⸗ pen und von Dommes Erwin Lindner und Karl Marx. Im 2. Bild das im Arbeikszimmer Poin⸗ oarés in Paris ſpielt, krelen an hiſtoriſchen Per⸗ ſönlichkeiten u. a. auf Poincaré(Hans Finohr), ſeine Frau(Hermine Ziegler), General Joffre „Raoul Alſter), ein Abgeordneter(Joſef Offen⸗- bach), Kriegsminiſter Millerand(Georg Köhler), Georges Clemenceau(Ernſt Langheinz), der Gou⸗ verneur von Paris General Gallién!(Hans Go⸗ deck), der Bolſchafter der Vereiniglen Staaken Herrick(H. A. Schroeder) und ein engliſcher Ver⸗ bindungsoffizier(Erwim Lindet). Die drei leßten Bilder behandeln die verhängnisvolle Enkſendung des Oberſtleuknank Henlſch zu den Oberkom man⸗ dos der 2. und 1. Armee. Den Führer der 2. Ar⸗ mee Generaloberſt von Bülow ſplelt Hans Godeck, deſſen 1. Generalſtabsoffizier Oberſtleuknank Mat⸗ tehs Hans Simshäuſer, den Führer der 1. Armee Genevaloberſt von Kluck Hans Finohr, zwei Mann einer Huſarenpatrouille Joſef Offenbach und Bum Krüger. Infolge Erkrankung von Wilhelm Kol⸗ mac hat Karl Möller vom Schauſpielhaus Frank⸗ furt a. M. im zweiten Bild die Rolle des Juſtiz⸗ miniſters Briand und im letzten Bild die von Klucks Generalſtabschef, Generalmaſot von Kuhl, über⸗ nommen. Tageskalendes: Donnerskag, den 12. Januar 1933. Nalionallhealer:„Heimkehr des Olympiaſiegers“ von Sindbad— Miete B— 19.30 Uhr. Badiſcher Frauenverein vom Roken Kreuz. Lichl⸗ bildervorkrag von Dr. Annemarie Bureſch, Oberärztin Skädt. Krankenanſtalken Mann⸗ heim, über„Wem verkraue ich mein Leben an, dem Heilkundigen oder Heilunkundigen?“ in der Harmonie D 2, 6— 20.30 Uhr. bonzen unwilll wohl? wurder die zun auch n beigekr aufzub durch einer immer lige A glieder durch 4 Verhã durch Wi kionsk⸗ wirklic Krank⸗ heitllich nicht, einem hier a⸗ daß ſi eine d verſchn mand weg, d Ausna Grobh⸗ ihrer, Ein genötig nahme Fachat der be kenhar der 2 Krank gemack dieſe ſenden er ſie ſetzle, nahme auf, d⸗ ſenen genpar Pakier Spe zic Leiden zu üb⸗ kaum die A Spe zic enktäu Verfa Ueber züchke —— zu ſei ehrgel gier.“ liches der r „Ein Ork.“ Al nen ſpielke ſteller Corio früher gew ß ganz chen Theat Fluch niſieri halt 9 krübli⸗ ſoldat Max am f ſeine ich m komm hieſene Not⸗ iſt für das es gilt noch aròie ganze rlichen oder iſtfragen vor ur Selbſtbe- auch in der ze Verwirk- tur“ gehöꝛen Deulſchland r Flechſig, nur lokaler ter Harbarth Klen Rudolf übernommen inſtler einen Abend voll eine cechle eine Selten⸗ Fergls(Max jer und K. -moll den deuklich den ſenden Har⸗ ür den Va⸗ rankenkhema k zu„Roſa⸗ Opernſã iger ſten Perlen Halt“,„Der „Mein“, de⸗ Werke von rend„Dem rkrag erfor · iſe beſonders e Kapellmei⸗ n vorkeilhaft e Schuberks llenquinkekk“. inkbare Auf⸗ io Voß aus n das Tech- ökimmungsge⸗ Herren Kergl, gebührk ein loſigkeit, mit chafk in den lufnahme des ipfbund für abe noch be⸗ H. E. L ealers. 12, Sonder⸗ npiaſiegers“. Sondermieke Freiſchüt“. Sondermiete eſchlacht“. „Die Schnee⸗ H 13)„Die Sondermiele ——————— lacht“ von d 4. Bild den en Heereslei⸗- Generalſtabs- „den Oberſt⸗ berſten Tap⸗ er und Karl immer Poin⸗ oriſchen Per⸗ ans Finohr), neral Joffre (Zoſef Offen⸗ eorg Köhler), 1z), der Gou⸗ i(Hans Go⸗ glen Staaken ngliſcher Ver⸗ e drel letzten e Enkſendung Oberkomman⸗ er der 2. Ar⸗ Hans Godeck, uknank Mat⸗ der 1. Armee „ zwei Mann ich und Bum Wilhelm Kol⸗ lhaus Frank⸗ le des Juſtiz- e von Klucks Kuhl, über⸗ des: 1933. ymplaſiegers“ B— 19.30 Kreuz. Lichf⸗ rie Bureſch, lten Mann⸗ ein Leben an, undigen?“ in Wer ſich den Palaſt der Ortskrankenkaſſen⸗ bonzen draußen am Nechkar bekrachtek, muß ſich unwillkürlich Gedanken darüber machen, was er wohl gekoſtet hat und wie die Koſten finanzierk wurden bezw. noch werden. Leider iſt es ſo, daß die zum größten Teil roken Bonzen und Bönzlein auch nichk einen Pfennig zu den rieſigen Summen beigekragen haben, die zu dem Bau dieſes Kaſtens aufzubeingen waren, ſondern heute noch auf den durch ihr Parteibuch„wohlerworbenen“ Rechten einer anſtändigen Pfründe ſitzen. Wir haben ſchon immer darauf hingewieſen, daß der ganze koſtſpie⸗ lige Apparat doch nur von den Krankenkaſſenmit⸗ gliedern getragen werden muß und zwac einmal oͤurch die Erhebung eines Beitrages, der in keinem Verhälknis zu den Leiſtungen ſteht und zum andern durch die weit beſchnittenen Leiſtungen ſelbſt. Wie wenig ſich die Herrſchaften im Provoka⸗ kionskaſten ein Gewiſſen daraus machen, ob bei den wirklich mangelhaften Leiſtungen der Zweck einer Keankenverſicherung— das Miiglied bei geſund⸗ heitlichen Schäden zu ſchüßen— erfüllt wird oder nicht, gehk wieder einmal mit aller Deuklichkeit aus einem Vorfall hervor, der ſich in den leßken Tagen hier abgeſpielk hak. Wer zu allem noch annimmk, daß ſich die Bonzen wenigſtens befleißigen, durch eine ausgeſuchke Höflichkeit die Minderleiſtungen verſchmerzen zu laſſen. krotzdem davon noch nie⸗ mand geſund geworden iſt. der iſt auf dem Holz- weg, denn dieſe Herrſchaften zeichnen ſich faſt ohne Ausnahme durch eine jedes Maß überſchreihende Grobheit und Unverſchämtheit aus, das Zeichen ihrer„guken“ Kinderſtube. Nun zur Sache ſelbſt. Ein hieſiger Spezialarzt ſah ſich dieſer Tage genökigt, von einer Pakienkin eine Rönigenauf⸗ nahme machen zu laſſen. Um die Aufnahme als Facharzt ſelbſt beaufſichtigen zu können, ſchickke der bekr. Spezialarzt die Palienkin ins Lanzk an⸗ kenhaus zur Röntgenaufnahme. Die Richklinien der AoK. beſlimmen nun. daß Aufnahmen in Krankenhäuſern nur außerhalb der Arzkpauſchale gemachk werden dürfen, d. h die Pakienkin muß dieſe ſelbſt bezahlen. Davon wurde dem einwei⸗ ſenden Spezialarzk Mikteilung gemachk, worauf er ſich kelefoniſch mit der AOK. in Verbindung ſetzle, um im Inkereſſe der Patienkin eine Aus⸗ nahme zu erreichen. Die AOK. jedoch beſtand dar⸗ auf, daß die Aufnahme bei einem anderen zugelaſ⸗ ſenen Arzk gemacht werden muß, wenn die Rönk⸗ genpauſchale in Anwendung kommen ſoll und die Patienkin nichk in der Lage ſei, zuzuzahlen. Dem Spezialarzt lag aber wegen der Gefährlichkeit des Leidens der Pakientin daran, die Aufnahme ſelbſt zu überwachen, was ihm bei einem Nichtfacharzt kaum möglich geweſen wäre Wer glaubt, daß ſich die AoK. den begründeken Ausführungen des Spezialarztes beugen würde, muß ſich gründlich enktäuſcht ſehen, denn ſiatk daß einmal im In⸗ tereſſe der Kranken, die doch weiß Golt ihre Bei⸗ träge auch nichk geſtohien hakte, eines Ausnahme gemachk wurde, überhäufte der anſcheinend beſon⸗ ders„höfliche“ Krankenkaſſenbonze am Telefon den Spez'alarzt mit Unverſchämtheiten. Der be⸗ kreffende Hecr ſcheink wohl dabei angenommen zu haben, einen Hausburſchen oder Schuljungen vor ſich zu haben, oder aber ihm iſt ſein Bonzendaſein ſchon ſo in den Kopf geſtiegen, daß er angenommen hat, der Menſch fängt erſt beim Bonzen an. Auf jeden Fall hätten die Leute allen Grund, ſich einmal„Knigges Umgang mit Menſchen“ vor⸗ zunehmen, und die daraus gezogenen Lehren dork anzuwenden, wo es hor dringend notwendig iſt: den Miſgliedern dec Kaſſen und den unker allem Hund bezahlten Aerzten gegenüber. Tiger. ————— Noch keine Aufklärung des Ueberjalls in D 1. 1 Der räuberiſche Ueberfall mit Todesfolge am Silveſterabend in D 1. 1 ſſt noch nichk aufgeklärt. Die von den Tätern am Takort zurückgelaſſenen Gegenſtände, nämlich eine ällere gelbliche Talſch⸗ mütze, ein aller Einkaufsbeukel aus Leder, ein Einkaufsnetz aus ſchwarzem und weißem Garn und der zur Tak verwendele Schraubenzieher ſind im Zigarrenhaus Auguſt Kremer im Pfälzer Hof D1 ausgeſtellt. Auf die ausgeſetzte Belohnung bis zu Donnerskag, 12. Januar 1933 Anverjchämtheiten an zen Provokationskaſten 200 Mä. wird hingewieſen. Anhalkspunkle wollen der Kriminalpolizei mitgekeilk werden. Vom Mannheimer Wohnungsmarkk. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Mo⸗ nat Dezember 1932: 180. Zugang durch Neubau 165, durch Umbau 15. Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 15 Wohnungen mit—3 Zim⸗ mern, 164 Wohnungen mit—6 Zimmern und 1 Wohnung mit mehr Zimmern. Es wurden 167 neue Wohngebäude von privaken Bauheren erſtellk, darunker 153 Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 5 Neubauten, die zuſammen 144 Wohnungen ergaben, wurde cine Baukoſtenbeihilfe bewilligk. Reichsgründungsfeier der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Senak und Studenkenſchaft der Handels⸗Hoch⸗ ſchule veranſtalten am Miktwoch, den 18. Jan. 1933, 17 Uhr c. k. in der Aula der Handels⸗-Hoch⸗ ſchule A 4, 1 eine Akademiſche Reichsgründungs⸗ feier. Die Feſtrede wird Herr Prof. Dr. Tucker⸗ mann halken über das Thema:„Der Begriff Deulſchland“. Aus Anlaß der Feier fallen am Mittwoch, den 18. Januar von 13 Uhr an ſämkliche Vorleſu ngen und Uebungen aus, ebenſo bleiben ſämkliche Büros der Handels-Hochſchule von 13 Uhr an geſchloſſen. Sie ktönnen es nicht faſſen: Die„Volksſtimme“-Schmierfinken bemühen ſich krankhafk, ſich lächerlich zu machen. Für eine gewiſſe Sorte„Schornaliſten“ iſt es ein Glück, daß es Nazis gibt, denn ſie würden ohne uns ſicher broklos auf der Skraße liegen.— Troſtlos ſo elwas, wenn man beobachtel, wie ſie mit einer Krampfhaftigkeit ohnegleichen, für bil⸗ ligen Lohn den größten Miſt verzapfen und ſich krotzdem noch einem Berufsſtande zuzählen, der gut und gerne auf ſie verzichten könnke. Nimmt man beiſpielsweiſe das Blalk zur Ver⸗ trekung der Arbeiterinkereſſen(wie oft wurden ſie verraken?) die„Volksſtimme“ in die Hand, dann kann man kokſicher dacauf ſchwören, daß dieſes roke Robalionsſynagogenerzeugnis drei Vierkel ſeines Umfanges einbüßen würde, wenn es keine Nazis gäbe, über die man losziehen kann. Dabei iſt es faſt palhologiſch zu nennen, daß ſich das Bläktchen aus R 3 ſamt ſeinem Heidelberger Ab⸗ leger noch immer für unenkbehrlich und ernſt ge⸗ nommen hält, während doch jeder vernünftige Menſch nur noch über die geiſtigen Ergüſſe dieſer Ark Journaille den Kopf ſchütteln kann. Run haben die armen Redankionsſtifte in R 3 infolge unſeres SA-Aufmarſches den gerin⸗ gen Beſtandteil„Geiſt“ in ihrem Gehirn vollends verloren und ſich gecadezu kindiſch in ihrer Aus⸗ gabe vom Montag, den 9. os. Mes. vorbeibenom⸗ men. Wenn Kächerlichkeik köten würde, dann könnte man bereils zur Beerdigung des betreffen⸗ den Arkiklers gehen. Lächerlicher kann man ſich nichk auslaſſen wie dieſer neckiſche Pſeudofkribi⸗ fax, der, bevoc er ſein Elaborak niederſchrieb, ſich nichk überlegkte, daß es doch immerhin außer den von der„Volksſtimme“ zu Idioken gemachten Menſchen, auch noch ſolche gibt, die ſich ſoviel eigene Urkeilskraft bewahrt haben, daß ſie Ver⸗ gleiche ziehen können. Aus dieſem Arkikel, der ebenſo dumm wie oͤreiſt abgefaßt iſt, ſpricht die ganze Wuk darüber, daß wir den Sauhaufen der Roken eine diſzipli⸗ nierke Truppe gegenüberſtellen können und daß bei uns nur Verkreker des männlichen Geſchlechts marſchierk ſind und krohdem ſich nahezu 1500 be⸗ keiligt haben, während den Umzügen der Miſt⸗ gabelfronkler nur daducch eine gewiſſe Skärke der Beleiligung ermöglicht wird, indem Weiber und Kinder, die fehlenden Kolonnen des ſtärkeren Ge⸗ ſchlechts erſehen müſſen. Wir verſtehen ja, daß mit Plakkfüßen und Hakennaſen kein großer Staat zu machen iſt und verſtehen weiter, daß das ſchwache Geſchlechk, ſo⸗ weit es die roke Farbe beſonders liebk, erſt den richl'igen Schwung in die Reihen bringen kann. Das ſind halt ſo Sachen, die das blöde Ge⸗ wäſch in der„Volksſtimme“ verſtändlich erſcheinen laſſen, auf das wir ſchon deshalb nichk näher ein⸗ gehen, um den Zeugen unſeres Aufmarſches den ungekrübten Genuß des an Einfältigkeit kaum zu überblekenden Arkikels in der„Volksſtimme“ zu laſſen. Djelal. Parole · Iusuabe KREIS MANNHEIM Unſere Offenſive hak eingeſeßt! Verſammlungen im Kreis Mannheim. 13. Januar,.30 Uhr: Neckarſtadt⸗Oſt Feloſchlöß⸗ chen. Redner: Pg. Neumann, Baden⸗Baden. 14. Januar,.30 Uhr: Kelſch„Adler“. Reöner: Olto Wetzel, M. d. R. 14. Januar,.30 Uhr: Alvesheim. Redner: Pg. Neumann, Baden⸗Baden. Ortsgruppe Sandhofen. Donnersbog, abends .30 Uhr, Mitgliederverſammlung. NSBo und Frauenſchaft ſowie füc ſämkliche Parteigenoſſen iſt Erſcheinen Pflicht. Die Orksgruppenleitung. Achkung! Ortsgruppe Mannheim-Friedrichsfeld. Heute, Donnerskag, den 12. Januar 1933, abends .30 Uhr, im„Adler“ 1 Schulungskurs. Erſcheinen aller Parkeigenoſſen Pflicht. 1. Fachkurs für Arbeiter und Angeſtellke, 12. Januar 1933 im Warkburg⸗Hoſplz. Thema: Die Gewerkſchaftsfrage. Redner: Pg. Fiſcher. Schule für Politih. Die Schule für Politit geht programmäßig weiker. Es ſpricht am 12. Za⸗ nuar 1933 Pg. Dr. Orth über„Nakionalſozialiſt'ſche Kommunalpolikik. Am nächſten Donnerslag, abends.30 Uhr, fin⸗ det ein Fackelzug der SA durch Neckarſtadt⸗ Oſt ſbakk. Der Orksgruppenleiter bittek daher ſämkliche Parteigenoſſen und Anhänger unſerer Bewegung, Fahnen zu hiſſen. Aufſtellung und Abmarſch iſt Clignetplaß, dann durch Chamiſſoſtraße, Pozzi⸗ ſtraße, Max⸗Joſef⸗Spelzen-, Schimper⸗, Egell⸗, Max-Joſepf⸗Käferhh⸗⸗(Kronprinzen⸗, Soiren⸗, Weyl-, Garniſon-, Kronprinzen⸗, Lange Rötter · Kobel⸗, Eichendorfſtraße, Clignetplaß. Ferner findet am Freilag, den 13. Januar, abends.30 Uhr, eine öffentl. Verſammlung im „Feldſchlößchen“ ſtatt. Es ſpricht Pg. Neumann über„Gegen Reakkion und Bolſchewismus. Orksgruppe Lindenhof. Freibag, den 13. Jan⸗ nuar, im„Rennershof“ Dienſtſtunde ab 20 Uhr, anſchließend Schulungskurs. Beſuch für alle Amtswalker Pflicht. Parkeigenoſſen werden hier · mit eingeladen. Orksgruppe Sechenheim. Freitag, den 13. Ja⸗ nuar, abends.30 Uhr im„Reichsadler“ Mit⸗ gliederverſammlung. Redoner: Kreisleiter Weßeel, WM. d. R. Erſcheinen Pflicht. Gaen 3 Sie Ortsgruppenleitung. Orksgruppe Schriesheim. Sonniag, den 15. Za⸗ nuar, große Kundgebung im Gaſthaus„Zur Pfalz“ —— 20 Uhr. Reöner: Pg. Neumann, Baden ⸗ Baden. —————————————————————————————————————— Von der Selpſthevrlich⸗ keit der modernen Regie Von Max Hochſtekler. zn der Audienzſzene des drikken Aktes des „Don Carlos“ legk Schiller ſeinem Poſa Worke in den Mund, wie ſie der auf ſelbſtändige Rollenge⸗ ſtalkung bedachte Mime heute wohl ſeinem Di⸗ rekkor oder Regiſſeur enkgegenhalken könnke.— Vorausſetzung bliebe freilich Gedanken⸗ und Redefreiheit auf be'den Seiten, wie ſie nur noch in ſeltenen Fällen dem Darſteller zugeſtanden wird, nämlich: wenn er ſich zur Prominenz rech⸗ nen darf. Nicht zuletzt Otto Sommerſtorff, deſſen könig⸗ liche Kunſt ſeit der glorreichen Revolukion man⸗ chem„Arrivierken“ freilich nur noch'n überlege⸗ nes Lächeln enklockke, führt den jämmerlichen Verfall klaſſiſcher Bühnenkunſt auf„die maßloſe Ueberſchätzung der Spielleiter und die dadurch ge⸗ züchkeke Selbſtherrlichkeit dieſer Herren zurück.“ —„Statkt dem Dichterwerke ehrliche kreue Diener zu ſein, mißbrauchen ſie es ſchmählich zu ihren ehrgeizigen Zwecken— in heroſtrakiſcher Ruhm⸗ gier.“ Sommerſtorff hofft,„ein baldiges, gründ⸗ lüches Großrelnemachen möge dieſe Tempelſchän⸗ der von hinnen fegen.“ Wir denken mit ihm: „Ein rechkes Work, zur rechken Ze'k, am rechken Ork.“— Ex ſchrleb es im Juni 1932. Als Sommerſtorff am Deukſchen Theaker ſei⸗ nen Poſa, ſeinen pfarrer von Kirchfeld uſw. ſpielte, damals neben Kainz der gefeierkſte Dar⸗ ſteller Berlins zuleßt am Gendarmenmarkt Tell, Coriolan, Galilei uſw., nach Malkowskys allzu⸗ frühem Tode— war der Schauſpieler auf Regie gew'ß nichk minder angewieſen als heule. Aber ganz anders wurde Regie geführt. Unausgeſpro⸗ chen galt das Wotk von Heinrich Laube:„Beim Theater iſt der Schauſpieler die Haupkſache.“ Der Fluch unſerer Zeit: Rakionaliſterung und Mecha⸗ niſierung haben auch vor der Schaubühne nicht halt gemacht. Laubes Work hat ſich auf das Be⸗ krüblichſte in die Formel gewandelt: Hie Rege⸗ ſoldak— hie Regie-Aukokrak. Wie dachte noch Max Grube, zirka zwanzig Jahre Oberſpielleiter am früheren königlichen Schauſpielhauſe, über ſeine Skellung zu dem Enſemble?„Immer habe ich'ich bemüht, den Schauſpleler zur Gelkung kommen zu laſſen. Und mit dem Hule in der Hand, wie Bulkhaupk es forderk, bin ich als Re⸗ giſſeur an das Werk des Dichkers herangetreten.“ — Das war freilich zu der Zeik, als das Hof⸗ thealer, geführt von Max Grube, Ludwig Bar⸗ nay uſw. noch ein„Stall“ war, wie Alfred Kerr ſchrieb, aus dem dann bekannklich Leopold Jeſſ⸗ ner'nen„Tempel“ machle— in jenem„peri⸗ kleiſchen Zeikaller der Republik“. Spoktek ſeiner ſelbſt und weiß nicht wie!—— Wie iſt ſeit jenen Zellen das Deukſche Thea⸗ ker enkarkek! Wie heillos iſt es herunkerge wirk⸗ ſchaftek worden! Wüſtes Spekulakionsobjekt wurde es und iſt es heute noch: Spekulakionsobjekt für alle Konjunkkurgewinnler und Hochſtapler des Ge ſtes, die aus dem Gebrechen der Zeit ein Ge⸗ ſchäft gemacht haben. Regie wurde geführk, daß Shakeſpeare ſeinen Hamlet, Schiller ſeine Räu⸗ ber, ſeinen Tell nicht wieder erkannk hätke. Es iſt hier nicht möglich, alle die Schandlaken aufzu⸗ zählen, die der„moderne Regiſſeur“ am beſten deutſchen Kulturguk verübt hak. Hamlek wurde in den Frack gezwängk, Karl Moor wurde der deuk⸗ ſche Stahlhelm aufgeſetzk und die feldgraue Un⸗ form angezogen, die Genoſſen ſoines Elends wur⸗ den in blukrote Revoluklonshemden geſteckk. Vor kurzem⸗ erſt mußte Lord Leiceſter die jungfräu⸗ liche Köniain von England in die Kniekehle küſ⸗ ſen— Hübſche Regie-Einfälle für ein— wie Som⸗ merſtorff ſagt— undeulſches Publikum, das. im Sumpf der Großſtadk gedeihend, an ſolchem Fre⸗ vel Gefallen findek. Der Tell wurde in der Volksbühne ſo zuſammengeſtrichen, daß aus Jam⸗ ben Ibſen'ſche Proſa wurde, mik der Begründung: nur ſo könne man Schiller dem Publikum deule noch„erkräglich machen“. Der berühmke Sah: „O eine edle Himmelsgabe“— wurde koupierk. zerr'ſſen, zerfetzk und ſchloß mit den drei Worken: „Richt einen Schimmer!“ Der jedem Schulkſode verkrauke Reſt der Verſe blieb einfach weg! So ging es durch fünf Ankte! Wenn in dieſem Falle ein ſo kerndeulſcher Re⸗ giſſeur wie Friedrich Kayßler ſich ſo in ſe'ner Aufgabe vergriff— wie viele Gewalktätigkeiten haben ſich erſt fremoͤſtämmige Spielleiter gegen unſete Dichketheroey erlaubt— oft Episonen ihres freilich arkiſtiſch größeren Meiſters Max Rein⸗ hart, Leuke, die ſchon blukmäßig höchſt ſelten Ehrfurcht an die Großen unſeres Volkes bindet. Unendlich iſt hier geſünd'gt worden. Um dem Darſteller wenigſtens eine gewiſſe Bedeukung zu geben, erfand Jeſſner wohl die Treppe: Wer ſie erklomm, mußte geſehen und gehört werden! Auf den Brektern, die einſt Makkowsky und Sommerſtorff geadelk hakkten, mußten Jeſſners Helden freilich unſichtbar bleiben! Deshalb ſtellke er ſte hoch.— So wirken ſie ſeit Jahren, ein Schrecken jedem ſelbſtänd gen deulſchen Künſtler. Et hat die Rolle zu lernen— geſtalken iſt Sache des Regiſſeurs! So laukek die Parole Wallenſtein auswendig lernen, aber nichk geſtal⸗ ien. Das käme hinkerher...“ Und die Schau⸗ ſpielern Wie haben ſie ſich zumeiſt verhalken? Man möchke Poſas Worke zikieren:„Freiwillig haben ſie ihres Adels ſich begeben!“ Erſchreckend, wie ſo vele es verlernk haben, eigene Geſtalter ihrer'nneren Geſichke zu ſein. Das beſte ihrer Be · gabung haben ſie dahingegeben— vielleicht ge⸗ nasführt von einem ganz falſchen Begriff von Diſziplin, vielleichk irregeführk von ſenem Rak'o⸗ nalismus, der ja heuke ſo ziemlich alles, was Le⸗ ben heißt, zermürbk hat. Viele auch aus Faul⸗ heit und Feigheik. Aber wie nach Dießſche ein Charakker„ſein“ Erlebnis hat, das immer wieder⸗ kehrk, ſo kann der wahre Künſtler nicht auf ſich ſpielen laſſen wie auf Hamlets Flöte. Nur Ver⸗ ſtimmung kann die Folge ſein. Wir reden'er nicht von den Wenigen, die ſich ihre Regiſſeure ausſuchen können; die große Mehrheit der Dar⸗ ſteller iſt geiſtig enkmannk, ansgelleferk an häufig vel zu jugendliche Splelleiler, Novlzen des Le⸗ bens, die in jeder Weiſe für ihre Aufgabe un⸗ kauglich ſind. zudem ſie noch keinerlel Lebens⸗ praxls beſitzen. Und der Schauſpleler fügt ſich ge⸗ horfamſt in die off blödſinn'gen„Regleanweiſun⸗ gen“; wer nichk parierk, fliogk! Dann aber iſt es auch ſo bequem, nicht zu denken! Der bebeillke. meiſt jüdiſche Hert da vorn am Regieliſch ſpricht jeden Satz vor blͤ er ſitzt, gibt dem älteſten Mi⸗ men noch dramakiſchen Unkerricht. Das Regiebuch in der Hand, kanzt er vor dem Schauſpleler herum, ſtarrk ihm kritiſch⸗dreiſt in das Geſichk, keilt prä⸗ zeptorhaft Zenſuren aus, kaktiert die Verſe in der Luft, legt feſt— ſo ſoll es bleiben!— Wel⸗ cher Wahnſinn!— und ſammelt nach der fünf⸗ ſtündigen Probe— Nachtproben ſind beſonders dekorakiv für ihn—, ſeine Mitgl'eder zur Krikik um ſich, das Nolizbuch mit ven Fehlern ſeiner Knaben in der Hand wie ein Magiſtet. Beſchämt ducken ſie ſich unker ſeinen Rügen. Von der Heil'gkeit inneren Geſtalkens, dem Myſterium des Werdens wvon den Ge. burksnöten, die der ein Kunſtwerk Gebärende erleiden muß— von allen dieſen Dingen hak der Herr Regiſſeur keine Ah⸗ nung! Geſtaltet er doch nicht mit ſeiner Seele, tief hinabkauchend in das dunkle Reſch des Unbe⸗ wußten, wo all'e Freuden und Schmerzen deſſen ruhen, was man„Leben“ nennk— nein, er kon⸗ ſtruierk mit dem Intellekt— was ſoll ihm der andere, der im Kunſtwerk ſein eigen Erleben for⸗ men will, um wahr zu ſein! Stalt wohlwollender der Probe. Mir ſelbſt ſchrieb Ernſt Legal enſt:„och ſolle die Rolle des Beobachker, Beraker, feinſinniger Menkor, Freund zu ſein, iſt er Konſtrukkenr, Vergewalliger, Kri⸗ liker in einer Perſon. Skakt den Darſteller zu⸗ nächſt mal auf ſich wirken zu laſſen, ſtülpk er dem Darſteller ſeine Meinung auf und unkerbindet ihm die Kräfte der Geſtallung—. So llegk die Situakion ſeit Zahren an den mei⸗ ſten Bühnen— nur Prominente können ſich der Umklammerung dieſer Regiepolypen enkz'ehen. Und einmal Feſtgelegtes hak zu bleiben! Daß al⸗ les Lebendige ſich wandelk. eine zwanzigſte Vor⸗ ſtellung nicht genau wie die erſte ſein darf, um nicht Leichenſtarre zu zeigen— auch das weiß der Herr Splelle'ker nicht. So hak er 25 Darſtel⸗ lern ſein eigenes Bild aufgeprägt, kroßhdem er glaubk, Individualität reſpekkierk zu haben. Nun hängen ſie wie Marlonekten an den feinen Fäd⸗ chen ſeilnes Geiſtes, ſind untereinander merkwür⸗ dig verwandk, pfelfen alle aus enem Loch, wie Dr. Max Pohl ſich einmal ausdrückke. Abend für Abend bleiben ſie ſich gleich, wie die Grammophon⸗ platke,— makte Aufführungen ſind das Ergebnis, denen der lebendige Odem fehlt.„Zum Meißel hat ſich der Schauſpieler ernlederk, wo er der Künſtler konnte ſein.“ Ofk genug wurde der Mei⸗ ßel der Zerkrümmerung höchſter Ideale angeſetzt— ſo wurde der Schauſpielet mikſchuld'g an der Ver⸗ rokkung des Theakers durch ſeine Indolenz. Her Haupkſchuldige aber bleibk die ungeheure Selbſt⸗ herrlichkeik der Regie und ihre Ueberſchätzung durch die Preſſe. Der Gedanke des Führertums wurde völlig mißverſtanden, einſeitg⸗aukokrakiſche Gehirnarbeit hak die Seele des deukſchen Theakers gemordek. Und nur Seele. Bluk und Leidenſchaft, gezügelk von der Einſicht, geleitet vom Verſtande, können auf der Schaubühne höchſte Wirkungen hervorbringen. Reiner Inkellekt, zumal jüdiſcher Inkellekt, bleibt ſterill. In gewiſſem Sinne fängk die Kunſt da erſt an, wo der Verſtand aufhört. — Kann man ſich wundern, daß die klaſſiſche Büh⸗ nenkunſt völlig enbarkek iſt? Germaniſches Den⸗ ken und Fühlen ſind von überwlegend jüdiſchen Regie-Herren, wenigſtens an den führenden Büh⸗ nen, eröroſſelt worden,— wie kann der germa⸗ niſche Menſch, in der Kunſt die ſo geübk wurde, noch ſich ſelbſt erkennen? In dieſer Kunſt, die frem⸗ den Blules fremden Ge'ſtes iſt. Mag ſie die un⸗ deutſchen Zerſetzungsinſtinkte einzig enkſprechende ſein,— unſere Kunſt iſt ſie nie und nimmer! Nur wenn die Beſten unſeres Volkes alles daran etzen, dem heiligen Grale wahrer deukſcher Kunſt wieder ehrfurchksvolle Hütker zu werden und die Selbſt⸗ herrlichkeit falſcher Prieſter rückſichtslos auszu⸗ merzen kann das deutſche Theater'ieder heili⸗ ges Kulkurguk werden— für das deukſche Volk. Badischer Landiag: Watum ſo ſpüt, Hevs Donnerslag, 12. Zanuar 1333. Staatsprüſident?: Theoretijche Gleichberechtigung?— Anerfüllte babüche Wünſche— Eine Anklage gegen bie früheren babüchen . Zentrumsleule in ber Aeichsregierung— Kilbert und v. Au in traulichem Gejpräch Nach der dramatiſchen und für den Wiri⸗ ſchaftsparteiler v. Au ſo tief beſchämenden Er⸗ öffnung der erſten Landtagsſitzung im neuen Jahre, nahm die Wahl des Innenminiſters, des Staatspräſidenten und ſeines Stellver⸗ treters ihren programmatiſchen, vorher aus⸗ gehandelten, Verlauf. Die Gemüter konn⸗ ten ſich dabei wieder etwas beruhigen. Ja, ſchon konnte der Lachmuskel ſich wieder betä⸗ tigen, als die Kommuniſten ihre„Genoſſen“ und ein»anz Witziger den Volksdienſtabgeord⸗ neten Kbonlein mit Stimmen bedachten. Die Sanftmütigen oͤes Volksdienſtes ſind zu rei⸗ ßenden Wölfen geworden, die gegen die Regie⸗ rung wütend die Zähne fletſchen, alles weil ſie bei den Konkordatsverhandlungen ſo übel abgeſchnitten haben. „In großer Ruhe wurde auch die Regie⸗ rungserklärung des neugewählten Staatsprä⸗ ſidenten angehört. Wir bringen ſie zum Teil im Wortlaut. Bemerkenswert iſt daran ein⸗ mal die pathetiſche Erklärung der Gleichbe⸗ rechtigung aller Volksgenoſſen. Man wird es uns Nationalſozialiſten nicht verargen, wenn wir dem etwas ſkeptiſch gegenüberſtehen, denn bisher war es doch ſo, daß die badiſche Regie⸗ rung jede Möglichkeit ergriff, an uns ihr Mütchen zu kühlen. Die unendliche Kette von Schikanen— wir werden ſie nicht vergeſſen. Wenn man in dieſer Behandlung jetzt eine Aenderung eintreten läßt, uns ſoll es freuen. Das weiter Bemerkenswerte an dieſer Er⸗ klärung iſt die außergewöhnlich ſcharfe Ton⸗ art gegenüber dem Reich. Jetzt plötzlich tagt esl Auf einmal kann man auftreten, wo man bisher einen Eiertanz aufführte. Sind die Wünſche die vorgetragen und die Klagen die geführt wurden etwa neu? Nein, ſie ſind alt, zum Teil uralt und ſie ſind zwei⸗ fellos berechtigt. Und diejenigen, die dieſe Wünſche bisher nicht erfüllten, ſind die Zentrumspolitiker, die 14 Jahre in Berlin das Reich regierten. Und das Traurigſte daran iſt, daß dieſe in Berlin ſo lange Zeit regierenden Zentrumspolitiker großenteils aus dem ſo bitter vernachläſſigten Lande Baden ſtammten. Warum gedachten die Fehrenbach, Wirth, Köhler vom Zentrum nicht ihrer badiſchen Heimat? Warum tat der Staatsparteiler Dr. Dietrich nichts für ſie? Die Heimatliebe ſcheint von Zentrumsher⸗ ren beim Ueberſchreiten der badiſchen Grenz⸗ pfähle abzufallen. Damals wäre es Zeit zu kräftigen Worten geweſen. Aber man wollte den Parteibrüdern wohl nicht wehe tun. um der———◻+ willen und um Ver⸗ ſthleierungsabſichten zu durchkreuzen, müſfen wir es laut ins badiſche Volk hinausſchreien. 14 regierten mafigebende badiſche zentrumsleute in Berlin, für Baden taten ſie nichts, das Reith führten ſie ins Elend, das Volk in Rot. Dieſes fürthterliche Er⸗ gehnis der zentrumsherrſchaft aber müſien hente ſogar die badiſchen zen⸗ krumsminiſter eingeſtehen. Nach Schluß der Sitzung bemerkte man noch den moraliſch lädierten Abg. v. Au in trau⸗ lichem Geſpräch mit dem Prominenten des Zentrums, Abg. Hilbert, der ſich bekanntlich von dem Vorwurf der Diätenſchinderet, durch Einkaſſierung von Sitzungsgeldern für einen Tag, den er bei einer Hochzeit zubrachte, bis heute noch nicht gereinigt hat. Gleiche Seelen finden ſich eben, zu Waſſer, zu Land und auch im Landtaa. Die Dienstoaſitzuna: Die auf Dienstag nachmittag 16 Uhr ange⸗ ſetzte Sitzung verzögerte ſich durch eine Bom⸗ be, die von nationalſozialiſtiſcher Seite im Ver⸗ trauensmännerausſchuß zum Platzen gebracht wurde und die den Staatsratstraum des Herrn v Au jäh unterbrach. Wir berichteten über die näheren Umſtände bereits geſtern, ebenſo über den ſenſationellen Beginn der heutigen Sitzung, die nach dieſem Aufangsſturm etwas friedlicher verlief, inſo⸗ fern als eine Serie kurzer Anfragen beant⸗ wortet wurde. Im Anſchluß daran kam man zur Wahl des Innenminiſters, wofür, wie wir melden konnten, Miniſterial⸗ rat Dr. Umhauer, ein Angehöriger der Volkspartei, in Vorſchlag gebracht iſt. Die Abſtimmung ergab ſeine Wahl mit 43 Stim⸗ men der Koalitionsparteien. 29 leere Zettel wuürden abgegeben. Als Kuroſium iſt zu ver⸗ zeichnen, daß der kommuniſtiſche Abgeordnete Bock 5 Stimmen erhielt. Das Haus nahm dies mit begreiflichem Lachen auf. Der evang. Volksdienſt, mißvergnügt über den Ausgang der Konkordatsverhandlungen, gab vor der Miniſterwahl eine verhältnismä⸗ hig ſcharfe Erklärung ab. Er brachte dabei ſein Mißtrauen gegenüber der gegenwärtigen Re⸗ gierung zum Ausdruck. Nach dem üblichen Einführungspalaver, wo⸗ rin der neue Innenminiſter die große Zahl der ten(Hardheim—Königheim, abgegebenen weißen Zettel bemängelte, ging das Haus zur Behandlung des nächſten Punk⸗ tes der Tagesordͤnung über. Die Wahl des Staatspräſidenten fiel wie abgemacht auf Dr. Schmitt, die ſeines Stellvertreters auf Dr. Mattes und zwar er⸗ hielt Dr. Schmitt 43, Dr. Mattes 42 Stimmen, weiße Zettel wurden 27 abgegeben. Die Kom⸗ muniſten hatten wiederum eigene Leute ge⸗ wählt, außerdem wurden Dr. Baumgartner und Abg. Krönlein genannt. In ſeiner Ausſprache an den wiedergewähl⸗ ten Staatspräſidenten betonte Landtagspräſi⸗ dent Duffner die Verbundenheit des Landes Baden mit dem Reich, das aber begleitet ſei von einem geſunden Streben nach Pflege des badiſchen Eigenlebens. Staatspräſident Dr. Schmitt erwiderte in längerer Rede, in der er zur„Sammlung“ rief. Eine ſchöne Formulierung, von der wir hoffen wollen, daß die Regierung dabei auch an uns Nationalſozialiſten geoͤacht hat, war der Satz: „Des weiteren ſind wir wohl alle einig in dem Bekenntnis zum Volksgedanken. Das ganze Volk ſoll Anteil nehmen und Anteil ha⸗ ben an der öffentlichen Verwaltung, alle Volks⸗ genoſſen ſollen gleichberechtigt und gleichver⸗ pflichtet und poſitiv mitarbeiten an dem Wie⸗ deraufban des deutſchen Volkes, es darf keine Kluft geben, weder zwiſchen Regierung und Volk, noch zwiſchen den Volksgenoſſen, ſoweit ſtie auf dem Boden der Verſaſſung ſtehen.“ Uebergehend zu den brennenden badiſchen Problemen, führte der Staatspräſident aus: „Man hebt Einzelämter auf, ohne die uns verſprochene nochmalige vorherige Rück⸗ ſprache und obwohl die jetzt geſchädigten Ge⸗ meinden erhebliche finanzielle Opfer für die Finanzamtsgebäude kraft Vertrags mit dem Reich gebracht haben, und obwohl nach unſerer Auffaſſung dieſe Aufhebung höchſtens noch eine Entlaſtung des Reichsetats, im übhrigen aber keine Geſamtentlaſtung, ſondern nur eine Ver⸗ ſchiebung der Laſten auf andere Kreiſe bewirkt und eine Entwertung in den geſchädigten Ge⸗ meinden und damit die Landflucht aus dieſen Gemeinden hervorruft. Man will ferner Verſorgungsämter und ei⸗ ne Oberpoſtdirektion beſeitigen. Man will keinen genügenden Ausgleich ge⸗ ben denjenigen Heuberggemeinden, die ſ. Zt. ein Drittel ihrer ganzen Gemarkung dem Mi⸗ litärfiskus gegen Inflationsgeld übereignet haben, obwohl die Belegung des Heubergplat⸗ zes mit gewiſſen Truppen und Wehrſportver⸗ bänden möglich wäre. Unſer Wunſch nach Zuſammenlegung des einzigen babdiſchen Infanterie⸗Regiments in Srden iſt nicht erfullt. Ueber die für Baden ungünſtigen Tarife der Reichsbahn können leider die Klagen nicht ver⸗ ſtummen. Unſere berechtigten Bahnwünſche und Bahnhofwünſche ſind nicht befriedigt. Die Verpflichtungen des Reichs gemäß 8 17 des Ei⸗ ſenbahnſtaatsvertrags auf Fertigſtellung der noch unvollendeten aber baureifen Bahnbau⸗ Bretten—Kürn⸗ bach, Liebenheim—Rußheim, Seebrugg—St. Blaſien) ſind immer noch nicht erfüllt. Für die Eiſenbahnreſtabfindung zahlt das Reich trotz des ſeit vielen Jahren ſchwebenden Pro⸗ zeſſes vor dem Staatsgerichtshof ſeit 1924 nicht einmal die vertraglichen Zinſen. Bei Reichs⸗ aufträgen werden badiſche Unternehmer nicht genügend berückſichtigt. Die Lage der Wald⸗ beſitzer und der Holzwirtſchaft hätte durch die von Baden geforderten Maßnahmen ſchon längſt gebeſſert werden können, wenn Reich und Reichsbahn mehr Verſtänoͤnis für Badens Grenzlage gezeigt hätten. Unſerem ſchon vor vielen Jahren erhobenen Verlangen nach Ge⸗ nehmigung der Gebührenerhebung für die Be⸗ nutzung einer Autoſtraße Mannheim—Heidel⸗ berg iſt immer noch nicht ſtattgegeben, obwohl das Reich hier finanziell nicht in Anſpruch ge⸗ nommen werden ſoll. Der badiſchen Rechtsan⸗ waltſchaft verweigert man zur Zeit die Zulaſ⸗ ſung ſogar eines eigenen badiſchen Rechtsan walts beim Reichsgericht. 83 Die Aufhebung der Umſatzſteuerfreigrenze von 5000 RM. trifft gerade die kleinen und mittleren Betriebe und deswegen gerade den Südweſten: Uns belaſtet man, dem Oſten aber gibt man Subventionen.“ In dieſem Zuſammenhang appellierte der Staatspräſident an die Preſſe, die badiſchen Belange künftig kräftig zu vertreten und ver⸗ langte von Reichsregierung und Reichsrat die endliche Erfüllung der wiederholt dem Lande gegebenen Verſprechungen. Die Arbeitsbeſchaffung, die im Landtag aus⸗ giebig rörtert werden ſoll, will die Regierung tatkräftig fördern und hofft dabei auf eine Zu⸗ ſammenarbeit aller. 143 Der Staatspräſident fuhr dann fort: „Des weiteren glaube ich, daß wir alle zu⸗ ſammen arbeiten können, indem wir den Grundſatz befolgen: Bevorzugt beim Einkauf oder bei Beſtellun⸗ gen inländiſche Ware und inländiſche Leiſtun⸗ gen.“ Die Selbſtoͤisziplin unſerer Konſumenten muß geſchärft werden. Wenn es uns gelingen ſollte, dieſe Selbſtdisziplin immer mehr und mehr durchzuführen, ſo würden wir damit ebenſo weit, vielleicht auch noch weiter kom⸗ men als wie mit der Kontingentierung oder ähnlichen Maßnahmen. Freilich können wir oͤas Ausländiſche nicht in allen Fällen abſo⸗ lut ablehnen. Aber wir dürfen in dieſer ſchwe⸗ ren Zeit das gleiche machen, was andere Völ⸗ ker und andere Länder tun: denn die inländiſche Ware und inländiſche Leiſtung muß allem anderen vorangehen.“ Und ſo richte ich zur Behebung der Arbeits⸗ loſigkeit, aber auch zur Hebung der vaterlän⸗ diſchen Belange an alle, die es angeht, an die ſtaatlichen Behörden, an die Religionsgeſell⸗ ſchaften und an die Gemeinden, an die ganze Wirtſchaft, an die Konſumenten, an Stadt und Land die dringende Bitte: Bevorzugt die inländiſche Ware und inlän⸗ diſche Leiſteung. Weiterhin bat der Staatspräſident Schmitt, um kräftige Förderung der badiſchen Notge⸗ meinſchaft, die nicht vernachläſſigt werden dür⸗ e. 130 einem letzten Appell an den Landtag, die Regierung bei ihren Schritten in Berlin kräf⸗ tig zu unterſtützen, ſchloß Präſident Duffner die Sitzung. Fortſetzung Mittwoch früh 9 Uhr. 444 Die ittworn⸗Sitzung: Die heutige Landtagsſitzung ſtand im Zei⸗ chen einer Reihe kommuniſtiſcher Förmlicher Anfragen, deren eine ſich mit den Unwetter⸗ ſchäden im Kaiſerſtuhlgebiet befaßte, während in zwei anderen die Juſtizverwaltung ange⸗ griffen wurde. Es iſt nicht nötig, erneut feſtzuſtellen, daß es die Nationalſozialiſten waren, die ſich in allererſter Linie raſch und tatkräftig für die durch das furchtbare Unwetter des vergange⸗ nen Sommers geſchädigten Bauern des Kai⸗ ſerſtuhlgebietes einſetzten. Wir forderten nicht nur ſofortige Einberufung des Landtages, um Beſchluß über die Hilfsmaßnahmen zu faſſen, ſondern wir führten auch unverzüglich eine Hilfsaktion für die Geſchädigten durch. Meh⸗ rere Laſtwagen mit Lebensmitteln konnten ſo die erſte Not lindern. Wir verſtehen, daß dieſer Beweis ſozialer Geſinnung der Tat den übrigen Parteien nicht gefällt, aber es iſt doch ein ſtarkes Stück, wenn 5 Zentrumsabgeordnete Schill dieſe Aktion als eine Provokation der Andersdenkenden bezeichnete. Wir hängen dieſen Ausdruck niedriger. Nach Behandlung der beiden Interpellatio⸗ nen über den Tod des kommuniſtiſchen Ge⸗ fangenen Gſchwend im Raſtatter Gefängnis und wegen des Landwirts Bühler aus Zell a. §., der wegen Geiſteskrankheit in Wiesloch interniert iſt, wurde die Sitzung auf unbe⸗ timmte Zeit vertagt. Der Verlauj Der erſte Punkt der heutigen Tagesordnung befaßt mit den in der Zeit vom 1. April bis 90. September 1922 bewilligten außerplanmähigen Ausgaben Im Bereich des Miniſteriums des Innern ſind aus Reichsmitteln RM. 1015 972 zur För⸗ derung der Landwirtſchaft zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden. Eine Einzelaufſtellung über die Verwendung der Gelder wird nicht gegeben. Die Regierung hat vielmehr die Summe als Verwahrungen verrechnet und wird die Ver⸗ wendung endgültig in der Haushaltsrechnung nachweiſen.(Vermutlich hat man irgend ein offenes Loch oͤamit zugeſtopft.) Aus Weſthilfemitteln wurden vom Miniſte⸗ rium der Finanzen verwendet und außerplan⸗ mäßig nachgewieſen zu Kulturverbeſſerungen RM. 103 000.— Waſſerverbeſſerungen RM. 401 000.— Waſſerleitungen und Ortsentwäſſerungen RM. 141 000.— Das iſt zweifellos nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Die von der Regierung nachgeſuchte nach⸗ trägliche Genehmigung wurde natürlich erteilt. Darauf hörte das Haus die Beſtandsüberſicht der nach§ 47, Abſatz 1 des Beſoldungsgeſetzes ſeit 1. April 1928 einge⸗ ſparten Beamtenſtellen. Eine kommuniſtiſche Förmliche Anfrage über die Unwetterſchäden im Kaiſerſtuhlgebiet und anderen badiſchen Gemeinden wurde von Landesökonomierat Röſch beant⸗ wortet. Nach ſeinen Ausführungen wurden folgende Hilfsmaßnahmen durchgeführt bzw. eingeleitet: 5000 RM. wurden aus beſonderen Reichs⸗ mitteln zur Bekämpfung der Rebſchädlinge ge⸗ geben. Das Reich erklärte ſich ferner bereit, die Zinſen aus den Winzerkrediten nachzu⸗ laſſen. 500 000 Pfropfreben werden verbilligt aux Verkügung ageſtellt, davon konnten dieſes Jahr 120 000 Stück geliefert werden, auch zum Zezug von Saatgetreide wurde ein Zuſchuß von RM..— pro Zentner gewährt. Aus dem Gemeindeausgleichsſtock konnten RM. 20 000 gegeben werden. An Schulbeiträgen wurden RM. 37000, an Straßenbeiträgen RM. 2000 nachgelaſſen, ebenſo Pachtgelder der Domänen⸗ derwaltung uſw. in Höhe von 18—20 000 RM. Die Gebäudeverſicherungsanſtalt zahlte RM. 46 900 aus. Ferner wurden 40 000 Zentner Roggen verbilligt abgegeben. Schill(Ztr.) begrüßte die Maßnahmen der Regierung, die auch auf die Südd. Zucket AG. eingewirkt habe, worauf dieſelbe 1000 dz Zucker verbilligt abgegeben habe. Im übrigen redete er einer Produktionsumſtellung am Kaiſerſtuhl das Wort. Das nationalſozialiſti⸗ ſche Hilfswerk für die Kaiſerſtuhlgeſchädigter bezeichnete er als„Provokation“. 7 Nußbaum(SPDD.) glaubte, eine beſonde ⸗ re Eile der Sozialdemokraten bei der Stellung von Anträgen für die Kaiſerſtuhlgeſchädigten feſtſtellen zu können.* Pg. Freiherr Marſchall v. Bieberſtein erklärte, daß es an und für ſich keine Rolle ſpiele, welche Partei als erſte Hilfsmaßnah⸗ men gefordert habe. Immerhin hätte die Re⸗ gierung der nationalſozialiſtiſchen Forderung auf Einberufung des Landtags damals ſtattge⸗ ben müſſen. Es müſſe zwar anerkannt werden, daß die Regierung vieles getan habe, aber in Anbetracht der Kataſtrophe ſei es noch lange nicht genügend. Wenn der Abg. Schill die nationalſozialiſti⸗ ſche Hilfsaktion bemängelt habe, ſo ſei zu be⸗ merken, daß dieſe deshalb in aller Oeffent⸗ lichkeit erfolgt ſei, um andere Kreiſe zur glei⸗ chen Fürſorge anzueifern. Der Staat müſſe unter allen Umſtänden für weitere Hilfsmaßnahmen Sorge tragen, beſonders für Steuernachläſſe. Es ſei nicht da⸗ mit getan, daß man es jetzt bemängle, weil die Bauern keine Hagelverſicherung abgeſchloſ⸗ ſen hatten. Die Bauern hätten dazu einſach kein Geld. Dr. Brühler(Dn.) hielt ebenfalls eine Produktionsänderung im Kaiſerſtuhlgebiet für wünſchenswert. Krönlein(Vo.) erklärte, wenn die von der evang. Kirchenregierung durchgeführte Hilfsaktion nur den epang. Gemeinden zugute gekommen ſei, ſo ſei dies nur eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Hofheinz(Stp.) verlangte eine ſtärkere ſtaatliche Propaganda für oͤen Beitritt zur Ha⸗ gelverſicherung. Von einer Produktionsumſtel⸗ lung verſpricht er ſich nicht viel, da zuerſt die Abſatzfrage geregelt werden müſſe. Brixner(Pp.) betont ebenfalls, daß der Landwirtſchaft das Geld zu Verſicherungen fehle. Miniſter Dr. Umhauer verſprach, die gegehe⸗ nen Anregungen weiter zu verfolgen. Bock(KPD.) hielt das bei ihm übliche Schlußwort, in dem er die Schaffſung eines kommuniſtiſchen Bauern⸗„Paradieſes“(ſiehe Rußland) verlangte. Der Tod des Arbeiters Hans Gſchwend im Bezirksgefängnis Raſtatt. iſt von den Kommuniſten zum Gegenſtand einer weiteren Förmlichen Anfrage gemacht worden. Der Gefangene Gſchwend iſt kurz vor ſeiner Entlaſſung aus einer dreimonatigen Gefäng⸗ nishaft geſtorben, nach Erklärung der Ge⸗ fängnisverwaltung Raſtatt durch Selbſtmord. nach Behauptung der Kommuniſten beſteht der Verdacht, daß an Gſchwend ein Verbrechen be⸗ gangen wurde. Sie wollen dies dadurch be⸗ weiſen, daß der 24jährige Gſchwend 2 Tage vor ſeinem Tod noch einen Brief an Ange⸗ hörige ſchrieb, in dem er ſeine Geſundheit be⸗ tonte und ſeine baldige Ankunft in Mannheim ankündigte. Eine Unterſuchung der Leiche durch einen Mannheimer Arzt führte zur Ausſtellung eines Atteſtes, in oͤem als Todes⸗ urſache Aunwendung von Gewalt, vermutlich durch Erſticken, nicht aber durch Erhängen feſtgeſtellt wurde. Daraufhin wurde Strafantrag bei der Staatsanwaltſchaft geſtellt, die eine Sektion der Leiche dͤurch zwei Gerichtsärzte vornehmen ließ. Die Regierung beantwortete dieſe Anfrage dahingehend, die Leiche ſei am 5. Oktober mor⸗ gens, noch warm abgeſchnitten worden. Im Beiſein des Gefängnisarztes ſeien ſofort Wie⸗ derbelebungsverſuche gemacht worden, die er⸗ folglos blieben. Der Tod war durch Erhängen mittels eines Handtuches an der Bettſtelle be⸗ reits eingetreten. Die ſpäter erfolgte Unterſuchung durch die Gerichtsärzte in Mannheim beſtätigte den Tod durch Erhängen. Beſonders ſei bei keiner der äußerlich erkennbaren Verletzungen geronne⸗ nes Blut im Gewebe feſtſtellbar geweſen. Auch fehlte jede Abwehrverletzung. Lediglich Haut⸗ abſchürſungen, die bei der Abnahme und dem Transport der Leiche entſtanden waren, wa⸗ ren vorhanden. Andere Behauptungen des Mannheimer Arztes ſeien unzutreffend, wie die Leicheneröffnung gezeigt habe. Das Motiv des Selbſtmordes ſei die Furcht des Gſchwend vor weiteren Strafverfolgungen geweſen. Nach Ausſage von Mitgefangenen habe Gſchwend Angſt vor einer weiteren lan⸗ 1* 4 4 —4 7˙— * Die nalionalſozialiſtiſche Bewegung wirb Adolf Hit das Volk zu eiſerner Enlſchloſſenheit Ffer⸗ 5 4 auf da Hitler - 4 Am ſtadt i Abend Die uch zum Zuſchuß lus dem t. 20 000 wurden M. 2000 )mänen⸗ 00 RM. te RM. Zentner nahmen Zucker 1000 dz übrigen ng am zialiſti⸗ jädigter zeſonde ⸗ tellung ädigten ein Rolle aßnah⸗ ie Re⸗ derung ſtattge⸗ verden, aber in lange zialiſti⸗ zu be⸗ ſeffent⸗ r glei⸗ tänden tragen, cht da⸗ weil eſchloſ⸗ einſach s eine iet für ie von eführte zugute bſtver⸗ tärkere ur Ha⸗ imſtel⸗ rſt die iß der ungen ſegeb he⸗ übliche eines (ſiehe nd im nſtand emacht ſeiner efäng⸗ er Ge⸗ tmord. ht der en be⸗ ch be⸗ Tage Ange⸗ eit be⸗ nheim Leiche e zur Todes⸗ durch der ektion hmen nfrage mor⸗ Im Wie⸗ ie er⸗ ängen le be⸗ ch die n Tob er der onne⸗ Auch Haut⸗ d dem wa⸗ des wie Furcht ungen genen lan⸗ wird R gen Strafe geäußert, wein er dei einer Kör⸗ ververletzung, begangen an Hitlerleuten in Mannheim, nach ſeinen Angaben beteiligt ge⸗ weſen ſei. Der Fall des Landwirts Bühler, Zell a. H. kam als letzter Punkt zur Behandlung. Nach Behauptung der Kommuniſten ſoll die⸗ ſer Mörder eines Gerichtsvollziehers wider⸗ vechtlich in Wiesloch als geiſteskrank feſtgehal⸗ ten werden, obwohl er völlig geſund ſei. Generalſtaatsanwalt Hafen erklärte, Bühler habe Zeit genug gehabt, Einwendungen gegen die Pfändungen zu erheben. Da er dies nicht tat, habe der Gerichtsvollzieher pflichtgemäß iie Berſteigerung anſetzen müſſen. Der töd⸗ liche Schuß ſei aus Bühlers Waffe von hinten abgegeben worden. Die Beobachtung Bühlers auf ſeinen Geiſteszuſtand habe nuheilbare krankheit ergeben. Die Unterbringung Bählers in Wiesloch ſei zu Recht erfolgt. Eine Entlaſſung könne nicht erfolgen, wie ein neu⸗ eres Gutachten der Anſtaltsdirektion zeige. erkläre auf Befragen, er nürde genan ſelbe wieber tun, wenn er nochmals in elne ühnliche Lage käme. Damit bilbe Bühler eine dauernde Gefahr für die Beamten, die in Ausübung ihres Dienſtes handeln. Schluß/ 2 Uhr. Nächſte Sitzung unbeſtimmt. Sine notwendige Seſtſtellu NSKk Gegenüber den immer wieder von gegneriſcher Seile unlernommenen Verſuchen, Auslaſſungen von Parkeiſtellen im Reiche als parleiamiliche Erklärungen der NSDAp hin⸗ zuſtellen, um dann nach Belieben mik ihrem angeblich„parkeiamklichen“ Charakler in der Oeffenllichkeit operieren zu können, wird hiermik erneul die wiederholt bekannkgegebene, aber zu durchſichiigen Zwechen bewußk der Oeffenllichkeit verſchwiegene Talſache feſt⸗ geſtellt, daß ausſchließlich die Reichspreſſe⸗ ſtelle der NSDAp amkliche Preſſeſtelle der Parieileitung und ihr Publikationsorgan die in München erſcheinende„Nalionalſozialiſti⸗ ſche Parleikorreſpondenz“ die einzige offizielle Preſſekorreſpondenz der Parkei iſt. Auslaſſungen aller anderen, ſich als nalio⸗ nalſozialiſtiſche Preſſekorreſpondenz irgendwie bezeichnenden Preſſeorgane, ſind nicht parlei⸗ amllich und können daher auch in keinem Falle der Oeffenllichkeit gegenũber als parlei⸗ amkliche Erklärungen der NSDaAp ausgege ben werden. Reichspreſſeſtelle der NSDAp. gez. Dr. Die krich. Sroßfachfener Brief RNachdem der notverordnete Burgfriede am 2. Januar abgelaufen war, veranſtalteken wir am Mittwoch, den 4. Januar ds. Meis. im dichtbeſetzten Rebenzimmer des„Zähringer Hofes“ eine öffenkliche Verſammlung. An Stelle des verhinderken Pg. Köhler,.d.., ſprach Pg. Dr. Reuther, Mannheim. In län⸗ geren Ausführungen ſtellte er Herrn v. Schlei⸗ cher, der bisher immer hinker den Kuliſſen ge⸗ arbeitet hatte, der Oeffenklichkeit vor und brandmarkte das Gebaren und die Politik des Bürogenerals, der wohl ein geſchickker aber kein aufbaufähiger Kopf Mit der Aufforderung, ſich als Kämpfer Adolf Hitlers einzureihen, ſchloß Pg. Dr. Reukher ſeine mit großem Beifall aufgenom⸗ mene Rede. Am Sonntag, den 8. ds. Mts., fand im „Zähringer Hof“, vormiktags 10 Uhr, eine Ta⸗ gung der Amkswalter des Kreiſes Weinheim ſtatt. Kreispropagandaleiter Müller gab den Gaubefehl 1933 bekannk. Darauf referierke Pg. Schmollack über den Arbeiksplan der nächſten Wochen. Alsdann wurde durch den landwirkſchafklichen Fachbe⸗ raker Pg. Bechkold die Gründung der NS⸗ Bauernſchaft vorgenommen. Mit einem Heil auf das deulſche Vakerland und auf Adolf Hitler wurde die Tagung geſchloſſen. Deutſcher Abend in Heimſtadt Am Sonnkag hatte die NSDAp Helm⸗ ſtadkt ihre Mitbürger zu einem deutſchen Abend in den Kronenſaal geladen. Die Darbiekungen wurden von der Eber⸗ bacher Spielſchar beſtritten. Schneidige Mär⸗ ſche des Spielmannszugs leitelken die Feier ein. Es folgte das erſte Spiel:„Die elf Schill⸗ ſchen Offiziere“. Mit Ergriffenheit lauſchlen die zahlreichen Zuhörer. Die aufgewühlten Gefühle zu bewußtem Wollen und Tun in der deukſchen Freiheitsbewegung umzuformen, war der Sinn der Worke, die Stützpunktkleiter Pg. Kurzenberger, Asbach, im Anſchluß ſprach, und im gemeinſam geſungenen Horſt-Weſſel⸗ Lied ausklangen. Die einleitende Anſprache, die beſonders das nationale Kulturwollen der RScaAp bekonte, hielt Pg. Dr. Maiſack, Aglaſterhauſen. Der Spielſchar iſt für ihr ernſtes Wollen und Tun, das bei beſſeren techniſchen Vorausſetzungen noch mehr Erfolg gehabt hätte, Dank zu ſagen. Die angeſchloſſenen Luſtſpieleinakler aus Donnerslag, 12 Januar 1033 NᷓrS-Anträge im Badischen Landtag wWir fordern warenhausſteuer und Sentung der es ſtatt der Sleiſchſteuer Ankrag Nr. 14. der 4. Haushaltsnotverordnung, FleiſchſteuerErhebung betr. Die Unterzeichnelen beankragen, der Landlag wolle beſchließen: 1. Oie 4. Haushalksnotverordnung vom 9. De⸗ aufgehoben; 2. Zur Deckung des Fehlbetrages im Slaats- haushalt werden folgende Maßnahmen durchgeführt: a) Einführung einer Warenhaus⸗ und Filialſtener im Gebiet des Freiſtaates b) Sämtliche Gehaltsbezüge einſchließlich Aufwendungen und Diäten badiſcher Beamter, ſoweit ſie 12000 RM. im Jahre überſteigen, werden mit ſoforti⸗ ger Wirkung abgebaut. Dieſer Abbau hat ſich auch auf Gehaltsempfänger bei Karlsruhe, 10. Jan. Wie wir geſtern ſchon berichten konnten, wurde am Montag einer der Verleumder und Beſchimpfer unſeres badiſchen Ganleiters Ro⸗ bert Wagner vom Amtsgericht Karlsruhe ver⸗ urteilt. Der Druckereibeſitzer Zimmermann aus Karlsruhe erhielt hier ſeine Strafe für beleidigende und unwahre Angriffe, die er nun ſeit Jahr und Tag erhebt. Herr Zimmermann iſt nicht nur körperlich, ſondern auch geiſtig gebrechlich, wie ſich in der Verhandlung zeigte. Dieſer geiſtige Zuſtand läßt erklärlich erſcheinen, daß ſich bei ihm fixe Ideen feſtſetzten, von denen er nie mehr gene⸗ ſen wird, wie es der Rechtsbeiſtand des Pg. Wagner, Pg. Rupp, in ſeinem Plaidoyer feſt⸗ ſtellte. Weil er glaubte, die NSDAP. habe ihm Un⸗ recht zugefügt, ließ Zimmermann gehäſſige Rundſchreiben gegen Gauleiter Wagner los, ia, er ſcheute ſich nicht, mit dem„Volksfreund“ zuſammenzuarbeiten. Er machte es alſo genau ſo, wie es die dunklen Ehrenmänner der Lah⸗ rer Notgemeinſchaft heute wieder tun, die zwar verleumden können, aber nicht den Mut haben, vor Gericht für ihre oͤreckige Tätigkeit einzu⸗ ſtehen. Herr Zimmermann hatte ſeinen Sohn als Beiſtand mitgebracht, angeblich„um Schrift⸗ ſätze zu verleſen.“ Die Konſtitution dieſes Töters der badiſchen NSDAP. ſcheint für eine ſolche Aufgabe alſo wirklich ſchlecht geeignet zu ſein. Der von Zimmermann angerufene Zeuge iſt bei Aufruf nicht anweſend, weil er „zuerſt zu Mittag eſſen mußte.“ Dieſer Hung⸗ rige kommt noch rechtzeitig, bevor ein Gerichts⸗ beſchluß gegen ihn ergeht. Der beiſtandsbedürftige Herr Zimmermann macht gleich zu Beginn der Verhandlung einen Rückzieher, indem er behauptet, ſein„vertrau⸗ liches Rundſchreiben“ habe der„Volksfreund“ gegen ſeinen Willen abgedruckt. Einen zwei⸗ ten Artikel habe der„Volksfreund“ allerdings auf ſeinen Wunſch gebracht und zwar habe er dies getan aus„perſönlicher Verärgerung“. Dieſe„perſönliche Verärgerung“ warentſtan⸗ den, weil Gauleiter Wagner dem Druckerei⸗ beſitzer den Vertrieb eines Kalenders unter⸗ ſagt hatte, der mit dem nationalſozialiſtiſchen Hoheitszeichen geſchmückt war und in dem ſich beiſpielsweiſe ein Artikel befand, der Propa⸗ ganda für die Deutſchkirche machte! Es war eine Selbſtverſtändlichkeit, daß der Vertrieb eines ſolchen Kalenders von Gauleiter Wag⸗ ner verboten werden mußte, weil nur partei⸗ amtliche Erzeugniſſe das Hoheitszeichen tragen kirchlichen und religiöſen Fragen neutral ver⸗ hält, es alſo nicht dulben kann, daß unter ihrem Deckmantel für die Deutſchkirche Propa⸗ ganda gemacht wird. So ſchlau hätte Herr Zimmermann ſelbſt ſein können, wenn er vom nationalſozialiſtiſchen Programm einen Dunſt gehabt hätte. Die politiſche Geiſtesverwirrung des„wer⸗ ſönlich verärgerten“ Zimmermann zeigt ſich nun in ſeiner heute wiederholten Behauptung, Hitler ſei mit der Deutſchkirche verbunden!! Weiter war Herr Zimmermann verärgert, weil er aus alten Zeiten, aus dem Jahre 1924. „orderungen gegen die Deutſche Partei hatte, welche damals von dem inzwiſchen unrühmlich bekannt gewordenen Herrn Klotz geführt wurde. Dieſe Schulden hätte er gerne bezahlt gehabt und zwar merkwürdiger Weiſe nicht von dem ihm geiſtesperwandten Herrn Hellmuth Klot, ſondern von Ganleiter Robert Wagner, der erſt 1925 nach Baden kam und die NSDAR. gründete. Um aus ſeiner mißlichen Prozeß⸗Lage her⸗ dem Garniſonsleben fanden bei den Zuhörern ungeleilten Beifall. 18 0 auszukommen, erhebt der Beklagte plötzlich in⸗ mitien der Vexbandlung Widerklaae und be⸗ Aieſengehült zember 1932 wird mit ſoforliger Wirkung. dürfen und die NSDAP. ſich bekanntlich in allen ſtaatlichen Aktiengeſellſchaften und Wirtſchaftsbetrieben auszudehnen. Karlsruhe, den 10. Januar 1933. Nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion Baden Abg. Merk und Fraktion. Für Herabjetzyya ber Prüjungs⸗ gelü ꝛen — Kurze Anfrage Nr. 1 Vielen Studenten iſt es heute nicht mehr möglich, die großen Koſten, die mit der Doktor⸗ prüfung zuſammenhängen, zu beſtreiten. Neben den hohen Prüfungsgebühren kommen die hohen Druckkoſten für die Diſſertationen in Be⸗ tracht. Früher haben manche Kreiſe die Doktor prüfung für einen Luxus angeſehen. Bei den heutigen Verhältniſſen iſt dieſer Standpunkt für viele Fälle unberechtigt. Ein großer Teil der Studenten kann nicht mehr damit rechnen, auf Grund einer Staatsprüfung in den Staats dienſt übernommen zu merden; in Privatbetrie ben kann aber der Akademiker vielfach un: dann unterkommen, wenn er doktoriert hat; Verleumöung aus verjönlicher Verärgerung Der Bejchimpjer Robert Wagners verurteilt weiſt erneut ſeine praktiſche Unzulänglichkeit, da ſich der Begriff„Immunität“ nur verwirrt in ſeinem Kopf ſpiegelt. Das Gericht hält die Widerklage für unzuläſſig. Gauleiter Wagner erklärt, bei der Pri⸗ vatklage komme es ihm nicht auf eine Beſtra⸗ fung Zimmermanns, ſondern auf eine Klä⸗ rung der gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen an. An der Verſchleppung der Sache treffe ihn keine Schuld, im Gegenteil habe er dau⸗ ernd auf die Erleoͤigung gedrängt. 1925 erſt iſt Pg. Wagner wie erwähnt mit Herrn Zimmermann bekannt geworden. Frü⸗ her haben in Baden nur eine Menge von Ver⸗ bänden beſtanden, deren Rechtsnachfolgerin die von Pg. Wagner ins Leben gerufene Gau Baden der NSDApP. Adolf Hitlers nicht iſt. Alle Aufträge, die von der NSDApP. Gau Ba⸗ den gegeben wurden, wurden bezahlt. Die Schulden, über die Herr Zimmermann klagt, ſtammen aus dem Jahre 1924 und wurden zum Teil von dem inzwiſchen bei der Sozialdemo⸗ kratie helandeten Dr. Klotz gemacht. Rechtlich war die NSDAp. Adolf Hitlers nicht haftbar für die Schulden, die 1924 von allen möglichen Bünden, Verbänden und Perſonen gemacht wurden. Die Partei Adolf Hitlers beſtand aus einigen hundert Männern, die ſelbſt hun⸗ gerten, wo hätten ſie das Geld dazu herneh⸗ men ſollen, um anderer Leute Schulden zu zahlen? Um Zimmermann zu helfen, wurde ihm der Druck des„Führer“ angeboten, was er ab⸗ lehnte. Als Zimmermann 1929 in die NS⸗ DAp. Hitlers eintrat, gab ihm Pg. Wagner ſofort viele Druckaufträge, um ihn für früher erlittene Verluſte zu entſchädigen, trotzdem da⸗ zu keinerlei rechtliche Veranlaſſung beſtand. Als Zimmermann dann den erwähnten Ka⸗ lender drucken und vertreiben wollte, kam es aus den genannten Gründen zu einer Aus⸗ einanderſetzung, in deren Verlauf Zimmer⸗ mann aus der Partei ausgeſchloſſen werden mußte. Auch der Ausſchluß des Zimmermann aus der Partei erfolgte nicht wegen des Druckes des Kalenders, ſondern aus anderen Gründen, die im Urteil enthalten ſind. Der den alten Nationalſozialiſten beſtens bekannte Herr Mainzer, abgeſägter Kaſ⸗ ſier der NSDAp., iſt von Herrn Zimmermann als Zeugen geladen worden. Er iſt es, der ſich für die Verhandlung erſt ſtärken mußte. Er kann nichts Weſentliches ausſagen. Pg. Rechtsanwalt Rupp zeichnete den merk⸗ würdigen Charakter des Herrn Zimmermann, der als angeblicher alter Nationalſozialiſt den „Volksfreund“ mit unrichtigem Material be⸗ liefert. Die Kalenderangelegenheit ſei im Zi⸗ vilprozeßweg geklärt und Herr Zimmermann vom Gericht abgewieſen worden. Wenn Herr Zimmermann alte Anſprüche zu haben glaube, möge er ſich an Herrn Klotz wenden, der ſcheinbar Geld genng habe, ſonſt hätte er nicht dieſes Jahr üble Broſchüren ver⸗ ſchicken können. Die Gemeinheit des Herrn Zimmermann ſei bewieſen durch die Angriffe auf Herrn Wag⸗ ner weil er Offizier war. Herr Wagner ſei mit ſeinen Soldaten durch dick und dünn ge⸗ gangen und keiner von den Offizieren gewe⸗ ſen, die Monokel und Uniform aus Eitelkeit trugen. Herr Wagner ſei die Höhe der Strafe gleich⸗ gültig. Es handele ſich nur darum, dieſen un⸗ wahren Behauptungen des Herrn Zimmer⸗ mann endlich den Garaus zu machen. Die Schlußworte des Herrn Zimmermann zeigten nur, wie bemitleidenswert dieſer Mann in ſeiner unbelehrbaren Verbohrtheit iſt. Zimmermann wurde dann wegen Beleidi⸗ gung in Tateinheit mit übler Nachrede zu 30 Mark Strafe und Tragung der Koſten verur⸗ teilt. Die Veröſſentlichung im„Führer“ und „Volksfreund“ wurde verfügt. das gilt beſonders für Chemiker, Volkswitie, Privatlehrer. Es wäre daher unerläßlich, ein⸗ mal die Prüfungsgebühren weſentlich herab⸗ zuſetzen und darüher hinaus im Bedürftigkeits⸗ falle zu den Druckkoſten einen Zuſchuß zu ge⸗ währen oder in anderer Form für die Ver⸗ billigung der Druckkoſten zu ſorgen. Ift die Regierung bereit, auf Empfehlung der zuſtändigen Univerſitätsbehörden hin in dieſem Sinne einzugreifen? Karlsruhe, den 10. Januar 1933. Nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion Baben H. Krafk und Frakkion. Hilje jür alle Beamie Autrag Nr. 10 Der Landtag beſchließt: Außerplanmäßige Beamte mit 10 im Siaatz⸗ dienſt zugebrachten Dienſtjahren werben für ihre Perſon, alſo ohne Rückſicht auf vorhandene Etatsſtellen, in das etatmäßige Beamtenver⸗ hältnis übergeführt. Den Schulpraktikanten und entſprechenb be⸗ ſchäftigten Aſſeſſoren werden die beamtenmüßi⸗ gen Kinderzuſchläge gewährt. Die Mittel ſind aus dem babiſchen Staats⸗ haushalt beſtreitbar. Karlsruhe, den 10. Januar 1908. Nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion Baben H. Kraft— Fraktion. Der Landtag beſchließt im Falle der Ableh⸗ nung des obigen Antrags: 1. Außerplanmäßige Beamte werden nach Ab⸗ lauf von 10 im Staatsdienſt zugebrachten Dienſtjahren wie planmäßige Beamte be⸗ handelt a) hinſichtlich ihres Ruhegehalts, b) bei Krankheit, e) hinſichtlich des Sterbe⸗ und Verſor ⸗ gungsgehalts. 2. Den Schulpraktikanten und entſprechend beſchäftigten Aſſeſſoren werden die beamten⸗ mäßigen Kinderzuſchläge gewährt. Die Mittel ſind aus dem badiſchen Staats⸗ haushalt beſtreitbar. Karlsruhe, den 10. Januar 1938. Nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion Baben H. Kraft und Fraktion. Schluß mit dem Terror gegen AS⸗Beamite Die letzte Verfolgungswelle(nach 1930) zei⸗ tigte in Baden mindeſtens 34 Diſziplinarun⸗ terſuchungen gegen Beamte, die ſich, wie es unſtreitig ihr gutes Staatsbürgerrecht war, politiſch betätigten. Da die Regierung ſich offenbar ſehr bald darüber klar geworden war, daß ſie mit der Durchführung förmlicher Diſziplinarverfahren nicht zu dem ihr ge⸗ wünſchten Ziele kommen würde, hielt ſie die Unterſuchungen hin, bis ihr die Haushaltnot⸗ veroroͤnung 1931 die Möglichkeit in die Hand gab, ſolche aus politiſchen Gründen mißliebig gewordene Beamte„aus Sparſamkeitsgrün⸗ den“ abzubauen. Der Landtag beſchließt: Beamte, die aus irgend welchen Gründen zabgebaut wurden, nachdem gegen ſie vorher aus politiſchen Gründen eine Unterſuchung geſchwebt hatte, ſind wieder in ihre alten Rechte und Bezüge einzuſetzen. Etwa erlitte⸗ ne Gehaltseinbuße iſt zu erſetzen. Beamte, die wegen Verletzung ihrer Dienſt⸗ pflichten zur Ruhe geſetzt wurden, fallen nicht hierunter. Karlsruhe, den 10. Jannar 1933. Nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion Baban H. Kraft und Fraktion. Beir. Führer Kurze Anfrage Ar. 16. Im vergangenen Jahre wurde die Ueber⸗ weiſung der amtlichen Bekanntmachungen an den„Führer“ im Hinblick auf„die Einſtellung dieſer Zeitung zum Staat“ von der Regierung abgelehnt. Inzwiſchen haben ſich die Anſichten geändert. Nach einer Auſſehen erregenben Rede des Staatspräſidenten Dr. Schmitt iſt die Ne⸗ DAP. nicht mehr als ſtaatsfeindlich zu be⸗ trachten. Es wäre daher auch nicht mehr wie recht und billig, daß der„Führer“ von der Re⸗ gierung genau ſo behandelt wird, wie die par⸗ teiamtlichen Organe der anderen nicht ſtaats⸗ feindlichen Parteien. Wir fragen an: Iſt die Regierung bereit, das ganamtliche Organ der ſtärkſten badiſchen Partei, den „Führer“, der mit die höchſte Abonnentenzahl aller Zeitungen in Baden ſowie in Karlsruhe hat, als Verkündigungsblatt für das Jahr 1933 anzuerkennen? Karlsruhe, den 11. Jannar 1933 H. Kraft und Fraktion — an, vuulſdan Qeſdafi 3 Donnerstag, den 12. Zanuar 1938 10. Fortſehung „Halten Sie das Haus beſetzt!“ rief Kenne⸗ dy und eilte ins Freie.„Schnell zum Kordon, Watts.“ Ein kalter Wind ſegte über die Straße, ei⸗ nen Augenblick waren die beiden Detektive wie geblendet und tappten hilflos im Dunkel. Kennedy war keine fünfzig Schritte gegangen, als ihm ein lautes„Halt“ aus dem Nebel ent⸗ gegenſcholl. Er blieb jäh ſtehen und ſah ſich einem Po⸗ lizeioffizier gegenüber. Der ſah ihn und Watts mit erſtaunten Augen an:„Sie hier? Die Herren ſind doch eben mit dem gleichen Wagen, mit dem ſie gekommen ſind, in der Richtung nach Southampton hier durchgefah⸗ „Pſhaw!“ ſagte Watts.„Wir waren doch die ganze Zeit in der Taverne.“ Doch Kennedy hatte die Situation ſchon er⸗ faßt.„Hier lieber Watts, iſt das Loch, das ich geſucht. Die Bande iſt mit Hilfe unſeres eige⸗ nen Wagens entkommen“ Als, ſie zur Taverne zurückkehrten, ſahen ſie, daß Kennebys Dienſtwagen wirklich ver⸗ ſchwunden war. Unter dem Schutze der Dun⸗ kelheit und mit Hilfe eines Polizeiautos war der Wirt vom„Seemann“ mit ſeiner Beute entkommen. „Haben Sie eine Ahnung,“ fragte Henry Watts, als die beiden Detektive ſehr übernäch⸗ tig und abgeſpannt im erſten Morgenſchnell⸗ zug nach London zurückfuhren,„warum Dean ECreedler obder wer es ſonſt ſein mag, dieſes Ein Teufelchen auf der Jockmaſtrahe/ zur Mädchen gefangen hält?“ „Offen geſtanden— nein,“ antwortete Ralph Kennedy.„Augenblicklich intereſſiert mich ein anderer Punkt mehr: ich habe ein unbezwing⸗ liches Verlangen, einmal einen Blick in das Gezweige von Lord Montfords Stammbaum zu tun. Uebrigens— haben Sie den toten Hund gefunden?“ „Ja“, gab Watts kleinlaut zu.„Wie aber, um Gottes willen, konnten Sie wiſſen, daß ſich in irgendeinem Garten irgendeines Menſchen, von dem wir heute noch nichts Näheres wiſſen, als baß von ihm nichis zu wiſſen iſt, ein toter Hunk vergraben war?“ 5 „Weil er mir fehlte.“ „Wo?“ fragte Henry Watts mit ſtaunend auf⸗ geriſſenen Augen. „In meiner Theorie“, gähnte Kennedy und ſchlief einn. Dias erſte, was Kennedy tat, als er wieder ins Ritz kam, war, daß er ſich ins Bett legte. Erſt gegen ein Uhr mittags weckte ihn ein Klopfen. Unwillig über die Störung brummte Kenneby ein verſchlafenes:„Herein!“ Ein Mann in blauem Overall erſchien, ſicht⸗ lich ſehr verdutzt, um dieſe Zeit noch jemand im Bett anzutreffen. Mit einer Entſchuldi⸗ gung wollte er ſich ſchnell wieder entfernen, doch Kennedy, wieder in freundlicher Stim⸗ mung, forderte ihn zum Eintreten auf. Der Mann ſprudelte einige weitere verlege⸗ ne Entſchulbigungsworte hervor und rückte dann mit ſeinem Anliegen heraus: er ſei Elek⸗ trotechniker und hätte den Auftrag, das Tele⸗ phon auszuwechſeln. Doch wenn es dem Herrn jetzt nicht gerade genehm ſei Kennedy war es angenehm. Schließlich wa⸗ ren Elektrotechniker nicht darauf vorbereitet, zu Mittag Leute im Bett anzutreffen. Ein paar Griffe dann ſtand ein nagelneues Tele⸗ phon da und der Mann zog mit neuerlichen Entſchuldigungen, den alten Apparat unter dem Arm, wieder ab. Kennedy, jetzt ſchon beinahe dankbar, daß ihn. der Elektrotechniker aufgeweckt hatte, gab dem Mann ein paar Zigaretten, die er erfreut ein⸗ ſteckte. Schnell kleidete ſich der Detektin an. Eine Duſche kaltes Waſſer hatte ihn wieder friſch⸗ gemacht und er überlegte, in welcher Richtung er jetzt ſeine Nachforſchungen fortſetzen ſollte. Die Spur Aileens war augenblicklich ver⸗ wiſcht. Da mußte man abwarten. Sicher war nur, daß die Mitteilung D⸗an Creedlers von einer Reiſe nach Kanada ebenſo eine Irre⸗ führung war, wie die Sache mit der Argenti⸗ nienreiſe. Die Entoͤeckung des toten Hundes in Goldenſtones Garten wieder hatte Kennedͤys Theorie über den Fall Goldenſtone vollkommen beſtätigt. Zu dieſer ſeltſamen Entdeckung hatte ilin ein⸗ ſofort nach ſeiner irrtümlichen Verhaf⸗ tung vorgenommene genaue Unterſuchung von Goldenſtones Arbeitszimmer gebracht, ſo daß er ſich nicht mehr in Zweifel darüber war, daß dieſe Theorie die einzig richtige war. Im Zu⸗ ſammenhang damit fiel ihm Madoxr Murray vom„Mrrning Telegraph“ ein. Kennedy hatte einmal gehört, daß hypnotiſch verurſachte Ge⸗ dächtnisſtörungen behoben wurden, wenn man den Hypnotiſierten das auf den Kopf zuſagte. was er vergeſſen hatte und ſo die gelähmte Reproduktionsfähigkeit wieder erweckte. Viel⸗ leicht ſtimmten ihre beiden Theorien wirklich überein und Murrays Gedächtnisſtörung ließ ſich derart beheben. Dieſes Experiment inter⸗ eſſierte Kennedy und erhoffte, auf dieſe Weiſe au⸗) einen neuen Schlüſſel zu finden. Es war ja wahrſcheinlich, daß ſich der Reporter dann auch an die näheren Umſtände erinnern würde, unter denen ſeine Entführung vor ſich gegan⸗ gen war. Kennedy fand im Telephonbuch die Nummer des„Morning Telegraph“ und griff ſchon zum Hörer, als ihm einfiel, daß er ja heute auch den Stammbaum derer von Montford einem näheren Studium unterziehen wollte. Er blätterte daher im Telephonbuch weiter und ſuchte ſich ein paar paſſende Bibliotheken her⸗ aus, in denen er genealogiſche und heralbdiſche Werke ſowie ein paar neue Adelskalender zu finden hoffte. Erſt unterwegs fiel ihm ein, daß er ja ur⸗ ſprünglich Madox Murray anrufen wollte. Er ſtoppte den Wagen bis zur nächſten öffentlichen Telephonſprechſtelle ab und rief den„Morning Telegraph“ an. Der Reporter war gerade in der Redaktion und willigte ein, Kennedy um vier Uhr im Hotel aufzuſuchen. „Sollte ich zufällig etwas ſpäter kommen, warten Sie, bitte, in meinem Zimmer auf mich...“ ſchloß Kennedy das Geſpräch. In den nächſten Stunden durchſtöberte ex ein paar Bibliotheken, bis er endlich in der dritten eine Ausgabe der„Leiceſterſhire Pedrigreß“ fand. Zu ſeiner Ueberraſchung ſtellte ſich heraus, daß das Geſchlecht der Montfords— wie er ſah, eine früh abgeſpaltene und wenig bekannte Seitenlinie eines der glänzendſten engliſchen Adelsgeſchlechter— und wider ſeine Erwar⸗ tung noch nicht ausgeſtorben war. Ein Charles Earl of Montford, der ein Schloß in Suſſex beſitzen mußte, erſchien als letzter Sproß der Familie. 5 Dieſe Entſcheidung bereitete Kennedy viel Kopfzerbrechen. Genauer geſagt, warf ſie ſeine ſämtlichen bisherigen Kombinationen vollkom ⸗ men über den Haufen. 5 Schon brach die Dunkelheit herein und noch immer ſtudierte Kennedy auf das genaueſte alle Zuſammenhänge. Sein Bleiſtift flog in kleinen ſchnellen Zickzacklinien über das Papier, beinahe war die Abſchrift des Stammbaumes fertig, da machte er eine ſeltſame Entdeckung Henry Waits fuhr, von Scottland Hard kom mend, beim Ritz vor. Er hatte die ſchweigſame Dolly von South⸗ ampton nach London herbefohlen, wo ihre Identität auf Grund der daktylofkopiſchen Unterſuchung ſeſtgeſtellt vorden war. In einem zweiſtündigen Verhör.tte er aus ihr einige unweſentliche Details herausgepreßt, die er aber für ſehr weſennich hielt. Do weſentl:ch, daß er ſie Kennedy augenblicklich perſönl:ch mitteilen wollte. 1355 „Mr. Kennedu dürfte in ſeinem Zimmer ſein“, erwiderte der Portier auf Watts diesbezügliche Frage. Er ſagte beim Weggehen, daß er um fünf Uhr beitimmt zurück ſein werde und man ſolle etwaige Beſuche auf ſein Jimmer ſchicken. Jetzt iſt es ſchon halb ſechs. Wenn ſich alſo der Herr hinaufbemühen wollte.“ 10 Watts bemühte ſich Surrend ſtieg der Lift ins zweite Stockwerk, dann ſtand der Detektiv vor Kennedys Zim⸗ mertür und klopfte. Fortſetzung folgt Mit den Zugvögeln war Chriſtian Rack von ſeinem deutſchen Heimatdörſchen fortgezogen; in einer Schenke von Marſeille machte er eines Abends die Bekanntſchaft eines Piemonteſen, Cagnaſſo. Es blieb eine Kameradſchaft, die beide ſchließlich nach China führte. „Es iſt nebenſächlich, womit wir uns in China ein ſchönes Stück Geld verdienten“, er⸗ zählte Chriſtian Rack.„Wir fuhren dann von Kobe nach Indien. Es war eine wunderbare Reiſe; auf dem alten Segler, der hier noch immer ſeinen Frachtdienſt tat, gab es wenige Paſſagiere. In der Gegend des Aequators hing unſer Schiff plötzlich im Netz einer Windſtille feſt. Uns ſtörte das wenig; es konnte ja nur einige Stunden dauern. Es war ein wundervoller Tag; der Himmel von jenem unbeſchreiblichen Blau, das ſchwer und feſt iſt und dennoch leicht wie Glas, ein ſilberner Schimmer hing in der Luft und zog in der Ferne ein funkelndes Band über das ſtille, ruhige Meer. Einige Matroſen begannen das Banjo zu ſchlagen und mit einer perlmutterknöpfernen Ziehharmonika zu ſpielen; es gab Mädchen an Bord, mit denen es ſich ſehr gut tanzen ließ. Alles war gut und ſchön, und wohl deswegen erneuerte der Kapitän, um die Langeweile vom Bord zu jagen, am zweiten Tage unſerer Die Anlllope mit dem Benzinmagen Eine wahre Begebenheit. Abenteuer, wie ſie uns die erſten Durch⸗ querer des Schwarzen Erdteils berichteten, ge⸗ hören heute in Afrika zu den größten Selten⸗ heiten. Immerhin kann man auch jetzt noch allerlei Ueberraſchungen erleben, und der friſch aus England zugereiſte Großwildjäger, der kürzlich in der Nähe von'Bongg⸗M'⸗ Bonga eines Morgens auszog, um einen Ku⸗ dubock zu ſchießen, wird an ſein Erlebnis noch einige Zeit zurückdenken. Der mit allen Er⸗ rungenſchaften der Neuzeit— mithin auch mit einem Kraftrad— für ſeinen Jagoͤzug ausge⸗ rüſtete Herr ſetzte ſich wohlgemut auf ſein Mo⸗ torfahrzeug und fuhr in die Steppe hinaus. In einer ihm geeignet erſcheinenden einſamen Gegend angekommen, ſtellte er das Rad an ei⸗ ner paſſenden Stelle auf und pürſchte dann durch die mit hohem Gras beſtandene, mit lich⸗ tem Buſchwerk durchſetzte Steppe: Aber er hatte es ſchlecht getroffen, in dieſer Gegend zeigte ſich nicht die geringſte Spur von Wild irgenoͤwelcher Art. Obgleich er ſtundenlang in glühender Hitze kreuz und quer die Steppe durchſtreifte, fand ſich keine Gelegenheit, eine Kugel anzubringen. Aber halt, was war das? Durch das hohe Gras faſt ſeinen Blicken ent⸗ zogen, bemerkte der Nimrod zwei gekrümmte, weitausladende Hörner. Alſo war die Mühe doch nicht vergeblich geweſen; auf 50 Schritt ſtand dort offenbar ein ſtarker Bock einer nicht genau auszumachendoͤen Antilopenart. Vor⸗ ſichtig hob der Jäger die Büchſe, hielt einige Handbreit unterhalb des ſchlecht ſichtbaren Ge⸗ hörns und drückte ab. Ein eigentümlicher, von einer Antilope nie gehörter Ton erklang, aber nichts regte ſich ͤrüben. Der Nimrod wandte eine zweite Kugel oͤran—, mit dem gleichen Ergebnis. Reichlich erſtaunt pürſchte er ſich dann mit aller Vorſicht zu ſeinem Opfer hin und fand— daß er ſeinem vor einigen Stun⸗ den zurückgelaſſenen Motorrad zwei Kugeln gerade durch den Benzintank gejagt hatte! Der loſtbare Treibſtoff war reſtlos ausgelaufen, und der Jägersmann hatte nun das Vergnü⸗ gen, ſeine ſchwere Maſchine einige Stunden weit durch den Staub und die Sonne Afrikas nach Hauſe zurückzuſchieben. Ob er die irr⸗ tümlich für ein Antilopengehörn gehaltene Lenkſtange ſeines Rades als Jagoͤtrophäe auf⸗ gehängt hat, darf man füglich bezweifeln. Ozeanraſt das berühmte Feſt des Wendekrei⸗ ſes, jene Saturnalien. 35 Die Matroſen hatten ſich grotesk vermummt, die wenigen Paſſagiere mußten ſich neben eini⸗ gen Schiffsleuten taufen laſſen. Ein Mann mit einem hölzernen Säbel begann die Zeremonie des Barbiers zu ſpielen. Es war ganz unter⸗ haltſam. Da bemerkte ich plötzlich einen Schiffs⸗ jungen— oder war es ein Mann, der ſo klein war wie ein Junge?— in der gelungenen Maske eines Teufelchens, der ſich wie eine Spinne in das Tauwerk ſchwang. Ein eigen⸗ artiges Gefühl ſtieg in mir auf, die Angſt klopfte in meiner Bruſt. Aber ehe ich etwas ſagen oder tun konnte, hatte ſich Cagnaſſo den Händen des Barbiers entriſſen und ſprang wie eine Gemſe, federnd, übermütig und voller Luſt auf das Tauwerk zu. Das Bad in der alten Waſſerkufe war ihm zu gewöhnlich; er hatte ja immer etwas aus der Art Gefallenes im Sinne. Er erkletterte mit einem lauten Ruf der bedenkenloſen Freude, die plötzlich wie ein Quell in uns empor⸗ ſchießt, die Wandtaue. Und da ſah ich wieder jenes kleine Teufelchen oben auf der Fockmaſt⸗ rahe, und ganz deutlich bemerkte ich, wie es dem flaumbärtigen, übermütigen Cagnaſſo zu⸗ winkte. Verdammtes Geſpenſt! Ich fand keinen Laut, um Cagnaſſo zu warnen. Und da, in dieſem Augenblick hatte der Piemonteſe den Fockmaſt erklettert, lief dem Teufel auf der Rahe nach, ein ſeltſames Lachen folgte wie ein irrer Vogelruf zu uns herab, dann ſtand Ca⸗ anaſſo am Ende der Rahe, er breitete die Arme aus, und mit einem Salto mortale, wie ich einen ſchöneren nie in meinem Leben geſehen, ſtürzte ſich der Freund kopfüber in das ſtille Meer. Lauter Beifall rieſelte ihm nach. Die Ma⸗ troſen machten runde Augen und hatten lange Zähne und rieben ſich die Hände. Das war ein Sprung! So iſt noch keiner von der „Mövenluſt“ geſprungen. Das Teufelchen auf dem Girkbaum ſtieß einen ſpitzen, einzigen Schrei aus, aber niemand ſchien ihn zu hören. Alles ſah hinab auf das Meer und wartete darauf, bis Cagnaſſo wieder auftauchte. Aber Cagnaſſo ließ ſich Zeit; als wäre jenes Teufelchen in ihn gefahren, ſpielte er in ſünd⸗ hafter Luſt mit ſeinem Leben. Und jetzt ſchoß etwas aus dem Meere her⸗ vor. Die Waſſer trugen einen blinkenden Kräuſelfaden, der ſich blitzſchnell unſerm braven Schiff näherte, und dann hob ſich ein Hai aus dem Waſſer, und zu derſelben Zeit tauchte auch Cagnaſſo auf. Er hatte den Tiger der Meere bemerkt. Aber er wäre nicht der tolle Cagnaſſo geweſen, wenn er in dieſem Augenblick ſeine Ruhe verloren hätte. Auge in Auge mit dem ſpielenden, lauern⸗ den Feind, verſuchte der Schwimmer das Schiff zu erreichen. Aber ſpieleriſch, geſchmeidig in ſeiner unbeſchreiblichen Wucht ſchnitt ihm der Hai, hinter ihm der ewige Pilot, den Weg ab. Jetzt begann Cagnaſſo das Schiff zu um⸗ ſchwimmen, nach Rettung ſuchend. Der erſte Schrecken, der ſich lähmend auf alle Zuſchauer gelegt hatte, wich, um uns der raſenden Span⸗ nung auszuliefern, mit der wir das Wett⸗ ſchwimmen verfolgten. Ein Matroſe, noch im Koſtüm Neptuns, warf Cagnaſſo ein Tau zu, das dieſer fofort ergriff und um die Schultern zog. Dann begann er wieder langſam an der Breitſeite des Schifefs dahin zu ſchwimmen. Indeſſen hatten auf Befehl des Kapitäns noch zwei Mann den Maſt erklettert, und alle drei nahmen nun das Tau feſt in die Hände, um ſich damit in die Pagaje fallen zu laſſen und ſo den Schwimmer blitzſchnell aus dem Waſſer zu ziehen. Ein kurzer Augenblick der Verſtändigung, dann ein dumpfes Fallen von Körpern, und Cagnaſſo ſchwang ſich hoch in die Luft. Aber der Hai hatte inzwiſchen den Schwim⸗ mer unabläſſig umkreiſt. In demſelben Augen⸗ blick, als der Körper das Waſſer verließ, legte ſich der Hai auf die Seite und ſchoß nach einem kleinen Anlauf wie ein Springer auf den Men⸗ ſchen zu. Er erhob ſich in furchtbarer Ge⸗ wandtheit, ſenkrecht ſtehend. Wie eine grauen⸗ hafte Lanze ſchimmerte der ſtahlblanke Körper in der Luft. Ein breiter Rachen öffnete ſich, einige Reihen dreikantiger Zähne. Cagnaſſo hatte ein Bein verloren. Eine furchtbare Laſt legte ſich auf uns. Was war dieſe verdammte Winoͤſtille dagegen! Der Sieger hatte die Tiefe des Meeres erreicht; zuckend hing am Seil das Opfer des grauen⸗ haften Kampfes. In derſelben Stunde erhob ſich ein Wind, gleichſam aus der Stille des Meeres, vom Spie⸗ gel dieſes ſündhaften blauen Traumes fort und trieb unſer Schiff weiter. Ich mußte den ganzen Tag und den ganzen Abend und die ganze Nacht auf den Girkbaum ſehen, wo der kleine Teufel dem Cagnaſſo ge⸗ winkt hatte: dieſer Dämon war verſchwunden, als wäre er in ſeinen Körper gefahren, um ihn fortzunehmen. Kein anderer als dieſer kleine Teufel hatte meinen Freund zu dieſem tollen Beginnen verführt, niemals aber die Ver⸗ lockung, den Mädchen ſeinen Schneid zu zeigen, denn dieſe hätten alles darum gegeben, Eag⸗ naſſo davon abzuhalten; ſie blieben nach dieſem Zwiſchenſpiel verſtört und erſchüttert in ihren Kafüten, und ſelbſt die Matroſen trieben ſich wie Schatten umher. Für mich wurde Cagnaſſo eine Art Begriff: So kann in unſer Leben plötzlich ein Ereignis treten, das, wenngleich wir nur Zuſchauer ſind, unſere Welt der Gefühle mit einem finſteren Hieb ſtreift; das einen Schatten uns zuwirft, mit dem man gütig ſein muß und verzeihend, um ihn zu vergeſſen.“ Gehe zog es forder: Leder. pagier ſchwar tiexun und ſ Deutſe 24 Jede „in erfſ wuche: unſere Bankn Geld Rolle gedrän Enechtſ deſſen Wiebe ſein m Dar auch d ſchwar üppig konnte Vor ſchluß auf z bekant ſchln⸗ vom? und d Gegen Die fert Es „Di ihre? ſchafts nachdr Von Klage Verar Menſe lienvä Kinde ſachen eine, weil aufs: ber Tage⸗ 8,25½. 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Jedermann weiß, daß zu dieſen Maßnahmen in erſter Linie der Kampf gegen die Zins⸗ wucherpolitik der Banken gehört, daß wir von unſerer Forderung der Verſtaatlichung des Bankweſens nicht abgehen Wir wiſſen, daß das Geld aus ſeiner Herrſcherrolle wieder in die Rolle des Dieners der Wirtſchaft zurück⸗ gedrängt werden muß. Die Brechung der Zins⸗ -Enechtſchaft iſt der eherne Programmpunkt, —deſſen Durchführung die Vorausſetzung eines Wiederanfſtiegs der dentſchen Volkswirtſchaft ſein wirbd. Darüber hinaus gilt unſer ſteter Kampf»her auch den Truſten und Konzernen, die unter dem ſchwarz⸗roten Regiment der letzten 14 Jahre — wuchern und den Mittelſtand auffreſſen nuten. Vor einigen Tagen konnten wir einen Be⸗ ſchluß des tſchechiſchen Miniſterpräſidenten auf zwangsweiſe Zinsſenkung ab 1. Januar bekanntgeben. Heute bringen wir einen Be⸗ ſchlu-Lihen Niſchofskonferenz, die vom 22. bis 24. November in Salzburg tagte und die ſich u. a. mit Wirtſchaftsfragen der Gegenwart beſchäftigte. Dieſer Beſchluß iſt eine glänzende Recht⸗ fertigung der alten programmatiſchen Forderungen der NSDAp. Es heißt hier: „Die öſterreichiſche Biſchofskonferenz erhebt ihre Stimme in Anbetracht der jetzigen Wirt⸗ ſchaftslage zu überaus dringenden Bitten und nachoͤrücklichen Forderungen. Von überallher kommen bittere, ja bitterſte Klagen über die immer fühlbarer werdende Verarmung und die ſteigende Not. Ungezählte Menſchen können keine Arbeit finden, Fami⸗ lienväter müſſen ihre Familien darben, ihre Kinder hungern ſehen. Gewiß ſind der Ur⸗ ſachen viele, aber darunter iſt immer wieder eine, auf die vor allem verwieſen werden muß, weil ſie mit unverminderter Gewalt immer aufs neue die Wirtſchaſtslage ſchädigt, das iſt ber Wucher in den verſchiedenen Formen, der zwar, wie Leo XIII. ſchrieb,„ſchon oft und oft von der Kirche verurteilt wurde, dennoch aber von hab⸗ und gewinnſüchtigen Leuten in moderner Form immer wieder betrieben wird“. Heute ſehen wir, daß ein die ganze Wirtſchaft beherrſchen⸗ der zinswuther dieſe nicht mehr aufleben läßt. Wir öſterrei⸗ chiſchen Biſchöfe ſchrieben in den„Lehren und Weiſungen über ſoziale Fragen der Gegen⸗ wart“ ſchon im Jahre 1925:„Das Bank⸗ und Kreditweſen mit dem Börſenſpiel iſt zu einem Giftbaum geworben. Es dient den Finanz⸗ mächten, die Völker zu bewuchern und aus⸗ zurauben, dem Fleißigen faſt alle Erſparniſſe wegzuſtehlen und immer weitere Kreiſe durch die Verarmung in gänzliche Abhängigkeit und in eine wahre Sklaverei zu bringen. Dieſen Gelbmächten iſt nicht bloß die Arbeiterſchaft, ſondern auch ſehr viele Unternehmer, Klein⸗ und Großfabrikanten, beſonders aber die Ge⸗ werbetreibenden und der Mittelſtand unter⸗ worfen.“ Pius XI. gab uns recht, wenn er in ſeinem „Rundſchreiben über die geſellſchaftliche Ord⸗ nung“ ſchreibt,„daß die Beherrſcher und Len⸗ ker des Finanzkapitals unbeſchränkte Ver⸗ fügung haben über den Kredit und ſeine Verteilung nach ihrem Willen beſtimmen“, und dann ſagt:„Mit dem Kredit beherrſchen ſie den Blutkreislauf des ganzen Wirtſchaftskör⸗ pers. Das Lebenselement der Wirtſchaft iſt derart unter ihrer Fauſt, daß niemand gegen ihr Geheiß auch nur zu atmen wagen kann.“ Wir öſterreichiſchen Biſchöfe wiederholen darum mit allem Nachdruck die Mahnung an die Beſitzenden, die wir ſchon damals aus⸗ geſprochen haben,„den Reichtum zum Wohle der Geſellſchaft zu verwenden, durch ihn im⸗ mer neue Arbeitsmöglichkeiten für die Ar⸗ beitſuchenden zu ſchaffen, weil alle Menſchen, die arbeiten können, ein Recht zur Arbeit haben.“ Freilich müſſen wir auch den Hinweis wie⸗ derholen,„daß auch viele chriſtliche Kreiſe von dieſem verderblichen Geiſte der Geldſpekula⸗ tion angeſteckt worden ſind“. Und neuerdings mahnen wir,„Handwerker und Bauern ſollen wieder Geld zu billigen Zinſen bekommen können“. Nicht zuletzt wird es Aufgabe der Geſetzgebung ſein, Wege zu finden, der Gerechtigkeit gerade auf dieſem Gebiete Geltung zu verſchaffen und Zohsen unc oHlE..e Berliner Börle Berlin, 11. Jan. Die Tendenz war heute auf allen Ge⸗ bieten weiter freundlich. Die— Beurteilung der weiteren Abſatzentwicklung bei den Vereinigten Stahl⸗ werken und die kräftige Abſatzſteigerung im erſten Quar⸗ tal gaben dem Montanaktienmarkt das Gepräge Auch die erneute Steigerung der deutſchen Bonds im Ausland ſtärkte die Unternehmungsluſt, zumal auf den verſchieden⸗ ſten Gebieten neue Kaufaufträge des Publikums vorlagen. Ein weiteres günſtiges Moment war die ſehr feſte 5 al⸗ tung der Newyorker Börſe, die die Hoffnungen auf einen entſcheidenden Tendenzumſchwung der Auslandsbörſen, ins⸗ beſondere des Newyorker Platzes, verſtärkt. Eine ſtark ſpekulative Bewegung entwickelte ſich am Anleihemarkt. Hier konnten Neubeſitzanleihen bei einem Umſatz von mehr als einer Million auf 9,10 und ſpäter auf 9,45(8 5 Proz.) anziehen. Als Begründung für die Bewegung wirg eine hypothetiſche Berechnung von Bankſeite angegeben, die den augenblicklichen Kurs für unterwertet hält. Auch Alt⸗ beſitzanleihen konnten mehr als 1 Proz. gewinnen. Schuld⸗ buchforderungen waren 4 Proz. höher. Am Obligationen⸗ markt gewannen Mittelſtahl 2, Vereinigte Stahl 1½ Proz., Krupp/ Proz. Im einzelnen waren Montanwerte 4 Proz. höher. Farben würden 1 Proz. höher bezahlt. Am „Elektromarkt hatten Akkumulatoren(plus 3) auf die he⸗ friedigende Geſchäftsentwicklung die Führung. Auch Ver⸗ -örgüngswerke lagen wieder feſter: insbeſondere Berliner Werte. Bayeriſche Motoren ſetzten ihre Aufwärtsbewe⸗ „gung um 1½ Proz. fort. Lebhaftes Intereſſe zeigte ſich „Zäuch für Erdöl unter Hinweis auf die Bankguthaben des Unternehmens. Am Markt der Zellſtoffwerte waren Zell⸗ ſtoff Waldhof 2 Proz. höher. Reichshankanteile gewannen 2 Proz. Auch Kontigummi cplus 1½ Proz.) waren wei⸗ ter beachtet. Ottavi auf die erneute Steigerung des Kupferpreiſes plus 1 RM. erforderte)% Proz. Das Pfund ſtieg auf „254. Berliner Devilen vom 11. Jannar Geld Bri! Geld Briei Buen-Air. 0. 85 0 862fIt alien 21 54/ 21.58 Kanada.736f 3 74/%%ugoslavienſ.554/.566 Konstantin.008 2 01%%ROWno 41 88 41.9 Japan.869.71 Kopenh-genl 73 13] 73.27 Kairo.49 14 53/Liesabon 12 851 12 87 London 14.11/ 14.15108l0 72 731 72 87 Newyork.20 4 217Paris 16 42516.465 Bio do Jan 0 239.241Prag 12 465/12.485 Uruquay.648].652Island 63 541 63.56 Amsterdam 169.33l169.67 Riga 79 72f 79 88 Athen.19•/.202/Sehweiz*1 00 81 16 Brüssel 58.34] 58 46/S0fIa 3 057 3 063 Bukarest.435 2 492/Spanien 31 48 34 49 Bud. pest Stockholm J 76 94 77.08 Danzig 31 72 81 88[Reval 10. 110.8] Helsiu fors l 6. 214 6 226IWien 51 95 52.05 März 14,5., 15,75 Br.; April 14,75., 16 Baumwolle Bremer Baumwolle 7,45. Magdeburger Zuckernofierung Magdeburg, 10. Febr. Weißzucker, einſchl. Sack und Verbrauchsſteuer für 50 Kg. brutto für netto ab Verlade⸗ ſtelle Magdeburg: Jan. 31,60 und 62,5 und 65(inner⸗ halb 10 Tagen). Tendenz: ruhig.— Jan. 5,20 bis 5,0. Febr. 5,20 bis 5,05. März 5,25 bis 5,10. Tendenz: ruhiger Berliner Mefalle Berlin, 11. Jan. Metallnotierung für je 100 Kg.— Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rot⸗ terdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dit. Elektrolyt⸗ kupfenotis 48,25 RM.— Notterungen der Kommiſſton des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieſerung und Be ⸗ zahlung): Originalhüttenaluminium. 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM., desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz. 164, Reinnickel 98 bis 99 Proz. 350, Antimon Re⸗ gulus 37—39, Feinſilber 1 Kg. fein 34,75—38,25 Rm. Berlin, 11. Jan. Kupfer. Jan. 38,25., 39,75 Br.; Febr. 39,5 bez., 39,5., 39,5 Br.; Märs 39,5., 40 Br.: April 40,25 bez., 40., 40,25 Br.; Mai 40,25., 40,75 Br. Juni 40,5., 41 Br.; Juli 40,75 bez., 40,75., 41 Br.; Aug. 41., 41,25 Br.; Sept. 41,25., 41,5 Br.; Okt. 41,5 ., 4175 Br.; Nov. 41,75 u 42 bez., 42., 42 Br.: Dez. 42,25 u. 42,5 bez., 42,25., 42,5 Br.— Tendenz: Blei. Jan. 14., 15,5 Br.: Febr. 14,25.,——2 3 .; Ma 15,25., 16,25 Br.; Juni 15 25., 16,5 Br.; Juli 15,25 ., 16,75 Br.; Aug. 15,5 G. 17 Br.; Sept. 15,5., 17 Br.; Okt. 15,5., 17,25 Br.; Nov 15,75., 17,5 Br.; Dez. 16., 17,5 Br.— Tendenz: ſtetgi. Zink. Jan. 19,75., 20,5 Br.; Febr. 19,75., 20.5 Br.; März 20., 20,5 Br.; April 20,25., 20,75 Br.: Mai 20 5., 21 Br.; Juni 20,75., 21.25 Br.; Juli 21., 21,75 Br.; Aug. 21,25., 22 Br.; Sept. 21,5., 22,25 Br.; Okt. 21,75., 22,75 Br.: Nov. 22., 23 Br.; Dez. 16., 17,5 Br.— Tendenz: ſtetig. Berliner Produlfenbörle Berlin, 11. Jan. Weizen, märk. 186—88 75 Kg. 193,5 waggonfrei Bln. bez. März 205,5—205; Mai 207,5 bis 207,25. Tendenz: ruhig.— Roggen, märk. 152—54. März 165,75- 65,25: Mai 167,75—67,25. Tendenz: ruhig.— Braugerſte 165—75; Futtergerſte 158—64, Tendenz: ruhig. — Hafer, märk. 113—16. März—; Mai 126,5. Tendenz: ruhig.— Weizenmehl 22,75—26,1. Tendenz: ruhig.— Roggenmehl 19,4—21,7. Tendenz: ruhig— Weizenkleie 8,75—9. Tendenz: kaum behauptet.— Roggenkleie 8,7—9. Tendenz: ſtetig.— Viktorigerbſen 20—24; Speiſeerbſen 20—22; Futtererbſen 125—24.5: Peluſchken 13—14.5; Ackerbohnen 13,25—15; Wicken 14—16: Lupinen blau 8 bis 10, gelb 11,5—18: Seradella neu 17.—23,5; Lein⸗ kuchen 10˙2; Erdnußkuchen 10,5—10,6; Erdnußkuchenmehl 10,6—10,7; Trockenſchnitzel 9; extrah. Soyabohnenſchrot 9,5, dio. 10,1: Kartofſelflocken 13,8. damit den Grund zu legen für ein neues Auf⸗ blühen der Volkswirtſchaft. Wir erinnern nur an eine der erſchreckenden Folgen ſolchen Zinswuchers, die ſich in der ganzen Wirtſchaft zeigen. Wir denken an den Banernſtand. Sein Wohlſtand ſinkt, die Schuldenlaſt frißt alle ſeine Erträgniſſe auf. Die Konkurſe meh⸗ ren ſich, alteingeſeſſene Bauern ſehen ſich ge⸗ nötigt, ihre Anweſen zu verkaufen und abzu⸗ wandern in die Städte. Der Bauernſtand hört immer mehr auf, die Grundlage der Wirtſchaft zu ſein, und das⸗vermehrt das Proletariat ins Ungemeſſene und verſchärft die ſozialen Kon⸗ flikte. Durch den Zinswucher werden aber auch die wirtſchaftlichen Unternehmungen aller anderen Art geſchädigt, ja geradeznu unmög⸗ lich gemacht. Die Produktion erſtarrt immer mehr, die Ge⸗ ſchäfte gehen flau und immer flauer. Das alles laſtet, wie geſagt, ſchwer auf der ganzen Ge⸗ ſellſchaft. Wer kann leugnen, daß darin eine der Haupturſachen der vielfachen Verbitterung zu ſehen iſt? Und kein Zweifel, daß ſich darin die Habſucht, die nach der Heiligen Schrift eine „Wurzel aller Uebel“ iſt, auswirkt. Gewiß läßt ſich nicht ſchablonenhaft ein Zins⸗ fuß als ein für alle Belange gerechter Zins⸗ fuß feſtſtellen. Pius XI. ſagt im Rundſchreiben meſſung des Lohnes kann nicht nach einem, ſondern muß nach einer Mehrheit von Geſichts⸗ Der Ruthteil von Auslandskrꝛdlien⸗ punkten geſchehen“, wie Leo XIII. geſagt hat, daß,„um die Lohnhöhe gerecht zu beſtimmen, mehr Beſtimmungsgründe in Betracht zu zie⸗ hen ſind“. So läßt ſich auch nicht nur nach einem Geſichtspunkt ein gerechter Zinsfuß ſchablonen⸗ haft feſtſtellen. Aber das iſt unſtreitig, daß das Wirt⸗ ſchaftsleben durch den Wucher in der Zins⸗ forderung förmlich vergiftet iſt, was zum Ruin vieler Exiſtenzen führt. Den rechten Weg und die rechten Mittel für die Rege⸗ lung dieſer Wiriſchaftsverhältniſſe zu finden unbd anzuordnen, iſt ernſteſte Aufgabe der maßgebenden Kreiſe, und dazu rufen wir öſterreichiſchen Biſchöfe in der jetzigen Be⸗ brängnis mit aller Einbringlichkeit anf. Wir denken nicht nur an den Zinswucher, ſondern auch an. den Preiswucher. Dieſer hat ſich, wie wir auch ſchon im Jahre 1925 ſchrieben, „durch Monovole und Truſte und Konzerne der Preisbildung aller Lebensmittel bemächtigt und ſich ſo die Möglichkeit geſchaffen, ohne alle Rückſicht auf die Forderungen der Gerechtigkeit die Preiſe zu ſteigern und ſich jeber Kontrolle darüber zu entziehen.“ Pius XI. hat in ſeinem „Rundſchreiben über die geſellſchaftliche Ord⸗ nung“ dieſer unſerer Mahnung Nachdruck ver⸗ liehen, wenn er darauf hinweiſt, daß„die Tei⸗ lung der Verantwortlichkeit und die Haftungs⸗ beſchränkung“ bei den heutigen Erwerbsgeſell⸗ ſchaften„Anlaß geboten haben zu ſehr üblen Mißbräuchen“, und fortfährt:„Es zeigt ſich, daß die auf dieſe Weiſe ſtark geſchwächte Rechen⸗ ſchaftspflicht nur wenig Eindruck macht. Die ſchlimmſten Ungerechtigkeiten und Betrüge⸗ reien ſpielen ſich im Halbdunkel der Anonymi⸗ tät hinter der Faſſade einer neutralen Firma ab.“ Damit iſt dem Preiswucher Tür und Tor geöffnet, da der Oeffentlichkeit jeder Einblick verwehrt iſt in die Geſchäftsgeſtaltung ſolcher übermächtigen Wirtſchaftsgebilde. Auch hier muß die Geſetzgebung Wege finden, die es der Oeffentlichkeit möglich machen, wucheriſche Preisgeſtaltungen zu erkennen, und muß die davon verurſachte Bedrohung und offenſicht⸗ liche Schädigung des Gemeinwohls hintan⸗ halten. Der Preiswucher beſchränkt ſich aber nicht auf Kartelle und Konzerne, die durch ihre Monopoliſierungsbeſtrebungen das Wirtſchafts⸗ leben abſchnüren. Es ſind, wie Pius XI. ſchreibt, überhaupt„viele Gewiſſen ſo abge⸗ ſtumpft, daß ihnen zum Geldverdienen jedes Mittel gut genug iſt und ſie erſt recht kein Mittel ſcheuen, um ſich im Beſitze des mit ſo aroßen Anſtrengungen Erworbenen gegen alle Wechſelfälle des Wirtſchaftslebens zu behaup⸗ ten. Die Leichtigkeit für jedermann, im unge⸗ regelten Markt Gewinn zu machen, lockt viele zu Handel und Güterumſatz, die nur ein Ziel haben, möglichſt mühelos und bequem zu ge⸗ winnen“. Es ſind die Verletzungen der Preisgerech⸗ tigkeit, es iſt der Preiswucher, in dem Pins XI. einen der Hanptſchäben des heu⸗ tigen Wirtſchaftslebens ſieht und eine der Haupturſachen ſeines Verfalles. Kämpft mit Adolf, Bitler für Freiheit und Brot! 15 25——0 „Quadrageſimo anno“:„Die gerechte Be⸗ Mit der Mahnung, all dieſem Verderben wirkſam entgegenzuarbeiten, verbinden wir aber auch auf dieſem Wege die Ermunterung an alle Kreiſe der Be⸗ völkerung, für den herannahenden Winter der jetzigen Not mit opferwilliger Barmherzigkeit zu be⸗ gegnen und damit Gottes Segen auf das Wirt⸗ ſchaftsleben herabzurufen, und empfehlen im beſonderen, jede Möglichkeit zu benützen, um Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen, da la„die ietzige langandauernde Maſſenarbeitsloſigkeit ſich immer mehr“, wie Papſt Pius XI. in „Quadrageſimo anno“ ſagt,„als eine furcht⸗ bare Geißel auswirkt, den Wohlſtand ganzer Länder vernichtet und eine Gefahr für öffent⸗ liche Oroͤnung, Ruhe und Frieden der geſam⸗ ten Welt bedeutet“, Worte, die von einer Ein⸗ dringlichkeit ſind, daß ſie nicht überhört werden —— und wahrlich nicht überhört werden ollen.“— Wo blieb zur Verwirklichung dieſer chriſt⸗ lichen Grundſätze die„allerchriſtlichſte aller Parteien“, wo blieb das Zentrum und ſeine führenden Herren, die Prälaten, Herr Brü⸗ ning und der päpſtliche Kammerherr? Eine Partei, zu deren Hauptzierden der rhei⸗ niſche Bankier Hagen, vor ſeiner„Bekehrung“ auf den Namen Levyy hörend, zählte, konnte es nicht wagen, ſo heiße Eiſen anzurühren. Wahrhaftig, oͤie Zentrumsgeiſtlichen hätten ſich mehr Verdienſt um das deutſche Volk er⸗ worben— ſofern ihnen daran überhaupt etwas liegt— wenn ſie, ſtatt den Nationalſozialis⸗ mus von der Kanzel zu ſchmähen, über den Zinswucher und die Gefahr der Truſte und Konzerne predigen würden. Den katholiſchen dentſchen Arbeitern, Banuern und Mittelſtändlern, die dem Zinswucher und dem Konzernweſen zum Opfer beſtimmt ſind, rufen wir aber zu: Wendet euch ab von der Zentrumspartei, deren Blätter mit Rieſen⸗ anzeigen der Warenhans konzerne ausgehakten e ein neuer Fall von Ueberfremdung Bericht unſerer Berliner Schriftl.) Berlin, 11. Jan. Die Olasfabrit; Rockwitz A. G. müß ihr Aktienkapital von2% Mill. RW. im Verhältnis 16:1 zuſammenlegen. Eine Wie⸗ dererhöhung auf 0,95 Mill. RM. foll, nach die⸗ ſer Zuſammenlegung erfolgen. Die Geſell⸗ ſchaft iſt zu dieſer Maßnahme gezwungen, weil ſie erhebliche Auslanbskredite nicht mehr ver⸗ zinſen, geſchweige denn zurückzahlen kann. Bei der Wiedererhöhung des Aktien⸗Kapitals wird die Mehrheit des Kapitals von dem aus⸗ ländiſchen Kreditgeber, der General Mortgage and Credit Corp. übernommen. Wahrſcheinlich werden auch Vertreter dieſer amerikaniſchen Geſellſchaft in den Aufſichtsrat der Glasfabrik Brockwitz eintreten. Leider ſteht bieſer Fall der Ueberfremdung durchaus nicht allein in der deutſchen Wirtſchaft da. Bei der Glasfabrik Brockwitz erkennt man im übrigen deutlich die Gefahr und den zwei⸗ ſchneidigen Charakter von Auslandskrediten. »Das Unternehmen iſt bei der Aufnahme der Kredite bei der amerikaniſchen Geſellſchaft zweifellos von der Abſicht geleitet worden durch die Hereinnahme neuen Kapitals einen neuen Auftrieb zu erhalten. Bei der Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage im allgemei⸗ nen und der Lage der deutſchen Glasinduſtrie im beſonderen haben ſich die an die Aufnahme des Auslandskredits geknüpften Erwartungen nicht erfüllt. Nun präſentiert der Kreditgeber ſeine Rechnung. Er macht dabei zwelfellos nock ein recht gutes Geſchäft, da er die Mehr⸗ heit des ſtark reduzierten Kapitals unter An⸗ rechnung auf ſeine Forderungen übernimmt. Er bekommt aber damit außerdem noch das Unternehmen reſtlos in ſeine Gewalt. Vom Stanbdpunkt der dentſchen Wirtſchaft iſt es na⸗ türlich außerordentlich zu bebauern, daß wieder ein altes dentſches Unternehmen unter aus⸗ ländiſchen Einfluß gerät. Abjthluß der deutſch⸗tichechoflowa⸗ kiſchen Kohlenverhandlungen s Berlin, 11. Jan. Die zwiſchen Vertre⸗ tern der deutſchen und der tſchechoſlowakiſchen Regierung in Prag geführten Kohlenverhand⸗ lungen ſind am Dienstag in den Abendſtunden zum Abſchluß gekommen. Nach den getroffenen Vereinbarungen tritt am 1. April ein neuer Vertrag in Kraft, der auf unbeſtimmte Zeit ab⸗ geſchloſſen wurde, mit der Möglichkeit einer vierteljährlichen Kündigung für beide Teile. Eine erſtmalige Kündigung kann Ende Sep⸗ tember zum 31. Dezember 1933 erfolgen. In dem Uebereinkommen iſt der Umrechnungs⸗ ſchlüſſel zugunſten Deutſchlands geändert wor⸗ den. Auf Grund dieſes Umrechnungsſchlüſſels wird ein Ausgleich der gegenſeitigen Lieferun⸗ gen herbeigeführt. Bei den Kokslieferungen wird allgemein eine Kürzung für Deutſchland eintreten. Für die letzten drei Monate des fetzt laufenden Vertrages ſind gewiſſe Nachläſſe auf das für die Ausfuhr vereinbarte Mindeſt ⸗ maß für Deutſchlanbd zugeſtanden worden. —— —— Donnerskag, 12. Januar 1933 erein für das Deutschtom im Austanc Frauengruppe Mannheim. Bunter Abend mit Tanz Jazzkapelle Ziegler— am Samstag, den 14. Januar 1933. abends 20 Uhr, in allen Räu- men der Harmonie, D 2, 6 Mitwirkende: Frau Boruvka, Herr Kapellmeister Boruvka, Frl. Käte Back, Fr. Maria Gröppler-Weingart Frau Else Landmann, Herr Helmut Lind, Frl. A. Montyn. mmmnmnmnnmnmmmntannmmnmummmiunmmmnmnnmmmimnmmminmmmmmmmmmmug heinau Am Sonntag, 15. Jan., abds..00 Uhr im Saalbau des„Badischen Hof“ Relaisstrasse 118, anlässlich der Wiederkehr der hrigen 62 jã Ailüunnunzaannääniansswagisrüznikknäzätüreritzkntagusnuisrzngziankrnzrnsmrzikktnkmnrzzgtmmmgmernrimurrsemunmez Endèe gut, Alles gut Lustspiel mit Gesang und Tanz; einstudiert von Herrn A. Landory und Fri. M. Wiedermann Vorführung der modernsten Tänze dureh das internat. profess. Turnier-Paar H. N. Weinlein- H. Seidel Eintritt: für Studierende, Schüler und Mit- glieder des V. d. A. gegen Vorzeigen der Mitglieds- bezw. Ausweiskarte im Vor⸗ verkauf RM..—, an der Abendkasse RM..50; für Nichtmitglieder im Vor- verkauf RM..50, an der Abendkasse RM..— incl. Steuer. Vorverkaul: am 13. Januar von 15—18 Unr in der Wandelhalle der Harmonie. Tischplätze können beim Vorverkauf bestellt werden runmenauannunenunumnmunmumimununumimummman *5 H. F. Reichardt Tillimunmmmmnunnmmmunmmmmmmunmnnnnnnnnnnnnnnnnmmnnmmmu ümiiches Brennmaterial Meerteldstraße 42 lietert llamannaama — Teleton 23984 Reichsgründung Deutscher Aben mit Fahnenweihe. Theateraufführungen, Musikdarbietungen, und Verlosunng. Redner: Pg. Dr. Orth Pg. Pfarrer Kiefer Pg. Kurt Ott Standartenkapelle 1/171 spielt. (M. Z. F. Hohmann Webau) Eintrit: 30 Pfennig Karten im Vorverkauf:„Hakenkreuzbanner“ Abteilung Buchvertrieb, P 5, 13a. Iimmer mit 2 Betten an 2 Damen zu vermieten. Adreſſe im Verlag des hakenkreuzb. 5n Weinhaus Zwerger, 0 7, 4 Täglich Stimmungsmusik! Jeden Vonnerstag uni Sunslab: Verlängeruns MSDaP. ortsgr. R SI.-Mann schulz 12. 7 beſohlt ihre Schuhe preis⸗ wert und gut. la. Eichen⸗ lobe Qualitätsarbeit, freie klbholung und zuſtellung. Rarte genügt. Hypotheken zu 4% unkündbar ga⸗ rantiert. Auszahlung. 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Die lustige Witwe 22.00 Klaus— Landorv Uloete Auserae Kaben Eog Amtl. Bekanntmachungen Mannheim. Städt. Schlachthof. Freitag früh ab 8 Uhr auf der Freiban Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1100. mti. Belanntmachungen Firma Otto Weßel, Verlag„Die Volksge meinſchaft“ in Heidelberg betr. Eintrag in das Handelsregiſter Abk. A Band VI. O3. 27 F 4. Sp. 4: Dem Verlagsleiter Kurt Schönwiß in Mannheim iſt Peokuva erteilt. Heidelberg, den 10. Januar 1933. Amksgerichl. Stadttheater Heidelberg. BDonnerstagf 19.45 Außer Abonn u. Fr.VB. Abt. A 22˙30 Der waffenschmied 19.45 Abonn. B 16 13. Janua— i 2²2⁰ i Friedrich von Homburg Schauspiel von Heinr. v. Kleist. Samstag 19.45 Kleine Preise 14. Januar 22 orpheus 22.30 in der Unterwelt Sonntag 15.00 Ermäßigte Preise—— 17⁴5⁵ Der waffenschmied 20.00 Außer Abonn. 2²2˙¹45⁵ Der Troubadour Anzüge, Gröhere Posten Leibwäsche für Damen u. 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Hohnlennandiung Bergheimerstr. 127 Telefon 2153 Hauptstr. 42 Ab heute der Großtonfilim in Erst-Aufführung um 3, 5. 10,.15,.20 Hans Abers. Z Jage Liebe mit Käte Dorsch, Trude Berliner, Lotte Stein usw. Letzte Vorstellung einschl. Beiprogramm.40 Unr. erein gung der freunde. les kummistsezen Winnasums und* Pliologisch-Apchäotogische fachsehaft der Uaiversität Samstag, den 14. Januar 1933, 20. 15 Unhr spricht in der Aula der Alten Universität Prof. Dr. Werner Jaeger, Berlin über: Thukydides als politilcher Denker Eintrittskarten zu Rh..—, im Vorverkauf beim Städt.Verkehrsamt u. an der Abendkasse, für Studierende 50 H nur an der Abendkasse. Halionaflozialistifche Deuilche Arheitermartei Ortsgruppe Heidelberg-Handschuhsheim EINLADUNG Deutscher Unterhaltungsabend Sonntag, 15. Januar 1933, pünktlich abends.00 Uhr, im Bachlenz Standartenkapelle 110: Märsche, Grob. Zapfenstreich „Schlageters Heldentod“, Bühnenstück, aufgeführt von der Ortsgruppe Leimen der NSDAP. Vaterländische Gedichte. Volkstäünze, ausgeführt vom Bund deutscher Madels Lebende Bilder, gestellt von der Hitlerjugend. Deutscher Tanz 5 Berücksichtigt bei Einkäulen unsere Inserenten! cht -Zimm vwohnung Off. unter Ur. 626 an — Haule— Mmöbl. Jimmer, 1 u. 2., zu verm. Rohrbacherſtr. 16 bei Sieß. kinderloſes Ehepaar die„Holksgemeinſchaft“. Möbl. Zimmer von kaufm. Lehrling per ſofort bei pg. zu mieten geſucht. Ungeb. unter Nr. 628 an die„Dolksgemeinſchaft“. Laulmädchen nicht unter 16 Jahren, aus nur guter Samilie für ſo⸗ fort geſucht. Bewerbungen unter Nr. 627 an den Herlag der „Dolksgemeinſchaft“ Danksagung. Für die beim Ableben unserer lieben Mutter, Großmutter und' Schwester erwiesene Aufmerksam- keit sagen wir hiermit unseren besten Dank. Ganz besonderen Dank auch den Niederbronner Schwestern für ihre aufopfernde Pflege und Herrn Stadtpfarrer Oestreicher für seine trostreichen Worte. Im Namen der Kinder: Ernst Wolf Im Namen der Geschwister: Wilhelm Erb. Heidelberg, den 11. Januar 1933. Tumverein Handsc uhsheim 1886 Sonntag, den 15. Januar, nachmittags 2 Unr läh es-Hauptrersammiung Tagesordnung: 1. Protokoll 2. Mitgliederliſte 5. Berichte 4. Wahlen. Wir laden hierzu unſere Mitglieder ein. Der Turnrat. Hier ist gut sein; man treut sich innig; nier gibt's Klosettpapier von Münnlch Groß- und Klelnverkauf des beliebten„Hakle“ Klosettpapiers ab Lager Hauptstr. 1, 1, Etg. Altgold und Silber U. Mnarr, boldschmied Wir glauben nicht, daß die Anzeigen des deutschen Geschäfts- mannes, die seinen Mittein entsprechend, neben der groß aufgezogenen jüdischen Keklame erscheinen, besondere Wirkung besitzen. Wir sind aber der heherzeugung, daß die groß aufgezogene jüdische Reklame onne die Anzeigen des deutschen Geschäfts- mannes ihre Wirkung veriieren würde. ———————————————— ———2—————————— ————————————— Wer deutsch will sein kautt nicht beim juden, Warenhaus oder Konsumverein. —-— a————„—.—————————————2 Der Anzeigenteil unserer Zeitung ist der Wegweiser für den deutschbewußten Käufer. HS————————————— Neu asse oↄ. —————————————————— fotneos Weinklaschen Llllekangstee nauft K..80 TCtr., grüne, ölfrei und e———— ſauber unschãdlicl. estandteile: Fug., species lauant cps. Weinerohpndig. radices et salia Ferner empienie: I EN 1 Asthmatee Nerventee Entkalkungęstee BGer. heimer Arotheke Inh. Emmy Lenz Heidelberg Telefon 2737. Der Ta Die ge ſich in ihr flikt zwiſc Reichsland enkhalten nahme, um agrariſcher induſtrieller kereſſen zu demokratkiſ Juden eine und wagen gen für S⸗ Beobachter organ, den heuerliche Landwirtſch „Endlich beſondere dem Zen Bauernſcha Der Re einer einde lichen Unri. Konflikts 21 Ungeheuerli⸗ geqenüber d fähiqe Poli nochmals be ſtehk jet fe verkrofern len Verhalt Tatbeſtande⸗ mißbilliatk S Hinweis, da beim Reichs Ausdruck ge Preſſeerklär aanz allgem⸗ Reſt pon S Strauß erhe weniqen Fr binekts fange Der ſchor Oberrechnun⸗ rnokion der h. für werden. Sche heuke noch, e rupkion um handelt, weil Zeikunqen er litik im Inte ken. Im kre Tatſache, daf fionen— ne die„Rheiniſc Makernkorre ihren Sit in denzen Mirb Min.⸗Direhko ken⸗ und Ko— leumdung des Grenzkampf Mindeſte zu Aufklärung n lichen Korreſp „neukralen“. unkernehmen