nin und elle lag. . lost. ———————— ——— larbeit I mpfiehlt Preisen del ichsplatz -Moden. 1 424 87 1333/ 3. Jahrg./ Nr. 64 Serlog: Die Bolſogememſchafn Heidelberg. Seod Mod. Schriktletmm Lutberfrratze kenk oOas NarioxNarsoziarisriscnte oldſrrothr 8(Anlage). Heransg : Heidelberg. 53, Telephon o048 Mannheimet Scheiſt⸗ leitung: P5, 182, Telephon 31 471. Das Hatlenkreuz baanez erſcheim 6 mal woͤchentlich mad W * — -. ebher: Orto Weyel. koſtet monatlich 2,10 RM.; bei Trügerzuſtellung zmüglich 30 Big.; bei ſellung nehmen oſtäümten und 0 Pfg. Beſte Erſcheinen Lauch durch höhere Geweig verhindert. beſteht⸗ ke in Anſpruch am wüglich die Zeitmn an Exh di, Mannheim, Donnerskag, 16. März 1933. 4 W * * 4 1 85 — KAMpFEAILArr NORDWESTBADENMUS 3— Die Sgeſpaltene Millimeterzeile 0 Pfg Die ageſpaltene Millimeter eile um Terttei. 40 Pig Für kieine Anzeigen Die Zgeſpal:ene Millimeterzeice 6 Pig. Bei Wiederbolung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeig n⸗Annahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Menn⸗ Freiverkauf 15 Pfg. heim P 5, 13a, Telephon 31 471; Zablungs⸗ und Erfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließlicher — Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Die Volksgemeinſchaft, Karlsruhe 21834. unverlangt eingeſanote Manuſkripte übernehmen wir keine Verantwortung. Derlaasort Heidelbera Die Gleiciyſthaltung von Sührung und volt Der Tageslamyß F. K.„Wir hätten uns bei Golkt beſſere Gegner gewünſcht“, ſagte der allen badiſchen Nationalſozialiſten als alter verbiſſener Mit⸗ kämpfer bekannke Franz Moraller geſtern abend vor dem Mikrophon. Wahrhaftig, der „Ekel ſteigt einem zu Halſe, wenn man ſieht, wie erbärmlich, feige und klein die Menſchen ſind, die etzt von der Volkswul aus ihren Seſſeln geworfen wurden. Wir wollen ſchwei⸗ gen von den„Führern“ der Sozialdemokra⸗ kie, die heute wie Herr Braun— noch nicht einmal mehr den Mut aufbringen, ihre Abge⸗ ordnetenmandate anzutreten, ſchweigen vom „Eiſernen Guſtav“, der im ſeiner Beurlaubung nur noch an die Vergütung ſei⸗ nes Umzugs dachte; ſchweigen auch von je⸗ nem tapferen Ritter Moskaus, der um ſein Leben winſelte, als er durch einen dunkeln Gang zum Verhör geführt wurde. Für alle dieſe Typen könnte man wenigſtens noch zur Entſchuldigung anführen, daß ſie Haltung und Würde zu bewahren in der Jugend nicht 1 gelernt hatten und beim plötzlichen Ausbruch der republikaniſchen„Schönheit und Würde“ auch nicht mehr erlernen konnten. Anders aber liegt der Fall beim badiſchen 4 Staatspräſidenten Dr. Schaitt. der ſich ein⸗ mal ſtolz„Teutone“ nannte und als Akade⸗ mizker eigenklich Gelegenheit hatte, wenigſtens äußere Haltung und Würde ſich anzueig⸗ nen. Er ſcheint aber dieſe Gelegenheit nicht —— zu haben, oder er hak als zenkrüm⸗ cher Staatspräſident wieder vergeſſen, was er als Student einmal gelernk hakle. Eines von beiden muß ſchon zutreffen, nachdem nicht einmal der„Badiſche Beobachter“ beſtreiten kann, daß ſich dieſer Herr Staatspräſident mit ſeinen Eidgenoſſen einer widerrechtlichen Aneignung und Beſeitigung von Staatsakken 1 ſchuldig gemacht hat. Auf die Mindeſtdauer von 30 Jahren ſoll⸗ ken lauk Vertrag mit dem Landesarchiv die für das Zentrum ſo peinlichen Akten in der Verſenkung verſchwinden, wobei noch aus⸗ drücklich vereinbart wurde, daß nur Herr Schmikt oder ſeine Nachkommen während dieſer langen„Schonzeik“ über das beſeitigte Material verfügen, es aber auch jederzeit oan ſich nehmen können. Dieſer Verkrag ——————————————————————— „Der Wiſſenſchafler“. „Volksgemeinſchaft“ und„Hakenkreuz⸗ banner“ haben mit dem heutigen Tage eine neue Vereicherung ihres Inhalts erfahren. Sie bringen zu den bisherigen Beilagen erſt⸗ mals eine neue unter dem Titel„Der Wiſ⸗ ſenſchafter.“ Maßgebende Autoritäken aus deutſcher Forſchung und Technik haben ihre Mitarbeit an dieſer„Seite der Wiſſenſchaft“ zugeſagt. Wir ſind überzeugt, daß gerade auch dieſe Beilage von unſeren Leſern lebhafk begrüßt wird. Die Schriftleitung. kommt alſo prakkiſch einer völligen Aneignung gleich, worüber das ordenkliche Gerichk noch zu ſprechen haben wird. Der„Badiſche Be⸗ obachter“ vermag als Enkſchuldigung für ſei⸗ nen Schmitt nur anzuführen, daß ſich der Ertappte keineswegs geweigerk habe, dem Reichskommiſſar die Einſicht in die ver⸗ ſchwundenen Akten zu„geſtatten“. Das iſt wieder einmal eine jener unerreichbaren zen⸗ krümlichen Kühnheiten, die man bei der ge⸗ genwärtigen Sachlage nur mik Humor auf⸗ nehmen kann. Daß Herr Schmikt heute we⸗ der etwas zu verbieten, noch zu geſtakten hat, dürfte ſich ja auch ſchon bei den Kreiſen her⸗ umgeſprochen haben, die noch den„Badiſchen Beobachker“ in ihrem Hauſe dulden. Und daß der Mann, aus dem Zentrumsprälaken heute in heuchleriſcher Weiſe einen Märtyrer der Religion zu machen oderſuchen, nach ſei⸗ ner Verhafkung zuerſt an den Theaker⸗ beſuch, dann an den Zenkrumsparkeitag und erſt in driktter Linie an die Berlin, 15. Mörz. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach heute miktag vor der deut⸗ ſchen Preſſe über die Aufgaben des neuge⸗ ſchaffenen Miniſteriums für Volksbildung und Propaganda. Einleitend erklärte der Miniſter, er ſehe in der Einrichtung dieſes neuen Miniſteriums eine revolutionäre Re⸗ gierungstat inſofern, als die neue Regierung nicht die Abſicht habe, das Volk ſich ſelbſt zu überlaſſen, und ſich in einem luftleeren Raum vom Volke abzuſchließen. Dieſe Regierung ſei im wahrſten Sinne des Wortes eine Volksregierung. Sie werde auch die Voll⸗ ſtreckerin des Volkswillens ſein. Die Methoden, die das Miniſterium an⸗ wenden werde, müßten auch den Reſervierte⸗ ſten und Böswilligſten davon überzeugen, daß der politiſche Kurs, den die Regierung ein⸗ geſchlagen habe, der richtige ſei. Es ſei nicht die Abſicht der Reichsregierung, ſich auf die Bajonette zu ſtützen, ſie ſehe in er Reichs⸗ wehr nicht eine innerpolitiſche Schutzwaffe, ſondern Wehr und Waffe für Deutſchlands Grenzen. Der Kampf der Gegenſeite ſei vollkommen ausſichtslos. Es ſei auch zweck⸗ los, ſich gegen dieſe Regierung in einer ge⸗ mäßigten oder einer radikaleren Oppoſttion zu bewegen. Als wichtigſte Aufgabe des Miniſteriums bezeichnete Dr. Goebbels es, alle propagandi⸗ ſtiſchen Unternehmungen, alle volksaufkläre⸗ riſchen Inſtitutionen des Reiches und der Länder in einer zenkralen Hand zu vereini⸗ gen und dieſen Einrichtungen einen modernen Impuls einzuhauchen. Das Wort vom beſchränklen Unker⸗ lanenverſtand müſſe in Deulſchland ein für allemal verſchwinden. Aufgabe der ſtaatlichen Propaganda ſei es, komplizierte Gedankengänge ſo zu verein⸗ fachen, daß auch der Mann aus der Straße die Gedankengänge verſtehe. Die Arbeit des Miniſteriums werde ſich auf innerpolikiſche, wirkſchaftspolitiſche, ſozialpolitiſche und au⸗ ßenpolitiſche Gebiete erſtrecken, auf alle Ge⸗ biete des öffenklichen Lebens. Die Regierung der nalionalen Revo⸗ lulion habe nicht die Abſichk, das Volk über den grauenerregenden Zu⸗ ſtand, in dem es alle Verwaltungs⸗ gebiele vorgefunden habe, zu belügen. Es werde auch bei der Sanierung nicht vor unpopulären Maßnahmen zurückſchrecken. Es werde aber dem Volke klarmachen, warum die Lage ſo ſei und warum die Maßnahmen getroffen werden müßten. Das neue Miniſterium umfaſſe folgende fünf Abteilungen: Rundfunk, Preſſe, aklive Propa⸗ ganda, Film, Thealer und Volkser⸗ ziehung. Dr. Goebbels erläuterte im einzelnen die Aufgaben jeder Abteilung. Im Rundfunk ſolle ein modernes Tempo gegeben werden. Auch Geſinnung brauche nicht langweilig zu ſein. Man müſſe nur die Kunſt verſtehen, Geſinnung richtig vorzutragen. Der Rund⸗ funk ſolle dem Zeitgeiſt Rechnung kragen. Jede Muckerei ſolle aus ihm verſchwinden. Er ſolle ſich aber ſeiner großen nationalen Veragtwortung bewußt ſein und den Hörer an den großen Geſchehniſſen der Nation keil⸗ nehmen laſſen. Ein nationales Ereignis, wie die Eröffnung des neuen Reichstages, dürfe dem Hörer nicht vorenthalten werden. Der Rundfunk ſolle auch deutſche Kunſt, deutſche Wiſſenſchaft und deutſche Muſik pflegen, nicht nur Vergangenes, ſondern auch alle Dinge, die eine Zukunft in ſich tragen. Den Aufgaben der Abkeilung Preſſe ſich zuwendend, erklärte der Miniſter, er ſehe in einem Verbok keinen normalen und auch keinen idealen Zuſtand. Die Preſſe müſſe der Reglerung folgen. Sie ſolle auch die Regierung kritiſteren dürfen. Sie dürfe aber nicht kritiſteren, um der Regierung das Volk aus der Hand zu ſchlagen. Die Preſſe dürfe nicht nur informieren, ſondern müſſe auch in⸗ Das Großreinemachen in Mannheim beginnt Mannheim, 15. März, Auf Anordnung der Kommiſſare der Skadt Mannheim wur⸗ den bis auf weiteres von ihren Amtsgeſchäf⸗ ten beurlaubk: Bürgermeiſter Böllger, Beigeordneler Dr. Cahn-Garnier(Zude), Beigeordneler Loeb (Zude). Oberbandireklor Elſäſſer. Damit hat das Großreinemachen auch in der Mannheimer Verwalkung begonnen. Der erſte Eriolg ber Kommijare 1. Bürgermeiſler Dr. Walli verzichlel auf einen Teil ſeines Gehalles. Nach der Abgabe der Erklärung des Kom⸗ miſſars Wetel,.d.., hatten die einge⸗ ſeßten Kommiſſare mit dem 1. Bürgermeiſter Dr. Walli eine über 2 ſtündige Unterre⸗ dung, während welcher die Kommiſſare den 1. Bürgermeiſter Dr. Walli über ihr Wol⸗ len eingehend informierten. Als Ergebnis dieſer Unterredung kann als erſter Erfolg der Arbeit der Kommiſſare gebuchk werden, daß der 1. Bürgermeiſter Dr. Walli in An⸗ bekracht der allgemeinen Notlage, in der ſich heilige Meſſe dachte, das charakteriſiert dieſen„frommen“ Mann und ſeine„fromme“ Parkei ſchon recht guk. Am beſten aber die Tatſache, daß er und ſeine Geſinnungsgenoſ⸗ ſen gerade über die Enkſcheidung des Reichs⸗ kommiſſars hinſichklich des ſtaakspräſident⸗ lichen Kirchgangs die Unwahrheit verbreitek haben. Wir hätten uns anſtändigere Geaner gewünſcht. die Skadk Mannheim befindek, auf den über den Betrag von 12 000 RM. hinausgehenden Teil ſeines Gehaltes verzichtete. Herr 1. Bürgermeiſter Dr. Walli gab damit das in der neueren Geſchichte der Stadt Mannheim erſte Beiſpiel eines freiwilligen() Gehalts- verzichts, das der Nachahmung wert erſcheint. 30 Die Mannheimer Kommiſſare Pg. Wehe l, .d. R und Pg. Renninger im früheren „Arbeits“zimmer des.⸗V. Dr. Heimerich. ſtruieren. Er ſelbſt bekrachte ſich als ober⸗ ſten Verbindungsmann zwiſchen Regierung und Preſſe und werde es„ch angelegen ſein laſſen, dieſe Verbindung niemals abreißen zu laſſen. Wenn die Preſſe an der Regierung etwas auszuſetzen habe, ſo müſſe ſie das in einer Form und in einem Ton vorbringen, daß ſie den Feinden der Regierung im In⸗ und Ausland keine Möglichkeit gebe, ſie zu kritiſteren und damit etwas zu ſagen, was gegneriſche Zeitungen nicht ſagen dürften, ohne ein Verbok zu riskieren. Serbſtver⸗ ſtändlich ſolle die Preſſe Informationen be⸗ kommen. Aber ſie ſolle auch Inſtruktionen bekommen. Sie ſolle nicht nur erfahren, was los ſei, ſie ſoll auch wiſſen, wie die Regie⸗ rung darüber denke und wie ſie das am zweckmäßigſten dem Volke klarmachen könne. Die Preſſe müſſe alſo mit der Regierung und — Regierung mit der Preſſe zuſammenar⸗ eilen. Auf dem Gebiekder aktipen Propaganda müßten die fähigſten Köpfe herangezogen und die modernſten Mittel in Anſpruch genom⸗ men werden, um Maſſenbeeinfluſſung zu betreiben. Das Weſen der Propaganda ſei Einfachheit, Wuchk und Konzenkrakion. Die Gebiete von Theater und Film habe das neue Miniſterium nur inſofern zu behandeln, als dabei Reichsintereſſen vorlä⸗ gen. Sobald dieſe Gebieke von den Länder⸗ reſſorts bearbeitek würden, ſollten ſie unange⸗ taſtet bleiben. Das Miniſterium werde nicht der Entwicklung der Zeik nachlaufen, ſondern ihr vorangehen. Auf die Dauer ſei es uner⸗ kträglich, in einer Zeit größter revolutionärer Umwälzungen, wenn Theater und Film nicht die Möglichkeit hätten, dieſe umwälzenden Ereigniſſe auch künſtleriſch zu faſſen. Die Abteilung Volkserziehung habe die Aufgabe, einheitlichen nationalen Geiſt ins Volk hineinzukragen, ſozuſagen das Funda⸗ menk der neuen nakionalen Regierung. Das Volk müſſe anfangen, einheiklich zu denken, einheiklich zu reagieren und ſich der Regie⸗ rung mit ſeiner ganzen Sympathie zur Ver⸗ fügung ſtellen. Zum Schluſſe bekonke der Miniſter, daß eine Regieruna, die in 14 Tagen das Problem der Reichsreform durchge⸗ ſehk habe, nicht am Ende vor der Preſſe kapikulieren werde. Sie wünſche aber auch nicht täglichen Kampf und ſich immer wiederholende Verboke, ſon⸗ dern verkrauensvolle Zuſammenarbeit. Er verſpreche, daß er auch die Rechte der Preſſe überall und immer vertreten werde, aber nur unter der Bedingung, daß die Preſſe das Recht der Regierung und das Recht des deuktſchen Volkes vertrete. Zeichsvayn veſchüftigt 90O0O00O Arpeiter In Auswirkung der beſchloſſenen Ober⸗ bau⸗Erneuerungs- und Unterhaltungsarbeiten der Reichsbahn werden von der Verwaltung der Reichsbahn 70 000 Zeitarbeiter eingeſtellt. Darüber hinaus finden bei Privatunterneh⸗ mern über 20 000 Arbeiter Arbeit und Brot. Die in Angriff zu nehmenden Arbeiten er⸗ ſtrecken ſich auf die Erneuerung und Einbet⸗ tung des Oberbaues, der Schienen und Wei⸗ chen und Gleisverbindungen. Dieſe Arbei⸗ ten werden vom Frühjahr bis zum Herbſt dauern und für dieſe Zeit werden im ganzen 90 000 deutſche Arbeiter Brot und Arbeit finden.“ Das iſt die Arbeitsbeſchaffung der deuk⸗ ſchen Volksregierung, die katkräftig das in die Hand nimmt, was bisher immer nur ver⸗ ſprochen aber niemals durchgeführt wurde. ————————————————————— ————————— »form bei ſich. Das Schriftmaterial, wonmerztog, ben 1d. März 1832 Kupsz und vündig Beurlaubt wurden: Oberbürgermeiſter Zimmermann(Gelſenkir⸗ chen). Oberbürgermeiſter Dr. Landmann(Frankfurt) Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer,(Köln) Oberbürgermeiſter Reuler(Magdeburg). Oberbürgermeiſter Brauer(Allona). Oberbürgermeiſter Lueken(Kiel) Bürgermeiſter Elſaß(Berlin), Sladikämmerer Aſch(Berlin), Sladkbaurak Wagner,(Berlin), Skadkiſchulrak Viedahl(Berlin), Stadkſchulrak Heuer(Berlin), ſämkliche berüchtigte Syſtemgrößen. 5 Sämſliche Kommiſſare des Reiches in Würl⸗ 2 arbeiten ehrenamklich!l Des⸗ gleichen die zu Slaalsdienſten beorderlen SA⸗ und SS-⸗Führer. In Würktemberg ſind Reichsbanner, Eiſerne Fronk und alle Nebenorganiſationen, deren Fahnen, Uniformen und Abzeichen ver⸗ boken! Das Vermögen der Organiſationen wurde beſchlagnahmkl 3 Das Verbot ſozialdemokrakiſcher Druck⸗ ſchriften in Preußen iſt um 14 Tage ver⸗ längert worden. In Oldenburg ſind ſämkliche Spo und Kpo-⸗Verſammlungen, auch ſolche des Reichsbanners und der Eiſernen Fronk ver⸗ boken, desgleichen Fahnen und Abzeichen die⸗ ſer Organiſakionen. zn einem ſtädtiſchen Gebäude in Altona wurde ein umfangreiches marxiſtiſches Waf⸗ fenlager enkdeckt. Ein kommuniſtiſcher Kurier, der mit wichligen Nachrichten nach Eſſen fahren wollte, wurde in Witten,(Ruhr) verhaftek. Der Verhafteke hakkte einen gefälſchten Aus⸗ weis der SS und eine vollſtändige S as er bei ſich krug, war in Geheimſchrift abgefaßt. Rioch einer Anordnung des preuziſchen Landlagspräſidenlen Kerrl ſollen den neu⸗ gewähllen kommuniſtiſchen Landtagsabgeord⸗ nelen keilne Diälen zausgezahlt werden. zn einem Erlaß des Kommiſſars für das Polizeiweſen in Heſſen werden alle Per⸗ ſonen, die nicht Inhaber des Waffenſcheins ſind, oder nicht der SA, SS oder dem Stahl⸗ helm angehören, aufgeforderk, Schußwaffen bis zum 15. März bei der örklichen Polizei⸗ behörde abzuliefern. Das Verbot nalfionaler Jugendverbände in Bayern wurde durch Reichskommiſſar Pg. von E p p aufgehoben. Das beſchlagnahmte Eigentum iſt den verbokenen Organiſationen unverzüglich wleder zuzuſtellen. Für Schä⸗ den haftet der Bayeriſche Staat. 2 Die Dudung eimer Hüfspolizel in Savern wurde beſchloſſen. In einem weikeren Erlaß des Kommiſſars wird angeordnek, daß das der NSDAp in⸗ 1233 der Ereigniſſe vom 8. bis 9. November 1923 beſchlagnahmte Eigenkum in vollem * wieder an die Parlei zurück zugeben ift. 1* Gegen ſämkliche Lehrer und Beamke in Sachſen, die der Kpo angehören, wird ein Dienſtſtrafverfahren mit dem Ziele der Dienſtenklaſſung eingeleilel. Die Ausübung ihres Dienſtes iſt den Bekreffenden ſofork un⸗ kerſagk! 4 Der Jude Kurt Ullſtein, der nach Oeſter⸗ reich ausgerüchk war, wurde dork in Reukle verhafkel. Wie wir erfahren, iſt Dienskag nachmiktag Oberbürgermeiſter Dr. Kül z(Sresden) ſei⸗ nes Amles enkhoben worden. Der Republikaniſche Richlerbund hat ſei⸗ ne Auflöſung beſchloſſen und durchgeführk. * Große Polizeirazzia in einer kommuniſtiſchen Künſtlerkolonie. Berlin, 15. März. Am Milklwoch vormittag fand in der„Künſtlerkolonie“ am Breikenbachplaß in Wilmersdorf, die ihrer vornehmlich kommuniſtiſchen Geſinnung we ⸗ gen im Vollsmunde als„roler Block“ be ⸗ kannk iſt, eine gründliche polizeiliche Durch⸗ ſuchung ſtakl. Unker Leilkung des Komman⸗ deurs der neugeſchaffenen Polizeiableilung zur beſonderen Verwendung, Polizeimajor Wecke, wurden um.00 Uhr morgens 350 Polizeibeamke eingeſeßt, die den umfangrei⸗ chen Siedlungskomplex abriegellen und die dork gelegenen Wohnungen kommuniſtiſcher ührer, Schrifkſteller und Redner ſyſtemaliſch chſuchten. Dabei wurde eine große Menge bolſchewiſtiſcher Flugſchriften, Schuß⸗, Hieb · und Skichwaffen gefunden. Eine große An⸗ zahl Perſonen wurden in Schußhaft genom⸗ men. Abjchaßung ber Einſtellungspraͤmien Abliejerungsjrit jür geitohlene Sprengſloße Berlin, 15. März. Amtlich wird mit⸗ gekeilt:„Das Reichskabinett erörlerke in ſeiner Sihung am Mittwoch die mil der Reichskagseröffnung zuſammenhängenden Fra⸗ gen, insbeſondere auch die Einbringung und Durchführung des Ermächligungsgeſehes. Ferner nahm das Reichskabinelt einen Berichl über die kommuniſtiſchen Umkriebe zur Kennknis. Es wurde vorgeſchlagen, eine Ablieferungsfriſt für die geſlohlenen Spreng⸗ ſtoffe mit ganz brukalen Strafen feſtzuſehen und zwar mit Rückſicht darauf, daß von den nachweislich geſtohlenen elwa 3000 Jenknern Sprengſloffen bisher nur etwas über 200 Zenkner aufgefunden worden ſind. Dieſe rie⸗ ſigen Sprengſtoffmengen ſlellen nalurgemäß in der Hand von verbrecheriſchen Elemenken eine enorme Gefahr dar. Das Reichskabinell war im Anſchluß an einen Berichk des Reichskommiſſars für Ar⸗ beilsbeſchaffung grundſäßlich der Meinung, daß die Einſtellungprämien vom 1. April 1933 ab abgeſchafft werden ſollen. Die Formali⸗ käken werden noch in Einzelverhandlungen feſtgeſtellt werden. Im übrigen wird ſich ein Ausſchuß des Reichskabinells ſchon in den nächſten Tagen mit den Vorſchlägen beſchäfligen, die eine weſenlliche Förderung der Arbeilsbeſchaffung verſprechen. Mit Rückſicht auf die Bildung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda beſchloß das Reichskabinell die Auflöſung der Reichszenkrale für Hei⸗ maldienſt, für die jeht keine ſtaalspoliliſche Nolwendigkeil mehr beſtehl.“ Unterrebung zwijchen Neurath und Poncet über den„Fall“ Kehl Berlin, 15. März. Enkgegen der in einem Teil der Preſſe zum Ausdruck kom⸗ menden Auffaſſung, daß ſich die Unterhaltung zwiſchen Reichsaußenminiſter von NReurath und dem franzöſiſchen Bolſchafter Francois Poncek über die Kehler Angelegenheit uſw. in einer geſpannten Atmoſphäre abgeſpielt hak, wird an zuſtändiger Stelle darauf hingewie ⸗ ſen daß ſich die Unterredung durchaus in freundſchafklichen Formen bewegk habe. Was die Einſtellung von Hilfspolizei an⸗ geht, ſo iſt dieſe Organiſation ſo kunſtvoll auf⸗ gezogen, daß keine Verletzung der Beſtim⸗ mungen vorliegk und demgemäß auch keinen Anlaß zum Eingrelfen bieken kann. Auch im Rheinland iſt die Einſtellung von Hilfspolizei nach deukſcher Auffaſſung in erheblichem Umfange möglich, aber die bis⸗ herigen Einſtellungen haben keineswegs die Grenze deſſen erreichk, was nach den Beſtim mungen möglich iſt. Roter Bonze unterjchlägt 75 000 Mark Berlin, 15. März. Der zweile Vor⸗ ſitzende der Poſtkrankenkaſſe, Poſtſekrekär Franz Kugler, iſt am Dienstag abend vorläu⸗ fig feſtgenommen worden, da er in dem drin⸗ genden Verdacht ſteht, 75 000 RM. Schmier⸗ gelder angenommen zu haben. Die Angele⸗ genheit erregt umſo mehr Aufſehen, als Kug⸗ ler auch erſter Vorſitzender des Reichsver⸗ bandes deukſcher Poſt⸗ und Telegraphen⸗Be⸗ amten, zweiker Vorſitzender im Deutſchen Be⸗ amtenbund, Mitglied des Verwaltungsrales der Deutſchen Reichspoſt, Aufſichtsratsmit⸗ glied des Beamtenwirkſchafktsvereins und In⸗ haber ſonſtiger Ehrenämker iſt. Die Unkerſuchung ergab, daß Kugler weit über ſeine Verhälkniſſe lebte. In ſeiner Woh⸗ nung wurden nicht nur große Weinlager vor ⸗ gefunden, ſondern aus bezahlten Rechnungen war auch erſichklich, daß er viel Geld für Kleidung, Lebensmiktel und dergleichen aus⸗ gab. Weiter konnte feſtgeſtellt werden, daß Kugler links eingeſtellt iſt. Er hat vor kurzer Zeil dem Deukſchen Republikaniſchen Reichs⸗ bund einen höheren Bekrag als Spende aus perſönlichen Mitkeln zugeführk. Kugler be⸗ findet ſich in Haft. Die Unkerſuchung wird forkgeſeht. Die Poiempaer Parteigenoßen auf jreiem Fuß Gleiwiß, 15. März. Auf Grund des Erlaſſes der Kommiſſare des Reiches für Preußen, wonach Strafkalen beſchleunigt nachgeprüft werden ſollen, die im Kampf um die nalionale Erhebung des deulſchen Volkes begangen wurden, ſind, wie wir zuverläſſig erfahren, die im Auguſt vorigen Jahres vom Beukhener Sondergerichk verurkeillen Pokem- paer Nakionalſozialiſten Kokliſch, Lach ⸗ mann, Hoppe, Wolnißha, Müller und Gräupner auf freien Fuß geſeht Reichsgerichk haben zuverläſſige worden. Die wegen der gleichen Strafkalen noch in Unkerſuchungshaft befindlichen Mit⸗ angeklagten Golombek und Dußki, die zur Zeil der Durchführung des Sondergerichlsver⸗ fahrens flüchlig waren, wurden auf Grund des gleichen Erlaſſes aus der Unkerſuchungs⸗ haft enklaſſen. Ban ber Luppe nicht alleiniger Täter Berlin, 15. März. In verſchiedenen Zeilungen iſt die Nachricht verbreilel, daß van der Lubbe das Feuer im Reichslag allein angezündel habe. Das krifft nichl zu. Die Ermittlungen des Unkerſuchungsrichters beim Anhalls- punkle dafür ergeben, daß van der Lubbe die Tak nicht aus eigenem Ankrieb begangen hal. Zur Zeit können Einzelheilen im Inkereſſe der Unkerſuchung nicht milgekeilt werden. Gauleiter Murr Staatspräfibent in Württemberg Skuktgark, 15. März. In der Milt⸗ wochſizung des Würkkembergiſchen Landkags wurde der nalionalſozialiſtiſche Gaunleiler Murr mit 36 von 49 gülligen Stimmen zum Staatsprãſidenlen gewähll. Skultgark, 15. März. Der nenge⸗ wählte württembergiſche Staatspräſidenk Murr keilte in der Landtagsſitzung mit, daß er zum Kultusminiſter den ſeitherigen Land⸗ kagspräſidenten Profeſſor Mergenthaler (Rat.⸗Soz.) und zum Finanzminiſter den ſeit⸗ herigen Finanzminiſter Dr. Dehlinger(DN⸗ Vpp) beſtellt habe. Zum Landtagspräſidenken wurde ſodann der nakionalſozialiſtiſche Landtagsabgeord⸗ neke Dr. Jonathan Schmid mit 50 von 68 gültigen Stimmen gewählt. Es wurden 17 weiße Stimmzettel dabei abgegeben. Die Lahres nationalſozialiſtiſche Opyoſttions gruppe eine SpD⸗Spitzel⸗Ovganiſation Karlsruhe, 15. März. Von der Preſſe⸗ ſtelle beim Skaatsminiſterium wird mikgeteilk: Bei einer Hausſuchung in der„Volks⸗ ſtimme“ in Mannheim wurden im Büro des ſozialdemokrakiſchen Parkeivorſtandes Rein⸗ bold Ankken gefunden, die den Zuſammen⸗ hang der von Lahr aus organiſierken nakio⸗ nalſozialiſtiſchen Oppoſikionsgruppe„Nolge⸗ meinſchaft“ mit der ſozialdemokraliſchen Par- kei erwieſen. Es wurden daraufhin ſofork bei den führenden Perſönlichkeilen dieſer„Nol⸗ gemeinſchaft“ in Baden Hausſuchungen vor⸗ genommen. Dieſe Hausſuchungen ergaben, daß es ſich bei dieſer„Nolgemeinſchaft“ um eine ſozialdemokrakiſche Spißel⸗Organiſakion gegen die nakionalſozialiſtiſche Bewegung han⸗ delt. Der Ingenieur Kind, Heidelberg und der Sludenk Heinz Krißler ſind die Ver⸗ bindungsmänner der Lahrer Oppoſikionsgruppe zur ſozialdemokraliſchen Parkei geweſen. Der Maleriallieferank und Aufkraggeber iſt ein gewiſſer Felir Wankel in Lahr. Es ſtellt ſich heraus, daß die„Grenzland⸗Rundſchau“ in Lahr, das Organ dieſer Gruppe, den Auf⸗ kfrag halle, innerhalb der NS-⸗Bewegung durch ahlive Jerſehungskendenz Verwirrung zu ſchaffen. In dem beſchlagnahmken Brief⸗ wechſel, der ſehr umfangreich iſt und zur Zeil noch geſichlek wird, werden NS⸗ Führer und der Reichskanzler Adolf Hikler bewußt aufs übelſte verleumdel und beſchimpfl. Den Nachweis, daß die„Nolgemeinſchafk“ hinker dem bekannken Flugblalk ſteht und das ſo niederkrächlige und unwahre Angriffe gegen nalionalſozialiſtiſche Führer enkhiell,— als Verfaſſer war ein„Hein Oerlſen“ ange⸗ geben— darf als erbrachl gellen. Die bela⸗ ſtelen Führer der„Nolgemeinſchaft“ wurden verhafkel. Durchſuchung der kommunifliſchen Frakkions⸗ räume im preußiſchen Landlag. Berlin, 14. März. Wie der preußiſche Preſſedienſt der NSDAP mitteilt, erſchienen am Dienskag mittag im Preußiſchen Landkag mit Einehmigung des Landkagspräſidenten Kerrl Polizeibeamke, um die bisherigen kom⸗ muniſtiſchen Arbeikszimmer und den Frak⸗ kionsfaal der Kommuniſten einer polizeilichen Durchſuchung zu unkerziehen. Man fand Druckſachen und anderes Makerial vor, das beſchlagnahmt und ſpäker abgefahren wurde. Die Räume wurden nichk verſiegelt, damit ſie der Landkagsverwalkung zur weiteren Ver⸗ fügung ſtehen. Dr. Lipyert über jeine Aufgaben Berlin, 14. März. Der zum Staaksmi⸗ niſter zur beſonderen Verwendung für die Stadt Berlin erannke Landkagsabgeordneke Or. Lippert, ſprach am Dienstaa abend im Rundfunk über ſeine Aufgaben. Weite Ge⸗ biete faſt aller Verwaltungszweige Berlins ſind, ſo führte er aus, ſeit über einem Jahr⸗ zehnt, planmäßig mit Fremoͤſtämmigen und Ausländern beſetzt worden. Es gibt Kranken⸗ häuſer, in denen ſich unker dem ärztlichen Perſonal vom Chefarzt herunter bis zum Aſſiſtenten kaum ein Deutſchblütiger befindet. Im Wohlfahrtsweſen hat man zahlreiche Oſt⸗ juden im Innen⸗ und zu beſchäf⸗ kigen die Stirn gehabt. Da ſoll nun aufge⸗ räumt werden. Meine Befugniſſe liegen vor allem auf perſonal⸗politiſchem Gebiet. Dieſes Erneuerungswerk wird planvoll in allen Ver⸗ waltungszweigen forkgeſetzt werden. Man wird dabei nichk überſtürzt vorgehen. Das nationale Deutſchland ſoll eine Reichshaupk⸗ ſtadk bekommen, auf die nicht nur jeder Ein⸗ wohner, ſondern darüber hinaus jeder Deutſche ſtolz ſein kann. Polen vrovoziert weiter! Die polniſchen Truppen nichl zuruckge⸗ zogen. Genf, 15. März. Enkgegen dem geſtri⸗ gen Beſchluß des Völkerbundes liegl noch im⸗ mer keine Milleilung der polniſchen Regie · rung ũber die unverzügliche Zurũckziehung der polniſchen Truppen von der Weſterplalte vor. Sollle die polniſche Regierung bis zum mor⸗ gigen Donnerslag ihre Truppen nichl zurück⸗ gezogen haben, ſo beabſichtigt die engliſche Regierung den Völkerbundsral unverzüglich einzuberufen. Ein neuer Skanbal aufgebect! Unter dieſer Ueberſchrift brachten wir vor einigen Tagen einen Artikel der NSͤ, in dem feſtgeſtellt wurde, daß der volkspartei⸗ liche Abgeordnete Dr. Cremer aus dem Nachrichkenfonds des Reichsinnenminiſteriums 1929-30 etwa 89 000 Mark erhalten habe und daß dieſe wohl zum Kampf gegen die NS⸗ DAp verwandt worden ſeien. Zu dieſem Artikel der NSͤ ſchichk uns Herr Dr. Cre⸗ mer eine„Berichtigung“, die keine iſt: Berichligun g In der„Volksgemeinſchaft“ vom 3. März 1933 iſt ein Aufſaßz mit der Ueberſchrift„Ein neuer Skandal aufgedeckt“, mit der Urſprungs⸗ bezeichnung„NSͤ Berlin, 1. März“ erſchie⸗ nen, welcher die Behauptung aufſtellt, daß der volksparteiliche Dr. Cremer der„Haupknuctznießer'edes Nachrichtenfonds des Reichsinnenminiſteriums im Rechnungsjahr 1929 geweſen ſei, und im Jahre 1929 79 000 Mark, im Jahre 1930 10 000 Mark aus dieſem Nachrichtenfonds er⸗ halten habe. Weiter wird geſagk:„Was hak der Herr Cremer mit den 89 000 Mark gemacht? Wir irren wohl nichk, wenn wir annehmen, daß ſie zum Kampf gegen die NSO AP ver⸗ wendet worden ſind.“ Die hiermit aufgeſtellken Behaupkungen ſind unrichtig. Richtig iſt folgendes: Ich bin in keiner Weiſe„Nußnießer“ des erwähnken Nachrichtenfonds geweſen, und in keiner Weiſe aus ihm bereicherk. We⸗ der ich ſelbſt noch die Deutſche Volksparkei hat von den erwähnken Mitteln einen Pfen⸗ nig erhalten. Ich habe lediglich als Treuhänder im Auf⸗ krage des Reichsinnenminiſteriums in meh⸗ eren insgeſamt 89 000 Mark empfangen und den geſamken Betrag 1929 und 1930 an die vom Reichsinnenminiſterium beſtimmten Stellen ausgezahlt, wie federzeit bei der Bannk feſtzuſtellen iſt, welche die ſämtk⸗ lichen Zahlungen vermiktelt hak. Dieſe Mittel ſind ferner nichk zum Kampf gegen die NSoAp beſtimmt geweſen, viel⸗ mehr in der Tat zur Förderung des Reichs⸗ gedankens durch Bekämpfung von Abſonde⸗ rungsneigungen. Berlin, den 10. März 1933. Cremer, früheres Mikglied der Deutſchen Volks⸗ partei und des Deulſchen Reichskags. 1* Herr Dr. Cremer gibk alſo in dieſer „Berichtigung“ zu, in den Jahren 1929⸗30 RWM. 89 000 erhalken zu haben. Er beſtrei⸗ kek dagegen, daß er oder die Deukſche Volks⸗ partei„Nußnießer“ dieſes Geldes geweſen ſeien. Er habe als Treuhänder die Bekräge an die vom Reichsinnenminiſterium beſtimm⸗ ken Skellen ausgezahlt. Dieſe Mittel ſeien zur„Bekämpfung von Abſonderungsneigun⸗ gen“ beſtimmt geweſen. Solange Herr Dr. Cremer nichk ge⸗ nauer angibt, wofür die 89 000 RM. ver⸗ wendek worden ſind, bleibk der Verdachk be⸗ ſtehen, daß die Geldgeber und Verbraucher dieſer Summe das Licht der Oeffenklichkeit zu ſcheuen haben. ——————————————— Hauptichriftleiter Dr W Kattermaun Verantwortlich fü: Innenvolitik: Dr. W Kattermann: für Außen⸗ volit'k 7 euilletun und Roman: B Geeger⸗Kelhe für Badiſche Po · itit, Geme ndepolitik Bewegungste! und Stad Mannheim“ W Ratzel ür unpolitiſche Nachrichten Stadt Heiwelberg“ und Spo⸗t: Ueberle: ür Anzeigen Heidelberg Hamme ih Anzrigen Mannbneim K. Ot Sämtliche in Heidelberg. W Ratzel K Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redakt on: täglich 16—10 Uhr 25 Oeidell Reichskagsabgeordneke —— ⏑—-—— „D 12 00⁰ Deutſchlaꝛ gang am 1 des Volkes. das Brau ßenbild und vertraut ge. ten 109er, d 109 übernor Schon frü auf dem »Front zur angetreten leuchtete ũ Sturm ſtant teilungen de Die 20 Kar Fahnen trat lige Arbeite gruppen; St marſchierte ſen jubelnd auf den Ple beamte Hake rote Fahnen land. Tief Kommande zeichens der höher. Der tionen reiher nach dem S ben Straßen beln; aus de ben marſchie: muß eingeſte ge keine Me Ueberall wol werden ſie u grũßt, und ũ der Polizei, den Deutſchl⸗ ſterung burch über die Dät Ueber die Kaiſer⸗ und 2 weg nach de ſtauten ſich d Seitenſtraßen Wuchtig hal weckend hallt Mmenſchenmaf ſchen war wi Voraus der brau tiefen Re Scheinwerf kann es ſage ſechzig— ſchen Kopf loſer Jubel einſetzt mit k. de lodern die Männer, le banner, übe die ruhmreick Die Fahnen zahlreich ver brennt die Fi in ſich ſelbſt finden. Dann tritt Preſſeſtelle de Mikrophon. ſtunde in vie uns beſſere, — Der ko — Werle Ge· „Die Snmdt der Vernithrung des iſt herangekommen“ Die gewallige Jeier der nationalen Erhebung auf dem Karlsruher Sch oßplatz 12 000 Mann 6A., Polizei, Stahlbelm und 66. bei der Maſſenkundgebung- Unüberſehbare Menſchenmaſſen vor dem Gthloß- 65taufend Volksgenoſſen ſingen das Deutſchlandlied heige Berlins einem Jahr⸗ mmigen und gibt Kranken⸗ m ärztlichen ir bis zum liger befindel. ahlreiche Oſt⸗ 3 zu beſchäf⸗ ll nun aufge⸗ ſſe liegen vor Hebiet. Dieſes in allen Ver⸗ erden. Man rgehen. Das Reichshaupt⸗ ur jeder Ein⸗ jeder Deutſche ler! zurückge⸗ n dem geſtri⸗ liegl noch im⸗ üſchen Regie · ückziehung der ſterplalle vor. bis zum mor⸗ nichl zurück⸗ die engliſche tunverzüglich gebent chten wir vor r Reg, in r volksparkei- r aus dem nminiſteriums uten habe und gen die NS⸗ Zu dieſem derr Dr. Cre die keine iſt: vom 3. Marz der Urſprungs⸗ März“ erſchie⸗ aufſtellt, daß igsabgeordneke nießer»des nminiſteriums n ſei, und im Jahre 1930 chtenfonds er⸗ hat der Herr gemacht? Wir O AP ver⸗ Behaupkungen „Nußnießer“ nos geweſen, ereicherk. We⸗ e Volksparkei einen Pfen⸗ inder im Auf⸗ ims in meh⸗ 89 000 Mark Betrag 1920 ienminiſterium -wie jederzeit elche die ſämtk⸗ hk zum Kampf geweſen, viel⸗ g des Reichs · von Abſonde⸗ ene utſchen Volks⸗ en Reichskags. 1 ſo in dieſer 1 hren 1929⸗30 Er beſtrei⸗ eukſche Volks⸗ ldes geweſen r die Bekräge rium beſtimm⸗ Mittel ſeien herungsneigun⸗ ir nichk ge⸗ 000 RM. ver⸗ Verdachk be⸗ Verbraucher Heffentlüchneit naun mann: für Außen⸗ für Badiſche Po⸗ Stad Mannheim“ di Heidelberg“ und ume m An'eigen Ratzel K Ott in glich 18—10 Uhr das Braunhemd das Donnerskag, den 16. März 1933. Deutſchland feiert nach 14jährigem Nieder⸗ gang am 14. März die nationale Erhebung des Volkes. Seit Monaten beherrſcht nun Karlsruher Stra⸗ ßenbild und iſt der Bevölkerung ſo lieb und vertraut geworden, wie die Uniform der al⸗ ten 109er, deren Tradition unſere Standarte 109 übernommen hat und treu pflegen wird. Schon früh umſäumten tauſende den Platz auf dem die Formationen der nationalen »Front zur Feier der deutſchen Volkserhebung angetreten waren. Ein Wald von Fahnen leuchtete über dem ſog. Streſemannplatz. Sturm ſtanb hinter Sturm; die Wehrſportab⸗ teilungen des Stahlhelms gliederten ſich ein. Die 20 Karlsruher Kriegervereine mit ihren Fahnen traten an, dazu kamen beinahe unzäh⸗ lige Arbeiter der NSBoO. mit ihren Sonber⸗ gruppen; Straßenbahn und Reichspoſt. Dann marſchierte von den begeiſterten Volksgenoſ⸗ ſen iubelnd begrüßt die Karlsruher Polizei auf den Platz. Voraus trugen dͤrei Polizei⸗ beamte Hakenkreuzbanner und Schwarz⸗weiß⸗ rote Fahnen, die Farben des neuen Deutſch⸗ land. Tief geſtaffelt die Zwölftauſend. Kommandos hallten. Der Träger des Felb⸗ zeichens der Standarte 109 nimmt den Adler höher. Der Wind faßt das Tuch. Die Forma⸗ tionen reihen ſich zum Marſch durch die Stabt nach dem Schloßplatz hintereinander... Auf ben Straßen ſtehen die Volksgenoſſen und ju⸗ beln; aus den Fenſtern winken die Menſchen den marſchierenden Männern zu, der Verkehr muß eingeſtellt werden, damit in dem Gedrän⸗ ge keine Menſchenleben gefährdet werden„ Ueberall wohin die braunen Kämpfer kommen, werden ſie mit grenzenloſer Begeiſterung be⸗ grüßt, und überall, wo die dunkeln Uniformen der Polizei, voraus die Banner des erwachen⸗ den Deutſchland auftauchen, brauſt die Begei⸗ terung burch die Straßen und braudet mächtig über die Dächer. Ueber die Karl⸗Friebrichſtraße, Erbprinzen⸗, Kaiſer⸗ und Waldhornſtraße führte der Marſch⸗ weg nach dem Schloßplatz. Auf den Straßen ſtauten ſich die Menſchenmaſſen, die durch die Seitenſtraßen nach dem weiten Platz ſtrömten. Wuchtig hallte der Tritt der Kolonnen und weckend hallte der Ruf der Kapellen über die nehmen, daß 1 Menſchenmaſſen. Der Zug dieſer 12000 Men⸗ ſchen war wie ein Gleichnis des Kampfes. —Boraus die Staudarten und Sturmfahnen der braunen Kolonnen und dahinter die tiefen Reihen bder nationalen Verbänbe. Scheinwerfer taſten über die Menge. Keiner kann es ſagen ob ſich oͤort unten fünfzig— ſechzig— oder ſiebzigtauſend Men⸗ ſchen Kopkf an Kopf zuſammendrängen. End⸗ loſer Jubel ſteigt auf wenn die Polizeikapelle einſetzt mit klingendem Spiel. Im Hintergrun⸗ de lodern die Fackeln in den Fäuſten der SA.⸗ Männer, leuchten über blutrote Hakenkreuz⸗ banner, über ſieggewohnte Standarten, über die ruhmreichen Flaggen des Bismarckreiches. Die Fahnen der badiſchen Kriegervereine ſind zahlreich vertreten. Und auf allen Geſichtern brennt die Freude, die Begeiſterung ſcheint ſich in ſich ſelbſt zu ſteigern und will kein Ende finden. Dann tritt Pg. Moraller, der Leiter der Preſſeſtelle des Staatsminiſteriums, vor das Mikrophon. Seine Worte tragen dieſe Feier⸗ ſtunde in viele tauſend Heime:„Wir hätten uns beſſere, tapfere Gegner gewünſcht“. Noch einmal ſteigt unenblicher Jubel in den nacht⸗ ſchwarzen Himmel. Reichskommiſſar Wagner iſt in Begleitung von höheren Polizeioffizieren, von SA., Ss. unbd Stahlhelmführern eingetroffen. Zuerſt ergriff Mafor„D. Hildebrandt, der Gauführer des badiſchen Stahlhelm das Wort. Nach ihm ſprach Profeſſor Schmidt⸗ henner. Beide Redner feierten den Aufbruch der Nation, den dieſe Stunden gewaltig doku⸗ mentierten. Dann ſprach der Reichsbeauftragte Robert Wagner, M. d..: „Wenn wir 14 Jahre zurückhlizen, ſo ſehen wir, daß die Welt weder von einem großen Geiſt, noch von einer Idee geführt worden iſt. Es war nicht jener Geiſt, der dem Volk Wer⸗ te bringt, es war der Geiſt des Materia⸗ lismus, der Geiſt der niedrigſten Geſinnung. Dieſer Geiſt mußte die Kraft fällen, verſchüt⸗ ten, mußte das Volk zu Grunde richten. Wir müſſen unſer Volk wieder frei machen von dem Geiſt von 1918. Das iſt das Große, daß in Deutſchland wieder der deutſche Geiſt und die deutſche Geſinnung Einzug genommen he den. Aus dieſem Geiſt wird der Staat und die Wirt⸗ ſchaft wieder auferſtehen. Unſere Aufgabe in Baden iſt es jene Kreiſe zu überwinden, die der Nation den deutſchen Arbeiter entriſſen haben. Meine ganze Arbeits⸗ kraft in den nächſten Monaten gilt der Errei⸗ chung dieſes Zieles. Die Stunde der Vernichtung des Marxis⸗ mus iſt gekommen. Sie ſollten ſich nicht täuſchen. Es gibt kein Niederreißen. keine Zerſtörung, keine Sabotage des Aufbauwerkes. Wenn man meine Maßnahmen als beſonders hart hinſtellen will, ſo ſtelle ich feſt, daß wir roch ſchärfere ergreifen werden, wenn es zewiſſe Kreiſe wagen ſollten, ſich dem Wieder⸗ ufbau des badiſchen Landes entgegenzuſtellen. Wir ſind aber auch nicht willens, unſere »Arbeit durch die Zentrumspartei oder eine längſt überflüſſig gewordene Re⸗ gierung ſabotieren zu laſſen. nur eine Minderheit darſtellt. Die badiſche kommiſſariſche Regierung anlä ßlich der Kabinellsſihung Von links nach rechts ſtehend: Kommiſſar Major a. D. Hildebrand(Stahlhelm), kommiſ⸗ ſariſcher Kulkusminiſter Dr. Wacher(RSDAp), kommiſſariſcher Juſtizminiſter Nupp (RSDAp), Kommiſſar Oberleutnankt a. D. Pflaumer(NSDAc). Sißend: Kommiſſariſcher Finanzminiſter Köhler(NSDAp), Reichskommiſſar Wagner (RSDAp), Kommiſſar Dr. Schmillhenner(ODVp). Kalholiken proleſtieren gegen Zentrumsanmaßung Ein Selegramm on den Reichskommiſſar Robert Wagner Freiburg, 14. März. Die katholiſchen Kreiſe Oberbadens, die es nicht mit ihrem Ge⸗ wiſſen vereinbaren können, dem Zentrum anzugehören, danken Ihnen Herr Reichskommiſ⸗ lar aus vollem Herzen für Ihr energiſches Handeln gegen die Saboteure der nationalſozia⸗ liſtiſchen Ernenerung unſeres Reiches. Sie bitten gleichzeitig um Schutz gegen die Anma⸗ kung der Zentrumspartei, die es wagt, den ehemaligen Staatspräſidenten Schmitt als den Führer und ſich ſelbſt als die Vertretung der Katholiken zu bezeichnen, obwohl dieſe Partei Die Mehrheit der Katholiken ſteht bedingungslos und un erſchütterlich tren hinter der gegenwärtigen badiſchen Regierung. ee — am 14. März 33. die Straße zu werfen. In dieſem Zuſammenhang ging der Reichs · kommiſſar Wagner auf das Vorgehen des ehe · maligen Staatspräſidenten Schmitt ein das er 1 ſeiner ganzen Abſcheulichkeit ſcharf zurück⸗ wies. 35 Reichskommiſſar Wagner warnte dann vör Provokateuren und gewiſſen Kreiſen, die au⸗ genblicklich am Werke ſeien, die Aufbauarbeit durch Terrorakte zu ſtören. „Wir wollen dem badiſchen Volk“, ſo fährt Robert Wagner fort, den inneren Frieden und die innere Ordnung wieder geben. Auf dieſem Fundament werden wir den Staat bauen. Was wir in Baden angetroffen ha en, iſt kein leichtes Erbe. Leere Kaſſen und nichts als Schulben. Dazu Korruption, Aktendiebſtähle, Verwiſchnng von Spuren einer 14jährigen Mißwirtſchaft. Wir ſind gewillt, die Sänberungsaktion his zur letzten Konſeauenz durchzuführen. Wir mollen, daß der Geiſt der Verantwortungsfreudigkeit wieder bis in die letzte Amtsſtube einzieht. Nichts Faules darf zurückbleiben was ben Wiederaufban ſtört. Ein Geiſt, ein Glaube, ein Wille muß in unſer Volk einziehen. Aus der neuen Geſin⸗ nung kann daunn der Wiederaufban in An⸗ griff genommen werden.“ Mit dem Appell an die Volksgenoſſen, in dieſem Sinne jeder an ſeinem Platz ſeine gan⸗ ze Lebenskraft in den Dienſt des Wiederauf⸗ baues zu ſtellen und mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf das wiedergeborene Deutſche Volk, auf den Reichspräſitdenten und den Kanzler der nationalen Erhebung, Adolf Hit⸗ ler ſchloß der kommiſſariſche ZInnenminiſter ſeine Rede. 34 Bei nervöjen Schmerzen, pffazeri ichtiſchen und rheumatiſchen Schmerzen haben ſich ogal⸗Cabletten hervorragend bewährt. Die Wirkung tritt nmittelbar ein, keine ſchädlichen Nebenwirtungen. Ein Derſuch überzeugt! In allen Apotheken Mk..25. 12,6 Lith.,.46 Chin., 74, 3 Acid. acet.salic. ennnnn Erneut machen wir unſere Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen und Anhänger unſerer Be⸗ wegung in Stadt und Land auf unſere Abtei⸗ lung„Arbeitshilfe“ aufmerkſam. Wir haben ſehr viele Parteigenoſſen und Parkei⸗ genoſſinnen, Zungs und Mädels aller Berufe die arbeitslos ſind und die wir raſchmöglichſt in Arbeit und Verdienſt bringen müſſen. Oft ſind Fälle vorgekommen, bei denen die Zugehö⸗ rigkeit zu unſerer Partei genügte, den Mann, den Ernährer der Familie, rückſichtslos auf Wir haben deshalb die Pflicht, alles daran zu ſetzen, um dieſen Armen der Aermſten zu helfen, das wieder gut zu machen, was ſie in ihrer Arbeltsloſig⸗ keit erdulden mußten. Deshalb ergeht an alle, die mit uns den⸗ ken und fühlen, die Aufforderung, meldek uns jede offene Stelle, auch wenn ſie noch ſo un⸗ bedeutend erſcheint, damit wir unſerer Pflicht genügen können. Meldet uns vor allem Lehrerſtellen für Knaben und Mädchen, da⸗ mit wir unſere Jugend, unſere Zukunft, zu küchtigen Menſchen erziehen können. Wir benötigen Stundenſtellen für Frauen von Parteigenoſſen, die zum Miterwerb ge⸗ Arbenten ſind, ferner für landwirtſchaftliche rbeiter mit und ohne Schlußprüfung Stel⸗ lungen in der Landwirtſchaft. Helft alle mit, der grenzenloſen Not zu ſteuern, auch heuke W1 noch immer der Grundſatz: Rur Arbeit kann uns rekten! Jeder Parteigenoſſe mache es ſich zur Ehrenpflicht, hier mitzuhelfen. — Alſo alle offenen Stellen der Abkeilung „Arbeitshilfe“ ſofork melden, worauf alle For⸗ malitäten bei den Arbeitsämtern durch uns erledigt werden. Karlsruhe, den 8. März 1933. Gau Belriebszellen · Ableilung Kreisleitung Freibura, Dr. Kerber. Arbeilsloſenſtelle · Arbeilshilfe Pg. Dr. Otto Wacker Der kommillarildie Kultusmĩnilfer Dile neuen Münner in Baden Der kommillarilche Julfizminilter- ——— Nupn 2 1 Pg. Johaunes Ludwig her kommillarildie Finanzeiniſter Pg. Walter Köhler, Weinheim. Der Kommillar 2, b. V. Pg. Kart Pflaumer, Pol.⸗Oberltut. a. D ——————————— —— ———— —————— — ————————— 16 mürz 133³⁸ -FJunk Die Paramount Public Corp. hat beim amerikaniſchen Bundesgericht die Eröffnung des freiwilligen Konkursverfahrens beantragt. 25 Das Außenkommiſſariat der Sowjetunion hat dem britiſchen Botſchafter mitgeteilt, daß alle verhafteten Angeſtellten der Vickers Elec⸗ trical Comp. aus der Haft entlaſſen worden ſeien. Sie dürften Moskau vorläufig nicht verlaſſen und müßten ſich täglich bei der OGpu. melden. Die Unterſuchung gegen ſie werde weiter fortgeführt. Den Engländern werde Sabotage und Schädigung der ſtaat⸗ lichen Intereſſen der mieen vorgewor⸗ fen. ** Wie das Preſſeamt der Stadt Kiel mitteilt, wurde bei der Sitzung des in den Amtszim⸗ mern der entlaſſenen ſozialdemokratiſchen Sitadträte vorgefundenen Materials feſtge⸗ ſtellt, daß die Stadt Kiel für das Gewerk⸗ ſchaftshaus eine Bürgſchaft in Höhe von 550 000 RM. übernommen hat. Die 500 000 Mark⸗Prämie der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel auf das Los 275 882, das mit einem Gewinn in Höhe von 3000 Mark gezogen worden iſt. Das Los wird in beiden in Bayern geſpielt. Bei Elmshorn ſich ein tragiſcher Anglücksfall. Ein ſechsjähriges taubſtummes Mädchen, das auf den Eiſenbahnſchienen ſpiel⸗ te und das Herannahen des Zuges nicht ſah, da es mit dem Rücken zur Lokomotive ſtand, murde erfaßt und auf 3 Stelle getötet. Das japaniſche hat für den Aus⸗ bau der japaniſchen Marine im Haushaltsjahr 1933/34 31 Millionen Nen bewilligt. Außerdem wurden vom Kabinett 9 Millionen Yen zur Bezahlung der Zinſen für ausländiſche An⸗ leihen bewilligt. *.— Auf den Inſeln Mytilini(Lesbos) und Limnos wurde ein ſtarker Erdͤſtoß verſpürt. Beide Inſeln liegen etwa 130 Kilometer aus⸗ einander. Das amerikaniſche Dennen hat die Biervorlage angenommen. 5 Rewyork, 15. März. Bei einem Kino⸗ brand in Mexilo wurden 20 Perſonen durch cher, meiſt Frauen und Kinder, kamen Gedränge, das an den Ausgängen entſtand, zu Tobe. 70 Zuſchauer wurden zum Teil ſehr ſchwer verletzt. Tornabo in den Vereinigten Staaten 23 Tole, 200 Verletzte §S Newyork, 15. März. Wie aus Naſhyville gemeldet wird, hat ein Tornado zahlreiche Ge⸗ meinden der Staaten Kentucky, Miſſonri und Arkanſas zerſtört. 23 Perſonen wurden ge⸗ tötet und 200 verletzt. 150 Häuſer und zahl⸗ reiche Scheunen mit der geſamten Ernte wur⸗ den vernichtet. Der Sachſchaden wird auf 300 000 Dollar geſchätzt. 1⁵ Rerjonen bei einem Wicbelſturm getötet § Newyork, 15. März. Ein ſchwerer Wirbel⸗ ſturm wütete am Dienstagabend über dem öſt⸗ lichen Teil von Tenneſſee. 15 Perſonen wur⸗ den in Cheeryhill. einer von Kings⸗ port, getötet. Krebsheilung durch Schlangenbiß? Paris, 15. März. In der mediziniſchen Akademie berichtete der Chirurg Prof. Goſſet über intereſſante Ergebniſſe zweieinhalbjähri⸗ ger Verſuche eines Pariſer und eines amerika⸗ niſchen Arztes, die in⸗der bekannten Klinik Salpetriere zur Bekämpfung des Krebſes durch das Gift der Kobra gemacht worden ſeien. Durch Einſpritzung habe man einen Stillſtand der Krebsgeſchwüre erreicht und außerdem eine Milderung der Leiden feſtſtellen können. Nach dem Vortragenden erklärte Prof. Calmette ſich für eine Fortſetzung der Verſuche und berich⸗ tete, daß er vor etwa 32 Jahren von einer Kobra gebiſſen worden ſei. Nach dem erſten Schmerz ſei ſein Arm in Anäſtheſie verfallen, ohne Lähmungserſcheinungen aufzuweiſen. Anni Ahlers in London ploͤtzlich geſtorben 2 London, 15. März. Anni Ahlers, die be⸗ liebte deutſche Operettenſängerin, iſt am Dienstagabend kurz nach 22 Uhr(MEz.) plötz⸗ lich und unerwartet in einer Londoner Klinik an den Folgen eines ſchweren Sturzes geſtor⸗ ben. Sie war 26 Jahre alt. Die Künſtlerin Von einem namhaften badiſchen Katholiken wird uns geſchrieben: 3 Der Staatspräſident Dr. Schmitt führte bei ſeinem ſtarken Geltungstrieb offenbar das Be⸗ dürfnis, ſeinen Abgang zu einer erſchüttern⸗ den Haupt⸗ und Staatsaktion aufzublaſen und die Rolle des tragiſchen Helden ſelbſt zu über⸗ nehmen. Schade, daß die Tragödie in ihrer gan⸗ zen Anlage ſo verkorkſt iſt, daß ſie auf der gan⸗ zen Linie nur als eideutige Komödie empfun⸗ den wird. In ſeinen letzten Amtsſtunden übte ſich der Staatspräſident im Telegraphieren. Der Herr Reichspräſident ſollte huldvollſt ſein gütiges Auge auf den längſten der Heiligen Dreikönige und Mainlinieſtrategen richten. Seinen ſchwe⸗ ren Traum von der Gefahr eines Blutvergie⸗ ßens anläßlich der Hiſſung der Freiheitsfahne projizierte Dr. Schmitt in die Wirklichkeit und ließ einen unſagbar lächerlichen S. O..⸗Ruf nach Berlin los. Wer wollte denn Blut vergie⸗ ßen? Die Tauſende von katholiſchen Frauen und Mäbdchen, denen der Herr Staatspräſident ſeinen Thron veröankt, werden nicht zu Fu⸗ rien, auch nicht, wenn es Herr Dr. Schmitt wünſcht. Ebenſo friedlich iſt das erheblich klei⸗ nere Häuflein der Zentrumsmannen. Und der Sinn der Zentrumsbonzen ſteht erſt recht nicht auf Blutvergießen. Wer ſollte alſo noch auf Befehl eines ſchwarzen Rückzugsfeldherrn blu⸗ tig reagieren? Eben weil dem erſten Telegramm als Echo nur eine ungeheure Lachſalve folgte, mußte die Sache ernſter„geoͤreht“ werden. Die Religion mußte in Gefahr geraten. Alſo telegraphiert der Exſtaatspräſident ein zweites Mal.„Der Beſuch des Gottesdienſtes wird mir unmöglich gemacht“, lautet diesmal das Lamento. Jetzt iſt die Religion gefährdoͤet. Jetzt muß die Bom⸗ be einſchlagen. Die Zentrumspreſſe friſiert den Expräſidenten als Bekenner, als Märtyrer und als Held. Das katholiſche Volk wird aufgeru⸗ fen, die„Leiden“ des Präſidenten, der heute nach der Kürzung nur noch 12 000 RM. ein⸗ nimmt, mitzufühlen, ihm im Geiſte die Hand zu drücken und ihn mit Mitleid einzuſalben. Nun hat aber ſeit langem der katholiſche Bauer, Handwerker und Arbeiter allen Grund, den Strom getötet und weitere 30 Kinobeſn⸗ im Rieſenbrand in einem Kino 50 Tote, 70 Verletzte war ſeit etwa einem Jahr im Londoner His Majeſtys⸗Theater tätig und ſpielte die Titel⸗ rolle in„Madam Dubarry“ mit einem Rieſen⸗ erfolg. Sie war unzweifelhaft der auserleſene Liebling des Londoner Theaterpublikums. Anni Ahlers war bereits ſeit dͤem 6. März wegen einer Unpäßlichkeit von der Bühne ab⸗ weſend. Sie war krank und mußte ſich einer leichten Naſenoperation unterziehen. Anſchei⸗ nend iſt ſie dann am vergangenen Sonntag, wahrſcheinlich in einem Anfall von Schlafwan⸗ del vom Fenſter ihrer Wohnung geſtürzt, wo⸗ bei ſie ſich eine ſchwere Erſchütterung zugezo⸗ gen hatte. Sie wurde dann am Sonntagabend in eine Klinik eingeliefert. Die Preſſe berich⸗ tet in großer Aufmachung von dem Tobde der Künſtlerin und widͤmet ihr ſpaltenlange Nach⸗ rufe. —————— Am 1. April Indienſtſtelluns des Nan⸗ zerſchiffes„Deutjchland“ und Stapel⸗ lauf des Panzerſthifſes„Erjatz Lothringen * Berlin, 15. März. Am 1. April, 10 Uhr vor⸗ mittags, findet in Wilhelmshaven die Indienſt⸗ ſtellung des Panzerſchiffes„Deutſchland“, um 12 Uhr der Stapellauf des Panzerſchiffes„Er⸗ ſatz Lothringen“ ſtatt. Die aus letzterem Anlaß vorgeſehenen Feierlichkeiten werden ſich dem Ernſt der Zeit entſprechend in kleinſtem Rah⸗ men halten. Infolgedeſſen ergehen keinerlei Einladungen an die Preſſe. Folgende auf den Namen ausgeſtellte Teilnehmerkarten können (nur bis zum 25. März) beim Reichswehrmini⸗ ſterium(Wehrmachtabteilung) angefordert wer⸗ den: 1. von Vertretern der deutſchen und auslän⸗ diſchen Preſſe für die Indienſtſtellung und den Stapellauf; 2. von Vertretern der deutſchen Preſſe für eine kurze Beſichtigung des Panzerſchiffes „Deutſchland“ am 1. April von 14—15 Uhr. Das Rrüſidium der AdAc. beim Reithskanzler * München, 15. März. Reichskanzler Adolf Hitler hat am Dienstagnachmittag das Präſi⸗ dium des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗ clubs zu einer längeren Unterredung empfan⸗ gen und dabei in großen Zügen ſeine Auf⸗ faſſung über die Bedeutung des deutſchen Kraftfahrweſens bekanntgegeben. ſich ſelbſt zu bemitleiden, und nicht einen, dem es beſſer geht als 99/ des katholiſchen Volkes. Warum ſoll denn überhaupt der furor catho⸗ licus aufſchäumen? Was iſt denn Tragiſches ge⸗ ſchehen? Ein Parteigewaltiger hat ſeine Krone ver⸗ loren, er wandelt als Sterblicher wieder unter den Sterblichen und ſetzt vielleicht wieder ein⸗ mal ſeine alte Teutonenmütze aufs Expräſi⸗ dentenhaupt. Mit ihm wandern noch einige ab, die den Genuß fetter Pfründen als ſchwarzrotes Monopol betrachteten. Und ſchließlich hat der parlamentariſche Zentrumsklub keine Gelegen⸗ heit mehr, ſich dem Meiſtbietenden zu ver⸗ ſchreiben. Alſo um Macht und Pfründe geht es. Noch vor wenigen Tagen wurde in den Mini⸗ ſterien noch einmal eine Garnitur ſchwarzroter Setzlinge für gehobene Poſten bereitgeſtellt. Alſo auf Macht und Pfründe ſtanden noch die letzten Gedanken. Und die jahrzehntelange Freundſchaft der ſchwarzen und roten Nutz⸗ nießer wurde ebenfalls getragen durch die bei⸗ derſeitigen Anteile an Macht und Pfründe. Und deshalb, weil nun dieſe Felle davon⸗ ſchwammen, ſollen wir Katholiken auf Kom⸗ mando entrüſtet aufſchreien. Und deshalb ſoll die katholiſche Volksſeele heute nicht mitſchwin⸗ gen und nicht einſtimmen in den großen Akkord, der aus den Tiefenſchichten unſeres Volkes klingt. Und weil zentrümliche Geſchäftemacher, Rieſenkorruptionsfälle in Amerika Reun Jahre Gefüngnis gegen zwei Newyorker Bank⸗zuden Gendarmeriepatrouillen auf Krafträdern ſub⸗ 3 ren von Innsbruck aus in die Umgegend. Am § Newyork, 15. März. Das Appellations⸗ gericht beſtätigte das Urteil gegen die beiden Generaldirektoren der Bank of United States, Bernhard K. Marcus und Saul Singer, die eine Gefängnisſtrafe von drei bzw. ſechs Jah⸗ ren wegen Veruntreuung von über 8½ Mil⸗ lionen Mark der Tochtergeſellſchaft Municipal Safe S Co. erhalt Hanzen. zoſeph W. garriman berhaſlel § Newyork, 15. März. Joſeyh W. Harri⸗ man, der Gründer und Vorſitzende des Auf⸗ ſichtsrates der Harriman Nationalbank and Truſt Co., wurde wegen Fälſchung von Bank⸗ auszügen zwecks Irreführung des Schatzamts⸗ kontrolleurs unter Haft geſtellt. Harriman iſt ſeit Wochen krank und bettlägerig. Die Bun⸗ despolizeibeamten erklärten ihn Wohnung als verhaftet. Harriman wird be⸗ ſchuldigt, drei Falſchbuchungen im Geſamtbe⸗ trage von etwa 1½¼ Millionen veranlaßt zu haben. Was geht in Sowjetrußland vor? Unbegrenzte Vollmachten für die OGpu. Innerpolitiſche Spannung in der Sowjetunion O Moskan, 15. März. Das Präſidium des Vollzugskomitees der Sowjetunion hat be⸗ ſchloſſen, die am 15. November 1923 feſtgelegten Rechte und Vollmachten der OGpPu. angeſichts der zunehmenden Sabotage zu erweitern. Das Kolleginm der OGpu. erhält jetzt das Recht, allen Fällen von Sabotage und Schädigung des ſowietruſſiſchen Staates und ſeines Eigen⸗ tumes mit den allerſchärfſten Maßnahmen ent⸗ gegenzutreten. Ihm ſind unbegrenzte Voll⸗ machten erteilt worden. Der Beſchluß iſt von dem Vorſitzenden des Vollzugskomitees der Sowjetunion, Kalinin, und dem Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare der Sowjet⸗ union, Molotow, unterzeichnet. Die Sabotage und die gegenrevolutionären Beſtrebungen ſind jetzt ſo mächtig geworden, daß die ordentlichen Gerichte nicht mehr in der Lage ſind, ſie ausreichend zu bekämpfen. Wie verlautet, werden ſich Regierung und Partei mit Hilfe der OGpPu. beſonders gegen die Mißwirtſchaft in der Verſorgung mit Lebens⸗ mitteln wenden, unter deren Knappheit jetzt die geſamte 2 der Gommieimmien zit leiden hat. Ernſte Lage in Zirol JInnsbruck, 15. März. In der Nacht zum Mittwoch hat ſich in Innsbruck die politiſche Lage bedeutend verſchärft. Im Laufe der Nacht ſind bei der Tiroler Landesregierung Nachrich⸗ ten über eine Aufbietung des ſozialdemokra⸗ tiſchen republikaniſchen Schutzbundes und über die Veranſtaltung eines Generalſtreiks einge⸗ laufen. Die Tiroler Landesregierung hat in⸗ folgedeſſen um 4 Uhr früh die Innsbrucker Heimatwehr als Hilfspolizei aufgerufen. Die geſamte Heimatwehr wurde noch im Laufe der Nacht alarmiert nud zuſammengezogen. Der ſozialdemokratiſche republikaniſche Schutz⸗ bund hat ſeine ſtändige Bereitſchaft im Partei⸗ heim bedeutend verſtärkt. Es ſollen auch die Schutzbundformationen aus ganz Tirol in Innsbruck zuſammengezogen worden ſein. Im Hofe des Heims wimmelt es von Uniformier⸗ ten und zum Teil bewaffneten Leuten. Auch Gendarmerie und Bundesheer ſtehen ſeit den frühen Morgenſtunden in Alarmbereitſchaft. diener an Staat und Gemeinde die Religivn in ſeiner Die Trahikomödie des Ez ⸗ Siaatspräſidenten— nicht mehr ihre alte Ernte heimſchleifen können, ſollen wir Katholiken hente, wo es um Sein oder Nichtſein der Nation geht, nicht Arm in Arm mit unſeren proteſtantiſchen Volksgenoſſen marſchieren, mit denen uns das Schickſal doch auf eine Planke geſtellt hat. Politiſche Lebensregung ſollen wir Katho⸗ 4 liken offenbar nur unter dem Taktſtock von Zentrumsdirigenten von uns geben. Weil zum der Zentrumsapoſtel von großen Leidweſen verantwortlicher nationalſozialiſtiſcher Seite noch nie ein Vorſtoß gegen die Religion unter⸗ nommen wurde, mußte nun mit Teufelsgewalt vom abgehenden Präſidenten noch ein Fall von Religionsgefährdung konſtruiert werden. Wir Katholiken hätten alſo nun die ſchwierige Auf⸗ gabe, zur Erhaltung der politiſchen Großver⸗ in Gefahr zu ſehen. Die Spekulanten auf die Dummheit haben anſcheinend noch nicht gemerkt, daß das nieder⸗ trächtige Schwindelrezept von der gefährdeten Religion keine Wirkung mehr tut. Auch auf dem Hochſchwarzwald iſt es mit der Macht des politiſierenden Zentrumskaplans am Ende. Tief im Bewußtſein wurzelt heute die Kennt⸗ nis vom Unterſchied zwiſchen Religion und Politik, e Katholizismus und Zentrum. Ein Katholik. Dachgeſims des Gebäudes der Tiroler Landes⸗ regierung wurden zwei Mauerſcharten ausge⸗ brochen anſcheinend zum Einbau von Maſchi⸗ nengewehren. Die Gauleitung Tirol der na⸗ tipnalſozialiſtiſchen Partei fordert in einem Aufruf auf, vollſte Ruhe zu bewahren. Die Nativpnalſozialiſten wüßten, daß ſich ihre Idee Doſſenh ermeiſter lizeidirektor Amtes ent haus und Gedächtnisf zum erſtent mann hiell Seitengewe Aus der Bãnerli Am Sot nachmittags Fuchsban“ des Bäuerl —— ſi 4 Tagesori Arbeiteprog GHerrn Dr. 3 Fz allen Gegnern zum Trotz auch in Heſterreich 4. Wünſche durchſetzen werde. Abithluß dor Kümpie in der Broin 1 dehol Zu dieſer anſteller, di wirtſchaflsſc — die L loden. — Mnkden, 15. März. Das japaniſche Ober⸗ kommando teilt mit, daß die japaniſchen Trup⸗ 4 4 zwet Sem pen die Städte Saitſchang und Tſchifong in der 8000 Chineſen hätten ſich kampflos ergeben. Damit ſei die Be⸗ Provinz Jehol beſetzt hätten. ſetzung der ganzen Provinz vollzogen. davaniſthe Zrupenlandungen in Zaku Tientſün bedroht? — Peking, 15. März. Die Nachricht, daß die japaniſchen Kriegsſchiffe vor Taku Truppen und Seeſoldaten gelandet haben, hat in Peking Man ſchließt daraus, daß die Japaner beabſichtigen, in das Das chineſiſche Kabinett beſchloß, daß Tientſin unter allen Um⸗ ſtänden zu halten und alle verfügbaren Trup⸗ pen zur Verteidigung der Stadt zu mobiliſieren ſeien. Unter dem Eindruck der Landung iſt, mie verlautet, die japaniſche Forderung auf Ver⸗ handlungen über Jehol und die Mandſchurei große Aufregung hervorgerufen. eigentliche China einzufallen. abgelehnt worden. Rrozeß bintze Der Verteidiger legt die Verteidigung nieder Der Totſchlagsprozeß gegen den Bankier Hintze nahm am Dienstag Als der Verteidiger Rechtsanwalt Bahn während der Verhandͤlung mit zwei Journaliſten ſprach, wurden dieſe von Landgerichtsdirektor Dr. Truppner befragt, was ſie mit dem Anwalt be⸗ Nach Proteſtrufen des Vertei⸗ Berlin, 15. März ein ſenſationelles Ende. dem Vorſſtzenden ſprochen hätten. digers erklärte der Vorſitzende, daß er den Argwohn habe. das Verhalten des Vorſitzenden eine Beleidi⸗ gung des Anwaltsſtandes darſtelle. ſitzende entzog dem Verteidiger das Wort und erklärte, daß er keine Veranlaſſung zu einen Entſchuldigung habe. Nicht er habe den An⸗ waltsſtand beleidigt, ſondern oͤͤer Verteidiger habe ſich dͤurch ſein Verhalten einer Beleidi⸗ Bahn legte darauf die Verteidigung nieder. Bankier Hintze ſoll nun zur Donnerstagsſitzung ein gung ſchuldig gemacht. Rechtsanwalt Offizialverteidiger geſtellt werden. Anſchlag auf eine Keichsbahnſtretbe Am Montag gegen 18.30 Uhr wurden drei junge Burſchen dabei überraſcht, als ſie ein an dem Bahnkörper der Strecke Rauxel—Herne bei Kilometer 102,8 befindliches Vorſignal, das bereits abgebrochen worden war, fortſchaffen nCaſtrop⸗Rauxel, 15. März. wollten. Einer der Täter wurde Die beiden anderen entkamen. ſind der Polizei jedoch bekannt. ergrifſen. Der Vor⸗ Ihre Namen glieder Pla „Evangeliſch Herordenklich Sonntag, de Geſamtheit Seſchluß wi ordenkliche 3 Horſt Weſſe hausfraktion Gemeinderat bdern auf 3 ſchußmitglier 4 +Ofler Siegesfeier lich um 10 über dem S ſtellung gen ſammelten d Gedichten. dete die An die ausgehen 14 Jahre, de nakionale Er des erwache —— Ct gehenden Af ſoziale Volk ſeiner, von einer unzuläſſigen Fühlungnahme zwiſchen Verteidiger und Journaliſten gehabht Hierauf verlangte der Verteidiger eine formelle Entſchuldigung des Vorſitzenden, da nen Rede. Strophe des einem Gedie Hitler und e Pg. Haupkle beendet ſein. ſterung wurd Horſt Weſſel Tedinger 14. März ve Rathaus ein ftürmiſch die ſißung verla kutkion im ki willen ſteht. Hierauf meinderäte t wir Katho⸗ Taktſtock von zen. Weil zum isapoſtel von ſtiſcher Seite Eine Syſtemleuchle geſtũrzl. Doſſenheim, 15. März. Der hieſige Bür⸗ ermeiſter Böhler wurde von Herrn Po⸗ zeidirekkor Henniger, Heidelberg, ſeines Amtes enkhoben. An ſeiner Stkelle wurde Pg. Gemeinderak und Ortsgruppenführer Merkel zum kommiſſariſchen Bürgermei⸗ zein Fall von werden. Wir die Religion 4 mmheit haben iß das nieder⸗ -: Doſſenheim.(Volkskrauerkag). Nach den Frühgoktesdienſten verſammellen ſich die ARationalen Verbände und Vereine am Rat⸗ haus und zogen unter Muſikklängen zur Gedächtnisfeler zum Kriegerdenkmal, an dem zum erſtenmal wieder ſeit 1918 die ruhmrei⸗ chen Fahnen Schwarz⸗Weiß-Rot auf Halb⸗ maſt wehten. Ein SA und ein Stahlhelm⸗ mann hielten in Uniform mik aufgepflanztem Seitengewehr am Denkmal die Ehrenwache. ka Aus der Rheinebene Baänerlicher Verſuchsring„Kurpfalz“. en Am Sonntag, den 19. März 1933 findet nachmittags um.30 Uhr im Gaſthaus„zum fträdern fuh⸗ ZJuchsbau“ in Heidelberg die ngegend. Am 4 HSGauptverſammlung des Bänerlichen Verſuchsringes„Kurpfalz“ Wiesloch, ſtatt. Tagesordnung: 1. Täkigkeitsbericht. 2. Arbeitsprogramm für 1933. 3. Vortrag des wahren. Die Herrn Dr. Riffel von der Badiſchen Landwirt⸗ ſich ihre Idees ſchaftskammer über„Agrarpolitiſche Fragen“, in Oeſterreich Wünſche und Anträge. Zu dieſer Veranſtaltung ſind die Verſuchs⸗ roler Landes⸗ Tirol der na⸗ ert in einem 4 anſteller, die ehemaligen Schüler der Land⸗ wirtſchaftsſchule Wiesloch, die Behörden er Provinz ſowie die Landwirte des Ringbezirkes einge⸗ laden. aniſche Düeng zwei Gemeinderäte und 12 Ausſchußmil⸗ glieder zur NSchAp übergelrelen. 5000 Chineſen pPlanhſtadt, 15. März. Die hieſige nit ſei die Be⸗„Evangeliſche Vereinigung“ hat in einer au⸗ ogen. FHBerordentlichen Mitgliederverſammlung am Sonntag, den 12. 3. 33 beſchloſſen, in ihrer Geſamtheik zur NSDAp überzutreten. Der Beſchluß wurde einſtimmig gefaßt, die außer⸗ ordentliche Hauptverſammlung endete mit dem Horſt Weſſel⸗Lied. Hierdurch wächſt die Rat⸗ zen in Zaku hricht, daß die aku Truppen hat in Peking Man ſchließt htigen, in das das chineſiſche tter allen Um⸗ igbaren Trup⸗ u mobiliſieren mdͤung iſt, une ung auf Ver⸗ Mandſchurei und 7 Bürgerausſchußmikglie⸗ dern auf 3 Gemeinderäte und 19 Bürgeraus⸗ ſchußmitglieder. Oflersheim, 14. März. Die nalionale Siegesfeier in der Volksſchule begann pünkt⸗ lich um 10 Uhr. Frühlinghafte Sonne lag über dem Schulhof, in dem die Kinder Auf⸗ ſtellung genommen hatten. Friſch flatterten die ſchwarz-weiß⸗rote und die Hakenkreuz⸗ fahne im Winde. Leuchtenden Auges und voll froher Erwarkung lauſchten die Ver⸗ ſammelten den vorgekragenen Liedern und logen Gedichten. Den Höhepunkt der Feier bil⸗ 5 nie dete die Anſprache des Herrn Rektor Frank, digung nieder die ausgehend von dem Leidensweg der letzten tſchlagsprozeß 14 Jahre, den Kampf unſeres Führers um die am Dienstag nationale Erneuerung und den endlichen Sieg er Verteidiger des erwachenden Deutſchland ſchilderte. Eine Verhandlung kreffende Charakteriſterung der Perſon des rden dieſe voun Herrn Reichspräſidenten und des Volkskanz⸗ zoirektor Dr. lers Hitler verbunden mit einem zu Herzen gehenden Appell an die wahre nalionale und ſoziale Volksgemeinſchaft war der Abſchluß ſeiner, von echt deutſcher Geſinnung getrage⸗ nen Rede. Anſchließend wurde die erſte Strophe des Deutſchlandliedes geſungen. Mit einem Gedicht an unſeren Führer Adolf Hitler und einem Sieg⸗Heil, ausgebracht von Pg. Haupklehrer Ruppert, ſollte die Feier beendet ſein. Doch ſponkan und mit Begei⸗ ſterung wurde von der Schuljugend noch das Horſt Weſſel⸗Lied geſungen. em Anwalt be⸗ en des Vertei⸗ „ daß er den ßühlungnahme aliſten gehabt erteidiger eine orſitzenden, da eine Beleidi⸗ le. Der Vor⸗ das Wort und ſung zu einen habe den An⸗ r Verteidiger LTebdingen.(Eingeſponnen!) Dienskag, den einer Beleidi⸗ 14. März verſammelte ſich vor dem Edinger nwalt Bahn Rathaus eine rieſige Menſchenmenge, die ieder. Bankier ſtürmiſch die Schließung der Gemeinderaks⸗ igsſitzung ein ſizung verlangte, da dieſe kommunale Infti⸗ n. intion im kraſſen Widerſpruch zum Volks⸗ willen ſteht. — Hierauf flüchketen die beiden Spo.Ge⸗ ahnſtreue meinderäte Helmſtädter,..L. und März. Am Brecht durch eine Hinterkür über einen en drei junge ie ein an dem —pHerne bei zorſignal, das r, fortſchaffen de ergriffen. Ihre Namen Gartenzaun dem Neckar zu. Es wird z. It. nach ihnen geſucht. W Wegen Beihilfe zu dieſer Flucht wurden die beiden Sozialdemokrakten Aulmich, Ankon, und Fiſcher, Roberk, in Schutz⸗ haft genommen. Gleichzeitig wurde der ehe⸗ malige Gemeinderak Zwinkſcher im ſo⸗ zialdemokrakiſchen Vereinshaus in Neu-Edin⸗ merkbar gemacht. Adolf Reicholzheim, 14. Februar. In der geſtrigen Sißung des Gemeinderals wurde der Ankrag der NSoAp auf Ver⸗ leihung der Ehrenbürgerrechle an den Reichs⸗ präſidenlen von Hindenburg und an unſeren Führer, Reichskanzler Adolf Hiller, einſtim⸗ mig angenommen. Um die achte Abendſtunde verſammelten ſich vor dem alten Rakhaus SA und partei⸗ genoſſenſchaft ſowie die ganze deutſchbewußte Bevölkerung und zogen von hier zum neuen Rathaus, wo gegen halb neun Uhr der Bür⸗ germeiſter unter ungehenerem Jubel den ein⸗ ſtimmigen Beſchluß des Gemeinderats verkün⸗ dete. Gleichzeitig wurde die Umbenennung zweier Straßennamen in„Hindenburg“- und „Adolf Hitler“⸗Straße beſchloſſen. Pg. Be⸗ zirksrak Ullmer würdigte in einer kurzen Anſprache vom Fenſter des Rathauſes aus die Bedeukung des Tages. Das Deutſchland⸗ lied beendete die Feier vor dem Rathaus. Von hier aus bewegte ſich ein großer Fackel⸗ zug, voraus die Muſtkkapelle von Reicholz⸗ heim, ungefähr 500 Menſchen, durch die Orts⸗ ſtraßen zum Gaſthaus„zum Rieſen“, wo Ppg. NSDaAp im Bezirk Tanberbiſchofsheim. 1. Ableilung. 1. Sachſenflur 91,9 Prozenk 2. Bobſtadt 90%⁰⏑. 3. Oberſchüpf 86,9„ 4. Epplingen 83 5. Schweigern„ 6. Uiffingen 83,4„ 7. Schwabhauſen 82,8 1 8. Dainbach.7 9. Wölchingen 325 10. Boxberg 62,3„ 11. Lengenrieden 60,6„ 12. Brehmen 60,4„ 13. Unterſchüpf— 14. Dienſtadt 56,9„ 15. Wenkheim 2 3 2. Ablkeilung. 1. Diſtelhauſen 2. Grünsfeldhauſen 48 5„ 3. Poppenhauſen 47,7* 4. Paimar 44,%½4„ 3. Abkeilung. 1. Angelkürn 414„ 2. Königheim 3. Tauberbiſchofsheim 4. Windiſchbuch 40,4„ 5. Kreusheim 40,3„ 6. Zimmern 40 7. Eiersheim 38,8„ nengeggſpent von Hindenburg u. Reichskanzier Hitler Ghrenvürger von Reicholzyeim Ullmer nochmals zu der begeiſterten Vevöl⸗ kerung ſprach. Mit Muſik und Geſang wurde die Feier harmoniſch geſtaltet, die bis Mitternacht die Reicholzheimer Nationalſo- zialiſten zuſammenhielt. 1* Adolf Hiller und Roberl Wagner Ehrenbürger von Oflerburken. (h Oſterburken, 15. März. Heuke abend wurden Adolf Hiller und Roberl Wagner zu Ehrenbürgern der Sladt Oberburken er⸗ nannl. Die Bahnhofsſtraße heißl ab heule Adolf Hillerſlraße und die Eisſtraße Roberl Wagner⸗Skraße. Die n dieſes Beſchluſſes durch Pg. Kreisleiler Senfl löſte unker der Vevölkerung ungeheuren Jubel aus. * Adolf Hiller Ehrenbürger von ANußjzloch, 15. März. ralsbeſchluß vom heuligen Tage wurde Adolf Hiller zum Ehrenbürger von Nußloch er⸗ nannk. Die bisherige Sinsheimerſtraße wurde Mußloch, Die prozentuale Stücte der KsoaEbE iin unſerem Verbreitungsgebiet 8. 384„ 9. Oberbalbach 10. Unterwiltighauſen 11. Unterbalbach 35,4„ 12. Dittigheim 13. Lauda 150 14. Grünsfeld 34,4 15. Heckfeld 34,4.„ 16. Großrinderfeld„ 17. Impfingen„ 118. Aſſamſtadt 373 19. Königshofen 4 20. Beckſtein 30,1 15 21. Hochhauſen 22. Pülfringen 30 5 23. Oberlauda 238,9 570 24. Dittwar 25. Gerchsheim 26. Werbach 27,8*15 27. Rützbrunn 28. Marbach 26,3— 5 29. Gerlachsheim 2 30. Schönfeld 24,1 154 31. Uiſſigheim 32. Giſſigheim 24. 33. Ilmſpau 19,5 34. Kupprichhaufen 35. Werbachhauſen 13 4 36 Oberwitlighauſen 11,.2 4 37. Vilchband 7,6 38. Brunntal in Adolf Hitler-Straße umgelaufl. 8. Meſſelhauſen Aus dem Neckartal Wir verhindern die Schächtung! Eberbach. Die Eberbacher Bevölkerung hat die Bedeutung der letzten Tage erfaßt. Wir verbitten uns enkſchieden alles Undeut⸗ ſche, das geeignet iſt, das geſunde Volksemp⸗ finden zu verletzen! So war es nicht zu ver⸗ wundern, als Montag morgen ganz ſponkan die Bevölkerung proteſtierte gegen die Schäch⸗ tung. Der Rabbiner hakte bereils das Meſ⸗ ſer erhoben, das Vieh lag gebunden am Bo⸗ den. Im letzten Augenblick wurde dieſer ſa⸗ diſtiſche Akt der Tierquälerei verhinderk. Der Herr Rabbiner möge wiſſen, daß ein derar⸗ kiges Gemetzel im deulſchen Eberbach unmög⸗ lich iſt. Wir ſind auf der Hutl Eberbach. Die Beerdigung des erſchoſ⸗ ſenen Angehörigen der Eiſernen Front fand in aller Ruhe ſtakt. Hervorzuheben iſt, daß zwei auswärtige Lehrer, Herr Häberle aus Neunkirchen, der ſchon des öfteren die Volks⸗ gemeinſchaft beſchäftigt hak und Herr Kohler, Schönbrunn, es für ſchicklich hielten, ſich wie⸗ der zu zeigen. Herr Häberle, deſſen Oualität als Volkserzieher in negativem Sinne unum⸗ ſtritken iſt, hat in Eberbach durch provozie⸗ rendes Verhalten ſich wieder unliebſam be⸗ Wir warnen dieſen Herrn zum lehten Mal, in Eberbach iſt kein Platz für ihn! Herr Kohler glaubt immer noch durch ſeine verderbliche pazifiſtiſche Geſinnung die Jugend beeinfluſſen zu können. Wir ru⸗ fen ihm zu, ſich im letzten Augenblick zu be⸗ ſinnen, er iſt ein Menſch, der beſſeren Dienſt leiſten kann. Eile iut notl Im übrigen bitten wir das Kulkus⸗ und Unkerrichksminiſterium ein beſonderes Augen⸗ merk auf Herrn Häberle, Neunkirchen zu 81 verhaftet. Außerdem wurde Engelberk iebig, der bei der Kpo das Amt eines KLandobmannes begleitete, feſtgeſetzt. nenren Odenwald und Bauland (˖) Seckach. Die Vorbereikungen für die Einweihung unſerer Gedächtniskapelle ſind im vollen Gange. Wie wir erfahren, wird zu dieſem Tage und dem darauffolgenden Heimaktag eine Ortsgeſchichte geſchrieben, mit deren Bearbeitung der rührige Führer des FAdD betraut wurde. () Lohrbach, 15. März. Das Hiſſen der Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen auf dem hieſigen Rathaus fand unter großer Teilnahme ſtatt. Unter Vorankritt der Schul⸗ jugend mit Hakenkreuzfahnen marſchierken Pga. und Anhänger ſingend durch das Dorf. Nachdem Bürgermeiſter Sigmund und Stüß⸗ punktleiter Pg. Bauſpach geſprochen hakten, wurde die Feier mit dem Heutſchlandlied be· ſchloſſen. ) Lanuda. Am leßten Sonnkag hielt die hieſige. Stadlgemeinde unker Mitwirkung der Vereine eine Gefallenengedenkfeier auf dem Friedhof ab. Am Abend fand noch eine —— Gedächtnisfeier in der Turnhalle katt. Kreuzwerkheim, 14. März. Beſtäkigt wurde die Präſenkakion des Fürſtlich Löwen⸗ ſtein-Wertheim-⸗Freudenbergſchen Kirchenpa- kronats für den Pfarrer Ludwig Rieger in Höllrich, Dekanak Lohr am Main, auf die Pfarrſtelle Kreuzwerlheim, mit Wirkung vom 1. Juli 1933 an. ch Königheim.(Volkskrauerkag). Große Empörung rief hier die unglaubliche Frech⸗ heit hervor, daß— kroß des Flaggenerlaſſes richken. Dieſer unwürdige Volkserzieher muß verſchwinden, es iſt höchſte Zeit! des Herrn Reichspräſtdenken— am Morgen Laul Gemeinde ⸗ Königswuſterhanſen: 10 Nachrichlenz 1 rol-goldene Fahnen gehißt waren. Auf An⸗ ordnung von Tauberbiſchofsheim wurden ſie entfernt. Am Rachmittag fand die Gedächt⸗ nisfeier am Kriegerdenkmal ſtatt, bei der Herr Pfarrer Rotermel eine erhebende An⸗ ſprache hielt. 5 (˖) Gaiberg. Auch hier in unſerem Dorfe wurde eine Gedächtnisfeier für unſere im Weltkriege gefallenen Krieger abgehalten. Zu bemerken iſk die erbärmliche Rolle, die die Mitglieder des roten Arbeitergeſangver⸗ eins beim Singen des Deutſchlandliedes ſpiel⸗ ten. Dieſe verführten internakionalen Volks⸗ genoſſen fanden es nicht für nökig, das Deutſchlandlied mitzuſingen. Auch hier hof⸗ fen wir, daß die anſtändigen, ehrlichen Ar⸗ beiter unter ihnen ſich wieder bald zu ihrem Volk und Vaterland zurückfinden werden. ** 5 *X* Stk. Agen.(Volkskrauerlag). Die NS⸗ DAp, Ortsgruppe St. Agen veranſtaltete Sonntag vormiklaag unter der Mitwirkung des Militärvereins und des Geſangvereins„Froh⸗ ſinn“ in St. Agen vor dem Kriegerdenkmal eine Gedenkfeier für die im Welikrieg Ge⸗ fallenen. Bei der Veranſtalkung fiel insbe⸗ jondere auf, daß die hieſige Muſitkapelle fehlte. Sofern der Muſikverein weſterhin an ſeinem Beſteben feſthalten will, muß er ſich dieſe Mahnung ganz beſonders merken und künftig enkſprechend handenn. Rundtune⸗Vrogramm für Donnerstag, den 16. März 193 berhaltung; 13.45. Nachrichten; 914½% Konzert, 15 Muſtkaliſche Kinderſtunde; 16. Für. die Frau; 16.30 Nachmittagskonzerk; 17.30 Tägl ches Hauskonzert; 18 Schickſale der Ausbandsdeut⸗ ſchen in Rüßſlaſtd; 20 Unterhaltungsmuſik; 20.35 Brahms⸗Beethoven; 22 Wetter Nachrichben, „Sport München: 12 Melodien, die jeder kennt; 13 Mit⸗ bagskonzert; 14 Zeit, Wetter, Nachrechlen; 16 Konzertſtunde; 17 Veſperkonzert: 19.05 Shake⸗ ſpearelieder: 20 Schwediſche Volksmuſik; 20.35 Kleine Wiener Stunde; 21.10% Konzert: 22.20 Zeit. Wetten Nachrichten, Sport!“ münn⸗ Müblacker: 10.10 Romantiſche V dlinmuſik; 10.40 Arien aus alten Opern; 12 Bunkes Schallolat⸗ tenkonzert; 13.15 Jeit, Wetter. Nachrichten; 17 Nachmittagskonzert des Kutorcheſters Wies⸗ baden; 18.50 Rechenkniffe; 19.30 Kle ne Stücke füt BVroline; 20 Schwediſche Volksmuſik; 20.35 Die goldenen Schuhe; 22.05 Zeit, Nachrichten, Wetler; 22.20—23 Siebenbürger Komponiſten⸗ ſtunde. ine Freileg, den 17. Märg 108à. Königswuſterhauſen: 13.45 Nachr chien; 14 Kon. zerk; 15.45„Das Goldſtück“; 16.30 Rachmit⸗ fagskonzert; 17.30 Die ch.neſiſche Mauer, ein Weltwunder; 18 Tägliches Hauskonzert; 19.45 Worüber man in Amerika ſpricht; 20„Im weißen Röß'“; 22.15 Wetber, Nachrichten, Sporl. München: 12 Mittagskonzert; 13.15 Soliſtenkon⸗ zert; 14 Jel. Wetter. Nachrichten; 15 Stunde der Frau; 16 Augsburger Konzertſtunde; 17 Veſperkonzerk; 19.25 Stunde des Chorgeſangs; 19.45 Ouerſchnitt durch den Augsburger Opern⸗ winber 1932/33; 21.05 In Franken ſteht en altes Schloß: 22.20 Zeit. Nachrichten, Spork. Mühlacher: 10.40 Selten geſungene Lieder; 12 Konzerk; 13.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.30 Mittagskonzert; 17 Nachmittagskonzert; 18.25 Ernähte dich richtig! 20.05 Richacd Wagaet⸗ Feier; 22 Zet, Nachrichten. Wekter; 22.25 Worüber man in Ame rika ſpricht. Die Wettervorherſage Donnerslag: Vorläufig noch leicht bewöllt, trochen und mild, ſüdliche Winde. Freikag: Uebergang zu unbeſtändiger Wit⸗ kerung, vorerſt noch heiker mit vereinzelten Niederſchlägen. Waſſerſtandsnachrichten des Volbstrauertages am Rathaus 2 ſchwarz- hein Zaa Baje Rebl Maxau— Taub 14. 3. 122: 12. 213. 384 264. 204 15... m 208 38 256 192 6 plo. heil⸗ Jagſt⸗ diedes⸗ Heide. mann 49 chingen bronn eld heim bera beim⸗ 14.3. 33 139 1i0 15. 3. 32 128 101 118 260 215 3 4 5 3 75 4. 5 5 7 3 72 5 14 ner⸗ perſönlich abgegeben werden. luchte ein Betrebsleiter in ſeiner Wohnung in der Augartenſtraße durch Oeffnen des Gashahnens Samitätskraftwagen der Berufsfenerweht n Schußhaft genommen: Landlagsabgeordneter Adam von Au. Bankd cektor Walter von Au⸗ außerdem 14 Kommuniſten. Habar Se wütrde, war nicht anzutreffen. —Werletzie wurde durch die Berufsfenerwehr dem Donnerskag, den 16. März 1933. Gedenktage. 1813 Abbruch der Beziehungen zwiſchen Preußen und Frankeeich. 1916 Ruſſiſche Enklaſtungs⸗Offenſive zurückgeſchla⸗ gen. 1930 Behmke Edmund, Berlin, vom Reichs⸗ banner erſchlagen. 1930 Günther Kurk, Tiſchler, SA⸗Mann, Ein⸗ ſiedel b, Chemnitz, von Kommuniſten er⸗ ſtochen. 1931 Gerſtenberger Adolf, Schuhmacher, SA- m, Karlsmarkk(Schleſ.) vom Reichs⸗ banner erſchlagen. Aevolulionskage in Mannheim! Die Standarke 171 biktet alle Volksgenoſſen (Berufs⸗ wie Amakenrfokografen!) ihr von den in den letzten Tagen und Wochen gemachten Auf ⸗ nahmen gleich welcher Art und Größe je einen Abzug für eene in Bälde erſcheinende„Geſchichle der Mannheimer SaA“ zur Verfügung zu ſtellen. Ekwaige Unkoſten werden erſeßt. Die Bilder können in verſchloſſenem Umſchlag während der Geſchäftsſtunden in der„Völkiſchen Buchhandlung“ P 5, 13a oder täglich von 17—18 Uhr auf der Schriftleitung des„Hakenkreuzban⸗ Selbſllõ ungsverſuch: vormiklag ver⸗ — ſemem Leben ein Ende zu machen. Die Ehefrau die auf den Gasgeruch aufmerkſam wurde, fand ihren Maun in der Küche. Er wurde mik dem nach dem Krantzenhaus überführt. Der Grund zur Tat iſt ageblich in ſchlechten wirkſchaftlichen Berhält⸗ niſſen zu ſuchen. Reichsbannerſekretär Scholz, über den die Schutzhaft verhängt rovokateure? In der vergongenen Nachtk ver ⸗ ſuchlen noch unbekannte Täter in die Wohnung des Oberbübgermeiſbers einzudringen, jedoch fanden ſie alle Eingänge verſchloſſen vor. An der Vor⸗ derſeite des Hauſes zeitrümmerten ſie 2 Scheiben und enkfernlen ſich auf dem mitgebrachten Kraft⸗ fahrzeng nachdem ſie ein ge Schüſſe abgegeben hatten. Fenſter eingeworfen: In der Wohnung eines SA-⸗Angehörigen in den-Quadraten wurde in vorletzter Nacht von unbekannben Täbern ein Fen⸗ ſier eingeworfen. Die Tat dürfte auf polikiſche Bewoggrunde zwcüch zu führen ſein. Ein Frechling: Vor der Polizeiwache im Lin⸗ denhof bedrohls ein Taglöͤhner die Polizei und einige vor der Wache ſtehende SS· Leule und ging darauf flüchtig. Da er auf mehrmaligen Anruf der ihn verfolgenden SS⸗ Leule nicht ſtehen blieb, ga⸗ ben eſe mehrece Schüſſe ab, von denen einer den — Flüchtigen in den lintden Unterſchenkel kraf. Der Allgemeinen Krankenhaus zugeführt. Aus dem Hmkerhalk angeſchoſſen: In den Diens⸗ tag-Abendſtunden wurde ein Nationalſozialiſt bei der Fahrt mit ſeinem Fahrrad durch.e Germania⸗ Drbnungsgemäße Frühlahrsbeſtellung eine nationale Pflicht! Von Diplomlandwirt Böktrich⸗Darmſtadt. „Das Bauernlum und im weileren das Landvolk überhaupk, iſt der Lebensquell des Volkes und daher die Vorausſetzung ſeines lebendigen Daſeins.“ Es naht die Frühjahrsbeſtellung! Schon rüſtet jeder vevankwortungsbewußte Landwirt auf, um dem deukſchen Boden das Saalkorn anzuvertrauen. Reiflich wird überlegt, wie es möglich iſt, trotz der Vecknappung der Mittel beſtens dafür zu forgen, daß auch we kerhin die Ernäh rung unſerer Nalion aus'gener Scholle geſicherk wird. Stellk doch ge · rade die Zetztzeit höchſte Anforderungen an die deulſche Landwirkſchaft in ihrer Geſamtheit! Was würde zwangsläuftg die Folge ſein, wenn der Landwirk abkehren würde von der ſeitherigen ver⸗ nunftgemäßen Wirkſchaftswe ſe, die danach krachket, ſowohl im volkswirtſchaftlichen als auch im privat⸗ wirtſchafktlichen Intereſſe die Ernte zu ſichern? Die Erkräge würden unker dieſen Umſtänden in bedeuk⸗ ſamen Umfange ſinken und die Einfuhr auslän⸗ diſcher Agrarprodukte bei Beſe kigung der Zölle wäre die an ſich nobhwendige Folge. Es fehlt aber an Deviſen! Die Folgen wären unabſehbar, der deulſche Landw'rk und mit ihm das ganze Volk den Verhälkniſſen preisgegeben. Schon immer war es unſere Landwirkſchaft, an die man in Zeiken größter Nok appell erle und ſtels iſt es der Landwirlſchaft zu verdanken ge⸗ weſen, wenn die Geſch'cke gemeiſterk wurden, wo⸗ bei vornehmlich an die Kregszeit erinnert ſei.— Heute finden wr wieder ähnliche Verhälkniſſe vor und gerade jetzt heißt es wieder, alle Kräfte anzu⸗ pornen, um das große nalionale Ziel der Ernäh⸗ rung des deukſchen Volkes aus eigener Scholle zu ſichern. Reifliche Ueberlegung und größte Spar · ſamkeit muß obwalten und derjen ge Landwert, der Bock, Eiſenwaren, Mannheim.— Vom 26. 2. 33 eine Garlenpumpe.— Am 8. 3. 33 aus einem ſtraße aus dem alten Fr'edhof in Neckarau heraus von einigen unbekannten Tätern beſchoſſen. Ein Geſchoß kraf den Radfahrer in den linken Unter⸗ arm. Der Verletzte begab ſich in ärztliche Behand⸗ lung. Enktwendek wurde: Am 6. 3. 33 aus einem PR W voc C 7 eine braunlederne Aktenmappe mik Pro⸗ ſpekken und eiwa 20 Katalogen von der Firma 's 4. 3. 33 aus einem Garten am Harrlachweg ꝓPKW vor 3 1 ein Paket, enthaltend einen beige⸗ farbenen Herrenanzug, eine weißſeidene Damen⸗ bluſe, eine role Strickweſte mit weißen und blauen Streifen, ſowie enne Blaue Slrohmüße mit dun⸗ kelblauer Einfaſſung.— Zum 8. 3. 33 in Kirch⸗ garkshauſen 11 verſch edenfarbene Hühner.— Am 9. 3. 33 über die Mittagszeit aus einem Anwalks⸗ büro in M 5, ein Geldbetrag von 200.78 RM. Mancher lernks ſpät, mancher noch ſpäter, mancher nie! Zu der letzten Kategore gehörk of⸗ fenbar der ehemals ſicher ſo hoffnungsvolle SpD⸗ Jünger, der Herr Haupktlehrer Köbele, jener Zugenderzieher, der ſich auf einer Verkreberver⸗ ſammlung des Badiſchen Lehcervereins einmal den Scherz erlaubbe, der erfolgreich ſcheidenden Größe „Hofheinz“, den gewiß recht ſinnigen Denkſpruch nachzurufen:„Ich laſſe Dich nicht, Du ſegneſt mich denn!“— Schön! Was? Be nahe rührend!— Letzte Dauerempfehlung! Hat auch damals in der Gemeinſchaft dieſer„Ahnungsloſen“ ſeinen Zweck erfüllt!— Wir wiſſen ja, wie das mit dem„Se- gen“ zu verſtehen war. Es war ja alles ſo ſchön! Immer hinten anſchließen! Man wußte immer ſchon zum Voraus, wer jetzt am„Dranſten“ war.— „Demokrat'e“ nannten ſie das. Sie hakten auch unker ſich ein ſinn ges Lächeln, wenn ſie unker der Maske„freie Bahn dem Tüchtigen“ ihre ſcham⸗ loſen Schiebungen vollzogen. Schade nur, daß der all die Jahre her ſo verfemte Nationalſozialismus mik ſeinem Ruf„Deutſchland erwache“ wie fegen⸗ der Sturmwind der ganzen Herrlichkelk ein Ende bereilele. Wir verſtehen deshalb das Anklammern dieſer„Genoſſen“ an ihre Zukunfkskräume. Richt verſtehen— und in Zukunft noch viel weniger dulden— werden wir es, wenn der eingangs beſogte Herr Köbele am 8. ds. Mes. öſ⸗ fenklch im Filmpalaſt zu Neckarau bei einer eigens zu dieſem Zweck einberufenen Kinderwerbever⸗ ſammlung für den„Roten Falken“ agltiert. Wenn dieſer Gen. in läppiſcher Ark davon ſchwefelle. man wolle die Zugend bewahren vor den Gefahren der Straße, man wolle baſteln, leſen, erzählen, ſingen — ach wie ſchön! Wer hat euch ſeither daran ge⸗ hinderk? Aber nun kam's gleich anders: Ernſte Seder wollen ſie ſingen, kene.. Soldakenlieder! — Und wandern wolllen ſie, Reiſen machen nach der Schweiz, nach Frankreich, England und mit der Rolen Front zuſammen kämpfen, nicht auf dem Exerzierplaß im Dreck herumgeſchleppt werden.. Selbſtverſtändlich wollten ſie den Frieden mik unſeren Nachbarn halben, während dung ruhiger enigegenſehen können, denn ein ge⸗ ringer Verdienſt je Zentner Ernlefrucht wird durch erhöhten Umſatz ausgeglichen. Liegt doch das Hauptproblem, welches die landwirlſchafkliche Pra⸗ xis zu löſen hat, mn der Senkung der Erzeugungs⸗ koſten. Die ſogenannten feſten Ausgaben wie Steuern, Soz alabgaben, Pachtzins elc. bleiben dieſelben, gleichgültig ob hohe oder niedrige Ern⸗ ten erzielt werden. So müſſen bei der jetzigen Frühjahrsbeſtellung alle Ueberlegungen von der Takſache ausgehen, daß jedwede Anſtrengung zur Echalkung des Be⸗ triebes von vornherenn nutzlos iſt, wenn der Bo⸗ den nichk mehr die Kraft beſitzt, gute Ernlen her⸗ vorzubringen. Es iſt daher von Wichk gkeit, dem Boden alljährlich die entzogenen Kräfte neu zu erſetzen. Man muß ſich klar darüber ſein, daß dieſe Kräfteerneuerung nach guten Ernten in be⸗ ſonderem Umfange nolwendig iſt, weil hohe Er⸗ träge'e Bodenkräfte viel ſtärker aufzehren als mikklere oder ſchlechte Ernken. Das vergangene Jahr mit ſeiner guten Ernte hat alſo de Reſerven des Bodens aufgebraucht, ſodaß nunmehr rechkzei⸗ kig für die Erneuerung geſorgt werden muß. Vor allem hat der hohe Kalientzug der leßten Ernken und der keilweiſe ungenügende Kalierſatz dem Bo⸗ den eine wichtige Grundlage ſeiner alken Kräfte geraubt, ſodaß es mehr als dringend am Platze ſt, durch eine reichliche Kalidüngung die alten Bodenkräfte wiedec herzuſtellen. Dieſes iſt umſo wichkiger, als nach den neueſten wiſſenſchaftlichen und prakkiſchen Erfahrungen der Pflanzennährſtoff Kali mit'e wichtigſte Vorausſetzung für die Er⸗ zeugung marklgäng'ger Ware auf billigſtem Wege iſt. Weiß man doch, daß bei Gekreide durch zwech⸗ enkſprechende Kalidüngung das Henkkollkergewicht, erhöht wird und hierüber hinaus'e Ernke ge⸗ ſicherk wird gegen Lagerfrucht, Roſt, Fußkrankheit und andere die Ernke gefährdende Krankheilen. Reichliche Kalidüngung bildet glelchzeih'g die Vor⸗ ausſetzung für blliges, nährſtoffreiches Futker, wodurch die Viehhalkung und ſomitk wiedz⸗ es verſtehl, mit möglichſt geringen Unkoſten hohe Srnten zu erzielen, wird der künft gen Prels bil⸗ Hitler⸗Zigarren vom Juden! Da ſteht in Mannheim eine'garrenfabeik, deren Inhaber„Kahn 8 Meyer“ heißen. Das Ge⸗ Iſchäflche geht nicht mehr ſo richtig, weil der deulſch⸗ bewußte Jigarrenhändler und Raucher ſich ſolche Lieferanken nun endlich vom Le.be hält. Sie ha⸗- ben was gemerkk! Auch Kahn 8 Meyer haben was gemeckk und finden mit jüdiſcher Raffineſſe enen Ausweg. Sie ſind ſkrupellos in der Wahl ihrer Mittel, wenn es heßt, dem Goy ein T für ein U vorzumachen. In der Firma iſt der„Deuk⸗ ſche“ Friedrich Wilhelm Claus beſchäfk'gt, der muß mit ſeinem Namen herhalken und nun ſegeln unter dieſer Flagge Z garren in die deukſchen Lande, hübſch aufgemacht und beklebt— man leſe und ſtaune— mit dem Bild unſeres Führers, des Kanzlers des Deukſchen Reiches Adolf Hikler.— Aber damit der Kundenkreis noch erweiterk wird, fabriziert Kahn 8 Meyec auch eine Sorke für den Stahlhelm und ſchmückt'e Kiſtchen mit einem ſchönen Bild des Reichsminiſters Seldte. Es iſt uns bekannt, daß die Verwendung von Blildern von Milgliedern der Reichsregierung zu Reklame⸗ zwecken von deren ausdrücklicher Genehm gung ab⸗ hängig iſt. Liegt dieſe vor? Wenn nein, dann werden wir Vecanlaſſung nehmen, dleſen jüdiſchen Dreh alsbald zu unierbinden. Auf Wiederhören! Liſt. Sie tönnens nicht faſſen. die anderen den Krieg wollten,— und der ⸗ gleichen ausgele erte Phraſen mehr.— Der auf Anwe ſung dann erfolgke Schrei— wir nehmen an, daß es in ſolchem Zuſammenhang der letzte war— nach„Freiheit“, in den die an⸗ weſenden Kinder gewiß gerne mit einſtimmken, da⸗ mit ſie dann das in Ausſicht geſtellte Thealerſp el „Kaſper als Kinderfreund“ zu ſehen bekamen, lei⸗ tete dann zum zweilen Teil mit dem bekannten Film„Emel und die Detektive“ über. Warum wir dieſe ergößl'iche Begebenheik zur Kennknis genommen haben? Nicht elwa deshalb, weil wir den Herrn Köbele für eine außergewöhnliche Er⸗ ſcheinung und deshalb einer beſonderen Darſtel⸗ lung für wert helten. Im Gegenteil! Wir kennen alle dieſe kle'nen Gernegroße! Aber eines haben wir uns in unſerem Kampf geſchworen: Dec Früh⸗ lingsſturm hak mit Machk eingeſetzt in deukſchen Landen. Das große„Reinemachen“ beginnk. Wir wer⸗ den nichk cuhen, bis in unſere Badiſche Volksſchule — wie dies bei einem richtig vorgenommenen „Großputz“ von oben nach unken geſchieht— bis in den letzten Winkel hinenngefegt wird. Die Forderungen, die wir als nakionalſoz ali⸗ ſtiſche Lehrer uns ſelbſt ſtets geſtellt haben, für die wir unſere Kraft und unſer Leben einſeßen werden, wir werden ohne Unkerlaß für ſie kämpfen, aber auch darüber wachen, daß alle Kräfte der Zerſtörung ausgeſchaltet werden.— Wir haben noch nie Halbheiten gekannk. Wir werden ſie jetzt und in Zukunft erſt recht nicht kennen.— Wir kennen nur eines: Deulſchland und ein vom Klaſſenkampf befreites und geeinkes Volk. Dafür den Grund in unſerer Volksſchule zu legen, iſt unſer Werk. Wir werden uns dieſer Aufgabe würd·g erweiſen. Volksjturm gegen Warenhaͤujer Nach Abſchluß der Feier im Schloßhof anläß ⸗ lich der Anweſenheik des Kommiſſars Robert Wagner ſtrömten die Menſchenmaſſen in die wicd. Verzichtleiſtunn auf Nährſtoffzufuhr des Bodens iſt Sparſamkeit am falſchen Ork. Gerade in deſem Jahre iſt daher die erſte Maßnahme einer wohl überlegten Wirtſchaftsführung die ſach⸗ gemäße Düngung, krägt ſie doch im weſenklichen zur Aufrechterhaltung unſecer Landwirkſchafksbekriebe in dieſer Kriſenzeik bei. was im nationalen Inker⸗ eſſe ein dringendes Erfordernis iſt. 8 — Die erſte Marneſchlachk im Licht der italieniſchen Millärkritik. Im letzten Heft der„Raſſegna Ilaliana“ iſt eine militärkechniſche Sludie veröffenklichk, in welcher der Haupkmann Vincenzo Longo nachweiſt, daß die Franzoſen im Sepkember 1914 an der Marne in Wicklichkeit keinen Sieg errungen haben, enk⸗ gegen ihren Behauptungen. Der Schrifkſteller berichbet, daß die Lage der Deutſchen vor der Wendung an der Marne wie folgt war: Sie hatten den Angriff der Armee Maunoury am Ourcg zurückgeſchlagen; man könne dieſe Schlacht ſomit als gewonnen buchen. v. Kluck brannke darauf, den erz'ellen Erfolg auszunußen. Aber von Bülow dachte nicht ſo, denn er glaubke nicht, daß die Gefahr überwunden ſei. Er fürch⸗ tele den leeren Raum, der ſich zw ſchen den dei⸗ ben Armeen gebildet hakte. Während man an der Front. ſeiner Armee bereiks„Sieg“ ſchrie, hegke er Bedenken wegen des drohenden franzöſiſchen Angriffes auf den Ourcg. Er wußte nicht, daß dieſer durch die Armee von Kluck inzw'ſchen ab⸗ gewieſen war. Zu dieſem Zeitpunkt erſcheink auf der Bühne des Dramas der Oberſtleuknankt des Großen Ge⸗ neralſtabes Henlſch, welcher vermöge der ihm von Mollke erle llen Vollmachten, zwiſchen dem An⸗ griffswillen von Klucks und den Zweifeln von Bü⸗ lows ſich für den Rückzug enkſchied. Der franzö⸗ ſtſche Erfolg an der Marne wucde mithin weder durch die Genalität der Führer des franzöſiſchen tum die Erzengung kieriſcher Produkbe vechilligt Heeres, noch durch die Tapferkeit ſeiner Soldalen erzielt. ausbildung angeſehen hätken. Siadt zurück. Die SA zog geſchloſſen ab. Immec dichter aber wurden die Menſchenknäuel in den Hauptverkehrsſtraßen der Shadt. Es iſt kurz nach 5 Uhr, da meldet uns die Te⸗ lephonwache der Slandarkenführung, daß ſich in verſchedenen Warenhäuſecn der Stadt gewallige zivile Demonſtrat onsgruppen gebildet hälten, ore in Sprechchören die ſoforkige Schließung der Wa⸗ renhäuſer und jüdiſchen Kaufhäuſer forderten. Standartenführer Feit begab ſich ſofort mit ſeinem Stab an Ort und Stelle, wo er ſich über⸗ zeugle, daß kalſächlich die empörbe nakionale Be⸗ völkerung eindrenglich und unmißverſtändlich die Forderung nach einer Schließung der jüdiſchen Ramſchbuden erhob. Da unker den Anſammlun⸗ gen auch kommuniſtiſche und ſozialdemokratiſche Elemente beobachtet wurden, die die Gelegenheit für günſtig hielten, um her im Trüben zu f ſchen, und unter dem Deckmankel einer nakionalſozialiſti⸗ ſchen Akkion provozieren und zhre finſteren Pläne zu verwirklichen, ſah ſich Standartenführer Feit gezwungen, die Wacenhäuſer von der SA räumen zu laſſen. Dies geſchah denn auch ohne Iwiſchen⸗ fälle. Sehr viele Kaufhäuſer und jüdiſchen Firmen zogen es vor, freiwillig die eiſernen Läden her ⸗ unberzulaſſen. Nach einer halben Skunde halte die SA unker der umſichtigen Leitung des Stan⸗ darbenführers Feit die Ordnung wieder hergeſtelll. Ganz enkſchieden möchten wir den Darſtellun · 4 gen der Mannheimer Preſſe enbgegentreten, als ob es ſich um eine vorbereibele Aktion der Sà ge⸗ handell hätte. Wir haben nicht nölig, durch Ein⸗ zelakb onen die öffenkliche Ruhe zu gefährden. Denn wir wiſſen, daß die Regierung die notwen⸗ digen Maßnahmen von ſich aus ergrelfen wird. Zm übrigen kommen wir auf die Sache noch 4 ausführlich zurück. Preſſeſtelle der Skandarke 171. Aus der Geſchäftswelt. 60 Zahre Handſchuh⸗Eckert. Im Jahre 1873 gründeten drei Brüder unter der Firma Gebrüder Eckert ihre Mannheim und Ludwigshafen. Durch Fleiß und Tüchtigkeit der Inhaber erlangte die junge Firma bald über doe Grenzen beider Skädte hinaüs elnen guten Ruf. der älteſte Bruder aus der Firma, um in Heidel⸗ berg ein eigenes Geſchäft zu gründen. ren Sigm. und Friedr. Eckerk blieben Teilhaber, bis auch ſie ſich Mitte der 9ber Jahrs krennten. Da übernahm Herr Sgm. Eckerk das von hm ſeit der Gründung geleiteke Mannheimer Geſchäft auf alleinige Rechnung und führte es unter der Firma Sigm. Eckert weiter, während Herr Friedr. Eckerk bald darauf ein Geſchäft unter ſeinem Nanen gründete. Im vergangenen Jahre ging die Firma 'gm. Eckert E 2, 16 un den Beſitz von Frl. Anna Eckerk, der Tochtec des verſt. Gründers über. Sie veranſtaltet nun aus Anlaß des 60jährigen Be · ſtehens einen Jubiläumsverkauf laut heutiger An⸗ zeige. Fieß, i, Fi bhilligst Marnubergor Tyianlioori nu ſorub k 2, 1- Reith's OOeinhauò„ſtuͤtte“ 23, 4 Die deutſche Gaſtſtälle nmnn mnnn————————————— Gewiß wird niemand— ſcheelbk Longo— die ſchaftspol uſchen Auswirkungen für den Verlauf des ganzen Krieges verkennen wollen. Aber die ſicher und allen Ernſtes erklären, daß an der Marne im Jahre 1914 kein franzöſiſcher Sieg er⸗ fochlen wurde. aus falſchen Vorausſetzungen durch den Oberſt⸗ leutnank Henkſch eingele beien Rückzug nach einem nichk nach einer Niederlage der Deukſchen. Aus hem D95 Gewerkſchafk und Berufsbildung. werkſchaften wäre zur Erfolgloſigkeit verurkeilk, wenn ſie nichk ſeit je her als hre beſondere Auf⸗ gabe die planmäßtge Durchführung der Berufs ⸗ Die Leiſtungen der Gewerkſchaften innerhalb der Volksgemeinſchaft haben ſich nie darauf beſchränkk, die einſeitig öko⸗ nomiſche Lage hrer Mitglieder durch Tacifver⸗ gebniſſe der Bildungsarbeit in den örklichen Glie⸗ derungen der Gewerkſchaften nicht vor der großen Oeffenklichkeit abſpielt. Die Gewerkſchaft der deulſchen Kaufmannsgeh lfen, der Deutſchnationale Handlungsgehelfenverband, legt jetzt das Arbeitsergebnis der Berufsbildungsarbeit in feinen Orksgruppen im Kalenderjahre 1932 vor. In den 2057 Ortsgruppen dieſes nalionalen Ver⸗ bandes, die ſich über das ganze Reich und über das Ausland verteilen, wucden 3 662 Lehrgänge und Vortragsreihen abgehalten, des beruflichen Wiſſens und der kulturellen Arbeit umfaßten. Die Veranſtalkungen wurden von ms⸗ geſamt 38 786 Geh lfen und 16 556 Lehrlingen, zu⸗ beſuchk. Die Berufsbildungsarbeit konnte damit i dieſem Zahre der Kriſe gegenüber dem Vorſab Handſchuh⸗Spezial⸗Geſchäfte in Schon Mitte der 70er Jahre ſch ed 4 die Her. ſchwerwiegenden Folgen des deukſchen Rückzuges von der Marne in ihren militäriſchen und wirk. geſchichllche und militäriſche Kritik kann heuke 1 Es handelk ſich vielmehr um einen Siege der deulſchen Waffen auf dem Schlachkfelde, Dic ſtandespol kiſche Erziehungsarbeit der Ge⸗ handlungen zu verbeſſern. Erſt wenn man die Er⸗ überblickk, de ſich 'e alle Zweige ſammen alſo von rund 55 300 Kaufmannsgehilfen ger Erſtbe verlas diums ergreff das 2 gefähr „O Mann Geſinn daß e geleile ke/t er ſich do geſehe Aufrec Komm fonle Komm walkun gewãh Oberbl nachge meiſter gle che behind wähnte kung d Ausga Reich erhebli Veran Kre s rund 2 kvagsre ſtall. mitk B glieder ſelbſtän genann nen 78 den ko zum S Gewer! ihrer l Berufs 6 Nal Spielle ſzenierr „Minn Haupkr Skieler, nemari meiſter: Dame Willy datz, R ſonders 20 Her hiſtor ſe Großer n ab. Immecr näuel in den t uns die Te⸗ daß ſich in hadt gewallige et hätten, ore zung der Wa⸗ forderken. ich ſofort mit er ſich über⸗ nationale Be⸗ erſtändlich die der jüdiſchen Anſammlun⸗ ldemokratiſche e Gelegenheit hen zu fſchen, kionalſozzaliſti⸗ nſteren Pläne enführer Feit r SA räumen hne Zwiſchen⸗ iſchen Firmen n Läden her · Skunde hatte ing des Stan⸗ der hergeſtellt. en Darſtellun· genkreten, als n der SàA ge⸗ ig⸗ durch Ein⸗ zu gefährden. g die notwen⸗ reifen wird. e Sache noch mdarke 171. elt. Jahre 1878 rma Gebrüder Geſchäfte in rch Fleiß und junge Firma hinaus einen Jahre ſch ed um in Heirdel⸗ en. Die Her ⸗ hen Teilhaber, krennken. Da n hm ſeit der Geſchäft auf ker der Firma Friedr. Eckerk einem Nanen ing die Firma zon Frl. Anna ders über. Sie Ojährigen Be⸗ heutiger An⸗ Longo— die hen Rückzuges hen und wirk ⸗ den Verlauf en. Aber die K kann heuke daß an der iſcher Sieg er⸗ nehr um einen h den Oberſt ug nach einem NSchlachffelde, iſchen. dung. irbeit der Ge⸗ keit verurleilk, heſondere Auf⸗ der Berufs⸗ Leiſtungen der lksge meinſchaft einſeitig öko⸗ urch Tacifver · nman die Er⸗ örklichen Glie⸗ rblickt, de ſich t abſpielt. Die nsgehelfen, der verband, legk sbildungsarbeil ahre 1932 vor. alionalen Ver⸗ deich und über 662 Lehrgänge ſe alle Zweige kurellen Arbeit lrden von ins⸗ Lehrlingen, zu⸗ fmannsgehilfen konnke damit rdem Vorlahr Donnerskag, den 16. März 1933. Die vom woltzetorüſtdiam in die Stadtoerwaltung mannheim eingefetzten Kommiſſave toeten ihe Amt an WMit dem geſtr'gen Tage begann eine neue Epoche in der Geſchichte der Sladt Mannheim: Mit beſonderen Vollmachten verſehen kralen zwei nakionalſozialiſtiſche Kommiſſanre auf Anordnung des Polizeipräſiditums Mannheim in'e Stadkyer⸗ waltung ein, um auch in dieſes letzte Bollwerk marxiſtiſchen Geiſtes nationalſozlaliſtiſches Ideen⸗ gut hinen zu bragen. We ſchon in unſerer geſt⸗ rigen Ausgabe berichlet, wurden unſer Kreisleiker Pg. Otko Weßel, WMoͤn. und der Leiler der Aht. Wirkſchaft bei der Kreisleitung, Pg. Fabri⸗ kank Karl Renninger(nicht Henninger) zu Kommiſſaren eingeſetzt. Sie ſind es, die die Auf⸗ gabe übernommen haben, hier in dem Reich eines Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich im Inkereſſe der geſamten Bevöckerung zu wirken. Dach einer kurzen Einführung am Vormitlag, oͤie durch den Mannheimer Pol ze präſidenlen, Herrn Dr. Müller vocgenommen wurde und nach einer ebenſo kurzen Beſprechung mit dem Herrn Erſten Bürgermeiſter Dr. Walli, über⸗ nahmen die beiden Kommiſſare die bisherigen Amtsräume des Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich, de im Verlaufe weniger Skunden eine gründliche Umwandlung erfuhren: Die geſamte Plüſchmöbelausſtaktung wurde aus dem Arbeilszimmer enkfernk und damit erſt der Raum zu einer die Arbeit fördern⸗ den Nüchternheil gebrachl. Ebenſo verſchwan⸗ den verſchiedene Gemälde moderner Prä⸗ gung, an deren Skelle das Bildnis unſeres Führers Adolf Hitler kral. War dadurch ſchon rein äußerlich dem Willen Ausdruck gegeben, nur ſachlich und ohne jede Be⸗ ſchön gung Arbeit zu leiſten, ſo wurde dieſe Tat⸗ ſache in einer am Nachmittag ſbattfindenden Be⸗ ſprechung mit den Abteilungsleitern der Stadtver⸗ wallung noch unterſtrichen. Die Herren, an ihrer Spitze der Herr Erſte Bürgermeiſter Dr. Walli verſammellen ſich ge⸗ gen 3 Uhr im Turmſaal des Rathauſes. Nachdem die Kommiſſare pPg. Wehel und Pg. Rennen⸗ ger erſchienen waren, ergriff zunächſt der Herr Erſte Bücgermeiſter Dr. Walii das Work und verlas die Einſetzungsurkunde des Polizeipräſi⸗ diums mit der anhängenden Vollmacht. Darauf ergreͤff Kommiſſar Reichslagsabgeordneker Weßel das Work zu einer Erklärung, in welcher er un⸗ gefähr Folgendes ausführte: „Durch den wie überall im Reiche, ſo auch in Mannheim innerhalb der Bevölkerung erfolgken Geſinnungsumſchwung war die Gefahr entſtanden, daß ein ernſter Konflikt zwiſchen der marxiſtiſch geleikeken Skadtverwalkung und der Oeffenklich⸗ ke't enkſtehen könnte. Aus dieſem Grunde hat ſich das Pol zeipräſidium Mannheim gezwungen geſehen, in die Stadtverwalkung Mannheim zur Aufrechkerhaltung der konte ausdcücklich, daß'e Einſetzung der beiden Kommiſſare keine Einſchränkung der Selbſtver⸗ walkung bedeute, dieſe im Gegenkeil ſchon dadurch gewährleiſtet ſei, indem die Reſſortarbeiten des Oberbürgermeiſters, der um ſe'ne Beurlaubung nachgeſucht habe, von dem Herrn Erſten Bürger⸗ melſter Dr. Walli übernommen werden. Des⸗ gle chen könne der Shadkrat ſeine Berakungen un ⸗ behinderk fortſetzen. In dieſem Zuſammenhang er⸗ wähnte Kommiſſar Weßel, daß die Selbſtverwal⸗ kung dadurch daß 80 Prozent aller Einnahmen urd Ausgaben zwangsläufig durch das Land bezw. Roich feſtgelegk ſeien, ſchon von ſelbſt nichk mehr Ordnung und Sicherheit Kommiſſare einzuſetzen.“ Kommiſſar Wetzel be⸗ die frühere Bedeukung habe.“„Alle dieſe Hem⸗ mungen zu beſe kigen“, fuhr Kommiſſar Weßel fort,„ſoll unſere Aufgabe ſein. Zuerſt gilt es, den marx ſtiſchen Geiſt auszulreiben und durch den neuen Geiſt der Volksgemeinſchaft, Diſziplin und Sparſamkeit zu erſeßen. Wir laſſen uns hierbei von keinem anderen Gedanken le ken, als uabe⸗ irrk von Meinungen, mit Gerechligkeit und Sach⸗ lchkeit für das Allgememwohl zu arbeilen. Um unſere Arbeit aber erfolgreich geſtalken zu können, iſt eine Reorganiſation der Verwalkung n Haupt und Gliedern notwend!ig. Wir Kommiſſare ſind be⸗ fugk mit ſtarker Hand durchzugreifen und ſind auch feſt entſchloſſen, den neu erwachten Geiſt des deulſchen Volkes auch in der Sladkvecwalkang Mannheim durchzuſetzen. Kle nliches Rachegefühl leilet uns herbei nicht, wir erwarben aber zur Durchführung unſerer Aufgaben die freudige Mit⸗ arbeit aller Skellen, Beamlen, Angeſtelllen und Arbeiker. Wer glaubt, uns bei der Durchführung unſerer Aufgabe nicht unkerſtützen zu können, dem ſteht es frei, die Konſequenzen zu ziehen und wer ſich unſeren Anwe ſungen widerſeßzt, der wird von uns gezwungen werden, ſeine Kräfte ande:weilg und außerhalb der Verwalkung zu verwerten. Un⸗ ſer Ziel iſt die allen Grundſätze deutſcher Spar⸗ ſamkeit und Einfachheit zum Allgemernguk der Verwalkung zu machen und den ſozialen Geiſt de: Volksgemeinſchaft angeſichks der Nok von Mli⸗ lionen Volksgenoſſen zur Tak werden zu laſſen. Wir haben unſer Amt ohne jede Vergükung und ehrenamklich übernommen well wir der Memnung ſind, daß die Sladtverwalkung Mannheim genug bezahlke Kräfte hat, ja noch zu viel und gerade hier noch ſeh: viel geſpark werden kann.“ Nach einem nochmaligen eindringlichen Appell an die Beamken an der Neuoodnung dalkcäftig mitzuarbe hen ſchloß Kommiſſar Wetzel ſeine Er⸗ klärung. Darauf hob der Herr Erſte Bürger⸗ meiſter Dr. Walli die Sitzung mit dem Zin⸗ weis auf, daß eine Ausſprache nichk gewüaſcht ſei. cecenklsche OOqkm 5 —— Reicsgedieſes 101 51³ ——— —— — —— — Derfallos OlE— wagen erſallen acenideng Sadeen Firra -Hoeſte — Km 9 ——— 5 ſcher Mädel. Die Aufräumung in Mannherm khann nunmehr beginnen. Nach einer Epoche des Nedergangs der einſt lebendigen Stadt, wird nun unker nakional ⸗ ſozbaliſtiſchem Enfluß ſehr baid ein Wandel ge⸗ ſchaffen werden, der, wie Komm ſſar Wetzel in ſeiner Erklärung zum Ausdruck brachte, aus der koten Stadt Mannheim eine lebendige machen wird. Parole-Ausdabe KREIS MANNHEIM Die Kreisleilung keill mil: Gegen alle Parteigenoſſen, die auf eigene Fauſt irgendwelche Aklionen unkernehmen, unnachſichtlich vorgegangen werden. alchtung Funkwariel Freitag. den 17. März 1933, abends.30 Uhr, Beſprechung in der Geſchäftsſtelle M 1. Erſcheinen aller Funkwarle Pflicht. Bei Vechinderung Er⸗ ſatmann ſtellen. Der Bezirksfunkwark. Betriebszellenobleuke, Or und Oriszellenleiler im Kreis Mannheim Am Samsiag/ Sonntag, den 18./19, März 1933 findek in Kaclsruhe deꝛ I. Gankongreß der RSBo⸗Baden ſtark. Die NSBo-⸗Amtswaller und Mliglleder des Kreiſes Mannheim werden erſucht, ſich an dem Gaukongreß reſtlos zu beteiligen. Für Amks⸗ waller, Fahnenträger und Fahnenbegle ber iſt die Beteiligung Pflicht. Die Abfahrk erfolgt in Laſt⸗ wagen am Samstag, den 18. Mätz. abends ½6 Uhr. Die JFahrtkoſten betragen.— RM. De Amtswalter und Miiglieder der NSo des Kreiſes Mannheim ſammeln ſich dleſe thalb am Samstag, den 18.., abends puntt ½ Uhr im Hofe der NSBo in T. 6, 17. Die Amtswallker und Mitgleder von Neckacau. Aheinau, Brühl, Schwetzingen, Neulußheim, Aikluß hetim, Hocken⸗ heim und Altrip erhalben durch Pg. Dr. Greulich einen Sammelplaßz arigewieſen und werden durch ein Sammelauko aufgenommen. Die Betriebszelle nobleute, Ortsgruppenbelriebs· warte und Ortszellenleiter haben ſofoct'e ihnen unterſtellten Amtswalter und Mitglieder zu verſtändgen und bh's ſpäleſtens onnerstag, den 15. 3. die Te lnehmerzahl zu melden Dieſe Friſt muß unter allen Umſtänden eingehalten werden. NSBo-⸗Kreisleitung. gez. Dr. R oth. NSBo-Kleidung zum Oauhongreß Braunhemd! Wo nicht vörhanden die Hand ⸗ arbeiter im blauen Arbeitsanzug, de Angeſtellken in Zivil. Am linken Arm die Hakenkreuz⸗Arm⸗ binde. Die e in Kantnns iſt koſten · los. orisgruype Schwehingen. deulſcher Mã⸗ del. Freitag, den 17. März, obends 8 Ühr Denut⸗ ſcher Abend des B. d.., Schwetzingen, im Gaſt⸗ haus zum Schwanen. Entrikt frei. 18/19. März Schulungskurs für alle B. d..-Führecinnen des Bezirkes, n Wem⸗ heim. Abfahrt ab Mannheim am 18. März 18.10 Uhr. Die Teilnohme an dem Kurs iſt für alle Schar⸗, bezw. Ortsg⸗uppenfühcerinnen Pflicht. ebenſo für die Referent · nnen vah—. kaſſiere rinnen. erheblich erweilerk werden. Es wurden rund 200 Veranſtalkungen mehr durchgeführt als 1931, der Krers der Beſucher und Teilnehmer erhöht ſich um rund 2000- Neben dieſen Lehrgängen und Vor⸗ kvagsreihen fanden Einzelvorträge in großer Zahl ſtakk. An•368 Vorkrägen, die ſich ausſchließlich mik Berufsbildung befaßben, nahmen 72153 Mit⸗ glieder und Gäſte keil. Beſonders werkvoll für die ſelbſtändige Bildungsarbeit haben ſich auch die ſo⸗ genannben Arbe ksgemeinſchaften erwieſen, von de⸗ nen 782 mit 9891 Teilnehmern durchgeführt wer⸗ den konnken. Dieſe Zahlen bewe ſen, wie ſehr die zum Skandesbewußlſein erzogenen Miiglieder der Gewerkſchaften in einer umfaſſenden Vertiefung ihrer beruflichen Kenntniſſe einen Weg aus der Berufsnot erblicken. Nationaltheater Mannheim Nakionalkheaker. In dem am Samstag unker Spielleitung von Richard Dornſeiff in neuer In⸗ ſzenierung zur Aufführung kommenden Luſtſpiel „Minna von Barnhelm“ von G. E. Leſſing ſind die Haupkrollen wie folgk beſeßt: Titelrolle: Ellſabelh Skieler, Tellhe m: Erwin Linder, Franziska: An⸗ nemarie Schradiek, Juſt: Ernſt Langheinz, Wacht⸗ meiſter: Hans Fnohr, Wirk: Joſeph Offenbach, Dame in Trauer: Lene Blankenfeld, Riccauk: Willy Birgel. Ferner wicken mit die Herren Rad⸗ datz, Römer⸗Hahn und Walter. Militär⸗Monſter⸗Konzerk im Ribelungenſaal. Am Sonnkag, den 19. Mäcz, abends.30 Uhr, findek nach langer Zeik weder ein Militär⸗Mon⸗ ſter⸗Konzerk von den vereinigten 3 Muſikkorps des 1. Grenadier⸗Babaillons Inf. Regk. 13 Stutk⸗ gark, 2.(Schützen) Batalllon Inf. Regk. 14, Tübin⸗ gen und Nachrechlenableilung 5, Cannſtatt in Mannheim ſtbakt. Aus dem Programm ſind be⸗ ſonders zu erwähnen u. a. Fanfacenmärſche mik 20 Heroldskrompelen und Keſſelpauken, Großes hͤſtor ſches Marſchpotpourri, Armeemärſche und Großer Zapfenſtreich. KIO Krieg im Frieben Harri Frank berichlet von den Tagen von Döberiß. Domdeewesber, an die 14 Tage werde ich wohl lange zurückdenken. Ich meine die 14 Tage, die wer unker Carl Froelichs Regie die Freiaufnah⸗ men zu dem Film„Der Choral von Leuthen“ in Döberitz gedrehl haben. Schließlich bin ich Soldat geweſen, habe während des Krieges als Gemei⸗ ner und als Offizier in Döberitz gelegen, und un⸗ ſere Uebungen auf dem Döberitzer Truppenübuags⸗ platz damals waren beſtimmt nicht von Pappe. Olto Gebühr als Fridericus in dem Groß⸗ tonfilm„Der Choral von Leulhen“. Ich khann mic alſo ein Urteil erlauben, und ich muß ſagen, daß die 14 Tage Kreg im Film, was die Skrapazen anbelangt, nicht nur nicht von Pappe, ſondern bereits ſchon knorriges Eichenholz waren.— Es war ſchon ein eigenartiges Gefühl, als ich am erſten Aufnahmebag in der Uniform e nes Ritkmeiſters der foderlzianiſchen Tolenkopf⸗ huſaren das altvertrauke Gelände bekrat und überall de alten Erinnerungen um die Ecke luglen. Aber ſchließlich war ich ja nur ein Filmriktmeiſter, und da konnke die Sache ja nicht ſo ſchlimm wer⸗ den.— Jawohl, denkſte! Gleich der erſte Tag war au contraire. Alſo wurde geritten. En Hu⸗ ſar muß reiten können wie der Deibel, und bis⸗ lang hatte Carl Froelich ſich in dieſer Hinſicht mit meinen Verſprechungen begnügen müſſen. Carl Froelich warem dieſer Haſicht nun beruh gt, aber meine Oberſchenkel nach der langjährigen Pauſe nicht, und ich hatlte am Abend das Gefühl, daß es nun eigentlich genug ſei, und daß mich der alte Fritz(Otto Gebühr) nun ins Quartier rücken laſſen könnte. Aber der Generalſtab, beſtehend aus Carl Froelich, den Produnkt onsle'tern Pflughaupk und Supper, war anderer Meinung und ſetzle Nacht⸗ übung an: Große Liebes⸗Szene mit meiner Park⸗ nerin Elga Brink. Da war es nun ſchon ein Un⸗ kerſchied gegen früher. Wenn man als Soldat den ganzen Tag in Döberitz heaumge rudert war, dann wurde man brav um 9 Uhr ins Bett geſteckt. Das muß man ja nun beim Film ucht erwarten. Da wird man nachks um 12 Uhr in Regen und Kälte in einer dünnen Uniform auf einen Brunnenrand geſetzt, und es wird Liebe exerziert. O Gott! O Gott! Nee, das halte man beim Militäc nicht nötig, nach dem Dienſt noch Liebe.— Za, wenn man freiw ll'g wollte! Das foll ja hin und wieder auch mal vorgekommen ſein. Der erſte Tag war alſo gleich die Feuerkaufe, und die Sache ging nun ſo weiter: Nachts um 2 Uhr zu Hauſe, am Moigen um 6 Uhr wieder raus— bis man ſich dran gewöhnt hatte. Schlaf war für alle Bekeil'gten Nebenſache, und als die 14 Tage herum waren, war eine unheim⸗ liche Arbe't gele. b worden: Em Stlc Geſchichte aus dem ſtebenjährigen Krieg iſt im Bilde feſt⸗ gehallen worden, wohl in noch nie dageweſener Echtheit. Und wieviel Energie, Können und Hin⸗ gabe an die Arbeit in deſen Aufnahmen ſteckk, charakberiſterk, wohl am beſten ein Bonmol von Wecner Finck, der in dieſem Film einen Grena · dier ſpielt, und der, als wir der umſtändlichen Auf⸗ nahme einer Reileratlacke mit unzähl gen kech⸗ niſchen Schwierigkeiten zuſahen, krocken bemerkte: Kinder, der ſiebenjährige Krieg war ja gar nicht ſo kompliziert, wie er hier gemacht wird. Gut gepflegte pfälzer Weib- und Rotweine kauft man preiswert bei Grieſßer 7 P 6, 8 Spezialgeschãft fũr Qualitätsweine u. Spirituosen. 200 Mark von Schwerkriegsbeſchädigten ſofort geſu Prima icherheil und—— Hüczullung von 50 RM. ängebote unter Ur. 868 an den Derlag des Hhakenkreuzbannets. Schuhmacherei Franz S 3, 0 vis--vis von Leininger „Ledka“ die Sonie der Zuhunn und in Leder. Billige Preise. leingeschirre Glas Porzellan Bestecke tor olle Festlichkehen un Weickel C1. 3 Donnerstag, 16. März 1933 Förderung des Flachsbaues in Deukſchland Das Reich ſtellt 1 Million RM. für Prümien zur Berfügung Um eine geſunde Verteilung der landwirt⸗ ſchaftlichen Produktion auf die einzelnen Be⸗ triebszweige herbeizuführen, werden von der Reichsregierung jetzt weitere Maßnahmen er⸗ griffen, und zwar zur Förderung des Anbaues von Lein⸗ unb ſonſtigen Oelſaaten. Hiermit mird die Linie fortgeſetzt, die mit den Zoller⸗ höhungen für Hülſenfrüchte, Grasſaaten uſw. eingeleitet wurde und deren Aufgabe es iſt, durch Wiederherſtellung der Er⸗ tragsfählgkeit des Anbaues dieſer Er⸗ zeugniſſe beſonders einer überſteigerten Ge⸗ treideerzeugung entgegenzuwirken. Zur Förderung des Flachsanbaues hat ſich die Reichsregierung entſchloſſen, dem deut⸗ ſchen Anbauer von Flachs beim Abſatz ſeiner Ernte einen über den Weltmarktpreis erhöhten Preis baburch zu gewährleiſten, daß dem Käu⸗ fer die Prämie vom Reich erſetzt wird, ſobald er nachweiſt, daß er dem Landwirt den Markt⸗ preis zuzüglich Prämie bezahlt hat. Das Reich hat für dieſen Zweck zunächſt 1 Million RM. zur Verfügung geſtellt. Für den Fall, daß der Anbauer den Strobflachs mit Leinſaat und Kapfeln verkauft, wird die Prämie für den Doppelzentner Geſamtgewicht— RM. betra · gen. Dadurch will die Regierung dem Flachs⸗ bauer auch die Möglichkeit der beſſeren Ver⸗ wertung der kommenden Leinfaaternte eröff⸗ nen. Setzt der Landwirt den Strohflachs, ge⸗ gebenenfalls nach Aufarbeitung im eigenen enoſſenſchaftlichen Betrieb in der Form Saſer, getrennt von der Leinſaat ab, ſo ober eine Anfteilung der Prämie auf beide 5 In ben ketzten Wochen bat die Bank von Engländ einen ſchweren Stand gehabt, da das engliſche Pfund ſtarke Reigung zum Skeigen zeigte. Es mutet faſt tragikomiſch an, daß bas engliſche Noteninſtitut ſich gegen eine Beſſerung des Pfundkurſes zur Wehr ſetzt, damit England ſich die Vorteile erhält, die es durch die Pfundentwertung errungen hat, Beſonders trifft dies auf die Abſatzfähig⸗ keit der engliſchen Waren ön, die in engliſchen Pfunden gerechnet, hente mit zn den billigſten des Weltmarktes gehören und beſonders den bebrohlichen japaniſchen Wettbewerb in In⸗ dien beſſer aushalten können. Durch die amerikaniſche Bankenkriſis ſind nun erhebliche Kapitalfluchtbeträge aus den USA. nach London geſtrömt, ebenſo ſind ge⸗ flüchtete engliſche Kapitalien zurückgekehrt. Das mußte natürlich automatiſch zn einer fe⸗ ſteren Tendenz des engliſchen Pfundes führen, das nun plötzlich die geſuchteſte Valuta gewor⸗ den war, ohne daß der Nachfrage nach Pfunden ein entſprechendes Angebot des freien Marktes gegenüberſtand. In gleicher Richtung wirkte Aihiſhen Bon aus Kanada, die mit der ame⸗ rikaniſchen Bankenkriſis einſetzte, und früber hatte ſchon die Aufgabe des Goldſtandards durch Südafrika und Neuſeeland ſowie die Hauſſe in Goldaktien, die Spekulationsgelder aus aller Welt nach London zog, in gleicher Richtung gewirkt. Ferner ſpielt die Goldbe⸗ wegung eine erhebliche Rolle; insbeſondere die Pariſer Goldverkäufe gegen Pfunde haben eine ſtarke Nachfrage nach engliſchen Pfunden mit ſich gebracht, ebenſo die übrigen Goldkäufe, die England ſeit Herbſt vorigen Jahres ſyſte⸗ matiſch vorgenommen hat. Allein ſeit Jahresbeginn hat England ſeinen Holdvorrat um rund eine halbe Milliarde Goldmark erhöht. Damit überſteigen die Gold⸗ käufe erheblich die Beträge, die England am 15. Dezember v. Is. in Gold an Amerika zahl⸗ te. Dieſe ſtarken Goldkäufe haben nun viel⸗ ſach die Meinung erweckt, als ſei England auf dem Wege, wieder zum Goldſtandard zurückzu⸗ kehren. Das eutſpricht aber keinesfalls den engliſchen Abſichten. Es handelt ſich vielmehr um einen rein techniſchen Vorgang. Die gro⸗ ßen Zuflüſſe von Auslandsgeldern nach Lon⸗ don werden dort mit größtem Mißtrauen be⸗ obachtet. Man fürchtet, daß dieſe Kapitalien eines Tages aus irgendwelchen Gründen Eng⸗ land wieder verlaſſen könnten, und um ſich nun gegen Geldzurückziehungen des Auslan⸗ des zu ſichern, verſucht man dieſe Beträge ſo wertbeſtändig wie möglich zur Verfügung zu halten: Man kauft alſo Gold dafür. Trotzdem iſt es natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß Eng⸗ land die vermehrten Goldbeſtände eines Tages däzu benutzen wird, um den Pfundkurs zu ſta⸗ biliſieren. Aber dieſer Augenblick iſt angeſichts der allgemeinen Unſicherheit, die die interna⸗ tionale Währungslage beherrſcht, noch nicht gekommen. England hat die Erfahrung ge⸗ macht. daß eine Pfundbeſſerung im jetzigen Augenblick ein automatiſches Nachlaſſen der Erzeugniſſe vorbehalten. Es kann damit ge⸗ rechnet werden, daß durch die Abſatzprämien auf den Hektar angebauten Flachſes der Erlös des Landwirts um etwa 225.— RM. geſteigert wird und nicht nur die Anbaukoſten deckt, ſon⸗ dern für den Anbauer einen namhaften Ueber⸗ ſchuß abwirft, wenn man von einer Durch⸗ ſchnittsernte von 40 Doppelztr. Flachsſtroh 8 Doppelztr. Leinſaat und 8 Doppelztr. Kapſeln je Hektar ausgeht. Dieſe Ernte wird unſchwer zu erreichen ſein bei Verwendung guten Saa⸗ gutes, da die Säleinſaat durch die zielbewußte Arbeit der Forſchung und Saatzüchter in den letzten Jahren weſentlich verbeſſert worden iſt und in genügender Menge und tadelloſer Gü⸗ te den Anbauern zur Verfügung ſteht. Die Anordnungen zur Durchführung der Maßnah⸗ men werden rechtzeitig getroffen werden. Ferner erſcheint in der nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes eine von der Reichsregie⸗ rung beſchloſſene Verordnung über die Ver⸗ wendung inländiſcher Oelſaaten, die den Ab⸗ ſatz deutſcher Oelſaaten an die deutſchen Oel⸗ mühlen zu angemeſſenen Preiſen ſicherſtellen ſoll. Nach dieſer Veroroͤnung wird jede im deutſchen Zollgebiet gelegene Oelmühle ver⸗ pflichtet, vom 1. Auguſt 1933 ab in beſtimmten Zeiträumen beſtimmte Hundertſätze, der Men⸗ gen von Oelſaaten und Oelfrüchten, die ſie in dieſen Zeiträumen verarbeitet, an inländiſchen Oelſaaten zu verwenden. Die näheren Vor⸗ ſchriften erläßt der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter. England will keine Goldwährung Ausfuhr und der induſtriellen Erzeugung und damit zugleich ein Anſteigen der Arbeitsloſig⸗ keit mit ſich bringt. Das iſt der Grund, warum die Bauk von England nach Kräften bemüht iſt, ein Steigen des Pfundkurſes zu perhindern. Sie hat ſchon weitgehend den Währungsausgleichfonds in Anſpruch genommen, der ihr zu dieſem Zwecke zur Verfügung ſteht. Englands Beſtreben bleibt alſo unverkennbar nach wie vor darauf gerichtet, durch Manipulierung der Währung den Vorſprung zu erhalten, den es durch die Aufgabe des Goldſtandards errungen hat. Die Warenhausſteuer kommt! Berlin, 15. März. Wie wir bereits geſtern meldeten, wird Preußen demnächſt Zuſchläge zur Gewerbeſtener bei Warenhäuſern, Ein⸗ heitspreisgeſchäften und Großfilialen erheben. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß die inzwi⸗ ſchen ſämtlich gleichverwalteten Länder in gleicher Weiſe vorgehen werden. Bekanntlich läuft das Realſteuergeſetz am 31. März ab. ——————.————— Berliner Börle Berlin, 15. März. Die Börſe war weiter befeſtigt. Teil⸗ weiſe ergaben ſich Heine. Abſchwächungen, da die Speku⸗ lation wieder Gewinnrealiſationen vornahm. Das Publi⸗ kum erſchien erneut als Käufer. Nur Tariſwerte litten unter weiteren Realiſationen. Waſſerwerke Gelſenkirchen verloren 4354, Bekulg 294, Charlottenburger Waſſer 114. Lahmeyer und RWe. waren etwus erholt. Die Abgaben der Spekulation erklären ſich hauptſächlich aus der gerin⸗ gen Kapitalkraft der Kuliſſe, die ihre Engagements meiſt nur kurzfriſtig durchhält. Derartige Realifationen drücken an relativ rubigen Börſen auf die Tendenz. Im Zu⸗ fammenhang bhiermit bröckelte das Kursniveau nach den erſten Kurſen leicht ab. Lebhaft und feſt lag wieder der Montanaktienmarkt, wobei auf die ſchon geſtern von uns angedeutete Erweiterung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms auf zwei Milliarden ſowie auf die zu erwartenden Auf⸗ träge der Reichsbahn verwieſen wird. Vereinigte Stahl ftiegen auf 4036(39½), Gelfenkirchen gewannen 1, Man⸗ nesmann 4 Proz., Harpener 2 Prog. Die übriaen Koh⸗ lenwerte waren wenig verändert. Farben wurden etwas höher als geſtern bezahlt. Elektrowerte lagen überwiegend freundlicher. Bank eleltriſcher Werte gewannen erneut ½ Proz. Anſcheinend ſchweben hier auch Verhandlungen, in denen der Majforitälsbeſitz der Bank an den Elektriſchen Lieferungsaktien eine große Rolle ſpielen dürfte. Reichs⸗ bankanteffe waren 3½ Proz. niebriger. Für Brauerei⸗ werte beſtand weiteres Intereſſe. Auch Kaliwerte wurden bis 33, Poz. böher 3ai Derlin⸗Karlsruher Induſtrie⸗ werke, die wieder di idendenlos bleiben, verloren 1½ Proz. Auch Bayeriſche Motoren(—%) litten unter Rea. liſationen. Die Ermäßigung der Autoſteuer ab 1. April iſt in der Kursentwicklung der Autoaltien ſchon zu einem erheblichen Teil eskomptiert. Im Verlauf wurden die Autohandelsziffern, die eine weitere Schrumpfung des Exportvolumens zeigen, als ſtörend empfunden. Renten lagen feſt. Altbeſitz 69,90 nach 6956. Neubeſitz gewan⸗ nen 10 Pfg. Mittelſtahl⸗ und Vgte. Stahlobligattonen zogen um 1 Proz. an. Am Auslandsrentenmarkt waren äprog. Rumänen und Bosniſche Renten gefragt. Tagesgeld erforderie%6. Das Pfund lag internatio⸗ nal feſt und konnte auf 3,4556 anziehen. Der Dollar war wenig verändert. Berliner Produlfenbõrle Berlin, 16. Märg 1983. Weizen, mürk. 198—200; Märs 210.25—10.25; Mal 212.—213; Juli 214—14.5; Tendenz: ruhig. Roggen, märk. 155—57; März 166.—67.5; Mai 169.—70.75; Juli 167—67.5; Tendenz: monatl. befeſtigt. Braugerſte 172—30; Futtergerſte 163—171; Tendenz: ruhig. Hafer, märk. 126—29; März—; Mai.—; Juli—; Ten⸗ denz: ruhig. Weizenmehl 23.25—27.10; Tendenz: ruhig. Roggenmehl 20.—22.65; Tendenz: ruhig, Weizenkleie.75 neue Maßnahme iſt nicht zu verwechſeln mit Schleuderkonkurrenz des Warenhauſes und der wie folgt Stellung genommen: Die Gewerbeſteuer iſt Länderſtener. Dieſe den im Jahre 1930 beſchloſſenen Sonderzuſchlã⸗ gen für die Umſatzſteuer bei einem Umſatz von mehr als einer Million Mark. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Umſatzſteuerzuſchläge durch die neuen Zuſchläge zur Gewerbeſteuer für die oben genannten Geſchäftskategorien ab⸗ gelöſt werden. Dieſe Maßnahme bedeutet die von der NSDAP. ſeit jeher verlangte notwen⸗ dige Unterſtützung des Mittelſtandes, der der Filialgeſchäfte in den letzten Jahren nicht ſtandhalten konnte und zu einem nicht unwe⸗ ſentlichen Teil dank der Untätigkeit der Regie⸗ rungen der letzten Jahre ſeine Exiſtenz ein⸗ büßte. Gegen jedes Doppelverdienertum Ein Erlaß des Preußiſchen Innenminiſters (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 15. März. Der Preußiſche Miniſter des Innern, Reichsminiſter Pg. Göring, hat in einem Runderlaß vom 9. 3. d. J. zur Frage der Nebenbeſchäftigung der Gemeindebeamten Die Notlage des Arbeitsmarktes zwingt da⸗ zu, daß auch die Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände entſprechend dem Vorgehen des Reiches und Preußens bei Geſuchen von Ge⸗ meindebeamten, ihnen eine Nebenbeſchäftigung zu geſtatten, den ſtrengſten Maßſtab anlegen. Derartige Genehmigungen werden nur dann auszuſprechen ſein, wenn ein weſentliches Intereſſe vorliegt oder nach einwanofreier Feſtſtellung die Uebernahme der beabſichtigten Tätigkeit durch eine geeignete andere Perſon nicht in Frage kommt. Bereits erteilte Ge⸗ nehmigungen, die angeſichts der Verſchärfung der Verhältniſſe nicht aufrecht erhalten werden können, werden unter dieſen Geſichtspunkten einer erneuten Nachprüfung zu unterziehen und gegebenenfalls in kurzer Friſt zur Ab⸗ wicklung beſtehender Vereinbarungen zu wi⸗ derrufen ſein.. Gemäß 5 19 der Preußiſchen Allgemeinen Gewerbeoroͤnung vom 17. 1. 1845 bedarf auch bei Gemeindebeamten ein gewerblicher Betrieb ihrer Ehefrauen der Genehmigung der An⸗ ſtellungsbehörde. Auch in derartigen Fällen wird nach Maßgabe der obengenannten Grundſätze zu verfahren ſein. Umgeſtaltung des Reichswiriſthaßts/ rates? Der vorläufige Reichswirtſchaftsrat, der nicht weniger als 326 Mitglieder zählt, hat zweifellos die Hoffnungen nicht erfüllt, die an ſeine Gründung geknüpft wurden. Vorlagen zur Reform dieſes Reichswirtſchaftsrates ſind vom Reichstag ſtets abgelehnt worden. Er hat daher in der urſprünglichen ſchwerfälligen Form weitergearbeitet, Ausſchußſitzungen ab⸗ gehalten und erhebliche Koſten 3 verurſacht. Bekannt iſt, daß die Arbeiten des ſogenannten Enauẽte⸗Ausſchuſſes, der die deut⸗ pis 9: Tendenz: ruhlg. Roggenkleie.75—9; Tendenz: ruhig. Viktoria⸗Erbſen 21—24; Speiſeerbſen 19—21: Fut⸗ tererbſen 13—15; Peluſchken 13—13.75; Ackerbohnen 12.5 bis 14.5; Wicken 13.—14.5; Supinen, blau—10.5; gelb 12—13.25; Seradella, neu 17—23; Leinkuchen 10.8; Erd⸗ nußkuchen 10.7; Erdnußkuchenmehl 10.4; Trockenſchnitzel .7; Extrah. Soyabohnenſchrot.—.5; bio, 10.4. Berliner Metalle Berlin, 15. März. Elektrolytkupfer prompt eif Ham⸗ burg, Bremen oder Rotterdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz 49.—), Notierungen der Kommiſſton des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung). Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM. desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz. 164 RM. Reinnickel 98 bis 99 Proz. 350 RM. Antimon Regulus 39—41 RM. Feinſilber 1 Kg. fein 37.75—41.25 RM. Magdeburger Zucler Magdeburg, 15. Mürz.(Weißzucker, einſchl. Sack und Verbrauchsſteuer für 50 Kg. brutto für netto ab Verlade⸗ ſtelle Magdeburg). März 31.70 u. 31.90 u. 31.95(inner⸗ halb io Tagen) Tendenz: rubig. Märs.10—.80; April .10—.856; Mal.10—.0; Tendenz: ruhig. Berliner Devilen vom 15. März ſchen Wirtſchaftsverhältniſſe unterſuchen ſollte, mehrere 100 00 Marlk verſchlungen haben. Die Koſten für die Drucklegung der Berichte waren ungeheuerlich. Dabei haben dieſe Berichte, die längſt vollkommen überholt ſind, nur noch rein theoretiſche Bedenutung. In parlamentariſchen Kreiſen wird daher angeregt, dieſen vorläu⸗ figen Reichswirtſchaftsrat aufzulöſen oder ſo umzugeſtalten, daß er wirklich ein brauchbares Werkzeug für Staat und Wirtſchaft wird. Braune Frühjahrsmeſſe im April Wie uns mitgeteilt wird, veranſtaltet der Kampfbund des gewerblichen Mittelſtandes vom.—9. April in Berlin eine„Braune Frühjahrsmeſſe“. Der Sinn dieſer Meſſe iſt, deutſche Qualitätswaren dem deutſchen Ver⸗ braucher nahezubringen und darüber hinaus allgemeine neue geſchäftliche Beziehungen an⸗ zuknüpfen. zufatzabkommen zum deutſch⸗ſchweizer. Handelsvertrag vom Bundesrat an⸗ genommen 5 Vaſel, 15. März. Der Bundesrat hat am Monlag dem Zuſatzabkommen zum deutſch⸗ ſchweizeriſchen Handelsvertrag vom 5. No⸗ vember 1932 zugeſtimmt, das Handelsdirektor Stucki während ſeines kürzlichen Aufenthaltes in Berlin. abgeſchloſſen hatte. Danach werden deutſcherſeits Zollerleichterungen für uimzer⸗ legten Zuſtande eingeführte ſchweizeriſche elek⸗ triſche Maſchinen gewährt und zwar dergeſtalt, daß der Zoll für komplette Maſchinenfätze mie früher nun auch für die Einzellieferungen Fe⸗ rechnet wird. Hierdurch wird der Zolltonflikt über die Lieferungen der Firma. Eſcher, Wyß& Co. an das Rheinkraftwerk Albbruck⸗ Dogern ſeine Erledigung finden. Von ſchwe⸗⸗ zer Seite iſt als Gegenleiſtung das Einfuhr⸗ kontingent für Tannenſchnittholz aus Deutſch⸗ tand wiederum auf die bereits im Abkommen vom Juli 1932 feſtgeſetzte Höhe gebracht wor⸗ den. Jiüdijche Frechheii Wie uns bekannt geworden iſt, hat die Fir⸗ ma Schenker& Co. in Breslau, die Einfüh⸗ rung eines Ausnahmetariſes Oſt—Weſt für Roh⸗ und Weißzucker bei der Reichsbahn he⸗ antragt. Dieſer Zucker, der ſich zur Zeit in Standkähnen auf der Oder befindet und für das Rheinland beſtimmt iſt, ſoll alſo demge⸗ mäß unter Ausnutzung des Taxifrechts, auf dem Eiſenbahnwege zum Verſand gebracht werden. Begründet wird dieſe Maßnahme von der Firma Schenker& Co, damit, daß dieſer Zucker auf billigſtem Wege zum Ver⸗ ſand gebracht werden muß. Hierin zeigt ſich ganz eindentig, in welcher Weiſe die Schenker⸗ inden ihren Einfluß bei der Reichsbahn für ihre eigene Taſche ausnützen wollen. Wenn die Reichsbahn den Wünſchen der Firma Schenker& Co. nicht nachkommt, und das glauben wir ganz beſtimmt annehmen zu kön⸗ nen, dann muß dieſer Zucker per Kahn nach Stettin gebracht und dort ins Rhein⸗See⸗ Schiff umgeſchlagen werden, dadurch erhielte die Oderſchiffahrt und die Seeſchiffahrt Beſchäf⸗ tigung und die Firma Schlenker& Co. könnte nicht die hohen Gewinne erzielen, die ihr durch Einführung eines Ausnahmetarifes möglich wäre. Im Intereſſe der notleidenden Binnen⸗ und Seeſchiffahrt muß von der Reichsbahn verlangt werden, daß ſie das Ge⸗ ſuch der Firma Schenker& Co. um Einfüh⸗ rung eines Ausnahmetarifes ablehnt. Auslündijches ober deutiches Eijen im Baugewerbe? D. C. In Kreiſen des deutſchen Eiſenhandels iſt ſeit geraumer Zeit eine gewiſſe Beunruhi⸗ gung feſtzuſtellen. Große Mengen von Stab⸗ eiſen und T⸗Trägern ausländiſcher Herkunft, vor allem aus Belgien und Frankreich, wer⸗ den in ganz Deutſchland den Bauunterneh⸗ mern zu Dumpingpreiſen angeboten, ſo daß alteingeſeſſene Eiſenhandelsfirmen, die es im Hinblick auf die wirtſchaftliche Notlage ab⸗ lehnen, Auslandseiſen zu vertreiben, in ihrer Exiſtenz außerordentlich bedroht ſind. Dabei handelt es ſich aber nicht nur um eine Be⸗ dͤrohung des deutſchen Eiſenhandels, ſondern auch um das Schickſal von Zehntauſenden von Arbeitern. Beſteht doch der Herſtellungswert des deutſchen Eiſens vom Bergban bis zur faſt ausſchließlich aus Arbeits⸗ ohn Die Baupolizei hätte Veranlaſſung, ſich für dieſes Schleuderangebot ausländiſchen Mate⸗ rials einmal zu intereſſieren, da das deutſche Material hinſichtlich der Höchſtbeanſpruchung bei ausländiſchem Stabeiſen und T⸗Trägern die Gewähr für eine einwandfreie Ware nicht in dem gleichen Umfange beſteht. Schon aus dieſem Grunde hat der deutſche Eiſenhandel von jeher vornehmlich deutſches Material be⸗ rückſichtigt, ſo daß auch der Bauunternehmer hier allergrößte Vorſicht walten laſſen ſollte⸗ Wenn auf handelspolitiſchem Gebiete der not⸗ wendige Schutz nicht immer zu erreichen iſt, ſo ſollte jedenfalls bei öffentlichen Bauten und werden, nur dentſches Material verwendet werden. 4 Geld Brief Geld Bri ef Buen.⸗Air, 1.8231.827fltalien J 21 45ſ 21.49 Kanada.487 3 493/Jugoslavienf.554/.566 Konstantin.008] 2 01% K oπνιno 41˙86f 41.94 Japan.899.901]Kopenhagenſ 64 49 64.61 Kairo 14.84] 14 88]Lissabon 13 16f 13 18 London 14.46 14.50l0OslO 73 974 12 Newyork.186 4 194/Paris 16.54 16.58 Rio do Jan J 0 239.241]Prag—— Uruquay.64 1 652fIsland 65 18 65.32 Amsterdamſ169.-169 92Riga 77 17 77 33 Athen.358] 2 362]Schweiz 81 87f 51 53 Brüssel 58.74J 58 86[Sofia 3 047f 3 053 Bukarest.435.492 Spanien 35 11ſ 35.19 udapest— Stockholm J 76 12 76.58 Danzig 32 32] 82.48[Reval 119½5110 81 Helsingfors].404.416lWien 48 451 48.55 beſonderen Prüfungen unterliegt, während ſolchen, zu denen öffentliche Zuſchüſſe gegeben Hitl⸗ Sie hat nicht he der Na das noe ſer fren deren 4 — jeßk wenn e folg vor anzuſeh. Kreiſen ſeit mel blieben nen gai rede die damit b nicht be ein ſolc für ſo n len woh Räder lonung ſache ei Dieſenig vor den nach de die alte noch n meini en müßten enkſprin bar das Beſtrebi Hypothe ernſthaf gleichen. Mar das Vo aufkome lich Ner nicht zu der üb Verzerr ſtoppelni Zeikſchri kann die am beſt chenden in eine das Düf Es g zu ſäul frägk ſi⸗ ſität Jer lich, we wenigſte wünſcht Schwier Geiſt“ i wie Sät Dahe nur gan auch der wird, ſo nalſozial den Die Es b ſtoriſche lich-techr Anpaſſu nahmefã kadelloſe unter 2 gem, da⸗ Es kom die Be Kennkni bisher i oberfläch bei meiſ Wen einer D. denſakor vom M will, ſo einem n elwa de mitgekeil fung de nicht me ere Kü aß kannken 33 ſollte, „Die waren te, die h rein riſchen orläu⸗ der ſo hbares . kil der tandes hraune ſſe iſt, Ver⸗ zinaus n an⸗ eizer. an⸗/ at am eutſch⸗ 5. 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Nichts zeigt dies, von der Seite der Nakurwiſſenſchaft her geſehen, beſſer als das noch immer merkbare Hochhalten gewiſ⸗ ſer fremdgeiſtiger„Theorien“. Allerdings will deren Hauptverkreter— wie berichlek wird — ietzt nach Amerika verziehen, was aber, wenn es geſchiehr, doch haupkſächlich als Er⸗ folg von Hiklers allgemein reinigendem Geiſt anzuſehen wäre. An Mahnungen aus den Kreiſen der Wiſſenſchaft ſelbſt fehlte es zwar ſeit mehr als 10 Jahren keineswegs; aber ſie blieben nahezu einflußlos. Noch jeht erſchei⸗ nen ganz wertvolle Werke, die in der Vor⸗ rede die Notwendigkeit einer neuen Auflage damit begründen, daß bisher jene„Theorien“ nicht berückſichtigt waren. Sieht man dann ein ſolches Werk durch, ſo findet man das für ſo wichlig Erklärte an ein oder zwei Stel⸗ len wohl eingefügt, aber doch nur wie fünfke Räder am Wagen. Als Grund ſolcher Be⸗ konung von Ueberflüſſigem iſt nur die Tat⸗ ſache eines gewiſſen Terrors zu finden gegen Diejenigen, die an der herrſchenden Huldigung vor dem Fremdͤgeiſt nicht keilnehmen wollen. Es gibt eben zu viel Mächler und zu wenig Macher auch in der Wiſſenſchaft, zuviel Wiſ⸗ ſenſchafkler und zuwenig Wiſſen⸗ chafter. Es iſt nicht zu verkennen, daß die Gegen⸗ wart in den Geiſtern Derjenigen, die man für maßgebend hält, ein Bild zeigk ſehr ähnlich dem in der Zeit des Ariſtoteles und bis weit nach dem Anfang unſerer Zeikrechnung, als die alte Kultur im Verſinken und die neue noch nicht hervorgekommen war. Wieder meint man, Forkſchritte des Nakurerkennens müßten aus den Köpfen der„Theoreliker“ enkſpringen, und man hat ſogar ganz offen⸗ bar das Urkeil für richtige Einſchätzung von Beſtrebungen verloren, Theorien— beſſer Hypotheſen, Vermukungen zu nennen— in ernſthafter Weiſe mit der Wirklichkeit zu ver⸗ gleichen. Man vergißt unter ſolchen Umſtänden faſt das Vorhandenſein doch immer wieder jung aufkommender, begabler Forſcher, die katſäch⸗ lich Neues fördern ſoweit ihnen die Umſtände nicht zu ungünſtig ſind. Sie verſchwinden in der übermäßigen Flut des Unfruchtbaren, Verzerrten, abſonderlich Altes Zuſammen⸗ ſtoppelnden, wofür bei Kriegsende ſogar neue Zeitſchriften gegründek worden ſind. Man kann dieſe Erſcheinungen in der„Wiſſenſchaft“ am beſten durch den Anblick des Entſpre⸗ chenden in der„Kunſt“ beſchreiben; man gehe in eine jeßige Kunſtausſtellung oder beſehe das Düſſeldorfer Kriegerdenkmal. Es gibt alſo auch in der Wiſſenſchaft viel zu ſäubern. Alles an ſeinen Ort! Man frägt ſich, wozu denn eigenklich die Univer⸗ ſität Jeruſalem gegründel worden iſt. Frei⸗ lich, wenn ſogar eine Univerſikät Heidelberg, wenigſtens äußerlich, nicht anders auszuſehen wünſcht als ihr Bau daſteht, begreift man die Schwierigkeiten. Bei ſo viel„lebendigem Geiſt“ iſt jede Ecke zu pflegen, an der irgend⸗ wie Säuberung beginnt. Daher begrüße ich es ſehr, daß jeht nicht nur ganz allgemein Hitlers reinigender Geiſt auch dem Wiſſenſchafts-Leben zuguke kommen wird, ſondern daß im beſonderen die Nakio⸗ nalſozialiſtiſche Preſſe nun möglichſt auch in den Dienſt der Wiſſenſchaft ſich ſtellen will. Es kann das durch aufklärende, auch hi⸗ ſtoriſche Aufſätze und durch eine wiſſenſchaft⸗ lich⸗techniſche Berichkerſtaktung geſchehen mit Anpaſſung an die Bedürfniſſe und die Auf⸗ nahmefähigkeit der Leſer, immer aber nur mit kadelloſer wiſſenſchafktlicher Gediegenheit und unker Beiſeitelaſſung von allzu Fragwürdi⸗ gem, das nur Lob zweifelhafter Urheber wäre. Es kommt nicht darauf an„akkuell“ zu ſein; die Berichkerſtalkung muß belehrend, gute Kennkniſſe verbreitend wirken, nicht— wie bisher in der Preſſe faſt allgemein— nur oberflächliche Neugierde befriedigend und da⸗ bei meiſt irreführend. Wenn z. B. irgendwo in Mexiko der Plan einer Dampfmaſchine auftaucht, die mit Kon⸗ denſakorkühlung durch das eiskalte Waſſer vom Meeresboden großen Nußeffekk erzielen will, ſo geht es nichk an, darüber wie von einem neuen Wunder zu berichten, wenn nicht eitwa das Ergebnis einer kleinen Rechnung mitgeteilt wird zur Frage ob die Heraufſchaf⸗ fung des kallen Waſſers vom Meeresboden nicht mehr Arbeit verbrauchtk als durch die beſ⸗ ſere Kühlung gewonnen wird. Dies kann Anlaß geben zu einer Erläuterung des be⸗ — ave dieſer veilage Geleitwoste zum erſtmaligen Goſcheinen des„wiſſenſchafter“ die Rechnung auszuführen iſt, vielleicht in Verbindung mik den Namen der begründenden alten Forſcher. Wieviel gutes Altes gäbe es gelegenklich zu bringen, das allzu unbekannk iſt und doch, weil wohlgegründek, jederzeit wichtig bleibt! Ein anderes Beiſpiel: Man hat viel Auf⸗ hebens von einer„Weltraumrakeke“ gemacht. Wäre es nicht richtiger geweſen, den Erfin⸗ der um die Angabe zu erſuchen, ob er ſchon den neuen Triebſtoff beſitzt mit ſo viel Ener⸗ gieinhalt, daß der Stoff doch wenigſtens ſein eigenes Gewicht über alle Erdanziehung hin⸗ aus wegheben könnke? Es iſt garnicht ſchwie⸗ rig zu enlſcheiden ob ein Triebſtoff dieſer Be⸗ dingung genügt, wenn man die Wärmemenge gemeſſen hal, die er bei ſeiner Verbrennung oder Exploſion enkwickelt. Darauf kommk es doch vor allem an, und die bekannken Triebſtoffe genügen nicht. Die Kenntnis des durch die ganze Nakur gelkenden Energiege⸗ ſetzes— auf das es hier ankommt— mit ſei⸗ nen ſo einfachen Anwendungen iſt viel wich⸗ kiger als Spielerei mit dem„Weltraum“, von dem glücklicherweiſe die Erdenmenſchen noch fern gehalten ſind. Es iſt nicht ſo leicht von der Erde wegzukommen. Selbſt die ſchon ohne weiteres mit der Geſchwindigkeit von Geſchoßkugeln bewegten Moleküle der At⸗ moſphäre vermögen es nicht; ſie müſſen im⸗ mer wieder zurückfallen. Anders am Monde mit ſeiner kleinen Maſſe und enkſprechend ſchwachen Gravitation, der keine Atmoſphäre feſtzuhalten vermag; von dem iſt leichter weg⸗ zukommen. Es wird auch dem Erfinder nichts Gukes gekan, wenn die Grundfrage unkerlaſſen wird, ob ſein Plan nichk an bekannken Naturgeſek⸗ zen ſcheiterk. Ich zweifele z. B. nichkt, daß Graf Zeppelin ſeinerzeit bereitere Unkerſtüt⸗ zung gefunden häkte, wenn mehr— oder wohl überhaupt— bekont worden wäre, daß die von ihm beabſichtigte Benutzung der damals neuen Exploſionsmokoren mit flüſſigem Trieb- ſtoff eine vorher noch nicht dageweſene hohe Arbeitsleiſtung bei geringem Gewicht ermög⸗ licht und dadurch krotz des im allgemeinen we⸗ nig ſparſamen Schnellaufs bisher nicht da⸗ geweſene Vorkeile ermöglicht. Helmholtz' mit Recht berühmke hydrodynamiſche Abhandlung von 1873„nebſt Anwendung auf das Problem Luftballons zu lenken“, die nur mit der ſchwe⸗ ren Dampfmaſchine(und mit Muskelkräften) rechnen konnke, hätle dann nichk ſo hinderlich ſein können. Ich habe hier von der Nalurwiſſenſchaft des Unbelebten aus geſprochen, was man bei mir wohl verſtändlich finden wird; ich möchte aber doch auch ein Wort vom Belebten hin⸗ zufügen. Kein Zweifel iſt darüber, daß ſach⸗ kundige mediziniſche Beikräge, die jede An⸗ preiſung von Unerprobkem oder überhaupt Unſicherem vermeiden, von hohem Werk ſein müſſen. Die beſonders wichtigen Fragen der Raſſenkunde ſind auch bisher ſchon in der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Preſſe öfters ſachkundig behandelt worden. Mir ſcheint es nach Le⸗ benserfahrung, daß die bisherige, ſich ſelbſt überlaſſene Vermiſchung der 4 oder 6 Raſſen des deutſchen Volkes ſchon weſenklich weiker vorgeſchritten iſt als gut und nötig, damit„der neue deutſche Menſch ſich herauskryſtalliſiere“, wie Hitler einmal ſagte. Läßt man, darüber hinausgehend, die Menſchheit ſo ohne bewußte Raſſenpflege und ohne ſtaatlichen Raſſenſchuß weiker ſich fortpflanzen, ſo muß das zu fer⸗ ktigem Kulkur-Untergang führen. Wie wichkig erſcheink da als Fortſchritt die Ernennung des Raſſenforſchers H. F. K. Günther zum Profeſſor in Jena, und es war Hitler, der das mit ſeinem damaligen Thüringiſchen Mi⸗ niſter Frick beſorgen mußte. Es iſt nicht be⸗ merklich geworden, daß die Univerſikäl Jena von allein dazu ſich aufgeſchwungen hätte, wenn ſie auch jetzt hoffentlich bald ſehr zu⸗ frieden ſein wird, hier vorangegangen zu ſein. P. Lenard. 1833—19 Zum 100 jährigen Veſtehen der Telegraphie Von Dr. L. Im Jahre 1833 verbanden die deutſchen Phyſiker Gauß und Weber die Sternwarke und das phyſikaliſche Kabinet in Göttingen durch zwei Leitungsdrähte und riefen vermit⸗ kels eines elektriſchen Stromes, der in einem der beiden Gebäude erzeugk wurde, Ablen⸗ kungen eines Magnetſtabes hervor, der in dem anderen Gebäude aufgehängt war. Dieſe Tat bedeukek die Geburt jener Erfindung, die in ſo ungehenerem Maße Kulkur, Sitte, Auf⸗ ſtieg oder Zerfall eines Volkes beeinfluſſen kann. 5 Schon die Zeitgenoſſen von Gauß und Weber hatken erkannk, welch weittragende Bedeukung ihrer Verſuchseinrichkung zukam. Schreibt doch damals der Göttinger Gelehrke⸗ Anzeiger:....„Mit dieſen Einrichkungen ſteht eine großartige und bisher in ihrer Art einzige Anlage in Verbindung.... die Leichkigkeit und Sicherheit, womit man die Richkung des Stromes und die davon abhän⸗ gige Bewegung der Magnetnadel beherrſcht, hatke Verſuche einer Anwendung zu kele⸗ graphiſchen Signaliſierungen veranlaßt, die auch mit ganzen Wörtern und kleinen Phra⸗ ſen auf das Vollkommenſte gelangen. Es leitet keinen Zweifel, daß es möglich ſein würde, auf ähnliche Weiſe eine unmitkelbare kele⸗ graphiſche Verbindung zwiſchen zweien eine bekrächkliche Anzahl von Meilen voneinander enkfernten Orken einzurichten.“ Wohl gab es ſchon vor Gauß und Weber 3z. B. Telegraphie durch Lichtzeichen. Und ſchon bald nachdem Gray die Fortleitungs⸗ möglichkeit der Elektrizität entdeckt hatte, wurden Pläne für die Ueberkragung von Nachrichken ausgearbeitek. Jede neuenkdeckte elektriſche Wirkung, ſo beſonders auch die chemiſche Stromwirkung, gab neuen Anlaß zu Enkwürfen, die aber jedesmal faſt ſoviele Drähte benutzen wollten, als Buchſtaben im Alphabet vorhanden ſind und die deshalb alle nichkt zur Anwendung kamen. Gauß und We⸗ ber waren jedenfalls die Erſten, die elektri⸗ ſche Telegraphie mit nur zwei Drähten zur praktiſchen Ausführung brachten. Die Pe⸗ riode der ſchüchternen Verſuche und phanka⸗ ſtiſchen Vorſchläge war damit abgeſchloſſen, und die elektriſche Telegraphie krat in die Weſch. Reihe der forkſchrittlichen Verkehrsmittel ein. Die anfangs noch ſchwierig zu bedienenden Ueberkragungsapparate wurden dann in der nächſten Zeit möglichſt zu vereinfachen ver⸗ ſucht. So wollte im Jahre 1838 Steinheil auf eine Anregung von Gauß die Schienen der Eiſenbahn zur Ueberkragung der Telegraphen⸗ ſtröme verwenden. Sein Verſuch ſcheiterke zwar auf Grund der ſchlechken Iſolation; da⸗ für wurde aber Steinheil zur Enkdeckung der Erdleitung geführt, die einen der wichkigſten Forkſchritte der Telegraphie bezeichnet. Denn nunmehr wurde es möglich mit nur einem einzigen Leitungsdrahl zu kelegraphieren und zur Rückleitung des Stromes das Erdreich zu verwenden. Zur ſelben Zeit wurde der erſte elektromagnetiſche Telegraphenapparat von Steinheil mitk Niederſchrift der Zeichen in Form von Punkkkombinationen hergeſtellt. Das Jahr 1840 brachte weitere Vollendun⸗ gen der Apparakuren in Form des Zeiger⸗ kelegraphen von Whealſtone und des Morſe⸗ ſchen Schreibkelegraphen. Dieſer Schreibkele⸗ graph iſt dadurch gekennzeichnek, daß ein Stift mehr oder weniger lang iegen einen laufenden Papierſtreifen gedrückt wird, ſodaß die Buchſtaben aus Strichen und Punkten zuſammengeſetzt werden können. In kurzer Zeit hatte dieſer Telegraph eine weite Ver⸗ breitung gefunden und noch heute bringk man für einige Zwecke das gleiche Prinzip zur Anwendung. Eine Weiterenkwichlung des Zeigertele⸗ graphen ſtellt der Typendrucktelegraph dar, deſſen erfolgreichſte älteſte Ausführung von Hughes 1855 ſtammt. Auch dieſe Einrichtung kann man in verbeſſerker Form heute noch im Poſtbetrieb ſehen. Das Beſtreben die keueren Leitungen möglichſt gut auszunützen, führte zur Verwendung des Maſchinentele⸗ graphen, bei dem, zum Senden gelochte Pa⸗ pierſtreifen verwendet werden, ſodaß mit er⸗ heblich höherer Telegraphiergeſchwindigkeit ge⸗ arbeitek werden kann, als beim Senden von Hand. Am folgerichtigſten iſt dieſes Prinzip in dem Schnellkelegraphen von Siemens durch⸗ geführt worden, mit dem bis zu 2000 Buch⸗ ſtaben in der Minnke übermikkelt werden können. Neben der Ueberkragung von Buchſtaben verſuchte man ſchon ſehr früh auf telegraphi⸗ ſchem Wege Bilder weikerzugeben. Die erſten Verſuche gehen auf die Jahre 1843 und 1851 zurück, in denen der Engländer Bakewell ei ⸗ nen Apparat mit elekkrochemiſcher Nieder⸗ ſchrift bauke. Zur praktiſchen Verwendung in größerem Umfange iſt die Bildtelegraphie jedoch erſt in den letzten zehn Jahren, beſon ⸗ ders durch die Arbeiten von Korn, Karolnus und der Telefunken⸗ und Siemensgeſellſchaft gekommen. Alle heuke im Gebrauch befind ⸗ lichen Syſteme der Bildkelegraphie beruhen darauf, daß das zu überkragende Bild durch einen Lichtſtrahl in engen Zeilen abgetaſtel wird. Das reflektierte oder durchfallende Licht trifft dann eine lichkelektriſche Zelle (Photozelle) zur Umſetzung der Lichtſchwan ⸗ kungen in elekkriſche Stromſchwankungen. Dieſer kurze Ueberblick zeigt, daß innd halb hundert Jahren die Ueberkragungsappa⸗ rate nichk zulett durch deukſchen Geiſt auf eine ſolche Höhe gebrachk wurden, daß für die nächſten Jahre höchſtens Verbeſſerungen aber keine grundſätzlichen Neuerungen zu erwar⸗ ten ſind. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß gleich⸗ zeitig mik der Enkwicklung der Sende⸗ und Empfangseinrichtungen, die der Ueberkra⸗ gungswege vorwärks gekrieben wurden. Wa⸗ ren die erſten Leitungen nur oberirdiſch ver⸗ legt, ſo konnke man durch die Erfindung Wer⸗ ner Siemens, die Drähte mit Gutkapercha zu umgeben, bald zur unkerirdiſchen Verlegung übergehen. Angemerkk ſei nur die Takſache, daß ſchon 1858 das erſte Kabel die Verbin · dung zwiſchen Amerika und Europa herſtellte. Wie jeder Forkſchritk alsbald zur Quelle neuen Stkrebens wird, kauchte ſchon zu der Zeit von Gauß und Weber der Wunſch anf, das neue Verkehrsmittel von den Feſſeln des Drahtes zu befreien. Die Erfüllung dieſes Wunſches wurde nach der Enkdeckung der elekkriſchen Wellen durch Hertz im Jahre 1888 erreicht. Dem Italiener Mareoni ſteht hierbei das Verdienſt zu, die Verwendung der elel ⸗ kriſchen Wellen zuerſt dem öffenklichen Ver⸗ kehr zugänglich gemacht zu haben. Die wei⸗ tere Entwicklung der drahtloſen Telegraphie iſt mit den Namen Slaby, Brann und Wien verbunden. Ihre höchſte Vollendung erfuhr ſie jedoch durch die Einführung der Elektro⸗ nenröhren. Leider geht es bei dieſen Röhren wie bei ſo vielen großen Erfindungen: Infolge der Mitarbeit zahlreicher Kräfte ſind die⸗ ſelben weikgehend unbekannk. Bei der ſchnel⸗ len Entwicklung und mangelnden Veröffenk⸗ lichungen fällt es nachkräglich ſchwer, die Ver⸗ dienſte einzelner Forſcher in gerechter Weiſe zu würdigen. Ueber allen ſteht nur ein Name feſt: P. Lenard. Denn es iſt Takſache, daß ſämtliche Elekkronenröhren, gleichgülkig ob ſie zur Erzeugung, Gleichrichtung oder Verſtär⸗ kung elekkriſcher Schwingungen dienen, die von Lenard zur Unterſuchung langſamer Ka⸗ thodenſtrahlen ſchon 1898 eingeführte elekkro⸗ ſtatiſche Hilfselekkrode(Gitter) benntzen. Hunderk Jahre Forkſchritt und in allen Ländern erheben ſich Sendekürme, in allen Städten und Dörfern ſtehen Telegraphenap⸗ parate, überall auch im kleinſten Dorf findel man Empfangsgeräte. Hunderk Jahre Fort⸗ ſchritt bedeuken aber auch wachſende Verant⸗ workung für jeden, dem dieſes machkvolle In⸗ ſtrumenk in die Hand gegeben iſt. War es in Deutſchland der geſchäftsküchktige Krämer⸗ geiſt volksfremder Elemenke, die in wenigen Jahren die Werke großer Forſcher zu Lü⸗ genzenkralen herabwürdigten, ſo iſt zum hun · derkjährigen Jubiläum nur eines zu wünſchen, daß in Zukunft dieſe Zentralen das Leitmokiv ihrer Schöpfer beherrſche: Künder der Wahrheit zu ſein. Wijienswerte Tatjachen Großſtadlluft. Der Kampf gegen die Rauch- und Staubplage in der Großſtadt kann nicht energiſch genug geführk werden; denn die dem Auspuff der Mokorfahrzeuge entweichenden Gaſe enthalten für den menſch⸗ lichen Organismus höchſt ſchädliche Gaſe, wie Kohlenoxyd, Benzin⸗ und Oeldämpfe. Die Hauptgefahr der Verpeſtung unſerer Luft be⸗ ſteht weniger darin, daß der Staub in unſere Luftwege dringt, als vielmehr in der Takſache, daß die ſtaubgefüllte Luft eine Schwächung des Sonnenlichtes, vor allem eine Verminde⸗ rung der ulkraviolekten Strahlen bewirkl. Die ultravioletken Strahlen ſind aber für die Keimtötung und Auffriſchung der Lufk von größter Bedeukung. 6 Einige Schrauben in den Taſchenuhren ſind ſo klein, daß faſt 400 000 Stück auf ein Pfund gehen. 14 Verankworklich für den Geſamkinhalt dieſer Beilage: Dr. L. Weſch, Heidelberg. Donnerstag, 16. März 1933 Die achtzehn Anbekannten im Irrenhaus Eine reichlich geheimnisvolle Geſchichte wird aus Italien berichtet. Dort ſollen ſich im Irrenhaus zu Averſa, in der Nähe von Nea⸗ pel, achtzehn Ruſſen befinden, deren Perſona⸗ lien man nicht kennt. Soviel man weiß, ſind die Achtzehn während des Krieges an der ga⸗ liziſchen Front von den Oeſterreichern zu Ge⸗ fangenen gemacht worden. Von dort aus ſchickte man ſie an den Iſonzo zum Stellungs⸗ bau, wo ſie bei einem Angriff in italieniſche Hände gerieten. Man bemühte ſich, ihre Na⸗ men und ihre Heimatsorte zu erfahren, doch zur Verwunderung der Italiener hüllten ſich die Achtzehn in tiefſtes Schweigen. Sie ſchie⸗ nen untereinander geſchworen zu haben, paſſi⸗ ven Wiberſtand zu üben, ließen ſich in ein Konzentrationslager einſperren, rührten aber keine Hand, ſprachen kein Wort. Als der Krieg beendet war, wußte niemand, wohin ſie ge⸗ hörten, ſo konnten ſie auch nirgends hin ab⸗ geſchoben werden. So überwies man ſie einem Arbeitslager, wo ſie ſich darauf beſchränkten, zu eſſen und zu ſchlafen. 1926 wollte ein neuer Lagerkommandan die Achtzehn zur Ar⸗ beit zwingen. Sie trn darauf ſchweigend in den Hungerſtreik, worauf ſie zur Beobach⸗ tung in das Irrenhaus von Averſa kamen, wo ſie heute noch ſind, wie der Oeffentlichkeit erſt jetzt durch einen Zufall bekannt wurde. Die Achtzehn ſprechen nur unter ſich, rühren keine Hand zur Arbeit, antworten auf keine Frage, benehmen ſich aber ſonſt in jeder Weiſe normal. Der Anſtaltsleiter weiß nicht, was erx von ihnen halten ſoll.. Er hat die Vermu⸗ tung ausgeſprochen, daß einer der Unbekann⸗ ten, der vielleicht Veranlaſſung hat, ſeine Per⸗ ſonalien zu verheimlichen, ſuggeſtiven Ein⸗ fluß auf die anderen auszuüben imſtande iſt, ſo daß bei allen der Eindruck einer beſonderen Form von Geiſteskrankheit erweckt wird. ee ie int Ntentnennnnnne DS————— Amnmmin 31. Fortſetzung „Wozu immer dieſe lächerlichen Vorberei⸗ tungen“, ſagte er,„alles würde beſſer gehen, wenn dieſe geheimnisvolle Komödie wegfiele. Wenn ich mit jemand zuſammen arbeite, dann will ich mit ihm perſönlich verhandeln. Mir gefällt dieſes Theater gar nicht, beſonders wenn mein Geld dabei in Gefahr iſt. Ich möchte endlich einmal wiſſen, wer dieſer Mann iſt, der ſich der„Große Chef“ nennt. Warum zeigt ſich dieſer geheimnisvolle Unbekannte, von dem du deine angeblichen Befehle emp⸗ fängſt, nicht? Wer garantiert mir, daß dieſer Mann überhaupt exiſtiert!“ Der kleine Jude warf dem Spanier einen böſen mißtrauiſchen Blick zu. „Ich habe Echagüe ſtark im Verdacht“, fuhr er zu den anderen gewandt fort,„daß dieſer „Große Chef“ nur in ſeiner Phantaſie beſteht und daß der Mann im Auto wahrſcheinlich ein bedeutungsloſer Statiſt iſt.“ Er lachte vor ſich hin.„Wir ſind die Brüder vom Blauen Mond“... nun gut, eine Bezeichnung müſſen wir ja haben, aber wir könnten uns ſchließlich auch mit dem gleichen Recht„Aktiengeſellſchaft zur Ausbeutung des Geheimniſſes der Achilles⸗ doſe“ nennen. Aber„Brüder vom Blauen Mond“... Natürlich alles um mein Geld...!“ ſetzte er wütend hinzu. „Laß dieſes Geſchwätz“, fuhr ihn Echagüe an,„glaube an den„Großen Chef' oder glaube nicht an ihn, jedenfalls hat Mike Jonas im Arreſt nicht Selbſtmord begangen!“ Franckenſteins Geſichtsfarbe bekam etwas Fahles.„Höre auf damit, ich will gar nicht daran denken.. Mord. Das iſt eine Sache, für die man gehängt werden kann. Aber ich -weiß von nichts“, ächzte, er weiter,„von gar nichts weiß ich... Betrug meinetwegen, denn wer betrügt heute nicht... Aber einen Men⸗ ſchen umbringen...“ Er ſchüttelte ſich vor Entſetzen. Cäſar Monti warf Echagüe einen bezeichnen⸗ den„Blick zu und ſagte zu Franckenſtein: „Wegen dir hat ſchon ein Dutzend Leute Selbſtmord begangen, und es iſt ziemlich gleich⸗ gültig, ob man jemand durch Wucher umbringt oder einfach niederſchießt. „Es ſieht faſt ſo aus, als ob du über den Tod Mike Jonas beſonders gut unterrichtet wärſt“, entgegnete Franckenſtein biſſig. „Ich habe ihn nicht erſchoſſen“, erwiderte Auns einer heißen kleinen Garniſon Hat man auf der Fahrt nach dem Fernen SOſten das Rote Meer paſſiert, ſo ſieht man linker Hand unter farben⸗ und hitzeglühenden Felshöhen die weißen Flachdachhäuſer Adens, eines der wichtigſten Pfeiler des britiſchen Weltreichs. Seiner ſtrategiſchen Bedeutung ent⸗ ſprechend iſt es, ſeit es vor etwa einem Jahr⸗ hundert von England beſetzt wurde, ſtets mili⸗ täriſch ſtark belegt geweſen, wobei die vom ſol⸗ datiſchen Geſichtspunkt überragende Wichtig⸗ leit nicht hindern konnte, daß Aden wegen ſei⸗ ner Glutzhitze bei den Tommies höchſt un⸗ beliebt war. Trotz dieſer Unbeliebtheit ſchmun⸗ zelt aber doch jeder, der einmal dort in Gar⸗ niſon gelegen, wenn er nur den Namen hört, verknüpfen ſich mit dieſem doch zwei amüſante Hiſtörchen, die auch außerhalb des britiſchen Weltreichs Heiterkeit erregen dürften. Vor Jahren, als Aden nur eine verhältnis⸗ -mäßig kleine Garniſon beſaß, die alljährlich gewechſelt wurde, beſtand die Gewohnheit, daß die⸗ablöſende Truppe von der in die Heimat zurückkehrenden alles, was dieſe nicht mit iich zzu nehmen wünſchte, käuflich erwarb, um es nach einem Jahre ihrerſeits ihren Nachfolgern in der gleichen Weiſe zu überlaſſen. Dies ging „Jahre hindurch reibungslos vor ſich, bis ein⸗ mal ein allzu bürokratiſcher Offizier durch unangebrachte Neugier das ganze Syſtem bei⸗ nahe über den Haufen geſtürzt hätte. — In der Liſte der ſich ſtändig weiter ver⸗ erbenden Gegenſtände der Garniſon ſtand un⸗ ter anderem auch eine— Biermaſchine. Der Himmel mag wiſſen, was man ſich darunter vorzuſtellen hat, aber ſie war da, wenigſtens in den Liſten. In dem fraglichen Falle hatten ſich nun die Bertreter der beiden Truppenteile über alle Einzelheiten ſchon gütlich geeinigt, wobei die Biermaſchine mit 2000 Mark in Rechnung geſtellt war, als der übernehmende Offizier den Apparat auch zu ſehen begehrte. Er mußte nun hören, daß es die Biermaſchine gar nicht gab. Vor Jahren ſchon war ſie irgendwie abhanden gekommen; kein Menſch in Aden exinnerte ſich, ſie je geſehen zu haben. Das Nichtvorhandenſein war aber niemandem wichtig genug erſchienen und wurde bei der jeweiligen finanziellen Abrechnung nicht be⸗ rückſichtigt, ſo lange nur jedes Bataillon die von ihm gezahlten 2000 Mark von ſeinen Nachfolgern wieder erhielt. Im Gegenteil, ge⸗ rade das Fehlen der Biermaſchine hatte die Abrechnungen erleichtert; man brauchte ſich über Abnutzung, Entwertung und dergleichen nicht den Kopf zu zerbrechen. Und nun wollte dieſer Unglücksmenſch die Biermaſchine ſehen! Die Angelegenheit wurde dem Standoxts⸗ älteſten zur Entſcheidung unterbreitet, deſſen ſanfter Zuſpruch den allzu Neugierigen ver⸗ hinderte, an der älten Gepflogenheit zu rüt⸗ teln. Die nicht vorhandene Biermaſchine ging, wie alle Jahxe, für 2000 Mark in den Beſitz der Ablöfung über, um nach weiteren zwölf Monaten unter den gleichen, Bedingungen weiter veräußert zu werden. Von Günther F. Schwechten Während der Infanterie nun ein Stück zihrer Ausrüſtung fehlte, nämlich die geheim⸗ ⸗nisvolle Biermaſchine, hatte ein anderer Teil der Befſatzung von Aden, die Königliche Artillerie, eins zu viel, und ſogar ein recht er⸗ hebliches, ein ſchweres Geſchütz. Auch in die⸗ ſem Falle vermochten die ſprichwörtlichen älte⸗ ſten Bewohner Adens ſich nicht zu entſinnen, wo die Kanone herkam. In der Garniſon pflanzte ſich indeſſen folgende Geſchichte von einem auf den anderen Jahrgang fort. Danach hatte man eines Tages in England ein 23⸗Zentimeter⸗Geſchütz mit Lafette und zallem ſonſtigen Zubehör nach einem entlege⸗ nen Hafen in der Süosdſee oder dem Fernen Oſten verfrachtet. Unglücklicherweiſe war der zugehörige Frachtbrief— oder mit welch an⸗ deren Begleitpapieren ſchwere Kanonen da⸗ mals zu reiſen pflegten— irgendwie abhan⸗ den gekommen. Der Kapitän des fraglichen Schiffes verſuchte ſeine Ware in Gibraltar, Malta, Aden, Colombo, Singapore und Hong⸗ kong loszuwerden: ohne Erfolg; obwohl er ſeine Kanone ausbot wie ſaures Bier, wollte niemand von dem Mordinſtrument etwas wiſſen. Er mußte das Geſchütz wieder mitneh⸗ men. „Maſthine“ und von der Kanone, die niemand haben wolte Auch zu Hauſe ging es dem wackeren See⸗ bären nicht beſſer. Die heimiſchen Behörden behaupteten, keinerlei Intereſſe für die Kano⸗ ne zu haben. Für ſie waren Geſchütz und La⸗ fette nicht mehr vorhanden, nachdem man ſie in den Liſten geſtrichen hatte. Man vermochte dem Kapitän keinen beſſeren Rat zu geben, als ſein Glück noch einmal zu verſuchen. Nach erneuten Fehlſchlägen in Gibraltar und Malta kam das Schiff ein zweites Mal nach Aden, wo der Kapitän, deſſen Geduld allmäh⸗ lich erſchöpft war, eine dunkle Nacht benutzte, um die läſtige Fracht durch ſeine Matroſen einfach an Land zu ſchicken und dort ihrem Geſchick zu überlaſſen. Dann verſchwand er und ward nicht mehr geſehen. So weit die Geſchichte, wie man ſie ſich in Aden erzählt. Wahr daran iſt jedenfalls ſo viel, daß noch vor wenigen Jahren Geſchütz und Lafette am Strand liegend geſehen wer⸗ den konnten. Vielleicht hat inzwiſchen ein tüchtiger Beamter des Rechnungshofes her⸗ ausgefunden, wohin die Stücke eigentlich ge⸗ hören. Aber ſelbſt ihm dürfte es ſchwer fallen. feſtzuſtellen, wo denn die Biermaſchine geblie⸗ ben iſt. 3 Rebenbei bemerkt? Randgloſſen aus Tageszeitungen, geſammelt von Edgar Cederſtröm Ein engliſcher Arzt fragt, wozu heute im Zeitalter des Kraftwagens der Menſch über⸗ haupt noch Beine nötig hat.— Das iſt doch klar: um den Gashebel treten zu können. 1* Nach einer Schlägerei fand die Polizei kürz⸗ lich auf dem Kampfplatz ein Stück Gasrohr, zeine Sportmütze und die obere Hälfte eines falſchen Gebiſſes.— Letzteres ſtammte offen⸗ bar von einem der Teilnehmer, der ſeinen Gegner die Zähne hat zeigen wollen. Ae In einer Bar wurde der Fahrſtuhlführer wegen Betrugs verhaftet. Sein Verteidiger verlangt ſeine Freiſprechung mit der Begrün⸗ dung, daß der Angeſchuldigte ja von berufs⸗ wegen die Gäſte habe„hochnehmen“ müſſen 10 Eine Zeitung meldet, daß infolge der guten Ernte den holländiſchen Gärtnern die Erzeug⸗ niſſe ihrer Tätigkeit über den Kopf zu wach⸗ ſen drohen,— Von Aepfeln und Birnen kann —man ſich das vorſtellen, aber hinſichtlich Kohl und Rädieschen muß man doch einige Zweifel hegen. 4* In der Nähe von Rooſendaal verbrannte kürzlich ein Kraftwagen mit einer Drehorgel darauf.— Angeſichts der modernen„zünden⸗ den“ Schlager läßt ſich dieſe Zuſammenſtellung nur als höchſt leichtſinnig bezeichnen. 22 Der berühmte Filmhund Rintintin iſt vor einiger Zeit geſtorben.— Er gehörte zu den ganz wenigen Mitgliedern der Filmkolonie in Hollywood, die niemals in einen Skandal verwickelt waren. * In Belgien beſteht ſeit kurzem die Vor⸗ ſchrift, daß in Straßenbahnen und Kraft⸗ omnibuſſen allen Perſonen, die ein Kind auf dem Arm tragen, Platz zu machen iſt.— Wie lange wird es dauern, und ein findiger Un⸗ ternehmer wird an den Halteſtellen Kinder mietweiſe zur Verfügung ſtellen. 1* In Amſterdam haben 18 Jazz⸗Muſiker vie „Schöpfung der Welt“ von dem übermodernen Darinus Milhaud zu Gehör gebracht.— Die dabei erzeugten Töne ließen aber bei den Zu⸗ hörern die Befürchtung entſtehen, daß das Ende der Welt gekommen ſei. 5 Ein Berliner Augenarzt glaubt feſtſtellen zu können, daß übermäßiger Alkohol⸗ genuß nachteilig auf das Sehvermögen wirkt. — Und wir hatten geglaubt, daß jemand, der übermäßig viel Alkohol trinkt, gerade doppelt fähe! Cäſar phlegmatiſch,„denn ich habe keinen Auf⸗ trag dazu bekommen. Aber wenn es mir be⸗ fohlen worden wäre, hätte ich den Befehl ge⸗ nau ſo gewiſſenhaft ausgeführt, wie ich dich umbringen würde, wenn es der„Große Chef“ verlangt.“ Der Bankier ſtieß einen kreiſchenden Schrei aus.„Ich werde nicht mehr hierherkommen nein... wozu ſoll ich mich außer dem vielen Geld, das ich in dieſe Sache ſtecke, noch auf⸗ regen!“ „Man wird dich zu finden wiſſen, wenn man dich braucht, und dich einfach herſchley⸗ pen“, rief ihm Noef zu, der am Fenſter ſtand Der Spanier machte eine wegwerfende Handbewegung. —„Es kommt nicht darauf an, ob Francken⸗ ſtein etwas will oder nicht, er gehört zu uns und hat ſich den Befehlen des„Großen Chefs“ zu fügen.“ „Das iſt Gewalt, mehr als Gewalt... Er⸗ preſſung...!“ In dieſem Augenblick ertönte von der Straße her ein langgezogenes trompetenarti⸗ ges Hupenſignal, und wenige Sekunden ſpäter hörte man ſchon das Knirſchen des Sandes unter den Pneumatiks eines ſchweren Auto⸗ mobils. „War alles in Ordnung... die Garage offen...?“ fragte Echagüũe mechaniſch. „Alles in Ordnung!“ beſtätigte Monti. Im Zimmer war ein Haustelefon ange⸗ bracht, deſſen Glocke jetzt ſchrill anſchlug. Die vier Männer ſchauten ſich an. Der Spanier nahm den Hörer ab.„Hallo...“ Seine Stimme zitterte. In der dem Hauſe angebauten Garage, wo eines von Echagües Automobilen ſtand, war noch Platz für einen zweiten Wagen. Dieſer Raum wurde nun von einer großen Limouſine ſo ausgefüllt, daß es ihrem einzigen Inſaſſen faſt nicht möglich war, die Kupeetüre zu öff⸗ nen. Ohne ſeinen Platz am Volant zu verlaſ⸗ ſen, ließ er die Scheibe zu ſeiner rechten Hand herab, ſo daß er mit ausgeſtrecktem Arm ge⸗ rade den weißen Knopf eines elektriſchen Ta⸗ ſters erreichen konnte. Er drückte darauf und ſofort ertönte das ſummende Geränſch eines Motors, der automatiſch die Garagentür ſchloß. Es war nun ziemlich dunkel in dem fenſterloſen Raum und das Geſicht des Man⸗ nes, der nun aus dem Wagen ſtieg, war nicht zu erkennen. Er nahm den Hörer des Haus⸗ telefons und begann zu ſprechen. Aus ſeinen Sätzen, die kurz und abgehackt klangen, war jedes überflüſſige Wort entfernt. „Die Aktion findet morgen ſtatt.. Die genauen Anweiſungen finden Sie in der In⸗ ſtruktivn C 226. Jede Gefahr iſt aus dem Wege geräumt. Sollten ſich unvorhergeſehene Ereigniſſe trotzdem abſpielen, ſo handeln Sie nach den ſchriftlichen Weiſungen von A 15. Nun wünſche ich Ihren Bericht!“ Es verging einige Zeit, währenddeſſen der Mann am Telefon kein Wort ſprach. Als die Stimme am anderen Ende des Drahtes ſchwieg, ſagte er:„Gut, doch Inſpektor Fan bedeutet für uns keine Beunruhigung. Es wird auch in dieſer Richtung beſondere Vor⸗ ſorge getroffen werden.“ Gine Gegenfrage unterbrach ihn: „Laſſen Sie das meine Sorge ſein und küm · mern Sie ſich nicht darum“, Hang es in einem drohenden Ton zurück.„Haben Sie alles wegen Braun vorbereitet..? Wie ſteht es damit...“ Wieder eine Pauſe. Aus der Membrane des Apparates klang undeutliches Flüſtern. „Wie weit ſind Sie mit der Doſe? So. kein Fortſchritt...“ Zum erſtenmal verriet die Stimme des Mannes am Telefon eine leichte Erregung.„Ich habe Ihnen doch be⸗ fohlen, die Unterſuchungen zu beſchleunigen. Nein... ich brauche keine weiteren Erklä⸗ rungen. Wie Sie das machen iſt Ihre Sache ... verſtanden...? Beeilen Sie ſich...!“ Der Mann hängte den Hörer ab, ſtieg in ſeinen Wagen und ließ, nachdem ſich die Ga⸗ ragentür wieder lautlos geöffnet hatte, den Motor anlaufen. „Er iſt fort“, beſtätigte William Noef von ſeinem Beobachtungspoſten am Fenſter aus die Abfahrt des Automobils. „War niemand im Garten?“ fragte Echagne beſorgt. „Nein.“ Dann wandte ſich der Spanier zu Francken⸗ ſtein. „Nun, glaubſt du noch immer, daß es ſich um eine Komödie handelt?“ (Fortſetzung folgt.) WI llilauua NMA L. E en Auf⸗ mir be⸗ fehl ge⸗ ich dich ze Chef“ à Schrei nmen. n vielen och auf⸗ „ wenn erſchley er ſtand werfende francken⸗ zu uns tChefs“ .Er⸗ zon der etenarti⸗ n ſpäter Sandes n Auto⸗ Garage 5. onti. n ange⸗ Iug. Die Spanier Seine rage, wo ind, war . Dieſer imouſine Inſaſſen zu öff⸗ u verlaſ⸗ en Hand Arm ge⸗ chen Ta⸗ vauf und ſch eines ragentüũr in dem es Man⸗ war nicht s Haus⸗ abgehackt entfernt. %Die der In⸗ zus dem rgeſehene deln Sie on A 156. eſſen der „Als die Drahtes ktor Fan ung. Es ere Bor⸗ und küm · in einem sie alles ſteht es hrane deß rn. „ zI verriet fon eine doch be⸗ leunigen. n Erklä⸗ zre Sache „ſtieg in die Ga⸗ tte, den Noef von nſter aus Echagne Francken⸗ iß es ſich folgt.) Dornerstag, den 18. Mär 1882. e e e———„ —————————— [Perter Deusß PI, 7 Exirza billiude Fisehwoche Sabliau ohne Kopf, im ganzen Fisch Pfd. 22 Pig. Schellfische, Merlan, Rotzungen, Flet, Rotbarsch Alle Riucherwaren Alle Fischmarinaden in kleinen und groben Dosen 3 Salzheringe Matjes Herinze F 2, 16 Kaspar Nagel Original-Weine, Ausschank der Kallstadter Winzergenossenschaft. Tägl. warmes Erüh- stũck' Mittag- u. Abendtisch. Welde-Bràu. AlobhanEaet Aus Antas 408 50 Ulhniven moiner Firma voranstalte ioh bis zum i. Arrm en. Ii. einen Aut meine anerkannt guten Oualitäts- waron gede ich während dieser Zeit ausgenommen flir Markenartikel 10% Kashlab. nen zau rem Fruhlahr-Einkauf. E 2. 16 Inh. Anna rert ——— vom Blumenhaus Harl Assenheimer jr., nur 0 2, 9(Aunsistr.) 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Juli 1933 anfallenden Arbeiben werden boksunterlogen in unſerem Verwaltungsge⸗ Kärhe K 7. Zimmer 330 4 ben. Termin zur Eröffnung der Angebote Mäcz 1933, vorm. 11 Uhr,——— 222. Die— ſind mit der „Vergebung von Kabelverlegungsacbei⸗ ten“ bis längſtens 10 Uhr des gleichen 3 mer 502 abzugeben. Direhlion der Skädl. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektruitãls⸗Werkhe. Schimperſtr. 11, 2. St. —————————— —.....———..——.——————————— Donnerskag, den 16. März 1933. —————————————————————————— ——————...——————————————————————— 3———— 1——— leben in Überſee. Ihr Bindeglied zur 2— iſt die deutſche Jagge am heck unſerer Schiffe. iſt auch die Flagge des Norddeutſchen Llond. die an den Maſten der„ Bremen“ und„Europa“ weht. Die hausſlaggen aller deutſchen Reede⸗ reien ſind die Bertreter Deulſchlands an den Küſten ferner Erdteile, unker ihnen grüßen un⸗ ere Schiffe als ſelbſtändige nationale Einheiten. m Führer des schiffes bis zum letten Schiffs⸗ en vom gleichen Geiſt beſeelt, unſere SLands⸗ in Überſee und werben draußen für un⸗ Ghaos der Weltwiriſchafi rührt an den Wurzeln der Exiſtenz unſerer Handelsflagge, Uas immer geſchehen mag, gebt unſerer handelsflagge ihren Lebensraum? Wenn immer ihr reiſt, vergeßt unſere Schiffe nicht? * an. 222 Mädchen- und Knaben-Schuhe ——— — Art. 265 Burschen-Stisf5l prime Qualität 25, 4 7 — 4 5 4 8 Gr. 75 — 3⁰ % 7• Gr. 31½35 —————————————————————————— ——————————— Freitag, den 17. März ds. Js. vorm. 11 Uhr anstich der beliebten FELERIO-TNOPFEN Habereckl-Brauerei 1933/ 3. O4aSs BVerlog: Die Moc. Schri leirung: P 5, koſtet monatli 80 Wig. Beſt Erſcheinen(a Wie. Der Tag Auch der Zeit unter mehr— un Kundgebung jedem beka iſt, daß die lution, getre die Aufbau amkenbund ſchnitt deutf daß ſich na Adolf Hitle des Deutſch Wiedergebu det. Wie Vergang beitek habe, aufſtieg der Kundgebung den deutſche anderes geb voller Hing Regierung kerſtütt.“ Wir ſinti es im Int⸗ daß dieſe K Aufgabe de darin, das Notwendigk erfüllen. 5 ken die vort haben darül lange Schm ſchen Beam zu leiden he ſen, parkeip Funktionär⸗ bund— ſa bei dieſer( weil wir vi wiſſen wolle ſchaft liegt Organiſakior Intereſſen d wird ſteis 1 rung finden Die So; ſich in ſteig zehnkelang at man di⸗ ſtickk. Nur ſen, feige v haben die aller Vorau abgeblaſen ben freiwill ring, die— gegen ihren der Spoꝰ niedergelegt Arbeiterbew Würden un feige abzutr zu laſſen. nun, daß es die Taſchen lande die ve mit iſt der Kapitel des Kommuniſti wut zertret⸗ in ihre fau nur ein ſtir Volk bald Der bislk Unſere 16 Seiten!