jetzt vol Dio Wollpoemeinjchaft Oeldetbrrm, Seopotdhrabr 3 Schriftleining: Heidelderg, Larberſtraze 55. monatlich 2,10 RMR.; bei Deßellungen die — NMariomar sOZzIAIL!—— D. 3 Enlage) Heraudgeder: r keitung: V b, 18, Teleyhon 31 471. Das 9 0— —— Mannheim, Monkag, 10. April. W 4 W vovp W dos dd* S X . ——— — ——— W.— W Angeigen: Die Sgeſpaltene 40 B0—— Freiverkauf 18 pjs KAKHPFEBLATr MonnWwESTSADEMSs Millimeterzeile 25.„ Die 4 Millimezerzelle un Texttet Die Sgeſpaltene SRiaskerele Bis Bei Dieberdsians Rabatt Tarif. Schluß der——— 16 Uhr. igen 3 5* —— Keibelbeng——— to:. ksgemei t 4 8 ei. 0 80 ——— on olksgemeinſchaft, Karlsruhe uͤbernehmen wir keine Berankmastung Derlaasort heidelbers Der Tageskamyj FK Das Geſetzgebungswerk über die Reichsſtakkhalkerſchaft iſt eine ſtaals⸗ politiſche Tat von ſo lapidarer Größe, daß man hier nur eine einzige hiſtoriſche Paral⸗ lele ziehen kann: Bismarcks Reichsgrün⸗ dung. Selbſt dieſe Werkung aber kann nur ſehr bedingt eine Vorſtellung von der Ge⸗ nialität des neuen Reichsgrundriſſes geben, der ſich in den knappen 20 Zeilen des„Gleich⸗ ſchaltungsgeſetzes“ abzeichnet. Denn die Er⸗ richtung der Relchsſtatthalkerſchaft in allen deutſchen Ländern beſeikigk mit einem Schlage nicht nur die ſchlimmſten Gebrechen des Wer⸗ kes von Weimar, ſondern auch zahlreiche Schwächen der Verfaſſung des alten Reiches, die der Eiſerne Kanzler zweifel⸗ los erkannte, aber auch nicht verhindern konnte, wenn er nicht das ganze Werk ge⸗ fährden wollte. Der Formulierung„primus inter pares“, mit der das Verhälknis zwiſchen Reichsaukorität und Landesaukorität umriſſen wurde, hafteten eben die Züge eines Kompromiſſes an, der für die Feſtigkeit des Reichsgedankens eine verſtechke Gefahren⸗ quelle bedeuteke. Die Bismarckſche Reichs⸗ gründung brachte uns den deutſchen Bun⸗ desſtaakt. Den Schritk von dieſem zum „Reich“ hat erſt der Volkskanzler Adolf Hitler vollziehen können. Die Genialität dieſes Führers Foge ſich gerade darin, daß bei derf zogenen grundſtürzenden Reichsre⸗ form die hiſtoriſchen Konturen der deulſchen Stämme an keiner Stelle zugeſchüttet wurden. „Seit einem Jahrzehnt haben ſich ſtaats⸗ rechtliche„Autoritäten“ mit Reißbrettentwür⸗ fen über Reichsreformen beſchäftigt. Sie ſchauten nach Frankreich hinüber und über den Ozean, und machten„vergleichende Sku⸗ dien“. Es blieb aber alles, wie es war. In⸗ zwiſchen ſchuf Adolf Hitler,— ein unerhör⸗ kes Organiſationstalent mit ſtaaksmänniſchem Weitblick verbindend— in unſerer Bewegung nicht nur den enkſcheidenden polikiſchen Machtfakkor zur Durchführung einer Reichsreform, ſondern er gab dieſem oragani⸗ ſchen Bau der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung auch ſchon den Grundriß des kommen⸗ den Staatsaufbaues. Heute iſt dieſe Vewe⸗ gung Gerüſt und Vorbild zugleich beim Bau des neuen Skaakes. * Für diejenigen, die vor unſerem Führer das Amt des Kanzlers in der glorreichen Re⸗ publik bekleidek haben, muß es ein furchk⸗ bar belämmerndes Gefühl ſein, am Werh die⸗ ſes Mannes zu erkennen, was ſie verſäumk haben. Wenn z. B. Herr Heinrich Brüning in ſeinen Kanzlermemoiren blätterk, wenn er „rechnek und kombinierk, kombinierk und rech⸗ net“(ſiehe Zentrumspreſſe 1932) wenn er alle ſtaaksmänniſche Weisheit zuſammenad⸗ jerk, die er in den Notverordnungen zweier Jahre herausgeſchwitzt hat, wenn Herr von Schleicher ſich an die Margarineverordnung (ſeine einzige Tak außer der Regierungser⸗ klärung im Rundfunk) erinnerk,—— es muß bitter ſein, durch das ſichtbare Werk Adolf Hiklers eines ſo blukigen Anfänger⸗ kums überführk zu werden. Die Herrſchaf⸗ ten ſind aber wenigſtens klug genug, ange⸗ ſichts dieſer erdrückenden Takſachenlage zu ſchweigen. Auch Größen zweiker Garnitur aus dieſem Lager verſtehen das noch. Aber in der Etappe der ſchwarzen Armee iſt man ſich über die Lage am Kriegsſchauplatz zuweilen offenbar noch ganz im unklaren. Und in der badiſchen Zenkrumspreſſe ſcheink es ganz be⸗ ſonders lange zu dauern, bis man bearirſen hat, was an der Front vorging. Sonſt wäre es doch wohl nicht möglich geweſen, daß faſt gleichzeitig im„Badiſchen Beobachter“ und in einer Reihe von anderen Blättern„für Wahrheit und Recht“ ein Ae erſchien, in dem ein Jeſuikenpaker„Pribilla“ in ieils gul, Des Sühver dankt ſeines Sei und Ss Wer iu zawwe in Ghre getumoft hat, wird niemals in uneyre vergehen Berlin, 8. April. Im Berliner Sportpalaſt waren zum SA⸗Appell rund 20 000 SA⸗Leute verſammelt; eine gleiche Menge füllte noch zwei weitere Rieſenſäle der Reichshauptſtadt. Ueberall in Deutſchland und darüber hinaus in Oeſterreich raren gleichzeitig die Stürme der SA und SS zum Appell angetreten, um durch den Lautſpre⸗ cher die Rede des Führers zu hören. Im Rundfunk leitete der Reichspropaganda⸗ miniſter Dr. Goebbels den Appell mit einer Re⸗ portage ein, in der er Freud und Leid der SA aus den letzten Jahren ſchilderte. Die Sͤa habe ra an Adolf Hitler geglaubt und ſei ihm be⸗ ingungslos auf——— Wege 443Je Mit ſtol⸗ zem Bewußtſein könne man heute feſtſtellen, daß an ihrer Kraft das alte morſche Suſtem zerbro⸗ chen ſei. 31505 Kraft verdanke die SA.— Stabschef Röhm, der aus ihr eine wirkliche For⸗ mation gemacht habe. Der brutale Vernichtungs⸗ wille der Gegner habe das Gegenteil erreicht und den Sieg der nationalen Bewegung gefördert. Heute ſteht das ganze deutſche Deutſchland zu⸗ ſammen, ſei es an den Grenzen des Vaterlandes. ſei es bei den Brüdern in Oeſterreich. Der größte Appell, den die Welt ſah, wird heute abgehal⸗ ten. Adolf Hitler ſpricht zu ſeiner SA und SS. Plötzlich verſtummt die Muſik im Sportpalaſt. Die ſcharfe Kommandoſtimme des Berliner Grup⸗ Ein Wort an die Schwen 3000 Juben reiſten bisher aus Deutſchland in die Schweiz. So verſichert wenigſtens eine von der Grenzpoltizei in Baſel geführte Statiſtik. Ob es mehr, ob es weniger ſind, kümmert uns Deutſche nicht. Der neue Aus⸗ zug der Kinder Iſraels befreit uns von Zeit⸗ genoſſen, deren Auweſenheit im Deutſchen Rei⸗ che längſt als läſtig empfunden wurde. Wir iagen ihnen deshalb nicht nach, wie die alten Aegypter taten, um ſie zurückzuholen, obwohl diesmal beſtimmt kein günſtiger Wind zur Tei⸗ lung der Wogen käme—wenigſtens iſt dies vom Schwäbiſchen Meer bisher noch nicht vernom⸗ men worbden. Wir Deutſche haben, wie geſagt, gar nichts dagegen, daß die Schweiz ihre Pforten weit aufſchließt und jene Leute hereinläßt, die ſich ſelbſt als„politiſche Flüchtlinge“, die wir aber in beſſerer Kenntnis der Dinge Schieber, Gerbrecher und Lumpengeſinbdel heißen. Mag die Schweiz dieſer neuen Eibgenoſſen froh werden. Es iſt ihre eigene innere Ange⸗ legenheit, bie uns nicht berührt. Ein anderer Fall iſt es aber, wenn unſere ſchweizer Nachbarn nun glauben, ihrer beſon⸗ deren Sympathie für die„Emigranten“ durch zügelloſe Angriffe geaen die nationale Erhebung in Deutſchland Ausdruck verleihen zu müſſen. Wenn ſchweizer Zeitungen mit zu jenen gehörten, die in beſonders unverſchäm⸗ ter Weiſe die Geſchäfte der Greuelpropagandi⸗ enführers G150 ertönt. Der Stabschef der ge⸗ amten SA, Röhm, iſt erſchienen und Ernſt mel⸗ det ihm die angetretenen Verbände. Alle Blicke wenden ſich dann nach dem Eingang. Der Füh⸗ rer Adolf Hitler erſcheint dort. Stabschef Röhm läßt die SA und SS noch einmal ſtillſtehen und meldet dem Führer die Mannſchaften, die nicht nur in Berlin, ſondern im Belehle i deutſchen Vaterlande bereitſtehen, die Befehle ihres Füh⸗ rers entgegenzunehmen. Hitler begrüßt die Stür⸗ me der Su und SS mit dem Ruf:„SäA und SS, Heil!“ Wie ein Mann antworten die vielen Tauſende mit dem einen Ruf„Heil!“ Dann er⸗ tönt das Kommando:„Rührt euch, Standarten und Fahnen ab!“, und der Führer Abolj Hiller ergreift das Wort zu ſeiner Anſprache: Die große Zeit iſt jetzt angebrochen, auf die wir vierzehn Jahre lan gehofft hatten. Deutſch⸗ land iſt nun erwacht. Es iſt damit nun alles das eingetroffen, das wir in dieſen vierzehn Jahren eines Kampfes, von deſſen Größe und Opfern ſich die Außenſtehenden keine Vorſtellung machen können, ahnend und ſehnend prophezeit hatten, die Stunde, in der ieh das deutſche Volk auf ſich ſelbſt beſinnt und wieder zum Herrn ſeines eige⸗ nen Schickſals ſich erhebt, nicht durch ein Ge⸗ ſten beſorgten und dies heute noch tun, ſo ſino ſie damit nicht beſſer als die geſamte Juden⸗ preſſe des übrigen Auslands. Sie beweiſen aber inſoſern eine größere Gewiſſenloſigkeit, als es dieſen ſchweizeriſchen Blättern ein leich⸗ tes geweſen wäre, ſich an Ort und Stelle von der Verlogenheit der Greuelnachrichten zu überzeungen. Daß ſie es noch nicht taten, ſon⸗ dern in übelſter Weiſe weiterhetzen, zengt von einem ausgeſprochenen böſen Willen. Wir nahmen in dieſen Dingen zunächſt eine abwartende Haltung ein, weil wir ſie auf das Konto der allgemeinen, künſtlich entfeſſel⸗ ten Lügenflut ſetzten, die rings an Deutſch⸗ lands Grenzen brandete und weil wir hoffen durften, die beſſere Erkenntnis werde ſich balb auch bei unſerem ſchweizeriſchen Nachbarn Bahn brechen, ſo wie es heute bei der an⸗ ſtändigen Auslandspreſſe allgemein der Fall iſt. In dieſer Hoffnung, die ihre Begrün⸗ dͤung in den bisherigen freundnachbarſchaftli⸗ chen Beziehungen hatten, die ſich hinüber und herüberſpannen, ſehen wir uns jetzt leider enttäuſcht. Faſt täglich ſteht ſich deshalb die deutſche Reichsregierung gezwungen, ein in der Schweiz hergeſtelltes Druckerzengnis für Deutſchlaud zu verbieten. Das beſagt geung, doch müſſen wir darüber hinaus noch ein wei⸗ teres dentliches Wort an die Schweiz richten. Immer noch wird an der Grenze folgendes Flugblatt in Maſſen verteilt: „Ausflügler aus der Schweiz! keils ſchlecht verſteckker Form die Reichsre⸗ gierung beſchimpft. Den„Badiſchen Beob⸗ achter“, der an hinkerhältigen Gemeinheiten egen unſeren Führer von jeher eine beſon⸗ Freude hakte, und der deshalb auch Pri- billas Bekrachtungen über„Verfaſſungskreue“ zum Leikarkikel erhob, hat das Schickſal in Geſtalt eines achkkägigen Verbokes ſchon er⸗ eill. Der Herr Geiſtliche Rat Meyer hat alſo wieder einmal Zeit zur inneren Sammlung. Mit den Erſaßlieferungen wird es diesmal aber nichts werden, denn Mannheims „ſchwarze Kaktel“ und ihr geiſtig verkrüppel⸗ tes Geſchwiſterkind in Heidelberg ſind durch den Abdruck desſelben Artikels ebenfalls reif geworden! Mit Pribilla uns näher zu befaſſen, liegk nicht in unſerer Abſicht. Er wird eben lernen müſſen, daß man heuke der deukſchen Reichs⸗ kegierung weder verſtecht noch offen mehr m den Vorwurf machen darf, ſie habe das Recht gebrochen und„irregeleikeke Maſſen“ durch „Phraſen betörk“. Er wird auch lernen müſ⸗ ſen, daß ſelbſt Zitate aus dem Werk des heiligen Auguſtinus für uns nicht kabu ſind, wenn ſie im Zuſammenhang mit dem vorher Geſagken eine Beſchimpfung der heulkigen Staaksaukorität darſtellen. Wir können hier auf den heiligen Auguſtinus ſchon deshalb keine Rückſicht nehmen, weil er ſeine philo⸗ ſophiſchen Bekrachtungen ſicher nicht zu dem Zweck angeſtellt hat, daß im Jahre 1933 ir⸗ gendein„Pribilla“ mit ihnen die kollſten Sal⸗ tos im Zirkus des Zenkrums ſchlagen möge. Und außerdem müßte ſich eben heute ſelbſt ein Auguſtinus in die neue deutſche Ordnun fügen, wenn er als Zeikgenoſſe Werk darau legen würde, unbehelligk zu bleiben. Die Zeiten ſind nun einmal ſo...! Und ſie wer⸗ den es auch bleiben! ſchenk der Umwelt, durch die Gnade unſerer Geg⸗ ner, ſondern durch die eigene Kraft, durch ſeinen eigenen Willen und ſeine eigene Tat.“ Es iſt etwas Wundervolles um dieſe Be⸗ nehoren und ihren einzigartigen Werdegang, de oren aus der tieſen Not des Krieges, und e größten Not noch des deutſchen Verfalls, damals eine Idee, heute eine Wirklichkeit. Es iſt wunderbar, ſich den Weg noch einmal zu vergegenwärtigen, den dieſe Bewegung von der Idee bis zur Wirklichkeit zurückgeletzt hat. Viele——» was ſich heute abſpielt, ſei auch das offen der anderen geweſen. In der Vorſtellung at das, was wir wollten, auch früher ſchon ae⸗ ebt. Trotzdem iſt es heute unſer, weil es durch uns Wirklichkeit geworden iſt. Zum Bekennt⸗ nis muß die Kraft zur Verwirklichung kommen, denn ſie allein ſchafft in dieſer Welt auch das Recht. Wir haben die Notwendigkeit erkannt, die Organiſation, die unſere Idee der neuen Volks⸗ gemeinſchaft vertritt, ſelbſt zu dieſem Kraftauf⸗ wand zu machen. Wir wollen von vornherein dieſer Bewegung die Ueberzeugung einbrennen, daß niemand uns etwas ſchenken und gewähren wird, was wir nicht ſelbſt uns zu geben ſtark ge⸗ nug ſind. So entſtand die SA. 3 Zwei Gründe ſtanden bei der Geburt der Gu und SS Pate: 1. Wollten wir Nationalſozia⸗ Keinen Schritt uber die Gremzer Stopp! Keinen Schritt über die Grenze! —4 ihr, was in Dentſchland vor ſich 5 Wißt ihr, daß in der nächſten Umgebung von Baſel, in den badiſchen Nachbarorten, — freie Meinungsäußerung unterbrückt Wißt ihr, daß jedermann, ber gewohnt iſt, ſeiner Auffaſſung frei Ausdruck zu ge⸗ ben, Gefahr länft, von braunen Geſellen beobachtet zu werden? Habt ihr ſchon gehört davon, wie es Leuten geht, die nicht mit den Haken⸗ kreuzlern einverſtanden ſind? 14 Keiner, der aus der Schweiz kommt, iſt ſicher ob er ungeſchoren und un⸗ beläſtigt gelaſſen wird! Bereits ſind Ansflügler, die von ber Oſt⸗ ſchweiz aus ſich einen Abſtecher in dentſcheß Gebiet erlanbten, beläſtigt und mißhanbdelt worden. Ausflügler aus der Schweiz! Denkt bdaran, daß in allen Ortſchaften der nächſten badiſchen Umgebung die Haken⸗ krenzler einen Terror ausüben, der alles bisher dageweſene überbietet. Wollt ihr euch der Gefahr ausſetzen, von braunen Geſellen beläſtigt, unterſucht und mißhandelt zu werden! Wir denken, baß kein Ausflügler aus der Schweiz das will! Deshalb raten wir euch, die deutſche Grenze nicht zu überſchreiten. Das deutſche Volk liegt gekuechtet am Boden. In grauſamſter Art und Weiſ⸗ —170 die werktätige Bevölkerung mißhan⸗ t. 4 In faſt ſämtlichen öffentlichen Lokalen der nächſten badiſchen Umgebung haben di⸗ Hitlerburſchen Unterſchlupf gefunden. Nirgends iſt man vor Beobachtung, Ans⸗ horchung und Beläſtigung ſicher. Meibet deshalb das Land der Unfreiheit, des Terrors, der Barbarei!“ Unterzeichnet iſt dieſer durch und durch ver⸗ logene, zum Zweck niedrigſter Hetze in die Be⸗ völkerung geworfene Ausfluß eines kranken Gehirns mit„Arbeiterbund Baſel“,„Gozial⸗ dems krotiſche Partei Bafel⸗Stabt“. Jeder Einzelne des badiſchen 2½¼ Millionen⸗ volkes weiß, daß keinem Menſchen in Deutſch⸗ land ein Haar gekrümmt wurde, weiß, daß kei ortſetzung Seite 2 unten.), —— ——————— 5— 3— — —————————————————————————— 'muß im kleinen üben, was man Monkag, ben 10. April 19533. uns ſelbſt beſchützen und beſchirmen und cht um flende Hilfs betteln. 2. War es die räge, wie wir denn das große Ziel des neuen eulſchland erreichen ſollten, wenn wir nicht ein neues deutſches Volk ſchaffen. Und wie wollte man dieſes Volk ſchafſen, enn wir nicht ſelbſt in uns zunächſt alles das Wiern inden, was wir als verderblich in unſerem Volke anſehen. Ein Reich entſteht nicht von au⸗ en es muß von innen wachſen. Man äter können will. Darum ſollte unſere iun ewegung in ihren Kampfjahren ſich dem Mut ergeben, von em, wir erwarten, daß er einmal das Füh⸗ deutſche Volk erfülle, jenen Glauben an die Füh⸗ rung, an die Autorität, von dem wir geſchicht⸗ lich tauſendmal haben, daß nur er al⸗ lein imſtande iſt, ein Volk über den Maſſenwahn der Unvernunft hinweg einem Ziele zuſtreben zu laſſen. Der Geiſt der neuen Front wirkt ſich ebenſo nach außen gegen die marxiſtiſchen Feinde aus, wie er ſich auch nach innen gegen den Geiſt wendet, den wir alten Soldaten einſt als den „inneren Schweinehund“ bezeichneten. Jeder ein⸗ zelne von euch weiß, wie oft dieſet Geiſt anklopft und fragt:„Soll man das noch wagen, ſoll man nicht lie auch in dem großen Strom mit⸗ ——— Dieſer innere Schweinehund muß urch den Mut bezwungen werden. Wenn das ganze deutſche Volk Euren und unſeren Geiſt be⸗ keits in ſich trüge— Deutſchland würde unzer⸗ ſtörbar ſein, Deutſchland würde eine unerhörte Kraft——— ſelbſt ohne Waffen, einfach durch bieſen ge hlien inneren Willen. Wir haben nun——* einer wirklichen inneren Gleichheit verwirklicht, die freilich auf Koſten der Freiheit geht, von der die anderen reden. Denn wir wiſſen, daß nur die Diſziplin uns das gibt, was ein Volk braucht. Wir ha⸗ ben ferner das Prinzip der Führung übernom⸗ men, ein ſchweres Opfer in einer Zeit, in der das ganze Volk dem Irrwahn der Demokratie und des Parlamentarismus nachjagte. Wir haben eine Organiſation aufgebaut, in der es nicht einen Diktator gibt, ſondern Ze me Jeder beſitzt eine Autorität 323 unten und eine Verantwortung nach ohen, und die letzte Spitze wieder, auch ſie 5 135 verantwortli Bolk. Wir haben endlich die Geſolgſchafts⸗ Streue, den blinden Gehorſam entwickelt, den die anderen alle nicht kennen, jene Ka⸗ dem geſamten deutſchen —— die uns alles hat überſtehen laſſen; vierzehn Jahre lang haben ſie an biegen und zu brechen verſucht mit Diſt, Gewalt und Terror, aber dieſes In⸗ früment iſt nicht gebrochen, es iſt ſtand⸗ Heute ſtrömen Millionen in unſere große Front hinein. Uber ſie milſſen erſt lernen, was dieſe raune Armee in Jahren geübt hat, was ehntauſende mit ihrem Blut bezahlten und Hunderte mit ihrem Leben. Die Summe der Verfolgungen, die man uns aufgebürdet hat, ſteht in keinem Verhältnis zu unſerer Vergeltung. Die Bewegung hat in Difſziplin und Selbſt⸗ zähmung immer nur den Blick auf Deutſch⸗ Keinen Schritt über bie Grenze ortſetzung von Seite.) Jude mißhandelt wurde, weiß, daß jeder Aus⸗ länder, gleich welcher Nationalität, vollſtändig unbeläſtigt und unbehindert in Deutſchland „leben, ein⸗ und ausgehen kann. Auch die uih weizeriſche Bundesregierung muß das wifſſenl fragen deshalb heute mit aller Deut⸗ * Warum unternimmt die Regie⸗ rung der Schweiz nichts gegen die Verbreitung der Hetzflug⸗ blätter? Wir können uns nicht mehr mit den Schein⸗ maßnahmen begnügen, daß zwar die Na⸗ men der Verteiler feſtgeſtellt werden, während die. Verbreitung der Flugblätter felbſt völlig zunbehindert weiter geht. Wir verlangen jetzt ein für allemal die Berhinderung der Berteilung von Boy⸗ kottflugblättern gegen Deutſchland. Unſere Langmut iſt enogültig zu Ende. Ma kann ſich des Eindrucks nicht mehr ermehren, als ob die Behörden der Schweiz die Boykottpropaganda nicht nur dulden, ſondern ausdrücklich billigen würden. Anders —— ſich ihr paſſives Verhalten nicht begrün⸗ Des geſamten badiſchen Volkes hat ſich be⸗ reits eine allgemeine und völlig berechtigte Erregung bemächtigt. Eine Menge von Zuſchriften fordert von uns tagtäglich die Erklärung des Gegenboykotts. Wir ſahen bisher von ſolchen Maßnahmen, die wir als letzte Konſequenz empfinden, ab, ſind allerdings nicht gewillt, unſere Ehre 2 22237 und un⸗ nbev erung no r- 3 laſſen. In etracht unſeres bisherigen, biche Borkommniſſe ſchon a W— ten freundnachbarlichen Verhältniſſes zur weiz, erwarten wir, daß nun ein Wan bel eintritt. Die ſchweizeriſche Freiheit in allen Ehren, aber ſie darf nicht zur Frech⸗ heit werden. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat in ein kurzen Kampf den Generalaugriff des dereinigten Weltindentums niedergeſchlagen, ſie wird auch Mittel und Wege finden, ſich ge⸗ gen die Fortſetzung der ſchweizeriſchen Boykott⸗ dropaganda zu wehren. Lanuge Wochen ſahen wir dem Spiel zu. Zetzt n wir genng. Die Schweiz iſt ge⸗ land gerichtet, um unſer Volk nicht auf das Niveau ſinken zu laſſen, das die Gegner ſelbſt einſt übten. Eine weitere Tugend, die man uns anerzogen hat, iſt die Beharrlichkeit. Oft iſt es Euch ſchwer gefallen, immer wieder zu warten, immer wieder ſich zu fügen und nicht handeln zu dürſen. Manchmal wurde die Frage lebendig, wielange denn noch? Dieſer Beharrlich⸗ wir unſerenheutigen e g. Daraus müſſen wir auch für die Zukunft ler⸗ nen. Dieſe Tugenden ſind es geweſen, die uns unbeſiegbar gemacht und damit das deutſche Volk gerettet haben. Ich danke Euch, daß Ihr ſo treu geblieben ſeid, denn Euch allein iſt alles zuzuſchreiben. Wäret Ihr damals gegangen, niemals wäre Deutſchland wieder gerettet worden. Ihr müßt aber nun auch die unerſchütter⸗ liche Kampftruppe der nationalen Revolution ſein. Nach vier Jahren werden wir vor die Na⸗ tion treten, und ſie wird uns dann ihr Ver⸗ trauen ausdrücken, gewaltiger als je zuvor. Wenn das geſchehen ſoll, dann müſſen die Tugenden der Zovdderung Wir dürfen nicht in den Fehler verfallen, dem die Generation vor uns erlag, zu glau⸗ ben, daß das Opfer, das wir bringen, ſchwe⸗ rer ſei als das derer, die in unſeren Reihen dieſe Opſer bereits gebracht haben. Denn dann mürden wir alle feige werden und den⸗ ken:„Du biſt ſchon zu hoch geſtiegen, du darſſt dich nicht mehr der Gefahr ausſetzen“. Wir ſind nun einmal eine Generation von Män⸗ nern und wollen nicht dieſen Titel in der Ge⸗ chichte verlieren. Wir wollen in die Ge⸗ der Nation einmal einmar⸗ turmtruppe der nationalen ieren als die Erhebung. Heute haben wir die Macht erobert dank un⸗ ſerer Tugenden. Da iſt es unſere höchſte Pflicht, derer zu gedenken, deren Opſerr wir dieſe Macht verdanken. Sie leben weiter in uns, und ſolange wir ihrer würdig ſind, ſind ſie unſterblich. Sie haben aber das Kecht, von uns zu verlangen, daß des Appells das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. A5 I. April Erleichterungen jür Kraftörojchken Die Aenderung der Kraftfahrzeug⸗ und Rennwettſteuer. Berlin, 8. April. Die Reichsregierung hat am 7. April ein Geſetz über zrafſabgennfe. und ein gie über Erhöhung der Rennwett⸗ ſteuer beſchloſſen: Kraftfahrzeugſteuer: Danach ſind in Zukunft neue, d. nach dem 31. März 1933, erſt⸗ malig zum Verkehr zugelaſſene Perſonenkraft⸗ räder und Perſonenkraftwagen(ausgenommen Kraftomnibuſſe) ſteuerfrei und zwar nicht nur in der Hand des erſten Erwerbers, ſondern über⸗ Um die Steuerfreiheit zu erlangen, gilt is zum 525 3 endgültiger Beſtimmungen fol⸗ Der Fahrzeugeigentümer hat der Zu⸗ aſſungsbehörde nachzuweiſen, daß ſein Fahrzeug nach dem 31. März 1933— zum Verkehr zugelaſſen iſt. Die Zulaſſungsbehörde beſcheinigt dies in der Steueranmeldung, die dem Finanz⸗ amt zugeleitet wird. Der Zulaſſungsſchein kann alsdann ohne weitere Beteiligung des Finanz⸗ amtes ausgehändigt werden, eine beſondere Be⸗ ſcheinigung über die Steuerfreiheit ſtellt das Fi⸗ nanzamt nicht aus. Nur in Zweifelsfällen ver⸗ weiſt die Zulaſſungsbehörde den Antragſteller an das Finanzamt. Iſt für ein ſteuerfreies Fahr⸗ zeug bereits nach dem 31. März 33 eine Steuer⸗ karte gelöſt worden, ſo wird auf Antrag die Steuer erſtattet. Etwa noch fälligwerdende Teil⸗ zahlungen werden erlaſſen. Berlin, 9. April. Amtlich wird mitgeteilt: Reichsminiſter und Reichskommiſſar für die Luft⸗ fahrt Göring, hat heute(Sonntag) nachmittag .15 Uhr vom Berliner Zentralflughafen Tem⸗ Ba2 aus mit einem Flugzeug der Deutſchen ufthanſa die bereits angekündigte Romreiſe an⸗ getreten. In ſeiner Begleitung befinden ſich Staatsſekretär Milch, Hauptmann a. D. Körner und Hauptmann a. D. Holle vom Reichskommiſ⸗ ſariat für die Luftfahrt. Ferner nahmen der italieniſche Luftfahrtattache in Berlin, Oberſt Senzadenari, und der Präſident der italieniſchen Handelskammer, Menzetti, an der Reiſe teil. um Abflug hatte ſich der italieriſche Bot⸗ ſchafter, Exzellenz Cerutti, mit ſeinen Herren und 20 reiche ſiben e Perſönlichkeiten der Deutſchen uftfahrt in Tempelhof eingefunden. Reichsmini⸗ ſter Göring wird dem italieniſchen Luftfahrt⸗ miniſter Balbo ſeinen Gegenbeſuch abſtatten. Außerdem ſind Beſprechungen über die Ausge⸗ ſtaltung der deutſch⸗italleniſchen Luftverkehrsbe⸗ iehungen vorgeſehen. Das Flugzeug, das von Flugkapitän Baur geführt wird, 8• nach zwei⸗ einhalbſtündigem Flug in München ein. Der Start zum Weiterflug nach Rom iſt für Montag vormittag angeſetzt. Vizekanzler von Papen in Rom. Rom, 9. April. Der Vizekanzler des Reiches, von Papen, iſt am Sonnkag morgen in Rom eingekroffen. Er wurde am Bahn⸗ hof von Vertretern der Deukſchen Bolſchaft, ſowie von einem hohen Beamken des ikalie⸗ niſchen Außenminiſters empfangen. Obwehl die Reiſe von Papens privater Ark iſt, war er ſchon an der italieniſchen Grenze von dem Veraangenheit auch für die Zukunft erhalten bleiben. Wir ſind die Träger der Macht gewor⸗ den und ſehen vor uns die zweite grone Aufgabe unſerer Bewegung auch das deutſche Volk zu gewinnen und in dieſe Macht ein⸗ zubanen. Wir ſind nun einmal die Generation. die mehr opfern muß als die anderen vor uns. Sie haben hinter uns verſagt, und das Schick⸗ ſal hat uns auserwählt, feſtzuſtellen, ob das deutſche Volk noch leben ſoll. Wir wiſſen aber auch, Generationen ſind in der Geſchichte vergeſſen worden, unſere wird niemals aus dem Ge⸗ dächtnis der dentſchen Nation vergehen. Mit dem deutſchen Aufſtieg iſt dieſe Bewegung mit ihren Symbolen verbunden für ewig. Nehmen Sie die Tugenden der Vergangenheit auch für die Zukunft auf. Wir ſind alles, wenn wir das bleiben, was wir waren. Wenn wir vergeſſen, was wir geweſen ſind, werben wir nicht mehr ſein. Im Namen aller derer, die heut nicht mehr Zus Reiſe Sörinas naon Zom Präfekten der Provinz Bozen und in Vero⸗ unter uns ſind, erhebe ich die des Lreue ſie in unſerem Volke weiterleben. Wir marſchie⸗ ren mit ihnen hinein in eine große Zukunft. Wir wiſſen, daß das deutſche Volk durch dieſe K nationale Revolution ſein Lebensrecht wieder an⸗ gemeldet hat vor dem allmüchtigen Schöpfer, Wir wiſſen, daß dieſe Bewegung Träger des größten Vermächtniſſes geworden iſt und wollen uns dieſer gigantiſchen Aufgabe würdig er⸗ weiſen. Was 14 Jahre in Ehren gekämpft hat, wird niemals in tergehen! Das iſt das Gelöbnis, das wir Denen ablegen, die für uns geſtorben ſind. Unſere natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung, SA und SS Sieg Heil! 5 Die Verſammelten Säͤ⸗ und f Merh. ten nahmen begeiſtert dieſen Heilruf ihres Fü rers dreimal auf und ſangen dann zum Abſchluß — übrigen bleibt der Steuertarif unver⸗ nder 55 In formeller Hinſicht iſt vorgeſehen, daß in Zukunft bei monatlicher Zahlung der Steuer an⸗ ſtelle von Vierteljahresraten mit Teilzahlungen nur Monatskarten ausgeſtellt werden. Für Kraftdroſchken iſt der Reichsminiſter der Finanzen zur Anordnung gewiſſer Erleichterun⸗ gen ermüchtigt. Rennwettſteuer: Die Reichsregierung hat beſchloſſen, den Steuerſatz für die beim Buch⸗ macher abgeſchloſſenen Wetten dem für Totaliſa⸗ torwetten anzugleichen, d. h. die Buchmacher⸗ ſteuer von 10 v. H. auf 16/½ v. H. des Wettein⸗ ſatzes zu erhöhen. Um den Rennvereinen, die einen Totaliſator betreiben, die zu Zwecken der öffentlichen Lei⸗ Gerfilame für Pferde erforderlichen Mittel z Verfügung zu ſtellen, wird inftia die Tota⸗ liſatorſteuer nur an die Länder verteilt, in de⸗ ren Gebiet der Totaliſator betrieben wird, und dieſen Ländern die Auflage gemacht, die Steuer an Rennvereine, die einen Totaliſator betrei⸗ ben, zu Zwecken der öentſichen Leiſtungsprüfun⸗ gen für Pferde zu überweiſen. Für die Buch⸗ macherſtener wird die Veſtimmung dahin geän⸗ dert, daß die Steuer auf die Länder zu ein Drit⸗ tel nach dem Aufkommen in den einzelnen Vän⸗ dern und zu zwei Drittel nach der Bevölkerungs⸗ zahl verteilt wird, Für die Ueberweiſungen aus der Buchmacherſteuer iſt die bisherige Zweckbin⸗ dung weggefallen. Das Geſetz tritt mit dem 1. Mai 1933 in Kraft. na durch den dorkigen Bürgermeiſter begrüßt worden. Die Ankunft in Rom war ebenfalls nicht unbemerkt geblieben und eine zahlreiche Menſchenmenge begrüßte den Vizekanzler, als er den Bahnhof verließ, mit herzlichem Beifall. Am Sonnkag nachmittag beſuchte von Papen die Ausſtellung der faſchiſtiſchen Revolukion. Er wurde von dem Vizeſekrekär der Faſchiſtiſchen Parkei, Marpicati, geführt. Auch hier wurde er beim Verlaſſen der Aus⸗ ſtellung von einer großen Menſchenmenge äußerſt herzlich begrüßt. Drei SA⸗Männer in Düßelbori niebergeichojen Düſffſeldorf, 9. April. In der—*— zum Sonnabend gegen 3 Uhr wurden in der Aders⸗ Straße drei SA⸗Männer, Angehörige des Motor⸗ W von einer ivilperſon, die aus einem evolver fünf Schüſſe auf die SA⸗Leute ab⸗ feuerte, niedergeſtreckt. Von den fünf Schüſſen trafen drei. Ein SA⸗Führer wurde durch einen Lungenſchuß, der zweite durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzt. Zwei SA⸗Leute befinden ſich in Lebensgefahr. Der Täter, der ſofort flüchtete, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Zwei Angehörige des Marineſturms nieder⸗ geſchoſſen. Hamburg, 9. April. Die Polizeipreſſe ſtelle leilt mit: i n Samskag wurden zwei Angehörige des Unehre un⸗g den Nakionalſozialiſten gingen in Uniform in der Nähe des Kaffees Auſtria, als die Schüſſe ſie krafen. Beide brachen mik ſchweren Ver⸗ lehungen zuſammen. Der 19 jährige Herberl N. krug einen Schulkerſchuß und einen Rük⸗ kenſtreifſchuß davon, der zweike Marineſturm⸗ mann einen Lungenſchuß. Die beiden Ver⸗ lehten wurden von einer Streife der Polizei einem Krankenhaus zugeführk. Sie ſind zur Zeik nichk vernehmungsfähig. Eine ſchwere Bluttat Ein achtjühriger Knabe erſchlägt ein 7jührige⸗ Mädchen. Strittmatt bei Waldshut, 9. April. In dem mee Stollenmatt auf der Gemar⸗ 2 Strittmatt wurde am Freitag mittag die 7 Jahre alte Gertrud Kaiſer von Strittmatt er⸗ ſchlagen aufgefunden. Neben der Leiche lag ein blut Ze Holzprügel ſowie ein ebenfalls blutbefleckter Steinwacken. Wie 1 eſtellt wur⸗ de, war das Mädchen mit dem acht— Kna⸗ ben Erwin Fromherz aus dem 5+ Ort am Rarzten Mittag zum Blumenpflücken gegangen. ach 12 Uhr kam der Knabe allein nach Hauſe und gab auf die Frage, wo das Mädchen ſei, keine klare Antwort. Man ſuchte ſofort nach dem inde und fand es dann blutüberſtrömt tot im Wieſengrund vor. Der Knabe iſt als ſehr jäh⸗ zornig bekannt. Nach anfänglichem Leugnen gab er die Tat zu. Sein Anzug und ſeine Hände zeugten von ſeiner Tat, da ſie Blutſpuren auf⸗ wieſen. Gewiſſe Anormalitäten, die bei ihm f6 oll ſind erbliche——. Der Knabe hat ſich allem Anſcheine nach an dem Mädchen ver⸗ angen und dieſes dann, aus Furcht, es könne ihn verraten, erſchlagen. Dieſes war ſehr übel Der Burſche muß mit dem Prügel auf das Kind ſolange eingeſchlagen haben, bis es tot war. Der kleine pathalogiſche Täter wur⸗ de in Gewahrſam genommen. Kusz und vündig Reichsminiſter Göring iſt am Sonnkag nachmikkag vom Flughafen Tempelhof nach Aom abgeflogen. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Sonnabend vormikkag den Generaldirekkor der Keine Kraihahrzeugfteuer mehr jür neue Autos und Motorräber Luce, Commendakore Sanſoni. In der Un⸗ kerredung wurden das Weſen der Propaganda und ihre Organiſation, Film⸗, Rundfunk⸗ und Preſſefragen eingehend beſprochen. Prak⸗ kiſch wird der ſchon begonnene Austauſch gu⸗ ker deutſcher und ikalieniſcher Filme lebhafter als bisher forkgeführt werden. Die in die⸗ ſer Unkerredung beſprochenen Fragen werden bei einem Beſuche von Reichsminiſter Dr. Goebbels im Laufe des Mal auch mit ande⸗ 1 zuſtändigen Stellen weiter erörkertk wer⸗ en. ** Im überfüllken polizeilich geſperrken Ber⸗ liner Sporkpalaſt fand am Sonnkag mikkag eine eindrucksvolle Maſſenkundgebung der Nakionalſozialiſtiſchen Bekriebszellenorganiſa⸗ klon des Gaues Groß⸗Berlin ſtakt. Die Ver⸗ anſtalkung hakte den Charakker einer General⸗ mitgliederverſammlung, an der aber bei dem Umfange der Organifakion nur Abordnungen keilnehmen konnten. Wie die„DA3“ aus Wien meldek, wird die ſteieriſche Heimwehr, die ſich ſchon lange der Führung Starhembergs enkzogen hak, ge⸗ ſchloſſen zur nakionalſozialiſtiſchen Parkei überkreten. Ebenſo iſt der Bund Oberland in Innsbruck geſchloſſen zur NSDAp über⸗ gekreten. 5 Rach einer Mikteilung der Preſſeſtelle beim Staaksminiſterium hat die Regierung darauf hingewirkt, daß auch die Bezüge der Privatangeſtellten, an die noch übermäßig hohe Bezahlungen enkrichkek werden, eine Herabſetzung in dem Maße erfahren, wie die Bezüge der Angeſtellten in ſtaaklichen Betrie⸗ ben, die den Bekrag von 1000 RM. über⸗ ſchrikken haben. Die Preſſeſtelle beim Staaksminiſterium keilt mit:„Der Staatskommiſſar für das Miniſterium des Kulkus und Unkerrichts in Baden hat unkerm 7. April ds. Js. beim Reichskommiſſar die Aufhebung der Vor⸗ ſchriften über die Dienſtſtellenausſchüſſe mit ſofortiger Wirkung veranlaßk. Im Anſchluß daran werden alle an den Schulen Badens zur Zeit beſtehenden Dienſtſtellenausſchüſſe mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt werden. Ihre Auflöſung erfolgk, weil ſie ein Ueberbleibſel aus der Zeit der Arbeiter⸗ und Soldalenräte der ſchmachvollen Novemberrevolution des Jahres 1918 dem Führerprinzip des neuen Deutſchland widerſprechen.“ ** Das Reichsminiſterium für Volksaufälärung und Propaganda hat folgende Rundfunkin ⸗ kendankenſtellen neu beſeßt: Berliner unkſtunde mit Schriftſteller Friedri renhövel, Weſtdeutkſcher Rundfun Köln mit Archipdirekkor Dr. Glasmeler, Südweſtdeutſcher Rundfunk, Frank⸗ furk a. Main, mik Walter Beumelburg, Bayeriſcher Rundfunk milt Richart Kolb und Deukſchlandſender mit Olte Skoffregen. Oer bisherige Aufſichksraksvorſitzende de. Norddeukſchen Lloyd, Dr. Heineken Marineſturmkrupps auf dem Zeughausmarkt aus dem Hinterhall niedergeſchoſſen. Die bei ⸗ hat, um den Erforderniſſen der Zeil Rechnung zu kragen, ſein Amt nledergelegt. — NSK den let die eu enger dabei ſlowak. auch B Die Tatſach einigen Kilome einbeze dieſem wirtſch. plötzlich fromm. das m ſiſchen hatte. nannte nie da von et dies B ſchaft lic innerhe mit De nationc ſchensn werden allem itberhar Das be Gründe polniſch Gedank Auch Donau Bedeut deutſche Vor ei wandfr 9* hung Mitte ſter von ferer rühm ausũ deutſ. Durcd ſiſcher In grundſẽ Unhalt! gleich 1 1. W. kehr m abſichtit Staater nicht fi Wenr Politit An der die„A Die Wi Lebens auf der tigeren wird z. nationc lebense entgege Wirtſch tik folg ſchaft l vernün die pol »Mit Wirtſch Tauſche produkt deshall Nachfol Politik Betrach vor da tiger a große träge“, An die vorbei. viſion! des Sü Großm heutige iſt eber den Sch werden innerer lich zw Minder ſogar r waken den T ſachen bedeute behaup heute d bänden zöſiſchen Da Fr gar ni⸗ oſtſtaat mittel Frankr Jude e — ühriges ril. 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Die Pläne ſcheiterten letzten Endes an bder Tatſache, daß man ſich über die Frage nicht einigen konnte, ob Deutſchland mit ſeinen 600 Kilometer Donauufer in dieſe Konföderation einbezogen werden ſollte oder nicht. Bis zu dieſem Punkte begründete man die Pläne wirtſchaftlich, doch an dieſer Stelle hörte das plötzlich auf. Der Pferbefuß kam unter dem frommen Wirtſchaftsmäntelchen zum Vorſchein, das man ganz anderen, nämlich den franzö⸗ ſiſchen Wünſchen zur Tarnung umgehängt hatte. Ohne Deutſchland hätten die ſoge⸗ nannten„Siegerſtaaten“ der franzöſiſchen Li⸗ nie das Uebergewicht gehabt. Bei Einſchluß von etwa 74 Millionen Deutſcher aber hätte dies Bild ganz anders ausgeſehen. Rein wirt⸗ ſchaftlich genommen, war aber ein Ausgleich innerhalb dieſes neuen Staatenbundes nur mit Deutſchland denkbar. Ob das von unſerem nationalſozialtſtiſchen Geſichtswinkel aus wün⸗ ſchenswert iſt oder nicht, ſoll ſpäter unterſucht werden. Hier intereſſiert uns zunächſt vor allem die Tatſache, daß in einer ſolchen Frage überhaupt zwei Meinungen entſtehen konnten. Das beweiſt eindentig, daß nicht wirtſchaftliche Gründe, ſonbdern in Wirklichkeit das franzöſiſche polniſche Intereſſe bie treibende Rraft dieſer Gedankengänge war. Auch neuerdings wird wieber viel über die Donauraumpolitik diskutiert, was ja bei ihrer Bedeutung im Rahmen einer zukünftigen deutſchen Oſtpolttik nicht verwunderlich iſt. Vor einigen Wochen fand ſich in einer ein⸗ wandfrei neutralen Zeitung folgendes: „... die natürliche wirtſchaftliche Anzie⸗ hungskraft, die die ſtärkſte Wirtſchaftsmacht Mittel⸗ und Oſteuropas, Deutſchlaab, in er⸗ ſter Linie als zu gewinnender Abnehmer von Boden⸗Erzeugniſſen, aber auch als Lie⸗ ferer induſtrieller Erzengniſſe von weitbe⸗ rühmter Beſchaſſenheit auf den Sübdoſten ausübt...“ müſſe zur treibenden Kraft der deutſchen Oſtpolitik gemacht und damit zur Durchkreuzung der deutſchfeindlichen franzö⸗ ſiſchen Oſtpolitik eingeſetzt werden. In dieſer Formullerung ſtecken folgende grundſätzlichen falſchen Behauptungen, deren Unhaltbarkeit wir der Ueberſichtlichkeit halber gleich unmittelbar aufzeigen wollen: 1. Wenn wir den wirtſchaftlichen Tauſchver⸗ kehr mit den Donauraumſtaaten im vollen be⸗ abſichtigten Umfange ankurbeln, werden dieſe Staaten eine beutſchfreunbliche oder jedenfals nicht franzböſiſch eingeſtellte Politik verfolgen. Wenn das ſo wäre, dann müßte alſo die Politik der wirtſchaftlichen Entwicklung jolgen. An der gegenteiligen Tatſache iſt aber bereits die„Weltwirtſchaftsidee“ zuſammengebrochen. Die Wirtſchaft iſt nur ein Teil der Waffen im Lebenskampf der Völker. Ueberall, wohin wir auf der Welt ſehen, muß ſie heute hinter wich⸗ tigeren Geſichtspunkten zurücktreten. So wird z. B. in allen Staaten der Erde die nationale Unabhängigkeit von der Einfuhr lebensnotwendiger Verbrauchsgüter erkämpft, entgegen allen Rentabilitätsberechnungen der Wirtſchaftler. Es iſt alſo umgekehrt: die Poli⸗ tik folgt nicht der Wirtſchaft, ſondern die Wirt⸗ ſchaft bewegt ſich notwendigerweiſe in jedem vernünſtigen Staat auf den Bahnen, die ihr die politiſche Notwendigkeit vorzeichnet. »Mit anderen Worten: Auch wenn wir eine Wirtſchaftspolitik des möglichſt umfangreichen Tauſches von Induſtriewaren gegen Agrar⸗ produkte des Südoſtens treiben würden, wäre deshalb noch lange nicht geſagt, daß nun die Nachfolgeſtaaten auch eine deutſchfreundliche Politik treiben müßten. Es ſei vielmehr bei Betrachtung der tatſächlichen Lage nach wie vor das Gegenteil zu erwarten. Denn wich⸗ tiger als alle Wirtſchaftsrechnungen iſt das große Geſpenſt„Reviſion der Friedensver⸗ träge“, das über allen Nachfolgeſtaaten ſchwebt. An dieſer Tatſache kommt kein„Realpolitiker“ vorbei. Die gemeinſame Angſt vor der Re⸗ viſion treibt bisher die kleinen Staatengebilde des Südoſtens unter die Fittiche derjenigen Großmacht, die ſie als ſicherſten Garanten des heutigen Gebietszuſtandes anſehen. Und das iſt eben Frankreich. In dieſem Drang, unter den Schutz eines größeren Staates zu flüchten, werden ſie beſtärkt ͤurch ihre unmöglichen inneren Verhältniſſe. Denn ſie haben ſämt⸗ lich zwiſchen 30 und 45 v. H. fremdvölkiſche Minderheiten, im Falle der Tſchechoſlowakei ſogar weit über 50 v.., wenn man die SGlo⸗ waken als unterdrückte Minderheit gegenüber den Tſchechen anſieht. Was hat dieſen Tat⸗ ſachen gegenüber die wirtſchaftliche Seite zu bedeuten? Und es wäre ja auch unſinnig, zu behaupten, daß etwa wirtſchaftliche Intereſſen heute die Nachfolgeſtaaten mit Frankreich ver⸗ bänden. Kredite ſind ja bekanntlich vom fran⸗ zöſiſchen Rentner nicht mehr zu erwarten. Da Frankreich nahezu autark iſt, denkt es auch gar nicht daran, etwa aus den kleinen Süd⸗ oſtſtaaten in nennenswertem Umfange Lebens⸗ mittel einzuführen. Die Tatſache aber, daß Frankreich von Monat zu Monat wie der Jude Shylock kommt, um ſeine Zinſen einzu⸗ treiben, iſt eher geeignet, die kleine Entente aus dem franzöſiſchen Fahrwaſſer herauszu⸗ drängen, als eine freundͤſchaftliche Bindung darzuſtellen. Es iſt ſomit vollſtändig irrig, eine politiſche Aufgabe wie die der deutſchen Oſtpolitik durch Vergleich von Ernteſtatiſtiken in Angriff neh⸗ men zu wollen. Denn es ſtehen dieſen Dingen wichtigere Geſichtspunkte gegenüber. 2. Die zweite grundſätzlich falſche Behaup⸗ tung, die in der oben erwähnten Formulie⸗ rung der Linie nach Südoſten enthalten iſt, kann etwa ſo zuſammengefaßt werden: Da wir ein Induſtrieſtaat ſind, liegt auch für uns ein ſolcher Austauſch von Induſtrie⸗ waren gegen Agrarprodukte in unſerem Intereſſe. Die Gründe, die eine ſolche Auffaſſung widerlegen, ſind ſchon ſo oft auseinandergeſetzt worden, daß hier eine kurze Zuſammenfaſſung genügt. Die deutſche Landͤwirtſchaft kann die Auslanoskonkurrenz auf die Dauer nicht aus⸗ halten, da ihre Produktions⸗ und Raumver⸗ hältniſſe zu ungünſtig ſind. Sie muß aber er⸗ halten werden, da das bodenſtändige Deutſch⸗ tum Träger und Treuhänder fahrtauſendeal⸗ ter Erbwerte unſeres Volkes iſt, und, wirt⸗ ſchaftlich geſehen, nur die Sicherung der Er⸗ nährung aus eigener Scholle eine politiſche Unabhängigkeit vom Auslande gewährleiſtet. Wer die völkiſche Zielſetzung anerkennt, daß die Sicherung des Beſtandes des deutſchen Volkes die Aufgabe der deutſchen Politik ſein muß, kann infolgedeſſen in der liberaliſtiſchen „Donauraumpolitik“ nicht die Zukunftslinie der deutſchen Außenpolitik ſehen. Das ſoll natürlich nun nicht heißen, daß es falſch wäre, an der Zuſammenarbeit mit den Südoſtſtaa⸗ ten zu arbeiten. Im Gegenteil. Deutſchland wird es ſicherlich freudig begrüßen, wenn es mit ſeinen näheren und weiteren Nachbarn im Südoſten zu guter und allen Beteiligten nutz⸗ barer Zuſammenarbeit kommt. Und das iſt auch noch zu ſagen, daß die Intereſſen, die die kleinen Nachfolgeſtaaten mit Frankreich ver⸗ binden, wie auch oben bereits angedeutet, im⸗ mer geringer werben. Der Weg zu einem vol⸗ len wird aber erſt nach ber Klärung der großen politiſchen Fragen offen ſein. Hüten wir uns deshalb, mit den Fein⸗ den der neuen Staatsidee von„Blut und Bo⸗ den“ zuſammenzugehen, indem wir dem Schlagwort„Donauraum“ nachlaufen, wie un⸗ ſere Vorfahren vor 1000 Jahren der Kreuz⸗ zugsidee, und das letzte Jahrhundert der Weltwirtſchaftsilluſton. Als Feinde bezeichne ich diejenigen, die ſich auch heute noch nicht ab⸗ gewöhnen können, nach der Methode des volksfremden Liberalismus in der Höhe der Ausfuhrziffern unſerer Exportinduſtrie das weſentlich anzuſtrebende Ziel der deutſchen Wirtſchaftspolitik zu ſehen. Und diejenigen, für die grundſätzlich eine andere als nationale Zielſetzung den Leitſtern ihres politiſchen Denkens abgibt. Unſere Oſtraumidee aber knüpft an die Tradition der deutſchen Oſtkolo⸗ niſation über die Jahrhunderte hinweg als neue Raumpolitik eines lebensgeſetzlich rich⸗ tigen Staatsgedankens. 3 Das Geſetz zur Wieberherſtellung des Berufsbeamtentums wenn ſie noch nicht dienſtunfähig ſind. Ohre ſchaft ſowohl in politiſcher als auch in tech⸗ » Berlin, 8. April. Das Geſetz zur Wie⸗ berherſtellung bes Berufsbeamtentums, das ge⸗ ſtern vom Kabinett beſchloſſen worden iſt, wur⸗ de hente im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht und trat damit in Kraft. Als Zweck des Geſetzes wird die Wiederher⸗ ſtellung des nationalen Berufsbeamtentums bezeichnet. Unter das Geſetz fallen alle unmit⸗ telbare Beamte des Reiches, ber Länder, der Gemeinden uſw. Ferner die Dienſtträger der Sozialverſicherungen. Nicht ausgenommen ſind die Richter unb die Lehrer an den Hochſchulen. Beamte im einſtweiligen Ruheſtand werden als Beamte im Sinne des Geſetzes angeſehen. Die Reichsbank und die Deutſche Reichsbahngeſell⸗ ſchaft ſind durch Geſetz ermächtigt worden, für ihren Bereich entſprechende Anordnungen zu treffen. Die Paragraphen—6 bezeichnen die Be⸗ amtengruppen, die vom Geſetz erfaßt werden und zählen die einzelnen Maßnahmen auf, die gegen die Beamten in verſchiedenen Gruppen möglich ſind. Dieſe Maßnahmen ſind abgeſtuft. Als ſchwerſte Maßnahme iſt die Eutlaſſung aus dem Dienſt, als leichteſte die Verſetzung in den Ruheſtand mit allen Ehren und vollen Pen⸗ ſionsbezügen angeordnet. Die ſchwerſte Maßnahme richtet ſich gegen die ſogen. Martelbuchbeamten bie ſeit dem 9. November 1918 in das Beamten⸗ verhältnis eingetreten ſind, ohne die für ihre Laufbahn vorgeſchriebene oder übliche Vorbil⸗ dung zu haben oder ohne die für ihr Amt ſon⸗ ſtige Eignung zu beſitzen. Dieſe Beamten er⸗ halten drei Monate lang nach ihrer Entlaſſung ihre bisherigen Bezüge. Ein Anſpruch auf Ru⸗ hegeld oder Hinterbliebenenverſorgung oder Weiterführung ihrer Amtsbezeichnung, Titel, Dienſtbekleidung oder Dienſtabzeichen ſteht ih⸗ nen nicht zu. Nur im Falle der Bedürftigkeit kann ſolchen Beamten, beſonders wenn ſie für mittelloſe Angehörige zu ſorgen haben, eine widerrufliche Rente bis zu einem Drittel ihres Grundgehalts bewilligt werden. Die Vorſchrift erſtreckt ſich auch auf Ruheſtanoͤsbeamte. Der Paragraph s beſagt, daß Beamle, die nicht ariſcher Abſtam⸗ mung iind, in den Ruheſtand zu ſetzen ſind. Soweit es ſich um Ehrenbeamte handelt, ſind ſie aus dem Amtsverhältnis zu entlaſſen. Das betrifft vor allem jüdiſche Beamte. Sie werden aber mit vollen Ehren und mit vollen Penſionsbezügen entlaſſen. Bei Penſionsbezügen tritt eine ge⸗ wiſſe Einſchränkung ein. Ausnahmen von die⸗ ſen Beſtimmungen gelten für die Vorkriegs⸗ beamten nichtariſcher Abſtammung. Für Be⸗ amte, die am 1. Auguſt 1914 bereits Beamte waren, ſoll eine Nachprüfung nicht ſtattfinden. Eine zweite Ausnahme gilt für diejenigen nichtariſchen Beamten, die im Weltkriege an der Front für das Deutſche Reich oder ſeine Verbündeten gekämpft haben und für ſolche, deren Väter und Söhne im Weltkrieg gefallen ſind. Politiſch unzuverlüſſige Beamte d. h. Beamte, die nach ihrer bisherigen politi⸗ ſchen Betätigung nicht die Gewähr bieten, daß ſie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten, können aus dem Dienſt ent⸗ laſſen werden. Werden ſie entlaſſen, ſo behal⸗ ten ſie brei Monate lang ihre Bezüge. Dar⸗ nach tritt Ruhegehalt und Hinterbliebenenver⸗ ſorgung in Kraft. Nach den weiteren Beſtim⸗ mungen, die ſich an die Perſonalabbauverord⸗ nung vom Jahre 1023 anpaſſen, können Beam⸗ te in ein anderes gleiches oder auch geringeres Amt verſetzt werden. Sie behalten jedoch ihre bisherige Amtsbezeichnung und Dienſteinkom⸗ men. Beamte, die hiermit nicht einverſtanden ſind, können innerhalb eines Monats ihre Verſetzung in den Ruheſtand verlangen. Zur Vereinfachung der Verwaltung können Beamte in den Ruheſtand verſetzt werden, auch Stellen dürfen dann nicht mehr beſetzt werden. Zuſtändig für die Durchführung der Maßnah⸗ men iſt lediglich die oberſte Reichslandesbe⸗ hörde. Nur ſie darf die Entlaſſung aus dem Dienſte, die Verſetzung in ein anderes Amt oder in den Ruheſtand ausſprechen. Dieſe Verfügungen müſſen bis zum 30. Sep⸗ tember 1933 den betreffenden Beamten zuge⸗ ſtellt werden. Damit kommt der vorüberge⸗ hende Charakter des Geſetzes beſonders zum Ausdruck. Die Fachminiſter haben es in der Hand, in ihrem Bereich die Maßnahmen ſchon früher durchzuführen. Das wird ſich vor allem bei Richtern und leitenden Beamten auswir⸗ ken, wo eine baldige Entſcheidung erwwünſcht wird. Sobald ein Fachminiſter die Beendi⸗ gung der Maßnahmen mitteilt, iſt für die be⸗ treffende Verwaltung die Durchführung des Geſetzes erledigt und es treten wieder die nor⸗ malen Vorſchriften in Kraft. zuſammenſchluß der Rundſunkhörer⸗ organiſationen s Berlin, 8. April. Im Reichsverband deut⸗ ſcher Rundfunkteilnehmer mit ſeinen 125 000 Mitgliedern hat ſich nunmehr der Funktech⸗ niſche Verband e. V. mit ſeinen nahezu 500 Vereinen einſchließlich des Amateur⸗Sende⸗ und ⸗Empfangsdienſtes angeſchloſſen. Es iſt damit der ausſchlaggebende Teil der Hörer⸗ niſcher Hinſicht zu einem großen Block ver⸗ einigt. Um eine enge Zuſammenarbeit der ver⸗ ſchtedenen Organtſationen zu gewährleiſten, iſt der Schriftführer des Reichsverbandes deutſcher Rundfunkteilnehmer, Wolf Ziegler, zugleich in den Vorſtand des Deutſchen funktechniſchen Verbandes e. V. berufen worden. Es wird nunmehr möglich ſein, die Intentionen des Miniſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda durch einen großen geſchloſſenen Block der Hörerſchaft zu unterſtützen. Dies ſowohl in Hinſicht auf die Programmgeſtaltung bei den verſchiedenen Senbegeſellſchaften als auch hin⸗ ſichtlich der Abwehr von Rundfunkſtörungen. Innerhalb des Deutſchen Amateur⸗Sende⸗ und ⸗Empfangsdienſtes werden auf Grund des Zu⸗ ſammenſchluſſes nunmehr auch die Amateur⸗ ſender in den Dienſt der nationalen Erhebung und Erneuerung geſtellt. Es iſt zu erwarten, baß in kürzeſter Zeit auch die übrigen Organi⸗ ſationen um den deutſchen Rundfunk entweder zu einer engeren Zuſammenarbeit gelangen oder ſich auf Grund der neuen Tatſachen auf⸗ löſen werden. Rorman Davis nach Berlin abgefahren Paris, 3. April. Der außerordentliche amerikaniſche Botſchafter Norman Davis ver⸗ ließ am Freitag abend Paris, um ſich nach Ber ⸗ lin zu begeben. Farbenfabrik durch Großfener eingeäſchert 500 000 Mark Schaben Bitterfelbd, 8. April. Am Freitag brach in dem Lager der Lack⸗ und Farbenfabrik Hoch⸗ ſtetter& Bauſe ein gefährlicher Braud ans, der ſich in kurzer Zeit zu einem Großfeuer ent⸗ wickelte. Die Flammen fanden in den großen Teer⸗ und Lackvorräten reiche Nahrung. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, das große Benzinlager zu retten. Erſt nach mehr⸗ ſtündiger Tätigkeit gelang es der Fenerwehr, mit Hilfe von Schaumlöſchern den Brand ein⸗ zudämmen. Das Gebände wurde vollkommen eingeäſchert. Der Sachſchaden ſoll rund eine halbe Million Reichsmark betragen. Zostanini kommt nach Bayreuth s Berlin, 8. April. Wie die„DA3.“ aus Bayreuth erfährt, hat Frau Winnifried Wagner mitgeteilt, daß an den Gerüchten, Toscanint würde in dieſem Jahre in Bayreuth nicht diri⸗ gieren, kein wahres Wort ſei. Toscanini werde die„Meiſterſinger“⸗ und„Parſival“⸗Auffüh⸗ rungen leiten. Die Sünberungsaktion beim Einzel⸗ handel s Berlin, 8. April. In einer Preſſebeſpre⸗ chung entwickelten die beiden geſchäftsführen⸗ den Vorſtandsmitglieder der Hauptgemein⸗ ſchaft des Deutſchen Einzelhandels das neue Programm dieſer Spitzenorganiſation des Deutſchen Einzelhandels. Dr. Hilland ſtellte feſt, daß die Hauptgemeinſchaft ſchon ſeit länge⸗ rem Fühlung mit der nationalſozialiſtiſchen Partei hatte und ſich gern umgeſtellt habe. Der Kampf des gewerblichen Mittelſtandes habe nur die Aufgabe zu erfüllen, wieder ver⸗ nünftige Verhältniſſe für den Mittelſtand zu ſchaffen. Zu der erſten Aufgabe des Einzel⸗ handels gehöre es, das Zugabeunweſen zum Verſchwinden zu bringen. Dies ſei nur noch eine Frage weniger Wochen. Die füdiſchen Elemente müßten ausgemerzt werden. Das Sofortprogramm des Einzelhandels könne die nationalſozialiſtiſche Partei unterſchreiben. Es werde jetzt leichter ſein, es auch durchzuführen. Die jüdiſchen Mitglieder wolle man im Ver⸗ hältnis zu ihrer Geſamtzahl auch in der Wirt⸗ ſchaft belaſſen. Sie könnten aber nicht Mit⸗ glieder der Vorſtände und Ausſchüſſe ſein. Auch die jüdiſchen Geſchäftsinhaber müßten in Zu⸗ kunft einer gewiſſen Verbandskontrolle unter⸗ liegen. Beabſichtigt ſei, aus der Hauptgemein⸗ ſchaft eine Spitzen⸗ und Zwangsorganiſation des Berufes zu machen. -Funk Der Eiſenbahnerſtreik in Nord⸗Irland und in Ulſter wurde nach neunwöchiger Dauer been⸗ digt. Die Eiſenbahngeſellſchaften und Gewerk⸗ ſchaften kamen zu einer Einigung. Der Streik hat insgeſamt rund 100 Mill. Mark gekoſtet. 3 Die deutſche Wanderlehrerin Margarete Krenz, die, wie erinnerlich, vom Liſſaer Be⸗ zirksgericht wegen angeblich verſuchter Spiv⸗ nage zu 1½¼ Jahren Gefängnis verurteilt worden war, wurde vom Appellationsgericht in Poſen zu ſechs Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Die Strafe wurde der Angeklagten zwar auf Grund des Amneſtiegeſetzes erlaſſen, je⸗ doch hat Fräulein Krenz mehrere Wochen Un⸗ terſuchungshaft verbüßen müſſen, bis ſie ge⸗ gen Hinterlegung einer Kaution von 100 000 Zloty entlaſſen nde, Nach einer Meldung der„Donaupoſt“ aus Arad bei Budapeſt wurden in der Gemeinde Vilagos zahlreiche Arſenvergiftungen, nament⸗ lich an Ehemännern, aufgedeckt. Das Gift wurde den Frauen, die ihrer Männer über⸗ drüſſig geworden waren, von einer Zigennerin verkauft. Bisher gab die Zigeunerin ſechs Vergiftungen zu. Die ſechs Ehefrauen ſind verhaftet worden. Am Freitagabend rotteten ſich etwa 50 Kom · muniſten vor der Deutſchen Geſanotſchaft in Athen zuſammen, um gegen Deutſchland zu demonſtrieren. Durch Steinwürfe, die der Ge⸗ ſandtſchaft galten, wurden irrtümlicherweiſe zwei Fenſter eines Tabakbüros eingeworfen. Die Polizei nahm drei Verhaftungen vor. Bei den Feſtgenommenen handelt es ſich um jun⸗ ge Burſchen. Monkag, den 10. April 1983. Gedenkkage. 1849 Bismarck lehnt die dem Preußenkönig vom Frankfurter Parlament angebotene Kaiſer⸗ krone ab.(Siehe 13. Auguſt 1992 Hitler⸗ Hindenburg). 1932 Brands Heinz, Kfm.⸗Angeſt., SA.⸗M., Hamburg, von Kommuniſten erſchoſſen. 1932 Hahn Harry, Steward, SA.⸗M., Ham⸗ burg, von Kommuniſten erſchoſſen. Blütenjonntag Aus dem Dunſt und der verſchleierten Heim⸗ lichkeit des neuen Frühlings tauchte er bervor im herrlichſten Zauber der Blüten. Sein Kleid iſt weiß wie das Gewand der jungen Braut, das dunkle Geäſte der Bäume hebt ſich ſo zart heraus, wie die Falten ihres Brautgewandes. Und aus dem blütenweißen Leuchten und Gleißen des warmen Tages löſt ſich ein ſtarkes Duften, das ſich in unſere Lungen einſaugt, wie die Sonaen⸗ wärme in unſere Hirne und Herzen. Ein ſelte⸗ ner, erſter Frühlingstag! Auf den braunen and gelben Wegen der Felder wandern die verbrauch⸗ ten Menſchen; dort, in grünenden Gärten ſitzen andere und freuen ſich am Glanz der ſprießenden Birnenknoſpen oder ſie ſehen in das zarte Roſa der Pfirſichblüten, die an den kleinen Bäum⸗ chen kleben. Am Grasrain tummeln ſich Kinder, pflücken ſpäte Veilchen und werfen mit Bällen. Blütenſonntag... Aus dem Boden ſteigt ein ſtarker Ruch, der Atem der Heimat. Es iſt, als ob dieſe Heimat in dieſem Jahr viel ſchöner und lebensfroher wäre, als früher: die Menſchen ſind andere geworden, haben ſich zurückgefunden zum Sinn ihrer Scholle, ihres Lebens. Durch ihre Herzen geht ein Wollen, das ſich ſortſetzt vom einen zum andern, das ſo ſtark iſt, wie die vfrfffult ffflernm̃ 03.4 Die deutsche Gaststätte(03.4 Preiswertl Gualiiat! erkamro in allen einschlägigen Geschäften erhältlieh Hilugmiärrinrinzuanuxtinzinrazarmusamesuaurrzurrzuszirarsnrerszenztpzttti Konzertsaal Furtwängler dirigiert in Mannheim. Den Abſchluß der diesjährigen Mannheimer „Akademiekonzerte bildet ein im deutſchen Kon⸗ zertleben einzig daſtehendes Ereignis: Wilhelm Furtwängler dirigiert am 26. April im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens die vereinigten Orcheſter der Berliner Philharmoniker und des Nationaltheaters Mannheim. Zum erſtenmal verbinden ſich die Berliner Philharmoniker mit einem anderen Orcheſter zu einem gemeinſamen Klangkörper, der aus 170 Künſtlern beſteht. Zur Aufführung gelangen das Lohengrin⸗Vorſpiel, Tannhäuſer⸗Bachanal und die Ouvertuce zum „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner, ſowie die 3. Symphonie von Joh. Brahms. * Letzter Meiſterklavierabend: Edwin Fiſcher. Durch alle Töne tönet Im bunten Erdentraum Ein leiſer Ton gezogen Für den, der heimlich lauſchet. Dieſes Schlegel'ſche Motto ſtellt Schumann ſeiner großen Fantaſie Opus 17 voran. Aber nicht nur bei Schumann gibt es vieles„heim⸗ 42 zu erlauſchen“, ſondern auch bei Edwin Fiſcher, ob er nun ein Werk von Schumann, Bach oder Beethoven unter den Händen form/ Ueberhaupt Bach! Anfang und Ende des Programms; das bedeutet Umrißzeichnung des Künſtlers Fiſcher. Mit Bachs tiefgründigem Klavierwerk, der EChromatiſchen Fantaſie und Fuge führt er den Lauſcher in das heimlichſte Reich der Muſik ein, in ſeines und das Johann Sebaſtians. Aller ——— Virtuoſität abhold, geſtaltet dieſer Ruſiker mit dem Beethovenkopf voll fanatiſcher Leidenſchaftlichkeit und reißt alle Dämme nieder, die ſich dem Verſtändnis Bachs entgegenſtemmen. ier erſteht die Geſtalt des Werkes in kriſt ill⸗ larer Wirklichkeit vor dem geiſtigen Auge. Tie alette des Virtuoſen Fiſcher iſt unerſchöpf⸗ an Farbenreichtum, was er allein mit dem Kraft des braunen Bodens und ſo rein, wie das Gleißen des ſonnenhellen Blütenſonntags Diebſtahlliſte. Entwendet wurde: Am 28. 3. 33 von einem Beſtättereiwagen in der Haardtſtraße eine Kiſte enthaltend 21 Kilogr. Bienenhonig, auf dem Deckel der Name des Abſenders: Albert Clauſen in Ratzbeck Poſt Rheinfelden. Am 1. 4. 33 in Neckarau ein dunkelblauer Herrenanzug für mittlere Figur. Am 31. 3. 33 in einem Warenhaus in E 1 ein älterer, braun⸗lederner Damengeldbeutel mit 42,60 Mk. Zum 1. 4. 33 aus einer Farm in Käfertal 8 bis 10 Hühner ſogen. weiße Leghorn. Zum 3. 4. 33 an einem Hauſe in O 7 ein weißes Emailleſchild mit der Aufſchrift: Dr. med. Kottlors. Zum 4. 4. 33 aus einem Kellerraum am Pfalzplatz hier 2 komplette graue Fahrradberei⸗ fungen und ein Fahrradſchlauch, darunter 2 Mi⸗ chelin⸗Mäntel. Am 4. 4. 33 in einem Hauſe in T 1 ein brau⸗ ner Herrenpaletot mit braunem Samtkragen, einreihig mit ſchwarzem Seidenfutter, ſowie ein Paar braune Nappa⸗Handſchuhe. Verloren ging: Am 16. 3. 33 vom Schlachthof bis G 1 ein Geldbeutel mit 123 Mark. Nationaltheater Mannheim Das Nationaltheater bereitet für den Grün⸗ donnerstag eine Feſtaufführung der„Meiſter⸗ ſinger“ vor. Am Karfreitag findet traditionell eine Aufführung der„Matthäuspaſſion“ von Johann Sebaſtian Bach ſtatt. Am Oſterſonntag wird die„Meiſterſinger“⸗Aufführung wiederholt, am Oſtermontag wird„Carmen“ gegeben. SS⸗Fliegerſturm 2/X. Mittwoch, 12. April, 19 Uhr Appell mit an⸗ ſchließ. Exerzieren. Stadtſeite des Flugplatzes. Dienſtſtunden bei O5, 9/11, Dienstags 17 bis 18 Uhr. Aus der Tütigteit der Kommiſſare Beurlaubung jüdiſcher Lehrkräfte an der Handelshochſchule. Auf Grund der Verfügung des Reichs⸗ kommiſſars Roberk Wagner für das Land Baden werden alle Juden an der Handels⸗ hochſchule Mannheim mit ſoforkiger Wirkung beurlaubk, um Einzelaktionen gegen Juden und damit verbundene erhebliche Skörungen der öffenklichen Sicherheit, Ruhe und Ordnung zu verhüten. Jegliche Täligkeit in den Dienſt⸗ räumen, insbeſondere die Mitwirkung an Prüfungen iſt unterſagk: 1. dem ordenklichen Profeſſor Dr. Okko Selz(Inſtitut für Pſychologie und Pädago⸗ gik). 2. dem ordenkl. Honorarprofeſſor Dr. Sigmund Skrauß, Rechksanwalt, 3. Frau Dr. Käkhe Bauer-⸗Mengelberg, 4. dem Pri⸗ vakdozenken und Aſſiſtenten Or. Paul Epp⸗ ſtein, 5. dem Privakdozenken und Aſſiſten⸗ ken Kurk Sigmar Gutkind, 6. dem neben⸗ amklichen Profeſſor Dr. Arkhur Blauſtein Syndikus der Handelskammer Mannheim, 7. dem Prof. Dr. Joſef Koburger, Direk⸗ kor der Aklas⸗Verſicherungsbanken Ludwigs⸗ hafen, 8. dem Dr. Ludwig Mann, Nerven⸗ arzt in Mannheim, 9. dem Prof. Dr. Julius Moſes, prakk. Arzt. Ausſtellung bolſchewiſſiſcher Gemälde in der Kunſthalle. Die Kommiſſare der Stadt Mannheim ha⸗ ben in dieſer Angelegenheit an das Badiſche Kultusminiſterium in Karlsruhe folgendes Schreiben gerichtet: „In der Kunſthalle iſt eine Ausſtellung von Bildern eröffnek worden, die den Bol⸗ ſchewismus auf dem Gebieke der Kunſt in einzigarkiger Weiſe veranſchaulicht. Die Aus⸗ ſtellung iſt der Mannheimer Bevölkerung zu⸗ gänglich gemacht. Wir würden es begrüßen, wenn ein Verkreker des Kultusminiſteriums die Ausſtellung beſichtigen würde.“ Pedal anfängt, iſt unerhört; man muß alles oe⸗ hört haben. Worte deuten nur an! Zwiſchen die Bachſche und die Schumanaſche Fantaſie fügt er die in dieſem Zuſammenhang faſt ſpieleriſch anwutende Chaconne in ſö⸗dar von Händel, deren Variationen er um einige im Echoſtil hinzukomponierte bereichert. Darauf Beethovens Waldſtein⸗Sonate. Das überaus kurze Adagio wiegt bei Fiſcher die beiden Eck⸗ ſätze an Gehalt auf! Dann läßt er mit der Zugabe der Bachſchen Es⸗dur Fuge mit Präludium die Umwelt verſin⸗ ken u. verſetzt uns in einen gotiſchen Dom, w. o. im feierlichen Halbdunkel gewaltige Orgelklänge uns die Allmacht Gottes künden. Ein wahrhaft kongenialer Machtſchöpfer! H. Eckert. KINO „Blutendes Deutſchland“. Das große deutſche geſchichtliche Filmwerk! Noch kein Film wurde wahrſcheinlich mit einer derartigen Spannung erwartet als gerade die⸗ ſer! Auch im Film iſt eine andere Zeit angebro⸗ chen. Wie ſehr gerade die offiziellen Stellen heute dem Film allergrößte Bedeutung beimeſſen, das beweiſt die Anweſenheit vieler Vertreter tädtiſcher und ſtaatlicher Behörden wößrend der eſtaufführung am vergangenen Freitag abend. Ueberall da, wo noch vor wenigen Wochen ſich eine ſemitiiche CTliaue breit machte, wo die Abendtoiletten der Frau zur Modeſchau wurden, dort ſaßen diesmal Männer im braunen Ehren⸗ kleid. Kommiſſar Wetzel, Standartenführer Feit, Oberſtleutnant Demoll, Büroermeiſter Dr. Walli, und noch viele Männer aus dem öffentlichen Le⸗ ben hatten— eingefunden, um ſich dem großen Erleben dieſes Filmes hinzugeben. Nach einem ausgezeichnet ausgewählten Vor⸗ rogramm(erwähnt ſei der famoſe Fliegerfilm!) pielte die Standartenkapelle unter der bewähr⸗ ten Leitung des MZF Homann⸗Webau das Horſt Weſſellied und einen Marſch. Hierauf ergriff der Referent für Filmweſen der NSDAp das Wort zu kurzen Ausführungen, in denen er die Ver⸗ ſicherung abgab, daß das Filmgeſchäft wieder in eine Filmkunſt zurückgeführt werden und das ge⸗ ſamte Filmweſen entjudet werden müſſe. In Zu⸗ Ernennung von Hilfsreferenlen. Nachfolgende Herren wurden von den Kommiſſaren als Hilfsreferenten eingeſeßt: Herr Dipl.⸗Kaufmann Adolf Haucke, für die Handelshochſchule Mannheim, — Karl Endlich für Verſicherungs⸗ weſen. Beurlaubungen beim Nalionallheater. Vis auf weiteres wurden beurlaubt der Opernſänger Walker Friedmann die Opernſängerin Ellen Philips und der Opernſänger Sidney de Vries. Drei Juden weniger! Der Wind iſt gul! Enklaſſung und Beurlaubung. Der bei der Nolgemeinſchaft beſchäftigte Angeſtellte Guſtav Weller wurde mit ſo⸗ forkiger Wirkung enklaſſen. Ebenſo wurde der Schulhausmeiſter Seu⸗ ferlein an der Albrecht⸗Dürer-Schule in Kä⸗ ferkal mit ſofortiger Wirkung ſeines Dienſtes enkbunden und beurlaubt. Unkerſtüßungszahlung—* ſtädl. Fürſorge⸗ am Auf Anordnung der Herren Kommiſſare der Sladt Mannheim erhalken diejenigen Un⸗ kerſtützungsempfänger, die zur Abholung ihrer Fürſorgeunkerſtützung auf Dienskag, den 18. April und Mittwoch, den 19. April, zu den Kreisſtellenkaſſen des Fürſorgeamts einbe⸗ ſtellt ſind, ihre laufende Unkerſtützung bereil⸗ am Donnerslag und Samslag vor Oſtern. An welchem Tage und zu welcher Stunde die Unkerſtützung für den einzelnen Fürſorge⸗ empfänger gezahlk wird, kann aus den An⸗ ſchlägen an den Türen der zuſtändigen Unker⸗ ſtühunasabteilungen des Fürſorgeamkes erſe⸗ hen werden. 2 kunft hat der Film nicht mehr dem Kapitalis⸗ mus, dem Staat und damit dem Volk zu dienen Und dann lief jenes eindrucksvollſte Film⸗ werk, das dank ſeiner Eigenart und ſeiner öroß⸗ artigkeit mit keinem früheren Film verglichen werden kann. Dieſer Streifen läßt uns nochmals die Ge⸗ ſchichte der letzten 60 Jahre miterleben. Mit un⸗ erhörter Wucht ſtellt er uns nochmals in das Geſchehen der vergangenen Jahre. So war es! Zuerſt Bilder von der Geburtsſtunde des Rei⸗ ches, dann von der großen Zeit des heldenhaften Ringens unſerer grauen Helden, und dann ſchleu⸗ dern objektive, wahre Bilder Anklage auf An⸗ klage gegen jenes 1705 Syſtem, das der Volks⸗ ſturm nun Atton Shelehr hat! Nichts wird ver⸗ geſſen: Inflation, Ruhreinfall, Schlageters Hel⸗ dentod, Hunger. Arbeitsloſigkeit, alles, alles wird wieder wach! Das iſt das Werk derer von Wei⸗ mar! Aber dann kommt die neue Weltanſchauung. uerſt leiſe, unhörbar, verſpottet, verlacht; dann auter, wuchtiger, eindringlicher; und abioſe zwingend. Den Abſchluß bildet der grandioſe Sieg der nationalſozialiſtiſchen Revolution! In 1½ Stunden erlebt man ſo nochmals den Dor⸗ nen⸗ und Schickſalsweg des deutſchen Volkes mit einer nicht i übertreffenden Realiſtik! Dieſer Film wird der größte Erfolg der letz⸗ ten Jahre werden, weil er ungeſchminkt und ten⸗ denzlos die Mieſen wiedergibt. Und gerade deshalb muß dieſen Film jeder Deutſche geſehen haben. Keiner darf ihn verſäumen; am wenig⸗ ſten die Jugend. Wir wiſſen, wir werden noch manche Hoch⸗ leiſtung im deutſchen Film hervorbringen. Die⸗ ſer Film aber wird immer eine Einmaligkeit ſein, weil er eben kein Spielfilm, ſondern Ge⸗ ſchichte iſt. Wohl wird man in kommenden Fil⸗ men die vergangene Epoche auf eindringlichere, techniſch vollkommenere Art zeigen. Immer aber wird ſie dann nur Nachbildung ſein! Dieſer Film wird uns wieder Anſporn ſein für den neuen großen Kampf! Capitol. Erltaufführung:„Das Lied der ſchwarzen Berge.“ Unter der Regie von Hans Natge's iſt hier eine Filmkombination entſtanden zwiſchen Kul ⸗ Parele-Ausgabe KREIS MANNHEIM NSSBO. Ortsgruppe Feudenheim. NSWo.⸗ Geſchäftsſtunden Montags und Donnerstags—8 Uhr abends, Geſchäftsſtelle Schützenhaus. NSBoO. Feudenheim benötigt für ihre Ge⸗ ſchäftsſtelle im Schützenhaus ein verſchließbares Schränkchen, 1 Tiſch, 1 gebrauchte Schreibma⸗ ſchine. Spender werden gebeten, ihre werte Adreſſe im Schützenhaus, Hauptſtr. 150, zu hin⸗ terlaſſen. Ortsgruppe Feudenheim. Die Ortsgruppe Feudenheim benötigt 2 kleine Tiſche mit Schub⸗ kaſten, desgleichen 1 kleineres Schränkchen für Akten. Freiwillige Spenden erwünſcht. Die Gegenſtände werden abgeholt. Zu adreſſieren an Ortsgruppe Feudenheim, Schützenhaus. Bund deutſcher Mädel— Bezirk Mannheim. Am Dienstag, den 11. April, abends ½9 Uhr, findet in S. 1, 9(Buchbinderei Egner) eine wich⸗ tige Beſprechung aller Orts⸗ und Scharführerin⸗ nen des Bezirkes Mannheim ſtatt. Vollzählige⸗ Erſcheinen iſt dringend erwünſcht. Bund deutſcher Mädel. Jungſchar des BDM. Am Dienstag, den 11. April, abends /½7 Uhr findet in E. 5, 16(Rotküche) ein gemeinſamer Heimabend ſämtlicher Jungſcharen der Orts⸗ gruppe Mannheim ſtatt. Kommen iſt Pflicht. Sturmbann 1/171, Sprechſtunde des Sturm⸗ bannführers ſowie der Referenten im Sturm⸗ bann jeden Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr im SA.⸗Heim. Sturm 1/171, Sprechſtunde des Sturmführer⸗ jeden Dienstag von 18—20 Uhr im SA.⸗Heim Weinheim. Sturm 2/171, Sprechſtunde des Sturmführers jeden Freitag von 18—20 Uhr im SA.⸗Heim Weinheim. NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Maunheim. Mon⸗ tag, 10.., abends 8 Uhr, wichtige Beſprechung in der Menſa der Hochſchule E. 5, 16(NS.⸗Not⸗ küche). Um vollzähliges Erſcheinen aller Orts⸗ gruppenleiterinnen und ihrer Stellvertreterin⸗ nen Fürſorgerinnen, Kaſſiererinnen, Referentin⸗ nen und und Amtswalterinnen gebeten. NS. Frauenſchaft, Kreis Mannheim, Ortsgr. Deutſches Eck. Dienstag, den 11. 4. 33, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung der NSF. in der NS.⸗Notküche E. 5, 16. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein. NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Mannheim. Mon⸗ tag, 10. April, abends 8 Uhr, E. 5, 15: Amts⸗ walterinnen⸗Beſprechung(Ortsgruppenleiterin⸗ nen, Fürſorgerinnen, Kaſſiererinnen uſw.). Er⸗ ſcheinen unbedingt erforderlich. RSKK. Mannheim. Dienstag, den 11. April, 17.30 Uhr: Propaganda⸗Werbefahrt bis 19.15 Uhr. Anſchließend 20.30 Uhr: Große Werbever⸗ ſammlung im Weinhaus Hütte Q. 3, 4. Sanitätslehrkurs der Standarte 171. Standar⸗ tenarzt Dr. Schwarz, Montag, 10. April, 20 Uhr: Fortbildungsſchule U. 2, 5. Sämtliche gemelde⸗ ten Sanitäter haben anzutreten. von Derblin G. m. b. H. Lapete gegenüber Kaufhaus,— Tel. 21077 tur⸗, Sport⸗ und Spielfilm, bei dem zwar er⸗ ſterer überwiegt, die beiden anderen Arten jedoch daneben aufs Beſte zur Geltung kommen. In der Heimat der ſchwarzen Berge, Monte⸗ negro, treffen ſich drei Freunde, die Deutſchen Schenk und Windolf ſowie Duſchan, ein junger Montenegriner. Man ſpricht über Erzvorkom⸗ men im Lande und Duſchan plant, dieſe Erd⸗ ſchätze zu heben. Da feſtſteht, daß als Abtrans⸗ portmöglichkeit nur der Waſſerweg durch die Wildwaſſer der Tara in Frage kommt, beſchlie⸗ ßen Duſchan und Windolf trotz Abratens von Duſchans Vater und Schweſter Jela und des Freundes Schenk eine Erkundungsfahrt auf der reißenden Tara mittels Kanu. Das Wagnis mißlingt, beide geraten in einen unterirdiſchen Waſſerlauf und nur dem Mut und der Entſchloſ⸗ ſenheit von Jela und Schenk verdanken die Ver⸗ mißten gerade noch zur rechten Zeit ihre Ret⸗ tung. Die beiden Retter finden ſich in der Liebe und auch für die Geretteten geht die Sache gut aus. Eine geſchickte Regie hat die Handlung ſo an⸗ gelegt, daß ſie auf vielſeitigſte Weiſe alle land⸗ ſchaftlichen Schön⸗ und Herbheiten der ſchwarzen Berge, Sitten und Gebräuche der Bewohner uſw. auf die Leinwand zaubert. Die Erkundungsfahrt der beiden Freunde und deren Begleiter durch das wildromantiſche Tal der Tara, durch Strudel, Schaum und Giſcht ſind prachtvolle Bilder vom Kampf des Waſſerſport⸗ lers gegen das entfeſſelte Element und erinnern ſtark an den famoſen Kober⸗Film„Die Waſſer⸗ teufel von Hieflau“. Eine feine Regieleiſtung iſt beſonders das Rettungswerk der beiden Eingeſchloſſenen am Schluſſe der Handlung; auch ſei des Meiſters on der Kamera hierbei lobend gedacht. Die Darſtellung, wenngleich hier nicht im Vordergrund, war durchweg in beſten Händen. Ein recht eindrucksvoller, ſehenswerter Film, der zuſammen mit dem Beifilm„Kriminalrepor⸗ ter Holm“ und dem übrigen Teil ein erſtklaſſto⸗⸗ Programm darſtellt, das Zugkraft haben wir was bereits der erſte Ubend bewieſen hat. SBVoO.⸗ gs—8 re Ge⸗ bares eibma⸗ werte zu hin⸗ gruppe Schub⸗ n für „Die ren an mheim. 9 Uhr, e wich⸗ hrerin⸗ ähliges BDM. 7 Uhr nſamer Orts⸗ licht. Sturm⸗ Sturm⸗ 20 Uhr ührers Heim ührers Heim Mon⸗ echung .⸗Not⸗ Drts⸗ eterin⸗ tentin⸗ Irtsgr. abends in der tliches zarzen r uſw. e und e Tal t ſind ſport⸗ nnern zaſſer⸗ das am rs on jt im den. Film, repor⸗ ſſtoc. wir! Monkag, den 10. April 1933. Ein ſinamielles Trümmeshaufen So üvernaym der Kationalſozialismus den vadiſchen Slaat Karlsruhe, 7. April. Am Freitagabend ſprach über den ſüddeutſchen Rundfunk als zweiter Redner der badiſchen Regierung Pg. Finanz⸗ miniſter Köhler über die Finanz⸗ und Wirtſchaftslage Badens. Eingangs ſeiner ſtündigen Ausführungen ſtellte Finanzmi⸗ niſter Köhler feſt, daß ſein Amt das ſchwer⸗ e ſei, das einem Menſchen geſtellt werden önne. Für ihn habe es aber kein Ausweichen gegeben, er habe vor dem Feinde ſeine Pflicht erfüllt und ebenſo ſelbſtverſtändlich ſei es jetzt für ihn geweſen, ſich dem Führer und dem Volke zur Verfügung zu ſtellen. Keine noch ſo ſchwere Maßnahme könne ihn abhalten, ſeine bflicht zu tun für das Volk und die badiſche Heimat. Einen breiten Raum ſeiner Rede widmete Finanzminiſter Köhler einer Auseinanderſet⸗ zung mit ſeinem Amtsvorgänger, wofür ihm ein Artikel des früheren Finanzminiſters Dr. Mattes als Grundlage diente, die dieſer am Tage nach der Regierungsübergabe an die Männer der nationalen Front über die Fi⸗ nanzlage Badens an die Preſſe gegeben hatte. In dieſem Artikel hätte Dr. Mattes die Fi⸗ nanzlage Badens ſo dargeſtellt, als ob ſie für ſeinen Nachfolger die breiteſte Baſis für den Wiederaufban böte. Die Behauptungen, Dr. Mattes zeugten von einem fröhlichen Op⸗ timismus, den Dr. Mattes während ſeiner Miniſtertätigkeit nicht gekannt hätte. Als am⸗ tierender Miniſter habe er die Lage ſo geſehen, wie ſie in Wirklichkeit ſei. Der Mini⸗ — erinnerte daran, daß Dr. Mattes vor drei ahren im Landtag zur Ausbalaneierung des Etats den Vorſchlag gemacht habe, daß man die Steuereingänge höher einſtellen müßte. Wäre man dieſem Vorſchlag gefolgt, ſo wäre die Finanzlage Badens eine einzige Kata⸗ ſtrophe geworden. Der abgegangene Mini⸗ ſter wollte mit dieſem Artikel lediglich ſeine Arbeit in ein günſtiges Licht rücken. Dazu läge abſolut kein Grund vor. Den opti⸗ miſtiſchen Ausführungen Dr. Mattes' ſtelle ich die Wirklichkeit der badiſchen Finanzlage ge⸗ genüber. Am 8. Juli 1932 veröffentlichte der frühere Miniſter im„Staatsanzeiger“ einen Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Lan⸗ des Baden. Danach betrugen im Jahre 1931 die Mehrausgaben im ordentlichen Haushalt 1,076 Millionen, im außerordentli⸗ chen 1,535 Millionen, demnach die Geſamtmehr⸗ ausgaben 2,611 Millionen. Noch am 9. März habe Dr. Mattes in einer Aktennotiz feſtge⸗ ſtellt, daß er auf 31. März 1953, arſo für bäs Rechnungsjahr 1032, mit einem Fehlbetrag von 4 Millionen Reichsmark rechne, außerdem habe er bemerkt, daß nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen für 1933 mit ein⸗m nngedeckten Fehlbetrag von mindeſtens 10 Millinnen RM. aͤn rechnen ſein werde. Am 9. März machte alſo Dr. Mattes in Peſſimismus, 14 Tage ſpäter ſtellte er in der Preſſe leſt, daß während ſeiner Amtszeit kein Fehlbetrag entſtanden Wenn Dr. Mattes dann weiter ſchreibt: „Dazu kommt, daß die Einnahmen ſeit Oktober letzten Hahres keine ſinkende Tendenz mehr aufweiſen, ſondern ſich etwa in gleicher Höhe halten...“, ſo müſſe dieſer Feſtſtellung eine weitere Aktennotiz des Miniſters vom g. März gegenüber geſtellt werden, in der feſtgehalten wurde, daß die Verſchlechterung der Einnah⸗ men für 1938 gegenüber 19582 aus der Grund⸗ und Gewerbeſtener rund 1 Million und ans der Gebändeſonderſtener rund.4 Millionen RM. betragen werde. Auch hier habe Dr. Mattes die Finanzlage geſehen, wie ſie in Wirklichkeit ſei, und nicht nur Dr. Mattes, ſon⸗ bern auch die geſamte badiſche Regierung. Denn als in Baden die geſamte Staatsgewalt in die Hände der jetzigen Regierung gelegt wurde, habe der badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt erklärt: „Ich möchte ſie darauf aufmerkſam machen, daß die Geſamtfinanzlage Babdens gefahr⸗ drohend iſt!“ qWenn weiter Dr. Mattes behauptet habe, daß ſeine Finanztätigkeit beſonders erfolgreich geweſen wäre, ſo ſtehe dieſer Behauptung die Tatſache entgegen, daß Dr. Mattes während ſeiner Miniſtertätigkeit dem badiſchen Volk un⸗ erhörte neue Laſten auferlegt habe. Wir dür⸗ fen nur an die Erhöhung der Schulbeiträge und die Erhöhung der Fleiſchſtener erinnern. Einen ganz beſonderen Schlager Dr. Mat⸗ tes mit der Behauptung heraus, daß ſich die Schulbenlaſt des Landes während ſeiner Amts⸗ zeit verringert habe. Richtig ſei, daß der Schul⸗ benſtand ſich in dieſer Zeit verringert habe, unrichtig aber, wenn man es hinſtellen wollte, als ſei dies auf eine beſonders hervorragende Finanzpolitik des früheren Finanzminiſters zurückzuführen. Dieſe Verringerung des Schul⸗ benſtandes beruhe lediglich auf der Umſtellung ber Beſoldungszahlungen an die Beamten. Im folgenden gab der Miniſter ein Bild der Entwicklung der Schulden Badens. Vor dem kriege beſaß Baden eine Eiſenbahnſchuld, nach dem Kriegé belaſtete es eine größere Schürd, die aber dͤurch die Inflation vollkommen ge⸗ ſtrichen wurde. Ende 1924 trug Baden an einer Zelaſtung von 5 Millionen, um es bis 1982 auf bie ſtolze Höhe von 139 Millionen RM. Schul⸗ den zu bringen. Das ſei die Erbſchaft, die er, ſöhler, im März 1933 angetreten habe. Von dieſen 139 Millionen ſind rund 60 Mil⸗ lionen RM. wohl weitergegeben worden, die geſamte Zinsbelaſtung aber betrage 8,8 Mil⸗ lionen. Die Zinsverpflichtungen bewegten ſich heute noch in einer Höhe, wie ſie einfach nicht mehr verantwortet werden könnten. Noch hen⸗ te müßten an das Ansland 7 Prozent gezahlt werden. Ein ſolcher Zuſtand ſei praktiſch uner⸗ träglich. Daher habe er, der Miniſter, bei ſei⸗ ner Amtsübernahme ſofort Schritte eingelei⸗ tet, um dieſem unerhörten Zuſtand ein Ende zu bereiten. Eine beſondere Aufgabe erblicke er darin, dieſe drückenden Vrpflichtungen aus den Riſikoprämien ſo raſch wie möglich auf ein tragbares Maß herunterzuſetzen. Die geſamte Regierung zabe ſich für ihre Arbeit einen Grundſatz herausgeſtellt, oer lau⸗ tet: Eiſerne Sparſamkeit. Die Alten unter Ihnen wiſſen, daß der Reichtum und die Wohl⸗ fahrt des deutſchen Volkes einſt nicht etwa durch Nichtstun oder Verſchwendung erreicht iſt; dieſe ſind herausgewachſen aus einer nnerhörten Sparſamkeit der früheren Generationen. Die Regierung habe verſprochen, dieſe Spar⸗ ſamkeit überall und ohne Anſehen der Perſon durchzuführen. Die Miniſtergehälter ſeien auf die 12000 RM.⸗Grenze herabgeſetzt worden. Dieſe Maßnahme wäre ein unbedingtes Er⸗ fordernis der Zeit geweſen. Vollkommen un⸗ tragbar ſei, daß heute, wo Millionen nicht mehr das tägliche Brot hätten, einige wenige finan⸗ ziell bevorzugt werden. Das Durchgreifen der Regierung bedente aber nicht, daß etwa dem kleinen Mann oder dem kleinen Beamten, das, was er noch hat, geraubt werden ſoll. Die Re⸗ gierung denke nicht daran, denn eine ſolche Maßnahme ſtehe in abſolutem Gegenſatz zu ihrer Aufgabe, die Wirtſchaft anzukurbeln. Zur eiſernen Sparſamkeit gehöre auch die Vereinfachung der Verwaltung. Eine weitere Aufgabe der Regierung beſtehe darin, im Rahmen des Geſamtprogramms der Reichsregierung eine Belebung der deutſchen und badiſchen Wirtſchaft herbeizuführen. Mit Erfolg bemühte ſich die Regierung, die Arbeitsbeſchaffung in Gang zu bringen, 2,3 Millionen, Be von Staats wegen in Straßeñ⸗ banten hineingeſteckt werden, ſeien heute ſchon genehmigt. Auch für die notleidenden Gemein⸗ den ſind bereits 4,1 Million. RM. bereitgeſtellt, die daan dienen ſollen, die Erwerbsloſennot zu verrringern. Dann konnte die badiſche Regierung noiß eine große Frage ganz nahe an die Entſchei⸗ dung heranführen: die Rheinbrückenbauten von Maxanu und Speyer. Schon in den nächſten Tagen werde die Zuſage Bayerns kommen, und dann ſollen die Arbeiten ſofort in Angriff genommen werden. Das ſeien aber nicht die Dinge, die letzten Endes allein die Wirtſchaft beleben könnten. Die Belebung der Wiri ſchaft müſſe vom einzelnen Menſchen ausgehen, um die Privatinitistive zu fördern und den Einzelnnternehmungen dir Möglichkeit zu ge⸗ ben, wieder mit Frerdan en die Arbeit heran⸗ zugehen. Zum Schluß ſener Unsführungen gab der Miniſter das Verſprech/n, nach Eintritt einer Wirtſchaftsbelebung und einer Beſſerung der Finanzlage Badens ſofort eine Mild der überhöhten Stenern herbeizuführen. Die Regierung werde im Rahmen des Geſamtpro⸗ gramms der Reichsregierung allen Stünden und Berufen die Möglichkeit des Schaffens ge⸗ ben, wenn ſie alle mit an dem großen Werl der nationalen Ernenerung mitarbeiten. Reichskanzler Hitler werde das beutſche Bo deſſen ſind wir ſicher, einer beſſeren Zuk entgegenführen. Außenvolitiſche Koeizen In Paris fanden drel grohe Kundgebun⸗ gen der Inkernationalen Liga gegen den Anki⸗ ſemitismus ſtatt, auf denen Hetzreden gegen Deukſchland gehalten wurden.— Der tſchecho⸗ flowakiſche Außenminiſter Bene ch droht im Falle der Verwirklichung des Viermächke⸗ paktes mit dem Austritt der Tſchechel aus dem Völkerbund. Macdonald wird am 15. 4. zu finanzpolitiſchen Beſprechungen nach Ameriia reiſen und dort den Präſidenten Rooſevelt aufſuchen.— Die engliſche Regierung lehnke im Unterhaus eine Ausſprache über die Ju⸗ denfrage in Deutſchland ab.— Hauptſchriftleiter DOr. W. Kattermann. Verantwortlich für Znnenpoltik: Dr. W. Kattermann; für Außen⸗ politit, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Relbe; für Badiſche Po· litik, Gemeindepolitit, Bewegungsteil und„Stabt Mannheim“: W. Matzel: für unpolttiſche Nachrichten,„Stabt Heidelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Unzeigen Mannhem: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratel, l. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Rebattion: täglich 17—15 Uhr, Druckerei Winter, Heidelberg 5 Kauien Sie Ihre Linoleum Teppliche, Läufer, Beitvorlagen, Bettumrandungen, Tapeten im leistungsfähigen Spezialgeschäft I. 4 H. Sciüreck Ieppiche. Iapeten, Iinoleum r 2, 9 Telephon 22024 Iu OSlern((At -Armbinden Auq lur 35 und u1 GEORE PfifER WEINHEIM a. d. B. nauprsrRasskE 38 Teppiehe reparierl, roinigt, entstaubt Bausbads EI I. 10-Ieleion 33467 Einziges Spezialgeschäft am Platze. — 52— fahrräier spottbillig bei Pister, U 1, 2 Veroiefamgunosmashinen l. von M. 30.— bis 150.— mit und ohne autom atische Papierzufũhrung u. mechanische farbverreibung. 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Im Stuttgarter Rathaus begann am Sonnabend vormittag die Hauptausſchußtagung der Deutſchen Turnerſchaft. Folgender Antrag wurde einſtimmig angenom⸗ men: „Die Deutſche Turnerſchaft hat ſich der neuen nationalen Regiernng zur Berflügung geſtellt. Daher können Münner und grauen, die nach ihrem bisherigen öſſentlichen Auftreten ſür dieſe neue nationale Regierung nicht tragbar ſind, als Inhaber von Uemtern innerhalb der Deutſchen Turnerſchaft ebenfalls nicht tragbar ſein.“ In der Ausſprache wurde ſerner ſolgender Geſchluh gefaßt:„Der Hauptausſchuth der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft bekennt ſich einſtimmig zum ariſchen Grandſatz. Der Hauptausſchuß be⸗ ſchlieht, vorbehaltlich der Genehmitung durch den Deutſchen Turntag den Arierparagraphen in bie Satzungen aufzunehmen.“ Der Hauptansſchuh beſchloh weiter:„Ritglie · der der Deutſchen Turnerſchaft, welche bisher einer marziſtiſchen Partei augehört haben, kön ⸗ nen nuur dann Turner bleiben, wenn ſie eine ſchriſtliche Erklärung darlber abgeben, dah ſie den marziſtiſchen Glauben an die Internationale und an den Klaſſentampf nicht teilen, and wenn ihre Perſönlichteit die Annahme rechtſertigt, daß ſie auch innerlich für die nationale Sache gewon ⸗ nen werden kdunen“. Rach einer kurzen Mittagspauſe wurde kurz das Verhältnis der Deutſchen Turnerſchaft zum Deutſchen Reichsausſchuh für Leibesübungen be⸗ ſprochen und in logiſcher Konſequenz der vorher gefaßten Beſchlüſſe folgender Antrag einſtimmig angenommen: „Der Hauptausſchuß hält die Umgeſtaltung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübun⸗ gen für unbedingt erforderlich, und zwar dahin⸗ gehend, daß immer nur Verbände angehören können, die Leibesübungen im Sinne Jahns be⸗ treiben und auf völkiſcher Grundlage ſtehen“. In ausführlicher Ausſprache wurde dann die Frage der Olympiſchen Spiele und die Stellung der Deutſchen Turnerſchaft dazu erörtert. Ein vom Vorſtand vorgelegter Antrag fand in fol · gender Faſſung Annahme: „Die Deutſche Turnerſchaft wünſcht, daß die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin ſo ausgeſtal⸗ tet werden, daß ſie eine grohe nationale Kuad⸗ gebung darſtellen. Unter dieſer Vorausſetzung wird die Deutſche Turnerſchaft berett ſein, an den Spielen und Kämpfen teilzunehmen und hier ihre ganze Kraft daran ſetzen, um zu hel ⸗ ſen, daß die Kundgebung in würdiger Weiſe ein Bild vom Weſen und von der Kraft deutſchen Turnens bietet. An einer bloß internationalen Veranſtaltung, die vornehmlich dem Rekordweſen dient, vermag die Deutſche Turnerſchaft getreu ihrer Ueberlieferung und dem Jahn ſchen Geiſt nicht teilzunehmen“. Dule jede Debatte wurde dann beſchloſſen, den allverehrten Reichspräſtdenten und Feld⸗ herrn des großen Krieges, von Hindenburg, und Schützer und Führer der nationalen frei⸗ heitlichen Bewegung, Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler zu bitten, die Schirmherrſchaft für das Deut⸗ ſche Turnfeſt in Stuttgart zu übernehmen.— Außerordentlich warm ſetzte ſich dann Oberturn⸗ wart Steding für das Pflichtturnjahr und die Förderung des Wehrturnens in der DT. ein. Seitens des Reichskuratoriums für Jugendertüch⸗ tigung ſei jedes Entgegenkommen bei der Aus⸗ bildung der notwendigen Führer u. a. auch durch Veranſtaltung von Wochenend⸗Lehrgängen zuge · ſagt worden. Nachdem dann noch der Beitritt der Deutſchen Turnerſchaft zur Vereinigung der Vaterländiſchen Verbände beſchloſſen und etne Reihe von internen Verwaltungsangelegenheiten erledigt worden waren— zum ſtellvertretenden Kaſſenwart wurde der Kreisvertreter von Sach⸗ ſen⸗Anhalt Schad gewählt— konnte Neuendorff die nicht öffentliche Sitzung ſchließen. * Wir begrüßen dieſe Maßnahmen des größten n Die Wettervorherſage Monkag: Unbeſtändige, doch milde regne⸗ riſche Witterung. Waſſertanpenachtichten hein Walds⸗ Tag dut Baſen kehn Maxau Mann- Laub heim 6..: 182 14 188 337 199 125 7..: 184 13 191 338 193 123 8. 4. 164 13 190 339 192 120 Neudar lo⸗ eil⸗Jagſt:·Giedes⸗ heide⸗Mann⸗ dg 3 40—85.— 3..: 13 113 67 81 260 V. 12 116 58 50 260 243 ten nicht deutſchen Verbandes für Körperpflege, beſonders aber den Beſchluß, daß für Juden in der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft kein Platz mehr iſt. Das iſt Arbeit wahrlich im Jahn'ſchen Sinne and nun an die Arbeit:„Raus mit den Juden aus den BVereinen“. Heil Hitler! HOCKEx HC§. gewinnt den Klubkampf gegen T6. Heidelberg. Ein:1 der 1. Mannſchaften! Der Lokalkampf, der geſtern im TG.⸗Stadion zum Austrag kam, hatte wiederum eine beträcht⸗ liche Zuſchauermenge herbeigelockt, deren Erwar⸗ tungen jedoch, ein erſtklaſſiges Hockeyſpiel zu ſehen, nicht erfüllt wurden. Beide Mannſchaften hanen ihre Stürmerreihen recht ſchwach beſetzt, ſodaß gerade die Feinheiten des Angriffes nicht ſo gezeigt wurden, wie es bei den bisherigen Begegnungen dieſer Mannſchaften der Fall war. Beim 5C5. machte ſich vor allem das Fehlen des Halblinken Baudendiſtel und des Halbrech⸗ ten Peter l. bemerkbar. Das Spiel wurde vor der Pauſe durch allzu große Nervoſität der Spie⸗ ler beider Mannſchaften beeinträchtigt, ſodaß an⸗ ſtelle der Leiſtungen gar zu oft unnützige⸗ Rekla⸗ mieren trat. Die Unparteiiſchen, die Her⸗ ren Lauer(5Ch5.) und Bayer(TG. 78), letzterer in SS.⸗Uniform, hatten dabei keinen leichten Stand. Beide Verteidigungen wie Läuferreihen ſchafften ſaubere Arbeit und bedienten ihre An⸗ griffsreihen z. T. vorbildlich, doch nirgends fan⸗ den ſich Leute, die für dieſe Arbeit durch ebenſo gute Stürmerleiſtung dankten. Lediglich bei Volkert(78) und Peter ll. und Stieg (5C5.) ſah man mitunter Anſätze zu wirklichen Stürmerleiſtungen, doch fehlte hierzu das Kön⸗ nen der Nebenleute, um deren Leiſtungen zu Er⸗ folgen zu führen. Der Spielverlauf ſah zunächſt die HCh'ler durch Stieg in Führung, der noch vor der Pauſe der Ausgleich durch eine feine Leiſtung Volkerts folgte. Ein weiterer Fall, der hinter der TG.⸗Torlinie landete, vurde nicht als Torerfolg gegeben, da man ſich über die Gültigkeit desſelben im Unklaren befand. Der Halbzeitſtand:1 änderte ſich nach der Pauſe nicht, da keine Stürmerreihe es mehr zu einer beſonderen Leiſtung brachte, obwohl beide Mann⸗ Am die jübdeutjche 1860 München und 5SV. Frankfurt vor dem Ziel.— Noch heihe Kämpfe um den zweiten Platz.— VfB. Stuttgart und Fé. Schweinfurt Pokalfinaliſten. Der zweite Aprilſonntag brachte in beiden Abteilungen der füddeutſchen Endrunde erwar⸗ tete, weitere Klärungen. 1860 München und FSV. Frankfurt ſind mit 90 Prozent Sicherheit als Abteilungsmeiſter und damit als Endſpiel⸗ finaliſten und Vertreter Süddeutſchlands in der DiB.⸗Meiſterſchaft zu erwarten. Schon am Oſterſonntag werden hier aller Wahrſcheinlichkeit nach die endgültigen Entſcheidungen fallen. In beiden Abteilungen ſind dagegen die Kämpfe um den zweiten Platz noch in vollem Gange. 1. JC. Nürnberg, Sp. Vg. Fürth in der einen und Ein⸗ tracht Frankfurt und Wormatia Worms in der anderen Abteilung ſind hier noch die Anwärter, während Bayern München, der letztjährige deut⸗ ſche Meiſter, und der SV. Waldhof nicht mehr in Betracht kommen. Der deutſche Fußballmei⸗ ſter 1933 wird mit Beſtimmtheit nicht Bayern München heißen! Abteilung 1: SV. Waldhof— FͤK. Pirmaſens Bayern München— Sp. Vg. Fürth 1. Fc. Kaiſerslautern— 1. FC. Nürnberg Phönix Ludwigshafen— 1860 München Abteilung l: Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt Karlsruher FV.— Union Böckingen 5SV. Mainz 05— Wormatia Worms Stuttgarter Kickers— Phönig Karlsruhe SꝰV Waldhof— Iͤ Pirmaſens:0 Dieſes für Waldhof ſo wichtige Treffen konnte dem Rheinmeiſter am Sonnkag bei der Begegnung gegen den Fͤ Pirmaſens nur ein Unenkſchieden:0, alſo nur den Gewinn eines punktes bringen. Die—4000 Zu⸗ ſchauer ſahen einen rechk wechſelvollen ſchnel⸗ len und ſpannenden Kampf in der erſten Halbzeit, in deren Verlauf der Rheinmeiſter unbedingt zu mindeſtens einem Erfolg hätte kommen müſſen. Nach der— war Pir⸗ maſens körperlich in beſſerer Verfaſſung, kam aber ebenfalls zu keinem Erfolg. während Waldhof auch die Chancen der Schlußminu⸗ r verwerten konnte. Es war — S2—2 2 * D2 2r 2 S23 0 2 — 8——2 der SDORESEE ſchaften Gelegenheit gehabt hätten, die Führung zu erringen. Das Endergebnis gibt ein gerechtes Bild der beiderſeitigen Leiſtungen. Was der §5Ch. in ſtocktechniſcher Hinſicht den Platzbeſitzern vor hatte, glichen dieſe wieder durch aufopfernde Arbeit der Verteidigung aus. Was den Heidelberger Hockeyanhänger be⸗ trübt, iſt der Rückgang beider Mannſchaften, wo⸗ bei allerdings dem HChH. zugute gehalten wer⸗ den muß, das Baudendiſtel und Peter l. nicht dabei waren. Die früher gezeigten Leiſtungen der beiden Vereine, deren Spielſtärke in der deutſchen Hockeybewegung einſt einen hervor⸗ ragenden Platz einnahm, wieſen leider nach dem geſtrigen Spiel einen Rückgang auf. Hoffen wvir, daß ſich beide Vereinsleitungen Mühe zeben werden, die alte Stärke wieder zu erobern. Bei den unteren Mannſchaften hatte der HCh5. das beſſere Spielmaterial auf⸗ zuweiſen. Die Reſerven trennten ſich nach cinem :0 Sieg für den 5C5., die dritten mit.0 ebenfalls für HCH. Die Junioren des HCh. landeten einen glatten:1 Sieg. des Phönix näher als ein Münchener Sieg, aber da paſſterte dem Phönix⸗Verteidiger Joos das Mißgeſchick, ganz unnötig ein Selbſt⸗ kor zu fabrizieren. Joos gab faſt von der Mittellinie den Ball zu ſeinem Torhüter zu⸗ rück, aber dieſer ſtand weit im Feld und ſo landeke der Ball ſtatt in den Händen 54 im eigenen Tor. Damit war das Spiel enk⸗ ſchieden. Max Breunig beorderte alle Mann nach hinten, um das Ergebnis zu halten, aber trotzdem gelang den Gäſten bei einem Durch⸗ bruch nch ein drittes Tor, an dem diesmal der andere Phönix⸗Verteidiger, Neumüller 1, maßgebend beteiligt war. Alles in allem: ein großes Spiel mit vielen guten Leiſtungen, aber ein überaus glücklicher Sleg der Gäſte, die dem Spielverlauf nach mit dem gleichen Ergebnis hätten verlieren müſſen. Pokal⸗Enbjpiele in Skukkgark: VfB Stuttgart · Alemannia-Olympia Worms (Sa.):0(:0) in Würzburg: VfR Mannheim— 50 05 Schweinfurk:2 VfR Mannheim— F6C Schweinfurk:2(:0) In Würzburg trafen ſich am Sonntag vor etwa 3000 Zuſchauern im Rahmen der Po⸗ kal-Endſpiele der VfR Mannheim und der FC Schweinfurt. Die Mannheimer hinter⸗ ließen einen ſehr guten Eindruck, waren in HANDBALL der erſten Halbzeit die beſſeren, konnten aber Baden. gegen die ſehr ſichere Schweinfurter Verkei⸗ Endſpiele der Männer: 3 digung nur ein Tor erzielen, was dann in der Jahn Nußloch— TG. Ketſch.4 Halbzeik, die— 415 — geworden waren, nicht zum Siege reichen Jahn Offenburg konnke. Ein Unentſchieden wäre dem Spiel⸗ Endſpiele der Frauen: TV. 1846 Mannheim— TB. Germ. Mannh.:0 Auſſtiegsſpiele. Jahn Neckarau— TV. Sinsheim:2 TW. Handſchuhsheim— TB. Hockenheim 10:6 TV. Bammental— TV. Germ. St. Leon:6 um den Aufflieg in der Meiſterklaſſe. To. 86 Handſchuhsheim— Tbh Hockenheim 10:6(:3) Vor einer ſehr zahlreichen Zuſchauerzahl ſicherte ſich geſtern Handſchuhsheim in einem auf hoher Stufe ſtehenden Spiel eine klare Tabellenführung. Die 86 er hatten einen Sturm zur Stelle, der glänzendes Können zeigte und ſich als ganz ſchußgewaltig erwies. Er ſchoß aus allen Lagen und ſo plaziert, daß ſämtliche Erfolge trotz des vorzüglichen Gäſtehüters unhaltbar waren. Nach dem Halbzeitſtand von:3 war der Widerſtand Hockenheims gebrochen, da das ſtarke Tempo die Gäſte ſtark mitgenommen hakte. Zehn Minuten vor Schluß mußte der rechle Läufer der 86 er verletzt ausſcheiden. Fußballmeßterichaft ein Spiel zweier ziemlich unwirkungsvoll am⸗ tierender Skürmerreihen, während die Hinter⸗ mannſchafken auf beiden Seiten ſo ziemlich auf der Höhe waren. zu der Waldhofmannſchafk fehlte diesmal im Sturm der Mittelſtürmer Wei⸗ dinger. Für ihn ſpielte Siffling 2, der aber nach der Pauſe körperlich vollkommen erle⸗ digt war. Der beſte der Skürmer war noch der ſehr eifrige Halbrechte Hermann, während die Gebrüder Walz auf den Flügeln recht ſchwach waren. In der Läuferreihe lieferte Siffling 1 vor dem Wechſel ein großes Spiel, um bald nach der Pauſe vollkommen abzu⸗ bauen. Von den Außenläufern war Model beſſer als Kiefer. Die Verteidigung ſchlug ſich gut, ebenſo Rihm im Tor. Schiedsrich⸗ ter Müller(Hanau) war im allgemeinen gut, manchmal etwas zu nachſichtig. Rach anfänglicher Ueberlegenheit der Waldhöfer kam Pirmaſens gegen Schluß der erſten Spielhälfte etwas auf, ſodaß die erſten 45 Minuten einen wechſelſeitigen Spielverlauf brachten. Auch in der zweiken Halbzeit kämpften beide Mannſchaften heftig um einen Erfolg, der aber ihnen verſagt blieb. Waldhof hakte ſich gegen den Endſpurt der Gäſte ſtark zu wehren und konnke ſchließlich mik dem:0 bei einem Eckenverhältnis von 10:3 für den Rheinmeiſter zufrieden ſein. Phoͤnix er 5 1860 München In dieſem für die 1860 er überaus bedeu⸗ tungsvollen Treffen ſtand den Gäſten aus der bayeriſchen Metropole das Glück in einem Ausmaß zur Seite, wie man es wirklich nur ſelten bei einem Fußballſpiel findet. Die Phönix⸗Elf lieferte im Feld eine ganz h Partie und oft war die Ueberlegenheit ſo drückend, daß die Verteidiger Joos und Neu⸗ müller 1 ſich mit Schüſſen auf das 1860 er Tor verſuchten. Schon in der erſten Hälfte ſpielten die Einheimiſchen ſo klar überlegen, daß bei der pauſe ein:1 durchaus dem Spielverlauf entſprochen hätte. Nach dem Wechſel hatten die Gäſte, die im allgemeinen überaus nervös ſpielten, einige gute Chancen, aber ihr Führungstreffer fiel in einer Zeit, als 10 Phönix⸗Spieler das Münchener Tor einmal glückte den Pfälzern sgleich und wieder lag dann ein Sieg — verlauf gerechter geworden, zumal die Gäſte 45 vor Schluß noch zahlreiche Chancen hat⸗ en. Am ben Aufftieg! Oppan— Eberbach:0. Neuſtadt— Kirchheim:5. Altrip— Kaiſerslautern:2. Kirchheims erſter Sieg! Bſe. Neuſtadt— F6. Kirchheim:5. Zu Rad und mit Auto waren die Kirchheimer Anhänger nach Neuſtadt a. d. Haardt gefahren, um an dem Sportplatze an der Mußbacher Land⸗ ſtraße den erſten Sieg in den Aufſtiegsſpielen mitzuerleben. Nach dem Gezeigten kommen nach wie vor Altrip, Oppau und Kirchheim in erſter Linie für den Aufſtieg in Frage. Vfe. Neu⸗ ſtadt war wohl ſehr eifrig, zeigte aber zu Henig Spielſyſtem und Zuſpiel, um Kirchheim ſchlagen zu können. Neuſtadt war eine Durchſchnitts⸗ mannſchaft, die gegen das Spiel in Rohrbach nachgelaſſen zu haben ſcheint. Der Eifer erſetzt viel an fehlender Technik, dazu kommt die Unter⸗ ſtützung durch ein fanatiſches Publikum, das ſo⸗ gar den Spielleiter während der Halbzeit be⸗ drohte. Kirchheim ließ ſich nicht aus der Ruhe bringen, ſondern ſpielte unentwegt weiter und ſchoß Tore. Bereits nach einer Viertelſtunde er⸗ hielt der Rechtsaußen Vogel den Führungstref⸗ fer auf eine feine Vorlage vom techniſch heute beſonders guten Läufer Maier. Der zweite Er⸗ folg ließ aber nicht lange auf ſich warten, nach⸗ dem Neuſtadt ſich vergeblich um den Ausgleich bemüht hatte. Gottfried Karl umſpielt in ſchö⸗ ner Weiſe die Verteidigung und ſchoß ſcharf und unhaltbar unter die Latte ein. Erſt jetzt kommt Reuſtadt zum erſten Gegentor durch den Halb⸗ rechten, der eine mißglückte Abwehr von Windiſch geſchickt ausnützte. Doch der Jugendſpieler Lortz ſtellt mit einem dritten Treffer noch vor Halb⸗ zeit den Vorſprung wieder her. 355 Die zweite Hälfte beginnt Neuſtadt mit einem hölliſchen Tempo, wobei das Kirchheimer Tor in ernſte Gefahr geriet. Doch hier zeigte ſich Hie⸗ derum Auth von der beſten Seite. Der rechte Läufer Rehm macht unnötigerweiſe im Straf/ raum Hände, der Elfmeter wird aber zehn Me⸗ ter neben das Tor geſetzt. Kirchheim macht ſich von der Umklammerung frei, der Rechtsaußen Vogel umſpielt den rechten Läufer und Verrei⸗ diger und ſchießt unhaltbar den vierten Treffer. Doch gleich darauf kommt Neuſtadt nochmals durch den Halbrechten zu einem Gegentore. Auth war zu weit herausgelaufen. Drei Minuten vor Schluß war es dem Spielführer Gottfried Gg. vergönnt, den fünften Treffer anzureihen. Es waren gegen 1000 Zuſchauer anweſend. Pokalſpiele im Kreis Reckar. 1. 5C 05— Waibſtadt 7²¹ St. Agen— Sporiverein 1910 0ꝛ2 Reulußheim— 5C Walldorf 5ꝛ0 Hockenheim— Oftersheim:2 Der mik fünf Erſatzleuten ſpielende Club beſiegte die Gäſte ſicher, während es der Sportverein 1910 in St. Ilgen nicht leicht hatte, um Sieger zu bleiben. Der FC Wall⸗ dorf mußte ſich in Neulußheim der Plaßelf entſcheidend beugen, dagegen ſiegte Ofters- heim überraſchend in Hockenheim. In der zweiten Pokalrunde krifft der Club zu Haufe auf Neulußheim, der Sportverein 1910 muß gegen Oftersheim antreten. Die beiden Sieger werden dann das Endſpiel beſtreiten. ARugby in Süddeulſchland. ScC Frankf. 1880— Einkracht Frankf. 19:3 Sc Reuenheim— Ro Heidelberg 3 idel TB 60 Frankf.— Sladt SV Franhf. 21:3 * GGDDDLOðT 28 SZSSS. S S e922202222&&Qꝑ3— 32. d• eeee— ——— e n* Ainunnum 01. Sortſetzung X. Inſpektor Fan verbrachte den Reſt des Ta⸗ ges in ungeduldiger Erwartung. Er hoffte vor allem auf Nachrichten des befreundeten Ban⸗ kiers, und erſt wenn dieſe eingelangt waren, wollte er weitere Maßregeln ergreifen. Bis dorthin beſchäftigte er ſich mit den verhafteten Italienern, die den ganzen Tag über ſtrengem Verhör unterzogen wurden, bei denen jedoch ſo viel wie gar nichts herauskam. Ein Teil der Leute wurde bald entlaſſen, andere erhiel⸗ ten wegen Widerſetzlichkeiten gegen die Wache polizeiſtrafen, und nur über wenige wurde die ordentliche Unterſuchungshaft verhängt. Man war bemüht, die Sache ſo weit wie möglich niederzuſchlagen. Inſpektor Fan hatte Auftrag gegeben, einige ber entlaſſenen Italiener zu beobachten und ihm genau Bericht zu erſtatten. Endlich gegen ſieben Uhr abends klingelte in ſeinem Büro das Telephon. „Alſo, Inſpektor, ich habe eine Neuigkeit für Sie, die mich ſelbſt in allergrößtes Erſtaunen geſetzt hat“, meldete ſich der Bankier.„Auch Sie werden ſich wundern.“ „Das habe ich längſt verlernt“, entgegnete Fan,„doch bin ich froh, daß Sie mir überhaupt etwas ſagen können.“ „Ich habe Nachricht aus vollkommen zuver⸗ läſſiger Quelle bekommen“, fuhr der Bankier fort,„als Hauptkäufer der augenblicklich ſo ſtark zurückgegangenen Staatspapiere tritt das Bankhaus Franckenſtein auf. Sie haben Kauf⸗ ordres an lauter kleine Bankhäuſer des Aus⸗ ländes gegeben. Die Sache iſt ſehr ſchlau ein⸗ gefädelt, aber meine Vertrauensleute haben es doch herausbekommen. Auf die Dauer kann man eine ſolche Rieſentransaktion nicht ge⸗ beimhalten. Mehr weiß ich Ihnen leider in dieſem Augenblick nicht mitzuteilen, doch hoffe ich, daß es Ihnen genügt.“ „Vollkommen, ich danke Ihnen vielmals“, entgegnete Fan freundlich und hängte den Hörer ab. Dann ſagte der Detektiv nachdenk⸗ lich zu ſich: „Ich dachte es mir... Franckenſtein. Der Kreis ſchließt ſich. Aber ich werde mich hüten, dieſen Mann zu verhaften.“ Dann blickte er auf ſeine Uhr und ein Lächeln umſpielte ſeine Lippen. „Vielleicht gibt es heute noch eine andere Ueberraſchung“, fuhr er in ſeinem Selbſt⸗ geſpräch fort.„Es ſollte mich ſehr wundern, wenn die Kerle auf den Zettel des Prinzen verzichten ſollten.“ Langſam ſchritt er über die große Treppe des Polizeipräſidiums und muſterte in der begin⸗ nenden Dämmerung die Straße. Der kleine Bub mit der blauen Mütze fiel ihm ſofort auf, Fan ging auf das Kind zu, obwohl er ſich der Lächerlichkeit dieſer Situation bewußt war. Er, Inſpektor Fan, ſtand einem kleinen Knirps gegenüber, der ein winziges Rädchen in dieſer mächtigen Organiſation war. Und er bewun⸗ derte den Scharfſinn dieſer Leute, die ganz richtig annahmen, daß Fan wahrſcheinlich nichts tun würde, um das Leben des Kindes zu ge⸗ fährden. Denn daß die Banditen nicht davor zurückſchrecken würden, ſelbſt dieſes junge, zarte Lebenslicht auszulöſchen, davon war Fan vollkommen überzeugt, als der Unbekannte am Telephon ihm ein Kind als Mittelsperſon an⸗ gab. „Nun, Kleiner, ich bin Inſpektor Fan, und du willſt einen Zettel von mir?“ ſagte der Detektiv freundlich. „Jawohl, Her Inſpektor“, antwortete der un⸗ gefähr neunjährige Knirps,„Sie ſollen ihn mir in meine Bruſttaſche ſtecken!“ „Und dann willſt du raſch davonlaufen?“ Der Kleine nickte eifrig, und ſeine Augen leuchteten voll Freude. „Ja, und zur Belohnung darf ich ſogar Auto⸗ fahren. Sehen Sie dort den ſchönen Wa⸗ gen...?“ Fan blickte nach dem Auto, auf das der Knabe hinwies. „Donnerwetter, Kleiner, du biſt zu beneiden. Komm, ich möchte mir den Wagen einmal näher anſehen... Oder iſt das verboten?“ „Nein!“ Der Knabe ſchüttelte den Kopf, er⸗ griff Fans Hand und ließ ſich von ihm über die Straße führen. Als ſie nur wenige Schritte von dem Auto⸗ mobil entfernt waren, hob der Inſpektor plötz⸗ lich den Knaben empor und drückte ihn an ſich. Entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht hatte er nun doch vielleicht das Leben des Kindes einer Geſahr ausgeſetzt, aber er war feſt ent⸗ ſchloſſen, mit ſeinem eigenen Körper den Klei⸗ nen zu decken. Doch nichts geſchah, nichts Verdächtiges er⸗ eignete ſich. Aus dem Fenſter an der Seite des Führerſitzes beugte ſich ein Mädchenkopf. „Haben Sie dem Knaben den Zettel über⸗ geben?“ fragte eine dem Detektiv bekannte Stimme. „Nein“, entgegnete Fan.„Richten Sie Ihren Leuten aus, daß ſie dieſes Schriftſtück niemals erhalten werden. Sie aber, Philippa Monti, warne ich: Ich habe auch ſchon Frauen hängen geſehen.“ Die Antwort war ein letſer Aufſchret, faſt ein Schluchzen. „Geben Sie mir boch den Zettel, Inſpektor. Retten Sie Ihr Leben..“ Fan trat ganz dicht an den Wagen heran, wobei er noch immer das Kind vollkommen gegen jeden Angriff deckte. Der Inſpektor blickte Philippa zwingend an: „Beſteht im Augenblick eine Gefahr.., fitr das Kind...? Sie wiſſen, was ich meine“, flü⸗ ſterte er fragend. Philippa ſenkte den Kopf. „Antworten Sie“, herrſchte er ſie an.„Ha⸗ ben Sie denn gar kein Herz?“ „Ich habe nur den Auftrag, das Kind wie⸗ der an einen beſtimmten Ort zu bringen. Ich glaube nicht, daß man plant, hier etwas gegen Sie zu unternehmen...“ Scheu fügte ſie hinzu:„Natürlich werden wir beobachtet und... unſere Leute ſind in der Nähe. Da⸗ rum gehen Sie jetzt“, ſorderte ſie ihn flehent⸗ lich auf. Fan öffnete eine Tür der Limonſine und hob den Knaben in das Auto. „Leb' wohl, Kleiner!“ Und zu Philippa ſagte er:„Ich könnte Sie auf der Stelle verhaften und ins Gefängnis bringen. Vielleicht find Sie ein ſchlechtes, böſes Geſchöpf und ich ein alter Narr, weil ich Sie wieder laufen laſſe. Aber das ſchwöre ich Ihnen, ſollte ich mich über⸗ zeugen, daß Sie all das freiwillig tun, dann wird Sie niemand vor dem Richter retten.“ Philippa Monti wollte etwas erwidern, biß ſich aber auf die Lippen und ſchwieg. Sie riß den Schaltungshebel zurück und fuhr in einem polizeiwidrigen Tempo davon. In ihrem Hirn hämmerte nur ein Gebanke: Fan war die große Gefahr, die den Brüdern vom Blauen Mond drohte... Fan beſaß auch das Erkennungszeichen.. Sie hatte zwar zuerſt angenommen, daß er ſelbſt zur Bande gehörte, jetzt aber erkannte ſie klar, welches Spiel er trieb Angſtſchauer jagten über ihren Rücken, Angſt um Bill, nur um ihn... Furchtbare Bilder gaukelten vor ihren Augen, entſetzliche Ahnun⸗ gen überfielen ſie... Wie gefährlich dieſer Detektiv war, ging aus ſeiner Weigerung her⸗ vor, das Papier auszuliefern. Philippa nahm an, daß Fan wußte, was dieſe Weigerung zu bedeuten hatte. Und trotzdem gab er nicht nach.. War das nur unkluge Tollkühnheit, oder gab es irgend etwas, das den Inſpektor ſchützte? Mit ganzer Kraft trat das Mädchen anf die Fußbremſe. Die Stahlbänder knirſchten an den Radtrommeln, der Wagen blieb knapp ei⸗ nen Meter vor einem Fußgänger ſtehen. Der Mann ſchrie Philippa ein paar kräftige Schimpfworte zu und geſtikulierte heftig. Das junge Mädchen, heftig erſchrocken, bat um Entſchuldigung. Beinahe hätte ihre Un, achtſamkeit ein Unglück verurſacht. Sie riß ſich zuſammen, und als ſie weiterfuhr, zwang ſie ſich mit ganzer Energie, auf die Fahrbahn zu achten und an nichts anderes mehr zu denken. Von Zeit zu Zeit wandte ſie flüchtig den opf zurück, um ſich zu vergewiſſern, ob ihr niemand gefolgt war. Sie mußte jetzt genau aufpaſſen, denn ſie fuhr keineswegs auf kürzeſter Strecke ihrem Ziel zu, ſondern war beſtrebt, dieſes auf Umwegen zu erreichen. Endlich ſtoppte ſie den 4 Wagen ab, und in dieſem Augenblick wurde ſchon die Tür der Limouſine von einer älteren Frau aufgeriſſen, die raſch das Kind heraushob, 3 Alles ging blitzſchnell, kein Wort wurde ge⸗ ſprochen, die Frau war mit dem Knaben am Arm, ehe Philippa noch recht Zeit hatte, ſie anzuſehen, ſchon verſchwunden. Dafür tauchte plötzlich Bill auf, der wortlos in das Auto ſprang. „Raſch fort von hier, fahr zu, Philippa!“ Sie gehorchte mechaniſch, und da idre Mef⸗ ſion jetzt zu Ende war, fuhr ſte einfach drauf⸗ los, bis Bill ſich zu ihr beugte und am Arm ergriff. „Laß mich fahren!“ ſagte er und ſchwang ſich nach vorne. Geſchickt tauſchten ſte, das Auto hatte kaum ein paar Sekunden ſeine Fahrt verlangſamt, die Plätze, und Bills kräftig⸗ Hand hielt jetzt das Volant. In kurzer Zeit hatten ſte die Stabtgrenge erreicht. „Du haſt es dir tberlegt, Bill?“ Philtpa wartete mit angehaltenem Atem auf Antwort. „Es iſt ein heller Wahnſinn, was wir vor⸗ haben“, erwiderte er,„aber ich will es trotzdem verſuchen.“ Philippas Augen drückten grenzenloſe Dank⸗ barkeit aus.„Wenn wir nur nicht zu ſpüt kommen.“— Bill lachte hart auf.„Auch in dieſem Fall iſt es nicht ſicher, Philippa, ob wir jemals von Schloß Belfort wieder zurückkebren.“ 55 (Fortſetzung folgt) — — —— S— Nach M eines jungen Hambur⸗ — ſchrieb Hans rimm den„Oelſucher von Dua⸗ , ein Dokument der ungeheuerlichſten Schmach, die deutſchen Männern und Frauen aus blindem Haß an⸗ getan wurde. Wir bringen mit freundlicher Erlaub⸗ nis des Verlages Albert Langen/ Georg Müller, Mün⸗ chen folgenden Abſchnitt aus dem aufrüttelnden Werk zum Abdruck. Weil mir ſonſt die Hände zittern vor ohn⸗ mächtigem Zorne, möchte ich das Neue, das geſchehen iſt, ganz aus der Ferne erzählen, als ginge es uns nichts an: Ich hatte Arbeit in der Schloſſerwerkſtatt der Adminiſtratur. Ich hörte ein Schreien die Straße herauf und ſah hinaus. Ich ſah, daß Negerſoldaten mit einem weißen Manne ge⸗ laufen kamen. Ich erkannte, daß es Soldaten der Bewachung ſein müßten mit einem deut⸗ ſchen Gefangenen. Es rannte ein Neger rechts und ein Neger links und hielten jeder ein Seilende ſtraff, das von den Armen des Weißen ausging. Es liefen zwei Wachen nach. Alle vier Neger ſchrien. Die beiden rechts und links riſſen den Weißen voran an den Stricken. Die beiden Nachläufer ſtießen ihn von hinten. Die Schwarzen in der Straße blieben überall ſtehen. Einige ſchrien mit. Als die Jagd vor⸗ überkam, erkannte ich den Gefangenen. Ich ſah, daß ſeine Arme, wie zum Laufen, eng an den Körper gepreßt lagen. Sie waren aber nicht frei, ſondern die Daumen ſtaken in einer eiſernen Zwinge. Das ſah ich genau. Rückwärts waren die Arme verſchnürt. An den Enden zogen die Neger. Der Gefangene hatte ein ver⸗ zerrtes Geſicht. Er rief nicht und jammerte nicht. Sein Kopf ſchleuderte ſo mit. Er ver⸗ ſuchte im Laufen zu hleiben, um nicht von den öſiſcher Füßen geriſſen zu werden. Es fiel ihm aber deutlich ſchwer, denn die Reſte ſeines Schuh⸗ werks ſaßen loſe an den Füßen, und ſeine Füße waren von Sandflöhen arg zerfreſſen und waren verbunden, wie ich wohl wußte. Die Neger verſchwanden mit dem Gefangenen in der Amtsſtube des Adminiſtrators. Ich fragte ſpäter den Sekretär des Adminiſtrators: „Was hat er getan?“ Der Sekretär zuckte mit den Achſeln. Ich fragte:„Was hat er bekom⸗ men?“ Der Sekretär ſagte:„Fünfzehn Tage Priſon.“ Nach der Rückkehr in das Lager brauchte ich nicht zu fragen. Die andern fragten:„Haſt du das mit dem Obermaaten gehört?“ Ich ant⸗ wortete:„Ja.“ Am Abend, als wir lagen, fragte ich den Ingenieur:„Wie iſt es wirk⸗ lich zugegangen?“ Er ſagte:„Denken Sie auch daran?“ Ich ſagte:„Die ganze Zeit.“ Er ſprach:„Die Neger hießen uns das Elefanten⸗ gras rupfen in Kniebeuge. Das war er noch nicht gewohnt; ſeine Füße taten ihm weh, und er hatte die Füße voll Stacheln. Er richtete ſich plötzlich auf. Da ſprang der eine Neger auf ihn zu. Wir verſtanden alle nicht das Kauderwelſch. Wir rieten:„Tu dich nieder!“ Er erwiderte, er könne nicht. Er habe Schmer⸗ zen. Er wolle ſich die Stacheln ausziehen. Da lief der Neger hinein in den Hof. Wir rieten wieder:„Menſch, tun Sie ſich nieder.“ Er blieb unſchlüſſig ſtehen, puhlte an den Händen und ſah ganz verwirrt aus. Da waren gleich Veneére und Caſtelli miteinander da. Ochſen⸗ ziemer hatten beide. Venére hatte in der ande⸗ Deutſch es Dankgebet Albert Sexauer. Wir rieſen aus Tiefen Der Not und der Schande: Herr, ſende zur Wende Den Retter herbei! Ihm ſtärke zum Werke Das Herz und die Hände, Damit er's vollende, Und mache uns frei. Und den wir erflehten Mit heißen Gebeten, Den Wecker der Seelen, Du haſt ihn geſandt. Du ſchufſt ihn, zu führen, Die Herzen zu rühren, Die Flamme zu ſchüren Zum heiligen Brand. Nun höre die Chöre Des Dankes erſchallen, Und ſiehe die Knie Uns beugen vor dir. Du ließeſt zu Taten Die Worte geraten, Du Segner der Saaten, Das danken wir dir. Hefangenſchaff/—.— ren Hand eine eiſerne Zwinge und ſchraubte daran herum. Caſtelli radebrechte ſein Deutſch, und der Neger kauderwelſchte. Von uns ver⸗ langte niemand eine Zeugenſchaft. Er ſtand und ſagte ein paarmal, er habe Schmerzen. So⸗ bald er den Mund öffnete, hob der Neger vor Venére und Caſtelli das Gewehr am Laufe und tat, als wolle er ihn niederſchlagen. Bei dem Gezeter und Getobe kam nichts heraus. Da packte Venére auf einmal ſchnell ſeine Hände und ſchob ihm die Zwinge auf die Daumen und drehte zu. Er ſchrie kurz auf. Wir blickten her und ſahen, daß es richtige alte Daumen⸗ ſchrauben waren. Venere ſchlug auf ihn ein mit der Fauſt. Einer von ihnen hatte auch einen Strick da, und ſie verſchnürten zu dritt ſeine Arme, Venere, Caſtelli und der Neger. Dann pfiffen ſie noch oͤrei Neger her. Venert befahl etwas, und Caſtelli befahl etwas. Da fingen die Neger zu laufen und zu ſchreien an, und er mußte mit. Veneére ſchimpfte ihm nach, und Caſtelli lachte, und ſie gingen davon.“ Jch fragte:„Und Sie haben zugeſehen?“ Er ent⸗ gegnete eine lange Weile nichts. Ich dachte, er ſchliefe ſchon. Dann ſagte er vplötzlich ganz langſam und laut:„Ja, wir fünfundzwanzig Mann haben zugeſehen!“ Ich ſagte:„Ich habe auch zugeſehen in der Straße!“ Das andere geſchah mittags beim Appell. Die deutſchen Gefangenen, die noch nicht ſo krank ſind, daß ſie zuſammenbrechen, 119 Mann, hatten„Hier!“ geantwortet bei Ehrets Aufruf und ſtanden bereit, die Arbeit aufzunehmen. Ich ſtand unter ihnen. Da kam Venere an und war betrunken. Er fragte mit ſich über⸗ ſchlagender Stimme:„Wer hat Salz geſtohlen in der Küche?“ Niemand meldete ſich. Da packte er einen Gefangenen an der Bruſt und ſchüt⸗ telte ihn und brüllte mit ſich überſchlagender Stimme:„Du haſt Salz gehabt, Salaud!“ Der Gefangene ſagte auf deutſch, zu Ehret ge⸗ wandt:„Ich habe eine Priſe Salz von dem ſchwarzen Koch erbeten für das Eſſen; er wird es beſtätigen.“ Ehret ſagte nichts und über⸗ ſetzte nichts. Da ſtieß der betrunkene Venere den Gefangenen ganz vor und hieb auf ihn ein mit dem Ochſenziemer, und der Schweiß lief dem Betrunkenen über das unraſterte Ge⸗ ſicht. Als er nicht mehr ſchlagen konnte, holte er die Daumenſchrauben und legte ſie dem Ge⸗ fangenen an und hieß drei Neger ihn zum Adminiſtrator führen. Er blieb ſelbſt ſchreienb wie ein Irrer hinter der Jagd. Wir 1190 Mann ſahen dieſem Schauſpiel zu. Am Abend ließ uns der Adminiſtrator durch den Dolmetſcher Ebret ſagen: Wenn er völlig tun könnte, waß er möchte, ſo ſtieße er ſelbſt jedem deutſchen Friegsgefangenen ein Bafonett in den Leih. Und wir 110 Mann hörten es an. Monkag, den 10. April 1933. Iin Spitzen, Kragen, Gürteln, Knöpfen lie lezten Modeneunssen. Posamenten, Kurzwaren, Strümpte und Handschuhe, Ordens ünder und Auszeichnungen Garl Baur, N 2, 9 Kunststrabe. Kunstblätter schwarz und farbig von Reichskanzler Adolf Hitler mit Namensunterschrift &. Nammiiß, monuluu, Buchhandlung N 3 7/8 1e Mebel L MANNIHEIN 4 6,•4 Auts- Batterien Osram- Autoampen rel. a8304 erkur- brogerfe Photohaus Mch. Merckle, Mannheim Gondartplatz 2 fernspr. 22067 — von der Reise zuruck! Dr. Spiegel Medizin. u. chirurg. 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