— aus allen Wiſſensgebieten. London, 10. Juni. Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull hatte am Freitag eine längere Unterredung mit dem Gouverneur der Bank von England, Montague Norman. an der auch franzöſiſche Vertreter teilnahmen. Da⸗ bei ſoll die Frage der Währungsſtabiliſierung beſprochen worden ſein. Der„Daily Expreß“ glaubt zu wiſſen, daß bie franzöſiſche Regierung das Fallen des Dol⸗ lars mit großer Beſorgnis betrachtet. Montague Norman hatte ſpäter eine Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Macdonald. Am Freitag abend ſind in London zahlreiche Abordnungen zur Weltwirtſchaftskonferenz ein⸗ getrofſen, darunter die bulgariſche unter Füh⸗ rung des ehemaligen Miniſterpräſidenten Ma⸗ linow. Mit dem Dampfer„Olympic“ kamen mehrere Vertreter ſüdamerikaniſcher Staaten an. n 4 London, 10. Juni. Die Londoner Welt⸗ wirtſchaftskonfenrenz wird am Montag unter dem Vorſitz des engliſchen Miniſterpräſidenten —— Mac Donald feierlich eröffnet. Insgeſamt Sie werden 66 Staaten auf der Konferenz vertreten bei ſein. Die meiſten Länder haben mehrere Ka⸗ binettsmitglieder entſandt. Die Konferenz tagt jenüber im neu errichteten Geographiſchen Muſeum im aufhaus Stadtteil Süd⸗Kaſington. Die Weltwirtſchaftslonferenz verdankt ihre Entſtehung einem Beſchluß der Lauſanner Konferenz, der den Völkerbund zur Einberu⸗ fung einer Weltkonferenz erſuchte, die „Maßnahmen beſchließen ſolle zur Behe⸗ bung der ſonſtigen wirtſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten, die die Welt⸗ kriſe verurſacht haben oder zu verlängern drohen.“ Damals wurde ein Sachverſtändigenausſchuß eingeſetztder das Ergebnis ſeiner Arbeiten be⸗ reits in einem im Januar dieſes Jahres erſchie⸗ nenenBericht niederlegte. Dieſer Bericht iſt eine ffe ah 10 Gönneß Art Tagesordnung für die Londoner Konfe⸗ renz, wobei noch unbeſtimmt iſt, in welcher zert, aus- Reihenfolge die einzelnen Fragen erörtert wer⸗ den. Die Hauptfragen für die Konfernz ſind folgende: zlied, des tritt frei! und Preis⸗ a Finanzlaggens nofenos Kreditpolitik, Deoiſenſchwierigkeiten. ſtand, Kapitalumlauf. p) Wirtſchaftliche Fragen: Verbeſ⸗ ſerung der Produktionsbedingungen und„Wa⸗ renaustauſches“, beſonders auf dem Gebiete der Zollpolitit, der Ein⸗ und Ausfuhrverbote und ⸗heſchränkungen, der Kontingente und anderer Handelshemmniſſe, der Vereinbarungen zwi⸗ ſchen den Erzeugern. Der Sachverſtändigenausſchuß hat ſich ſeinem Bericht nicht auf feſtumſchriebene Löſungen feſtgelegt, ſondern lediglich eine Reihe von Lö⸗ fungsmöglichkeiten angedeutet. Von Deutſch⸗ land begrüßt und unbedingt unterſtützt werden die grundſätzlichen Bemerkungen der Sachver⸗ ſtändigen, die auf die enge gegenſeitige Ab⸗ hängigkeit der verſchiedenen Verhandlungs⸗ gegenſtände hinweiſen. Halbe Maßnahmen würden zu keinerlei merklichem Fortſchritt füh⸗ ren. Mit einer politik der„kleinen Mittel“ werde man der Kriſe nicht Herr werden. gede Maßnahme auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet hünge davon ab, was wührungs⸗ und finanzpolitiſch gemacht werde und um⸗ gelehrt. ne 8 If* 9175 in w/eine -Bier ahl bei n. frau Schriftleitung: Mannheim, N 3, 14/15. Fernruf 204 86 u. 314 71.— Das„Haken⸗ kreuzbanner“ erſcheint 7mal wöchentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfennig, bei Poſtzuſtellung zuzüglich 36 Pfennig. Einzelpreis 15 Pfennig. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen W WV W W W J dde ddad * Der iriſche Miniſterpräſident Devalera iſt eben⸗rungs⸗ und falls in London eingetroffen, doch iſt noch nicht ſicher, ob er perſönlich an der Weltwirtſchafts⸗ konferenz teilnehmen wird. Der durch ſeine Skandalaffären bekannte ehe⸗ malige Bürgermeiſter von Newyork Walker iſt in Begleitung ſeiner jungen Frau ebenfalls in London eingetroffen, um als Berichterſtatter an der Weltwirtſchaftskonferenz teilzunehmen. Er ſoll etwa 300 amerikaniſche Zeitungen vertreten. Der parlamentariſche Mitarbeiter der„Times“ vechnet ziemlich beſtimmt damit, daß die Welt⸗ wirtſchaftskonferenz etwa Ende Juli abgeſchloſ⸗ ſen werden könne. Der Vorſchlag, die Konferen“ Ende Juli bis zum Herbſt zu vertagen, damit die Länderabordnungen Rückſprache mit ihren Regierungen nehmen könnten, findet bei der engliſchen Regierung wenig Gegenliebe. Die Tagesordnung der Standpunłt der deutschen Delogation Wenn die Sachverſtändigen erklärt haben, daß ſie auf eine genaue Rangordnung keinen beſon⸗ deren Wert legten, ſo iſt doch anzunehmen. daß gerade hierüber die erſten Schwierigkeiten ent⸗ ſtehen werden; denn einige Mächte werden zweifellos wünſchen, die wirtſchaftlichen Fragen einſchließlich der Frage der Warenpreiſe vor⸗ wegzunehmen und erſt dann zur Frage der Währungen und der Privatſchulden überzu⸗ gehen. Andere Mächte ſind mehr an den wäh⸗ W³hmassss— N% elm/ Sonntag, 11. Jon11933 W W * Annahme: 19 Uhr. und 314 71. tand Mannheim.— Poſtſcheckkonto. Das„Hakenkreuzbanner Frelverkeui 15 Pig. KampFBLATTMORDWESTBAENMS Anzeigen: Die ggeſpalt. Millimeterzeile 15 Pfg. Die 4geſpalt. Millimeter⸗ eile im 40 Pfg. i 2 5 5 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R3, 14/15, Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Mannheim, Ausſchließlicher Gerichts⸗ Für kleine Anzeigen: Die 8geſpalt. Millimeterzeile nach aufliegendem Tarif. 7i5 Pern Anzeigen⸗ Fernruf 204 86 udwigshafen 4960. ür unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir keinſe Verantwortung. Verlagsort Mannheim. 7 IZohireĩche Abordnungen einsetroffen— Die Reihenfolge der Londoner Konferenzarbeiten Um die Stabilisieruns der Währungen finanztechniſchen Fragen inter⸗ eſſiert. Für Deutſchland ſteht die überragende Be⸗ deutung der Privatverſchuldungsfrage feſt. Bei den Wirtſchaftsfragen dürfte die deutſche Abordnung den Standpunkt vertreten, daß zu⸗ nächſt die Nationalwirtſchaften in Ordnug zu bringen ſind, worauf die Wieder⸗ ingangſetzung des Warenverkehrs ſolgen lann. Abmachungen zwiſchen benachbarten und beſon⸗ ders aufeinander angewieſenen Ländern wer⸗ den von Deutſchland zweiſellos begünſtigt werden, nachdem ſich das Syſtem der Meiſtbe⸗ günſtigung erfahrungsgemäß für Deutſchland und wohl auch für manche andere Länder als unbrauchbar erwieſen hat. Das iſt nicht ver⸗ wunderlich, wenn man bedenkt, wie häufig in letzter Zeit von gewiſſen Staaten das Syſtem der Meiſtbegünſtigung durchlöchert worden iſt. Die Deutſche Abordnung dürfte in London auch verſuchten, eine Verſtändigung zwiſchen den hochentwickelten Induſtrieſtaaten über die unverſchloſſenen Gebiete herbeizuführen. Ob die Londoner Konferenz, deren Dauer auf zunächſt 6 Wochen berechnet wird, lediglich mit Empfehlungen enden wird, oder ob konkrete, ſo⸗ fort in die Tat umzuſetzende Beſchlüſſe gefaßt werden, hängt von dem guten oder ſchlechten Willen der Verhandlungsteilnehmer ab. Daß es an dem guten Willen Deutſchlands nicht fehlen wird, ergibt ſich ſchon aus der ſchlechten Wirtſchaftslage in Mitteleuropa. Die Internationale Arbeitskonferenz zur Weltwirtschaftskonferenz Die deutschen Vertreter stim- men einer Entschlieſung zu Genf, 10. Juni. Die Internationale Arbeits⸗ konferenz hat am Freitag auf Vorſchlag des in⸗ diſchen Regierungsvertreters, Sir Atul Chatte⸗ kjee, des Arbeitergeberführers Oertedt⸗Däne⸗ mark und des franzöſiſchen Arbeiterführers Jouhaux eine Entſchließung angenommen, in der die Londoner Weltwirtſchaftskonferenz er⸗ ſucht wird, mit größter Dringlichkeit folgende Maßnahmen zu beſchließen: 1. Die Wiederherſtellung ſtabilerer Währungs⸗ verhältniſſe. 2. Internationale Zuſammenarbeit zur Ver⸗ hinderung weiterer Preisſchwankungen. 3. Abſtellung des bisherigen Wirtſchaftskamp⸗ fes zwiſchen den Völkern durch Beſeitigung der Handelsſchranken. 4. Stärkung der Kaufkraft und Aufrechterhal⸗ tung einer befriedigenden Lebenshaltung der Arbeiterſchaft. 5. Wiederherſtellung des Kapitalverkehrs. Im Namen der Reichsregierung gab hierzu der deutſche Regierungsvertreter, Miniſterial⸗ rat Engel, Reichsarbeitsminiſterium, die nach⸗ folgende Erklärung ab: Die deutſche Regierung begrüßt es, wenn auch die Weltwirtſchaftskon⸗ ferenz in ihren Arbeiten dazu beitragen würde, daß die großen Aufgaben des internationalen Arbeitsweſens gefördert werden. Die deutſche Regierung hat dafür um ſo größeres Intereſſe, als ſie ſelbſt gerade auf dieſem Gebiet bereits eine große Anzahl von Maßnahmen getroffen hat. Auch weiterhin betrachtet es die deutſche Regierung als ihre Aufgabe, für den Schutz der Arbeit und für den ſozialen Fortſchritt zu ar⸗ beiten. Sie erkennt in der menſchlichen Arbeits⸗ kraft das höchſte Gut der Wirtſchaft ſelbſt an und mißt ihr ſchon aus dieſem Grunde beſon⸗ deren Schutz zu. Die Entwicklung der Arbeit ſteht im engen Zuſammenhang mit den Fragen der Weltwirtſchaft. Die in der Entſchließung erbetene Mitarbeit der Weltwirtſchaftskonferenz iſt daher auch im nationalen Intereſſe zu wünſchen. Dr. Ley proteſtiert beim Aelteſtenrat der Arbeits⸗ konferenz gegen die Ausſchließung der deutſchen Arbeitervertreter Genf, 10. Juni. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, hat beim Aelteſtenrat der Internationalen Arbeitskonferenz amtlich Proteſt gegen die von der Arbeitergruppe am Freitag beſchloſſene Ausſchließung der deut⸗ ſchen Arbeitervertreter von ſämtlichen Aus⸗ ſchüſſen der Konferenz eingelegt. Der Aelteſten⸗ rat tritt am Freitag noch einmal zur Prüfung dieſer Frage zuſammen. Nach der vom Vertreter der italieniſchen Regierung durchgeſetzten Aen⸗ derung der Geſchäftsordnung der Konferenz kann der Aelteſtenrat Arbeitervertreter, die nicht in die Ausſchüſſe gewählt worden ſind, von ſich aus in die einzelnen Ausſchüſſe entſenden. Dr. Ley hat beantragt, daß die deutſchen Arbeiter⸗ vertreter auf die gleiche Weiſe wie in den frü⸗ heren Konferenzen in allen Ausſchüſſen Sitz und Stimme erhalten. Viel bemerkt wird jetzt der neueſte Verſuch der Arbeitergruppe, eine Unter⸗ ſcheidung zwiſchen den deutſchen und den fa⸗ ſchiſtiſchen Arbeitervertretern ſowie den Freien und den Chriſtlichen Gewerkſchaften zu ziehen, und damit eine Trennung zwiſchen ihnen zu ſchaffen. Der franzöſiſche Arbeiterführer Jou⸗ haux hat angekündigt, daß die Arbeitergruppe gegen die Mandate der deutſchen Arbeiterver⸗ treter auf der Konferenz Einſpruch erhebe. Entscheidung des Altesten- rats der Arbeitskonferenz Dr. Ley zu drei Ausſchüſſen zugelaſſen Genf, 10. Juni. Der Alteſtenrat der Internatio⸗ nalen Arbeitskonferenz behandelte am Freitag in ſtundenlangen bewegten Verhandlungen hin⸗ ter geſchloſſenen Türen die ſchriftlichen Anträge des deutſchen Arbeitervertreters Dr. Ley, und des italieniſchen Arbeitervertreters Razza, in denen gegen den Beſchluß der Arbeitergruppe auf Ausſchluß der Arbeitervertreter Deutſch⸗ W W —232 lands und Italiens von allen Ausſchüſſen der Konferenz proteſtiert und auf Grund der Ge⸗ ſchäftsordnung der Konferenz ihre Zulaſſung zu den Ausſchüſſen gefordert wird. Der Aelte⸗ ſtenrat beſchloß ſchließlich mit 9 gegen 6 Stim⸗ men, den deutſchen Arbeitervertreter zu drei der ſechs Ausſchüſſe, nämlich für die Arbeitsloſen⸗ verſicherung, die eventuelle Stellenvermittlung und die Hinterbliebenen⸗, Alters⸗ und In⸗ validenverſicherung zuzulaſſen. Dagegen wurde die Zulaſſung Dr. Leys in die beiden anderen Ausſchüſſe, für die Geſchäftsordnung und das Abkommen über die Ruhezeiten in der Glas⸗ hütteninduſtrie, mit ſechs gegen drei Stimmen abgelehnt. Unentſchieden iſt noch, ob der deutſche Arbeitervertreter in den ſechſten Ausſchuß für das Arbeitszeitabkommen zugelaſſen wird. Der Ausſchluß des deutſchen und italieniſchen Arbei⸗ tervertreters vom Aelteſtenrat bleibt weiter be⸗ ſtehen. Ueber den itaileniſchen Arbeiterantrag iſt noch keine Entſcheidung getroffen. Zur Freiheit unc Sauberkeit Der Ablauf dieſer Woche iſt gekennzeichnet durch zwei einſchneidende Ereigniſſe von welt⸗ politiſcher Bedeutung. Am 6. Juni wurde der Viermächtepakt paraphiert, nachdem die beteilig⸗ ten Mächte ein ganzes Vierteljahr auf dem politiſchen Fechtboden mit den raffinierteſten diplomatiſchen Kniffen um ſeinen Inhalt ge⸗ fochten haben. Wenn man bedenkt, daß die Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft gewiſſer europäiſcher Länder all die Jahre hindurch eine ſehr geringe war, ſo iſt dieſer Fortſchritt, der über das inter⸗ national⸗politiſche Manövergelände des Völker⸗ bundes hinweg zu einer engeren Verbindung der vier beteiligten Großmächte führte, bemer⸗ kenswert. Die dramatiſche Steigerung des Kampfes um den Pakt hat für Deutſchland nicht das erlöſende Ende gefunden. Einen gro⸗ ßen Erfolg aber hat unſere Regierung zu ver⸗ zeichnen. Sie hat den von den jüdiſchen Hetzern diskreditierten deutſchen Friedenswillen unter das Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit ge⸗ ſtellt, und ſie hat darüber hinaus keinen zollbreit Boden ihres Rechts aufgegeben. Wenn der Pakt das Reich aus ſeiner Iſolierung innerhalb der europäiſchen Völkerfamilie herausführt und wir nicht mehr als Objekt, ſondern in der Folgezeit als gleichberechtigter Partner erſcheinen, ſo muß erwartet werden, daß trotz aller harten Forde⸗ rungen der Beteiligten für die volksnotwendi⸗ gen Realitäten ihrer Länder der Geiſt, aus dem der Vertrag geboren wurde, nicht verſchüttet wird. Die Vernunft iſt in dieſem Vertrag nach langen Jahren wieder einmal zu ihrem Fiechte gekommen. Möge ſie ihre Kräfte auch für die am Montag beginnende Weltwirtſchaftskon⸗ ferenz entfalten, damit auf dieſer Baſis unſer Volk auch von außen her befruchtet werden kann, nachdem ſich im Innern in den letzten Wochen das Werk unſeres Führers ſo herrlich entfaltet hat. *— Als zweites innerpolitiſch bedeutungsvolles Ereignis iſt der befriſtete Transferaufſchub zu nennen. Wir haben in unſerer geſtrigen Aus⸗ gabe in ausführlicher Weiſe die Argumente herausgeſtellt, die zu dieſem einſichtigen und be⸗ kenntnisfreudigen Schritt geführt haben. Die Regierung der nationalen Revolution hat nichts zu vertuſchen. Sie hat in der Gläubigerkonferenz in Berlin den Weltmächten unverblümt ihre Lage geſchildert, wie ſie aus der fanatiſchen Er⸗ füllungsbereitſchaft der vergangenen Jahre re⸗ ſultierte. Die Einſicht der Welt und der Wille unſerer Reichsregierung vor allem, die die Dinge unſerer Geldwirtſchaft nicht ſteuerlos treiben läßt, wird dieſes Transfermoratorium zum Segen führen. Ohne Anſehen von Würde, Stand oder Parteizugehörigkeit greift der neue Staat mit Jahrgang 3. Nr. 141. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 11. Juni 1933 ſeinen Organen in die Geſchehniſſe hinein, wenn ſte die Ordnung der menſchlichen Geſellſchaft oder die Sauberkeit ihrer Inſtitutionen gefähr⸗ den. Ein geradezu klaſſiſches Beiſpiel dafür bietet der Gereke⸗Prozeß. Man hat die Vertre⸗ tung des Staates in dieſem Prozeß in die Hände eines jungen, dem neuen Deutſchland mit dem Herzen zugehörigen Anklagevertreters in die Hände gelegt. Mit rückſichtsloſer Objektivi⸗ tät und mit der Vitalität eines licht⸗ und waſch⸗ echten Nationalſozialiſten hat dieſer junge Staatsanwalt die Bilanz des Prozeſſes gezogen. Hunderttauſenden hat er das Herz aufgebrochen mit ſeinen trefflichen Worten: „Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß ein Politiker genau dieſelbe Ehre hat wie ein Kaufmann, ein Soldat und ein Arbeiter, nämlich: gerade Sauberkeit und anſtändige Mannesehre, ganz gleichgültig, welche Stel ⸗ lung er bekleidet oder welche Beziehungen er hat.“ Voller Stolz haben Millionen erneut die Kraft und die Reinheit der Bewegung in dieſem Manne gefühlt. Wie er, denkt und handelt un⸗ ſere geſamte, maßgebende Führerſchaft. Nur böſer Wille kann das beſtreiten, und mit dieſem böſen Willen ſind wir zu allen Zeiten fertig geworden, auch dann, wenn dieſe Böswilligkeit aus den eigenen Reihen gekommen iſt. Aus dem Halbdunkel einer dekadenten politiſchen Verbrechermoral hat der junge Staatsanwalt das negative Ehrgefühl dieſer Kavaliere von Trevi bis Levi mit ſchonungsloſer Deutlichkeit an das Licht der Oeffentlichkeit geriſſen. Dem Volke wurde bewieſen, daß nicht mehr nach dem Spruch der abgeſtorbenen Epoche gerichtet wird: die Kleinen zu hängen und die Großen laufen zu laſſen, ſondern nach dem Spruch einer mo⸗ raliſchen und gerechten Rechtsfindung. Mit einer Friſche und Deutlichkeit iſt der inzwiſchen zum Staatsanwaltſchaftsrat beförderte An⸗ klagevertreter von Haake an die Rieſenarbeit des Prozeſſes gegangen und hat den Kniffen der Verteidigung, der Verſchleierungstaktik und der Entlaſtungsoffenſiven den Garaus gemacht, von dem einzig geltenden Gedanlen beſeelt, daß der Vertreter des Staates dafür zu ſorgen hat, daß die Offentlichkeit rückſichtslos von allen Schädlingen und belaſtenden Elementen geſäubert wird, und daß auch die politiſche Verkommenheit keinen Platz im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland hat. Am kommenden Mitt⸗ woch werden die Richter das Wort zu ſprechen haben. Ihr Urteilsſpruch hat die Idee, von der die Anklage ausging, zu rechtfertigen. Dr. W. Kattermann. Langwierige Verhandlungen zur Lösung der spanischen Kabinetiskrise Paris, 9. Juni. Nach den geſtern abend aus Madrid eintreffenden Nachrichten werden die Verhandlungen zur Löſung der Regierungs⸗ kriſe heute fortgeſetzt werden, dürften aber nach Anſicht maßgebender Kreiſe langwierig ſein. Der Führer der Radikalen, Lerroux, trat beim Präſidenten der Republik für Schaffung einer Konzentrationsregierung unter Ausſchluß der Sozialiſten ein, während andere politiſche Kreiſe die Beteiligung der Sozialiſten am neuen Kabinett für unerläßlich halten. Der Wiener Gauleiter ruft die Kämpfer aui Wien, 8. Juni.(Eig. Meldung.) Gauleiter Frauenfeld hat an die Wiener Parteigenoſſen der NSDAp. ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Zu einer Zeit, da Adolf Hitler in Deutſchlands bereits daran geht, in gigantiſchen Entwürfen das nationalſozialiſtiſche Programm in die Tat umzeſetzen, müſſen wir in ſchwerem Ringen für ein deutſches Oeſterreich kämpfen. Der Aufruf weiſt dann auf die zahlreichen Bedrückungen hin und erklärt, daß man den Nationalſozialismus in Oeſterreich nur noch ausrotten könnte, wenn man die halbe Bevöl⸗ kerung Oeſterreichs ermorden würde. Frauen⸗ feld fordert dann zur Werbung neuer Mitglie⸗ der, zur Werbung auch für die Preſſe und nach opferbereiten Freunden für die Bewegung auf und ſchließt mit den Worten: Niemals fühlten wir ſo ſehr, was der Nationalſozialismus der deutſchen Oſtmark bedeutet, da die Donau⸗ und Alpengaue heute um ihr Schickſal ringen, deut⸗ ſches Land zu bleiben, wie es tauſend Jahre war, oder Sklaven der Kolonien fremder Mächte zu werden. Daher Parteigenoſſen und ⸗Genoſſinnen, in der Gewißheit des kommenden Sieges unverzagt an die Arbeit. Die Loſung heißt: Mit Hitler für Oeſterreich! Verschürfung des Uniform- verbots in Oesterreich Wien, 9. Juni. Der öſterreichiſche Miniſter⸗ rat, von dem man vielfach beſondere Maß⸗ nahmen gegen die Nationalſozialiſtiſche Partei erwartete, hat ſich am Freitag in der Haupt⸗ ſache mit wirtſchaftlichen Angelegenheiten be⸗ ſchäftigt und eine Verſchärfung des Uniform⸗ verbots beſchloſſen. Dieſe Verſchärfung des Uniformverbots richtet ſich jedoch gegen die „Aſſiſtenztörper“(Hilfspolizei), die bisher zum Tragen der Uniform berechtigt waren. Das Uniformverbot ſah bisher vor, daß alle Ver⸗ bände unter dem„Aſſiſtenzkörper“ ihre Unifor⸗ men weiter tragen können. Dieſe Berechtigung iſt nun für die Sommerfriſchen und Kurorte ühren Wünſchen entſprechend bis zum 31. Ok⸗ tober 1933 zurüchgenommen worden. Berlin, 9. Juni.(Eig. Meld.) Wie der Preußiſche Preſſedienſt der NSDAp. ſoeben er⸗ fährt, haben Prof. Spahn und die Führer des„Kampfringes junger Deutſchnationaler“, Giſevius und Studienaſſeſſor Flu me, ihren —21 aus der Deutſchnationalen Front er⸗ ärt. Berlin, 9. Juni.(Eig. Meld.) Im Anſchluß hieran teilen wir ergänzend noch mit: Zwei maßgebende jüngere Führer der Deutſchnatio⸗ nalen Kampfringbewegung, darunter der Be⸗ gründer der Kampfringe, Studienaſſeſſor Flume, und Dr. Giſevius aus Düſſeldorf, haben im Laufe des heutigen Tages ihren Austritt aus der Deutſchnationalen Front erklärt und ſind der Bewegung Adolf Hitlers beigetreten. Die⸗ ſer Tatſache iſt um ſo größeres Gewicht beizu⸗ legen, als die beiden Führer ſeit 1929 vom Noungplan⸗Volksbegehren im aktiven Kampf für die nationale Erhebung geſtanden haben. Dr. Giſevius iſt bekannt geworden durch ſeinen Pro⸗ zeß gegen den ſozialdemokratiſchen Landrat Hansmann. Er wurde unter dem Syſtem Braun⸗ Severing diſzipliniert und hat längere Zeit in Weſtdeutſchland Redeverbot gehabt. Studien⸗ aſſeſſor Flume gründete am 5. Juni 1931 in Dortmund den Kampfring junger Deutſchnatio⸗ naler und weiterhin den größten Teil der weſt⸗ deutſchen Kampfringe. Von Kultusminiſter Grimme wurde er 1932 diſzipliniert, nachdem er ſchon im Herbſt 1931 politiſches Redeverbot be⸗ kommen hatte. Die beiden über ihr Gebiet hin⸗ aus bekannten Führer geben ihrem Austritt aus der Deutſchnationalen Front folgende Erklärung mit: „Das mit dem 30. Januar begonnene na⸗ tionale Einigungswerk erfordert den eng⸗ ſten Zuſammenſchluß all der Kräfte, die im Kampfe für die innere und äußere Freiheit des Vaterlandes jahrelang als Bundes⸗ fenoſſen zuſammengeſtanden haben. Die Deutſchnationale Kampfring⸗Bewegung des Weſtens hat gemeinſam mit den National⸗ ſozialiſten unermüdlich gegen das Novem⸗ berſyſtem bis zu deſſen endgültigem Sturz gekämpft. Wie unſere weſtdeutſchen Kampf⸗ ringe in ihren eigenen Reihen das Führer⸗ prinzip ſtets anerkannt haben, ſo ſind ſie jetzt— nach errungenem Siege— aus vol⸗ lem Herzen gewillt, dem Reichskanzler Adolf Hitler und der von ihm geführten Regie ⸗ rung treue Gefolgſchaft zu leiſten. Gegen ⸗ über dieſer Regierung darf es für uns, die wir uns mit dem Kampfeswillen der Na⸗ tionalſozialiſten aufs engſte verbunden füh⸗ len, eine unfruchtbare Oppoſition nicht geben.— Es iſt kein Platz mehr für jene parlamentariſch⸗taktiſche Betrachtungsweiſe, als ſei die heutige Regierung etwa das Ergebnis einer„Koalition“— und als könne das Wechſelſpiel zwiſchen Mehrheit und Minderheit weiterhin wie im überwunde⸗ nen Parlamentsſyſtem fortgeſetzt werden. Der Parteienſtaat iſt tot! Aus dieſer Grunderkenntnis ordnen wir uns in die⸗ ſem Augenblick der Bewegung Adolf Hitlers aals Mitkämpfer ein.“ Univerſitätsprofeſſor Dr. Martin Spahn, der bekannte Hiſtoriker der Kölner Univerſität, hat ſeinen Austritt aus der Deutſchnationalen Front erklärt und iſt der Bewegung Adolf Hit⸗ lers beigetreten. Prof. Martin Spahn iſt vor allem durch ſeine volksdeutſche Arbeit hervor⸗ getreten und iſt durch das von ihm geleitete politiſche Kolleg zu einem der wichtigſten geiſti⸗ gen Führer der jungen Generation geworden Er ſteht außerdem in vorderſter Front des be⸗ wußt nationalen deutſchen Katholizismus. Die alte Takiik Frankrelch nach wie vor gegen jece Rũstungsbeschrãnkung Genf, 10. Juni. Nach den in Genf vor!ie⸗ genden Meldungen haben die offiziöfen Pariſer Beſprechungen zwiſchen den franzöſiſchen Mini⸗ ſtern, dem engliſchen Abrüſtungsdelegierten und dem amer'kaniſchen Sonderbotſchafter Norman Davis zunächſt nur zu einem freundlichen Mei⸗ nungsaustauſch zwiſchen den Beteiligten ge⸗ führt. Von franzöſiſcher Seite wurde dabci unter den neuen Vorausſetzungen, die Frant⸗ reich von irgendeiner praktiſchen Herabſetzung ſeines enormen Rüſtungsmaterials'söer ge⸗ ſtellt bat, der Frage der Kontrolle ſowie der angeblichen Notwendigkeit gemeinſamer Sank⸗ tionen gegenüber einer Ueberſchreitung der Konventionsvorſchriften beſondere Bedeutung beigemeſſen. Hierbel iſt anſcheinend die neue Verſton aufgetaucht, es müſſe das hierüber in der Konvention aufgeſtellte Syſtem erſt einmal ein paar Jahre lang, alſo wohl während der fünfjährigen Dauer der Konvention, zur fran⸗ zöſiſchen Zufriedenheit funktionieren, ehe Frankreich geneigt ſein könnte, die Reduzierung gewiſſen Rüſtungs⸗ materials vorzunehmen. Natürlich fehlt in ſolchen Formulierungen nicht die zu⸗ ſätzliche Betrachtung, daß dann erſt, d. h. 1938, entſchieden werden müſſe, ob das abzuſchaffende Material anſtelle der Zerſtörung beſſer dem Völkerbund zur Verfügung geſtellt werden ſolle. Von deutſcher Seite muß ſolchen immer wieder⸗ holten und in der Technik der Formulierung allmäühlich zu einer unerhörten Kunſtfertigkeit ausgeſtatteten Ausweichen vor jeder noch ſo ge⸗ ringfügigen Herabſetzung des franzöſiſchen Rü⸗ ſtungsmaterials mit allem Nachdruck entgegen getreten werden. Seine Verwirklichung würde die Grundlagen des engliſchen Konventions⸗ entwurfes zerſtören, die Abrüſtungsbolſchaft des amerilaniſchen Präſtdenten ironiſieren und vor allem wieder nichts anderes bedeuten als eine Verweigerung der Erfüllung der Abrüſtungs⸗ verpflichtungen. Ein nicht abgerüſtetes Frank⸗ reich würde ernſthaft verſuchen wollen, unter dem Deckmantel internationaler Kontrolle nicht zuletzt den geringen Rüſtungsſtand Deutſch⸗ lands durch dauernde äußere Eingriffe zu be⸗ auſſichtigen, während eine entſprechende Kon⸗ trolle Frankreich gegenüber gar nicht in Betracht küme, weit Frankreich ja auf ſeinem bisherigen hohen materiellen Rüſtungsſtand verbleiben würde, deſſen Erhöhung ſich, abgeſehen von der völligen Ueberflüſſigreit, ſchon durch den Zu⸗ ſtand der franzöſiſchen Finanzen verbietet. Es genügt, auf die Abſurdität dieſer Entwicklung hinzuweiſen, um zu folgender Feſtſtellung zu gelangen, ſei es im Rahmen der Konferenz, ſei es im Rahmen des ſoeben paraphierten Viermächtepaktes, es muß die Verantwortung Frankreichs largeſtellt werden, ob es auch zu⸗ nüchſt wenigſtens auf der Grundlage des eng⸗ liſchen Konventionsentwurfes zu den von ihm geforderten verhältnismüßis geringfügigen He⸗ rabſetzungen ſeines Rüſtungsmaterials bereit iſt oder ob es ſich weiterhin durch immer neue Ausflüchte und Vorausſetzungen jedem Fort⸗ ſchritt der Abrüſtungslonferenz entgegentreten will. Die Wirkung des Transferaufschubs: Festigung der deutschen Nerk Lonbon, 10. Juni. Das deutſche Transfer⸗ moratorium hat in Kreiſen der Londoner City, wie man aus den Kommentaren der heutigen Morgenblätter ſchließen kann, keine einheitliche Aufnahme gefunden. „Financial Times“ ſchreiben: Die City hat den deutſchen Schritt ruhig und philoſophiſch aufgenommen, nicht nur, weil er erwartet wor⸗ den war, ſondern auch weil er bewirkt, daß die geſamte Transferangelegenheit ins Rollen ge⸗ bracht wird. In gutunterrichteten Kreiſen wurde der Anſicht Ausdruck verliehen, daß Dr. Schacht ſich zu dieſem Schritt im geeigneten Augenblick entſchieden habe, und daß ſeine Maßnachme das Transferproblem gleich in den Vordergrund der Weltwirtſchaftskonferenz brin⸗ gen werde. Die Ausnahmebehandlung der Stillhaltegläubiger hat angeſichts der Tatſache, daß dieſe Gläubiger unter ein Sonderabkom⸗ men fallen, und daß ſich die Stillhalteabtom⸗ men auf kurzfriſtige Banktredite beziehen, nicht überraſcht. Dagegen hat der Einſchluß der Poung⸗ und Dawesanleihen zunächſt einige Ueber⸗ raſchung hervorgerufen, aber nach reiſerer Ueberlegung wurde man ſich darüber klar, daß dies nicht notwendigerweiſe zu bedeuten brauche, daß die Zinſen im Oktober nicht gezahlt werden. Die Wirkung des Moratoriums auf den De⸗ viſenmarkt war natürlich eine Befeſtigung der Reichsmark. Frankreich und die deutſchen Transfer⸗ maßnahmen Paris, 10. Juni. Die Agence Economique et Flr-ucier hat in politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Kreiſen eine Umfrage über die Rüchwir⸗ kungen der deutſchen Transfermaßnahmen auf Frankreich angeſtellt. Die Schlußfolgerungen dieſer Umfrage werden wie folgt zuſammen⸗ gefaßt: Die Deutſchland von Frankreich gewährten Kredite ſeien mit Ausnahme der durch beſon⸗ dere Vereinbarung geregelten eingefrorenen Kre⸗ dite hauptſächlich durch die Dawes⸗ und Poung⸗ anleihe vertreten. An zuſtändiger Stelle äußere man ſich ſehr zurückhaltend über die Frage, da die Gläubiger Deutſchlands auf ihrer Zuſam⸗ menkunft in London am 13. Juni zu beſchließen haben würden, ob die Dawes⸗ und Moung⸗ anleihe bevorzugt zu behandeln ſeien. Obgleich der im Dezember abgeſchloſſene deutſch⸗franzö⸗ ſiſche modus vivendi inſofern in Beziehung zur Weltanleihe ſtehe, als darin den finanziellen Verpflichtungen Deutſchlands aus der Poung⸗ Anleihe Rechnung getragen worden n, ſei eine Kündigung dieſes modus vivendi nicht vorge⸗ ſehen. Man weiſe darauf hin, daß die Möglich⸗ keit von Verhandlungen beſtehe, die wahrſchein⸗ lich während der Weltwirtſchaftskonferenz in London ſtattfinden würden, um zu befriedigen⸗ den Löſungen zu gelangen. Eine dieſer Löſun⸗ gen könnte in der Errichtung einer Kompen⸗ fationskaſſe beſtehen mit dem Ziel, die Inhaber der erwähnten Anleihe zu befriedigen. Durchführung der Transferſperre für Aus⸗ landsanleihen. W Berlin, 10. Juni. Zur Durchführung des Geſetzes über Zahlungsverbindlichkeiten gegen⸗ über dem Ausland hat der Reichswirtſchafts⸗ miniſter in einer Berordnung vom 9. Juni, die Neue Austritte aus der deutschnãationalen Front im„Reichsanzeiger“ veröffentlicht wird, die er forderlichen Anweiſunge an die Deviſenſtellen erlaſſen. Dieſe haben künftighin grundſützlich bei den von der Transferſperre betroffenen Lei⸗ ſtungen nur noch Zahlungen an die Konver⸗ ſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden zu ge · nehmigen. Auch⸗ Zins⸗ und Dividendenſcheine, deren Erlös bisher genehmigungsfrei an Aus⸗ lünder überwieſen werden durfte, dürfen nur noch an die Konverſionskaſſe für Rechnung des ausländiſchen Inhabers ausgezahlt werden. Inländer können, um Umgehungen dieſes Grundſatzes zu verhüten, die ihnen zuſtehenden Zinſen auf deutſche Auslandsbonds nur noch in Reichsmark im Inland ausgezahlt erhalten und müſſen ihr Eigentum an den Anleiheſtücken durch Affidavit nachzuweiſen. Die Banken ſind gehalten, für die Zinſen aus Alt⸗ und Sperrkon ⸗ ten von Ausländern die Genehmigung zur Zah⸗ lung an die Konverſionskaſſe nachzuſuchen. Einzel⸗, Sammel⸗ und allgemeine Genehmi⸗ gungen zu Leiſtungen der von der Transfer⸗ ſperre betroffenen Art am 1. Juli oder ſpüter fällig werden, werden kraft Geſetzes unwirkſam. Dr. Schacht nach londen abgereist Berlin, 10. Juni. Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Samstagmittag von Berlin nach London zur Teilnahme an der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz abgereiſt. Die übrigen Mit⸗ glieder der deutſchen Abordnung treten die Reiſe am Samstagabend an. Kommunist auf der Flucht erschossen Efſen, 10. Juni. Der Strafgeſangene Karl Lottes, der heute früh zwecks Aufklärung wei⸗ terer Verbrechen zur Gegenüberſtellung mit einem anderen Kommuniſten vorgeführt wurde, machte einen Fluchtverſuch und wurde hierbei erſchoſſen. Lottes, der Kommuniſt iſt, war we⸗ gen Landfriedensbruches und Hochverrats ver⸗ urteilt worden. Gegenwärtig verbüßte er eine Gefängnisſtrafe wegen geſährlicher Körperver⸗ letzung und Gefangenenbefreiung. 5 „Graf Zeppelin“ auf der Heimfahrt Hamburg, 10. Juni. Nach einem bei der Hamburg⸗Amerika⸗Linie eingegangenen Tele⸗ gramm aus Pernambuco iſt„Graf Zeppelin“ am Samstag um.45 Uhr MEz. zu ſeiner Rückfahrt nach Europa geſtartet. An Bord be⸗ finden ſich 18 Fahrgäſte. Große nallonalsozlalisische Führertagung in Berlin Berlin, 9. Juni. Veranſtaltung am 14. Juni, an der ſämtliche Gauleiter und Amtsleiter teilnehmen, während am 15. Juni eine gemeinſame Führertagung der Amtsleiter, Gauleiter, Gauſchulungsleiter, Inſpekteure, der Leiter der Kampfbünde und Betriebszellen, der Leiter der Reichsführer⸗ ſchule, der nationalſozialiſtiſchen Verlagsleiter und Hauptſchriftleiter ſtattfindet. An der Füh⸗ rertagung nehmen ferner der preußiſche Mini⸗ ſterpräſident, die nationalſozialiſtiſchen Mini⸗ ſter. die Obergruppenführer der SA, SS und Hitlerjugend ſowie Vertreter aus Wirtſchaft und Induſtrie teil. Aller Vorausſicht nach wird der Führer ſelbſt auf der Führertagung das Wort ergreifen. Die Führertagung findet am 16. Juni mit einer feierlichen Einweihung der bisherigen Bundesſchule des ADGB in Bernau bei Berlin als Reichsführerſchule ihren Abſchluß. Nach det Weiherede des Führers Adolf Hitler wird eine Beſichtigung der Schule, die ſchon ſeit einiget Zeit in Betrieb iſt, ſtattfinden. Amerika erinnert an die fälligen Schulden · zahlungen London, 10. Juni. Die amerikaniſche Ro⸗ gierung hat, wie aus Waſhington gemeldet wird, die Regierungen der Schuldnerſtaaten an die am 15. Juni fällige Kriegsſchuldenrate er⸗ innert. Die amerikaniſche Regierung fügt hinzu, daß die Klauſel, wonach die Schuldner die Ab⸗ ſicht, ihre Verpflichtungen in amerikaniſchen Sicherheiten zu erfüllen, dreißig Tage vorher an⸗ kündigen müßten, für die jetzige Kriegsſchulden⸗ rate keine Gültigkeit hat. Die Schuldner dürſen zwiſchen dem jetzigen Zeitpunkt und dem 15. Juni amerikaniſche Sicherheiten zu ihrem nomi⸗ nellen Wert zum Zwecke ihr⸗r Schuldenzahlun⸗ gen aufkaufen. Schweres Unglück des Taurus⸗Ggpreſ 12 Perſonen tot, 50 vermißt Konſtantin opel, 10. Juni. Der Taurus ⸗ Expreß Adana—Angora iſt bei Eskiſchehir ent⸗ gleiſt. Die Kataſtrophe iſt hervorgerufen durch Beſchädigung des Eiſenbahndammes infolge ſtarker Ueberſchwemmungen. Zwölf Reiſende ſollen getötet ſein; 50 werden vermißt, man be⸗ fürchtet, daß ſie ertrunken ſind. Miniſter Dr. Wacker zum Ehrenbürger von Elgersweier ernannt Offenburg, 8. Juni. Die Gemeinde El⸗ gersweier bei Offenburg hat durch Beſchluß des Gemeinderats, den Miniſter des Kultus⸗ des Unterrichts⸗ und der Juſtiz, Herrn Dr. Wacker zum Ehrenbürger ernannt. ni. Wie bereits gemeldet, findet in der Zeit vom 14. bis 16. Juni in Ber⸗ lin eine große nationalſozialiſtiſche Führer⸗ tagung ſtatt. Die Tagung beginnt mit einer — Jahrgang! Gri Au Revolutior oder aus de bei einer Re Umwälzung keim bereits allein große kann, die da undament ie Vernun Unvernunft Weltenordnu und Milliar' die letzten C Harmoni Die franzö der Unvernu Erſcheinung ſetz ins Geſi die allein d dienten. Phraſen v derlichkeit die jedem Wenn mir j zöſiſchen Rer weſen und maſen vollb Wahnſinn in und in den kann und a rauſch erzeu wurde das Jahrhundert Marxismus, Das Es iſt wie Völker der unter dieſem zerbrochen m daß dieſes 2 bruchs überſt unerhörte Kr in der Maſſe ſehen wir e⸗ berſtändlich über die teu mußte. 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Nach der wird eine ſeit einiget Schulden · aniſche Re⸗ gemeldei rſtaaten an denrate er⸗ fügt hinzu, ier die Ab⸗ erikaniſchen vorher an⸗ goͤſchulden⸗ zner dürſen id dem 15. hrem nomi⸗ denzahlun⸗ Expreß t er Taurus · ſchehir ent⸗ zufen durch s infolge fReiſende t, man be⸗ irger von meinde El⸗ eſchluß des ultus⸗, des Dr. Wacker Zahrgang 3. Nr. 141. Seite 3 „Hakenkrenzbanner“ Sonntag, 11. Juni 1933 —————— Gruncustꝛiche Gecanken über den stenduchen Aufbau und die Deutsche Arbeitsfront/ von o. ie, Revolutionen kommen aus der Unvernunft oder aus der Vernunft. Hat die Unvernunft bei einer Revolution Pate geſtanden, ſo iſt die Umwälzung eine falſche und trägt den Todes⸗ keim bereits in ſich, während die Vernunft allein große und wahre Revolutionen erzeugen kann, die dann für Jahrhunderte hinaus das undament des Völkergeſchehens ſein werden ie Vernunft wird immer den Sieg über die Unvernunft davontragen, weil die göttliche Weltenordnung von Tauſenden und Millionen und Milliarden ewiger Geſetze beherrſcht wird, die letzten Endes einem Ziel zuſtreben, der Harmonie und der Einheit. Die franzöſiſche Revolution war geboren aus der Unvernunft und dem Chaos. Ihre äuſere Erſcheinung und ihr Inhalt ſchlugen jedem Ge⸗ 3 ſetz ins Geſicht und ſtellten Glaubensſätze auf, die allein der Disharmonie und dem Zerfall dienten. Phraſen von Freiheit, Gleichheit und Brü⸗ derlichkeit ſollten eine neue Welt ſchaffen, die jedem Geſetz der Natur zuwiderliefen. Wenn mir jemand ſagt, der Schwung der fran⸗ zöſiſchen Revolution ſei gewaltig und groß ge⸗ weſen und habe Taten von unerhörten Aus⸗ maßen vollbracht, ſo antworte ich, daß auch der Wahnſinn in gelegentlichen Erſcheinungsformen und in den Ausmaßen ſeiner Folgen groß ſein kann und auch die Zerſtörung einen Sinnes⸗ rauſch erzeugen kann. Von dieſem Wahnſinn wurde das liberaliſtiſche Zeitalter des vorigen Jahrhunderts und ſeine Folgeerſcheinung, der Marxismus, beherrſcht. Und ſo nahm es nicht wunder, daß gerade aus dieſer grundfalſchen Weltauffaſſung das Gegenteil eintreten mußte, was die Verkünder. der Humanitätslehre ge⸗ glaubt haben. Aus der Freiheit wurde die größte Knechtſchaft. Aus der Gleichheit er⸗ wuchſen die Klaſſen und aus der Brüderlich⸗ keit wurde der Klaſſenkampf. Alle Bande löſten ſich. Aus einem einheitlichen Volk wur⸗ den Intereſſentenhaufen. Aus blutsverwandten Menſchen wurden Todfeinde. Aus dem Kampf der Selbſterhaltung wurde ein Kampf aller gegen alle. Und da glaubte man, daß Wohl⸗ ſtand und Blüte eines Volkes aus der Zer⸗ ſetzung, aus dem Verfall kommen könne. Alles was Wert hatte, wurde herabgezerrt und in den Kot getreten. An die Stelle der Leiſtung ſetzte man die Zahl, die Kultur ſetzte man gleich mit fremdraſſigem Fühlen und Denken; Diſziplin war nicht mehr die Grundlage des Schaffens, ſondern das Chaos ſollte berufen ſein, Spitzenleiſtungen zu vollbringen. Geſetze und Grundſätze, die man für den einzel⸗ nen und ſeine Familie gedrungenerweiſe an⸗ erkennen mußte, wurden für die Geſamtheit der Nation, das Volk und den Staat frech ver⸗ leugnet. An Steue des Führertums trat die Mehrheit von Parlamenten. An Stelle der Ver⸗ antwortung trat logiſcherweiſe die Korruption. So wurde die Erde allmählich zur Hölle, und man behauptete trotzdem, das alles ſei der Sinn der göttlichen Ordnung. Das Ende der landes- und Arbeiterverräter Es iſt wie ein Wunder zu nehmen, daß die Völter der Erde, inſonderheit unſer Voll, unter dieſem Irrſinn und Aberwitz nicht längſt zerbrochen wurden. Und gerade der Umſtand daß dieſes Volk dieſe Zeit des tiefſten Nieder⸗ bruchs überſtanden hat, iſt der Beweis für die unerhörte Kraft, die in der Tiefe dieſes Volkes, in der Maſſe der Nation, vorhanden iſt. Heute ſehen wir es ſchon wieder beinahe als ſelbſt⸗ berſtändlich an, daß der Nationalſozialismus über die teufliche Lehre des Marxismus ſiegen mußte. Es iſt deshalb immer wieder not⸗ wendig, ſich zurückzuerinnern an das, was war, und nur ein einziges Beiſpiel ſei hier er⸗ wähnt, um die ungeheuren Krankheitserſchei⸗ nungen der letzten Jahrzehnte darzutun. Vor fünf, ſechs, ſieben Jahren, ja noch vor zwei, drei Jahren, nahm es die Maſſe dieſes Volkes als völlig ſelbſtverſtändlich hin, daß eine orga⸗ niſierte Bande von Landesverrätern als offiziell anerkannte Partei in den öffentlichen Körper⸗ ſchaften ſitzen durfte. Vertreter einer fremden Macht, die ihre Befehle aus Moskau erhielten, durften in den Parlamenten über das Geſchick unſeres Volkes urteilen und abſtimmen, und von ihrer deſtruktiven Stimme hing die An⸗ nahme oder Ablehnung eines Geſetzes ab. Man ſtelle ſich vor, der Soldat hätte im Krieg ge⸗ duldet, daß ein Teil der Kompanie täglich zum Feind hinübergewechſelt und dort die Stellung verraten hätte, um als Lohn dafür Eſſen und Nahrung und Schutz bei ſeiner Rückkehr zu er⸗ halten. Der große Teil unſeres Volkes hat aber ſelbſt nicht gewußt, am Rande welchen Ab⸗ grundes er gewandelt iſt. Wer dieſe Erkenntnis in ſich trügt, der wird ermeſſen, wie ungeheuer der Sieg der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei war, der Sieg der Vernunft über die Un⸗ vernunft. Das Gesetz des National- soꝛialismus Für uns iſt die Welt ein organiſches Gebilde. geführt von ewigen Geſetzen und aufgebaut nach einem urewigen, göttlichen Plan. Wir kennen keinen Zufall. Führertum, Difziplin, Befehlen und Gehorchen, Kräfte des Blutes und der Raſſe, Geſetze des Raumes und des Bodens, das Prinzip der Leiſtung, alles iſt für uns ſo ſelbſtverſtändlich, daß der, der den Nationalſozialismus einmal erlebt und erfaßt hat, für alle Dinge, ſelbſt für die kleinſten des täglichen Lebens, den Schlüſſel gefunden hat und deshalb auch jede Arbeit meiſtern wird. Wir kennen keine Angſt vor der Verantwortung, und wäre ſie noch ſo groß. Uns beſeelt nicht die Furcht vor Aufgaben. Die Weltanſchauung allein gibt uns einen unbändigen Glau⸗ ben an unſere Kraft und die Kraft wie⸗ derum gibt uns jene Zähigkeit, die allein den Menſchen beſeelt, auch die größte Aufgabe zu vollbringen. Daß die nationalſozialiſtiſche Revolution das Gewaltigſte iſt, was dieſes Volk jemals in ſei⸗ ner geſamten Geſchichte erlebt hat, werden ſelbſt unſere Gegner nicht beſtreiten. Dieſe Größe zwingt auch den erbittertſten Feind zur Anerkennung. Heute bereits nach vier Monaten iſt der Klaſſenkampf bürgerlicher und marxiſti⸗ ſcher Prägung in ſeinen Organiſationen reſtlos vernichtet. Und nur einige kleine, lächerliche lendenlahme bürgerliche Ueberbleibſel glauben, noch als Bremsblock wirken zu können und uns im Siegeslauf zu hindern. Stolz können wir Nationalſozialiſten auf das, was geleiſtet wurde, zurückblicken. Demütig müſſen wir immer wieder dem Schickſal dgfür danken, daß es uns zum Werkzeug in dieſem großen Weltgeſchehen auserſehen hat. Und dankbar vor ällem wollen wir der Vorſehun ſein, daß ſie Deutſchland in dieſer großen Zei einen ſo großen Mann als Führer wie unſeren Volkskanzler Adolf Hitler geſchenkt hat. Die Vernichiung des Marxismus Es ſteht feſt, der Marxismus iſt in ſeinen Or⸗ ganiſationen vernichtet. In der Ideenwelt aller⸗ dings noch nicht. Darüber dürfen wir uns in unſerer Siegesfreude nicht täuſchen laſſen. Des⸗ halb, weil wir dieſe Erkenntnis in uns tragen, müſſen wir wachſam ſein, und müſſen vor allem auf dem Fundament unſerer Weltanſchauung ein neues, ſtarkes Staats⸗ und Wirtſchafts⸗ ebäude aufbauen, in dem ſich das Volk wohl⸗ ühlt und von dem auch der erbittertſte Gegner, ſoweit er überhaupt noch zu anſtändigem Den⸗ ken befähigt iſt, anerkennen muß, daß es ſinn⸗ gemäß und dem Weſen des Volkes entſprechend gebaut iſt. Die Tat allein kann dieſen ein Jahrhundert lang großgezüchteten Wahnſinn überwinden. Und es wird der ganzen Kraft unſerer Partei bedürfen, dieſe fauſtiſche Tat des ſtaatspolitiſchen wie des wirtſchaftspolitiſchen Aufbaus dem Volle klar und verſtändlich zu machen. Ueber den ſtaatspolitiſchen Aufbau will ich hier nicht reden. Meine Gedankengänge ſollen allein dem wirtſchaftspolitiſchen Aufbau dienen. Zu dieſem Zweck wollen wir uns drei Fragen vorlegen. 1. Welchen Zweck hat die Wirtſchaft und was muß ihr Ziel ſein? 2. Wie war der Aufbau der bis⸗ herigen Wirtſchaft? 3. Wie muß der Aufbau der Wirt⸗ ſchaft ſein, um ihre Aufgaben dem Volk gegenüber zu er⸗ füllen? i. Welchen Zweck hat dio Wirtschaft, uncd was ist ihr Ziel im Hinblick auf das Volk? Die Wirtſchaft iſt nicht Selbſt⸗ zweck, und das wahnſinnige Wort„Wirtſchaft iſt Schickſal“ lonnte nur von einem Menſchen ausgeſprochen werden, der niemals eine Ver⸗ bindung zum deutſchen Volke gehabt hat, und deſſen Wirken allein aus deſtruktiven Tenden⸗ en heraus geboren war. Alle Einrichtungen zes Volkes dienen einem höheren Zweck, der Blüte der Nation und dem Wohlergehen des Volkes. So auch die Wirtſchaft. Sie hat dem Volk in ſeiner Geſamtheit die notwendige Nahrung zu verſchaffen und die materiellen Bedürfniſſe des Volkes zu befriedigen. Deshalb hat an dem Blühen der Wirtſchaft die Ge⸗ ſamtheit des Volkes ein Intereſſe. Ebenſowenig wie eine beſtimmte Klaſſe das Jolk verkörpert, ebenſowenig kann der Profit⸗ eiſt irgendeiner Intereſſentengruppe das Weſen ber Wirtſchaft verkörpern. Die Arbeit iſt oberſtes Geſetz und wird dann zum Segen, wenn ſie einmal den Schöpfer⸗ geiſt des Menſchen befriedigt und dann zum anderen ſeine Exiſtenz ſicherſtellt. Nicht der Arbeitgeber allein hat ein Intereſſe an dem Blühen des Werkes, ebenſowenig wie der Angeſtellte oder Arbeiter für ſich allein an dem Gedeihen der Fabrik Gefallen haben kann. Sie dürfen ſichhnie mals als Gegner gegenüber⸗ ſtehen, ſondern immer nur als Schickſals⸗ genoſſen. Nichts kann gedeihen, wo der zü⸗ gelloſe Kampf herrſcht, ſondern allein dort wird das Schickſal die Arbeit ſegnen, wo alle Teile er⸗ kennen, daß jeder an ſeinem Platz ein wert⸗ volles Glied der Wirtſchaft zu ſein hat. Wir Nationalſozialiſten erkennen an, daß die menſchliche Schwäche dieſem Ideal immer und immer, jede Stunde und jede Minute, entgegen⸗ ſteht. Wir wiſſen, wie der Profitgeiſt den Men⸗ ſchen beherrſchen kann, wir wiſſen, wie die Geldgier in jedem Menſchen lebendig iſt, der eine ſtrebt nach mehr Lohn, der andere nach mehr Dividende. Gerade aber weil wir dies wiſſen, haben wir ebenſo die klare Erkenntnis, daß man dieſen„Schweinehund“ im einzelnen Menſchen nicht noch durch künſtliche Organiſa⸗ tionen züchten darf, ſondern daß es die Auf⸗ gabe einer höheren Staatsführung iſt, dieſe menſchlichen Unzulänglichkeit zu hemmen, ihr Zhra anzulegen, wenn es ſein muß, ihr brutal chranken und Grenzen zu ſetzen, wenn nicht das Ganze dabei zerſtört werden ſoll. 2. Wie war nun die bisherige Wirtschaftꝰ Aus dem Liberalismus geboren, predigte man den ſchrankenloſen Individualismus. Laissez faire, laissez aller, laßt es gehen, laßt es laufen, das war der Wahlſpruch der liberaliſtiſchen Wirtſchaft. Der liberaliſtiſche Staat beſchäftigte ſich inſofern nur mit den Menſchen, als ſie gegen die Geſetze verſtießen und Verbrechen begingen. Solange ſie nur die ungeſchriebenen Geſetze gegen Moral, Sitte, Volkstum und Nation verletzten, ſah der Staat mit verſchränkten Armen zu. Das nannten ſie Freiheit, wenn ſich die menſchliche Unzuläng⸗ lichkeit ſchrankenlos austoben konnte. Ob dabei der Volksgenoſſe vernichtet wurde, das war den Liberaliſten gleichgültig. Doch nicht allein, daß ſie dieſem Wahnſinn des Sich⸗Gehen⸗Laſſens huldigten, nein, ſie gingen ſogar her und organiſierten die menſchliche Unzulänglichkeit und die menſch⸗ liche Schwäche. Und ſo nimmt es nicht Wunder, daß ſich in dem letzten Todeskampf die Fronten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in unerbittlichem und unüberbrückbarem Haß gegenüberſtanden. Haß erfüllte das Werk, die Räder ſurrten die Symphonie des Haſſes, der Amboß erklang in Sirenengeſängen des Haſſes, die Büroſtuben waren erfüllt voll Haß, die Kaffeeſtuben und die Direktorenzimmer waren ſchwanger von Haß. Die Arbeit warnicht mehr der Segen, ſondern die Laſt der Menſchheit. Und das iſt vielleicht das Grauenhafteſte, daß dieſe Organiſationen des Haſſes, ewerkſchaften und Arbeitgeberver⸗ bände, erkannten, daß ſie von dieſem Haß aus⸗ gezeichnet leben könnten. Die Menſchen im Be⸗ trieb zahlten treu und brav ihre Beiträge in der Hoffnung, daß dadurch ihr Schickſal gebeſſert würde, während die Herren Gewerkſchaftsſekre⸗ täre und Syndizi der Arbeitgeberverbände herrlich und in Freuden davon profitierten. 5. Wie muß nun eine gesuncle Wirtschaft seinꝰ Der Klaſſenkampf muß bis in ſeine letzten Wurzeln hinein mit Stumpf und Stiel aus⸗ gerottet werden; der Schutz des arbeitenden Menſchen wird erſt dann allein der höchſte ſein. Die vornehmſte Aufgabe einer klugen Staats⸗ führung iſt es, dem ſchaffenden Menſchen der Stirn und der Fauſt das höchſte Recht und den beſten Schutz zu gewühren. Dieſem hohen und hehren Ziel ſoll der ſtändiſche Aufbau und die Deutſche Arbeitsfront dienen. l. Die Deutsche Arbeitsfront Der oberſte Satz der nationalſozialiſtiſchen Revolution heißt: Es darf nichts zerſtört wer⸗ den, was auch nur irgendwie dem Volksganzen nützen kann. Wir wiſſen, daß die Organiſatio⸗ nen nur das ſind, was die Menſchen aus ihnen machen. Aus dieſer Erkenntnis heraus haben wir die Verbände der Arbeiter, der Angeſtell⸗ ten und der Unternehmer nicht in blinder Wut vernichtet, weil ſie einſtmals dem Klaſſenkampf dienten, ſondern wir haben ſie übernommen, damit wir aus ihnen Inſtrumente der Ge⸗ meinſchaft machen, um durch ſie den deut⸗ ſchen Menſchen zur Gemeinſchaft zu erziehen. Die Deutſche Arbeitsfront umſchließt alle ſchaffenden Menſchen mit Ausnahme des Land⸗ volks und der Beamten. Das Landvolk nimmt in unſerer Nation eine Sonderſtellung ein. Es iſt nicht Unternehmer im landläufigen Sinne, da der Bauer, wie das neue Erbfolgegeſetz be⸗ ſagt, Hüter und Walter des Sippengutes und Sippenrechtes iſt, und weil das Blühen und Ge⸗ deihen ſeines Hofes nicht allein abhängig von ſeiner Tüchtigkeit und ſeinem Fleiß iſt, ſondern auch zum Teil von den Gewalten der Natur. Die Naturgewalten vernichten auch dem Flei⸗ ßigſten und Tüchtigſten oft das Ergebnis ſeiner Arbeit. Es iſt klar, daß der neue Staat nun nicht nach liberaliſtiſchem Geſichtspunkt dieſen Bauern der Vernichtung preisgeben darf, ſon⸗ dern die Pflicht hat, ihm zu neuem Aufſtieg und zu neuem Glück zu verhelfen. Er, der Bauer, gehört aber auch deshalb nicht in die Arbeitsfront, weil er nicht durch Schulung, ganz gleich, welcher Art, zu ſeinem Volkstum erzogen werden kann, ſondern einzig und allein durch die Liebe zum Boden und durch das myſtiſche Verhältnis von Raſſe und Blut zum Boden. Deshalb nimmt er aus all dieſen Gründen eine Sonderſtellung ein. Aehnlich liegen die Dinge bei dem Beamtentum. Wer als Beamter den Wert ſeines Volkes noch nicht erkannt hat, wird auch nicht durch die beſte Erziehung der Arbeitsfront dazu erzogen werden können. Nur der darf das Vorrecht haben, Beamter zu ſein, der bereits durch die Weltanſchauung des Na⸗ tionalſozialismus in höchſter Verbundenheit zu ſeiner Nation ſteht. Für alle anderen ſchaffenden deutſchen Men⸗ ſchen iſt die Deutſche Arbeitsfront die„Hohe Schule“ der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ —— Rein äußerlich umſchließt die Deutſche Arbeitsfront alle Unternehmer(auch Handel, Handwerk und Gewerbe), alle Angeſtellten und alle Arbeiter. Hierdurch allein ſoll ſchon zum Ausdruck kommen, daß alle ſchaffenden Menſchen Arbeiter im beſten Sinne des Wortes ſind. Während der libera⸗ liſtiſche Staat den Nachtwächter ſpielte, der lediglich über die Geſetze und Verordnungen wachte, iſt der nationalſozialiſtiſche Staat Erzieher und Pädagoge für das geſamte Volk. Er führt den deut⸗ ſchen Menſchen von der Wiege bis zum Grabe. Schon in die Jugend hinein pflanzt er die Keime ſeiner Weltanſchauung. Von der Hitler⸗ Jugend über den Arbeitsdienſt, die S. A. und die S. S. und den Heeresdienſt mit dem hohen Gedankengut ſeiner Idee. Auch ſelbſt dann lüßt er den deutſchen Menſchen nicht los, ſondern jetzt verlangt der nationalſozialiſtiſche Staat, daß jeder ſchaffende Deutſ Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront zu ſein hat. Hier wird nun das alles, was der junge Deutſche gehört, geſehen und gelernt hat, vertieft, immer wieder aufgefriſcht, und alle die auseinanderſtrebenden Inſtinkte werden gehemmt, wenn notwendig, vernichtet, und jedem Deutſchen wird klar ge⸗ macht werden müſſen, daß er nur als Glied einer Gemeinſchaft von Wert i ſt, aber als Einzelweſen, losgelöſt vom Gan⸗ — den Stürmen des Schickſals unterliegen muß. So iſt denn die Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront die Erziehung zur Gemein⸗ ſchaft. Unsere Aufgaben Dieſe Aufgabe wird in einem großausgebau⸗ ten Schulungsweſen vor allem gelöſt werden müſſen. Die Schulung des Deutſchen unterliegt rundſätzlich der Oberaufſicht der arte i. Sie, die.S. D. A.., iſt allein die Hüterin der nationalſozialiſtiſchen Welt, und ſie allein hat deshalb das Recht, die Erziehung des Deutſchen zu überwachen und in die Hand zu nehmen. Deshalb wird auch der politiſche Amtswalter der Partei gemeinſam mit den unktionären der Arbeitsfront geſchult werden. er Schulungsleiter der Oberſten Leitung der P. O. iſt gleichzeitig der Schulungsleiter der Deutſchen Arbeitsfront. Die Geſamtſchulung erfällt in drei Hauptteile. Die unterſten lieder der Politiſchen Organiſation, die Block⸗ und Zellenwarte, ſowie die entſprechenden Glieder der Arbeitsfront, die Obleute in den Betrieben uſw. werden in Abendkurſen an Hand von Lehrbriefen geſchult. Von der Orts⸗ gruppe aufwärts gehören die Amtswalter und die Funktionäre in die Gauſchule. An den Kurſen der Gauſchule werden auch die befähig⸗ ſten Block⸗ und Zellenwarte und die ent⸗ ſprechenden Funktionäre der Deutſchen Arbeits⸗ front teilnehmen. Außer den Gauſchulen be⸗ ſtehen dann noch zwei Landesſchulen und eine Reichsführerſchule. In die Landesſchulen wer⸗ den die befähigſten Kreisleiter und die Stabs⸗ walter der Gaue eintreten, ſowie die ent⸗ ſprechenden Funktionäre der Arbeitsfront. In Schulungsleiter der Gaue und wiederum die befähigſten Amtswalter der Geſamtpartei und Funktionäre der Arbeitsfront geſchult. Darüber hinaus gibt es in jedem Gau ein Schulungs⸗ lager, das vom 15. Mai bis 15. September ge⸗ öffnet iſt, und in dem alle diejenigen, die durch irgendeinen Kurſus oder eine Schule gegangen ſind, alljährlich einer dauernden Wiederholung Arbeiter zugeführt werden. Die Dauer des Schulungs⸗ lagers beträgt 10 Tage. Während der Kurſus einer Schule nie mehr als 100 Teilnehmer haben ſoll, werden in dem Schulungslager mehrere Hundert, bis zu 500—600 Menſchen, beiſammen ſein. Hier wird allein die Kamerad⸗ ſchaft und Diſziplin gepflegt werden und in anregenden Diskuſſionsſtunden die Weltan⸗ ſchauung aufgefriſcht werden. Dieſe Schu⸗ lungslager ſollen auch vor allem dem Arbeiter für die Zeit ſeines Urlaubs eine koſtenloſe Erholung bieten. Außer dieſer großzügigen Schulung werden noch drei Hochſchulen errichtet. Eine Hochſchule, die allein der Vertiefung der Welt⸗ anſchauung dient, eine Hochſchule für die Wiſſenſchaft der Arbeit, und eine Hochſchule zur Ausbildung im Fach und im Beruf. Unter Wiſſenſchaft der Arbeit verſtehe ich jene Unter⸗ ſuchung, die in den modernen Hilfsmitteln der Technik und der Produktion, der Arbeitsteilung, laufendes Band, Stoppuhr und all jene Sy⸗ ſteme, die in einer falſchen Art von Amerika der Reichsführerſchule werden vor allem die auf deutſche Verhältniſſe übertragen wurden, ſinngemäß dem deutſchen Weſen nähergebracht werden, und damit nicht mehr wie heute zum A41 des Menſchen, ſondern zu ſeinem Segen erden. Die Hochſchule für Fach⸗ und Berufsausbil⸗ dung ſoll in dem einzelnen Fach Spitzenleiſtun⸗ gen erzielen und damit dem Geſamtvolk den Wert der Fachausbildung klarmachen. In allen Kurſen, ganz gleich, ob in der Ortsgruppe, ob in der Gauſchule, Landesſchule oder Reichs⸗ führerſchule oder auf den Hochſchulen, werden immer Unternehmer, Angeſtellte und zuſammen orsſthun finz geſchult.(Fortſetzung folg „ein Raten und Ueberlegen, nogßeſchlagen. Untermatraze: wematratze: Stroh⸗ Alſo ein Nachtquartier, wie es ſie ſind todmüde.“— beſtimmt nicht bot. S. e e 74 Jahrgang 3. Nr. 141. Seite 4 Es wird uns geſchrieben: 5Es war einmal,“ ſo fangen alle Märchen an. Was wir im Jungvolk aber gewagt haben, iſt „ Wirklichkeit. 134 Mann hoch fuhren wir am Pfingſtſonntag morgens 6 Uhr per Laſtauto des Herrn Fränznik wohlgemut von Schwetzingen ab. Eine ſchwere Verantwortung laſtete auf uns Führern, denn uns waren die Kinder über⸗ geben, Uns ſagte man:„Wehe euch, wenn ihr ümſere Jungens nicht heil wieder nach Hauſe bringt!“ Friſch gewagt, iſt halb gewonnen, dach⸗ ten wir. Ein herrlicher Sommermorgen machte uns die Fahrt zu einer Luſt. Ohne jede Störung gelangten wir begeiſtert empfangen in Wald⸗ wimmersbach an. Bei Pg. Wolf im Gaſthaus „Zur Roſe“ war unſer Standquartier. Nach meiner kurzen Raſt gingen wir geſchloſſen zur „Kirche. Herr Pfarrer Streng, der wohl keinem hier unbelannt iſt, hielt eine echt deutſche —Pfingſtpredigt. In geſchloſſenem Zuge ging es dann wieder in das Standquartier. Es begann wie wohl der — Pfingſtbraten ausſehen könnte. 12 Uhr Beginn des Feſteſſens. Jawohl, es war ein Feſtſchmaus. Erbſenſuppe und was jeder noch in ſeinem Ruckſack fand. Was da alles auf den Tiſchen zu ſehen war, kann man nicht beſchreiben, weil die Speiſekarte zu reichhaltig war. Jetzt der Rachmittag! Wohin wollen wir gehen? Wir K n alſo wohl der Naſe nach und kamen glück⸗ lich und wohlbehalten nach Neckarhauſen. Wir Führer hatten nicht daran gedacht, daß wir eventuell Badegelegenheit erhalten könnten, aber unſere Schutzbefohlenen hatten ſcheinbar eine gute Spürnaſe. Es wurde alſo gebadet. Wehe uns, wenn das die Eltern geahnt hätten. Zur Beruhigung ſei für künftige Fälle geſagt, daß „keiner zu weit ins Waſſer gehen dürfte. Auch hier alſo keine Störung. Auf dem Heimweg wird abgekocht, lautete das Kommando. Richtig, das Kommando wird durchgeführt. Die Feuer rauchen. Da gibt es Tee, Kaffee, Suppe, heiße Würſtchen uſw. Im beſten Hotel könnte die Küche nicht reichhaltiger ſein.„Neu geſtärkt, neuer Mut.“ Nach dieſem Wort handelten wir, wenn auch bei manchem die Füße nicht mehr recht mittun wollten. Das Standquartier iſt wieder erreicht. Nochmals wird tüchtig gefuttert, vonum die Strapazen der Nacht gut zu überſtehen. 5 In drei Schennen waren unſere Betten auf⸗ SHeuboden, Ober⸗ für einen jungen Hitlerſoldaten ſich paßt. Eine „exeignisreiche Nacht! Wir Führer ſagten uns: „Nach einer halben Stunde ſchlafen ſie alle, denn „Doch mit des Geſchickes Mächten, iſt kein ew'ger Bund zu flechten.“ Wir hatten uns gründlich getäuſcht. Von Müdigkeit war keine Rede mehr. Die einen ſummten ein Lied, die anderen erzählten ſich Witze vom Blumenpeter, andere arbeiteten den Plan aus für eine gelungene Geiſterſtunde, wieder andere veranſtalteten Ring⸗ und Boxkämpfe. Alſo ein Programm, wie die Schwetzinger Pfingſten es Ein ganz Kleiner bekam allerdings auch mal das Verlangen, ſeiner ach ſo weit entfernten Mutter zu rufen, doch der Schmerz war bald vorbei. Alſo Nachtruhe ein⸗ zig, Schlaf in allen Ecken und Enden. Wir Führer ſchüttelten die Köpfe. Es half kein Zu⸗ reden, mit einem Wort, gar nichts. Als die Sonne aufging, herrſchte da und dort immer noch fröhliches Leben. 6 Uhr: Aufſtehen, 7 Uhr: Frühſtück. Und dann waren die Jungens wieder ſo friſch, als ob ſie die ganze Nacht geſchnarcht hätten. Nun der Pfingſtmontag. Wir machten gleich morgens einen Ausmarſch nach Reichartshau⸗ ſen. Da gab es auch wieder allerhand Inter⸗ eſſantes. Die Gefallenengedenneier im Helden⸗ hain des genannten Dorfes wurde in einem *früheren Bericht ſchon erwähnt. Als wir unter »Trommel⸗ und Pfeifenklang in das Dorf ein⸗ marſchierten, wurde uns vom dortigen Stütz⸗ punktleiter gleich erklärt, daß eine ſog. Partei noch fürchterlich hauſe, und daß an ihrer Spitze ſogar der geiſtliche Führer ſtehe. Man nennt ſie, glaube ich, im Volksmund„Volksdunſt“, zu gut deutſch„Volksdienſt“. Für uns Jungens war alſo ein Propagandamarſch fällig. Und er hat tadellos gellappt. Wo wir uns auſſtellten, um ein ſtimmungsvolles Hitlerlied zu ſingen, da hatten wir auch ſofort begeiſterte Zuhörer. Auf dem Rückweg begleitete uns der Stützpunktlei⸗ ter bis zur ſogen. Karl⸗Kudwig⸗Eiche. Warum Karl⸗Ludwig⸗Eiche? Alſo: Kurfürſt Karl Lud⸗ wig, der eine ſehr bewegte Regierungszeit hatte, raſtete an dieſem Platze während einer Jagd. Ein Vogel ließ eine Eichel auf den Teller des Kurfürſten fallen. Er nahm die⸗ ſelbe, ſteckte ſie in den Boden mit den Worten: „Entweder ſollſt du ſo krumm werden, wenn du aufgehſt, wie eine Sichel, oder kerzengerade, wie eine Fichte.“ Die Eiche hat den letzteren „Befehl erfüllt. Stolz wie ein Grenadier ſteht ſie heute noch da. Auf dem reſtlichen Rückweg ſchmiedeten wir ſchon wieder neue Pläne. Dann lam wieder der wichtigſte Programmpunkt, das Mittageſſen. —Hunger, lautete die Parole. Gegenparole: Haut ihn den Lukas! Wir ſind nun mal ſo, daß wir ganze und ſaubere Arbeit ſchaffen. Unſer Gaſt⸗ geber wurde radikal ausgeplündert. Am Nach⸗ mittag machten wir es uns gemütlicher. Aller⸗ dings gibt es keine Regel ohne Ausnahme. Im ſogen. Landheim hieß es plötzlich:„Antreten“ And es wurde exerziert, bis die Kerle ſchwitz⸗ „ten. Auch dieſer Schmerz ging vorüber. In⸗ zwiſchen mußten wir almählich an die Heim⸗ fahrt denken, denn bleiben konnten wir nicht, weil bei uns, wie man ſo ſagt, nichts mehr druff war. Mit Sang und Klang ging es zum Dörſchen hinaus, Vater und Mutter entgegen. Wir wollen nicht vergeſſen, den Waldwimmers⸗ bachern nochmals zu danken für die freundliche Aufnahme. Wenn einer mal dorthin kommt, dann gehe er in die„Roſe“ zu Pg. Wolf, ſchlafen kann er bei Familie Kreſſe 1 und 11 und Wolf. Es wäre ja noch ſo manches Aner⸗ dötchen zu erzählen von unſerem Ausflug, aber wir müſſen es uns verſagen. Wer es erfahren will, der wende ſich gütigſt an die Jungvolk⸗ führer. Sie werden es ihm erzählen mit dem Bemerken, daß es noch ſchöner werden wird, wenn einmal alle Jungens bei uns ſind. Heil Hitler! G. M. Oftersheim. Die NS.⸗Bauernſchaft lud am Mittwochabend ihre Mitglieder zur erſten Ver⸗ ſammlung in den„Pflug“ ein. Der Führer der NS.⸗Bauernſchaft Ludwig Koppert eröff⸗ nete mit einer kurzen Begrüßungsanſprache die Verſammlung und hieß die Erſchienenen will⸗ kommen. Die Tagesordnung wies als erſten Punkt einen Antrag auf, daß der jeweilige Vorſtand des landwirtſchaftlichen Konſumver⸗ eins allein den Einkauf für den Konſumverein zu beſorgen hat, welcher einſtimmig angenom⸗ men wurde. Der Punkt 2, Farrenhaltung der Gemeinde betreffend, ging dahin, daß die NS.⸗ Bauernſchaft zu dem von ſeiten der Gemeinde dem gegenwärtigen Farrenhalter auf 1. No⸗ vember dieſes Jahres ausgeſprochene Kündi gung Stellung nahm und verlangt, daß dem Farrenhalter die Farvenhaltung verbleibt, bezw. die Kündigung rückgängig gemacht wird. Ein entſprechendes Schreiben wurde an den Ge⸗ meinderat gerichtet, desgleichen ein ſolches, daß die untauglichen Farren verkauft werden. Als 3. Punkt wurde auf die Ueberſchwemmung der Gräbenäcker hingewieſen, mit dem Ergebnis, daß die Verſammlung an den Gemeinderat einen förmlichen Antrag ſtellt, was er zu tun gedenke, um hierin Abhilfe zu ſchaffen. Zu Schwarzarbeiterfragen wurde von der Ver⸗ ſammlung außerdem Stellung genommen. Als Rechner der RNS.⸗Bauernſchaft wird Herr Adolf Das Jungvolk Schwetzingen u. Oftersheim in Waldwimmersbach Gieſer und als Schriftführer Herr Karl Kop⸗ pert beſtellt. Ferner wurde der Wunſch aus⸗ geſprochen, daß im Monat einmal eine Ver⸗ ſammlung abgehalten wird.— Landwirt⸗ ſchaftlicher Konſumperein. Bei der Generalverſammlung des Landwirtſchaftlichen Konſumvereins Oftersheim wurde die Vor⸗ ſtandſchaft gleichgeſchaltet. Der bisherige Vor⸗ ſtand Georg Michael Gieſer trat freiwillig zurück. In den neuen Vorſtand traten ein: Hermann Seitz, 1. Vorſtand; Ludwig Sie⸗ gel, Rechner; und Ludwig Siegel, Kauf⸗ mann, Schriftſührer. Ebenſo wurden die Ver⸗ waltungsrats⸗ und Aufſichtsratsmitglieder neu beſtimmt. Pg. Bürgermeiſter Treiber⸗Plank⸗ ſtadt hielt zum Schluß eine Anſprache. An der Verſammlung nahm auch Herr Dr. Schil⸗ ling⸗Karlsruhe teil, welcher das Reſultat der Rechenſchaftsreviſion bekannt gab. Oftersheim. Gleichſchaltung im Krie⸗ gerverein. Unter dem Vorſitz von Po. Schmer ſen. fand am Freitagabend im Ver⸗ einslobal zum„Goldenen Hirſch“ eine außer⸗ ordentliche Verſammlung des Kriegervereins ſtatt. Zum erſten Vorſtand wurde Pg. Ludwig Koppert ernannt. Somit iſt die Gleichſchal⸗ tung auch in dieſem Verein durchgeführt. Wei⸗ tere Gleichſchaltungen werden in den nächſten Tagen folgen. Gründung der NS.⸗Frauenſchaft Reilingen Am Mittwoch, den 7. Juni, wurde auch in Reilingen eine NS⸗Frauenſchaft gegründet. Eine Frau und ein Mädels kam nach dem an⸗ deren, bis der Saal dicht gefüllt war. Nach kurzen Einleitungs⸗ und Begrüßungsworten von einer Hockenheimer Frau ſprach unſere Kreisleiterin Frau Dr. Roth, Mannheim. Sie führte die Frauen in das Weſen und Wollen der NS.⸗Frauenſchaft ein und machte ſie mit den ſchönen und großen Aufgaben, die ihnen daraus erwachſen, vertraut. Deutſche Frauen, Mütter und Mädels wieder zu erziehen, ſoll eine unſerer höchſten Aufgaben ſein, damit unſer Deutſchlandlied, mit dem die Gründung der NS.⸗Frauenſchaft Reilingen abſchloß, wie⸗ 50 wahr werde,„Deutſche Frauen, deutſche Treue!“ Amtswalterverſammlung der NS.⸗Frauenſchaſt Die NS.⸗Frauenſchaft hatte ihre Amtswalter⸗ innen zuſammengerufen, um Abſchied zu nehmen von unſerem Kreisleiter Pg. Wetzel. Alle, auch vom„Bund deutſcher Mädels“, waren ſie erſchienen. Nach kurzen Be⸗ grüßungsworten unſerer Kreisleiterin, Frau Roth, lauſchten wir den Worten unſeres Pg. Wetzel, der uns einen Ueberblick gab über die kommenden politiſchen Aufgaben. Sodann führte er uns im Geiſte an den Tegernſee, wo er das Glück hatte, an Pfingſten unſerem Füh⸗ rer nahe zu ſein. Er ſchilderte uns die Seelen⸗ größe dieſes Mannes, wie er nimmer müde iſt, die Menſchen zu begrüßen, die von weither lommen, um ihren Führer zu ſehen und mit ihm zu ſprechen! Ja, er hat es nie läſtig empfunden, wenn die Jungens und Mädels zu ihm drängten, ſondern er hat für jeden ein gutes, liebes Wort. Er iſt deswegen ſo groß geworden, weil er den kleinſten Din⸗ gen denſelben Inhalt, wie den gro⸗ ßen Fragen gabl Pg. Wetzel ſcheidet nicht leicht von der Stätte ſeiner zweijährigen Tätigleit, von der Stätte, in der die Frau ſo viel ſtille Arbeit ge⸗ leiſtet hat. Er nennt die ſtille Arbeit die wertwollſte, opfervollſte Arbeit, weil man nicht im einzelnen ſagen kann, dort hat die Frau den Erfolg herausgeholt. Pg. Wetzel dankte unſerer Führerin, Frau Roth, und allen Frauen für die geleiſtete Arbeit und wir gelobten ihm im ſtillen, wei ter zu arbeiten an dem großen Werk un⸗ ſeres Führers Adolf Hitler. Frau Roth dankte Pg. Wetzel für ſeine Worte und Fräulein Buſfäth überreichte im Namen der NS.⸗Frauenſchaft als Zeichen innerer Verbun⸗ denheit einen großen, herrlichen Roſenſtrauß. Aus der NS.⸗Frauenſchaft Friedrichsfeld Die Monatsverſammlung der Frauenſchaft der Ortsgruppe Friedrichsfeld, die am 7. Juni im Gaſthaus zum Adler ſtattfand, und in der Frau Lelbach Mannheim in treffenden Worten über„Boykott dem Juden und dem Waren⸗ haus“ ſprach, wie einen ſehr guten Beſuch auf. Nach Begrüßung der Ortsgruppenleiterin er⸗ griff Frau Lelbach das Wort und verſtand es durch ihre vorzüglichen Ausführungen die an⸗ weſenden Frauen und Mädchen ganz für ſich zu gewinnen. In treffenden Worten machte es uns die Rednerin klar, daß es immer wieder der Jude iſt, der unſere Männer brotlos und unſer Vaterland ſo arm gemacht und dem keine Ge⸗ meinheit zu groß iſt, um uns Deutſche zu ruinieren. Darum deutſche Frau und deutſche Mädchen Hifle daß ihr unſerem großen Führer Adolf Hitler treu zur Seite ſtehen und mithelfen wollt am Aufbau unſeres An Vaterlandes. Meidet die jüdiſchen Geſchäfte und Warenhäu⸗ ſer, denn bei dem Chriſten kaufſt du genau ſo gut ja noch beſſer. Mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied und einem Sieg Heil auf unſeren Führer ſchloß alsdann die an⸗ regend verlaufende Verſammlung. Frau Lelbach ſagen wir an dieſer Stelle noch⸗ mals herzlichen Dank. NS.⸗Frauenſchaft Ortsgruppe„Rheintor“ Die geſtrige Mitgliederverſammlung im „Wartburghoſpiz“ brachte ein volles Haus. Die Ortsgruppenleiterin Frau Schneider konnte lei⸗ der die vorgeſehene Rednerin Frau Weidner nicht begrüßen, da ein plötzlich eingetretener Verhinderungsgrund die Urſache bildete. In raſch entſchloſſener Weiſe iſt hierfür Frau Lel⸗ bach, nachdem ſie kurz vorher erſt gerufen wurde, eingetreten. Das Thema„Judenfrage“ war ein Ergänzungsreferat des vor etwa vier Wochen gehaltenen Vortrages. Mit Intereſſe wurden die Ausführungen von den anweſenden NS. Frauen verfolgt. Die Mahnungsworte zum Schluß„Kauft nicht beim Juden“„Meidet die Juden“ ete. mögen auf guten Boden fallen. Frau Lelbach geziemt Dank, weil ſie ſich in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Noch weitere verwaltungstechniſche Fragen fan⸗ den Erledigung. Mit Heil Hitler ſchloß die Ortsgruppenleiterin Frau Schneider gegen 11 »Uhr die Mitgliederverſammlung. Aus der NS.⸗Beamtenabteilung Mannheim Auf Anordnung der Kreisleitung der NSd.⸗ AP. verſammelten ſich am 7. Juni die Amts⸗ walter der NS.⸗Beamtenabteilung im Saalbau, wo Kreisleiter Pg. Dir. Roth über die Aufgaben der Amtswalter der NS.⸗Beamtenabteilung ſprach. Pg. Dr. Roth erinnerte an die Zeit, in der die ganze Partei in Mannheim nicht ſoviel Mitglieder hatte, als jetzt eine Unterorganiſation an Amtswaltern zählt. Der alte Kämpfergeiſt, der dieſe kleine Schar beſeelt habe und dem allein der politiſche Erfolg der Bewegung zu verdanken ſei, dürfe nicht verloren gehen und die nationalſozialiſtiſche Idee dürfe nicht verwäſſert werden! Dieſer Kämp⸗ fergeiſt ſei auch jetzt nach der Machtübernahme ſenumzüge ſeien durch den Führer dringend notwendig, weil die Feinde der nationalſozialiſtiſchen Bewegung nicht tot ſeien. Früher hätten dieſe Gegner auf⸗ recht— wenn auch nicht als aufrechte Männer— der Bewegung gegenüberſtanden, heute hätten ſie ſich geduckt und ſeien deshalb umſo ſchwieriger zu erkennen. Pg. Dr. Roth ſprach dann von den Auf⸗ gaben der Amtswalter. Es müſſe ein Stab von Unterführern herangebildet werden, der ſo durchdrungen F5 von der Idee des Na⸗ tionalſozialismus, daß er auch in der kommen⸗ den ſchweren Zeit unerſchütterlich zu dem Füh⸗ rer ſtehe. Die Zeit der begeiſternden Feiern ſei vorbei. Nicht und Maſ⸗ etzt notwendig, es gelte viel⸗ mehr eine Uunmenge Kleinarbeit zu lei⸗ ſten, um das deutſche Volt wirtſchaftlich neu zu ordnen und den berufsſtändiſchen Aufbau durch Mitarbeitern ein Vorbild zu ſein, weil danach die Bewegung beurteilt werde. Reicher Beifall dankte dem Kreisleiter für geſchäftlicher Angelegenheiten der NS.⸗Beam⸗ enabteilung ſchloß der Kreisbeamtenführer Pa Heil“ auf den Führer. Grünvung der NS⸗Jugend⸗Betriebszellen an der Knaben⸗ und Mädchen⸗Fortbildungsſchule und an den Handelsſchulen Mannheims Die Gründung der NSJIy an den genannten Schulen iſt vollzogen. Die Obleute dieſer JB kamen am letzten Freitag abend im Saalbau zu einer einfachen Gründungsfeier zuſammen. Begeiſterung und entſchloſſener Wille zum Dienſt am Ganzen ſpiegelten ſich in den Mienen der überaus zahlreich erſchienenen Jungens und Mädels, die in Anweſenheit der Schulvorſtände und der Lehrerkollegien den geräumigen Saal bis zum letzten Platz füllten. Die Feier nahm einen erhebenden Verlauf. Das neugegründete Schülerorcheſter der Kna⸗ führung von Fortbildungshauptſchullehrer Jörg brachten die jungen Muſiker prächtige Märſche zum Vortrag und übernahmen auch die Beglei⸗ tung der gemeinſamen nationalen Geſänge. Kol⸗ lege Dehouſt erfreute die Zuhörer außerdem mit temperamentvollen Klaviervorträgen. In der Eröffnungsanſprache gab Fortbil⸗ dungsſchulhauptlehrer Joſef Becker ſeiner von Jugendlichen ſich bereit erblärt hätte, den vielleicht nicht immer leichten Dienſt der Wer⸗ bung für die nationale Sache in den Schul⸗ klaſſen zu beginnen und hob beſonders hervor, daß die Veranſtaltung einen neuen Geiſt erken⸗ nen laſſe derart, daß die Schüler und Lehrer verſchiedener Schularten einn al ſich zuſammen⸗ ſetzten zu gemeinſamer Arbei: Nach einem von Hauptlehrer Schüßler äußerſt ſtimmungsvoll vorgetragenen Prolog nahm Pg. Siekiersky, der Gauleiter der Mit größter Spannung lauſchten die Schü⸗ ler den Erklärungen über die geplanten Maß⸗ nahmen der Regierung im Inteveſſe der jugend⸗ lichen Arbeiter und man ſah hochgeſpannte Geſichter, als der Redner von einem dritten Schultag ſprach, der vornehmlich dem Sport und dem Spiel und der Erziehung zum neuen Stagte gewidmet ſein ſoll, vom Zwangsurlaub und dem damit verbundenen Aufenthalt in Jugend⸗ herbergen, von der Ausdehnung der Lehrzeit auf vier Jahre und von der Weiterbeſchäſti⸗ gung nach beendeter Lehrzeit. Lebhaften Bei⸗ fall weckte da Verſprechen des Redners, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland mit allem Nachdruck ſich für die Jugendlichen einſetze, da⸗ mit nicht nur ein frohes, freies geſundes Ge⸗ ſchlecht heranwachſe, ſondern auch ein Meiſter⸗ ſtand, der ſich ſeiner Verantwortung gegenüber der nachkommenden Generation vollauf be⸗ wußt iſt. Die Mahnung des Gauleiters, friſch und mutig die Werbealtion zu beginnen und ſich durch keine auftretenden Schwierigleiten davon abhalten zu laſſen, fielen auf fruchtbaren Bo⸗ den, und der den Ausführungen folgende lang anhaltende Beifall bekundete das Einverſtänd⸗ nis der Jugend mit den Zielen und Ideen der Bewegung. Die von dem Schülerorcheſter begleiteten ge⸗ meinfſamen Geſänge, das Deutſchland⸗ und Horſt Weſſellied bildeten den Schluß der ein⸗ drucksvollen Feier. NSBo.⸗Verſammlung in Edingen Am 9. Juni fand im Gaſthous„Zum Lamm“ in Edingen eine in jeder Hinſicht gut beſuchte Verſammlung der Betriebszelle, Ortsgruppe Edingen, ſtatt. Pg. Dr. Greu⸗ lich ſprach über das Thema:„NSBoO. und Gewerkichaften“. Der Redner ſchilderte intereſſanterweiſe die kapitaliſtiſchen und materiellen Wirtſchaftsver⸗ hältniſſe in den letzten 14 Jahren. Allgemein lönne von einer„Sucht nach dem Golde“ ge⸗ ſprochen werden. Die nationalſozialiſtiſche Welt⸗ anſchauung dagegen ſei in ihrem Grundweſen videaliſtiſchl Sie verlange nichis für ſich jeibſt oder ihre Verfechter, ſondern alles für die Geſamtheit, die Nation! Die NSBd beiters ſein! Die Ausführungen des Pg. Dr. Greulich wurden oftmals von Beifall unterbrochen. Pg. tionalſozialiſten ihre Preſſe unterſtützen an. F Tellſchauſpiele Viernheim Dieſe Aufführungen von Schillers„Wilhelm Tell“ auf einer einzigartigen herrlichen Frei⸗ lichtbühne inmitten eines duftenden Tannen⸗ waldes auf dem Waldſportplatz des Turnver⸗ eins von 1893 üben auf weiteſte Kreiſe eine be⸗ ſondere Anziehungskraft aus. An den beiden Pfingſtfeiertagen hate der Veranſtalter ein voll⸗ beſetztes Haus und iſt damit zu rechnen, daß auch die nächſten Veranſtaltungen am Sonn⸗ tag, den 11. Juni, Fronleichnamstag, 15., und den nächſten zwei Sonntagen, 18. und 25. Juni, jeweils nachmittags 230 Uhr, größtes Inter⸗ eſſe finden werden, da es die letzten Vorſtellun⸗ gen ſind. Es ſei darauf beſonders hingewieſen. SA.⸗, SS.⸗, HJ.⸗Formationen halbe Preiſe. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitit: Dr. W. Kattermann; für—+* e, Kommunal⸗ und Wim. ſchaftspolitik: Wilhelm Ratzel; für Unpolitiſches, Be⸗ unb und Sport: 3 Höß: für Lokales. Feuilleton und Beilagen: Willi Körbel; für Anzeigen i..: Arnold Schmidt. Sämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Gray Reiſchach, Berlin dakenkren Lerlag⸗ g. b . ⸗Verla m. b. Verlagsleiter: Kur Gcönwin 5 Der Aunt Dazu ſeien die Amtswalter berufen. er Amtswalter habe aber außerdem die Pflicht, in ſeinem beruflichen und privaten Leben ſeinen ſeine Ausführungen. Nach Beſprechung einiger 4 Mutter die Verſammlung mit einem„Sieg⸗ ben⸗Fortbildungsſchule übernahm den muſilali⸗ 4 ſchen Teil der Veranſtaltung; unter der Stab⸗ Freude Ausbruck, daß eine ſolch ſtattliche Zahl NeSJI das Wort zu längeren Ausführungen. wolle der getreue Echehard des deutſchen A⸗ Schaffer wies noch darauf hin, daß die Ra⸗ follten. Es ſchloß ſich noch eine rege Ausſprache ————————————————————————————————— — 5————————* 3 — 8————— 4 7— 3————— 4 Grabanlag laſſen kann findet man katan und Di. Thome heimnisvol Tempel de⸗ bedeutſame über den Aufnahmen Städte und als man e hafter wur ſchon unter Land ausp! loſen Volk noch in der Man mu ſten Hiſtor Feſtſtellung Mayas ſch mit Mühe nachdem ſi geräumt he Und hier um die Me Jahren br Millionen lich plötzlic unvorherſe Künſt Die alte emſiger Ar Bildhauerr zeugniſſen ſtungen.( Sie handel Wegebauer Sümpfe 2 Römer Kor Es gibt nichts, was häuen. S einem Spe nauigkeit r Aſtronomet kulturen m vollſten W Auf den ches Schrif auch die n zwar noch aber nicht wiſſen. N ſchaft mit den. Aber blieb, wich runde For kennen wi Fünfer ein hat man d Kalender a Aber vo Wir finder nenzeichen, ſetzung we Sprache au Bildern u es nie Ele rückentwick innerung. In Chit plätze gefu ein wenig aus Gutta Man kör dieſer fern. nur die ſels, wie in ſich ſchli Etwa u echnung hrer Kult 1 Millior Tempel u Hlätze im was? Im Au Dr. Cocke der USA. erſten Ma Land beſte Das war La Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruc. rbeit zu lei⸗ haftlich neu zu Aufbau durch⸗ zalter berufen. em die Pflicht, n Leben ſeinen ,M weil danach kreisleiter für echung einiger r NS.⸗Beam⸗ itenführer Pa einem„Sieg⸗ iebszellen an bildungsſchule annheims zen genannten ute dieſer JB im Saalbau er zuſammen. Wille zum n den Mienen Jungens und Schulvorſtände iumigen Saal nden Verlauf. ſter der Kna⸗ den muſilali⸗ ter der Stab⸗ hullehrer Jörg htige Märſche ich die Beglei⸗ Geſänge. 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M. eim lers„Wilhelm rrlichen Frei⸗ nden Tannen⸗ des Turnver⸗ Kreiſe eine be⸗ ln den beiden talter ein voll⸗ mrechnen, daß en am Sonn⸗ Stag, 15., und und 25. Juni, rößtes Inter⸗ en Vorſtellun⸗ s hingewieſen. Ube Preiſe. kattermann ipolitik: Dr. W. ſal⸗ und Wirt⸗ Upolitiſches, Be⸗ kales, Feuilleton Anzeigen i..: annheim eiſchach, Berlin m. b. H. witz. 5 à Zeitungsdruck. „Hakenkr euzbanner“ Tief im Dſchungel von Guatemala Nukatan ruhen die Trümmer einer einſt großen Welt. Die Mayas gin⸗ gen hier zugrunde. Weshalb und wo⸗ durch ein großes und wohlgebildetes Volk ſein Ende fand, war bisher voll⸗ kommen rätſelhaft. Dieſes Rätſel hat jetzt eine überraſchende Klärung ge⸗ funden. Es ergibt ſich daraus, daß die Mayas ihren Untergang ſelbſt ver⸗ ſchuldeten. Für den Geologen und Völkerkundigen iſt die erſtaunliche Lö⸗ ſung dieſes Geheimniſſes ebenſo über⸗ raſchend, wie für jeden von uns. Mächtige Ruinen, Kuppelbauten, Tempel, Grabanlagen— Dinge, die ein Volk erſt hinter⸗ laſſen kann, wenn es eine Hochkultur erreicht hat, findet man überall in Tabasci, Chiapas, Nu⸗ katan und Guatemala. Vor zwei Jahren ſtieß Dr. Thomas Gann, der Archäologe, zum ge⸗ heimnisvollen Tempel Moh⸗ka⸗chan⸗ha, dem Tempel des Montezuma, vor und machte hier bedeutſame Entdeckungen. Flugzeuge kreuzten über den Gebieten und machten ſenſationelle Aufnahmen, die bewieſen, daß die Anlagen der Städte und Feſtungen noch viel größer waren, als man erſt annehmen konnte. Umſo rätſel⸗ hafter wurde der Untergang dieſes Volkes, das ſchon untergegangen war, als die Spanier das Land ausplünderten. Sie waren zu einem kraft⸗ loſen Volk geworden, deſſen Glanzzeiten nur noch in der Sage fortlebten. Man muß hier eine intereſſante und den mei⸗ ſten Hiſtorikern auch wohl bisher unbekannte Feſtſtellung einſchalten— Cortez traf die Mayas ſchon in ihrem zweiten Reich, das ſie mit Mühe und Fleiß in Mukatan aufbauten, nachdem ſie ihr erſtes Reich Hals über Kopf geräumt hatten. Und hier beginnt wieder das große Rätſel um die Mayas und ihre Geſchichte. In fünfzig Jahren brach das Reich zuſammen. Einige Millionen Menſchen fanden ihr Ende. Ziem⸗ lich plötzlich, faſt ganz und gar unerwartet und unvorherſehbar. Künitler beſſer als in Aegypten. Die alte indianiſche Raſſe der Maya war in emſiger Arbeit emporgeſtiegen. Sie waren zu Bildhauern geworden, die weit über den Er⸗ zeugniſſen der Aegypter ſtehen mit ihren Lei⸗ ſtungen. Sie malten, ſie flochten, ſie ſpannen. Sie handelten aber auch und erwieſen ſich als Wegebauer, die auch mitten durch die übelſten Sümpfe Wege zogen, die jenen Straßen der Römer Konkurrenz machen. Es gibt außer den Dampfmaſchinen wohl nichts, was die Mayas nicht auch ſchon erzeugt häuen. Sie hielten ihre Jahresrechnung nach einem Spezialkalender in Ordnung, der an Ge⸗ nauigkeit mit den beſten Berechnungen unſerer Aſtronomen in Wettbewerb tritt. Ihre Boden⸗ kulturen wuchſen und gediehen in der pracht⸗ vollſten Weiſe. Auf den ſogenannten„Stelen“ hat man rei⸗ ches Schriftmaterial der Mayas gefunden, da auch die wenigen Nachkommen der Mayaraſſe zwar noch eine Abart der alten Sprache reden, aber nicht mehr die ſtiliſierten Zeichen zu deuten wiſſen. Man glaubte einmal, eine Verwand⸗ ſchaft mit der altmexikaniſchen Schrift zu fin⸗ den. Aber während man dort am Bild hängen blieb, wichen alle Zeichen in quadratiſche und runde Formen ab. Nur das Zahlenſyſtem kennen wir. Die Einſer waren Punkte, die Fünfer ein Strich, die Null eine Schnecke. So hat man die Geſchichte der Mayas und ihren Kalender auf 3250 Jahre zurückgerechnet. Aber vor dieſer Zeit war doch auch etwas. Wir finden bei den Mayas Pyramiden, Son⸗ nenzeichen, Swaſtikas. Das Syſtem der Stein⸗ ſetzung weiſt auf Aſien, die Kurzform der Sprache auf China hin. Panther ſehen wir auf Bildern und Tiger, ſogar Elefanten, obwohl es nie Elefanten hier gab. Zu Fabelweſen zu⸗ rückentwickelt, Reſte einer verblaſſenden Er⸗ innerung. In Chitzen⸗Itza, in Uxmal hat man Sport⸗ plätze gefunden mit Fußbällen, Tlachtli genannt, ein wenig ſchwerer als unſere Fußbälle, und aus Guttapercha gemacht. Man könnte immer wieder von den Rätſeln dieſer fernen Welt berichten. Man ſteigert aber nur die Wichtigkeit, die die Löſung des Rät⸗ ſels, wie ein ſolches Volk untergehen konnte, in ſich ſchließt. Die Kataſtrophe. Etwa um das Jahr 500 nach unſerer Zeit⸗ echnung hatten die Mayas den Höhepunkt hrer Kultur erreicht. Da plötzlich verließen 1 Millionen Menſchen das Land und ließen rempel und Paläſte, Bibliotheken und Sport⸗ plätze im Stich und flüchteten. Vor wem, vor was? Im Auftrage des Carnegie⸗Inſtitutes hat Dr. Cocke von der Geologiſchen Landesanſtalt der USA. den Peten⸗Diſtrikt, die Zentrale des erſten Mayareiches, unterſucht. Faſt das halbe Land beſteht heute aus Sümpfen und Moräſten. Das war einſt anders. Die Städte und Sied⸗ lungen lagen auf Hügeln. Wo jetzt die Sümpſe Das Ende der Mayas Ueberraſchende Löſung eines weltgeſchichtlichen Rätfels.⸗ Antergang, den ſie ſelbſt verſchuldeten. Die Tragödie eines 14⸗Millionen⸗Volkes. ſind, waren Seen und Kanäle, die die Mayas, die trotz aller Erfindungsgabe nicht bis zur Er⸗ findung des Rades oder des Tragtieres kamen, zum Transport ihrer Produkte benutzten. Die Bevölkerung vermehrte ſich und man brauchte mehr Land und holzte den Wald mehr und mehr ab, der die Hügel beſtand. Wenn dann in der Regenzeit die Wolken⸗ brüche niedergingen, wuſchen ſie die fruchtbare Erde ins Tal hinab, in die Seen und Kanäle, die immer mehr verſchlammten. Ein beſonders ſchlimmes Regenjahr brachte dann die Kriſe. Man hatte keine guten Transportmöglichkeiten mehr. In den ſich bildenden Schlammaſſen ge⸗ diehen zu Millionen Moskitos, die die verſchie⸗ denen Tropenfieber entwickelten und weiter⸗ trugen. Ueber die Mayas kamen entſetzliche Epide⸗ mien. Es gab kein Mittel, das Sterben zu hemmen. Das Land war verſeucht, eine Brut⸗ ſtätte des Elends geworden. Die nicht zugrunde gingen, flüchteten eiligſt, die einen nach Süden, die anderen nach Pukatan. Das Mayareich aber war zertrümmert. Taurige Nachkommen. In ſchlechten Strohhütten leben im Süden und im Weſten, bisweilen auch im Dſchungel, noch einige der Mayas. Traurige Nachfahren einer großen Zeit, eines großen Volkes. Die Erinnerung an jene Zeit wird von Mund zu Mund wachgehalten. Aber ſie verblaßt immer mehr in der Apathie dieſer Menſchen, die ein Anthropologe das empfindungsloſeſte Volk der Erde genannt hat. Es iſt erſtaunlich— man ſieht ſie nie lachen, man hört ſie aber auch nie weinen. Die Kinder ſind ſtill und ruhig vom Tage ihrer Geburt an, nicht einmal die Säug⸗ linge ſchreien. Man wirbt nicht um die Braut, man verdämmert ſein Daſein, ſtumm und ſtill. Die Pflichten des Alltags, die notwendig wer⸗ den, weil man ja das Leben erhalten muß, tra⸗ gen ſie luſtlos und freudlos. Jemand, der ihre Sprache verſteht, berichtet, daß ſie einander, wenn ſie ganz unter ſich ſind, von einer anderen Welt erzählen, in die ſie eines Tages gelangen — in das Totenreich der Mayas, wo die Wun⸗ der der Vorväter Wahrheit ſind. Wie P. Wegener Indianerhäuptling wurde der deutſche Film erobert ſogar die Reſervationen Wien, 25. Mai. George A. Urban, der Leiter des Deut⸗ ſchen Theaters in Südamerila, weilt ſeit geſtern in Wien. Unter ſeinen Erlebniſſen, die er in einer Unterredung mit Wiener Journaliſten zum beſten gab, iſt die nachfolgende Epiſode, deren Held Paul Wegener iſt, beſonders inter⸗ eſſant. Paul Wegener erfreut ſich in Südamerika großer Volkstümlichleit und zwar nicht nur beim deutſchen Publikum, ſondern— ſo ſeltſam es auch klingt—/auch bei der eingeborenen Be⸗ völlerung. Dieſe Popularität hat ſchließlich dazu geführt, daß Paul Wegener von den Ma⸗ pucha⸗Indianern ſogar zum Häuptling ernannt wurde. Es war dies zu der Zeit, als Paul Wegener auf einer Gaſtſpieltournee durch die weiten Ge⸗ biete Südamerikas begriffen war. Eines Tages kam er mit der Theatertruppe nach der chile⸗ niſchen Stadt Tamuco, in deren Nähe ſich die Reſervationen der Mapuche⸗Indianer befinden. Dieſe wackeren Rothäute ſind längſt nicht mehr ſo wild, wie es ihre Vorfahren vor Jahrzehn⸗ ten geweſen waren. Einige prominente Mitglie⸗ der ihres Stammes hatten ſich Paul Wegener im Theater angeſehen. Er war für ſie zu dieſer Zeit ſchon kein Unbekannter, denn ſie hatten ihn wiederholt im Film geſehen und empfanden vor der Kunſt des Mannes mit dem ehernen Geſicht uneingeſchränkte Hochachtung. So kam es, daß die Oberſten des Stammes in einer feierlichen Sitzung den Entſchluß faßten, den großen weißen Mann aus Europa zum Häupt⸗ ling ihres Stammes zu ernennen. Im Ochſenkarren zur großen Feier Als Ort der Feier wurde die indianiſche Siedlung Quepe auserſehen und der Gouver⸗ neur der Provinz Manquilef übernahm die Rolle des Dolmetſchers. Ein Ochſenkarren mußte die Galakutſche erſetzen und dann ging die beſchwerliche Fahrt los. Nach mehreren Stunden traf die Expedition in Quepe ein. Zu⸗ nächſt nahmen ihre Mitglieder im Kreis um einen Tiſch Platz, dann machte der Weinbecher unter allen Feſtgäſten die Runde. Den Wein für das Trinkopfer hatten die Gäſte mitgebrache, ebenſo auch ein Pferd, das à tempo geſchlachtet am Spieß gebraten und verzehrt wurde. Dann begann die eigentliche Verleihungszeremonie. Die Indianer hatten zwei Bäumchen in die Erde eingegraben und eine Medizinfrau, die die Rolle der Prieſterin bei ſolchen Gelegenheiten ſpielt, nahm zwiſchen den Bäumchen Platz. Zwei Gehilfen blieſen auf meterlangen Flöten eine eintönige Melodie, wührend ſie ſelbſt die Trommel ſchlug. Wegener auf indianiſch Die Hauptperſon des Tages, Paul Wegener, war inzwiſchen ganz auf indianiſch koſtümiert worden. Eine alte Hoſe und Sporenſtiefel waren die einzige Bedeckung für den Körper des erlauchten Gaſtes; dagegen zierte ein bunter Indianerponcho ſein Haupt, dem Federn⸗ und Silberſchmuck noch erhöhte Würde verliehen. Auf einen Wink der Prieſterin hin trat er zwiſchen die beiden Bäumchen. Der Aelteſte des Stammes ging feierlich auf ihn zu und ſchlug ihn dreimal auf die Stirn. Mit dieſem „Ritterſchlag“ war die Ernennung zum Häupt⸗ ling vollzogen. Nach dieſem großen Augenblick kam ein zweiter, von den Indianern nicht ohne Ungeduld erwarteter; nämlich der Augenblick, in dem mit dem Ausſchenken des Feuerwaſſers begonnen werden konnte. Als es ſo weit war, verließ die Geſellſchaft einſchließlich des friſch⸗ gebackenen Ehrenhäuptlings den Platz, denn Mapuche⸗Indianer ſind erfahrungsgemäß im betrunkenen Zuſtande nicht ſonderlich gemütliche Geſellen. Noch ein zweiter intereſſanter Beſuch mit We⸗ gener iſt dem deutſch⸗ſüdamerikaniſchen Thea⸗ terdirektor in Erinnerung geblieben. In der Nähe der deutſchen Kolonie Blumenau hauſt ein Stamm der Botokuden, die erſt vor wenigen Jahren von der Regierung ſeßhaft gemacht wurden und jetzt allmählich zu Ackerbauern er⸗ zogen werden. Noch im Jahre 1914 hatten ſie einen Ueberfall auf eine deutſche Kolonie ver⸗ übt. Ein Oeſterreicher, der in Dienſten der Re⸗ gierung ſteht, ſorgt für Zucht und Ordnuns unter den Lippenpflockträgern. Auch dieſer Mann iſt ein großer Verehrer der Kunſt Wege⸗ ners. Er ließ ſich keine Gelegenheit entgehen, dem Auftreten des deutſchen Schauſpielers in Blumenau beizuwohnen. Männer ſpielen mit Eiſenbahnen Veſuch beim erſten deutſchen Modelleiſenbahn⸗Klub.⸗Tunnels unter Vlumenbeeten Im herbit: Große Ausſtellung in Verlin. Berlin, 10. Juni. Unten in der Werkſtatt im Keller ſieht es aus wie im Ingenieurbüro einer Privateiſen⸗ bahn.„Naturgetreue“ Modelle von Güter⸗ waggons ſtehen auf dem Tiſch, ein D⸗Zug⸗ waggon entſpricht bis auf den Millimeter ge⸗ nau den Ausmaßen und der Form des„rich⸗ tigen“ großen Bruders. Ein anderer Tiſch trägt eine komplette Bahn⸗ anlage mit den raffinierteſt ausgeklügelten Si⸗ gnalen und allen denkbaren Hinderniſſen für das Bähnle, wie Tunnels und Ueberführungen, Doppelgleiskreuzungen und Vorſignalen. Man kann den Zug unterirdiſch fahren ſehen im er⸗ leuchteten Tunnel und am„Abhang“ entlang ſchleichen. Die Fahrtgeſchwindigkeit mindert ſich ein wenig, wenn er ſteile Anhöhen nimmt, und der Betriebsſtrom wird ein bißchen vom „Fahrdienſtleiter“ der ganzen Geſchichte gemin⸗ dert, wenn er jähe Neigungen hinunterfährt. Hier in der Lüderitzſtraße 20 iſt das Zentrum des erſten deutſchen Modell⸗Eiſenbahn⸗Clubs. Oberingenieur Schultze erzählt von den Arbei⸗ ten des von ihm gegründeten„Spielzeug⸗Clubs der Erwachſenen“, wie man den ſich offiziell als „Modelleiſenbahn⸗Club Berlin“ bezeichnenden Verein der Männer, die mit Eiſenbahnen ſpie⸗ len, wohl nennen darf. Unter den Mitgliedern im ganzen Reiche be⸗ finden ſich ebenſo die Beſitzer von Landhäuſern mit viel Park⸗ und Gartenland, wie kleine Leute aus der Stadt mit Stube und Küche, in der ſie erſt die Möbel beiſeiterücken müſſen, wollen ſie ihre Anlage mal komplett aufbauen. Alle ſind ſie von der Leidenſchaft erfaßt, das ſchönſte Modell irgendeiner beſtimmten Eiſen⸗ bahn der Welt zu beſitzen, alle wollen den Freunden aus dem Club einmal beweiſen kön⸗ nen, was ſie mit eigener Hände Arbeit und mit eigener Findigkeit geſchaffen haben. Oberingenieur Schultze zeigt Fotos und auch Originalmodelle von Lokomotiven und Wag⸗ gons, von Weichen und Kreuzungen, ausgeklü⸗ gelten Signalen und ganze Reihen von Wag⸗ gons mit und ohne Einrichtungen. Wettrennen von Modell⸗Lokomotiven. Eine interne Ausſtellung von Modellen war „Generalprobe“ für eine für den Herbſt in Ber⸗ lin geplante große Modelleiſenbahn⸗Ausſtel⸗ lung, in der öffentliche Wettrennen von Modell⸗ Lokomotiven, Zielfahrten ganzer Güterzüge über mehrere hundert Meter Gleislänge, und —— andere, die Allgemeinheit intereſſierende Ein⸗ zelheiten vom Eiſenbahn⸗Modellbau gezeigt werden. Oberingenieur Schultze erklärt, wieviele Volksgenoſſen es gibt, die ſich genau ſo, wie an⸗ dere Leute Briefmarken ſammeln oder de Angelſport huldigen, dem Selbſtbau von phan⸗ taſtiſch wirklichkeitsähnlichen Eiſenbahnzügen hingeben. „Ich kenne in Deutſchland, Oeſterreich und einigen Nachbarländern bereits viele hundert Liebhaber derartigen, ernſtzunehmenden Spiel⸗ zeugs. Der Arbeitsloſe, deſſen Kinder viel⸗ leicht noch aus glücklicheren Tagen eine alte Uhrwerk⸗Eiſenbahn oder gar eine ganze elek⸗ triſche Bahnanlage beſitzen, füngt damit an, die Lokomotive auseinanderzunehmen, denn das Uhrwerk, beziehungsweiſe den Motor, braucht er auch für ſein eigenes Modell. Jetzt beginnt er Zeichnungen zu entwerfen, „nimmt Maß“ an den täglich an ihm vorüber⸗ fahrenden Fernzügen und ihren ſchweren Mo⸗ ſchinen und ſchafft ſich in mühevoller, wochen⸗ langer Tätigkeit ein kleines Ebenbild der großen Züge. Hat er ſeine Original⸗Lokomotive und ein paar Waggons zuſammen, kommen die Schie⸗ nen dran. In England und den Vereinigten Staaten gibt es bereits für die dort ſelbſt bau⸗ enden Liebhaber eine ganze Kleinzeug⸗In⸗ duſtrie, die fertige Spur⸗Räder ebenſo liefert wie die ſelbſt ſchwer herzuſtellenden Teile von elektriſchen Weichen und die für die Beleuch⸗ tung der Züge dienenden Stücke. Jetzt eben erſt ſind wir in Berlin ſo weit, daß wir den deutſchen Modelleiſenbahnbauern durch vorteilhafte Abmachungen mit kleinen Hand⸗ werksmeiſtern das für ihre Verſuche benötigte Material großenteils genormt liefern können.“ Schultze erzählt von Leuten, die ſich in ihrem Garten eine Eiſenbahnanlage gebaut haben, die Hunderte von Metern Gleiſe erfordert und wie eine richtige, große Bahn alle Unebenheiten des Geländes mitnimmt, kleine Tunnels führen unter Blumenbeeten hindurch, Steine bilden rieſenhafte Steilwände und Schluchten, die Buchsbaumhecke gibt einen dichten Wald ab, und Einſchnitte gehen durch Raſenflächen hin⸗ durch. Die Laube in der Gartenecke ſtellt die Betriebszentrale dar, zugleich den Zentralbahn⸗ hof mit Werkſtätten. Es gibt Beſitzer von kleinen Grundſtücken, die für ihre Kinder Modelleiſenbahnen von„Mu⸗ ſeumsſpurweite“ angelegt haben, auf denen ſich die Kleinen durch den ganzen Garten fahren laſſen können, ein Idealzuſtand für die zukünf⸗ tigen Lokomotivführer und Eiſenbahningenieure aus den Reihen der Nachbarſchaftskinder. 10 000 Mark für ein Spielzeug. Dann gibt es ſchließlich auch noch Männer, die für ihr Steckenpferd, die Modelleiſenbahn, beträchtliche Summen auszugeben in der Lage ſind und ganze Säle allein für ihre Anlagen reſerviert halten und jedes neu auftauchende Modell ſchleunigſt nachbauen. Ein nicht unbekannter öſterreichiſcher Grund⸗ beſitzer hat bis heute in ſeine Modell⸗Bahn⸗ anlage über zwanzigtauſend Schilling hinein⸗ geſteckt, und dadurch— da er großenteils fer⸗ tig gelieferte Modelle verlangt— dazu beige⸗ tragen, kleinen Handwerkern Verdienſte zukom⸗ men zu laſſen. „Unſere Mitglieder veranſtalten unter ſich in Berlin alle paar Wochen Zuſammenkünfte in Privatwohnungen und Lokalen, wo dann eine komplette Anlage mit Läutewerken, Stellwerk⸗ haus und Bahnhöfen den Fußboden bedeckt. Jeder iſt„Aktionär“ dieſer Privatbahn, denn jedem gehört ein Teilchen aus der Anlage, denn ſo reich wie jener Oeſtereicher ſind wir hier in Berlin alle zuſammen nicht...“ Marconi über die Radiowunder der Zukunft Kriſtallllarer und ſtörungsfreier Empfang durch Ultrakurzwellen. London, 6. Juni. „Daily Telegraph“ veröffentlicht ein intereſſantes Interview, das Senator Mar⸗ coni einem Mitarbeiter des Blattes gewährt hat. Der italieniſche Gelehrte befindet ſich auf einer Studienreiſe in England und wird am 8 Juni zum Ehrendoktor der Univerſität Cam⸗ bridge ernannt werden. „In naher Zukunft wird die Welt wahre Radiowunder erleben“, ſagte Marconi,„es wird keine Kreuzung und Ueberlagerung von Sendungen geben, keine atmoſphäriſchen Störungen und ſolche durch den Betrieb elel⸗ triſcher Apparate und Maſchinen. Muſik und Stimme werden mit einer krillalliſchen Ton⸗ reinheit empfangen werden, wie ſie jetzt noch unvorſtellbar iſt. Dieſe Fortſchritte werden durch neue Entdeckungen ermöglicht, die eine Radioſendung auf einer Wellenlänge von eini⸗ gen Dezimetern geſtatten. Der Empfangsradius dieſer Mikrowellen wird allerdings nur wenige hundert Kilometer betragen.“ Die größte Bedeutung legt Marconi veni Umſtand zu, daß es möglich ſein wird, zwiſchen die Wellenlängen von 20 Zentimetern bis zu einem Meter ebenſoviele Stationen zu plo⸗ zieren, wie heute zwiſchen 200 und 1000 Met Das Hauptproblem liege heute in der Anwen⸗ dungsmöglichkeit hoher Stromſtärken bei deg Sendung. „Ich bin zum Reſultat gekommen“, erklürt Marconi zum Schluß,„daß die Mikrowellen zwiſchen vierzig und fünfzig Zentimetern die verwendbarſten ſind. Geringere Wellenlängen ergeben ſchlechtere Reſultate.“ Jahrgang 3. Nr. 141. Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Gedenkkage Daten für den 11. Juni: Sonnenaufgang.28 Uhr, Sonnenuntergang 2029 Uhr: Mondaufgang 23.28 Uhr, Mond⸗ untergang.57 Uhr. Tageslänge 16 Stunden 1 Minute. 1696 Der preußiſche Feldmarſchall Jakob von Keith auf Schloß Inverugie in Schott⸗ land geb.(geſt. 1758). Der engliſche Seefahrer John Franklin auf einer Polarexpedition geſt.(geb. 1786). Der öſterreichiſche Staatsmann Fürſt von Metternich geſt.(geb. 1773). 1864—— an Richard Strauß in Mün⸗ n geb. 1929 Der öſterreichiſche Außenminiſter Graf Julius Andraſſy in Wien geſt.(geb. 1860). Evangelien für den Sonntag Trinitatis: Katholiſch: Matth. 28, 18—20, Ep. Römer 11, 33—36. Proteſtantiſch: Johannes 3,—15. Rot⸗Kreuz⸗Tag Als beſondere Veranſtaltung des Sammel⸗ tages findet am heutigen Sonntag am Waſſer⸗ turm 11,30 Uhr ein öffentliches Konzert der Gellertchöre, die ſich dankenswerter⸗ weiſe dem Roten Kreuz zur Verfügung ge⸗ ſtellt haben. ſtatt. Es ſei hier kurz auf das Wirken des Roten Kreuzes hingewieſen. Das geſamte Sanitätsperſonal, das ſtändig weiter gebildet wird, iſt in ſteter Bereitſchaft zu allen Hilfe⸗ leiſtungen des täglichen Lebens, zum Kataſtro⸗ phen⸗ und Kriegsdienſt. Aber auch die Wohlfahrtsorganiſation des Roten Kreuzes iſt immer bereit einzugreiſen, aufzubauen und zu helfen. Auch die allgemeinen öffentlichen Maßnahmen, wie Hilfswerk und freiwilliger Arbeitsdienſt erfordern die Mit⸗ hilfe des Roten Kreuzes. Alle die tauſenden freiwilligen, ehrenamtli⸗ chen Helſer arbeiten aus reinem Idealismus und ſind für ihre koſtſpielige Ausbildung und Ausrüſtung faſt lediglich auf freiwillige Gaben angewieſen. Die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft hat ſich unter gemeinſamer Flagge der Sammlung an⸗ geſchloſſen. Das rote Kreuz begrüßt die uneigen nützige Tätigkeit der Mithelfer auf waſſerſport⸗ lichem Gebiet. Trage nun jeder am kommenden Sonntag da⸗ zu bei, ſeine Dankesſchuld durch eine Spende ab⸗ zutragen. An die Mannheimer Warenhäuſer und Ein⸗ heitspreisgeſchüfte Der Kampfbund des gewerblichen Mittelſtan⸗ des hat an Warenhäuſer und Einheitspreisge⸗ ſchäfte folgende Aufforderung ergehen laſſen: „Es dürfte wohl auch Ihnen ſchon belannt ge⸗ worden ſein, daß in anderen Städten die Wa⸗ renhüuſer und Einheitspreisgeſchäfte ihre Le⸗ bensmittelabteilungen und Erfri⸗ ſchungsräume aufgelöſt haben. Wir erwarten, daß auch Sie dieſem Beiſpiel ſolgen, ehe Sie geſetzlich dazu gezwungen werden. Vor allen Dingen möchten wir Sie erſuchen, jegliche marktſchreieriſche Reklame und beſon⸗ ders das Verteilen von Reklameflugblättern zu unterlaſſen, da wir ſonſt gezwungen ſind, mit allen Mitteln gegen Sie vorzugehen!“ Vorſicht mit Tintenſtift Beſonders aus dem Grunde, weil ſeine Schrift ſchwer verlöſchbar iſt. bildet der Tinten⸗ ſtift heute einen Gebrauchsgegenſtand des täg⸗ lichen Lebens. Der Farbſtoff aber macht den Tintenſtift nicht ungefährlich, da er, wenn er auf die menſchliche Haut bzw. Schleimhaut kommt, ſtark ätzende Wirkung beſitzt. Gelangt z. B. bei ungeſchicktem Anſpitzen eines Tintenſtiftes ein kleines Teilchen der Bleiſtiftmaſſe in die Haut, ſo erzeugt es dort eine heftige Entzündung, bei küngerem Verweilen oft ſchwere Zerſtörungen. Weit gefährlicher wirkt das Eindringen von Dintenſtiſtteilchen ins Auge. Haben wir ein Stückchen Dintenſtift verſchluckt, ſo iſt der Farb⸗ ſtoff imſtande, auf der Schleimhaut des Magens ſchwere geſchwürige Veränderungen zu erzeugen Deshalb ſorge man bei Tintenſtiftverletzungen zunächſt für ſchleunige ärztliche Hilſe. Kindern gebe man einen Tintenſtift überhaupt nicht in Die Hände. Unter allen Umſtänden iſt es aber gerade beim Tintenſtift zu vermeiden, ihn vor Gebrauch mit Lippe und Speichel in Berührung Tageskalender Sonntag, 11. Juni 1933 Nationaltheater:„Annelieſe von Deſ⸗ fau“, Operette von Robert v. Winterberg. Miete E.— 20 Uhr. Roſengarien:„Alt⸗Heidelberg“, Schau⸗ ——— von W. Meyer⸗Förſter. 20 Uhr. anetarium: 16 und 17 Uhr Vorführung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Fremdenvor⸗ ſtellung.— 20.15 Uhr Gaſtſpiel Retrut Rei⸗ mers(Lach⸗Kabarett). Polizeiſportverein:.30 Uhr Motorrad⸗Geſchick⸗ lichkeitsfahrt Kaſernenhof. Nationale Wett⸗ kämpfe(Sportplatz hinter der Polizeikaſerne). Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rhein⸗Lolalfahrten: 7 Uhr Wiesbaden, Biebrich, Rüdesheim, Aßmanns⸗ hauſen und zurück.—.40 Uhr Speyer und zurück.— 12.00 Uhr Worms und zurück.— 14.30 Uhr Speyer—Germersheim und zurüch. —19.45 Uhr zweieinhalbſtündige Abendfahrt Worms und zurück. Antobus⸗Sonderfahrten ab Paradeplatz: 8 Uhr Speyer, Landau, Bergzabern, Dahn, Annwei⸗ ler, Maitammer, Neuſtadt, Deidesheim, Forſt, Bad Dürkheim, Mannheim. Tanz: Pavillon Kaiſer, Kabarett Libelle. 18⁴⁷ 1859 zu bringen. Zweijahresplan für den Aufbau des Mannheimer Siedlungswerkes Es führen nur wenige Wege aus der Not unſerer Zeit heraus. Einer davon iſt der Weg „Hin zum Boden“. Deswegen: Siedlung tut not! Das Ziel iſt dabei, größere Teile von den Maſ⸗ ſen unſerer erwerbsloſen Volksgenoſſen wieder zu der urſprünglichſten aller Erwerbsquellen, dem Boden, hinzuſühren. Vielen war ja die Erkenntnis verloren gegangen, daß unſer Da⸗ ſein ſchichſalhaft mit der Scholle verbunden iſt. Was ſind wir denn, wir Menſchen der Stadt und der Maſchine, ohne ſie? Beide geben uns doch das Brot erſt aus zweiter Hand. Sein Er⸗ gwerb war ſo wohl leichter. Aber da die bis⸗ herige Wirtſchaftsordnung im Zuſammenhange mit planloſer Produktion und anderen Feh⸗ lern zu einem Chaos geworden war und vielen dadurch den Lohnerwerb vaubte, ſoll er wieder Geltung finden, dieſer braune, fruchtbare Quell, der für Arbeit Brot Gibt. Dieſes iſt der tiefe ideelle Sinn aller Sied⸗ lungspläne. Der Menſch, voll Geiſt und uner⸗ müdlichem Schaffensdrang iſt ja doch zur Er⸗ haltung ſeiner Kraft angewieſen auf die Er⸗ trägniſſe der Scholle. Er bedarf der Erde und deſſen, was ſie trägt. Ihrem dunklen Schoß ent⸗ ſtrömen aufbauende Kräfte in die Pflanzen, und ſie wieder werden zu Bauſteinen für un⸗ ſeren Körper und Geiſt. Aus dieſer Erkenntnis der tiefen Bedeutung der in den verſchiedenen Siedlungsformen ſichtbar werdenden urbedingten Grundlagen allen Auſbaues ſormen ſich die Pläne des Mannheimer Siedlungswerks. Bauſteine ſeiner Vepwirklichung ſind: Die verantwor⸗ tungsbewußte Hingabe aller ver⸗ antwortlichen Stellen und der ernſte Wille jedes Siledlungswilligen zur opferbereiten Selbſthilfe und Ge⸗ meinſchaftsarbeit. Daraus ergeben ſich ſchon im voraus die Garantien für den Erfolg des Werles in wirtſchaftlicher und materieller Hinſicht. Auf dem vorgezeichneten Weg werden drei Abſchnitte feſtgelegt. Sie werden gleichzeitig begonnen und unabhängig voneinander ausgebaut. 1. Abchni⸗t: Die Nebenerwerbsſiedlung. Es handelt ſich dabei um die Ausſiedlung ſtädtiſcher Crwerbsloſer, Kurzarbeiter und Er⸗ werbstätiger an den Rand der Stadt. Ziel iſt hierbei u.., dieſen Vollsgenoſſen, welche ſpäter in ihrem Beruf wieder ihren Haupterwerb fin⸗ den oder weiterhin behalten, die Möglichkeit zu bieten, ſich zur Erleichterung ihrer Lebenshal⸗ tung auf einer beſcheidenen Eigenſcholle zu⸗ ſätzliche Vodennahrung ſelbſt zu produzieren. Es handelt ſich ſomit nicht um die Ausdeh⸗ nung des Kleinwohnungsbaues, ſondern um eine ſirtmngspraktiſche Maßnahme. Das Haus ſpielt daher nur eine unter⸗ geordnete Rolle, denn im Vorder⸗ grunde ſteht die Bewirtſchaftung des Bodens. Das bisher in Mannheim Erreichte ſteht im Reich als beſtgeglückter Verſuch da. Rund 700 000 RM. Reichs⸗ und Privatgeld ſtanden bis jetzt zur Verfügung. Damit ſind bis heute 430 Siedlungen errichtet. Dieſes bedeutet, daß bei der durch⸗ ſchnittlichen Größe der Siedlerſamilien von 5,5 Köpfen bereits rund 2360 Menſchen am Rande der Stadt eine neue bodenverbun⸗ dene Baſis für ihre Zukunft gefunden haben. 310 Stellen ſind ſchon bezogen und 120 zur Zeit im Bau. Davon ſind in Friedrichsfeld 3 Neckarau 73, Seckenheim 16 und Käfertal Die Belaſtung der Siedler liegt wie folgt feſt: Bodenpacht zahlen die bereits Wohnenden ab Januar 1933 je Ar und Jahr in Friedrichsſeld 2 RM., Seckenheim und Käfertal.50 RM. und in Neckarau 3 RM. Die Zinſen für das Baukapital werden ab 1. Januar 1934 gezahlt. Von dieſem Zeitpunkt an bis 31. Dezember 1936 ſind jährlich nur 3 Prozent Kapitalzins zu entrichten. Erſt ab 1. Januar 1937 tritt der volle Zinſendienſt mit Tilgung ein und zwar Kapitalzins 4 Prozent und Tilgung 3 Prozent. Hinzu die Pachtgebühren ergibt ab dieſem Zeit⸗ punkt für die einzelne Siedlerſtelle eine monatliche Belaſtung in Höhe von 11—15 RM. Zur Weiterführung der Randſiedlung ſteht folgendes feſt: Fürs Erſte ſtehen an Mitteln wom Reich 400 000 RM. zur Verfügung. Damit können rund 200 neue Stellen finanziert werden. Als Träger der nächſten Siedlungen fungiert wie bisher die Gemein⸗ nützige Baugeſellſchaft Mannheim. Die Durch⸗ führung erfolgt in Zuſammenarbeit der drei Stellen: Stadtverwaltung, Arbeitsamt und Verein zur Umſchulung. Das zukünftig zu er⸗ ſtellende Siedlerhaus entſpricht in ſeinem Grundriß dem bisherigen Typ. Nur die Außen⸗ mauern erhalten gegenüber den früheren Ab⸗ ſchnitten an Stelle von 25 Zentimeter eine Stärke von 38 Zentimetern. Bei der Einrich⸗ tung der Stellen bleibt es entgegen früheren Mitteilungen bei der bisherigen Handhabung. Beſondere lebende und tote Inventarſtücke werden nicht gegeben. Daß man damit richtig handelt, wurde inzwiſchen durch die Erfah⸗ rung anderer Städte bewieſen. Siedlungsland ſteht bereits für ca. 50 Stel⸗ len in Friedrichsfeld und Käfertal feſt. Die Auswahl der dafür in Frage kommenden Sied⸗ ler wird in Kürze getrofſen, ſo daß dieſelben baldigſt mit der Arbeit beginnen können. Dle weiteten Gruppen können erſt in einigen Mo⸗ naten angeſetzt werden, da das erforderliche Gelünde abgelöſt, bezw. abgeerntet werden muß. Zur Beſtimmung der Siedler werden jedoch jetzt ſchon die erſorderlichen Vorarbeiten auf⸗ genommen. Die Eiappen in der weiteren Enwicklung der Rondſiedlungen werden ſein: Anfangs Juni Beginn der erſten 50 Stellen. Ende Juli Einſatz weiterer 150, deren Finan⸗ zierung ſchon jetzt geſichert iſt. Im Herbſt und Winter ſollen dann nach Erledigung verſchie⸗ dener Vorſragen noch mehr folgen Gegen Ende des Sommer 1934 wird daun das an⸗ geſtrebte Ziel erreicht ſein, nämlich die Schaffung von insgeſamt 1000 Kleinſiedlungen. die„Strumpfſiedler“ eingeſchloſſen. Damit ſind dann rund 5500 Menſchen von dem Aſphalt der Stab: losgelöſt und der Scholle als der die Zu⸗ kunft ihrer Familien ſichernden Baſis nahe⸗ gebracht 2. Abſchnitt: Nebenerwerbsſiedlung der Erwerbstätigen Dieſe Siedlungsform iſt eine notwendige Er⸗ gänzung zu der reinen Selbſthilfe⸗Siedlung der Erwerbsloſen. Die techniſchen Voraus⸗ ſetzungen ſind bei beiden gleich, jedoch ſind ſie in wirtſchaftlicher Hinſicht ſtark differenziert. Um die Finanzierung der Siedlerſtelle eines Erwerbsloſen möglichſt billig und für ihn ſinn⸗ voll durchzuführen, muß er den Bau des Hau⸗ ſes möglichſt ſelbſt erſtellen. Anders iſt es je⸗ doch bei der Errichtung von Siedlungen für Erwerbstätige. Darf die monatliche Belaſtung eines erwerbsloſen Siedlers(Zins plus Pacht⸗ rate) nicht über 15 RM. hinausgehen, ſo iſt da⸗ gegen bei dem in Verdienſt Stehenden ſehr gut eine Belaſtung bis zur doppelten Höhe möglich. Aus dieſer Tatſache ergibr ſich die Möglichkeit, der Erwerbstätigen⸗Siedlung eine Baſis zu geben, die auch eine Ausdehnung dieſer Siedlungen ohne behördliche Förderung zuläßt. Als bedeutender Teil des in breiter Front zu beginnenden inneren Aufbaues und der Neuordnung unſerer Volks⸗ und Wirt⸗ ſchaftsſchichtung zu einer lebendigen Schollen⸗ verbundenheit, kommt dieſem Plan auch erhöhte Bedeutung bei der Arbeitsbeſchaffung zu. Ne⸗ ben der möglichen Einſchaltung des bauleiten⸗ den Architekten bietet ſich dabei vor allem in größerem Maße als bisher die Möglichkeit zur Einbeziehung des Bauhandwerkes. Die Siedlungsintereſſenten melden ſich bereits beim Aubeitsamt. Der Nachweis des Beſitzes größerer Teilbeträge ſeitens der Meldenden iſt erwünſcht, denn die Inangriffnahme des Planes wird ohnedies im Hinblick auf die Schwierigkeit ausreichender Kapital⸗ und Ge⸗ ländebeſchaffung noch etwas verzögert. Naturgemäß iſt bei ſeiner Verwirklichung auch die Mitarbeit der betreffenden Arbeitgeber erforderlich. Wünſchenswert wäre es, daß hier⸗ bei in direkter Linie die Initiative von den Firmen ſelbſt ergrifſen würde. Sehr gut könnte ſich dadurch eine neue Form einfacher und zweckmäßiger Betriebsſiedlungen entwickeln. Ein Plan dieſer Art iſt bereits im Reiſßen. Es handelt ſich dabei um die Anſiedlung von Angehörigen eines großen Werles in Rheinau. In Bälde ſollen dort über 100 Stellen begon⸗ nen werden. Wünſchenswert iſt, daß ſolche Pläne auch von anderen Werken aufgenommen werden, denn ſie bergen in ſich den Kern zur Schaffung eines kriſenfeſten und zuverläſſigen Arbeiterſtammes. Kurzarbeiter und Einzelſiedler ſollenebenfalls gefördert werden. Eine größere Anzahl von Anmeldungen liegen hierfür ſchon vor. Das Vorhandenſein von Teilbeträgen oder Beſitz eines geeigneten Bau⸗ platzes iſt auch hier erwünſcht. Fehlendes Geld kann unter Erfüllung beſonderer Vor⸗ ausſetzungen aus Mitteln des Reiches beſchafft werden. Ueber die hierzu gegebenen Möalich⸗ keiten geben die zuſtändigen Stellen Auskunft. 3. Abſchnitt: Gärtnerſiedlnug und Kleinbauernſtellen bei Sandtorf Zur Verwirklichung dieſes Projektes gewin⸗ nen die voyhandenen Pläne bereits feſte For⸗ men. Techniſch iſt die Löſung einfach und klar. Auf einem Hektar Fläche ſoll der angeſetzte Gärtner ſeine ausreichende Exiſtenz finden. Wohnhaus, Frühbeete und alles wichtige In⸗ ventar erſordern einen Aufwand von 3000 RM. le Stelle. Die daraus ſich ergebende Zins⸗ belaſtung einſchließlich Bodenpacht wird monat⸗ lich 25 RM. nicht überſteigen. In Veſprechun⸗ gen wird bereits mit den Intereſſenten in Kürze die Klärung der Perſonenfrage herbei⸗ geführt. Ende Juni werden etwa 36 Gärtner als erſte Gemeinſchaftsgruppe mit dem Haus⸗ bau beginnen. Um die Nachteile des nicht voll⸗ wertigen baufachlichen Könnens auszugleichen, werden entſprechende Kräfte aus dem benach⸗ barten Arbeitsdienſtlager herangezogen. Wei⸗ tere Gärtnergruppen folgen ſchon ſpäter. Zum Spätherbſt iſt Einzug auf den Stellen. Wüh⸗ rend der nächſten Wintermonate werden dann die Frühbeetanlagen und vorhandenen Anbau⸗ flächen für die erſten Pflanzungen vorbereitet. Wohl wird allerdings einige Zeit vergehen, bis ſich in ſicheren Anbauerfolgen ausreichen⸗ der Lohn für die aufgewendete Arbeit einſtellt. Immerhin wird aber dann doch ſehr bald das eigentliche Gepräge dieſer Gärtnerſiedlung ſicht⸗ bar werden, nämlich, daß man hier pflanzt, wenn im Freien der letzte Kohl eingebracht wird, und erntet, wenn draußen der Bauer die erſte Furche ins Land pflügt. Es wird ein ge⸗ waltiges Wert dort entſtehen:„Die Scholle unter Glas!“ An die Siedlung im Moor werden dann nach Norden und Oſten hin Kleinſiedlerſtellen ſpäter angrenzen. Anſtelle vielfach extenſiver Guts⸗ wirtſchaft ſollen hier intenſiv wirtſchaftende kleinbäuerliche Betriebe entſtehen. Handelsgewächsbau werden ſie trei⸗ ben; denn vor den Toren der Stadt iſt derſelbe weſentlich rentabler als Rüben⸗ und Halm⸗ fruchtbau. Es werden darum aus den weiten Ackerplänen da draußen Einzelſtellen zu ſchaf⸗ fen ſein von je 10 bis 12 Hektar Größe. Sämt⸗ liche Einzelheiten der Etappen dieſes Planes bis zu ſeiner umfaſſenden Verwirklichung ſind noch nicht abzuſehen. Damit ſind die Umriſſe dieſes kühnen Auf⸗ bauprogramms der neuen Mannheimer Stadt⸗ verwaltung aufgezeichnet. In allen ſeinen Tei⸗ len ſpürt man den vorwärtsdrängenden, neu⸗ ordnenden Willen unſerer Zeit. Es wird da⸗ mit nichts Geringeres gewollt, als jenen un⸗ heilvollen Zug der Menſchen während der ver⸗ gangenen Jahrzehnte von der Scholle zur Stodt hin wieder rückläufig zu orientieren. Jedoch i dieſes lein Drehen am Rade des Fortſchrittes au „Zurück“, ſondern es iſt ein Suchen, eit Hinfinden zu dem lebendigen Kraftquell un⸗ ſeres Volkstums, der deutſchen Scholle. Aus dem Gerichtsſaal Ein Zuhälter Vor etwa fünf Jahren lernte der damals 23⸗ jährige K. St. aus Mannheim eine junge Dirne kennen, die ihm gegenüber wohnte und verliebte ſich in ſie. Vielleicht hatte St. damals noch keine große Erfahrung auf dem Gebiet der Liebe, aber umſomehr ſicher die hübſche junge Dirne. So wird ſie es fertig gebracht haben, den 1035 Menſchen, der aus gutem Bürgerhaus ſtammt und ein Mutterſöhnchen ſein ſoll, in Feſſeln zu ſchlagen. Der Angeklagte wollie ſie heiraten, und fordert ſie des öfteren auf, mit ihrem Lebenswandel Schluß zu machen. Sie folgte dieſem Rat nicht, weil ſie, wie ſie ſagte, kein Geld zum heiraten gehabt hätte. St. aber war arbeitslos. Er hatte alles Nötige zum Lebens⸗ unterhalt bei ſeinen Eltern und erhielt noch Taſchengeld. Sein Verhängnis begann, als er ſich ſehr oft von der Dirne Geld geben ließ; es handelte ſich um Beträge von—5 RM., die er einige Male wöchentlich erhielt. Dieſer Zuſtand dauerte etwa 3½ Jahre. In dieſer Zeit hätte der Angeklagte bei einigermaßen guter Charaktergrundlage das Verwerfliche ſeines Treibens und die Fragwür⸗ digkeit ſeiner Liebe erkennen und den Weg zu⸗ rück finden müſſen. Aber das Uebel ſaß bereits zu tief. Als ſeine Dirne von Mannheim weg⸗ ing, fing er mit einer anderen an und ließ ich von der wieder Geld geben. Er iſt alſo bereits zum bedenkenloſen Zu⸗ hälter aus Gewohnheit geworden, der ſich von den ſonſt üblichen Fällen vielleicht nur dadurch unterſcheidet, als es keine e und ge⸗ waltſame Gelderpreſſungen gegeben hat. Um dem Angeklagten, dem es an gutem Bil⸗ dungsgang nicht fehlte, die Schwere ſeiner Ver⸗ gehen deutlich werden zu laſſen, wurde ur⸗ ſprünglich vom Schöffengericht auf eine Gefüng⸗ nisſtrafe von 1 Jahr und 7 Monaten erkannt. Der Angeklagte hatte nun gegen das Strafmaß Berufung eingelegt. Im neuen Urteil blieb es bei der Strafe im weſentlichen; 3 Monate Unter⸗ werden ihm jedoch angerechnet und auf Ueberweiſung an die Polizeibehörde entſagt. H. . e annere oo verkeh raad de Mir hawr awwe, u xkluſive omwedriw Des„un unſerm gr weitſicht. —— ie Welt g Dreh kumn kanal“ z germeeſchd e Liebſchaf Schdammd er mit m grunne ho nit'he o un die — amme lich will e Suezkanal ohr druf s un mi we, bi nt fahrunge che „Suezkana war'er hal vum Linde Mir Bu kanal in d nehmer un dichter(tol 5 rumbl roog nit, gereegent epflaſchde De Jakob derung bea die Rumb drobbſiſche hawwe An Loch do dri all e Her. ie Gei! ihr'm Kobl belt is, ur ſchmal Dro Die zeitg Geſundes ſeunis lem Erfolgen,! Stacien, 1 haben Sie nicht zule: Berlin im Frau“. W. wieder ſo Fragen di aktvell ſind Und das 1 voll, daß für»ie Ft zondern da liche Beder ſtellung br Auspellung verdient. nung der Recmini Härang na In Man ſam mit d rung komn die Ausſtel zu geſtolte. nis für de bezirk zu n lich ſein, c Rhein⸗Neck⸗ findet. 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Mir n naddirlich loyal genung, mit de Leit vun e annere Schdadtdeile zu verkehre. 5 wär do verkehrt, ma deete mit denne nit verkehre. raad de Verkehr is jo's Schönſchte im Leewe. Mir hawwe jo die Genugduung, daß mir die ichelsheimer Schloßkron im Lindehofwappe awwe, un daß jeder, der zu uns abſeitiſche xkluſive will, entwedder unnedurch odder omwedriwwer muß. Des„unnedurch“ is aach gleich e Beweis vun unſerm große Weltgeiſchd, vun unſerer Welt⸗ weitſicht. Mir kenne nicht bloß, wie ihr annere 3 den Waſſerturm, mir hawwe ſchun ie Welt giſehe un ſin ſchdolz, daß mir uff den Dreh kumme ſin, die Unnerführung den„Suez⸗ kanal“ zu daafe. Unſer uungſchriwwene Bär⸗ germeeſchder vum Lindehof hot nämlich in Suez 2 Liebſchaft ghabt— ſo hot ma ſich früher am Schdammdiſch beim Kärſcheloor verzählt— wie er mitm Leſſepſe Ferdnand den Kanal do runne hot baue helfe in Afrika. Kathrine hot ſte nit Fi Je awwer Danaide odder Afra odder 9 un die hot ſo'me Scheich'heert. Korz um — amme ſcheene Daag liegt halt unſer Robert lich will en emool ſo nenne) im halbferdiche Suezkanal drin un war froh, wo'er widder zwee ohr druff uff'm Lindehofkontinent aakumme z un mir'n als Weltreiſender gangſchdaunt we, bis ma bloo worre ſin. Weil'er e gute echniker war un Erfahrunge(un was for Er⸗ fahrunge!) 5 75 hot, iſſer in allerhand ſchdädti⸗ che Kommiſſione gewählt worre un do dabei foll'er mit ſei'm Vorſchlag, die Unnerführung „Suezkanal“ zu nenne,— ſei, For uns war'er halt immer norre de Bärgermeeſchder vum Lindehof. Mir Buwe ſin jo nit gern durch den Suez⸗ kanal in die Schul geloffe. Heit iſſer jo e vor⸗ nehmer un ſauwerer, glattpolierter un waſſer⸗ bichter(toi! toi! toi!!) Kanal. Früher awwer ſin rumbliſche Bretterbeläg driwwer gelege roog nit, was des als e Sauerei war, wenn's gereegent hot. Die Fahrſchdroß war aach nit Ma is dorch Schlamm De Jakob vun Plankſcht hot dann die Pflaſch⸗ derung beaandraagt im Bärgerausſchuß. Awwer die Rumbelei vun denne Eiſebahnzüg un die drobbſiſche Deck is gebliwwe. Mir Schulbuwe hawwe Angſchd'habt, wenn ma in dem dunkle Loch do drünne war un's is graad vum Tatter⸗ ſall e Herrereiter runnergedrabbt. Do hawwe ie Geil immer'ſcheut, wenn iwwer ihr'm Kobb graad e Eiſebahnzug vorbeigerum⸗ belt is, un ſin 24 wie hoſch's'ſehe uff des ſchmal Drottwaas Trottoir ſchreibt mer's hooch⸗ Vum Nanſcher Kapitän Morgan. deitſch) un hawwe uns Angſchdhaaſe ſchweres S gemacht.'s is jo was Scheenes, ſo e aul. Wenn'er awwer uff zwee Hinnerfüß rick⸗ wärts geht un mit'm Schwanz eem im'ſicht rumweddelt. Des war uns doch zuviel. So is emool de Karl Lanz und die Poldi Dorina vum Theater mit noch e paar durch⸗ geritte, Froog nit, was des for e Gaulsg'ſchicht gewwe hot, wo die drei, vier Geil'ſcheut vum Lindehofſchdeeg(amtlich heeßt'r de„Steg“) der Raach vun denne Lokomotive. Des war doch noch ebbes, wenn ſo e Blotzern unne⸗ herg'fahre is un hot große Dampfwolke aus⸗ 10 dooſe, daß de Raach durch die Ritze vum ölzerne Schdeegboode durch un uff uns nuff is. Do hot als der ganze Schdeeg gewackelt, wenn mir vun eem Gleis zum annere'ſchbrunge ſin. Schbäder hawwe ſe den Schdeeg zemendiert —— —— 3 44* I ——————————————— MK/, — . 9 Des Is widcder e ZSelconung vun de kleœe Cumbekron Colte: dels wer de Cindehoschdeeg mt denne rugĩschᷣe Buwèe 1—* Im Nu war der Lanze Karl uff'm übroß Dwz un die Poldi uff de Bismarck⸗ ſchdroß. Awwer zammekumme werre ſe an dem Daag doch noch ſei. Mir hawwe als liewer iwwer die„Uewwerführung“ den Umweg ge⸗ macht. Bloß middaags ſin mer— wo mer ſchun Pennäler ware— gern durch den Suez gange. Do hawwe mir nämlich e Fata Morgana 'habt, wie ſie halt bloß ſo dambelhanſiſche Fle⸗ gel hawwe kenne. Weil der Suezkanal ziemlich dunkel war un die Ausgäng in der Sunn ge⸗ lege ſin, hawwe ſich die Leit beim Nauslaafe als Silhouette abgebildt. Wenn dann die junge Mädle bißl weit vor uns hergeloffe ſin, ham mir unſern Schbaß draan'habt, wie ma durch die Röck dann hawwe die ganze Been ſehe kenne. Des war jo e unſchuldiſches un äſthetiſches Ver⸗ gniige. Eemool un irgendwo fängt der Blick for's ewig Weibliche jo aan. Des war 55 die'ſchicht vum„unnedurch“. Des„owwedriwwer“ war neewe der große Brick, der Uewwerführung, nadierlich der Lin⸗ dehofſchdeeg an de Oelfabrik. Vun dem Schdeeg kennt ich Bücher ſchreiwe, awwer do deete mir jo iwwerhaupt nie mit dem Lindehof jertig werre. Ich langweil die Nit⸗Lindehöfler joo Gelle. Se—? Sin die Mädle un die Geil die Suezkanalſenſation geweeſe(wenn ich emoll'n Reitſchtall hätt, därfte die Geil nit mit dem Hinnere, ſondern bloß mit dem Kopp in die Schtallgaß gucke— dann kennte ſe hinne⸗ nausſchlage, wie ſe wollte), ſo war die Senſation un'n verſchdeift, weil'er ſo'ſchwankt hot. Wenn ma als do heemkumme ſin. Frooge Se nit— wie die Kaminkehrer hammer ausg'ſehe! Ma hawwe emool e Schulfeier'habbt. Sum⸗ mers war's, korz vor de große Ferie, vielleicht war's ſo e Art Schlußakt.—— Matroſe⸗ ſchbre hot der Wagnerle vun de Eichelsheimer⸗ ſchdroß un ich aang'habt. Bis zum Schdeeg iſſes fun gange— bis mir ſo en Rangierzug hawwe umme ſehe. Die Schulfeier war vergeſſe. „Guck emool, doo kumme widder Wolke!“ 75 ma ſchbringe doo riwwer, die dampft mehr. Nadierlich ſin mer zu alle zwee Lokomotive gſchbrunge. Des Bild will ich nit beſchreiwe, wo die Schulfeier aang'fange hot un mir Matroſe⸗ kaminfeger vorne am Podium beim Klaſſechor 'ſchdanne ſin, un ausgerechent ſitzt in der zwett Reih mei Mutter. Was mir domools for e Lied'ſunge hawwe, weeß ich heit nimmer, bloß des Lied, was korz mei Mudder un noch emool voowends mei Vadder mir vorg'ſunge hawwe, des vergeß ich meiner Lebdaag nimmer. Der Lindehof hott's ſchun vun jeher uff ſich 'habt. E Gemütsmenſch vun Lindehöfler is ſchwer. verſchdehe, awer noch ſchwerer zu er⸗ ſes hat, wo ich mei Kättl hab, ziehe. mei Vadder noch bei der Diſchredd behaupt. Un der muß'es joo wiſſe! (Fortſetzung folgt.) Das Hygiene⸗Muſeum in Mannheim Die zeiigemäße Ausſtellung„Geſunde Frau— Geſundes Volk“ des Deutſchen Hygiene⸗Mu⸗ ſeunis lemmt nach Mannheim. Von den großen Erfolgen, die die Ausſtellung bis jetzt in allen »Stacien, wo ſie gezeigt wurde, gehabt hat, haben Sie ſicher ſchon gehört Wir erinnern nicht zuletzt an den beiſpielloſen Erfolg in Berlin im Rahmen der Ausſt⸗lung„Die Frau“. Warum findet dieſe Ausſtellung immer wieder ſo großen Anklang? Weil ſie zu all den Fragen die die Frau berühren und die heuie aktvell ſind, in poſttiver Form Srellung nimmt. Und das macht die Ausſtellung auch ſo wert⸗ voll, daß ſie nicht nur die Gefundyeitspflege für ꝛice Frau und durch die Fra': behandelt, zondern daß ſie auch die große volkswirtſchaft⸗ liche Bedeutung der Frau eingeend zur Dar⸗ ſtellung bringt. Mit einem Wort: es iſt die Auspellung der Jetztzeit, die grözte Beachtung perdient. Das hat auch anläßlich der Eröff⸗ nung der Ausſtellung in Derlin der Hecer Rerckminiſter für Propaganda und Volksauf⸗ Härang nachdrücklich betont. Ju Mannheim wird die Ausſteilung gemein⸗ ſam mit der Stadtverwaltung zur Durchfüh⸗ rung kommen. Es iſt der aufrichtige Wunſch, die Ausſtellung in Mannheim beſonders ſchön zu geſtolten und ſie zu einem grogen Ereig⸗ nis für den geſamten Mannhe mer Induſtrie⸗ bezirk zu machen. Das wird um ſo eher mög⸗ lich ſein, als die Sammlung in den ſchönen Rhein⸗Neckar⸗Hallen eine würdige Unterkunft findet. Um zugleich auch die praktiſche An⸗ wendung der wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe zu zeigen, wird in Mannheim an den wiſſen⸗ ſchaftlichen Teil der Ausſtellung eine Schau der Induſtrie und des Handels angeſchloſſen. Es beſteht weiterhin die Abſicht, im Rahmen der Ausſtellung täglich Führungen, Vorträge, Filmvorführungen und andere Darbietungen, die das Ausſtellungsthema berühren, zu veran⸗ ſtalten, um die Ausſtellung in jeder Beziehung gründlich auszuwerten. *Es iſt gar kein Muſeum, ſondern es trägt dieſen Namen nur noch aus geſchichtlichen Gründen. Es iſt eine Volksakademie, ein Zen⸗ tralinſtitut für Volksgeſundheitspflege, und ſeine Arbeit iſt längſt über die Stadt Dresden hinausgewachſen. Hervorgegangen iſt dieſe Ein⸗ richtung aus der Internationalen Hygiene⸗Aus⸗ ſtellung in Dresden 1911. Sein Begründer iſt der Organiſator der Hygiene⸗Ausſtellung, Karl Auguſt Lingner. Schon in ſeiner Deniſchrift zr Begründung eines National⸗Hygiene⸗Mu⸗ Iunms ſchrieb er, daß hier ein Muſeum gegrün⸗ t werden ſoll, das ſich von allen andern Luſeen grundſätzlich unterſcheidet. Er hat an eine Vollsalademie, an ein plaſtiſches Lehrbuch der Geſundheitspflege gedacht, in dem Jeder⸗ mann Belehrung über die wichtigſten Fragen ſeines Lebens und ſeiner Geſundheit holen könne. Nach dem Tode Lingners und nach dem Kriege iſt die Arbeit des Muſeums über die Abſichten des Gründers hinausgewachſen. Es wurde die Wanderausſtellungsarbeit aufgenom⸗ men und zwar mit ſolchem Erfolge, daß bis heute allein in Deutſchland über 850 Ausſtel⸗ lungen mit einer Beſucherzahl, die an die 20 Millionen heranreicht, veranſtaltet wurden. Aber auch das nahe und ferne Ausland wurde in die Arbeit einbezogen, und es wird wenig deutſche Inſtitute geben, die ſoviel für deutſche Kultur und deutſche Leiſtung im Auslande ge⸗ worben haben, wie gerade das Deutſche Hygi⸗ ene⸗Muſeum. Der wichtigſte Teil der Volkser⸗ ziehung iſt ſtets die Jugenderziehung und des⸗ halb wurden Anſchauungsmittel für die Schuben geſchaffen und in Hunderttauſenden von Exem⸗ plaren verbreitet.— Lichtbildreihen wurden herausgegeben, Flugblätter gedruckt, eine Schriftreihe„Leben und Geſundheit“ verlegt, ſo daß der Strom der Belehrung bis ins letzte Dorf fließen konnte. Der Aus⸗ und Fortbil⸗ dung der Lehrer in Geſundheitspflege mußte beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden. Dieſe Arbeit wurde zum Teil von einer beſon⸗ deren Abteilung, der„Hygiene⸗Akademie“ gelei⸗ ſtet, zum Teil in Verbindung mit den Wander⸗ ausſtellungen durchgeführt und endlich durch eine beſondere Zeitſchrift, die alle deutſchen Schulen bekommen, gefördert. JFahrelang war das Hygiene⸗Muſeum in un⸗ zulänglichen, gemieteten Räumen untergebracht. Endlich, 1927 konnte der Grundſtein zu einem Neubau gelegt werden, der 1930 feſtlich eröffnet wurde. Zur Feier dieſes Ereigniſſes wurde auch die zweite Internationale Hygiene⸗Ausſtellung Dresden eröffnet. Der große, ſchöne Neubau enthält die Schauſammlungen, die Vortrags⸗ und Kursräume, Bücherei, Leſeſaal, Gymnaſtik⸗ ſaal, die Verwaltungs⸗ und Geſchäftsräume und nicht zu vergeſſen, die Werkſtätten. Die Ausſtellung„Geſunde Frau— Geſun⸗ des Volk“, die am 17. Juni in Mannheim er⸗ öffnet wird, iſt das jüngſte Produkt dieſer Werkſtätten. Sie ſtellt wieder einmal einen Höhepunkt der Muſeumsarbeit dar. Der erſte Höhepunkt war ſicherlich die berühmt gewor⸗ dene Ausſtellung„Der Menſch“. Gleichzeitig mit dieſer Ausſtellung durchzogen eine Reihe von Spezial⸗Ausſtellungen die Lande. Es ſeien nur genannt:„Säuglings⸗ pflege“,„Tuberkuloſe“, Geſchlechtskrankheiten“, „Krebs“. Die neue iſt wiederum eine umfaſ⸗ ſende, einen großen Bezirk unſeres Lebens dar⸗ ſtellende Schau. In ihr wird beſonders deutlich, daß Geſundsheitspflege weithin in erzieheriſche und wirſchaftliche Fragen übergreift, daß ſie ebenſo Hauptbeſtandteil und Grundlage eines lücklichen Volkslebens iſt, wie umgekehrt ein harmoiſches Volksleben Grundlage der Volks⸗ geſundheit. Die Mitarbeit an der inneren Geſundung un⸗ ſeres Lebens, die das deutſche—— auf ſich genommen hat, hat es, wie geſchildert, zeführt. Sie onaten be⸗ Raſſenhygiene zur Darſtellung der———— wird in den nächſten Wochen und ſonders zur Darſtellung der drängen. luſtsehutzũbung in Mannheim àam 16. Juni 1933 Der zivile Luftſchutz umfaßt alle Maßnahmen, die bei einem feindlichen Fliegerangriff erforder⸗ lich ſind, um die Bevölkerung vor Schaden an Leib und Leben zu ſichern, Störungen des öffentlichen Lebens auf das kleinſte Maß zu beſchränken und eingetretene Schäden zu be⸗ ſeitigen. Der zivile Luftſchutz iſt da⸗ her eine Ang'elegenheit des ganzen Volkes. Wenn auch in den grundlegenden Vorſchriften über Luftſchutz ein Unterſchied zwiſchen dem aktiven und paſſiven Teil der Be⸗ völkerung gemacht wird, indem man alle die⸗ jenigen Kräfte, die ſich in den Abwehrdienſt ſtellen und tätig bei der Bekämpfung mitwir⸗ ken, als aktiven Teil des zivilen Luftſchutzes be⸗ zeichnet, während der Reſt, die überwältigende Mehrheit des Volkes, zum paſſiven Teil gehört und lediglich dem Schutz des aktiven Teils über⸗ antwortet wird, ſo hat doch auch dieſer paſſive Teil der Bevölkerung einen weſentlichen Anteil an dem Gelingen oder Mißlingen des zivilen Luftſchutzes. Bekanntlich wird nur dort über⸗ all ein Erfolg verzeichnet werden können, wo alle Beteiligten das notwendige Intereſſe und das erforderliche Verſtändnis der Angelegenheit entgegenbringen. Dieſes Intereſſe für Luft⸗ ſchutzfragen, insbeſondere aber ein gewiſſer Grad von Diſziplin wird von der Geſamtheit der Bevölkerung, alſo auch von dem ſogenann⸗ ten paſſiven Teil vorausgeſetzt und verlangt. Um die Anteilnahme an dem zivilen Luftſchutz zu»rwecken und zu fördern, findet am 16. Juni 1933 auf dem Pfalzplatz in Mannheim⸗ Lindenhof eine Luftſchutzübung unter Leitung des Polizeipräſidiums ſtatt, bei der Luftangriffe der verſchiedendſten Art und die erforderlichen Gegenmaßnahmen vorgeführt werden. Außer⸗ dem ſoll in den Abendſtunden in ähnlicher Weiſe wie ſeinerzeit in Karlsruhe die Stadt für zehn »Minuten verdunkelt werden. Es wird an ande⸗ rer Stelle über den genauen Verlauf der Uebung und ganz allgemein über Zweck und Organiſation des zivilen Luftſchutzes und über den Verlauf der Luftſchutzübung gehalten wer⸗ den. Wir gehen dabei von dem Standpunkt aus, daß wir nicht nur die Herzen der Jugend und ihr Intereſſe an der Sache gewinnen, ſondern auch— über den Weg der Schuljugend— die Aelteren für die Frage des Luftſchutzes inter⸗ eſſieren wollen; denn ohne richtige Anteilnahme der Geſamtbevölkerung iſt die beſte Luftſchutz⸗ organiſation zum Scheitern verurteilt. Wir dür⸗ fen daher auch hier mit einer regen Beteiligung des Publikums rechnen und hoffen, daß man in der Bevölkerung derartigen Uebungen, die nichts weiteres als ein Prüfſtein für die geplanten Luftſchutzmaßnahmen ſind, volles Verſtändnis entgegenbringt. Es ſei zum Schluß noch ganz beſonders de⸗ tont, daß ſelbſtverſtändlich nicht der geringſte Grund zu irgendwelchen Beunruhigungen be⸗ ſteht; wir tun nur das, was im Ausland ſchon ſeit langem, in Deutſchland im letzten Jahr da und dort bereits geübt worden iſt. Aufgabe der Polizei iſt es von je geweſen, bei öffentlichen Notſtänden einzugreifen und mitzuwirken; es gehört daher völlig zu ihrem Tütigkeitsgebiet, auch bei Fliegerangriffen die nötigen Gegen⸗ ————— zum Schutze der Allgemeinheit zy n. Letztes Rücheln. Die DVpP. in Mannheim kann nicht ſter ſie windet ſich ſchon längſt in Tobesaunlen doch wenn ſie aushaucht, müſſen ihre Erben die jahreolten Schulden noch bezahlen. Damit ſie aushält ihr vergreiſtes Leben, bis ihre Schuld geblecht und ausgeſtrichen, oll man ihr eine Kampferſpritze geben, ie vorhält, bis die letzie Mark beglichen. Lynkeus. Bur Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszührung Die Städtiſche Preſſeſtelle teilt mit: Am Freitag, den 16. Juni findet die durch Reichsgeſetz vom 12. April angeordnete Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung ſtatt. Die Zähl⸗ papiere ſind durch die Polizei den Hauseigen⸗ tümern oder ihren Stellvertretern zur Austei⸗ lung in ihren Grundſtücken ausgehündigt worden. Die Wiedereinſammlung der Zähl⸗ papiere wird durch ehrenamtliche Züh⸗ ler und Zählerinnen beſorgt, die einen Ausweis über ihre Berechtigung zur Vornahme der Zählung bei ſich führen. Die Einwohner⸗ ſchaft wird erſucht, die Zähler bei ihrer ſchwie⸗ rigen und verantwormingsvollen Arbeit nach⸗ drücklichſt zu unterſtützen, insbeſondere dadurch, daß die Zählpapiere(Haushaltungsliſten, ge⸗ gebenenfalls Grundſtücksliſten. Gewerbelarien und Landwirtſchaftskarten) rechtzeitig und vollſtündig ausgefünt und zur Abholung bereit gehalten werden. Die Zählung dient ausſchließlich ſtatiſtiſchen Zwet⸗ ken. Die erhaltenen Angaben bleiben Amts⸗ geheimnis der ſtatiſtiſchen Aemter; ihre Ver⸗ wendung zu irgendwelchen anderen Zweckne iſt durch 5 4 des Reichsgeſetzes vom 12. April ausdrücklich verboten. Haushaltungsvorſtände und Leiter von gewerblichen oder landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben, die am 16. Juni vormit⸗ tags noch keine Zählpapiere erhalten haben ſollten, wollen ſolche in der nächſtgelegenen Volksſchule verlangen. Verweigerung der Be⸗ antwortung oder wiſſentlich falſche Beantwor⸗ tung der geſtellten Fragen wird nach 8 7 des Geſetzes mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünf⸗ zig Reichsmark beſtraft. Im übrigen wird auf den an den Anſchlagſäulen veröffentlichten Auf⸗ ruf des Herrn Oberbürgermeiſters hingewieſen. Förderung ariſcher Reiſender. Der Bund reiſender Kaufleute im Dov., Gau Südweſt, bittet uns, folgenden Aufruf an alle Geſchäftsinhaber bekanntzugehen: Deutſcher Kaufmann! Der wunderbare Auf⸗ buuch unſeres Volkes, der den unverfälſchten völkiſchen Gedanken auf allen Lebensgebieten wieder in ſeine Rechte einſetzen will, ſtelt auch an die deutſche Kaufmannſchaft eine dringende Forderung. Wir als angeſtellte Relſende ſind der Ueberzeugung, daß das bodenſtändige deutſche Volk die heutige wirtſchaftliche Be⸗ drängnis um ſo beſſer durchhält, je mehr ſich auch der Kaufmann in feiner wirtſchaftlichen Haltung als Käufer auf die gegenſeitige För⸗ derung beſinnt und auch im Geſchäftsleben zu⸗ nächſt der Deutſche an den Deutſchen denkt. In einer Zeit wie der heutigen, einen geſchäft⸗ lichen Erfolg dem zuzuwenden, der nicht als Volkszugehöriger angeſprochen werden kann, bedeutet eine ſchwere Verſündigung gegen den völkiſchen Gedanken. Der„Bund reiſender Kaufleute im DHV.“ glaubt auf die Zuſtim⸗ mung der geſamten deutſchen Bevölkerung rech⸗ nen zu können, wenn er die deutſche Kaufmann⸗ ſchaft bittet, bei der Vergebung ihrer Waren⸗ aufträge in erſter Linie die deutſchen Firmen⸗ pertreter zu berückſichtigen und ſo dazu beizu⸗ tragen, daß dieſe gegenüber der Konkurrenz nichtdeutſcher Elemente ihre wirtſchaftliche Exi⸗ ſtenz behaupten können. Es würde eine Genug⸗ tuung ſein, wenn feſtgeſtellt werden kann, daß dieſem Aufrufe von ſeiten der deutſchen Kauf⸗ mannſchaft reſtlos entſprochen würde. Das Wort:„Deutſcher, kaufe beim Deutſchen“ muß nicht nur für den Verbraucher, ſondern auch ſür den Einläufer Geltung haben. Ausſtellung Die betannte Mannheimer Bildkunſtfirma Tillmann und Matter ſtellt zur Zeit in P 6. 20 (neben Cafaſö) eine wohlgelungene Sammlung von Exemplaren des ungemein ſchwierigen Bromöldruck⸗Verfahrens aus. In der Mitte befindet ſich das Bild des Herrn Oberbürger⸗ meiſters Renninger. Beſonders gut gelungen iſt außerdem eine Waſſer⸗Gegenlichtaufnahme. ——————————————————————————————— ——————————— ——————————————— ——————————————— — Jahrgang.3. Nr. 141. Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ *———————————— Zeobacliter AZur kommenden Weinheimer Bürgerausschußsitzung 3. Darlehensaufnahme zur Arbeitsbeſchaffung im Jahre 1933, hier: Die Aufnahme eines Dar⸗ lehens von 45 000 RM.(Wechſelkredit) bei der Deutſchen Geſeuſchaft für Oeffentliche Arbeiten AG. in Berlin zur der Wachenberg⸗ ſtraße. Am 1. Februar 1933 erſtattete der Stadtrat dem Bürgerausſchuß zur Arbeitsbeſchaffung im Jahre 1933 u. a. folgende Vorlage: „2. Vollendung der Wachenbergſtraße. Dieſe Arbeit umfaßt die Herſtellung der als Ortsſtraße feſtgelegten unteren Teilſtrecke der Straße und die Vornahme verſchiedener Nach⸗ arbeiten an dem bereits hergeſtellten Straßen⸗ teil mit einem Geſamtaufwand von 95 000 RM. Da in die Ortsſtraße ein unterirdiſcher Ent⸗ wäſſerungskanal gelegt werden muß, außerdem die Verbreiterung der Grundelbachbrücke, das Zurückverſetzen von Einfriedigungsmauern und die Erſtellung von Stützmauern notwendig ſind, iſt der ſachliche Aufwand im Vergleich zum Auf⸗ wand für die Arbeitslöhne für den letzten Bau⸗ abſchnitt der Wachenbergſtraße höher als ſeither, er beträgt 45 000 RM. Im Voranſchlag 1933 können dieſe Mittel nicht untergebracht werden, dagegen wird ver⸗ ſucht werden, den Aufwand für die Arbeits⸗ löhne wie bisher aus laufenden Mitteln zu be⸗ ſtreiten. Dies iſt nur durch einen entſprechenden Abſtrich am Fürſorgeaufwand der Stadt zu er⸗ reichen, der nach den bisherigen Erfahrungen möglich iſt, wenn durch die Beſchäftigung von Wohlfahrtsempfüngern der abzuſtreichende Be⸗ trag an Unterſtützungen geſpart wird. Um dies zu erreichen, können nur Wohlfahrtsempfänger bei dem etwa 8000 Tagewerke umfaſſenden Stra⸗ ßenbau beſchäftigt werden. Zur Deckung des fachlichen Aufwandes ſoll eine Unterſtützung von 45 000 RM. aus den für Arbeitsbeſchaffung be⸗ reitgeſtelten Mitteln beantragt werden.“ Gemäß dieſer Vorlage genehmigte der Bür⸗ gerausſchuß am 7. Febr. 1933 in nicht nament⸗ licher Abſtimmung mit 61 gegen 5 Stimmen die Aufnahme eines Kapitals von 45 000 RM. bei der Deutſchen Geſellſchaft für Oeffentliche Ar⸗ beiten AG. in Berlin. Die Verhandlungen mit der vorbezeichneten Geldgeberin führten zum endgültigen Abſchluß über ein Darlehen in Höhe von 45 000 RM. Auch dieſes Darlehens⸗ geſchäft wird— wie dasjenige für die General⸗ reinigung des nördlichen Weſchnitzarmes über 69 000 RM.— auf der Wechſelbaſis abgewickelt. Die Bedingungen, welche hierfür maßgebend ſind, und die Art der geſchäftlichen Abwicklung, ergeben ſich aus dem„Merkblatt für die Abwick⸗ lung des Wechſelgeſchäftes im Geſchäftsverkehr mit der Deutſchen Geſellſchaft für Oeffentliche »Arbeiten AG.(Oeffa)“. Der Stadtrat beantragt: „Der Bürgerausſchuß wolle der Karitalauf⸗ nahme von 45000 RM. unter den Bedingungen zuſtimmen, wie ſie in dem„Schuldverſprechen“ und dem„Merkblatt für die Abwicklung des Wechſelgeſchäftes im Geſchäftsverkehr mit der Deutſchen Geſellſchaft für Oeffentliche Arbeiten Ac.(Oeffa) niedergelegt ſind.“ Weinheim, den 8. Juni 1933. Der Stadtrat: Oberbürgermeiſter Huegel. 4. Darlehensaufnahme zur Arbeitsbeſchaffung im Jahre 1933, hier. Die Aufnahme eines Dar⸗ lehens von 49 500 RM. bei der Deutſchen Ren⸗ tenbank⸗Kreditanſtalt, Berlin, für Meliorations⸗ arbeiten im Gebiet der Weſchnitzniederung in Weinheim. Am 1. Februar 1933 erſtattete der Stadtrat dem Bürgerausſchuß zur Arbeitsbeſchaffung u. a. folgende Vorlage: 5. Bewäſſerung der unteren Neuwieſen, des Gewannes Kuhweid⸗Mittellach und des Ge⸗ wannes Altau. In dem Erläuterungsbericht, den das Kultur⸗ bauamt Heidelberg zu dem von ihm ausgear⸗ beiteten Projekt gibt, heißt es: Die Stadigemeinde Weinheim hat in der Nachkriegszeit unter Leitung des Kulturbau⸗ amts Heidelberg die Entwäſſerung verſumpften Wieſengebietes durchgeführt und anſchließend große Teile dieſer Flächen umgebrochen und als Ackerland bewirtſchaftet. Dieſes Umbruchge⸗ lände, welches von der Stadt etwa 4 Kilometer entfernt liegt, ſoll nun nach und nach wieder zu Wieſen angelegt werden. In den Gewannen Saulach und Mittellach⸗Kuhweid(nördlich der elektriſchen Bahn Weinheim⸗Mannheim) iſt dieſe Maßnahme bereits für eine Fläche von 40 Hektar durchgeführt: die Gewanne Altau und Ammenlappen mit 50 Hektar ſollen im Früh⸗ jahr 1933 wieder zu Wieſen angelegt werden. Im Umbruch bleiben vorerſt noch die Gewanne Abgeſteckten, Allmend⸗Breitwieſen und Kuhweid (füdlich der elektriſchen Bahn). Gleichzeitig mit der Neuanlage der Wieſen muß die Einrichtung bzw. Inſtandſetzung der Bewäſſerungsanlagen erfolgen. Die beſtehenden Bewäſſerungsanlagen befinden ſich in mangelhaftem Zuſtande und ge⸗ nügen in keiner Weiſe den Anforderungen. Die Gräben ſind vernachläſſigt, die Stauſchleuſen undicht und teilweiſe zerfallen. Eine durchgrei⸗ fende Verbeſſerung muß daher auch in den Ge⸗ bieten, in welchen keine Folgeeinrichtungen durchgeführt wurden, vorgenommen werden. Im Jahre 1930—31 wurden die Arbeiten bereits in den Gewannen Altau, Obere Altau und Dörrböhl teilweiſe durchgeführt. In dieſem Jahr ſollen nun die oben genann⸗ ten Bewäſſerungsarbeiten vorgenommen wer⸗ den.“ Die Bewäſſerung der Gewanne Kuhweid⸗Mit⸗ tellach ſteht in enger Verbindung mit dem Ka⸗ naliſationsprojekt, Oz. 3. Der Geſamtaufwand für die Bewäſſerung be⸗ rägt 49 500 RM. Er muß vollſtändig durch Darlehen beſtritten werden, da laufende Mittel dafür nicht zur Verfügung ſtehen. Gemäß dieſer Vorlage genehmigte der Bür⸗ erausſchuß am 7. Februar 1933 mit 61 gegen 5 timmen die Aufnahme eines Kapitals von 49 500 RM. bei der Deutſchen Rentenbank⸗Kre⸗ ditanſtalt in Berlin. Die Darlehenszuſage liegt vor. Der Stadtrat beantragt: Der Bürgerausſchuß wolle die Aufnahme eines Meliorationsdarlehens von 49 500 RM. bei der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt aus Mitteln des Arbeitsbeſchaffungsprogramms zur Bewäſſerung der Allmendwieſen(Gewanne Un⸗ tere Neuwieſen, Allmendkuhweid, Mittellach und Altau) auf Gemarkung Weinheim geneh⸗ migen und der ſpäteren Uebernahme des Dar⸗ lehens durch die Badiſche Kommunale Landes⸗ bank zuſtimmen. Weinheim, den 7. Juni 1933. Der Stadtrat: Oberbürgermeiſter Huegel 5. Die Neubildung der Steuerausſchüſſe Mit dem Erlaß vom 1. Juni, eingekommen am 4. d.., teilt der Miniſter des Innern mit: „Auf Grund des Geſetzes über die der— 1 vom 22. April 1933 ſi die Steuerausſchů bald neu zu bilden. Durch die Neubildung ſoll erreicht werden, daß die neuen Steuerausſchüſſe ſo beſetzt werden, wie es dem Gleichſchaltungs⸗ entſpricht. Der Herr Präſident des ndesfinanzamts Karlsruhe hat die Abgren⸗ — Abteilungsbezirke der — Grundbeſitzabteilungen und Gewerbeabtei⸗ lungen—, die Zahl der Mitglieder der einzel⸗ nen Abteilungen und den Umfang der Wahl⸗ berechtigung der öffentlich⸗rechtlichen berufs⸗ ſtändiſchen Vertretungen, wie ſie für die Neu⸗ wahl der Steuerausſchüſſe i. J. 1931 beſtimmt waren, auch für die jetzige Neuwahl beibehal⸗ ten. Hierfür ſowie hinſichtlich der Vorſchrift des 5 11 Abſ. 4, der Steuerausſchußordnung gelten daher die Ausführungen des Crlaſſes vom 28. Juli 1931.“ Nach ihm ſind für die Stadt Weinheim beim e bei den Finanzämtern als⸗S und eine Gewerbeabteilung 1 gebildet, in welche der Bürgerausſchuß— getrennt für jede Ab⸗ teilung— je 3 Mitglieder und je 3 Stellver⸗ treter zu wählen hat; auch die Mitglieder und ihre Stellvertreter ſind geſondert zu wählen. (§ 20 St. A..). In der Grundbeſitzabteilung ſollen Grund⸗ und Hausbeſitz, Induſtrie, Geſchäftshaus, Land⸗ wirtſchaft vertreten ſein; in der Gewerbeabtei⸗ lung ſollen Handel und Gewerbe, Induſtrie freie Berufe und Arbeitnehmer vertreten ſein. Wählbar ſind nach dem 5 34 Abſ. 2 der Reichsabgabenordnung Deutſche, die mehr als 25 Jahre alt ſind, mindeſtens ſeit einem Jahre im Veranlagungsbezirk wohnen und direkte Steuern zahlen. Im übrigen gelten wegen der Wählbarkeit und der Ablehnung der Wahl ſinn⸗ gemäß die Vorſchriften, die nach dem Gerichts⸗ verfaſſungsgeſetze für Schöffen gelten. Zu dem Amte ſoll außer den im Gerichtsverfaſſungs⸗ geſetz genannten Perſonen nicht berufen werden, wer auf Grund des 5 41 R..O. ſeines Amtes als Mitglied eines Steuerausſchuſſes oder eines Finanzgerichts enthoben oder wegen Steuer⸗ Einterilehung, Steuerhehlerei, Verletzung des Steuergeheimniſſes oder Aufforderung zur teuerverweigerung beſtraft worden iſt. Die Mitglieder des Steuerausſchuſſes ſollen in wirtſchaftlichen iutniff ſachkundig und mit den örtlichen Verhältniſſen des Abteilungs⸗ bezirks vertraut ſein.(§ 11— 1 St. A..) Das Amt eines Ausſchußmitgliedes iſt ein Ehrenamt. Der§ 20 Abſ. 2 St. A. O. ſchreibt vor, daß, wenn ein Wahlkörper der Selbſtver⸗ waltung für 2 oder mehr Mitglieder wahl⸗ 7 iſt, nach den Grundſätzen der Verhält⸗ niswahl zu—35 iſt; dabei—— falls hierüber nicht landesrechtliche Vorſchriften beſtehen, die von den wahlberechtigten Organen erlaſſenen oder zu erlaſſenden Beſtimmungen maßgebend. Weil der Bürgerausſchuß Wahlkörper iſt, haben bei der Wahl der Mitglieder des Steueraus⸗ ſchuſſes die Vorſchriften der Gemeindewahlord⸗ nung über die Wahl der Stadträte ſinngemäß Anwendung zu finden; alſo die 55 49—53. hieſigen Finanzamt eine Grundbeſitzabteilung 1 Zur Vermeidung dieſes bekanntlich vecht um⸗ Was ist das Eine, jedem vertraute ſelbſtverſtändliche Er⸗ ſcheinung im täglichen Leben iſt das Rote Kreuz. Ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit durchſtrömt unbewußt jeden in dem Augenblick, in dem das Rote Kreuz auf weißem Feld in ſeim Blickfeld tritt und ihm bedeutet: „Hier iſt Hilfe und Rettung in Gefahr und Not! Wir ſind in Bereitſchaft, wenn du uns brauchſt! Wir eilen herbei, wenn dich plötzlich Note Kreuzꝰ der Betreuung und der Erholung in Kinder⸗ gärten und Heimen: der Schuljugend— noch beſonders Anſporn und Anleitung zu geſunder Lebensgeſtaltung und ſelbſtloſem Dienſt in der Volksgemein⸗ ſchaft; der erwerbsloſen Jugend— Sammelplatz zur Gemeinſchaftsbildung, ſportlichen Betätigung, wertſchaffenden Arbeit für die Allgemeinheit; ROTKREUZTAC ein Unfall trifft! Wir ſind zur Stelle mit Rat und Tat. wenn dich Sorgen und Nöte, wirt⸗ ſchaftliche, körperliche und ſeeliſche bedrängen.“ Das iſt das Rote Kreuz für jedermann ohne Unterſchied. Aber erſt der leidende und hilfsbedürftige Menſch lernt das Rote Kreuz in ſeinem ganzen Ausmaß der Hilfe kennen. Das Rote Kreuz iſt dem Verunglückten— ein ſtarler, rettender Arm; dem Kranken— eine Heimſtatt für Pflege; dem Alten und Gebrechlichen— eine freundliche Zuflucht und ein liebevoller Freund in ſeiner Einſamleit; der Mutter— Mitfreude, Hilfe und Rat bei der Erwartung werdenden Lebens und Hüter bei Pflege und Erziehung der Kinder; der überarbeiteten Hausfrau— Erholung durch Befreiung von Haushalt und Tages⸗ laſt; dem jungen Manne— Ausbildungsſtätte in Erſter Hilfe und im Rettungsdienſt; dem jungen Mädchen— Vorbereitungsſchule auf ſeinem zukünftigen Beruf als Hausfrau und Mutter durch Ausbildung in Nöhen, Kochen, Säuglings⸗, Kinder⸗ und Kranken⸗ pflege, Erſter Hilfe; dem Menſchen überhaupt— Beiſpiel im Dienſt und damit Führerin auf dem Wege zur Wohlfahrt und Geſundung unſeres Volles. Einmal im Jahr am Rotkreuztag tritt das Rote Kreuz mit einer Sammlung an die Bevöl⸗ kerung heran. Einmal im Jahre will es, daß auch ihm gegeben wird— um immer weiter helfen zu können. Helft ihm helfen. Die Ausübung des Gewerbes unterſagt Weinheim, 10. Juni. Der Bezirksrat Wein⸗ heim hat den Rechtsagenten Jakob Gräber in Weinheim und Oberjuſtizinſpektor a. D. Fritz dem Kinde vom Säugling an— Pfleger und Behnter auf allen Wegen, Hort des Spiels, Brehm in Weinheim die Ausübung ihres Gewerbes wegen Unzuverläſſigkeit unterſagt. *————————— ſtändlichen Wahlverfahrens ſchlägt der Stadtrat den Fraktionen des Bürgerausſchuſſes vor eine einheitliche Wahlvorſchlagsliſte einzureichen; wird nämlich nur eine Wahlvorſchlagsliſte als gültig feſtgeſtellt, ſo gilt die der Zahl der zu wählenden Mitglieder und Stellvertreter ent⸗ rechende Zahl der Vorgeſchlagenen in der eihenfolge des Vorſchlags als gewählt. Eine weitere Wahlhandlung findet nicht ſtatt.(55 50 und 35 der Gemeindeordnung). Die gemeinſame Wahlvorſchlagsliſte darf nicht mehr als doppelt ſo viele Namen und ſoll min⸗ deſtens ebenſo viele Namen enthalten, als Mit⸗ glieder und Stellvertreter zu wählen ſind; ſie muß von 3 Stadtverordneten unterzeichnet ſein, deren jeder als Vertrauensmann gilt. Die Vor⸗ geſchlagenen ſind in erkennbarer Reihenfolge mit Zu⸗ und Vornamen aufzuführen; ihr Stand und Beruf ſind ſo deutlich anzugeben, daß über ihre Perſönlichkeit kein Zweifel beſteht. Bei der gemeinſamen Vorſchlagsliſte iſt außerdem anzu⸗ geben, welcher Partei oder Wählergruppe jeder einzelne Vorgeſchlagene angehört. Mit der Vorſchlagsliſte iſt die unterſchriftliche Erklärung der Vorgeſchlagenen einzureichen, daß ſie der Aufnahme ihrer Namen in der Wah⸗ vorſchlagsliſte zuſtimmen.(§8 50 und 46 Ge⸗ meindewahlordnung.) Der Stadtrat lädt hierdurch zur Wahl in der Bürgerausſchußſitzung am 13. d. M. und zur Einreichung einer gemeinſamen Wahlvorſchlags⸗ liſte mit den vorgeſchriebenen Zuſtimmungs⸗ erklärungen der Vorgeſchlagenen und den Un⸗ terſchriften von 3 Stadtverordneten bis ſpäte⸗ ſtens Samstag, den 10. d.., 12 Uhr, beim Bürgermeiſteramt ein. Die als gültig feſtge⸗ ſtellte Wahlvorſchlagsliſte wird 1 Tag vor der Wahl an der Verkündigungstafel des Rathauſes Schloß) angeſchlagen und iegt da aus. Wird bis zum 10. d.., 12 Uhr, eine gemeinſame Vorſchlagsliſte nicht vorgelegt, ſo muß das förmliche Wahlverfahren durchge⸗ führt werden. Der Termin zur Vornahme der Wahl wird dann ſpäter feſtgeſetzt. Weinheim, 8. Juni 1933. Der Stadtrat: Oberbürgermeiſter Huegel. 6. Die Verlängerung der Bürgſchaft der Stadt für ein von der Gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaft bei der Bad. Kommunalen Landesbank— Girozentrale— aufgenommenes Darlehen. Durch einſtimmigen Beſchluß genehmigte der Bürgerausſchuß am 1. April 1927 die Leiſtung der ſelbſtſchuldneriſchen Bürgſchaft der für ein von der Gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaft hier bei der Badiſchen Girozentrale in Mannheim aufgenommenes Darlehen von 500 000 RM. Bedingung der Stadt für die Uebernahme der Bürgſchaft war, daß ſie durch Hypotheken in entſprechender Höhe auf dem Grundbeſitz der Baugenoſſenſchaft geſichert wird. Dieſe Hypo⸗ thek wurde auf 48 Grundſtücke der Genoſſen⸗ ſchaft eingetragen, deren Gebäudeverſicherungs⸗ wert 343 000 RM. beträgt. Das Darlehen war zuerſt mit— auf den 18. Mai 1928 auf ein Jahr feſt gegeben; von da ab wurde es jeweils auf ein Jahr verlän⸗ gert; ſeit dem 18. Mai v. J. wird es von der Girozentrale als täglich fälliger Kredit gewährt, doch gab die Bank die Zuſage, daß ſie von der täglichen Kündigungsmöglichkeit keinen Ge⸗ brauch machen wird; ſie tat dies auch bisher nicht. Nach einer Beſtimmung in der vorjähri⸗ gen Zuſatzerklärung zur Bürgſchaftsurkunde wird die Bürgſchaft nur fällig, wenn die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft einer Verpflich⸗ tung des Darlehensvertrages nicht nachkommt. Die Darlehensſchuld beträgt zurzeit noch 326 000 RM.; im letzten Jahre wurden 4000 RM. getilgt; es iſt jetzt mit 6 v. H. zu verzinſen. Die Bemühungen der Baugenoſſenſchaft, anderweitig Geld zu beſchaffen unter günſtigeren Bedingun⸗ gen zur ganzen oder teilweiſen Abtragung der Schuld bei der Girozentrale, hatten bei den be⸗ kannten Verhältniſſen auf dem Kapitalmarkt ſeit zwei Jahren keinen Erfolg. Die Verlängerung der Bürgſchaft für das ab 18. Mai v. J. als täglich fälliger Kredit gewährte Darlehen von damals 330 000 RM. genehmigte der Bürgerausſchuß bereits in der Sitzung am 8. Auguſt 1932 und zwar gemäß der damaligen Zuſatzerklärung zur Bürgſchafts⸗ urkunde nicht mehr befriſtet auf ein Jahr, ſon⸗ dern unbefriſtet(„weiterhin“, wie es im antrag der Vorlage 1 zu jener Bürgerausſchuß⸗ ſitzung heißt. Durch ein Verſehen der Kanzlei wurde jener Bürgerausſchußbeſchluß der Staats⸗ aufſichtsbehörde erſt in dieſem Frühjahr zur Erwirkung der ſtaatlichen Genehmigung vor⸗ gelegt. In Rückſicht auf die neue Zuſammen⸗ ſetzung der ſtädtiſchen Körperſchaften hält es die Staatsaufſichtsbehörde für erforderlich, daß über die Verlängerung der Bürgſchaft für das ſeit dem 18. Mai 1932 täglich fällige Darlehen nochmals beſchloſſen wird. Der Stadtrat beantragt gemäß ſei⸗ nem Beſchluſſe vom 7. ds. Mts.: „Der Bürgerausſchuß wolle zuſtimmen, daß die am 1. April 1927 auf ein Jahr übernom⸗ mene und ſeitdem immer auf ein Jahr ver⸗ längerte ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft der Stadt für das der Gemeinnützigen Bau⸗ genoſſenſchaft hier von der Badiſchen Giro⸗ zentrale— Kommunale Landesbank— in Mannheim nach dem Vertrage vom 22. Fe⸗ bruar 1927 und den Zuſatzverträgen jeweils auf ein Jahr gewährte Darlehen, welches ſeit dem 18. Mai 1932 mit der Reſtſchuld von 330 000 RM. als täglich fälliger Kredit be⸗ laſſen wird und jetzt noch 326 000 RM. be⸗ trägt, auch weiterhin geleiſtet wird.“— Weinheim, den 8. Juni 1933. Der Stadtrat: Oberbürgermeiſter Huegel. Sonniag, 11. Juni 100 tadt Fahrge Bei ei ſingfors Nurmi Mtr.⸗Lar vor Salr Minuten warf W 70.91 M Sieger ſprung 1 reicht. werfen Meter e⸗ mit 46.05 Zum i rekord u land, da⸗ und deſſ Reichskar der dem Freiburg ſem Jah ſowohl i einer ſe geführt 1 Am nest Der Stan Nach d um Schot deutſche die 4 ein telliter⸗Ke bereiften Bücker⸗Fo bach, dem nitzer Wi ten an zu DawW. ka dung ein Godesber ten jetzt noch von Fleiſchma ſchon je 6 (Velocette 4 Punkten in der Ha men offen contibereif doch folgt Punkten d Teich⸗Kölz gute Char hat bis j ſeiner con mit 10 Pu 6 Punkten und mit Roſemeyer „„(NSu.) ur Oberohmer jetzt 4 Pu ja noch zu in Grillenl gefahren n Rude Am kom See die ohne Steu o. St.⸗Rei 35. Fortſ. Ich trot ab nach der Wirti ausrichter Kein J triumphie zur Komt Einen Ke maliger: ein offene dritter Be pel und Alles fer Welt aus nicht Abſe Dorf um Keiner vo mand wa des Zorn Leben, un tigt. Auf war das behagliche mit dem poſten na kommande Bruſt, da vomantiſck Mainz bi der Stadtrat ſes vor, eine inzureichen; lagsliſte als Zahl der zu ertreter ent⸗ ien in der wählt. Eine ſtatt.(§5 50 ſte darf nicht nd ſoll min⸗ en, als Mit⸗ en ſind; ſie zeichnet ſein, lt. Die Vor⸗ Reihenfolge ; ihr Stand n, daß über eht. Bei der erdem anzu⸗ zruppe jeder erſchriftliche treichen, daß i der Wah⸗ und 46 Ge⸗ Wahl in der M. und zur lvorſchlags⸗ ſtimmungs⸗ nd den Un⸗ bis ſpäte⸗ Uhr, beim ültig feſtge⸗ ag vor der 3 Rathauſes chlagen und 12 leht t vorgeleg en durchge⸗ rnahme der 2* t der Stadi augenoſſen⸗ ndesbank— Darlehen. ehmigte der zie Leiſtung der Stadt augenoſſen⸗ in lehen von rnahme der potheken in ndbeſitz der dieſe Hypo⸗ Genoſſen⸗ rſicherungs⸗ — auf egeben; von ahr verlän⸗ es von der dit gewährt, ſie von der —— au er er vorjähri⸗ aftsurkunde nn die Ge⸗ Verpflich⸗ nachkommt. urzeit noch n 4000 RM. rzinſen. Die anderweitig Bedingun⸗ ragung der bei den be⸗ almarkt ſeit ft für das iger Kredit 0 000 RM. eits in der gemäß der Bürgſchafts⸗ Jahr, ſon⸗ im Schluß⸗ erausſchuß⸗ der Kanzlei der Staats⸗ ühjahr zur igung vor⸗ Zuſammen⸗ hält es die erlich, daß aft für das je Darlehen gemäß ſei⸗ immen, daß r übernom⸗ Jahr ver⸗ gſchaft der zigen Bau⸗ ſchen Giro⸗ hank— in om 22. Fe⸗ zen jeweils welches ſeit iſchuld von Kredit be⸗ 0 RM. be⸗ 3. el. 5 rgang 3. Nr. 141. Seite 9 „Hakenkreuzbanner⸗ Sonntag, 11. Juni 1933 Gute leistung Nurmis Bei einem nationalen Leichtathleten⸗Meeting in Hel⸗ ſingfors ging der mehrfache Weltrekordmann Paavo Nurmi an den Start. Der Finne beſtritt einen 5000⸗ Mtr.⸗Lauf, den er in der guten Zeit von 15.05,2 Min. vor Salminen in 15.05,4 Min. und Toivonen in 15.07,2 Minuten gewann. Bei der gleichen Veranſtaltung warf Weltrekordmann Matti Järvinen den Speer 70.91 Mtr. weit. Im 1500⸗Mtr.⸗Lauf war Olympia⸗ Sieger Iſo⸗Hollo nicht zu ſchlagen. Auch im Hoch⸗ ſprung wurde mit.88 Mtr. eine gute Leiſtung er⸗ reicht. Sieger blieb hier Peraeſalo. Im Hammer⸗ werfen war Olympiateilnehmer Pörhöla mit 50.72 Meter erfolgreich, während Kotkas das Diskuswerfen mit 46.05 Mtr. gewann. Meotorsport Adolf Hitler ſtiftet einen Ehrenpreis Zum internationalen Rennen um den ADAC.⸗Berg⸗ rekord und um den Großen Bergpreis von Deutſch⸗ land, das am 16. Juli in Freiburg(Brsg.) ſtattfindet und deſſen Ausſchreibung jetzt erſchienen iſt, hat Reichskanzler Adolf Hitler einen Ehrenpreis geſtiftet, der dem ſchnellſten Fahrer zufällt. Das Internationale Freiburger Bergrekordrennen des ADAC., das in die⸗ ſem Jahre ſeine neunte Wiederholung findet, wird ſowohl im Kraftrad⸗ als auch im Kraftwagenteil mit einer ſehr guten internationalen Beſetzung durch⸗ geführt werden. Am onntag abend est der Sportsmann nur den Der Stand der Deutſchen Motorrad⸗Straßenmeiſterſchaft Nach dem am Pfingſtmontag beim Rennen„Rund um Schotten“ zum Austrag gebrachten 3. Lauf um die deutſche Motorrad⸗Straßenmeiſterſchaft ergibt ſich für die 4 einzelnen Klaſſen folgender Stand: in der Vier⸗ telliter⸗Kategorie führt Geiß⸗Mühlacker auf ſeiner conti⸗ bereiften DaͤW. mit 9 Punkten ziemlich weit vor den Bücker⸗Fahrern Schön⸗Frankfurt und Kirchner⸗Offen⸗ bach, dem Kölner Soenius auf Rudge und dem Chem⸗ nitzer Winkler auf DaW., die ſämtlich mit je 5 Punk⸗ ten an zweiter Stelle liegen. Auch Demandt⸗Deuz auf DawW. kann mit 4 Gutpunkten noch in die Eniſchei⸗ dung eingreifen. In der Klaſſe bis 350 cem iſt der Godesberger Schanz auf Imperia(Conti) mit 8 Punk⸗ ten jetzt beſter Mann, doch kann er ohne weiteres noch von den Rudge⸗Fahrern Richnow⸗Berlin und Fleiſchmann⸗Nürnberg, erreicht werden, da beide auch ſchon je 6 Punkte errangen, ſelbſt Schneider⸗Düſſeldorf (Velocette) mit 5 und Frontzen⸗Bonn(Rudge) mit 4 Punkten können noch an die Spitze gelangen. Auch in der Halbliterklaſſe iſt die Entſcheidung noch vollkom⸗ men offen; hier ſteht der Nürnberger Ley auf ſeiner contibereiften Korton mit 9 Punkten an erſter Stelle, doch folgt ihm Bauhofer⸗München auf DaW. mit acht WMunkten dichtauf, auch Kohlus⸗Bayreuth(Rudge) und Teich⸗Kölzin(Korton) haben mit je 5 Punkten noch gute Chancen. Die meiſte Punktzahl aller Bewerber hat bis jetzt der Rheinländer Rüttchen⸗Erkelenz mit ſeiner contibereiften NSu.—SS. erworben; er ſteht mit 10 Punkten an der Spitze der 1⸗Liter⸗Klaſſe. Mit 6 Punkten folgt ihm hier Prelle⸗Altenhagen(BMW.), und mit je 5 Punkten kommen an nächſter Stelle: Roſemeyer⸗Lingen(NSu.), Fleiſchmann⸗Nürnberg „„(NSu.) und Mansfeld⸗Breslau(BMW.). Selbſt Kratz⸗ »Oberohmen(BMW.) hat in dieſer Kategorie mit bis ietzt 4 Punkten noch Ausſicht auf den Meiſtertitel, da ja noch zwei weitere Meiſterſchaftsläufe(am 25. Juni in Grillenberg und am 17. September in Schleiz) aus⸗ gefahren werden. Ruclern Am kommenden Sonntag findet auf dem Hengſtey⸗ See die Olympia⸗Ausſcheidung im Vierer mit und ohne Steuermann ſtatt. Der Sieger aus dem Vierer o. St.⸗Rennen wird Deutſchland auf der Ruder⸗Re⸗ Sbort-Vorschau gatta in Henley vertreten. Nach der großen Form zu urteilen, in der ſich die Mannheimer Amicitia z. Zt. befindet, kann man wohl annehmen, daß es ihr ge⸗ lingt, gute Gegner wie den Berliner Spindlersfelder Sturmvogel, zu ſchlagen. Die übrigen ausländiſchen Meldungen für die Hen⸗ ley⸗Regatta in England ſind zahlreich eingegangen. Für den Vierer ohne meldete neben der Mannheimer Amicitia der Spindlersfelder Sturmvogel. Im Achter will der Berliner Ruderclub ſein Glück verſuchen und vom gleichen Klub trifft der Einerfahrer v. Dueſterlho auf Konkurrenz aus USA., Frankreich, Holland, Däne⸗ mark ſowie Tſchechoſlowakei. Der Berliner Vertreter will nach Möglichreit den vorjährigen Sieg ſeines Clubkameraden Buhtz wiederholen. In dem Riemen⸗ Zweier⸗Rennen finden wir die vorjährigen Meiſter Graffunder⸗Urbſchat vom Berliner Ruder⸗Club am Wannſee am Start. Dieſer wertvolle Preis wurde bereits ſchon einmal vor 30 Jahren von dem Zweier⸗ Paar der Berliner Victoria Claus⸗Ehrenberg errun⸗ gen. Allen Mannſchaften ſteht am 18. Juni in Berlin⸗ Grünau noch eine ſchwere Prüfung bevor. Die Mann⸗ heimer Amicitia gab ihre Meldungen für den Vierer ohne und Kaiſer⸗Vierer ab. Im Kaiſer⸗Vierer ſtoßen die Mannheimer auf gute Gegner aus Ftalien und auf den Berliner Ruder⸗Club. Mannſchaften aus Jugoſlawien ſowie Italien meldeten außerdem zu den großen Achterrennen. Unſere beſte deutſche Skuller⸗ Klaſſe wie Dohme⸗Guben, der vorjährige deutſche Meiſter, v. Dueſterlho(Berliner Ruder⸗Club), Schäfer aus Dresden treffen im Kampf um den erſten Einer auf Wirth vom Viking⸗Rowing Club, New Pork. Die Berliner Regatta erhält durch dieſe Nennungen eine Beſetzung, wie ſie bisher kaum eine deutſche Re⸗ gatta zeigte. Alle dieſe Kämpfe ſind bereits ernſte Prüfungen zur Olympiade 1936. Amicitia Mannheim in Grünau Der Nennungsſchluß für die am 17. und 18 Juni vor ſich gehende Große Grünauer Regatta zeigte mit der Teilnahme von 53 Vereinen mit 140 Booten und rund 700 Ruderern ein ausgezeichnetes Ergebnis. Die Teilnehmerzahl iſt zwar gegenüber dem Vorjahre etwas zurückgegangen, dafür iſt aber das Intereſſe bei den ausländiſchen Vereinen größer als das im Vor⸗ jahre. So hat der jugoſlawiſche Achter Guſa für zwei Rennen gemeldet, der für Wicking New Pork ſtar⸗ tende Wirth wird im Großen Einer an den Start gehen, noch größeres Intereſſe wird man dem Auf⸗ treten des ſeinerzeit bei den Olympiſchen Spielen ſo erfolgreichen Vereins SC. Libertas di Capo'Sſtria, der Italien beim Olympia⸗Vierer mit Steuermann vertrat und der hinter dem Olympiaſieger, dem Ber⸗ liner RC, den zweiten Platz belegte, entgegenbringen. In den einzelnen Rennen werden ſtarten: Erſter Vie⸗ rer ohne St.: Berliner RC., RV. Alemannia Ber⸗ lin, RV. Amicitia Mannheim, Spindlersfelder Sturm⸗ vogel. Hellas⸗Olympia⸗Zweier: Rc. am Wannſee Berlin, RC. Bayer Leverkuſen. Großer Einer: Düſter⸗ loh(Berliner RC.), Wirth(Wicking New Nork), Röſt⸗ mann(Frankfurt 82). Büxenſtein⸗Achter: Berliner RC., Wicking Leipzig, Berliner RG. 84, Berliner RV. 76, Lübecker RC., Guſa(Jugoſlawien). Kaiſer⸗ Vierer: RC. am Wannſee Berlin, Berliner Ré., Sturmvogel Leippig, RC. Amicitia Mannheim, Spind⸗ lersfelder Sturmvogel, SC. Libertas di Capo'Iſtria (Italien). Verbands⸗Achter: Berliner RC., Berliner RG. 84, Guſa(Jugaſlawien), Lübecker RC. Mannheimer Kegelspert Zwiſchen den beiden befreundeten Klubs, dem drei⸗ maligen Stadtmeiſter Edelweiß und dem Klub Fidele Brüder 21 war für den zweiten Feiertag ein Freund⸗ ſchaftskampf vereinbart worden, welcher auf den Stierle⸗Bahnen ausgetragen wurde. Trotz des Feier⸗ tages war die Bahn gut von Beſuchern umrahmt, welche dem Kampfe mit regem Intereſſe folgten. Lei⸗ der waren bei beiden Klubs einige Verſager dabei, welche ſcheinbar bei der Hitze einen Hundertkugel⸗ Kampf nicht aushalten können, was ſchließlich nicht ſiun lſülenarf̃ ASM.4 Die deuische Gasisiäfte: 35. Fortſetzung Ich trotzte nicht, ich ſagte nur:„Ade, Suſanna, ab nach Mainz und Zweibrücken, melden Sie der Wirtin, ich würde Adam Anker ſchöne Grüße ausrichten!“ Kein Muckſen konnte helfen. Mir war nicht triumphierend zumute. Sie führten mich nicht zur Kommandantur, auch nicht zum Bahnhof. Einen Kapitalhalunken behandelte man ein⸗ maliger: Vor dem„Goldenen Anker“ raſſelte ein offenes Auto, neben dem Lenker hockte ein dritter Begleitpoſten mit Handgranaten am Kop⸗ pel und einer dicken Piſtole vor dem Bauch. Alles fertig zum Verſand, als hätte ich die Welt aus den Angeln geriſſen. Man ließ mich nicht Abſchied nehmen, obwohl ſich das halbe Dorf um den wartenden Wagen verſammelte. Keiner von den Moſtheimern grüßte mich, nie⸗ mand wagte eine Silbe des Bedauerns oder des Zornes. Jeder fürchtete für ſein eigenes Leben, und dieſe Furcht war nur allzu berech⸗ tigt. Auf meiner Gtirn perlte Schweiß, vielleich: war das Angſt, ich fand im Augenblick keine behaglichere Erklärung. Mein Puls hämmerte mit dem Motor um die Wette. Die Bojonett⸗ poſten nahmen mich in die Mitte, der Orts⸗ kommandant ſetzte ſich breitbeinig vor meine Bruſt, dann ſauſte die Karre los. Eine wenig vomantiſche Rheinreiſe, die vielleicht über Mainz bis zur Teufelsinſel führte. zu verwundern iſt. Der Kampf ſteigerte ſich bis zum Schluß, da beide Gegner den Sieg an ſich reißen woll⸗ ten. Am Ende unterlag aber doch Edelweiß, wie hier Gauſchießleiter Oberleutnant d. L. a. D. Friedrich Hildebrand vor den zahlreich erſchienenen Schießleitern der Vereine des Gaues. Hiernach findet ein Mann⸗ die Reſultate beweiſen: Fidele Brüder 21: Edelweiß: Gehrig Theo 574 Holz Bauer 449 Holz Forsbach 561„ Edel„ Mundo Eiſert 486„ Gehrig Fr. 465„ Glöckner 359„ Fuhrmann 485„ Kalt 544„ Farrenkopf Joſ. 502„ Gehrig 501„ Baier 539„ Zettelmeier 543„ Bohn 553„ Killgus 514„ Farrenkopf Karl 573„ Geiß 520„ Schön 532 Behle 575 zuſ. 5360 Holz zuf. 5256 Holz Fidele Brüder erreichten ſomit 104 Holz mehr. 3 Eha. Preisſchießen der militäriſchen Vereine des Rhein⸗Neckar⸗ Militär⸗Gau⸗Verbandes. Die Pflege des Wehrſports, insbeſondere des Schießſports, laſſen ſich die alten Soldaten beſonders angelegen ſein Es iſt daher nicht verwunderlich, daß die Kleinkaliber⸗Schützen⸗Abteilungen der miltiäriſchen Vereine ſtändig im Wachſen begriffen ſind. Auch die Jugend, ſoweit ſie dem Schießſport Intereſſe entgegen⸗ bringt— und welcher junge deutſche Mann ſollte nicht das Schießhandwerk erlernen wollen?— findet hier Gelegeyheit, ſich zum tüchtigen Schützen auszubilden. Erfahrene Schießlehrer aus der ſchönen Friedenszeit und den ſchweren Kriegsjahren ſind in genügender Zahl vorhanden. Das„Können“ der Schützen des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gau⸗Verbandes ſoll am 18. Juni ds. Is. auf den idylliſch gelegenen Schießſtänden des Schützenvereins Rheinau von 1926 unter Beweis ge⸗ ſtellt werden. Das Programm hierzu entwickelte der parole · Ausgabe 50. Betr. Uniformen der Po. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß demnächſt eine neue Uniformvorſchrift für die PO. her⸗ auskommt. Neuanſchaffungen von Uniformen ſeitens der Amtswalter ſollen daher nach Mög⸗ lichteit unterbleiben. Mitglieder des Kampfbundes für den ge⸗ werblichen Mittelſtand ſind nicht berechtigt, Uniformen zu tragen, ſofern ſie nicht gleichzei⸗ tig Mitglieder der Partei bzw. politiſche Amts⸗ walter ſind. Die Kreisleitung. Sümtliche Amts walterſtürme treten am Sonntag, den 11. Juni, morgens.30 Uhr, an der Rhein⸗Neckar⸗Halle an. Der Kreispropagandaleiter. Montag, den 12. Juni, abends 6 Uhr, im kleinen Saal der„Harmonie“, D 2, 6, Sitzung der Ortsgruppenleiter und Haupt⸗ abteilungsleiter des Kreiſes Mannheim. Erſcheinen unbedingte Pflicht. Der Kreisleiter. Ferienkinder betr. Infolge des Fronleichnamfeſtes findet dieſe Woche die Sprechſtunde am Freitag ſtatt und zwar: Jungbuſch: Ortsgruppenleiterin Elſe Schä⸗ fer, Stellv. Frl. Reinhard. Freitag 15—17 Uhr Ortsgruppenzimmer Luiſenring 19. Lindenhof: Ortsgruppenleiterin und Für⸗ ſorgerin Freitag 16—18 Uhr Meerlachſtraße 4. Ortsgruyppe Sandhoſen. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß es unbedingt für alle Amtswalter Pflicht iſt, Montagabends die Amtswalterſitzungen zu beſu⸗ chen, desgleichen Mittwochabends die ſtattfindenden Schulungsturſe, welche vom Pg. Lehrer Fiſcher ge⸗ leitet werden. Ortsgruppe Hockenheim: Dienstag, 13. Juni,.30 Uhr, im„Adler“: Fraktionsſitzung. ſchaftsſchießen um den Gauwanbder⸗ preis, ein Einzelſchießen auf die Gau⸗ meiſterſcheibe und ein Preisſchießen für die Mitglieder der Militärvereine und für die Gäſte ſtatt. Das Schießen beginnt vormittags 8 Uhr. Eine große Zahl wertvoller Ehrenpreiſe in gediegener Ausführung winkt den Siegern des Schießens.— Freunde des edlen Schießſports ſind bei dieſer Ver⸗ anſtaltung willkommen. Rundfunk-Programm für Sonntag, den 11. Juni 1933 Mühlacker:.35 aus Bremen: Hafenkonzert. .30 Sonntagslieder, Chor..00 Wetterberi Nachrichten..30 Kath. Morgenfeier. 9. Vaterländiſche Weiheſtunde. 10.10 Ev. Mor⸗ 0 12.00 Mittagskonzert. 13.05 Kleines apitel der Zeit. 13.20 Buntes Allerlei auf allplatten. 14.30 Uebertragung vom Sän⸗ gerfeſt Balingen: Chöre zeitgenöſſiſcher Mei⸗ ſter. 16.30 Fbal⸗ Me vom Endſpiel um die deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft. 17.45 Buntes Schallplattenkonzert. 18.30 Sportbericht. 20.00 Abendkonzert. 21.40 Graf Schorſchi. Funk⸗ ſchwank. 22.20 Z. N. W. 22.45 Nachtmuſik. München: 11.30 Kantate von Joh. Seb. Bach: „O Heil'ges Geiſt⸗ und Waſſerbad“. 12.00 Standmuſik, Militärkapelle. 13.30 Bunt. Kon⸗ zert. 14.30 Die nationale Revolution. 15.40 Konzert, 17,45 Zither⸗Konzert. 18.00 Der Kreuzelſchreiber. Eine Bauernkomödie, 20.00 Abendkonzert des Rundfunkorcheſters. 23.00 Nachtmuſik. —— dieeeee iie Krherzrn Ortsgruppe Neuoſtheim. Montag, 12. Juni 1933, 20.30 Uhr, bei Brück: Pflichtmitgliederverfammlung. Koampthund des gewerblichen Mittelstendes Nach Rückſprache mit der Verlagsleitung über die Inſerate im„Hakenkreuzbanner“, bitte ich alle Be⸗ ſchwerden direkt an die Nationalſozialiſtiſche Anzeigen⸗ Zentrale(NA3Z.) richten zu wollen. Behme, Kreiskampfbundführer. Den Mitgliedern⸗des Kampfbundes empfehle ich ihr Inſerat in dem„Hakenkreuzbanner“ zu tätigen, es darf für den deutſchen Geſchäftsmann nur die natio⸗ nalſozialiſtiſche Kampfzeitung in Betracht kommen. Behme. Lindenhof. Dienstag, 13. Juni 1933, 20.30 Uhr: Mitgliederverſammlung in der„Harmonie“, Tunnel⸗ ſtraße. Das Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder einſchl. der Frauen iſt Pflicht. Anhänger willkommen. NSBO. NSBO. Amtswalter Alle NSBöO.⸗Amtswalter des Kreiſes Mannheim beteiligen ſich an der Kreisamtswaktertagung am Sonntag, 11. Juni, in Seckenheim(Dienſtanzug). Kreisbetriebszenlenleitung. Am 14. Juni 1933 findet im oberen Saale des Ball⸗ hauſes eine Betriebsverſammlung der NSBo.⸗Orts⸗ gruppe Friedrichspark ſtatt. Die Verſammlung beginnt um 8 Uhr abends und iſt das Erſcheinen der Mit⸗ glieder von folgenden Firmen dringende Pflicht: Nationaltheater, Deutſche Bank und Disconto⸗Geſ., Rhein. Hypothekenbank, Amtsgericht, Fendel, Rhena⸗ nia, Zigarrenfabrit J. Reiß, Auskunftei Herm Gün⸗ ther, Agrippina⸗Konzern, Seeſt& Vogt, Kohlenkontor, Oeffentliche Sparkaſſe und Zahn& Co., ſowie ſämt⸗ liche Straßenbetriebszellenmitglieder. Frœuenscheif Am 11. Juni treffen ſich alle Amtswalterinnen des Kreiſes Mannheim in Seckenheim zur Amtswalter⸗ tagung. Ausweiſe hierzu am Freitagnachmittag von —5 Uhr in R 5, 8/9, NS.⸗Küche. Die Propagandaleiterin. Deutſches Eck. Mitgliederverſammlung Dienstag, 13. Juni, 20.30 Uhr, NS.⸗Küche K 5,—9. Redner: Pg. Zinkgräf. B. d. M. Montag, 12. Juni, 20 Uhr, Kundgebung Friedrichs⸗ park. Alle Scharen müſſen geſchloſfen ſpäteſtens.50 Uhr anweſend ſein. Mittwoch, 14. Juni, 20.30 Uhr, Fröhlichſtraße 15: Theaterprobe. Jede Schar ſchickt 3 Mädels. e e Nach zehn Minuten ſtießen wir auf die Nach⸗ hut der Regimenter, denen der Brückenbau bei Moſtheim nicht gelungen war. Die Sirene unſeres Wagens ſchrie ſich heiſer, es dauerte lange, bis die Pontonwagen, Kanonen und Infanteriſten das Signal begriffen hatten. Meinetwegen mußte ſich der lange Troß an die Seite quetſchen. Den General ſuchte ich ver⸗ gebens, vielleicht war er mit ſeinem Auto ſchon vorgefahren. Die Waſſerleichen entdeckte ich ebenſo wenig, man hatte ſie in die Karoſſe mit dem roten Kreuz verſtaut. So nahm ich Pa⸗ rade ab, ließ Revue paſſieren und ſchluckte meine Wut in dicken Fetzen herunter. Wir fuhren durch Heimbach und Trechting⸗ hauſen, durch Bingerbrück und Budenheim, überall grinſten Poilus unter Stahlkiepen, während die Winzer ſchon Baſtfäden um die Rebſtöcke wickelten. Meine Bajonettpoſten ſchwiegen, auch der Ortskommandant hielt ſich verdächtig kuſch. Da⸗ bei hatte ich zehn Atmoſphären Druck auf der Blaſe. Wohin damit? In die Stiefel? Ich deutete dem Ortskommandanten durch Geſten etwas an, was meiner Ueberzeugung nach ſehr dringend ſei. Da bremſte der Wagen auf der Stelle! Ich ſtieg mit meiner Eskorte aus. „Vive la France!“ Stieg bald wieder ein, alles geſchah mit phantaſtiſcher Sachlichkeit. Da ſtimmte irgendetwas nicht. Da dämmerten Teufeleien hinter den Grimaſſen derer, die mir ſoeben eine jener Gnaden gewährt hatten, wie man ſie armen Sündern in der Nacht vor dem Beil einzuräumen pflegt. Es war ſchon diebiſch düſter,als wir die erſten Häuſer von Mainz erreichten. Der Fah⸗ rer droſſelte das Höllentempo, wir waren in der Grabſtadt Frauenlobs, des ſanften Hein⸗ richs von 1300, wir bremſten in der Heimat Johannes Gutenbergs, der hinter die Schliche der ſchwarzen Kunſt gekommen war. Hätte er ſich doch das verkniffen! Ueber uns die Sterne, die um den Vollmond weideten. Kein Wölkchen trübte ſo viel unendliche Klarheit, die mir das Jämmerliche allen menſchlichen Tuns wieder bewußt werden ließ. Der Grenzkoller war doch der Krankheiten ſchlimmſte. Wir bogen um eine Straßenecke, zu beiden Seiten präſentierten Schildwachpoſten mit knak⸗ kenden Gewehrgriffen. Der Wagen holperte in einen Vorhof, hielt unter einem erleuchteten Glasbaldachin. Das Schild der hohen Tür belehrte mich, daß hier die Herberge eines Men⸗ ſchen ſei, der entſetzlich viel kommandieren durfte. Ich las das auch den Geſichtern meiner Eskorten ab, die alle zu einem reſpektabeln Ge⸗ miſch von Pflichtgefühl und Kadavergehorſam erſtarrten. Ich ſelber war kaum heroiſcher, doch führte ich keineswegs Grundeis in der Hoſe, die zudem noch Adam Ankers Hoſe war. Nein, ich war zu wütend, um ängſtlich zu ſein. Und wenn ich bei der Abfahrt von Moſtheim ge⸗ ſchwitzt hatte, ſo wußte ich jetzt, daß das nicht aus den Poren der Furcht getropft war, denn meine Unruhe ſchien eher zu neuen Torheiten fähig als zu einem ſchlotternden Bittgang. Aus der Pförtnerſtube, die man zur Wacht⸗ ſtube umgebaut hatte, ſpritzte ein dünner Leut⸗ nant, ſalutierend, mit den Sporen knallend, jeder Zoll ein Gallier. „Eh, monſieur Immerodd?“ Eskorte wurde auf die Straße gewieſen, nur der Ortskommandant von Moſtheim blieb im Veſtibül des Generalquartiers. Glocken ſchrill⸗ ten durchs Haus, Ordonnanzen fegten über die Treppen. Der wachthabende Leutnant beſprach ſich leiſe mit meinem Transportführer, während ich in der Halle blieb und neue Fluchtgedanken hegte; denn die beiden Offiziere ſchloſſen ſich ſorglos und geheimnistueriſch ein, das Auto war längſt aus dem Hof gerollt, ich brauchte nur die hohe Glastüre zu öffnen und kehrt marſch. Nein. Ich blieb. Ich harrte aus. In der Wachtſtube wurde telephoniert, ein⸗ zelne Worte ſchnappten meine heißen Ohr⸗ muſcheln auf: Moſt⸗eim, ancre dorée, zénéral en chei——— Ich wartete noch auf guillotine oder enken tion. Vergeblich. Der dünne Leutnant öffnete wieder die Tür der Wachtſtube, zog mich hinein, drückte mich auf einen Stuhl, bot mir Zigaretten an. Ich dankte. Nichtraucher. Und hatte Heißhunger nach Qualm. Der Ortskommandant von Moſt⸗ heim in uns, warf mir aber einen Blick zu und ſchnippte hämiſch mit der Reitpeitſche. Die erſte Stunde verging. Die zweite auch. Ich ſaß immer noch auf dem Stuhl. Mein dünner Leutnant wurde abgelöſt, ſein Nach⸗ folger würdigte mich keines Grußes, keiner Unterhaltung. Die Mitternacht kam. Der Morgen däm⸗ merte. Auf die erſte Ablöſung folgte die zweite,— Manes Immerodd ſaß immer noch auf dem Stuhl. Bis gegen 6 Uhr der Wacht⸗ habende auf ſeine Armbanduhr ſah:„Parbleu, abben Sie Geduld, der General ſeien en route. En route, ſo..!“ Sie verſtehen? Hatte ich mich verhört? Meine bewaffnete (Fortſetzung folgt.) Zufriedenſtellende Abnahme der Getreidevorräte öchwindende Vorräte Die Erhebung der Preisberichtſtelle beim Deutſchen Landwirtſchaftsrat über die am 15. Mai 1933 noch in den Händen der Landwirtſchaft befindlichen Vorräte von Getreide und Kartoffein zeigt erneut eine durch⸗ aus befriedigende Abnahme der Getreidebeſtände. Dieſe Entwicklung ſteht ſcheinbar in einem gewiſſen Wider⸗ ſpruch zu der Tatſache, daß die börſenmäßigen Um⸗ fätze von Getreide während der ganzen letzten Wochen nur außerordentlich gering waren. Dieſer Widerſpruch findet aber zwanglos ſeine Erklärung darin, daß ſich die Hauptumſätze von Getreide ſchon ſeit geraumer Zeit außerhalb des börſenmäßigen Geſchäftes voll⸗ ziehen. Die Erhebung der Preisberichtſtelle beim Deut⸗ ſchen Landwirtſchaſtsrat erbringt den vollen Beweis dafür, wie völlig falſch es wäre, die Lage im deutſchen Getreidegeſchäft etwa lediglich nach den beſonderen Verhältniſſen im börſenmäßigen Handel zu beurtei⸗ len. Aus der erheblichen Verringerung der Vorräte ergibt ſich eine weitere Geſun⸗ dung der Verſorgungslage, insbeſondere für Weizen, Roggen und Gerſte. In welchem Ausmaß ſich aber dies günſtig auf die weitere Markt⸗ und Preisentwicklung wird auswirken können, hängt ein⸗ mal davon ab, welchen Einfluß die Nachrichten über die heranwachſende neue Ernte auf die Marktmeinung in den nächſten Wochen gewinnen werden, und zum anderen davon, wie lange die Ungewißheit über die Getreidewirtſchaftspolitik im neuen Erntejahr noch an⸗ dauert. Ohne dieſe beiden hemmenden Faktoren bietet aber die Verſorgungslage die Grundlage für eine durchaus für die Abgeber günſtige Markt⸗ und Preis⸗ entwicklung. Im einzelnen zeigte die Erhebung folgendes Bild: Vorüte in erſter Hand in Prozent der Geſamternte: Reichsdurchſch. Preußendurchſchnitt 8 85 8 8 25 8 15—** 15 5—* 15 Winterweizen 12,7 21.3 5,9 12,3 2½% 56.2 Sommerweizen 16,5 30,3 9,4 16,7 31,7.4 Winterroggen 13,8 20,8 8,4 13,8 20,9.4 Wintergerſte 6,4 9,1.,5 6,5 92 4½7 Sommergerſte. 6,6 12,2 7,6 6,9 12,3.5 Hafſerr 233 32,3 19,1 23.2 32,7 18,.8 Kartoffeln 10,5 23,9 8,4 9,8 23,7 8,1 Noch zum Verkauf verfügbare Mengen in erſter Hand in Prozent der Geſamternte. Reichsdurchſch. Preußendurchſchnitt n us 15 105—+ 105 44 Winterwetzen. 9,7 17,1 3,9 9,6 17,3.5 Sommerweizen 13,6 26,0.4 17 Nis Winterroggen. 6,0 9,“0% 2,0 6,0 10,1.9 Wintergerſte..,0 1,3 0,4 1,1 1,4 0,5 Sommergerſte. 1,1 3,8.5.1 2,9.2 3 4,9 2,6 3,.4.1%4 Kartoffeln. 1,8.4.2 0 153 Stürkere Abnahme der Weizen⸗ und Roggenbeſtände. Beim Winterwelzen belieſen ſich demnach am 15. Mai die noch vorhandenen Beſtände auf 12,7 Pro⸗ zent(Vorjahr 5,9 Prozent), beim Sommerweizen auf 16.5 Prozent(Vorjahr 9,4 Prozent). An Hand der endgültigen Ernteſchätzung der Preisberichtſtelle beim DeR. wird man demnach die noch insgeſamt vorhan⸗ denen Weizenbeſtände auf rund 630 000 Tonnen ver⸗ anſchlagen können. Seit dem 15. April bis zum 15. Mai häden ſie ſich insgeſamt um rund 430 000 To. verringert. eine Abnahme, die man angeſichts der Verhältniſſe durchaus als befrie digend bezeich⸗ nen kann. Abgeſehen von der Abſperrung der aus⸗ ländiſchen Weizenausfuhr, deren im Vorjahre immer⸗ hin noch beträchtliche Mengen aus den deutſchen Wei⸗ zenvorräten erſetzt werden mußten, hat ſicherlich auch die Hühnerweizenaktiodn zu dieſem erfreu⸗ lichen Ergebmis entſcheidend beigetragen, beſonders, nachdem die Eoſinierungsbeſtimmungen erleichtert und die Friſten für die Einreichung der Berechtigungs⸗ ſcheine verlängert wurden. Der Mehrbetrag gegen⸗ über dem vorigen Jahre macht nunmehr am 15. Mai noch rund 370 000 Tonnen aus, während er noch am 15. April 1933 faſt 600 000 Tonnen betragen hatte. Beim Winterroggen iſt eine Abnahme der Beſtände auf 13,8 Prozent(Vorjahr 8,4 Prozent) feſt⸗ zuſtellen. Das dürfte einer Verringerung um rund 560 000 Tonnen auf etwa 1,1 Mill. Tonnen an Hand der endgültigen Ernteſchätzung des DeR. entſprechen. Gegenüber dem Vorfahre iſt noch ein Mehrbetrag von rund 550 000 Tonnen feſtzuſtellen. Am 15. April 1933 waren es noch faſt 900 C00 Tonnen Roggen mehr. Auch hier iſt alſo eine bedeutſame weitere Entlaſtung der Verſorgungslage feſtzuſtellen. Einen ſehr weſentlichen Anteil an dieſer zu begrüßenden Entwicklung dürfte eine ſtarke Verfütterung von Roggen im eigenen Betriebe haben, für die die völlige Ab⸗ ſperrung der ausländiſchen Futter⸗ getreideeinfuhr ſicherlich einen ſtarken Anreiz gibt. Von den noch vorhandenen 1,1 Mill. Tonnen ſind nur noch rund 480 000 Tonnen für den Verkauf beſtimmt. Deren Unterbringung ſollte bei vorſichtiger Marktbeſchickung alatt vor ſich gehen können, ohne daß irgendwie nennenswerte oder preisdrückende Ueber⸗ ſtände am Ende des Wirtſchaftsjahres verbleiben. . Ernteausſichten 1933 in Baden Aus dem Lagebericht der Badiſchen Bauernkammer iſt zu entnehmen: Die Winterſaaten ſtehen im großen und ganzen recht zufriedenſtellend mit Ausnahme von Winterweizen und Spelz, die ſich nach den kalten Näch⸗ ten ausgangs April etwas dünner geſtellt haben, als man erwarten durfte. Recht gut ſtehen Wintergerſte und Winterroggen. Die Sommerſaaten haben ſich durchweg günſtig entwickelt. Die wenigen warmen Tage in der zweiten Maihälfte haben ſich auf die Ent⸗ wicklung der Saaten ſehr günſtig ausgewirkt. Gut aufgelaufen ſind auch die Kartoffeln; ſehr ſchön ſtehen 3. T. Frühkartoffeln, ſofern ſie nicht durch Froſt ge⸗ ſchädigt wurden. Auch die Entwicklung der Rüben iſt durchaus zuſriedenſtellend. Die Tabakſetzlinge haben ſich gut entwickelt. Im Obſtbau wurden durch die Froſtnächte ausgangs April erhebliche Schäden ange⸗ richtet. Am meiſten betroffen ſind die Frühgebiete und einzelne Seitentäler des Schwarzwaldes und Odenwal⸗ des. Infolge der niederſchlagsreichen Witterung des Berichtsmonats werden ſich die Schäden in ihrer Aus⸗ wirkung noch verſchärfen. Im übrigen geht die Ent⸗ wicklung nur ſehr langſam vor ſich, ſo daß Beſtimmtes über den Ausfall der Ernte nicht geſagt werden kann. Auch im Weinbau zeigen ſich ſtellenweiſe erhebliche Froſtſchäden. Soweit die Anlagen durch den Froſt nicht geſchädigt wurden, iſt der Stand im allgemeinen befriedigend. Die Lage der Rindviehzucht und ⸗haltung iſt weiterhin ungünſtig. Die Wollpreiſe konnten um weitere 10 Prozent anziehen. Nicht unweſentlich über den vorjährigen Preiſen liegen die Eierpreiſe. Die Milchproduktion hat mit dem Beginn der Grünfütte⸗ rung zugenommen. Märkte Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt Mannheim, 9. Juni. Während ſich infolge der Dollarentwertung die nordamerikaniſchen Preiſe wei⸗ ter befeſtigen konnten, lagen die Cif⸗Forderungen etwas niedriger. Die europäiſchen Saatenſtandsberichte ſind mit wenigen Ausnahmen als günſtig zu bezeich⸗ nen. An den ſübdeutſchen Produktenmärkten hielt die ge⸗ ringe Geſchäftstätigkeit auch nach den Pfingſtfeiertagen noch an. Die Mühlen halten ſich wegen des überaus ſtillen Mehlgeſchäftes ſtark zurück, fo daß die Um⸗ ſätze in Weizen nur minimal waren. Gegen Wochen⸗ ende war die Tendenz für Inlandsweizen etwas ſchwächer, zumal auch das Intereſſe für Foſinweizen nachläßt. Während die Preisbaſis für Weizen etwas niedriger gehalten iſt, konnte Roggen das Preisniveau der Vorwoche gut behaupten. Zwar iſt auch das Rog⸗ genmehlgeſchäft mäßig, aber die Nachrichten, daß in einzelnen Landesteilen kaum noch Roggen vorrätig iſt und das Angebot im übrigen nicht dringend iſt, wirk⸗ ten preishaltend. Einzelne Umſätze kamen in nord⸗ deutſchen Provenienzen zuſtande. Das Weizenmehl⸗ geſchäft der Mühlen iſt in der Berichtswoche nicht ſehr befriedigend geweſen. Die zweite Hand iſt mit Offer⸗ ten, die bis zu.— RM. unter den Großmühlen⸗ preiſen liegen, am Markte. In Roggenmehl war das Geſchäft ebenfalls äußerſt gering. Weizen inl. 21.25(21.40—21.60), Roggen inl. 17.50 bis 17.60(17.50), Foſinweizen 15.50(15.65), Weizen⸗ ausfuhrſcheine ca. 151.5(151), Weizenmehl Spez. Null ſüdd. mit Austauſchweizen 31.50—31.75(unv.), dto. Sondermahlung 31.00—31.25(unv.), Weizenauszugs⸗ mehl 34.50—34.75(unv.), Weizenbrotmehl 23.50—23.75 (unv.), Roggenmehl nordd. 22.75—23.75(23.00—24.00), füdd. und pfälz. 24.00—25.00(unv.), alles per 100 Kilogramm(Weizenausfuhrſcheine 1000 Kilogr.) wag⸗ gonfrei Mannheim. Im Hafer zeigte ſich der Konſum etwas auf⸗ nahmefähiger, doch nahm das Geſchäft bei unveränder⸗ ten Preiſen keinen größeren Umfang an. Export⸗ anregungen fehlen weiterhin. In Gerſte war die Tendenz etwas ſchwächer, da Materialangebot beſteht, während ſich die Brauinduſtrie vollkommen zurückhält. Badiſche Braugerſte iſt zu etwa 17.50 RM. per 100 Kilogr. erhältlich. Futter⸗ und Induſtriegerſten hatten ebenfalls unter mangelnder Nachfrage zu leiden. Hier dürfte ſich das verſtärkte Verfüttern von Eoſſnweizen und ⸗roggen ungünſtig auswirken. Die Prei haben gegen die Vorwoche um etwa.50 RM. nachegeben. Hafer inl. 15.25—15.50(15.25—15.75), Sommergerſte 18.00(18.00—18.50), Ausſtichware über Notiz, Futter⸗ gerſte 16.50(17.00), Platamais 20.50(unv.), Mais⸗ bezugsſcheine ca. 105—106(ca. 106 RM. per To.). Am Futtermittelmarkt hielt ſich die kleine Konſumnachfrage bei ſehr ſtiller Tendenz. Die Preiſe für Weizentleie haben, obwohl der Anfall ſeitens der Müyhlen ſehr gering iſt, weiter nachgegeben und einen Tieſſtand erreicht. Oelhaltige Futtermittel ſind preis⸗ lich meiſt unverändert, teilweiſe um ein Geringes bil⸗ liger. Weizennachmehl nom. 13.00—16.00(unv.), Weizen⸗ volmehl.75(unv.), Weizenkleie fein.25(.50 bis .60), grob.75(.25), Roggenkleie.00(unv.), Bier⸗ treber 11.00—11.25(11.60—12.00), Sojaſchrot.75 (.00—.50 Juli/ Auguſt,.75 prompt), Trockenſchnitzel .40(.50), Erdnußkuchen 11.60(11.50), per Juli/ Sep⸗ tember 11.50, Palmkuchen.50(.40), Seſamkuchen 11.50(11.50), Rapskuchen.75(.00), Leinkuchen 11.00 (unv.), Kokoskuchen 11.00—13.00(11.00—12.50), Malz⸗ keime 10.00—11.50(10.50—12.00) RM. Von den badiſchen Schlachtviehmärkten Der Auftrieb an Großvieh auf den badiſchen Schlacht⸗ viehmärkten am Mittwoch, 7. Juni 1933, war der Nachfrage entſprechend genügend. Die Preiſe hielten ſich ungefähr auf der Höhe der Vorwoche. In Mann⸗ heim konnte bei mittelmäßigem Geſchäft der Markt frühzeitig geräumt werden. Auf dem Karlsruher Markte war trotz des geringen Auftriebes der Markt etwas langſamer. Die Preiſe der Vorwoche konnten hier nur mit Mühe gehalten werden. Geſucht waren wie gewöhnlich vollfleiſchig fette Färſen(Kalbinnen), für die Preiſe bis zu 33 RM. je Zentner Lebend⸗ gewicht erzielt wurden. Ungejochte, noch nicht abge⸗ zahnte vollfleiſchige fette, jedoch nicht zu ſchwere Ochſen waren ebenfalls begehrt und wurden hierfür Preiſe bis zu 31 RM. je Zentner Lebendgewicht be⸗ zahlt. Farren waren auf dem Mannheimer und Karls⸗ ruher Schlachtviehmarkt nur in ſehr geringer Zahl aufgetrieben und waren daher ſehr geſucht. Bei Far⸗ ren konnten aus dieſem Grunde im allgemeinen etwas beſſere Preiſe wie in der Vorwoche erzielt werden. Der Auftrieb an Kälbern war normal. Die Preiſe hielten ſich im großen und ganzen ungefähr auf der Höhe der Vorwoche. Die Märkte konnten nur lang⸗ ſam geräumt werden. Für beſte Kälber wurden Preiſe bis zu 46 RM. je Zentner Lebendgewicht er⸗ löſt. Bei den Schweinen waren die Auftriebe verhältnis⸗ mäßig gering, doch war auch hier der Geſchäftsgang ſehr ruhig. Die Märkte konnten nicht völlig geräumt werden. Die Preiſe hielten ſich im großen und gan⸗ zen im Rahmen der Vorwoche. In Mannheim gingen die Preiſe durchſchnittlich um 1 RM. je Zentner Le⸗ bendgewicht zurück, während in Karlsruhe für aller⸗ beſte Qualität 1 Pfg. je Pfund Lebendgewicht höher notiert wurde. Die amtliche Notiz betrug für das beſte Schwein in Mannheim 40 RM. und in Karlsruhe 42 RM. je Zentner Lebendgewicht; jedoch konnten dieſe Preiſe nur in vereinzelten Fällen erreicht wer⸗ den. Wie ſich die Preiſe für Schlachtvieh in nächſter Zeit entwickeln werden, kann auf Grund der verlegten Feiertagsmärkte nicht vorausgeſagt werden. Es iſt jedoch anzunehmen, daß die Preiſe für Großvieh keine weſentliche Aenderung erfahren werden. Das gleiche gilt bei den Preiſen für Kälber. Bei den Schweinen kann auf dem kommenden Markt eher mit einem kleinen Anziehen als mit einem Nachgeben der Preiſe gerechnet werden, da die Schweinepreiſe aus dem Hamburger und Berliner Schweinemarkt etwas angezogen, ſo daß, da unſere badiſchen Schweinemärkte in bezug der Preisbildung in der Hauptſache nach dieſen beiden Märkten ſich richten, auf unſeren badiſchen Märkten ebenfalls mit einem kleinen Anziehen der Schweinepreiſe auf dem kommenden Markt wohl gerechnet werden kann. Auch hier iſt auf Grund der verlegten Feiertagsmärkte auf die Preisbildung der kommenden Märkte ſchwer ein Schluß zu ziehen. Die ſchwierigen Abſatzverhältniſſe beim Schlachtvieh jeder Art zeigen dem Landwirt, wie wichtig es iſt, daß der Schlachtviehabſatz in geordnete Bahnen ge⸗ lenkt wird. Nur durch einen engen, genoſſenſchaft⸗ lichen Zuſammenſchluß wird es möglich ſein, die Auf⸗ triebe auf den Märkten ſtabil zu geſtalten und hier⸗ durch einen den Produktionskoſten entſprechenden Schlachtviehpreis zu erreichen. Iirtschaſts-Numdscan Einſtweilige Anordnung zur Regelung der Ver⸗ wertung des Abſatzes von Milch und Milch⸗ erzeugniſſen im Rhein⸗Main⸗Neckar⸗Gebiet Karlsruhe, 9. Juni. Auf Grund des 5 38 Ab⸗ ſatz 7 des Milchgeſetzes vom 31. Juli 1930 in der Faſ⸗ ſung der Verordnung des Reichspräſidenten zur Aen⸗ derung des Milchgeſetzes vom 2. März 1933 und des Geſetzes zur Aenderung des Milchgeſetzes vom 11. Mai 1933 erläßt der heſſiſche Reichskommiſſar als Beauf⸗ tragter des Reichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft folgende einſtweilige Anordnung: Zur Re⸗ gelung des Abſatzes und der Verwertung von Milch und Milcherzeugniſſen im Rhein⸗Main⸗Neckargebiet, insbeſondere in den Einzugsgebieten der Städte: Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Worms, Darmſtadt, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt⸗ Offenbach, Hanau, Aſchaffenburg und Würzburg wer⸗ den bis zur bevorſtehenden endgültigen Regelung mit ſofortiger Wirkſamkeit diejenigen Maßnahmen der Milchverſorgungsverbände(milchwirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenſchlüſſe) Nordbaden, Mittelbaden, Pfalz und Unterfranken bis auf weiteres außer Kraft geſetzt, ſo⸗ weit ſie die Einfuhr von Milch aus Preußen, Bayern, Baden und Heſſen nach einem dieſer Länder ganz oder teilweiſe unterbinden. Milchlieferungen von einem Gebiet außerhalb der Verſorgungsverbände dürfen hiernach jedoch weiterhin nur vorgenommen werden, wenn ſie zur Zeit der Bildung des betreffenden Ver⸗ ſorgungsverbandes bereits getätigt wurden. Höhere Hüuteyreiſe Auf der ſoeben in Nürnberg abgehaltenen 164. baye⸗ riſchen Häute⸗ und Fellauktion legte der Kampfbund für den gewerblichen Mittelſtand eine mehrſtündige Verſteigerungsausſetzung ein, die auf Mitteilung der Reichsregierung, wonach Eingriffe in den Verlauf der Auktion nicht ſtatthaft ſeien, wieder aufgehoben wurde. Die Preiſe lagen zirka 15—30 Prozent über den Mai⸗ erlöſen. Generalverſammlungen Die Schiffs⸗ und Maſchinenbau AG. Mannheim be⸗ ruft ihre o. GV. auf den 29. Juni ein. Auf der Ta⸗ gesordnung ſteht u. a. die Beſchlußfaſſung über die Umwandlung der 100 Inhaber⸗Prioritätsaktien zu je 1000 RM. in Stammaktien zu gleichem Nennbetrag. Die auf den 29„JFuni anberaumte Generalverſamm⸗ lung der Oberrrheiniſchen Bankanſtalt AG. Konſtanz hat über die Liquidationseröffnungs⸗ und Jahres⸗ bilanzen 1931 und 1932 ſowie über eine Verlegung des Geſchäftsjahres zu beſchließen. Der Konſumverein Mannheim e..m. b. H. beruft auf den 18. Juni eine außerordentliche Vertreterverſamm⸗ lung ein. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Frage: Unſer Konſumverein in Gegenwart und Zu⸗ kunft, des weiteren Beſtellung eines Vorſtandsmit⸗ gliedes und Erſatzwahlen zum Aufſichtsrat ſowie Satzungsänderungen. Reue Monopolpreiſe für Futtermittel Berlin, 9. Juni. In der heutigen Sitzung des Verwaltungsrates der Reichsſtelle für Getreide, Fut⸗ termittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe (früher Reichsmaisſtelle) wurde beſchloſſen, zur Durch⸗ führung der mit dem Fettprogramm der Reichsregie⸗ rung verfolgten Ziele die Monopolverkaufspreiſe für Oelkuchen in in⸗ und ausländiſcher Erzeugung mit ſo⸗ fortiger Wirkung bis einſchließlich 18. Juli 1933 auf 60 RM. für die Tonne feſtzuſetzen. In Zuſammenhang damit ſind ebenfalls mit ſofortiger Wirkung die Mo⸗ nopolverkaufspreiſe für/ Reisfuttermehl und zu⸗ Fut⸗ terzwecken dienenden Bruchreis inländiſcher Herſrellung um 20 RM. je Tonne erhöht und die Monopolver⸗ kaufspreiſe für Rückſtände von der Stärkeerzeugung aus Mais inländiſcher Herſtellung auf 60 RM. je Tonne feſtgeſetzt worden. Im übrigen bleibt die am 5. Mai 1933 getroffene Preisregelung für die in das Monopol einbezogenen Waren mit Wirkung bis zum 18. Juli 1933 einſchließ⸗ lich beſtehen. Dieſes Vorgehen war ſowohl im Intereſſe der Vieh⸗ und Getreidewirtſchaft als auch aus national⸗ volitiſchen und nationalwirtſchaftlichen Gründen not⸗ wendig. Es war jetzt möglich, weil der Fettplan der Landwirtſchaft eine fühlbare Beſſerung der Werk⸗ milchpreiſe gebracht hat und die Landwirtſchaft ge⸗ rade in der jetzigen Jahreszeit über betriebseigene Futtermittel in ausreichendem Maße verfügt. Im letzten Jahr hatte der Oelkuchenverbrauch in Auswirkung des ungeheuren Preisverfalls der Oel⸗ kuchen einen Rekordumfang angenommen. Etwa 800 000 Tonnen deutſche Futtermittel mußten dem ausländiſchen Erzeugnis weichen. Die Folge davon war ein ſtändig ſteigendes Angebot von deutſchen Futtererzeugniſſen an den Getreidemärkten. Dieſe Lage zwang das Reich, ungewöhnlich große Geldmit⸗ tel zu Stützungszwecken zur Verfügung zu ſtellen, um das Getreidepreisniveau nur einigermaßen auf einer für den Landwirt erträglichen Höhe zu halten. Der Reichsregierung iſt es unmöglich, auch in Zukunft noch ſo ungeheure Millionenbeträge wie in den letzten Jahren lediglich für die Getreidewirtſchaft zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Einer geringen Mehrbelaſtung bei der Oelkuchen⸗ fütterung ſteht u. a. gegenüber: eine die Mehrbela⸗ ſtung reichlich ausgleichende Mehreinnahme bei der Milchverwertung als Auswirkung des Fettplanes. die nationalpolitiſch nicht zu entbehrende, allmähliche Si⸗ cherung der Unabhängigkeit Deutſchlands in der Fut⸗ termittelverſorgung, eine durchgreifende Geſundung der deutſchen Viehwirtſchaft durch allmähliche Anpaſ⸗ ſung der deutſchen Viehbeſtände an die einheimiſche Futtererzeugung und die vorhandenen Abſatzmöglich⸗ keiten, die Erſparnis von Millionenbeträgen, die bis⸗ her zur Stützung der Getreidemärkte erforderlich waren, ein Beitrag der Landwirtſchaft zur Schonung und Wiederauffüllung der geſchrumpften Deviſen⸗ beſtände bei der Reichsbank. Börsen Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Funi Das Geſchäft war äußerſt ſtill, die Tendenz unregel⸗ mäßig, wobei leichte Kursermäßigungen überwogen. Farben 134,5 nach 135,5, Rheinelektra büßten 1, We⸗ ſteregeln 2 Prozent ein. Am Bankenmarkt waren Dedibank auf 58,5 erhöht, auch Pfälz. Hyp. nochmals 2 Prozent feſter. Mannheimer Verſicherung wurden mit 26 RM. umgeſetzt. Renten knapp behauptet. 6proz. Baden Staat 55,5, 7proz. Heidelberg—, Sproz. Ludwigshafen 71, Mannh. Ablöſ. 65, 8Sproz. Mannheim Stadt„/, Zproz. Pfälz. Hyp. Goldpfandbr. 86,5, Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfandbr. 86, 6proz. Far⸗ benbonds 117. Bremen⸗Beſigheim 75, Brown Boveri 24, Cement Heidelberg 83, Daimler⸗Benz 31, Dit. Linoleum 52, Durlacher Hof 50, Eichbaum⸗Werger 70, Enzinger⸗ Union 74, J. G. Farbeninduſtrie 134,5, 10proz. Groß⸗ kraft Mannheim 108, Kleinlein 51, Knorr 188, Kon⸗ ſerven Braun 26, Ludwigshafener Aktienbr. 74, Mez 50, Pfälz. Mühlenwerke 73, Pfälz. Preßhefe 82, Rheinelektra 97, dto. Vorzugsaktien 94, Schwartz⸗ ſtorchen 86, Seilwolff 23, Sinner 70, Verein dt. Oele 85, Weſteregeln 135, Zellſtoff Waldhof 51. Badiſche Bank 112, Dedibank 58,5, Pfälz. Hyp.⸗Bank 74, Rhein. Hyp. Bank 103, Commerzbank 51, Dresdner Bank 50; Badiſche Aſſecuranz—, Mannh. Verſ, 26, Württ. Transport 39, Ludwigshafener Walzmühle 80, Altbeſitz 77,75, Neubeſitz 12,75. 4* Mannheimer Börſe e. V. Am 26. Juni hält die Mannheimer Börſe e. V. eine Mitgliederverſammlung ab, in der die vom badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter verfügten Satzungs⸗ änderungen bekanntgegeben werden. Anſchließend fin⸗ det die Neuwahl der Vorſtandsmitglieder für die Produkten⸗ und Effektenabteilung ſowie die Ergän⸗ zungswahl der Zulaſſungsſtelle für Wertpapiere ſtatt. Frankfurter Mittagsbörſe vom 10. Juni Stimmung: ſchwächer und ſtill. Die Wochenſchlußbörſe zeigte faſt völlige Geſchäfts⸗ loſigkeit. Das Publikum tritt weder mit Kauf⸗ noch Verkaufsaufträgen an den Markt. Die Spekulation hielt ſich weiter zurück, da man von der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz höchſtens Anregungen für die Weiter⸗ behandlung der einzelnen Probleme erwartet. Die Stimmung ſtand ganz unter dem Eindruck der er⸗ neuten kräftigen Entlaſtung am Arbeitsmarkt, wo⸗ durch ſich die Kurſe im ſpäteren Börſenverlauf wie⸗ der leicht befeſtigen konnten. Weitere Käufe aus Still⸗ haltegeldern traten zu Beginn nicht hervor, ſo daß das Kursbild überwiegend ſchwächer lag. Zu Beginn waren IG. Farben noch 1½¼ Proz. feſter, verloren dann dieſen Gewinn aber ganz, um ſchließlich wieder 3 Proz. anzuziehen. Die übrigen Chemiewerte zeig⸗ ten leichte Kursbefeſtigungen bis zu/ Proz. Durch⸗ weg ſchwächer waren Montanwerte, Mannesmann— 1½, Rhein. Braunk.— 2, Rheinſtahl—1½, Gelſen⸗ kirchen— ½, Phönix/ Proz. Kaliwerte ebenfalls leicht gedrückt. Schiffahrtswerte unverändert. Am Elektromarkt überwogen Kursrückgänge, nur Siemens 1/,„ Lahmeyer 1½¼ Proz. höher aus dem Markt ge⸗ nommen. Schwächer lagen dagegen AEG. um ½, Licht u. Kraft um ½, Lieferungen um 1½¼, Gesfürel um ½, Schuckert um ½/ Proz. Zellſtoffwerte ſehr ſtill und leicht ermäßigt. Kunſtſeidenaktien unverändert. Von Einzelwerten lagen Conti Gummi 3 Proz. feſter, ſchwächer waren Cement Heidelberg um 1½, Holz⸗ mann um ½, Daimler⸗Benz um /, Metallgeſellſchaft um ½ Proz. Südd. Zucker wurden ſchwächer taxiert. Renten ſo gut wie umſatzlos. Altbeſitz /, Neubeſitz und ſpäte Schuldbuchforderungen je ½ Proz. ſchwä⸗ cher. Stahlvereinbonds lagen/ Proz. feſter. Pfand⸗ briefe etwas ſchwächer gehandelt. Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft ſehr ſtill, Kursveränderungen traten von Belang nicht ein. Taigesgeld wurde mit 3/ Proz. genannt. Nun doch Kapitalermäßigung bei der Dresdner Bank Die Tagesordnung der zum 1. Juli nach Dresden einberufenen ordentlichen Generalverſammlung enthält nun doch einen Punkt, der eine Kapitalherabſetzung in erleichterter Form von 220 Mill. auf 150 Mill. RM. durch Aktienzuſammenlegung vorſieht. Gleichzeitig wird die Rücklage von 30 auf 15 Mill. RM. gekürzt. Der Buchgewinn dient zur Deckung von Verluſten und zum Ausgleich von Wertminderungen. Des weiteren wird das Stimmrecht ſo geregelt, daß künftig je 100 RM. Nennbetrag gegen bisher 20 RM. eine Stimme in der Generalverſammlung gewähren. Kurse der Frankfurter Abend- hörse Dt. Reichsanleihe 27. Dt. Anl. Abl. Altbeſ. dto. Neubeſitz All. Dt. Creditanſtalt. Bayr. Hyp. u. Wechſel Bk. Commerzbank Sresdner Bil. Reichsbank Gelſenkirchen Berg. arpener Berg. 2 855 Berg. 4 164.— berbedarr. 10.75 Ateinf Braunkohlen 210.—— Rheinſtahl 94.75 „ S⸗„. Cement Heidelberg Dt. Erbütt Dit. Gold⸗Silber G b —————— „„O„ OO„»„ O— »%οο m„GS » OOO„„„„»„„„„„»„„„„*9 „„„„„„„„*0— »%n O»„„„ „G. Farben oldſchmibt 33.50 och⸗Tiefhar 0„ 108.— ömann 4 60.25 ketangefenchat 3887 Rheinelektra St. 3„159.— Rütgerswerke 8 8— 61350 Siemens Halske.„ Südd. Zucker 4„„ Zell. Aſchaffenburg. 4„ Zell. Waldhoßf—„ Steuergutscheine Berliner Notierung Durchſchniterrrr„„ n dto. 1936 0 0 0 0 0 0 84.25 79.62 dto. 1938 0 0 0 0 0 0 0 0.62 PpPfandbrie-Kurse Ant. 87.—, dto Alte Pfälz. Hyp. außer Liqu. u Liqu. 87.75, dto, Mnteit.85. Mie Sproz. Komm. 4 u. Liqu. 85.—, 8proz. Komm. dto. Liqu. 87.—. Berliner Devisenkurse Rhein, Hyp. 4 Geld Brief OCeld Briet Buen.-Air. J.898 0. 902f Italien 22.04/ 22.08 Kanada.147 3 153ſJugoslavienſ.195.205 Konstantin.038.042 Kowyno 42.46 42.54 Japan.884.886/ Kopenhag. 63.84 638.96 Kairo 14 67514.715 Lissabon 13.02 13.04 London 14.285 14 325OslO 72.80 72.92 Newyork.467.473/ Paris 16.62/ 16 66 Rio do Jan..39.241 Prag 12 64 12.66 Uruguay.598 1 602lsland 64.44 64.56 Amsterdam 170.33 170 67 Kiga 73.88 73.92 Athen.458.462 Sciweiz 81.57 81.73 Brüssel 58.99/ 59.11/Sofia.047.053 Bukarest.488.492/ Spanien 36.16 36 24 Budapest——[Stockholm J73.68 73.82 Danzig J82.77 82.83/ Reval 110.39110.61 Helsingiors J.324.336l Wien 46.95 47.05 Bewirt Das Heug Privatwieſer im Saale d hier, öffentli Sch w e tz Mitteilun 31. Mai: E- Heinrich Juni 1933: 8. Rolf Hei mann S 8. Adolf T Juni 1933: 6. Friedrich 7. Valentin 9. Karl Fri Spilger 9. Johann Bertha 2 Juni 1933: 10. Georg A Eliſe He Otto Mi ſchlüger, Karl Fr Kohanna 7. Konrad Aus⸗ beſch »Die Ausza digte und ⸗H Dienstag, in der Stadt Aus; Inve Die Auszea Kranken⸗ und Dienstag, in der Stad Hodenh Mannheir Am Mo kndet im S. U5, 13, eine Außerord ſtatt, mit fol Tag 1. Ner — aa in uns. dem ehem heißen T- des fmag ——— K Unle E. l nur Ibon lat bes gegen Taul! Nonnn —————————— Schenken it 51 Frie. S. Se —— AuiOo Lieferwe mittel itzung des reide, Fut⸗ Erzeugniſſe zur Durch⸗ teichsregie⸗ spreiſe für ng mit ſo⸗ i 1933 auf mmenhang g die Mo⸗ zus Fut⸗ Herſrellung onopolver⸗ eerzeugung RM. je getroffene nbezogenen einſchließ⸗ tereſſe der national⸗ inden not⸗ ettplan der der Werk⸗ tſchaft ge⸗ riebseigene t. rbrauch in der Oel⸗ ꝛn. Etwa ißten dem lge davon deutſchen en. Dieſe e Geldmit⸗ ſtellen, um auf einer alten. Der n Zukunft den letzten zur Ver⸗ Oelkuchen⸗ Mehrbela⸗ ie bei der planes. die ähliche Si⸗ n der Fut⸗ Geſundung che Anpaſ⸗ inheimiſche ſatzmöglich⸗ n. die bis⸗ erforderlich Schonung Deviſen⸗ ei der ch Dresden ung enthält bſetzung in Mill. RM. zeitig wird kürzt. Der en und zum iteren wird e 100 RM. mme in der bend- ——— ———— „ O 2*— 8 „ 78 87.—. dto Oyp. außer mm. 4 80 eld Brief .04/ 22.08 195.205 .46 42.54 .84 63.96 .02 13.04 .80 72.92 .62/ 16 66 2 64 12.66 .44 64.56 .88 73.92 .57 81.73 047.053 .16 36 24 .68 73.82 .39110.61 .95 47.05 Jahrgang 3. Nr. 141. Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 11. Juni 1933 Amtl. Bekanntmachungen Schwetzingen Bewirtſchaftung Grundſtücke. Das Heugraserträgnis von ſtadteigenen Wieſen und Privatwieſen wird am Montag, 12. Juni 1933, 14 Uhr im Saale des Schloßgartenreſtaurants(Zeyherſtraße) hier, öffentlich verſteigert. Schwetzingen, den 9. Juni 1933. Neues leben im Mannheimer Hiernark Maristern Tüglieh Vorfunrung der Raubtiergruppen durch Dompt eur HANS LANGE. Mitteilungen des Standesamts Schwetzingen Geburten: 31, Mai: Egon Heinrich, Sohn des Krankenpflegers Heinrich Erwin Berlejung W 1933: 8. Rolf Hermann, Sohn des Dipl.⸗Volkswirtes Her⸗ mann Schneider 8. Adolf Theo, Sohn des Kutſchers Th. Dilger. Eheaufaebote: Juni 1933: 6. Friedrich Karl Hehl, Schneiber, u. Eliſe Walter 7. Valentin Wittmann, Maurer, u. Roſa Wagner 9. Karl Friedrich Schuhmacher, Maurer, u. Suſanna Spilger 9. Johann Aguguſt Schad, Orthopäd, u. Viktoria Bertha Baatz Eheſchließungen: Juni 1933: 10. Georg Adam Schweitzer, Sattler und Tapezier, u Eliſe Hedwig Klein. Otto Möller, Zimmermann, u. Karoline Lauten⸗ ſchläger, geb. Fink Karl Friedrich Reimold, Gärtner, und Frieda Johanna Schuſter. Sterbefülle: 7. Konrad Remmler, Kaufmann, 66 Fahre alt. Hockenheim Auszahlung der Zuſatzrenten für Kriegs⸗ beſchädigte und Hinterbliebene betr. „Die Auszahlung der Zuſatzrenten für Kriegsbeſchä⸗ digte und ⸗Hinterbliebene findet am Dienstag, den 13. Juni 1933, nachm. von—3 uhr in der Stadtkaſſe Zimmer Nr. 3 ſtatt. Auszahlung der Zuſchüſſe zu den Invaliden⸗, Kranken⸗ und Waiſenrenten. Die Auszahlung der Zuſchüſſe zu den Invaliden⸗, Kranken⸗ und Waiſenrenten findet am Dienstag, den 13. Juni 1933, nachm. von—4 Uhr in der Stadtkaſſe Zimmer Nr. 3 ſtatt. — den 9. Juni 1933. Stadtkaſſe. Fümmhelner Meamtenkrankenkaſſe 6. K. Am Montag, den 19. Juni 1933, abends 8 Uhr, ſudet im Saale des Reſtaurants„Roter Hahn“, U5, 13, eine Uuerordl. Miigliederbe ſtatt, mit folgender Tagesorbnung: 1. Neuwahl des Vorſtandes und Ergänzungs⸗ wahl von 2 Ausſchußmitgliedern; 2. Beitragsermäßigung; 3. Satzungsänderung; 23 Verſchiedenes. m zuh. reiche Weteitigung wirb erfucht. ——— Berichtigung in unserer Wornung vom 10. 6. vor dem ehemaligen Träger H. Siegel muß es heißen-Quadrate enstatt II-Quòadi ate. Veririebsabteilung des„Hakenkreuzbhanner“ ————— * Kohlen, Koks Unlon und Elform-Briketts— Holz E. Rehberger, Mannheim nur 1. 7a Teleion 315 15 kar besteingeführte Versicherungszeitschriften gegen höchste Provision werden eingestellt. paul Fleischer, Lndmften-Anbverieb Honnhelm, Nneinvlllenstrabhe—4 8 Schenken Sie mir lhr Vertrauen in Kleiderfragen Sle werden nicht enttäuseht sein Friedr. Sehmelzle Schneiderinnungsmeister Schwetalngerstraße 312 8) Auio-Fe dern, Reparatur Lieferwagen u. Anhünger, Beschläge H. BROHNI Mannheim M2, 12 Tel. 313 20 Familien-Urlaub am Bodensee in Landhaus, Station Birnau- Maurach direkt am See mit Badestrand und Wald— mit Frühstück RM..— bis.50 pro Bett, eventl. Verpllegung. Anfragen: Seefrieden, Post Oberuhldingen. — Zesucht Oachenheim Der Nittelpunlet des Fremden- verlehrs im Edelw/elnbæugebiet Mleine..-Anseigen Zu vermieten 4 Zimmerwohnung 4 schöne, große Zimmer, mit Zubehör, per 1. Juli zu vermieten. 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Teil Kapitel II über Kapitalherabsetzung in erleichteiter rorm, sowie Beschlußfassung über Herabsetzung des Resetvefjonds auf RM. 15 000 000,— und über die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM 220 000 000,— auf RM 150 000 000,.— durch Zusammenlegung der Aktien im gleichen Verhältnis zwecks Deckung von Ver⸗ lusten und zum Ausgleich von Wertminderunegn im Vermögen der Gesellschaft. 5 Ermüchtigung des Vorstandes, die Herabsetzung im Einvernehmen mit dem Auf- sichtsrat durchzuführen, insbesondere die Einziehung der Aktien gemäߧ 290 H. G. B. vorzunehmen. N Vorlegung des Geschäftsberichtes für 1932 und der Bilanz nebst Gewinn- und Verlust- rechnung zum 31. 12. 1932 sowie Genehmigung dieser Vorlagen. —— Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsiates. Beschlußtassung über Aenderung des§ 4, Abs. 1 der Satzungen hetreffend Neueinteilung des Grundkapitals, sowie des 5§ 21, letzter Absatz(RM 100.— Nennbetrag= I Stimme). „ Wahlen zum Aufsichtsrat. .„Wahl von Bilanzprütern. S gn Jeder Aktionär ist zur Teilnahme an der Generalversammlung berechtigt. Um in dieser stimmen oder Anträge stellen zu können, müssen die Aktionäre ihre Aktien oder die über diese lautenden Hinterlegungsscheine einer Efrektengiro-Bank gemäß 5§ 21 der Satzung spätestens bis zum 28. Juni 1933 einschließlich bei einer der nachwerzeichneten Stellen bis zum Ende der Schalterkassenstunden hinterlegen und bis zur Beendigung der Generalvei- sammlung dort belassen: bei der Dresuner Bank in Dresden und Berlin sowie ihren uüͤbrigen Niederlassungen, bei der Dürener Bank in Düren, bei dem ankhause Simon Hirschland in Essen und Hamhurg. bei dem Bankhause Veit I. Homburger in Karisruhe. bei dem Bankhause I. Levy in Höln, bei der Oldenhurgischen Landeshank in Oldenburg l.., bei der Hostocker Bank in Nostoch und Schwerin. bei den Herren Proehl& Culmann in Umstertfam. Dresden, den 9. Juni 1933. bei der Imsterdamschen Bank M. V. in Amsterdam. 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Regie: Walter Jooß. Bühnenbilder: Eduard Löffler. Techn. Einrichtung: Walther Unruh. Perſonen: Leopold, Fürſt von Anhalt⸗Deſſau: Helmuth Neugebauer; Fürſtin Henriette, ſeine Mutter und Vormünderin, Regentin: Lene Blankenfeld; Gott⸗ lieb Föſe, Apotheker in Deſſan: Hugo Voiſin; Anna Luiſe, ſeine Tochter: Guſſa Heiken; Marquis de Cha⸗ liſac, Gouverneur des Fürſten: Karl Wagner a..; Juliette, ſeine Tochter: Ellice Illiard; Friedrich Ro⸗ denberg, stud. med.: Walter Jooß; v. Salberg, marſchall: Fritz Bartling; Der Laternenanzünder: J Offenbach⸗Ziegler; Tante Lieſe: Dora Seubertz Muhme Lene: Luiſe Böttcher⸗Fuchs; Onkel Chriſtoph, Notarius: Hans Harm; Pate Timotheus Erbach Ratsſchloſſermeiſter: Franz Bartenſtein. Studenten Freundinnen, Juliettes, Deſſauer Bürger, Herren und Damen vom Hofe, Offiziere, Soldaten, Diener. Eit Poſtillon.— Zum Parademarſch bei der Hochzeitsfeier des Fürſten Leopold haben ſich Spielleute, Muſikzeug und SA.⸗ Männer von der Standarte 171 in freundlicher Weiſe zur Verfügung geſtellt. Ende etwa 22.30 Uhr, Anfang 20 Uhr. Reues Theater im Roſengarten Sonntag, den 11. Juni 1933 Vorſtellung Nr. 20 Alt⸗Heidelberg Schauſpiel in fünf Akten von W. Meyer⸗Förſter. Regie: Hermann Albert Schroeder. Perſonen: Karl Heinrich, Erhprinz von Sach⸗ ſen⸗Karlsburg: Fritz Schmiedel; Staatsminiſter von Haugk, Exzellenz: Karl Marx; Hofmarſchall Freiherr von Paſſarge, Exzellenz: Hans Godeck; Kammerherr von Breitenberg: Fritz Linn; Kammerherr Baron v. Metzing: Georg Köhler; Dr. phil. Füttner: Hans Finohr; Lutz, Kammerdiener: Willy Birgel; vom Korps„Sachſen“: Graf von Aſterberg: Erwin Linder; Karl Bilz: Bum Krüger; Kurt Engelbrecht von Ban⸗ ſin: Guſtl Römer⸗Hahn; v. Reinicke: Ludwig Volk; v. Wedell, Saxo⸗Boruſſta: Carl Raddatz; Rüder, Gaſt⸗ wirtt Joſeph Renkert; Frau Rüder: Lene Blanken⸗ feld; Frau Dörffel, deren Tante: Hermine Ziegler; Kellermann: Ernſt Langheinz; Kathie: Annemarie Schradiek; Ein Muſikus: Ludwig Praml; Schöler⸗ mann, Lakai: Joſeph Offenbach⸗Ziegler; Glanz, La⸗ kai: Gotthard Ebert; Reuter, Lakai: Armin Hegge. Mitglieder der Heidelberger Korps Vandalia, Saxo⸗ Boruſſta, Saconia, Gueſtphalia, Rhenania, Suevia. Kammerherren, Muſikanten.— Zwiſchen dem zweiten und dritten Akte vier Monate, zwiſchen dem dritten und vierten Akte zwei Jahre. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 23 Uhr. Der 22 PsS- 1Liter — 9 —3— A 4 4 0 iſ J⸗— N 150 4 RENNABOE Rund um Berlin“ 4 Brennaber strafpunktfreie Sieger und H. Die NSKK- Kuriere A. Averdêm beweist durch Tatenl vän Wersch fähren BERI. 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