Juni 1933 tꝛter Tag! FoR8T Wagknzn 1 ökl bhaufü5, Höll ler nwoche jahmen der on Fußbal⸗ erschaft Er— u eure W tags b..30 - u, Rang⸗- nur 80 9 en e eon la wan peheheueeee iath m(kettenlos) ingachsen r- und cheinfrei! Ing. K. Arnold n 333 26 'nsSt aus:s ztstätte endtisch e u. Biere n n r wo ich warl orr im zcht, weil's Bier S0 süffich. hen Augarten- d Fràau pę. eine eic. nzimmer im b* te 7 Rheinhaàuserstr. Küche und Frau. trunl 5 an Weinhefe Sie bei gene inzel- Ware Tel. 33106 4 „ Jahrgang z. Nr. 149 DAS NMATioxNALSoZziALISTISscHE Schriftleitung: Mannheim, 3, 14/15. Fernruf 204 86 u. 314 71.— Das„Haken⸗ kreuzbanner“ erſcheint 7mal wöchentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtelung zuzüglich 30 Pfennig, bei Poſtzuſtellung zuzüglich 36 Pfennig. Einzelpreis 15 Pfennig. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger Mannkelm/ blensteg, 20. J0 1935 R W W , ddddd entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten. X —— 33 ss W— Prels 15 Pig. KAMPFBLATTNORDWESTBADENMS Anzeigent: Die zgeſpalt. 15 Pfg. Die ageſpalt. Millimeter⸗ zeile im Textteil 40 Pfg. „Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen⸗ Annahme: 19 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, kZ, 14/15, F und 314 71. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Mannheim Ausſchließlicher Gerichts⸗ ſtand Mannheim.— Poſtſcheckkonto. Das„Hakenkreuzbanner Für kleine Anzeigen: Die Zgeſpalt. Millimeterzeile ernruf 204 86 udwigshafen 4960. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir keine Verantwortung. Verlagsort Mannheim. SA und I5 aufgelöst— kine unerhörte und frivole Verbotsbegründung Der letzte politische Wahnsinnsausbruch skrupelloser Dollfüfler der deutſchen Ruderer für die Wiener Regatta Wien, 19. Joni. Nach einer Meldung der amtliehen Mechrichtenstelle sind cuf Beschluß des Ministerrotes die SA.- und Ss.-Abteillungen und der Veterländische Schuzbuncl dufgelõst worden. Der Ministerrot beschloß fer- ner, der österrelchischen Neflondlsozielistischen Deutschen Arbeiterpertei jede Betätigung in Oesterreich und insbesondere auch die Bildung irgend- welcher Perteiorganisctlonen zu verbieten. Handgranatenanschlag auf österreichische Hilfspolizei— 12 Schwer-, 8 Leichtverletzte Wien, 19. Juni. Wie aus Krems an der Donau gemeldet wird, wurden heute nachmit⸗ tag gegen eine Abteilung Hilfspolizei, die von einer Uebung zurückkehrte, drei Handgranaten geworfen, von denen zwei explodierten, wäh⸗ rend eine unwirkſam gemacht werden konnte. Von den Hilfspoliziſten ſollen 12 Mann ſchwer und acht leicht verletzt worden ſein. Die Täter entkamen unerkannt in den nahen Wald. Es ſollen ſofort außerordentliche Polizeimaßnah⸗ men getroffen und aus Wien Militär⸗ und Polizeiverſtärkungen nach Krems beordert wor⸗ den ſein. * Zu den Vorfällen in Krems meldet die amt⸗ liche Nachrichtenſtelle: Heute nachmittag um 5 Uhr marſchierten vom Egelſee unweit von Krems, wo eine Schieß⸗ übung abgehalten worden war, eine Abteilung der Hilfspolizei in Stärke von 56 Mann und hinter ihr eine Kompagnie des Infanterieregi⸗ ments Nr. 6 nach Krems zurück. Während des Marſches wurden von zwei bisher unbekannten Tätern gegen die Hilfspolizeiabteilung 3 Hand⸗ granaten geſchleudert. Zwei Handgranaten ex⸗ plodierten innerhalb der Abteilung, die dritte wurde von einem Hilfspoliziſten aufgefangen und geiſtesgegenwärtig auf das freie Feld hin⸗ ausgeworfen, wo ſie, ohne Schaden anzurichten, explodierte. Von der Abteilung wurden 30 Mann verletzt. Von ihnen mußten 16 ins Spital ge⸗ bracht werden. Drei davon ſind ſchwer verletzt. Außer den Hilfspoliziſten wurde auch ein Zi⸗ viliſt, ein penſionierter Portier der Tabakfabrik in Krems, Motzko, der Blumen pflückte, verletzt. Den Tätern, von denen Perſonenbeſchreibungen vorliegen, gelang es, zu flüchten. Ihre Verfol⸗ gung durch Gendarmerie und Militär wurde aufgenommen. Der Bezirkshauptmann von Krems hat für die Gemeinden Krems, Stein und Mautern zum Schutze von Sicherheit und Eigentum mit ſofortiger Wirkſamkeit ent⸗ ſprechende Maßnahmen angeordnet. Die Haus⸗ fluren mußten um 8 Uhr, die Schenklokale um 9 Uhr geſchloſſen ſein. Anſammlungen und Gruppenbildungen in den Straßen ſind ver⸗ boten. Zur Verſtürkung des Sicherheitsdienſtes wurden von Wien die Gendarmerie⸗Schulabtei⸗ lung und eine Gruppe der Kriminalbeamten⸗ abteilung entſendet, und außerdem wurde die Garniſon Krems entſprechend verſtärkt. In der Stadt wurde die Ruhe nicht geſtört. Die Bevöl⸗ kerung iſt über das Bombenattentat entrüſtet. Schwäche, Lüge und Nechtsbruch, das wahre Gesicht des Verbotes Die amtliche Nachrichtenſtelle meldet: Der Bundeskanzler Dr. Dollfuß rief ſo⸗ fort nach Erhalt der Nachricht von dem An⸗ ſchlag auf eine Aſſiſtenzkompagnie in Krems den Miniſterrat zuſammen, der bis in die ſpä⸗ ten Abendſtunden tagte. Der Sicherheitsminiſter berichtete, daß die polizeiliche Unterſuchung und teilweiſen Geſtändniſſe der Verhafteten bezüglich der letzten Sprengſtoffattentate in Wien ein⸗ wandfrei erwieſen haben, daß die Teilnehmer an dieſen Attentaten der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und deren Schutzſtaf⸗ feln(SS⸗ und SA⸗Abteilungen) angehören Auf Grund dieſer Tatſachen beſchloß der Mini⸗ ſterrat, die SA⸗ und SS⸗Abteilungen ſowie den Vaterländiſchen Schutzbund aufzulöſen und der öſterreichiſchen Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei(Hitlerbewegung) jede Betäti⸗ gung in Oeſterreich und insbeſondere auch die Bildung irgendwelcher Parteiorganiſationen zu verbieten. Damit ſind auch alle Abzeichen der Partei verboten. Bezüglich der Vorfälle in Krems ſind alle Maßnahmen getroffen worden, um Weiterungen reſtlos zu verhindern. Die ſtrengſte Unterſuchung iſt eingeleitet. zK Obwohl die amtliche Nachrichtenſtelle aus⸗ drücklich erklärt, daß die Täter bisher unbekannt ſind, verbietet Herr Dollfuß und ſein Miniſter⸗ rat die RSDAp Oeſterreichs ſamt ihrer Sͤäͤ⸗ und SS⸗Formationen. Der Miniſterrat iſt frivol genug, zu erklären, daß nach„teilweiſen Geſtändniſſen“ der vor Wochen Verhafteten be⸗ züglich der Wiener Sprengſtoffattentate„Na⸗ tionalſozialiſten in dieſem Falle die Täter ſein müßten“. Dieſe unerhörte, an Wahnſinn gren⸗ zende Logik kann nur aus einem krankhaften Haß entſpringen. Auch mit dieſen, jedes Recht erdrückenden Maßnahmen wird Herr Dollfuß die Entwicklung in Oeſterreich nicht aufhalten. Die Geſchwollenheit dieſer Herren hat ihre Wur⸗ zel nicht in ihrer Kraft, ſondern in den ſtinken⸗ den Sümpfen eines vergifteten ſchwarzen Par⸗ teifümpfes. Man hat unter den verlogenſten Vorwänden die öſterreichiſche Freiheitsbewe⸗ gung, das lebendige Gewiſſen der Nation, ver⸗ boten. Den Geiſt, von dem die Bewegung ge⸗ tragen iſt, kann kein Millimetternich verbieten, und dem Traum von der Ausrottung des Hakenkreuzes wird ein bitteres Erwachen fol⸗ gen. Die Geſchichte müßte lügen, wenn nicht bald, trotz aller Schikanen, über Oeſterreichs Lande unſere Banner wehen. Selbſt die 10 Vaterunſer für die Regierung Dollfuß, die ge⸗ mäß einer Nachricht in einem Voralberger Ort einer Frau zu beien als Buße auferlegt wurden, werden ihre Wirkung verfehlen. Es wird ſich zeigen, wer in dieſem Hexentanz die größere Zähigkeit und Ausdauer hat. In Innsbruck, in Kirchdorf, in Wien und nun auch in Krems haben die Bomben gekracht. Wir mißbilligen derartige Bombenanſchläge ebenſo, wie wir diejenigen verabſcheuen, die Menſchen, ja eine Millionenbewegung dafür verdächtigen, ohne auch nur die geringſten Anhaltspunkte dafür zu haben. Dieſes ungerechtfertigte Verbot wird als An⸗ klage zum Himmel rufen und die Geiſter der Freiheit wach halten, bis Oeſterreichs Auf⸗ erſtehungstag anbricht. Und Oeſterreich wird frei werden, wie Deutſchland frei und deutſch geworden iſt und es wird heimkommen ins deutſche Vaterhaus! Der Anschlag in Krems Wien, 19. Juni. Zu dem Bombenwurf ge⸗ gen eine Gruppe Hilfspoliziſten in Krems wird weiter bekannt, daß es ſich um eine Gruppe der als Hilfspoliziſten in Ausbildung ſtehenden Chriſtlich⸗Deutſchen Turnerſchaft handelt, die auf dem Schießplatz im Alauntal eine Uebung abgehalten hatte. Von einem Waldhang herab wurden zwei zuſammengebundene Handgrana⸗ ten auf die Abteilung geworfen. Beide Granaten explodierten. Nach einer amtlichen Feſtſtellung wurden 16 Verletzte ins Krankenhaus eingelie⸗ fert, davon ſind drei ſchwer verletzt. Das länderspiel beutschland — Oesterreich ahgesagtl Der Oeſterreichiſche Fußballverband hat auf einer am Montagabend in Wien abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, den mit Deutſchland zum 25. Juni nach Frankfurt a. M. vereinbarten Länderkampf abzuſagen. Die Abſage wurde dem Dyỹ telegraphiſch übermittelt, und zwar am Abend gegen.30 Uhr. Die Gründe der Abſage wurden noch nicht bekannt, doch geht man nicht fehl in der Annahme, daß in erſter Linie die politiſche Lage die Abſage bedingt hat. Der Oeſterreichiſche Fußballverband wird dem Dy7 vorſchlagen, das Länderſpiel an einem ſpäteren Termin auszutragen. Schon ſeit Tagen wurde in der öſterreichiſchen Preſſe, vornehmlich in der linksgerichteten, der Oeſterreichiſche Fußballverband müchtig unter Druck geſetzt und die Abſage des Länderkampfes geradezu erzwungen. Die Hetze der jüdiſchen Preſſe erreichte ihren Höhepunkt, als die Abſage eintraf. Es wurde als eine Unmöglichkeit be⸗ zeichnet, daß öſterreichiſche Fußballer in Deutſch · land ſpielen, während gleichzeitig Deutſchland den öſterreichiſchen Sport boykottiere. Die Selbſtachtung gebiete es, hier die Konſequenzen zu ziehen und auf einen Sportverkehr mit Deutſchland vorläufig zu verzichten. Der DFB. sucht Ersatz Italien oder Ungarn— keine Beunruhigung für die Karteninhaber Für das angeſagte Länderſpiel Deutſchland gegen Oeſterreich waren bereits über 40000 Ein⸗ trittskarten abgeſetzt, ein großer Teil davon nach auswärts. Um der großen Nachfrage nach Sitzplätzen genügen zu können, hatte man im Frankfurter Stadion umfangreiche Einbauten von Nottribünen vorgenommen, die einen Koſtenaufwand von über 16000 M. erforderten. Der Organiſationsausſchuß und die Stadion⸗ verwaltung Frankfurt am Main, die gerade zu einer Arbeitsſitzung verſammelt waren, als die Nachricht von der Spielabſage eintraf, bitten um Verbreitung folgender Mitteilung: Für die Inhaber von Eintrittskarten zum Länderſpiel Deutſchland— Oeſterreich am 25. Juni beſteht nach der Abſage der Oeſterreicher kein Anlaß zur Beunruhigung. Der deutſche Fußballbund hat noch am Montag abend Verhandlungen aufgenommen, um einen ebenbürtigen Erſatz für die öſterreichiſche Mannſchaft zu beſchaffen. Als ſolch ebenbürtiger Erſatz werden in erſter Linie die Nationalmannſchaften von Italien und Ungarn angeſehen. Sollten die Verhand⸗ lungen erfolglos bleiben, ſo wird das Ein⸗ trittsgeld zurückbezahlt. Wegen der großen techniſchen Schwierigkeiten, die mit einer ſol⸗ chen Zurückzahlung bei den bereits gekauften großen Maſſen von Karten verbunden ſein werden, wird das Publikum gebeten, einige Tage Geduld zu üben. Nähere Bekanntma⸗ chungen ergehen noch. Die Entſcheidung des DF7B. wird im Laufe des Dienstags zu erwarten ſein. Die deutsche Delegation verläſt die Genfer Arbeitskonferenz Genf, 19. Juni. Dem Präſidenten der 17. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz hat der deutſche Regierungsvertreter, der deutſche Arbeitgebervertreter und der deutſche Arbeitneh⸗ mervertreter, heute folgende Erklärung über⸗ geben: Zu Beginn der Konferenz ſind in einer Grup⸗ penſitzung der Arbeitnehmer überaus ſchwere Beleidigungen gegen Deutſchland und ſeine De⸗ gierten gefallen. Dieſe ſind, wie nun in aller Deutlichkeit ge⸗ ſagt werden muß, von dem Vorſitzenden der Gruppe, trotz der Bitte um Zurückweiſung und um Schutz der deutſchen Intereſſen, bis jetzt nicht zurückgewieſen worden. Anſchließend daran brachten Genfer Zeitun⸗ gen Aeußerungen, die der deutſche Arbeitneh⸗ mervertreter, Herr Dr. Ley, auf einer Preſſe⸗ beſprechung getan haben ſoll. Herr Dr. Ley hat alle ihm unterſtellten Aeußerungen entſchieden in Abrede geſtellt und öffentlich dementiert. Dar⸗ über hinaus iſt von den maßgebenden deut⸗ ſchen Stellen erklärt worden, daß Deutſchland größten Wert lege auf freundſchaftliche Bezie⸗ hungen zur Bevölkerung aller Länder, insbe⸗ ſondorn auch zu den ſüdamerikaniſchen Staaten. Deſſen ungeachtet wurde auf ſogenannten of⸗ fiziöſen Tagungen der Arbeitnehmergruppe der Konferenz, zu denen man den deutſchen Dele⸗ gierten den Zutritt brüsk verweigerte, der ab⸗ getane Vorfall wiederholt beſprochen und als⸗ dann von dem Vorſitzenden dieſer Gruppe öf⸗ jentlich behandelt. Dieſe ſogenannten offiziöſen Tagungen ſind durch Verlautbarungen in den amtlichen Druckſachen der Konferenz zuſtande⸗ gekommen, obwohl wir gegen den nicht korrek⸗ ten Vorgang zu verſchiedenen Malen, leider vergeblich, an zuſtändiger Stelle Einſpruch er⸗ hoben haben. Wir erblicken in den bezeichneten Vorfällen eine ſchwere Beleidigung der deutſchen Abord⸗ nung in ihrer Geſamtheit. Angeſichts dieſer Sachlage ſieht ſich die deut⸗ ſche Delegation gezwungen, die Konferenz zu verlaſſen. Sie bedauert lebhaft, an der ſachlichen Arbeit, zu der ſie ſich wiederholt und eindeutig bereit erklärt hat, ſo lange verhindert zu ſein, als den deutſchen Forderungen nicht Genüge getan und den berechtigten deutſchen Beſchwer⸗ den nicht abgeholfen worden iſt. Genf, 19. Juni 1933. (gez.) Hans Engel, Mansfeld, Vogel, Dr. Robert Ley. Sle versuchens wieder Das Büro der Abrüſtungskonferenz tritt am 27. Juni in Genf zuſammen London, 19. Juni. Die Verſuche, die Ab⸗ rüſtungsverhandlungen in London wieder in Gang zu bringen, ſind namentlich wegen des Widerſtandes der Franzoſen fehlgeſchlagen. Be⸗ kanntlich war Paul⸗Boncour oſtentativ von London ferngeblieben, obwohl er Mitglied der franzöſiſchen Abordnung war. Der Völlerbund —————— JFahrgang 3. Nr. 149. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ ber Eindruck des Verbots der österreichischen NSDAp. in Berlin Berlin, 19. Juni. In Berliner politiſchen Kreiſen hat das Verbot der NSDAP. in Oeſter⸗ reich keine beſondere Ueberraſchung ausgelöſt. Die Vorgänge der letzten Wochen haben bewie⸗ ſen, daß die Regierung Dollfuß ſeit langem auf dieſes Ziel hinarbeitete. Ohne Beweiſe dafür zu erhalten, ſind von öſterreichiſcher amtlicher Seite die Anſchläge, die ſich u. a. in Innsbruck, in Wien und heute in Krems ereigneten, den Nationalſozialiſten zur Laſt gelegt worden, um auf dieſe Weiſe Maſſnahmen gegen die Partei ergreifen zu können. Die öſterreichiſchen Natio⸗ nalſozialiſten haben ihrerſeits demgegenüber wiederholt mit aller Entſchiedenheit erklärt, daßz ſie mit den Attentaten nichts zu tun hätten und jede Illegalitüt aufs ſchärfſte mißbilligten. Wenn ſich die öſterreichiſche Regierung trotzdem dazu entſchloſſen hat, der NSDAP. jede Betäti⸗ gung in Oeſterreich zu unterſagen und die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Formationen aufzulöſen, ſo muß ihr die Verantwortung für dieſes Verbot überlaſſen bleiben, deſſen Folgen noch nicht ab⸗ zuſehen ſind. Der Vormarſch der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung in Oeſterreich wird aller⸗ dings auf dieſem Wege nicht aufzuhalten ſein. hat jetzt in London folgende Mitteilung heraus⸗ gegeben: Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Artur Henderſon, hatte die Mitglieder des All⸗ gemeinen Ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz davon verſtändigt, daß es im Hinblick auf die Arbeitslaſt, die auf den Abordnungen ruht, nicht ratſam ſei, eine Sitzung des Büros der Ab⸗ rüſtungskonferenz nach London einzuberufen. Das Büro wird daher in Genf am 27. Juni in Uebereinſtimmung mit der Entſcheidung des Allgemeinen Ausſchuſſes zuſammentreten. Herr und Frau Henderſon werden in Begleitung von Aghnides, des Direktors der Abrüſtungsabtei⸗ lung, und von Neel⸗Baker gegen Ende der Woche nach Genf zurückkehren. Der Allgemeine Ausſchuß wird am 3. Juli, wie früher beſprochen, zuſammentreten. Ein neuer Trick der Sp. Berlin, 19. Juni. Von ſozialdemokratiſcher Seite wird mitgeteilt: „In einer gemeinſamen Sitzung der erweiter⸗ ten Parteileitung der Sozialdemokratiſchen Par⸗ tei, zuſammen mit den Vorſtänden der Fraktio⸗ nen im Reichstag und im Preußiſchen Landtag, ſtellten die Parteivorſtandsmitglieder ihre Aem⸗ ter zur Verfügung. Die Konferenz beſchloß, die Führung der Parteigeſchäfte den Mitgliedern Weſtphal, Stelling, Rinner und Künſtler zu übertragen unter Hinzuziehung der Vorſitzenden der Reichstags⸗ und Landtagsfraktion Loebe und Szillat. Die Beſchlüſſe der Fraktionen im Reichstag und im Landtag über das Verbleiben des Sitzes der Parteileitung der deutſchen So⸗ zialdemokraten in Deutſchland wurde durch die Annahme folgender Erklärung erneut bekräf⸗ tigt: Der neugewählte Parteivorſtand in Berlin hat allein die verantwortliche Führung der Par⸗ tei. Deutſche Parteigenoſſen, die ins Ausland gegangen ſind, können keinerlei Erklärungen für die Partei abgeben. Für alle ihre Aeußerungen lehnt die Partei jede Verantwortung ausdrück⸗ lich ab.“ Der Ex-Kaiser über Hitler London, 19. Juni. Im„Evening Stan⸗ dard“ erſcheint eine Unterredung des Kaiſers mit dem engliſchen Journaliſten Bradley⸗Bird. In dieſer ſoll der Kaiſer u. a. geſagt haben, Hitler habe getan, was niemand jemals habe tun können, er habe die ganze deutſche Nation mit einem gemeinſamen Geiſt belebt. Er habe eine Welle des Nationalgefühls in ganz Deutſchland entfacht, wie das niemals vorher in der ganzen Geſchichte Deutſchlands der Fall geweſen ſei. Der Kaiſer ſprach dann u. a. über die inter⸗ nationalen Wirtſchaftsprobleme. Eine der wich⸗ tigſten Lehren der Nachkriegszeit ſei, daß kein Staat allein ſtehen könne. Es müſſe Freund⸗ ſchaft und guter Wille herrſchen. Die modernen Maſchinen ſeien zum größten Teil für die gegenwärtige Weltkriſe verantwortlich. Die Ma⸗ ſchinen müßten wieder auf ihren richtigen Platz als Helfer der Menſchen und nicht als ihre Meiſter zurückgebracht werden. Es gibt hei uns keine Partei- huchbeamten Eine Verfügung des preußiſchen Juſtizminiſters Berlin, 19. Juni. Der preußiſche Juſtiz⸗ miniſter hat eine Verfügung erlaſſen, in der es heißt, die NSDAP. als Trägerin der national⸗ ſozialiſtiſchen Erhebung verlange von ihren Mit⸗ gliedern, daß dieſe als wahre Kämpfer in ihrem Kampfe nicht an ſich, ſondern an das Volks⸗ ganze dächten. Erfreulicherweiſe hätten diejeni⸗ gen Beamten innerhalb der preußiſchen Juſtiz, die Kämpfer für den Nationalſozialismus ſeien, dem auch bisher Rechnung getragen und nicht für ſich Vorteile bei dem Umbau der Beamten⸗ ſchaft, wie er jetzt auf Grund des Reichsgeſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums ſtattfinde, beanſprucht. Um aber auch Ausnahmefälle, die etwa vor⸗ kommen könnten, von vornherein unmöglich zu machen und um die Durchführung des Grund⸗ ſatzes, daß der Kämpfer nicht an ſich, ſondern nur an die Anderen denke, in allen Fällen ſicher⸗ zuſtellen, hat der preuſtiſche Juſtizminiſter ange⸗ ordnet, daß in Fällen, in denen eine Beförde⸗ rung eines führenden Mitgliedes der NSDAR. Zerstampft die iberflüsslgen Parteikadaver und Verbände (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, den 19. Juni 1933. Gewiſſe Vorgänge, die ſich in der deutſchen Innenpolitik in den letzten Tagen und Wochen ereignet haben, haben Entſcheidungen heran⸗ reifen laſſen, die unter Umſtänden ſchon in näch⸗ ſter Zeit fallen könnten. Von beſonderer Be⸗ deutung ſind in dieſem Zuſammenhang Dinge, die ſich erſt Ende vergangener Woche zutrugen. Das braunſchweigiſche Staatsminiſterium hat ſich bekanntlich vor einigen Tagen veranlaßt ge⸗ ſehen, vier Ortsgruppen des Stahlhelms, von denen nachgewieſenermaßen feſtſtand, daß ihre Mitglieder nicht mehr auf dem Boden des Staa⸗ tes ſtanden, aufzulöſen. Das Gleiche hat ſich im Laufe des Samstag in Oſtpreußen als not⸗ wendig erwieſen. Auch hier mußten verſchiedene Ortsgruppen des Stahlhelm durch die zuſtändi⸗ gen amtlichen Stellen mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt werden. Dieſe Vorgänge, die von nationalſozialiſti⸗ ſcher Seite bisher deshalb nicht erwartet wer⸗ den konnten, weil der Führer des Stahlhelms gleichzeitig amtierender Reichsminiſter iſt, und ſchon aus dieſem Grunde eine einwandfreie Bürgſchaft für die Einſtellung des Stahlhelms zum neuen Staat und zur Revolution als ge⸗ geben angeſehen werden mußte, ſind für einige andere Vorkommniſſe, die ſich gleichzeitig oder ſchon einige Zeit vorher ereigneten, ſymptoma⸗ tiſch. Schon allein aus dieſem Grunde können ſie nur unter dieſem Geſichtspunkte beurteilt werden. Das, was jetzt bei dem Stahlhelm ein · geriſſen zu ſein ſcheint, war beim ſogenannten deutſchnationalen„Kampfbund“ ſchon vor Wo⸗ chen der Fall. In Hunderten von Fällen mußte feſtgeſtellt werden, daß ſich der deutſchnationale Kampfbund zu einem Sammelbecken ſtaats⸗ feindlicher oppoſitioneller Elemente entwickelt hatte, in mehreren Fällen konnte der einwand⸗ freie Nachweis geführt werden, daß Ortsgrup⸗ pen dieſes Kampfbundes zu 90 Prozent aus ehe⸗ maligen Marxiſten übelſter Garnitur beſtanden und daß die betreffenden Gruppen vollkommen in den Händen auch jetzt noch als berüchtigte Marxiſten bekannter Individuen befanden. Die⸗ ſes verantwortungsloſe und als ein Verbrechen an der nationalen Erhebung zu bezeichnende Verhalten der Reaktion hat zu Zuſtänden ge⸗ führt, die ſchon vor Tagen und Wochen ſtaatliche Zugriffe notwendig machten. Wie die Ereigniſſe der letzten Tage beweiſen, iſt dieſes Treiben auch in der letzten Zeit allem Anſchein nach in verſtärktem Maße fortgeſetzt worden. Die Notwendigkeit einer Auflöſung von Stahlhelm⸗ ortsgruppen beweiſt das mehr als zur Genüge. Es iſt auch ein Unding, und mit den Zielen des neuen Staates unvereinbar, daß man heute zum Beiſpiel auf deutſchnationaler Seite hin⸗ geht und ſo etwas wie einen„deutſchnationalen Kampfbund für den Mittelſtand“ gründet, der ſeinem ganzen Ziele und Zweck nach nur als eine Konkurrenzgründung gegen die ſchon auf einen jahrelangen Kampf zurückblickende große Organiſation des deutſchen Mittelſtandes, auf den nationalſozialiſtiſchen Kampfbund für den Mittelſtand, aufgezogen ſein kann. Irgendwelche Konkurrenzabſichten ſcheiden bei der deutſch⸗ nationalen Konjunkturgründung ſelbſtverſtänd⸗ lich aus, aber letzten Endes iſt ja die Geſinnung, die hier auf deutſchnationaler Seite Pate ge⸗ ſtanden hat, maßgebend. Hier iſt ein Eingriff des Staates unbedingte Notwendigkeit. Der jetzt noch graſſierende Unfug muß ein Ende nehmen! Danzig unter nationalsozialistischer Führung Keine Deutschnationalen im Senat— Der deutschnationale Abg. Bertling zur NSDApP. übergetreten Danzig, 19. Juni.(Eig. Meldung.) Die Verhandlungen über die Hinzuziehung der Deutſchnationalen in die neue nationalſoziali⸗ ſtiſche Danziger Regierung ſind wider Erwarten geſcheitert, da die Deutſchnationalen nicht be⸗ reit waren, die von der NSDAP. als unerläß⸗ lich für eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit bezeichneten Vorausſetzungen zu erfüllen. Die neue Danziger Regierung wird alſo nur aus Nationalſozialiſten und zwei Zentrumsſenato⸗ ren beſtehen. Der deutſchnationale Abgeordnete Bertling iſt auf Grund der letzten Vorgänge zur NSDaAP. übergetreten, ſo daß die Deutſch⸗ nationalen im Volkstag nur noch drei Abgeord⸗ nete haben. Bertling wird als 12. Senator ge⸗ nannt. Die neue Danziger Regierung ſetzt ſich nun nach einer Mitteilung der NS.⸗Hauptpreſſeſtelle in Danzig wie folgt zuſammen: Präſident und Chef der auswärtigen Abtei⸗ lung ſowie der Perſonalabteilung: Dr. Rauſchning(NSDAP.); Vorläufiger Vizepräſident und Innenſenator: Greiſer(NSDAp.); Kultusſenator: Boeck(NSDAP.); Senator für die Betriebe: Diplom⸗Ing. Huth (NSDAp.); Finanzſenator: Dr. Hoppenrath(unpoliti⸗ ſcher Fachſenator); Senator für Bauweſen: Profeſſor Hoepfner (RNSDaAp.); Senator für Volksgeſundheit: Medizinralrat Dr. Kluck(NSDAP.); Juſtizſenator: Dr. Wierzinſki⸗Keiſer(Zentr.); oder eine für dieſen vorteilhafte Verſetzung oder ſonſtige Vergünſtigung in Frage komme, beſon⸗ ders zu prüfen ſei, ob dieſe Beförderung oder ſonſtige Vergünſtigung nicht dem Grundſatze, daß der Kämpfer an ſich denke, zuwiderlaufe. Jedenfalls müſſe es vollkommen ausgeſchloſ⸗ ſen ſein, daß lediglich die Zugehörigkeit zur NSDaApP. oder einer ihrer Formationen eine Beförderung oder ſonſtige Vergünſtigung für den in Frage kommenden Beamten nach ſich ziehe. Mulert hinausgeworfen Vom Deutſchen und Preußiſchen Städtetag friſt⸗ los entlaſſen Berlin, 19. Juni. Wie bereits vom Deut⸗ ſchen Gemeindetag mitgeteilt wurde, hat die Re⸗ viſion des Deutſchen und des Preuß. Städte⸗ tages ergeben, daß Präſident Dr. Mulert ſich enigegen den geſetzlichen Beſtimmungen durch einen Scheinvertrag über die Räume einen Vor⸗ teil von im Laufe der Zeit annähernd 20 000 Reichsmark verſchafft hat. Präſident Dr. Mulert hat ferner einen dem Deutſchen Städtetag von einem öffentlichen Geldinſtitut zu beſtimmten Zwecken eingeräumten Kredit zu einem Teil⸗ betrag von 60 000 RM. dazu in Anſpruch ge⸗ nommen, um dieſes Geld einer Privatbank, deren Mitinhaber ſein Schwager iſt, als Feſt⸗ geldanlage zur Verfügung zu ſtellen. Der Vorſitzende des Deutſchen und des Preuß. Städtetages ſowie der Führer des Deutſchen Gemeindetages haben den Präſidenten Dr. Mu⸗ lert nunmehr aus ſeinem Dienſtverhältnis zum Deutſchen und Preußiſchen Städtetag friſtlos entlaſſen. Durch die friſtloſe Entlaſſung wird das eingeleitete Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltſchaft nicht berührt. Senatoren zur beſonderen Verwendung: von Wnuck(NSDAP.) und Prälat Sawatzki (Zentrum); Das neue Präſidium des Danziger Volks⸗ tages wird ſich aus folgenden Perſönlichkeiten zuſammenſetzen: Präſident von Wnuck(NSDAP.); erſter Vize⸗ präſident: Potrykus(Zentrum); zweiter Vize⸗ präſident: Batzer(NSDAP.). Revolution im Berliner Bläterwalc Berlin, 19. Juni. Die bürgerliche Preſſe der Reichshauptſtadt befindet ſich in der Mauſer. Ende vergangener Woche haben nicht weniger als drei große Ver⸗ lage eine Umwandlung vollzogen, bei der je⸗ weils die bisher führende Feder auf der Strecke blieb. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“, die bis zum 17. Juni wegen ihrer unverantwort⸗ lichen Sabotageverſuche an der Politik des neuen Deutſchland verboten war, begann ihre innere Säuberungsaktion mit dem Hinauswurf ihres bisherigen Chefredakteurs Dr. Klein. Verboten war das Blatt bekanntlich wegen eines Artikels, der aus der Feder des früheren Chef⸗ redakteurs ſtammte, und man wird in den Re⸗ daktionsräumen der„DAz“ wiſſen, weshalb es gut war, Klein auszubooten. Das bisherige Zentralorgan der Zentrumspartei iſt nicht ſo glimpflich davongekommen. Das Blatt geht in den Beſitz des Vizekanzlers über und wird ſelbſtverſtändlich eine völlige Umänderung er⸗ fahren. Die Redaktion wird vollkommen neu— beſetzt werden. Das dritte Blatt, die„Welt am Abend“, die bis zum 30. Januar in kommuniſti⸗ ſchem Beſitz war, erſcheint ſeit einigen Tagen wieder, ſelbſtverſtändlich mit vollkommen neuem Geſicht. Das Blatt will ſeine Leſerſchaft in erſter Linie aus Arbeiterkreiſen herholen und möchte als Klaſſenvertretung der Arbeiterſchaft angeſehen werden. Dieſe Miniaturrevolution im Blätterwald der Reichshauptſtadt zeigt, daß die bürgerliche Preſſe heute ſchon einen einigermaßen ſchweren Stand hat. Vor einigen Wochen noch verſuchte man ſeine Exiſtenzberechtigung mit„aufbauen⸗ der ſachlicher Kritit“ nachzuweiſen. Dieſer Ver⸗ ſuch iſt gründlich danebengelungen. Das, was ſich jetzt vollzieht, iſt der Verſuch einer redaktio ⸗ nellen Gleichſchaltung, die nicht aus einer neu⸗ gewonnenen Ueberzeugung heraus, ſondern die auf das Diktat der jeweiligen Verlagsintereſſen erfolgt, auch das wird danebengelingen. Trü⸗ ger der neuen, vom Volke verſtandenen, Publi⸗ ziſtik können und werden nur noch National⸗ ſozialiſten ſein. Heute gibt es keinen auswechſel⸗ baren Boden der Tatſachen mehr, auch nicht in Mannheim, wo es in verſchiedenen Redaktiyns⸗ ſtuben bürgerlicher Couleur nach Fallobſt riecht „Deutschland tatsächlich erwacht“ Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös über ſeine in Deutſchland gewonnenen Eindrücke Budapeſt, 19. Juni. Der„Az Eſt“ bringt eine Unterredung ſeines Wiener Be⸗ richterſtatters mit dem ungariſchen Miniſter⸗ präſidenten Gömbös bei deſſen Durchreiſe in Wien über ſeine in Deutſchland gewonnenen Eindrücke. Der ungariſche Miniſterpräſident er⸗ klärte u.., daß der Wahlſpruch„Deutſchland erwache!“ überholt ſei, da Deutſchland bereits tatſächlich erwacht ſei. Er habe Erfurt mit der Ueberzeugung verlaſſen, daß in Deutſchland eine Begeiſte⸗ rung herrſche. Charakteriſtiſch ſei, daß ſich die deutſche Arbeiterſchaftmaſſenhaft zu Hit⸗ ler bekenne. Der„Hitlerismus“ ſei eine endgültige Löſung, ſo wie auch der Faſchismus eine endgültige Löſung in Italien ſei. Daraus ergebe ſich für Ungarn die Folgerung, daß da⸗ bei mit einer ſtändigen politiſchen Richtung zu rechnen ſei. In politiſcher Hinſicht ſei Reſchs⸗ kanzler Hitler derſelben Ueberzeugung wie er, Gömbös. Durch den Dienſt am Frieden diene man am beſten uach den Intereſſen ſeines eigenen Landes. Ueber die deutſch⸗ungariſchen Wirtſchaftsfragen erklärte Gömbös, daß die in Ungarn begonnenen Verhandlungen von Sach⸗ verſtändigen weiter fortgeführt würden. ze Paris, 19, Juni. Mit der Reiſe des unga⸗ riſchen Miniſterpräſidenten beſchäftigt ſich heute vormittag eine Anzahl von Blättern, die, wie der„Quotidien“, die Frage ſtellen, ob Ungarn Deutſchland die Tür nach dem Oſten öffnen wolle. Allgemein wird der Reiſe Gömbös, die in Budapeſt erſt im letzten Augenblick bekannt geworden ſei, politiſche Bedeutung beigelegt. Kellner im Braunhemd Bielefeld, 19. Juni. Von einer nachah⸗ menswerten Neuerung berichtet eine Mitteilung der Bielefelder Kreispreſſeſtelle der NSDAp., in der es u. a. heißt, daß vor einiger Zeit durch Verhandlungen mit dem Wirteverein, den Ar⸗ beitgeberverbänden und den Gaſtſtättenangeſtell⸗ ten vereinbart worden iſt, daß in Bielefeld ganz allgemein die Kellner im Braunhemd bedienen. Dieſe Neuerung veranſchaulicht in wunderbarer Weiſe die Verbundenheit des Volkes mit un⸗ ſerer herrlichen Bewegung. Wenn es heute noch Leute gibt, die glauben, mit der neuen Zeit des geiſtigen Umbruches nicht Schritt halten zu kön⸗ nen oder die bewußt unſeren Aufbauwillen zu ſabotieren verſuchen, ſo ſei ihnen geſagt, daß 11844 derartige Betriebe in Zukunft meiden werden. Groſnzügiges Sofort-Programm für Baden und Preussen (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftl.) Berlin, 19. Juni. Der Kreditausſchuß der deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt hat vor eini⸗ gen Tagen im Rahmen des Sofortprogramms weitere größere Arbeitsvorhaben bewilligt. So iſt dem preußiſchen Staat ein Geſamtdarlehens⸗ betrag von rund 2,6 Millionen RM. für Melio⸗ rationen, Brücken⸗, Schleuſen⸗, Ufer⸗ und Wege⸗ bauten zur Verfügung geſtellt worden. Ebenſo günſtig wird ſich ein Wegebauprogramm des Freiſtaates Baden für die Staatsforſten aus⸗ wirken, für das ein größerer Kreditbetrag; be⸗ reitgeſtellt worden iſt. Schließlich wurde ein Darlehen von einer halben Million RM. für einen Plan des preußiſchen Kulturbauamtes in Meppen bei Osnabrück zur Entwäſſerung und Kultivierung der rechtemſiſchen Moore auf einer Fläche von 20 000 Hektar bewilligt. Der kiünftige lancdlesbischof in Baden Karlsruhe, 19 Juni. Wie der Oberrheini⸗ ſche Landesdienſt erfährt, dürfte die Wahl des Landesbiſchofs für Baden auf den Prüälaten D. Kühlewein fallen. Verkirchlichung des kath. Oberstiftungsrats unel der eV. Kirchenvermögens- verwaltung Karlsruhe, 19. Juni. Am Samsiag, 17. Juni, fand im Miniſterium des Kultus des Unterrrichts und der Juſtiz— Abteilung Kultus und Unterricht— unter dem Vorſitz des Herrn Miniſterialdirektors Frank eine Beſprechung über die mit der Verkirchlichung des Katholiſchen Oberſtiftungsrats und der evangeliſchen Kirchenvermögensverwaltung zu⸗ ſammenhängenden Fragen mit den Vertretern des Erzbiſchöflichen Ordinariats und des Evan⸗ geliſchen Oberkirchenrats ſtatt. An der Beſpre⸗ chung nahm ſeitens der römiſch⸗atholiſchen Kirche der Herr Generalvikar D. Röſch und die Vertreter des Katholiſchen Oberſtiftungs⸗ rats, ſeitens der evangeliſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche Herr Oberkirchenrat Dr. Fried⸗ rich teil. Die Ausſprache, an der auch ein Ver⸗ treter des Herrn Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ ſters teilnahm, nahm einen durchaus befriedi⸗ genden Verlauf. Stuttg wurde der präſident ar Rede, die Parteitages Zentrums unterzogen. melte ſich große Men an, aus de Bolz! Nied ihn auf! uf immer bedi Verlaſſen de SS. gegen 1 Auto von 2 allerhand werden muf genommen. Bolz der — Bekämpf ſonders her len Tagung ausgeſproche möge die r aufbringen, men durchzr Soziale Pa. herrſchen. reich werden Bolzens fr einer ſchwar Bolz iſt in ſeine Aſperg bei wohin ſich Mattheis, ſ. kunft von D Der„NS. daß Dr. Be dem Parteit burg den j Kräften verſ von einer Tauſenden z präſidium. SA.⸗Männer war urſprür zu bringen, Menge drüc aus, ſofort werden. Karlsri ſtelle beim E In Zuſamm in Waldkirck Montag, 19. Polizeikräfte aktion in W nach einer rend der die nau und B große Anzal darunter au⸗ geſtellt. 16 N den wurden, haft genomr noch dem S geführt wort Bekãmp Flug Karlsru Tagen wurde gebung von Polizei Fal Herſtellern k geführt. Der gen, eine gr Herſtellern v zu ermitteln Minis nat.- Karlsru Kreisleiterta eine Preſſeko Verleger der Pg. Miniſter „Die nationa Staat“ ſprach Bürger 8¹ Heidelb nier gemäß d Wahl eines Wieland ſtatt den, da die waren, 42 St den vom Re meiſter We Dr. Neinh kannt und be ren Anſprach Heidelberger ei und deſſe waltung als langjährigen — Juni 1933 waeas aranamemen nmane inde ſerſchaft in rholen und rbeiterſchaft terwald der bürgerliche en ſchweren ch verſuchte „aufbauen⸗ Dieſer Ver⸗ Das, was er redaktio · einer neu⸗ ſondern die gsintereſſen ngen. Trü⸗ ien, Publi⸗ National⸗ auswechſel⸗ uch nicht in Redaltiyns⸗ lobſt riecht. hlich Gümbüs nnenen „Az Eſt“ Ziener Be⸗ Miniſter⸗ irchreiſe in ewonnenen räſident er⸗ deutſchland tſchland fe verlaſſen, e Begeiſte⸗ aß ſich die t zu Hit⸗ *“ ſei eine Faſchismus i. Daraus ig, daß da⸗ tichtung zu ſei Reichs⸗ ng wie er, eden diene ſen ſeines ingariſchen daß die in von Sach⸗ en. des unga⸗ t ſich heute i, die, wie ob Ungarn ten öffnen ömbös, die ick bekannt igelegt. mael er nachah⸗ Mitteilung NSDAP., Zeit durch „ den Ar⸗ nangeſtell⸗ lefeld ganz bedienen. underbarer s mit un⸗ heute noch n Zeit des en zu kön⸗ uwillen zu eſagt, daß ift meiden tath. der ns- Samstag, 3 Kultus, Abteilung m Vorſitz ank eine irchlichung und der ltung zu⸗ Vertretern des Evan⸗ r Beſpre⸗ tholiſchen öſch und ſtiftungs⸗ ſtantiſchen Fried⸗ ein Ver⸗ aftsmini⸗ befriedi⸗ lungjährigen Vorkämpferarbeit für die natio⸗ Hahrgang 3. Nr. 149. Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Diensbag, 20. Juni 1933 Stuttgart, 19. Juni. Heute vormittag wurde der frühere württembergiſche Staats⸗ präſident auf dem Polizeipräſidium wegen der Rede, die er anläßlich des chriſtlich⸗ſozialen Parteitages in Salzburg als Vertreter des Zentrums gehalten hat, einer Vernehmung unterzogen. Während der Vernehmung ſam⸗ melte ſich vor dem Polizeipräſidium eine große Menſchenmenge zu einer Demonſtration an, aus der die Rufe ertönten: Heraus mit Bolz! Nieder mit dem Landesverräter! Hängt ihn auf! uſw. Die Haltung der Menge wurde immer bedrohlicher, ſo daß Dr. Bolz, beim Verlaſſen des Polizeipräſidiums von SA. und SS. gegen die erregten Demonſtranten, die das Auto von Dr. Bolz ſtürmen wollten und mit allerhand Gegenſtänden bewarfen, beſchützt werden mußte. Dr. Bolz wurde in Schutzhaft genommen. . Bolz der ſich in der— allerdings erfolgloſen — Bekämpfung des Nationalſozialismus be⸗ ſonders hervortat, hatte auf der chriſtlich⸗ſozia⸗ len Tagung in Salzburg ſeinerzeit den Wunſch ausgeſprochen, die Chriſtlich⸗Soziale Partei möge die nötige Energie und Entſchlußkraft aufbringen, um rechtzeitig die nötigen Refor⸗ men durchzuführen, dann werde die Chriſtlich⸗ Soziale Partei auch in Zukunft in Oeſterreich herrſchen. Die Nationalſozialiſten in Oeſter⸗ reich werden ſchon noch dafür ſorgen, daß des Bolzens frommer Wunſch nur der Wunſch einer ſchwarzen Seele bleibt. Bolz iſt nicht, wie zunächſt berichtet wurde, in ſeine Wohnung, ſondern auf die Veſte Aſperg bei Ludwigsburg verbracht worden, wohin ſich der Leiter der politiſchen Polizei, Mattheis, ſofort begeben hat, um die Unter⸗ kunft von Dr. Bolz vorzubereiten. Der„NS.⸗Kurier“ vertritt den Standpunkt, daß Dr. Bolz mit ſeinen Ausführungen auf dem Parteitag der Chriſtlich⸗Sozialen in Salz⸗ burg den jetzigen öſterreichiſchen Kurs nach Kräften verſchärft hat. Das Blatt berichtet noch von einer grenzenloſen Empörung der nach Tauſenden zählenden Menge vor dem Polizei⸗ präſidium. Nur mit äußerſter Mühe konnten SA.⸗Männer die Maſſen zurückdrängen. Es war urſprünglich geplant, Dr. Bolz nach Hauſe zu bringen, aber angeſichts der Haltung der Menge drückte Dr. Bolz ſelbſt den Wunſch aus, ſofort nach Ludwigsburg übergeführt zu werden. 4 Entwaffnungsaktion in Waldkiĩreh Karlsruhe, 19. Juni. Von der Preſſe⸗ ſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: In Zuſammenhang mit den Sprengſtoffunden in Waldkirch wurde am frühen Morgen des Montag, 19. Juni, unter Einſetzung erheblicher Polizeikräfte eine ausgedehnte Entwaffnungs⸗ aktion in Waldkirch durchgeführt. Es wurden nach einer vierſtündigen Durchſuchung, wäh⸗ rend der die Ortsein⸗ und ⸗ausgänge von Koll⸗ nau und Waldkirch abgeſperrt waren, eine große Anzahl von Hieb⸗ und Schußwaffen, darunter auch Heeresgut, gefunden und ſicher⸗ geſtellt. 16 Perſonen, bei denen Waffen gefun⸗ den wurden, ſind in Unterſuchungs⸗ u. Schutz⸗ haft genommen und am gleichen Vormittag noch dem Schnellrichter zur Aburteilung vor⸗ geführt worden. Bekimpfung kommunistischer Flughlattpropaganda Karlsruhe, 19. Juni. In den letzten Tagen wurden in verſchiedenen Orten der Um⸗ gebung von Karlsruhe von der Politiſchen Polizei Fahndungen nach Verbreitern und Herſtellern kommuniſtiſcher Flugblätter durch⸗ geführt. Der Politiſchen Polizei iſt es gelun⸗ gen, eine größere Anzahl von Verteilern und Herſtellern von kommuniſtiſchen Flugſchriften zu ermitteln und feſtzuſtellen. Minister Wacker vor der nat.-soz. Presse Badens Karlsruhe, 19. Juni. Im Anſchluß an die Kreisleitertagung im Badiſchen Landtag fand eine Preſſekonferenz der Hauptſchriftleiter und Verleger der badiſchen NS⸗Preſſen ſtatt, auf der Pg. Miniſter Dr. Wacker über das Thema: „Die nationalſozialiſtiſche Preſſe und der neue Staat“ ſprach. gürgermeĩister Wenel ein- stimmig gewhlt Heidelberg, 19. Juni. Heute abend fand nier gemäß der Badiſchen Gemeindeordnung die Wahl eines Nachfolgers von Bürgermeiſter Wieland ſtatt. Von 50 Stimmberechtigten wur⸗ den, da die Sozialdemokraten nicht erſchienen waren, 42 Stimmen abgegeben, die ſämtlich auf den vom Reichskommiſſar beſtimmten Bürger⸗ meiſter Wetzel lauteten. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus gab dieſes Wahlergebnis be⸗ kannt und begrüßte anſchließend in einer länge⸗ ren Anſprache den neuen Bürgermeiſter, der der Heidelberger Bevölkerung ſeit langem bekannt ſei und deſſen Wirken innerhalb der Stadtver⸗ waltung als früherer Stadtrat und aus ſeiner Es hat ſich aàusgebolzt Zentrums- Bolz in Schutzhaft nale Bewegung noch in beſter Erinnerung ſei. Die Bevölkerung würde daher zu dem neuen Bürgermeiſter beſtimmt Vertrauen haben.— Bürgermeiſter Wetzel dankte für das ihm durch die Wahl ausgeſprochene Vertrauen, und verſprach, zum Wohle der Stadt Heidel⸗ berg und im Sinne der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung arbeiten zu wollen. Zum Schluß drückte noch im Namen des Bürgerausſchuſſes der Stadtverordnetenobmann dem neuen Bür⸗ germeiſter Glückwünſche und Vertrauen aus. Beschlagnahme des„Reichs- hoten“ Berlin, 19. Juni. Der Polizeipräſident von Berlin hat durch Verfügung vom 18. Juni die Sonntagsausgabe des„Reichsboten“ beſchlag⸗ nahmt und die Einziehung dieſer Ausgabe an⸗ geordnet, weil der Leitartikel„Kreuzzug des Geiſtes“ geeignet iſt, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden. Einem Judenblatt das Mune- wierk gestopft Berlin, 19. Juni.(Eig. Meldung.) Auf Veranlaſſung des Geheimen Staatspolizeiamts wurde die Berliner Montagszeitung„Der Mon⸗ Kolberg, 20. Juni. In Kolberg fand am Samstag und Sonntag der erſte Gebietsauf⸗ marſch der pommerſchen Hitlerjugend ſtatt. Am Sonntag vormittag marſchierten auf den Renn⸗ wieſen 28 000 deutſche Jungen und Mädel auf. Reichsjugendführer Baldur von Schirach erntete ſtürmiſchen Beifall, als er die Beauf⸗ tragung zum Jugendführer des Deutſchen Reiches mitteilte und verſicherte, daß er dieſe Stellung als Hitlerjugendamt betrachte. Er gab als erſte Maßnahme die Auflöſung der von Trotha'ſchen„Großdeut⸗ ſchen Jugendbünde“ bekannt und be⸗ gründete dieſe ſeine erſte Maßnahme damit, daß das Primat der Jugendarbeit in Deutſch⸗ land in erſter Linie dem der kümpferiſchen Hitlerſugend zukomme, die bereit ſei, für die unſterbliche Idee des Nationalſozialis⸗ mus ſelbſt das Leben herzugeben. Er fühle ſich verpflichtet, ſolche Jugendorganiſa⸗ tionen anzugreifen, die in ihrer Haltung und Eigenart nicht dem Wollen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Volksbewegung entſprächen. Staats⸗ feinde ſeien auch diejenigen, die ſich reaktionär der revolutionären Welle der Jugend entgegen⸗ ſtemmten. Hierauf gab Schirach ein Bild von tag⸗Morgen“ verboten. Bei dieſem Blatt, deſſen zioniſtiſche Vergangenheit zur Genüge bekannt iſt, ſind die alten Sympathien wieder und wie⸗ der zum Durchbruch gekommen. Die Reichs⸗ regierung, die eine ſachliche Kritik jederzeit be⸗ grüßt, kann es nicht dulden, daß innerhalb der deutſchen Reichsgrenzen Veranlaſſung gegeben wird, die alte Lügenpropaganda gegen Deutſch⸗ land wieder aufleben zu laſſen. Auch in Japan als zersetzendes Gift erkannt Alle marxiſtiſchen Filme verboten Tokio, 19. Juni. Auf Veranlaſſung des japaniſchen Innenminiſteriums iſt die Vorfüh⸗ rung ausländiſcher und japaniſcher marxiſtiſcher Filme in Japan ſtreng verboten worden. Billiges nationalsozialistisches Morgenblatt in Wien Wien, 19. Juni. Von morgen ab erſcheint täglich als billiges nationalſozialiſtiſches Mor⸗ genblatt die„Kleine Tagespoſt“, welche vor⸗ nehmlich dem Zweck dienen ſoll, weiten Kreiſen der deutſchen Bevölkerung Aufklärung zu Schluss mit der sonderbündelei Balelur von Schirach vor der pommerschen Hitlerjugenc der Entwicklung der Hitlerjugendbewegung, die Von der„Bremen“ zur„Bremen“. 1858—1929. Bremen, 19. Juni. Der 19. Juni 1858 war für Bremens Handel und Schiffahrt ein Tag von beſonderer Bedeutung. An ihm trat vor nunmehr 75 Jahren der erſte Nordamerika⸗ dampfer des Norddeutſchen Lloyd, der 2687 Br. R. T. große Dampfer„Bremen“ ſeine erſte Ausreiſe von der Weſer nach dem Hudſon an. 150 Tonnen Frachtgüter, 22 Kajüts⸗ und 93 Zwiſchendecks⸗Paſſagiere befanden ſich an Bord des unter dem Kommando von Kapitän H. Weſſels ſtehenden Schiffes, das am 19. Juni 6 Uhr nachmittags Bremerhaven verließ und am 4. Juli 7 Uhr morgens nach zum Teil ſehr ſtürmiſcher Ueberfahrt wohlbehalten in ſeinem Beſtimmungshafen eintraf. In New Nork er⸗ regte die Ankunft des erſten im Nordamerika⸗ dienſt des Norddeutſchen Lloyd beſchäftigten Schiffes großes Aufſehen. Das Ereignis wurde gebührend gefeiert und vor allem durch die in Amerika lebenden Deutſchen freudig begrüßt. Es iſt ein gewaltiger Schritt in der Ent⸗ wicklung, die zwiſchen der Indienſtſtellung der erſten und der jetzigen„Bremen“ liegt. Der Vergleich möge durch einige Zahlen illuſtriert werden: D.„Bremen“(1858), Größe 2687 BR., Länge 101,87 Meter, Breite 8,81 Meter, Tiefe 8,54 Meter, Deckshöhe 2,13 Meter, Maſchinen⸗ leiſtung 700 WPS., Fartdauer 16 Tage, Paſſa⸗ giere 401 Köpfe, Beſatzung 70 Köpfe. D.„Bremen“(1929), Größe 51656 BRT., Länge 286,10 Meter, Breite 31 Meter, Tiefe 10,33 Meter, Deckshöhe 16,40 Meter, Maſchinen⸗ leiſtung 105 000 WPS., Fahrtdauer 6 Tage, Paſ⸗ ſagiere 2200 Köpfe, Beſatzung 1000 Köpfe. Vom Jahre 1881 ab betreibt der Norddeutſche Lloyd einen ausgeſprochenen Schnelldampfer⸗ dienſt auf der Linie zwiſchen Bremen—New⸗ Nork, der gegen Ende des vergangenen Jahr⸗ hunderts und im Anfang unſeres Jahrhun⸗ derts durch den Einſatz der noch heute überall dem Namen nach bekannten Schnelldampfer der Kaiſerklaſſe einen außerordentlich beachtlichen Aufſchwung erfuhr. Millionen von Menſchen 75 Jahre Bremen-Neu/ Vork-Dienst wurden mit den Schiffen der Bremer Reederei, bringen. heute über eine Million deutſcher Jungen und Mädchen umfaſſe. Am Abend ſprach Baldur von Schirach in einer Schlußkundgebung im überfüllten Schützenhaus. Als Ziel des Reichsjugendfüh⸗ rers bezeichnete Baldur von Schirach das be⸗ wußte Hinlenken der Jugend zum reſtloſen Auf⸗ gehen in eine große deutſche Gemeinſchaft, um damit auch die Vorausſetzung für die Löſung der Aufgabe des Führers zu ſchaffen. Ihm werde der Vorwurf gemacht, Konkurrenten zu verbieten, er wolle aber nur, daß endlich die Einheit entſtehe, die die Geſchichte mache. Berlins größßte Pfadfinder- gruppe in der Hitlerjugend Berlin, 19. Juni. Die weitaus größte Pfadfindergruppe der Reichshauptſtadt, Stamm Stechlin, hat nunmehr unter Führung der be⸗ kannten Pfadfinderführer Dr. Gerhard und Dr. Ramlow ihren Uebertritt in die Hitler jugend vollzogen. Dieſer Schritt wird damit be⸗ gründet, daß der gegen die Hitlerjugend einge⸗ ſtellte Kurs des Großdeutſchen Bundes im In⸗ tereſſe einer fruchtbaren Arbeit nicht länger zu befolgen war. insbeſondere mit den bekannten Rieſendamp⸗ fern„Europa“,„Bremen“ und„Columbus“ in beiden Richtungen über den Nordatlantik be⸗ fördert, und in dieſen Tagen gerade konnte der Norddeutſche Lloyd einen Paſſagier erfreuen, der die Ehre hatte, zehnmillionſter Paſſagier des Lloyd zu ſein. Auch heute, in der Zeit der alle Werte wan⸗ delnden Wirtſchaftskriſe, entfällt im nordatlan⸗ tiſchen Perſonenverkehr unter allen an ihm be⸗ teiligten internationalen Reedereien der pro⸗ zentual höchſte Anteil an den Beförderungs⸗ ziffern auf die Schiffe der Bremer Reederei. Der Grund dafür iſt in der Zuverläſſigkeit des Betriebes, in der Schnelligkeit und Sicherheit der Fahrzeuge, in ihrer hervorragenden Aus⸗ ſtattung und in der Bequemlichkeit ihrer Be⸗ nutzung ſowie endlich in der geradezu indivi⸗ duellen Betreuung der Reiſenden, ſowohl hin⸗ ſichtlich der Verpflegung als auch in der Be⸗ dienung, zu ſuchen. Aus kleinen Anfängen heraus hat ſich der Lloyd und mit ihm ſein Amerikadienſt zu ſtol⸗ zer Größe entwickelt. Aufgabe der Gegenwart und der nächſten Zukunft wird es ſein, alle vorhandenen Kräfte einzuſetzen, damit der deut⸗ ſchen Schiffahrt die einmal von ihr eingenom⸗ mene lebenswichtige Stellung in der Nord⸗ amerikafahrt erhalten bleibt. Dampferuntergang in der Ostsee Die Schiffbrüchigen in Swinemünde gelandet Swinemünde, 19. Juni. In der Nacht zum Montag traf der ſchwediſche Dampfer „Aſta“ mit elf ſchiffbrüchigen Seeleuten im Swinemünder Hafen ein. Die Schiffbrüchigen ſtammen von dem deutſchen Dampfer„JIris“ deſſen Heimathafen Elbing iſt und der, mit einer Ladung Stückgüter von Hamburg nach Elbing unterwegs, am Sonntag nachmittag in der Oſtſee auf der Höhe der Oderbank unter⸗ gegangen iſt. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. Der Untergang des Dampfers erfolgte bei gutem Wetter und ziemlich ruhiger See. Die Mannſchaft begab ſich in die Ret⸗ tungsboote und verſuchten Saßnitz auf Rügen Damtpfer auſgenommen und in Swinemünde gelandet wurde. Kapitän Stoltenberg iber den 2 Untergang der„lris“ Swinemünde, 19. Juni. Der Kapitän des geſunkenen deutſchen Dampfers„Jris“, Stolzenberg, äußerte ſich zu dem Untergang, er ſei am Sonntag vormittag gegen 10.45 Uhr bei glatter Fahrt und ruhiger See plötzlich von der Mannſchaft alarmiert worden. Die Heizer meldeten, daß im Schiff Waſſer ſtehe, und daß das Waſſer unaufhörlich ſteige. Als er ſich darauf in das Unterſchiff begeben habe, konnte er nur feſtſtellen, daß das Schiff rettungslos verloren ſei. Mit größter Schnelligkeit ſtieg das Waſſer unaufhörlich, ſo daß er den Befehl zum Verlaſſen des Schiffes geben mußte, zumal eine Keſſelexploſion unmittelbar bevorſtand. Die Beſatzung ſei darauf in die beiden kleinen Beiboote gegangen. Erſt nach achtſtündigem Rudern habe der ſchwediſche Dampfer„Aſta“ die nahezu hilflos auf hoher See Treibenden bemerkt und ſie im völlig erſchöpften Zuſtande an Bord genommen. Ueber die Urſache des plötzlichen Leckwerdens konnte Kapitän Stolten⸗ berg keinerlei Aufſchluß geben. Berüaſctigt werden muß, daß die„Iris“ ſeit 42 Jahren be⸗ reits Seedienſt leiſtet. bie neue Felduniform des Reichsheeres Berlin, 19. Juni. Nach langjährigen nun⸗ mehr abgeſchloſſenen Verſuchen kommt bei den berittenen und unberittenen Truppen des Reichsheers ein neuer Feldanzug zur Einfüh⸗ rung. An die Stelle des bisherigen Dienſtrockes tritt die Feldbluſe, an die des Marſch⸗ bzw. Reitſtiefels der Schnürſtiefel, ferner wird ein Hemd gerippter Wirkart getragen werden. Die neue Feldbluſe iſt aus feldgrauem Tuch mit Schulterklappen, fünf Vorderknöpfen, je zwei aufgeſetzten Bruſt⸗ und Seitentaſchen, Kragen mit einknöpfbarer Kragenbinde und Spiegeln mit Doppellitze. Die Aermel haben Knopfver⸗ ſchluß, der Rückenteil einen Schlitz. Die Feld⸗ bluſe, die im Rumpfteil weit und bluſig iſt, läßt dem Träger große Bewegungsfreiheit. Sie wird allgemein geſchloſſen getragen und nur im Dienſt auf Befehl des Führers geöffnet. Mit der Einführung des Schnürſtiefels iſt der lang⸗ jährige Streit der Meinungen gegen den alten Marſchſtiefel entſchieden worden. Für den Aus⸗ gang und feierliche dienſtliche Anläſſe wird der derzeitige Ausgehrock unverändert beibehalten, ebenſo die bisherige lange Tuchhoſe für Dienſt und Ausgang. Kriegsschiffe suchen Mattern Moskau, 19. Juni. Nach einem Funkſpruch aus Nome auf Alaska hat das amerikaniſch Marineminiſterium angeordnet, daß alle in dei Nähe befindlichen Kriegsſchiffe Mattern ſuchet ſollen. Es beſteht die Möglichkeit, daß Mattern mit ſeinem Flugzeug auf der Behrings⸗Bai nie⸗ dergegangen iſt. Die Rettungsaktion für Mat⸗ tern iſt ſehr ſchwierig. Dampfersteg im Chiemsee zusammengebrochen München, 19. Juni. Ein Teil des Dampfer⸗ ſteges auf der Herreninſel in Chiemſee iſt ge⸗ ſtern mittag unter der Laſt der auf den Damp⸗ fer wartenden Fahrgäſte zuſammengebrochen. Dabei ſtürzten 10 Perſonen in das an dieſer Stelle zweieinhalb Meter tiefe Waſſer, konnten aber gerettet werden. Die Ueberfüllung der Landungsbrücke war darauf zurückzuführen, daß ſich ſehr viele Beſucher zur Frauenwörther Waſ⸗ ſerprozeſſion eingefunden hatten. Die Prozeſſion mußte wegen Regenwetters abgeſagt werden worauf ſich die Menge auf die beiden Inſeln im See verteilte. Die ſchnelle Rettung iſt zum großen Teil der geiſtesgegenwärtigen Beſatzung des Motorſchiffes„Irmgard“ zu danken, das gerade anlegen wollte, als das Unglück geſchah. Llustmorel hei WMũürzburg Würzburg, 19. Juni. In einem Walbe bei Lebenhan bei Würzburg wurde am Samstag ein 13 Jahre altes Mädchen aus Wollbach erdroſſelt aufgefunden. Die Erhebungen haben ergeben, daß das Kind einem Luſtmord zum Opfer gefallen iſt. Als der Tat dringend verdächtig wird der Lenker eines Kraftwagens bezeichnet. Die Gendarmerie 77 fieberhaft an der Aufklärung des Mord⸗ alles. im Wasser vom Blitz getroffen Königsberg, 19. Juni. Am Sonntag⸗ nachmittag ging ein kurzes Gewitter über Königsberg nieder. Dabei ſchlug der Blitz in der Nähe einer Badeanſtalt ins Waſſer und traf den 17 Jahre alten Schwimmer Davis aus Königsberg, der ſofort getötet wurde und unterging. Erſt nach einer Viertelſtunde konnte die Leiche geborgen werden. Zwei neue„Fliegencdle Hamburger“ Berlin, 19. Juni. Die Deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft beabſichtigt, wie wir erfahren, zwei neue Schnelltriebwagen nach dem Typ des „Fliegenden Hamburgers“ in Dienſt zu ſtellen, da die bisherigen Erfahrungen mit dem„Flie⸗ genden Hamburger“ ſehr gut geweſen ſind. Es iſt geplant, die beiden neuen Wagen für die Strecken Berlin—Leipzig und Berlin—Dresden zu erreichen, bis ſie von dem ſchwediſchen 9 4 5 4* ——— in den Verkehr zu ſtellen. 3 M ruhe im Jahrgang 3. Nr. 149. Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Diensiag, 20. Juni 1838 Blick übers Land ———— FC.„Germania“ 03 e. V. Mannheim⸗ Friedrichsfeld Die diesjährige ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung wies einen recht guten Beſuch auf, galt es doch, den Verein in die nationale Be⸗ wegung, die unſer Volk ergriffen hat, einzu⸗ chalten. Sie unterſchied ſich ganz weſentlich von denen früherer Jahre, iſt doch eindlich ein⸗ mal die Zeit gekommen, wo jeder echt deutſch fühlende Sportsmann ſein Treubekenntnis zu einem Staat ablegen konnte, einem Staate, der, nachdem er den Sport als wichtiges Er⸗ ziehungsmittel der Jugend in ſeinen Händen hält, ihm die Ideale gegeben hat, die ihn zur höchſten Leiſtung für dieſen Staat anſpornen müſſen. Das Ziel, die Erziehung der deutſchen Jugend zur Wehrhaftigkeit, iſt klar gegeben. Dieſe Verſammlung bedeutete im wahrſten Sinne des Wortes ein Treubeknntnis zu der nationalen Regierung, mitzuarbeiten am Auf⸗ bau des deutſchen Volkes durch die körperliche Ertüchtigung der Jugend. Manches Einzel⸗ intereſſe mußte in dieſer ſo lehrreichen und er⸗ folgverſprechenden Verſammlung hinter den all⸗ gemeinen Intereſſen zurücktreten, getreu dem Wahlſpruch„Gemeinnutz vor Eigennutz“. Die Wiederwahl von Herrn Guſtav Kahr⸗ mann als 1. Vorſitzenden des Vereins zeugte von unerſchütterlichem Vertrauen der Mitglie⸗ der in dieſen Mann, in deſſen Händen nun, ge⸗ mäß dem Führergedanken der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Weltanſchauung, die geſamte Leitung des Vereins liegt und der den Mitgliedern ge⸗ genüber die geſamte Verantwortung hierfür trägt. Die Berufung der Mitarbeiter des 1. Vorſitzenden, der Verwaltungsratsmitglieder, gab den anweſenden Mitgliedern die Gewähr einer in ſich geſchloſſenen und geeinten Füh⸗ rung des Vereins. In den Verwaltungsrat wurden berufen: als 2. Vorſitzender Ludwig Böll; Schriftführer: Alfons Graf; Kaſſier: K Hennze; Sportwarte: Hauptlehrer Leonhard und Alexander Hennze. Indem der 1. Vorſitzende, Herr Kahrmann, ſämtliche anweſenden Mitglieder aufforderte, mitzuwirken an der gewaltigen Aufbauarbeit und ſich freudig in den Dienſt des neuen ge⸗ einten Deutſchland zu ſtellen, ſchloß er die einen Wendepunkt in der Geſchichte des Ver⸗ eins bedeutende Generalverſammlung mit dem Sportsruf auf den Verein und unſeren Volks⸗ kanzler Adolf Hitler. —. Deutſcher Verbandstag der Arbeitgeber für das Töpfer⸗ und Ofenſetzergewerbe Deutſchlands Karlsruhe. Vom 16.—19. Juni hielt hier der Verband der Arbeitgeber für das Töpfer⸗ und Oferſetzergewerbe Deutſchlands e. V. den 24. Deutſchen Verbandstag ab. Während der Freitag und Samstag mit Vorſtandsſitzungen ünd Tagungen der techniſchen Organiſationen ausgefüllt waren, fand am Sonntag im Coloſ⸗ ſeum die Hauptverſammlung ſſtatt. Der ein⸗ eſetzte vorläufige Vorſitzende, Ecker(München), begrüßte eine Reihe Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗, Kommunal⸗ und Gewerbebehörden, Vertreter verwandter Induſtrien und die Dele⸗ gierten. Vom Vertreter des Kampfbundes für das Deutſche Handwerk, Sand, wurde der neue gleichgeſchaltete Vorſtand mit einmütiger Zu⸗ ſtimmung der Verſammlung eingeſetzt, und zwar: 1. Vorſitzender Reinhold Rohkohl(Ber⸗ lin), 2. Vorſitzender Max Braun(München), 3. Vorſitzender Ernſt Boriſch(Dresden), 1. Bei⸗ ſitzer Fritz Lohmann(Hamburg), 2. Beiſitzer Unterberger(Breslau). Auf Vorſchlag des neuen erſten Vorſitzenden wurden die bisheri⸗ gen Vorſtandsmitglieder Krüger(Hamburg) und Harrſcher(Stuttgart) zu Ehrenmitgliedern ernannt. Verbandsdirektor Ecker(München) er⸗ ſtattete darauf den Geſchäftsbericht. Er trat ein für eine geſunde Geſchäftsmoral und wandte ich gegen jede Pfuſch⸗ und Schwarzarbeit und bie Auswüchſe aus der Gewerbefreiheit. Von dem neuen Geſetzentwurf über den Aufbau des deutſchen Handwerks erhoffe das Töpferge⸗ werbe das beſte, denn es bringe eine Fülle längſt erſehnter Regelungen. Danach hielt Ge⸗ werbeſchuldirektor a. D. Joſef Riedl(München) einen Vortrag über„Das Heizungsweſen im Rahmen der deutſchen Energiewirtſchaft“. Als Willensausdruck der Tagung wurden zwei Ent⸗ ſchließungen angenommen. In der erſten wird als grundlegende Vorausſetzung für die wirt⸗ ſchaftliche Wiedergeſundung die Sicherung an⸗ gemeſſener Preiſe gefordert. Es müßten Stellen geſchaffen werden, die die Preiſe feſtſetzen und auch ſchützen. In der zweiten Entſchließung wird die Bitte ausgeſprochen, daß bei der wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung des Hausbrandes als zweitgrößten Brennſtoffverbraucher des Reichs des Hausbrandes innerhalb der deutſchen Energiewirtſchaft die notwendige Berückſichti⸗ gung zuteil wird. An den Reichspräſidenten von Hindenburg ſandte die Tagung ein Huldigungstelegramm, in dem gelobt wird,„getreu mitzuſchaffen an dem Wiederaufbau des geliebten deutſchen Vaterlandes“. An den Reichskanzler Hitler ging folgendes Telegramm ab: Die in Karls⸗ „Coloſſeum“ verſammelten Vertreter der 6000 Mitglieder des Verbandes der Arbeit⸗ geber des Töpfer⸗ und„Ofenſetzergewerbes Deutſchlands unterſtellen ihr Handwerk dem Führer Deutſchlands und erkennen von der höchſten Anſpannung der eigenen Kraft unter dem Schutze der nationalen Regierung den Weg ihrer Mitarbeit an dem Wiederaufbau des ge⸗ liebten deutſchen Vaterlandes“.— Weitere Te⸗ legramme wurden an Dr. Wienbeck, den Reichs⸗ kommiſſar für den gewerblichen Mittelſtand im Reichswirtſchaftsminiſterium und Dr. Schild, den deut chen Handwerks geſandt. Generalſekretär des Reichsſtandes des Wallſtadt. Am 17. Juni veranſtaltete die Orts⸗ gruppe Wallſtadt des Kampfbundes für den ge⸗ werblichen Mittelſtand ihre zweite Mitglieder⸗ verſammlung im Lokal„Löwen“. Als Referent war Pg. Ogru⸗Führer Metz, Neckarhau⸗ ſen anweſend. Nach den Eröffnungsworten des Ortsgruppenführers Gaubatz ſprach dieſer den anweſenden Mitgliedern den Dank dafür aus, daß ſich alle Mitglieder ſo reichlich an der Stif⸗ tung zur Beſchaffung der Kampfbundfahne be⸗ teiligt hatten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß im hieſigen Orte unter dieſer Fahne Han⸗ del und Handwerk wieder zu früherem Wohl⸗ ſtand und Glanz zurückkehren mögen. Hierauf ergriff Pg. Ortsgruppenführer Metz das Wort, um den Anweſenden in ausführlicher Weiſe die früheren und heutigen Zuſtände im Handwerk zu ſchildern. Die Zeit von 1919 bis 1933 war für das Handwerk dauernder Rückſchritt. Trotz vieler Vorſtellungen der Handwerkervertretun⸗ gen bei den Regierungsſtellen wurde in dieſer Zeit nichts erreicht, ein Beweis dafür, daß man den Mittelſtand mit kalter Hand ausrotten wollte.— Im Anſchluß daran nahm Propa⸗ gandaleiter Rudolf zu verſchiedenen Ausfüh⸗ rungen hinſichtlich der bis jetzt 4 Arbeit des Kampfbundes das Wort. Anſchließend fand eine Diskuſſion ſtatt, an der ſich verſchiedene Mitglieder beteiligten und wurde die Beſeiti⸗ gung der einzelnen vorgebrachten Mängel zu⸗ geſagt. Als Hauptpunkt der Diskuſſion dürfte wohl der einſtimmige Wunſch aller Gewerbe⸗ treibenden hierorts auf baldige Errichtung der elektriſchen Straßenbahn von Mannheim nach unſerem Vorort betrachtet werden, für die ſich der Kampfbund als einzige örtliche Organiſation des Mittelſtandes bei den betreffenden Stellen einſetzen wird. Nach den Dankesworten des Kaſ⸗ ſenwartes Haug für die reichliche Beteiligung an der Fahnenſtiftung ſchloß Pg. Gaubatz die Verſammlung mit der erſten Strophe des Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes ſowie mit einem dreifachen Sieg⸗ A auf Vaterland und unſeren großen Kanz⸗ er.— Ladenburg. Am Freitag Abend hielt der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege unter dem Vorſitz von Sportkommiſſar Dr. Hohn im Beiſein von Vertretern der NSDAP. und ihrer Unterorganiſationen, SA., SS., HJ., IV., BDM., der Stadtgemeinde, Schulen und Vereine eine Sitzung ab, die den vorbereitenden Arbeiten zu der am Samstag, den 24. Juni ſtattfindenden Sonnwendfeier galt. Das Programm für dieſen Feſttag der Jugend wurde in großen Umriſſen feſtgelegt. Demnach werden alle Vereine aufgefordert, ſich an dem abends ſtattfindenden Umzug durch die Straßen der Stadt und die anſchließende Kund⸗ gebung auf dem ſtädtiſchen Feſtplatz zu beteili⸗ gen. Mit dieſer Sonnwendfeier wird die öf⸗ fentliche Verbrennung der geſammelten un⸗ deutſchen Schriften und Bücher verbunden ſein. Schwetzingen.(5. Nordbadiſches C..⸗Tref⸗ fen.) Am Samstag trafen ſich die Mitglieder der katholiſchen farbentragenden Verbindungen in Schwetzingen zu einer Wiederſehensfeier. Mittags fand in den Zirkelſälen ein Feſtkom⸗ mers ſtatt. Abends war dann wieder gemüt⸗ liches Beiſammenſein. In dieſem Jahre nah⸗ men an der Tagung erſtmals eine Anzahl Her⸗ ren in SA⸗ und SS⸗Uniform teil. Die Feier⸗ ſtunden ſind ſehr ſchöͤn und anregend verlaufen. Schwetzingen.(Wichtig für den Land⸗ wirt.) Wie wir erfahren, iſt die Heugrasver⸗ ſteigerung vom 12. Juni jetzt genehmigt, ſo daß die Landwirte mit der Heuernte begin⸗ nen lönnen. Schwetzingen.. Wehrſport im Turn⸗ verein.) In der Deutſchen Turnerſchaft wurde am Freitag eine Wehrſportabteilung ge⸗ gründet. Der Gedanke fand bei den Mitglie⸗ dern große Sympathie, ſo daß ſich alsbald 48 Mann dazu meldeten. Sie wurden in Anweſen⸗ heit der geſamten Vorſtandſchaft durch Hand⸗ ſchlag feierlich verpflichtet. Die Führung der Wehrſportabteilung hat Uhrmachermeiſter Ham⸗ mel übernommen. Die weiteren Einzelheiten über Uebungen uſw. werden in den nächſten Tagen bekanntgegeben. Schwetzingen.(Vortragsabend des V. D..) Herr Berger, ein Vertreter der badiſch⸗pfälziſchen Kolonie Speyer in der Ukraine, ſprach am Samstagabend im überfüll⸗ ten Saale des Gaſthauſes zum„Weißen Schwan“. Er überbrachte zuerſt die Grüße derer, die ſchon über ein Jahrhundert deutſche Kultur und deutſches Vollstum fern von der Heimat pflegen und erhalten, um dann im ein⸗ zelnen zu ſchildern, wie dieſe Auslandsdeut⸗ ſchen feſt an ihrem Deutſchtum hängen. Dieſe Auswanderer haben nicht nur Kolonien mit deutſchen Ortsnamen gegründes, ſondern ſie haben unter den ſchwierigſten Verhältniſſen einem fremden Volke bewieſen, was deutſcher Fleiß und deutſche Arbeit zu erreichen vermag. Ihrem Ausdauerwillen iſt es zu verdanken, daß ſie nicht zum Kulturdünger geworden ſind, ſon⸗ dern heute noch, ja vielleicht noch ſtärker als vor 100 Jahren, mit zäher Liebe an ihrem deutſchen Vaterlande hängen. Die Ausführun⸗ gen des Redners wurden oft durch ſpontanen Beifall unterbrochen. Wir möchten es nicht un⸗ terlaſſen, unſeren Volksgenoſſen in der Urkraine durch Herrn Berger unſere Grüße übermit⸗ teln zu laſſen, verbunden mit Dank, den wir ihnen als Vorrämpfer des Deutſchtums im Auslande ſchuldig ſind. 89 1295 Der älteſte Bürger un⸗ erer Stadt wohnt nach dem Ergebnis der olkszählung in der Dreikönigſtraße. Es iſt dies Herr Ludwig Schiruska, geboren im 1842. Er iſt ſomit 91 Jahre alt. Mancher iebziger könnte ihm an körperlicher Rüſtigkeit die Stange nicht halten. In früheren Jahren arbeitete er als Sieen jetzt führt er in aller ein e nfames Junggeſellen⸗ eben.———— 33 Die Schwetzinger Sportwoche trägt ſcheinbar auch wieder den Stempel, den bis jetzt faſt alle Veranſtaltungen der Jahr⸗ hundertfeier getragen haben, d. h. ſie ſteht bis jetzt im Zeichen des Regenwetters. Schon der erſte Wettkampf in der Leichtathletik zwiſchen VfL. Neckarau und Sportverein Plankſtadt mußte am Samstag abgeſagt werden. Erſt am Sonntag konnte man mit Mühe und Not die feſtgeſetzten Spiele durchführen. Im Mittel⸗ punkt ſtand das Repräſentativtreffen des Krei⸗ ſes Neckar und des Kreiſes Unterbaden. Trotz der ſchlechten Platzverhältniſſe durch das Regen⸗ wetter wurde ein flottes und intereſſantes Spiel vorgeführt. Der Kreis Neckar konnte einen:3⸗Sieg über Unterbaden davontragen. Das Ergebnis der übrigen Spiele iſt folgendes: 1. Jugend SVS.— 1. Jugend Waldhof:7, 2. Jugend SVS.— 2. Jugend Oftersheim:0, 1. Mannſchaft— VfR. Mannheim:0, Komb. Jugend SVS.— 1. Jugend Eppelheim:6.— Am Sonntagabend fand im„Bayeriſchen Hof“ zu Ehren der beiden Mannſchaften Kreis Neckar und Unterbaden ein Unterhaltungsabend ſtatt. Herr Ruffler als Vorſitzender wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß es ein gutes Zeichen ſei, daß die Sportvereine ſich freudig bereit erklärten, durch Sport und Spiel die Jahrundertfeier zu einem allſeitigen Feſt Gauamtliche Mitteilungen Karlsruhe, 17. Juni. Wie mir berichtet wurde, haben ſich in Pforzheim, Freiburg und anderen Orten in Baden Sondergruppen unter den Kaminfegergehilfen gebildet. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe Sondergruppenbildung nicht geſtattet iſt, ſowie der Herausgabe eigener Fachblättchen nicht ſtattgegeben wird. Die zuſtändige Organiſation für alle Ka⸗ minfegergehilfen in Baden iſt der Verband ba⸗ diſcher Kaminfegergehilfen, welcher als Fach⸗ gruppe in den Deutſchen Baugewerbsbund auf⸗ gegangen iſt. Sämtliche Ortsgruppenbetriebswarte ſind an⸗ gewieſen, jeglicher Sonderbildung mit allem Nachdruck entgegenzutreten. Heil Hitler! gez. Fritz Plattner, Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Süd⸗Weſt Gau-Parole Achtung! Karlsru'he, 17. Juni. Trotz der Mit⸗ gliederſperre und der in dieſem Zuſammen⸗ hang ergangenen Anordnungen gehen täglich eine große Anzahl Aufnahmeerklärungen ein. Dieſe Aufnahmen können natürlich keine Be⸗ rückſichtigung finden und bleiben bis zur Auf⸗ hebunz der Mitgliederſperre liegen. Während der Mitgliederſperre können Auf⸗ nahmen nur von ſolchen Perſonen entgegen⸗ genommen werden, die nachweislich ein halbes Fahr der NSBoO. angehört haben oder die ein halbes Jahr offiziell als Anwärter in der SA. oder SS. Dienſt gemacht haben. Bei Einſendung dieſer Aufnahmeerklärungen iſt jedem Schein eine entſprechende Beſtätigung der NSBoO., der SA. oder der SS. beizuheften, andernfalls die Aufnahmen liegen bleiben. Die nach dem 1. Mai 1933 eingetretenen SA.⸗ und SS.⸗Anwärter können alſo erſt nach Ablauf eines halben Jahres die Mitgliedſchaft beantragen. Wichtig iſt, daß die eintretenden SA.⸗ und SS.⸗Anwärter der Hilfskaſſe ſofort und laufend gemeldet werden, da ſie den gleichen Gefahren ausgeſetzt ſind wie die übrigen Mit⸗ glieder. Der Gauſchatzmeiſter: gez.: Schwörer. Bekanntgaben NSK. Die Reichspropagandaleitung gibt be⸗ annt: Es häufen ſich in letzter Zeit die Fälle, wo⸗ nach innerhalb der Gaugebiete von den verſchie⸗ 100 Taſſen aus 1Pfundpaket Kathreiner 4⁵ Pfg/ denen Gliederungen der Partei(Kampfbund des gewerblichen Mittelſtandes, NSBO, SA, uſw.) öffentliche Verſammlungen, Kundgebun⸗ gen, Aufmärſche und Veranſtaltungen aller Art LAärkoden werben, o e Werbauht nis dau- ausz lten. Für den Ortsausſchuß für Lei⸗ g2 und Jugendpflege überbrachte Dr. Stoffel die Grüße. Die ganze Veranſtaltung iſt fröhlich und harmoniſch verlaufen. Wir wollen hoffen, daß ſie ein gutes Omen iſt für die weitere Abwicklung der Sportwoche. Oftersheim.(Anträge der national⸗ ſozialiſtiſchen Bauernſchaft.) Die An⸗ träge, welche kürzlich von der NS.⸗Bauernſchaft beim Gemeinderat eingebracht wurden, ſind jetzt erledigt worden. Dem Antrag auf Aufhebung der Kündigung des Farrenhalters kann jetzt nicht entſprochen werden. Wegen der Hoch⸗ waſſerſchäden, die in den Grabenäckern ver⸗ urſacht wurden, wird eine Eingabe an die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion gerichtet. Ueber den Verkauf von einigen zuchtuntaug⸗ lichen Farren ſoll erſt nach Einholung eines tierärztlichen Gutachtens weiter verhandelt werden. Altlußheim.(Gemeinderatsbericht vom 13. Juni 1933.) Die Verſteigerung von Heugras am 9. Juni 1933 wird genehmigt.— Die Abhörbemerkungen zur 1932/1933er Rech⸗ nung der Ortsviehverſicherungs⸗Anſtaltskaſſe werden zur Kenntnis gebracht und erledigt.— Verſchiedene Anweiſungen der Gemeindekaſſe Altlußheim werden erteilt.— Verſchiedene An⸗ träge auf Gewährung von Wohlfahrtsunter⸗ ſtützungen und Nachlaß von Gebäudeſonder⸗ ſteuer werden verbeſchieden.— Die Löſchung einer durch Hypothek geſicherten Schuld für Steuern uſw. wird bewilligt, da anderweitig Sicherheit geleiſtet worden iſt.— Mit dem Arzt Dr. Quenzer wird ein Vertrag über die ſchul⸗ ärztliche Beaufſichtigung der Schulkinder der hieſigen Volks⸗ und Fortbildungsſchule abge⸗ ſchloſſen.— Verſchiedene Krankenhaus⸗ und Verpflegungskoſten werden auf die Gemeinde⸗ kaſſe Altlußheim übernommen. ODie Zewegung leitung bzw. Gaupropagandaleitung davon in Kenntnis zu ſetzen. Die Reichspropagandaleitung weiſt erneut darauf hin, daß für die geſamte Propaganda in den Gauen nur die Gauleiter bzw. die Gau⸗ propagandaleiter zuſtändig ſind. Alle Dienſtſtellen der NSDAp, die innerhalb eines Gaugebietes irgendwelche Veranſtaltun⸗ gen vorzunehmen beabſichtigen, haben vorher rechtzeitig mit den Gaupropaganda⸗ bzw. Kreis⸗ leitungen Fühlung zu nehmen. Ebenſo haben ſämtliche Gliederungen der Partei vor Inangriffnahme von propagandiſti⸗ ſchen Maßnahmen der Reichspropagandaleitung in München, Reichsadler, Kenntnis zu geben. Nur ſo iſt es möglich, die Parteidienſtſtellen bei ihren Veranſtaltungen zu unterſtützen, gleich⸗ zeitig aber wird vermieden, daß irgendwelche Propaganda⸗Aktionen mit bereits feſtſtehenden kollidieren. gez. Hugo Fiſcher, ſtellv. Reichspropagandaleiter. Rundfunk-Programm für Dienstag, den 20. Juni 1933: Mühlacker:.00.,.,.;.10 Frühkonzert; 10.00 Nachrichten, 10.10 Lieder; 11.55 Wetter⸗ bericht; 12.00 Mittagskonzert; 13.15.,.; 13.30 Konzert; 16.30 Konzert; 17.45.,.,.; 18 Die Kaiſerpfalz Eger; 18.25 Gräfin Giulia Cattaneo, eine junge Italienerin, erzählt von ihren Eindrücken in Deutſchland; 18.50.,.; 19.00 Stunde der Nation:„Andr. Hollmann“, ein Hörſpiel; 20.45 Die kleine Chronik um Anna Magdalena Bach; 21.20 Ein Melo⸗ dienreigen für jedermann; 22.20.,.,.; 22.45 Nachtmuſik. München:.00 Frühkonzert; 12,.00 Mittagskon⸗ zert; 13.30 Flotte Weiſen; 16.30 Veſperkonzert; 17.45 Der erſte deutſche lutheriſche Miſſionar; 18.05 Konzertſtunde; 18.25 Bulgarien, das Land der Roſen; 19.00 Stunde der Nation; 20.00 Blätter und Blüten aus den Gärten der —— eine Funkunterhaltung; 21.20 Tanz⸗ muſik. Königswuſterhauſen: 12.00 Aus deutſchen Gauen, Schallplatten; 14.00„Der Bettelſtudent“, Schall⸗ platten; 15.00 Jugendſtunde; 16.00 Konzert; 17.35 Opernduette für Tenor und Bariton; 19.00 Stunde der Nation; 20.05 Der Hörer hat das Wort; 20.30 Orcheſterkonzert. Geſchäftliche Notiz. Beſitzwechſel. Die dem Freiherrn von Gemmingen⸗ Hornberg in Neckarzimmern gehörigen Hardhof⸗ waldungen in Mosbach i. B. ſind in anderen Be⸗ ſitz übergegangen. Weiter wurde verkauft das dem Fabrikanten Fr. Lipp in Mittelneufnach in Bayern gehörige Haus, Leopoldſtraße 54, An den Anlagen in Heidelberg, und iſt mit ſämtlichem Berggelände in anderen Beſitz übergegangen. Sämtliche Abſchlüſſe erfolgten durch den Alleinbeauftragten Oskar Bauer, Häuſer⸗ und Gütermakler, Mittelſtraße 10. Bekanntmachung der Stadt Schwetzingen. „Am Dienstag, 20. Juni 1933, werden öffentlich verſteigert: 11 Uhr im Rathaus, Zim⸗ mer 10, ſtädtiſche Fuhrleiſtungen(Zweiſpänner⸗ fuhrwerk) bis Ende des Rechnungsjahres 1933 (31. 3. 1934), ſoweit nicht durch ſtädt. Fuhrhalte⸗ rei ausführbar; 11.30 Uhr im Bauhof(Wilde⸗ mannſtraße) der Dunganfall aus dem ſtädt. im Schloßzirkel(Zeyherſtraße) das Kleegras⸗ erträgnis von ſtadteigenen Wieſen(Sauer⸗ ſtücke). Schwe ingen.(Verkauf von Speiſe⸗ b etr.) Am Mittwoch, den 21. Juni,—12 Uhr, werden im Keller des ———————— n 5 eiſekartoffel gegen Barzahlung abgegeben. Bial h Zeare z..n n Sonnen, 20.26 Uhr. gang 18.4 Seldv/ac Die rote Und wir Und hoff Abch sel da lover Hier hetz Und unte Man schi und hoff. (im Hinb Regierun Dle wiune Zzu stürze Die Wot wird jed. Seĩid vy/d und schv Nie daœrf in unsrern Denn scr soll uvnse .„ Unel Wird eint Verlehrs Vorfahrtsr der Straße kraftwagen Radfahrer Schlüſſelbei eignete ſich wobei der trug. 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Die An⸗ Bauernſchaft den, ſind jetzt Aufhebung kann jetzt der Hoch⸗ näckern ver⸗ abe an die n gerichtet. zuchtuntaug⸗ olung eines verhandelt tsbericht igerung von nehmigt.— 1933er Rech⸗ Anſtaltskaſſe erledigt.— emeindekaſſe chiedene An⸗ fahrtsunter⸗ häudeſonder⸗ jie Löſchung Schuld für anderweitig kit dem Arzt er die ſchul⸗ ilkinder der ſchule abge⸗ nhaus⸗ und »Gemeinde⸗ e g davon in zeiſt erneut opaganda in ). die Gau⸗ ie innerhalb eranſtaltun⸗ üben vorher bzw. Kreis⸗ rungen der opagandiſti⸗ andaleitung s zu geben. idienſtſtellen ützen, gleich⸗ rgendwelche feſtſtehenden ſcher, gandaleiter. 1933: Frühkonzert; .55 Wetter⸗ 15., 5... W. äfin Giulia erzählt von 18.50.,.; Hollmann“, Thronik um Ein Melo⸗ 3, K, Mittagskon⸗ ſperkonzert; Miſſionar; garien, das der Nation; Gärten der 21.20 Tanz⸗ ſchen Gauen, dent“, Schall⸗ 00 Konzert; id Bariton; er Hörer hat Gemmingen⸗ Hardhof⸗ anderen Be⸗ uft das dem h in Bayern n Anlagen in erggelände in he Abſchlüſſe Bauer, etzingen. )33, werden thaus, Zim⸗ weiſpänner⸗ jahres 1933 . Fuhrhalte⸗ hof(Wilde⸗ dem ſtädt. Kleegras⸗ en(Sauer⸗ Speiſe⸗ woch, den Keller des enweg hier, abgegeben. Fahrgang 3. Rr, 149. Seite 5 „Hakenkrenzbdanner“ Diensiog, 20. Juni 1933 HGfeaſe: MANNHEIV Gedenklage Daten für den 20. Juni: 1520 Luthers Brief an den deutſchen Adel er⸗ ſcheint. 1620 Tillys Sieg über den Herzog Chriſtian von Braunſchweig bei Höchſt. 1868 Der Schriftſteller Walter Bloem in Elber⸗ feld geboren. Sonnenaufgang.36 Uhr, Sonnenuntergan 20.26 Uhr. Mondaufgang.14 Uhr, Ann gang 18.44 Uhr. Seid wachsaml Seſdv/ achsam, deutscheVolksgenossen Die rote Meute stellt sich tot— Und wirkt im Auslond unverdrossen- Und hofft ouf neues Morgenrotll Auch selbst im eignen Vdterlande do lovert Tõcke und Verratl!— Hier heizt geheim die feige Bonde Und unterw/ühlt den nevuen Staqtl Man schört bei ormen Arbeitslosen und hofft quf Unzofriedenheifl im Hinblick wohl der„tadellosen Regierung der Vergongenheit“7) Dle wundervollen Bonzen-Throne zu stürzenl— jo, das wor gemeinl Die Wot der roten Ex-Barone wird jedem gut verständlich seinl Seld wachsam!l loßt eoch nicht ver- föhren, und schwört mit uns— mit Herz und Hand: Nie dorf die rote Pest regieren in unsrem neven Vaterland Denn scuber, ehrlich, treu und rein soll unser neues Deutschlond sein. „Und wer uns nicht die Treue hält, Wirel einfech an die Wond gestellt „ Erwin Messel, Was alles paſſiert Verkehrsunfälle: Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrecht ſtieß am Samstag—5— auf der Straßenkreuzung s 4— R 5 ein Perſonen⸗ kraftwagen mit einem Fahrrad zuſammen. Der Radfahrer zog ſich einen Bruch des rechten Schlüſſelbeines zu. Ein ähnlicher Unfall er⸗ eignete ſich auf der Straßenkreuzung 86— R7 wobei der Radfahrer Hautabſchürfungen davon trug. In Waldhof kollidierte ein Radfahrer mit einem Motorradfahrer, wobei ſich der Motor⸗ radfahrer Hautabſchürfungen zuzog. Bei 4 weiteren Verkehrsunfällen entſtand lediglich Sachſchaden. Unfälle: Auf der Breiteſtraße kam am Sams⸗ tag eine 36 Jahre alte Frau zu Fall und wurde am Knie derart verletzt, daß ſie ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. In den Waſchkeſſel geſtürzt: Eine 57 Jahre alte Ehefrau aus Käfertal zog ſich dadurch er⸗ 5 Brandwunden zu, daß ſie in einen aſchkeſſel mit kochender Waſchbrühe fiel. Die Verletzte fand Aufnahme im Krankenhaus. Beim Spielen verunglückt: Sonntag nachmit⸗ tag fiel ein 4 Jahre altes Kind in der Viehhof⸗ ſtraße beim Spielen zu Boden und trug einen Bruch des linken Unterſchenkels davon.— Bei dem im Stadion ſtattgefundenen Handballſpiel wurden zwei Spieler nicht unerheblich verletzt. Selbſttötungsverſuche: In der Augarten⸗ ſtraße verſuchte ein 32 Jahre alter Schloſſer durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Hausbewohner konnten jedoch ein⸗ reifen und ließen den bereits Bewußtloſen in das Krankenhaus verbringen.— Einen ähnlichen Selbſttötungsverſuch wurde von einer 32 Jahre alten Buchhalterin in der Altſtadt unternom⸗ men. Auch ſie mußte in das Krankenhaus ein⸗ geliefert werden.— Eine 20 Jahre alte Hausan⸗ geſtellte unternahm dadurch einen Selbſt⸗ tötungsverſuch, daß ſie in den Neckar ſpringen wollte. Vorübergehende Perſonen konnten ſie jedoch daran hindern. Auch ſie wurde ins Kran⸗ kenhaus überführt. In allen drei Fällen iſt der Grund zur Tat noch unbekannt. Wegen groben Unfugs bzw. nächtlicher Ruhe⸗ ſtörung gelangten in den beiden vorletzten Ta⸗ gen 22 Perſonen zur Anzeige. Schutzhaft: In den beiden vorletzten Tagen wurden 5 Perſonen aus politiſchen Gründen in Schutzhaft genommen. Im Laufe des Freitags wurden 8 Perſonen aus verſchiedenen politi⸗ ſchen Gründen in Schutzhaft genommen. Plötzlicher Tod: Ein Mann aus Friedrichs⸗ lir: erlitt im Hof des Arbeitsamts einen Ge⸗ irnſchlag, der den ſofortigen Tad zur Folge hatte. Freiwilliger Tod: In Sandhofen hatte ſich am Sonntag vormittag ein verheirateter, 45 Jahre alte Mann, vermutlich infolge eines chweren Nervenleidens, in ſeiner Wohnung er⸗ hängt.— Die unbekannte Frau, welche ſich in der Nacht zum 16. ds. Mts. beim Waldhof vom Zuge überfahren ließ, konnte inzwiſchen als die 32 Jahre alte, getrennt lebende Ehefrau eines Arbeiters aus der Innenſtadt feſtgeſtellt werden. Mißliche Familienverhältniſſe dürften die Urſache der Tat ſein. Das Staatstechnikum ſoll nach Mannheim! Die Vertreter der Sindentenſchaft des Staatstechnikums wünſchen dies Vor einigen Tagen lenkten verſchiedene Preſſeartikel in Karlsruher, Heidelberger und Mannheimer Blättern über eine von der Karls⸗ ruher Studentenſchaft geplante Proteſtverſamm⸗ lung gegen die Verlegung des Staatstechni⸗ kums von Karlsruhe nach Mannheim die Auf⸗ merkſamkeit der Oeffentlichkeit auf Probleme, die heute tatſächlich in Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim aufs gründlichſte beraten wer⸗ den. Aus wirtſchaftlichen, kulturpolitiſchen und anderen Gründen wird heute eine Verlegung der Handelshochſchule Mannheim nach Heidel⸗ berg und Eingliederung in die Univerſität und eine Verlegung des Staatstechnikums Karls⸗ ruhe nach Mannheim und Verſchmelzung mit der Ingenieurſchule gefordert. Es iſt wirklich ein Unikum, daß ſich in Deutſchland eine Stadt den Luxus einer Hochſchule leiſtet, der die Bür⸗ 7 im Jahre 300 000 bis 400 000 RM. koſtet. ei einer Verlegung der Hochſchule nach Heidelberg würde nur nochet⸗ wa ein Zuſchuß von rund 100000 RM. aus öffentlichen Mitteln erforder⸗ lich ſein, ſo daß man alſo ſchon aus rein finanziellen Erwägungen eraus die An der Hoch⸗ chule von Mannheim nach Heidel⸗ berg vertreten kann. Die Mehrzahl der Diſziplinen iſt ja bereits in Heidelberg ver⸗ treten und zwar ſitzen auf den Lehrſtühlen ſehr —.————45— ehre er dort geringer vertreten. rerſe leſen eine Reihe von Vewwelberger Profeſſoren bereits ſeit Jahren in Mannheim und umgekehrt Mannheimer Profeſſoren in Heidelberg. Heidelberg hat zudem eine vor⸗ ügliche Bibliothek. All dieſe Geſichtspunkte 150 von—+—— Bedeutung für die erlegung na 60 elberg. Mannheim ſoll nun für die ſcheidende Mann⸗ eimer Falten zus Vant einen vollwertigen rſatz erhalten und dankenswerter Weiſe be⸗ abſichtigen die Vertreter der Badiſchen Regie⸗ rung zum Ausgleich für die Handelshochſchule das Staatstechnifum nach Mannheim zu ver⸗ legen. Auch hierfür waren bei den Männern der Regierung rein ſachliche Geſichtspunkte maßgebend, insbeſondere die Auffaſſung, daß ſich einem ſolchen Inſtimt in der Induſtrie⸗ metropole Mannheim g0 andere Entwicklungs⸗ möglichkeiten bieten. Die Studentenſchaft hat hier auch ganz andere Ausbildungsmöglichkei⸗ ten. Andererſeits würde die Mannheimer In⸗ duſtrie durch die Verlegung des Staatstech⸗ nikums von Karlsruhe nach Mannheim be⸗ deutend befruchtet werden. Denn die Wirtſchaft ſteht heute oft vor ſchwierigen Fragen, die nur in Laboratorien unter wiſſenſchaftlicher Lei⸗ tung oder kurz geſagt von einem Technikum gelöſt werden können. In dieſem Zuſammenhange waren auch die Vertreter der Studentenſchaft des Staatstech⸗ nikums nach Mannheim eingeladen, um ſich einmal an Ort und Stelle von dem pulſieren⸗ den Leben der Stadt Mannheim, von dem In⸗ tereſſe der Induſtrie an dem Staatstechnikum, von den Bildungsmöglichkeiten in Mannheim und von der Energie zu überzeugen, mit der man in Mannheim an die der lebens⸗ wichtigen Fragen herangegangen iſt. Nach der Begrüßungsanſprache durch den Oberbürgermeiſter Renninger, in der er eingehend die Gründe hervorhob, die ihn dazu bewogen haben, das Staatstechnikum nach Mannheim zu ver flanzen wurde das für das Technikum vorgeſehene Gebäude der Allge⸗ meinen Ortskrankenkaſſe beſichtigt. Der Ober⸗ bürgermeiſter betonte, daß es nicht nur ſein Wunſch ſei, das Technikum zu verlegen, ſon⸗ dern der Wunſch der Regierung, die ſich der Bedeutung Mannheims für Baden wohl be⸗ wußt ſei. Mannheim ſei der wirtſchaftliche Kopf Badens, und — — — — — — — — — 3 — — 3 — wer Baden wieder geſund machen will, muß Mannheim wieder geſund machen. Der alte Mannheimer Kaufmannsgeiſt und wirt⸗ ſchaftliche Wagemut ſei wieder erwacht, was die Berichte der großen Werke über den Auf⸗ trags⸗ und Beſchäftigungsſtand zeigen. Nur einmal werde den Studenten dieſe Möglichkeit geboten, nur ſelten ſei die Gelegenheit ſo günſtig wie heute, wo nicht nur ein für dieſe Zwecke wunderbar geeignetes Ge⸗ bäude zur Verfügung ſteht, ſon⸗ dern auch die Mittel für den erfor⸗ derlichen Umbau und Ausbau der Laboratorien in Mannheim flüſſig gemacht werden können. Alle dieſe gün⸗ ſtigen Umſtände, die heute zuſammentreffen, würden es ermöglichen, in Mannheim ein Staats⸗ technikum aufzuziehen, das zu den modernſten Inſtituten Deutſchlands auf dieſem Gebiete ge⸗ hört. Die Stadt Mannheim rechne es ſich als eine Ehre an, dem T kum eine neue Heimat K0 geben, und ſie werde alles tmun, was dem echnikum zum Wohle gereichen könnte. Die Belebung des Innenmarktes macht ſich heute ſchon allenthalten fühlbar be⸗ merkbar, obwohl die geſetzgeberiſchen Maßnah⸗ men ſich erſt in einigen Monaten auswirken können. Heute ſei es vielen Induſtriellen ge⸗ radezu ein Bedürfnis, ſich die neueſten Err genſchaften der it ee machen, engſter Fühlung mit den Lehr⸗ Forſchungs⸗ ätten zu ſein. Die räumliche Entfernung von arlsruhe und Darmſtadt habe dieſe Zuſam⸗ menarbeit bisher erſchwert, wenn nicht ſogar unmöglich gemacht. Gewiß hat auch die Stadt Karls⸗ ruhe getan, was ſie für die Anſtalt tun konnte. Aber Karlsruhe beher, bergt und betreut viele Bildungs⸗ anſtalten, insbeſondere die Techni⸗ ſche Hochſchule. So jſt es n daß die Stadt Sruhe, bei beſtem Willen etwaß ähnliches zu bieten, nicht in der Lage war, datz Technikum beſonders zu betreuen. Man muß es anerkennen, was Karlsruhe unter dieſen Umſtänden für das Technikum getan hat, in Mannheim aber gilt nach. enn der Handelshochſchule nach Heidekberg die ganze Fürſorge der Stadt der mit der Rheiniſchen Ingenieur⸗ Schule zu einem modernen Techni⸗ kum verſchmolzenen Anſtalt. Die Stadt freue ſich darüber, daß ihr von der Re⸗ gierung eine ſolche Aufgabe geſtellt wurde und es wird ihr eifrigſtes n ſein, dem nach Mannheim übergeſiedelten Technikum einen Namen zu verſchaffen. Au⸗ der national⸗ ſozialiſtiſchen Führer der Studentenſchaft ſei es, mit Weitblick die Tragweite des Planes zu erkennen, die Studentenſchaft von der Richtig⸗ keit der von der Regierung und der Stadt Mannheim propagierten Maßnahmen zu über⸗ zeugen. Die kommenden Semeſter werden den heutigen Führern dankbar ſein, den Rational⸗ ſozialiſten, die wirklich den Mut zu umwälzen⸗ den und revolutionierenden Maßnahmen haben. Wenn alle Kräfte im nationalſozialiſtiſchen Geiſte zuſammenarbeiten, Regierung, Profeſſo⸗ renſchaft, Studentenſchaft und Stadtverwal⸗ tung, dann wird das große Werk gebingen und Schwierigkeiten werden mit Leichtigleit mber⸗ wunden werden. Die Eniſcheidung über die Exiſtenz und die Verlegung des Technikums muß fallen; ſie muß fallen, damit man an die Erörterung der Einzelfragen gehen hann. Im Gebäude der allgemeinen Ortskranken⸗ kaſſe empfingen die Herren Architekt Platen, Dipl.⸗Ing. Sichelſchmidt als Vertreter des Kampfbundes der Ingenieure und Dir. Bartſch die Karlsruher Gäſte. Der Vertreter Eintritt frei! Pg. Prof. Niemenſchneider, Karlsruhe Pg. Bezirksführer Dr. Väth, Heidelberg RoKK, vezirk Rhein⸗Reckar Der Bezirksführer: Reith IIllnmmimmmmmmammnumummaumumaumaummmaunmmmmaumumnaummamnaum E. ulonol- Sgnaliniſces. Kraftfahr⸗Korvs VOy 3 Nokg— Bezirk Rhein⸗Reckar 8 Hente, Dienstag, den 20. Juni 1933, abends 8 Ahr— — im großen Saale des Ballhauſes— F roße Redner: der Arbeitgeberverbände, Kommiſſar Eläſfel war leider verhindert. In liebenswürdi Weiſe ertlärte der Architekt Platen, der den Ban des Hauſes leitete, an Hand der Pläne das Gebäude und führte dann die Beſichtigung Man war allgemein angenehm überraſcht und hatte ſich etwas anderes unter der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe vorgeſtellt. Wohltuend wirkten die hellen Räume und Gänge, die hlare einfache Architektonir und techniſche Konſtruktion. Das Gebäude iſt geradezu wie geſchaffen für ein Technikum; der größte Teil der Räume hat Rorbdlicht, die bereits gezogenen Wände können beliebig verändert werden, daß alle Balken von Front zu Front geſpannt ſind. Schon jetzt ſtehen! rund 2000 Quadratmeter Nutzfläche mehr zur Verfügung, als in dem Gebäude des Tech s in Karlsruhe, wo alles zuſammen⸗ gedrängt und geſtaut iſt. In lameradſchaftlicher Weiſe wandte ſich dann der Vertreter des Kampfbundes der Im⸗ genieure an die Studentenſchaft und führte etwa aus: Sie, meine Herren, ſind heute dagu berufen, einen Plan verwirllichen zu helſen, der ſchon lange bei der Mannheimer Induſtrie be⸗ ſteht. Die Verlogung des Staatstechnitumd von Karlsruhe nach Mannheim iſt eine Forde⸗ rung, die der V..., einer der angeſehenſten techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Verbände, ſchon vor 10 Fahren vertreten hat. Aufgabe der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution ſei es, dieſen Plänen Geſtalt zu geben und ſie zu verwirklichen. Von dem deutſchen Ingenieur⸗Rachwuchs der nüchſten Jahre wird mehr verlangt als bisher, wird die Löfung der ſchwierigſten Probleme gefordert; wenn der junge Stu⸗ dent ſchon während ſeiner Ausbildung erne gute Fühlung mit der Induſtrie hat, wird er nach ſeiner Ausbildung leichter in die Induſtrie hereinlommen. Er hat wührend ſeiner praktiſchen Tätigleit die mannigfaltigſte Möglichkeit, Beziehungen anzubahnen, die für ſein Leben entſcheidend ſein können. Die An⸗ knüpfung von Beziehungen nach dem Studium iſt erfahrungsgemäß mit großen Schwierigeiten verklnüpft. Die Induſtrie begrüßt es, daß ſis ein wiſſenſchaftliches Inſtitut erhält, an das ſie ſich mit allen Fragen wenden kann. Die Nähe —— wirkt auch brfruchtend auf dir e. Vor der Schranke Raffinierter Diebſtahl Ein alter, zittriger Mann hat daheim 7000 Mark ſorgſam in einer Schachtel verpackt, um das Geld, wie er angab, zum Erſteigern eines Hauſes bereit zu haben. Eines Tages kommen in ſein Ladengeſchäft 2 Herren, die behaupteten, von der Kriminal⸗ polizei zu ſein und Deviſen ſuchen zu müſſen. Die Aufregung des Alten iſt wohl zu begrei⸗ fen, er verliert die Faſſung und läßt ſich nicht einmal die Ausweiſe der„Kriminalbeamten“ zeigen. Dieſe beiden, nebſt zwei weiteren Kom⸗ plicen, ſtehen jetzt vor Gericht. Das heißt, ſchon zum zweiten Mal; ſie legten Berufung ein gegen das Strafmaß, das vom Schöffengericht ausgeſprochen war. Der eine der„Kriminalbeamten“, F. Gl., war Polizeibeamter. Sein Fall iſt nicht ohne ragik. Er war Kriegsteilnehmer und nahm an den Kämpfen im Ruhrgebiet nach dem Krieg teil. Bei der Schutzpolizei in Mannheim wurde er Wachtmeiſter. Als er aus dem Dienſt ſchied, erhielt er 1500 Mark als Abfindung, damit will er Schulden beglichen haben. Er war verhei⸗ ratet und iſt jetzt geſchieden, einen Selbſtmord⸗ verſuch infolge ſeeliſcher Zerrüttung hat er auch ſchon hinter ſich. Mit ſeinen 33 Jahren iſt er der älteſte des Quartetts, aber nicht der An⸗ führer. Anführer iſt der reichlich vorbeſtrafte P. L. Den eigentlichen Diebſtahl hat Spr. ausgeführt, der die Rolle des anderen Kriminalbeamten übernommen hatte. Ein ebenfalls öfters vorbe⸗ ſtrafter F. W. iſt der vierte im Bunde, der vor Begehen der Tat beim Beſtohlenen auskund⸗ ſchaftete. Die Tat war gut vorbereitet. Der Angeklagte Gl., der aus ſeiner Beamtenzeit noch das 8 geſetzbuch zu Hauſe hat, holte ſich darin fa männiſche Auskunft über die Höhe der zu er⸗ wartenden Strafe, falls die Sache raus komme., Da alles gut klappte, war die Stimmung an⸗ ſcheinend die beſte. Wenige Tage ſpäter waren von den 7000 Mark nur noch 4000 Mark übrig⸗ W. hatte ſich ein Auto gekauft, in einer Unter⸗ haltungsſtätte wurde eine Zeche von 300 Mark gemacht. Dieſes Verhalten wirkt nicht gerade zugunſten der Angeklagten. Die Reue, die man dem Gl. vielleicht am beſten glauben möchte, kommt zu ſpät. Das Urteil lautet auf Zurückweiſung der Bey rufung in den Fällen Gl., Spr. und W. Be ., dem Anführer, wird die Strafe auf zwe Jahre Gefängnis erhöht, gegenüber der frühe⸗ ren Strafe von einem Jahr acht Monaten. Gl. und J. W. hatten je ein Jahr zwei Monat Spr. ein Jahr und acht Monate Gefängnis⸗ ſtrafe erhalten. H. 1. Hauft nicht hei juden! Jahrgang 3. Nr. 149. Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 20. Juni 1933 Sommer⸗Anfang Am 21. Juni beginnt der Sommer. Sonn⸗ wendſfeuer flammen und ſprühen in die Som⸗ mernacht und Juhſchrei um Juhſchrei fliegt mit der Flamme hoch. Die Feuer künden, daß das Jahr wieder abwärts gleitet, daß Tag und Sonne ihr höchſtes Leben hinter ſich haben. Wenn der Sommer ins Land ſteigt, dann leuchten die Roſen, dann duftet der Jasmin, dann blühen die Linden. Langſam färbt ſich unter dem Gluthauch der Sonne das Grün der Aehren— vorausgeſetzt, daß die Sonne jetzt endlich Herrſcherin am Firmament wird, daß ſie die trotzigen Wollen, die uns das Leben ſeit bald zwei Monaten recht gründlich verbittern, endgültig vertreibt. Und zwiſchen den Halmen funkelt das tiefe Blau der Kornblumen und leuchtet das knallige Rot der Mohnblumen. So viel Farben und Formen, ſo viel Arten und Geſtalten wie der Frühling führt der Sommer nicht mehr in ſeinem Gefolge. Satter, reifer iſt ſeine Zeit. In das Blühen und Duften macht ſich jede Woche mehr und mehr verheißen⸗ des und erfüllendes Reifen. Zwiſchen ſtrahlendem Sonnenſchein und küh⸗ lendem Schatten ſollen die wunderbaren Tage des Sommers vergehen. Und die Abende ſollen reich und glüchlich ſein vom jungen Segen der Erde. In den Gärten ſchwärmen die Immen und die Schmetterlinge gaukeln von Blume zu Blume. Unaufhörlich zirpen die Grillen und im Walde knallt die Büchſe laut und dumpf. Sommer iſt's. Für den Landmann lommt die Zeit des ſchwerſten Rackerns, kommen die Wochen voll Müh und Plag, voll Schweiß und Arbeit. Und juſt um die gleiche Zeit ſuchen die anderen Berufe Kräftigung und Erholung, Ruhe und Entſpannung. Der Urlaub winkt, die Ferienzüge rollen. Der Sommer beginnt. Amtlich und offiziell. Bis jetzt hatten wir noch nicht einen einzigen Sommertag. Dafür ſoll durch die nächſten Wochen und Monate nichts anderes tönen als die Melodie des Sommers. bdas größte deutsche filmereignis: SA-Mann Brand bu mußzt ihn sehen und bist gebonnt. —————— Die Kreisverſammlung tagt Geſtern war die 68. Kreisverſammlung in den Bürgerausſchußſaal zu Mannheim einberufen Der Kreisverſammlung ſelbſt ging die Wahl des Kreisvorſitzenden und ſeines Stellvertreters vor⸗ aus. Zwei alte Kämpen treten nunmehr an verantwortliche Stelle und haben für die Ge⸗ ſchicke des Kreiſes Mannheim Sorge zu tragen, daß innerhalb ihres nn die Grund⸗ ſätze der in die Tat umgeſetzt wer⸗ den. Aus der Wahl ging als F des Kreiſes Mannheim unſer Pg. Gotthans und als Stellvertreter Pg. Friedrich aus Wein⸗ heim hervor. Von 36 Stimmberechtigten fehlten 4, von den übrigen 32 ſtimmten 26 für die Agg. Gotthans und Friedrich. Fünf Stimm⸗ zettel waren weiß, einer Weni Pg. Gotthans hat von der Pike auf gedient, war im Jahr 1922 zu der Bewegung Keleſber rüher SA⸗Führer und mußte wiederholt in der era Remmele wegen ſeiner im Gefängnis büßen. Von Pg. Friedrich, Wein⸗ heim, wiſſen wir ebenfalls zu berichten, daß er ſeit dem Jahre 1922 in vorderſter Front ſtand und mit unſerem Pg. Miniſterpräſidenten Wal⸗ ter Köhler gekämpft hat. Von der nens ſelbſt wäre als weſent⸗ lich zu berichten, daß ſie ſich von ihren Vor⸗ angenehm dadurch unterſchieden hat, aß unter der ſtraffen Führung des Pg. Stadt⸗ rat Runkel ſich die Tagesordnung in einer knappen Stunde abwickeln ließ und von vorn⸗ herein unfruchtbare Diskuſſionen unmöglich ge⸗ macht wurden. Unſer Pg. Pertl richtete zu Anfang an die Fraktionen der Sozialdemokraten und des Zentrums die Gewiſſensfrage, ob ſie ſich rückhaltlos hinter die Regierung Hitler ſtel⸗ len wollen. Das Zentrum hat dies durch ihren Vertreter Kreisrat Braun vorbehaltlos getan, während die Fraktion in be⸗ kannter Taktik ineifen wollte. Die ungenügende Erklärung veranlaßte den Verſammlungsleiter Pg. Runkel zu der Bemerkung, daß die wei⸗ tere Anweſenheit der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion nunmehr unerwünſcht ſei und auf ihre wei⸗ tere Mitarbeit kein Wert mehr gelegt würde. Darauf zog die ſozialdemokratiſche Fraktion ſang⸗ und klanglos ab. Weiterer Bericht folgt,. ufa⸗Palaſt„Univerſum“: Heute iſt die Erſt⸗ aufführung des Uſa⸗Großtonfilms„Kampf“ mit Manfred von Brauchitſch in der Hauptrolle. Die Aufnahmen fanden hauptſächlich auf dem Nürburgring und auf der Schauinslandbaon ſtatt. Der Film iſt ſehr intereſſant, hat ſpan⸗ nende und heitere Momente und wird ſicherlich für alle Sport⸗ und Autofreunde ein Ereignis ſein. Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Film nur bis einſchl. Donnerstag gegeben wird. Tageskalender Dienstag, 20. Juni 1933 Rationaltheater:„Egmort“ von Goethe. Thea⸗ tergemeinde Deutſche Bühne.— 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Ausſtellung des Deutſchen Hygien⸗Muſeum, Dresden.„Geſunde Frau— Geſundes Volk“. Täglich 15—16.30 Uhr ärzt⸗ liche Führungen. 17.15—17.45 Vortrag: Klein⸗ kinderpflege. Prof. Dr. Frank. 17.45—18.00: Kleinkind und die Gymnaſtik. Frl. Paaſche⸗ Specht. 18.00—18.30: Vortrag:„Geſundheit und Erziehung im Kindergarten“. Stadtarzt Dr. Stephan. 20.45—21.00: Gymnaſtik für Je⸗ dermann(Tempo— Schwung— Kraft). Frauenabteilung des TV. Mannheim v. 1846. Frau Stortz. 21.00—22.30: Vortrag: Erſte Hilſe bei Unfällen. Dr. Mungenaſt. Kleinkunſtbhühne Libelle: Gaſtſpiel Rekrut Rei⸗ mers. 20.15 Uhr. Autobus⸗Sonderfahrten ab Paradeplatz: 14.00 Uhr Bad Dürtheim, Lindemannsruhe, Freins⸗ heim. An alle kleinen und großen Mannheimer Schulkinder Die Kindermöve kommt..— Lehr⸗ und Werbeveranſtaltung der Flughafenleitung Heill ihr kleinen und großen Jungens und Mädels. Ihr habt vielleicht ſchon von euren Lehrern gehört, was die„Kindermöve“ iſt. Aber viele werden es doch noch nicht wiſſen oder nicht alles oder ihr habt ſchon wieder manches vergeſſen, ſo daß ich damit auch euren Eltern mitteilen kann, was euer alles harrt in dieſer zweiten Wochenhälfte. Von unſerem erſten nationalen Großflugtag her wird euch wohl mehr oder weniger erneut der Wunſch be⸗ ſeelen, einmal auf den Flugplatz und vorne dran ſein zu dürfen, wie die Flugpolizei, die ſo ſtreng darauf achtet, daß ja niemand auf die Flug,bahnſteige“ kommt. Um euren Wunſch erfüllen zu können, hat die Lufthanſa extra ſo ein richtiges großes Flugzeug bereit geſtellt, damit es von Stadt zu Stadt durch ganz Deutſchland fliege und zwar geradewegs zu euch. Jetzt kommt es auch zu uns nach Mann⸗ heim. Weil es nur für die Schüler beſtimmt iſt und wie eine Möve anzuſehen iſt, hat man es Kindermöve getauft. Um auch alles mitteilen zu können, was in der von Mittwoch bis Samstag dieſer Woche ſtattfindenden Lehr⸗ und Werbeveran⸗ ſtaltung alles geboten werden wird, hat der Leiter unſeres Flughafens, Major Graetz, uns Preſſemänner in die Handelskammer ein⸗ geladen, und uns alles nacheinander erzählt, was er euch alles zeigen will. Und das iſt nicht zu wenig. Denn wie ihr als Zaungäſte viel⸗ leicht ſchon geſehen habt, iſt auf unſerem Mann⸗ heimer Flugplatz„als den ganzen Tag über viel los“. Herr Major Graetz hat nun alle Vorbereitungen getroffen, um euch Gelegenheit — Beſichtigung zu geben und auch einen undflu 9 ſollt ihr machen dürfen. Mit dem hat es allerdings einen Haken, denn das Luft⸗ fahrtminiſterium kann in dieſen geldarmen Zeiten natürlich nichts verſchenken. Ihr werdet deshalb eure Sparbüchſen plündern müſſen und wenn zwei Mark und ein Fünfzigerle drin ſind, dann habt ihr ſoviel, um„für richtig“ fliegen zu können. Sonſt koſtet ſo ein Rundflug fünf und ſechs Mark, aber da die Lufthanſa natürlich kein Geſchäft machen will, verlangt ſie lediglich die Selbſtkoſten. Auch eure Eltern können mitfliegen. Wenn euer Sparkäſſel leer iſt, na, dann feib einmal bis Mittwoch recht brav und dann werden Vater oder euch ſchon das Geld geben. Und wenn ſie kein Geld haben, wenn ihr, die ihr dann nicht mit⸗ fliegen könnt, euch das Flugzeug, in das 20 Sitze eingebaut ſind, nur anſehen und vielleicht auch mal hineinſetzen dürft, dann werdet nur nicht traurig. Wie eure Eltern ſo klein oder ſo groß waren, da haben ſie noch nicht einmal ſo viel zu ſehen und erklärt bekommen wie ihr. Und alle Kinder können auch nicht fliegen, denn ſonſt müßte das Flugzeug viel zu lange in Mannheim bleiben und die Jungens und Mä⸗ dels in den anderen Städten bekämen ja dann noch nicht einmal etwas zu ſehen. Das wollt ihr doch auch nicht. Doch nun muß ich euch berichten, was alles geplant iſt in dem euch ſicherlich hoch willkom⸗ menen Unterricht auf dem Flugplatz. Ihr ſollt den ganzen Flugbetrieb kennen lernen. Faſt jede Stunde kommt ein Verkehrs⸗ flugzeug. Die ſteigen Fluggäſte— wie vornehm, nicht wahr— ein und aus. Poſt wird aus⸗ und eingelanden und Zollbeamte kontrollieren, ob da nicht jemand etwas ſchmuggelt. Bevor ſo ein Verkehrsflugzeug ſtartet, erhält der Pi⸗ lot die Wettermeldung. Ihr werdet alſo von dem Meterologen— was für ein ſchweres Wort— die Flugwetterſtation erklärt bekommen. Kein Mann mit einer roten Mütze, ſondern die Polizei gibt den Befehl zum Start. Den Flugbahnhof dürft ihr ohne Flugſteiglarte betreten und auf das Rollſeld, auf das ſonſt kein Unbefugter darf, werdet ihr geführt wer⸗ den, direkt an die Flugzeuge. Damit euch dort ja nichts paſſiert, haben zehn Schutzleute achtzugeben. Ihr wißt, wenn die auſpaſſen, kann gar kein Unfall vorkommen. Ueber das ganze Weſen der Luftfahrt wird auch erzählt werden, und um euch ja alles recht deutlich erklären zu können, werdet ihr ſogar in die große Flugzeughalle kommen, wo all die Vom Diakoniſſen⸗Mutterhaus Einſegnung der in der Trinitatis⸗ kirche Das Diakoniſſen⸗Mtuterhaus hat in dieſem Jahre von größeren Feſtlichkeiten abgeſehen im Hinblick auf die Feier des 50jährigen Beſtehens 1934. Aber es ſollte doch ein feſtlich ausge⸗ ſtatteter Gottesdienſt der Allgemeinheit zu⸗ gänglich gemacht werden, in deſſen Mittelpunkt die Einfegnung von fünf Schweſtern ſtand. Der Hausgeiſtliche, Pfarrer Scheel, ſetzte in Anlehnung an das Bibelwort 1. Korinther Kapitel 1 Vers 30 die Grundgedanken der Diakonie auseinander und betonte vor allem, daß das erwachte Deutſchland eine wache Diakonie brauche. Er erinnerte an die Worte unſeres Führers:„Unſer Weg geht vor⸗ ab noch durch eine Wüſte.“ Bei ſolcher Wan⸗ derung gebe es auch immer ſolche, die nicht mitkommen könnten oder verbittert beiſeite ſtünden. Auch denen gelte es zu helfen. Der neue Volkskörper brauche die durch Schulung mit zu den beſten Kräften zu zählenden Diako⸗ niſſen, die durch ihre ureigenſte Frauenart und durch wahre Ritterlichkeit dem Staate dienen würden. Ein warmer Appell wurde an die Töchter der Feſtgemeinde gerichtet, ihre Mit⸗ arbeit nicht zu verſagen. Umrahmt wurden dieſe Ausführungen von feinſinnigen Schweſternchören, geleitet von anſprechendem Orgelſpiel des Hauptlehrers Nagel. Der überaus zahlreiche Beſuch des Feſtgottesdienſtes bezeugte wieder eindeutig, daß das Diakoniſſen⸗Mutterhaus mit einem großen Freundeskreis innig verbunden iſt und vielſeitigem Verſtändnis begegnet. Man kann nur wünſchen, daß das Werk ſeinen Segensweg gehen möchte zum Wohle des nationalen taates. Den Abſchluß des Feſt⸗ und Weihetages bil⸗ dete ein geſelliges Beiſammenſein mit den An⸗ gehörigen der eingeſegneten Schweſtern. eee Von den Beiträgen zur Arbeitsloſenverſicherung befreit Wir veröffentlichten bereits am 6. Juni eine Zuſchrift des Arbeitsamts Weinheim über die Senkung der Beiträge zur Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und Invalidenverſicherung für Haus⸗ gehilfinnen. Die ſich ſchon in ländlichen Bezir⸗ ien fehr günſtig auswirkende Ermäßigung bringt für die Mannheimer Arbeitgeber eine weſentliche finanzielle Entlaſtung. Wohl erfuhren die Löhne, der wirtſchaftlichen Lage entſprechend, in den letzten Fahren eine Kürzung; trotzdem war die Beſchäftigung einer aefin für manchen Haushalt infolge der hohen ſozialen Beiträge faſt unmöglich. Das Geſetz vom 12. Mai 1933 brachte in dieſer Hin⸗ ſicht eine bedeutende Erleichterung. Die Haus⸗ gehilfinnen ſind von der Beitragspflicht zur Ar⸗ beitsloſenverſicherung befreit. Außerdem wur⸗ den durch Verordnung des Herrn Reichsarbeits⸗ miniſters vom 16. Mai 1933 die Beiträge zur Invalidenverſicherung für Hausgehilfinnen er⸗ jeblich herabgeſetzt. Hinzu kommt noch, daß der Verpflegungsſatz für den Bezirk Mannheim ab 1. Mai 1933 auf Mk..40 feſtgeſetzt und damit neue Beitragsſätze für die Krankenverſicherung maßgebend wurden. An Beiträgen zur Sozialverſicherung waren bis 1. Mai 1933 für eine Hausgehilfin, die in die häusliche Gemeinſchaft aufgenommen iſt, zu entrichten: Hausgehilfinnen über 18 J. unt. 18 J. 1. Beitrag zur Krankenverſ. Mk..88 Mk..68 2. Beitrag zur Arbeitsloſenv. Mk..38 Mk..10 3. Arbeitsloſenhilfe Mk..47 Mk..17 4. Invalidenverſicherung Mk..80 Mk..60 Mk.18.53 Mk.14.55 Nach den neuen Verordnungen ſind jetzt an Beiträgen zu zahlen: 1. Beitrag zur Krankenverſ. Mk..88 Mk..68 2. Beitrag zur Arbeitsloſenv.—— 3. Arbeitsloſenhilfe Mk..47 Mk..17 4. Invalidenverſicherung Mk..40 Mk..40 Mk..75 Mk..25 Ab 1. Juni 1933 tritt eine weitere Ermäßi⸗ gung durch den Wegfall der Arbeitsloſenhilfe ein. Außerdem wird nach dem Geſetz zur Ver⸗ minderung der Arbeitsloſigkeit vom 1. Juni 1933(Abſchnitt 4 Art. 1) die im Einkommen⸗ ſteuergeſetz gewährte Kinderermäßigung auch für Hausgehilfinnen gewährt, ſofern dieſe zur Haushaltung des Arbeitgebers zählen. Die Beiträge für ſtundenweiſe und tagsüber beſchäftigte Hausgehilfinnen, die nur teilweiſe unter die genannten Beſtimmungen fallen, ſind verhältnismäßig gering. Ueber die zu entrich⸗ tenden Sätze gibt die Ortskrankenkaſſe für Haus⸗ angeſtellte Auskunft. Richt als Hausgehilfinnen im Sinne des obenerwähnten Geſetzes, deshalb zum Beitrag für die Arbeitsloſenverſicherung verpflichtet, gelten Kellnerinnen, Zimmermäd⸗ chen und ſonſtiges Bedienungsperſonal in Penſionen und Pflegeanſtalten. Dieſen gleich⸗ geſtellt iſt die Beſchäftigung von Hausgehilfin⸗ nen in gemiſchten Betrieben,(ſowohl im Haus⸗ halt als auch im Betrieb des Arbeitgebers be⸗ ſchäftigt) z. B. Küchen⸗ und Hausmädchen in Gaſthäuſern, bei kleineren Kaufleuten und ähn⸗ lichen Betrieben. Manche Familie war gezwungen, ihre Haus⸗ gehilfin der hohen ſozialen Laſten wegen zu ent⸗ laſſen. Die durch das Geſetz eingetretene Er⸗ leichterung ſoll ermöglichen, die arbeitsloſen Hausgehilfinnen wieder 3* Beruf zuzufüh⸗ ren und auch Berufsfremde, die für häusliche Arbeit geeignet ſind, in die Hauswirtſchaft zu überführen. Auf dieſe Weiſe kann auch die Hausfrau dazu beitragen, den weiblichen Ar⸗ beitsmarkt zu entlaſten. Das Arbeitsamt ver⸗ fügt über ein gutes Angebot von Hausgehilfin⸗ nen und iſt jederzeit beſtrebt, den Hausfrauen die für ihren Haushalt geeignete Arbeitskraft zu vermitteln. Sprechſtunden in Fürſorgeangelegenheiten im Rathaus Wie bereits belannt iſt die Sprechſtunde des Pg. Stadtrat Runkel in Fürſorgeangelegen⸗ heiten ab Montag, den 19. Juni d. Js, aufge⸗ hoben. Wir weiſen darauf hin, daß Fürſorge⸗ angelegenheiten in Zukunft von den beiden nationalſozialiſtiſchen Stadträten Pg. Fiſcher und Schneider bearbeitet werden. Die Sprechſtunden der beiden genannten Pggs. fin⸗ den jeweils: Montag von—5 Uhr und Diens⸗ tag von—5 Uhr, erſtmals am 26. Juni im Zimmer 48 des Rathauſes ſtatt. Die bis heute im Zimmer Nr. 55 im Für⸗ ſorgeamt R 5 aufgenommenen Beſchwerden ſind an die zuſtändigen Abteilungen zur Erle⸗ digung weitergegeben worden. Von den be⸗ zeichneten Stellen werden die Unterſtützten bezw. Beſchwerdeführer in den nächſten Tagen entſprechenden Beſcheid erhalten. Umtauſch ungültig werdender Poſtkarten Poſtkarten mit eingedruckter Freimarke zu 8 Pfg. und einem Freimachungswert von 6 Pfg. verlieren Ende Juni ihre Gültigkeit. Bis dahin nicht verbrauchte Poſtkarten werden im Monat Juli bei den Poſtanſtalten gegen andere im Betrage von 6 Pfg. umge⸗ auſcht. „Hloren“ Sport⸗ und Schulungs⸗Maſchinen ſtehen. Hier dürft ihr ganz in der Nähe den Motor anſehen und den Propeller, die Sitze und Kabinen und hier könnt ihr euch dann die Namen der Firmen aufſchreiben. Dann werdet ihr von den Flugzeugen genau ſo viel in Er⸗ fahrung bringen wie von den Autos und Mo⸗ torrädern. Weiter iſt geplant, Kunſtflüge zu veranſtalten und wie beim Großflugtag werdet ihr wahrſcheinlich durch eine Lautſprecheranlage deutlich alles zu hören bekommen. Ihr ſeht, es iſt ſehr viel Stoff auf dem Fluqgplatz vorhanden. Ja, die Mannheimer Flugleitung wird ſich alle Mühe geben, um euch alle zu Flieger⸗ freunden und„Fachleuten“ zu machen, zu jolchen, die nicht nur bewundern und vom Flie⸗ gen träumen, ſondern die wiſſen, wie die Flug⸗ zeuge entſtanden ſind, wie und aus was ſie her⸗ geſtellt ſind, eben alles, was man bisher nur von der Ferne anſehen durfte und was man jetzt fachmänniſch erklärt bekommt. Damit ihr wißt, wann ihr dran kommt, denn nicht alle Schulen marſchieren auf einmal nach Neuoſtheim, will ich euch noch verraten, wie die Einteilung iſt. Vom Mittwoch morgen von 8 Uhr 30 bis 11 Uhr 30 und nachmittag von 3 Uhr 30 bis 5 Uhr 30 bis zum Donnergtag 10 Uhr 30 wird ſtündlich je eine Wolks⸗ ſchule geführt, die Höheren und Gewer⸗ beſchuken anſchließend am Donnerstag und Freitag. Am Samstag werden wegen der Sonnwendſeiern wohl keine Schulen Zeit haben. Ich freue mich mit euch, daß ihr wieder einen„Horen“ Tag bekommt. Aber auch die Lehrer werden ſich freuen, euch auf den Flug⸗ platz führen zu dürfen. Ihr braucht ihnen, was ich euch jetzt„im Vertrauen“ verrate, nicht zu ſagen, daß ich es euch geſagt habe.„Ihr werdet beſtimmt einen Aufſatz machen.“ Al ſo paßt ja recht auf! Auf Wiederſehen auf dem Flugplatz! Euer Onkel Toldy. parole-Ausgabe pO. Rathausfraktion. Dienstag, 20. Juni, abends 7 Uhr, Fraktionsſitzung, Zimmer 48, im Rat⸗ haus. Ju erſcheinen haben nur die Stadträte und der Führer der Stadtverordnetenfraktion. Der Fraktionsführer. Ortsgruppe Sandhofen: Mittwoch, 21. Juni, um 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zum Adler“: Schulungs, kurs. Ortsgruppe Neckarau: Mitzgliederverſamm⸗ lung am Mittwoch, 21. Juni, 20.30 Uhr, im Parteilokal Gaſthaus„Zum Lamm“. Referat:„Die Arbeitsdienſtpflicht“. Ortsgruppe Plankſtadt: Mittwoch, 21. Juni, um 20.30 Uhr: Pflicht⸗Mitgliederverſamm⸗ lung im Parteiheim. Referent: der Ortsgruppen⸗ führer. Thema:„Unſer Kampf um Plankſtadt“. NsS-Frauenscheft Mittwoch, 21. Juni, Beſichtigung des Gasſchutz⸗ lazaretts. Treffpunkt der Frauen nachm. 3 Uhr vor dem Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus. Schwetzingen. Heute, abends.30 Uhr, ſammlung im„Schwanen“. B. d. M. Mittwoch, 21. Juni, im Haus der Jugenb zwiſchen 4 und 5 Uhr Anmeldung für die Kükengruppe(Rhein⸗ tor⸗Friedrichspark und Jungbuſch). Arbeitsdienst Sprechſtunden des Herrn Bezirksleiters Bött⸗ cher vom„Verein zur Umſchulung freiwilliger Ar⸗ beitskräfte Baden e..“ finden nur noch an den Tagen: Dienstag, Donnerstag und Freitag ſtatt. Verein zur Umſchulung freiw. Arbeitskräfte Baden e.., Mannheim. Keampfbhund der deutschen Architekten und lngenleure Ortsgruppe Mannheim, Fachſchaft Elektrotechnik Mittwoch, 21. Juni, 20.30 Uhr, Fachſchafts⸗ ſitzung im„Parkhotel“. Für Mitglieder Pflichtver⸗ ſammlung. Freunde ſind herzlichſt eingeladen. NSBO. Lindenhof. Dienstag, 20. Juni, 20.30 Uhr, in der„Harmonie“ Lindenhof: Pflichtmitglieber⸗ verſammlung, zu der alle auf dem Lindenhof an⸗ ſäſſigen RSBoO.⸗Mitglieder zu erſcheinen haben. HI.— Jungvolł Feudenheim: Geländezeichnen des Jungvolks, Mon“⸗ tags 3 Uhr; Antreten Schützenhaus. Geländezeichnen ——— Mittwochs 7(19) Uhr; Antreten Schützen⸗ aus. keampfbund fur deutsche kulfur Am 23. Juni findet im Rahmen unſerer Veranſtal⸗ tungen ein„Pfälzer Kammermuſikabend“(Schadewitz, Häfner, Wüſt), ausgeführt vom„Marcelle⸗Bächtold⸗ Quartett“ unter Mitwirkung von Frl. Guſſa Heiken in der„Harmonie“ ſtatt. Beginn 8 Uhr. Karten in Vorverkauf auf der Geſchäftsſtelle, o 1, 7/8 und an der Abendkaſſe. Wir fordern allgemein zu regem Be⸗ ſuch auf, da es gilt, den lebenden Künſtlern unſerer Heimat unſer Intereſſe zu zeigen. NS-Lehrerbune Dienstag, 20. Juni. 17 Uhr, ſpricht Kommiſſar Geiſel im großen Saal des„Friedrichsparkes“ über „Nationalſozialiſtiſche Weltanſchanung und Erziehung“ Ver⸗ e farteige nosse ⁰ Hermann sSchmidt VMIIANNHETM O 7,25 Hh. „ Deprocher Ur: 240% Bezirkst Neckart Das aroße Turnfeſt in S Das Bezirks Veranſtaltung machtvolle Kun den größten L bunden mit d 1883 Schrieshe lichen Eröffnu Feſtbankett ſta. eine würdige punkt dieſes Al nerführer. Be; bewährte Turn tieſſchürfenden Verhältnis der Staat, die dar Härte, daß die der Führung ordne und tatk deraufbau des Am Sonntag turner auf den im deutſchen G Oberleitung vo wickelten ſich Am Nachmittac terung ein gr. und geſchmückte Schriesheim. zen Sondervor und anderes ſt bildete der Au übungen und w für Stuttgart weſende Publi übten. Die Si Begeiſterung fi land durchglüh chenbeißer eine rige Bezirkstur Sonderkl 1. Ferd. Röde Oeſtreicher, Tg gel, Tgde. /8 Zehnkam Heidelberg 175 173, 3. Karl E Zwölfkar TV. 46 Heidell hauſen 178,5 J Fünfkam TV. Hohenſach ſachſen 86, 3. 79 Punkte. Fünfkam Heidelberg 66 Neunkam Heidelberg 140 berg 135 Pun Behnkam Lützelſachſen 1 delberg 150, 3 149 Punkte. Achtkamp 78 Heidelberg heim 135, 3. K Neunkam Walldorf 149, ſenheim 148, 3. ſenheim 146 P Neunkam TV. 62 Weinh 148, 3. Ernſt 5 Neunkam 62 Weinheim 1 Ladenburg 137 135,5 Punkte. Neunkam Ziegelhauſen 1 gen 149, 3. Fr 146 Punkte. Fünfkam Spv. Heidelber delberg 94, 3. 93 Punkte. Fünftam 46 Heidelberg! 2. Willi Wick, ſenfelder, Pol. TV. 87 Nußle viel in Er⸗ s und Mo⸗ tflüge zu tag werdet echeranlage Fhr ſeht, es vorhanden. ird ſich alle Flieger⸗ machen, zu vom Flie⸗ e die Flug⸗ vas ſie her⸗ bisher nur was man ymmt, denn inmal nach raten, wie norgen von mittag von Donnerstag Volks⸗ Gewer⸗ erstag und vegen der ulen Zeit ihr wieder r auch die den Flug⸗ ucht ihnen, rrate, nicht abe.„Ihr hen.“ Alſo tz! Toldy. uni, abends 48, im Rat⸗ tadträte und onsführer. 1. JFuni, um hulungs, bherſam m⸗ 30 Uhr, im eferat:„Die 1. Juni, um erſamm⸗ Ortsgruppen⸗ ſtadt“. s Gasſchutz⸗ 3 Uhr vor Uhr, Ver⸗ end zwiſchen uppe(Rhein⸗ iters Bött⸗ williger Ar⸗ ioch an den d Freitag Arbeitskräfte eN Ure ktrotechnik uch ſcha fits⸗ ir Pflichtver⸗ aden. ).30 Uhr, in tglieder⸗ indenhof an⸗ haben. woſts, Mon⸗ ländezeichnen ſen Schützen⸗ Kuhur r Veranſtal⸗ (Schadewitz, lle⸗Bächtold⸗ Buſſa Heiken „Karten in 7/8 und an t regem Be⸗ lern unſerer t Kommiſſar parkes“ über Erziehung“ — Hahrgang 3. Nr. 149. Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 20. Juni 1933 Q 5 Aus der Deutschen Turnerschàft Bezirłsturnen des Badischen Neckarturnbezirks in Schries- heim a. d. B. Das aroße Probeturnen für das 15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart.— Ueber 500 Wettkümpfer Das Bezirksturnen als die erſte große turneriſche Veranſtaltung im Jahre 1933 bildete wiederum eine machtvolle Kundgebung für die Deutſche Turnerſchaft, den größten Leibesübungen treibenden Verband. Ver⸗ bunden mit dem 50. Stiftungsfeſt des Turnvereins 1883 Schriesheim fand am Samstagabend zur feier⸗ lichen Eröffnung des Bezirksturnens ein feierliches Feſtbankett ſtatt, dem durch den feſtgebenden Verein eine würdige Totenehrung vorausging. Im Mittel⸗ punkt dieſes Abends ſtanden Ehrungen verdienter Tur⸗ nerführer. Bezirksführer Kuchenbeißer, der alt⸗ bewährte Turnerführer, fand in einer ſinnreichen und tieſſchürfenden Anſprache begeiſternde Worte über das Verhältnis der Turnerſchaft zum neuen deutſchen Staat, die darin ihren Höhepunkt fand, als er er⸗ flärte, daß die deutſche Turnerſchaft ſich rücthaltlos der Führung des Volkskanzlers Adolf Hitler unter⸗ ordne und tatkräftig mit in erſter Reihe für den Wie⸗ deraufbau des Reiches kämpfen werde. um Sonntagvormittag traten über 500 Einzelwett⸗ turner auf den Sportplätzen zum friedlichen Wettkampf im deutſchen Geräte⸗ und Volksturnen an. Unter der Oberleitung von Bezirksoberturnwart Volk⸗Heidelberg wickelten ſich die geſamten Kämpfe reibungslos ab. Am Nachmittag bewegte ſich trotz der ungünſtigen Wit⸗ terung ein großer Feſtzug durch die reichbeflaggten und geſchmückten Straßen des idylliſchen Marktfleckens Schriesheim. Anſchließend fanden auf den Sportplät⸗ zen Sondervorführungen wie Staffelläufe, Freiringen und anderes ſtatt. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete der Aufmarſch der Turner zu den Maſſenfrei⸗ übungen und wurden die deutſchen Turnfeſtfreiübungen für Stuttgart vorgeführt, die auf das zahlreich an⸗ weſende Publikum einen nachhaltigen Eindruck aus⸗ übten. Die Siegerehrung brachte nach einer von tieſer Begeiſterung für das deutſche Turnen und das Vater⸗ land durchglühten Anſprache des Bezirksführers Ku⸗ chendeißer einen würdigen Abſchluß für das diesjäh⸗ rige Bezirksturnen. Bpw. Siegerliſter Sonderklaſſen. Zwölfkampf, 1. Klaſſe: 1. Ferd. Röder, TV. 62 Weinheim, 189,5 Pkt., 2. Hans Oeſtreicher, Tade. 78 Heidelberg 181,5, 3. Hans Wei⸗ gel, Tgde. /8 Heiwdelberg, 178 Punkte. Zehnkampf, 1. Klaſſe: 1. Willt Mohr, TV. 46 Heidelberg 175, 2. Fritz Renner, Tgde. 78 Heidelberg 173, 3. Karl Eurich, TB. 62 Weinheim 167,5 Punkte. Zwölftampf, 2. Klaſſe: 1. Gottfried Schneider, TV. 46 Heivelberg 189, 2. Albert Mohr, Tade. Ziegel⸗ hauſen 178,5 Punkte. Fünfkampf, 1. Klaſſe: 1. Richard Markmann, TV. Hohenſachſen 87, 2. Willi Laudenklos, TV. Hohen⸗ ſachſen 86, 3. Karl Hübſch, TV. 86 Handſchuhsheim 79 Punkte. Fünftampf, 2. Klaſſe: 1. Joſ. Ackermann, Tod. Heidelberg 66 Punkte. Keunkampf, 3. Klaſſe: 1. Fritz Engler, TV. 46 Heidelberg 140, 2. Dr. Otto Matthes, TV. 46 Heidel⸗ berg 135 Punkte. Zehnkampf, Oberſtufe: 1. Richard Fath, TV. Lützelſachſen 153, 2. Berthold Lindner, TV. 46 Hei⸗ delberg 150, 3. Rudolf Romer, TV. 46 Heidelberg 149 Punkte. Achtkampf, Oberſtufe: 1. Karl Kümmerle, Tade. 78 Heidelberg 142, 2. Karl Hohenadel, TV. 62 Wein⸗ heim 135, 3. Kurt Cerdini, TV. 46 Heidelberg 131 Pkt. NReunkampf, Unterſtufe: 1. Willi Hornig, TV. Walldorf 149, 2. Georg Günther,.⸗ u. Sptgde. Doſ⸗ ſenheim 148, 3. Adam Hannibal,.⸗ und Sptgde. Doſ⸗ ſenheim 146 Punkte. Neunkampf, 1. Jugend: 1. Werner Hälſen, TV. 62 Weinheim 150, 2. Hans Jung, TV. Edingen 148, 3. Ernſt Kettner, Tbd. Jahn Seckenheim 143 Pet. NReunkampf, 2. Jugend: 1. Ludwig Kies, TV. 62 Weinheim 148, 2. Fritz Wittmann,.⸗ und Sptgde. Ladenburg 137,5, 3. Helmut Lorenz, TV. Walldorf 135,5 Punkte. NReunkampf, Männer: 1. Georg Reichwein, Tgd. Ziegerhauſen 150, 2. Wilhelm Retzbach, Tbd. Wieblin⸗ gen 149, 3. Franz Freund,.⸗ und Spgde. Ladenburg 146 Punkte. Fünfkampf, Oberſtufe: 1. Kaver Marzluff, Pol.⸗ Spv. Heidelberg 100, 2. Otto Probſt, Pol.⸗Spy. Hei⸗ delberg 94, 3. Alfred Hackenſos, Pol.⸗Spv. Heidelberg 93 Punkte. Funſtampf, Unterſtufe: 1. Kurt Neureuther, TV. 46 Heidelberg 97, 2. Jakob Schahm, TV. Rohrbach 91, 2. Willi Wick, Pol.⸗Spv. Heidelberg 91, 3. Willi Ro⸗ ſenfelder, Pol.⸗Spv. Heidelberg 90, 3. Hans Stephan, TV. 87 Nußloch 90 Punkte. A 3 *. ) Dreikampf, 1. Jugend: 1. Walter Neuthinger, Tade. Laudenbach 58, 2. Kurt Desbath, TV. 86 Hand⸗ ſchuhsheim 50, 2. Willi Hübſch, TV. 86 Handſchuhs⸗ heim 50, 2. Erwin Jöſt, Tg. 91 Heddesheim 50, 2. Her⸗ mann Hilkert, TV. Sulzbach 50, 3. Rudolf Schneider, TV. Rohrbach, 48 Punkte. Dreikampf, Männer, 2. Klaſſe: 1. Martin Fei⸗ genbutz, TV. Rohrbach 43, 2. Adam Spengler, Tade. Laudenbach 43, 2. Ludwig Schmitt, Tbd. Heidelberg 42, 2. Adam Maier, Tgd. Jahn Weinheim 42, 3. Peter Zoller, TV. Leutershauſen 38 Punkte. Dreikampf, Jugend, 2. Klaſſe: 1. Herm. Kanz⸗ ler, TV. Leutershauſen 55, 2. Erwin Mattes, Tg. 78 Heidelberg 54, 3. Nikolaus Riecker, Tg. Jahn Wein⸗ heim 50, 3. Hermann Ziegler, TV. 91 Lützelſachſen 50, 3. Hans Röck, DV. 62 Weinheim 50 Punkte. 10. Gauschwimmen der in Gaggenau Noch ſelten iſt eine Veranſtaltung der Badiſchen Turnerſchaft buchſtäblich ſo ins Waſſer gefallen als das diesjährige Gauſchwimmen in Gaggenau. Es regnete ausnahmslos vom frühen Morgen an, den⸗ noch wurde die vielſeitige und umfängliche Wett⸗ kampffolge planmäßig und ohne jede Störung unter der Leitung des ſtellvertretenden Gauſchwimmwarts Auguſt Lang⸗Mannheim abgewickelt, wenn auch die Leiſtungen, die unter dieſen Verhältniſſen als gut, zum Teil als ſehr gut bezeichnet werden müſſen, ebenſo zu leiden hatten, als der Beſuch der Veranſtal⸗ tung. Die wenig günſtigen äußeren Umſtände ſind um ſo bedauerlicher, da es ſich gleichzeitig um die Ausſcheidungskämpfe der Badiſchen Turner⸗Schwim⸗ mer und ⸗Schwimmerinnen für das Deutſche Turn⸗ feſt in Stuttgart handelt. Von unſeren einheimiſchen Vereinen war der TV. 46 Mannheim wiederum recht zahlreich vertreten, die Mannheimer Turner und Turnerinnen kamen gegen die ſtarke Karlsruher, Pforzheimer und Freiburger Konkurrenz abermals zu bemerkenswerten Erfolgen. So konnte Volk den Mehrkampf in der Sonderſtufe gewinnen, ebenſo wurde Frau Bernhöld Sie⸗ gerin in der Turnerinnen⸗Sonderſtufe.— Auch im Pflichtſpringen der Turner blieb in der Sonderſtufe Volk an erſter Stelle, desgleichen Frau Bernhold bei den Turnerinnen. Im 100⸗Meter⸗Seiteſchwimmen be⸗ legte die Turnerin Scheuerer des TV. 46 den erſten Platz, im 100⸗Meter⸗Kraulſchwimmen behaup⸗ tete ſich Ederle und im 100⸗Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men der Turnerinnen in der Mittelſtufe Lieſa Herr⸗ mann. Die Hauptergebniſſe ſind folgende: 3000⸗/Meter⸗Beliebigſchwimmen Turner: 1. Braun, Tade. Ziegelhauſen 38.53 Min.— 100⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen Turner: 1. Hertwig, Karlsruher TV. 46, .29 Minuten.— Turner⸗Mehrkampf Sonderſtufe: 1. Wolk, TV. 46 Mannheim, 112,10 Punkte.— Mehr⸗ kampf Turnerinnen Sonderſtufſe: 1. Bernhold, TV. 46 Mannheim, 117,9 P.— 4 mal 50⸗Meter⸗Lagen⸗ ſtaffel Turnerinnen: 1. TV. 34 Pforzheim,.03,4 Mi⸗ nuten.— 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen Turner: 1. Schmidtbauer, Heidelberger TV. 46,.32,4 Min.— 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen Alterskl. 2: 1. Schmidt, TV. 46 Mannheim,.50,6 Min.— 100⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen Altersklaſſe 3: 1. Rüſch, TV. 62 Lörrach, .52,0 Min.— 4 mal 100⸗Meter⸗Bruſtſtaffel Turnerin⸗ nen: 1. TV. 34 Pforzheim,.37,2 Min.— 200⸗Meter⸗ Lagenſchwimmen Turner: 1. Erndwein, Karlsruher TV. 46,.14,3 Min.— Pflichtſpringen der Turner Sonderſtufe: 1. Wolk, TV. 46 Mannheim, 189,10.; Mittelſtufe: 1. Feuchter, TV. 46 Mannheim, 74,7 Punkte; Altersklaſſe 3: 1. Gänzler, Tbd. Heidelberg, 53 P.— 50⸗Meter⸗Tauchen Turner: 1. Schreiber, TV 34 Pforzheim, 36,6 Sek.— 100⸗Meter⸗Kraulſchwim⸗ Der Beauftragte kommissars in Südwestdeutschland Aus dem engeren Mitarbeiterſtab des Reichs⸗ ſportkommiſſars von Tſchammer⸗Oſten weilte als deſſen Beauftragter Redakteur Miltner am Samstag und Sonntag in Süddeutſchland. Bei ſeinem kurzen Aufenthalt in Frankfurt beſichtigte er das Frankfurter Stadion, in dem bekanntlich am kommenden Sn das Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland gegen Oeſterreich ſtattfindet. In Begleitung des ſüddeutſchen Handball⸗Spielwarts Klee wurde dann noch das Bootshaus des Poſt⸗ ſportvereins einer Beſichtigung unterzogen. Die nächſte Etappe der Süddeutſchlandreiſe und wohl der Hauptzweck des Beſuches galt dem Jugendheim Wilhelmshöhe des Süd⸗ deutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verban⸗ des in Ettlingen. Unter der Führung des Ringen: Jugend, 17—18 Jahre: 1. Münſter Karl, TV. 46 Heidelberg, 2. Hilkert Hermann, TV. Sulzbach. 15 bis 16 Jahre: 1. Beyrer Theodor, TB. Germania Doſſen⸗ heim. Turnerklaſſe: 1. Förderer Rudolf, TV. Wies⸗ loch, 2. Reiſer Heinrich, TV. Germania Doſſenheim, 3. Riedling Ludwig, TV. Germania Doſſenheim. Staffeln, 5 mal 80 Meter: Vereine bis 100 Mit⸗ glieder: 1. TV. Walldorf 53,3 Sek., 2..⸗ und Sptgd. Doſſenheim 53,4 Sek., 3. TV. Kirchheim 55 Sek.— Vereine von 100—200 Mitglieder: 1. Turnerbund Hei⸗ delberg 54,1 Sek., 2. TV. Jahn Nußloch 55,3 Sek., 3..⸗ und Sptgde. Ladenburg 56,2 Sek.— Vereine über 200 Mitglieder: 1. Pol.⸗Spv. Heidelberg 53,3 Sek., 2. Tgde. Heidelberg A⸗Staffel 54,1 Sek., 3. Tgde. Heidelberg B⸗Staffel 59,2 Sek. Badischen Turnerschaft men Turnerinnen: 1. Teichmann, TV. 34 Pforzheim, .45,0 Min.— 4 mal 100⸗Meter⸗Bruſtſtaffel Turner: 1. Karlsr. TV. 46,.02,7 Min.— 200⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen Turner Sonderſtuſe: 1. Schreiber, TV. 34 Pforzheim,.18,6 Min.; Oberſtufe: 1. Engel, TV. 46 Mannheim,.23,0 Min.— 100⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen Turnerinnen: 1. Wägerle, TV. 34 Pforz⸗ heim,.42,83 Min.— 100⸗Meter⸗Seiteſchwimmen Tur⸗ ner Sonderſtufe: 1. Gill, Karlsruher TV. 46,.18,1 Min.— 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen Turner Sonder⸗ ſtufe: 1. Burſter, Karlsruher TV. 46,.28,6 Min.— 100⸗Meter⸗Kraulſchwimmen Turner: 1. Ederle, TV. 46 Mannheim,.17,0 Min.; Oberſtufe: 1. Ruck, Po⸗ lizei Heidelberg,.22,0 Min.— 100⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen Turnerinnen Sonderſtuſe: 1. Stoll, TV. 34 Pforzheim,.42,4 Minuten. Wier spielt in Stuttgart? Die Teilnehmer an den Turnfeſtrunden im Fuß⸗ ball und Handball ſtehen jetzt alle feſt, nachdem am Sonntag die drei noch rückſtändigen Handballſpiele der Zwiſchenrunde ihre Erledigung gefunden haben. Die Teilnehmerliſte hat jetzt folgendes Ausſehen: Fußball: TV. Sindelfingen(Gau Württem⸗ berg), TV. Schweinau⸗Nürnberg(Gau Bayern), TB. 78 Saarbrücken(Gau Mittelrhein), Polizei⸗VfL. Har⸗ burg(Gau Hannover⸗Braunſchweig), SC. Wacker Nomberich(Gau Rheinland), TV. Finſterwalde 1862 (Gau Brandenburg), Stettiner TK.(Gau Pommern), Polizei SV. Kiel(Gau Norden). Turner⸗Handball: TSV. Herrnsheim(Gau Mittelrhein), TG. Stuttgart(Gau Württemberg), Eß⸗ linger TSV.(Gau Württemberg), TV. Krefeld⸗Op⸗ pum(Gau Rheinland), TV. Kettwig 1870(Gau Rheinland), TV. Cottbus 1861(Gau Brandenburg), Askaniſcher TV. Berlin(Gau Brandenburg), ATG. Gera(Gau Thüringen). Turnerinnen⸗Handball: Stadt⸗ Sportv. Frankfurt(Gau Mittelrhein), TV. 1846 Nürnberg (Gau Bayern), Eſſener TB.(Gau Rheinland), NSTV. Breslau(Vorwärts)(Gau Schleſien), TV. Danzig⸗ Ohra(Gau Nordoſten), TB. Berlin(Gau Branden⸗ burg), TSG. Leipzig⸗Lindenau(Gau Sachſen), Tur⸗ nerſchaft Barmbeck⸗Uhlenh.(Gau Norden). Der Turngau Rheinland hat die meiſten Eiſen im Feuer, nämlich zwei Turner⸗Handballmannſchaften und je eine Turnerinnen⸗Handballmannſchaft und eine Fußballmannſchaft. Das gleiche gilt vom Gau Brandenburg. Mit je drei Vertretern ſind auch Mit⸗ telrhein und Württemberg gut gerüſtet, Bayern ent⸗ ſendet eine Turnerinnen⸗Handballmannſchaft und eine Fußballelf, dagegen ſind von den übrigen füddeut⸗ ſchen Gauen weder Baden noch die Pfalz vertreten. des Neichsspori- Verbandsſportführers Brechenmacher und in Begleitung des Verbandsvorſitzenden Flierl, Fürth, und des dritten DF B⸗Vorſitzenden Dr. Rasbach, Wiesbaden, ſowie anderer Herren des Verbandsvorſtandes fand eine einſtündige Beſichtigung des Heimes ſtatt. Redakteur Miltner gab ſeine Eindrücke in einer Rede Ausdruck. Von dem Heim und ſeinen Ein⸗ richtungen ſei er geradezu überwältigt. Er habe ſchon vieles auf dieſem Gebiete geſehen, vor allem derartige Heime in Norddeutſchland, aber Ettlingen übertreffe alles mit weitem Abſtand. Miltner ſprach dem Verband und dem Heimleiter Brechenmacher allergrößte Anerkennung aus für die vorbildliche Zucht und Ordnung, die im ganzen Heim herrſche. Zu⸗ erklärte er, daz Ettlingen wohl . gegebene Führerſchule des deutſchen Sports ſei, bezw. werden müßte. Er werde an höhe⸗ rer Stelle ausführlich über das Jugendheim berichten und einen Beſuch des Reichsſport⸗ kommiſſars als dringend wünſchenswert be⸗ fürworten. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede erklärte Redakteur Miltner, daß die Er⸗ nennung der Führer der 16 Fachſäulen in den allernächſten Tagen erfolgen werde und daß ſeitens dieſer Fachverbandsführer ſofort an⸗ ſchließend die Gauführer der 16 deutſchen Gaue berufen würden. Aus den urſprünglich be⸗ ſtimmten 15 Fachſäulen ſind inzwiſchen 16 eworden, weil man den Fachverband der portärzte und Kehrer in zwei Verbände ge⸗ teilt hat. Die allſeits ſchmerzlich empfundene Verzögerung der Führerbeſtätigung begründete Miltner damit, daß der Reichsſportkommiſ⸗ ſar und ſeine Mitarbeiter in den letzten Wo⸗ chen reſtlos von der Arbeit für den Wiener Kongreß und für die endgültige Zuteilung der Olympiſchen Spiele nach Berlin in Anſpruch ſenommen wären. Als weiteren wichtigen rund für ſeinen Beſuch gab Redakteur Milt⸗ ner an, daß ihm daran gelegen war, die ſüd⸗ deutſchen Führer auf den Gebieten Fußball, Handball und Leichtathletik perſönlich kennen⸗ zulernen, um auf dieſe Weiſe ein Vertrauens⸗ verhältnis herzuſtellen. Die neuen Sportfüh⸗ rer Deutſchlands ſeien von den hohen Zielen und der Bedeutung des deutſchen Sports über⸗ zeugt und würden im Sinne des Führers ihre ganze Kraft dafür zur Verfügung ſtellen. Er, Miltner, ſei als Mitarbeiter des Reichs⸗ ſportkommiſſars und als Referent für die Fach⸗ verbände Fußball, Leichtathletik und Handball ſowie Schwimmen beauftragt, und da er aus dem Sportlager hervorgegangen ſei und die Praxis genau kenne, wiſſe er, wo der Schuh drückt. Miltner ſchloß mit dem Sportruf auf den Führer des ſüddeutſchen Verbandes, das Vaterland und den deutſchen Sport. Anſchlie⸗ ßend dankte der Verbandsvorſitzende Flierl in längerer Rede, wobei er noch einmal auf die Entſtehung des Jugendheimes zu ſprechen kam. Er freue ſich beſonders, daß die zur Zeit nicht zu verkennende Unruhe im geſamten ſüddeut⸗ ſchen Sportlager durch die bevorſtehende Füh⸗ rerernennung ſicher endlich behoben werde. Er bat Herrn Miltner, dem Reichsſportkommiſſar eine herzliche Einladung des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes zu einem Beſuch nach Ettlingen zu überbringen. Für den Verbandsvorſtand und alle ſeine Organe gab er eine Vertrauenskundgebung für die neuen deut⸗ ſchen Sportführer ab. Noch am Samstagabend hatte Miltner Gelegenheit, in Mannheim mit Handball⸗Abteilungen von den Leitern der Mannheim⸗Waldhof und Spielvereinigung Fürth perſönlichc Fühlung zu nehmen. Außer⸗ dem hatte er eine Ausſprache mit dem jetzigen Kreisbeauftragten für Mannheim, Körbel, die ſehr zur Klärung der Lage beitrug. Am Sonntagnachmittag wohnte er dem Spiel um die ſüddeutſche Handballmeiſterſchaft zwiſchen Mannheim⸗Waldhof und Spielvereinigung Fürth bei. Mannheimer Kegelsport Es war zum erſtenmal, daß ſich die Kegelgeſellſchaf⸗ ten des Keglerheims am Samstag, 17. Juni, zum Wanderpreis⸗Kegeln zuſammenfanden. Mit 50 Kugeln für jede Geſellſchaft gingen aus dem Kampf als Sieger hervor die folgenden Kegelgeſellſchaften: „Guter Wurf“ mit 271 Holz,„Bauernfänger“ mit 261 Holz,„Ausgerutſcht“ mit 249 Holz,„Wohlgelegen“ mit 247 Holz,„Mach'ſe weg“ mit 244 Holz,„Diens⸗ tag“ mit 227 Holz,„Kegelfreunde“ mit 215 Holz. Somit erhielt den Wanderpreis in Form einer Plakette für das Fahr 1933 die Kegelgeſellſchaft„Geu⸗ ter Wurf“. Wir beglückwünſchen die Sieger noch⸗ mals herzlich. Im Verfolg des durch den Herrn Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, angeordneten Feſtes der Ju⸗ gend hat der Bundesführer des Deutſchen Kegler⸗ bundes, Paul Schluck⸗Wernigerode, angeordnet, daß in allen Orten am 24. und 25. Juni Lang⸗ und Kurzſtreckenkämpfe auf den Kegelbahnen ausgeführt werden ſollen. Für Langſtreckenkämpfer kommen 100 Kugeln hintereinander, für Kurzſtreckenkämpfer nur 30—50 Kugeln hintereinander in Betracht. Die Bahn⸗ beſitzer in Mannheim haben ſich bereit erklärt, an die⸗ ſen Tagen ihre Bahnen koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. Es kommen in Mannheim die Bahnanlagen Stierle, Verbindungskanal und Zorn⸗Käfertal(für J⸗Bahn) in Betracht. Die Mannheimer Kegler wer⸗ den alles daran ſetzen, um möglichſt viele vom Deut⸗ ſchen Keglerbund für dieſen Tag herausgegebenen Ehrenurkunden zu erlangen. Eha. ist uns durch den Tod enttissen worden. seit Bestehen angehörte. Unser lieber Mitarbeiter und NSBO-Kamerad Ernst Schlesinger Wir verlleren in dem allzu früh Verstorbenen einen guten Kameraden der Arbeit und der Betriebszelle, der er Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Undreae-NHoris Zahn.-., Mannheim Die Beerdigung unseres lleben Efnst Schlesinger findet Dienstag, den 20. Juni, nach- mittags 3 Uhr, von der Leichenhalle in Kafertal aus statt. Kleine Anzahlung. 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Mit d neue Grunt Führung gel gänge, die ſe umreißen ſin kens im S— Menſchge ſieht als ſei zu tun, was Volk zu dier nicht mehr Mittel zum der Erhaltu Das gleich Wirtſchaft i menen neue — dafür enſch die eiſtigen Be ſe lbſt aber haben, weil Körperſe deswegen m Wirtſchaft d oberſte wir Staates„G Durchbruch Nicht der den Reichtu. der induſtrie der Aecker u mögen eine einer Natio bilden. Iſt wertloſer N materiellen wertvoller, kann mit 5 turelle Stan tion gehob Menſch vei mögen, der ſteigern. De mals vom E betrachten, ſondern von Menſchen. wird nicht dern nur d Sicherung i bei dem geſe und öffentli der Perſö Es muß werden. M werden. M leiſtete Arb⸗ iſt ernſt, ſo mit ſchwere müßte, wer würden. W Zukunft en Wirtſchaft gegeben als einzelne we denkt, in ein Wirtſchaft braucht: S Stabile wi erſt noch ge wenn wir p Man kann: wärts komt Unzahl von Intereſt ſchen Volke⸗ zugrund können. unruhigung daß auf d Obst. Kir 18., E Erdb Nachfrage re Schwetzin Zentner. 1. 25 Pfg., 2 Markt lebh Dürkheim. 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Juni 1933 Staatsminiſter Adolf Wagner: Anläßlich der Verbandsverſammlung des Bayeriſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes hielt der bayeriſche Innenminiſter Wagner eine Rede, in der er u. a. erklärte: Die Revolution, die hinter uns liegt, war der Abſchluß einer Entwicklung im politiſchen Le⸗ ben. Mit der Revolution ſind im Staat ganz neue Grundſätze und Gedankengänge an die Führung gekommen, Grundſätze und Gedanken⸗ gänge, die ſchließlich mit einem kurzen Wort zu umreißen ſind: In den Mittelpunkt allen Den⸗ kens im Staat iſt durch die Revolution der Menſch geſtellt worden, das Volk. Der Staat ſieht als ſeine Aufgabe nur diejenige an, alles u tun, was nur menſchenmöglich iſt, um dem olk zu dienen. Der Staat iſt als Organiſation nicht mehr Selbſtzweck, ſondern der Staat iſt Mittel zum Zweck und zwar Mittel zum Zweck der Erhaltung des Volkes. Das gleiche gilt für die Wirtſchaft. Auch die Wirtſchaft iſt nach den zum Durchbruch gekom⸗ menen neuen Gedanken Mittel zum Zweck. Sie hat dafür zu ſorgen, daß der wirtſchaftende enſch die Möglichkeit hat, ſeine leiblichen und eiſtigen Bedürfniſſe zu ſtillen. Die Sparkaſſen elbſt aber ſind ein Teil der Wirtſchaft, und 57 haben, weil ſie als öffentlich⸗rechtliche Körperſchaften in der Wirtſchaft ſtehen, deswegen mehr als irgendein anderer Teil der Wirtſchaft die Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß der oberſte wirtſchaftliche Grundſatz des neuen Stactes„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ zum Durchbruch kommt. Nicht der Beſtand an materiellen Gütern 91 den Reichtum einer Nation aus, nicht die 55 der induſtriellen Unternehmungen, nicht die ahl der Aecker und Wälder repräſentieren das Ver⸗ mögen einer Nation, ſondern das Vermögen einer Nation ſind die Menſchen, die die Nation bilden. Iſt der Menſch ein geiſtig und ſeeliſch wertloſer Menſch, dann nützen ihm die größten materiellen Güter nichts. Iſt der Menſch ein wertvoller, geiſtig hochſtehender Menſch, dann kann mit Hilfe der materiellen Güter der kul⸗ turelle Stand des Menſchen und damit der Na⸗ tion gehoben werden. Der minderwertige Menſch verwirtſchaftet das materielle Ver⸗ mögen, der wertvolle Menſch vermag es zu ſteigern. Deswegen kann man das Leben nie⸗ mals vom Standpunkt des rein Materiellen aus betrachten, niemals vom Geldſtandpunkt aus, fondern von den ſeeliſchen, geiſtigen Werten des Menſchen. Die Sicherung für das Materielle werd' nicht gegeben durch das Matexielbe, fon⸗ dern-nur durch den Menſchen, und die beſte Sicherung iſt der wertvolle Menſch. Daher muß bei dem geſamten Geſchäftsgebaren im privaten und öffentlichen Leben ausgeangen werden von der Perſönlichkeit. 5 Es muß nach neuen Grundſätzen gearbeitet werden. Mit Gott muß das Hauptbuch geführt werden. Mit Gott für das Volk wird die ge⸗ leiſtete Arbeit ihr Ergebnis zeitigen. Die Zeit iſt ernſt, ſo ernſt, daß jeder von uns vielleicht mit ſchwerer Sorge in die Zukunft ſchauen müßte, wenn wir rein materialiſtiſch denken würden. Wir können jedoch voll Zuverſicht der Zukunft entgegenſehen. Denn auch was die Wirtſchaft anlangt, ſind heute andere Zuſtände gegeben als ehedem. Die Wirtſchaft und jeder einzelne weiß, daß die Regierung nicht daran denkt, in einigen Jahren wieder abzutreten. Die Wirtſchaft hat das Notwendigſte, was ſie braucht: Stabile politiſche Verhältniſſe. Stabile wirtſchaftliche Verhältniſſe müſſen erſt noch geſchaffen werden. Es wird elingen, wenn wir pflichtgemäß alle an die Arbeit gehen. Man kann nicht erwarten, daß eine Nation vor⸗ wärts kommt, wenn ſie zerſplittert iſt in eine Unzahl von Parteien, Erforderlich iſt nur e in Intereſſe, das Intereſſe des geſamten deut⸗ ſchen Volkes. Entweder gehen wir alle ugrunde, oder alles wird leben 15 nnen. Ich weiß, daß da und dort noch Be⸗ unruhigung und Befürchtungen vorhanden ſind, daß auf die politiſche Repolution eine wirt⸗ ——— Die neue Geſinnung der deutſchen Wirtſchaft ſchaftliche Revolution folgen wird. Sie kommt. Sie iſt aber nicht ſo aufzufaſſen, als ob mit rauher Hand in das Wirtſchaftsgetriebe einge⸗ Bier würde. Nur die Geſinnung der irtſchaft wird auf eine andere Grundlage geſtellt werden müſſen. Auch in Wirtſchaftskreiſen wird man ſich über den Begriff Volk und Vaterland nicht im Zwei⸗ fel ſein dürfen. Ebenſowenig über den Begriff Volt und Menſch. Klar muß die Linie vor uns ſtehen. Sie, die Sie draußen ſtehen, müſſen da⸗ für ſorgen, daß dieſe grundſätzlichen Gedanken Allgemeingut werden. Seien Sie Herolde dieſer neuen ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Denkungs⸗ art. Wenn Sie das nicht ſein können, bitte ich Sie als aufrichtige Menſchen Platz zu machen für andere. Seien Sie nicht nur Ratgeber in wirtſchaftlichen und menſchlichen Dingen, ſeien Sie mir Führer der Menſchen draußſen. Der Menſch, der in ſeiner wirtſchaftlichen Not zu Ihnen kommt, er wird dankbar ſein für einen guten Rat und ein gutes Wort, auch wenn Sie ihm kein Geld zu geben vermögen. Seien Sie Menſchen von Fleiſch und Blut, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Seien Sie gerade Menſchen, dann werden Sie den richtigen Weg finden. Keine Staatsgutorität kann „ine nnfr nn⸗* 8 der Geiſt, der in ihr lebt und nach außen hin hihſbar wirg. as,. ſelbſt ſind, das iſt Ihre Poſition im Staate. Wir wollen Adolf Hit⸗ lerhelfen, bisderſchaffende M ch wieder Arbeit und Brot hat ſer geliebtes Deutſchland w einig, frei und ehrenvoll i Welt daſteht. S — W S — lirtsciafts-Mumdscian Die Groſhandelsziffer vom 14. Juni. Berlin, 19. Juni. Die vom Statiſtiſchen Reichs⸗ amt für den 14. Juni berechnete Indexziffer der Groß⸗ handelspreiſe ſtellt ſich auf 92,9; ſie iſt gegenüber der Vorwoche(93,0). wenig verändert. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 85,1(— 0,6 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 39,2 (+ 0,1 v..) und induſtrielle Fertigwaren 112,0(un⸗ verändert). Der Abſchluß der Dresdner Bank. Berlin, 19. Juni. In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrates der Dresdner Bank wurde die Bilanz⸗ ſowie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1932 vor⸗ gelegt. Der Geſchäftsabſchluß erbrachte einen Be⸗ triebsgewinn von 9 476 610(im Vorjahre 13 819 585⁵ RM.). Der Betriebsgewinn wird in voller Höhe zur Vornahme von Abſchreibungen und Rückſtellungen verwendet. Ferner wird der Buchgewinn von 85 Mil⸗ lionen RM., der ſich aus der vorgeſchlagenen Zuſam⸗ menlegung des Aktienkapitals von 220 Mill. RM. auf 155 Mill. RM. und der Verminderung der Re⸗ ſerve von 30 Mill. auf 15 Mill. RM. ergibt, zur Vornahme weiterer Abſchreibungen und Rückſtellun⸗ gen verwendet. Es dürften nunmehr die aus der Wirtſchaftskriſe verbliebenen Schäden in vollem Um⸗ fange ihren Ausgleich geſunden haben. Im neuen Ge⸗ ſchäftsjahr hat ſich nach den vorliegenden Ergebniſſen —— erſten Quartals das laufende Geſchäft günſtig ent⸗ wickelt. Magdeburger Zucker- notierung vom 19. Juni 1933 is dach einſchl. Sack und Verbrauchsſteuer für 50 Kilo' brutto für netto ab Verladeſtelle Magdeburg) Juni 32.30—32.40(innerhalb 10 Tagen), Tondenz: 600.60—.40, Juli:,.60—.40, Auguſt: 70—.50, September:.70—.60, Oxtober:.80 bis .70 RM.“ Tendenz: ruhig. Berliner Metalle vom 19. Juni 1933 (Notierungen der— on des Berliner Börſen⸗ 3 a orſtandes. Originalhüttenaluminium in Blöchen 160.— RM. nn in Walz⸗ oder Drahtbarren 164.— RM., Reinnickel 330.— RM., Antimon Regulus 39—41 RM., Feinſilber 1 Kilo fein 40.50—43.50 RM. Hörsen Mannheimer Effektenbörse Die Börſe war auch in der neuen Woche ſehr ſtill, zeigte aber behauptete Kurſe. Farben notierten 131.½ Südd. Zucker 153 G. Von Bankaktien waren Rhein. Hyp. Bank etwas feſter. Am Verſicherungsmarkt waren Mannh. Verſicherung mit 26 RM. per Stück angeboten. Von Renten hörte man Altbeſitz bei 78 Prozent. Goldpfandbriefe waren unverändert. 6 Proz. Baden Staat 85,5, 7 Proz. Heidelberger Stadt—, 7 Proz. Lupwigsh. Stadt 71, Mannh. Ab⸗ löſ.—, 8 Proz. Mannh. Stadt 77, 8 Proz. Pfülz. Hyp. Goldpfandbr. 85,5, 8 Proz. Rhein. Hyp. Gold⸗ pfandbr. 84, 6 Proz. Farben Bonds 112. 3 Bremen⸗Beſigheim 79, Brown Boveri 25, Cement Heidelberg 80, Daimler⸗Benz 30, Di. Linoleum 50, Durlacher Hof 51, Eichbaum⸗Werger 71, Enzinger⸗ Union 74, Farben 131,12, 10 Proz. Großkraft Mhm. 108, Kleinlein 51, Mez 50, Pfälz. Mühlenwerke 73, Pfälz. Preßhefe 82., Rheinelektra 97, dto. Vor⸗ zugsaktien 94, Rheinmühlen—, Schwartz⸗Storchen 87, Seilwolff 23, Sinner 69, Südd. Zucker 153, Ver. d. Oelfabriken 85, Weſteregeln 131, Zellſt. Waldhof 50. Knorr 195, Konſerven Braun 28, Ludwigshafener ktienbrauerei 74. Bad. Bank 106, DD⸗Bank 58, Commerzbank 51, Dresdner Bank 47, Pfälz. Hyp. Bank 68, Rhein. Hyp. Bank 99. Bad. Aſſecuranz—, Mannh. Verſ. 26., Württ. Transport 39, Ludwigsh. Walzmühle 80, Altbeſitz 78, Neubeſitz 12,25. Frankfurter Mittagsbörſe vom 19. Juni 1933 Tendenz: ruhig und behauptet. Zu Beginn der neuen Woche hatte die Börſe vol⸗ kommen leines Geſchäft, und nur geringe Kursver⸗ änderungen zu verzeichnen. Die letzten Nachrichten aus London, die den 4—. in der Währungsſtabiliſte⸗ rung dürch den amerikäniſchen Widerſtand aufzeigten, veranlaßten nach wie vor die Bankenkundſchaft und — die Börfeninſider zur Zurüchhaltung. Wenn man auch nicht an einen Mißerfolg der Londoner Konferenz laubt, ſo beeinträchtigt doch die Bon— und er ſchleppende Ke acvißß in London die internationa⸗ len Börſen. Eine gewiſſe Stütze für die Tendenz gab die ausgeſprochene Hauſſe der deuiſchen Anleihen⸗ und Rentenwerte an den Auslandsbörſen und ſchlietlich die Erieichterung des Stillhalteabkommens. Die beſſeren Wirtſchaftsberichte verhüteten einen ſtärkeren Kursrück⸗ Märkte Obst- und Gemüsemärkte Großmarkthalle Weinheim irſchen 1 14—23, Kirſchen II.—12, Erdbeeren 18 Erbbeeren 1 14—19,—. Anfu halbreif 11 bis 13, JFohannisbeeren rot 16—1 Anfuhr 100 Ztr., Nachfrage rege. Schwetzinger Spargelmarkt. Anfuhr 10 bis 15 Zentner. 1. Sorte 25—30 Pfg., häufigſter Preis 25 Pfg., 2. Sorte 15 Pfg., 3. Sorte 10 Pfg. Markt lebhaft. Dürrheim.(Freier Markt.): Anfuhr in Kirſchen und Erdbeeren groß. Die erſten Heidelbeeren wurden zu⸗ geführt. Nachfrage und Abſatz gut. Weinkirſchen, erſte Sorte 16—18, zweite Sorte 10—16, Bankhardkirſchen 23—26, Schloßkirſchen 16—20, Sauerkirſchen 20, Stachelbeeren grün halbreif 10—13, Erdbeeren, erſte Sorte 18—24, Heidelbeeren 30 Pfg. 7. Dürkheim(Auktion): Anfuhr in Erdbeeren groß, in Kirſchen gering. Abſatz und Nachfrage gut. Wein⸗ kirſchen zweite Sorte 16—17, Bankhardkirſchen 25, Schloßkirſchen 21, Sauerkirſchen 18, Stachelbeeren grüne 11, Erdbeeren erſte Sorte 20—21, zweite Sorie 13—15 Pfg. Freinsheim: Zufuhr 300 Zentner. Abſatz und Nach⸗ frage gut. Frühe Schwarzkirſchen 18—24, Weinkirſchen erſte Sorte 11—14, zweite Sorte—, Bankhardkirſchen 18—24, Schloßkirſchen 13—16, Erdbeeren 16—22 Pfg. Enlerſtadt. Anfuhr gut, in Sauerkirſchen gering Frühe Schwarzkirſchen 18—23, Weinkirſchen 13—20, Sauerkirſchen 18—20, Erdbeeren 18—23. Weiſenheim am Sand: Anfuhr 800 Zentner, davon 700 Zentner Erdbeeren. Abſatz flott. Weinkirſchen 14—17, Bankhardkirſchen 17—20, Erdbeeren erſte Sorte 20—22, Erbſen 16—2⁰ Pfa: Handſchuhsheimer Großmarkt Anfuhr ſehr ſtark, Abſatz flott. Kirſchen erſte Sorte 19—24, zweite Sorte 10—18, Erdbeeren erſte Sorte 22—26, zweite Sorte 18—21, Walderdbeeren 64—72, Gurken 22—24, Erbſen 10—12. Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 19. Juni Es koſteten: Erdbeeren 19—21, Spargeln erſte Sorte 17—22, zweite Sorte 14—16, dritte Sorte—7, Weiß⸗ kraut—9, Wirſing 3,75—5, Erbſen 10, Kartoffeln —2,30, Kohlrabi—3, Blumenkohl erſte Sorte 17 bis 21, zweite Sorte 10—15, dritte Sorte—7, Ret⸗ tich Stück—3, Kopfſalat—3, Grünes 2,5—3 Pfg., Karotten—5 Pfg. produktenmärłte Mannheimer Produktenbörſe vom 19. Juni 1933. Brotgetreide lag ruhig, Futtermittel dagegen hat⸗ ten feſten Markt, doch iſt man auf der ganzen Linie abwartend. Im nichtoffizieulen Verkehr hörte man vormittags waggonfrei Mannheim vper 100 Kilogr. folgende Notierungen: Weizen inl. 20.80—20.90, Roggen inl. 17.50—17.60, Hafer inl. 15.50—16.00, Sommergerſte 18—18.25, Fut⸗ tergerſte 16.75, Platamais 20.50—20.75, Biertreber 12 bis 12.25, Weizenmehl ſüdd. Spez. Null m. Austauſch⸗ weizet per Inni 30.75—31.25, Weizenauszugsmehl dto. 33.75—34.25, Weizenbrotmehl dto. 22.75—23.25, Roggenmehl ſüdd. 24—25, dto. nordd. 22.75—23.75, Weizenkleie fein.40—.50. Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe. Allgäuer Molkereibutter 1. Qualität 110(110), All⸗ gäuer Molkereibutter 2. Qualität 108(108), Landbut⸗ ter 101(101). Markzlage unverändert. gang. Unter Berüctſichtigung der Geſchäftsſtagnation waren die Aktienmärkte kelativ wiverſtandsfähig, J. G. Farben begannen mit 131(131¼½), Erdöl 115¼½(116), Scheiveanſtalt unverändert 172. Die Kurs⸗ fihleere berzögerte ſich infolge der geringen Umſatz⸗ Aue an den Besfüre Märkten. Licht& Kraft waren 1, Schuckert, Gesfürel und Siemens 12 7 ſchwächer. Bekula gewannen /, während AEG. etwas ſchwächer einſetzten. Von Zellſtoffwerten lagen Aſchaffenburger % 7 höher, Waldhof ½ nie—.— eſter waren Reichsbankanteile, die güf eine Berliner Order auf 141 nach 13 24 Montanwerte lagen vollkommen lüi Die erfken Kurſe wurden hier erſt in den Mit⸗ Nhelnirabt feſtgeſtelt.“ die anfangs ſchwächer lagen. R—* auf die günſtige Bilanzvorlage aut behaup⸗ iet. Von Einzelwerten waren Cement Heidelberg Metallgefellſchaft /, Daimler 4 7 ſchwächer. Conti Gummi zogen an. Außerordentlich xuhig lag der Rentenmarkt. Die Kurſe für Altbeſitz, Neuheſitz und ſpäte Schuldbücher waren gegen Samstag vollkommen unverändert. Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft nach wie vor gering. Die Kursbeweaung erfuhr kaum eine Ver⸗ änderung. Stahlvereinsbonds gaben 1½“ nach. Tagesgeld etwa 3% 50. Kurse der Frankfurter Abend- Hörse Di. Anl. Abl. Altber. dto. eube 2„ Bayr. Hyp. Bk. E 9 3 9 Dit. Disconto F„ 15 Gelſenkirchen Berg. 104.50 löckner 0 0 0 0 0 0 0 57.— Rpeinſt— i— 0 0— 0 0 9 39.50 ein 0 3 0—„ 0 9 94.50 Verein. Stahlwerke F Hordg 2 0 0 0 0 0 0 0 17.87 ord— Lloyd 5 0 0— 0 0 0 18.37 ——— 0 0 3 9— 0 0 24.62 Conti Gmmi 161.50 Daimler Benz 0 0 0 0 0* 0 0 d 30.25 116.25 nenn 171.— —— Farben 0 9 0 0 0 0 0 0 131.62 oldſchmidt* 0 2. 6 9 49.5 olzmann„ 0 0 0 0 0 0 0 0 0 57.— unghans 0— 0 0 0 0 0 3 0 34.— renhein 1 Bn 2* 42 0 0 6 0 4„—*— 38.37 W Rütgerswerke,„59.75 Steuergutscheine Berliner Notierung Durchſchnittskurs 0 0 0 0 9* 85.75 Fällioreit 934.. 96.87 dto. 1935 0 0 9 5 3 0 0 0 90. 5 dto. 193 0 4— 4* 0 0 84.50 dto. 193 0 3 0 0 0 9 0 0 79.87 dto. 19900—„en 76.87 pfandbrieſ-Kurse Sproz. Pfälz. Hyp. Goldpf,—9 85.50, dto. 13 85.— 5 18—1185.— 3552 85.50, 7proz. dio. 11—12 85.50, 6proz. dto. 10 85.50, 4½proz, dio. Liqu, 86.50, dto. Anteilſcheine—, Svroz. Rhein.———9 84.25, dto. 84.25, dio. 26—30 84.25, dio. 35 84.25, dto. Komm. 4 78.50, 7proz. dio, diö. 10—11 84.—, 7proz. dto. dto. 17— 6proz, dio. dio. 12—13 84.—, 4½% proz. dio. Liqu. 86.—. Berliner Devisenkurse Geld Brief Geld Brief Buen.-Alr..928.983ſItalien 22.15 22.19 Kanada.117 3 123/ Jugoslavienſ.195.205 Konstantin.038.042 Kowno 42.36 42.44 Japan.889.891] Kopenhag. J 68.79 68.91 Kairo 14.70514.745 Lissabon 13.04 13.06 London 14.325 14.365 OslO 72.28 72.42 Newyork J.467.478/ Paris 16.62 16.66 Rio do Jan. f.229.23 1 Prag 12.54 12.56 Uruguay.449.451/Island 64.44 64.56 Amsterdam 170.08170.42 Riga 73.18 73.32 Athen.458.462 Schweiz 81.57 81.73 Brüssel 59.04 59.16ſ Sofia.042.053 Bukarest.488.492 Spanien 386.06 36.14 Budapest—— sStockholm 73.638 73.77 Danzig 82.57 82.73 Reval 110.39110.61 Helsingfors Wien 46.95 47.05 .339.351 Neuſtadt iſt von Amts wegen eine Gläub Kuͤrzmeldungen Trotzdem im Perſonenverkehr per Kraftwagen die Zahl der beförderten Perſonen im bahneigenen Ver⸗ kehr um rund 28 Prozent, im Gemeinſchaftsverkehr mit Unternehmern ſogar um rund 47 Prozent zurück⸗ gegangen iſt, weiſt der Geſamtkraftwagenverkehr der Reichsbahn infolge ſtarker Zunahme des Gemein⸗ ſchaftsverkehrs mit der Reichspoſt eine Steigerung um 34 Prozent auf. Die Allgemeine Maggi⸗Geſellſchaft in Kemptthal, die Muttergefellſchaft der Maggi⸗Unternehmungen, ſchüttet aus 5,563(5,385) Mill. Fr. Gewinn wieder 10 Proz. Dividende aus. Die bei den Mitgliedsgeſellſchaften der Arbeits⸗ gemeinſchaft privater Feuerverſicherungsgeſellſchaften in Deutſchland angefallenen Schäden betragen im Mai insgeſamt 5 097070 RM. und liegen damit um ein Geringes über dem April⸗Ergebnis mit 5 024 628 RM. Für Fanuar⸗Mai betragen die Schäden im Deutſchen Reich bislang 29 440 142 RM. Die Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke AG. berichtet, daß beſonders das Exportgeſchäft durch die Autarkie⸗ maßnahmen und Währungsunſicherheiten ſchwer be⸗ hindert wurde. Der Umſatz ging wertmäßig gegenüber 1931 um 28 Prozent zurück. Erſt 1933 waren Anzei⸗ chen einer Geſchäftsbelebung feſtzuſtellen. Die Beteili⸗ gungen erbrachten keine Dividenden. Bekanntlich wer⸗ den 0,559 Mill. RM. Gewinn ausgewieſen, der um den Vortrag auf 1087 Mill. RM. ſteigt. Der GV. am 29. Juni wird vorgeſchlagen, 0,471 Mill. dem Pen⸗ ſionsfonds zu überweiſen und 0,625 Mill. RM. neu⸗ vorzutragen. Stand der ſchwebenden Schuld des Deutſchen Reiches am 31. Mai. 1 Berlin, 19. Juni. Die Summe der Zahlungs⸗ verpflichtungen des Reiches betrug am 31. Mai 1933 (in Millionen Reichsmark) 1727,4(30. April: 1751), darunter aus Begebung unverzinslicher Schatzanwei⸗ ſungen 1138,3(1174,4). Der Stand der ſchwebenden Schuld war 2028(2057,). In der pfälziſchen Wirtſchaft ſetzte ſich in der zweiten Maihülfte die Beſſerung der wirtſchaft⸗ lichen Lage weiter fort und brachte eine fortſchreitende Arbeitsmarktentlaſtung mit ſich. Im F A D. der Pfalz waren Ende Mal noch in 95(125) Maßnahmen 5687(6336) Arbeitsdienſtwil⸗ lige beſchäftigt. Die Gemeinnützi ge Baugenoſſenſchaft Speyer eGmbo. Speyer weiſt für 1932 17 449 RM. Gewinn aus, woraus 3(4) Prozent Dividende ver⸗ teilt werden. Im Berichtsjahr wurden 23 Wohnun⸗ gen neu bezogen. Für 1933 iſt der Bau von ſechs Einfamilienhäuſern und zwölf Kleinſtwohnungen vor⸗ geſehen. Mit Wirkung ab 1. Juli 1933 iſt die Einfuhr von Oberkleirdung nach Frankreich und dem Saargebiet kontingentiert. Das Kontingent entſpricht etwa der Einfuhr von 1931. Im Konkurs Branntweingroßhandlung Mar 1 i ge ver fammlung. auf den 30. Juni einbert worden. Die badiſche Biererzeugung iſt 1932/33 um rund 10 Prozent auf 1,159 Mill. Hektoliter geſun⸗ ken, d. i. 36 Prozent der Erzeugung des letzten Vor⸗ kriegsjahres. Die„Hadir“ verwendet den Reingewinn von 3,3 Mill. belg. Frances zu Abſchreibungen. Die Aus⸗ ſichten werden zuverſichtlicher beurteilt. In der Eröffnungsſitzung der Induſtrie⸗ un d Handelskammer Ludwigshafen a. Rhein wurde Geheimrat Dr. Troeltſch wieder zum Prä⸗ ſidenten gewählt. Die bekannte Lokomotivfabrik Krauß& Comp., J. A. Maffei A G. München erzielte 1932 trotz ſchwieriger Wirtſchaftsverhältniſſe einen Reingewinn von 103 578(30 059) RM., von dem 98 578 RM. vor⸗ getragen werden. Der Deutſche Weinbauverband wendet ſich in Entſchließungen, die der Vorſtand faßte, gegen Mißachtung der geſetzlichen Hybridenanbauverbote und fordert des weiteren Verreichlichung der Weinkontrolle. Der Winzerverein Kallſtadt erlöſte für 24 300 Liter 1932er⸗Weißweine Preiſe von 770—1800 (Kallſtadter Saumagen Spätleſe) RM. je 1000 Liter. Vier Nummern wurden zurückgezogen. Einwandfreie Erhebungen haben ergeben, daß fran⸗ zöſiſche Strumpfgroſſiſten einen Boykott gegen deutſche Wirkwaren planen. 77 Der ſchweizeriſche Außenhandel verzeich⸗ net im Mai eine Steigerung der Einfuhr auf 156,5 (124,5) Mill. Sfr., der Ausfuhr um 4,7 auf 73,9 Mill. Sfrs. Das Paſſivſaldo beträgt im Mai 82,6(655,3) Mill. Sfr. Die Alte Stuttgarter Lebensverſiche rungsgeſellſchaft A G. zahlte auf die Auſwer⸗ tungsanſprüche bisher rund 53 Mill. RM. aus. Die finanzielle Lage der Geſellſchaft geſtattet eine Erhöh⸗ ung der Aufwertungsverteilungsquote von 18,5 auf 24,5 Prozent rückwirkend vom 1. Januar 1933. Der Ueberſchuß von 446 183 RM. für 1932 wird der Ver⸗ ſichertengewinnrücklage überwieſen. Die Eos Deutſcher Beſtattungs⸗ und Lebensverſicherungsverein wird von der Exzelſior⸗Lebensverſicherungsbank AG. fuſionsweiſe übernommen. Die Eos verteilt für 1932 wieder 4 Pro⸗ zent Dividende auf 1,0 Mill. mit 25 Prozent eingezahl⸗ tes Kapital. Die beiden Firmen werden künftig Eos⸗ Exzelſior firmieren. Hauptaktionär beider Unterneh⸗ ————2 iſt die Schweizeriſche Rückverſicherungsgeſellſch. rich. Die Dividenden im Victoria⸗Verſiche⸗ rungskonzern bleiben in der Lebensverſſche⸗ rungsgruppe für die Verſicherten unverändert, wäh⸗ rend die Aktionärsdividenden bei Victoria am Rhein -wieder 90 RM., bei Rhein. Victoria 90(108) RM. je Aktie betragen. Die Victoria Feuer ſchüttet 25(30). die Victoria am Rhein Feuer⸗ und Transport(95) (122) RM., die Victoria Rückverſicherung wieder 19 RM. Dividende aus. Meſſiun Hültenae aSM M as. Die deutsche Gasisiiiei Jayrgang 3. Nr. 149. Sekte 10 „Hakenkreuzbanner“ Dienstas, 20. Funl 1888 Dresdner Bank/ Geschäftsbericht für 1932 Im abgelaufenen Geschäftsiahr setzte sich die Weltwirtschaftskrise unvermindert fort. Ihre zerstörende Wirkung machte sich in Deutsch- land mit gesteigerter Schwere geltend. zumal die Hemmungen wirtschaftlicher Art durch dauernde innerpolitische Krisen verschärft wur- den, wodurch zeitweise vorhandene Ansätze zu einer Besserung wieder verschwanden. Der Sieg einer auf die überwiegende Mehrheit des Volkes gestützten nationalen Regierung hat das lang entbehrte Vertrauen zu einer starken Füh- rung wieder hergestellt und damit die Grund- lage geschaffen, auf der, Hand in Hand mit einer langsamen Besserung der weltwirtschaftlichen Tendenzen. die deutsche Wirtschaft wieder auf- gebaut werden kann. Die Fortdauer der Krise hat das Bankgewerbe im vergangenen Jahre abermals schwer getrof- ken. Weiterer Umsatzrückgang und Schrumpfung der Substanz haben die Lage einer gröheren Anzahl von Kreditnehmern erneut verschlech- tert, so daß die Abschreibungs- und Rückstel- lungsbedürfnisse sich weiter erhöhten. Für unser Institut ergab sich eine besondere Lags durch die im März 1932 auf Wunsch und mit Unterstützung der Reichsregierung beschlos- sene Fusion mit der Darmstädter und National- bank K. a.., durch die Aufbau und Arbeitsfeld der Bank tiefgreijenden Wandlungen unterwor- ien worden sind. Das abgelaufene Geschäftsiahr stand damit weitgehend unter dem Zeichen der notwendigen Anpassung von Geschäftsführuns, Organisation und Verwaltungsapparat an die veränderten Verhältnisse. Durch das verständ- nisvolle Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte und durch das Vertrauen, das uns die Kund- schaft der ehemaligen Danatbank von Anfang an entgegenbrachte, ist es jedoch gelungen, die Ueberleitung der Danatbank auf unser Institut in wenigen Wochen durchzuführen, und aueh die weiteren, infolge der Fusion notwendig gzewor- denen Maßnahmen im Laufe des Jahres so zu fördern, daß die Zusammenlegung als im we⸗ sentlichen abgeschlossen betrachtet werden kann. Im Zuge der Fusfion haben wir an 52 Plätzen unsere Niederlassungen mit den Filialen der Danatbank zusammengelegt. Außerdem ist un- sere Filiale Kiel auf unsere Kommandite Wilh. Ahlmann. Kiel, und im laufenden Jahre das Geschäft unserer Filiale Tarnowitz auf unsere Filiale Kattowitz überführt worden. Neu hinzu- gekommen sind durch die Uebernahme der Deutschen Orientbank AG. die Niederlassungen Istanbul und Izmir. Wir verfügen nunmehr über 166 Niederlassungen im Reich und 8 Niederlas- sungen im Ausland. Außerdem bestehen 188 ört- liche Depositenkassen im Reich. davon 88 in Groß-Berlin. Im inneren Betriebe haben wir, ungeachtet der durch die Fusion selbst notwendig geworde- nen Maßnahmen, wiederum der Verbesserung unserer Organisation besondere Aufmerksam- keit zugewandt. In erster Linie galt unsere Für- sorge den Filialen, da der Umfang eines Instituts von der Größe des unsrigen eine Auflockerung der Gesamtorganisation erforderlich macht, wenn überall den örtlichen Bedürinissen in aus- reichender Weise gedient werden soll. Wir haben daher im Berichtsiahr unser Kopffilialen- system. bei dem jeweils die bedeutendste Filiale eines in sich abgeschlossenen Bezirks beson- dere Vollmachten für den Gesamtbezirk erhält, weiter ausgebaut und Zleichzeitig die Voll- machten dieser Stellen wesentlich erhöht, s0 daß nunmehr das gesamte Klein- und Mittel- Kreditgeschäft in den örtlichen Bezirken ver- antwortlich bearbeitet wird. Als Erfolg dieser Magnahmen ergibt sich neben der Erreichung einer größeren Elastizität der Außenstellen und der Förderung eines engen Vertrauensverhält- nisses zu der Kundschaft eine wesentliche ar- beitsmäßige Entlastung und Verbilligung der Kreditverwaltung, welche in dem Rückgang der Unkosten entsprechenden Ausdruck findet. Mit dem sleichen Ziele haben wir im Laufe des letzten Jahres die Einrichtung der Landes- ausschüsse, deren Bezirke sich im wesentlichen mit denen unserer Kopffilialen decken, weiter ausgebaut. Wir haben geglaubt. hierdurch dem regionalen Gedanken besonders Rechnung tra- gen zu sollen. Solche Landesausschüsse be- stehen nunmehr für Bayern. Hessen und Frank- furt a.., Mitteldeutschland. Norddeutschland. Nordwestdeutschland— Bremen, Nordwest- deutschland— Hannover. Ostpreußen. Rhein- jand und Westfalen. Sachsen. Südwestdeutsch- land, Schlesien und Württemberg. Unsere Tätigkeit auf dem Gebiete des Mit- telstandskredites jand ihren weiteren Ausdruck in der traditionellen Pflege des genossenschaft- lchen Kreditgeschäftes. Ueber die genossen- schaftlichen Volkshanken, als die Träger des kleingewerblichen Kredites., wurden dem Mit- telstandes die notwendigen Betriebskredite zu geführt. Unseren Genossenschaftsabteilungen standen hierbei die Erfahrungen zur Verfügung, die hier in einer jahrzehntelangen Tätigkeit ge- sammelt wurden, nachdem Aufgaben und Tra- ditionen der Deutschen Genossenschafts-Bank Soergel, Parrisius& Co. im Jahre 1904 von uns übernommen worden waren. Kapitalfehlleitun- gen konnten auf diesem Gebiete infolge der be- sonderen Kenntnisse der Verhältnisse bei den Einzelgenossenschaften meist vermieden wer- den. Die Genossenschafts-Abteilungen standen mit der überwiegenden Zahl der gzewerblichen Kreditgenossenschaften in Geschäftsverbindung. Der Umsatz mit ihnen betrug im Berichtsiahre über 2 MilMarden RM. In Anerkennung ihrer Stellung als berufenes Zentralinstitut des ge- werblichen Genossenschaftswesens haben die Genossenschafts-Abteilungen unserer Bank bei den Stützungsaktionen der Reichsregierung für das Genossenschaftswesen mitgewirkt. Es liegt im Rahmen unserer Tradition wie unserer gesamten Kreditpolitik, wenn wir auch im kommenden Geschäftsjiahr der Genossen- schaftsarbeit unser besonderes Augenmerk zu- wenden. Die Vervollkommnung und Anpassuns unse- rer technischen Organisation an die in viel- facher Hinsicht veränderten Verhältnisse hat weitere Fortschritte gemacht. Im besonderen gehen unsere Bemühungen dahin, die Verwal- tungskosten für das Klein-Kreditgeschäft auch durch eine vereinfachte Handhabung allmählich zu senken. sowie die Kosten der Stückleistung, die trotz der weitgehenden Rationalisierung der letzten acht Jahre noch immer verhältnismã hig hoch sind, immer mehr herabzumindern. Der ungekuündigte Personalbestand hat sich von 13 898 auf 10 994 ermäßigt. In dieser Zabl sind die Angestellten der Deutschen Orientbant AG., Berlin. einschließlich der türkischen Filia- len. bereits mitenthalten. Am 1. April d. J. hat sich Herr Dr. h. e. Wil- helm Kleemann entschlossen, von der Mit- leitung unseres Institutes zurückzutreten. Wir möchten unserem ausgeschiedenen Kollegen auch an dieser Stelle für die jahrzehntelange, freundschaftliche und vertrauensvolle Zusam- menarbeit unsern Dauk zum Ausdruck bringen. An Stelle von Herrn Dr. Kleemann trat am 1. April d. J. Herr Geh. Regierungsrat Dr. Reinhold Georg Quaatz in den Vorstand ein. Die durch die Fusion bewirkte Zusammen- ballung sehr bedeutender Konsortialquoten und Industrieengagements mußte iniolge der Ver- schlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zu weitergehenden materiellen Auswir- kungen führen, als sie im Zeitpunkt der Fusion vorausgeschen werden konnten. Wir halten es für richtig, dem sich hieraus ergebenden erhöh- ten Bedarf für Abschreibungen und Rückstel- lungen durch eine weitgehende Bilanzbereini- gung im Wege der Kapitalherabseizung Rech- nung zu tragen, um unser Institut für die ihm in der deutschen Wirtschaft gestellten großen Aufgaben frei zu machen. Wir schlagen daher unseren Aktionären eine Zusammenlegung unse- res jetzigen Kapitals von RM. 220 Millionen auf RM. 150 Millionen im gleichen Verhältnis vor. Gleichzeitig schlagen wir zemäß Teil V. Kapi- tel II.§ 5 der Verordnuns des Reichspräsiden- ten vom 6. Oktober 1931 vor, die gesetzlichen Reserven von RM. 30 Millionen um RM. 15 Mil- lionen zu vermindern. Nach Durchführung die- ser Maßnahme wird unser Aktienkapital RM. 150 Millionen und die offene Reserve RM. 15 Mil- lionen betragen. Zu den einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Veilustiechnuns bemerken wir vorweg, daß eine Vergleichbarkeit mit den Zii- kern des Voriahres deshalb nicht in allen Teilen gegeben ist. weil bel Durchfükrung der Fusion und zur Herbeiführung einer einheitlichen Bilan- zierung zahlreiche Umstellungen und Kompen⸗ sationen erforderlich wurden. In der Verringerung der Position Vorschüsse aul verlrachtete oder eingelagerte Ware kommt einerseits die Schrumpfung des Außenhandels- volumens. andererseits die Tatsache zum Aus- druck, daß infolge der Entwicklung des vergan- genen Jahres eine Reihe von Forderungen ihren Charakter verändert haben und nunmehr unter „Schuldner in laufender Rechnung“ erscheinen. Die Position enthält heute zum überwiegenden Teil Forderungen, die mit Hilfe von Stillhalte- linien finanziert sind. Bei den Wertpapleren und Beteiligungen haben sich zegenüber dem Vorjahr besondere Veränderungen aus der nach der Fusion erfolg- ten Neugruppierung der Bestände sowie daraus ergeben, daß im Laufe des Jahres in mehreren Fällen Wertpapiere, die früher bei Tochter- gesellschaften lagen. auf die Bank zurücküber- tragen wurden. Bis Ende April des neuen Jah- res haben sich die Gesamtbestände an Wert⸗ papieren. Beteiligungen und Konsortialbeteili- gungen durch Verkäufe um rund RM. 14 Mil- lionen vermindert. Die Erhöhung des Kontos Dauernde Beteili- gungen bei anderen Banken und Bankfirmen ist in der Hauptsache zurückzuführen auf die im Berichtsiahre getätigte Uebernahme von Kom- manditbeteiligungen bei den Firmen Wilhelm Ahlmann, Kiel, S. I. Werthauer ir. Nachfolger. Kassel, ferner auf die Uebernahme der Kapital- erhöhung der Mercurbank. Wien. und die Ver- gröhßerung unserer Beteiligungen an der Deutsch- Südamerikanischen Bank AG. und der Akzept- bank AG. Demgegenüber verteilen sich die Ab- gänge auf mehrere kleine Posten von unterge- ordneter Bedeutung. Sowohl unter den Zugän- gen als auch unter den Abgängen haben wir nur während des Geschäftsiahres effektiv zetätigte Geschäfte berücksichtigt. Von den uns nahestehenden Banken und Bank- firmen wurde die Deutsche Orientbank A6. wie bereits erwähnt, durch Generalversamm- lungsbeschluß vom 16. März 1933 im Wege der Fusion auf uns übergeleitet. Da die Fusion mit Rückwirkung erfolgte, sind die Aktiven und Passiven der Deutschen Orientbank AG. per 31. Dezomber 1932 in unserer Bilanz bereits enthalten. Die türkischen Filialen, die auch im verflossenen Jahre zufriedenstellend gearbeitet aben, werden unter der Bezeichnung„Deutsche rientbank Filiale der Dresdner Bank“ in der bisherigen Weise weitergeführt. Die Deutsch-Südamerikanische Bank AG. hat auch im abgelaufenen Geschäftsiahre ihre Stel- lung im Ausland trotz der unverändert schwie- rigen Wirtschafts- und Währungsverhältnisse ihrer Arbeitsgebiete behaupten können. Die Internationale Bank te Amsterdam N. V. hat ihren in 1932 erzielten Gewinn von UHfl .8 Minionen zur inneren Stärkung verwandt. Unsere Amsterdamer Kommandite Proehl& Gutmann, deren Tätigkeit durch die allgemeine Entwicklung stark eingeengt war, hat die erziel- ten Erträgnisse Zleichfalls zur inneren Konsoli- dierung verwandt. Die Mercurbank, Wien, hat zur Beseitigung der infolge der Krise eingetretenen Verluste im vergangenen Jahre ihr Kapital im Verhältnis von 2: 1 auf Schillingz 10 Millionen herabgesetzt und gleichzeitig eine Wiedererhöhung um Schil- ling 5 Millionen neue Aktien vorgenommen. die in voller Höhe von uns übernommen worden Sind. Sie verfügt demnach jetzt über ein Kapital von Schilling 15 Millionen und über eine offene Reserve von Schilling 1 Million. Sie hat durch diese Maßnahme eine erhebliche Bewegungsfrei- heit erlangt, die in dem besonders flüssigen Bilanzbild von 1932 zum Ausdruck kommt. Die Danziger Bank für Handel und Gewerbe AG., Danzig. hat trotz der dauerndenVerschlech- terung der Wirtschaftslage in Danzig im Jahre 1932 ohne Verlust gearbeitet. Die AG. Libauer Bank hat im Geschäitsjahr 1932 einen Betriebsüberschuß erzielt. der zu Ab- schreibungen verwandt wurde. Sie hat das laufende Bankgeschäft der Rigaer Internationa- len Bank AG. Riga, übernommen. die jetzt nur noch als Industrie- und Vermögensverwaltung geführt wird. Die Litauische Kommerzbank. Kowno, hat auch im abgelaufenen Jahre zufriedenstellend gearbeitet. Sie benutzt den erzielten Gewinn zu erhöhten Abschreibungen, insbesondere um etwaigen Ausfällen aus dem litauischen Zins- gesetz begegnen zu können. Die Rumänische Bank-Anstalt, Bukarest, blieb in 1932 von größeren Verlusten verschont. Ihr Status ist flüssig; eine Dividende gelangt nicht zur Verteilung. Von unseren weiteren dauernden Beteiligun- gen nennen wir die folgenden: Akzeptbank Aktiengesellschaft, Berlin; Deut- sche Ansiedlungsbank, Berlin; Diskont-Kom- pagnie Aktiengesellschaft. Berlin; Dürener Bank Düren; Hardy& Co., G. m. b.., Berlin; Ol- denburgische Landesbank. Oldenburg sowie im Auslande die Internationale Bank in Luxemburs; Internationale Bodenkreditbank. Basel; N. V. Internationale Crediet Compagnie. Amsterdam; Oberschlesische Discontobank Axktiengesell- schaft, Königshütte. Von den in unserem Vorjahresbericht weiter erwähnten Beteiligungen haben die Kommandit- beteiligungen bei Hagen& Co., Berlin, und Schwarz. Goldschmidt& Co., Berlin. im Be- richtsjahr ihre Erledigung gefunden. Die Kom- manditgesellschaft Flemming& Co., Magdeburg. wurde im freundschaftlichen Einvernehmen mit ihren Inhabern mit allen Aktiven und Passiven auf unsere Filiale Magdeburg übertragen. Schließlich haben wir im neuen Jahre bei Ge⸗ legenheit der Ueberführung der Rostocker Bank in Rostock auf die Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank. Schwerin, unsere Beteili- gung an der ersteren Bank abgegeben. Ueber die größenmäßige Zusammensetzung der Schuldner in laufender Rechnuns einschließ- lich Warenvorschüssen unterrichtet die nach- stehende Uebersicht: Konten bis Ru. 5 000- 37 382 über RM. 5 000 bis RM. 20 000— 9782 über RM. 20 000 bis RM. 100 000 6 095 über RM. 100 000 bis RM. 500 000 1 867 über RM. 500 000 bis RM. 2 000 000 467 über RM. 2 000 000—— 182 insgesamt Konten 55 775 Der durchschnittliche Einzelkredit beträst RM. 38 000.—. Das Konto Bankgebäude erscheint gegenüber dem Voriahr um RM. 5 Millionen vermindert mit RM. 40 Millionen. Die Veränderung erklärt sich mit rund RM. 5,5 Millionen durch Verkäuie. welche im Durchschnitt über den Buchwerten erfolgt sind. wobei der entstandene Buchgewinn zur weiteren Abschreibung auf den gesamten Immobilienbesitz verwandt wurde. Neu hinzu- gekommen ist im Berichtsiahr das Bankgebãude der Deutschen Orientbank AG. in Konstan- tinopel. Wir besitzen nunmehr 154 für Bank⸗ zwecke benutzte Gebäude. Die im Zuge der Fusion bankfrei gewordenen Gebäude beider Banken sind einschließlich der im Voriahr hier- für gebildeten Rückstellungen auf das Konto „Sonstige Immobilien,, übertragen worden. Das Konto Sonstige Immobilien hat sich außerdem erhöht durch Uebertragung aller der- jenigen Grundstücke, die von dritten Stellen treuhänderisch für uns verwaltet werden. Die im letzten Geschäftsbericht erwähnte Auswei⸗ sung von Forderungen zegenüber Grundstücks- gesellschaften wegen für uns treuhänderisch verwalteter Grundstücke hat damit thre Erledi- gung gefunden. Effektive Neuzugänge ergaben sich außerdem nach Abzug einiger Verkäufe in Höhe von rund RM. 1 Million. Insgesamt um⸗ faßt unser Grundbesitz(ohne Bankgebäude) nunmehr 252 Grundstücke, die bei einem Ein- heitswert von RM. 36% Millionen mit RM. 19½ Millionen zu Buch stehen. Zu dem Konto Gläubiger ist zu bemerken., daß die Auslandsverpflichtungen im Berichtsjahre eine Ermäßigung um rund RM. 100 Millionen erfahren haben, die sich im neuen Jahre in er⸗ heblichem Umfang fortgesetzt hat. Die Inlands- kreditoren haben im Berichtsjahre gegenüber 1931 eine nicht unbeträchtliche Steigerung er⸗ fahren, woraus hervorgeht, daß nach Durchfüh- rung der Fusion ein erheblicher Teil der Kund- schaft der ehemaligen Danatbank das Vertrauen 4 seiner früheren Verbindung wiedergefunden . Das Konto Akzepte konnten wir im Berichts- jahre um einen Betrag von rund RM. 92 Millio- nen abbauen. Die Gesamtsumme der eigenen Indossaments- verbindlichkeiten hat sich im Berichtsjahre ur RM. 437 Millionen verringert. in der Gewinn-⸗ und Verlustrechnung finder in dem gegenüber dem Vorjahre eingetretenen starken Rückgang fast aller Ertragspositionei in erster Linie die seit Ausbruch der Krise er · folgte Geschäftsschrumpfung sowie die erheb ⸗ liche zwischenzeitig eingetretene Verringerung der Zinsspanne jihren Ausdruck. Außerdem haben wir mit Rücksicht auf die Unsicherhe der allgemeinen Lage in beträchtlichem Umfang Zinsen und Provisionen auf debitorische Kot ten, deren Eingang nicht mehr gesichert er- schien. vorweg zu Lasten der Eriolgskonten in Reserve gestellt. Auf der anderen Seite hat die Verminderung der Handlungsunkosten mit dem Einnahme-⸗ rückgang in vollem Umfange Schritt gehalten, zumal wenn man berücksichtigt, daß im abge- laufenen Geschäftsjahre noch zusätzliche Auf⸗ wendungen, die durch die Fusion entstanden sind und in Zukunft wegfallen, hinzukamen. Die infolge der Fusion eingetretenen Einsparungen werden erst im laufenden Jahre zur vollen Aus- wirkung gelangen, so daß für das Geschäftsiahr 1933 mit einer nochmaligen erheblichen Vermin- deruns der Unkosten zu rechnen ist. Wir schät⸗- zen, daß die Unkostenreduktion der Jahre 1932 und 1933 einen Betrag von rund RM. 30 Millio- nen ausmachen wird. Gegenüber dem Höchst- stand an Unkosten der beiden fusionierten Ban- ken im Jahre 1920 wird dann eine Ersparnis von rund RM. 50 Millionen eingetreten sein. Die in den Handlungsunkosten enthaltenen Bezüge des Vorstands(7 Mitglieder) einschließ- lch der früheren stellvertretenden Mitglieder sowie der Geschäftsinhaber der Danatbank bis zum Zeitpunkt der Fusion, betragen RM. 713 100, die Bezüge des Aufsichtsrats(56 Herren ein- schließlich der im laufenden Geschäftsjahr aus- geschiedenen Mitglieder) RM. 158 412.—. Berlin, im Juni 1933. Der Vorstand Bodenheimer Quaatz Frisch Bergmann Ritscher Goetz Also geringe Ausgobe u. dafür grober Nuken. 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J käuſe in Ar ganze Rum tretenes S ſchweigen in baren und ſchehen?— hatten ſich 1 „Der Väter Die kleine Einmal kenn der in Deu Meinung ge des ſpießbün Befehl der 1 wenn ſein g ſprochen hat ganze Einſt nun endlich den ſchöpferi Volksſeele h wahrh 5 meinen und lichbeit wie deren. Der laſſen und i gen von den das Wort der deutſchen Kraft und d des Kampfe⸗ Der Male lermenſchen, einſeitiger F findet er an mit dem Pin des Bildhau Dichtungen, ſchreibt mit gionsphilofof Kindermärch⸗ geſtaltete er Darin ſingt anmutet, als „Und nu den Hamt Nun wirt das Chao Nun wir! bei Hami dem ſtoiſc ein freier Nun ſteigt mein We— So hab 1 bei hellem Heil Arbe 42. Vortſetzu „Wie ging „Wem?“ „Nun, dem „Der hinkte geſund und h wäreſt ein gi Querkopf gen Maria drüce Bruſt, währ Quambuſch a Freund meine —— zu —— das 5 hilfsbereit— ſabeth Quam Ich zerriß 1 Fetzen ſanft! nicht wütend, eines Schuld wollte nicht ei mit dieſem 2 zu machen. Finger:„Sch gütigen Mutt ab!“ War ich wi „Maria, me 4 Trag's nicht 4 Hobrgang 3. Nr. 143. Seite 11 Ludwig Fahrenkrog Von Manfred von Ribbentrop⸗Heidelberg die nach- Konten 37 38² 9782 6 095 1 867 467 18² en 55 775 lit beträgt gegenüber vermindert ung erklärt h Verkäufe, Zuchwerten Zuchgewinn ngesamten Neu hinzu- ankgebäude nKonstan- für Bank- 1 Zuge der ude beider oriahr hier- das Konto vorden. hat sich g aller der- ten Stellen rerden. Die te Auswei⸗ rundstücks- uhänderisch ihre Erledi- ge ergaben Verkäufe in zesamt um⸗ nkgebäude) 3 einem Ein⸗ it RM. 19½% nerken. daß erichtsiahre 0 Minlionen ſahre in er⸗ Die Inlands- gegenüber igerung er⸗ Durchfüh- der Kund- § Vertrauen lergefunden m Berichts- L. 92 Millio- lossaments-⸗ tsjahre ur nung finder ngetretenen ZsSpositionen r Krise er · diĩe erheb · erringerung Außerdem Insicherhei/ m Umfang rische Kot Sichert er- gskonten in rminderung Einnahme- tt gehalten, ig im abge⸗ Zliche Auf- entstanden lKamen. Die insparungen vollen Aus- eschäftsiahr ien Vermin- Wir schät- Jahre 1932 I. 30 Millio⸗ lem Höchst- nierten Ban- e Ersparnis en sein. enthaltenen )einschließ- Mitglieder natbank bis RM. 713 100, Herren ein- iftsjahr aus- 5 Frisch Ritscher S+ & Wss 1WE8 e — — „Hakenkre uzbanner“ Dienstag, 20. Juni 1933 Wie wir erfahren wird die Kunſt⸗ halle im Spätſommer eine große Fahrenkrog⸗Ausſtellung eröffnen. Die Schriftleitung Vor vielen Jahren war auf einer großen Runſtausſtellung in Berlin mit einigen Werben auch Prof. Ludwig Fahrenkrog vertreten. Er hatte vor allem ein Gemälde dort„Der Väter Land“, der Künſtler ſitzt auf einem ügel, den rechten Arm väterlich um den neben ſtehenden Knaben gelegt und weiſt mit der linken hinaus auf das ſchöne reiche Land, zeigt dem blonden Buben mit einer innigen Bewe⸗ gung die Weite und Schönheit und Heiligkeit ſeiner Heimat, ſeiner Väter Land., Der jüdiſche Verlag Ullſtein hatte mit viel Lärm und Aufwand eine mehr als Verlags⸗ reklame, denn als Förderung der Künſtler ge⸗ dachte Umfrage unter den Beſuchern der Aus⸗ ſtellung veranſtaltet, das beliebteſte Bild feſt⸗ zuſtellen. Prämien wurden verſprochen, An⸗ käuſe in Ausſicht geſtellt— plötzlich brach der ganze Rummel ab. Mit einem Mal war be⸗ tretenes Schweigen. Ueberraſchendes Still⸗ ſchweigen im Hauſe Ullſtein und der ihm dienſt⸗ haren und verbrüderten Preſſe. Was war ge⸗ ſchehen? Müt überwältigender Mehrheit hatten ſich die Beſucher für Fahrenkrogs Bild „Der Väter Land“ ausgeſprochen. Die kleine Epiſode iſt typiſch und lehrreich. Einmal kennzeichnet ſie die unerhörte Art, mit der in Deutſchland in Kunſtdingen öffentliche Meinung gemacht wurde, und die Schlappheit des ſpießbürgerlichen Publikums, das vor dem Beſehl der Ullſtein und Moſſe willig luſcht, auch wenn ſein geſunder Inſtinkt zuvor unbeirrt ge⸗ hatte. Zum anderen aber zeigt es die ganze Einſtellung und Haltung jener gottlob mirn endlich überwundenen Epoche gegenüber den ſchöpferiſchen Kräften eines aus der tiefſten Volksſeele heraufdringenden und ⸗drängenden wahrhaft„völkiſchen“ Künſtlertums im Allge⸗ meinen und gegenüber einer ſtarken Perſön⸗ lichteit wie Ludwig Fahrenkrogs im Beſon⸗ deren. Der Meiſter hat ſich nicht beeinfluſſen laſſen und iſt ſeinen Weg gegangen. Angefan⸗ gen von den frühen jungen JFahren. als auf ihn das Wort geprägt wurde, er ſei wohl„das einzige würkliche Genie, dem auch die Alademie nichts anhaben konnte,“ bis zu den Tagen, da vor dem gereiften nn auch der Befreier der deutſchen Seele ſtand. Da beſaß er noch die Kraft und den Mut, bewußt ſich in die Reihen des Kampfes für die deutſche Kultur zu ſtellen. Der Maler iſt einer jener vielſeitigen Künſt⸗ lermenſchen, die ſich nicht genügen können in einſeitiger Form des Ausdrucks. Oft ſucht und findet er andere Wege und geſtaltet nicht nur mit dem Pinfel, ſondern auch mit dem Meißel des Bildhauers oder er ſchafft reine große edle Dichtungen, komponiert auch einmal, und ſchreibt- mit einer ſcharſen⸗klaren Sprache reli⸗ gionsphilofophiſche Werke oder plaudert innige Kindermärchen. Lange Jahre vor dem Kriege geſtaltete er die Wölund⸗Sage zum Drama. Darin ſingt der Held ein Lied, das uns heute anmutet, als ſei es auf den 1. Mai 1953 gedich⸗ „Und nun wohlan, das Eiſen glüht, den Hammergriff umſpannt. Nun wird beim lachenden Lebenslied das Chaos übermannt. Nun wird bei loderndem Herzensſchlag, bei Hammerton und gleißendem Brand dem ſtoiſchen Eiſen ins eherne Mark ein freier Wille gebannt. Nun ſteigt aus Arbeit und Sinnen und Sang mein Werk, ein ſchwingender Weih. So hab ich geſchmiedet mir ſelbſt mein Schwert bei hellem Lied am lodernden Herd. Heil Arbeit, du machſt frei!“ Erkenntnis der Wie anders klingt das als die oft gut ge⸗ meinten und doch ſo ſchwachen Verſuche der Gegenwart, die Idee der ſchöpferiſchen Arbeit dichteriſch zu geſtalten. In Fahrenkrog haben wir nicht nur den Maler, ſondern auch einen unſerer wahrhaft großen Dichter zu ehren. Wie alle Großen hat er ſich in hartem Kampf aufgeſchwungen. So iſt ſein künſtleri⸗ ſcher Ausdruck im ſtärkſten Maße Spiegelbild ſeiner Entwicklung. Am 20. Oktober 1867 in Rendsburg in Holſtein geboren, iſt er ein rechter Wagemenſch: Das Edle ſeiner Seele zu verſchenken und damit die anderen zu beglücken iſt ſeines Lebens Beſtimmung. Der Knabe kommt in die Lehre zu einem Malermeiſter in Altona, lernt hier die handwerkliche Grundlage der Kunſt, zu der es ihn drängt, arbeitet mit Fleiß an ſich, hungert und ſtrebt, bis ſich dem Neunzehnjährigen die Berliner Akademie auf⸗ tut und er das Glück findet, in dem damaligen Direktor Anton von Werner einen Leh⸗ rer zu bekommen, der ſeinen Drang, große Flä⸗ chen mit lebensvollen Geſtalten zu füllen, ziel⸗ ſicher lenkt. Der Meiſter der großen Kompoſi⸗ tion führt den Schüler, der bald ſeiner wert werden ſollte. Daß er malen kann mit dem angeborenen Können des genialen Künſtlers, das hat er ja eigentlich ſchon vor dieſer Aka⸗ demiezeit bewieſen: die beiden Porträts ſeiner Eltern ſind ſtarke Arbeiten und von einer ver⸗ blüffenden Reife.— Der Meiſterſchüler Anton von Werners erringt ſich bald den großen Staatspreis, der ihn, zuſammen mit der eben angetrauten Gattin für ein Jahr nach FItalien führt, aber er kehrt als Deutſcher zurück, ſtark beeindruckt wohl nur von Michelangelos Kümp⸗ fernatur. Gewaltige Schöpfungen ſind es, die in jenen die Oeffentlichkeit aufhorchen laſſen. eine religiöſen Stoffe, beſonders ſein„Eece homo“ und„Es iſt vollbracht“ rufen bald leb⸗ afte Diskuſſionen und der ganz neue hriſtustyp, eine echt germaniſch⸗deutſche Hei⸗ land⸗Geſtalt, könnte ſich die +— des Volkes erobern, da er aus deutſchem Gotterleben ge⸗ boren iſt, wenn nicht bei uns ſtets Kräfte am Werk——— wären, die es ſich zur Aufgabe gemacht hatten, jede Regung völkiſcher Bewußtheit ſchon im Keime zu erſticken. Der „Jeſus predigend“ hat nichts an ſich von jener ſo oft falſch verſtandenen Liebe um jeden Preis, auch den der Selbſtaufgabe, es iſt der in ſeinem fchliez 1— die Wahrheit unerbittliche Aus⸗ ſchließlichkeit fordernde Führer zum„Gott in uns“, der aus ſolchem heiligen Willen heraus das abſolute Recht hat zu dem„Wer nicht für mich iſt, iſt wider mich!“ Die Richtungen begleiten das maleriſch⸗ ſchöpferiſche Erleben, die Bilder illuſtrieren das dichteriſche Schaffen.„Gott im ndel der Zeiten“, ein ſtebenbändiges Werk, iſt der Nie⸗ derſchlag des Ringens um den Glauben. Mehr und mehr 35 50 hinein in die ittlichen Höhe germaniſcher Gottauffaffung.„Baldur“ einerſeits,„Die hei⸗ lige Stunde“ andererſeits und in dem Sternen⸗ bild„Allvater“ die Löſung aus dem ſcheinbaren Zwiefpalt, das iſt die Wegweiſung, die er uns ſchenkt, und die jedem irgendwie Helfer ſein wird auf eigenen Suchpfaden der Gotterkenntnis und des Glaubens. Der kannm Dreißigjährige erhielt einen Lehr⸗ auftrag an der Kunſtgewerbeſchule zu Barmen und kann hier in drei Jahrzehnten in dauern⸗ der engſter Fühlung mit dem jungen deutſchen Künſtlertum ſchaffen, deſſen Träger durch die unbedingte—— dem exaltierten Sich⸗verlieren in den ebenſo zahl⸗ wie wertloſen Jsmen nicht ſo ſehr anheimgegeben ſind, wie dies in der freien Malerei jener Epoche unter bewußter Lenkung durch volkstumfeindliche Kräfte mehr und mehr der Fall wurde. Fah⸗ renkrog bleibt unberührt von den Moden die ihr verderbliches Gift dem Volkskörper ein⸗ der Zeit und die Entwicklung hat, rein hiſtoriſch betrachtet, ſeinem Sich⸗ſelbſt⸗getreu⸗bleiben heute —— recht gegeben. Wie wir es heute ſchon aum mehr verſtehen können, daß man einmal zu einer kaum erſt verſtrichenen Zeit den Bluts⸗ wert der Raſſe nur bei Hunden und Pferden anerkennen wollte, ſo mutet es uns auch heute bereits ſeltſam an, daß man einmal glaubte, es könne eine wirkliche Kumſt geben, die nicht aus dem ewigen Kraftquell des Volles geſpeiſt, die nicht aus dem Blutſtrom der eigenen 12 ihre Impulſe empfängt. Ludwig Fa penkrog hat die Stimme des Blutes nie ver⸗ leugnet, dafür iſt er Jahrzehnte hindurch ein⸗ fein nur von wenigen verſtanden und geliebt, einen Weg gegangen. Er hat aber nie aufge⸗ hört zu ſchaffen und zu wirken und noch zuletzt „Der 23 Jahre alte Maler Heinrich Wolf ge⸗ hört zu dem Stamm der Leute, die als Ecken⸗ ſteher die ſogenannte Drehſcheibe in Mannheim⸗ Waldhof zieren. Anſcheinend handelt es ſich um eine Clique von Kommuniſten. Wolf bekam von einem„Unbekannten“ Exem⸗ plare der verbotenen„Arbeiter⸗Zeitun 3 mit————— Auffors ten, Greuelmeldungen, Aufforderung zum Wi⸗ derſtand gegen die Regierung. Auf der Titel⸗ ſeite prangt ſogar die Bezeichnung„Arbeiter⸗ eitung trotz Verbots“. Wie der Angeklagte in der Verhandlung zugibt, hat er die Zeitung weitergegeben; er will nicht wiſſen, an wen. Der Kommuniſtiſchen Partei gehöre er auch nicht an. Im Ermittlungsverfahren gab der Angeklagte nicht zu, daß er die Zeitung weiter⸗ gegeben hat, wie der Herr Staatsanwalt hervor⸗ hob. Seine Art, ſich zu verteidigen, iſt nicht ſehr glücklich; er verwickelt 5 dabei in Widerſpruch Der Staatsanwalt I. Staatsanwalt Frey) beantragt eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten Das Urteil lautet— 6 Monate Gefängnis, die Unterſuchungshaft wird angerechnet. Hohe Gefängnisſtrafen für Kommuniſten Leute wie Kammerer und Forſchner Pas typiſche Vertreter der Kommuniſtiſchen rtei; Kammerer, mit erheblichen Vorſtrafen an der Schweizer Grenze jedem Zollbeamten bekannt, weil er im Verdacht des muggels ſteht; Forſchner mit fünf Jahren Dienſt in der Fremdenlegion. Kammerer hat Exemplare des„Basler Vor⸗ wärts“ und der„Roten Poſt“, beides verbotene Blätter, erhalten— wie er angibt, von einem 3— und gab ſie dem Forſchner zur ufbewahrung. Forſchner— die Zeitung wie⸗ der von ſich aus weiter. Dieſen ſtrafbaren Tat⸗ beſtand geben die Angeklagten heute zu, nach⸗ dem ſie in dem Ermittlungsverſahren hartnäckig geleugnet hatten. Bis jetzt war noch keiner der Verbreiter von Druckſchriften verhotenen Inhalts zu bewegen, die Hintermänner und Drahtzieher zu nennen, impfen wollen. em ſchwer vorbeſtraften Kammerer be⸗ antragt der Staatsanwalt eine Straſe von 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis, dem Forſch⸗ ner eine Strafe von 8 Mongten Gefängnis. Das Urteil lautet für Kammerer auf 1 333 Gefängnis, für Forſchner auf 6 Monate Gefängnis; die Unterſuchungs⸗ haft wird in beiden angerechnet. Und nochmals hochverräteriſche Schriften! In einer Wirtſchaft in Haltingen bra Streit aus zwiſchen Kommuniſten und Natio⸗ nalſozialiſten. Der Angeklagte Wilh. Rudolf war an der Affäre beteiligt. Er bekommt es mit der Angſt zu tun und rechnet auf Haus⸗ ſuchung. Da er eine Menge hochverräteriſcher Schriften in ſeiner Wohnung hat, die er als geſinnungstreuer Kommuniſt natürlich nicht nur lieſt, ſondern auch verbreiten hilft, will er ein r⸗ kämpferiſchen Pinſel in den Dienſt der deutſchen Erneuerungsbewegung geſtellt. In Biberach an der Riß im Schwabenland hat Fahrenkrogs Tochter Glück und neue Heimat und der Meiſter ein——— ſchönes Heim abſeits vom Weltgetriebe gefunden, doch wenn er auch der alltäglichen Pflichten ſeines Lehramtes heute ledig iſt, ſein Geiſt und ſeine Hand ſind no lange nicht müde und wir dürfen noch au manches ſchöne Werk ſeiner Schöpferkraft hoffen. Möge das deutſche Volk und vor allem die deut⸗ ſche Jugend ſich allzeit bewußt ſein, daß Lud⸗ wig Fahrenkrog einer der ganz Großen —9— deutſchen Kültur iſt, Wir wollen ihm den Dank zollen, den ſein treues Wirken und 88* für völkiſche Art und Glauben ver⸗ ienen. , Das Sondergericht arbeitet 6 Monate für Verbreitung der verbotenen„Arbeiter⸗Zeitung“ geht er in die Waſchküche, um dort das Material zu verbrennen. Dabei hat er Pech, Gendarmerie⸗ beamte bemerken das Feuer, glauben, es brenne und machen den wertvollen Fund. Auf die Frage, woher Rudolf die Zeitungen habe, antwortet er, er habe ſie auf der Straße in einem Paket gefunden. Es handelt ſich in der Hauptſache um mehrere Exemplare der„Roten Poſt“, von der noch 12 Nummern in der Woh⸗ nung gefunden wurden. Das Gericht verurteilt den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten und zu den Koſten des Verfahrens, gemäß dem Antrag des Staatsanwalts. Uns ſcheinen die Strafen alle reichlich niedrig, Im Sowjetparadies gäbe es hierfür 39 Appell — lebenslänglich!. Leſt das„Hakenkreuzbanner“ Ein offenes Wort— ihr Volksgenoſſen! Ihr ſeid zufrieden mit der Führung und ſteht,— wie ihr ſo ſagt— geſchloſſen und treu zu unſrer Reichsregierung! Ihr habt den ſchweren Kampf geſehen und wollt uns jetzt feſt unterſtützen! Vor dem Verfall und Untergehn wollt ihr das neue Deutſchland ſchützen! Bedenket aber— leere Worte, die gelten nichts im neuen Staat! Den Weg durch unſre eh'rne Pforte, den findet erſt der Mann der Tat! Du ahnſt ja nicht, du deutſcher Mann (der dauernd ſchreit:„Deutſchland erwache“) wie nützlich man ſich machen kann, um unſre nationale Sache!!!! So lieſt gar mancher mit Intreſſe, was vorgeht in der weiten Welt— aus einer längſt verkalkten Preſſe (weil er ſie doch ſo lang ſchon hältll!) Es iſt vor allem unerklärlich., daß man in Mannheim nicht erkannt, wie wichtig und wie unentbehrlich, die Zeitung, die„.⸗B.“ benanntll! Wohl ſteigt die Zahl der Abonnenten in raſcher Folge ſtetig an— Doch unter all den Intreſſenten, fehlt gar ſo mancher deutſche Mann!!! 35 kannſt du durch die Tat beweiſen: ag's den Bekannten friſch heraus— „.⸗B.“ muß unſre Zeitung heißen und ſie gehört in jedes Haus!111 Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpoltik: Dr. W. Kattermann; für, Badiſche, Kommunal⸗ und Wirt⸗ chaftspolitik: Wirerm el; für Unpolitiſches, Be fi Loffte Feunhefon K un Max Höß; und Hella en: Wini Kinbeſz Anzeigen i..: A chmidt. Sämtliche in Mann eim rnold E Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berli SW 31.Biächerſe W bakenkrengpannerVurlag⸗ G. m. 5 9 ⸗—„ m. b. H. Verlggsleiter: Kurt dieſe Schriften beſeitigen. Nachts um 2 Uhr chönwitz. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zettunasdruc. 42. Fortſetzung „Wie ging es dem langen Lulatſch!“ „Wem?“ „Nun, dem Leutnant?“ „Der hinkte noch am Stock, war aber ſonſt geſund und heiter. Er ſagte immer wieder, du wäreſt ein guter Soldat und ein noch beſſerer Querkopf geweſen!“ Maria drückte den Säugling bequemer an die Bruſt, während ich den Brief von Mutter Quambuſch aufriß: Freund meines Sohnes—— Blutsbrüderſchaft „—— zu ewigem Dank verpflichtet—— —— das Haus jederzeit offen—— immer hilfsbereit—— Ihre zweite Mutter—— Eli⸗ ſabeth Quambuſch.—“ Ich zerriß den Brief und ſah, wie die weißen Fetzen ſanft den Rhein hinab trieben. Ich war nicht wütend, doch reizte es mich, den Wechſel eines Schuldners verſchmähen zu können; ich wollte nicht eines Tages in Verſuchung kommen, mit dieſem Zettel ein unſelbſtändiges Geſchäft zu machen. Maria Selbach ſchlug mich auf die Finger:„Schäm dich, das war der Brief einer gütigen Mutter.— Ueberhaupt, ich reiſe wieder ab!“ War ich wieder einmal hochmütig geweſen? „Maria, manchmal plagen mich ſolche Mucken. Trag's nicht nach, ich brauche einen, der mich beſſert, man verwildert mit der Zeit. Gegen Mutter Quambuſch hab ich nichts, aber der eohn, der war immer ein Querkopfl“ „Ihr ſcheint mir beide nicht ganz bei Troſt geweſen zu ſein!“ Ich legte meinen Arm um die Schmollende, aber ſie ſträubte ſich und ſagte, ſo weit wären wir noch lange nicht. Nun hatte der Bube ſich vollgetrunken, ſo daß er warm und weich hinüberſchlummerte. Maria wiſchte ihm den Rahm vom Mäulchen, dann mußte ich den Wurm einen Augenblick halten. Da lag er denn wie ein friſches Graubrot auf meinen Armen. Ich wollte das Kind zärtlich wiegen, aber das ſei jetzt falſch, belehrte mich Maria:„Die Milch kommt ſonſt hoch!“ Mittlerweile hatte ſie die Bluſe zugeknöpft, ich wurde meiner Laſt entledigt, weil ich zu ſtoffelig wäre für derlei ſüße Dienſte. Dann erzählte Maria Selbach von daheim. Die Mutter ſchickte ihr immer noch heimlich Geld, der Vater dürfte es nicht wiſſen. Der Alte habe ſie im ſiebten Monat ihrer Schwangerſchaft vors Haus ge⸗ ſtoßen. Und er beſtehe heute noch hartnäckig darauf, ſeine Tochter dürfe ihm nicht mehr unter die Augen kommen. Maria hatte noch mehr von dieſem ſtrengen Vater erzählt, aber meine Ohren waren unauf⸗ merkſam geworden: Ich ſtarrte zum Strom und ſah eine ſcheußliche Fracht um die Kribbe trei⸗ ben. Auch Maria mußte die Leiche geſehen ha⸗ ben; denn ſie ſtockte und klammerte ſich an mei⸗ nen Arm, um die ſchmerzhaft geſchloſſenen „Maria, es gibt viel Leid in der Welt. Wir ſind nicht die einzigen!“ Die Sonne ſtand ſenkrecht über Moſtheim und verbrannte das Gras, auf dem wir ruhten. Ameiſen krabbelten über unſere Hände, zu⸗ weilen ſchlugen wir läſtige Weſpen in die Luft zurück, damit ſie dem ſchlafenden Kinde kein Leid taten. In Lorchhauſen blies ein rühr⸗ ſeliger Epikuräer Trompete: Behüt dich Gott.. Maria wurde wehmütig, das Lied flog ſo ſchmalzig über den Rhein, daß ſich die Wellen kräuſelten. „Und wie heißt der Junge?“ „Er hat noch keinen Namen. Ich meine oft, er dürfte niemals größer werden. Darum iſt mir bange. Er hat ja keinen Vater!“ Seltſam, daß Maria plötzlich eiwas ganz an⸗ deres zu erzählen begann: Von den Englän⸗ dern, die ſich in Köln durchaus anſtändig be⸗ trügen. Die Tommies hätten noch keine Ner⸗ brechen begangen, während man von den Fran⸗ zoſen und Belgiern jeden Tag die wüſteſten Dinge hörte. Mittlerweile ſeien auch Kriegs⸗ gefangene ausgetauſcht worden, das wären Sze⸗ nen geweſen. Und die Geſchäfte hätten alle gut zu tun, nur das Geld würde immer weniger, der Pöbel käme nicht zur Ruhe, die Polizei dürfe kaum mehr zugreifen. Die wirklich Armen liefen ſich unterdeſſen die Beine nach ehrlicher Arbeit ab. Aber das wußte ich doch alles, das machte mir Kummer wie jedem, der ſich um gerechte Ge⸗ danken mühte. „Maria, was ſoll nun werden aus dir und deinem Kind?“ W Das Mädchen zuckte mit den Schultern und ſuchte wieder das Waſſer ab:„Heute bin ich ja noch hier, man lebt von einer Stunde in die andere, jede kleine Freude iſt ein Geſchenk vom lieben Gott!“ „Maria, der Junge muß einen Vater haben!“ Augen in meiner Jacke zu vergraben. geworden von der Sonne und vom ruhigen Sitzen. Ich mußte ſie ſtützen, damit das Kind nicht erwachte. Eine Antwort durfte ich nicht hören, aber Maria ging jetzt drei Schritte vor mir, ſo daß ich ſie zum erſten Mal ganz be⸗ trachten konnte: Sie war nicht ſchlank und nicht drall, ſie war gewachſen, wie es ſich ge⸗ hörte. Die Füße ſtaken in ſchwarzen Halb⸗ ſchuhen, im Nacken hing ein braver Haarknoten, an den Ohren baumelten Ringe, der geblümte Rock des Sommerkleides ſchaukelte fraulich bei jedem Schritt. Alles war wie leiſe Muſik. Wie ein deutſches Volkslied. „Maria?“ Auf meinen Anruf drehte ſie ſich um; die Sonne fiel ihr jach ins Geſicht. Da deckte ſie die Hand über die Stirn:„Was ſoll ich?“ „Nur ſtehen bleiben!“ Jetzt ſah ich ihr ins Geſicht, das nicht blaß und nicht braun war. Zwiſchen den friſchen Wangen hockte eine Stumpfnaſe, über der Stirn war das Haar geſcheitelt wie auf einem Kölner Madonnenbild. „Maria, der Junge muß einen Vater haben!“ Sie neigte den Kopf, ließ die ſchattende Hand —— drückte das Kind mit dem Bruſttuch an ich. „Komm, es ſieht uns keiner!“ Da küßte ich ſie, und der warme Mund ſträubte ſich nicht. „Manes, wen hatte ich noch?“ Als wir ins Dorf kamen, hielten wir uns an den Händen feſt wie Kinder. Mein Reich war nicht mehr von dieſer Welt. In der Tür vom„Goldenen Anker“ ſtanden ſie wieder alle drei: Adam, Eva und die fette Suſanna. Sie ſtießen ſich kichernd in die Rip⸗ pen, als wir näher kamen. Adam Anker lief mir entgegen:„Wir wolle Mittag eſſe, wir all zuſamme, gell?“ Die kleine Mutter ſtand auf, ſie war lahm (Fortſetzung folgt.) „Hakenkrenzbanner“ Dienstag, 20, Juni 1938 Jahrgang 3. Nr. 149. Seite 12 4 4 Der Fim der Woche! DeremtedentschesLanfU 9 74 Ein Lebensbild aus unseren Tagen Ein Zeitbild aus der großen Schicksalswende Deutschlands, das packt, fasziniert u. mitreißt! Einhei spreĩs auf allen Plützen bis 4. 30 Unr 70 Leueste For· Joneuoclionoeliau ugenduche noben ZutriitI .50—.00—.10—.30 Unr 82 50 5 30 RO. Hleute letzimals! Heiterkeltsstürme 3 ohne Ende entiesselt Jeanne HnnlRiser- Hin: ualzer — 5 — —— Ein Fim voll Humor, schönen Schlage nund nerrl. Wiener Walzer- Musik. Ein Kunter- bvund von Zivil und 7 Militär, mit — Harta Eggertn 5 LSzüne Szakall, Paul, Hörhiger, 3 Bouhoule, fitz kamht, fulierino E Dazu i. Voi programm: lich mach noch' Leinon Mann aus Dir! — Außerdem oick u. DBoof die beiden durchdringt das Haus 05 bei dem Film — mit wban potrovich, Ernst Vershes Beg.:.55 letzte Vorst.&.20 Vorzugskarten gelten. Erwerbslose 40 Pfig. Lneni hal Zulriiti] Unzertrennlichen .in Hundewetter Neueste Tonwoche .5, 7..30 Unr Dienstags, Mittwochs, Samstags Sehenswerte Dekoration!. Besitzer: Ss-MHann krum Saalhaum IEAN MANGOID Werkstätte für Malerei und Anstrich Gegründet 1886 M ANNNIIN Meerlachstraße 8 Fernsprecher Nr. 222 60 Käfhe Uhl Vvorm. Elisabeih Uhl I jÿemi s 6, 21(om Ring), Tel. 21 666 Anfernigung floner Sport⸗ und Sirciſ enkleicdlung, sowie Mäntel gg wäscht- formt wie neu der Hutmacher beim fathaus Meritz Ahel Telef. 27725 M 54 10 (oststadt: Augartenstr. 20) I Aunan-A M unel Kostüme bei hill. Berechaung Breite Strahe T 4a, 9 bekannt billig umd doch gut. Aur oon Ms Anssl. D2227812 Mady Christians. 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Perſonen: Graf Egmont, Prinz von Gaure: Erwin Linder; Wilhelm von Oranien: Karl Marx: Herzog von Alba: Willy Birgel; Ferdinand, ſein Sohn: Fritz Schmiedel; Richard, Egmonts Geheim⸗ ſchreiber: Guſtl Römer⸗Hahn; unter Alba dienend: Silva: Hans Godeck; Gomez: Carl Raddatz; Klärchen, Egmonts Geliebte: Eliſabeth Stieler; Klärchens Mut⸗ ter: Lene Blankenfeld: Brackenburg, ein Bürgersſohn: Bum Krüger; Bürger von Brüſſel: Soeſt, Krämer: Armin Hegge; Fetter, Schneider: Joſeph Offen⸗ bach⸗Ziegler; Zimmermann: Fritz Linn; Seifenſteder: Jofeph Renkert; Buyck, Soldat unter Ggmont: Hans Finohr; Ruyſum, Invalide und taub: Carl Raddatz; Vanſen, Schreiber: Hans Simshäuſer. Volk, Gefolge, Wachen. Der Schauplatz iſt in Brüſſel. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. ST Hemdenzephire Oxfords-Kattune W nur Dienstag, Nitty/ och, Donnerstsg) der herühmte Rennfahrer zum erstenmal in einem UFA-FILH von 5POT. LIEBE und HU22 3 1 100 15 *. 9 von. van Peski- kvelin Hiolt, 6.*—— nit *Vsspermann, Dr. p. Laven Kegie: ErIgn Sehoenfelde, roductionsleitung: iſ Künstl. Gesamtleitung: aro Vvan pPegki Musik. Mare Roland Neben dem Frnst— der Spaßb! Neben det Senséêtion, der Katastrophe— dos Glück, Neben der Technie— die Schöne Lendscheft!— Alles, v/es Sie vom füm erwatten, sehen sSle in dem neuesten sensetionellten UFA-FIIH: die Llebe! „ K AMPE““ kUfk PREMAIERE Ura-ToNM OentD— Kül TUREFIILIA —— Bis.30 Uhr alle Saal- und E geschw. LARSEN ongleuſe Rangplätze nur 80 Pfonnig .Adler⸗, Preſto⸗ Fahrrüdet Spezialräder von 30/1] an, Zubehör und Rep. aut, prompt und billia. Traueripiel von Goethe, mit der Muſtt von Beethoven Buchheit, C 2. 12. Neinfiard SJucſis Tel. 21022 2 50 A 1 ahrräder von Mx. 24.50 bis Mk. 95. gebrauehte von MK 15. an Heuke bh Nucksacke Broibeufel Feldilaschen Wander-Ausrüstungen billig bei: Sporl-Pape Breite Straße. BI, 2 Verkauf nur nachmittags. onnerstk⸗g! Nach cder weltbekannten Operette„Der Orlov““ Tonbeiprogramm. 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