Sport- igen. reiten. n Sle nster. teole) Rahrgang. Nr. 182 Schriftleitung: Mannheim, F 3, 14/15. Fernruf 204 86 u. 314 71.— Das„Haken⸗ kreuzbanner“ erſcheint 7mal wöchentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfennig, bei Poſtzuſtellung zuzüglich 36 Pfennig. Einzelpreis 15 Pfennig. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhinderg. beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagy' aus allen Wiſſensgebieten. WSovoog eile im Textteil 40 iederholung Rabatt nach auflie Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Man ahlungs⸗ und Erfüllungsort: Mannd tand Mannheim.— Poſtſch ür unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen W W Anzergen: Die eee g. Preis 15 Pfg. meter⸗ veterzeile Anzeigen⸗ haruf 204 86 cher Gerichts⸗ higshafen 4960. Verantwortung. Millimeterz ür kleine Anz eckkonto. Das„Hakenkren Verlagsort Mannheim. er Wortlaut des Konkordats Die Länderkonkordale bleiben beſtehen— Kakholiſche Geiftliche müſſen deukſche Staatsangehörige ſein— Ernennung von Biſchöfen und Erzbiſchöfen nur im Einverſtändnis mit den Reichsſtallhallern— Treueſchwur der Biſchöfe in die Hand der Reichsſtalthaller vor ihrem Amls⸗ ankrilt— Geiſtliche und Ordensleule dürfen weder Milglieder von poliliſchen Parleien ſein, noch dürfen ſie ſich poliliſch beläligen Se. Heiligteit, Papſt Pius XI. und der Präſident des Deutſchen Reiches, von dem gemeinſamen Wunſche geleitet, die iſchen dem Heiligen Stuhl und dem Deut⸗ chen Reich beſtehenden freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu feſtigen und zu fördern, gewillt, das Verhältnis zwiſchen der katholi⸗ ſchen Kirche und dem Staat für den Geſamt⸗ bereich des Deutſchen Reiches in einer beide Teile befriedigenden Weiſe dauernd zu regeln, haben beſchloſſen, eine feierliche Ueberein⸗ kunft zu treffen, welche die mit einzelnen deut⸗ ſchen Ländern abgeſchloſſenen Konkordate er⸗ gänzen und auch für die übrigen Länder eine in den Grundſätzen einheitliche Behandlung der einſchlägigen Fragen ſichern ſoll. u dieſem Zweck haben eine Heiligkeit Papſt Pius XI. zu Ihrem Bevollmächtigten Seine Eminenz den hochwür⸗ digſten Herrn Kardinal Eugen Pacelli, Ihren Staatsſekretär, der Herr Präſident des Deutſchen Reiches zum Bevollmächtigten ernannt den Vizekanzler des Deutſchen Reiches, Herrn ite v. Papen, die, nachdem ſie ihre beiderſeitigen Vollmach⸗ ten ausgetauſcht und in guter und gehöriger Form befunden haben, über folgende Artikel übereingekommen ſind: Artikel 1. Das Deutſche Reich gewährleiſtet die Frei⸗ heit des Bekenntniſſes und der öffentlichen Ausübung der katholiſchen Religion. Es anerkennt das Recht der katholiſchen Kirche, innerhalb der Grenzen des für alle gel⸗ tenden Geſetzes, ihre Angelegenheiten ſelb⸗ ſtändig zu ordnen und zu verwalten und im Rahmen ihrer Zuſtändigkeit für ihre Mit⸗ glieder bindende Geſetze und Anordnungen zu erlaſſen. Artikel 2. Die mit Bayern(1924), Preußen(1929) und Baden(1932) abgeſchloſſenen Konkordate bleiben beſtehen und die ihnen anerkann⸗ ten Rechte und Freiheiten der katholiſchen Kirche innerhalb der betreffenden Staats⸗ gebiete unverändert gewahrt. Für die übrigen Länder greifen die in dem vorliegenden Konkordat getroffenen Verein⸗ Ehinas Finanzminiſter in Berlin eingetroffen Finanzminiſter Sung bei ſeiner Ankunft auf Bahnhof Friedrichſtraße. Links der chineſiſche — Gefandte in Berlin. Artikel 11. Di enwärtige Diözeſanorganiſation und 1 um——— Arche um Deut⸗ barungen in ihrer Geſamtheit Platz. Letztere ſind auch für die obengenannten drei Länder verpflichtend, ſoweit ſie Gegenſtände betreffen, welche in den Länderkonkordaten nicht geregelt wurden oder ſoweit ſie die früher getroffene Regelung ergänzen. In Zukunft wird der Abſchluß von Länder⸗ konkordaten nur im Einvernehmen mit der Reichsregierung erfolgen. Artikel 3. Um die guten Beziehungen zwiſchen dem Hei⸗ ligen Stuhl und dem Deutſchen Reich zu pfle⸗ gen, wird wie bisher ein Apoſtoliſcher Nuntius in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches und ein Botſchafter des Deutſchen Rei⸗ ches beim Heiligen Stuhl reſidieren. Artikel 4. Der Heilige Stuhl genießt in ſeinem Verkehr und ſeiner Korreſpondenz mit den Biſchöfen, dem Klerus und den übrigen Angehörigen der katholiſchen Kirche in Deutſchland volle Frei⸗ heit. Dasſelbe gilt für die Biſchöfe und ſon⸗ den Gläubigen in allen Angelegenheiten ihres Hirtenamtes. 4 Anweiſungen, Verordnungen, Hirtenbriefe, Diözeſanblätter und ſonſtige die geiſt⸗ liche Leitung der Gläubigen betreffende Ver⸗ fügungen, die von den kirchlichen Behör⸗ den im Rahmen ihrer Zuſtändigkeit (Artikel 1, Abſatz 2) erlaſſen werden, können ungehindert veröffentlicht und in den bisher üblichen Formen zur Kenntnis der Gläubigen gebracht werden. Artikel 5. In Ausübung ihrer geiſtlichen Tätigkeit ge⸗ nießen die Geiſtlichen in gleicher Weiſe wie die Staatsbeamten den Schutz des Staates. Letzterer wird gegen Beleidigungen ihrer Per⸗ ſon oder ihrer Eigenſchaft als Geiſtliche, ſowie gegen Störungen ihrer Amtshandlungen nach Maßgabe der allgemeinen ſtaatlichen Geſetz⸗ gebung vorgehen und im Bedarfsfalle behörd⸗ lichen Schutz gewähren. Artikel 6. Kleriker und Ordensleute ſind frei von der Verpflichtung zur Uebernahme öffentlicher Aem⸗ ter und ſolcher Obliegenheiten, die nach den Vorſchriften des kanoniſchen Rechtes mit dem geiſtlichen Stande bzw. dem Ordensſtande nicht vereinbar ſind. Dies gilt insbeſondere von dem Amt eines Schöffen, eines Geſchworenen, eines Mitglieds der Steuerausſchüſſe oder der Fi⸗ nanzgerichte. Artikel 7. Zur Annahme einer Anſtellung oder ein⸗s Amtes im Staat oder bei einer von ihm ao⸗ hängigen Körperſchaft des öffentlichen Rechtes bedürfen Geiſtliche des Nühil obstat ihres Diöze⸗ ſonordinairus ſowie des Ordinarius des Sit⸗ zes der öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaft. Das Nihil obstat iſt jederzeit aus wichtigen Gründen kirchlichen Intereſſes widerrufbar. Artikel 8. Das Amtseinkommen der Geiſtlichen iſt in gleichem Maße von der Zwangsvollſtreckung befreit wie die Amtsbezüge der Reichs⸗ und Staatsbeamten. Artikel 9. Geiſtliche können von Gerichtsbehörden und anderen Behörden nicht um Auskünfte über Tatſachen angehalten werden, die ihnen bei Ausübung der Seelſorge anvertraut worden — und deshalb unter die Pflicht der ſeel⸗ orgerlichen Verſchwiegenheit fallen. Artikel 10. Der Gebrauch geiſtlicher Kleidung oder des Ordensgewandes durch Laien, oder durch Geiſt⸗ liche oder Ordensperſonen, denen dieſer Ge⸗ brauch durch die zuſtändige Kirchenbehörde durch endgültige, der Staatsbehörde amtlich bekanntgegebene Anordnung rechtskräftig ver⸗ boten worden iſt, unterliegt ſtgatlicherſeits den leichen Strafen wie der Mißbrauch militäri⸗ ſcher Uniform. ſtigen Diözeſanbehörden für ihren Verkehr mit ſchen Reich bleibt beſtehen. Eine in Zukunft etwa erforderlich erſcheinende Neueinrichtung eines Bistums oder einer Kirchenprovinz oder ſonſtige Aenderungen der Diözeſanzirkumſtrip⸗ tion bleiben, ſoweit es ſich um Neubildungen innerhalb der Grenzen eines deutſchen Landes Eröffnung der Deutſchen Kolonialausſtellung Oberbürgermeiſter Dr. Sahm bei der Eröff⸗ nungsrede; links daneben Pg. Görlitzer, ſtellver⸗ tretender Gauleiter Groß⸗Berlin der NSDAp. Die vom Reichskolonialbund veranſtaltete Aus⸗ ſtellung will die Notwendigkeit des deutſchen Kolonialbeſitzes allen klar⸗ machen andelt, der mit der zuſtändigen andesregierung vorbehalten. Bei Neubildun⸗ gen oder Aenderungen, welche über die Gren⸗ zen eines deutſchen Landes hinausgreifen, er⸗ ſolgt die Verſtändigung mit der Reichsregie⸗ rung, der es überlaſſen bleibt, die Zuſtimmung der in Frage kommenden Länderregierungen herbeizuführen. Dasſelbe gilt entſprechend für die Neuerrichtung oder Aenderung von Kir⸗ chenprovinzen, falls mehrere deutſche Länder daran beteiligt ſind. Auf kirchliche Grenzver⸗ legungen, die lediglich im Intereſſe der ört⸗ lichen Seelſorge erfolgen, finden die vorſtehen⸗ den Bedingungen keine Anwendung. Bei etwaigen Neugliederungen innerhalb des Deutſchen Reiches wird ſich die Reichsregierung zwecks Neuordnung der Diözeſanorganiſation und ⸗zirkumſkription mit dem Heiligen Stuhl in Verbindung ſetzen. Artikel 12. Unbeſchadet der Beſtimmungen des Artikels 11 können kirchliche Aemter frei errichtet und umgewandelt werden, falls Aufwendungen aus Staatsmitteln nicht beanſprucht werden. Die ſtaatliche Mitwirkung bei der Bildung und Ver⸗ änderung von Kirchengemeinden erfolgt nach Richtlinien, die mit den Diözeſanbiſchöfen ver⸗ einbart werden und für deren möglichſt ein⸗ heitliche Geſtaltung die Reichsregierung bei den Länderregierungen wirken wird. Artikel 13. Die katholiſchen Kirchengemeinden, Kirchen⸗ emeindeverbände und Diözeſanverbände, die iſchöflichen Stühle, Bistümer und Kapitel, die Orden und religiöſen Genoſſenſchaften, ſo⸗ wie die unter Verwaltung kirchlicher Organe ge⸗ ſtellten Anſtalten, Stiftungen und Vermögens⸗ ſtücke der katholiſchen Kirche behalten bzw. er⸗ Fortſetzung Seite.2 Friede zwiſchen Staat und Kirchen Es war Wunſch und Wille der Reichsregie⸗ rung, daß der Wortlaut des Konkordats nicht vor heute nachmittag um 6 Uhr veröfſentlicht wird. In den Stunden, da dieſe Zeilen ge⸗ ſchrieben werden, läuft da und dort bereits der Text durch die Rotationsmaſchinen für die Sonntagsblätter, und noch am heutigen Sams⸗ tagabend erhalten Millionen Kenntnis von dem Inhalt des Vertragswerkes. Stolz und Freude erfüllt die Menſchen beider Konfeſſionen, daß es gerade dem von dem politiſchen Katholizis⸗ mus am feitigſien bekämpften Staatsmanne gelungen iſt, den ſo heiß erſehnten Frieden zwiſchen dem Staat und der katholiſchen Kirche zu feſtigen, die Rechtsbeziehungen der beiden Mächte in einheitlichen und feſtumſchriebenen Normen zu regeln und zu verankern. Der Kampf der weltlichen und geiſtigen Schwerter, wie er ſeit Jahrhunderten tobt, weiſt nur ſehr wenige Friedensſchlüſſe auf, die in Verträgen verankert ſind. Es waren meiſt nur Teilfriedensverträge, die beſtimmte Intereſſen⸗ zonen zwiſchen den beiden Gewalten rechtlich abgrenzten. Selten ſind in ſo umfaſſender Form wie diesmal die Rechtsbeziehungen ge⸗ regelt worden. Bemerkenswert iſt, daß das Konkordat von 1933 in einigen weſentlichen Artikeln dieſelben Fragen berührt, wie das Wormſer Konkordat. Dieſes Wormſer Konkor⸗ dat iſt der geſchichtlich erſte Vertrag, zwiſchen dem heiligen Stuhl und dem deutſchen Kaiſer. Er wurde im Jahre 1122 geſchloſſen. Unter Heinrich IV. entſtand damals belanntlich der Inveſtiturſtreit. Kaiſer und Papſt ſtritten ſich wegen des Rechtes der deutſchen Regenten, die Biſchöfe zu beſtätigen und zu ernennen und ſie durch Beleihung mit Ring und Stab in ihr Amt einzuführen. Heinrich IV. unterlag in dieſem Kampf, ſein Gang nach Canoſſa im Jahre 1077 und ſeine erzwungene Abdankung 1105 beſtätigten die Niederlage. Der Inveſti⸗ turſtreit wurde dann 1122 zwiſchen Heinrich V. und dem Papſt Calixtus II. in dem Wormſer Konkordat beigelegt. Das Recht der Ernennung und Einführung der Biſchöfe in ihr Amt iſt nach wie vor auch in dem neuen Vertrage der katholiſchen Kirche vorbehalten. Eine ſehr bedeutſame Regelung iſt jedoch hierzu beſtimmt worden. Laut Ar⸗ tikel 14, Ziffer 2 kann die Ernennung erſt dann erfolgen, wenn der Reichsſtatthalter des zuſtän⸗ digen Landes feſtgeſtellt hat, daß keine Be⸗ denken politiſcher Natur gegen den Kandidaten des Amtes beſtehen. Wörtlich heißt es in dieſem Artikel: „Die Bulle von der Ernennung von Erz⸗ biſchöfen, Biſchöfen eines Coadjutor cum jure successionis oder eines Praelatus nullius wird erſt ausgeſtellt, nachdem der Name des dazu Auserſehenen dem Reichſtatthalter bei dem zu⸗ ſtändigen Lande mitgeteilt und feſtgeſtellt iſt, daß gegen ihn Bedenken allgemein politiſcher Art nicht beſtehen.“ Es liegt uns ferne, abzuwägen, welcher der beiden Vertragspartner am meiſten herausge⸗ ſchlagen hat. Das Konkordat iſt von den hohen Geſichtspunkten der gegenſeitigen Befriedigung geſchloſſen worden. Dieſe Tatſache entbindet uns jedoch nicht vor der Feſtſtellung, daß die Regierung der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion ihre notwendige Machtſtellung gegenüber der überſtaatlichen Kirche weitgehend zu ver⸗ ankern und feſtigen wußte. Es ſind in dem Konkordat Beſtimmungen getroffen, die als deitnotwendiges Regulativ die Einflußſphäre des Staates gegenüber der katholiſchen Kirche erweitert haben. So iſt auch durchaus bedeu⸗ tungsvoll, wenn der Artikel 16 des ⸗Vertrages ————————————————— 3— Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23. Juli 1935 verlangt, daß die Biſchöfe, bevor ſie von ihrer Diözeſe Beſitz ergreifen, in die Hand des Reichs⸗ ſtatthalters bei dem zuſtändigen Lande bzw. des Reichspräſidenten einen Treueid mit fol⸗ gender Formel zu leiſten haben:„Vor Gott und auf die heiligen Evangelien ſchwöre und ver⸗ ſpreche ich, ſo wie es einem Biſchof geziemt, dem deutſchen Reiche und dem Lande(Hier wird bei der Eidesſormel das in Frage ſtehende Land genannt) Treue. Ich ſchwöre und ver⸗ ſpreche, die verſaſſungsmäßig gebildete Regie⸗ rung zu achten und von meinem Klerus achten zu laſſen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Intereſſe des deutſchen Staats⸗ weſens werde ich in Ausübung des mir über⸗ tragenen geiſtlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.“ Dieſer Treueid dem Staate gegenüber iſt kein Novum. In Polen und auch in anderen europäiſchen Ländern iſt er ſchon länger in Uebung. Nur bei uns war die Geiſtlichkeit in dieſer Weiſe bislang nicht verpflichtet. Eine außerordentlich bedeutungsvolle Beſtimmung, die ſich nicht nur zum Segen des Staates, ſon⸗ dern vor allen Dingen zum Segen der Kirche auswirken wird, enthält der Artikel 22. Er lautet: „Auf Grund der in Deutſchland beſtehenden beſonderen Verhältniſſe, wie im Hinblick auf die durch die Beſtimmungen des vorſtehenden Konkordats geſchaffenen Sicherungen einer die Rechte und Freiheiten der katholiſchen Kirche in Reich und ſeinen Ländern wahrenden Ge⸗ ſetzgebung, erläßt der Heilige Stuhl Beſtim⸗ mungen, die für die Geiſtlichen und Ordens⸗ leute die Mitgliedſchaft in politiſchen Parteien und die Tätigkeit für ſolche Parteien aus⸗ ſchließen.“ Dieſer Artikel bedeutet das Ende der Hetz⸗ kapläne, die ſo grenzenloſes Unheil angerichtet haben, und die den katholiſchen Menſchen, der ſich von dem verlogenen und heuchleriſchen po⸗ litiſchen Katholizismus der Zentrumspartei losgeſagt hatte, ſeeliſch zugrunde richteten. Die politiſchen Hetzkapläne vom Schlage eines Mö⸗ nius und eines Föry, die eine Geiſel für Staat und Kirche waren, haben ausgeſpielt und die politiſierende Geiſtlichkeit, die ſelbſt auf der Kanzel ihre Berufung und ihre Sendung vergaß, iſt ausgetilgt worden. Wir werden dafür ſorgen, daß ſie für immer der Vergangenheit angehört. In den Verſamm⸗ lungsſälen faßen ſie, die Föhr, die Kaas, Spin⸗ ner und Retzbach, und all die andern, mit denen wir uns in unſerem Blatte ſchon auseinander⸗ ſetzen mußten, neben den verkommenſten Sub⸗ jekten der Zentrumspartei, neben den Hilberts Höfle u. Nientimps und klatſchten zu jeder Lüge und Verleumdung über uns Beifall. Sie gei⸗ ferten unſere Diskuſſionsredner an, die als Herolde der Wahrheit und des Glaubens ſich dieſer politiſchen Peſt entgegenſtellten. In den Kirchen und Beichtſtühlen übten ſie den Gewiſ⸗ ſenszwang auf unſere Sa⸗Leute aus,— vor⸗ nehmlich aber auf die katholiſchen Frauen, die unſerer Bewegung angehörten. Selbſt der Mainzer Generalvikar Dr. Mayer ſtellte ſeiner⸗ zeit in wahnſinniger Verblendung feſt, daß wohl der Maſſenmörder Kürten in Verſöhnung mit ſeiner Kirche geſtorben ſei, unſer heſſiſcher Gau⸗ leiter Gemeinder aber nicht, weil er ſich zu Hit⸗ ler bekannt habe. Nunmehr hat der hl. Vater dem verderblichen Treiben ſelbſt Einhalt geboten und die gläubigen Katholiken von ihren mar⸗ ternden Gewiſſensqualen, in die ſie politiſch ge⸗ wiſſenloſe Seelſorger trieben, befreit. Deutſchlands großer Führer und Staats⸗ mann, Adolf Hitler, hat dieſes Werk der Be⸗ friedung von Volk, Staat und Kirche mit einer genialen Geiſtes⸗ und Willenskraft erfolgreich beendet. Vor einem halben Jahre noch erſchien es faſt unmöglich, Nationalſozialismus und ka⸗ tholiſche Kirche auf einen Nenner zu bringen. Heute iſt das Ziel erreicht. Dem Konkordat wird am morgigen Sonntag das Bekenntnis des evangeliſchen Chriſtentums zur einigen evan⸗ geliſchen Kirche und damit zum neuen Staate folgen. Auch dieſer Vorgang iſt von gewaltiger hiſtoriſcher Bedeutung. Damit hat der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat ſich für die Zukunft alle poſitiven Kräfte erobert. Die gläubige Liebe von Millionen ſchenkt ſich in dieſer Stunde erneut unſerem Volkskanzler, und die ihn einſt verflucht haben, denken heute ſeiner in dankbaren Gebeten. Es erfüllt ſich die Hoffnung und das Ziel einer heißen Sehnſucht der deutſchen Freiheitsbewegung, die Pg. Schemm in die Worte gekleidet hat:„Unſere Politik heißt Deutſchland, unſere Religion Chriſtus.“ Dr. W. Kattermann. Miniſlerpräſtdenk Göring in Berlin eingelkroffen Berlin, 22. Juli. Miniſterpräſident Göring, der ſeinen Urlaub auf kurze Zeit unterbrochen hat, traf heute mittag um 12 Uhr mit einem Sonderflugzeug in Begleitung des Staatsſekre⸗ tärs Körner auf dem Tempelhofer Feld ein. Nach einer kurzen Unterredung mit dem italie⸗ niſchen Flieger, de Bernardi, der den Nonſtop⸗ Flug Mailand—Moskau durchgeführt hatte, und heute um 11.15 Uhr auf dem Rückfluge in Ber⸗ lin gelandet iſt, begab ſich der Miniſterpräſident, der von dem Staatsſekretär des Geheimen Po⸗ lizeiamtes, Miniſterialrat Diels, abgeholt wurde, ſofort in ſein Miniſterinm. Fortſetzung von Seite 1 Der Wortlaut des Konkordats. langen die Rechtsfähigleit für den ſtaatli Vuiſſch nach den 1 u 425 Rechts, Sie bleihen K WWi ten des öffentlichen Rechts, ſoweit ſie ſolche er waren; den anderen können die gleichen Rechte nach Maßgabe des für alle geltenden Geſetzes gewährt werden. Artikel 14. ie Kirche hat grundlützlich das freie Be⸗ ſetzungsrecht für alle laenaner und Be⸗ nefizien ohne Mitwirkung des Staates oper der bürgerlichen Gemeinden, ſoweit—— durch die in Artikel 2 genannten Konkordate 0 andere Vereinbarungen getroffen ſind. üglich der Beſetzung von Biſchöflichen Stüh⸗ len ffnbet auf bben Su Fanunbtelle: Rottenburg und Mainz, wie auch für das Bis⸗ tum Meißen die für den Metropolitanſitz der Oberrheiniſchen Kirchenprovinz Freiburg getrof⸗ ſene Regelung entſprechende—— Das Gleiche gilt für die erſtgenannten zwei Suffra⸗ an⸗Bistümer bezüglich der Beſetzung von dom⸗ apitulariſchen Stellen und der Regelung des Patronatsrechtes, Außerdem beſteht Einvernehmen über fol⸗ gende Punkte: 1. Katholiſche Geiſtliche, die in Deutſchland ein fahſeloder Amt bekleiden oder eine ſeelſorger⸗ iche oder Lehrtätigkeit ausüben, müſſen: a) deutſche Staatsangehörige ſein b) ein zum Studium an einer veutſchen höhe ren Lehranſtalt berechtigendes Reifezeug⸗ 5 m eeen guichen Hochſchul e) auf einer deutſchen ſtaatlichen Ho ule, einer deutſchen Urhlichen krobentt chen Lehranſtalt oder einer päpſtlichen Hoch⸗ ſchule in Rom ein wenigſtens dreijähriges p Studium abge⸗ legt haben. 2. Die Bulle für die Ernennung von Erzbiſchö⸗ fen, Biſchöſen, eines Coadiutor eum jure suc- cesslonis oder eines Praelatus nullius wird erſt ausgeſtellt, nachdem der Name des dazu mignz enen dem Reichsſtatthalter bei dem lſtba igen Lande mitgeteilt und feſtgeſtellt ſt, daß gegen ihn Bedenken allgemein poli⸗ tiſcher Natur nicht beſtehen. Bei kirchlichem und ſtaatlichem Einverſtändnis kann von den im Abſatz 2, eſch 1 a, b und o genannten Erforderniſſen abgeſehen werden. Artikel 15. Orden und religiöſe Genoſſenſchaften unter liegen in bezug auf ihre Gründung, Rieder 0 die Zahl und— vorbehaltli Artikel 15 A ften ihrer Mitglieder, bere— die Eigenſ ihre Tätigkeit in der Seelſorge, im Unterricht, in Krankenpflege und karitativer Arbeit, in der Ordnung ihrer Angelegenheiten und der Verwal⸗ tung ihres Vexmögens ſtaatlicherſeits keiner be⸗ ſonderen Beſchränkung. Geiſtliche Ordensobere, die innerhalb des Deutſchen Reiches ihren Amtsſitz haben, müſſen die deutſche Staatsangehörigkei 1 en. Pro⸗ 1 und Ordensobern, deren Amtsſitz außer⸗ halb des deutſchen Reichsgebietes liegt, ſteht, 345 Bältagfenswe Siagtsangehörigleit ſind, das Viſitationsrecht bezüglich ihrer in Deutſch⸗ land liegenden Niederlaſſungen zu. Der Heilige Stuhl wird Sorge dafür tragen, daß für die innerhalb des Deutſchen Reiches beſtehenden Ordensniederlaſſungen die Provinz⸗ organiſation ſo eingerichtet wird, daß die Un⸗ terſtellung deutſcher Niederlaſſungen unter aus⸗ ländiſche Waswiniigie tunlichſt entfällt. Aus⸗ nahmen hiervon können im Einvernehmen mit der A zugelaſſen werden, insbe⸗ fondere in ſolchen Fällen, wo die geringe Zahl der Niederläſſungen die Bildung einer deutſchen Sravb untunlich macht, oder wo beſondere ründe vorliegen, eine geſchichtlich gewordene und ſachlich bewährte Provinzorganiſation be⸗ ſtehen zu laſſen. Artikel 16. Bepor die Biſchöfe von ihrer Diözeſe Beſitz ergreiſen, leiſten ſie in die Hand des Reichs⸗ ſtatthalters bei dem zuſtändigen Lande bzw. des einen Treueid nach folgender ormel: „Vor Gott und auf die heiligen Evangelien ſchwöre und verſpreche ich, ſo wie es einem Biſchof geziemt, dem Deutſchen Reich und dem Lande.„ Treue. Ich ſchwöre und verſpreche, die verfaſſungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu laſ⸗ ſen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Intereſſe des deutſchen Staats⸗ weſens werde ich in Ausübung des mir über⸗ tragenen geiſtlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.“ Artikel 17 Das Eigentum und andere Rechte der öffent⸗ lich⸗rechtlichen Körperſchaften, der Anſtalten, Stiftungen und Verbände der katholiſchen Kirche an ihrem Vermögen werden nach Maßgabe der allgemeinen Staatsgeſetze gewährleiſtet. Aus keinem irgendwie gearteten Grunde darf ein Abbruch von gottesdienſtlichen Gebäuden erfolgen, es ſei denn nach vorherigem Einver⸗ nehmen mit der zuſtändigen kirchlichen Behörde. Artikel 18 Falls die auf Geſetz, Vertrag oder beſonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleiſtungen, an die latholiſche Kirche abgelöſt werden ſollten, wird vor der Ausarbeitung der für die Ablöſung aufzuſtellenden Grundſätze rechtzeitig zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem Reich ein freund⸗ ſchaftliches Einvernehmen herbeigeführt wer⸗ den. Zu den beſonderen Rechtstiteln zählt auch das rechtsbegründete Herkommen. Die Ablöfung muß den Ablöſungsberech⸗ tigten einen angemeſſenen Ausgleich für den Wegfall der bisherigen ſtaatlichen Leiſtungen gewähren. Artibel 19 Die katholiſch⸗theologiſchen Fakultäten an den —— Hochſchulen bleiben erhalten. Ihr erhältnis zur kirchlichen Behörde richtet ſich nach den in den einſchlägigen Konkordaten und dazu gehörenden Sch ußprotokollen feſtgelegten Beſtimmung unte. Beachtung der einſchlägigen lirchlichen ae wird ſich angelegen ſein laſſen, für ſämtliche in Frage kommenden ka e Fakultäten Deutſchlands eine der Gefamtheit der einſchlä⸗ Peat Beſtimungen entſprechende einheitliche kaxis zu ſichern. Artikel 20 Die Kirche hat das Recht, ſoweit nicht andere Vereinbarungen vorliegen, 2 Ausbildung des Klerus philoſophiſche und theologiſche lehran⸗ talten zu exrichten, die fah ich von der irchlichen Behörde abhängen, falls keine ſtaat⸗ lichen Zuſchüſſe verlangt erden. Die Errichtung, Leitung und Verwaltung der rieſterſeminare, ſowie der kirchlichen Konvikte teht, innerhalb der Grenzen des für alle gel⸗ enden Geſetzes, ausſchließlich den kirchlichen Behörden zu. Artikel 21 Der ſiee Religionsunterricht in den Volksſchulen, Berufsſchulen, Mittelſchulen und Ein dꝛjähriger Su⸗Mann beſucht den Führer Vor einigen Tagen hat der 82jährige Landwirt und Sa⸗Mann Dietrich Paradies ſeine Heimat Neuenbrock bei Oldenburg verlaſſen und ſich zu uß auf den Weg begehen, um in Berlin den ührer des neuen Deutſchland, den Volkskanz⸗ ler Adolf Hitler zu begrüßen höheren Lehranſtalten iſt ordentliches Lehrfach und wird in Uebereinſtimmung mit den Grund⸗ ſätzen der katholiſchen Kirche erteilt. Im Reli⸗ gionsunterricht wirp die Erziehung zu vater⸗ ländiſchem, ſtaatsbürgerlichem und ſozialem Pflichtbewußtſein aus dem Geiſte des chriſt⸗ lichen Glaubens⸗ und Sittengeſetzes mit beſon⸗ derem Nachdruck gepflegt werden, ebenſo wie es im geſamten übrigen Unterricht geſchieht. Lehr⸗ ſtoff und Auswahl der Lehrbücher für den Re⸗ ligionsunterricht werden im Einvernehmen mit der kirchlichen Oberbehörde feſtgeſetzt. Den kirch⸗ lichen Oberbehörden wird Gelegenheit gegeben werden, im Einvernehmen mit der Schulbe⸗ hörde zu prüfen, ob die Schüler Religions⸗ unterricht in Uebereinſtimmung mit den Lehren und Anforderungen der Kirche erhalten. Artikel 22 „Bei der Anellung von katholiſchen Reli⸗ gionslehrern findet Verſtändigung zwiſchen dem Biſchof und der Landesregierung ſtatt. Lehrer, welche wegen ihrer Lehre oder ſittlichen Füh⸗ rung vom Biſchof zur weiteren Erteilung des Religionsunterrichtes für ungeeignet erklürt worden ſind, dürfen, folange dies Hindernis beſteht, nicht als Religionslehrer verwendet werden. Artikel 23 Die Beibehaltung und Neueinrichtung katho⸗ liſcher Bekenntnisſchulen bleibt gewährleiſtet. In allen Gemeinden, in denen Eltern oder onſtige Erziehungsberechtigte es beantragen, werden katholiſche Volksſchulen errichtet wer⸗ den, wenn die Zahl der Schüler unter gebüh⸗ render Berückſichtigung der örtlichen ſchulorga⸗ niſatoriſchen Verhältniſſe einen nach Maßgabe der ſtaatlichen Vorſchriften geordneten Schulbe⸗ trieb durchführbar erſcheinen läßt. Artikel 24 An allen katholiſchen Volksſchulen werden nur ſolche Lehrer angeſtellt, die der katholiſchen Kirche angehören und Gewähr bieten, den be⸗ ſonderen Erforderniſſen der katholiſchen Be⸗ kenntnisſchule zu entſprechen. Im Rahmen der allgemeinen Berufsaus⸗ bildung der Lehrer werden Einrichtungen ge⸗ ſchaffen, die eine Ausbildung katholiſcher Leh⸗ rer entſprechend den beſonderen Erforderniſſen der katholiſchen Bekenntnisſchule gewährleiſten. Artikel 25. Orden und religiöſe Kongregationen ſind im Rahmen der allgemeinen Geſetze und geſetzlichen Bedingungen zur Gründung und Führung von Privatſchulen berechtigt. Dieſe Privatſchulen geben die gleichen Berechtigungen wie die ſtaa:⸗ lichen Schulen, ſoweit ſie die lehrplanmäßigen Vorſchriften für letztere erfüllen. Für Angehörige von Orden oder religiöſe Ge⸗ noſſenſchaften gelten hinſichtlich der Zulaſſung zum Lehreramte und für die Anſtellung an Volksſchulen, mittleren oder höheren Lehranſtal⸗ ten die allgemeinen Bedingungen. Artikel 26. Unter Vorbehalt einer umfaſſenderen ſpäte⸗ ren Regelung der eherechtlichen Fragen beſteht, Die Reichsregierung Zzängigem Benehmen mit der 0 Einverſtandnis darüber, daß außer im Falle einer lebensgefährlichen, einen Aufſchub nicht geftattenden Erkrankung eines Verlobten, auch im Falle ſchweren ſittlichen Notſtandes, deſſen Vorhandenſein mant die zuſtänd biſchöfliche Behörde beſtätigt ſein muß, die kirchliche Ein⸗ ſegnung der Ehe vor der Ziviltrauung vorge⸗ hnommen werden darf. Der Pfarxer iſt in ſolchen 1* verpflichtet, dem Standesamt unverzüg⸗ ich Anzeige zu erſtatten. Artikel 27, Der Deutſchen Reichswehr wird für die zu ihr gehörenden latholiſchen Offiziere, Beamten und Mannſchaften, ſowie deren Familien, eine exemte Seelſorge zugeſtanden. 35 Die Leitung der Militärſeelſorge obliegt dem Armeebiſchof. Seine kirchliche Ernennung er⸗ lerer durch den Heiligen Stuhl, nachdem letz⸗ erer ſich mit der Reichsregierung in Verbin⸗ dung geſetzt hat, um im mit ihr eine geeignete Perſönlichkeit zu beſtimmen. Die kirchliche Ernennung der Militärpfarrer und ſonſtigen Militärgeiſtlichen erſolgt nach vor⸗ zuſtändigen zeichsbehörde durch den Vrmeebiſchof. Letzterer nn nur ſolche Geiſtliche ernennen, welche von ihrem zuſtändigen Sur e die Erlaub⸗ nis zum Eintritt in die Militärſeelſorge und ein entſprechendes Eignungszeugnis erhalten haben. Die Militärgeiſtlichen haben für die ihnen zu⸗ gewieſenen Truppen und Heeresangehörigen Pfarr⸗Rechte. Die näheren Aen e über die Organi⸗ ſation der katholiſchen Heeresſeelſorge erfolgen durch ein Apoſtoliſches Breve. Die Regelung der beamtenrechtlichen Verhältniſſe erfolgt durch die Reichsregierung. Artikel 28. In Krankenhäuſern, Strafanſtalten und ſon⸗ ſtigen Häuſern der öffentlichen Hand wird die⸗ Kirche im Rahmen der allgemeinen Hausord⸗ nung zur Vornahme Beſuche und gottesdienſtlicher Handlungen zugelaſſen. Wird in ſolchen Anſtalten eine regelmäßige Seelſorge eingerichtet und müſſen hierfür Geiſt⸗ liche als Staats⸗ oder ſonſtige Be⸗ amte eingeſtellt werden, ſo geſchieht dies im Einvernehmen mit der kirchlichen Oberbehörde. Artikel 29. 4—731 Die innerhalb des Deutſchen Reiches wohn⸗ haften katholiſchen Angehörigen einer nicht⸗ deutſchen völkiſchen Minderheit werden bezüg⸗ lich der Berückſichtigung ihrer Mutterſprache in Religionsunterricht u. kirchlichem Vereinsweſen nicht weniger günſtie geſtellt werden, als der rechtlichen und latſächlichen Lage der Angehörigen deutſcher Abſtammung und Sprache innerhalb des Gebietes des ent⸗ ſprechenden fremden Staates entſpricht. Artikel 30. An den Sonntagen und den gebotenen Feier⸗ tagen wird in den Biſchofskirchen, ſowie in den. Pfarr⸗, Filial⸗ und Kloſterkirchen des Deutſchen Reiches im Anſchluß an den Hauptgottesdienſt, entſprechend den Vorſchriften turgie, ein Gebet für das Wohlergehen des Deutſchen Reiches und Volkes eingelegt. Artikel 31. 5 Diejenigen katholiſchen Organiſationen und Verbände, die ausſchließlich religiöſen, rein kul⸗ turellen und karitativen Zwecken dienen und als folche der kirchlichen Behörde unterſtellt ſind, werden in ihren Einrichtungen und in ihrer Tätigkeit geſchützt. D e e Organiſationen, die außer relfgiöſen, kulturellen oder karitativen Zwecken auch anderen, darunter auch ſozialen oder berufsſtändiſchen Aufgaben dienen, ſollen, unbeſchadet einer etwaigen Einordnung in ſtaat⸗ liche Verbände, den Schutz des Artikels 31, Ab⸗ ſatz 1 genießen, ſofern ſie Gewähr dafür bieten, ihre Tätigkeit außerhalb jeder politiſchen Partei zu entfalten. Die Feſtſtellung der Organiſationen und Ver⸗ bände, die unter die Beſtimmungen dieſes Ar⸗ tikels fallen, bleibt vereinbarliche Abmachung zwiſchen der Reichsregierung und dem deutſchen Epiſkopat vorbehalten. Infoweit das Reich und die Länder ſportliche oder andere Jugendorganiſationen betreuen, wird Sorge werden, daß deren Mit⸗ gliedern die Ausübung ihrer kirchlichen Ver⸗ pflichtungen an Sonn⸗ und Feiertagen regel⸗ mäßig ermöglicht wird und ſie zu nichts ver⸗ onlaßt werden, was mit ihren religiöſen und ſittlichen Ueberzeugungen und Pflichten nicht vereinbar wäre. Artikel 32. Auf Grund der in Deutſchland beſtehenden befonderen Verhältniſſe, wie im Hinblick auf die durch die Beſtimmungen des vorſtehenden Konkordäts geſchaffenen Sicherungen einer die Rechte und Freiheiten der katholiſchen Kirche im Reich und ſeinen Ländern wahrenden Geſetz⸗ gebung erläßt der Heilige Stuhl Beſtimmungen, die für die Geiſtlichen und Ordensleute die Mitgliedſchaft in politiſchen Parteien und die Tätigkeit für ſolche Parteien ausſchließen. Artikel 33. Die auf kirchliche Perſonen oder kirchliche Dinge—— Materien, welche in den vor⸗ ſtehenden Artikeln nicht behandelt wurden, wer⸗ den für den kirchlichen Bereich dem geltenden kanoniſchen Recht gemäß behandelt. Sollte ſich in Zukunft wegen der Auslegung oder Anwendung einer Beſtimmung dieſes Kon⸗ kordates irgendeine Meinungsverſchiedenheit er⸗ eben, ſo werden der Heilige Stuhl und das utſche Reich im gemeinſamen Einvernehmen eine freundſchaftliche Löſung herbeiführen. Artikel 34. Das Heniſcher 3 Konkordat,—*1 deutſcher und italieniſcher Text gleiche Kraft haben, ſoll ratifiziert und die Ratifikationsurkunden bal⸗ digſt ausgetauſcht werden. Es tritt mit dem Tag ihres Austauſches in Kraft. Zu Urkund deſſen haben die Bevollmächtigten dieſes Konkordat unterzeichnet: Geſchehen in doppelter Urſchrift in der Vati⸗ kanſtadt am 20. Juli 1933. Eugenio Cardinale Pacelli. Franz von Papen. er kirchlichen Ri⸗ 2 Aufruf Berl erſten F erſchütter ſieben de Hitler „Stiftt auf, aus aller dei tödlich v len. Es Zukunft Leiſtunge ſen ſind. Deutſcher unter ihr tun; ſo h Der B tauſende Reiches 1 alt und Spende, Schulkind eine erho einen T Tauſende zelner un von der verein) 100 000 9 RM. D Induſtri⸗ Zechenve Der Berl Hitler folgendes Lieber ſchluß de⸗ kes der herzlich d Nicht Jahren einigen als meir für die? leiſtet. Ihnen allen An Zeugnis Taten de unſeres mitvollbr Ich mi Chriſten künft me Mit de Vor Berli Reichsmi Propaga denten e räte Rü Leonh (Leiter di tender Dre ßle Rundfun teilung V Deman wehr). Aufga und Le Vollts Berl hat in e Reichs über das dern auf Miß Ar hohe Se USA⸗R 193⁵ ——— Falle nicht auch deſſen öfliche Ein⸗ vorge⸗ olchen erzüg⸗ zu ihr n und eine t dem ig er⸗ letz⸗ erbin⸗ it ihr en. farrer vor⸗ idigen tzterer he von rlaub⸗ nd ein haben. en zu⸗ örigen rgani⸗ folgen ng der rch die d ſon⸗ d die sord⸗ zeſuche laſſen. iäßige Geiſt⸗ je Be⸗ es im hörde. wohn⸗ nicht⸗ bezüg⸗ iche in lichem geſtellt zlichen imung s ent⸗ Feier⸗ in den itſchen dienſt, en Li⸗ des und in kul⸗ nd als t ſind, ihrer ativen zialen follen, ſtgat⸗ 1, Ab⸗ bieten, Partei d Ver⸗ es Ar⸗ achung utſchen rtliche treuen, 1 Mit⸗ Ver⸗ regel⸗ 8 ver⸗ n und nicht henden ick auf henden ier die rche im Geſetz⸗ ungen, ite die nd die n. rchliche en vor⸗ n, wer⸗ tenden legung s Kon⸗ heit er⸗ id das iehmen n. utſcher en, ſoll n bal⸗ it dem htigten Vati⸗ li. * 7 2 — Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 3 akenkreuzbanner“ Aufruf zur Beteiligung an der Stiftung für die Opfer der Arbeit Berlin, 21. Juli. In die Freude an dem erſten Feiertag der nationalen Arbeit fiel die erſchütternde Kunde von dem Bergmannstod ſieben deutſcher Bergarbeiter. Reichskanzler Ad. Hitler rief damals zur Errichtung einer „Stiftung für Opfer der Arbeit“ auf, aus der in Zukunft die Hinterbliebenen aller deutſchen Arbeiter, die in ihrem Beruf tödlich verunglückt ſind, unterſtützt werden ſol⸗ len. Es darf nicht mehr vorkommen, daß in Zukunft ſolche Opfer der Arbeit auf die knappen Leiſtungen der öffentlichen Fürſorge angewie⸗ ſen ſind. Es iſt vielmehr eine Ehrenpflicht aller Deutſchen, insbeſondere aber der begüterten unter ihnen, hier ihr Beſtes und Möglichſtes zu tun; ſo hieß es in dieſem Aufruf. Der Widerhall war ungeheuer. Hundert⸗ tauſende von Deutſchen aus allen Gauen des Reiches und aus dem Ausland, reich und arm, alt und jung beteiligten ſich freudig an der Spende, um den Witwen und Waiſen zu helfen. Schulkinder ſammelten ihre Spargroſchen, Ver⸗ eine erhoben Umlagen, unendlich viele opferten einen Teil ihres oft ſpärlichen Einkommens. Tauſende großzügiger Spenden von ſeiten Ein⸗ zelner und von Unternehmungen(ſo 55 000 RM. von der Reichsbank und 55 000 RM. vom Kali⸗ verein) gingen ein. Die Arbeitsfront ſtiftete 100 000 RM., die Beamtenſchaft ſogar 150 000 RM. Die größten Spenden kamen aus der Induſtrie, es ſind dies je eine Million des Zechenverbandes in Eſſen und der nordweſt⸗ lichen Eiſen⸗ und Stahlgruppe. Der Deutſche Fußballbund veranſtaltete zugunſten der Stif⸗ tung die Meiſterſchaft und den„Adolf⸗Hitler⸗ Pokal“, deren Entſcheidungskampf am Sonntag im Stadion ſtattfindet. Die Summe der Bei⸗ träge hat jetzt faſt die Grenze von 5 Millionen RM. erreicht. Alle Schichten des deutſchen Vol⸗ kes haben damit ſchon jetzt ein bewunderungs⸗ würdiges Zeugnis der wiedererwachten ſozialen Verbundenheit des deutſchen Volkes abgelegt. Unter dem Eindruck dieſes Widerhalls hat der Reichskanzler Adolf Hitler ſich jetzt entſchloſſen, als Anerkennung für die in den Spenden zum Ausdruck gebrachte ſoziale Geſinnung ſein neueſtes Bild zur Verfügung zu ſtellen mit einem beſonderen, von ihm ſelbſt ſtammenden und geſchriebenen Denkſpruch:„Für jeden, der fällt, zehntauſend, die helfen!“ Mit dieſem ſchönen Spruch weiſt der Kanzler nochmals auf den dem Hilfswerk zugrunde liegenden großen Gedanken der Volksgemeinſchaft hin. Das Bild wird denjenigen Spendern übermittelt, deren Gabe, ohne daß es irgendwie auf die Höhe des Betrages ankommt, eine opferbereite Betätigung der Gemeinſchaftsgeſinnung darſtellt. Wer für die Hinterbliebenen der tödlich verunglückten Arbeiter noch nichts gegeben hat, der reihe ſich bald unter die Helfenden ein, da das Kapital der Stiftung in Anſehung ihres hohen ſozialen Zweckes nicht hoch genug ſein kann. Zahlungen für die„Stiftung für Opfer der Arbeit“ erfol⸗ gen durch alle Banken oder Poſtanſtalten(Poſt⸗ ſcheckkonto Berlin Nr. 120), an die Reichskredit⸗ geſellſchaft Berlin oder an die Reichsbank. Der Reichskanzler an Wehrlreispfarrer Müller Berlin, 22. Juli. Reichskanzler Adolf Hitler hat an Wehrkreispfarrer Müller folgendes Schreiben gerichtet: Berchtesgaden, 19. Juli 1933. Lieber Herr Pfarrer! Zum glücklichen Ab⸗ ſchluß des großen Reform⸗ und Einigungswer⸗ kes der evangeliſchen Kirche möchte ich Ihnen herzlich danken. Nicht nur, daß Sie ſelbſt ſchon ſeit vielen Jahren für dieſes Werk der Herſtellung einer einigen Reichskirche eingetreten ſind, haben Sie als mein Vertrauensmann Außerordentliches für die Verwirklichung dieſer großen Idee ge⸗ leiſtet. Ihnen und den Deutſchen Chriſten wird trotz allen Anfeindungen die Geſchichte einmal das Zeugnis ausſtellen, eine der entſcheidendſten Taten der religiöſen Geſtaltung des Lebens unſeres Volkes gewollt, gefördert und am Ende mitvollbracht zu haben. Ich möchte daher Ihnen und den Deutſchen Chriſten danken und Sie auch für alle Zu⸗ kunft meines beſonderen Vertrauens verſichern. Mit deutſchem Gruß gez. Adolf Hitler. Vom Propagandaminiſterium Berlin, 21. Juli. Zu Miniſterialräten im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda ſind durch den Herrn Reichspräſi⸗ denten ernannt worden: die Oberregierungs⸗ räte Rüdiger, Dr. Ott, Dr. Schmidt⸗ Leonhardt, ſowie die Herren Dr. Jahn he (Leiter der Abieilung IV— Preſſe—, ſtellvertre⸗ tender Preſſechef der Reichsregierung), Horſt Dre ßler⸗Andreß(Leiter der Abteilung IIl, Rundfunk), Otto Läubinger(Leiter der Ab⸗ teilung VI— Theater und Kunſt), und Hermann Demann(Leiter der Abteilung VII— Ab⸗ wehr). Aufgabenverleilung zwiſchen Reich und Ländern auf dem Gebiet der Volksaufklärung und Propaganda Berlin, 21. Juli. Der Reichskanzler hat in einem Rundſchreiben an die Reichsſtatthalter allgemeine Richtlinien über das Verhältnis zwiſchen Reich und Län⸗ dern auf dem Aufgabengebiet des Reichsmini⸗ Amerikas beſte Reiterin Miß Ardath Schneider aus Long Beach reitet hohe Schule. Sie hofft, ihren Titel als beſte üSa⸗Reiterin demnächſt erfolgreich zu vertei⸗ Der Reichsluftſchutzbund wirbt Die Aufſtellung einer.50 Meter hohen Flieger⸗ bombenattrappe in der Treskow⸗Allee in Berlin⸗ Karlshorſt wird von der Bezirksleitung Lichten⸗ berg des Reichsluftſchutzbundes e. V. vorgenom⸗ men, um der Bevölkerung die Gefahren, die uns aus der Luft bedrohen, zu veranſchaulichen. ſteriums für Volksaufklärung und Propaganda aufgeſtellt, die ſich insbeſondere auf das Rund⸗ funkweſen, Film⸗, Theater⸗ und Preſſeweſen, auf Feiern, Kundgebungen und die allgemeine Werbetätigkeit ſowie auf das Verbandsweſen in dieſen Arbeitsgebieten erſtrecken. Die Reichs⸗ ſtatthalter werden angewieſen, ſich mit den Regie⸗ rungen der Länder ins Benehmen zu ſetzen, da⸗ mit die Einheitlichkeit der Durchfüh⸗ rung und Verwaltung dieſer Aufgaben in der Hand des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda im Sinne der Richtlinien des Reichskanzlers gewährleiſtet wird. Die Gliederung der Reichsfach⸗ gruppe Poſt im Deulſchen Beamkenbund Berlin, 20. Juli. Der Leiter der Reichs⸗ fachgruppe Poſt im Deutſchen Beamtenbund, Oberpoſtinſpektor Schneider, hat bisher den Landesfachgruppenleiter für Bayern und die Bezirksfachgruppenleiter für 40 Oberpoſtdirek⸗ tionsbezirke ernannt. Poſlbeamle fördern die nalionale Arbeit Berlin, 20. Juli. Der Leiter der Reichs⸗ fachgruppe im Deutſchen Beamtenbund, Ober⸗ poſtinſpektor Johannes Schneider⸗Berlin, hat an die 260 000 in der Reichsfachgruppe Poſt ver⸗ einigten Poſtbeamten einen Aufruf zu einer Sammlung für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit erlaſſen. Die Poſtbeamten, —„Für jeden der fällt, zehntauſend die helfen!“ die in dieſen Tagen einen Betrag von 40 000 RM. für die Opfer der Arbeit geſammelt haben, müßten ihre Volksverbundenheit erneut auch dadurch bezeigen, daß ſie dem großen Plan der Reichsregierung, Arbeit zu ſchaffen und die Gei⸗ ßel der Arbeitsloſigkeit zu bannen, ihre vollſte Unterſtützung zuteil werden laſſen. Arme Irre! Der Landesausſchuß des engliſchen Gewerk⸗ ſchaftskongreſſes hat eine Kundgebung ver⸗ öffentlicht, in der es heißt, daß die üblichen Methoden des Einſpruches gegen die Hitler⸗ regierung fehlgeſchlagen ſeien und daß man den Boykott gegen deutſche Waren ſo wirkſam ge⸗ ſtalten müſſe, daß Deutſchland ſich vom„Hitler⸗ tum“ abwende und zu den Pfaden der„Freiheit und Demokratie“ zurückkehre. Ludendorffs„Volkswarke“ verbolen Berlin, 22. Juli. Das Geheime Staatspoli⸗ zeiamt hat die Tageszeitung Ludendorffs „Volkswarte“ mit ſofortiger Wirkung bis zum 22. Oktober 1933 einſchließlich verboten und das bis zum 22. Juli 1933 ausgeſprochene Verbot der periodiſchen Druckſchrift„Der Führer“, Mo⸗ natsſchrift für Führer und Helfer der Arbeiter⸗ jugendbewegung bis auf weiteres verlängert. Elly Beinhorn auf dem Flug nach Algier Oran, 22. Juli. Die deutſche Fliegerin Elly Beinhorn traf geſtern mittag an Bord ihres Flugzeuges aus Caſablanca hier ein und flog im Laufe des Nachmittags weiter. Fräulein Beinhorn war am 4. April in Berlin zu einem Afrikaflug geſtartet, den ſie nunmehr zum Ab⸗ ſchluß gebracht hat. Aufdeckung einer Verſchwörung in Chile Santiago de Chile, 22. Juli. Die Re⸗ gierung hat ein von früheren Militärs, Poli⸗ tikern und Anhängern des ehemaligen Diktators Ibanez geſchmiedetes Komplott entdeckt. Die Bewegung ſollte in der Nacht zum 21. Juli aus⸗ brechen. Die Verſchwörer zählten 1500 Anhän⸗ ger, unter ihnen mehrere Fliegerunteroffiziere. Die Polizei hat bisher etwa 15 Perſonen, darun⸗ ter mehrere frühere Miniſter, verhaftet. Das Ende der Prohibition in Amerika Waſhington, 22. Juli. Präſident Rooſe⸗ velt erklärte, daß die Prohibition in den Ver⸗ einigten Staaten bis Weihnachten vollkommen abgeſchafft ſein werde. Miniſterpräſident Walter Köhler zu kurzer Raſt im Kurhaus Schloß Bühlerhöhe bei.⸗Baden Anläßlich der Beſichtigung der neuen Schwarz⸗ waldhochſtraße ſtattete Miniſterpräſident Walter Köhler auch dem Kurhaus Schloß Bühlerhöhe bei Baden⸗Baden einen Beſuch ab. Geſeh zur Wiederherſtellung des uneingeſchränkken Begnadigungs⸗ rechkes des Slaalshauples Berlin, 22. Juli. Das Staatsminiſterium hat das folgende Geſetz beſchloſſen: 5 1. Artikel 54, Abſatz 2 und z der preußiſchen Verfaſſung werden aufgehoben. § 2. Dieſes Geſetz tritt mit dem auf die Ver⸗ kündigung folgenden Tag in Kraft. Nach Artikel 54, Abſatz 3 der preußiſchen Verfaſſung bedürfen allgemeine Straf⸗ erlaſſe und die Niederſchlagung gerichtlich anhängiger Strafſachen eines Geſetzes. Dieſe Vorſchrift ent⸗ ſpricht nicht den Geſetzen des aut o⸗ ritären Staates. Im autoritären Staat gebührt die Befugnis, allgemeine Begnadigun⸗ gen auszuſprechen oder die Niederſchlagung von Strafſachen anzuordnen, derſelben Stelle, der auch das Recht der Begnadigung zuſteht, in Preußen alſo auf Grund der Delegation des Reichskanzlers vom 25. März 1933 dem Mi⸗ niſterpräſidenten. Das neue Geſetz betont das Recht der Staats⸗ führung auf uneingeſchränkte Begnadigung und hebt damit die Notwendigkeit des Erlaſſes eines beſonderen Geſetzes auf. Ein weiterer Schritt weg von der Demo⸗ kratie! Der Start zur 2000⸗Kilometer⸗Fahrt Reibungsloſe Anfahrt.— Leichte Fahrtunfälle. manfr. v. Brauchitſch verunglückt Trotz der frühen Morgenſtunde war in den Straßen des Weltbades Baden⸗Baden ein Rie⸗ ſenbetrieb, als bei ſchönſtem Wetter um 5 Uhr die Wagen der Klaſſe bis 1000 gem und die großen Beiwagenmaſchinen auf die lange, überaus beſchwerliche Reiſe geſchickt wurden. Am Startplatz in der Lichtenhaler Allee dräng⸗ ten ſich die Schauluſtigen und die Unentwegten, die immer mit dabei ſind. Unter brauſendem Jubel ſetzten ſich die Wagen in Bewegung. Als Erſter ging der Zſchoppauer Hennig auf DaW. vom Start und in kurzen Abſtänden folgten die übrigen Teilnehmer. Um 7 Uhr morgens waren 64 Wagen und alle abgenom⸗ menen 35 Beiwagenmaſchinen unterwegs. Die Abſperrung durch die Motor⸗S A. war muſtergültig, ſo daß die Fahrer gleich mit größter Geſchwindigkeit losſauſten. Auf der ziemlich kurvenreichen Strecke nach Gernsbach gab es bereits einige leichte Unfälle, die aber für die Fahrer und Maſchinen glimpf⸗ lich ausgingen. Pech hatte der Nürnberger Ardie⸗Fahrer Lehner, der bei einem leichten Sturz ſeine Maſchine beſchädigte und durch die notwendige Repaxatur zu einem unfreiwilligen Aufenthalt gezwungen wurde. * Die erſte Kontrolle wurde von den Teilneh⸗ mern um halb 7 Uhr paſſiert. Ein leichter Regen machte die kurvigen Straßen ziemlich rutſchig; trotzdem verringerten die Fahrer das Tempo kaum und Unfälle waren nicht zu ver⸗ zeichnen. Als Erſter traf um.33 Uhr der Bei⸗ wagenfahrer Schreiber⸗Berlin(BSA.), herzlich begrüßt von den zahlreichen Zuſchauern in dem Stuttgarter Vorort Degerloch ein aber ſchon zwei Minuten ſpäter erſchien der erſte Wagenfahrer Meffert auf DRW. Ge⸗ ſchloſſen fuhr die Brennabormannſchaft durch den Ort. Bis.45 Uhr waren faſt alle Fahrer der um 5 Uhr geſtarteten Fahrzeuge durch Stuttgart gekommen, es fehlten lediglich vier Beiwagenmaſchinen und ein Wagenfahrer. Die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt führt von Baden⸗ Baden über Stuttgart—München—Chemnitz— Berlin—Köln nach Baden⸗Baden. Für den Abſperrungsdienſt auf der geſam⸗ ten Strecke ſind 80 000 Mann von der Motor⸗SA., SA. und SsS. eingeſtellt. Der Nachrichtendienſt iſt unter Anwendung der modernſten Mittel ſehr großzügig organiſiertz es finden Polizei⸗Funk, Radio und Großlaut⸗ ſprecher Anwendung. An der Fahrt beteiligen ſich 486 Fahrer. In der Hauptſache werden deutſche Fabrikate wie Daimler⸗Benz, Auto⸗ Union, Opel, Röhr und BMW. das Rennen beſtreiten. Die Fahrer werden in den ſpäten Nachmit⸗ tagsſtunden in Berlin eintreffen. Um den Verkehr in der Reichshauptſtadt nicht allzu ſehr ins Stocken zu bringen, werden die Rennfahrer nur die weniger beſiedelten Randorte berühren. Die 2000⸗Km-Fahrer paſſieren Ulm Ulm, 22. Juli. Um.44 Uhr paſſierte als erſter Wagen Nr. 133 H. Meffert(pPolizei) auf DaW. die Hauptkontrollſtelle in Ulm. In der erſten Stunde kamen insgeſamt 52 Wagen und Beifahrer durch die Kontrolle. Das erſte Unglück auf der Geſamtſtrecke ereignete ſich um .16 Uhr in Ulm ausgangs der Kurve des Fried⸗ hofberges. Das Motorrad mit Beifahrer Nr. 219, deſſen Fahrer und Beifahrer(Bachmann⸗ Fürth) kurz vorher die Plätze gewechſelt hatten, flog aus der Kurve und fuhr auf einen Kilometerſtein auf. Der Fahrer O. Bachmann⸗Fürth wurde ſchwer, der Beifahrer M. Gauer⸗Nürnberg leicht verletzt. Gegen 8 Uhr wurde gemeldet, daß Nr. 217, P. Schneider⸗Berlin ADAC. auf NSu, infolge Ventilbruches auf der Geis⸗ linger Steige ausſcheiden mußte. Manfred v. Brauchilſch verunglückl Nürnberg, 22. Juli. Bei der Kontrollſtelle Nürnberg lief um 15.16 Uhr die Meldung ein, daß der bekannte Rennfahrer v. Brauchitſch zehn Kilometer vor Weißenburg ver⸗ unglückt iſt. Der Wagen liegt im Straf ßengraben. Ueber den Unfall iſt Näheres noch nicht bekannt. Die Meldung wurde unter⸗ wegs von dem Fahrer des Wagens Nr. 90 in Weißenburg durch Abwurfmeldung bekannt ge⸗ geben. ———— —————————————————A —— ——— ————————————————————— ————————————————————————————————————————————————————————— — ————— — —— — —— ———————————————————————— ———————— 2—————— ——————— gelegenheit Stellung zu nehmen, die nicht nur — 2 Kahrgang 3. Nr. 182. Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23. Juli 1933 Julius und Sarah Wertheimer * Berlin, 22. Juli. Eine große Anzahl von uſchriften, die aus den deutſchen Kreiſen in ris ſtammen, geben den Anlaß, zu einer An⸗ die deutſchen Kreiſe in Paris befremdet. Während im Deutſchen Reiche ſämtliche Ge⸗ biete des ſtaatlichen Lebens, ſei es auf wirt⸗ ſchaftlichem, ſozialem oder geiſtigem Gebiete, umgeſormt und in den Gedankenkreis der neuen Staatsidee eingegliedert wurden, wurde das Auswärtige Amt bisher nicht in den Umgeſtal⸗ tungsprozeß miteinbezogen. Die Kreiſe, die für die Außenpolitik der vergangenen Zeit verant⸗ wortlich zeichneten, wurden in ihren Stellungen belaſſen und die Regierung bewahrte eine takt⸗ volle Zurückhaltung in der Annahme, daß die verantwortlichen Stellen des Auswärtigen Amtes von ſelbſt die Initiative ergreiſen und die unerläßliche Angleichung des Auswärtigen Amtes an den neuen Staatsgedanken aus eige⸗ nem Entſchluß durchführen würden. Dem ſcheint, jedoch nicht ſo. Das Auswärtige Amt verharrt in ſeiner Erſtarrung, in der es ſich ſchon ſeit Jahren befindet. Die Fälle, in denen noch die unmöglichſten Perſönlichkeiten wichtige Poſten einnehmen, ſind leider noch äußerſt häufig. Am bedauerlichſten und kraſſeſten liegen jedoch die Verhältniſſe in Paris. Heute noch iſt der reinraſſige Jude Julius Wertheimer Leiterdes Amtlichen Wolffſchen Büros und der Preſſebeirat der Deutſchen Botſchaft in Paris. Er iſt ſomit derjenige Journaliſt, der allein dazu berufen iſt, den Deutſchen Botſchafter und das Aus⸗ wärtige Amt über die Vorgänge in Paris zu unterrichten. In Paris iſt ſich niemand dar⸗ über klar, warum der unfähigſte und deutſch⸗ feindlichſte aller Juden gerade in Paris auf ſeinem Poſten verblieb, wo die Möglichkeiten am größten ſind, Unheil anzurichten. Wert⸗ heimer hat nicht gezögert und keine Gelegenheit vorübergehen laſſen, um die Möglichkeiten, die ſich boten, um Unheil anzurichten, auszunutzen. Er iſt eng befreundet mit dem berüchtigten Georg Bernhard, den der Reichsverband der Deutſchen Preſſe cum intaminia ausſtieß. Die ganze Hetze, die noch immer gegen Deutſchland fortwuchert, hat ihr Zentrum in Paris. Hier legt der Mittelpunkt der ganzen Bewegung. Es wäre intereſſant, einmal feſtzuſtellen, wieviel von den Fäden, an denen die antideutſche hängt, durch Wertheimers Hand laufen. Er verſäumt es nicht, überall Haß gegen Deutſchland zu ſien und ſteht mit den ſogenannten deutſchen Flüchtlingen in engſter Verbindung. Bezeichnend für die Mentalität dieſes Man⸗ nes iſt, daß er, von der Vereinigung der Aus⸗ wärtigen Preſſe ausgeſchloſſen, ſofort hinging und mit dem ſchlimmſten deutſchen Feind, dem ehemaligen ruſſiſchen Außenminiſter Miljulow, eine neue Vereinigung gründete, die ausſchließ⸗ lich Polen und Juden als Mitglieder hat. Eine herrliche Geſellſchaft für den offiziellen Preſſe⸗ vertreter Deutſchlands in Paris. Er fühlt ſich als Opfer der Judenverfolgun⸗ gen, an die er glaubt und tritt den Gerüchten auf Grund ſeines Arbeitsgebietes nicht ent⸗ gegen. Im Gegenteil, als die deutſche Berich⸗ tigungskampagne nach dem Auslande einſetzte, und die franzöſiſche Preſſe die Berichtigungen, die nach Amerika gingen, abdruckte, prägte er das klaſſiſche Wort„ſo etwas von einem Ge⸗ winſel vor Amerika“, und erklärte, daß die ins Ausland geſandten deutſchen Dementis Kinker⸗ litchen ſeien, über die man nur mitleidig die Achfeln zucken könnte. Das Verbleiben Wert⸗ heimers könnte eventuell verſtändlich ſein, wenn er über große ſachliche Kenntniſſe verfügen Foſſile Ueberreſte des WrB' würde und eine hervorragende journaliſtiſche Eignung beſäße. Aber journaliſtiſch— ſchweigen wir darüber, und ſein Franzöſiſch iſt derart mangelhaft, daß es in zahlreichen Artikeln der franzöſiſchen Preſſe eifrigſt beſpöttelt wurde. Selbſt die Pariſer ſind von dem Verbleiben Wertheimers eigenartig berührt und die Pa⸗ riſer Finanzzeitung ſchreibt darüber:„Was ſoll man dazu ſagen, daß Herr Julius Wertheimer, Sohn eines Rabbiners, verheiratet mit einer Frau, die den bibliſchen Namen Sarah trägt, der Vertreter der offiziellen deutſchen Zeitungs⸗ agentur der deutſchen Regierung bleibt! Die⸗ ſer Sohn eines Rabbiners iſt bei uns in Paris der Wortführer des Hitlertums geworden. Er dient Hitler wie er den Marxiſten und Demo⸗ kraten gedient hat. Man weiß nicht, worüber man ſich mehr entſetzen ſoll, Ueber ſeine unver⸗ zeihliche moraliſche Schlappheit oder über dieſe lakaienhafte Feigheit.“ Das iſt das Echo der franzöſiſchen Preſſe. Wir haben ſchon einmal betont, daß bisher die nationale Erhebung am Auswärtigen Amt und ſeinen auswärtigen Dienſtſtellen ſo gut wie ſpurlos vorübergegangen iſt. Das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland iſt bereit, hier nachzu⸗ helfen, wenn man ſich innerhalb des Auswärti⸗ gen Amtes nicht in aller Kürze zu der Einſtel⸗ lung durchringen wird, die der große innere Um⸗ bruch und die Revolution von jedem Einzelnen erfordert. Zur Neuregelung der Preisüberwachung Berlin, 2. Juli.(Eigene Meldung.) Zu dem Geſetz über die Uebertragung der Aufgaben und Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preis⸗ überwachung vom 15. Juli wird jetzt die Be⸗ gründung von zuſtändiger Stelle belkannt⸗ gegeben. Sie iſt ſehr knapp gehalten und hat fol⸗ genden Wortlaut: „Die 4. Notverordnung beſtellte zur Ueber⸗ wachung der Preiſe für lebenswichtige Gegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs und lebenswichtige Leiſtungen zur Befriedigung des täglichen Be⸗ darſes einen Reichskommiſſar für Preisüber⸗ wachung. Um den zuſtändigen Miniſterien die für ihre Wirtſchaftspolitik erforderlichen Ueber⸗ wachungs⸗ und Einwirkungsmöglichkeiten auf die Preisgeſtaltung unmittelbar zu ermöglichen, werden die Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwachung auf die zuſtändigen Mi⸗ niſterien übertragen.“ Hitlers„Mein Kampf“ in der „Times“ veröffenllicht London, 22. Juli. Die„Times“ beginnen in den nächſten Tagen mit der Veröffentlichung von Auszügen aus Hitlers„Mein Kampf“. Zur Einführung ſchreiben die„Times“: Unſere Aus⸗ züge werden es der engliſchen Leſerſchaft er⸗ möglichen, ſich mit dem einzigartigen konzen⸗ trierten Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Füh⸗ rers vertraut zu machen, um ein gewiſſes Ver⸗ ſtändnis der deutſchen Revolution zu erlangen. Ernennungen im deulſchen Lufkſport Berlin, 20, Juli. Der Reichsminiſter für Luftfahrt, Pg. Göring, hat Pg. Eberhard Cranz zum Führer der Fliegerlandesgruppe Berlin⸗ Brandenburg und Grenzmark ernannt. Cranz iſt ein alter Marinekriegsflieger, der ſich in den letzten Kriegsjahren als Staffelführer eines Marinejagdgeſchwaders mehrfach ausgezeichnet hat. Als Führer der Fliegerortsgruppe Groß⸗ Berlin wurde Wilhelm Freiherr Marſchall von Bieberſtein, ebenfalls ein bewährter Flieger ans dem Weltkriege, beſtätigt. Unklarheiten über den Ausreiſe⸗ ſichlvermerk Berlin, 21. Juli. Die in einigen auslän⸗ diſchen Staaten verbreitete Nachricht, daß die deutſchen Finanzbehörden den Perſonen, die nach dem Auslande zu reiſen beabſichtigen, die Unbedenklichleitsbeſcheinigung nur dann aus⸗ ſtellen, wenn ſie vorher 25 Prozent ihres Ver⸗ mögens ſicherſtellen, trifft nicht zu. Nach dem Willen der Reichsregierung ſoll die Einführung des Ausreiſeſichtwermerks nicht zu einer Die Vorbereitung des Luthertages Berlin, 22. Juli. Der Arbeitsausſchuß des Deutſchen Luthertages 1933 hat an die evangeliſchen Vereine und Verbände im Deutſchen Reich ein Rundſchreiben zur Vorbereitung der Veranſtaltungen a m 10, No⸗ vember gerichtet. Es wird betont, daß der 450. Geburtstag Martin Luthers ein Tag der Einigung ſein und ein groſſer Volksmiſſionstag werden ſoll. Der Arbeitsausſchuß wolle eine Art Dachver⸗ band fur alle Feiern und Veranſtaltungen dieſes Tages ſein und ſehe in dieſem Sinne ſeine Aufgabe weſentlich in Anregung und Beratung. Als Anregung werden dann Richtliniten gegeben, wonach im Mittelpunkt der örtlichen Veranſtaltungen die kirchlichen Feiern ſtehen müſſen. Oertliche Vorbereitun⸗ gen für die ſonſtigen Feiern des Luthertages ſind unverzüglich in Angriff zu nehmen. Aus den Vertretern der einzelnen Vereine iſt ein en⸗ gerer Arbeitsausſchuß zu bilden, der das ört⸗ liche Programm auſſtellt und durchführt. Mit den Sendegeſellſchaften, Filmtheatern und Büh⸗ nen verhandelt die Reichsgeſchäftsſtelle, damit auch ſie der Bedeutung des Tages Rechnung tagen. Mit den oͤrtiichen Bu chhandlun⸗ gen ſollen Abtommen getroffen werden, daß während der Feſweranſtaltungen die we⸗ ſentlichſte Luther!mera t ux ausgeſtellt wird. Vor allem iſt Verbindung mit den Leitern ſämt⸗ licher Schulen und Lehranſtalten auf⸗ zunehmen, um die Beteiligung an den Feiern zu vereinbaren. Der Arbeitsausſchuß iſt bereit, Vorſchläge für die Geſtaltung der Pro⸗ gramme zu machen und bei ihrer Durchführung mitzuwirken. Es iſt geplant, ein einheitliches Feſtabzeichen und ein Lutherbüchlein herauszugeben, das als Feſt⸗ oder Prograrim⸗ buch dient. Unterbindung des Reiſeverkehrs führen. Es iſt auch feſtgeſtellt, daß die Finanz⸗ behörden grundſätzlich nicht die Praxis aus⸗ üben, allen Reiſenden, die für die Reichs⸗ fluchtſteuer in Frage kommen, die Stellung von Sicherheiten aufzuerlegen. Das ſchließt aber nicht aus, daß die Finanzämter in den Fällen eine Sicherheit in ſolcher Höhe verlangen müſſen in denen die begründete Vermutung beſteht, daß eine Vergnügungsreiſe vorgetäuſcht wird, um die Reichsfluchtſteuer zu umgehen. Die neuen Ein⸗Markſtücke Berlin, 22. Juli,(PpPꝰD⸗Junk.) Wie der PPo der NSDaAp mitteilt, wird die Ausprä⸗ gung der neuen 1⸗Mark⸗Stücke in allernächſter Zeit beginnen. Wenn auch über die Prägungs⸗ form ſelbſt Endgültiges noch nicht feſtſteht, die Vorſchläge werden zurzeit noch geprüft, ſo wird jetzt bekannt, daß Aufträge für die Herſtellung von 1⸗Mark⸗Stücken aus Nickel in Höhe von 250 Millionen Mark vergeben werden ſollen. Die neuen Münzen ſollen bekanntlich die jetzt in Umlauf befindlichen 1⸗Mark⸗Stücke, die einen Nennbetrag von 256 Millionen haben, erſetzen. Die neuen Münzen werden 4,5 Gramm wiegen. 1125 Tonnen Nickel im Werte von 3,7 Millionen Mark ſind zu ihrer Herſtellung erſorderlich. Durch die Einſchmelzung der ſilbernen Mark⸗ ſtücke will man etwa 630 Tonnen Silber im Werte von ungefähr 25 Millionen und ebenſo⸗ viel Kupfer im Werte von 3 Millionen Mark ge⸗ winnen. Dadurch werden die Koſten der ganzen Münzreform reichlich gedeckt und durch die Ver⸗ wendung von Nickel iſt nicht nur den in Frage kommenden Induſtriezweigen geholfen, ſondern auch den in dieſen Betrieben beſchäftigten Ar⸗ beitern neue Möglichkeit zur Arbeit gegeben. Wichtige Aenderungen im Bund der Saar⸗ vereine ſind anläßlich einer in Rüdesheim ſtatt⸗ gehabten Beſprechung, die ſich mit den Vor⸗ bereitungsarbeiten für die diesjährige Bundes⸗ tagung verbunden mit der großen deutſchen Kundgebung für das abgetrennte Saar⸗ und Pfalzgebiet befaßt, bekannt gegeben worden, in⸗ dem Herr Senatspräſident Andres die Erklä⸗ rung abgab, daß ſich der Bund der Saarvereine von jetzt ab der Führung des Herrn Staatsrats Guſtav Si⸗ mon, M. d.., Gauleiter der RSDAp. Koblenz unterſtellt haben. Die Leitung der Geſchäftsſtelle„Saar⸗Verein“ bleibt in Händen des Herrn Verwaltungsdirek⸗ tor Th. Vogel. Die diesjährige Kundgebung jedoch, die wegen des am 3. September in Nürnberg ſtattfindenden Parteitages der NS. DApP. auf den 26. und 27. Auguſt verlegt worden iſt, wird durch die Gauleitung der NS.⸗ DAp. Koblenz, Schloßſtraße 45 durchgeführt. Alle Anfragen uſw. übet die Kundgebung ſind daher an dieſe Stelle zu richten. Ein 2600 Eine 2600 Jahre alte griechiſche zur Derptaftif au 1 3 ———————————————————————————————————— ahre alter Löwe„zieht um“ öwenſkulptur wird aus dem Perganom⸗Muſeum aiſer⸗Friedrich⸗Muſeum Berlin tränsportiert Im Zeichen des Turnfeſtes Zu dem am 22, Juli in Stuttgart beginnenden 15. Deutſchen Turnfeſt dieſes amtliche Ab⸗ zeichen geſchaffen worden Ueberführung der„Adler und Falken“ in die Hiller · Jugend Berlin, 2. Juli.(Eig. Meldg.) Der Bun⸗ desführer der„Adler“ und„Falken“ hat die Jüngerſchaft ſeines Bundes mit dem Befehl entlaſſen, ſich im Jungvolk, HJ. und BD., einzugliedern. Es iſt der letzte große Bund der bündiſchen Jugend, der die⸗ ſen Schritt vollzieht. Bis zu einer erfolgreichen Klärung der Spielſcharheit, in der die Adler und Falken ſeit Jahren führen, bleibt der Bund als Aelterenorganiſation beſtehen. Der Prozeß gegen die Reichslags⸗ brandſtifler Anfang Sepkember Leipzig, A. Juli. Von zuſtändiger Seite wird uns über den Stand des Verfahrens in der Reichstagsbrandſache mitgeteilt: Nachdem die gerichtliche Vorunterſuch⸗ ung gegen einen Teil der Angeſchuldigten ſchon vor einigen Tagen abgeſchloſſen worden war, iſt ſie nunmehr auch gegen die übrigen Angeſchuldigten durch den Unter⸗ ſuchungsrichter des Reichsgerichtes geſchloſſen worden. Die Vorunterſuchung hat ſich inſolge des großen Umfanges der anzuſtellenden Er⸗ mittlungen länger hingezogen. Die Akten wer⸗ den von dem Oberreichsanwalt mit der An⸗ klageſchrift gegen die Hauptbeſchuldigten in den nächſten Tagen dem IV. Strafſenat des Reichs⸗ gerichts vorgelegt werden. Mit der Hauptver⸗ handlung in der Sache kann hiernach wohl für die erſte Hälfte des September gerechnet werden. Neue Führung der Saarvereine Große Ehrungen für General Balbo Rom, 21. Juli. General Balbo wird von der Regierung nach ſeiner Rückkehr eine ganz be⸗ ſondere Auszeichnung erhalten, die den Charak⸗ ter einer nationalen Anerkennung für den von ihm geleiteten Transozeanflug annehmen ſoll. Er erhält den Rang eines Ober⸗ kommandierenden des geſamten Landheeres, der See und der Luftflotte. Sogar von der Ver⸗ leihung des Marſchalltitels für ihn wird geſprochen. 56⸗Millionen⸗Dollar⸗Kredil Amerikas für Rußland Waſhington, 21. Juli. Präſident Rooſe⸗ velt hatte bereits eingewilligt, daß der ruſſiſchen Handelsabordnung in Waſhington ein Kre⸗ dit von 4 Millionen Dollar bewilligt werde, den ſie zum Einkauf von rund 80 000 Ballen Baumwolle benutzen wird. Nun er⸗ wägt die Beconſtruetion Finance Corporation die Gewährung eines neuenKredits in der Höhe von rund 56 Millionen Dollar für Rußland. Dieſer Kredit ſoll in ſechs Jahren zurückgezahlt werden. In unter⸗ richteten Kreiſen wird verſichert, daß die ameri⸗ kaniſche Regierung der Bewilligung des neuen Kredits bereits offiziös zugeſtimmt habe, und daß es ſich hierbei um das Vorſpiel für die diplomatiſche Anerkennung Sowjetrußlands handele. Herriok reiſt nach Moskau Moskau, 22. Juli. Zu der bevorſtehenden Reiſe des ehemaligen franzöſiſchen Miniſter⸗ präfidenten nach Moskau wird mitgeteilt, daß Herriot in Moskau von dem Vorſitzenden des Rats der Volkskommiſſare der Sowjetunion, Molotow, empfangen werden wird, außerdem von Stalin. Herriot wird etwa zehn bis zwölf Tage in Moskau bleiben, wo eine große Ausſprache über die ruſſiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen ſtattfinden ſoll. Herriot beabſichtigt außerdem, die Hauptſtadt der Ukraine, Charkow, zu beſuchen. Jahrge Geder Sonn 20.07 Ul gang 20 153² Re 1562 Ri geſ 1849 Ei En 1914 Ul bie Am“ Hun ds des gan Griecher licher 5H die Hitze ſterns b nannten lung de— weſen z nungen Aegypte als Seg das Zei und da⸗ überſchũ tage de dere de Trübſal Die kllar, zei tage hel Geiß“. in den man„ keinem gen ent Wahrhe Körperl Was Selbſt ſtraße ve lein ſich zu nehr Die ber⸗ haus ei Verkel hofer S wurden det, we entſprac Schutz litiſchen Sonnt Für Die 9 daß ſie Luftf Sonn Blankol tagsrück der tar tag 12 Mittwo Bahnhö Mannh⸗ Bei d gegenüb ſals laſ erkenner harter nimmt e Die z ſich und Gegeben Die d niſche „Warr fen, ſi bäum Kraft Ein 2 mert an ſich um den Stu „Sturm neren den unf in ſeine ſich dem Licht un Seite ti Heimat, Schöpfe gabe, de uns wo auch die uns. 2 ziehung die fern immer wahren die ſelb fönlichk Emyhei- nach de Volk ve zu ſein es nenden he Ab⸗ ——— ind nd Bun⸗ hat die Befehl und letzte der die⸗ zreichen Adler bt der tags⸗ ber Seite ens in ſuch⸗ digten oſſen zen die Unter⸗ chloſſen infolge en Er⸗ mn wer⸗ er An⸗ in den Reichs⸗ uptver⸗ ohl für erechnet ral von der anz be⸗ Charak⸗ ihm 3 Ober⸗ res, der er Ver⸗ ür ihn it t Rooſe⸗ uſſiſchen n Kre⸗ hewilligt d 80 000 Nun er⸗ poration redits ionen ſoll in n unter⸗ e ameri⸗ s neuen ibe, und ſel für nnung E tehenden Miniſter⸗ eilt, daß iden des jetunion, ußerdem is zwölf große ⸗fran⸗ den ſoll. auptſtadt Jahrgang 3. Nr. 182. Seite ö5 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23. Juli 1933 Gedenklage Sonnenaufgang.05 Uhr, Sonnenuntergang 20.07 Uhr; Mondaufgang.32 Uhr, Mondunter⸗ gang 20.41 Uhr. 1532 Religionsfriede zu Nürnberg. 1562 Rittter Götz von Berlichingen in Hornberg geſt.(geb. 1480). 1849 Einnahme von Raſtatt durch die Preußen; Ende des pfälziſch⸗badiſchen Aufſtandes. 1914 Oeſterreich⸗Ungarns an Ser⸗ ien. Die Hundskage Am Sonntag, den 23. Juli, beginnen die Hundstage. Sie ſollen die heißeſten Tage des ganzen Sommers ſein. Schon bei den alten Griechen galten ſie als der Höhepunkt ſommer⸗ licher Hitze. Es waren auch die Griechen, die die Hitze, die mit dem Frühaufgang des Hunds⸗ ſterns beginnt, nach dieſem Stern„Hundstage“ nannten. Dieſer Stern ſcheint in der Vorſtel⸗ lung der Alten ein ganz gefährlicher Geſelle ge⸗ weſen zu ſein, denn er vermehrte— ihrer Mei⸗ nung nach— die Hitze der Sonne. Die alten Aegypter verehrten den„großen Hundsſtern“ als Segenſpender, denn er war gewiſſermaßen das Zeichen, daß ſich der Nil über die Ufer hob und das Land mit dem fruchtbegießenden Naß überſchüttete. Aber ſonſt brachten die Hunds⸗ tage dem Menſchen und dem Vieh, insbeſon⸗ dere den Hunden, kaum Freude, ſondern nur Trübſal. Die Bauernregel iſt:„Hundstage hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr“, oder„Hunds⸗ tage hell und heiß, ſo bangts im Winter jeder Geiß“. Nach altem Volksaberglauben ſoll man in den Hundstagen nicht baden, ſonſt bekommt man„Hundsblattern“. Auch ſoll man aus keinem offenen Waſſer trinken. Beide Weiſun⸗ gen enthalten jedoch inſofern ein Körnchen Wahrheit, als Baden und Trinken bei großer Körperhitze ſchädlich ſind. Was alles paſſiert Selbſttötungsverſuch. In der Rheinhäuſer⸗ ſtraße verſuchte ein 25 Jahre altes Servierfräu⸗ lein ſich durch Einnehmen von Gas das Leben zu nehmen. Gründe zur Tat ſind unbekannt. Die bereits Bewußtloſe wurde in das Kranken⸗ haus eingeliefert. Verlehrskontrolle. Bei einer auf der Sand⸗ hofer Straße vorgenommenen Verkehrskontrolle wurden 21 Kraftfahrzeuge beanſtan⸗ det, weil ſie den geſetzlichen Vorſchriften nicht entſprachen. Schutzhaft. Zwei Perſonen wurden aus po⸗ litiſchen Gründen in Schutzhaft genommen. 3 24 f 7 Sonnkagsrückfahrkarken zur, Dela Für die Dauer der Luftfahrtausſtellung Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit, daß ſie ſich entſchloſſen hat, für die Dauer der Luftfahrtausſtellung in Mannheim Sonntagsrückfahrkarten— auch Blankobarten, für Orte, welche gedruckte Sonn⸗ tagsrückfahrkarten nicht vorrätig haben— mit der tarifmäßigen Geltungsdauer vom Sams⸗ tag 12 Uhr bis Montag 12 Uhr und auch an Mittwoch Nachmittagen ab 12 Uhr durch die Bahnhöfe im Umkreis von 100 Kilometer um Mannheim auszugeben. Sämtliche Bahnhöfe —————————————————————————————— und die Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh., Mainz und Frankfurt a. M. werden im gleichen Sinne entgegenkommen. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß von dieſer weitgehenden Vergün⸗ ſtigung der Reichsbahn von allen Orten inner⸗ halb dieſes 100⸗Kilometer⸗Kreiſes zum Beſuch der ſehenswerten Ausſtellung regſter Gebrauch gemacht wird. In den Papierkorb. Neben unſerem Arbeitsplatz ſteht brav und ſelbſtverſtändlich ein kleiner Papierkorb. Des Morgens, wenn die Stunden der Pflicht auf uns warten, beachten wir ihn gar nicht, denn 51 eben ſauber und leer da zu ſein. Weiter nichts. Aber während der Arbeit wandern unſere Hände unzählige Male zu ihm hin, taſten ſich an ſeinem Rand empor und laſſen etwas in ſeinen„Rachen“ Es iſt immer wieder dasſelbe: beſchriebene Blätter, die ihren Sinn verloren haben, abgenutzte Federn, Druckſachen, die uns nichts angehen, alte Zeitungen, deren Inhalt längſt der Vergangenheit angehört, Blaubogen, die keine Kraft mehr haben, viel⸗ leicht auch Schnittenpapier, Obſtreſte, Zeugen einer winzigen Erfriſchungspauſe Solange der Papierkorb ſeinen„vorſchrifts⸗ mäßigen“ Platz ausfüllt, als ſtummer Diener, immer bereit, uns von unnötigen Dingen zu befreien, ſehen wir über ihn hinweg. Wenn es aber einmal geſchieht, daß ein altes Heft, das wir, mit der gewohnten Handbewegung, zur „erſten Mülleimerinſtanz“ führen wollen, auf den Fußboden ſchlägt ſtatt auf den wippenden Grund des Korbgeflechtes, dann werden wir plötzlich aufmerkſam. Und unſere Gedanken, die ſich ſonſt„tieferen“ Dingen zuwenden, ſammeln ſich und bleiben bei der Frage ſtehen:„Wo iſt der Papierkorb?“ oder„Warum ſteht der Pa⸗ pierkorb nicht da, wo er hingehört?“ Ja, die Gedanken kreiſen, unwillig zwar und haſtig, um dieſes unſcheinbare Etwas, das nur Beachtung findet, wenn es fehlt. Und erſt, wenn der Korb herbeigeholt iſt und an ſeinem Platze ſteht, gehen wir wieder aufmerkſam und ruhig an die Arbeit. Wie oft ſind es Kleinigkeiten, die uns plötz⸗ lich und mit ungeſtümer Kraft herausreißen aus dem friedlichen Hingang unſeres Tuns! Und des Abends iſt der Papierkorb bis an den Rand gefüllt mit tauſenderlei Dingen, die, in dieſer greifbaren Form, ihren vorgeſchriebe⸗ nen Weg gehen. Gedanken und Arbeitsfülle hängen noch als letzter Reſt daran. Und weil ſie nur einen winzigen Zeitwert hatten, der ſchnell vorübergeht, können die einzigen Beweiſe eben fortgeworfen werden, um, weiter und wei⸗ ter getragen, endlich ganz aus unſerem Geſichts⸗ kreis zu verſchwinden Spenden zur Förderung der nationalen Arbeit Die Betriebszelle der Firma Eſtol, AG. hat beſchloſſen, wöchentlich von allen Be⸗ ſchäftigten ein halbes Prozent des Bruttolohnes für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit einzubehalten. Es entſpricht dies einem monatlichen Betrag von 275.— RM. Die Firma ſelbſt hat durch ihre Arbeitgeber⸗ organiſation 4000 RM. in anerkennender Weiſe gezeichnet. Die Betriebszelle der Rheiniſchen Pa⸗ piermanufaktur Hermann Krebs, Mannheim, ſpendete 138,85 RM. Von den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern des Telegraphenamts wurden einmalig für die Arbeitsbeſchaffung RM. 300.—, für die Stiftung„Opfer der Arbeit“ ebenfalls RM. 300 und für Brüder in Not 160 RM. geſtiftet. Selbſt die geringbeſoldeten Beamten haben es ſich nicht nehmen laſſen, für die gute Sache ihr Scherf⸗ lein beizutragen. Ab 1. Auguſt werden außer⸗ dem monatlich RM. 530 für die Arbeitsbe⸗ ſchaffung von den Gehalts⸗ und Lohnbezügen einbehalten. RM. 290 wurden von den Mitgliedern des Reichsverbandes des„Deutſchen Elektro⸗In⸗ ſtallateur⸗Gewerbes“ überwieſen. Die Bäckerinnung Mannheim brachte es bei einer Sammlung auf den Betrag von RM. 1200.—, der für die„Adolf⸗Hitler⸗Spende“ ge⸗ zeichnet wurde. Die Spende für die„Nationale Arbeit“ der Arbeiter und Angeſtellten der Daimler⸗ Benz AG. Mannheim, erbrachte das erfreu⸗ liche Ergebnis von R M. 510.—. Ergänzt wird dieſe Summe noch durch einen laufenden Monatsbeitrag, der bis auf Weiteres vom Gehalt abgezogen wird. Die Arbeiter und Angeſtellten der Firma Daimler⸗Benz ſind durch j Kurzarbeit bis zum Aeußerſten ahrelange angeſpannt. Aus dieſem Grunde Der Lehrer als Führer Vortrag im NS⸗Lehrerbund (Schluß) Bei der Frage nach der Art der Einſtellung gegenüber der eintretenden Schwere des Schick⸗ ſfals laſſen ſich drei verſchiedene Einſtellungen erkennen. Die eine empfindet das Schickſal als harter Schlag für begangenes Unrecht und nimmt es als Vergeltung hin. Die zweite findet keine Beziehung zwiſchen ſich und dem Schickſal, hadert, nimmt es als Gegebenes fataliſtiſch hin, verkommt. Die dritte, die Roſenberg als d ie germa⸗ niſche bezeichnet, frägt nicht lange: „Warum!“, ſondern läßt es aufgrei⸗ fen, ſich aufſtemmen, in dieſem Auf⸗ bäumen ſich ſtählend, wachſend in Kraft und Ehre. Ein Baum, der im Sturm ſich feſter anklam⸗ mert an das Erdreich mit ſeinen Wurzeln, um ſich um ſo ſtärker oben entgegenzuſtemmen gegen den Sturm. Wir fühlen uns glücklich, wenn der Sturm kommt, weil wir ihn brauchen zum in⸗ neren Wachstum und Reifen, zum Bewußtwer⸗ den unſerer Kraft. Wie ein Baum verwurzelt in ſeinem Erdreich, ſich an dieſes anklammernd, ſich dem Sturm etngegenſtemmend aufſtrebt zu Licht und Sonne, ſo gilt für uns: Auf der einen Seite tiefes Verwurzeltſein im Erdreich Volk, Heimat, auf der anderen ſich aufrichten zum Schöpfer, zu Gott. Hieraus ergibt ſich die Auf⸗ gabe, daß wir in uns lebendig tragen, die vor uns waren, rangen und litten, in uns tragen auch die ungeheure Verantwortung für die nach uns. In dieſer Verantwortung ruht die Er⸗ ziehung zur Perſönlichkeit, einer Perſönlichkeit, die fern aller Eitelkeit und Eigenſinns für uns immer nur denkbar iſt im Hindurchtönen des wahren deutſchen Menſchen. Daraus ergibt ſich die ſelbſtverſtändliche Folgerung, daß die Per⸗ fönlichkeit nicht denkbar iſt ohne tiefes religiöſes Emvfinden. Nur in dieſem täglichen Ringen nach dem Ewigen wird die Kraft wach, die unſer Volk verlangt. Weil wir ihm lebendige Quelle zu ſein haben, dürfen wir es nicht mit Worten ſpeiſen, ſondern mit erlebter Kraft, die wir hinausfließen laſſen müſſen in Schule und Volk. Darum iſt religiöſes Empfinden nicht gekenn⸗ zeichnet durch Beſcheidwiſſen mit ſchönen Sprü⸗ chen, ſondern durch das Gedrängtſein: dienen und' helfen zu müſſen. Dann wird einſt die Zeit kommen, da dieſes Dienen und Helfen künſtlich hervorgebracht werden muß, ſondern wo der Dienſt am Volke herausgeboren wird aus dem inneren Leben, aus der inneren Kraft. Dann wird der Menſch nicht mehr vor uns ſtehen als das Bild des Gebeugten, knechtiſch Ergebe⸗ nen, des armen Proletariers, ſondern des wür⸗ digen, ſtolzen Arbeiters, der ſich in ſich reich und ſtark fühlt, das Bild eines heldiſchen Men⸗ ſchen, der aus der Kraft ſein Volk zum Sieg führt. Somit ſind die Aufgaben klar umriſſen: 1. in uns lebendig werden laſſen, die Kraft, die uns germaniſchen Menſchen innewohnt; 2. in der chriſtlichen Liebe. Erſt in der Ver⸗ einigung von Kraft— nicht Willkür, ſondern Stärke—, und Liebe— nicht mehr Sentimen⸗ talität, ſondern heilige Glut—, haben wir dann unſer Weſen gefunden, wurzeln wir feſt im deutſchen Boden. Bei der Frage, wie wir dieſes lebendige Leben, dieſes lebendige Deutſchſein in unſeren Kindern erwecken ſollen, muß eine Forderung erfüllt werden: Der Erzieher muß jugendlich den Jungen zur Seite ſtehen, denn alle fungen Menſchen bäumen ſich auf gegen formale Verkruſtung. Jugendlichkeit, unabhängig vom Alter, hat das Merkmal: tiefinnerliches Suchen und Rin⸗ gen. Ein Menſch, der glaubt, nicht mehr ler⸗ nen zu müſſen in dieſem Leben, iſt verkalkt, und es lohnt ſich für ihn nicht mehr zu leben. Darum iſt notwendig, daß der Erzieher mit der Er⸗ ziehung nicht bei der Jugend anfange, ſondern bei ſich ſelbſt, daß er weiß um ſeine Schwächen (und Mängel), daß er verbrenne auf dem Holz⸗ ſtoß ſeines inneren Feuers alles Faule, alles Schwache, alles, was noch nicht in dem Bild der Perſönlichkeit verwurzelt iſt. Daher iſt vor jedem Unterricht die Frage nötig:„Bin ich heute jugendlich genug?“ Der Dienſt beginnt ſomit nicht um 8 Uhr, ſondern ſchon dann, wenn er allein ſchon iſt der freudige Opferwille um ſo höher zu bewerten. Die Arbeiter und Angeſtellten der Iſola⸗ tion AG. ſpendeten zur Förderung der Na⸗ tionalen Arbeit den Betrag von RM. 200. Es iſt dies ein ſchönes Zeichen für die Opferwillig⸗ keit der Belegſchaft, die ſchon ſeit Jahren Kurz⸗ arbeit leiſtet und ſeit Juni 1931 in der vorder⸗ ſten Front der NSBO. in Mannheim kämpft. Wieder Werke ſchaffen Die Volksfürſorge, die in den letzten Wochen von glänzenden Erfolgen berichten konnte, holt zu einem großen Schlage aus. Vom 23. bis 30 Juli ds. Is. veranſtaltet ſie in ganz Deutſch⸗ land eine Großkampfwoche, in der viele tauſende Mitarbeiter intenſiv am Werke ſind, um für den laufenden Monat ein Muſterergebnis in der Antragsproduktion zu erzielen. Einher damit geht eine Verbeſſerung der Tarife dieſes Unter⸗ nehmens für alle Schaffenden, die, es jetzt wirk⸗ lich jedem deutſchen Volksgenoſſen ermöglichen, eine Lebensverſicherung bei dem größten Ver⸗ ſicherungsunternehmen der Deutſchen Arbeits⸗ front abzuſchließen.— Volksgenoſſen, helft die⸗ ſen Helfern für die Sicherung eurer Exiſtenz und beim Wiederaufbau Deutſchlands. „Arena“ Haupt am Möhlblock Sehenswerte Artiſtenkunſt und Athletik. Seit Wochen gaſtiert unſer Mitbürger Haupt nun ſchon an der Peripherie der Stadt. Wir haben zwar bereits auf die meiſt ungewöhn⸗ lichen Leiſtungen, die man in einem ſolch be⸗ ſcheiden ausſehenden Freilicht⸗Variété gar nicht vermutet hätte, ſchon hingewieſen. Nun hat Di⸗ rektor Haupt jedoch in den letzten Tagen eine Reihe von kaum mehr zu überbietenden Num⸗ ſich bereit macht. Eines iſt darum grundſätzliche Vorausſetzung: die felſenfeſte Ueberzeugung, daß der angeratene Weg der rechte. Die Aufgabe iſt erſt dann vecht erfüllt, wenn der Stoff lebendig wird in dem Erzieher, wenn er durch ſeine Führung, denn es iſt immer Führung, in den jungen Menſchen die deutſche Scholle, Heimat, Ehre lebendig werden läßt. Darum darf kein Schnitt gemacht werden zwiſchen Beruf und pri⸗ vatem Leben, denn der Menſch kann ſich nicht teilen. Darum nicht das Gefühl der Lebens⸗ meiſterſchaft, ſondern der Berufsmeiſterſchaft. Dann kann der Schüler dem Lehrer nacheifern, in dem Wunſch, ein ganzer Kerl zu werden wie der Lehrer, dann wird er nicht ein Grauen empfinden, einmal zu werden wie das Bild vor ihm. Darum gibt es für den Lehrer kein Aech⸗ zen, Stöhnen und Klagen, ſondern nur ein Zu⸗ ſammenbeißen der Zähne, ſoll er Führer ſein. Wir brauchen ſieghafte Lehrer mit offenen, klaren Augen, denen der heldiſche Sinn auf die Stirne geſchrieben. Darum iſt 3. nötig die Ueberzeugung, daß der Schüler entwicklungs⸗ fähig iſt, ſonſt iſt alles vergebens. Sonſt hat er Platz zu machen einem anderen, jungen, oder er muß den Weg ſuchen zu ſeinen Kindern. Nicht Stunden geben, ſondern lebenviges Leben weckt in den Kindern. Eines hat er darum ſtändig vor Augen zu halten: nur der iſt gebildet, der täglich ſucht und ringt, zur Bildung ſeiner Ehre, ſeiner Perſönlichkeit zu gelangen. Mag einer noch ſo viele Titel haben, muß er des⸗ wegen doch nicht gebildet ſein. Darum muß er nur dieſen Bildungshunger ſtändig den Jungen vor Augen halten: ſtets aus ſich nur das Beſte und Edelſte herauszumeißeln. Dieſe Bildung als Streben, lebendig zu machen, iſt unſere Aufgabe. Alle dieſe Aufgaben ſind nur dann erfüllbar, wenn wir überall den jungen Menſchen als Führer zur Seite ſtehen. Führer ſein heißt, das Stärkſte, Schwerſte übernehmen, täglich auf dem Poſten ſein, Richtung geben können, vor allem lebendig werden laſſen die unabweisbare Liebe zum Volk, Liebe zu den anvertrauten Kindern. Wenn dieſes Führertum erlebt iſt, dann muß in einer Klaſſe als einem Ausſchnitt der Volks⸗ gemeinſchaft der Geiſt des Volkstums lebendig An die deulſche Fraul Einſt war bekannt in allen Landen, Daß deutſche Frauen reich an Sitte und an Ehre. Man hat dafür getan in langer Zeit der Schmach und Schande, Daß dieſer gute Ruf ſich nicht vermehre! Man hat— deutſchen Frau entfremdet deutſche t 5 rt, Man fand das Fremde ſchön und ſehr apart. Trug wer ein Kleid, ſchamlos dekolletiert, So war dies ganz„berückend“, Der neuſte Schuh, Pariſer Mode, war entzückend. Man fand die Negertänze einfach wundervoll, Man tanzte Charleſton, Foxtrott faſt wie toll. Drum ruf ich euch, ihr deutſchen Frauen, heute: Helft mit! Ihr habt am Sieg dann eure Freudel Helft kämpfen für die große heilige Sache. Daß unſre deutſche Frau zum Leben neu er⸗ wache! Woll' Gott, daß alle unſere Frauen bald er⸗ wachen Und unſrem Vaterlande wieder Ehre machen! Nicht lange mehr wirds dauern, wir ſingen dann aufs neue Das ſchöne alte Wort in unſerm Lied: „Deutſche Frauen, deutſche Treuel“ Liſa Willig. ..———————— 5 neu zuſammengeſtellt, die einen Beſuch ohnen. Zu den Höchſtleiſtungen des Schlangenmen⸗ ſchen Carlo, des Artiſten Stone mit ſeinen Gleichgewichtsvorführungen insbeſondere am ſchwebenden Trapez, den fliegenden Men⸗ ſchen, wobei jeden Abend zum Teil humor⸗ volles Wettfliegen ſtattfindet, neben der Akro⸗ batik des einbeinigen Herrn Haupt ſelbſt, der Turnkunſt von Frl. Roſel am hohen Reck und dem Humor unſeres Lokalhumoriſten Hahn iſt es insbeſondere der Kraftmenſch„Olini“, der eine Attraktion erſten Ranges darſtellt. Dieſer Mann beſitzt eine Rieſenkraft, dazu iſt er ſo vielſeitig in den Darbietungen, daß nicht alle ſeine Nummern an einem Abend gezeigt werden können. In den Senſationen wechſeln die athletiſchen Spitzenleiſtungen. Einmal kann er je zwei Pferde am Arm, die aus der Nachbarſchaft ent⸗ lehnt und daher nicht dreſſiert ſein können, minutenlang ſo bändigen, daß die ineinander gefalteten Hände bei deren entgegengeſetztem Zug nicht auseinandergeriſſen werden. Zum an⸗ dern Mal läßt er ſich, früher ſchon eine nicht minder bekannte Senſation, zwei Meter tief be⸗ graben, nachweislich ohne irgendwelche Hilfs⸗ mittel oder Tricks. Und das meiſt etwa eine Stunde lang. Dabei muß man allein ſchon den auf ihm laſtenden Erdaushub bedenken. Das iſt ein Experiment, das neben Kraft und zäher Ausdauer bei der Gefährlichkeit auch Todesver⸗ achtung verlangt. Zu dieſen ſelten zu ſehenden Leiſtungen arbeitet Olini noch als Stemmer, packt auf einem Tiſch Stühle, Kinder und Frauen zuſammen und hebt ihn mit den Zäh⸗ nen in die Höhe. Mit Recht kann man ihn auch als Elſenkönig bezeichnen, bringt er doch ſtarkes Kanteiſen zum Biegen. Um dieſe Pracht⸗ leiſtungen gruppiert ſich eine Reihe unterhalten⸗ der Variété⸗Nummern. rex. ———————————————————————————————————————————————————————— ſein, muß ſie alles Edle und Saubere zur Rei⸗ fung herauswachſen laſſen. Alles Predigen über die Notwendigkeit des Zuſammenhaltens iſt jedoch nutzlos, wenn die Lehrerſchaft in ſich uneinig.(Starker Beifall.) Dazu iſt nötig das Sichſelöſtfinden der Lehrerſchaft und das Rin⸗ gen zum Volk hin. Die Aufgabe ihres Zuſam⸗ menſeins iſt das gegenſeitige Sichhochringen zu innerlicher Lauterkeit, zur Entfaltung deutſchen Weſens. Erſt wenn wir, jenſeits aller Eitelkeit und allen Eigenſinnes eines vor Augen ſtellend: Deutſchland und die deutſche Ehre, innerlich neugeboren werden im Beiſpiel unſeres Füh⸗ rers, den wir verehren, im Erwachen unſeres Volkes wird die Flamme emporflackern, die hoch zum Himmel dringt, die wir in die deutſchen Volksgenoſſen hineinſenken. Unſere Aufgabe iſt daher nicht die formale Schulung, ſondern das Lebendigmachen deutſchen Geiſtes deutſchen Weſens, desjenigen deutſchen Weſens, d eſ⸗ ſen Kennzeichen der Siegiſt! Der Beifall, der nach der bisherigen feierlichen Stille andächtigen Aufnehmens aufflammte, be⸗ wies die erfreuliche Aufgeſchloſſenheit der Er⸗ zieher für die reſtloſe Hingabe an⸗ den Dienſt am Volk, bewies aber auch die nicht aufzuhal⸗ tende Sieghaftigkeit der Sendung nationalſozia⸗ liſtiſcher Ideen, die ſtrahlende Sieghaftigkeit auch ſeines echt deutſchen Trägers. „Der Vorſitzende dankte ihm auch darum nicht für ſeinen Vortrag, ſondern für das Bekenntnis eines geiſtigen Führers aus dem Erlebnis des Nationalſozialismus, aus deſſen Erlebnis des Wortes:„Es iſt der Geiſt, der ſich den Körper ſchafft. ⸗ In dem durch ein begeiſtertes Sieg⸗Heil auf Volk und Führer und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied zum Ausdruck gebrachten Treuegelöbnis klang dieſes tiefe Erlebnis aus. In der nach einer Pauſe anſchließenden Kon⸗ ferenz des Landesverbandes badiſcher Volks⸗ ſchullehrer, Bezirk Mannheim, ſtellte deſſen Vor⸗ ſitzender, Pg. Brauß, nach einigen einleiten⸗ den Worten die Mitglieder des neuen Vorſtan⸗ ——— 5 ————————[————— 4 5 1 4 ——— ———— ——————————————————————————— — 5* 5—*—————————————————————— —— — —— „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23. Juli 1933 Eiür Teuren u. Arbeit prima Chrom- Sportboxleder, durch aus 280hlig, erste Sohlen genänt, zweite Sohlen holzgenagelt, Staublaschen, 7 Gummi- 4 Absatz carl Fritz& Cie. H 1. 8 NaxMNEIIM, Sreite Strase Die firma Fritz ist urdeutsch Lu. erster lnserent des Hakenkreuzbanners Aus dem Gerichtsſaal So lange deine Fratze nicht anders Die tragiſche Geſchichte einer Ehe iſt das Bild, das eine Gerichtsverhandlung als Rahmen um⸗ faßt. Mit einer Liebesheirat fing es an. Frau B. mag als unbeſchriebenes Blatt nicht den Blick gehabt haben, der nötig geweſen wäre, ihren Ehemann richtig einzuſchätzen. Dieſer ver⸗ kehrte beruflich in Schifferkreiſen und ließ ſich sgern mal mitnehmen auf Extratouren, die im Programm einer Ehe nicht vorgeſehen ſind. Ir⸗ gendwo wird ein Verhältnis daraus, das neben der Ehe herläuft. Kinder ſind aus der Ehe ſchon da, ein weiteres ſoll kommen. Der Ehe⸗ mann gibt ſeiner Frau zu verſtehen, daß er keines wolle. Sie bekommt öfters Schläge. Streitigkeiten ſind häufig. Schließlich ſagt der Mann: So lang deine Fratze nicht anders iſt, geh ich nicht mit dir aus. Und er geht mit der anderen aus. Da iſt außerdem ein Freund des B. Dieſer iſt wegen Abtreibungsaffären vorbeſtra alſo verſteht er was davon. Frau B. läßt ſich auf Drängen ihres Mannes auf die Sache ein und wird in doppelter Beziehung ein Opfer dieſes„guten“ Freundes. Es iſt wohl als glaub⸗ haft anzunehmen, wenn Frau B. angibt, ſie habe ihren Mann auch hiervon in Kenntnis ge⸗ ſetzt; er habe ſie wegen ihrer Zimperlichkeit ge⸗ ſcholten und das als nichts Beſonderes darge⸗ ſtellt. Der Verdacht der Kuppelei wird Gegen⸗ ſtand der Anklage des Staatsanwaltes. Bei dem ſchwierigen Sachverhalt des in Scheidung leben⸗ den Ehepaares iſt ein Beweis einwandfrei je⸗ doch nicht zu erbringen. Die Frau iſt geſtändig in jeder Hinſicht. Der Mann macht einen denkbar ungünſtigen Eindruck, da er alle Schuld von ſich wälzen will. Am ſchlechteſten ſtehen ihm die vielen Tränen, die er in den Ellenbogen weint. Sie paſſen nicht zu ſeiner Statur. Mit drei Monaten Ge⸗ fängnis büßt er ſeine Anſtiftung zur Ab⸗ treibung, Frau., für die mildernde Umſtände ſtark ins Gewicht fallen, kommt mit drei Wo⸗ chen Gefängnis wegen verſuchter Abtrei⸗ bung davon. Unterſchlagung gemeinnütziger Gelder Adam B. hatte die Leitung einer Gemein⸗ nützigen Eigenheim⸗Baugenoſſenſchaft von Kriegshinterbliebenen. Er führte die Bücher und hatte den Kaſſenſchrank in Verwaltung. Wie ſo oft bei ſolchen Vertrauensſtellungen war auch hier die Kontrolle äußerſt dürftig, ſo daß B. Jahre hindurch Gelder unter⸗ ſchlagen konnte, die ſich ſchließlich auf die Summe von RM. 10 000 beliefen. B. hatte bis zum Jahre 1931 ein Einkommen, das ihm hätte genügen können, etwa 250 RM. monatlich. In dieſer Zeit hat er bereits einen Großteil der Unterſchlagungen begangen. 1931 wurde ihm gekündigt. Die Arbeit war ausge⸗ 5EE UNsATZT SrEIGI. Das Gur BAnn — —„ LI— —— 2233— — EsSRichr Ste ** Mit dieſem Kapitel beenden wir die ſonntägliche Artikelfolge über den Alt⸗ Lindenhof, die in unſerer Leſerſchaft großen Widerhall fand und ein Stück eimat von ebenſo geſchichtlicher Weite wie menſchlicher und allzu⸗menſchlicher Nähe ſchilderte.(D. Red.) Ma hawwe's letſcht Mool widder vun denne Kinnerboſſe gebabbelt, die jo eigentlich kee Kin⸗ nerboſſe ware, ſondern ſchwerer Ernſchd. Kinner ſchbiele jo üwwerhaupt nie— ihr Schbiel is jo Ernſchd, weil er vor die Kinner's Leewe bedeit. Die Kinner ſchbiele s Leewe, und wann mir alde Simbel ſin, dann ſchbield erſchd's Leewe mit uns— ſo iſſes doch— odder nit? E Epiſod vum Raache hab ich verzählt ghabt. Ma ware domools ſo ungfähr ſechs, ſiwwe Johr ald geweßt. Heit awer, in dem Schluß⸗ kapitel, will eier Grookopp un Vadder vun der lee Lotte un denne zwee ſchdramme Buuwe, Abſchied vun eich als Achtzehnjähriſcher, als Student, nemme. Ja, ja, des ware mir aach emool. Hawwe ſchdolz des farwiſche Käpple 'ſchwunge driwwe in Heedelberſch, bis dann halt alles annerſch kumme is. Awwer des ſin Privatſache Eiſchentlich kennt ma den Streech, wo ma 'ſchbielt hawwe, ſo rechte„Fuchſemimik“ vun Kulörbriider nenne. Zu värt waare mir domools. Un's war e Baronsſchbroß aus der Näh dabei— alles Schulkamerädle— un eener, der heit e großes Dier in Mannem is. Des⸗ weege will ich aach ausnahmsweis alle Name vun uns vier nit richdiſch ſaage. Sie ſolle emool Neweſach ſei, die Hauptſach is der Schdreech und die Karambolaaſch mit der Bolizei. Eewe kummt mir e Idee— ich nenn eefach unſer Biername, die ware jo unner uns ſo gut wie e Adreß vun der Meldeſchdell, Name wie Zeus, Marbod, Mjöllnir, un ſo— ma ware halt partout„Klaſſiter“ dorch die Bank. Mir vier ware alſo der„Baron“(ſein Biername wees ich nimmer), vun Heidelberg der„Orion“ (weil er als gern nachts uffem Philoſopheweg in die Schdern mit ſeine Schdern geguckt hot), vun Mannem der„Nimmerſatt“(weil er immer Liebesbrief noch dem gleichnamige Neſchd irgendwo drowwe im Memelland 'ſchriwwe hot) un ich der— Achdung, hebt eich!— alſo, un ich der„Buzephalus“(was eiſchendlich„Stierkopf“'heeſe hot, weil ich mein Schädel vun jeher gern(ich Ochs!) für annere hiig“halte hab). Im iwwriſche awwer war der Buzephalus der Lieblingsgaul vum Alexander der Große, un der Gaul, der'n dorch hunnert Schlachte gedraage hot, hot mir ſo viel imponiert, wie der, der Heeſach owwedruff 'ſeſſe is. 5 Domools is noch kee Schdroſſebahn uff den Lindehof gange. Die Gasladerne hawwe oowends blos geblinzelt, un mir hawwe uns aangezooge, wie ſo richdige„Platte⸗ wichfer“, e blobe Blus aan un e Bierflaſche⸗ gummi um den Kraageknopf, die Hoor e bißl verſchdruwwelt. Vär ſechs Mark ham' mir an der Oelfabrik, im Hof war ſo e Baulager, uns en große Balke gekaaft. Mit dem ſimmer dann nachts gege zwölfe(zwee hawwe'n vorne und zwee hawwe'n hinne uf der Schulder ge⸗ traage) ganz duckmäuſeriſch dorch die Meerfeld⸗ Kindheitserinnerunge vum'e Lindehöfler Mannemeriſches— vun de Lewwer weg/ Vum Nanſcher Kapitän Morgan des Dindefaß, des Lineal, der Feddeshalder, die Bleiſchdifde un zwee Schutzmannshelm do in der Luft rumgewirbelt! Ach Gott, hot des e Keilerei in der Wachtſtub gewwe! Des war de Schutzleit doch zu viel, un wie mir die Schutz⸗ mannsfäuſcht gſchbührt hawwe, do war's uns aach zu viel. Uff ſo'n Ausgang ware mir na⸗ diirlich nit géfaßt geweeſe. Mir hawwe genau ſo bees ausg'ſehe wie die Wachtſtub. „Der lange Ballee hHᷣot garnit ganæ in dĩe Boliaeimach neĩgewolliꝰ ſchdroß un hawwe blos druff gewaart, bis'n Schutzmann uns aanhalde deet. Lang fimmer rumg'eſchliche, möglichſt verdächdiſch an denne Laderne vorbei. Uff emool is ſo'm„Blitzableiter mit ſeinere Helmſchbitz am Gontardplatz uff uns zug'ſchoſſe. „Halt! Was wollt ihr, wo habt ihr den Bal⸗ ken her, wo wollt ihr hin—?“ Er hot jo nit wiſſe kenne, daß mir aaſchdänni⸗ ſche Kerl ware un den Balke gekaaft hawwe. Im Dunkle hawwe mir ſchlimmer wie dunkle Exi⸗ ſchdenze ausg'ſehe. Wie er vorne bei denne zwee ſchdehn gebliwwe is un hot die aanhalde wolle, do hawwe mir zwee hinne den Balke vorwärts⸗ gedrickt, un wie der wiidige Schutzmann zu uns hinne kumme is, do hawwe die zwee vorne wid⸗ der vorwärtsgezooge. „Wollt ihr den Balken weglegen—!“ Des is uns garnit ei'gfalle. „Ich bring euch ſchon zur Raiſon!“ ſchbrüht des Aag vum Geſetz.„Allez, mit auf die Wache — alle vier!“ Awwer mir hätte vor alles nit den Balke los⸗ geloßt. Froogt nit, was des vor'n Theater war, bis mir die vier Schdaffle vun der Polizeiwach in der Gontardſtroß drowwe ware. Der lang Balke hot garnit ganz mit neigewollt. Wo mir vum Drodoar aus noochgedrickt hawwe, is'er bees wedder die Gaslamb drin gſchooſſe, un wo mir endlich hinne aach noch drin ware, do hawwe mir den Balke aach wärklich abgeleegt, ma hawwin eefach uff den Diſch blumbſe loſſe! war kee Diſch,s war e lange ſchmale Diſch⸗ blatt uff zwee Holzböck. Jeſſes, hot ſich die Platt gebooge, is die borzellanene Sandbüchs, Do zieht der„Baron“ miteeme Ruck die Quittung iwwer den gekaafde Balke aus der Daſch un fuchtelt dodermit denne Schutzleit vor der Nas rum un kreiſcht: „Was wollen Sie denn, meine Herren Wacht⸗ meiſter— uns wie Diebe auf der Straße auf⸗ zugreifen. Wir verbitten uns ſolche Behand⸗ lung, ich bin Baron Udo von X. aus., der Großherzog von Baden iſt mein Pate...“ Und wir übrigen Drei in einem Zug: „Jawohl, jawohl— eine Gemeinheit, den Balken haben wir gelauft, jawohl!!“ Die Schutzleit ware im Moment ganz perplex iwwer den uuverhoffde Widderſchdand vun der geiſchdige Seit her, iwwer den halb färſchdliche Bſuch in ihrer Wachſchdub. Naddiirlich ſinemer weege„groben Unfuges“ 'ſtrooft worre, naddiirlich ham'mer den Balke ſchee widder mit naus genumme, genau ſo iw⸗ wer der Schulder, wie mir'n neigedraage hawwe und naddiirlich ſinmer ſchun am näggſchde Eck vum'e annere Schutzmann widder aag'halte worre. Mir hawwe awwer genug ghabt von der Nachtmimik uff'm Lindehof, hawwe uns glei ausgewieſe. E paar Daag druff hot jeder vun uns vier ſei'n Karzer abg'ſeſſe. Schbäder, wo der ee Wachtmeeſchder penſio⸗ niert worre is, ham'mer bei me Schoppe noch emool des Buuweſchdückl ufflewe loſſe un'n recht gehörige uffs Blühe un Gedeihe vum LAindehof nunnerg⸗ſchwenkt! „Der lange Balke hot garnit ganz in die Bolizeiwach neigewollt...“ gangen. Er hatte von da an noch eine monat⸗ liche Vergütung von 40—50 Mark für Ein⸗ ziehung von Miete. Dieſe Tätigkeit nahm monatlich—3 Tage in Anſpruch. Unverſtänd⸗ licherweiſe überließ man B. weiterhin den Kaſ⸗ ſenſchlüſſel. So groß wax das Vertrauen, das man alſo in ihn ſetzte, ſo groß war auch der Mißbrauch, den er damit trieb. Er unter⸗ ſchlug luſtig weiter und kaſſierte für ſeine Taſche monatlich 200 Mark. Der Angeklagte iſt kein junger Mann mehr. Er hat am Krieg teilgenommen und war ver⸗ wundet. Das Bedürfnis, in ſeiner kleinbürger⸗ lichen Sphäre mehr zu gelten als ſeiner Perſönlichkeit zuſtand, ſcheint mit die Triebfeder ſeines Handelns geweſen zu ſein. Er war Turnwart in einem Verein, den er mit hochher⸗ zigen Stiftungen bedachte, deſſen Feſte er finan⸗ zieren half. Einen Abſtecher ins Weib⸗ und Weinſelige ſcheint ihm hie und da Bedürfnis geweſen zu ſein. Der Angeklagte gibt ſeine Tat zu. Wirtſchaft⸗ liche Not kann man ihm nicht unterſtellen. Der ſchwere Vertrauensbruch iſt erſchwe⸗ rend. Der Staatsanwalt fordert eine Beſtra⸗ fung von einem Jahr ſechs Monaten Gefäng⸗ nis, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Das Urteil lautet etwas milder, auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr und drei Monaten. Zwei Zuhülter Im Labyrinth der menſchlichen Seele ſich zu⸗ rechtzufinden iſt ſchwer. Handelt es ſich um ſo aſoziale Typen wie Dirnen und Zuhälter, ſo verliert ſich der pſychologiſch forſchende Blick in wirre Untiefen. Dieſer 24 Jahre alter Karl Stellrecht war wechſelweiſe der Auserkorene zweier Dir'nen, die nicht ſo ausſahen, als müßten ſie ſich mit dieſem blöden Halbmenſchen be⸗ gnügen. Er war in einer Förderklaſſe, wo er in der achten Klaſſe noch das gleiche Buch ſtudierte wie in der erſten. Zum Geldverdienen als Tag⸗ löhner hat das Wiſſen immerhin gereicht. Die reichlichen Zuwendungen ſeiner beiden„Prie⸗ ſterinnen der vulgären Liebe“ hat er alſo aus Not nicht annehmen müſſen. Mit der einen hat er ſich verlobt, ſo bei⸗ läufig, vielleicht beim Spaziergang durch die Filsbach. Sie wollen auch heiraten, ſagen ſie. Das Lehrbuch der Schule und das der Liebe mmr— 0 9* 3 3 ſind nicht vom gleichen Verfaſſer. Das zweite mag er beſſer verſtehen. Das Urteil lautet auf acht Monate Ge⸗ fängnis. Wer in kriminellen Dingen keine große Erfah⸗ rung hat, für den iſt es neu, zu hören, daß verheiratete Zuhälter eine ſeltene Erſcheinung ſind. Eines der Exemplare iſt der 29 Jahre alte Joſef G. Er hat eine Familie mit drei Kindern. Eine Betrugsaffäre, wegen der er auch angeklagt iſt, paßt zu ſeiner korrupten Lebensweiſe. Er bezieht Fürſorgeunterſtützung. Sein Teppichreinigungsgeſchäft verkaufte er für 1100 Mark. Sofort kaufte er ſich ein Motorrad für 200 Mark. Und gleichzeitig beſchwert er ſich beim Fürſorgeamt in groben Briefen über den niederen Unterſtützungsſatz, den er erhält. Von ſeiner Familie zieht er weg und mietet ſich ein Zimmer. Er wird der Freund einer Dirne, von der er wöchentlich Geld bekommt und die von ihm als Gegenleiſtung gleichſam Schläge bezieht. Er beſtreitet zwar alles, die Schläge, das Geld, überhaupt: ich bin„un⸗ ſchuldig“. Gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes lau⸗ tet das Urteil auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und Ueberweiſung an die Landes⸗ polizeibehörde. Wettervorherſage Fortdauer der warmen Witterung. Strich⸗ weiſe Gewitterregen. Aufruf! Anläßlich der 2000-Kilometer⸗Jahrt übernimmt die Standarte 171 in den Stadt⸗ teilen Tindenhof, Ueckarau, Rheinau bis Schwetzingen die geſamten Gbſperrmaß⸗ nahmen. In Anbetracht der langen Zeit⸗ dauer der Abſperrungen und den damit verbundenen Schwierigkeiten in bezug auf verköſtigung und Erfriſchungen bitten wir die Anwohner der geſperrten Straßen, den Sd.-Männern Erfriſchungen darbieten zu wollen. Standarte 171. gez.: Jeit. Tageskalender Sonntag, den 23. Juli 1933: Nationaltheater: Letzte Vorſtellung der Spielzeit 32/33: „Der Vogelhändler“, Operette von K. Zel⸗ ler. Miete B. Anfang 19.30 Uhr. Planetarium: 16 und 17 Uhr Vorführung. Rhein⸗Neckar⸗Hallen:„Dela“, Deutſche Luftfahrtaus⸗ ſtellung. Täglich geöffnet 10—20.30 Uhr. 5 Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Kabarett und Variete für alle. 20.15 Uhr: Die große Kabarett⸗ und Variete⸗Revue. Anſchließend Tanz. „Friedrichspark“: 4 und 8 Uhr großes Konzert. Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rhein⸗Lotalfahrten: 7 Uhr Biebrich —Wiesbaden—Rüdesheim—Aßmannshauſen und zurück..40 Uhr Speyer und zurück. 12 Uhr Worms und zurück. 14.30 Uhr Speyer—Germers⸗ heim und zurück. 19.45 Uhr Worms und zurück. Abendfahrt 2½ Std. Tanz: Kabarett„Libelle“, Pavillon Kaiſer. Ständige Darbietungen: Stüdt. Schloßmuſeum: 11—17 Uhr geöffnet. Ausſtel⸗ lung: Das deutſche Märchen in Schrift und Bild. Naturalienkabinett im Schloß: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Stüdt. Kunſthalle: 11—13.30 und 15—17 Uhr geöffnet. Ausſtellung von Werken Mannheimer Bildhauer und Künſtler.— Im Graphiſchen Kabinett werden Mar Klingers„Intermezzi“, eine Folge von zwölf Radierungen, gezeigt. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Moderne Kunſt. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Geſchäftliche Mitteilungen Der ſchöne deutſche Teppich kann in ſeinen Muſtern, ſeiner Haltbarkeit und Billigkeit kaum noch von echten, d. h. ausländiſchen Erzeugniſ⸗ ſen übertroffen werden. In ihren neuen Ver⸗ kaufsräumen, O7, 25, zeigt die Firma Hermann Regelin in einer Sonderausſtellung die hohe Kunſt deutſcher Teppichwebereien. Alten Mu⸗ ſeumsſtücken in Farbe und Motiv nachgearbeitet, bilden dieſe deutſchen Teppiche Schmuckſtücke jeder Wohnung. Die Beſichtigung iſt lohnend und ohne Verbindlichkeit. Hauft nicht hei luden! en vyiE voßs Wiir f SorschEIMUNι”ο. UNIFORMEHO. 8113 Jahrg Unmi Kronau berg zu fürſtbiſ fuhr m meiſten 7 kannten Ortes, für jede beſtimn Adan Müh — wer waren oder A nenmin tan zu wegs f ſache u Is M isle als er Unglüc Politik kehrte, In di⸗e Aber d das un wurde mele, 1 zu frei hat. G rufung Heut eword herrlick Blau i flächen etwas auch de den Le nur eit guten? ſauſen Wagen ſagen fuhr il tätigen er ang. dieſes läßt ſi⸗ 1 1933 an der, die do in des e voll“ uck die zus der leit vor Wacht⸗ iße auf⸗ Behand⸗ X der eit, den perplex vun der ſchvliche nfuges“ n Balke ſo iw⸗ hawwe chde Eck age halte von der ns glei der vun penſio⸗ pe noch ſe un'n he vum n die zeit 32/33: K. Zel⸗ ffahrtaus⸗ ett und Kabarett⸗ izert. Biebrich en und 12 Uhr Germers⸗ d zurück. Ausſtel⸗ und Bild. —17 Uhr geöffnet. Bildhauer tt werden von zwölf nd 15—17 zeughaus: n ſeinen eit kaum rzeugniſ⸗ ten Ver⸗ hermann die hohe ten Mu⸗ earbeitet, nuckſtücke lohnend Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23, Juli 1933 Konzentrationslager Kislau Ein Beſuch bei den badiſchen Nove mberprominenken—„Die Hölle von Kislau“— Wie ſie leben und wie ſie„leiden“ Unmittelbar vor der Station Mingolsheim⸗ Kronau liegt an der Straße Karlsruhe—Heidel⸗ berg zu linker Hand das ehemals gräfliche und fürſtbiſchöfliche Luſtſchloß Kis lau. Achtlos fuhr man viele Jahre lang dort vorüber. Die meiſten, die durch das badiſche Land fuhren, Der Brunnen im Hofe der Anſtalt kannten wohl nicht einmal den Namen des Ortes, bevor die große deutſche Erhebung ihn für jeden Badener eläufig machte und mit ganz beſtimmten Vorſtellungen verband. Daß ein Adam Remmele einmal in der Kislauer Mühle die erſten Säcke getragen hatte — wer wußte es? Seine intimſten Freunde waren davon überraſcht, als ſie es im März oder April 1933 erfuhren. Er ſcheint als In⸗ nenminiſter und Staatspräſident auch nichts ge⸗ tan zu haben, um dieſe hiſtoriſche und keines⸗ wegs ſchon an und für ſich beſchämende Tat⸗ ſache unter die Leute zu bringen. Daß er als Müllerburſche dort anfing, hat Kislau nicht populär gemacht. Aber als er nach einem weiten Kreislauf, der zum Unglück des badiſchen Volkes leider durch die ging, als Schutzhäftling dorthin zurüch⸗ ehrte, da war Kislau in aller Munde. In dieſen beiden Tatſachen liegt ein Urteil über den Politiker Remmele, das um ſo ſchwerer wiegt, als es ausgeſprochen wurde von demſelben Volk, das Adam Rem⸗ mele, der Landſturmmann, im November 1918 zu freier politiſcher Urteilsbildung aufgefordert 55 Gegen dieſes Urteil gibt es keine Be⸗ rufung. Heute alſo wollen wir dieſem ſo raſch berühmt Kislau einen Beſuch abſtatten. Ein herrlicher Sommertag wölbte ſein ſtrahlendes Blau über reife Aehrenfelder und weite Wieſen⸗ flächen.„Photolicht!“ konſtatiere ich vielleicht etwas nüchtern in der ſchönen Landſchaft; aber auch darüber darf man ſich freuen, gilt es doch, den Leſern der badiſchen NS⸗Zeitungen nich! nur einen Bericht, ſondern auch eine Reihe von guten Aufnahmen mitzubringen. Im IVB 19816 ſauſen wir durch den Sommermorgen. Dieſer Wagen hat nämlich eine Geſchichte, die ſozu⸗ ſagen von ſelbſt nach Kislau führt. Sally Grünebaum fuhr ihn einſt, ohne nach Erlaubnis des„werk⸗ tätigen Volkes Mittelbadens“ zu fragen, für das er angeblich den„Volksfreund“ herausgab. Wer dieſes Gefährt ſeinerzeit eigentlich bezahlt hat, läßt ſich nicht mit wenigen Worten ſagen. So⸗ viel ſteht feſt: Sally Grünebaum, jetzt in Kislau, nicht! Auch nicht die„blonde Inge“, die zum Wochenende mehrfach mitfahren durfte. Genau genommen haben die deutſchen Steuerzahler ohne Unterſchied der Partei alle mitgeholfen an der Anſchaffung auch dieſes Sally⸗Mercedes, denn wenn dem„Volksfreund“ das Geld aus⸗ •0 dann ſchenkte ihm die„Konzentration .⸗G.“ Berlin wieder etliche Tauſende; und dieſer Dachgeſellſchaft aller marxiſtiſchen Zei⸗ tungsverlage floſſen wiederum des öfteren „milde Gaben“ aus Reichsmitteln zu. Man arbeitete eben Hand in Hand mit den„Ge⸗ noſſen“. Mit doppeltem Recht nahm deshalb der neue Staat Beſitz von dieſem entwendeten Volksgut. Wir ſind am Ziel. Der Wagen hält in einem weiten Hof im Schatten hoher Ulmen neben einem prächtigen alten Brunnen. Beim Aus⸗ ſteigen ſtellen wir lachend feſt, daß man aus dem„Volksfreund“⸗Mercedes nur nach links herauskommt. Rechts weicht und wankt die Tür nicht. Wir melden uns bei Polizeihaupt⸗ mann Mohr, der das Schutzhaftlager unter ſich hat. Nach Prüfung unſerer vom Innen⸗ miniſterium ausgeſtellten Papiere beginnt er ſofort mit einem Rundgang. 69 Häftlinge ſind zurzeit noch in Kislau. Völlig getrennt von ihnen iſt die Abteilung Arbeitshaus, die ſeit 1882 hier untergebracht iſt. Selbſt in der Kleidung kann keine Verwechſlung entſtehen. Im Arbeitshaus wird helle Anſtalts⸗ kleidung, bei den politiſchen Schutzhäftlingen der„blaue Anton“ getragen, der ſamt Schuhen und Unterwäſche jedem zur Verfügung geſtellt wird, damit er bei der Arbeit ſeine Zivil⸗ kleidung ſchont. Alle müſſen hier arbeiten; je nach dem Alter und der körperlichen Konſtitu⸗ tion ſchwerer oder leichter. Soweit ſie ariſcher Abſtammung ſind, begrüßen ſie das und greifen feſt an. Aber die Juden fallen mit zwei Aus⸗ nahmen auch hier auf durch ihre Scheu vor der Handarbeit. Marum z. B. machte gleich auf die Straſprozeßordnung aufmerkſam, die keine Arbeitspflicht vorſehe. Höflich aber beſtimmt wurde ihm darauf be⸗ deutet, daß jeder hier zu arbeiten hat, je nach ſeiner körperlichen Konſtitution. Die Folge war, daß faſt alle Fuden körperliche Gebrechen geltend machten. Herr Marum bat gleich um Zuziehung mehrerer Aerzte, was ihm auch ohne weiteres gewährt wurde, trotzdem alle Schutz⸗ häftlinge laut Lagerordnung regelmäßig ärzt⸗ lich überwacht ſind. So kommt es, daß in der Abteilung für leichte Arbeit— leichte Garten⸗ arbeit, Korbmacherei und Küchenhilfe— auch ſoch 15 Prozentſatz der Juden außerordentlich hoch iſt. Zu etwas anderem würen ſie meiſt auch gar nicht zu gebrauchen. Soweit ſie nach ärztlichem Befund wirklich ir⸗ gendwelche Gebrechen haben, werden ſie ſelbſt von der leichten Arbeit noch teilweiſe befreit. Es ſtarb zwar ſicher noch keiner, wenn er 5 bis 6 Stunden Kartoffeln ſchälte oder Erbſen aus⸗ brockelte. Aber es ſoll ſich auch keiner ſchikaniert vorkommen. „Die Hölle von Kislau“ konnte man dieſer Tage in einem marxiſtiſchen Blättchen leſen, das einige jüdiſche Lumpen in Baſel(Schweiz) mit dem Titel„Oberrheiniſche Volkswacht“ und dem Untertitel„einzige Zeitung Oberbadens ohne Hitlerzenſur“ herausbrachten. Darin ſtand unter anderen jüdiſann Gemeinheiten auch ein frech erfundener Brief aus Kislau, mit dem angeblich ein Schutzhäftling Klage führte über ſchlechte Behandlung. Das alſo war nun Kis⸗ lau,„die Hölle“ mit freier Arztwahl! Eben ſchloß Hauptmann Mohr das eiſerne „Höllentor“ auf. Man iſt überraſcht vom An⸗ Ein Schlafſaal blick der ehedem fürſtbiſchöflichen Reſidenz. Ein prächtiges Bild, der Eingang mit dem Wappen des Kardinals Damian Hugo v. Schön⸗ born. Blumenbeete auf dem weiten Vorplatz. Eine zehnſpännige Karoſſe hier vor dieſem Eingang haltend, Damian Hugo v. Schönborn in karminrotem Ornat im Portal erſchei⸗ nend, was müßte das ein Malerauge beglücken! Die Tür geht auf. Nicht die zehnſpännige Ka⸗ roſſe, nicht der fürſtbiſchöfliche Damian er⸗ ſcheint, ſondern— Frau Stenz, hochblond mit Lacklederkoffer, um ihrem Gemahl Stukka⸗ zu bringen. Das war nämlich ſein Beruf, bevor er Regierungsrat wurde. Zu ihm zieht es ihn heute wieder zurück. Er machte eine Eingabe an die badiſche Regierung, man möge ihm erlauben, die Stukkatur im ehemals kardinalfürſtbiſchöflichen Luſtſchloß, wo in einem großen hellen Schlaffaal heute nun auch Stenz' und Furrers Betten ſtehen, in Ordnung zu bringen. Man erlaubte ihm das gerne und wird ihm, wenn er Rat braucht, auch einen Stilkenner ſchicken, damit ganze Arbeit gemacht werden kann. Furrer rührt ihm übrigens dabei den Gips an; er bewährt ſich hierbei weſentlich beſſer als bei der politiſchen Polizei. Kein Feind erwüchſt ihm bei dieſer friedvollen Tätigkeit. Herr Stenz iſt auch heute mit Furrers„Rührigkeit“ ſehr zufrieden. Wir auch— im Gegenſatz zu früher. wo wir hier anderer Meinung waren, wie Herr Stenz. Wir machen einen Rundgang durch die Schlafſäle. Freundlich hell wirken die Betten. Die beſetzten ſind alle peinlichſt glatt geſtrichen. Hier herrſcht Ordnung. Ein Stubenälteſter ſorgt dafür. Morgens um 6 Uhr wird geweckt. Dann werden die Betten gemacht; darauf all⸗ gemeines Waſchen. 7 Uhr wird gefrühſtückt in einem Gemeinſchaftsraum: Kaffee mit Milch, Zucker und Brot. Um 7 Uhr wird angetreten im Hof..15 Uhr wird abmarſchiert zur Ar⸗ beit. Um 9 Uhr iſt ſchon wieder eine Veſper⸗ pauſe. Dort gibt es Wurſt, Sülze oder Käſe. Dann wird wieder gearbeitet bis 12 Uhr. Nach dem Mittageſſen, das nach allgemeinem Urteil gut und reichlich iſt, iſt Pauſe bis 1 Uhr. Hier 185 ſogar geraucht werden. Desgleichen auch nach dem Abendeſſen. Auch in der Nachmittags⸗ arbeitszeit wird eine Veſperpauſe eingelegt, ſo daß insgeſamt fünf Mahlzeiten verabfolgt wer⸗ den. Ab 8 Uhr abends muß Ruhe in den Schlaffälen herrſchen, ſo daß jedem Schutzhäft⸗ ling 10 Stunden Schlaf garantiert ſind. Nach dem Abendeſſen iſt übrigens eine Freizeit von 1% Stunden eingelegt, in der ſogar Schach, Skat uſw. geſpielt werden kann.„Die Hölle“? Wir haben inzwiſchen das große Haupt⸗ ebäude wieder verlaſſen, um die Küchenanlage im Nebengebäude zu beſichtigen. Peinlichſte Sauberkeit überall. Große, weiß emaillierte Dampfkocher ſtehen hier. Ein verlockender Lin⸗ ſenduft entſtrömt den großen Geſchirren. Wir verſuchen alle das Eſſen und können nun be⸗ greifen, daß eine ganze Reihe von Häftlingen heimſchrieb:„Hättet Ihr nur das Eſſen wie ich hier!“ Dreimal in der Woche gibt es Fleiſch am Mittag. An den übrigen Tagen entweder zum Veſper oder abends Wurſt. Hier hungert keiner. Und wenn Landesverräter in Baſel ſich das Gegenteil aus ihren ſchmutzigen Fingern ſaugen, dann kann das für die, die hier ſind, nur ſehr inſtruktiv ſein. Wenigſtens für die Verführten unter ihnen. Die Anführer und die Juden wiſſen ja aus ihrer Praxis, wie ſehr ſchon immer gelogen wurde, wenn es galt, den Nationalſozialismus zu treffen. Hier in der Küche wirkt nun auch Marum mit eini⸗ gen Raſſegenoſſen. Sie brockeln Erbſen aus für's Abendbrot. Wir gehen weiter und kommen zu den Bädern. Saubere Wannenbäder mit Emaille⸗ wannen, Brauſebäder mit kaltem und war⸗ mem Waſſer ſind eingerichtet und werden der Lagerordnung gemäß regelmäßig auch von Juden benützt. Außerdem wurde für die heißen ommertage der Mühlbach geſtaut, ſo daß auch ein anſehnliches Becken für Freibäder zur Ver⸗ fügung ſteht. Alſo„Hölle“ mit allem Komfort. Ueber den Bädern liegen ein Anzahl von Ein⸗ zelzellen mit 26 bis 31 Kubikmeter Rauminhalt. Dort wurde auf eigenen Wunſch auch Herrn Remmele neuerdings ein Wohnſitz eingerich⸗ tet, nachdem er zuvor einige Wochen im ge⸗ meinſamen Schlafſaal untergebracht war. Wir beſichtigen die Zelle und finden als Lektüre den——„Badiſchen Beoba ter“, das neuerdings„katholiſche“ Bla'tt. Alte Liebe roſtet nicht. Adam Remmele iſt Diſſident. Das„Katholiſche“ ſtört ihn nicht. Er lieſt das, was der Herr Geiſtliche Rat Meyer für den, der ihn kennt, zwiſchen den Zeilen ſtehen hat. Und Adam Remmele kennt ihn! Hier hauſen auch Marum, David und andere Hebräer. Marum iſt auf die „Frankfurter Zeitung“ abonniert und verſucht auch zu ergründen, was der leitartikelnde Schmonzes dort noch dachte außer dem, was er ſchrieb. Dann beſichtigen wir die Arbeitskolonne für — mittelſchwere Arbeit. Aus einem langen Burg⸗ graben wird ein Schießſtand erſtellt für den Kleinkaliberſport. Hier iſt Adam Remmele am Werk. Stämmig wie er von Berufs wegen immer war, ſchiebt er einen Schubkarren voll naſſem Kies als ob er leer wäre. Die Anzeigerdeckung wird betoniert, und man hat den Eindruck, daß die Leute alleſamt ſehr willig arbeiten und froh ſind, in freier Luft Beſchäftigung und Ab⸗ lenkung zu finden. Nur ein Mannheimer Jude, der hier Kies miſcht, läßt ſich ſehr viel Zeit. Er hat den einen Karren voll Kies noch nicht weggeſchaufelt, wenn Remmele den nächſten ſchon beibringt.. Schwer iſt die Arbeit draußen im Bruch hei der Melioration ſumpfigen Schilfgeländes. Es werden deshalb auch nur körperlich ganz kräf⸗ tige Häftlinge dort verwandt. Einige Ar gutes ———— Schiebungen einſt und jetzt Remmele wendet beim Knipſen verſchämt den Kopf, ſelbſtverändlich nach links. Ackerland ſind dort ſchon entſtanden. Eine Unterkunftshütte wurde erſtellt, damit die Ko⸗ lonne auch draußen verpflegt werden kann. Bei etwa 35 Mann ſtehen nur vier Mann Hilfs⸗ polizei als Wache. Mit nacktem Oberkörper ar⸗ beiten die Häftlinge. Alle ſehen geſund und gut genährt aus. Unter ihnen ſieht man auch den Mörder Billets, den Kommu⸗ niſten Haas, ferner Leiberich⸗Philippsburg und Beiler⸗Heidelberg. Haas, das typiſche Un⸗ termenſchengeſicht; Beiler dagegen könnte ſeiner äußeren Erſcheinung nach einer der Strammſten in der SA. ſein. Schade um ihn. Wir ſprechen ihn an; er erzählt von ſeiner Familie und ſeinem Heidelberger Wirken. Klagen hat er keine. Im Gegenteil: er findet Worte höchſten Lobes für Hauptmann Mohr, der uns einen Augenblick verlaſſen hat, um mit der Wache zu ſprechen. Scholle um Scholle wird aufgewor⸗ fen. Dachartig werden die Felder angelegt, da⸗ — das Waſſer ſich in den Gräben ſammeln ann. Hier werden die Generationen nach uns nun ſäen und ernten. Hier wird Brot wachſen aus der Arbeit der Menſchen, die aus politiſchen Notwendigkeiten heraus als Wortführer marxiſtiſchen Wahnſinns für eine Weile iſoliert werden mußten von den Verführten. Wir kehren zurück vom„Bruch“, der etwa eine halbe Wegſtunde von Kislau entfernt iſt. Von den vier Hilfspoliziſten abgeſehen, iſt das äußere Bild dieſes Kolonnen⸗Arbeitsplatzes nicht zu unterſcheiden von einer Arbeitsdienſt⸗ kolonie. Freiwillig leiſten Zehntauſende junger Deutſcher heute dieſelbe Arbeit, wie die draußen 3 Ruch Iſt das nun„die Hölle von Kis⸗ au“? 5 Raſch beſichtigen wir noch die Mühle, in der einſt Remmele als Müllerknecht gearbeitet hat. Ein Wannenbad in Kislau Unterdes erfahren wir noch weitere Einzel⸗ heiten über das Lagerleben. Auch für die Seel⸗ ſorge iſt geſorgt. Katholiſche und pr teſtantiſche Geiſtliche kommen ohnehin regelmäßig in die Abteilung„Arbeitshaus“. Aber nur ein Häft⸗ ling nimmt jeweils an den Gottesdienſten teil. Man⸗befiehlt ſie nicht dorthin. Man empfiehlt ihnen die Teilnahme und wacht darüber, daß der eine, der an dem Gottesdienſt teilnimmt, von den Andersdenkenden nicht darob verſpot⸗ tet wird. Auch der Rabbiner von Bruchſal war ſchon einige Male da. Vor einiger Zeit hatte einer der Häftlinge eine ſchwierige vermögens⸗ rechtliche Auseinanderſetzung. Er bat um drei Tage Urlaub und erhielt ſie. Pünktlich nach Ab⸗ lauf der Friſt meldete er ſich wieder zur Stelle. In der Lagerordnung, die jedem Häftling zu⸗ gänglich iſt, ſteht ausdrücklich, daß die Hilfs⸗ polizei angewieſen iſt, jeden Häftling„ernſt, gerecht und menſchlich“ zu behandeln. Frägt man den Einzelnen, ſo ſagt er:„Wir wer⸗ den ſtreng, aber gerecht behan⸗ delt“.. Intereſſant ſind die Briefe, die die Inhaftierten heimſchreiben: 3 Guſtav Laue! „.„daß wir ein Eſſen bekommen, welches wir uns zu Hauſe nicht leiſten konnten.“ Karl Jehle, Eberbach jetzt beurlaubt bis. 1. Oktober. ...„Ich möchte nun nicht verſäumen, Ihnen als leitendem Führer ein Bild über unſer Lager zu geben, um alles bisher Er⸗ dichtete zu widerlegen. Die Behandlung iſt gut und mit einem Wort geſagt in Anbetracht des Zweckes un⸗ ſeres Hierſeins ſtreng, aber gerecht. Der Leiter des Lagers iſt Hauptmann Mohr, der es in jeder Weiſe verſteht, individnell zu ur⸗ teilen und manchen von unheilbarem Partei⸗ wahnſinn heilen wird. Wir haben Zeitungen aller Städte und ſind orientiert über alles Weſentliche in der Heimat.“ Der Sonderkommiſſar für das Geſundheits⸗ weſen hat über ſeine Eindrücke anläßlich des Beſuches in Kislau folgenden Bericht im Mi⸗ niſterium des Innern erſtattet: „Die Nachprüfung der hygieniſchen Einrich⸗ tungen und des Krankendienſtes in der An⸗ ſtalt Kislau(Abteilung für Schutzhäftlinge) er⸗ gab folgende Feſtſtellung: Die hygieniſche Einrichtung der Küche iſt muſtergültig, ein moderner Großküchenbetrieb. Das Eſſen nahrhaft, ſchmackhaft und abwechs⸗ lungsreich unter Verwendung friſcher Gemüſe und kann in jeder Hinſicht als einwandfrei bezeichnet werden. Den Schutzhäftlingen, insbeſondere denen auf Außenſtellen mit etwas ſchwererer körperlicher Arbeit, ſtehen nach der Arbeit 6 Duſcheinrich⸗ irch. Rechts: Haas, der Mörder des SA⸗Mannes Billet tungen zur Verfügung(Warm⸗ und Kaltwaſſer), außerdem eine Badeeintichtung mit 2 Wannen, alles im beſten Zuſtand. Die hellen und luftigen Schlafſäle ſind fließendem Waſſer ausgerüſtet und bhgienffh 7 ——————————————— —————————— Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23. Juli 1933 einwandfrei ebenſo wie die Kloſettverhältniſſe. Für Erkrankte, die keiner anderweitigen Krankenbehandlung bedürfen, ſteht eine aus⸗ reichend ausgerüſtete, kleine Krankenabteilung zur Verfügung. Der Bezirksarzt von Bruchſal teht für die ärztliche Ueberwachung zur Ver⸗ ügung und unterrichtet ſich wenigſtens zwei⸗ mal in der Woche über den Geſundheitszuſtand der Schutzhäftlinge. Gegebenenfalls wurden weitere Aerzte bereits herangezogen. Der Geſamtgeſundheitszuſtand der Inſaſſen iſt ein außerordentlich guter, was in erſter Linie darauf zurückzuführen ſein dürfte, daß die Schutzhäftlinge ihrem körperlichen Zuſtand ent⸗ ſprechend Verwendung finden. Vollkommen Geſunde und Kräftige arbeiten in freier Luft an Meliorationen; ſie ſind braun⸗ gebrannt, friſch ausſehend und ihre Beſchäfti⸗ Jud Marum brockelt Erbſen Zu anderer Arbeit untauglich. gung durchaus ihrem körperlichen Können an⸗ gemeſſen. Etwas Schwächere finden bei leichter Garten⸗ arbeit Beſchäftigung, Leichtkranke, die keiner Behandlung mehr bedürfen, werden in leichtem Ordonnanzdienſt und dergleichen verwendet. Abſchließend kann geſagt werden, daß dank der ausgezeichneten Leiſtung auch bei ſtrengſtem Maßſtab zu keinerlei Beanſtandung in hygieni⸗ ſcher und ſanitärer Hinſicht Veranlaſſung vor⸗ lag. gez. Dr. Pakheiſer.“ Eine Reihe von Häftlingen wurde auch ſchon „vorläufig bis 1. Oktober beurlaubt“. Bei ihrem Weggehen bedankten ſie ſich bei Herrn Hauptmann Mohr und verſprachen, ihm„drau⸗ ßen keine Schande zu bereiten“. Auch dem„Knoche⸗Seppl“ von Karlsruhe be⸗ gegneten wir. Er flickte dem Hauptmann Mohr erade das Fahrrad und verſicherte mit einem euchten Schimmer in den Augen: „Verloſſe Se ſich druff, ich bin kuriert!“. Aehnliches ſagte „Abd el Krim“(Ludwig) aus Mannheim, der belanntlich den„Freiheitskampf“ mit einem eigenen„Heer“ beginnen wollte. Schade nur, daß ſoviel vorbeſtrafte unzufriedene Kommuni⸗ ſten ſich um ihn ſcharten. Droben über der Remmele⸗Mühle niſtet trotz Rauch auf dem Schornſtein ein Storchenpaar. Rachdenklich ſteht der Papa Storch droben und blickt herunter auf Kislau. Er ſchien mir Philoſoph zu ſein. Vielleicht gelang es der Kamera, dieſen Eindruck feſtz uhalten. Seit alten Tagen niſtet dort der Storch. Der Ururur⸗ ftorchengroßvater hat es vielleicht noch mit⸗ exlebt, als 1860 der Jude Groß⸗Bruchſal gan Kislau für 60 000 Gulden kaufte und ſchmunzelnd die Hände rieb, als der badiſche Staat ihm etliche Jahre ſpäter 50 000 Mark mehr dafür bezahlte. Die Storchenfamilie ſah auch Adam Remmele in Kislau ſtarten; ſie ſah ihn wiederkehren als Innenminiſter, um der Anſtalt einen Staatsbeſuch zu machen. Und ſie ſieht ihn jetzt, wenn er im Gleichſchritt und in Dreierreihen, geſund und braun verbrannt durchs Tor marſchiert. Mit einem lauten Ge⸗ klapper gtüßte der Storch, als die Kolonne heute einmarſchierte. Wenn es der Abſchluß einer philoſophiſchen Storchenbetrachtung war, dann ſcheint mir feſtzuſtehen, daß kein Hauch von Melancholie im hohen Neſt zu ſpüren war. Es klang vielmehr ſehr poſitiv und glaubens⸗ ſtark. Ob der Storch ſich ähnlich äußerte, als Remmele einſt im Gehrock und Zylinder vor⸗ fuhr.., ich weiß es nicht. Aber ich bezweifle es.„ 1 F. K. In allen einschläͤgigen Geschàften erkültlick. Oitrovin-Fabrik G. m. b.., Frankfurt a. M. Man wird bei der Auswahl der Verkehrs⸗ linien und insbeſondere bei der Feſtlegung der Reihenfolge, in der ſich der Ausbau des Netzes zu vollziehen hat, von der verkehrspolitiſchen Erwägung auszugehen haben, daß diejenigen Strecken den Vorzug verdienen, bei denen die Verkehrsfrequenz nicht nur durch einen ſtarken Prozentſatz des durchſtrömenden Fernverkehrs, ſondern vor allem auch durch einen ſtarken Be⸗ zirksverkehr getragen wird. Dieſe Vorausſetzun⸗ gen liegen insbeſondere im Main⸗Neckargebiet vor. Die verkehrswirtſchaftlichen Unterſuchun⸗ gen haben ergeben, daß bei der Main⸗Neckar⸗ ſtrecke nicht nur der ſich in der Richtung Nord⸗ Süd hinzuziehende Verkehr ſehr lebhaft iſt, ſondern daß hier auch eine genügend ſtarke Zuſammenballung des von den einzelnen Ver⸗ kehrszentren ausgehenden Ausſtrahlungsver⸗ kehrs ſtattfindet. Beide Erwägungen rechtferti⸗ gen es, dieſe Linie in den Vordergrund zu ſtellen. Vor wenigen Tagen hat, wie aus Zeitungsmitteilungen bekannt geworden iſt, eine Befahrung der projektierten Main⸗Neckarlinie unter Beteiligung der mit der Weiterbehand⸗ lung des Problems befaßten maßgebenden Per⸗ ſönlichkeiten ſtattgefunden. Wenn auch mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß im ein⸗ zelnen kleine Aenderungen an der von der Hafraba vorgeſchlagenen Linienführung vorge⸗ nommen werden, ſo ſcheint doch heuie ſchon feſtzuſtehen, daß die Priorität der Hafrabaſtrecke ſowohl von der deutſchen Reichsbahn wie von dem neu ernannten Straßeninſpektor aner)annt wird. Erwerbung des für die Anlage der Kraftfahrbahnen benötigten Geländes wird keinen Schwierigkeiten begegnen, da dem Un⸗ ternehmen Reichsautobahn durch das Geſetz vom 27. Juni 1933 das verliehen worden iſt. Die techniſchen Projektie⸗ rungsunterlagen ſind ſoweit vorgetrieben, daß es im weſentlichſten nur noch der Bereitſtellung vermeſſungstechniſcher Unterlagen für die Durchführung des Enteignungsverfah rens be⸗ darf. Mit Zuhilfenahme der vermeſſungstech⸗ nach Deutschland UNGARN- FAHRT für Teser und Abonnenten des„Hakenkreuzbanner“ im Austausch mit einer Fahrt der Ungarn Auf Einlodung des kõniglich ungorischen Londesfremdenverkehrsrotes veranstalten wir für die Leser und Abonnenten des„Hokenkreuzbonner“ eine 7tägige Gesellschaftsreise nach Ungarn vom 28. Juli bis 4. August 19355 noch dem uns befreundeten Ungorn. ourch dos besondere Entgegenkommen der ungorischen Behörden 184 es uns mõglich geworden, dlese Ffohrt zu einem vnerhört verbllligten Preĩs? dorchzuführen. Während sonst eine Fœhrt nach BZudopest und zurũck 3. Klosse Mł. 118.— kostet, mòbssen unsere Abonnenten nur Nk. 115.— bezchlen und in diesem hprelise sind nicht nur die Fœhrt hin und zuruck, son- dern quch folgende leistungen inbegriffen: 1. Behnfohrt 5. Klesse mit Sonderzug(Aufschlog för 2. Klosse Mk. 50.—). 2. Gonztagige Schiffohrt dut der Donau von Wien bis gudepest mit dem lunuscdempfer„Königin Elischeth“ der ungerlschen flußdermpfer- sehlffehrtsgesellschoft. 3. Vier volle Tuge Aufentheilt in Budopest. Abtorundfohrten ⁊ur Besich- ngung der Stadt. Besuch der Museen. Ausflug in das schwüäͤbische bort Budofok Z⁊ur Staotskellerei mit Weinprobe und Tonz. 4. Freler Besuch elnes ungerischen Opereftenthecters. 5. Besuch der Margoreteninsel. Freles Bod in dem wunderbeiren palo- tinus-Strandbod mit wormen Ovellen. 6. Ein ganztägiger Ausflug in die ungerische Puszte mit Besichtigung des stœdtlichen Gestfbis auf Einladung des kgl. ung. Londwirtschofts- ministeriums. 7. Unterkunft in sehr guten Hotels(die Unterkunft ist im allgemelnen in zwelbettzimmern, sollte ein Einbettzimmer gewbnscht werden, s0 ist ein Avfschlog von Mk.&.- für die gonze Dover der Relse 2b erstœtten. 8. Vollstdnelige reichliche Verpflegung.(Seginnt mĩt dem Frühstuck cvf dem sSchiff und endigt mit dem Abendessen am 4. August.) 9. Führungen uncl Besichtigungen. 10. Sämtliche Trinkgelder und Steuern. da von dem ungerischen fremdenverkehrsbüro in Münehen in der Scii- zon cuch von Ungern ein Gegenhesuch veronsteltet wird, blelben die hier einbezchlten Gelder restlos im londe. bie Teilnehmerzohl ist beschränłt. Anmeldungen sind desholb frühzeitig vorzunehmen, da die Teilnehmerzahl bis spätestens 15. Joli festgestellt sein muß. Bel der Anmeldung ist gleichzeitig eine Anzahlung von Mk. 30.— ⁊ lelsten. Tellnehmeherechiigt sincl nur Leser und Abonnenten des„Hckenkreuzbenner“. Anmeldungen auf der Geschòftsstelle unseres Verlogs in R 5, 14/15 und in der Võlk. Buchhoncdilung in P 5, 150. Ungarn, dessen freundschoftliche Verbundenheit mit Deutschlond erst wiecler in den lemnten Tugen durch den Besuch seines Ministerpräsidenten Gõmbõs zum Auscdruck kœm, erwortet dle freunde des„Hekenkreuzbenner“ mit echf ungerischer Gosttreundschoft. Eines herzliehen Emploangs seitens Das Autobahnproblem und ſeine beſondere Bedeutung für Baden Von Oberregierungsrat Dr. Zierau, Karlsruhe, Präſident der Hafraba. niſchen Organe der Reichsbahn wird es möglich ſein, dieſe Unterlagen in kürzeſter Friſt zu be⸗ ſchaffen, ſo daß damit gerechnet werden kann, daß in wenigen Wochen mit dem Bau begonnen wird. Vom Standpunkt der Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit iſt die möglichſt raſche Inangriffnahme 1 Bauarbeiten dringend zu wünſchelm. Es önnen durch die Mnin⸗Neckarſtrecke rund 2 Millio ⸗ nen Arbeitstagewerke bereitgeſtellt werden, die ohne Zweifel eine fühlbare Ent⸗ laſtung des ſüdweſtdeutſchen rbeitsmarktes werden. Auf der projektierten Strecke liegen Waldungen, Sumpfgebiete, alte Gruben, OQuergräben, Dämme uſw. Als Erſt⸗ arbeit nach der Vermeſſung für den künftigen Bau kommt zunächſt die Holzfällerarbeit in Be⸗ tracht, daran anſchließend das Roden, Beſei⸗ tigung alter Gruben und Gräben, Entwäſſe⸗ rung und Ausfüllen der Sumpfgebiete, ſodann die Planierung der Strecke. Der weitaus größte Teil der zu leitender Arbeiten beſteht ſomit in Erdbewegungsarbeiten. Hand in Hand können die nicht unerheblichen Pflanzungen auf und entlang der Strecke begonnen werden. Selbſtverſtändlich erfordert die Inangriff⸗ nahme eines ſo ungeheuren Werkes, wie es der Ausbau eines 5000 Kilometer umfaſſenden deut⸗ ſchen Kraftfahrbahnnetzes darſtellt, ein Ver⸗ trauen in die wirtſchaftliche Entwicklung und es muß dankbar anerkannt werden, daß der Führer der Reichsregierung die Entſchloſſenheit gezeigt hat, auch auf dieſem Gebiet des deutſchen Wie⸗ dergufbaues mutig in die Zukunft zu blicken. Betrachtet man die zunehmende Entwicklung des Kraftverkehrs und rechnet man mit einer allmählichen Geſundung unſerer wirtſchaftlichen Vorhältniſſe, ſo kann die Durchführung des Autobahngedankens, wenn ſich der allmähliche Ausbau des Netzes nach geſunden verkehrs⸗ wirtſchaftlichen Grundſätzen vollzieht, kaum mehr als ein Wagnis angeſehen werden. Die Autobahn iſt eine notwendige Ergänzung im allgemeinen Verkehrsmittelſyſtem. Ihre durch bas Reichsautobahngeſetz nunmehr gewähr⸗ leiſtete Angliederung an die deutſche Reichs⸗ bahn ſchaltet mit einem Schlage alle Hemmun⸗ gen aus, die ſich aus einer Konkurrenzſtellung der beiden Verkehrsintereſſenten unter anderen notwendigerweiſe hätten ergeben müſſen. Gegenüber peſſimiſtiſchen Einſtellungen darf darauf hingewieſen werden, daß die räum⸗ liche Krafwerkehrsdichte in Deutſchland weit über dem Weltdurchſchnitt liegt. Im Weltdurch⸗ ſchnitt entfällt auf 53 Menſchen und auf vier Quadratkilometer Land ein Kraftwagen. In Deutſchland entfällt zur Zeit auf 94 Ein⸗ wohner, aber ſchon auf 74 Quadratkilo⸗ meter ein Kraftwagen. Während Deutſchland nach ſeinem Beſtand an Kraftfahrzeugen bezogen auf den Kopf der Be⸗ völkerung, erſt an 17. Stelle unter ſämtlichen Staaten ſteht, ſteht es hinſichtlich der räumlichen Kraftverkehrs⸗ dichte ſchon an 8. Stelle, mit Einſchluß des Saargebietes ſogar ſchon an 7 Stelle. Zegen 9 Deutſchlands halten ſich die Gebiete eſſen, Heſſen⸗Naſſau und Baden bezüglich der Zahl der auf das Kraftfahrzeug entfallenden Einwohner in der Nähe des Reichsdurchſchnitts. Die Länder Baden und Heſſen haben trotz der im Jahre 1931 allgemein in Erſcheinung ge⸗ tretenen Kriſenfolgen ihren Beſtand an ſämt⸗ lichen Kraftfahrzeuggattungen gegenüber dem Vorjahre noch vermehrt und zwar in ſtärkerem Maße als der Zuwachs im Reichsdurchſchnitt betrug. Die Erfahrungen im Gebiet der ober⸗ italieniſchen Autobahn haben bewieſen, daß dem Vorhandenſein eines den beſonderen Be⸗ dürfniſſen des Kraftfahrverkehrs angepaßten Straßennetzes eine magnetiſche Anziehungskraft beizumeſſen iſt, die für die Hereinziehung des Fremdenverkehrs nach Deutſchland von nicht uünterſchätzender Bedeutung iſt. Die Unter⸗ ſuchung der Hafraba hat ergeben, daß ſich der Verkehr der außerdeutſchen Kraftfahr⸗ zeuge in Deutſchland von 1925—1926 bis 1930—1931 von 43 000 auf 130 000 erhöht hat, und daß hiervon auf den Perſonenkraftwagen⸗ verkehr 36 000 bzw. 113 000 entfallen. Nahezu zwei drittel dieſes ausländiſchen Verkehrs ſtam⸗ men aus Ländern, die dem magnetiſchen Feld der Hafrabaſtraße naheliegen(Niederlande, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Belgien, Groß⸗ britanien). Man ſieht hieraus, daß auch die weltverkehrswirtſchaftliche Entwicklung trotz der Inangriffnahme des großen neuen Auto⸗ bahnuünternehmens nicht ungünſtig iſt. Jedes neue Unternehmen iſt bis zum gewiſſen Grade ein Wagnis. Aber gerade die Entwicklung der Eiſenbahn, deren Verkehrsbedeutung von vorn⸗ herein nicht im entfernteſten erfaßt werden lonnte, hat bewieſen, daß ein mutiger Schritt in die Zukunft zum Siege führt, wenn er ge⸗ tragen iſt durch den feſten Willen, entgegen⸗ ſtehende Schwierigkeiten zu überwinden. Mit der Bauausführung der Main⸗Reckarſtrecke hat die Hafraba ihre ſatzungsmäßigen Aufgaben, ſoweit dieſe Strecke in Frage kommt, erfüllt. Ein beinahe ſieben Jahre langer Kampf war notwendig, um die Oeffentlichkeit für den neuen Gedanken reif zu machen. Das Ziel iſt— wenn auch nur zunächſt mit Bezug auf eine Teil⸗ ſtrecke— nunmehr erreicht. Die in der Hafraba vereinigten Vorkämpfer des Autobahngedan⸗ kens werden auch weiterhin ſich für dieſen Ge⸗ danken mit allen Kräften einſetzen. Sie ſind überzeugt, damit zu einem nicht unwefen'lichen unseres Bundesgenossen des Welrkrieges dörfen alle Relsetellnehmer ver- slchert sein. Teil am Wiederaufbau unſerer deutſchen Volks⸗ wirtſchaft mitzuarbeiten.(Schluß.) Jahrge Mühlach ..? Deutſchl kundg Klavie ſche. L 2000⸗5 Hörbe Pokal Von 1 deutſcher Woche n Sonnt Uhr: tenquc Rober Mittn Badiſe nd an er Be⸗ tlichen hrs⸗ des le. zebiete ich der lenden hnitts. otz der wagen⸗ Nahezu ſtam⸗ n. Feld rlande, „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23, Jult 1933 Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 9 Rundfunk⸗Programm für Sonntag, den 23. Juli 1933 Mühlacker:.15 Hafenkonzert aus Bremen..00 Z. W. N..25 Die Ulmer Münſterglocken..30 Evangeliſche Morgenfeier..20 Alte und neue Kirchenweiſen. 10.10 Kath. Morgenfeier. 11.30 Flötenmuſik. 12.00 München: Standmuſik in der Feldherrnhalle. 13.00 Buntes Konzert. 14.30 Gitarre und Klavier. 15.00 Bunte Kin⸗ derſtunde. 16.00 Deutſches Turnfeſt. Verſchie⸗ Ine Uebertragungen. 17.50 Chorkonzert. 18.20 Sportbericht. 18.35 Klaviermuſik. 19.50 Ge⸗ ſamtergebniſſe der 2000⸗Kilometer⸗Fahrt des NSgK. 20.00 Ein volkstümliches Potpourri. 21.50 Juſtinus⸗Kerner⸗Lieder. 22.25—* 22.45—24.00 Eine bunte muſikaliſche Stunde. München:.15 Hafenkonzert..15 Kammermuſik⸗ ſtunde..10 Stunde des Chorgeſangs. 10.00 Muſik von Liſzt. 11.00 Lied und Tanz im Rokoko. 12.00 Standmuſik in der Feldherrn⸗ halle. 13.30 Muſik für jedermann. 14.30 Aus Deutſchtum und Bewegung. 14.50 Konzert aus Nürnberg. 16.30 Veſperkonzert. 17.55 Hörbericht vom Fußball⸗Endſpiel. 18.50 Ge⸗ mütliche Ecke. 21.45 Die Geſchichte vom Bauer und der Bäuerin. Zauberſpiel mit Geſang. 23.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender: 12.00 aus Köln: Grenzland⸗ kundgebung. 13.05 Konzert. 15.25 Neuere Klavlermuff. 16.30 Konzert. 18.25 Altdeut⸗ ſche-Liebeslieder. 20.00 Geſamtergebniſſe der 2000⸗Kilometerfahrt. 21.50 Tanzmuſik. 23.20 —— vom Endſpiel um den Hitler⸗ okal. Mannheimer Rundfunk Von der Mannheimer Sendeſtelle des Süd⸗ deutſchen Rundfunks werden in der folgenden Woche nachſtehende Veranſtaltungen übertragen: Sonntag, den 23. Juli 1933, 11.30—12.00 Uhr: Flötenmuſik. Ausführende: Flö⸗ tenquartett(Max miedel, Bruno Krämer, Robert Friedlieb, Jean Kayſer). Mittwoch, den 26. Juli, 11.25—11.40 Uhr: Badiſcher Wirtſchaftsdienſt. Donnerstag, den 2. Juli, 21.15—22.00 Uhr: Kammermuſik. Leitung: Helmuth Schlawing. Mitwirkende: Mannheimer Kam⸗ merorcheſter, Sofie Karſt, Sopran. Feitag, den 28. Juli, 15.45—16.00 Uhr: Meine Sonntagswanderung. Wan⸗ dervorſchlag von Paul Teickner(Odenwald⸗ klub) Kart.⸗Bl. Weinheim und Heidelberg. Wbach-Nehmitte guchhandlung Franz Zimmermann, Mannheim, 6 5, 1 Fernsprecher 33267 Der„NS.⸗Funk“ Organ der Nationalſozialiſt. Rundfunkkammer Die nationalſozialiſtiſche Funkzeitſchrift, der„NS.⸗ Funk“, bringt in ihrer Ausgabe vom 23. Juli 1933 folgende wichtige Veröffentlichung: NS.-Funk das einzige amtliche Organ der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Rundfunk⸗Kammer 235 Nationalſozialiſtiſche Rundfunk⸗Kammer gibt be⸗ annt: „Laut Beſchluß vom 3. Juli 1933 iſt der im Verlag Franz Eher Nachf. erſcheinende NS.-Funk zum einzigen amtlichen Organ der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Rundfunk⸗Kammer beſtellt worden.“ Nationalſozialiſtiſche Rundfunk⸗Kammer gez. Hintze. gez. Werber. Der Amtsleiter für die Preſſe: In Erledigung verſchiedener Anfragen wird hier⸗ durch bekannt gemacht, daß die einzige parteiamtlich anerkannte Rundfunk⸗Zeitſchrift die im Zentralverlag der NSDApP., Franz Eher Nachf., G. m. b.., er⸗ ſcheinende Wochenſchrift NS.-Funk iſt. Andere beſtehende oder eytl. noch zu gründende Rundfunk⸗Zeitſchriſten können nicht damit rechnen, partelamtlich anerkannt zu werden. Der Amtsleiter für die Preſſe; gez. Amann, Reichsleiter. Hierzu erlüßt die Kreisrundfunkſtelle Mannheim ſolgende Anordnung: Nachdem nunmehr von amtlicher Seite feſtgeſtellt wurde, daß nur der„NS.⸗Funk“ parteiamtliche Rund⸗ funkzeitſchrift iſt, weiſe ich darauf hin, daß mit dem Alleinvertrieb den„NS.⸗Funk“ die Gauauslieferungs⸗ ſtelle für Rundfunkzeitſchriſften Mannheim, K 1, 19 (Telephon 30 997) beauftragt iſt und die Beſtellungen für den„NS.⸗Funk“ entgegennimmt. In den näch⸗ ſten Tagen mird innerhalb des Kreiſes Mannheim mit einem Werbefeldzug für den„NS.⸗Funk“ begon⸗ nen, zu welchem die Werber mit einem Ausweis der Gauauslieferungsſtelle ausgerüſtet ſind. Andere Stel⸗ len haben keine Berechtigung, ſich auf die NSDApP. zu berufen. Die Volksgenoſſen werden hiermit auf⸗ gefordert, ſich von den Werbern einen Ausweis vor⸗ legen zu laſſen und bei Unregelmäßigkeiten die Namen der Kreisrundfunkſtelle bekannt zu geben. Hauptabteilung V(Rundfunk) Kreisrundfunkſtelle gez. Kunze. Ein Jahr Palaſt⸗Café„Rheingold“ war die Loſung, unter der die allſeits belannte Familie Höfer zu einer internen Feier ihr geſamtes Perſonal, ſowie einige Gäſte eingeladen hatte. Herr Höfer ſen. gab in ſeiner Rede einen kurzen Rückblick über das vergangene Jahr und be⸗ tonte, daß es heute keine Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer mehr gäbe, ſondern nur noch deut⸗ jche Arbeiter, welche zuſamenhalten müſſen. Der Aufſtieg des Palaſt⸗Café„Rheingold“ ſei gewiſſermaßen das Brot aller daran Mit⸗ arbeitenden. Nach den noch verſchiedentlich an⸗ gebrachten Trinkſprüchen, ſowie Sieg⸗Heil auf Volk, Vaterland und Reichsregierung, wurde mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied die interne Feier geſchloſſen und damit das neue Geſchäftsjahr begonnen. Briefkaſten J.., Mhm. Welcher Konfeſſion gehört Herr Mi⸗ niſterpräſident Göring an?— Antwort: Miniſterprä⸗ ſident Göring iſt evang. Konfeſſion. H.., Mhm. Wann wurde Horſt Weſſel geboren? An welchem Tage ſtarb er?— Antwort: Horſt Weſſel iſt am 9. März 1907 geboren. Er ſtarb am 23. Fe⸗ bruar 1930. O.., Mhm. Ihre Anfrage betr. die Verrechnung des Waſſergeldes kann auf Grund Ihrer kurzen Schil⸗ derung nicht beantwortet werden. Wenden Sie ſich direkt an das Mieteinigungsamt Mannheim, Rö5(altes Krankenhaus), das Sie unentgeltlich beraten wird. C.., Feudenheim. Mein Militärpaß iſt bei irgend⸗ einer Behörde, bei der ich ihn vorlegen mußte, ver⸗ loren gegangen. Wo kann ich einen Erſatzpaß erhal⸗ ten?— Antwort: Wenden Sie ſich an das Reichs⸗ archiv in Spandau. B.., Mhm. Aus welchen Gründen iſt noch keine Ermäßigung des Schulgeldes vorgenommen worden? Könnte man nicht wenigſtens das Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern ſtafſeln?— Antwort: Eine Er⸗ mäßigung konnte noch nicht vorgenommen werden, weil die äußerſt angeſpannte Finanzlage der Stadt dies noch nicht zuließ. Eine Staffelung nach den ſozialen Verhältniſſen iſt bereits inſoweit erfolgt, als für das dritte Kind nur die Hälfte bezahlt werden muß und jedes weitere Kind überhaupt befreit iſt. Baden und Württemberg haben übrigens die niederſten Sätze von Rate be(Preußen z. B. fordert bis zu 360 ark. W. Pf., Mhm. Das Miniſterium für Volksaufklä⸗ rung hat in einem ihm von der Handelskammer in Pforzheim vorgetragenen Falle entſchieden, daß eine Innung nicht berechtigt iſt, ihre Mitglieder zu ver⸗ pflichten, nicht mehr bei Juden zu kaufen. Wie iſt das zu verſtehen?— Antwort: Derartige Entſcheidun⸗ gen treffen jeweils nur auf den betreffenden, ganz be⸗ ſonders gelagerten Fall zu. So auch hier. An der grundſätzlichen Einſtellung der NSDAp zur Juden⸗ frage ändert dieſe Entſcheidung nichts. Wir ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß ein anſtändi⸗ ger Deutſcher nicht beim Juden kauft, wenn wir auch andererſeits jede Sonderaktion gegen einzelne jüdiſche Firmen mißbilligen. Der Jude mag, ſolange er ſich anſtändig verhält, ruhig ſein Geſchäft betreiben. Wir werden ihn nicht hindern, aber auch nichts bei ihm kaufen. Im übrigen verweiſen wir in dieſem Zuſammenhang auf den Artikel in der Nr. 179 unſeres Blattes vom 20. Juli 1933:„Sie wer⸗ den wieder frech!“ Wettſtreit der Hoffünger. Anonyme Zuſchriften wan⸗ dern bei uns in den Papierkorb. O. Th., Mhm. Kann ein Erwerbsloſer vom Für⸗ ſorgeamt Arzt und Apotheke bekommen, wenn er bis⸗ her nicht unterſtützt worden iſt?— Antwort: Das kommt ganz auf den einzelnen Fall an. Wenn wirklich vorliegt, wird Arzt und Apotheke ge⸗ ährt. Frau H. M. Das können wir Ihnen leider nicht ſagen. Da müſſen Sie ſich ſchon an das Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium direkt wenden. SS⸗Mann H. Warum wurde Intendant Maiſch beim hieſigen Theater entlaſſen und warum in Bres⸗ lau als Generalintendant eingeſetzt!— Antwort: Maiſch wurde in Mannheim entlaſſen, weil er nach unſeren Feſtſtellungen der typiſche Vertreter derjenigen Kreiſe war, die durch ihre kulturbolſchewiſtiſche Ein⸗ ſtellung mit für den Verfall unſerer Kultur verant⸗ wortlich ſind. Warum man nun ausgerechnet dieſen Herrn in Breslau als Generalintendanten eingeſetzt hat, iſt uns nicht bekannt.— Warum wird am Strandbad nicht gegen diejenigen Perſonen vorgegan⸗ gen, die eine Strandberleidung tragen, welche gegen jedes Anſtandsgefühl verſtößt?— Antwort: Weil ver⸗ mutlich derartige Verſtöße noch nicht zur Anzeige ge⸗ bracht worden ſind. Machen Sie doch einmal den im Strandbad dienſttuenden Polizeibeamten auf dieſe „Dämchen“ aufmerkſam und verlangen Sie, daß er ſte aus dem Strandbad weiſt. Die Strandbadeordnung bietet die Handhabe dazu. Hilft das nicht, dann geben Sie uns nochmals Beſcheid; wir werden uns dann mit dem Polizeipräſidium in Verbindung ſetzen, das dann beſtimmt für Abhilfe ſorgen wird. A.., Mhm. Kann die katholiſche Kirchengemeinde von mir Kirchgeld verlangen? Kann ich zur Zahlung gezwungen werden?— Antwort: Jawohl, nachdem im alten Landtag noch ſchnell ein Geſetz durchgebracht wurde, das die Kirchen ermächtigt, Kirchgeld zu er⸗ heben. Das Kirchgeld kann auch beigetrieben werden (Pfändung). H.., Mhm. Wieviel Urlaub habe ich als Filial⸗ leiterin zu beanſpruchen. Ich bin ſeit 1. Oktober 1931 in einer Färberei tätig.— Antwort: Nach dem in Be⸗ tracht kommenden Tarifvertrag für den Einzelhandel richtet ſich die Höhe des Urlaubs nach der Dauer der Beſchäftigung im Betriebe und in der Branche. Sie müſſen uns alſo noch mitteilen, wielange Sie ſchon als Verkäuferin in Färbereifilialen tätig ſind. K.., Mannheim. Bei der Badiſchen Haſenver⸗ waltung iſt ein planmäßiger Hafen⸗Oberrechnungsrat beſchäftigt. Er hat eine Tochter(20 Jahre), die auf einem Schiffahrtstontor gegen feſtes Monatsgehalt be⸗ ſchäftigt iſt. Iſt das in Ordnung?— Antwort: Kei⸗ nesfalls. Wenn der betr. Beamte nicht ſchleunigſt ſelbſt einſieht, daß dieſer ſtandalöſe Zuſtand aufhören muß, wird ſeine Tochter bei der zurzeit ſtattſindenden Reini⸗ gungsaktion rausgeholt werden.— Bei derſelben Ver⸗ waltung befindet ſich ein planmäßiger kinderloſer Be⸗ amter der Gruppe A 7a, deſſen Ehefrau neben dem Einkommen des Beamten ſchon zwei Fahre für kleine Büroarbeiten ebenfalls 50.— Mk. mit nach Hauſe bringt. Iſt das in Ordnung?— Antwort: Auch das geht in der heutigen Notzeit nicht an. Nennen Sie uns die Fälle, damit wir ſie weiter verfolgen und für Abhilfe ſorgen können. E.., Mhm. Ich kenne verſchiedene Handwerks⸗ meiſter, die ein eigenes, gutgehendes Geſchäft haben und noch nebenher in den Abendſtunden Unterricht in der Gewerbeſchule erteilen. Dieſer Unterricht wird be⸗ zahlt? Iſt das nicht Doppelverdienſt?— Antwort; Bei künſtleriſcher, wiſſenſchaftlicher und Lehrtätigkeit kann man nicht den gleichen Maßſtab anlegen wie anders⸗ wo. Hier muß von Fall zu Fall entſchieden werden. Grundſätzlich gilt jedoch auch hier, daß durch derartige Lehrtätigkeit arbeitsloſen Volksgenoſſen nicht der Ver⸗ dienſt genommen werden ſollte. Wenn alſo dieſe Lehr⸗ tätigkeit durch Handwerksmeiſter ohne Geſchäft aus⸗ geübt werden kann(was natürlich erſt zu prüfen wäre), ſollte ſie dieſem übertragen werden. ———— 1 Handarbeiten Strickarbeiten Zeichenwerkstätte— Kunststopierei Geschi. Adumezeioski In haber: Paul Stak Mannheim, D 2, 15 2 Fernsprech-Anschluss 202 80 Schöne, ſommerliche Abendkleider 4* W. Sie verreiſen, ſo vergeſſen Sie nicht ein Abendkleid mitzunehmen. Wenn Sie auch zu Hauſe anderer Meinung ſind, im Erholungsort werden Sie beſtimmt Luſt bekommen. an einer Reunion oder abendlichen Tanzunterhaltung teilzunehmen. Auch das gehört zum Urlaub und auch zur— Das Abendkleid für den Kurort braucht nicht ſo anſpruchsvoll zu ſein wie ein großes Ballkleid, aber es muß leicht, beſchwingt und ſommerlich wirken. Als Material verarbeitet man gern gemuſterte Stoffe in allen möglichen Varianten. Für ein Abendkleid können die Muſterungen auch gern etwas großzügig ſein, wie auch unſere Abbil ⸗ dungen zeigen. Kleinere Muſter, Punkte uſw., wirken jedoch immer jugendlicher. Seide in allen möglichen Arten iſt natürlich immer zu verarbeiten. Aber andererſeits trägt häufig Organdy Spitzenſtoffe, wie man ſich überhaupt auf die Exiſtenz der Baumwolle beſon⸗ nen hat. Unſere Modelle 71117 und 71122 eignen ſich beſonders zur Herſtellung in Organdy oder Glasbatiſt. Der ein⸗ fache, ſchöne Schnitt des Kleides 71119 kommt am beſten zur Geltung, wenn Sie zu ſeiner Herſtellung, wie hier angegeben, eine kräftige Diagonalſeide ver⸗ arbeiten. Ein Lack⸗ oder Samtband bildet die Aus⸗ ſtattung. Hoffentlich finden Sie hier das Paſſende, liebe Damen. Rth. 71123. Dieſes ſchöne Abend⸗ neid aus gemuſterter Seide iſt armellos und wird durch ein Jäckchen mit den äußerſt lleidſamen, weiten Aermeln. die ſtark überſchoppen, ver⸗ vollſtändigt. Vobach⸗Schnitt (90 Pf.) Größe! und II. Erfor⸗ derlich für Größe I1: etwa öm Stoff 100 em breit. 71118. Wenn Sie an einem Tanzabend oder einem Gartenfeſt teunehmen wollen, ſo werden Sie in dem Kleid 71118 Der Schulterkragen wirkt ſehr jugendlich. Vobach⸗Schnitt 490 Pi.) Größe 11 und IV. Erkorderlich für Größe II: etwa 4,10 m Stoff 100 em breit. ſehr gut geſallen. Material: Gemuſterte leichte 4 Erholung, erfriſcht, regt an, bringt Abwechſlung. — — 2 — 71118 71119 1 Geide. K L7— —— — — 24 * ——— 222•5 — —— — 22 *.— 11* — 5 *3. einen wirkungsvollen Kontraſt bietet. Schnitt(90 Pf.) Größe O und 1. 71117. Hochtommerliches Abendkleid aus ge⸗ muſtertem Chinakrepp mit ſchmalen Paſpeln und Godets im Rock. Für die Reunion im Kurort wird das Kleid das richtige ſein. Vobach⸗Schnitt (90 Pf.) Größe II. Erforderlich für Größe 11: etwa à m gemuſterter Chinakrepp 100 em breit. 71119 iſt ein elegantes und dabei ganz einſach geſchnittenes Abendkleid aus Diagonalkunſtſeide mit Lackband, das zu dem helleren Material Vobach⸗ Erforderlich für Größe 1: etwa 5,80 m Stoff 80 em breit. Mannfeim 71122. Elegantes Sommerabendkleid aus ge⸗ muſtertem Organdy oder Glasbatiſt, wie dieſe Art Stoffe von der Plauener Spitzeninduſtrie her⸗ geſtellt werden. Vobach⸗Schnitt(90 Pf.) Größe 0 und II. Erforderlich für Größe II: etwa 5,75 m Stoff 100 om breit. an den Planłken neben der Hauptpost N/ Zur 2000-Kilomeler-Fahrt Abſperrung für die 2000⸗Km⸗Fahrt. Wir ma⸗ chen nochmals darauf aufmerkſam, daß heute, Sonntag, jeglicher Verkehr auf der Mannhei⸗ mer Straße geſperrt iſt. Es iſt Pflicht eines jeden, ſich den Anordnungen der SA, welche die Abſperrung leitet, zu gehorchen. Gerade hier werden die Fahrer mit größter Geſchwin⸗ digkeit durchfahren, um etwaige Zeitrückſtände noch einzuholen. Die intereſſanteſte Stelle wird hier die Kurve am Badener Hof ſein, wo be⸗ ſonders ſtarke Abſperrungsmaßnahmen getrof⸗ fen werden. Gauſchießen. Für die Schützen wird der heu⸗ tige Sonntag eine beſondere Anziehungskraft haben. Im Ketſcher Wald findet tagsüber das Gauſchießen des Kriegervereins ſtatt, an dem auch eine Anzahl auswärtige Vereine reil⸗ nehmen. Grund⸗ und Hausbeſitzerverein. Am Freitag⸗ abend fand im„Blauen Loch“ die Generalver⸗ ſammlung des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins ſtatt. Die Tagesordnung konnte in ſchneller Folge und auf eine zufriedenſtellende Weiſe erledigt werden. Sowohl der Jahres⸗ als auch dey Kaſſenbericht ſind durchaus als gut zu be⸗ zeichnen. Kirchenanzeiger der Ev. Kirchengemeinde Heute Sonntag Stadtkirche: 410 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Achtnich, Verleſung eines Hirtenbriefs des Lan⸗ desbiſchofs D. Kühlewein; 5411 Uhr Chriſten⸗ lehre; 11½% Uhr Jugendgottesdienſt; 3 Uhr mittags im Jugendhaus Sonne: Alten⸗Nach⸗ mittag. eterskirche: 8 Uhr Frühgottesdienſt Pfarrer Achtnich; 11 Uhr Jugendgottesdienſt; 6 Uhr Haupt⸗ und Abendgottesdienſt, Verleſung des Hirtenbriefs und Bericht über die Amtseinfüh⸗ rung des Landesbiſchofs, Pfarrer Schühle. Reilingen Aus Anlaß des Jugendtages 1933 gingen in hieſiger Gemeinde durch Hausſammlung 75,20 RM. ein. Den Gebern, ſowie den Sammle⸗ rinnen hiefür aufrichtigen Dank. Am 26. Juli 1933 unternimmt die Schwetzin⸗ ger Volksſchule eine Rheindampferfahrt nach Rüdesheim, woſelbſt am Niederwalddenkmal eine große nationale Kundgebung ſtattfinden ſoll. Eine ſtattliche Zahl Kinder der hieſigen Volksſchule beteiligt ſich an dieſer herrlichen Rheinfahrt. Eltern, Angehörigen und ſonſti⸗ gen Intereſſenten iſt Gelegenheit geboten, ſich an der Fahrt zu beteiligen. Sofortige Anmel⸗ dung an Herrn Oberlehrer Riegler erbeten. Preis für Kinder.— RM. und für Erwach⸗ ſene.50 RM. Der geſtrige Abend ſtand im Zeichen eines großen Erlebniſſes. War es doch unſer verehrter Herr Kreisleiter Pg. Dr. Roth, Mannheim, der unſerer hieſigen Ortsgruppe ſeinen Beſuch abſtattete. Als er ſeinem Wagen entſtieg, wurde er mit frohen Heilrufen begrüßt. Das kleinſte Mädel der Kückenſchar überreichte ihm einen herrlichen Blumenſtrauß. Nach kurzen Begrũ⸗ ßungsworten an die zahlreiche Menſchenmenge begab er ſich mit ſeinen Amtswaltern zu einem kurzen Appell in den Bürgerſaal. Nachdem er jedem einzelnen die Hand gedrückt und ſich kurz perſönlich unterhalten hatte, richtete er ſtrenge Mannesworte an alle. Im beſonderen betonte er, daß gerade ſeine Amtswalter Trã⸗ ger und Förderer des Nationalſozialismus ſein müßten und durch ihr perſönliches, mannhaftes Auftreten weitere Freunde für unſere Idee ge⸗ winnen ſollten. Inzwiſchen hatte ſich der Saal von Mitgliedern der Partei und ihrer Neben⸗ organiſationen bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Stützpunktleiter Pg. Hauer ergriff Pg. Dr. Roth abermals das Wort. Sein intereſſanter Vortrag vermochte eine Stunde lang vie Hörer in ſeinen Bann zu ziehen. Er ermahnte alle Pog., weiter treu zu dienen und unſerem gro⸗ ßen Führer Helfer zu ſein in der ſchweren Ar⸗ beit um den Aufſtieg unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. Als Vertreter der Gemeinde er⸗ ſtattete Pg. Bürgermeiſter Eichhorn Worte l Herr Hauptlehrer Vöhl Es tut uns ja außerordentlich leid, daß wir in letzter Zeit immer wieder verſchiedene ſtarke Regiſter ziehen müſſen. Wir wollen heute dazu eine Erklärung abgeben. Uns Nationalſozia⸗ liſten hat man immer vorgeworfen, wir wären Draufgänger. Wir ſind es nicht, bezw. wir waren es in Schwetzingen und Umgebung nicht, weil wir manchen Herrſchaften Zeit zum Ueber⸗ legen geben wollten. Nachhem nun eben dieſe Herren immer noch nicht hegriffen haben, daß ſchwarz⸗rote und roſarote Wühler nichts mehr zu ſagen haben, ſehen wir uns ihnen gegenüber gezwungen, einige Mäntelchen, die ſie um ſich zu werfen gewohnt ſind, zu lüften. Alſo heute ſprechen wir mit Ihnen, Herr „SA⸗Mann Brand“ im Urteil der Iugend Wir laſſen nachſtehend einige kleine Aufſätze der Schüler der 4. Klaſſe des Pg. Hartung folgen, die uns zeigen ſollen, wie unſere Ju⸗ gend im Geiſte unſerer neuen Zeit lebt und denkt. SA⸗Mann Brand Am 19. Juli durfte ich im„Neuen Theater“ den Film„SA⸗Mann Brand“ ſehen. Der Film bringt einen Ausſchnitt aus der Zeit, die der nationalen Revolution voraus⸗ ging. Im Mittelpunkt der Handlung ſtehen die beiden Helden Fritz Brand und ſein junger Freund Erich. Brand, deſſen Vater Sozial⸗ demokrat war, mußte viele Kämpfe beſtehen. So oft der Sohn nach Hauſe kam, machte ihm der Vater Schwierigkeiten, weil er national⸗ ſozialiſtiſche Zeitungen las. Doch unverdroſſen und heldenhaft geht der Sohn ſeinen Weg. Mit großer Begeiſterung kämpft er für ſeine Idee, und ſetzt ſein junges Leben ein. Bei einem kommuniſtiſchen Ueberfall wurde Brand ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Er erholte ſich bald wieder und mit neuem Mute ſetzte er den Kampf fort. Im gleichen Hauſe mit SA⸗Mann Brand wohnte der junge Erich. Sein Vater war im Krieg gefallen. Sein letzter Wunſch war, daß aus ſeinem Sohn ein echter deutſcher Junge werden möge. Schon immer war Fritzm Brand Erichs Vorbild. Endlich, an ſeinem Geburts⸗ tage ging ſein ſehnlichſter Wunſch in Erfüllung. Er erhielt eine braune Uniform und durfte da⸗ mit in die Armee Adolf Hitlers eintreten. Sein Freund Brand ſchenkte ihm ein Bild des Füh⸗ rers. Von jetzt an kämpfte auch Erich mit ſei⸗ nen Kameraden für Deutſchlands Erwachen. Bei einem Ausmarſch wurde er von Kommuni⸗ ſten ermordet. Fritz Brand aber kämpfte wei⸗ ter und durfte den Sieg der nationalſozialiſti⸗ zchen Revolution und das Dritte Reich erleben. Heil Hitler! Wolfgang Hohn. SA⸗Mann Brand Augenblicklich läuft hier im Neuen Theater der Film„SA⸗Mann Brand“. Wir Schulkinder waren heute drinnen, um uns das Zeitſtück anzuſehen. Der Film zeigt uns Geſchehniſſe aus der Kampfzeit der deutſchen Volksbewe⸗ gung. SA⸗Mann Brand, der Sohn eines Mar⸗ xiſten, war Anhänger Adolf Hitlers und mußte viel Unangenehmes wegen ſeiner Geſinnung leiden, blieb trotzdem SA⸗Mann und wurde von Bolſchewiſten überfallen. Ein andermal war er in einem Lokal bei der SA. Bolſche⸗ wiken ſtanden außen am Fenſter und belauſch⸗ ten ſie. Sie nahmen einen Backſtein und war⸗ fen ihn hinein. Der Unfall wurde der Polizei gemeldet. Doch nicht die wahren Täter, ſon⸗ dern die SA wurde als die Angreifer an⸗ geſehen. Er hat viel geleiſtet, als er ſich als Spitzel ſtellte und dabei das Waffenlager der Kommuniſten kennen lernte und mit ſeinen Ka⸗ meraden aushob. Dabei bekam er einen Lungen⸗ ſchuß. Er lag einige Wochen im Krankenhaus, doch war der Schuß nicht tödlich. So kämpfte die treue SA für die Freiheit des Vaterlandes. Der Furcht ſo fern, dem Tod ſo nah. Heil dir SA! Günther Späth. SA⸗Mann Brand Heute gingen wir Schüler mit unſerem Herrn Lehrer in das Kino, wo uns der Film„SA⸗ Mann Brand“ gezeigt wurde. SA⸗Mann Brand iſt ein treuer Kämpfer für das Vaterland. Es wurde uns in dieſem Film gezeigt, welch große Opfer er Jahre hindurch braute. Und wie die⸗ ſer Braunhemdler immer wieder zum Führer ſtand. Mit ganzer Hingabe hat er gegen den Kommunismus gekämpft und hat dafür viel dulden und ertragen müſſen. Er war Fabrir⸗ arbeiter und ohne jeden Grund wurde er ent⸗ laſſen. Als er einmal in einer Wirtſchaft war, warf ein Kommuniſt mit einem Glas gegen ihn. Als er fort ging, lauerten ſie ihm auf und beſchoſſen ihn. Cin andermal wurde er ſchwer verwundet. Zum Schluſſe hat aber doch der Hitlergeiſt geſtegt und das war SA⸗Mann Brand ſein ſchönſter Lohn. Heinz Neumann. SA⸗Mann Brand Ein Kämpfer für die Nationalſozialiſten war der SA⸗Mann Brand. Nichts hat er geſcheut, auch den Kommuniſten gegenüber war er furcht⸗ los. Eines Abends, als er auf dem Nachhauſe⸗ weg war, wollten ihn Kommuniſten ermorden, nur dem' Umſtand, daß er von einer Kommu⸗ niſtin gewarnt wurde, verdankt er ſein Leben. Wenn auch nicht Brand ein Opfer der Kom⸗ muniſten wurde, ſo mußte doch ein Hitlerjunge für die Idee des Nationalſozialismus ſein junges Leben laſſen. Erſtaunlich iſt, wie SA⸗ Mann Brand aus ſeinem Vater, der immer Sozialdemokrat geweſen war, einen National⸗ ſozialiſten machte. Wir haben erlebt, daß SaA⸗ Mann Brand nicht umſonſt gekämpft hat, un ſo ſollte er jedem ein Vorbild ſein. Heil Hitler! Willi Kuring. des Dankes an den Kreisleiter. Den Abſchluß bildete das Horſt⸗Weſſel⸗ und das Deutſchland⸗ Lied. Gedankt ſei auch der Muſikkapelle, die ſich ehrenamtlich unter ſeinem umſichtigen, tüchti⸗ gen Kapellmeiſter Schmitt in den Dienſt der erhebenden Sache ſtellte. Hockenheim Stadtgemeinde Hockenheim 2000⸗Kilometer⸗Fahrt Am Samstag, den 22. und Sonntag, den 23. Juli 1933, veranſtaltet der ADAC gemein⸗ ſam mit dem NSͤn eine 2000⸗Kilometer⸗Fahrt durch Deutſchland. Am Sonntag, den 23. Juli, paſſieren die Teilnehmer an dieſer Fahrt auch Hockenheim in Richtung Karlsruhe. Es wird aus dieſem Grunde angeordnet: Am Sonntag, den 22. Juli 1933 in der Zeit von vormittags 5 Uhr bis nachmittags 5 Uhr ſind die Schwetzinger⸗, Bismarck⸗ und Karls⸗ ruher Straße für den geſamten Verkehr geſperrt. (Umleitung durch Friedrich⸗ und Kollmerſtraße; nach Schwetzingen über Ketſch). Den Anord⸗ nungen des Abſperrkommandos iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die Eltern werden erſucht, ihre Kinder auf dieſe Sperre aufmerkſam zu machen und ſie von den bezeichneten Straßen fernzuhalten. Ebenſo ſind Hunde und ſonſtige Tiere von der Straße fernzuhalten. Zur Zeit läuft im Filmpalaſt der in ganz Deutſchland mit großer Begeiſterung aufgenom⸗ mene Film„Blutendes Deutſchland“. Dieſer gewaltige nationale Film zeigt die gro⸗ ßen politiſchen Ereigniſſe Deutſchlands, ange⸗ fangen bei der Reichsgründung in Verſailles 1871. Wir ſehen den Kampf Deutſchlands um Sein oder Nichtſein 1914/18, den Leidensweg des deutſchen Volkes nach dem Kriege, die Be⸗ ſetzung des Ruhrgebietes und die einzigen Originalaufnahmen vom Heldentod Schlageters. Böhle, Brühl. Sie haben unſeres Wiſſens die hiſtoriſchen Tage des letzten Frühjahrs auch erlebt, d. h. ſie hahen wenigſtens gehört, daß im deutſchen Volke etwas vorging. Sie haben geruht, ſich dartber ihre eigenen Ge⸗ danken zu machen. Wir haben dagegen abſolut nichts einzuwenden, nur dagegen verwahren wir uns, daß Sie, Herr Böhle, ihre Gedanken in einer unverſchämten Weiſe zum Ausdruck brachten. Vielleicht iſt Ihnen ein neues Sprich⸗ wort bekannt, welches lautet:„Reden iſt Kis⸗ lau, Schweigen iſt Heimat“. In einer Zeit, da das deutſche Volk ſich ein⸗ mütig zu neuem nationalen Bewußtſein er⸗ hebt, haben Sie ſich, Herr Lehrer, erlaubt, in un⸗ flätiger Art unſeren Reichskanzler und Führer herunterzuſetzen. Sie haben bei einem ſogenann⸗ ten gemütlichen Skatabend im Löwen in Brühl Ausdrücke in den Mund zu nehmen ſich erlaubt, die zu nennen wir uns wirklich ſchämen. Pfui Teufel! Wollen Sie mit ſolchen Redensarten einen guten Eindruck erwecken? Sie haben da⸗ mals, obwohl Ihnen widerſprochen wurde, fol⸗ gende Worte über das Gehege Ihrer Zähne wandern laſſen, als unſer Führer im Rundfunk ſprach: „Dieſes Sch...⸗Gebabbel kann man nicht mitanhören.“ Wenn Sie bei den Zulukaffern Skat geſpielt hätten, wäre die Sache annehmbar, aber Herr Böhle, denken Sie, Sie waren in Brühl, und dieſer Ort liegt, wie Sie als Lehrer vielleicht wiſſen dürften, in Deutſchland. Deutſchland iſt hinwiederum nicht international eingeſtellt, wenn Sie es auch ſind. Demnach haben Sie gar kein Recht, irgend mit Ausdrücken um ſich zu wer⸗ fen, die im Lexikon einer internationalen Bande zu finden ſind, aber nicht im„Duden“. Weiter, Herr Böhle! Wieder ſtieg ein Skat⸗ abend und der Ihnen ſo garnicht ſchmackhafte derzeitige Reichskanzler und Führer des deut⸗ ſchen Volkes ſprach ausgerechnet an„Ihrem“ Skatabend wieder im Rundfunk. Und richtig! Ihr Skatſpiel nahm Sie derart in Anſpruch, daß Sie trotzdem merkten, es ſei im Rundfunk etwas nicht ſauber.„Ich bin nicht gekommen, um das mitanzuhören, wir wollen doch Skat ſpielen. Ich bin dafür daß der Apparat abge⸗ ſchaltet oder eine andere Nation eingeſtellt wird.“ Im Artikel 1 der Weimarer Verfaſſung ſteht der Abſatz:„Die Staatsgewaltgeht vom Volke aus!“ Herr republikaniſch be⸗ tuchter Hauptlehrer! Warum haben Sie keine Abſtimmung eingeleitet? Nach Ihrem Prinzip wäre dies unbedingt nötig geweſen, um dem unliebſamen Reichskanzler den Garaus zu machen. Sie haben da wirklich zuſammen mit einem Herrn Kollegen Eſſig, der mit Ihnen gleicher Meinung war, die letzte Chance verpaßt, um noch einmal der Volksgewalt zu ihrem wohlverdienten und vor allem„w ohl⸗ erworbenen“ Recht zu verhelfen. Wie Ihnen erinnerlich ſein dürfte, brach ganz kurz „Harenrreuzbanner“ Jahrg. 3. Nr. 182. Seite 10 Sonntag, den 23. Juli 1933 ie geſivetzinger ſtcerclt Deutſchlands Erwachen, der Aufbruch der Na⸗ tion, die Schickſalswende: der 30. Januar 1933 bilden den Abſchluß dieſes erſchütternden Film⸗ werkes. Dieſer Film iſt ein Geſchichtsdokument, wie es noch nie gezeigt wurde. Kein Deutſcher, der dieſen Film nicht geſehen hat.— Vor allem die Kreiſe, die heute noch abſeits ſtehen, werden aufgefordert, dieſen Film zu ſehen. Es gibt hier noch ſo viele, die bei jeder Gelegenheit glau⸗ ben betonen zu müſſen, wie national auch ſie ſind und waren. Die Zeit der Schwätzer und Biertiſchpolitiker aber iſt vobei. Jeder, der ſich deutſch nennen und ſich nicht ausſchließen will, hat mitzuarbeiten an dem Aufbau des neuen Deutſchlands. Das Schickſal des Volles iſt das Schickſal eines jeden einzelnen. Und es iſt Pflicht jedes Deutſchen, daß er die politiſchen Geſcheh⸗ niſſe der letzten Jahrzehnte kennt und auch rich⸗ tig beurteilen kann. Dazu bietet dieſer Film die beſte Gelegenheit. Der Beſuch dieſes vater⸗ ländiſchen Filmes iſt zugleich ein Bekenntnis zum neuen Deutſchland und ſeinem großen Führer. Ilvesheim Die Sammlung am Jugendſonntag ergab die ſchöne Summe von 133.38 RM. und ſtellt den Opferſinn der hieſigen Gemeinde das beſte Zeugnis aus. Hitler⸗Jugend und Jungvolk ſammelten in ihrer ſchmucken Uniform; auch die weibliche organiſierte Jugend hatte ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Das Jungvolk rückte um ½12 Uhr nach Mannheim zum Auf⸗ marſch und zur Kundgebung am Friedrichspark ab. Trotz des niedergehenden Wolkenbruches war die Stimmung vorzüglich. Am Dienstag⸗ abend wurde ein BdM gegründet. Auch für die Kücken⸗ und Jungſchar ſollen ſich ſchon 35 Mã⸗ dels gemeldet haben. Die Hitlerjugend zählt 15, das Jungvolt 28 Mitglieder. So macht auch hier die Bewegung gute Fortſchritte und wächſt zum Wohle von Gemeinde und Vaterland. e, verſchwinden Sie aus Mrühl! hernach das Dritte Reich endgültig an, d. h. mit einem Kommentar:„Großmäuler haben nichts mehr zu ſagen.“ Herr Hauptlehrer, was gedenken Sie jetzt zu tun? Wollen Sie Ihre Tätigkeit weiter aus⸗ üben in einer Zeit, für die Sie unbrauch⸗ bar ſind? Republikaniſche Trauergeſtalten, die nicht ein⸗ mal in der Lage ſind, die Meinung eines poli⸗ tiſch Andersgeſinnten auch nur am Radio, zu⸗ mal er vernünftig redet, anzuhören, haben zu verſchwinden. Wir verlangen dies, nicht weil Ihre Jammerfigur uns im Wege wäre, ſon⸗ dern weil wir deutſche Männer brauchen und keine internationalen Tinten⸗ ſchlucker und bezahlte Skatſpieler. Löſen Sie ſich eine Karte ins gelobte Land der⸗ jenigen, denen wir zu deutſch ſind. Sie haben jetzt bei Beginn der Ferien die denkbar beſte Ge⸗ legenheit. Oftersheim Ein Kommuniſt verhaftet. Am Samstag⸗ morgen wurde ein waſchechter Kommuniſt in Gewahrſam genommen. Er hat ſich immer wie⸗ der erlaubt, die nationale Regierung in der gemeinſten Weiſe herunterzuſetzen. In der letz⸗ ten Nacht hat er nun wieder überall, wo er hinkam, ſeine Reden losgelaſſen, bis ihm endlich am Morgen ſein Handwerk gründlich gelegt wurde. Die Gendarmerie hat ihn dahin ge⸗ bracht, wo er hingehört. Wir verzichten ſehr gern auf ſeine Anweſenheit in Oftersheim. Evang. Hirchengemeinde Schwetzingen am Sonntag, 23. Iuli findet in Karlsruhe die feierliche Amtseinführung des ersten landesbischofs der evang. Kirehe in Baden statt. Zu dem Festgottesdienst, der aus diesem Anlaß hier gehalten wird, laden wir alle Gemeinde- glieder herzlich ein. Wir bitten, die Häuser betlaggen zu wollen. Evang. Kirchengemeinderat 15— lhre Verlobung zelgen an Hedwiq Hemberger Eduard Nesserschmidt Schwelzingen Kassel Schwelzingen, den 23. Jull 1933 Dlllie abzugeben: veer. CoseeVer- tiko, 2 vollst. Betten, Nän masch'ne. 27453“ Schw Zu erfragen in der Geschäftsstelle Schwetzingen. * Jahrg Der a (Revakti Alle Zu Die finden Celeph Wo. 9 Kranken allen er zirkskirch Par zur NS dadurch ſind, for gliedsbe gruppen Hierm berechtig ſtoffe kurze um Nac fertigun für die Hierm Erkläru Partei Parteio Parteim unterſac gehörigt men. diejenig Abmach Die wenn n .30—5 und ſtö ſich nu Pg., S ſondern Ladet der Ku ta g, 2 Turnho hotel a denden Sand Franz bund d zurückg Na⸗ 1933 Film⸗ ment, ſcher, allem erden gibt glau⸗ ch ſie und r ſi will, neuen t das zflicht ſcheh⸗ rich⸗ Film vater⸗ ntnis roßen gan, uler tzt zu aus⸗ a uch⸗ t ein⸗ poli⸗ o, zu⸗ ſen zu t weil „ſon⸗ auchen ten⸗ eler. d der⸗ haben ſte Ge⸗ nstag⸗ riſt in r wie⸗ in der er letz⸗ wo er endlich gelegt in ge⸗ n ſehr Anlaß inde- ollen. at 41 SSel chranł, le. Ver- Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 11 Sonntag, 23. Jult 1988 Ein„Gigant der Landſtraße“ unterwegs Der an der Spitze der Einzelfahrer liegende Martona nimmt die Steigung des Aſpin. parole-Ausgabe (Revaktionsſchluß für Paroleausgabe tüglich 19 Uhr) Alle Zuſchriften für den redaktionellen Teil ſind nicht perſönlich zu adreſſteren. Kreisleitung Die Geſchäftsräume der Kreisleitung be⸗ fünden ſich von jetzt ab in I. 12, 2, 3. Stock. Gelephon 31 714 und 31 715. Wo. Pfarrer Kiefer, Mannheim, Städtiſches Krankenhaus, iſt von allen Unterorganiſationen in allen evangeliſch⸗kirchlichen Angelegenheiten als Be⸗ zirkstirchenreferent zu Rate zu ziehen. Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. Parteigenofſſen, welche ſeit ihrem Beitritt zur NSDAP. noch keinen Beitrag bezahlt haben und dadurch mit ihren Beitrügen in Rückſtand gekommen ſind, fordern wie hiermit auf, ihre rückſtündigen Mit⸗ gliedsbeitrüge umgehend an ihre zuſtündige Orts⸗ gruppenleitung zu zahlen. Kreiskaſſenverwaltung. Hiermit bitten wir alle Firmen, die die Verkaufs⸗ berechtigung von Uniformen bzw. Uniform⸗ ſtoffſen und Tuchen erlangen wollen, um ſofortige kurze Mitteilung. Ebenſo werden diejenigen Firmen um Nachricht erſucht, die die Erlaubnis für die An⸗ fertigung von Dienſtanzügen erhalten wollen. Termin für dieſe Meldungen iſt der 25. Juli 1933. Der Kreisleiter: gez. Dr. R. Roth. Hiermit wiederhole ich nochmals ausdrücklich die Erklärungen der Reichsleitung betr. der Stellung der „Partei gegenüber dem Konfumverein: Es iſt allen Parteiorganiſationen und Untergruppen jowie den Parteimitgliedern(auch den Kampfbundmitgliedern) unterſagt, gegen die Konſumvereine ſowie die Zu⸗ gehörigkeit zu den Konumpereinen Stellung zu neh⸗ men. Ich mache darauf aufmerkam, daß ich gegen diejenigen Redner vorgehen werde, die ſich an dieſe Abmachungen nicht halten. Der Kreisleiter: gez. Dr. R. Roth. Arbeitsvermittlung Die Sprechſtunden der Sonderaktion ſind, wenn nicht ſchriftliche Beſtellung vorliegt, nachmittags .30—5 Uhr. Beſuche außer dieſer Zeit ſind zwecklos und ſtören die Vermittlung. Die Sonderattion erſtreckt ſich nur für vor dem 30. Januar 1933 eingetretene Pg., Sel., SS., NSBO. und Stahlhelmangehörige. Zur Vermeidung von Irrtümern und falſchen An⸗ ſchriften legt die Betriebszelle des Arbeitsamtes Wert auf die Feſtſtellung, daß kommiſſariſcher Vorſitzender des Arbeitsamts Mannheim nicht mehr Pg. Dr. Orth, ſondern Pg. Dr. SZutter iſt. Ladenburg. Die Mitglieder ſind zur Teilnahme an der Kundgebung der Jung⸗Arbeiterſchaft am Sonn ⸗ ta g, 23. Juli, nachmittags 3 Uhr, in der Städtiſchen Turnhalle und zu dem abends 8 Uhr im Bahnhof⸗ zotel aus Anlaß des Badiſchen Jugendtages ſtattfin⸗ denden Sport⸗ und Unterhaltungsabend eingeladen. Sandhofen. Der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Franz Michel iſt wegen Betätigung beim Kampf⸗ dund des gewerblichen Mittelſtandes von ſeinem Amt zurückgetreten. Jungbuſch. Sprechſtunden täglich, außer Samstags, in der Zeit zwiſchen 19 und 20 Uhr. Das Geſchäfts⸗ zimmer befindet ſich Luiſenring 19. Jungbuſch. Montag, 24. Juli, 29.30 Uhr, im Lokal„Stadt Heilbronn“, Holzſtraße 19, Schulungs⸗ kurs für die Neumitglieder. NS⸗Frauenſchaft Am Mittwoch, 26. Juli, abends 8 Uhr, finvet in der„Harmonie“, D 2, eine Elternbeſpre- chung ſtatt. Vater oder Mutter der gemeldeten Ferienkinder erſcheinen ohne Kinder. Deutſches Eck. um Montag, 24. Juli, abends 8 Ühr, findet in der Küche, R 5, 8/9, unſere Mitglie⸗ derverſammlung ſtatt. Rednerin: Frau Le hlbach. Jungbuſch: Am Dienstag, B. Juli, abends .30 Uhr, findet in der„Stadt Heilbronn“ unſere Mitgliederverſammlung ſtatt. Redner: Pf. Kiefer. Kampfbund des gewerblichen Mittelſtandes Humboldt. Am Dienstag, 25. Juli, 20.30 Uhr, findet im Loral„Zur Konkordia“, Langſtraße 36, eine öffentliche Verſammlung ſtatt. Redner: Kreiskampf⸗ bundführer Pg. Behme. Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht! Anhänger ſind mitzubringen. Sanitätstrupp der Standarte 171. Der Sanitätstrupp der Standerte 171 hat am Sonntag, 23. Juli, morgens.45 Uhr am Straßen⸗ bahndepot, Colliniſtraße, vollzählig anzutreten. Am Montag, 24. Juli, Wiederbeginn des Sani⸗ tätskurſes in U 2, 5, Knabenfortbildungsſchule.— Sämtliche SA.⸗Sanitätsmänner haben um 8 Uhr abds. pünktlich anzutreten. Der Sanitäts⸗Standartenführer. SA.⸗Dienſthunde⸗Abteilung. Pg., die Hundebeſitzer der ſechs Polizeihunderaſſen (Schäferhund, Dobermann, Rottweiler, Boxer, Aire⸗ dale⸗Terrier und Rieſenſchnauzer) ſind und der SA.⸗ Dienſthunde⸗Abteilung zur Verfügung ſtellen wollen, werden um Angabe ihrer Adreſſe gebeten. Die Tiere werden ausgebildet nach der Gebrauchshunde⸗Dienſt⸗ vorſchrift und die Beſitzer haben Hundeſteuerfreiheit, ſolange die Tiere uns zur Verfügung ſtehen bzw. er bei uns Mitglied iſt. Schenkungen der genannten Tiere an den Sturm werden dankend angenommen, zum Ausbau unſerer Zwingeranlage und dem Dienſte des deutſchen Volkes. Darum ſoll jeder mithelſen am Auf⸗ und Ausbau dieſes wertvollen Unternehmens, durch Stiftungen nach beſtem Können, im Sinne un⸗ ſeres hohen und edlen Führers Adolf Hitler. Meldungen von Tieren werden nur noch bis zum 24. Juli entgegengenommen beim Abteilungsleiter Joh. Schmidt, K 2, 18, Tel. 28 506. NSIB. Lavenburg. Sonntag, 23. Juli, nachmittags 3 Uhr, in der Städt. Turnhalle Kundgebung der Jung⸗Arbeiterſchaft. Bezirksleiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront⸗Jugend für Südweſt, Pg Sietierſky, Pflice Erſcheinen der Hitlerſugend und des BDM. licht. H⸗B⸗Rätſelecke Kreuzworträtſel 198 5 6 7 8 9 10 11 12 138 14 15 Waagrecht: 3. Staatsmann, 5. Frucht, 6. lat.„Laſt“, 7. ſtarker Sturm, 10. Verwandter, —* römiſcher Kaiſer, 14. Kunſtwerk, 15. Größen⸗ orm. Senkrecht: 1. Stadt in England, 2. Glet⸗ ergeröll, 3. nordd. Gebirge, 4. füdamerikani⸗ er Inbianer, Ureinwohner; 8. Künſtler, 9. Mandelbrot, 11. Heidekraut, 13. Sportflieger. (ä ein Buchſtabe). P. Winkler. Schach-Aufgabe S 0 e 3 75, „ .. —*** —* . E- 2 — Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt Auflöſungen aus Nr. 175 Kreuzwort⸗Rätſel Waagrecht: 1. Diplom, 6. Uſedom, 10. Dia⸗ mant, 11. Veſper, 12.— 13. Sam, 15. Kap, 16. Spaß, 17. Pauſe, 20. Ha, 23. Furie, 24. Truſt, 25. hl., 33. Haydn, 34. Iſlam, 35. Oos, 37. Sol, 39. Börſe, 41. Eskimo, 42. Pleiſſe, 43. Nantes, 44. Ennepe. Senkrecht: 1. Deviſe, 2. Paſſau, 3. Odeſſa, 4. Mira, 5. Ems, 6. Unna, 2 Steppe, 8. Dis⸗ kus, 9. Malter, 14. Müll, 18. Puck, 19. Eid, 21. Uri, 23. Oſt, 26. Fris, 27. Theben, 28. Cy⸗ pern, 25. Knofpe, 30, Eilſen, 31. Alwine, 32. Em⸗ pore, 36. Oels, 40. Gin. Magiſche Figur 1. Karat, 2. Kamerun, 3. Rente, 4. Kartell, 5. Tüll. Schach⸗Aufgabe 1. Sd7— bö, 2. Dbs matt. a) 1...„ Lo5 X bö, 2. Ses— 17 matt. b) 1..„ K d6 X o5,.D18— f4 matt. c) 1.„ Tb2 beliebig, 2. Bf8— ds matt. d).—.„ Sas beliebig, 2. Sb6— 4 matt. faaaaanannanaasaamann Oie OOeéée des Aufstiegs unserer Auflage brachte heute am Samstag, 22. quli 88, bis nachmittags 4 Uhr ucteh woiola 290 neue Abonnenten Möbel- und Dekorations-Stoffe kaufen Sie vortellhaft bel I. Enoelnard Nacht. Hekenkreuzbanner N ã, 10 Kunststraße N ã, 10 —— UHAMsuncs-AMERIKA LinikE im Werte von Mx. 65,OO0 Dekoration gufgesfel Wollen auch Sie einen preis gewinnen? Donn machen Sie mitl m Schavfenster fast aller ie Geschäfte ist eine originelle 14 und Sie sollen nun feststellen: 15 Wieviele(Gesomtzohl) der in der Dekorotion obgebil- deten Gegenstände können mit VI M geputzt werden? Wie heißen die Geschwister von potzfrau Vim? Viele jockende Preise sind qaus- gesetzt. Wundervolle Seereisen ſ. 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Die großzügige, nach amerikaniſchem Vorbild betriebene Induſtriealiſierung Rußlands hat es mit ſich gebracht, daß dort, genau wie in den Vereinigten Staaten, von Zeit zu Zeit Mel⸗ dungen über Rieſenprojekte auftauchen, die mit⸗ unter mehr von dem Wunſch, die unbeſtreitbar großen Leiſtungen der Induſtrie hervorzuheben, beſtimmt ſind, als daß die Verwirklichungsas⸗ ſicht abſolute Gegenſtändlichkeit beſitzt. Vor einiger Zeit ſchon erregten die Pläne des Inge⸗ nieurs Awdejew großes Aufſehen, die eine Klimaerwärmung Sibiriens zur Grundlage hat⸗ ten. Die Erwägungen des Ingenieurs gehen dabei von den warmen Meeresſtrömungen aus, durch die eine Klimaverbeſſerung erzielt wer⸗ den ſoll. Da dieſe Pläne neuerdings wieder auftauchen, lohnt es ſich, ihre Möglichkeiten einer Prüfung zu unterziehen. Der Golfſtrom, der, von Amerika kommend, die europäiſche Weſtküſte erwärmt, begegnet an der Küſte Skandinaviens einer kalten Meeres⸗ ſtrömung, die ihren Urſprung im Kariſchen Meer beſitzt. Dieſe außerordentlich kalte Strö⸗ mung kühlt den Golfſtrom ab und nimmt ihm dadurch ſeine Wirkung. Awdejew ſchlägt nun vor, dieſen kalten Meeresſtrom dadurch abzu⸗ ſchließen, daß zwiſchen der Inſel Nowaja Semlja und dem ſibiriſchen Feſtland ein Damm errichtet wird. Dadurch würde der Golfſtrom ſeinen Einfluß auf die Küſten des Barents⸗ Sees ausüben können. Ein ähnliches ruſſiſches Projekt befaßt ſich mit der Oſtküſte Aſiens. Hier gibt es eine warme Strömung, den Tſuſhima⸗Strom, der durch die Korea⸗Straße in das Japaniſche Meer eintritt, die Küſte des japaniſchen Inſelreiches erwärmt und an der Inſel Sachalin vorbei in das Ochotſkiſche Meer einmündet. Entgegen⸗ geſetzt läuft eine kalte Strömung an der Oſtküſte Aſiens entlang, vom Ochotſkiſchen Meer kom⸗ mend. Würde man zwiſchen der Inſel Sachalin und dem Feſtlande einen Damm errichten, dann könnte die kalte Strömung aus dem Ochotſkiſchen Meer nicht mehr an der Feſtlandsküſte entlang⸗ ſtreichen und die Tſuſhima⸗Strömung wäre ge⸗ zwungen, im Tatarenſund umzukehren und ihte erwärmende Wirkung nunmehr auch auf die Feſtlandsküſte auszudehnen. Man erhofft da⸗ von eine Temperaturerhöhung dieſer Küſten⸗ gebiete um mindeſtens 2 bis 4 Grad im Jahres⸗ durchſchnitt, woraus ſich für die Beſiedlung der öden Gebiete ſowie für die Fruchtbarmachung des Bodens große Möglichkeiten ergeben wür⸗ den. Ferner würde dieſe Temperaturerhöhung bedeuten, daß der Hafen von Wladiwoſtok, der heute beinahe drei Monate hindurch vereiſt iſt, künftig ebenſo eisfrei ſein würde, wie die japa⸗ niſchen Häfen. Die techniſche Seite dieſes Pro⸗ jektes glaubt man ohne Schwierigkeiten bewäl⸗ tigen zu können, da die ſchmalſte Stelle im Ta⸗ tarengolf nur rund 6 Kilometer breit iſt und außerdem keine nennenswerte Tiefe beſitzt. Der Damm müßte für den Schiffsverkehr und für die Regelung der Gezeiten mit Schleuſen ver⸗ ſehen werden. Dieſer Damm würde im üb⸗ rigen nicht die Ausdehnung beſitzen, wie der, durch den die Zuiderſee vom Meer abgeſchloſſen wurde. In gleicher Richtung wie dieſe beiden ruſſi⸗ ſchen Projekte bewegt ſich der amerikaniſche Plan, der eine Temperaturerhöhung Kanadas vorſieht. Hier zieht eine kalte Strömung durch den Melville⸗Sund aus dem nördlichen Eismeer an der Nordküſte Kanadas entlang. Auch hier ſoll nach dem Vorſchlag amerikaniſcher Inge⸗ nieure der Strom durch verſchiedene Dämme ab⸗ geſchloſſen werden. Ueber dieſe mehr oder weniger glaubhaft klingenden Pläne hat ſich jetzt einer der beſten Wiſſenſchaftler auf dieſem Gebiet, der Direktor des Berliner Muſeums für Meereskunde, Pro⸗ feſſor Defant, geäußert. Er iſt der Anſicht, daß allgemein die Wirkung der Meeresſtrömungen bedeutend überſchätzt wird. Gewiß ſind das Ochotſkiſche Meer und die Behring⸗See die Kältereſervoire des Pazifiſchen Ozeans. Hier wird an den Küſten im Juli eine Durchſchnitts⸗ temperatur von 10 Grad Wärme gemeſſen, und im Januar eine ſolche von 20 Grad Kälte. Dieſe Temperaturen ſind jedoch nur in geringem Umfange von den Meeresſtrömungen beein⸗ flußt. Viel mehr hängen ſie von den Tempe⸗ raturen im Inneren Sibiriens ab. Ließe ſich alſo die Umleitung des Tſuſhima⸗Stromes durchführen, dann wäre die Temperaturerhöh⸗ ung nur eine ſehr geringe und entſpräche kei⸗ nesfalls den Erwartungen. Höchſtwahrſchein⸗ lich würde ſich der Jahresdurchſchnitt um kaum mehr als einen halben Grad heben. Außer⸗ dem aber würde dieſe Temperaturerhöhung nur auf die Küſtengebiete beſchränkt bleiben, wie die Temperaturkurven dieſer Gegenden beweiſen. Eine bedenkliche Folge der ruſſiſchen Projekte, deren techniſche Durchführbarkeit von Defant auch angezweifelt wird, wäre für die Fiſcherei zu erwarten. Die Fiſche kommen immer mit kalten Meeresſtrömungen, da dieſe ſauerſtoff⸗ reicher ſind als warme Strömungen. Würde das Japaniſche Meer im Norden abgeſchloſſen werden, ſo hört die Wanderung der Fiſche auf, wodurch für die Fiſcherei ein Schaden von volks⸗ wirtſchaftlicher Bedeutung entſtehen würde. Kurzum, die Möglichkeit, durch künſtliche Ein⸗ griffe Verbeſſerungen klimatiſcher Verhältniſſe zu ſchaffen, liegt noch durchaus abwegig, und ſo wird auch die Durchführung dieſer Projekte noch auf ſich warten laſſen. S Sö5S X Die Maſchine, mit der Balbo den Ozean bezwang Die gelungene Ueberfliegung des Atlantiſchen Ozeans mit einem Geſchwader von 24 Flug⸗ zeugen ſtellt eine bisher unerreichte fliegeriſche Leiſtung dar, die in der ganzen Welt Bewunde⸗ rung und in Italien berechtigten Jubel aus⸗ gelöſt hat. So großartig das perſönliche Ver⸗ dienſt des Miniſters Balbo und der prächti gen italieniſchen Piloten iſt, ſo iſt eine ſolche Großtat natürlich nur dann möglich, wenn die verwendeten Maſchinen allen Anforderungen entſprechen. Es dürfte daher von Intereſſe ſein, nähere Einzelheiten über die Flugzeuge des Balbo'ſchen„Himmelsgeſchwaders“ zu erfahren. Es iſt dies der berühmt gewordene Typ „S. 55.“ der Societa Idrovolanti Alta Italia, ein von Ingenieur Marchetti konſtru⸗ iertes Waſſerflugzeug, das von Balbo als die beſte Maſchine dieſer Art bezeichnet wird. Lange Zeit wurde an ihrer Verbeſſerung und Ver⸗ vollkommnung gearbeitet, bis ſie ihre heutige Form erreicht hat. Für den Propeller wurden nicht weniger als 88 verſchiedene Konſtruktionen ausprobiert, bevor man ſich für den dreiflüge⸗ ligen„Sia“⸗Propeller entſchieden hat. Der Apparat ſelbſt, der zum zehnjährigen Jubiläum der faſchiſtiſchen Revolution heraus⸗ gebracht wurde, hat eine gefüllige, elegante und wendige Form. Dabei enthält jede Maſchine einen Tank von 1575 Liter Inhalt, ferner zwei Behälter zu 405 Liter und einen Sammeltank von 150 Liter Auf jedem der beiden Boots⸗ körper ſind 2535 Liter Benzin untergebracht (auf der ganzen Maſchine alſo insgeſamt 5070 Liter), ferner Waſſertank zu 60 Liter und zwei Oeltanks, von denen jeder ebenfalls 60 Liter faßt. 280 Kilometer Geſchwindigkeit Die größte Spannweite der Flügel beträgt 21 Meter; die Länge des Flugzeuges 16 Meter, ſeine Höhe 5 Meter, die größte Tiefe 510 Zenti⸗ Telephongeſpräch von Grab zu Grab Weiße Fakire kämpfen um einen„Welkrekord“— Sellſame Unker⸗ hallung auf 2000 Kilomeler Enkfernung New Mork, 20. Juli. Während die Sucht nach unſinnigen Rekorden in Europa in den letzten Jahren merklich nach⸗ gelaſſen hat, ſcheint ſie in den Vereinigten Staa⸗ ten üppig weiter zu gedeihen. Erſt vor kurzem haben ſich dort wieder zwei Leute eingraben laſſen, einer in Chikago, der andere in Denver (Colorado), von denen jeder den Weltrekord im „Lebendig⸗begraben⸗ſein“ aufſtellen will. Trotz ihrer erbitterten Rivalität um die Palme des Sieges, die ſchließlich ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt, ſcheinen die beiden Rekordwütigen ſonſt auf ganz gutem Fuß zu ſtehen. Sie haben ſich nämlich nicht nur mit den üblichen kleinen Haus⸗ telephonen verſorgt, durch die ſie mit ihren Be⸗ treuern auf der Erde ſprechen können, ſondern haben ſich richtige Telephonanſchlüſſe legen laſſen, um auch mit der Außenwelt und unter⸗ einander, alſo von Grab zu Grab, in Verbin⸗ dung zu bleiben. Dadurch war zunächſt etwas für ihre Unterhaltung geſorgt. Dieſe zweifel⸗ los völlig neuartige Einrichtung hat aber auch ſonſt ihre Vorteile, wie ſich dieſer Tage erweiſen ſollte, als Slim Jones, der in Chikago„begra⸗ ben“ liegt, drauf und dran war, ſeine Chancen vorzeitig aus der Hand zu geben. „Fräulein, bitte Denver, Grab Nummer Null!“ Slim hatte plötzlich die Naſe voll. Durch die anhaltend ſtarken Regengüſſe in der letzten Zeit hatte nämlich das Grundwaſſer in dem ſonſt trockenen Flußbett, in dem er ſich ſein kühles Grab gewählt hatte, wieder angezogen. Außer⸗ dem träufelte das Regenwaſſer von den Wän⸗ den ſeiner Gruft nur ſo herunter, ſodaß der arme Slim tatſächlich in Gefahr war, jämmer⸗ lich zu ertrinken. In ſeiner Not drehte er ſich alſo im Grabe herum, griff nach dem Hörer und meldete ein Ferngeſpräch nach Denver an. Zu ſeinem Leidweſen mußte er nun von ſeinem Konkurrenten Ray Richards in Denver erfah⸗ ren, daß dort das Wetter prachtvoll und trocken ſei, ſo daß von einer vorzeitigen Aufgabe des Experiments in Denver nicht die Rede ſein könne. Aber auch Ray Richards ſchien ſeine Sorgen zu haben. Wie er Slim am Apparat mitteilte, waren in der vergangenen Nacht Ein⸗ brecher bei ihm erſchienen, die die Tageskaſſe zu rauben verſuchten. Dabei warfen ſie die Streich⸗ hölzer, mit denen ſie die Oertlichkeit abgeleuch⸗ tet hatten, in noch glimmendem Zuſtand in den Luftſchacht, ſo daß das Kopfkiſſen des bedauerns⸗ werten Ray Feuer fing und reſtlos verbrannte. Abgeſehen von dem beizenden Geſtank, mußte Ray jetzt mit verſchränkten Armen liegen, wenn er ſein müdes Haupt irgendwie bergen wollte. Ein totes Rennen. Der arme Slim in Chikago hatte nun wenig⸗ ſtens den Troſt, daß auch die Konkurrenz in Denver nicht gerade auf Roſen gebettet war. Dieſer Gedanke beruhigte ihn außerordentlich und gab ihm friſchen Mut und die Kraft, weiter durchzuhalten. Der Wettkampf ging alſo weiter. Die Zahl der neugierigen und zahlenden Zu⸗ ſchauer wuchs von Tag zu Tag, und allmählich wurden ſogar ziemlich hohe Wetten abgeſchloſ⸗ ſen. Nach weiteren drei Tagen brach Slim ſei⸗ nen Rekordverſuch plötzlich ab. Während noch draußen ſeine Anhänger ſchimpften und fluchten und ihn mit Vorwürfen überſchütteten, da ſie ihr Geld verloren glaubten, traf aus Denver die Nachricht ein, daß auch Ray Richards in⸗ folge völliger Erſchöpfung ſein Unternehmen aufgegeben habe. Und zwar um die gleiche Stunde, Minute und Sekunde. Alle diejenigen, die gewettet hatten, daß der Rivale keineswegs länger aushalten würde, ſteckten ſchmunzelnd ihren Wettgewinn ein, und die andern zogen mit langen Geſichtern davon, denn von den be⸗ ſtehenden geheimen Telefonanſchlüſſen wußten ſie nichts. meter und ſein Leergewicht 5750 Kilogramm. Bei einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 235 Kilometern kann die Maſchine aber mit Leichtigkeit auch eine Schnelligkeit von 280 Stun⸗ denkilometern entwickeln. Die 18⸗Zylinder⸗ Motoren ſtammen von der Firma Iſotta Fra⸗ ſchini und haben eine Stärke von 750 PS. Jede Maſchine iſt ſo eingerichtet, daß die für die Navigation erforderlichen Berechnungen nud die Orientierung nach der Karte ſich in dem einen Schiffskörper bequem durchführen laſſen. Den Piloten ſtanden genaue Karten der über⸗ flogenen Gebiete zur Verfügung, auf denen die hervorſtechenden Punkte auffallend bezeichnet waren. Außerdem iſt jede Maſchine im Beſitz von Tabellen, mit deren Hilfe ſich die Berech⸗ nungen auf möglichſt raſche Weiſe erledigen laſſen. Das Bordbuch der„Himmelsflotte“ Jede Maſchine des Ozeangeſchwaders iſt in nautiſcher Hinſicht ſo ausgerüſtet wie ein Hoch⸗ ſeeſchiff, wenn auch natürlich in verkleinertem Maßſtabe. Man muß ja ſchließlich darauf ge⸗ Schweinfurt ehrt den Erfinder der Stenographie Das Denkmal für den Erfinder der deutſchen Kurzſchrift, Fr. Xaver Gabelsberger(1789 bis 1849), das in Schweinfurt in Anweſenheit des bayeriſchen Kultusminiſters Schemm enthüllt wurde. faßt ſein, im Falle einer Notlandung auf ſtür⸗ miſcher See niedergehen und gegen die Wellen ankämpfen zu müſſen. Sie ſind daher auch mit einem ſchwebenden Anker verſehen, der bei einer Waſſerung auf bewegter See ein Hin⸗ und Herſchleudern des Apparats erſchwert. Außer⸗ dem ſind natürlich auch alle Vorrichtungen zu einer Verankerung des Flugzeuges bei norma⸗ ler Waſſerung vorhanden. Auf jeder Maſchine befindet ſich ein Bord⸗ buch, in das die wichtigſten Beobachtungen, die ſich auf Navigation, Flugverlauf und den Zu⸗ ſtand der Motoren beziehen, eingetragen wer⸗ den. Daß die Ausrüſtung der Balbo'ſchen Flug⸗ zeuge in jeder Hinſicht zweckentſprechend war, läßt ſich ja ſchon daraus erſehen, daß das ganze Geſchwader trotz ſtundenlangen Blindfliegens zwiſchen Wolken ⸗und Nebelbänken unverſehrt am Ziel gelandet iſt. Von einem Adler entführt? Sellſames Abenkeuer eines Kindes in 2300 Meter Höhe Bergamo, Mitte Juli. Nach einer achttägigen Suche iſt der vier⸗ jährige Antonio Plodari, der Sohn eines Förſters aus Ardeſio in den Italieniſchen Alpen, auf einem faſt unzugänglichen Felſen in 2300 Meter Höhe aufgefunden worden. Der kleine Antonio wurde gemeinſam mit ſeinem drei Jahre älteren Bruder am 10. Juli in den Wald geſchickt, um Reiſig zu ſammeln. Spät abends kam nur der Bruder weinend zu⸗ rück und berichtete, daß Antonio plötzlich von ſeiner Seite verſchwunden ſei. Sofort gingen ungefähr hundert Perſonen auf die Suche nach dem verſchollenen Kind und ſuchten tagelang vergebens in allen Wäldern und Bergſchluchten der Umgebung. Es gelang aber nicht, auch nur die geringſte Spur von dem kleinen Antonio zu finden. Geſtern vernahmen zwei Hirten, die ihre Zie⸗ genherde ziemlich hoch ins Gebirge hinaufgetrie⸗ ben hatten, plötzlich ein klägliches Wimmern Sie gingen der Stimme nach und mußten immer höher und höher klettern, bis ſie vor einem gro⸗ ßen kahlen Felſen ſtanden, der über einen tiefen Abgrund hinausragte. Am Rande dieſes Fel⸗ ſens lag ein kleines Kind und weinte erbärm⸗ lich. Nur nach großer Mühe gelang es ihnen, den Felſen zu erklimmen und das Kind zu ber⸗ gen. Es war der kleine Antonio, den ſeine Eltern ſchon faſt verloren glaubten. Der vier⸗ jährige Junge war vor Hunger und Durſt gänz⸗ lich erſchöpft, wies aber keine Verletzungen auf. Wie er auf den Felſen und in ſolche Höhe hinaufgekommen war, konnte er nicht ſagen. Der Weg vom Waldſaum, wo er verſchwunden war, bis zum Felſen betrug rund fünfzehn Kilometer. Die Eltern nehmen an, daß der vierjährige Antonio von einem Adler entführt und auf jenem Felſen zurückgelaſſen worden iſt. Papagei als Eheſcheidungszeuge Seine Slimme wurde auf Schallpla kten verewigt— Die enlſcheidende „Aus ſage“ Paris, 20. Juli. Vor dem Pariſer Gericht wurde jetzt eine amüſante Scheidungsaffäre zu Ende geführt, in der ein ſprechender Papagei die Rolle des Kron⸗ zeugen zu ſpielen hatte. Seine Ausſage, die von einer Schallplatte dem Gericht zu Ohren gebracht wurde, war für den Ausgang des Pro⸗ zeſſes von entſcheidender Bedeutung. Der Grundſtückmakler Jean Francoir Du⸗ rand, ein 63jähriger Mann, hatte vor einigen Jahren ſeine Privatſekretärin Odette Huiſ⸗ ſier geheiratet. Zwar zählte die Braut nur 23 Jahre, aber das ſtörte den Bräutigam nicht im geringſten. Vor der Hochzeit empfing er zahlreiche Briefe von Freunden und Bekannten, die ihn vor dieſer Verbindung warnten und darauf hinwieſen, daß ſeine geliebte Odette eine recht„vielſeitige“ Perſönlichkeit und für einen ſeriöſen Herrn als Gattin nicht geeignet ſei. Durand beantwortete dieſe Warnungen damit, daß er mit Odette zum Standesamt ging. Herr Durand hatte keine Ahnung, daß Odette noch weiter mit ihrem früheren Freund, dem Bankprokuriſten Pierre Navelle, Beziehun⸗ gen unterhielt. Als er jedoch wieder einmal von ſeinem beſten Freund gewarnt wurde, beſchloß er dennoch, der Sache auf den Grund zu gehen und ein Detektivbüro mit den nötigen Ermitt⸗ lungen zu betrauen. Das Reſultat war nieder⸗ ſchmetternd. Es kam zu einem Prozeß, in dem Photographien aus einem Pariſer Strandbad eine beſondere Rolle ſpielten. Noch gewichtiger war jedoch die Rolle, die dem ſchönen grün⸗roten Papagei Annette zufiel. Die junge Frau hatte ihn in die Ehe mitgebracht und der vorlaute Vogel zog ſich die beſondere Abneigung des Ehemannes dadurch zu, daß er fortgeſetzt den Namen„Pierre“ vor ſich hin⸗ krächzte und den Herrn im Hauſe völlig zu ignorieren ſchien. dieſer Feindſchaft hänſelte, machte er gute Miene zum böſen Spiel und ließ den Vogel gewähren. Erſt als Herr Durand von dem Detektivinſti⸗ tut den Namen ſeines Rivalen erfuhr, begriff er, was das geheimnisvolle„Pierre“ zu bedeu⸗ ten hatte. Annette, der Papagei, ſollte zum Werkzeug ſeiner Rache werden. Da er die Lau⸗ nen des Vogels kannte, ließ er ſeine„Ausſage“ auf einer Schallplatte aufnehmen. Vor Gericht bildete dieſe Schallplatte zunächſt einen Gegenſtand beſonderer Heiterkeit für die Anweſenden. Als dann aber der Papagei, an⸗ geregt durch die Schallplatte, wieder einmal mit dem beliebten,—e“ loslegte, war das Ge⸗ richt vollkommen im Bilde. Die Ehe wurde aus Odettes alleinigem Verſchulden geſchieden. Aber da Odette ihn wegen Wer lich hie Schiller deutſche deln. A geſtröm Nacht i in ein wandelt Auf d hallen i ſchwinge dem ent Schlesw ſien, vo welt de überallh über zw Deutſchl Ein l ſchmucket ken, die geſchmüc bahnhof Quartie ſtrahlent zu dieſer ren, da Jahre 1 ners übe geſperrt, ſchen Te mußten weil dei licher be ſich nich deutſchen zum dr ſtadt zu wie die unter 6 Ruhr d grüßt, i Turnbril abgelegt Tage be geſſen, u in Köln ſcheinen, letzten 30 gelitten ein, abe Turnyat davonget Aber großen( terland. Herz ſchl mit Beſt rung un erfüllt. voll des München heute ſag Ausland So wi kenntnis unſer ech Und en löſchen ſe füge der Energie ſelbſtloſe Millione Vereine ſende von Turnhall eigen wi Bootshů beit muf dieſer H. 74. 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Unwillkürlich möchte man Schillers bekanntes Wort auf das große fünfzehnte deutſche Turnfeſt in Stuttgart anwenden und abwan⸗ deln. Aus allen Gauen Deutſchlands ſind ſie herbei⸗ geſtrömt, die Jünger und Füngerinnen Jahns., Ueber Nacht iſt die Hauptſtadt des ſchönen Schwabenlandes in ein Rieſenlager der Deutſchen Turnerſchaft ver⸗ wandelt worden. Auf dem großen Bahnhof, deſſen rieſige Holzgerüſt⸗ hallen in ihrem warmen Ton von Pfeiler zu Pfeiler ſchwingen, rollen immer neue Sonderzüge an. Aus dem entſernteſten Oſten, oben von der Waſſerkante aus Schleswig und Pommern, aus Oſtpreußen und Schle⸗ ſien, vom herrlichen Rhein, aus der friſchen Gebirgs⸗ welt der Alpen, aus Thüringen und Sachſen, ven übherallher, aus nah und fern bringen die Sonderzüge, über zweihundert ſind zur frohen Turnfahrt eingeſetzt, Deutſchlands ſtarke Sportsjugend nach Stuttgart. Ein herrliches Bild, wenn die Turner in ihren ſchmucken Anzügen, in weißen Hoſen und blauen Jak⸗ ken, die Frauen in ſchmucken weißen Kleidern, blumen⸗ geſchmückt und mit wehenden Fahnen, vom Haupt⸗ bahnhof durch die Königſtraße einziehen und ihre Quartiere aufſuchen. Man ſpürt den freudigen und ſtrahlenden Geſichtern wohl an, daß ihnen der Weg zu dieſem Turnfeſt leichter fiel als etwa vor zehn Jah⸗ ren, da die Fahrt nach München ging. Es war im Jahre 1923. Schwer lag die brutale Fauſt des 93. ners über Deutſchland. Weite Länderſtrecken waren ab⸗ geſperrt, ſtacheldrahtumſpannt, ſtarrend von franzöſt⸗ ſchen Tanks und„ſchwarzen“ Bajonetten. Tauſende mußten zu Hauſe bleiben, durften nicht nach München, weil der Feind in dieſen Tagen die Grenzen pein⸗ licher bewachte denn je. Und doch! Hunderten, die es ſich nicht nehmen laſſen wollten, deutſche Kraſt und deutſchen Turngeiſt zu bekunden, gelang es, den Weg zum dreizehnten Turnertreffen in Bzyerns Haupt⸗ ſtadt zu finden. Mit Ergriffenheit las man damals, wie die weſtdeutſchen Turner bei Nacht und Rebel, unter Gefahr, ihr Leben zu verlieren, Rhein und Ruhr durchſchwammen und ſchließlich, begeiſtert be⸗ grüßt, in München empfangen wurden. So haben die Turnbrüder des Weſtens damals ihr Treuebekenntnis abgelegt und allen zum Trotz ihren Glauben an beſſere Tage berundet. Man hat es den Tapferen nicht ver⸗ geſſen, und menn ſie heute wie ſchon vor fünf Jahren in Köln wieder in voller Stärke auf dem Feſtplatz er⸗ ſcheinen, dürfm ſie mit Genugſnung ſeſiſtellen, daß die letzten zehn Jahre nicht umſonſt gelebt und oft genug gelitten wurde. Eine andere Zeit iſt emporgeſtiegen, oſſen liegt die Sicht— und in beſſeres Land, geſchloſſen ſind die Wunden, und über allem liegt Zuverſicht und freu⸗ diger Glaube an die deutſche Zukunft. Deutſchlands Turnbrüder aus Nord und Süd, aus Oſt und Weſt ſind verſammelt und reichen ſich in edlem Wettſtreit die Hünde zum Schwur und zum Berenntnis für deutſches Wollen und Können, Schwere Zeiten muß⸗ ten überwunden werden, manch harter Tag brach her⸗ ein, aber ſchließlich hat das große Zeichen, unter das Turnvater Fahn ſeine Gefolgſchaft geſtellt, den Sieg davongetragen:„Friſch, froh, fromm, frei!“ Aber auch das devlſche Ausland kommt zu dieſem großen Ereignis der Deutſchen An ins Mut⸗ terland. Der neue Geiſt, der jetzt in mit Beſorgnis zu uns herüberſchauten, mit Begeiſte⸗ rung und, faſt möchte man ſagen, Wiederſehensfreude erfüllt. Denn ſie waren ſtets und im Unglück erſt recht voll des guten alten Geiſtes. Das konnte man in München feſtſtellen, das wurde in Köln laut, und heute ſagen die glücklichen Geſichter unſerer Brüder im Ausland mehr, als ſie in Worten ausdrücken können. So wird Fieſes Turnertreffen ein leuchtendes Be⸗ kenntnis zum Sieg der neuen Zeit„zum Glauben an unſer echtes, unbezwingbares Volkstum. und wie könnte auch der Geiſt Jahns je auszu⸗ löſchen ſein, wenn man das große und umfaſſende Ge⸗ füge der Deutſchen Turnerſchaft überſieht? Wieviel Energie und Opferwille, wieviel tapferer Einſatz und feköſtloſe Bereitſchaft gehörte dazu, bis ſaſt zwei Mitlionen Mitglieder organiſtert waren! Etwa 14 000 Vereine ſtehen heute unter den Fahnen der D. Tau⸗ ſende von Turn⸗ und Spielplätzen kommen hinzu. 2000 Turnhallen nennt die Deutſche Turnerſchaft ebenſo ihr eigen wie die 150 Jugendherbergen, Vereinsheime, Bootshäuſer und Turnplätze. Eine unüberſehbare Ar⸗ beit mußte geleiſtet werden, bis dem deutſchen Volke dieſer Hort der Erziebung geſchenkt ward. Aus ſolchen N— 74. Fortſetzung Der Sorbonner und ſeine Trabanten waren längſt verſchwunden, als wir uns klar wurden über den Dienſt, den dieſe Einſamen ihrer Na⸗ tion geleiſtet hatten. Man verzweiſelte fa, weil ſich die Gemüter dieſer Feinde glichen wie geile Grimaſſen. Man verſtieg ſich ſchon zu dem ketzeriſchen Gedanken, als ſei jeder Rhein⸗ länder ein Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegzunehmen habe. Dieſe jungen Burſchen, die als Gaſtfreunde gelkommen wa⸗ ren, hatten jenen Geiſt der Erkenntnis in ſich beſchworen, nach dem wir verlangten, für den wir ſelber kämpften und bluteten. Ich war dabei geweſen, als deutſche Soldaten die Feſtung Maubeuge in Beſitz nahmen. Die Franzoſen hatten ſie verteidigt bis zum letzten Kanonengaul. Alſo mußte unſer General den gefangenen Oſſizieren ihren Degen laſſen. Das rühmte uns,— was rühmte heute die andern? Daß ſie im Eſſener Kohlenpott wehrloſe Arbei⸗ ter und Grubenleiter in Klumpen ſchoſſen? Daß ſie eine Armee von Zuchhäuslern und Vaga⸗ bunden als Kontrahenten einer Belle⸗Alliance mit Moneten und Schießpulver pouſſierten? Oder— daß ſich eine Handvoll Kerle zu uns ſtahl, die für den Ruf ihrer Nation fürchteten? Kerle, die einen Weg ſuchten, auf dem man ſich in Ehren trefſen ſollte? Wir waren den nächtlichen Beſuchern dankbar. Nicht ihrer Warnung wegen, wir wußten jetzt nur, daß wir keine billige Indianergeſchichte eutſchlands Herz ſchlägt, hat auch ſie, die lange und bange Jahre ——————— 7 2— 6 ——— Oονν—ν] Zahlen ſpricht Feſtigkeit und entſchiedenes Wollen, Be⸗ wußtſein der Kraft und Wille zum Sieg, aber ebenſo ſehr auch das Wiſſen um die Rotwendigkeiten, die einem Volt zuſtehen, das weiß, woher es kam und wo⸗ hin es muß. Weit über die Grenzen hinaus reicht heute die Wirkung dieſer Arbeit am Volke, dieſes Dienſtes an ſeiner Geſundheit, dieſes Erziehungswer⸗ kes zu Deutſchland und Deutſchtum. Stuttgart iſt in dieſen Tagen, vom 21, bis zum 30. Juli, die Hochburg der deutſchen Turner. Mitten im ſchönen Schwabenland gelegen, wird es jedem ſeiner Beſucher, woher ſie auch kommen mögen, zum unvergeßlichen Eindruck, zu einem Höbepunkt auf dem Weg zu Deutſchlands neuem Aufſtieg. Seit Wochen bereitet ſich die ſchwäbiſche Hauptſtadt auf das große Ereignis vor. Ueber 200%0 Turner und Turnerin⸗ nen ziehen in„Schtuegert“ ein. 60 000 werden in Maſſenquartieren untergebracht, für weitere 90 000 hat die Bürgerſchaft geſchaffen. Und außerdem kommen noch ungeſähr 20 000 Freiquartiere hinzu. Im ganzen werden alſo mit allen Feſtbeſuchern reichlich 400 000, wenn nicht mehr, nach Stuttgart kommen, um dem großen Treffen der Deutſchen Turnerſchaft bei⸗ zuwohnen, Draußen auf dem Cannſtadter Waſen iſt eine ganze Stadt erſtanden. Wenn man die Berichte der Turner⸗ ſchaft lieſt und erfährt, daß für die Zurichtung des Feſtplatzes etwa zwei Millionen Arbeitsſtunden not⸗ wendig waren, kann man ſich einen Begriff von der Größe der Kampfbahnen machen, Für die Verpfle⸗ gung waren natürlich noch größere Vorbereitungen nötig. Da ſtehen ſieben große Bierzelte, von denen jedes etwa 5000 Perſonen faßt, zwei Weinzelte und ein Kafſeezelt. Wie groß das Stadton ſein muß, kann man ſich ungefähr aus dem Auſmarſch errechnen, an dem 60 60 Turner und 18 000 Turnerinnen teilnehmen. Ein geiſtreicher Beſucher der württembergiſchen Lan⸗ deshauptſtadt hat Stuttgart einmal„Das Lächeln der Welt“ genannt, Denkt man an den Rieſenumſatz, den dieſes Feſt der ſchwäbiſchen Metropole bringt, mag man gerne die Richtigkeit dieſes Wortes beſtätigen. Viel Arbeit und viel Koſten waren nötig, aber ſchließ⸗ lich wird die Feſtwieſe auch Bargeld lachen ſehen, und das iſt ſo nebenbei eine Zugabe des Deutſchen Turn⸗ feſtes, über die ſich die„Schtuergerter“ ebenſo freuen werden wie die Kölner vor fünf Jahren. E. Gehring. Lehler Turnerappell vor Skullgarl Bevor am kommenden Mittwoch die badiſchen Tur⸗ nerſonderzüge nach der württembergiſchen Landes⸗ hauptſtadt rollen, vereinigt der Turnhezirk Mannheim am heutigen Samstagabend nochmals ſeine Turn⸗ feſtfahrer im großen Saale des Turnvereins 1846 zu einem Deutſchen Abend unter dem Leitgedanken „Stuttgart ruſt“, der auch in der breiten Beffenilich⸗ keit erwecken wird. Unter der Mitwirkung der Sänger⸗ und Muſikriege des Tp. 1846 kommen auch die verſchiedenen Stutigarter Filme zur Vorfüh⸗ rung und die der Freiübungen, der Jugendſilm der DT. Außerdem werden an dieſem Abend nochmals alle Einzelheiten, die mit dem Beſuch des Turnſeſtes zu⸗ ſammenhängen, beſprrchen. Nakionale Feierſtunde Den Höhepunkt bildet die Nationale Feierſtunde am Samstag, 29. Juli. Sämtliche Turner und Turnerin⸗ nen marſchieren zu dieſer Feierſtunde auf der großen Feſtwieſe auf, Dazu die Banner⸗ und Jahnenabord⸗ nungen. Das gemeinſame Lied;„Turner auf zum Streite“ wird die Feier einleiten und nach einer An⸗ ſprache des DX⸗Führers Hans v. Tſchammer⸗Oſten wird Reichsminiſter Dr. Göbbels das Wort ergrei⸗ fen. Mit dem Deutſchland⸗Lied, dem Treuegelbbnis der Maſſen, dem anſchliehenden Zapfenſtreich und den Freudeſeuern auf Platz und Höhen wird dieſe Stunde zu einem Erlebnis werden, deſſen ſich die Feſtbeſucher noch auf Jahrzehnte hinaus dankbarſt erinnern. Deulſchamerikaniſche Turner in Slullgark Rund 100 deutſchamerikaniſche Turner, Mitglieder des großen„Ameriean Turnerhund“ traſen am Sonn⸗ tag mit dem Dampfer„General Steuben“ in Bremer⸗ haven ein. Sie beſichtigten zunächſt die alte Hanſe⸗ ſtadt an der Weſer, dann beſuchten ſie Hannover, Kaſfel und Frankfurt a. M. Vom 23. bis 31, Juli nehmen ſie an den Veranſtaltungen des Deutſchen Turnfeſtes teil. Endſpiel um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal in Berlin Die beiden Mannſchaften der Gaue Bayern und Brandenbura haben ſich zu dem am 23. Juli in Ber⸗ 18 i Endſpiel um den Hitlerpokal qualiſi⸗ ziert. Grundſätzlich wäre zu ſagen, daß man das Endſpiel beffer in den Monat Auguſt gelegt hätte, denn für die beiden Mannſchaften wäre ſicher eine Ruhepauſe von Vorteil geweſen. Aber auch trotz dem ungünſti⸗ gen Termin wird das Spiel in Berlin ein großes Intereſfe auslöſen, da der Endſpiel⸗Gegner, nämlich die Mannſchaft des Gaues Bayern ſich in Ber⸗ lin einer allgemeinen Beliebtbeit erfreut. Brandenburg hatte auf dem Wege zum Endſpiel bedeutend leichtere Gegner zu ſchlagen als Bayern, die zwei ſchwere Auswärtsſpiele beſtreiten mußten. Es wäe aber verfehlt, nun deshalb auf einen ſicheren Sieg der Bayern zu tippen, denn bekanntlich iſt Berlin kein leichter Boden für die Süddeutſchen und der Platzvorteit wird das zweiſfellos beſſere Können der Bayern nahezu ausgleichen. Der Sieg für die Bayern (man kann ſogar ſagen für die Süddeutſche Verbands⸗ mannſchaft) dürfte deshalb erſt nach— u er⸗ ringen ſein. Vor allem auch deshalb, wei erlin mit ſeiner Verbandsmannſchaft bisher wenig Lor⸗ beeren ernten konnte und daher darauf brennt, gerade gegen die Süddeutſchen einen Sieg herauszuholen, um ſein Anſehen wieder etwas zu heben. Trotzdem ſprechen wir der Mannſchaft des Gaues Bayern die beſſeren Ausſichten zu, unter der Voraus⸗ ſetzung natürlich, daß der Münchener Rohr wieder mittun kann. Die Mannſchaft des Gaues Bayern tritt in ſolgen⸗ der Beſetzung an: Jakob(Fahn Regensburg), Harin⸗ ger(Bavern München), Wende(1830 München), Breindl, Goldorunner(beide Bayern München), Oehm (i. Fé' Nürnberg), Bergmeier, Krumm und Rohr (alle Bayern München), Lachner(1860 München), Frank(Spielvag, Fürth). Berlin meldet folgende Beſetzung: Riehl(Spandauer Sw), Emmerich, Brunke(beide Tennis Boruſſta), Geiger(Viktoria), Normann(Viktoria), Appel(Bes 92), Ruch, Sobeck(Hertha/ BSc), Katzer 1(Tennis⸗ Boruſſta), Kirſei(Hertha/ BSC), Pahlke(Tennis⸗ Boruſſia). Der Spork des Sonnlags Auch der vierte Juli⸗Sonntag bringt wieder ein außerordentlich reichhaltiges Sportprogramm. Zwei große Ereigniſſe im deutſchen Turn⸗ und Sportleben begegnen ſich miteinander. Der Ausklang des 18. Deut⸗ ſchen Bundeskegelns in Frankſurt a. M. fällt mit den Vorfeſtlichkeiten zum 15. Deutſchen Turnſeſt in Stutt⸗ gart zuſammen. Das Sporthrogramm bringt aber noch weitere bedeutende Ereigniſſe und zwar das End⸗ ſpiel um den Adolf⸗Hitler⸗Fußballpokal zwiſchen Bran⸗ denburg und Bayern in Berlin, die Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften von Weſt⸗, Nord⸗, Südoſt⸗, Mittel⸗, Oſtdeutſchland und Brandenburg, den Schluß der „Tour de France“, die 2000⸗Km.⸗Fahrt durch Deutſch⸗ land, das Interzonenfinale um den Davispokal zwi⸗ ſchen Us4A. und England in Paris, den Box⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— SItalien in Eſſen und zahlreiche im Ruderſport, Schwimmen, Pferde⸗ ort uſw. Reil⸗ und Fahrlurnier in Erbach Erbach i.., 20. Zuli. Auf Einladung der Stadt⸗ verwaltung Erbach werden am kommenden Montag Herr Reichsſtatthalter GSprenger, Herr Miniſter⸗ präfldent Prof, Dr. Werner, Herr Polizei⸗Malor Ivers, Herr Miniſterilalrat Ringshauſen ſowie die Herren Mitglieder der Kreisleitung der Rad das Reit⸗ und Fahrturnier in Erbach i. O, beſuchen. Alle Vorbereitungen ſind bereits für dieſes Turnier getroffen. Die Nennungen haben ſich bedeutend ver⸗ mehrt. Seitens der heſſiſchen Schutzpolizei wird neben dem„Exerzieren eines berittenen Zuges“ eine Dreſſur⸗ prüfung(Klaſſe.) und ein Jagdſpringen(Klaſſe.) gezeigt werden. Die geforderten Leiſtungen wurden immer mehr erhöht, ſo daß ein Turnier erſten Ranges zu erwarten iſt. Zahlreiche wertvolle Ehrenpreiſe ſtehen zur Verfügung. Dieſelben werden bereits am erſten Wieſenmarktstage, Sonntag, 23. Juli, im Kaufhaus Stetter ausgeſtellt. Deulſche Sleher⸗Meiſterſchaft 7000 Zuſchauer bei den Vorlüuſen in Elberfeld.— Metze im erſten und Hille im zweiten Lauf ſiegreich. Die Vorläufe zur deutſchen Steher⸗Meiſterſchaft brachten am Mittwochabend vor nahezu 7000 Zu⸗ ſchauern auf der Elberſelder Stadionbahn die erwar⸗ teien Ergebniſſe. Im erſten 100⸗Kilometer⸗Lauf ſtar⸗ teten nur 11 Fahrer, da Bauer⸗Charlottenburg ſeine Meldung zurückgezogen hatte. Hier ſetzte ſich nach ſchö⸗ nen Kämpfen zum Schluß der Dortmunder Metze an die Spitze und gah dieſe im weiteren Verlaufe nicht mehr ah, Ganz überlegen gewann der Leipziger Hille den zweiten Lauf vor Rauſch, Krewer und Wißbröcker, die ſich alerdings noch Schonung auferlegten, da be⸗ kanntlich die erſten vier der beiden Läufe zum End⸗ lauf antreten. Für den Endlauf qualifiziert haben ſich nach den Ergebniſſen des Mittwoch Hille, Rauſch, Krewer, Wißbröcker, Metze, Schindler, Möller und Dederichs. Kanu ⸗Kreismeiſterſchafls⸗Regalla Am kommenden Sonntag findet in Frankfurt die 14. Kreis⸗Kurzſtrecken⸗Regatta ſtatt. Die 18 ausge⸗ ſchriebenen Rennen ſind durchweg gut beſetzt, Ge⸗ meldet ſind 72 Boote mit 116 Fahrern. Von den Mannheimer Kanuvereinen belegten Mannheimer Kanugeſellſchaft 5 Rennen, Kanugeſellſchaft Neckarau 3, Kanuelub Mannheim 4 und Paddelgeſellſchaft Mann⸗ heim 6 Renren. Nach den Meldungen zu urteilen, werden die Kümpfe auch diesmal ſehr ſcharf werden. Vaß neben den alten Kümpen ſich eine große Anzahl junger Nach⸗ wuchs befindet, iſt ein beſonders erfreuliches Moment und ein Beweis für die Beliebtheit, der ſich der Kanu⸗ ſport in den Reihen unſerer Jugend erfreut.— Die neuen Zehner⸗Kanadier, die als ausgeſprochene Ju⸗ gendboote gelten, werden auch diesmal den Eindruck auf die Zuſchauer nicht verfehlen. Daviskampf Deulſchland—Irland Die Deutſchen führen:0. Nourney— Moguire:1,:6,:4,:3. Im erſten Spiel gab es den erwarteten Sieg des Deutſchen. Der Spielverlauf brachte aber eine recht große Enttäuſchung, da vor allem der Fre ein ſehr ſchwaches Spiel zeigte. Er war wohl im zweiten Satz, als ſich der Kölner etwas Ruhe gönnte, ganz an⸗ nehmbar und führte auch durch reſtloſe Auſopferung im dritten Satz bereits mit;0, war aber dann völlig fertig. Nourney zermürbte den Gegner durch ſeine glänzenden Schmetterbälle, die dem Iren die Luft nah⸗ men. Zeitweilig war Moguire überhaupt nicht fähig, nach dem Ball zu laufen. Der Kölner ſpielte wäh⸗ rend dieſer ſchwachen Momente ſehr zurückhaltend, was ihm große Sympathien einbrachte. v. Tſchammer⸗Oſten zum Reichs⸗ ſporlführer ernannt Vom Herrn Reichsminiſter des Innern iſt geſtern an den Herrn Reichsſportkommiſſar folgendes Schrei⸗ ben ergangen: „Der Aufbau des deutſchen Turn⸗ und Sportlehens hat durch die Schafſung des Reichsſportführerrings eine neue umfaſſende und dauernde Grundlage erhal⸗ ten. Sie haben damit die Aufgabe erfüllt, die Ihnen als Reichsſportkommiſſar von mir geſtellt war. In⸗ dem ich Ihnen hierfür meinen beſonderen Dank aus⸗ ſpreche, ziehe ich den Ihnen erteilten kommiſſariſchen Auftrag zurück und ernenne Sie mit dem heutigen Tage zum Reichsſportführer. In dieſer Ihrer Eigen⸗ ſchaft unterſteht Ihnen das geſamte deutſche Turn⸗ und Sportweſen. Ich vertraue darauf, daß Sie die deutſche Turn⸗ und Sportorganiſation zu einem wichtigen Mit⸗ tel der Erziehung des deutſchen Menſchen zu Volk und Staat ausbauen und führen werden und ſichere Ihnen bei dieſem Werk meine rückhaltloſe Unterſtützung zu. In Vertretung gez. Pfundtner, Staatsſekretär.“ 22—* erlebten, in der es drüben nur Schurten und hüben nur Engel gab. Fritz Billen ſchmauchte wieder ſeine Mutz⸗ pfeife und zog mich am Aermel:„Du, haſt's gemerkt Sind wieder 100 abgehauen. Angſt tun ſe habbe. Kannſt's ſchlottere höre? Morge ſin wir zwei allein!“ Ich hielt Kriegsrat mit mir ſelber und er⸗ lannte, daß bei hellichtem Morgen dieſer Hauſe keinen Sinn mehr hatte. Sobald wir den Wald verließen, würden uns die Handſchellen der fremden Hopliten in Empfang nehmen. Und denen, die uns gewarnt hatten, während ſie ihre eigne Haut aufs Spiel ſetzten, waren wir etwas ſchuldig. Ich rief die letzten an, fragte, wer noch geblieben ſei. Die Antworten kamen zö⸗ gernd und ſpärlich. Die Schatten ließen ſich auf zweihundert ſchätzen, es waren Familienväter unter ihnen. Und ſelbſt diejenigen, die ſich ſchon verdrückt hatten, waren geſtern tapfer geweſen. Dem Reſt empfahl ich, einzeln und langſam nach Hauſe zu gehen. Fritz Billen fluchte zwar, hielt mir den karboligen Verband ſeines Armes als Sinnbild notwendiger Rache unter die Naſe, aber auch meine Schulter klebte vom Blut, und eine quälende Lähmung ſchlich durch meine Beine. Ich blieb bei meinem Entſchluß. Die Kum⸗ pane folgten willig, nicht aus Feigheit, ſie ſahen nur ein, daß ein Opfer ohne Sinn kein Opfer mehr ſein konnte. In den Dörfern zwiſchen Rhens und Moſtheim wurden ſie alle ängſtlich erwartet, es hatte ja Tote und Krüppel ge⸗ geben, und in den Stuben der Kinder und Frauen ging die Sorge um die Väter und Männer um. Fritz Billen konnte ſich nicht beruhigen. Er ſcheute wie ein Hengſt durch die Buchen, ſtieß mit dem Kopf mürbe Zweige von den Aeſten und kam ſchließlich ans Heulen. Ich dachte nicht daran, die Ventile ſeiner Wut mit tröſtenden Worten zu verſtopfen. Sein Zorn war Unver⸗ ſtand, ſeine Flüche würden ihn erlöſen. Und ſie erlöſten ihn; denn er kam, als wir alleine waren, in meine Nähe:„Manes, magſte nix rauche?“ Ich nickte zuſtimmend. Alſo ſchob er mir die Pfeiſe ins Maul und entleerte dann ſeine Naſe zwiſchen Daumen und Zeigefinger, daß es brodelte. Jo, nu ſin wir allein. Hab ich's nit'ſagt?“ „Haſt recht, Fritz, haſt immer recht!“ „Nu alſo!“ Ich nahm ihn in den Arm, enthüllte ihm den Grund der Dinge. Da ſtimmte er mir zu und fragte wohl zwanzigmal, warum ich das alles nicht ſofort geſagt hätte. Daß wir zuſammen⸗ halten wollten, daß wir morgen auf Schleich⸗ wegen nordwürts ziehen würden, um überall die Dörfer wach zu trommeln, darauf freute er ſich wie auf eine Beſcherung. „Weißt, ich hot ſcho'denkt, du wollſt kneife?“ Der Schelm. Er hielt mich für einen Abſtop⸗ per vor dem Zielband. Da ich die Freiheit wollte und nicht heroiſch genug war, mich frei⸗ willig kreuzigen zu laſſen. Da ich den Mitläu⸗ fern nur das Heimgehen anempfohlen batte, weil der Tiſch in unſerm Revier ſauber war. Billen und ich wollten, da das Volksgericht in den Bezirken ſüdliche der Moſel nun getagt hatte, nur noch Schöffendienſte im Norden tun. Warum hatten wir den Kommißſtieſel wieder tragen gelernt? Doch nur, weil uns die Nieder⸗ tracht in Marſch ſetzte. Und wären wir bar⸗ fuß geblieben, was dann? Der Rhein hätte ſeine hiſtoriſche Freude verloren, aus dem leich⸗ ten Sinn wäre ewige Schwermut geworden. Der Wind mußte ſich gedreht haben, man hörte die Kirchenglocken von Koblenz. Früh⸗ meſſe. „Es is bald Morgen, Manes!“ „Im Sommer wär die Sonne jetzt ſchon warm, Fritz!“ „Was mache wir nu?“ „Langſam abhauen!“ Wir ſchritten wir ſorgloſe Wanderer dem Ufer entgegen, und da ſich die Bäume gegen den öſtlichen Himmel lichteten, erkannten wir allmählich die Werkzeuge, die den Waldboden in abſonderlicher Vielfalt bedeckten: Sicheln, Hämmer, Weinflaſchen, Stuhlbeine, Fahrrad⸗ reifen, Koppelriemen. Das Arſenal der Heimat⸗ treuen. Dazwiſchen kleine Pfützen Bluts und abgeriſſene Mullverbände. Mit dieſem Mate⸗ rial hatten wir Dutzende von Infanterieflinten Mores gelehrt. Es war ſchon gerechte Notwehr! Fritz Billen ging hinter mir und rief mich an: „Manes, du blut'ſt immer noch!“ Ich wollte den rechten Arm bewegen, da war er ſchon ſteif. „Siehſt's, ſchwäre tut's bannig!“ Da war Eiter in der Wunde. „Komm mit, Fritz!“ „Zum Doktor?“ „Meinethalben. Aber du weißt es nun: Man muß den Eiter aus der Wunde quetſchen, wenn ſie heilen ſoll!“ Er ſtaunte mich offenen Mundes an. „Ich ſage dies, Fritz: man muß den Eiter. aus der Wunde quetſchen, klar?“ Seine Blicke funkelten. Er hatte mich ver⸗ ſtanden. „Gell, wir quetſche jetzt zuſamme?“ Er reichte mir die Hand, damit ich vom ſteilen Abhang auf die Straße ſpringen konnte. Fortſetzung folgt. Jahrgang 3. Nr. 182. Seite 14 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 23. Juli 19339 WIrise alls-Dundschan Warum wurden die Warenhäuſer noch nicht geſchloſſen? Dieſe Frage wird von vielen aufgeworfen und von vielen, welche uns noch nicht naheſtehen, dazu benutzt, uns Nationalſozialiſten programm⸗ widriges Handeln vorzuwerfen. Zuge⸗ ſtanden, unſere Führer hätten die Macht gehabt, ohne weiteres über Nacht die Mammutgebilde von Waren⸗ häuſern, Einheitspreisgeſchäften uſw. zu ſchließen. Ein ſolches Vorgehen jedoch hätte keinesfalls dem Pro⸗ gramm entſprochen, ſtehen doch alle Forderungen unter —„Gemeinnutz geht vor Eigen⸗ nutz“. In Ziffer 16 unſeres Programms heißt es aus⸗ drücklich: Wir fordern die Schaffung eines geſunden Mittelſtandes uſw. Daß zur Schaffung eines ſolchen auch die Beſeitigung der bisherigen Todfeinde desſelben, der Warenhäuſer, Einheitspreisgeſchäfte uſw. gehört, iſt klar. Da jedoch jede Aenderung im ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Leben immer unter dem Gruydſatz: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ vorgenommen wird, muß einwandfrei feſtgeſtellt werden, daß eine unüberlegte und friſtloſe Beſeitigung der Warenhüuſer für unſer geſamtes Wirtſchaftsleben ſchwere Rückſchläge gebracht hätte. Zum Beweis: Wäre es etwa Gemeinnutz vor Gigen⸗ nutz geweſen, wenn über Nacht Hunder tau⸗ ſende von Angeſtellren und Arbeitern, welche in den Warenhäuſern und Einheitspreisgeſchäf⸗ ten angeſtellt ſind, erwerbslos geworden wären? Wenn über Nacht tauſende Inſolvenzen von Großbetrieben eingetreten wären? Wenn die Einlagen der kleinen und mittleren Sparer, welche in früheren Jahren in Form von Krediten durch die Banken an die Warenhäuſer gegeben worden waren, gefährdet oder gar verloren geweſen wären? Wenn ſonſtige, im vor⸗ aus gar nicht erkennbare Mängel und Rückſchlüge an⸗ derer Art in unſerem Wirtſchaftsleben eingetreten wären? Nein, keineswegs, denn in unſerem ſo elendig⸗ lich daniederliegenden Wirtſchaftsleben müſſen aile der⸗ artige Rückſchläge und Erſchütterungen verm ie den werden! Wir treten voll und ganz für die programmatiſche Geſtaltung unſeres Wirtſchaftslebens in nationalſozia⸗ liſtiſchem Sinne ein, aber eine Umgeſtaltung, welche unüberlegt alles vom alten Wirtſchaftyſyſtem her noch Beſtehende zuſammenreißt und Hunderttauſende von Arbeit⸗ nehmern zu Erwerbsloſen machen würde, würde dem Staat und damit jedem einzelnen Staats⸗ bürger mehr Schaden bringen, als der Vollksteil des Mittelſtandes von ſolchen Mafnahmen Nutzen hütte. Der Abbau der mittelſtandsfeindlichen Großbetriebe wird ſich in einem Rahmen vollziehen, welcher unſerer Volkswirtſchaft keinerlei einſeitige Belaſtungen und Rückſchläge bringt und gleichzeitig die ungeſtörte Ver⸗ ſorgung der Bevölkernng mit den Artikeln des täg⸗ lichen Bedarfs in der Uebergangszeit ſicherſtellt. Die Italiens nationale Revolution ging der deutſchen um eine Reihe von Jahren voraus. Aber mit dem Neu⸗ aufbau der Wirtſchaft iſt Muſſolini außerordentlich langſam und zögernd vorgegangen. Man darf nicht vergeſſen, daß die italieniſche Wirtſchaft vor der Macht⸗ ergreifung des Faſchismus ſchon weitgehend durch marxiſtiſche Kräfte und Organiſationen durchſetzt war. Langſam und ſchrittweiſe, vorſichtig zwiſchen kapitali⸗ ſtiſchen und ſozialiſtiſchen Ideengängen ſich vorarbei⸗ tend, hat der Faſchismus den Neuaufbau des korpora⸗ tiven Wirtſchaftsſtaates in Angriff genommen. Jetzt ſteht dieſer vor der Vollendung. Bisher gab es in Italien nur die einzelnen„Syn⸗ dikate“ der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ueber ihnen ſtand der Nationalrat der Korporationen, der etwa unſerem früheren deutſchen Reichswirtſchaftsrat vergleichbar iſt. Der Unterſchied beſteht nur darin, daß dieſer eine parlamentariſche Körperſchaft war, wäh⸗ rend der italieniſche Nationalrat der Korporationen die höchſte Spitze der neuen faſchiſtiſchen Wirtſchaftsleitung darſtellt. Aber Muſſolini hielt es für nötig, die Ver⸗ bindung zwiſchen dieſem Nationalrat und den früher marxiſtiſch verſeuchten Syndikaten erſt nach deren inne⸗ rer Neugeſtaltung herzuſtellen. Etwa ſieben Jahre hat es gedauert, bis dieſe in Italien beſonders ſchwierige Aufgabe gelöſt war. Jetzt hält Muſſolini den Augen⸗ blick für gekommen, um als Bindeglied zwiſchen dem Nationalrat und den Einzelorganiſationen der Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer die Korporationen ins Leben zu rufen, die künftig die eigentlichen Träger des neuen faſchiſtiſchen Wirtſchaftsgebäudes werden ſollen. Schon vor etwa zwei Monaten iſt in einer Sitzung des korporativen Zentralkomitees der Beſchluß gefaßt worden, nunmehr die Korporationen zu ſchaffen, die ſich als Organe des Staates auf dem Gebiete der polkswirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den verſchie⸗ denen Gruppen als ausgleichende Faktoren betätigen ſollen. Ihre beſondere Aufgabe beſteht darin, auf eine einheitliche Diſziplin der Produltion hinzuwirken. Tatſächlich iſt hier etwas ganz Neues im Werden. Darum hat es ſo lange gedauert, bis man ſich über die Verwirklichung der Idee des korporativen italieni⸗ ſchen Wirtſchaftsſtaates geeinigt hat. Ueber das Ziel der Wirtſchaftsreform waren ſich die maßgebenden Kreiſe des Faſchismus natürlich längſt klar. Aber ſie wollten keine Experimente machen, nicht die gerade in Kampfbünde ſind jetzt ſchon daran, die Warenhäuſer zu veranlaſſen, die Schleuderpreiſe für die Schund⸗ ware, die meiſt geboten wird, einzuſtellen und darauf hinzuwirken, daß ſich dieſe einigermaßen ſyez iali⸗ ſieren. Was mit freiem Willen nicht geht, wird mit den noch kommenden Geſetzen gehen müſſen. Im übri⸗ gen hat unſere nationalſozialiſtiſche Preſſe heute ſchon ein ſchönes Stück Er⸗ zie hungsarbeit geleiſtet und leiſtet dieſe noch täglich weiter, wie ſich jeder Leſer überzeugen kann. Manche Hausfrau hat ſich ſchon den Warenhaus⸗ fimmel aus dem Kopf geſchlagen und kauft beim kleinen Geſchäftsmann ein, da ſie genau weiß, daß ſie beim Einkauf bei Kle/ngeſchäften ihren Volksgenoſſen hilft, währenddem ſie beim Einkauf in den Groß⸗ warenhäuſern in erſter Linie die Geldſäcke der Juden füllt! Durch die weitere Erziehung der Volksgenoſſen kann erreicht werden, daß ſich die Käuferſchicht immer mehr vom Warenhaus abwendet und bei den Kleingeſchäften kauft. Ein Punkt jedoch, welcher unbedingt von ſeiten der Kleingeſchäfte berück⸗ ſichtigt werden muß, iſt der, daß die Käufer unbedingt in den Kleingeſchüften gerade ſo gut und ſo billig, oder, wenn etwas teurer als in den Warenhäuſern, entſprechend beſ⸗ ſer bedient werden müſſen. Eine vernünftige, der großen Not in unſerem Volke Rechnung tragende Preispolitik wird weiterhin dazu beitragen, daß auch der ngewerbetreibende ſich manchen bisherigen Warenhauskäufer zum eigenen Kunden macht. Dieſe bedeutende große Mitarbeit muß von ſeiten der Einzelhandelsgeſchäfte und Handwerks⸗ betriebe unbedingt verlangt werden. Nun den Nörglern: Der Nationalſozialismus kann für den einen Volksteil nur das erſtreben, was dem anderen Volksteil zumindeſt keinen Schaden bringt. 14 Jahre hat das Schleuder⸗ unweſen der Warenhäuſer gut getan, ohne daß ſich auch nur jemand darum bekümmert hätte, außer unſeren alten National⸗ ſozialiſten. Nun kann man denen ſagen, daß ſie die ganzen Jahre her keine Eile kannten. Im übrigen, was unſere Regierung bis heute ſchon an Schutz für den Mittelſtand getan hat, das konnten ſämtliche vergangenen Regierungen nicht tun. In täg⸗ licher Arbeit formt unſere Regierung den Rah⸗ men unſeres neuen Wirtſchaftsleben und alle Geſetze zeugen davon, daß in Zukunft der Kleingewerbetrei⸗ bende unbedingt auf die ihm zukommende Achtung von ſeiten des Staates rechnen kann. Unſere Führer waren immer„legal“ und ſind auch in den Fragen des Mit⸗ telſtandes gewillt,„legal“ zu verfahren, ſo daß ſich in abſehbarer Zeit der im Programm geforderte geſunde Mittelſtand zum Wohle des Volksganzen und zur Aus⸗ übung ſeiner volkswirtſchaftlichen Dienſte unter Ge⸗ ſetzesſchutz heranbilden kann, ohne durch blinde neber⸗ eile unſerer Volkswirtſchaft Schaden zugefügt zu haben. Alles in allem alſo: Eile mit Weile! V. G. Der koꝛporative Wirtſchaftsſtaat in Ftalien Von unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter. den romaniſchen Ländern ſo ſehr gefürchtete Wirt⸗ ſchaftsbürokratie ins Leben rufen, ſondern lebendige Organiſationen, die von der Mitarbeit der beſten Kräfte der italieniſchen Wirtſchaft, der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer, getragen werden. Man würde dem Weſen und der Bedeutung der faſchiſtiſchen Korporationen nicht gerecht werden, wenn man ſie etwa nur als Arbeitsgemeinſchaften der Unter⸗ nehmer⸗ und Arbeiterverbände bezeichnen wollte. Das ſind ſie natürlich auch. Sie bedeuten die endgültige Ueberwindung und die Ausſchaltung des Klaſſenkampf⸗ gedankens aus dem ſozialen Leben des italieniſchen Volkes. Aber ſie ſind noch weit mehr, denn es werden ihnen die wichtigſten Funktionen, die der Staat auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet beſitzt, übertragen. Darum ſteht an der Spitze der für jeden einzelnen Berufszweig zu errichtenden Korporationen nicht etwa ein von den Vertretern der Arbeitgeber und der Ar⸗ beitnehmer gewählter„Unparteiiſcher“, ſondern ein Unterſtaatsſekretär, alſo ein hoher Regierungsbeamter. Die Korporation umfaßt alle Glieder des großen Be⸗ rufszweigs, für den ſie errichtet iſt, Unternehmer, Ar⸗ beiter und Angeſtellte, Erzeuger und Händler, Roh⸗ ſtoffproduzenten, Weiterverarbeiter und Verbraucher. Sie iſt in dem ihr zugewieſenen Wirkungskreiſe der Träger des wirtſchaftlichen Ausgleichs und zugleich der Schöpfer einer neuen wirtſchaftlichen Ordnung, die der Staat durch ſeine eigene Autorität ſtützt. Sie ſetzt die Arbeitsbedingungen feſt, alſo auch die Löhne, be⸗ rät die Regierung in allen wirtſchaſtlichen und ſozialen Fragen, die ihr Fach betreffen, wird bei allen geſetz⸗ lichen Maßnahmen vorher gehört und um ihr Gut⸗ achten erſucht; ſie vermittelt ſchließlich bei allen Differen⸗ zen und Intereſſenkonflikten, entlaſtet alſo hierdurch die ſtaatlichen Arbeitsämter. Die weſentlichſte Aufgabe der Korporationen iſt alſo die Ordnung der Wirt⸗ ſchaft. Sie ſichern den Arbeitsfrieden und verhindern alle Ausſchreitungen des zügelloſen Konkurrenzkamp⸗ fes. Hier wie dort ſollen ſie den wirtſchaftlich Schwa⸗ chen ſtützen. Sie nehmen damit dem Staate eine ſeiner wichtigſten Funktionen ab, weil ſie dieſe weit beſſer als irgendeine bürokratiſche Behörde ausüben können. Der korporative Wirtſchaftsſtaat ſetzt ſich ſelbſt Schranken, um einerſeits die Auswirkungen einer ſchrankenloſen Freiheit wirtſchaftlicher Betätigung, an⸗ dererſeits die Lahmlegung der privatwirtſchaftlichen Initiative durch eine ſtaatliche Bürokratie und eine von dieſer geleitete Planwirtſchaft zu vermeiden. Er will das Schiff der Wirtſchaft zwiſchen der Scylla eines hemmungsloſen Kapitalismus und der Charybdis einer ſozialiſtiſchen oder ſtaatskapitaliſtiſchen Büro⸗ kratiſterung hindurchſteuern und in den Hafen einer ruhigen, von den natürlichen Geſetzen des Wirtſchaf⸗ tens beherrſchten Arbeit leiten. Deulſchland und die Weizen⸗ verhandlungen Berlin, 22. Juli.(Eig. Meldung.) Zu der aus London verbreiteten Meldung über eine Einigung der europäiſchen Weizeneinfuhrländer wird von unterrich⸗ teter Seite mitgeteilt, daß ſich dieſe Einigung nur auf das Programm bezieht, auf deſſen Grundlage in Genf über die künftige Regelung des internationalen Wei⸗ zenverkehrs weiterverhandelt werden ſoll. Eine Er⸗ höhung der von Deutſchland einzuführenden Weizen⸗ menge ſei nicht zugeſtanden worden. Mindeſtpreiſe für Raps und Rüben Das Fettprogramm der nationalen Regierung macht eine Förderung des deutſchen Oelſaatanbaues neben der bereits in Angriff genommenen Förderung der Erzeugung einheimiſcher tieriſcher Fette erforderlich, um den deutſchen Bedarf an Fettſtoffen in zunehmen⸗ dem Maße aus eigener Erzeugung zu ſichern. Die Reichsregierung wird deshalb Vorkehrungen treffen, die die Oelmühlen in die Lage verſetzen, den Anbauern künftig einen Preis von mindeſtens 30 RM. je Dztr. Raps und Rübſen und mindeſtens 22 RM. je Dztr. Leinſaat in dieſem Jahr und von mindeſtens 24 RM. je Dztr. Leinſaat im nächſten JFahr zu zahlen. Die ge⸗ nannten Preiſe werden gelten für gute, geſunde, trok⸗ kene Ware Gur Herſtellung von Speiſehl geeignet), ab des——* bei Lieferung von vol⸗ nladungen, desgleichen 3 2 1 frei Müble. e 0 andwirten, die Raps und Lein im Lohn bei Oel⸗ 3 ſchlagen laſſen, wird empfohlen, beſondere Nachrichten darüber von ſeiten der Reichsſtelle für Ge⸗ treide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe zu beachten, damit auch ihnen die ent⸗ ſprechenden Vorteile zugute kommen können.— Für den Abſatz der anfallenden Oelkuchen wird beſondere Vorſorge getroffen.— Auf Grund der getroffenen Re⸗ gelung hat der deutſche Landwirt für ein weiteres Ar⸗ beitsgebiet ſichere Ausſicht auf einen gerechten Lohn. Um die Konſumgenoſſenſchaften Wer ſich einbildet, daß das Programm der NSDAP. deutſchen Regierung nicht durchgeführt werden ird, der täuſcht ſich ſehr. Wir werden natürlich ge⸗ reu dieſem Programm, auch nicht vor den Kon⸗ ſumgenoſſenſchaften ſchonend Halt achen, denn was dem einen recht iſt, iſt dem an⸗ billig. Wir glauben aber, daß nicht jeder be⸗ 15 ige Redner berufen iſt, in öffentlichen Verſamm⸗ gungen oder in Zeitungen ſeinen Senf abzugeben. Die konſumgenoſſenſchaſtlichen Fragen werden von den zuſtändigen Stellen vorſchriftsmäßig gelöſt werden und wir müſſen ſoviel Vertrauen beſitzen, ihnen die Lö⸗ ſung zu überlaſſen. Damit iſt nicht etwa geſagt, daß wir allen Parteigenoſſen die öffentliche Behanblung dieſer Fragen unterſagen. Es ſoll lediglich jeder Be⸗ unruhigung der Bevölkerung vorgebeugt werden! Die Diſziplin des Nationalſozialismus iſt die beſte Gewähr dafür, daß dieſe Anordnung befolgt wird Der Kampf und die feindliche Einſtel⸗ lung zu den Konſumgenoffenſchaften werden dadurch nicht behindert, Arbeilsbeginn der Reichs · Obſt · und Gemüſeverwerkung G. m. b.., Berlin Am 17. Juli iſt dieſe neue Geſellſchaft beim ⸗ gericht Berlin⸗Charlottenburg— 55 ſich mit der Förderung berufsſtändiſch⸗wirtſchaftlicher und abſatzorganiſatoriſcher Aufgaben befaſſen und mit dem von den landwirtſchaftlichen Spitzenorganiſationen gebildeten Arbeitsausſchuß für Obſt⸗ und Gemüſeabſatz eng zuſammenarbeiten ſoll. In erſter Linie ſoll ſie juriſtiſcher Träger ſolcher Aufgaben ſein, deren Löſung am ſachdienlichſten von zentraler Stelle aus erfolgt. Eine unmittelbare, geſchäftliche Betätigung iſt nicht beabſichtigt. Ihre praktiſche Arbeit hat die Geſellſchaft damit begonnen, daß ſie an der vom Arbeitsausſchuß empfohlenen Schaffung einer Waren⸗ bzw. Verlade⸗ kontrolle in den Erzeugergebieten und von den Abſatz⸗ vermittlungsſtellen in den Verbrauchergebieten mit⸗ wirkt. Geſchäftsſtelle Berlin W 35, Königin⸗Auguſta⸗ Straße 43, beim Reichsverband der Deutſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften Raiffeiſen. Die Regelung der Saiſon⸗Schluf⸗ verkäufe im Auguſt 1933 Das Einigungsamt der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer zu Berlin und der Handwerkskammer zu Berlin für Wettbewerbsſtreitigkeiten hält es für gegen die Beſtimmungen verſtoßend, wenn Ankündigungen über den Saiſonſchlußverkauf früher als 24 Stunden vor Beginn am und im Geſchäftslokal angebracht werden. Eine frühere Ankündigung erſcheint deshalb unzuläſſig, weil das kaufende Publikum in ſolchen Fällen die Sai⸗ ſonſchlußverkaufspreiſe ſchon vor Beginn des Verkaufs verlangen würde und dieſes Verlangen in den meiſten Fällen nicht wird verweigert werden können. Damit würde automatiſch der erſt am 1. 8. zuläſſige Beginn des Verkaufs vorverlegt werden. Ankündigungen in Zeitungen ſind vor Beginn des Saiſonſchlußverkaufs allgemein unzuläſſig, da hierin die Vorwegnahme des Verkaufs liegen würde. Die Ankündigung„auf Waren.. Prozent Rabatt“ iſt, darauf weiſt da Einigungsamt ganz beſonders hin, mit dem Sinn und Zweck des Saifonſchlußverkaufs nicht zu vereinbaren und daher unzuläſſig. Der Sinn des Saiſonſchlußver⸗ kaufs iſt die beſchleunigte Räumung ſolcher Waren, die einem ſchnellen Modewechſel unterworfen ſind. Auch iſt es unzuläſſig, wenn in die im Auguſt ſtattfindenden Verkäufe Winterbelleidung und Gegenſtände der kom⸗ menden Winterſaiſon hineingenommen werden.— Die⸗ ſer Beſchluß wird von der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer zu Berlin durchaus gebilligt. Weiſenheimer Obſtgroßmarkt Weiſenheim am Sand, 22. Juli. Heute wur⸗ den notiert: Pflaumen à, Birnen 14—16, Mirabellen 18—22, Aprikoſen 16—20, Weichſelkirſchen 20, Früh⸗ zwetſchgen 18—21, Spillinge 16, Bohnen—8 Pfg. Samstags Schluß der Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 22. Juli. Die Mannheimer Effek⸗ tenbörſe bleibt an den Samstagen der Monate Juli und Auguſt geſchloſſen. Berliner Metall⸗Notierungen Berlin, 22. Juli. Elektrolyttupfer(wirebars), prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam: 59, ſchwächer; Raffinadekupfer, loco 55—56; Standard⸗ kupfer, loco 50—51; Standard⸗Blei per Juli: 18 bis 18.75 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Statio⸗ nen: 23.“—24.25; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäuferswahl(in 4 per engl. To.) 308. Der deukſche Aukomobil⸗Expork im erſten Halbjahr 1933 Frankfurt a.., 22. Juli. Die deutſche Auto⸗ mobilausfuhr hat ſich im erſten Halbjahr 1933 unge⸗ fähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Dieſes Er⸗ gebnis iſt um ſo bemertenswerter, als neben den bekannten, internationalen Handelshemmniſſen für die Automobilinduſtrie erſchwerend hinzukommt, daß nun⸗ mehr neben England auch das größte Automobil⸗ produktions⸗ und Exportland, die Vereinigten Staaten von Amerika, die Goldbaſis ihrer Währung verlaſſen haben. Während durch die Pfundentwertung ſpeziell die Ausfuhr nach den Ländern des Britiſchen Welt⸗ reiches und nach den nordiſchen Staaten in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurde, betrifft die Auswirkung der Dol⸗ larentwertung die Ausfuhr nach allen nicht ſelbſt pro⸗ duzierenden Ländern der Welt. Im weſentlichen iſt die Behauptung des deutſchen Exports auf Vorjahrshöhe dadurch ermöglicht worden, daß der Auslandsabſatz des größten deutſchen Exporteurs, der Opelwerke, nicht nachließ, ſondern ſich im Juni 1933 ſogar um 99,2 Prozent gegen den gleichen Vorjahrsmonat ſteigern konnte. Die Ausfuhr an Opel⸗Perſonenwagen ſtieg um 108,2 Prozent. Da von den Herſtellungskoſten eines Automobils ca. 90 Prozent auf Löhne entfallen, bedeutet eine Steigerung des Automobilexports in erſter Linie Beſchaffung von Arbeit, die ſich natürlich — den Lieferanten der Automobilfabriken aus⸗ 1 Magdeburger Zuckhernokierungen Brief Geld Bezahlt —— 130 ———— .00.80 W April.——— Mai.30.10* ————— .10.00— August„„OO.10.00—— September 5 30.00— Oktober„ οOο 5 50.20 November.60.30— Dezember.70.50— Steuergutſcheine Verlin JFrankfurt Fälligkeit. 1934 97½ Berlin hat do.„8 91/½8 bekanntlich do. 847/½ heute do. 80½ Samstag do. 77½ keine Verrechnungskurs 86 Börſe Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; r Badiſche, Kommunal⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitik: Withelm Ratzel; für Unvolitiſches, Be⸗ wegung und Sport: Max Höß: für Lokales, Feuilleton und Beilagen: Willi Körbel; für Anzeigen i..: Fritz Leiſſer. Sämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SwW 61, Blücherſtraße 12. „Hakenkreuzbanner“⸗Verlag G. m. b. H. Verlagsleiter: Kurt Schönwitz. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck. Tapeten Linoleum von Derblin smon Ruf 21097 gegenüber Kaufhaus Anſicht von Lupen Eupen⸗Malmedy Cogo, afrikaniſche Kolonle 1 Rillion Sinwohner, wurde Stank⸗ reich und England angeglledert. Sulkjchiner cändchen 286 qhkm, 31 ꝛ06 Sinwohner. ain i den Beſig der Iſchechoſlowa über. Weſtpreußen mit 1 Rillion Linwohnern wurde polen zugeteilt. Gutes landwirt⸗ ſchaftliches Lrrragsgebiet verloren wir hier. 5 Zim vermie Angeb an Telefo- Schöne 3 1 mit Be Hchör, wohnh⸗ Aeberg oder ſy 113.— bahnan Sor Par Jerkſt 2. Par Fager⸗ 3. Grü in der und Kr 4. 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Juli 1933 Vorſtellung Nr. 382 Miete B Nr. 30 Letzte Vorſtellung der Spielzeit 1932/33 der Vogelhändler Operette von M. Weſt und L. Held.— Muſik von Karl Zeller.— Münchener Faſ⸗ ſung in drei Akten(ſechs Bildern).— Text⸗ liche Neubearbeitung von G. Quedenfeld und W. Brügmann.— Muſikaliſche Neu⸗ bearbeitung von Artur Bauckner.— Muſik. Leitung: Karl Klauß.— Spielleitung: Rich. Dornſeiff.— Tanzleitung: Gertrud Stein⸗ weg.— Bühnenbilder: Eduard Löffler.— Techniſche Einrichtung: Walter Unruh. Perſonen: Der Kurfürſt von Bayern: Walter Joos; Die Kurfürſtin Maria An⸗ toinette: Sophie Karſt; Komteſſe Adelaide von Meerſchaum, ihre Hofdame: Hermine Ziegler; Baron Weps, kurfürſtlicher Wild⸗ meiſter: Karl Mang; Graf Stanislaus, ein junger Hofherr, ſein Neffe: Bum Krüger; Schnurper, Geheimkanzliſt in kurfürſtlichen Dienſten: Foſeph Offenbach⸗Ziegler; Adam, Vogelhändler aus Tirol: Heinrich Kuppin⸗ ger; Der Poſthalter von Bayriſchzell: Joſ. Renkert; Chriſtel, genannt die Poſt⸗Chriſtel, ſeine Tochter: Elſi Bodmer; Schneck, Ge⸗ ieindevorſtand von Bayriſchzell: Fritz Bart ling; Emerenz, ſeine Tochter: Luiſe Bött⸗ cher⸗Fuchs; Ein Zeremonienmeiſter: Lothar Heyl; Der Auktionator: Karl Zöller; Der Gemeindediener: Gotthard Ebert; Eine Kell⸗ nerin: Erna Stephan; Ein kurfürſtlicher lammerdiener: Alois Bolze; Bauern: Rob. IWalden, Alois Bolze. bofberren und Hofdamen, Hartſchiere, Of⸗ ſiziere und Mannſchaften kurbayeriſcher Re⸗ gimenter, Kadetten. Bayeriſche und Tiroler Bauern und Bäuerinnen, ein Poſtillon. Das Stück ſpielt um die Mitte des 18. Jahrhunderts, der erſte Akt in Bayriſchzell, der zweite am kurfürſtlichen Hofe in Mün⸗ ſchen, der dritte in Tirol, nahe der bayeri⸗ ſchen Grenze. 1. Akt: 1 Bild: Eine Waldlichtung bei Bayriſchzell. 2. Bild: Vor dem Poſthaus in Bayriſchzell.— 2. Akt: 3. Bild: Arbeits⸗ kanzlei in der Reſidenz zu München.— 4. Bild: Intimer Salon in der Münchener Reſidenz.— 3. Akt: 5. Bild: Großer Emp⸗ fangsſaal in der Münchener Reſidenz.— 116. Bild: Adams Vogelſtellerhaus und Berg⸗ wieſe in Tirol. Anfang 19.30 uhr. Ende gegen. 22.45- Uhr. GAS- HENDF K& M Qu 3, 3 Qualitäts⸗ Räder Chrom⸗Ballon 41.— 44. 50. Sonſt. Fahrräder in allen Ausführungen. Auch Geſchüfts⸗ und Kinderräder ſpottbill. Doppler, K 3, 2 — Hinterhaus. 32 prozentiger Anſetzbranntwein Liter.75 RM., Immeldinger Meerſpinne Lt. 85 Rodter Roſengar⸗ ten(weiß) Ltr. 70. Teleph. Beſtellungen w. gerne ausgeführt. Honig⸗Reinmuth E 5. 12. Tel. 24 587. Deutscher Winzer ſot in Kot, Hfum frinke ein Clas und gib ſhm Brot! faumäder in allen Ausführ. mit langjähriger Garantie, verkauft ſpottbillia öteinbach, Gr. Merzelſtr. 27; kein Laden. Umzüge Ferntransporte m. geſchloſſen. Möbel⸗ Auto billig. Möbel⸗Spedition Kunz, J6. ö, Telephon 26 776. —————————— uimummnmmummmmmunmnmmmmnmmmmmmnmmmmmmmnnmmniumnmmnnnnumimmnnmmmmnmmmumnmmnmmnnnu Deuisqe Cuftfaſiri in Vergangenheit, Gegenwart u. 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