d Kauf! Voche!l 20 3⁰ 45 40 30 4⁰ 95 50 25 1 1¹⁰ 1⁵⁰ 1⁵⁰ 22³ 250 25⁰ 1³⁰ „ vas MarionkaLsOzialisrischE Schriftleitung: Mannheim, k 3, 14/15. Fernruf 204 86 u. 314 71.— Das„Haken⸗ kreuzbanner“ erſcheint 7mal wöchentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfennig, bei Poſtzuſtellung zuzüglich 36 Pfennig. Einzelpreis 15 Pfennig. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger .50 Mannheim 1 Montag, 7. Auguſt 1933 entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilacn aus allen Wiſſensgebieten. — —— — Anzei extteil 40 Annahme: 19 Uh tand Mannheim.— P 8 oſtſcheck ür unverlangt eingeſandte— übernehmen wen 92 1 Die Joggput mimhanete W Für kleine eile im 3Pfa. Bei Wiederholung Rabatt nach aufl r. Anzeigen⸗Annahme: Mannen und 314 71. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Mannden eckkonto, Das„Hakenkren erlaasort Mannbeim. „Wacht auf, es ns Bayreuth im Zeichen der w Am Sonntagnachmittag fand die Weltſendung ber Feſtvorſtellung der„Meiſterſinger“ aus dem Feſtſpielhaus in Bayreuth ſtatt. Die Auffüh⸗ vung wurde auf alle deutſche und zahlreiche ausländiſche Sender, u. a. in Amerika, Frank⸗ reich, IFtalien und Jugoſlawien, übertragen, ſo daß ſchätzungsweiſe allein zirka 5 Millionen Hörer im Auslande von der Sendung erfaßt wurden. In der Pauſe zwiſchen dem erſten und zwei⸗ ten Akt ergriff der Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda Dr. Goebbels, das Wort zu einer Rede über„Richard Wagner und das Kunſtempfinden unſerer Zeit“, die nach den Ausführungen des Miniſters auch franzöſiſch, italieniſch und engliſch durchgegeben wurde. Dr. Goebbels führte aus: Richard Wagner und das Kunſt⸗ empfinden unſerer Jeil Es gibt wohl kein Werk in der geſamten Muſikliteratur des deutſchen Volkes, das unſerer Zeit und ihren ſeeliſchen und geiſtigen Span⸗ nungen ſo naheſtünde, wie Richard Wagners „Meiſterſinger“. Wie oft in den vergangenen Jahren iſt ihr aufrüttelnder Maſſenchor„Wacht auf, es nahet gen den Tag“ von ſehnſuchterfüll⸗ ten, gläubigen deutſchen Menſchen als greif⸗ bares Symbol des Wiedererwachens des deut⸗ ſchen Volkes auf der tiefen politiſchen und ſeeli⸗ ſchen Narkoſe des November 1918 empfunden worden; und wie unwillkürlich ſtellt ſich die Parallelität unſerer Zeit zu dem farbenleuch⸗ tenden hiſtoriſchen Hintergrunde ein, vor dem ſich das ſchwermutsvolle, ernſte und doch zur gleichen Zeit ſo lieblich heitere Spiel der„Mei⸗ ſterſinger“ abrollt. Die deutſche Revolution, die auf allen Gebie⸗ ien des öffentlichen Lebens umwälzende Er⸗ gebniſſe gezeitigt hat, konnte natürlich in ihrem Verlauf auch nicht an dem geiſtig⸗kulturellen Beſtand der dentſchen Nation teilnahmslos vor⸗ beigehen. Sie iſt eben eine Revolution im beſten Sinne des Wortes und zwar inſofern, als ſie nicht nur die Menſchen ändert, ſondern auch ihr Verhältnis zu den Dingen und Gegebenheiten und den Blickwinkel, unter dem ſich für ſie das geſamte Daſein in all ſeinen Spiegelungen und Schattierungen abzuſpielen pflegt. Dieſe Revolution auf den einfachſten Nen⸗ ner zurückzuführen, das heißt nichts ande⸗ res, als den ſchrankenloſen, bis zum Exzeß geſteigerten Individnalismus des vergan⸗ genen Jahrhunderts zu erſetzen durch ein volksmäßig gebundenes Denken und Emp⸗ finden, das nicht den einzelnen Menſchen als Zentrum aller Dinge und Geſchehniſſe ſieht, ſondern das Volk in ſeiner Geſamt⸗ heit mit ſeinen ſtolzen und herriſchen For⸗ derungen an die Allgewalt des Lebens. Die deutſche Revolution führt eine irregeleitete politiſche und geiſtige Entwicklung wieder zu⸗ rück auf das Volkstum an ſich, und gibt ihr da⸗ mit wieder einen feſten und unerſchütterlichen Mutterboden, aus dem heraus ſie, ſtark verwur⸗ zelt in ſeinen Schollen, wieder neue Blüten un⸗ ſeres kulturellen und geiſtigen Schöpferdranges treiben kann. Es iſt eine völkiſche Revolution im beſten Sinne des Wortes, eine Revolution, die auf das Volk ſelbſt wieder zurückgreift und von ihm aus nun den Ausgang aller Dinge nimmt. Das bedeutet in ſich auch eine umwälzende Erneuerung unſeres geſamten künſtleriſch⸗kul⸗ turellen Lebens. Es kann heute nicht mehr be⸗ Eine eindrucksvolle Rede von Dr. Goebbels zweifelt werden, daß die geiſtige Entwicklung, die mit dem November 1918 für jedermanns Auge ſichtbar in Deutſchland eingeſetzt hat, im Innerſten ungeſund und krank war und deshalb zwangsläufig die morbiden Ergebniſſe hervor⸗ bringen mußte, die ſie in der Tat hervorgebracht hat. Eine Kunſt, die nicht mehr vom Volke aus⸗ geht, findet am Ende auch nicht mehr den Weg zum Volke zurück. In immer mehr verfeiner⸗ ten Erſcheinungen ſucht ſie einen Ausgleich zu ſchaffen zu den zwar herberen und manchmal auch derberen, dafür aber auch oolksmäſßigeren Ergebniſſen, die eine Kunſt zeitigen wird, die im Volke ſelbſt verwurzelt iſt und im Volkstum den Boden aller ſchöpferiſchen Krüfte findet. Jede große Kunſt iſt volksgebunden. Verliert ſie die Beziehung zum Volke, dann iſt der Weg zu einem blut⸗ und artloſen Artiſtentum zwangsläufig vorgeſchrieben, und ſie endet dann bei jenem lart pour'art⸗Standpunkt, der zwar das Volk als Konſument der Kunſt hinnehmen möchte, ohne dabei das Volkstum als Mitprodu⸗ zent der Kunſt anerkennen zu wollen. Jede volksgebundene Kunſt iſt groß in ihrer Verwurzelung, und aus ihr allein auch wird ſie die wunderbaren Blüten ihrer Schöpfer⸗ kraft treiben. Die Internationalität des künſtleriſchen Schaf⸗ fens iſt bedingt durch ſeine Bodenſtändigkeit. Mit anderen Worten, wie Adolf Hitler es ein⸗ mal zum Ausdruck brachte:„Je tiefer ein Baum ſeine Wurzeln in den heimatlichen Boden hin⸗ einſenkt, umſo größer wird der Schatten ſein, den er auch über die Grenzen wirft.“ Deutſchland iſt das klaſſiſche Land der Muſik. Die Melodie ſcheint hier jedem Menſchen ein⸗ geboren zu ſein. Aus der Muſizierfreudigteit der ganzen Raſſe entſpringen ſeine großen künſt⸗ leriſchen Genies vom Range eines Bach, Mo⸗ zart, Beethoven und Richard Wagner; ſie ſtellen die höchſte Spitze des muſikaliſch⸗künſtleriſchen Genius überhaupt dar. iedererwachenden Nation— Die ganze Welt hört die„Meiſterſinger“ Unter ihnen iſt Richard Wagner ſelbſt etwas Einmaliges. Er verbindet mit der Kraft des künſtleriſchen Pathos den Erfin⸗ dungsreichtum der Melodie, die Klarheit der ſchen Aufbaues Richard Wagner wäre auch ohne ſein dramatiſches Werk einer der größten Muſiker und wäre auch ohne ſeine Muſik einer der größten Dramatiker aller Zeiten geworden. Die Tatſache, daß ihm der Wurf gelang, dos rieſenhafte Epos des„Triſtan“ in drei ganz knappen und prägnanten Akten zuſammen⸗ zuballen, ſtempelt ihn zu einer dramatiſchen Be⸗ gabung, der wenige nur aus der geſamten Welt⸗ literatur zur Seite zu ſtellen ſind. Die Tatſache aber, daß er die Tetralogie des„Ringes“ kom⸗ ponierte, mit ihren ewig ſich wiederholenden Themen, immer neu variiert und niemals ermü⸗ dend oder gar langweilend, hebt ihn gleicher⸗ weiſe an die Spitze aller muſikaliſch ſchöpferi⸗ Hiſtoriſche 6tunden an hiſtoriſcher Etütte Die Führerlkagung der NSDaAp in Berchtesgaden— Dreiſtündige Rede des Führers— Schaffung einer Tradition der Bewegung— Generalangriff auf die Arbeitsloſigkeit in drei Wellen Berchtesgaden, 6. Auguſt. Die Reichs⸗ preſſeſtelle der NSDAP. teilt mit: Die Führertagung der NSDAp. nahm heute auf dem Oberſalzberg bei Berchtesgaden ihren Fortgang. Im Mittelpunkt ſtand heute die gro⸗ ße Rede, die der Führer vor den verſammelten Reichsleitern und Gauleitern hielt. In ſeinen großangelegten dreiſt ündigen Ausfüh⸗ rungen, die ſich mit der innerpoliti⸗ ſchen, wirtſchaftspolitiſchen und außenpolitiſchen Lage befaßten, erinnerte der Führer einleitend daran, daß er hier an einer für die NSDaApP hiſtoriſchen Stätte ſpreche. Hier in dieſem Hauſe ſeien einſt die Pläne ent⸗ worfen worden zur erſten Erhebung der Partei im November 1923, die zwar noch nicht zum Er⸗ folg geführt habe, aber dennoch für die Entwick⸗ lung der Bewegung von großer Bedeutung ge⸗ weſen ſei. Wenn man damals nicht wenige Tage vor dem Losſchlagen der anderen ge⸗ handelt hätte, wäre das Geſetz des Handelns auf die andere Seite übergegangen, was voraus⸗ ſichtlich das Ende des Reiches bedeutet hätte. Hier ſei ferner der Zufluchtsort geweſen für viele Flüchtlinge der Bewegung, insbeſondere auch für unſeren unvergeßlichen Dietrich Eckart. Hier habe er ſpäter die Pläne zur Reorganiſation der Partei gefaßt. Man ſehe hier oben in den Bergen manches viel klarer als unten unter den Menſchen, und auch in der Zeit, die er jetzt hier oben verbringe, würden wieder große Entſchlüſſe reifen. Zur innenpolikiſchen Lage führte Adolf Hitler aus: Die letzten ſechs Mo⸗ nate, die uns in den Beſitz der geſamten Staats⸗ gewalt gebracht hatten, ſeien die Rechtfertigung für ſein Handeln im letzten Jahre geweſen, zu⸗ gleich aber auch die Rechtfertigung für das Ver⸗ trauen, das die Führung in die Partei ſetzte. Aus dieſem ergeben ſich auch die Konſequen⸗ zen für die Geſtaltung der Zukunft. Der Führer ließ keinen Zweifel darüber, daß die Partei die Macht auch mit allen Mitteln zu verteidigen entſchloſſen ſei. Ordnung im eigenen Hauſe ſei das letzte hier⸗ an Entſcheidende auch für unſere Stellung in der Welt. Weſentlich ſei, daß die Herrſchaft im Skaate von einer den Zufälligkeiten dse Augenblickes entzogenen ſtabilen Inſtituiton garantiert werde. Unabhängig von Perſonen müſſe daher die Macht der Bewegung für alle Zukunft gefeſtigt werden. Darum ſei eine Organiſation notwendig, die ſo geartet ſei, daß ſich aus ihr heraus die Führung immer wieder von ſelbſt er⸗ neuere und ergänze. Die Partei werde auch ihre Führunghierarchie aufbauen in einem Senat der älteſten, bewähr⸗ teſten und treueſten Parteigenoſſen. Sie müſſe in ganz großen Zeiträumen denken, denn ſie ſei dazu berufen, das Leben des Volkes zu garantieren. Mitgliedſchaft bei der Partei dürfe nicht Genuß, ſondern könne nur Opfer bedeuten. Dieſe herviſche Idee der Bewegung aber müſſe das ganze Volk beherrſchen. Es müſſe Wert darauf gelegt werden, allmählich eine Tradition der Bewegung zu ſchaffen. Schon aus dieſem Grunde werde die Lei⸗ tung der Bewegung für immer in München bleiben, ebenſo wie die Parteitage auch für die Zukunft, und zwar alle zwei Jahre, in Nürnberg abgehalten werden ſollen. Aus der inneren Ehrfurcht vor dieſer Tradition und dem Geleiſteten würden der Bewegung für die Zukunft unerhörte Kräfte erwachſen. In ſeinen Ausführungen über die wirtſchaft⸗ lichen Probleme ging der Führer insbeſondere auf den Generalangriff gegen die Arbeitsloſigkeit ein, deſſen Durchführung die wichtigſte Aufgabe der nüchſten Jahre ſei. Dieſer Generalangriff vollziehe ſich in drei großen Wellen. Die erſte Welle in den bisherigen ſechs Monaten habe zwei Millionen Arbeitsloſe von der Straße ge⸗ ſchafft, die zweite Welle, die ab September beginne und für die die materiellen und finanziellen Unterlagen ſichergeſtellt ſeien, habe das Ziel, die im Sommer erreichten Erfolge zahlen⸗ mäßig im Winter mindeſtens zu halten. Die dritte Welle des Angriffs würde im nächſten Frühjahr beginnen und die Arbeitsloſigkeit wei⸗ ter in entſcheidender Weiſe zurückdrängen. Er ſei feſt überzeugt, daß ein endgültiger Erfolg gegen die Geiſel der Arbeitsloſigkeit innerhalb der nächſten Jahre zu verzeichnen ſein werde. Aus der Löſung des Arbeitsloſenproblems, mit dem unſere weltanſchaulichen Gegner nicht fertig geworden ſeien, würde die NS., DAP. einen ungeheuren Gewinn an Auto⸗ rität, wie ſie noch kein Regiment vor uns beſeſſen habe. Wenn wir das Problem der Arbeitsloſigkeit endgültig gelöſt haben würden, dann können wir damit zugleich auch zu einer nationalſozia ⸗ liſtiſchen Auffaſſung der Arbeit ſelbſt, zum nationalſozialiſtiſchen Grundſatz, daß der Staat nicht dazu da ſei, Renten auszuteilen, ſondern wenn ſie die ungeheuren brach liegenden Ar⸗ beitskräfte(jährlich neun Milliarden Arbeits⸗ ſtunden) praktiſch für unſer Volk verwertet hät⸗ jenigen verſchuldet hätten, die vor uns regierten. Die NSDApP. werde dieſe entſcheidende Frage anfaſſen und löſen, weil ſie eine ethiſche Ver⸗ pflichtung ſei. Der Führer ging dann des nähe⸗ ren auf das in Angriff genommene gewaltige Straßenbauprojekt ein, das noch nach Jahr⸗ hunderten Zeugnis ablegen werde für die Kühn · heit und Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Er ſei überzeugt, daß die Nachwelt unſere Zeit einmal als eine der geiſtig um⸗ Epoche der Geſchichte bezeichnen werde. Der Führer ſprach zum Schluß ſeinen Mit ⸗ kämpfern ſeinen Dank aus für die geleiſtete Ar⸗ beit. Wenn die alte Gardeihren Bund mit ihm für die Zukunft ſo aufrecht erhalte, wie in der Zeit des bis ⸗ herigen Kampfes, dann werde auch der Erfolg in der Zukunft ſo ſein, wie er bisher geweſen ſei. Daß wir die Macht beſäßen, ſei wunderbar, doch noch wunderbarer ſei es, daß wir auch das Herz des Volkes beſüſ⸗ ſen. In die kommende Zeit hinein ſehe er mit einem unerhörten Ge⸗ fühl der Zuverſicht und des Ver⸗ trauens. Der Schluß der Samstag⸗Tagung vereinte die Teilnehmer zu einem Zuſammenſein im Hauſe des Führers auf dem Oberſalzberg. Linienführung und die Dynamik des dramati⸗ Arbeitsmöglichkeiten. Wenn man bedenke, in welchem Zuſtand ſich die Nation befinden könne, ten, dann künne man erſt ermeſſen, was die⸗ e, 4 4 Fahrgang 3. Nr. 197. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1933 ſchen Menſchen. Ueber ſeiner Kunſt waltet die einmalige göttliche Inſpiration; ſeine Hand war vom Genius geſegnet. Dabei iſt er heute noch ſo modern, wie er zu den Zeiten modern war, da ſeine Muſikdramen zum erſten Mal vor die Oeffentlichkeit traten und ein leidenſchaftliches Für und Wider in der ganzen Welt entfeſſelten. Alle die, die ihn heute in nichtkönneriſcher Ueberheblichkeit als abgetan und überlebt zum alten Eiſen werfen möchten, die ihm trotz aller zeitgemäßen Routine ſchon im rein Könneriſchen, in der Art der Inſtru⸗ mentierung und der Linienführung der Melo⸗ die ſo unterlegen, daß ihr Vergleich mit ſeiner künſtleriſchen Intuition als geradezu abſurd und beleidigend empfunden werden muß. Daß Wagners Kunſt ſo erſchütternde Doku⸗ mente ſchöpferiſchen Wirkens zeitigen konnte, iſt in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß dieſes künſtleriſche Genie, zu welcher Höhe der Schaf⸗ fensfreudigkeit es auch immer ſteigen mochte, trotzdem niemals ſeine tiefen Wurzeln im Erd⸗ reich des Volkstums verlor. Richard Wagner ſchafft in der Tat aus dem Volke für das Volk; keines ſeiner Werke iſt für dieſe oder jene Schicht geſchrieben. Alle wenden ſich an das Volk, alle ſuchen das Volk und alle finden im Letzten auch das Volk wieder. Wenn Richard Wagners Muſik die ganze Welt eroberte, dann deshalb, weil ſie bewußt und vorbehaltlos deutſch war und nichts ande⸗ res ſein wollte. Er hat nicht umſonſt das Wort geprägt, daß„deutſch ſein, heiße, eine Sache um ihrer ſelbſt willen tuen“. Hier liegt ſozuſagen das Leitmotiv ſeines ganzen ſchöpferiſchen Ge⸗ ſtaltens. Unter all ſeinen Muſikdramen ragen die „Meiſterſinger“ als das deutſcheſte immerdar hervor. Sie ſind die Inkarnation unſeres Volkstums ſchlechthin. In ihnen iſt alles enthalten, was die deutſche Kulturſeele bedingt und erfüllt. Sie ſind eine geniale Zuſammenfaſſung von deut⸗ ſcher Schwermut und Romantik, von deutſchem Stolz und deutſchem Fleiß, von jenem deutſchen Humor, von dem man ſagt, daß er mit einem Auge lächle und mit dem anderen weine. Sie ſind ein Abbild der blutvollen und lebensbejahenden deutſchen Renaiſſance, er⸗ greifend in ihrer herben, keuſchen Tragit und zu jubilterenden muſikaliſchen Tri⸗ umpfen führend im klingenden Pathos rauſchender Volksfeſte. Niemals wurde der Duft einer deutſchen Juni⸗ nacht ſo zart und ans Herz greifend muſikaliſch dargeſtellt, wie im zweiten Akt der„Meiſter⸗ ſinger“. Niemals fand in aller Schwermut lächelnde und verzichtende Liebestragik des alternden Mannes verklärteren Ausdruck, als in Hans Sachſens„Wahnmonolog“. Niemals klang der gelöſte Auſſchrei eines Voltes rau⸗ ſchender und hinreißender, als in den erſten ſiegreichen Akkorden des„Wacht auf“⸗Chores. Es liegt im Sinne Richard Wagners, wenn ſeine Kunſt dem ganzen Volk und allen jenſeits der Grenzen, die für deutſche Muſik ein offenes Herz und Ohr haben, dargereicht wird. Sie iſt für das Volk geſchrieben, ſie ſoll dem Volke Troſt in der Trübſal und Kraft im Leid geben. Sie iſt Labung für gram⸗ und ſchmerzerfüllte Seelen; eine Kunſt, die im innerſten Weſen des⸗ halb ſo geſund iſt, weil ſie die Menſchen wieder geſund macht und zu den urſprünglichen Quel⸗ len ihres eigenen Seins zurückführt. Wenn Bayreuth, die reinſte Stätte Wagneri⸗ ſchen Wirkens und Wagneriſcher Kunſtgeſtal⸗ tüng, am heutigen Nachmittag und Abend ſein deutſcheſtes Werk in vollendetſter Darſtellung über den Aether dem ganzen Volke und weit über Deutſchlands Grenzen hinaus der ganzen Kulturwelt entgegenhält in der Demut des Dienſtes am Werke aber doch auch erfüllt mit dem Stolz der Größe einer niemals abreißenden Tradition, die Bayreuth mit dem Meiſter und ſeinem Opus verbindet, ſo ehrt es ſich damſt ſelbſt und wird im beſten Sinne dem Willen des Meiſters gerecht. Viele Jahrzehnte mußten vergehen, bis ein ganzes Volk den Weg zu Richard Wagner zurückfand. Sein Kampf war mit ſeinem Tode nicht aus⸗ gekämpft; ſeine Nachfahren mußten ihn weiter beſtehen und ſich durchſetzen gegen Mißgunſt, Neid, kritiſche Hoffart und Ueberheblichkeit. Es iſt eine ſtolze Genugtuung, die heute die Erbe Richard Wagners erfüllen kann bei dem Bewußtſein, daß der Meiſter und ſein Werk wohl geborgen ſind im Schutze und in der Fürſorge einer Regierung und eines Volkes, deſſen Führer im erſten Jahre der deutſchen Revolution an der Stätte Wag⸗ neriſchen Wirkens weilte, um dem größten muſikaliſchen Genius aller Zeiten ſeine de⸗ mütigſte Huldigung zu Füßen zu legen. Möge der Geiſt dieſer Ehrfurcht vor den Gro⸗ ßen der Nation dem ganzen deutſchen Volke nie⸗ mals verloren gehen! Möge Deutſchland nicht nur in Werken der Arbeit, ſondern auch in Werken des Geiſtes und des künſtleriſchen Schaf⸗ fens auch weiterhin und immerdar der Welt zeigen, daß es einen ehrenvollen Platz im Kreiſe der Nationen verdient! Das wird ihm umſo leichter ſein, je mehr es ſich auf ſeine eigene Kraft beſinnt und in ihr die eigentlichen Wur⸗ zeln ſeiner Geſundheit und ſeines unbeſieg⸗ baren Lebeswillens erkennt. Dann wird es im beſten Sinne Richards Wagners Forderung ge⸗ recht, die er in der Schlußanſprache dieſer deutſcheſten aller deutſchen Opern Hans Sachs in den Mund legt: „Drum ſag ich's Euch: Ehrt Eure deutſchen Meiſter, Dann bannt Ihr gute Geiſter! Zerging in Dunſt das heilige, römiſche Reich, üns bliebe gleich die heilige deutſihe Kunſt!“ Die rote Peſt wird ausgerottet 100 Kommuniſten im KreiſchStendal feſtgenommen Magdeburg, 6. Aug. In Stendal, Tan⸗ germünde und Tangerhütte iſt die Politiſche Polizei einer neuen Organiſation der KPD auf die Spur gekommen. Etwa 100 Kommuniſten ſind feſtgenommen worden. Der Polizei iſt auf⸗ ſchlußreiches Material in die Hände gefallen. Sie hat die neue Organiſation der KPD im Kreiſe Stendal beſeitigt. Razzia in Sachſen 70 Verhaftungen Dresden, 6. Aug. Auf Grund der in den letzten Wochen gemachten Beobachtungen hatte das Geheime Staatspolizeiamt Sachſen am Donnerstag in den frühen Morgenſtunden eine umfaſſende Razzia auf Kommuniſten angeord⸗ net, die insbeſondere auch dem marxiſtiſchen Kurierdienſt über die Reichsgrenze hinweg galt. Es wurden 70 Perſonen in Schutzhaft genommen, von denen ſich ein größerer Teil wegen Verfehlungen gegen das Geſetz zum Schutze von Volk und Staat zu verantworten haben wird. Kommuniſtiſche Kampflruppen in Niederſchleſien ausgehoben Liegnitz, 6. Aug. Die Staatspolizeiſtelle Liegnitz hat zahlreiche kommuniſtiſche Kampfgruppen in Schmiedeberg im Rieſengebirge und Umgegend feſtgeſtellt, die militäriſch geſchult wurden und die Aufgabe hatten, auf Befehl der Zentralſtelle zu einem geeigneten Zeitpunkt loszuſchlagen. Ferner hat die KPD. verſucht, im Regie⸗ rungsbezirk Liegnitz einen Na chrichten⸗ dienſt einzurichten und die Partei neu auf⸗ zubauen. Insgeſamt ſind 61 Kommun iſten feſtgenommen worden. Aklion gegen die Kpᷣ in Dorkmund Dortmund, 6. Aug. Vor einigen Tagen war im Präſidialbereich Dortmund erneut die Umorganiſation des Unterbezirkskomitees der revolutionären Gewerkſchaftsoppoſition(RGoO.) zum Abſchluß gekommen. Für vier Stadtteile waren ſogenannte Polizeileiter eingeſetzt, denen 55 Ausbau der Zerſetzungs⸗ und Wühlarbeit oblag. In den Morgenſtunden des Freitag führten Beamte der Staatspolizeiſtelle Dortmund mit Unterſtützung der S A. an verſchiedenen Stellen der Stadt, insbeſondere im Norden, eine Feſtnahmeaktion durch. Sechs Funktio⸗ näre und einige bekannte Kommuni⸗ ſten, die ſich verborgen hielten, wurden feſtge⸗ nommen. Unter den Feſtgenommen befindet ſich ein bekannter Kommuniſt, der vor einigen Tagen an einem Feuerüberfall auf SA.⸗Männer be⸗ teiligt war und auf die Mutter eines.A⸗ Truppführers ſcharf geſchoſſen hatte. Eine An⸗ zahl Hieb⸗ und Schußwaffen, größere Mengen Piſtolenmunition ſowie illegales Schri f⸗ tenmaterial wurden ſichergeſtellt. Der Etratoſphärenflug von Cettle mißglückt Chicago, 6. Auguſt. Commander Settle von der amerikaniſchen Kriegsmarine unter⸗ nahm heute vormittag einen erfolgloſen Ver⸗ ſuch, in einem Ballon die Stratoſphäre zu er⸗ reichen. Der Ballon gelangte nur bis zu einer Höhe von 1500 Metern, ging dann wieder her⸗ unter und landete ſchließlich auf einem Eiſen⸗ bahndamm Der Start erfolgte vom Gelände der Chica⸗ goer Weltausſtellung aus um.05 Uhr früh. Die Startmannſchaft wurde von Jean Piccard, dem Zwillingsbruder des berühmten Prof. Pic⸗ card, befehligt. Der Ballon wurde nur halb gefüllt, um Gasverluſte beim Erreichen der dünneren Luftſchichten zu vermeiden. Er ſtieg ſchnell empor und entſchwand ſchließlich den Blicken. Zehn Minuten ſpäter meldeten Be⸗ obachter auf dem Dach eines Ausſtellungs⸗ gebäudes, daß der Ballon in der Stadt Chicago niedergegangen ſei. Die Landung erfolgte auf einem Eiſenbahn⸗ damm ungefähr 30 Meter öſtlich des Ufers des Chicago⸗Fluſſes. Die Gattin des Fliegers, Feuerwehrwagen und Krankenwagen eilten ſo⸗ fort an Ort und Stelle, doch Commander Settle entſtieg unverletzt der Ballongondel. Seine erſten Worte waren:„Zigaretten auslöſchen!“ Er berichtete: „Als der Ballon 1500 Meter erreicht hatte, zog ich die Ventilleine, um eine Weile dieſe Höhe zu halten. Das Ventil klemmte aber und ſchloß ſich nicht wieder. Der Ballon begann zu fallen. Ich fing an, Ballaſt auszuwerfen, 55 Sack im Gewicht von je 40 Pfund, aber der Ballon ging unaufhaltſam herunter.“ Com⸗ mander Settle äußerte große Freude darüber, daß der Ballon und die wertvollen Inſtrumente unbeſchädigt geblieben ſind und drückte die Hoffnung aus, daß er bald in der Lage ſein werde, einen neuen Verſuch zu unternehmen. Erſter Nachtflug über die Alpen Zürich, 6. Auguſt. Der Züricher Flieger Robert Fretz hat mit Direktor Herzig vom Flug⸗ platz Altenrhein in der Nacht zum Samstag die erſte Ueberfliegung der Alpen zur Nachtzeit durchgeführt. Er ſtartete in Mailand um 21.35 Uhr, überflog die Glarner Alpen und landete um 23.08 Uhr in Dübendorf bei Zürich. „Graf Zeppelin“ geſtarkek Friedrichshafen, 5. Auguſt. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ ſtartete heute um 20.25 Uhr mit 15 Paſſagieren an Bord zu ſeiner Fahrt nach Südamerika. Die Führung hat Dr. Hugo Eckener. Das Luftſchiff fährt zum erſten Male unter dem neuen Hoheitszeichen des Rei⸗ ches, und zwar befinden ſich an der Stabiliſie⸗ rungsfläche oben und unten die Hakenkreuz⸗ und die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge. Starl Balbos vorausſichllich am Millwoch St. Johns(Neufundland), 6. Aug. Falls das Wetter günſtig iſt, beabſichtigt General Balbo am Mittwoch zu ſtarten, und Kurs auf die Azoren zu nehmen, um ſpäter Liſſabon an⸗ zufliegen. Die Jungfaſchiſten in Hamburg Ham burg, 6. Aug. Am letzten Abend ihres Hamburger Aufenthaltes nahmen die italieni⸗ ſchen Avanguardiſten an einem deutſchen Abend im Zoologiſchen Garten teil, den der Gau Ham⸗ burg der NSDAp zu ihren Ehren veranſtaltet hatte. Eine nach Zehntauſenden zählende Men⸗ ſchenmenge begrüßte mit großem Jubel die Avanguardiſten bei ihrem Einmarſch. Der Prü⸗ ſident der Hamburger Bürgerſchaft bewillkomm⸗ nete die Gäſte in italieniſcher Sprache. Aus dem ſchwarzen Korruptionsſumpf Der Görreshaus⸗Prozeß Köln, 5. Aug.(Eig. Meld.) In der heuti⸗ gen Verhandlung im Görreshaus⸗Prozeß wurde als Zeuge Direktor Herbſt von der Deutſchen Bank in Köln vernommen, die im Jahre 1928 der Görreshaus G. m. b. H. einen Kredit von 100 000 Mark gewährt hatte. Der Vorſitzende verlas ein Schreiben Brünings vom 27. No⸗ vember 1929, wonach das Aktienkapital von 6 Millionen erheblich überzeichnet ſei. Dieſer Brief iſt von Herbſt mitunterſchrieben.— Der Zeuge kann ſich darauf nicht mehr genau be⸗ finnen„Die Verhandlung galt dann einer Be⸗ ſcheinigung vom 11. September 1930, alſo dem Gründungstage der AG., die für den Treu⸗ händer beſtimmt war, in der verſichert wird, daß die zur Gründung noch fehlende Summe von 1,6 Millionen bei der Deutſchen Bank be⸗ reitliege. Dieſe Beſcheinigung iſt von Herbſt unterzeichnet, da Direktor Brüning nicht an⸗ weſend war. Der Zeuge begründet ſein da⸗ maliges Verhalten mit dem Hinweis darauf, daß bei der Gründung namhafte Perſönlich⸗ keiten mitgewirkt hätten. Vorſitzender:„Sie hielten ſich alſo für be⸗ rechtigt, einen ſolchen Kredit zu geben?“ Zeuge:„Das fehlende Geld konnte ja gezeich⸗ net, aber nicht an Ort und Stelle zur Ver⸗ fügung ſein.“ Vorſ,:„Haben Sie von Reichskanzler Brü⸗ ning beſtimmte Zuſagen erhalten über die Zeich⸗ nung von einer Million Mark Aktien für die Görreshaus⸗AG.?“ Angeklagter Brüning:„Ich hatte das be⸗ ſtimmte Gefühl.“ Zeuge Gerig beſtreitet, daß aus ſeinen Unter⸗ redungen mit Direktor Brüning ein derartiges Gefühl hätte abgeleitet werden können. Anbeſtechliche Zeugen Schweizer Blätter über die Erfolge der Reichsregierung Zürich, 6. Aug. Die„Neue Zürcher Zei⸗ tung“ würdigt in einem ausführlichen Artikel die Erfolge der Reichsregierung, insbeſondere auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung. Der große Schwung, mit dem die Regierung Adolf Hitlers an die Bewältigung des Ar⸗ beitslofenproblems herangehe, habe die Hoffnung der deutſchen Bevölkerung auf eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhäl⸗ niſſe weſentlich verſtärkt. Der Artikel ſchildert eingehend die Maßnahmen großen Stils für die Arbeitsbeſchaffung. Die Reichsregierung mache alle Anſtrengungen, um die Arbeitsnot niederzuringen, die in ihrer To⸗ talität dem Volke ſtärker an die Nieren gehe als alles andere. Hierbei zeichne ſich eine Um⸗ wandlung der wirtſchaftlichen Struk⸗ tur Deutſchlands ab, eine Umſchich⸗ tung ſeiner Bevölkerung, die ſo⸗ weit als möglich aus dem überſtei⸗ gerten Induſtrieſtaat wieder einen mehr bäuerlich fundierten Staat machen werde. Anerkennend hebt das Blatt insbeſondere auch die Maßnahmen der Reichsregierung hervor, die der Beruhigung des Wirtſchaftslebens dienen. Hinter Hitlers Werk ſtänden nicht nur die Machtmittel des Staates, die Organiſationen der NSDaAp, das Vertrauen einer gläubigen Millionengefolgſchaft, ſondern auch die große Schar der Intellektuellen, die heute in Hitler, der mit einem heißen Herzen einen kühlen Kopf verbinde, den berufenen Führer ſähen. Auch die„Baſler Nationalzeitung“() ſtellt feſt, daß in Deutſchland eine Stabiliſierung der Verhältniſſe unverkennbar ſei. Dieſe Tatſache ſei für die ins Ausland Gegangenen, die immer noch auf einen Umſchwung hofften, vielleicht ſchmerzlich, aber deswegen nicht weniger wahr. Letzter Zeuge iſt der ſüddeutſche Induſtrielle Dr. Albekt Hackelsberger. Die Verhandlung wurde dann b. Montag vertagt. Verfahren in der Korrupkionsſache beim Rundfunk eingeleitek Berlin, 6. Aug. In der Rundfunk⸗Korrup⸗ tionsangelegenheit iſt von der Kriminalpolizei ein Verfahren eingeleitet worden, welches ſich gegen Alfred Braun, den Intendanten Fleſch, Dr. Magnus ſowie gegen den Miniſterialrat Gieſecke richtet. Ihnen wurden die Päſſe ab⸗ genommen. Außerdem wurden Hausſuchungen durchgeführt, bei denen erhebliche Mengen Auf⸗ zeichnungen aller Art beſchlagnahmt worden ſind. Forkdauer des Generalſtreiks in Straßburg Straßburg, 6. Aug. Der Generalſtreik hat am Samstag mit unverminderter Schärfe fort⸗ gedauert. Entgegen dem ausdrücklichen Befehl der Straßenbahndirektion haben ſich auch heute die Angeſtellten geweigert, die Arbeit wieder aufzunehmen. Während der vergangenen Nacht haben Soldaten die Straßenreinigung vorneh⸗ men müſſen. Etwa 20 Teilnehmer an den Stra⸗ ßenkundgebungen ſind geſtern zu Gefängnis⸗ ſtrafen verurteilt worden. Darunter ſollen ſich zwei Deutſche und ein Saarländer befinden. Heute empfing der Arbeitsminiſter in Paris eine Delegation der Arbeitgeber. Zuſammenſchluß der deulſchen Verbände in USA Newyork, 6. Auguſt. In Chicago wurde eine deutſche Führertagung abgehalten, auf der der Zuſammenſchluß aller deutſch⸗ völkiſchen Verbände und Gruppen im Bunde der„Freunde des neuen Deutſchlands“ beſchloſſen wurde. Ebenſo wurde dort eine deutſchvölkiſche Zeitung gegrün⸗ det. Zur Abwehr der Lügenpropaganda wurde beſchloſſen, eine 5 Millionen Dollar⸗Spende auf⸗ zubringen. Arbeitsſieg in Danzig Danzig, 6. Auguſt. Trotz der beſonders ſchwierigen und von äußeren Einwirkungen weitgehend beeinflußten Verhältniſſe des Frei⸗ ſtaates Danzig macht auch hier den entſchloſ⸗ ſene Kampf der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung gegen die Arbeitsloſigkeit überraſchende Fortſchritte. Vor allem auf dem Lande ſind ſchon die erſten großen Erfolge zu verzeichnen. Im Kreiſe Danziger Niederung ſind, wie amt⸗ lich feſtgeſtellt wird, bereits 42 Gemeinden vollkommen frei von Erwerbs⸗ loſen. Der Kreis Großes Werder wird, wie der Landrat anläßlich einer Beſprechung mit Vertretern des Handwerks mitteiſte, ſchon in der nächſten Woche völlig frei von Erwerbs⸗ loſen ſein. 6 — Fahrgan Karl bedeutſar Badens, badiſchen am Sam deren S ginn dick ſchien ſt Gaubetri chenrat 2 Köhler 200 Fahr Aufſtellu Gaubet die Grü halters 9 Sitzung ſei:„Nic Einzelſta unſer Ve Nach d menen 2 Mini das Wor führte et Deutſck Amtswal eine gan zu weile Regierun lieber in miniſter draußen ihre ſchn ſie gehör mit ein 1 der weſer ich in de heit gen duſtrie; Verdacht als Wir ſehe, nu Wirtſcha ſein, daf Selbſtver ſchaftsmi in Konn genau duſtrie des Ar ich in irgend notwen wenn (Zuſtim: Baden( leiſtet ha Große d daß ſie nur ein kann, un Aufbau ſind her Arbeiter denken beiterber danken. Opfern, und Wü täuſchun Die d Form m ſchen V. ſtark org mehr ze Marxisnu wie irge dieſer B ſens un! 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Auguſt 1933 Die Arbeiterſchaft im neuen Staat Gauamkswalkerkagung der NSBo in Karlsruhe— Gewallige Ankeilnahme der Bevölkerung— Eine programmaliſche Rede von Miniſterpräſident Walker Köhler Karlsruhe, 6. Auguſt. Die große und bedeutſame Tagung der NSBoO⸗Amtswalter Badens, die am Samstag und Sonntag in der badiſchen Landeshauptſtadt ſtattfand, begann am Samstagabend mit einem impoſanten Begrüßungsakt in der Feſthalle, deren Saal und Galerien ſchon vor Be⸗ ginn dicht beſetzt waren. Kurz nach 8 Uhr er⸗ ſchien ſtürmiſch begrüßt, in Begleitung von Gaubetriebszellenleiter Plattner und Kir⸗ chenrat Voges der badiſche Miniſterpräſident Köhler. Anſchließend marſchierten etwa 200 Fahnenträger ein, die auf dem Ehrenplatz Aufſtellung nahmen. Gaubetriebszellenleiter Plattner übermittelte die Grüße und Glückwünſche des Reichsſtatt⸗ halters Robert Wagner, der leider durch eine Sitzung in München am Erſcheinen verhindert ſei:„Nichts für den Einzelnen, nichts für den Einzelſtand, uns beſeelt nur eines: Deutſchland, unſer Vaterland!“ Nach der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenom⸗ menen Anſprache des Pg. Plattner nahm Miniſterpräſidenk Walter Köhler das Wort zu einer programmatiſchen Rede. Er führte etwa folgendes aus: Deutſche Volksgenoſſinnen und Genoſſen, Amtswalter der NSBO! Es iſt für mich heute eine ganz beſondere Freude, in Ihrer Mitte zu weilen und Ihnen die Grüße der badiſchen Regierung zu überbringen. Ich tue das umſo lieber in meiner Eigenſchaft als Wirtſchafts⸗ miniſter des Landes Baden, denn die dort draußen in den Betrieben ſtehen und dort ihre ſchwere Arbeit Tag für Tag vollbringen, ſie gehören ja zu dieſer Wirtſchaft. Sie ſind mit ein weſentlicher Teil und, ich möchte ſagen, der weſentlichſte Teil der Wirtſchaft. Und wenn ich in den letzten Monaten des öfteren Gelegen⸗ heit genommen habe, in den Kreiſen der In⸗ duſtrie zu ſprechen, hätte man vielleicht den Verdacht haben können, daß ich meine Aufgabe als Wirtſchaftsminiſter im weſentlichen darin ſehe, nur Beziehungen zu den Führern der Wirtſchaft aufzunehmen. Sie können überzeugt ſein, daß ich meine Aufgabe nicht ſo auffaſſe. Selbſtverſtändlich iſt es meine Pflicht als Wirt⸗ ſchaftsminiſter mit allen Führern der Wirtſchaft in Konnex zu kommen, aber genau ſo gut, wie ich in irgendeinem In⸗ duſtrieunternehmer ein notwendiges Glied des Aufbaues unſeres Staates ſehe, ſo ſehe ich in dem letzten Arbeiter, der draußen irgendwo ſeine Pflicht erfüllt, ein ebenſo notwendiges Glied der Volksgemeinſchaft, wenn das Uhrwerk unſerer Wirtſchaft überhaupt laufen ſoll. (Zuſtimung.) Das was die NSBoO im Lande Baden beſonders in den letzten Monaten ge⸗ leiſtet hat, das ſteht unantaſtbar da. Es iſt das Große der nationalſozialiſtiſchen Revolution, daß ſie ſich in einer Art abgewickelt hat, wie nur eine deutſche Revolution ſich abſpielen tann, und daß damit die Grundlage für unſeren Aufbau geſchaffen wurde. Deutſche Männer ſind heute die Repräſentanten der deutſchen Arbeiterbewegung, und wenn wir uns zurück⸗ denken in die Geſchichte dieſer deutſchen Ar⸗ beiterbewegung, dann kommen uns allerlei Ge⸗ danken. Sie iſt weiß Gott reich geweſen an Opfern, an Mühe, an Hingabe, an Hoffnungen und Wünſchen, aber auch reich geweſen an Ent⸗ täuſchungen für die, die in ihr geſtanden haben. Die deutſche Arbeiterbewegung iſt in einer Form wieder neu erſtanden, wie ſie dem deut⸗ ſchen Volk und Weſen eigen iſt. Sie iſt ſo ſtarr organiſiert und aufgebaut, daß ſie niemals mehr zerſchellen kann. Das Bollwerk des Marxismus iſt über Nacht zuſammengebrochen, wie irgend ein morſcher Baum, weil die Führer dieſer Bewegung die Grundlagen unſeres We⸗ ſens und Wirkens mißgeachtet haben. Sie haben nicht erkannt, daß der deutſche Ar⸗ beiter mit ſeinem Volk lebt und ſtirbt, ſie haben nicht erkannt, daß die Not des Volkes auch zur Not des Arbeiters werden muß, daß der Kampf dieſes Volkes um Freiheit und Brot auch der Kampf des deutſchen Arbeiters iſt. Sie haben dann eine ſchreckliche Enttäuſchung an ſich ſelbſt erlebt. Allerdings das eine ſteht feſt: der deutſche Arbeiter, der im Lager des Marxismus geſtanden hat, hat niemals den Konnex mit ſeinem Volk ganz verloren. Er hatte noch Be⸗ ziehungen zu ihm, und dieſe Liebe zu ſeinem Volk konnte ihm niemals aus dem Herzen ge⸗ riſſen werden. Vierzehn Jahre Marxismus haben nicht verhindert, daß der deutſche Arbeiter in der großen Stunde ſeines Vaterlandes genau ſo ſeine Pflicht erfülte, wie der deutſche Gardeoffizier. Es iſt nichts anderes, wie der Geiſt jener Er⸗ hebung von 1914. und ein Zweites haben die Männer des Marxismus nicht erkannt, ſie erkannten nicht, daß der Arbeiter zu ſeinem Werk gehört, daß Betrieb und Arbeiter kein Gegenſatz ſind, ſon⸗ dern eine Gemeinſchaft. Sie glaubten, daß man den Arbeiter ſeinem Betrieb entſremden könne, und auch darin ſind ſie geſcheitert. Der Arbeiter daß der deutſche weiß heute, daß er mit ſeinem Betrieb und ſeinem Wohl und Wehe auf Gedeih und Ver⸗ derb verbunden iſt. Und wenn ich in den letzten Wochen Gelegenheit hatte, im Lande herumzu⸗ kommen oder Männer zu empfangen, die not⸗ leidend waren, ſo wurde mir ſo recht klar, daß dieſe Männer erkannt haben: Der Betrieb iſt nicht irgend etwas, ſondern er iſt eine Stütte für mich, die notwendig iſt und die ich ſtützen und erhalten und um die ich kämpfen muß. Und ein Drittes haben die Männer des Marxismus nicht wiſſen wollen. Sie wollten nicht wiſſen, daß der Arbeiter ein Menſch iſt und zwar ein deutſcher Menſch, wie wir alle. Sie wollten aus dieſem Arbeiter einen Materialiſten machen, einen Proletarier vom Scheitel bis zur Sohle, der aufging in der Idee des Klaſſenkampfes. Aber alle die Män⸗ ner, die im Marxismus ſtanden und deutſch⸗ blütig waren, ſie alle konnten das gar nicht. Irgendwo und irgendwann kam bei ihnen immer wieder der deutſche Menſch zum Vor⸗ ſchein. Der Marxismus und ſeine Führer wollten den deutſchen Arbeiter aus dem Volk her⸗ ausreißen, weil ſie ihm ſeine Menſchlichteit nehmen wollten. Eines Tages mußte etwas im deutſchen Ar⸗ beiter zerbrechen. Die große Frage war nur die: wenn dieſer Tag kam, war dann auch je⸗ mand da, der bereit war, ihm etwas Neues zu geben, der ihm die Hand hinſtrecken konnte? Durch die Volksbewegung Adolf Hitler 8, durch die neue Idee des Nationalſozialismus, wurde dem Arbeiter ein neuer Glaube und eine neue Hoffnung gegeben. Zehntauſende nah⸗ nien die neue Lehre auf. Sie ſammelten ſich in den Reihen der NSBoO und der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung. Und mitten in dieſe Samm⸗ lung hinein kam die nationale Revolution, die die letzten marxiſtiſchen Organiſationen zerbrach. Ich darf Ihnen zu Ihrer Führertagung eines mit auf den Weg geben: Es iſt nicht ſo, und das wiſſen Sie beſſer als ich, als ob alle Marxiſten, die wir noch in Millionen bei den letzten Wah⸗ len gehabt haben, nun auf einmal National⸗ ſozialiſten geworden wären. Das iſt falſch! Wer heute durch einen Betrieb hindurchläuft und mit offenen Augen an den Maſchinen und an den Werkbänken entlanggeht, der braucht nur vielen Arbeitern ins Geſicht zu ſehen, und er er⸗ kennt ſchon, was hier vor ſich geht. Das iſt etwas Ungeheures. Es iſt richtig, dieſe Millionen ſind heute ſtill, ſie ſind irre geworden, ſie ſind verzwei⸗ felt, einige auch verbiſſen, aber gewonnen für uns ſind ſie noch nicht. Ehrlich geſagt, ich würde mich auch nicht ſo leicht überzeugen laſſen, wenn einer käme und wollte mir eine neue Lehre bringen, nachdem ich vierzehn Jahre lang an eine andere ge⸗ glaubt habe. Und ſehen Sie, das iſt Ihre große Auf⸗ gabe, ſich zu fragen, womit können Sie dieſen Mann gewinnen, womit können Sie ihn herausreißen. Viele von denen; die heute noch beiſeite ſtehen und die immer noch nicht den Weg zu uns gefunden haben, ſind nicht die Schlechteſten der Arbeiterbewe⸗ gung. Ich glaube, daß es manche deutſche Ar⸗ beiter gegeben hat, die in den Tagen des Zu⸗ ſammenbruch des Marxismus zu Hauſe in ſich hineingeweint haben, weil ihnen ihr alter Glaube zerbrochen war und weil ſie das Neue noch nicht übernehmen konnten. Und ich lehne es ab, dieſen Mann als einen Minderwertigen zu bezeichnen. (Bravo!) Unſere Aufgabe liegt darin, dieſen Mann, der nicht gleich mit fliegenden Fahnen kommt, ſondern der noch vor uns ſteht wie ein neugeborenes Kind, für den Führer und das neue Deutſchland zu gewinnen. Mit Reden können wir ihn nicht gewinnen. Man kann dies nur durch das Beiſpiel und durch die Leiſtung, und zwar durch das gute Beiſpiel und die gute Leiſtung. Die Männer, die früher Arbeiterführer in Deutſchland waren, haben durch das ſchlechte Beiſpiel die Arbei⸗ ter abgeſtoßen.(Sehr richtig!) Sie hatten vergeſſen, als ſie eines Tages auf die Höhe der Macht hinaufkamen, woher ſie gekommen ſind. Sie haben ſich die Allüren eines Bourgeois angeeignet, haben ſich goldene Ringe an die Finger geſteckt, haben die Gentlemen nachgeahmt und haben ſich bei ihren eigenen Kollegen und bei den anderen unmöglich gemacht.(Sehr richtig!) Und deshalb heißt für uns die Lehre: Riemals darf ein Mann, der in der NSDAp oder in der NSBo eine führende Skellung hal, vergeſſen, Niemals darf er die Männer vergeſſen, mit denen er einen gemeinſamen Kampf gekämpft hat, und niemals darf er ſich Allüren aneignen, die ſeinem inneren Weſen fremd ſind, und die ihn letzten Endes zu einem Menſchen ſtempeln müſſen, der kein Verſtändnis für ſein Volk hat. Das zweite, was wir dem Arbeiter zeigen müſſen und was ihn allein überzeugen kann, das iſt unſere Leiſtung. Das iſt das beſte Werbemittel. Es iſt falſch, wenn man glaubt, Arbeiter etwa von uns ver⸗ langt, daß wir im Handumdrehen alle Arbeits⸗ loſen unterbringen. Er verlangt von uns nur, und beſonders von den Führern, daß ſie ſich ſelbſtlos einſetzen und ihre Pflicht tun. Wenn der Arbeiter das Gefühl hat, daß der Führer Tag für Tag ſeine Pflicht tut, daß er ſich niemals drückt, daß er niemals ſchwach wird in irgendeiner Stunde, ſo hat er das unbedingte Vertrauen zur Führung. Ich glaube, daß wir heute kein beſſeres Vor⸗ bild haben können, wie unſeren Führer Adolf Hitler. Was er in den Tagen der Oppoſition geleiſtet hat, iſt Ihnen allen bekannt. Und was er augenblicklich leiſtet an Kraft und an Hingabe an das Volk, das iſt ſo unerhört, daß er für uns alle ein unerreichtes Vorbild iſt. Jeder, auch der letzte Zellenobmann draußen, muß den Ehrgeiz haben, dieſem Vorbild des Führers nachzuſtreben und an ſeiner Stelle zu tun, was in ſeiner Kraft ſteht. Wenn der Marxiſt noch nicht den Weg zu uns gefunden hat, wenn er müde und mürbe geworden iſt und wenn er ſieht, daß Sie ſelbſt alles tun, was in Ihrer Kraft ſteht, dann wird einmal der Glaube in ihm lebendig werden, dann wird er nicht mehr ſo verbiſſen an der Drehbank ſtehen, dann wird ſeine Arbeit und ſein Leben auch wieder einen Sinn für ihn haben. Eine Aufnahme aus dem Ufafilm„Blut und S woher er gekommen iſt Niemand arbeitet für den Lohn allein. Jeder hat eine große Sehnſucht, eine Hoffnung für ſich, und jeder Menſch hat ein Herz im Leibe und eine Seele, und jeder Menſch iſt darum nicht nur Materialiſt, ſondern ein Menſch mit einer glü⸗ henden Liebe. Und unſere Aufgabe iſt es, dieſes Herz anzuſchlagen, damit der Funke empor⸗ ſpringt. Wenn wir uns heute die Frage vorlegen: Welches iſt die größte Aufgabe überhaupt, die die Regierung und die Bewegung im Hinblick auf den deutſchen Arbeiter hat, dann kann man nur ſagen: Die große Aufgabeſdes Ta⸗ ges heißt Arbeit zuſchaffen nach dem großen Programm Hitlers. Das i ſt an ſich eine Selbſtverſtändlichkeit. »Denn ein Arbeiter ohne Arbeit iſt genau ſo, wie eine Suppe ohne Salz. Ein Arbeiter, der keine Arbeit hat, iſt kein Arbeiter mehr. Deshalb wird eine Regierung, die dem Volk beſſere Lebensbedingungen ſchaf⸗ fen will, in erſter Linie die Aufgabe haben müſſen, Arbeit zu ſchaffen. Es iſt ein Wahn⸗ ſinn zu glauben, daß es jemals gelingen wird, dem deutſchen Volk jemals beſſere Lebensbedin⸗ gungen zu ſchaffen, ſolange fünf Millionen auf der Straße liegen. Erſt, wenn es uns gelingt, dieſe Laſt von uns zu nehmen, wenn dieſe fünf Millionen wieder Arbeit und Brot haben, erſt dann beſteht die Möglichkeit, die Lebenshaltung des geſamten Volkes zu heben. Es iſt die größte ſoziale Aufgabe, die es überhaupt gibt, die Menſchen aus der Verzweiflung heraus⸗ zureißen und ihnen wieder Arbeit und Brot und Lebensmöglichkeit zu geben. Wenn ich die Beträge leſe, die in den Be⸗ trieben für die Arbeitsſpende geſammelt werden, wenn ich leſe, wieviel die Arbeiter, die einen Wochenlohn verdienen, der kaum Deutſche andiguf im Film lle“, der ſoeben bei Gut Lelkendorf in Meck⸗ lenburg beendet wurde. Der Film verzichtet ganz auf das Atelier und ate 2 im Rahmen einer dramatiſchen es Richard Schneider⸗Edenkoben) das ſchickſa eutſchen Bauern mit der Heimaterde hafte Verbundenſein — für das Notwendigſte ausreicht, geſpendet haben, ſo müſſen wir uns in Ehrfurcht beugen vor dem, was hier uns vorgeopfert wird.(Starker Beifall.) Und ich möchte an dieſer Stelle einen Appell an die richten, denen es beſſer geht wie dem Arbeiter und möchte ihnen als ein leuchtendes Beiſpiel die Männer vorſtellen, die von einem kärglichen Lohn von 20.— oder 18.— oder gar nur 15.— Mark noch etwas abgegeben haben, und ich möchte jenen, die mehr haben, die Frage vorlegen: Was habt Ihr getan?!(Stürmiſcher Beifall.) Der Wert einer Spende iſt nicht zu meſſen an ihrer Höhe, ſondern an ihrem Ver⸗ hältnis zum Einkommen. Und wenn das Bei⸗ ſpiel, das der einfache Mann uns gibt, überall Anerkennung und Nachahmung findet, dann wird unſere Arbeit von Gott geſegnet ſein, und wir werden aus den Trümmern eines zer⸗ brochenen Staates und einer zerbrochenen Wirt⸗ ſchaft wieder daran gehen können, einen neuen Staat aufzubauen. Das iſt keine leichte Aufgabe, das wiſſen Sie. Wenn Sie hineinſehen in die Not und das Elend, und wenn an uns, an die neuen Män⸗ ner die Aufgabe herantritt, hier Wandel zu ſchaffen, dann werden Sie verſtehen, daß wir nicht alle Aufgaben auf einmal löſen können. Ich bitte Sie als die Männer in den Betrie⸗ ben die Gewißheit mitzunehmen, daß die badi⸗ ſche Regierung und die Reichsregierung ihre Pflicht erfüllen, daß ſie Tag für Tag auf dem Poſten ſind und daß ſie nicht die Jahre des Kampfes vergeſſen haben, ſondern daß ſie freu⸗ dig an dieſe Jahre zurückdenken.(Lebhafter Beifall.) Deutſche Frauen und Männer! Ich darf Ihnen zum Schluß für Ihre heutige Arbeiter⸗ tagung den beſten Erfolg wünſchen. Ihre morgige Tagung iſt kein Freudenfeſt, ſondern wie ich aus dem Programm erſehe, ſoll Ihnen dieſe morgige Tagung neue Richtlinien auf den Weg geben, und Sie können überzeugt ſein, daß Parteigenoſſe Plattner weiß, was das Wich⸗ tigſte für Ihre Arbeit draußen iſt. Es iſt außer⸗ ordentlich dankenswert, daß Pg. Plattner dieſe Aufgabe in Angriff genommen hat. Wenn die Tagung dazu beiträgt, das Gebäude der NSBöo zu kräftigen und ihr das Rüſtzeug zu geben, damit ſie ihre Pflicht erfüllen kann, dann hat die Tagung auch ihren Sinn erfüllt. Wenn heute die Hakenkreuzfahnen auf den Be⸗ trieben wehen, ſo iſt es unſere Aufgabe, daß der neue Geiſt Einzug hält in das Herz des letzten Arbeiters. Das iſt Ihre große Aufgabe in den Betrieben. Heil Hitler! Der ſtürmiſche langanhaltende Beifall, den die Rede des Miniſterpräſidenten auslöſte, be⸗ wies, daß es ihm gelungen war, den Weg zu den Herzen der Amtswalter zu finden und eine neue Brücke zu ſchlagen zwiſchen dem Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Volksſtaat und ſeiner Ar⸗ beiterſchaft. Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeits⸗ front Südweſt, Pg. Fritz Plattner, dankte Pg.⸗ Köhler und erinnerte an den erſten Gaukon⸗ greß vor zwei Jahren. Es ſeien damals nur wenige Fahnen geweſen, die hier in Karlsruhe zur Weihe aufmarſchiert ſeien, aber es ſeien die Fahnen der beſten Betriebszellen in Baden geweſen. Paſtor Voges vollzog darauf in feierlicher Weiſe die Weihe der neuen NSBO⸗Fahnen. Pg. Plattner hielt eine kurze Schluß⸗ anſprache, in der er gelobte, daß die deutſche Jahrgang 3. Nr. 197. Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1933 —— zeit. Hierzu gehört das Kapitel Ueberſtunden⸗ arbeit. Wer heute noch angeſichts von 5 Mil⸗ lionen Arbeitsloſen Ueberzeitarbeit von ſeinen strenger Legilimakionszwang an dern ein Liberaliſt alter Prägung iſt. Pg. Platt⸗ Tragens des Braunhemdes ordnete Fritz Platt⸗ Mitglied haben, der Beitrag wird deshalb um ſchaft reſtlos einzuſetzen. Nickles⸗Stuttgart über Arbeitsbeſchaffung. der Treuhänder bei der Durchführung der Ver⸗ Arbeit hochgehalten werden ſolle. Die NSBO werde ſie hochhalten und ſie gegen jeden vertei⸗ digen, der ſie angreife.„Hebt die Fahnen eurer Arbeit, Kameraden, ſeid ſtolz auf eure Fahnen und haltet ſie in Ehren.“ Gaubetriebszellenleiter Plattner ſchloß, er wolle nicht verfehlen, auch des Mannes zu ge⸗ denken, der, was Arbeit anbelange, jedem Deut⸗ ſchen Vorbild ſein könne Die Tagung ſende daher an den Führer, der mit ſeinen Unter⸗ führern in Berchtesgaden weile, folgendes Tele⸗ gramm: „Zweitauſendfünfhundert in der Feſthalle in Karlsruhe verſammelte Amtswalter der NSBo Baden geloben ihrem Führer Adolf Hitler unverbrüchliche Treue. gez.: Fritz Plattner, Gaubetriebszellenleiter.“ An den gleichfalls in Berchtesgaden weilen⸗ den Gauleiter Robert Wagner und den Füh⸗ rer der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Rob. Ley, wurde folgendes Telegramm gerichtet: „Zweitauſendfünfhundert in der badiſchen Landeshauptſtadt verſammelte Amtswalter der NSBo, Gau Baden, entbieten ihren Füh⸗ rern herzlichſte Grüße.“ Die Abſendung der Telegramme wurde von den Anweſenden mit brauſendem Jubel be⸗ grüßt. Pg. Plattner ſchloß die Veranſtaltung mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Reichs⸗ präſidenten, den Reichskanzler und auf die deut⸗ ſche Arbeit. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloß die überaus eindrucksvolle Kundgebung. Die Amlswallerlagung Die große Amtswaltertagung der NSBO fand in der vollbeſetzten Feſthalle mit einer Schulungstagung am Sonntagmorgen ihre Fortſetzung, an der über 3000 NSBO⸗Amts⸗ walter aus ganz Baden teilnahmen. Nach den Muſikvorträgen der Hanauer Trachtenkapelle be⸗ grüßte Gaubetriebszellenleiter Pg. Plattner, .d.., die Amtswalter. Er führte unter an⸗ derem aus: Mit dem 5. März begann für uns ein anderes Arbeiten. Da mußte eine innere Umſtellung des politiſchen Menſchen kommen. Wir müſſen heute ein Wort kennen: Diſziplin. Der Marxismus iſt in ſeinen Organiſations⸗ formen zerſchlagen, und wir haben ſeinen Or⸗ ganiſationen ein neues Geſicht gegeben. Uns ob⸗ liegt eine große Aufgabe: das marxiſtiſche und liberaliſtiſche Denken aus den Herzen unſerer Arbeiter herauszureißen, damit die Idee des Marxismus reſtlos ausgerottet wird. Eine der wichtigſten Fragen iſt ferner die der Arbeits⸗ Angeſtellten und Arbeitern verlangt, der be⸗ weiſt, daß er die neue Zeit immer noch nicht erfaßt hat, daß er nicht Nationalſozialiſt, ſon⸗ ner ſprach ſodann ausführlich über das Führer⸗ prinzip, das auch in der NSBo ſtreng durch⸗ geführt werde. Zur Frage der Berechtigung des ner an, daß nur uniformierte Parteigenoſſen die nationalſozialiſtiſche Armbinde tragen dür⸗ fen. Die Gewerkſchaften ſollen die Bauſteine der neuen Sozialverſicherung ſein. Die Zeitſchrift „Arbeitertum“ muß in Zukunft jedes NSBo⸗ ein Geringes erhöht. Plattner ſchloß mit dem Appell, ſich für das Vaterland und die Gemein⸗ Seine Ausführungen fanden großen Beifall Als erſter der Schulungsredner ſprach Pg⸗ Pg. Dr. Kimmich ſprach üver die Aufgaben träge, die Frage des Urlaubs, der Löhne uſw. Ueber Einſtellungen bei der Reichsbahn ſprach Pg. Hall. Dieſe Einſtellungen bildeten mit Die öſterreichiſche Schande Das öſterreichiſche Erſuchen um Genehmigung zur Aufſtellung einer militäriſchen Hilfspolizei Berlin, 7. Aug.(Eig. Meld.) Die öſter⸗ reichiſche Regierung hat in Frankreich die Ge⸗ nehmigung zur Aufſtellung von 18 000 Mann militäriſch organiſierter Hilfspolizei nachge⸗ ſucht. Tatſächlich handelt es ſich bei der Auf⸗ ſtellung einer militäriſch organiſierten Hilfs⸗ polizei in Oeſterreich um keinerlei neue Maß⸗ nahmen, denn die öſterreichiſche Regierung hat ſich ſchon längſt damit beſchäftigt, zur Bekämp⸗ fung des Nationalſozialismus eine militäriſch organiſierte Hilfspolizei aufzuſtellen. Neu und bemerkenswert iſt lediglich die Tatſache, daß Oeſterreich es jetzt für notwendig hält, die nach⸗ trägliche Sanktion der fremden Mächte dazu zu erlangen. Ausweiſung verhafkeler Deukſcher aus Oeſterreich Wien, 6. Aug. Dem Chefkorreſpondenten der Scherl-Blätter, Chriſtof Schepky, und dem Vertreter der„Münchener Zeitung“, Hermann Hönig, wurde heute Abend der Erlaß des Bun⸗ deskanzleramtes zur Kenntnis gebracht, wonach ſie für ſtändig aus dem öſterreichiſchen Bundes⸗ gebiet ausgewieſen werden. Auf Grund der ab⸗ gegebenen Verpflichtung, ſich in Oeſterreich nicht mehr politiſch zu betätigen, wurden beide aus dem Polizeigewahrſam entlaſſen. Hönig, der bis zur Grenze von einem Kriminalbeamten be⸗ gleitet wird, verläßt noch heute Oeſterreich. Die Abreiſe Schepkys erfolgt in den nächſten Tagen. Ein Schritt der Union der aus⸗ wärligen Preſſe in Wien wegen der Verhaflung Riedls Wien, 6. Aug. Vertreter der Union der aus⸗ wärtigen Preſſe in Wien ſprachen geſtern beim Vorſtand des öſterreichiſchen Bundespreſſedien⸗ ſtes, Geſandten Ludwig, wegen der Verhaftung des Vertreters der„Germania“, Riedl, vor. Ge⸗ ſandter Ludwig betonte, die Bundesregierung denke nicht daran, die Freiheit der Berichterſtat⸗ tung der in Oeſterreich tätigen Korreſponden⸗ ten zu behindern. Im Falle Riedl handele es ſich jedoch um einen öſterreichiſchen Staats⸗ bürger, der alſo ſeine journaliſtiſche Betätigung zu innerpolitiſcher Propaganda gegen die Bun⸗ desregierung benutzt habe. öſterreichiſchen Hochſchulen Wien, 6. Aug. In einer amtlichen Verlaut⸗ barung wird unter Hinweis darauf, daß die Hörerzahl an den öſterreichiſchen Hochſchulen von Jahr zu Jahr gewachſen iſt, mitgeteilt, daß die Rektorate aller Hochſchulen angewieſen wur⸗ den, mit Beginn des Winterſemeſters bis auf weiteres den ſtrengſten Legitimationszwang an⸗ zuordnen. Zur Einſchränkung des Beſuchs öſter⸗ reichiſcher Hochſchulen durch ausländiſche Stu⸗ dierende wurde verfügt, daß dieſe ihre Abſicht des Studiums unter Vorlage entſprechender Do⸗ kumente bis ſpäteſtens 1. September ſchriftlich beim Dekanat der betreffenden Fakultät, gleich⸗ gültig ob ſie im Sommerſemeſter ſchon inſkri⸗ biert haben oder nicht, mitzuteilen haben. Dieſe Eingaben werden bis ſpäteſtens Anfangs Okto⸗ ber mit ſchriftlichem Beſcheid erledigt werden. Engliſche Vorſtellungen in Berlin London, 6. Aug. Die britiſche Botſchaft in Berlin hat Anweiſung erhalten, bei der deut⸗ ſchen Regierung mündlich vorſtellig zu werden wegen des Abwurfes nationalſozialiſtiſcher Flugblätter über Oeſterreich aus deutſchen Flugzeugen und gewiſſer Reden, die von deut⸗ ſchen Rundfunkſtationen verbreitet wurden und in denen die öſterreichiſche Bevölkerung aufge⸗ fordert wird, ihre gegenwärtige Regierung zu beſeitigen. Es heißt, daß die italieniſche und die franzöſiſche Regierung in der gleichen freundlichen Form vorgehen werden. Dieſe Vor⸗ ſtellungen werden auf Grund der Präambel des Viermächtepaktes erhoben werden, da man der Auffaſſung iſt, daß dieſer Weg die freundſchaft⸗ lichſte Form bedeutet, um an die deutſche Re⸗ gierung heranzutreten. Keine ilalieniſche Demarche in Berlin Rom, 6. Aug. Die Agenzia Stefani demen⸗ tiert die von einer ausländiſchen Nachrichten⸗ agentur verbreitete Meldung, wonach Italien in Berlin wegen der Ueberfliegung öſterreichi⸗ ſchen Gebietes durch deutſche Flugzeuge eine Demarche unternommen habe. Die Vorſtellungen im Geiſte des Viermächlepakles Paris, 7. Aug. Von amtlichen Pariſer Stellen lagen am Spätnachmittag noch keine Aeußerungen über die aus London gemeldeten Schritte der franzöſiſchen und engliſchen Regie⸗ rung in Berlin vor. Auch die Nachricht von der Demarche des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin iſt der Pariſer Preſſe durch Havas aus London übermittelt worden. Eine andere Ha⸗ vasmeldung, gleichfalls aus London, bemerkt, daß die Vorſtellungen des britiſchen Botſchafters im Einvernehmen mit den Vertretern Frank⸗ reiche und Italiens unternommen wurden und daß dieſe Vorſtellungen einen freundſchaftlichen Charakter trügen. Sie gründeten ſich gegen⸗ wärtig lediglich auf den Geiſt des Vier⸗ und die Präambel zu dieſem Do⸗ ument. Zwei Verſtändigungspakte zwiſchen Danzig und Polen abgeſchloſſen Danzig, 6. Aug. Wie die Danziger Regie⸗ rung amtlich mitteilt, ſind als Ergebnis der zwiſchen Danzig und Polen unter den Auſpizien des Hohen Kommiſſars Roſting in der letzten Zeit geführten Verhandlungen geſtern in der Reſidenz des Hohen Kommiſſars von dem Prä⸗ ſidenten des Senats, Dr. Rauſchning, und Mi⸗ niſter Papée ein Abkommen, betreffend die Stellung polniſcher Staatsangehöriger und an⸗ derer Perſonen polniſcher Abſtammung oder Sprache, in Danzig paraphiert und ein Arran⸗ gement über die Ausnutzung des Danziger Hafens durch Polen unterzeichnet worden. Die Texte der verſchiedenen Abkommen werden als⸗ bald veröffentlicht werden. 1 Wie wir dazu von unterrichteter Danziger Seite erfahren, wird der Danziger Volkstag zum nächſten Dienstag einberufen werden. Se⸗ natspräſident Dr. Rauſchning wird in dieſer Sitzung nähere Erklärungen über das Danzig⸗ polniſche Abkommen abgeben. Die Verhandlungen über die weiteren zwi⸗ ſchen Danzig und Polen beſtehenden Streit⸗ fragen, insbeſondere die Fragen der Zollkon⸗ trolle und Ginfuhrkontingente, ſollen, dem Ver⸗ nehmen nach, bereits in den nächſten Wochen in Warſchau fortgeführt werden. einen großen Teil in dem Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm der Reichsregierung. Pg. Moritz referierte als Gauſchulungsleiter über die Schu⸗ lung der NSBO.⸗Amtswalter. Arbeitsrecht bil⸗ dete das Thema des Pg. Hurſt. Pg. Vier ſprach über Ein⸗ und Abſetzung der Betriebs⸗ räte. Pg. Siekierſki über die Jugend⸗ betriebszellen. Korveitenkapitän Elſäſſer richtete ſchließ⸗ lich als Vertreier der Unternehmer einige Worte an die Amtswalier. Er ſtellte feſt, daß auf bei⸗ den Seiten zuſammengearbeitet werde. Er bat um das Vertrauen zu den neuen Führungen der Spitzenverbände der Wirtſchaft. Pg. Platt⸗ ner ſprach die Schlußworte, jeder müſſe heute nach Hauſe gehen mit dem ſeſten Vorſatz, er ſtehe draußen auf wichtigem Poſten und ſei als Amtswalter berufen, mitzuarbeiten an allem Schönen und Großen, das unſer Führer mit uns aufbaut. Der Verkrag über die italieniſche Quole der öſterreichiſchen Anleihe unkerzeichnek Rom, 6. Aug. Der Vertrag über die Auf⸗ legung der italieniſchen Quote in Höhe von 30 Millionen Schilling für die im Sommer letzten Jahres beſchloſſene neue internationale Anleihe für Oeſterreich iſt am Samstag von dem Gou⸗ verneur der Bank von Italien und dem öſter⸗ reichiſchen Geſandten unterzeichnet worden. Kranzniederlegung am Reichs⸗ ehrenmal Berlin, 6. Aug. Der Führer der SA⸗ Gruppe Berlin⸗Brandenburg, Ernſt, hat nach Beendigung des Aufmarſches auf dem Tempel⸗ hofer Feld am Reichsehrenmal Unter den Lin⸗ den einen Kranz niedergelegt. Deulſcher Marinebeſuch in Riga Riga, 7. Aug. Der deutſche Marinebeſuch lentt nach wie vor die allgemeine Aufmertſam⸗ leit auf ſich. Das lettiſche Militärblatt Rigas bemerkt in einem längeren Begrüßungsartikel, daß der tiefe Eindruck, den die deutſchen Seeleute ſchon bei ihrem Beſuch vor ſechs Jah⸗ ren durch ihre Manneszucht und Korrektheit hinterlaſſen haben, jetzt nur noch verſtärkt werde. Aehnlich ſind die anerkennenden Aeuße⸗ rungen anderer Preſſeorgane. Nur die Sozial⸗ demokraten konnten es am 4. Auguſt nicht unter⸗ laſſen, bebilderte Schmähſchriften auf das heu⸗ 155 Deutſchland und ſeine Führung zu ver⸗ teilen. Stimmungsbilder aus Oesterreich 1. Der„Sicherheitsminiſter“ Fey Das Spitzelſyſtem des Sicherheitsminiſters Fey hat bereits mittelalterliche Formen ange⸗ nommen. Herr Fey hat ſich eine Art Tſcheka eingerichtet, in der zweifelhaftefte Subjekte be⸗ ſchäftigt ſind. Es ſind durchwegs elegant ange⸗ zogene jüngere Burſchen, die ihrer moraliſchen Beſchaffenheit nach zu allem fähig ſind. Herr Fey iſt beſonders mißtrauiſch und läßt daher ſeine eigenen Schergen durch noch zuverläſſigere Vertrauensſpitzel beobachten. So hat er vor kurzem einen hohen Polizeifunktionär der Staatspolizei von zwei dieſer Kreaturen„be⸗ ſchatten“ laſſen. Dieſe Spezialleibſpitzelgarde ſetzt ſich aus den übelſten Elementen zuſammen. So iſt von den oben angeführten zwei Ver⸗ trauensſpitzeln der eine bereits dreimal wegen Betrügereien und der andere wegen Bigamie und Hochſtapelei vorbeſtraft. Die bewährteſten und älteſten Beamten der Exekutive, die einer anſtändigen und unbeeinflußbaren Amtsfüh⸗ rung verdächtig erſcheinen, ſind bereits auf die Abbauliſte geſetzt worden und ſollen nach Möglichkeit erſetzt werden. Ein beſonderer Dorn im Auge war dem Herrn Fey die ja keineswegs angenehme Tatſache, daß die natio⸗ nalſozialiſtiſchen Führer, insbeſondere Gau⸗ leiter Frauenfeld, von den Exekutivbeamten immer mit größter Hochachtung behandelt und gegrüßt wurden. Es wurde daher vor zwei Tagen mit einer Geheimverordnung ein Gruſwerbot für die Wache nationalſozialiſtiſchen Führern ge⸗ genüber erlaſſen und zwar ſo weitgehend, daß Beamte der Ezekutive, Wachleute uſw. nicht einmal danken dürfen, wenn ſie von Nationalſozialiſten gegrüßt werden. Dank ſolcher Verordnungen blüht heute in Oeſterreich das Denunziantentum wie noch nie. Bei der Polizeidirektion laufen täg⸗ lich Tauſende anonymer Anzeigen ein. Die Polizei ſelbſt muß auf Befehl Feys alle dieſe höchſt lächerlichen Verdächtigungen genaueſtens überprüfen und überdies weitere Fälle kon⸗ ſtruieren. Gegen alle Beamten, die am 1. Mai, als die NSDap. noch nicht verboten war, Hakenkreuzfahnen an ihren Fenſtern hiß⸗ ten, iſt die Strafanzeige erſtattet worden. Jeder Verdächtige oder Angezeigte wird nun auf die Anzeige hin ohne weitere Ueberprüfung ſofort eingeſperrt und muß rechnen, monatelang im Kerker verbringen zu müſſen. Es iſt bezeichnend, daß gegen alle national⸗ ſozialiſtiſchen Führer, die bisher eingeſperrt waren, das Verfahren eingeſtellt werden mußte, weil mit beſtem Willen keine ſtrafbare Hand⸗ lung zu finden war. Die Behandlung in den Gefängniſſen iſt fürchterlich und ſpottet jeder Beſchreibung. Die Gefängniſſe ſind vielfach vollkommen verwanzt, ſo daß die Inhaftierten nicht einmal ſchlafen können. Das Eſſen iſt oft derart unappetitlich, daß die Häftlinge es vor⸗ ziehen, in den Hungerſteik zu treten. Wer ſich beſchwert, kommt in die Korrektionszelle—— und das wunderbare iſt, daß trotz alledem, trotz dieſer allgemein bekannten Tatſache täglich im⸗ mer wieder neue hunderte und tauſende Mär⸗ tyrer der nationalſozialiſtiſchen Idee bereit ſind, den Weg in die öſterreichiſchen Kerker anzu⸗ treten. Kann da noch wirklich jemand ernſtlich glauben, daß der Nationalſozialismus in Oeſterreich unterdrückt oder gar vernichtet wer⸗ den kann?“ 2. Das Braunbuch Die öſterreichiſche Regierung hat bekanntlich die Abſicht, ein Braunbuch herauszugeben, das ſich lediglich mit der NSDAp. befaſſen wird und in dem„aktenmäßig“ bewieſen wer⸗ den ſoll, daß es ſich bei der NSDApP. um eine gewöhnliche Verbrecherorganiſation handle, die aus ſittlichen Gründen und aus Staatsintereſſe unbedingt verboten werden mußte. Es iſt bezeichnend, daß die Herausgabe von Woche zu Woche verſchoben werden mußte, weil das„vorhandene Material“ nicht ge⸗ nügte. Man gab daher den neuerlichen Auftrag, be⸗ ſondere Fälle zu konſtruieren. So wurde der Fall Alvensleben gemacht, der ſelbſtverſtändlich eine wichtige Rolle im Braunbuch ſpielen wird. Dabei hat man aber in Regierungskreiſen größte Angſt, daß der Inhalt dieſes Braun⸗ buches vorzeitig den böſen Nazis verraten werde. Für den Druck ſind beſondere Vorſichts⸗ maßnahmen vorgeſehen: Das Buch wird in der ſchwarzen Herolddruckerei gedruckt werden und als Drucker ſollen die verläßlichſten Arbeiter der Staatsdruckerei verwendet werden, die überdies unter ſchärfſter Polizeiauf⸗ ſicht ſtehen werden. 3. Eine originelle nationalſozialiſtiſche Pro⸗ paganda in Wien Vor einigen Tagen mußten die„vaterländi⸗ ſchen“ Juden in Wien nach einem ſtärkeren Regenguß in verſchiedenen Bezirken mit Ent⸗ ſetzen feſtſtellen, daß in einer ganzen Anzahl von Straßen nach Trockenwerden des Pflaſters eine Reihe von rieſigen blauvioletten Haken⸗ kreuzen im Pflaſter eingezeichnet erſchienen, die trotz verzweifelter Reinigungsverſuche nicht zu entfernen waren. Niemand konnte ſich die An⸗ bringung dieſer Hakenkreuze erklären, bis ſich ſchließlich herausſtellte, daß einige findige Nazis feinzermahlenes hypermanganſaures Kali in Papiertüten unter dem Rock verborgen ſpazieren getragen hatten und an gewiſſen gün⸗ ſtigen Straßenſtellen durch ein Loch in der Pa⸗ piertüte das hypermanganſaure Kali ausrinnen hatten laſſen, wobei ſie dieſe Spaziergänge ge⸗ ſchickt in Hakenkreuzform durchführten. Der naſſe Boden löſte das Chemikal ſofort und nach Trocknung erſchienen die großen Hakenkreuze unverwiſchbar in den Aſphalt ein⸗ gefreſſen. Sehr zum Aerger aller„öſter⸗ reichiſchen Menſchen“. 4. Das Endziel des heutigen Regimes in Oeſterreich: Die Habsburger! Erzherzog Franz Salvator wird unter dem Namen Franz Altenburg als Heimwehroffizier beim Infanterieregiment Nr. 4 in der Roßauerkaſerne in Wien aus⸗ gebildet. 3 „ + 9 1 ſtandſetz öffentlic zinsfrei tilgende genehmi nung in ſchließun zugunſte ligung — Die und zug vom 1. men.— naten J Maſchin Luiſenſt: borenen gerung — Zu e wirts K wird St legenhei Verſch auf Sot Straße z geſchlicht ſenheim Wald ge führt, d fen war. Filmſe zur Zeit dieſen B zeichnen. borene u die im R dem Be Die beid aus der werden d ſetz, emp der Zuſe künſtelte in der gl Oejt. geſgiche eſchicht Karl den Weſt⸗ un an den So durc leren El im Süoſt der ehem benannt) durch die wähnte ren. 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Wegen Durchführung der Bauplatzumlegung im Gebiet der öſtlichen Auguſt⸗Neuhaus⸗Straße ergeht Entſchließung; die Umlegung umfaßt: a) das Gebiet nördlich der Joſef⸗Goebbels⸗Straße bis zur Bahn Schwetzingen—Heidelberg, von der Auguſt⸗Neu⸗ haus⸗Straße bis zur Gemarkungsgrenze gegen Plankſtadt ſoweit zur Bebauung der Joſef⸗ Goebbels⸗Straße und der Plankſtadter Straße (Ueberführungsſtraße) erforderlich; b) das Ge⸗ biet innerhalb der Baublöcke zwiſchen Auguſt⸗ Neuhaus⸗Straße und Uhlandſtraße einerſeits und Joſef⸗Goebbels⸗Straße und Richard⸗Wag⸗ ner⸗Straße andererſeits; c) die weſtliche Hälfte des Baublocks an der Oſtſeite der Uhlandſtraße; d) den unüberbauten Teil des Baublocks zwi⸗ ſchen Uhland⸗ und Hindenburgſtraße einerſeits, Richard⸗Wagner⸗ und Kurfürſtenſtraße anderer⸗ ſeits.— Das Geſetz zur Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit vom 1. Juni 1933(R. G. Bl. 1, Seite 323), Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Stadt Schwetzingen: Zur Durchführung von In⸗ ſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an öffentlichen Gebäuden wird Aufnahme eines zinsfreien und in fünf gleichen Jahresraten zu tilgenden Darlehens in Höhe von RM. 34 000 genehmigt.— Wegen Inſtandſetzung einer Woh⸗ nung in einem ſtadteigenen Gebäude ergeht Ent⸗ ſchließung.— Bad. Arbeitsbeſchaffungslotterie zugunſten armer Landgemeinden: Ueber Betei⸗ ligung der Stadt wird Entſchließung 5 tadtkaſſe und zugehörigen Nebenkaſſen nach dem Stand vom 1. Auguſt 1933 wird zur Kenntnis genom⸗ men.— Abgabe von Kaufgräbern in den Mo⸗ naten Juni und Juli 1933 wird genehmigt.— Maſchinenſchloſſer Otto Willy Möhlinger hier, Luiſenſtraße 3, wird zum Antritt ſeines ange⸗ borenen Bürgerrechts zugelaſſen.— Verſtei⸗ gerung untauglicher Zuchttiere wird genehmigt. — Zu einem Geſuch um Zulaſſung des Gaſt⸗ wirts Heinrich Evers hier als Jagdaufſeher wird Stellung genommen.— In Perſonalange⸗ legenheiten ergeht Entſchließung. Verſchiedenes. In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es in der Mannheimer Straße zu einer Schlägerei, die durch die Polizei geſchlichtet wurde.— Ein Mädchen aus Doſ⸗ ſenheim wurde am Sonntagmorgen im Ketſcher Wald geſtellt und ſeinen Eltern wieder zuge⸗ führt, denen es wegen Zwiſtigkeiten entlau⸗ fen war. Filmſchau: Im„Neuen Theater“ läuft zur Zeit der Südſeefilm„Tabu“. Man kann dieſen Bildſtreifen nur als ein Meiſterwerk be⸗ zeichnen. Die Darſteller, faſt durchweg Einge⸗ borene und Chineſen, zeigen unverfälſchte Kunſt, die im Rahmen der herrlichen Landſchaftsbilder dem Beſchauer tiefſte Ergriffenheit aufzwingt. Die beiden eingeborenen Hauptdarſteller, die jäh aus der ſchönſten Liebesidylle herausgeriſſen werden durch ein unbarmherziges religiöſes Ge⸗ ſetz, empfinden und geben ſo lebenswahr, daß der Zuſchauer eine Ergriffenheit befällt. Unge⸗ künſtelte Lebensfreude und tiefſtes Leid werden in der gleichen Echtheit zur Darſtellung gebracht. Oeſterreich einjt und jetꝛt (Schluß) Eilen wir nun im Geiſte in der öſterreichiſchen Geſchichte zurück bis zu ihrem Anfange, bis auf Karl den Großen um 800. Er, der Gebieter über Weſt⸗ und Oſtfranken, ſchützte ſein großes Reich an den Grenzen durch ſogenannte Marken. So durch die ſerbiſche Mark an der mitt⸗ leren Elbe gegen die ſlaviſchen Serben. Und im Süoſten durch die panoniſche Mark(nach der ehemaligen römiſchen Provinz Panonien ſo benannt) oder— was gleichbedeutend iſt— durch die bayeriſche Mark, die bereits er⸗ wähnte Oſtmark, und zwar gegen die Ava⸗ ren. Er drang von Bayern aus gegen dieſe tartariſche Völkerſchaft vor, die ſtändig Bayern (und auch Thüringen) bedrohte und heimſuchte. Bis ans Knie der Donau rückte er ſiegreich vor und ſicherte die neu gewonnenen Grenzen durch deutſche Anſiedler, vor allem aber durch Mar⸗ ken, das ſind militäriſcht beſiedelte Grenzſtriche unter einem Mark⸗ oder Grenzgrafen, dem marchio, der ſelbſtändige Befehlsgewalt beſaß. Die Avaren verſchwanden aus der Geſchichte durch Vermiſchung mit ſlaviſchen Nachbarn. Ihre Nachfolger wurden die Ungarn oder Magyaren. Dieſe vernichteten die Mark Karls des Großen, drangen weiter nach Weſten über Inn und Iſar und verheerten Süddeutſch⸗ land.— Otto der Große beſiegte ſie— ein mongoliſches Reitervolk von gelblicher Haut⸗ farbe— auf dem Lechfelde bei Augsburg 955 und erneuerte als Grenzſchutz die Oſtmark. Dieſe Neugründung der karoliniſchen Mark durch Otto den Sachſen iſt das Fundament eworden des ſpäteren Oeſterreich(be⸗ tehend aus Ober⸗ und Niederöſterreich mit Linz und Wien). Bereits ums Jahr 1000 wurde die⸗ ſes öſtliche Grenzland in Urkunden„Oeſter⸗ reich“ genannt.— Sein Sohn und Nachfolger Otto II. überließ die Mark dem BHieſes Geſchlech(S Bam⸗ berger) Liupold. Dieſes Geſchlecht der Baben⸗ Die Handlung an ſich berührt uns angenehm da⸗ durch, daß man ſie als ungekünſtelt empfinden muß. Vor allem iſt ſie frei von an den Haaren herbeigezogenen Konſtruktionen, die uns ſchon ſo viele Filme verekelt haben. In ein ganz an⸗ deres Milieu führt uns der zweite Film X 27. Marlene Dietrich als Spionin zieht alle Regiſter ihres Könnens, treibt den Zuſchauer von einer Senſation in die nächſt ſtärkere. In nervenaufpeitſchendem Tempo raſen die Ereig⸗ niſſe über die Leinwand. Rätſelhaftes Empfin⸗ den, im Extremen gipfelnde Gefühlsäußerungen, geben dieſer Darſtellerin eine beſtimmte Note. — Alles in allem können wir das Programm nur empfehlen, das in ſeiner Reichhaltigkeit jedem Geſchmack gerecht wird. Im übrigen wei⸗ ſen wir darauf hin, daß ab Dienstag der Monu⸗ mentalfilm„Die letzten Tage von Pom⸗ peji“ zur Vorführung gelangt, ein Film, der bisher nur ausgezeichnete Kritiken erlangte. Im Anſchluß an den Film„Tabu“ teilen wir auf Anfrage mit: Tabu oder auch Tapu bedeutet auf den meiſten Südſeeinſeln teils die Satzung über die Heiligkeit und Unantaſtbarkeit gottgeweihter Ge⸗ genſtände, Orte und auch Perſonen, teils die Heiligkeit und Unverletzlichkeit derſelben, teils auch die mit dem Vorzuge dieſer Heiligkeit aus⸗ gerüſteten Vornehmen. In früheren Jahren waren die Südſeeinſulaner Sklaven dieſes Tabu⸗Aberglaubens, der ihnen unſägliche Ent⸗ behrungen auferlegte und vielen unſchuldigen Menſchen das Leben koſtete. Der König zum Beiſpiel war tabu und mit ihm alles, was er berührte. Alles, was mit ihm irgendwie in Berührung kam, konnte nicht mehr benutzt wer⸗ den. Selbſt ein fremdes Haus, das er eventuell betrat, wurde der weiteren Benützung entzogen. Aber auch die Prieſter ſprachen das Tabu über Gegenſtände und Orte aus, ja ſogar über ge⸗ wiſſe Speiſen, die daraufhin nicht mehr genoſſen werden durften. Wer gegen das Tabu verſtieß, war dem Tode verfallen. Seit dem Einzug des Chriſtentums in jenen Ländern verſchwindet dieſer furchtbare Aberglaube jedoch mehr und mehr. 50 Jahre Freiw. Sanitätskolonne Gchwetzingen „Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut“. Dieſes Wort ſtand als Motto über dem Jubelfeſte der Sanitätskolonne. Was ſie in den 50 Jahren ihres Beſtehens in dieſer Hinſicht getan hat, kam geſtern in beredter Weiſe zum Ausdruck. Wenn auch das„Rote Kreuz“ ein internationales Zei⸗ chen der Hilfsbereitſchaft iſt, ſo haben doch ge⸗ rade die deutſchen Sanitäter von jeher gezeigt, daß ſie ihrem Vaterlande helfen wollten. Auch die Schwetzinger Kolonne darf dies mit Recht von ſich ſagen. Sie iſt geboren aus der Kriegs⸗ not von 1870/71. Als in den Zirkelſälen des Schloſſes ein Lazarett eingerichtet wurde, haben ſich die erſten freiwilligen Sanitäter eingefun⸗ dene. An dieſer Stätte fand am Samstagabend die Einleitung zur 50. Jahresfeier ſtatt. Das Feſtbankett „Der Saal war, wie bei anderen Anläſſen, ſinnvoll geſchmückt mit den Farben des Reiches, des Landes und der Stadt. Schon bald nach 8 Uhr konnte der Kolonnenführer Faul⸗ haber einen vom Publikum dichtgefüllten Saaf begrüßen. Wenn bis vor kurzer Zeit das allge⸗ meine Intereſſe für die Arbeit der Sanitäts⸗ kolonne ziemlich ſchwach war, ſo hat der Sams⸗ tagabend bewieſen, daß es anders geworden iſt. Die ganze Bevölkerung nahm daran teil und die verſchiedenen Vertreter der Behörden und Organiſationen. In ſeiner Anſprache begrüßte der Führer der Kolonne den Bürgermeiſter der Stadt, Dr. Trautmann, den Kreisvorſitzen⸗ den Dahlin er, Karlsruhe, den Kreiskolon⸗ nenführer Villenbücher, den Sturmbann⸗ arzt Dr. Braun und noch verſchiedene andere Herren. Dr. Trautmann überbrachte ſodann die Glückwünſche der Stadt und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Verhältnis von Sanitäts⸗ kolonne, Feuerwehr— ſie iſt eine Bruderorgani⸗ ſation der erſteren— und Stadt immer gut ſeht möge. Die Stadt werde es in Zukunft nie ehlen laſſen an der nötigen Unterſtützung.“ Der Kreisvorſitzende Dahlinger über⸗ brachte die Grüße des Kreiſes Baden. Er legte in ſeiner Anſprache kurz die Geſchichte der Schwetzinger Kolonne dar. Mit Bezug auf die Einſtellung der Sanitätskolonne ſagte er, daß ſie immer den nationalen Gedanken betont hat. Darnach wurden die Grüße verſchiedener Nach⸗ barkolonnen überbracht. Als Vertreter des Kreiſes ſprach Kamerad Villenbücher⸗ Mannheim. Einen beſonderen Höhepunkt des Abends bil⸗ dete die Ehrung von zwei Mitgliedern. Die Kameraden Brecht und Dörrmann erhiel⸗ ten für langjährige Mitgliedſchaft ein ſchön ge⸗ fertigtes Diplom. berger hatte die ottoniſche Mark inne bis Mitte des 13. Jahrhunderts, bis zum Tode Fried⸗ richs, der im Kampfe gegen die Ungarn fiel. In dieſen zweieinhalb Jahrhunderten vergrö⸗ ßerte ſich das Stammland Oeſterreich um Steiermark und Krain. Außerdem erhob riedrich Barbaroſſa im Zeitalter des Kamp⸗ es der Staufer mit den Welfen den Markgra⸗ fen Heinrich Jaſomirgott zum ſelbſtändigen Herzog von Oeſterreich. Zur Zeit des eben genannten Kaiſers lebte der größte Lyriker des Mittelalters, Walter von der Vogelweide, am Hofe in Wien und lernte hier„ſingen und ſagen“. Als lyriſcher und als politiſcher Sänger— er ſang für den Kaiſer, gegen den Papſt— durchwanderte er Deutſchland und die Nachbarreiche. Er beſang Frühling, Wunne und Minne, deutſches Land und deutſche Frauen.„Ich wil tiuſchen frou⸗ wen ſagen ſolhin maere, daz ſie deſte baz al der werlte ſuln behagen.“ Ich will von deut⸗ ſchen Frauen ſolche Kunde bringen, daß ſie (die Frauen) um ſo mehr der ganzen Welt be⸗ hagen(gefallen) ſollen. „Von der Elbe unz(bis) an den Rin(Rhein) und her wider unz an Ungerlant, 10 mugen(mögen) wol die beſten ſin(ſein), ie ich in der werlte(Welt) han erkannt.“ „Tugent und reine minne, ſwar(war) die ſuochen(ſuchen) wil, der ſol komen in unſer lant: da iſt wune viel; lange mueze(müßte) ich leben darinne!“ Dieſes Rerrlſhe literariſche Denkmal ſetzte ein fahrender Minneſänger des Mittelalters der „tuitſchen frouwe“, der deutſchen Frau. In dieſen volkstümlichen, mittelhochdeutſchen Ver⸗ ſen ſang er das hohe Lied von Tugend und reiner Minne, die man nur in„unſerm lante ſuochen“ und finden könne, im Lande zwiſchen Elbe, Rhein und Donauſtrom.— Nach dem Interregnum,„der kaiſerloſen, der ſchrecklichen Zeit“, gewann Rudolf von Habs⸗ burg in ſchwerem Kampfe gegen Ottokar von Böhmen(vergleiche Grillparzers Drama: „König Ottokars Glück und Ende“) die Länder Oeſterreich, Steiermark und Krain zurück, die dieſer möchtige tſchechiſche König ſich im„Zwi⸗ Heirat, nicht mit Waffengewalt. Es hat lange gedauert, bis die Kolonne Schwetzingen eine eigene Fahne tragen durfte. Jetzt wurde der Wunſch erfüllt. In einem feier⸗ lichen Akt wurde die neue Fahne enthüllt und geweiht. Damit hatte das Feſtbankett ſeinen offiziellen Abſchluß gefunden. Wir möchten es nicht ver⸗ ſäumen, allen denen zu danken, die zum Gelin⸗ gen desſelben beitrugen. Beſonderen Dank ge⸗ bührt der SA⸗Kapelle Bremer. Sie hat am Samstag wirklich ihr ganzes Können gezeigt. Im Verein mit ihr nennen wir die Turner⸗ kapelle. Wir freuen uns, daß SA⸗Kapelle und Turnerkapelle in letzter Zeit Hand in Hand ar⸗ veiten. Dank gebührt auch den Turnern und Montag, 7. Auguſt 1939 Turnerinnen und nicht zuletzt dem Sängerbund Schwetzingen. 3 Der Abend des Feſtbankettes war ſchön und fröhlich. Möge er der Auftakt ſein zu neuem Gedeihen der Schwetzinger Sanitätskolonne. Der Sonntag Was der Kolonnenführer ſchon vor Wochen vorausſagte, iſt wahr geworden. Die Sanitäter hatten prächtiges Wetter zu ihrem Stiftungs⸗ feſte. Klarer Himmel, reichlich warm, das war die Parole, die St. Petrus für die Schwetzinger Sanitäter ausgegeben hatte. Sie freuten ſich dafür alle. Bereits in den frühen Morgenſtunden ſah man überall das Rote Kreuz. Auswärtige Ver⸗ eine trafen ein. Um 8 Uhr fanden in den Kir⸗ chen der beiden Konfeſſionen feierliche Gottes⸗ dienſte ſtatt. Anſchließend war die Bezirks⸗ übung in der Baſſermannſchen Fabrik. Der Grundgedanke der Uebung war folgender: In der Fabrik iſt ein Keſſel explodiert, eine Anzahl Schwerverletzter waren zu behandeln. Verbands⸗ platz war der Hof der Oberr ealſchule. Der Kolonnenarzt Dr. Hälſen nahm dabei die Prüfung vor, die, wie wir erfahren haben, mit einigen Mängeln gut ver⸗ laufen iſt. Unter Sang und Klang marſchierten die Be⸗ zir'skolonnen dann zum Schloßgarten zur Ver⸗ eidigung, die durch den Sturmbannarzt Dr. Schwarz vorgenommen wurde. Den Abſchluß bildete am Nachmittag der Feſtzug, dem ſich eine Unterhaltung in der Wildnis an⸗ 0 Die Sanitätskolonne darf mit Stolz auf ihr 50. Wiegenfeſt zurückſchauen. Es ſtand im Zeichen der Jahrhundertfeier und zugleich im Zeichen des neuen Deutſchland, das für die Förderung der Sanitätskolonnen ſicher alles tun wird. Ja, edel ſei der Menſch, hilfreich und gut! Unter⸗ ſtützen wir das Beſtreben unſerer Kolonne in Erinnerung deſſen, was ſie getan hat in Kriegs⸗ und Friedenszeiten. 150⸗Jahrfeier St. Andreas in Neckarhauſen Ein feſtliches Bild bot der Anblick Neckar⸗ hauſens beim geſtrigen Beſuch. Die Girlanden mit dem Tannengrün ſchmückten die Häuſer⸗ fronten und die langen Fahnenreihen gaben durch ihre Farbenprächtigkeit ein feierliches Ge⸗ präge. Böllerſchüſſe und das melodi⸗ ſcheeneue Geläute kündeten weithin den Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten an. Ver⸗ eine und Jugendbünde, Hitlerjugend und SsS⸗ Abteilung, durchbrochen von Muſikkapellen und Fahnen zogen in Prozeſſion zum gräflichen Schloßpark, in dem das Dankhochamt ge⸗ feiert wurde. Blumenmädchen ſtreuten ihre Blüten am Weg und unter dem Baldachin trug Pfarrer Fallmann, geleitet von der aſſeſtie⸗ renden Geiſtlichkeit das Sanktiſſimum. Ein prachtvoll mit Blumen und Kerzen gezierter Altar war von fleißigen Händen am Vortage erſtellt worden, der nun im Glanze der hehren Feierſtunde Mittelpunkt geworden iſt. Auf der errichteten Kanzel hielt Pfarrer Oskar Frei (Rheinhauſen) die Feſtpredigt und ſchil⸗ derte die Geſchichte des Notkirchleins St. An⸗ dreas, das die franzöſiſche Revolution er⸗ lebte, dann 1918 die rote Revolution, um dann in der bedeutſamen Wende unſeres Volkes, im Jahre der nationalen Erhebung das 150⸗ jährige JFubiläum feſtlich begehen zu können. Nun künden es die Glocken vom Turme, laſſen es weithin über die deutſchen Lande er⸗ ſchallen, was aus einer 150jährigen Vergangen⸗ heit an geſchichtlich Großem herübergreift und was gegenwärtig ſich an Neuem erhebt. Unter den geiſtlichen Feſtchören des Kirchenchors Neckarhauſen zelebrierte Pfarrer Fallmann mit Aſſiſtenz der Pfarrherren Frank(Edin⸗ gen) und Frei(Rheinhauſen) das levitierte Hochamt. Nachdem es wieder in feierlicher Pro⸗ ſchenreiche“ angeeignet hatte. Dieſe drei Länder wurden die Baſis der habs⸗ burgiſchen Hausmacht. Mit ihnen be⸗ lehnte er nämlich ſeinen Sohn Albrecht, und damit wurden die Habsburger gleichzeitig die Nachfolger der Babenberger und blieben ſie bis zum Ende des Weltkrieges. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die habsburgiſchen Kronlande vermehrt um Kärn⸗ ten infolge Erbſchaft und um Tirol durch Vermächtnis der Margarete Maultaſch, der Gräfin von Tirol.— Der luxemburg⸗böhmiſche Kaiſer Karl IV. war der letzte bedeutende Kaiſer des ausgehenden Mittelalters. Ihm ſchwebte ein großes politi⸗ ſches Ziel vor: er wollte einen deutſchen Na⸗ tionalſtaat gründen, mit ſeinem Erbland Böh⸗ men als Mittelpunkt. Aber gerade dadurch, daß er Böhmen zum deutſchen Kulturſtaat ma⸗ chen wollte, rief er den tſchechiſchen National⸗ ſtolz wach, der ſich gerade gegen die Deutſchen wandte. Er kam zum Ausdruck und Ausbruch in der gewaltigen Huſſitenbewegung, in den Huſſitenkriegen zu Beginn des 15. Jahr⸗ hunderts. Johann Huß, Profeſſor in Prag, der erſten deutſchen 1348 gegründeten Univerſität, predigte in Böhmen gegen den Ablaß, gegen die Ohrenbeicht, gegen die Verweltlichung der Kirche und des Papſttums. Er wurde vom Konſtanzer Konzil(1414—1418) als Ketzer ver⸗ urteilt und verbrannt. Darob leidenſchaftliche Entrüſtung der Böhmen, Bildung von Huſſiten⸗ heeren und blutiger Aufſtand gegen Kaiſer Sigismund. Sogar die deutſchen Profeſſoren und Studenten wurden aus Prag vertrieben und mußten nach Leipzig flüchten.— In Verfolgung politiſcher Hausmacht⸗ pläne handelte das Haus Habsburg nach dem praktiſchen Grundſatze:„Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube!“ Andere mögen Kriege füh⸗ den, du, glückliches Oeſterreich, aber heirate! ...„Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus!“ Denn dir verleiht Venus, die Liebesgöttin, Reiche, die andern Mars, der Kriegsgott, erſt ſchenkte! Das heißt alſo: Oeſterreich ſoll Län⸗ zeſſion ins Gotteshaus zurückging, fand dort die Schlußfeier mit Tantum ergo und Sa⸗ kramentsſegen ſtatt. Mit dem Präludium des erhebenden Orgelſpieles hatte die Feier ihren Abſchluß gefunden. Nachmittags vereinigten ſich die Gläubigen zur levitierten Veſper im altehrwürdigen Kirchlein, um dann in den feſtlichen Gartenräumen des Schweſternhauſes dem wohlvorbereiteten Bazar beizuwohnen, deſ⸗ ſen Reinertrag der Kirche zufließt. Mit einem ſehr reichhaltigen Programm von geſanglichen, muſikaliſchen und theatraliſchen Darbietungen fand die Feier eine ſtimmungsvolle Umrah⸗ mung und brachte den vielen auswärtigen Gäſten, vornehmlich Mannheimern, recht ange⸗ nehme und vergnügliche Stunden. Man hatte ein bedeutungsvolles Feſt gefeiert, pflegte in harmoniſcher Weiſe der Gemeinſchaft und wird ſich gerne dieſes ſchönen Tages mit ſeinem glanzvollen Begehen erinnern. Plankſtadt Feſtnahme. Feſtgenommen wurde hier ein 21 Jahre alter verheirateter Mann, der ſchon längere Zeit aus Autos Zigarren, Ziga⸗ retten, Stoffe, Seife, Zucker uſw. geſtohlen hat. Hierzu iſt noch zu bemerken, daß ſeine Frau tagsüber arbeitet und er des Nachts auf Raub ausgeht. Wichlige Aenderungen der Poſt⸗ ordnung zum 1. Auguſt Im Abziehverfahren(z. B. Hektographie), im Schablonenverfahren oder durch ähnliche Um⸗ druckverfahren hergeſtellte Schriftſtücke gelten nur noch dann als Druckſachen, wenn minde⸗ ſtens 20 Sendungen mit vollkommen gleichen Stücken dieſer Vervielfältigungen am Poſt⸗ ſchalter oder zu Bunden vereinigt, durch den Briefkaſten eingeliefert werden. Vervielfältigungen, die nicht in genügender Anzahl eingeliefert werden, werden nicht be⸗ fördert. Mit Schreibmaſchine angefertigte Schriftſtücke einſchließlich der Durchſchläge ſo⸗ wie Vervielfältigungen, die mit Durchdruck oder mit der Paus⸗(Kopier⸗)Preſſe hergeſtellt ſind, gelten nicht als Druckſache. In jeder beliebigen Anzahl ſind als Druck⸗ ſachen zugelaſſen alle auf Papier, Streiſpapier oder papierähnlichen Stoffen durch Buchdruck oder ein ähnliches Verfahren(Hochdruck, Flach⸗ druck, Steindruch hergeſtellte Vervielfältigun⸗ gen, die nach ihrer Form und ſonſtigen Beſchaf⸗ fenheit zur Beförderun gmit der Briefpoſt ge⸗ eignet ſind. Hauptſchriftleiter: Dr. W. Kattermann, z. Z. in Urlaub. Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann: für Badiſche, Kommunal⸗ und Wiri⸗ ſchaftspolitik: Wilhelm Ratzel; für Anpolitiſches, Be⸗ wegung und Sport: Max Höß: für Lokales Feuilleton und Beilagen: Willi Körbel; für Anzeigen: Arnold W 0—+◻— in Mannheim. erliner riftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw 61. Blücherſtraße 12. „Hakenkreuzbanner“⸗Verlag G. m b. H. Verlagsleiter: Kurt Schönwitz Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck. Pohl's Zn vermieten: Hlbentuter anb. eingetroffen. und Küche in der Nähe d. Bahn⸗ Ulih. Herzie hofs. Offerten unter Schwe zingen Nr. 2590 an die Ge⸗ Uannheimerstr. 1s Lſchäftsſtelle Schwetz. Birne Bünler frühzweischgen Kauft laufend Unnelm Herzig, Schwetzingen der erwerben auf dem friedlichen Wege der Mannheimer Stralle 16- fernsprecher 679 Fahrgang 3. Nr. 197. Seite 6 Mannheim am Sonnlag Wenn im Beginn des Sommers ſo oft über das ſchlechte Wetter geſchimpft wurde und man ſich nach Sonne und Wärme ſehnte, ſo wurde man am geſtrigen Sonntag in konzentrierter Form für entgangene Sonnenſtrahlen entſchä⸗ digt. Es war ein Sonn⸗Tag, er ſtand eigent⸗ lich nur im Zeichen der Sonne. Wer einen Finger auch nur krumm machte, mußte dieſe Tätigkeit ſchweißtriefend vollbrin⸗ en; ſchon das bloße Denken war eine An⸗ trengung. Natürlich ſchaut man gern aufs Barometer bei ſolcher Gelegenheit; man weiß wohl, es iſt heiß, aber es tut einem wohl, ſozu⸗ ſagen„amtlich“ beſtätigt zu bekommen, daß es tatſächlich heiß iſt. Und man konnte konſtatie⸗ ren: 34 Grad im Schatten. Daraufhin ſchwitzte man noch mehr. Aber Mannheim hat ja Gott ſei Dank einen Strand. Und was für einen, wir können etwas ſtolz darauf ſein. Der weite Weg hinaus iſt eine Freude, denn der Waldpark iſt ſchattig und kühl; wielleicht am ſchönſten die reichlich ausgenutzte Dampfbootverbindung; Räder flitz⸗ ten in Legionen hinaus, Autos fahren ſogar und die Pferdedroſchken kommen höchſt ange⸗ brachterweiſe zu Ehren, nachdem ihnen ciel⸗ leicht jeder ſchon die Exiſtenzberechtigung abge⸗ ſprochen hatte. Mit all dieſen techniſchen Hilfsmitteln— Flugzeuge fehlen noch— wurde ein Rieſen⸗ menſchenheer an den Strand geworfen. Da lagen ſie nun in Sonne und Schatten, im Waſ⸗ ſer und am Land und traten ſich faſt auf die Füße, ſo viele waren es. Bei dieſer Beſucherzahl— man ſprach von 30 000— iſt es nicht aufregend, wenn hie und da etwas paſſiert. Die Bademeiſter und das Publikum ſelbſt ſorgen für Sicherheit, und vom Hitzſchlag Halbtote werden wieder lebendig ge⸗ macht. Man konnte es im Waſſer bei einer Temperatür von 20 Grad Eelſius natürlich lang aushalten, ohne ſtarke Abkühlung zu ſpü⸗ ren. Für die meiſten iſt das Leben am Strand die einzige Ausſicht, das Leben in der Hitze mit Lachen und Freudigleit zu ertragen. Die Straßen der Stadt waren menſchenleer. Gäſte von auswärts zog es natürlich nicht in die ſchwülen Steinſchluchten der Straßen. Um ſo lebhafter hatten viele die Gelegenheit benutzt, einen Sonnentag außerhalb Mann⸗ heims zu verbringen und in den Wäldern des — oder der Pfalz ſchattige Kühle zu n. Dem Ruder⸗ und Paddelſport wurde auch fleißig auf beiden Flüſſen gehuldigt, die klei⸗ nen Boote belebten freundlich das Bild der Flüſſe. Ungern zog am Abend jeder, der draußen war, wieder zurück in die Stadt, wo drückende Schwüle zu erwarten war. Aber die Wirte werden ſich darüber gefreut haben. Und mit Recht, denn beſonders die Gartenlokale, in denen es ſich angenehm ſitzen läßt, hatten gro⸗ ßen Zuſpruch. Auf den Rennwieſen, die als angenehmer Aufenthalt unter Bäumen im Freien beliebt ſind, fand ein Sommer⸗ und Kinderfeſt mit Konzert ſtatt, veranſtaltet von der Rif⸗ terſchaft Mannheim,„Deutſche Ehrenlegion“. Alte Soldaten gaben ſich hier ein Stelldichein. Die Jugend der Ortsgruppe Hum⸗ boldtſchule traf ſich um 14 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz in der Neckarſtadt. Sportbegeiſterte ließen ſich von der Hitze nicht abhalten, ſich zuſchauenderweiſe als Spalier der Sportplätze zur Verfügung zu ſtellen. Auſmerk⸗ ſamkeit fand das Fußball⸗ und Handballſpiel, das Reichswehrſoldaten gegen VfR ſpielten. Reichswehr in Mannheim Bon der dandes, zur Reichs⸗ und Bolt⸗Airche Pg. Pfarrer Kiefer ſprach über: „Was nun nach den Wahlen?“ und Pg. Pfarrer Kölli über„Kirche und Gegenwark“ „Nicht daß ich's ſchon ergriffen hätte, aber ich jage ihm nach, auf daß ich's ergreifen möchte.“ Dieſes Pauluswort, das Pg. Rechtsanw. Dr. Bergdolt zur Begrüßung ſprach, kann man als Geleitwort der Generalverſamm⸗ lung der„Glaubensbewegung Deutſche Chri⸗ ſten“ bezeichnen. Es war ein erfreulichs Bild, zu ſehen, daß nunmehr auch der Mannheimer Bezirk die Form anzunehmen beginnt, die der Nationalſozialismus auf politiſchem Gebiet ſchon lange hat. Vor Wochen noch genügte der kleine Sitzungsſaal und heute erweiſt ſich der große Saal des Wartburg⸗Hoſpizes faſt als zu klein, um alle Glaubensgenoſſen, die der Be⸗ wegung angehören oder ihr naheſtehen, auf⸗ nehmen zu können. Es wird ſchon lange gekämpft, jetzt erſt ſcheint der Kampf auch erfolgreich zu werden. Keine kleine Gruppen, ſondern alle evangeli⸗ ſchen Chriſten ſollen es ſein, die ſich von dieſer deutſchen Glaubensbewegung erfaſſen laſſen ſollen, auf daß ſie es ergreifen möchten. 3* Als Erſter ergriff Pg. Stadtpfarrer Kölli das Wort zu einem ſo ausgezeichneten Referat, das es verdiente, hier wörtlich wiedergegeben zu werden. Seine Ausführungen über Kirche und Gegenwark leitete er zunächſt mit der Erklärung des Na⸗ mens der vieldeutigen, aber alles klar ſagenden Parole„Glaubensbewegung Deutſche Chriſten“ ein, die ſich nun nach der gewaltigen nationalen Revolution im Kampf um die deutſche Seele, in die Glaubensbewegung einſchalte. Insbeſon⸗ dere geißelte Pfarrer Kölli die erſtarrten Dog⸗ men der Kirche, die man als Krankheitskeime bezeichnen muß. Das iſt insbeſondere der Vor⸗ wurf, daß die Gegenwart an eine zweitauſend⸗ jährige Vergangenheit geknüpft werde. Dieſes Geſchehen müſſe nur umgeſchmolzen und neu⸗ geformt werden. Weiter habe man der mar⸗ xiſtiſch beeinflußten Kirche vorzuwerfen, daß ſie ſich ebenfalls in erſter Linie nach dem Wirt⸗ ſchaftsprozeß gerichtet und von ihm die geiſtige Haltung abhängig gemacht habe. Dabei werde geleugnet, daß der Geiſt ſich vor alle ſchöpfe⸗ riſchen Geſtalten ſtellt. Wir deutſche Chriſten können nicht dazu ſtimmen. Wir ſagen am An⸗ —5 war das Wort und das Wort war bei ott. Weiter wurde ſehr klar und aufklärend die Frage behandelt, wie es möglich war, daß Mil⸗ lionen von der marxiſtiſchen Idee erfaßt wer⸗ den konnten und noch, in Rußland zum Bei⸗ ſpiel, in höchſter Potenz die wirtſchaftlichen Verhältniſſe beſtimmend für das geiſtige Leben ſind. Der fanatiſche Glaube Lenins ſei es ge⸗ weſen, die Verhältniſſe ſo umzugeſtalten, daß ſtatt der Zukunftswelt die Gegenwart geſtaltet wurde als letztes Ziel. Uum die Menſchen zu feſſeln, mußte die Kirche und göttliche Religion dem Götzen Materialismus weichen und un⸗ möglich gemacht werden. Dieſe bolſchewiſtiſche Religioſttät, die gläubig geglaubt wird, iſt der Zielſetzung aller evangeliſchen deutſchen Glau⸗ bensbewegungen ſehr gefährlich. Dieſem Ge⸗ ſchehen muß eine bewußte chriſtliche Haltung entgegengeſtellt werden, ſollen wir dem Mar⸗ xismüs auf geiſtigem Gebiete nicht doch noch verfallen. Man könne dem Führer Adolf Hitler nicht genug danten, daß er den Marxismus in dieſem Umbruch der Zeit überwunden hat. In tiefſtem Grunde ſei dies ein Werk ſeines Glau⸗ bens, mehr als ein politiſches Ereignis, es ſei der Wille, der ſich über den Materialismus zum Geiſt erhoben hat. 4 Der zweite Teil dieſes inhaltsſchweren Refe⸗ rats richtete ſich gegen den„Liberalismus.. „An ſich iſt nichts dagegen einzuwenden“, dieſe liberaliſtiſche Redewendung und der ſie verkör⸗ pernde Menſch,an ſich“wurde gründlich gegeißelt, daß von einer liberalen Eigengeſetzlichkeit zum Werbeveranſtalkung des Treu bundes Noch wenige werden überhaupt wiſſen, was der Treubund eigentlich iſt. Drum ſei es vor⸗ her geſagt. Seit Ende 1932 exiſtiert der„Treu⸗ bund“, der in den einzelnen Städten des Rei⸗ ches die ehemaligen Mitglieder der Wehr⸗ macht kameradſchaftlich zuſammen⸗ ſchließt. Nach der langjährigen Dienſtzeit iſt der Reichswehrſoldat, nachdem er einen Zivil⸗ beruf ergriffen hat, immer noch im Bewußtſein, zu ſeinen Kameraden und zur Reichswehr über⸗ haupt Bindungen zu haben. Die am Samstag und Sonntag ſtattgefundene Veranſtaltung des„Treubundes“ ehemaliger Angehöriger des 2. Bataillons des 14. Badiſchen Infantexie⸗Regiments, Ortsgruppe Mannheim, war— Werbung eingeſtellt, denn die An⸗ gehörigen des ganzen Regiments ſollen in die⸗ ſem Treubund noch zuſammengeſchloſſen wer⸗ den. Im Friedrichspark, am Waſſerturm und auf dem Meßplatz konnten die Mannheimer wieder einmal Militärmuſil hören, die von Mili⸗ tär geſpielt wurde. Wer allerdings hoffte, die Soldatengäſte würden mit klingendem Spiel in Mann⸗ heim einziehen, hatte ſich getäuſcht; eine verartige, die„Sicherheit“ bedrohende Kund⸗ gebung iſt laut Verſailler Vertrag verboten! Daß die Soldaten auch im Spiel etwas An⸗ liches leiſten können, Fi⸗at,—— ſie Fußball und Hand⸗ bewieſen ſie auf dem ball gegen die Mannſchaften des BfR ſpiel⸗ ten und turneriſche Leiſtungen der Bataillons⸗ Turnerriege, nach dem Urteil von Fachleuten, muſtergültig ausführten. In der Pauſe zwiſchen Fuß⸗ und Handball⸗ ſpiel hielten die Herren Regierungsrat Gep⸗ pert und Major Bruns Anſprachen und gaben der Veranſtaltung eine höhere Weihe durch Abſingen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes. 0 Am Sonntagabend fand im Friedrichspark ein Bankett ſtatt. von deſſen Verlauf beſonders der Filmvor⸗ trag des Majors Bruns erwähnt ſein mag: „Aus fremden Heeren“. Es wurden die glän⸗ zenden Rüſtungen der Länder gezeigt, die ſo gern das Wort„Abrüſtung“ in den Mund nehmen und Konferenzen darum veranſtalten. Auch hier zeigte die Militärturnerriege ihr Kön⸗ nen. Mit Muſikeinlagen war ſo das Pro⸗ gramm intereſſant und abwechflungsreich. Als Ausklang der Veranſtaltung ſtieg am Sonntagabend im Friedrichspark ein Familienabend mit Tanz und humoriſtiſchen Vorträgen. Zu⸗ vor ſpielte die Militärkapelle ein abwechſlungs⸗ reiches Programm. Die gute Sache des„Treubundes“ wird ihren Zweck erfüllen. Schluß nichts mehr übrig blieb. Pfarrer Kölli eigte die Menſchen der Technik und der Ma⸗ 5 ne und die damit nicht gelöſten Probleme auf. Ohne Orientierung ſeien Menſchen, von der Scholle losgeriſſen, in der Stadt zuſammen⸗ gewürfelt worden. Ohne die Gemeinſchaft, ohne tragende Bande der Volksgemeinſchaft müßten Millionen und aber Millionen körperlich in lichtloſen Fabriken u. geiſtig in verpeſteter Groß⸗ ſtadtluft verkommen. Dieſe Maſſen mußten der Internationalität verfallen, die dem Menſchen„für ſich“ alles erlaubt nach dem Maßſtab der Profitſucht. Der Künſtler vergaß, daß Kunſt etwas bedeuten muß. Der Künſt⸗ ler„für ſich“ geſellte ſich zum Menſchen„an ſich“. In einer geradezu faſzinierenden Klar⸗ heit wurde dem Liberalismus in der Religion das Todesurteil geſprochen. Tagtäglich kann man heute noch gerade in religiös ſein wollen⸗ den Kreiſen hören, daß ſie ihr äußeres und politiſches Leben dem Nationalſozialismus un⸗ tergeordnet hätten, aber in der Religion, in ihrem tiefſten Seelenleben, wenn man über⸗ haupt von Seelenleben ſprechen darf, verlan⸗ gen ſie,„nach ihrer Facon ſelig werden“ zu wollen. Die Religion betrachten ſie als Pri⸗ vatſache, ſtellen alſo damit ihren fragwürdi⸗ gen Nationalſozialismus neben eine noch frag⸗ würdigere Religion. So iſt es nicht verwunder⸗ lich, daß bislang der Gottesdienſt eine Ange⸗ legenheit des Pfarrers war, der ſchließlich bei allen ernſten Anläſſen des Lebens gewiſſer⸗ maßen als Lorbeerbaum zu dekorativen Zwecken betrachtet wurde. Völlig verloren gegangen iſt, daß Geſang und Gebet die Kirchenbeſucher zu einer Gemeinſchaft werden laſſen müſſen. Durch die Privatiſierung der Kirche kam es ſo weit, daß dieſe nicht mehr das Gewiſſen ſein konnte. Die Kirche hatte ſchließlich keine Kraft mehr, ein beſtimmendes Wort und ein le⸗ bendiges Zeugnis abzugeben. Die Kirche hatte aufgehört, eine Volkskirche zu ſein. Dem ſtehen die Fragen der Gegenwart entgegen, wie das Volk aus der Vereinzelung wieder zur Gemeinſchaft kommen könne. Man erkannte dabei: der Menſch muß von ſeinem ſelbſtgebauten Thron heruntergeholt und ihm geſagt wer⸗ den, daß er ein Blatt im Baum des Volkes iſt. Die letzte, tiefſte Orientierung fehlte bislang, da jeder nur für ſich allein blieb. Und in die⸗ ſer Einſamkeit wurde ihm die Frage, warum er gerade in dieſe Welt hineingeworfen worden iſt. Je ſchwieriger ſich die Lebensverhältniſſe ge⸗ ſtalten, deſto häufiger legte der Menſch ſich die Frage vor:„Kann ich ein ſolches Leben leben?“ Damit iſt in kraſſer Deutlichkeit auf⸗ gezeigt, daß dieſe Menſchen die Volksgemein⸗ ſchaft nicht bejahten. Wie unſere großen Füh⸗ rer ihr Werk nur vollbringen konnten, da ſie von der Wahrheit durchdrungen waren, daß Gott ſie meint und will, ebenſo muß auch jeder einzelne Volksgenoſſe in einem ſtarken Gottesbewußtſein ja ſagen zur Volksgemeinſchaft, auch wenn von ihm der letzte Einſatz gefordert wird.„Das Größte, Höchſte, Tiefſte hat nur der, der nicht anders kann!“ Unverzagt dürfen wir in die Zukunft blicken, denn unſer Volk hat nicht nur den Führer Adolf Hitler, ſondern auch jene zwei Millionen, die draußen blieben, und all die, die im braunen Kleid fielen, hinter ſich. Gerade unſez Tiefſtand bis in die letzten Mo⸗ nate iſt im Hinblick auf das Ziel ein Glau⸗ hoffentlich noch in dieſem Jahre tritt. Wenn es auf die Paſtorenkirche angekommen wäre, müßten wir noch lange auf die Erfüllung der evangeliſchen Forderung warten. Deswegen ſei es dem Führer Adolf Hitler doppelt hoch anzu⸗ rechnen, daß er dieſe Kirchenwahlen verlangt und ſo innerhalb wenzger Tage eine Klärung, auf die man Jahrhunderte wartete, endlich ge⸗ bracht habe, So ſei zu erwarten, daß das deut⸗ ſche Volk nun auch wieder auf dieſer neuen Grundlage ein Gottesvolk werden könne. bensbekenntnis, daß Gott das Volk zum Werk⸗ zeug gebraucht. unſer nationalſozialiſtiſcher Kampf gilt nicht allein Deutſchland, ſondern er iſt ein Weltkampf. Dabei muß die Kirche mithel⸗ ſen, den Menſchen den Weg zu bahnen zur Volksgemeinſchaft. Von dieſer Warte aus erklärte Pfarrer Kölli das Glaubensbekenntnis. Erlöſung iſt uns ge⸗ ſchehen von den politiſchen Feſſeln. Nun brau⸗ chen wir Löſung von der Gebundenheit, von der Sünde. Eine tiefſinnige Erklärung über den Begriff Sünde folgte. Pfarrer Kölli ging von der Schuld aus, die ein Menſch tut und ihn ent⸗ ſprechend dem böſen Gewiſſen vom Nächſten ſondert. Sünde iſt Loslöſung von der Gemeinſchaft und Abſonderung von Gott. Sonderung iſt immer Sünde. Gerade wir Deutſche haben erfahren, was es heißt, heimſuchen. Der Menſch hat immer ein belaſtetes Gewiſſen. Er bekam in den letz⸗ ten Jahrzehnten geradezu ein ſchlechtes Ge⸗ wiſſen. Er verlernte ſich zu trauen und traute ſomit den anderen erſt recht nicht. Erſt der Menſch, der wieder ein gutes Ge⸗ wiſſen hat, wird wieder brauchbar für die Gemeinſchaft. Der Seelſorger muß daher das Ziel haben, den Menſchen in ordnende Gemeinſchaft hereinzuholen. Dabei erkennen wir, welche Bedeutung die Kirche hat. Wir ſind als einzelne bislang nebeneinander gegangen, und ſchon zu zweien oder dreien, wenn Chriſtus unter uns iſt, wird die große evangeliſche Wandlung die ſein, daß der Einzelne in die Blutbahn des Volkes wie⸗ der aufgenommen wird. Nun erging ſich Pfarrer Kölli in chriſtlich⸗ logiſchem Denken über das wahre Deutſch⸗ tum und ſeine Träger. Unter anderem ging er auch auf den Geburtenrückgang ein, der für ſpäter ein unheilbarer Grund für die Ar⸗ beitsmöglichkeit wird. Er fand reichen Beifall, als er die Beträge nannte, die für Luxus anſtatt für geſunden Nachwuchs angelegt werden. Er proteſtierte dagegen, daß Deutſchland ein Sam⸗ melbecken für alle die bleiben ſoll, die hier Le⸗ bens⸗ und Blutkraft holen. Dank gebühre dem Führer, daß er unſer Volk wieder reinmachen will. Pfarrer Kölli ſchloß ſeinen wegweiſenden Vortrag mit den Worten, daß es ſich, um einen oft zu hörenden Vorwurf zu begegnen, nicht um einen„Verkauf der Kirche“ an den Staat, ſon⸗ dern die Glaubensbewegung deutſcher Chriſten tut freiwillig den Dienſt, zu dem ſie nicht durch Menſchen, ſondern durch Gott berufen wurde. ** Ueber „Was nun nach den Kirchen⸗ wahlen?“ ſprach Bezirksleiter Pg. Pfarrer Kiefer. Nach Dankesworten für den ſo guten Beſuch ſowie für die fulminanten Gedankengänge ſei⸗ nes Vorredners begrüßte Pfarrer Kiefer ſeine alten treuen Kämpfer. Er erinnerte an das kleine Häuſchen, das unbeirrt zuſammen⸗ gehalten und den Kampf auf ſich genommen habe. Er gab auch ſeiner Freude Ausdruck dar⸗ über, daß ſo viele Freunde den Mut gefunden hätten, endlich das Alte zu verlaſſen, um als Mitarbeiter ſich in die Glaubensbewegung ein⸗ zureihen. Kurz ſei die Zeit, die Aufgabe zu groß, um ausführlich dem Vorwurf zu be⸗ gegnen, daß es ſich bei der Glaubensbewegung um einen„neu aufgezogenen Laden“ handle. Es ginge zunächſt darum, die kirchenpoliti⸗ ſche Zerklüftung zu überwinden und letztlich: mit Bibel und Bekenntnis deutſche Chriſten zu ſein. Auf dieſem Boden ſoll die lebendige Volkskirche aufgebaut werden. Die Zeit der Nicker, die zu allem Ja und Amen ſagen, hat aufgehört, wir wollen Mitarbeiter und Mitkämpfer. Das allgemeine Prieſtertum, in dem der Pfarrer Mittelpunkt ſei, müſſe aufhören, der Pfarrer müſſe wieder Diener werden. Deswegen erwarten die Pfarrer, daß, nachdem die Paſtorenkirche erledigt, Re⸗ ligion und Volk zuſammenkomme. Er gab zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß die zeit der kleinen Landeslirche vorbei iſt und an ihre Stelle eine in ſich geſchloſſene Reichskirche Wenn wir jetzt nicht zur Volkskirche würden, dann entſtünde eine unüberblickbare, jedenfalls alles andere als wünſchenswerte Frage. Dem Bekenntnis zu Volk und Kirche Raum zu ſchaf⸗ fen,'„ iſt die allerheiligſte Aufgabe. Unſer deutſches Volk müſſe durch die Kraft der Selig⸗ machung Gottes das Senfkorn für die Erfüllung der Gottesbotſchaft werden. 24. Das Trutzlied:„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ war der würdige Ausklang. Reas —— Fahrgan Gleich Der K ielt am okal„P. des Vor ordentlich. ab, in der Kamerad rung einfſ Kanoniert in geheim gleicht ein iſt ein 3. 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Auguſt 1933 Gleichſchalkung bei den Schwarz⸗ kragen Der Kanonierverein Mannheim en. am Samstag abend in ſeinem Vereins⸗ okal„Pergola“ zwecks Gleichſchaltung des Vorſtandes eine gutbeſuchte außer⸗ ordentliche Mitgliederverſammlung ab, in der der bisherige erſte Vereinsvorſitzende, Kamerad Kirrſtetter, mit großer Begeiſte⸗ rung einſtimmig wiederum zum des Kanoniervereins gewählt wurde. Die Wahl, die in geheimer Abſtimmung vorgenommen wurde, gleicht einer großen Vertrauenskundgebung und ift ein Zeichen der großen Wertſchätzung und Beliebtheit, der ſich Herr Kirrſtetter nicht nur im Kanonierverein, ſondern in allen Kreiſen des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes erfreut. Er 5 den Verein nach innen und außen geſtärkt, at alle Hemmungen und Schwierigkeiten zum Trotz die alten Reichsfarben bei den Schwarz⸗ kragen hochgehalten und ſeiner vaterländiſchen, von nationalem Geiſte erfüllten Geſinnung jederzeit offen Ausdruck gegeben. Der zweite Vorſitzende, Kaufmann Wilhelm Bergdolt, würdigte die Tätigkeit ſeines Vor⸗ ſtandskollegen Kirrſtetter, der in geradezu vor⸗ bildlicher Weiſe den Verein während der abge⸗ laufenen zwei Jahrzehnte geführt und den Schwarzkragen eine achtunggebietende Stellung erworben habe. Des Führers Verdienſt ſei es, daß der Kanonierverein heute nach außen und innen gefeſtigt und geſtärkt daſtehe und fort⸗ geſetzt an Mitgliedern zunehme. Erfreulicher⸗ weiſe würden dank der vom Volkskanzler Adolf Hitler befohlenen und vom Reichskriegerbund „Kyffhäuſer“ unterſtützten Gleichſchaltung viele frühere Kanoniere dem Verein beitreten und ſo die in der aktiven Dienſtzeit und im Weltkriege geſchloſſene Freundſchaft und Kameradſchaft wieder aufnehmen und pflegen. Kamerad Kirr⸗ ſtetter habe ſich jederzeit der in Not geratenen Mitglieder angenommen, habe eine ſtattliche Frauengruppe des Vereins ins Leben gerufen und habe ſich in aufopferunasvoller und un⸗ eigennütziger Weiſe um das Wohl des Vereins angenommen. Die Vorſtandſchaft ſetzt ſich wie folgt zuſam⸗ men: Führer Heinrich Kirrſtetter, Stell⸗ vertreter Kaufmann Wilhelm Bergdolt(.⸗ SDAp.), Kaſſenwart Karl Weiß., ſtellvertreten⸗ der Rechner Otto Looſe(NSDAP.), Schrift⸗ wart Karl Schönig, Stellvertreter Philipp Lamerdin(NSDAP.). Zu Beiſitzern wur⸗ den gewählt die Kameraden Richard Land⸗ wehr(NSDAP.), Anton Blum, Chriſt. Stichler(NSDaAP.) und zu Kaſſenreviſoren Leo Fratz und Walter Schlemper(NSd.⸗ AP.). Somit ſetzt ſich der jetzige Vorſtand aus 75 Prozent Parteigenoſſen zuſammen. Nachdem noch zur Förderung der nationalen Arbeit eine Spende von 50 Mark bewilligt, wurde die kameradſchaftlich verlaufene Ver⸗ ſammlung mit dem Deutſchland⸗ und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendet. Das Bedienungsperſonal der Hauptbahn⸗ hofwirtſchaft hat als vorläufige Spende 30.50 RM. abgeliefert. Das Perſonal der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft AG. Mannheim wird für die Spende zur der natio⸗ nalen Arbeit ab 1. 38 1933 zunächſt bis 31. März 1934 allmonatlich etwa 600 RM. an das Finanzamt abführen. Dies entſpricht rund 1 des Bruttoeinlommens der Beleg⸗ aft. Die Herrenſchneider⸗Zwangs⸗ innung hat als erſte Rate den Betrag von 300.— RM. gezeichnet. Durch die Opferfreudigkeit des Perſonals des Telegraphenbauamtes konnten als Spenden abgeführt werden: für„Opfer der Arbeit“ durch einmalige Abgabe der Betrag von 216.— RM.; als„Spende zur Förderung der nationalen Arbeitsbeſchaffung“ durch ein⸗ malige bzw. monatliche oder wöchentliche Ab⸗ züge vom Dienſteinkommen einen Betrag von rund 2555.— RM. Die Spende der NSBoO der H. Hilde⸗ brand u. Söhne, Rheinmühlenwerke .⸗G., ergab im Monat Juli 1933 einen Ge⸗ ſamtbetrag von 181.45 RM. Die Arbeiter des Vereins deutſcher Oelfabriken zeichneten 285,30 RM. Von den Arbeitern und Angeſtellten der Firma Reis, Brunner und Schwei⸗ zer wurde der Betrag von 150 RM. geſtiftet. Das Lehrerkollegium der Handels⸗ ſchule Lhat im Monat Juli 263.— Mark dem Finanzamt überwieſen. Die Arbeiter des Nationaltheaters haben einen vorläufigen Betrag von 100.— Mark geſpendet. Der Wirtſchaftsverein der Eiſen⸗ bahner EGmbh. in Mannheim, Lindenhof⸗ ſtraße 15, hat über die Berufsgenoſſenſchaft des Einzelhandels Berlin RM. 270.— abgeführt. Zur Förderung der nationalen Arbeit wurde innerhalb der Belegſchaft RM. 75 gezeichnet. J. Reis, Brunner und Cigarrenfabriken, C 8, 12, ſpenden 275,.25 RM. Von den Angeſtellten der Baufirma F. u. H. Ludwig Gmbh. wurden 82.— Mark überwieſen. Die Innen⸗ und Außenbeamten der Victoria⸗Verſicherung haben 24 Mk. für nationale Arbeitsbeſchaffung abgeführt. Die Firma Marco Roſa, Mannheim, Kä⸗ fertalerſtraße 79 hat 150 RM. geſtiftet. Der Veteranenverein Mannheim hat 20.— RM. geſpendet. Von den Angeſtellten der Firma Baſ⸗ ſermann u. Co., Mannheim, wurde ein Be⸗ trag von RM. 31.— und von den Arbei⸗ tern der gleichen Firma RM..— einbezahlt. Das entſpricht—1 Prozent der Einkommens⸗ bezüge. Weitere Spenden folgen allmonatlich bis auf weiteres. Der Arbeitsmarkt im duli/ Wieder 1685⁵ Erwerbsloſe weniger Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 31. Fuli 1933 insgeſamt 40 815 verfügbare Ar⸗ beitſuchende, davon 32 120 Männer und 8695 Frauen. Die Abnahme gegenüber dem letzten Stich⸗ tag(30. Juni 1933) beträgt 1685. Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 24879 Mäner und 7505 Frauen; auf die Landgemeinden 7241 Männer und 1190 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 12012 Perſonen und zwar Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung 2393, Kriſenunterſtützung 9619. Die— des Arbeitsmarkts nahm im Juli erfreulicherweiſe ſtärkere Ausmaße an als bisher. Hierdurch wurden nicht nur die Verſicherungs⸗ und Wohlfahrtslaſten bedeutend verringert, ſondern auch die Sonderaktion zur Unterbrin⸗ gung der alten verdienten Kämpfer der natio⸗ nalen Bewegung Wirkſamſte gefördert. Die ſtarke W die in allen Berufsgruppen zu verzeichnen iſt, wird weitergetragen durch das Verſtändnis der Arbeitgeber, welche die offenen Stellen reſtlos der öffentlichen Arbeits⸗ vermittlung melden. Dadurch wird der Kampf gegen unſoziales Doppelverdiener⸗ tum, Schwarzarbeit und das Unwe⸗ ſen der Einſtellung von Arbeitern auf⸗ grund perſönlicher Beziehungen tatkräftig unterſtützt. Wirkt ſich bei oberflächlicher Betrachtung die Entlaſtung des Arbeitsmarkts ziffernmäßig zunächſt nicht ſo ſtark aus, ſo kommt es u. a daher, daß ange⸗ ſichts der wirtſchaftlichen Beſſerung viele Arbeit⸗ ſuchende ſich zur Vermittlung beim Arbeits⸗ amt neu anmeldeten. Die Zuweiſung neuer Landhelfer wurde am 15. Juli bis auf Weiteres eingeſtellt, nachdem noch eine Reihe Jugendlicher untergebracht worden war. Die Nachfrage nach geübten Kräf⸗ ten, beſonders nach Melkern und Geſpannfüh⸗ rern, war in der Landwirtſchaft ſehr ſtark. Aufnahmefähig zeigten ſich die Forſtver⸗ waltungen im Bezirk, die bedeutende Einſtel⸗ lungen von Kulturarbeitern vornahmen.— In der Metallinduſtrie hatten vor allem die Großbetriebe geſteigerten Bedarf an Arbeits⸗ kräften.— Aehnlich gelagert waren die Ver⸗ hältniſſe in der Holzverarbeitung, und auch das Baugewerbe ſtand in Mannheim und im Bezirk im Zeichen leichter Beſſe⸗ rung.— Lebhafte W wies das Ta⸗ bakgewerbe auf.— Die Zahl der geſuch⸗ ten Zigarrenmacher und Facharbeiterinnen war groß.— Stark war auch die Nachfrage nach tüchtigen Friſeuren und Friſeuſen, teils als Wochenendkräfte, teils als Dauerarbeiter.— Dem Gaſtwirt⸗ und Hotelgewerbe brachte der Juli— Witterung und ge⸗ ſteigerte Beſuchsziffern. Erfreulich war, daß das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart vielen Köchen, Kellnern und Servierfrauen in ganz Südweſt Arbeit und damit auch einer Anzahl von Mann⸗ heimern Verdienſt brachte. Von dieſer Beſſe⸗ rung wurde auch die Vermittlung der Muſi⸗ ker erfaßt. Hafenumſchlagsbetriebe, Schiffahrt und Großmühlen berichten über zunehmende Tätigkeit. Günſtig lagen auch die Verhältniſſe für Metall⸗, Textil⸗ und Fach⸗ arbeiterinnen der Gummiverarbeitung. — In der Hauswirtſchaft war trotz der Sommer⸗ und Ferienzeit mehr Nachfrage als in früheren Sommern.— Eine entſchiedene Wendung zum Beſſeren trat aber in den An⸗ n en ein, die ſich auch in er Qualität der Stellen auswirkte. Endlich konnten auch wieder Kräfte von über 30 Jahren zum Zuge kommen und nach lang⸗ jähriger Arbeitsloſigkeit die Arbeit wieder auf⸗ nehmen. In dieſen Berufen wirkte ſich der Kampf gegen das Doppelverdienertum und Er⸗ ſatz freiwerdender weiblicher Kräfte durch männliche beſonders günſtig aus. aaaanaanannannaanaanamnananamanaamanaawanamnn Mittelſtändler und„Hakenkreuzbanner“ Es kommen Beſchwerden von Mittelſtändlern, die darauf hinausgehen, daß in Mannheim zu viele Tageszeitungen exiſtieren, der Geſchäftsmann alſo gezwungen iſt, wenn er ein Inſerat aufgibt, dieſes in acht oder zehn Zeitungen ebenfalls aufzugeben. Dadurch verteuert der ein⸗ zelne ſeine Propaganda. Ich weiſe darauf hin, daß für einen deutſchen Mittelſtändler, doch ohne daß man es erwäh⸗ nen muß, für Inſerate nur das „Hakenkreuzbanner“, die einzige nationalſozialiſtiſche Zeitung in Frage kommen kann, daher Beſchwerden über zu⸗ viele Zeitungen hinfällig ſind. Beweiſen Sie alſo den nationalſozialiſtiſchen Geiſt. Hugo Behme, Kreiskampfbundführer Hlalagaununaamanamanannunnanmmnnmnnamnmaaannunannnunnnaumunnumuna Spenden zur Förderung der nationalen Arbeit Der Verein ehem. 110er hat 110.— RM. geſtiftet. Der Verband Deutſcher Bücherreviſoren, Wirtſchaftsprüfer und ⸗treuhänder, Sitz Berlin e. V. hat 2500.— R M. überwieſen. Darüber hinaus ſind ſämtliche Mitglieder des das Füh⸗ rerprinzip 742 Verbandes aufgefordert, in allen Kreiſen ihrer Auftraggeber und Bekannten für die Spende auf das Nach⸗ drücklichſte zu werben und auch ſelbſt nach eigenen Kräften noch zu ſpenden. Sängerrunde Mannheim e. V. Die Gleichſchaltung wurde in einer außer⸗ ordentlichen Generalverſammlung im Vereinslokal vorgenommen. Der erſte Vor⸗ ſitzende, Wilhelm Specht, erſtattete Bericht über die bisherigen Vorgänge in den Mann⸗ heimer Geſangvereinen bezüglich der vom Deut⸗ ſchen Sängerbund bereits eröffneten und von der Kreisleitung der NSDAP. Mannheim ge⸗ wünſchten Gleichſchaltung. Sämtliche bisherigen Vorſtandsmitglieder legten ihr Amt nieder und bei der erfolgten Neuwahl wurde der ſeitherige erſte Vorſitzende, Pg. Wilhelm Specht ein⸗ zum Führer des Vereins gewählt. erſelbe beſtimmte zu ſeinen weiteren Mit⸗ arbeitern: Pg. Jakob Heck zum zweiten Vor⸗ ſtand, Joſef Zeller, Mitglied der NSBO. zum erſten Schriftführer, Hermann Hember⸗ zum 1. Kaſſier und Pg. Hans Reif, zum eiſitzer. Mit einem Treugelöbnis zum Deutſchen Vaterlande und zu unſerem Volkskanzler Adolf itler und auch für die Zukunft das Deutſche ied zu hegen und zu pflegen, konnte der erſte Vorſitzende die gutbeſuchte Generalverſammlung ſchließen. Zum Beſuch der norddeukſchen Jugend Der Oberbürgermeiſter der Stadt Berlin ſchreibt: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter! Für Ihr hochherziges Anerbieten, 15 Berliner Jungen durch die Schönheiten Mann⸗ heims und ſeiner Umgebung zu führen, ſage ich Ihnen namens der Berliner Ju⸗ gend und der Berliner Stadtver⸗ waltung meinen verbindlichſten Dank. Die Namen der beteiligten Jugendlichen werde ich Ihnen rechtzeitig mitteilen. Heil Hitler! Kgez.) Plath Staatskommiſſar zur Wahrung der Geſchäfte des Stadtrates für die Wohlfahrtspflege Slandkonzerke am Waſſerturm und Meßplatz Standkonzerte ſind in Mannheim im⸗ mer recht beliebt, und gar erſt dann, wenn einmal eine wirklich echte Militärkapelle ſpielt. Das bewieſen auch wieder die beiden onzerte, die am Samstag 17—18 Uhr am Waſſerturm und Sonntag 11.30—12.30 Uhr auf dem Meßplatz, aus Anlaß der Feier der Orts⸗ gruppe Mannheim des„Treubundes“ ehem. Angehöriger des 2.(Schützen⸗) Battl. 14.(bad.) Infanterie⸗Regt. e. V. Tübingen, veranſtaltet wurden. Es konzertierte die Batl.⸗Kapelle des aktiven 2. Batl. 14.(bad.) Infanterie⸗Regiment Tübingen, unter Leitung des Obermuſikmeiſters Richard Schumann. Das große Intereſſe des Mannheimer Publikums bewies die ſtarke Anteilnahme; ſelbſt die faſt unerträgliche Hitze des Sonntagmittags vermochte der äußerſt regen Beteiligung keinen Abbruch zu tun. All⸗ gemein hörte man nur anerkennende Worte über die Darbietungen. Es war auch eine wahre Luſt und ein wirklicher Genuß, den Klängen zu lauſchen. Die wechſelvolle Zu⸗ ſammenſtellung der Programmfolge ließ die Kapelle in ihrer vielſeitigen veranlagten Ein⸗ ſtellung recht wirkungsvoll erkennen. Ob klaſſi⸗ ſche Werke, Walzer oder Marſchweiſen— im⸗ mer trat die harmoniſche Abgeklärtheit, der exakte Schneid und die Fülle muſikaliſcher Aus⸗ druckskraft hervorragend in die Erſcheinung. Daß die Konzerte beim Publikum große Wir⸗ kung ausübten und begeiſtert aufgenommen wurden, bewies der ſtarke Beifall nach jedem Stück, der die Kapelle zu manchen Dreingaben nötigte. Die Sehnſucht ſolche ſchmiſſige Militär⸗ muſik öfter zu hören, wird nach ſolchen Gaſt⸗ konzerten wieder beſonders rege. Wann wird für Mannheim dieſer Traum von Militär und Garniſon wohl wieder einmal wahr werden?? Tageskalender Montag, den 7. Auguſt: Kleinkunſtbühne„gibelle⸗e.15 58 Sanwiet Köl⸗ liſch, die große Lachſchlager⸗Revue. Anſchließend Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rhein⸗Lokalfahrten: Um 13.30 Uhr Worms—Oppenheim—Nierſtein—Mainz und zurück. Autobus⸗Sonderfahrten ab Paradeplatz: Um 14 Uhr Schriesheimer Hof, Heidelberg, Schwetzingen. Tanz:„Wintergarten“, Kabarett„Libelle“. Gründungsfeſt des Muſikverbandes 30 Jahre Orcheſterverein Seckenheim— Feſtbankell—Welkmuſizieren Kundgebung für deukſche Volksmuſih— Feſtball Wie ſchon berichtet wurde, feierte der Mu⸗ ſilverband„Kurpfalz“ ſein Gründungs⸗ feſt verbunden mit dem 30jährigen Ju⸗ biläum des Orcheſtervereins. Das Feſt nahm ſeinen Auftakt mit der Totenehrung und Kranzniederlegung des feſtgebenden Vereins unter zahlreicher Anteil⸗ nahme der Bevölkerung auf dem Friedhof in Seckenheim. Nach den ernſten Weiſen der Mu⸗ ſikkapelle gedachte Herm. Kreutzer der ver⸗ e und der im Weltkrieg gefallenen Mit⸗ glieder. Das Feſtbankett fand am Samstag im geſchmückten Saale der Schloßwirtſchaft vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft ſtatt. Zu Be⸗ ginn ſpielte der feſtgebende Verein den„Ein⸗ zug der Gäſte“ aus„Tannhäuſer“ unter der Leitung ſeines tüchtigen Dirigenten Friedrich Hermann Kreutzer. Der Vorſitzende des Feſt⸗ ausſchuſſes ſprach die Begrüßungsworte und hieß die Gäſte, insbeſondere den 2. Vorſitzenden des Bundes Südweſtdeutſcher Muſikvereine, Herrn Stelz, die Herren vom Preisgericht Dörle, Komponiſt, und Guſtav Moſer, Ka⸗ pellmeiſter aus Freiburg, Wilhelm Angſt⸗ mann aus Plankſtadt, den 2. Vorſitzenden des Muſitvereinverbandes„Kurpfalz“, und Kapell⸗ meiſter Triebskorn aus Brühl als Ver⸗ treter des Muſtkausſchuſſes willkommen. Die Stadtverwaltung war vertreten durch Orts⸗ gruppenleiter Karl Bauer. Zur Verſchöne⸗ rung des Abends war der Muſilverein Brühl als Gaſt zugegen. Durch gut ausgearbeitetes Spiel mit ſchönen Soloſtimmen, ſtarker Be⸗ ſetzung in den Holzinſtrumenten und den Po⸗ ſaunen erntete er reichen Beifall. In einer An⸗ ſprache ermahnte Stelz zur Weiterarbeit an der deutſchen Volksmuſik und zur Mithilſe am Eini⸗ gungswerk des deutſchen Volkes durch die edle Kunſt. Der zweite Teil des Programms ſtand im Zeichen der Ehrungen und Anſprachen. Nach dem Feſtprolog und der Anſprache des Ehrenausſchußvorſitzenden, Herrn Direktor Pfeil, nahm der zweite Bundespräſident die Ehrung von ſieben verdienten Mitgliedern vor, die dreißig und mehr Jahre die Volksmuſik pflegen. Es ſind dies: Aus Brühl: Mich. Schwab, Wilh. Huber. Aus Seckenheim: Peter Schüßler, Heinr. Heil, Jak. Raule, Martin Müller, Hans Bergbold. Der zweite Verbandsvorſitzende Angſtmann zeigte die Notwendigkeit eines Verbandes auf. Die Organiſation achte darauf, daß nur deutſche Muſik gepflegt würde. Sie wolle den Kampf führen gegen die unſerem Weſen fremde Muſik der vergangenen Tage. Die deutſche Muſik und ihre Meiſter ſeien zu ehren, weil ſie allein aus der Tiefe der Volksſeele geſchöpft hätten. Durch Wort und Geſang beglückwünſchten die hieſigen Geſangvereine den Jubelverein und trugen mit bei zu einem genußreichen Abend. Der Orcheſterverein ſpielte dann zuſammen mit dem Militärverein Mannheim den großen „hiſtoriſchen Zapfenſtreichh im Garten der Schloßwirtſchaft. Mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied, in das die Gäſte freudig ein⸗ ſtimmten, war das Feſtbankett beendet. Der Sonntagmorgen war dann der ernſten Arbeit gewidmet. 16 Ka⸗ pellen kämpften um die Siegespalme. In Anbe⸗ tracht der kleinen Kapellen wurden jedoch zum Teil gute Leiſtungen erzielt. Die Kapellen konn⸗ ten alle mit einem la⸗Preis bedacht werden. Am Nachmittag ſetzte ſich der Feſtzug mit den Verbandskapellen und den hieſigen Vereinen nebſt den Vertretern der politiſchen Leitungen der Ortsgruppe unter der Begleitung der SS durch die ſeſtlich geſchmückten Straßen Seckenheims in Bewegung, um im Schloßgarten ſich aufzulöſen. Daſelbſt fand eine Kundgebung für das deutſche Lied ſtatt. Nach einem Mafſenchor der ver⸗ einigten Verbandskapellen nahm der 2. Bundes⸗ vorſitzende die Ehrung von weiteren verdienſt⸗ vollen Mitgliedern vor undübermittelte die Grüße und Glüchwünſche des Bundes Südweſt⸗ deutſcher Muſilvereine. Geehrt wurden: Aus Neckarhauſen: R. Sper⸗ ling. Aus Walldorf: J. Boch, J. Willinger, G. Willinger III. Aus Lampertheim: Friedr. Roth, J. Schühle, L. Bauer, Ph. Wunder, Fr. Meyer, Karl Götte, Karl Diochon, Seb. Stein⸗ metz. Aus Ketſch: J. Wolf. Aus Rheingön⸗ heim: K. Grün, A. Buike. Aus Sandhauſen: A. Siegmann. Aus Brühl: P. Neumann. Aus Reilingen: G. Hambſch. Um ½7 Uhr fand die Preisverteilung ſtatt, die folgendes Ergebnis zeigte:(Die beſt⸗ möglichſte Punktzahl iſt 12. Von da an werden Fehlpunkte aufwärts gerechnet.) Unterſtufe: Muſikverein Plankſtadt 16 Punkte; Muſikverein Sandhauſen 17 Punkte zuſammen mit dem Muſikverein Otterſtadt; Ver⸗ ein für Muſikpflege Schwetzingen 19 Punkte. Mittelſtufe: Muſitverein Lampertheim 14 Punkte; Muſikverein„Harmonie“ Reilingen 15.; Enderle⸗Kapelle Ketſch, Muſikvereinigung und Muſikverein Ketſch jeweils Oberſtufe: Feuerwehrkapelle Leimen 13.; Kapelle Grün, Rheingönheim, Feuer⸗ wehrkapelle Nußloch und Muſikverein St. Ilgen jeweils 15.; Stadtkapelle Walldorf 16 P. In der Kunſtſtuſe war nur der Muſir⸗ verein Brühl vertreten und konnte mit 12 Punkten bedacht werden. Das würdig verlaufene Jubiläum klang aus mit einem Feſtball. Wirkeliche Erholung findet nur der gepflegte Körper, wobei Mund und Zähne infolge ihrer täglichen Mitarbeit beſonders pflege⸗ bedürftig ſind. Zur richtigen Zahn⸗ und Mundpflege ehören unbedingt die Chlorodont · Fabet ⸗Mundwaſſer und⸗Zahnbürſte; ſie ſind in den kleinſten Orten erhältlich. — — ——— —— 3 menZu ſolcher Ausdruckskraft hatte Steppes ſeine ——— Jahrgang 3. Nr. 197. Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1933 Zuc Sauderaucotellũug ius Luuotvcreiu Edmund Skeppes als Zeichner und Radierer (Schluß) Obwohl Steppes erſt verhältnismäßig ſpät zur Radiernadel griff, iſt doch ſein graphiſches Werk ſchon zu beträchtlichem Umfang gediehen. Manche der Aufgaben, die er ſich als Maler ſtelte, ſo das Bildnis und die figürliche Dar⸗ ſtellung, ſpielen in ſeiner Graphik eine unter⸗ geordnete Rolle. Sie iſt ihrem Stoffe nach in der Hauptſache auf die Landſchaft be⸗ ſchränkt. Die meiſten kennen Steppes nur als den Maler des Frühlings. Gewiß, er feierte ihn in vielen ſeiner ſchönſten Bilder. Doch wirkt ſich in dieſen nur die eine Seite ſeines We⸗ ſens aus, die ihn zu einem Meiſter de s ly⸗ riſchen Paſtorale macht. Indes, wie er ſich zu den ſpätgotiſchen Meiſtern gerade um der herben Kühnheit ihres Formcharakters wil⸗ len hingezogen fühlte, ſo war ihm ſelbſt ein Ausdruckswillen eingeboren, der auf das ſchroff und wild Charakteriſtiſche der Landſchaft drängte. So entdeckte er für ſeine Kunſt die eigenwilligen Geſtalten der W eide und Moostanne. Die Weide, über deren fur⸗ chenriſſigem, verſchrumpftem Strunk die bieg⸗ ſamen Gerten ſtehen; die Moostanne, von deren flechtenſchwerem Gezweig die verfilzten Bärte triefen, feſſelten den Maler ſo lebhaft, daß er ſich nicht genug tun konnte, in immer wieder⸗ holten Studien dieſes Altersleben der Natur zu erforſchen. In ſeinen Gemälden und Radie⸗ rungen ſind denn auch dieſe abenteuerlichen Baumgeſellen gern geſehene Gäſte. Der Schatz an zeichneriſch fruchtbaren Mo⸗ tiven mehrte ſich aber unermeßlich, als Edmund Steppes in ſeiner Kunſt den Weg von dem Frühling der Ebene und dem Idyll der Vor⸗ berge zur kahlen Oede des Hochgebirges nahm: Das wirre Gefüge des in tauſendfälti⸗ gen Rillen zerſchrundeten Felſichts ward dem Landſchafts⸗ Charakteriſtiker zur unerſchöpflichen Aufgabe, die alle bisher verhal⸗ tenen Kräfte zu einer leidenſchaftlich phantaſti⸗ ſchen Geſtaltung in ihm entfeſſelten. Angeſichts des Hochgebirges wird der Lyriker Steppes zum mächtigen Dramatiker, der ſeine in⸗ nerſte Energie hineingebannt in das ſtarre Le⸗ ben des Geſteines. Totes Geſtein ſagen wir. Steppes ſieht es lebendig. Das Sichaufrecken der Gipfel, die eigenſinnige Rhythmik der em⸗ porgeklafter Felſen bringt er in den Radierun⸗ gen in der geſpannteſten Dramatik zum Erleb⸗ nis, als tobten ſich in der Geſteinswelt wild elementare Mächte aus. graphiſche Sprache geſteigert, als ihm ein Er⸗ lebnis begegnete, das für die Weiterbildung ſeiner Griffelkunſt von grundlegender Bedeu⸗ tung wurde. Er lernte Zeichnungen Wolf Hubers kennen, der neben Albrecht Altdorfer der Hauptmeiſter der ſogen.„Donau⸗Schule“ war. Ueber vier Jahrhunderte hinweg trafen ſich Stammverwandte in einem bis ins Letzte gleichgeſtimmten Willen künſtleriſchen Ausdrucks. Beim Aeußerlichſten angefangen: Die alten Weiden, die flechtenüberhangenen Wettertannen, morſches Heuſchobergebälk— all ſeine eigenen Lieblingsformen ſah er ſich von Wolf Huber vorweggenommen, fand ſie begrif⸗ fen aus einem tief verwandtſchaftlichem Natur⸗ gefühl, das ſich in leidenſchaftlicher Teilnahme . — W——*—3* 7 ——— —— 89. Fortſetzung Papa Selbach hatte vorläufig keine Zeit, unvernünftig zu ſein, weil er die Krallen ſeines Enkels langſam aus dem Geſtrüpp des Bartes löſen mußte. Ich ſpielte weiter den Herrn der Lage, um die Szene nicht zu gefährden. Darum forderte ich Maria auf, den weichen Thron des Sofas gütigſt zu verlaſſen und dem Vater in den Flur entgegenzugehen. Meine Frau ge⸗ horchte, und da der Iſegrim ſie ſah, donnerwet⸗ terte er, um die verlorene Haltung wenigſtens ſcheinbar zurückzugewinnen, ſeine Zärtlichkeiten durchs Haus:„Da biſte ja, du Luder, ſchämen ſollſte dich, ramponiert ſiehſte aus——1“ Indeſſen half das athletiſche Geme nichts, der Iſegrimm heulte wie ein Schloßhund und dämmte den Strom ſeiner Tränen auch nicht, als er mit der Fauſt auf den Tiſch paukte und ſchrie:„Rausſchmeißen müßte ich dich, richtig rausſchmeißen, du Be...“ Hier griff Mutter Selbach ein und preßte ihm die Hand auf den Mund. Ich fing den Alten, der in den Knien weich wurde, unter den Armen auf und drückte ihn in den Seſſel. Dort konnte er ſich auszittern, während Boche an ſeinen Füßen ſchnupperte und Sebaſtian mit dem Daumen im Mund laut fragte: „Mutti, warum weint der alte Kerl?“ Ich lachte, Maria lachte, Mutter Selbach lachte. Und der bärtige Iſegrim riß den Buben wieder an ſich und küßte ihn, daß der Schnäu⸗ ———2 0AA der Landſchaft hingibt. Dies alles gewahrte er, tief beglückt über die ſo unerwartet entdeckte Wahlverwandtſchaft, die ihm bewies, wie nahe er, ohne ſelbſt darum zu wiſſen, dem ſchöpfe⸗ riſchen Willen der altdeutſchen Meiſter gekom⸗ men war! Doch noch ein anderes fand er: Dieſer Wolf Huber hatte für gewiſſe Naturerſcheinungen, langſam, mit größtem Bedacht, Strich zum Striche fügend, auf das Papier ſchrieb. Er konnte gar nicht anders, denn die wenig wider⸗ ſtandsfähige Kielfeder würde bei jedem raſch geführten Zuge ſpreißeln. Wie unbetrüglich ſicher mußte da die Linienphantaſie Wolf Hu⸗ bers ſein, daß er jeden der geſpannten Züge aus dem erregten Kraftlinienbündel einer Son⸗ Ein„fliegender Ham burger“ für Chikago Der neue Schnelltriebwagen einer Chikagoer Eiſenbahngeſellſchaft, der dem„fliegenden Ham⸗ burger“ ähnelt und eine bisher nicht erreichte Geſchwindigkeit erzielen ſoll. Er wird aus blanken Stahl hergeſtellt und durch einen 600⸗PsS⸗Dieſelmotor elektriſch betrieben. für Laub und Gras, für ſtrudelnd bewegtes Waſſer, für die Wolken, vor allem aber für das ſtrahlend ſich vergeudende Licht der Sonne, Löſungen von einer letzten Gültigkeit ge⸗ funden.— Vorüberſpülende Wellen, windge⸗ ſchütteltes Geſträuch— Dinge, deren entglei⸗ tende Bewegung mit Mitteln der Zeichnung kaum faßbar erſcheint— hatte der Altdeutſche in eine unbegreiflich ſuggeſtive Linienſprache ge⸗ bannt. Und was noch weit mehr iſt: Er hat das eilig Tranſitoriſche in einer Art von Zeich⸗ nung eingefangen, die zugleich den ganzen Reiz ornamentaler Geſchloſſenheit behauptet. Dieſe Begegnung mit Wolf Huber bedeutet für Steppes Graphit eine völlige Wende. Es ließ ihm keine Ruhe, er mußte das Geheimnis des Wahlverwandten erraffen. Es iſt für die geiſtige Weſensart unſeres Malers überaus kennzeichnend, wie er nun verfuhr: Wie er in ſeinen Anfängen ſich unermüdlich mit maltechniſchen Experimenten qualte, ſeine Farben ſelbſt aus dem Mineral bereitete, alle Bindemittel erprobte, in alten maltheoretiſchen Traktaten forſchte, um ſich in den Beſitz der un⸗ zerſtörbaren Farbe der van Evyeks zu ſetzen, ſo begann er jetzt— man kann nur ſagen, ſich in das techniſche Phänomen Wolf Hubers zu ver⸗ puppen. Er begann mit dem genaueſten Kopieren. Er ſchnitt ſich Kielfedern und zeichnete die Blätter ſeines Vorbildes ab, Zug um Zug. Dabei kam er über den Prozeß der zeichneriſchen Nieder⸗ ſchrift bei W. Huber zu Cinſichten, die zu er⸗ fahren der Kunſthiſtoriker ſich freuen kann: So, daß Huber ſeine Blätter nicht— wie man wohl angeſichts der faſt atemlos überhaſtet wirkenden Linienführung des Meiſters glauben möchte— ungeſtüm hinzeichnete, ſondern daß er ſie -+AM. zer, an deſſen Enden Sebaſtian wieder Klimm⸗ züge machte, vor Rührung tropfte:„Haben ſie dich ſchon gegen deinen Großvater aufgehetzt? Du, ja du.“ Pax nobiscum. Das Wort war Fleiſch ge⸗ worden in dieſen Wänden. Als aber Mutter Selbach ihren Mann umarmte und dabei er⸗ zählte, die Maria ſei ſchon mal tot geweſen, außerdem hätte ihr Manes noch dies und das unter den Franzoſen angerichtet, floh ich aus dem Zimmer, Boche folgte bellend, Maria meinen Hals:„Nun iſt alles wieder gut, ich habe der Mutter heute morgen viel erzählt—!“ Als ob jetzt alles gut wäre! Als ob die Welt wieder feſt am Anker läge! Als ob die Zeit keine andern Tränen mehr hätte als die der er⸗ löſten Familie Selbach aus Virnich! 18. m Niemandsland Aus Wochen waren Monate geworden, doch Rebel nicht mehr befreit werden. Ein Winter ohne Schnee ging zur Neige, vom Frühling er⸗ wartete man keine Knoſpen, ich dachte an die blutigſten Tage von Moſtheim wie an eine beſſere Zeit zurück. Im Januar war Boche von den Rädern eines Laſtautos zu Tode gequetſcht worden. Maria und ich trauerten lange wie um einen Men⸗ ſchen, und der kleine Sebaſtian begrub das Tier im Garten des Selbachs, während Großvater vannte mir nach und hängte ſich ungeſtüm an ſchien es, als ſollte dieſe flache Landgegend vom nenſtrahlung, eines Wolken⸗ oder Waſſerſtru⸗ dels, lange, bevor er ihn hinſchrieb, in die Zeichenfläche ſchon hineingeſehen hatte! Die perſönliche Dynamik von W. Hubers Zei⸗ chenſtil ging Steppes durch ſolche Uebungen völlig über in Fleiſch und Blut. Doch von der Kopie zur ſelbſtſchöpferiſchen Verwertung ſolcher Einſicht war noch ein weiter Weg. Beſonders das ornamental ordnende Vermögen Hubers, das Steppes ſich zu erobern wünſchte, war durch die kopierende Abſchrift nicht zu gewinnen. uUnd nun für Steppes wiederum Mühe und Arbeit! In ſtrenger Selbſtzucht ließ er es ſich nicht verdrießen, wieder bei den Elementen an⸗ zufangen. Er zeichnete Blumen, einzelne, meh⸗ rere. Er ſtellte ſie zu ornamentalem Gefüge zu⸗ ſammen. Dabei entdeckte er, daß ſich ein Schongauer für ſeine pflanzlichen Ornamente nicht des friſchen Gewächſes zur Anregung ſeiner Phantaſie bediente, ſondern daß ihm die Natur die Ornamentformen geradezu wört⸗ lich in den Formen der getrockneten Pflanze darbot, deren Blätter ſich unter dem Prozeß der vertrockneten Säfte eigentümlichſt aufrollen und— der„fleiſchigen“ Subſtanz be⸗ nommen— ſich zu faſt metalliſch formbeſtimm⸗ ten Erſcheinungen verwandeln. Nun ſammelte er unermudlich Pflanzen, beſonders Diſteln, Flechten und Mooſe, die er trocknete und immer aufs neue gezeichnet hat. Er ſetzte ſich dadurch in den Beſitz des geſamten Vorlagenbeſtandes, der den gotiſchen Ornamentiſten zu Gebote ſtand. Als Frucht dieſer Pflanzenſtudien ſchuf er eine ornamental überaus köſtliche Folge von Zierbuchſtaben:„Eine ſchöne deutſche Schrift“, wo auf ſeltſam verringelten oder korallenhaft zackenwirren Gründen von Moosformen und ein Kreuz ſchnitzen mußte, ſo wollte es das weiſe Kind.„Hier ruht der Hund Boche, er war der Sonnenſchein ſeiner Eltern.“ Ich malte die Inſchriſt mit Sorgfalt, Sebaſtian hatte ſie ſelber gefunden. Eine Hoffnung ſproß aus allem Elend: Geld war wieder Geld! Wer heute eine Rentenmark verdiente, konnte ſich nächſte Woche immer noch zwei Eifeler Graubrote kaufen. Und wenn ich ſage, daß ich in der Ziegelei meines Schwieger⸗ vaters als Vorarbeiter acht bis zehn Stunden am Tage ſchuftete, ſo möge man nicht glauben, dieſer Unterſchlupf ſei ſchon ein Ziel oder gar ein Glück geweſen. Gewiß, ich verdiente mir den Unterhalt für meine Familie, ich lag Marias Eltern nicht zur Laſt, bezahlte Miete, ſammelte groſchenweiſe für ein Sparkaſſenbuch und brauchte nicht— wie allzuviele Brüder in jenen Tagen— in notgedrungenem Müßiggang zu erſticken. Doch ſtand ein ſchwarzes Aber in der Rechnung meiner Stunden, und dieſes Aber war Papa Selbach, der Vater meiner Frau. Der alte Mann hatte ſich zu ſchnell mit uns verſöhnt, allzu kampflos war der Friede mit ihm unter⸗ zeichnet worden. Ich ſpürte das mit jeder Stunde, die ich in der Lehmkuhle abhaſpeln mußte. Unter jedem anderen Herrn wäre ich ein Herr geweſen, unter Vater Selbach wurde das Handwerk zur Fron. Zwar wußte ich, daß das Geſchäft mit tauſend Sorgen kämpfte, weil die Käufer, die in guten Zeiten von ſelber kamen, heute einzeln erobert werden mußten. Doch war der Alte ein gemeinplätziger Menſch, ein ſchwungloſer, enger Veteran, der die Metho⸗ den von 1875 immer noch gelten laſſen wollte, und deſſen Wahlſpruch täglich dreimal vom Stapel ging: Warum ſoll das, was fünfzig Jahre richtig war, auf einmal unrichtig ſein? Zwar bucken wir unſere Steine ſo werkgerecht, wie ſie des Vaters Vater noch verfertigte, doch hatte ſich in den Menſchen etwas geändert, was in die Formeln des Urahns nicht mehr paßte. Flechten die prachwollen Gebilde der Fraktur⸗ majuskeln ſtehen. Nun hatte er auch dies Geheimnis gotiſcher Kunſtform ſich in nimmermüder Arbeit geſichert. Er konnte jetzt an die landſchaftliche Kompoſi⸗ tion gehen. So entſtand im Laufe der Jahre eine große Folge von Federzeichnungen, Mei⸗ ſterwerke ihrer Art. Steppes bedient ſich da⸗ bei eines zuſammengeſetzten Verfahrens, indem er die Blätter gerne weiß erhöht oder Zeich⸗ nung und Farbe auf ihnen zur reizvollſten Einheit zuſammenarbeitet. Leider machte er noch nicht den Verſuch, dieſe einzigartigen Blätter graphiſch zu vervielfältigen. Nur die Eiſenradierung und der Holzſchnitt böten die Mittel, die kernigen Strichlagen dieſer präch⸗ tigen Zeichnungen vollgültig bei der Ueber⸗ ſetzung auf die Platte zu erhalten. Das ausdrucksvollſte Beiſpiel dieſes neuen Stiles iſt ſeine Zeichnung„Sonnenaufgang“: Wiederum ein phantaſtiſches Hochgebirgsbild: Kahle Bergkuppen, Wettertannen, ein See mit ſteinigem Geſtade. Ueber die Einſamkeit der Berge bricht mit ungeheurer Strahlungskraft die Sonne, ſchleudert ihr Licht über die geblen⸗ deten Hänge der Gebirge, daß ſich die ver⸗ ſcheuchten Schatten furchtſam in die Rillen der zerſpaltenen Schroffen graben. Ueber zwei ha⸗ gere Tannen brandet das erſte Licht. Es faßt ſie an in tönender Bewegung, daß ſie wie flirrend daſtehen. Dies Bild iſt das Zeitbekenntnis un⸗ ſeres Malers, zugleich der Dank an den großen Meiſter Wolf Huber, deſſen Lehre er mit ſolcher Leiſtung entwuchs. So winkt es zurück zu den Werken deutſcher Vergangenheit, aus denen Edmund Stepres ſeiner Kunſt das Beſte gewann. Doch in der ungeheuer ernſten Sprache eines ihrer Aufrech⸗ teſten redet er zu ſeinen Zeitgenoſſen. Er nimmt die Worte wieder auf, die er vor zwölf Jahren in ſeiner mannhaften Schrift von der deutſchen Malerei zu ſeinem Volke ſchon einmal⸗geſpro⸗ chen hat. Er faßte ſie zuſammen zu einem ſehnenden Bittruf an die Sonne. Unter der Zeichnung ſteht in einer eigenwil⸗ ligen deutſchen Schrift:„Sonne, bring uns ein⸗ mal noch die vergeſſene deutſche Kunſt in ihrer her⸗ ben Schönheit an den Tag— daß ſie uns wieder wärme!“ Sprechſtunden des Deukſchen Konſuls Geheimrat Dr. Seger aus Luanda(Port. Kolonie Angola) Die Außenhandelsſtelle für Baden und die Pfalz, Mannheim, teilt mit: Am Freitag, den 25. Auguſt ds. Is. wird der Deutſche Konſul, Geheimrat Dr. Seger aus Luanda(Port. Kolonie Angola) bei der Außen⸗ handelsſtelle für Baden und die Pfalz in Mann⸗ heim, I. 1, 2, Kommiſſionszimmer der Handels⸗ kammer Mannheim, Sprechſtunden abhalten. Firmen, die an der Beſprechung teilnehmen wollen, werden gebeten, dies unverzüglich der Außenhandelsſtelle für Baden und die Pfalz mitzuteilen. Erfolgreiche Mannheimer Lichtbildner. Bei einem internen Reichswettbewerb der Lieb⸗ haber⸗Lichtbildner⸗Gilden im Deutſchen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband konnte die Mannhei⸗ mer Gilde hinter Frankfurt a. M. und Düſſel⸗ dorf den dritten Platz belegen. Die unter der bewährten phototechniſchen Leitung des Herrn Paul Mehlborn ſtehende Gilde errang dieſen beachtlichen Erfolg mit einer Reihe hei⸗ matkundlicher Aufnahmen aus der Mann⸗ heimer Umgegend. Kurz: Vater Selbach ſüßte uns keineswegs das Daſein, und die Mutter predigte Friedfertigkeit um jeden Preis, obwohl der Alte, wenn er ſich im Zorn nicht mehr kannte, ſelbſt dem kleinen Sebaſtian ſeiner unehelichen Kindſchaft wegen mit Hochmut begegnete. Wies ich dann den alten Tropf zurecht, und verſuchte ihn Maria zu be⸗ lehren, dann nannte er ſie eine reſpektloſe Per⸗ ſon, zu ſeiner Zeit hätten die Kinder noch Sie zu ihren Eltern ſagen müſſen. Faſt jeden Tag rieb ſich ſo eine Fläche an der andern, und an den Flammen konnte man ſich nur verbrennen, mitnichten entzünden. Kaum gab es noch etwas, was der Nörgler verſchonte. Bald gefiel ihm Marias Friſur nicht, bald bezichtigte er ſeine Frau der Untreue, wenn ſie ſeiner Kritik nicht bedingungslos zuſtimmte. Bald ſchnüffelte er in den Kochtöpfen, bald nannte er die Grieß⸗ mehlſuppe einen Armeleutefraß, beklagte ſich aber gleichzeitig über unſern mangelhaften Fa⸗ milienſinn, unter dem er ſich wohl eine Abart der Leibeigenſchaft vorſtellte. Eine glaſige Kar⸗ toffel, ein lockerer Hoſenknopf, ein zu ſteif gera⸗ tenes Faltenhemd, alles brachte das Haus in Aufruhr, alles wurde zur Kataſtrophe aufge⸗ pumpt, und wenn der Alte dann lauter brüllen konnte als die Poſaunen von Fericho, ſo fühlte er ſich ſchon im Recht. Der gute Mann war der Anſicht, die Jugend hätte lediglich die Aufgabe, vor dem Alter ihr Leben lang ſtramm zu ſtehen, und die Eltern hätten ihre Kinder nur darum in die Welt geſetzt, daß ſie bedingungslos nach den Methoden ihrer Erzeuger glücklich würden. War man andrer Anſicht, wurde man Rüpel ge⸗ ſcholten, denn Vater Selbach konnte nichts weni⸗ ger vertragen, als ein offenes Wort von der Leber, obzwar er ſich ſelber einen unverſtande⸗ nen Verfechter der Wahrheit nannte. Ich war eines Tages ſo weit, daß ich nur noch ſchweigen konnte, allein der alten Mutter zu⸗ liebe, die unter dem Hader immer mehr ver⸗ welkte. Fortſetzung folgt. 12 lin, liche durce Hitl⸗ tauſ imm gege mit flott. zu d Uhr beide wen; Di den alſo Wint von obge Sobe burger Di Der t 1933 fraktur⸗ otiſcher eſichert. ompoſt⸗ Jahre t, Mei⸗ ſich da⸗ indem Zeich⸗ vollſten chte er artigen tur die ten die präch⸗ Ueber⸗ neuen fgang“: gsbild: 5ee mit eit der ioskraft geblen⸗ ie ver⸗ len der wei ha⸗ Es faßt ſie wie i s un⸗ großen ſolcher eutſcher Steppes in der Aufrech⸗ nimmt Jahren eutſchen geſpro⸗ nenden genwil⸗ ins ein⸗ rer her⸗ ſte uns egs das ertigkeit i er ſich kleinen wegen en alten zu be⸗ ſe Per⸗ och Sie den Tag und an hrennen, )etwas, iel ihm er ſeine tik nicht ffelte er Grieß⸗ igte ſich ften Fa⸗ e Abart ige Kar⸗ eif gera⸗ haus in aufge⸗ brüllen o fühlte war der lufgabe, u ſtehen, darum los nach würden. üpel ge⸗ ts weni⸗ von der erſtande⸗ nur noch tter zu⸗ ehr ver⸗ ein heftiges Pfeiffkonzert über ſich ergehen laſſen ſchied. In den letzten Minuten vor Seitenwechſel „Hakenkreunzbanner“ — W — 5 Das Heinrich⸗Ziſch⸗Stadion des Turn⸗ und Sport⸗ vereins München 1860 hatte geſtern mit dem Endſpiel um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal einen großen Tag erſten Ranges, wie er ſeit langem in der bayeriſchen Haupt⸗ ſtadt nicht mehr erlebt wurde. Von den Fahnenmaſten der Tribünen wehen die Hakenkreuzflagge, Schwarz⸗ weiß⸗rot und die bayeriſchen Farben, auch die um⸗ liegenden Gebäude haben reichen Flaggenſchmuck an⸗ gelegt. Obwohl der Beginn des Spieles erſt auf 16.30 Uhr angeſetzt iſt, ſind die Tribünen ſchon zwei Stunden zuvor Kopf an Kopf dicht beſetzt. Auf den Stehplätzen drängen ſich die Menſchenmauern und die Zahl der Zuſchauer hat noch vor Beginn des Spieles ſelbſt bereits die Zahl 30 000 überſchritten, übertrifft alſo die Zuſchauerzahl des erſten in Berlin unentſchieden beendeten Endſpieles ſchon jetzt um 5000. SS.⸗ und SA.⸗Mannſchaften unterſtützen die Polizet in dem außerordentlich ſchwierigen Abſperr⸗ dienſt. Die Preſſeplätze ſind zwei Stunden vor Be⸗ ginn des Spieles bereits voll beſetzt, Tonfilm⸗, Film⸗ und Kameraleute bauen ihre Apparate auf, um auf das Ereignis des Tages gerüſtet zu ſein. An Ehrenenſten haben ſich eingefunden: Miniſter⸗ präſident Sert, der mit jubelnden Kundgebungen begrüßt wird und der der ſiegreichen Mannſchaft am Ende des Spieles die heißumkämpfte Trophäe über⸗ reichen Bird, in Vertretung des Reichsſportführers von Tſchammer⸗Oſten iſt Mildner⸗Magdeburg er⸗ ſchienen. Den Stabschef der SA., Röhm, vertritt Dr. Grahammer. Weiter ſieht man den Führer der DSB., Dr. Ritter v. Halt, den 1. Vorſitzenden des Do., Linnemann, den Beauftragten des Gaues Ber⸗ lin, Glöcner, Dr. Glaſer⸗Freiburg und Schmidt⸗Han⸗ nover, ſämtlich vom DyB.— Auch bei dieſem ſport⸗ lichen Feſttage wird der Gedanke des Luftſchutzes durch Plakate und durch die Sammler der SA., der Hitleriugend und der Hitlermädels in die Zehn⸗ tauſende getragen. Die Spannung der Maſſen wächſt immer mehr. Als Vorſpiel ſteht man ein Handballſpiel 1860 gegen eine ſtarte Münchener Kombination, bas 1860 mit 12:4(:2) für ſich beenden kann. Dann leiten flotte Marſchweiſen des Muſikzuges der Standarte Nr. 16 und eine Hindernisſtaffel über 20 mal 200 m zu dem Hauptereignis des Tages über. Punkt 16.30 Uhr betreten, vom Jubel der Zehntauſende umbrauſt, beide Mannſchaften mit dem Schiedsrichter Dr. Bau⸗ wens⸗Köln das Spielfeld. Halbzeil 0: 0 Die Bayernelf war die glücklichere, denn ſie wählte den Kampf mit der Sonne. Die Berliner mußten alſo gegen die glühende Sonne und gegen leichten Wind ankämpfen. Der Berliner Anſtoß wurde gleich von dem bayeriſchen Mittelläufer Goldbrunner obgefangen. Aber blitzſchnel waren die Berliner wie⸗ der vor dem Bayerntor und einen Flachpaß von Sobek kann Fakob gerade noch durch Robinſonade unſchädlich machen. Dann zogen die Bayern vor das Gäſtetor und belagerten dieſes eine Viertelſtunde lang. Die verſchiedenen Fußballtünſtler Bergmaier, Krumm und Rohr ſowie Lachner zeigten vollendeten Fußball. Der Bal wanderte von Mann zu Mann, aber in der Gäſteverteidigung Brunke⸗Emmerich zeigte ſich ein unüberwindliches Hindernis und was zurücktam, hielt der ausgezeichnete Riehl in guter Manier. Es zeigte ſich, wie bei ſo vielen Repräſentativſpielen, daß die Bayernelf gerade bei ſolchen entſcheidenden epie⸗ len von einemunerhörten Schußpech verfolgt iſt. Selbſt die erſten beiden Ecken für die Bayern brachten nichts ein. Nur ſelten gelang es der Ber⸗ liner Läuferreihe, die Flügel zu bedienen, und hier war es nur der gefährliche und flinke Pahlke auf Linksaußen, der wiederholt durch ſcharſe Schüſſe den bayeriſchen Rieſentormann beſchäftigte. Die größte Chance hatte Lachner in der 13. Minute, als ſich Frank durchgeſpielt hatte. Der freiſtehende Münch⸗ ner knallte aus nächſter Nähe über das Tor. Gleich darauf gab es ein Gedränge vor dem Berliner Tor. Der Ball hatte angeblich die Linie überſchritten, aber Bauwens gab kein Tor, worauf der Internationale mußte. Aber ſchon wieder waren die Bayern vor dem Berliner Tor, und nun war es Rohr, der aus drei Meter Eentfernung die unglaublichſte Sache ver⸗ gab. Dann wurde etwas ſchärfer gekämpft, und bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Haringer und Katzer mußte der Berliner Mittelſtürmer auf einige Zeit das Feld verlaſſen. Erſt von der 25. Minute weg, wurde das Spiel etwas ausgeglichener und nun zeigte ſich, daß es gerade die Flügel waren, die nicht nur flink waren, ſondern auch ſehr gut ſchoſſen. Aber bald übernahmen die Bayern wieder das Kom⸗ mando und belagerten das Berliner Tor. Riehl, der kleine, flinke Tormann der Gäſte, hielt die fabelhafteſten Sachen, bis in der 40. Minute Rohr wegen Verletzung bis zur Pauſe aus⸗ elang es den Bayern, trotz ſtarken Drängens nicht, Anes wrener zu erzielen. Mit torloſem Stand ging es in die Pauſe. MNach dem Stand der erſten Halbzeit rechnete man allgemein mit einem knappen Ausgang des Spieles. Aber die Bayern liefen zu einer ſo guten Form auf, daß die Berliner kapitulieren mußten und nur zum Ehrentor kamen, während die Bayern den Branden⸗ burgern 6 muntere Dinger in den Kaſten ſetzten. Die Enkſcheidung nach der Pauſe Spielverlauf Der Bayernſturm war in der zweiten Hälfte wie ) 0 000 im Münchener Heinrich⸗Ziſch⸗Sladion ten die beiden Mannſchaften den bayeriſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Siebert begrüßt. Rohr trat wieder ein und die Bayern ſtürmten ſofort vom Anſtoß weg gegen das Berliner Tor. Aber Riehl nahm einen hohen Schuß glatt weg. Gleich darauf erzielten die Berliner eine Ecke. Dann kamen die Bayern wieder hoch, konnten aber ebenfalls nichts erreichen. Ein Gegenangriff von Berlin bringt den Gäſten ebenfalls nur eine Ecke ein. In der 5. Mi⸗ nute trat Frank einen Strafſtoß aus 18 Mtr. Entfernung, eine Bombe, die Riehl nicht halten konnte.:0. Das Eis war jetzt gebrochen. Die Bayern liefen zu großer Form auf und bekamen das Spiel vollkommen in die Hand. Bereits in der 8. Minute konnte Rohr auf eine Vorlage von Bergmaier unhaltbar zum:0 einſenden. Eine Minute ſpäter erzielten die Berliner das erſte und einzige Tor. Sobek ſpielte ſich durch und legte Pahlke gut vor, der unhaltbar einſandte. Aber bereits in der 10. Minute erhöhte Rohr unter un⸗ beſchreiblichem Jubel der etwa 30 000 Zuſchauer auf :1. Die Berliner ſtrengten ſich nun ungeheuer an, kamen aber über die Münchener Verteidigung nicht hinaus. In der 13. Minute erhielt Bergmaier eine gute Vorlage, dribbelte ſich durch und knallte zum:1 unter die Latte. Gleich darauf machte Wendl im Strafraum Hand. Elfmeter für Berlin. Ruch ſchießt, aber Jakob wehrt glänzend ab. Lachner geht nun allein durch, aber der ſchwache Schuß wird von Riehl gehalten. Dann wird das Spiel wieder et⸗ was ruhiger. Die Berliner kommen nie über die Mitte des Spielfeldes hinaus. Bayern iſt dauernd vor dem Tor der Gäſte. Der Schiedsrichter Bau⸗ wens paßt nun ſchärfer auf das Spiel auf, nachdem ihm vorher einige Fehler unterlaufen waren. Bei den dauernden Angriffen der Münchener ſchießt Rohr wieder nach einer guten Vorlage alleinſtehend neben das Tor. In der 30. Minute ſetzen die Berliner zum FC Pfalz Ludwigshafen— Vfe Neckarau:4 Unter glühender Sonnenhitze trafen ſich auf dem Pfalz⸗Platz in Ludwigshafen am Sonntagnachmittag 5 Uhr obige Mannſchaften. Der Gaſtgeber in Weiß⸗ ſchwarz, Neckarau in blau⸗weißem Dreß. Größle wählt die Sonne als Bundesgenoſſen. Bereits bei Beginn merkt man, daß es die Leute auf dem Raſen gut meinen, aber die drückende Hitze tut das ihre. Nach anfänglichem Geplänkel erwiſcht der Halbrechte Neckar⸗ aus das Leder, gibt an den Linksaußen, aber dieſer kann den Ball nicht verwerten. In der 8. Minute hat Neckaraus Mittelſtürmer Heſſenauer eine große Chance, der Schuß geht aber weit vorbei. Ebenſo, aber knapper ſtreicht ein Bombenſchuß desſelben Spie⸗ lers kaum ſpäter über die Querlatte. Auf der Gegen⸗ ſeite iſt es Größle, der den Durchbruch der geg⸗ neriſchen Siurmmitte in letzter Sekunde abſtoppen kann. Der Gaſtgeber iſt auch weiterhin etwas im Vor⸗ teil. Doch verſteht es der Sturm nicht, die heraus⸗ geſpielten Chancen auszunützen. Immer wieder ver⸗ eitelt neberlombination den erfolgreichen Tor⸗ ſchuß. Dasſelbe Bild auf der anderen Seite. Keiner der Stürmer kann das Tor finden; ſo gehen wohl⸗ gemeinte Schüſſe von Heſſenauer und Keller neben das Ziel. Nach einer halben Stunde Spieldauer findet ſich Neckarau beſſer zurecht. In der 39. Min. ſcheint der Bann gebrochen, als Heſſenauer einen Bombenſchuß aus ca. 6 Meter Entfernung auf das gegneriſche Tor abgibt, aber der Torhüter der Gaſtgeber klärt in hervorragender Manier. Eine wirklich großartige Leiſtung. End⸗ lich gelingt es Keller, der auf Rechtsaußen ſtürmt, in der 41. Minnte einen Deckungsſehler der Pfalz⸗ Verteidigung auszunützen und an dem herauslaufenden Torwart vorbei ins leere Tor einzuſenden. 1: 0 für Neckarau. Pfalz hat noch Ausgleichschancen, kann dieſe aber nicht ausnützen. Kurz darauf iſt Halbzeit. Gleich nach Wiederbeginn vergibt der Gäſte⸗ Linksaußen eine totſichere Sache, frei vor dem Tore ſtehend, durch zu unüberlegtes Schießen. In der 15 Minute der zweiten Halbzeit geht Heſſen⸗ auer allein durch, wird aber foul abgeſtoppt, worauf der Schiedsrichter einen Elfmeterſtoß verhängt. Neckaraus Halbrechter verwandelt vehement und pla⸗ ciert zum zweiten Tor.:0 für Necka ra u. Durch dieſen Umſchwung kommt trotz der Hitze mehr Schwung ins Spiel beider Mannſchaften. Auf Strafſtoß von Größle, den Heſſenauer aufnimmt, folgt nach glän⸗ zendem Alleingang desſelben Spielers durch flach placierten Schuß unhaltbar das dritte Tor.:0 für Neckarau. Neckaraus Elf kommt, durch dieſe Erfolge angeſeuert, immer beſſer in Form. Die Hin⸗ termannſchaft der Pfälzer arbeitet auch weiterhin gut, aber deren Sturm iſt unfähig zu einer geſchloſſenen und erfolgreichen Arbeit. Nachdem Keller in der 32. Minute einen harten Schuß aufs Tor gegeben hat, den der Hüter hervorragend klären kann, ſkort der Halbrechte der Gäſte auf Vorlage des Linksaußen zum vierten und letzten Mal. Beide Mann⸗ ſchaften laſſen nun ſtark nach. Pfalz hat noch wieder⸗ holt Gelegenheit, das Reſultat zu verbeſſern, aber es ſollte und konnte nicht gelingen. Nach verteiltem Feldſpiel trennt der Schlußpfiff die Mannſchaften. Bekannkmachung Laut Beſtallung vom 26. Juli 1933 hat mich der Landesbeauftragte Pg. R. Roth,.d.., in Karls⸗ ruhe, zum Kreisbeauftragten für Turn⸗ und Sport⸗ weſen und zum Kreisleiter des nationalſozialiſtiſchen deutſchen Sportverbandes im Kreiſe Mannheim er⸗ nannt. Außerdem habe ich die Leitung des Ortsaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen in Mannheim übernommen. Ich bitte die Vereine. hiervon Kenntnis zu nehmen. Mannheim, 6. Auguſt 1933. Heil Hitler! ausgewechſelt. Vor Beginn der zweiten Halbzeit hat⸗ Fritz Bauer, Mannheim, Pfingſtbergſtr. 18. Generalangriff an, aber ſie können nur eine Ecke er⸗ zielen. Das ganze Spiel der Gäſte iſt nur noch auf Verteidigung eingeſtellt. Der Tormann ſpielt dritter Verteidiger. Die einzelnen Vorſtöße der Berliner enden durchwegs an der glänzenden Münchener Ver⸗ teidigung, in der beſonders Haringer hervorſticht. In der 37. Minute gibt Rohr eine Vorlage zu Frank, dieſer verlängert zu Krumm, der unhalt⸗ wieder ſehr gut ab, der Ball prallt zurück, Rohr köpft aber über das Tor. In der 40. Minute ver⸗ ſchuldet Brunke einen Elfmeter, der von Rohr ge⸗ ſchoſſen wird. Riehl kann dieſe Bombe hal⸗ ten. In der 43. Minute kommt Lachner nach einer ſchönen Vorlage von Frank ganz allein durch und ſchießt zum Schlußſtand von:1 ein. In der letzten Minute wenige Sekunden vor dem Abpfiff verſchuldet Haringer noch einen Foul⸗Elf⸗ meter, den aber Jakob wiederum glän⸗ zend hält. Kritik Von den Brandenburgern war der beſte Sobek, außerdem gefiel ſehr gut der Linksaußen Pahlke. Von den Läufern leiſtete Appel eine Rieſenarbeit. Ganz hervorragend ſchlug ſich aber das Hintertrio, voran Riehl im Tor, der an keinem der ſechs Treffer die Schuld trägt. Aehnlich war die Situation bei der Bayernelf, wo ebenfalls die Schlußleute hervorragende Arbeit leiſte⸗ ten. In der Deckung ſchaffte Goldbrunner un⸗ ermüdlich, auch die beiden Außenläufer bauten ſehr gut auf. In der Angriffsreihe merkte man Rohr ſeine Verletzung in der erſten Hälfte noch ziemlich an. Lachn er war die treibende Kraft, ſein Spiel trug viel zum Gelingen der Angriffe bei. Schiedsrichter Bauwens, Köln, in der erſten Hälfte nicht voll befriedigend, waltete im Schlußteil des Kampfes ſehr korrekt, trotzdem es in dieſer Spiel⸗ phaſe die kritiſcheren Momente gab. Kritik: In Anbetracht der herrſchenden Hitze kann an die Leiſtungen beider Mannſchaſten kein normaler Maß⸗ ſtab gelegt werden. Hervorzuheben ſind aber dennoch heim Gaſtgeber der Torwart, die Vertei di⸗ gung und die geſamte Läuferreihe. Von den fünf Stürmern konnte ſich keiner Geltung verſchaffen. Von der Mannſchaft der Gäſte ſind der Mittel⸗ läufer, der linke Läufer und der Mittel⸗ ſtürmer zu erwähnen. Die Verteidigung hatte keine bar zum:1 einſchießt. Gleich darauf wehrt Riehl Die Sieger⸗Ehrung Nach Schluß des Spiels trat der Geſchäftsfüh⸗ rer des Reichsführerringes, Mildner, an das Mikrophon, um die ſiegreiche Mannſchaft im Auftrage des Reichsſportführers v. Tſchammer⸗Oſten zu beglückwünſchen und den Kampfgeiſt beider Mann⸗ ſchaften zu feiern. Am Schluß ſeiner Anſprache, in der er das Wort des Führers bei dem Stuttgarter Turnfeſt in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtellte, daß in einem geſunden Körper ein geſunder Geiſt wohnen müſſe, bat er den Miniſterpräſi⸗ denten Siebert, dem Sieger des heutigen Kamp⸗ fes den Ehrenpreis des Kanzlers zu über⸗ reichen. Miniſterpräſtdent Sie bert erinnerte eben⸗ falls an die Stuttgarter Rede des Führers und wür⸗ digte in einer längeren Rede beſonders, daß der deutſche Sport ſich mit den Pokalſpielen um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal zum erſten Male in den Dienſt der Volksgemeinſchaft und ins⸗ beſondere in den Dienſt der Fürſorge für die Opfer der Arbeit geſtellt habe. Der Miniſterpräſident betrat dann, wäh⸗ rend Hitlermädels Spalier bildeten, das Spielfeld, um der ſiegreichen Mannſchaft des Gaues Bayern den Pokal zu überreichen. Seine Anſprache klang aus in einem begeiſtert aufgenommenen Sieg⸗ Heil auf den Reichspräſidenten v. Hindenburg und den Reichskanzler Adolf Hitler, dem das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, von den ZBehntauſenden mit Begeiſterung geſungen, folgten.— Schließlich wurde noch der Berliner Internati o⸗ nale Brunke anläßlich ſeines 50. Repräſentatiy⸗ ſpieles durch Uüeberreichung eines Ehren⸗ zeichens geehrt. Mit einem brauſend aufgenom⸗ menen Hipp⸗hipp⸗hurra! auf die heute ehrenvoll unter⸗ legene Mannſchaft des Gaues Brandenburg fand die ſportliche Kundgebung ihr Ende. Lebhafter Spielbetrieb am erſten Auguſt⸗Sonntag allzuſchwere Aufgabe zu bewältigen. Der übrige Sturm Neckaraus konnte ebenfalls nicht gefallen, und ſo iſt es erklärlich, daß das Reſultat mit etwas mehr Glück und Selbſtpertrauen der Pfälzer ebenſogut um⸗ gekehrt oder doch weſentlich anders lauten könnte. Schiedsrichter Heiſinger, 03 Ludwigshafen, konnte in ſeinen Entſcheidungen ſtets gefallen. Solche Schiedsrichter wünſchen wir uns für die Verbands⸗ ſpiele, wenn ihm auch heute das Pfeifen leicht ge⸗ macht wurde. E ha. Senſation in Altrip T. u. Sp. Allriy— Sp. Waldhof :0(:0) Der Rheinbezirksmeiſter Spv. Waldhof weilte am Samstagabend beim Spv. Altrip, dem diesjährigen Kreismeiſter und Aufſtiegskandidaten zu einem Freundſchaftsſpiel und mußte eine ein wandfreie Niederlage mit nach Hauſe nehmen. Waldhof ſowie Altrip hatten je 2 Mann Erſatz eingeeſtellt und man kann daher nicht von einer erſatzgeſchwächten Waldhof⸗Elf ſprechen. Der Meiſter dachte wohl, einen kleinen Spaziergang nach Altrip zu machen, um ſo im Vorbeigehen das Spiel zu gewinnen. Dem war aber nicht ſo, denn Altrip gab einen Gegner ab, der beſte Bezirksliga war, und auch in den kommenden Verbandsſpielen wird mancher Gegner den Altripern Spiel und Punkte laſſen müſſen. Was vor allem in die Augen fiel, war die faire Spielweiſe beider Mannſchaften. Der Beſuch ließ zu wünſchen übrig, denn das Spiel hätte es verdient, von Tauſenden von Perſonen angeſehen zu werden. Es war ein Treffen, wie man leider nicht ſehr viele mehr zu ſehen be⸗ kommt. Mitreißend und feſſelnd bis zum letzten Augenblick. Ein Vergleich mit dem Spiel Neckarau— Altrip kann nicht gezogen werden, denn damals ſpiel⸗ ten die Altriper einen harmloſen Fußball gegenüber dem heutigen. Als der Schiedsrichter Herr Bruſt(VfR. Mann⸗ heim) zum Spiel anpfiff, ſtanden die Mannſchaften: Altrip: Weber, Sommer, Weller, Hauk, Spindler, Feth., Gropp, Spindler, H. Schneider, Ph. Schnei⸗ der und Hch. Schneider. Waldhof: Riem, Meier, Haber, Kiefer, Siff⸗ ling 1, Leiſt, Weidinger, Herrmann, Walz, Siff⸗ ling u, Günteroth. Altrip hat Anſpiel und ſofort wird das Waldhof⸗ Tor bedroht. Bereits nach 5 Minuten gelingt Altrip das 1. Tor durch H. Schneider, der eine Flanke, die präzis vor das Waldhof⸗Tor kommt, eindrücken kann. Waldhof, durch dieſen ſchnellen Erfolg des Gegners einſcheinend etwas deprimiert, kann nicht in Fahrt kommen und Altrip beherrſcht die erſten 20 Minuten das Feld. Die Mannſchaft ſpielt wie aus einem Guß und läßt dem Gegner keine Zeit, etwa gefährlich werdende Aktionen einzuleiten. Der Ball wandert von Mann zu Mann, ohne daß ihn ein Spieler der Altriper Mannſchaft zu lange behält und den Waldhöfern dadurch Gelegenheit gibt zum Ein⸗ greifen. Immer wieder rollen die Angriffe der Alt⸗ riper vor das Waldhof⸗Tor und rufen äußerſt brenz⸗ lige Situationen daſelbſt hervor. Riem rettet einige Male ganz hervorragend und was er nicht wegſchafft, wird von der Waldhof⸗Verteidigung beſorgt. Die we⸗ nigen Angriffe, die bis zum Tor der Altriper vor⸗ getragen werden, klärt der Tormann Weber. Waldhof kann ſich nicht finden und muß in der erſten Halbzeit 8 Ecken hinnehmen, denen es nur 3 gegenüberſtellen kann. Kurz vor Halbzeit vergibt Herrmann den Aus⸗ gleich durch einen Schuß, der vom Torpfoſten zurück⸗ prallt. Halbzeit:0 für Altrip. Nach dem Wiederanſpiel immer noch dasſelbe Bild. Altrip iſt nach wie vor die Mannſchaft, die am mei⸗ ſten vom Spiel hat und die auch weiterhin ton⸗ angebend bleibt. Erſt in den letzten 20 Minuten Altriper verſtehen es ausgezeichnet, ihren Vorſprung zu halten, ohne zu manuern. Die größte Chance für Waldhof vergibt Siffling n, indem er frei⸗ ſtehend vor dem leeren Tor der Alt⸗ riper danebenſchießt. Waldhof will unter allen Umſtänden gleichziehen und drückt den Gegner vollſtändig in ſeine Hälfte zurück, aber es gelingt nichts. Außer 7 Ecken kann Waldhof nichts erreichen. Da, zwei Minuten vor Schluß, kommt Altrip wie⸗ derum ſchön durch und bevor die Verteidigung ein⸗ greifen, kann, hat Gropp eingeſchoſſen und das Endreſultat von :0 für Altrip hergeſtellt. Rieſiger Jubel bei den Zuſchauern, die ſich freuen, daß es gelungen iſt, den großen Gegner zu beſiegen. Der Sieg der Altriper war aber auch verdient, denn abgeſehen von den letzten 20 Mi⸗ nuten, war Altrip die Mannſchaft, die das Spiel dirigierte und am meiſten vom Spiel hatte. Hier war kein ſchwacher Punkt zu entdecken, alle gaben ihr Beſtes und nur ſo war es möglich, den Sieg zu er⸗ ringen und bis zum Schluß zu halten. Der Tor⸗ mann Weber zeigte ſehr ſchöne Paradeſtücke in der Abwehr und war jederzeit auf dem Poſten. Die beiden Verteidiger Sommer und Weller waren äußerſt ſchlagſicher, Weller der beſſere im Zer⸗ ſtörungsſpiel. Spindler in der Läuferreihe ein Mittelläufer, der es verſteht, einmal die rechte und dann wieder die linke Seite ins Feuer zu ſchicken. Die beiden Außenläufer hielten ihre Flügel ſehr gut und verhinderten durch das forſche Dazwiſchenfahren die Waldhöfer am Aufbau und an der Entwicklung. Von den Stürmern, die ja alle ihr Beſtes gaben, ſind aber dennoch zwei hervorzuheben und zwar H. Schneider und Spindler. In H. Schnei⸗ der hat Altrip einen Sturmführer, der zu den beſten des Bezirks gerechnet werden muß. Seine Technik und Ballbehandlung ausgezeichnet, ſein Flankenwechſel hervorragend. Er führt ſeinen wie man es von einem Sturmführer ver⸗ angt. Waldhofs Mannſchaft dagegen konnte ſich nicht zu⸗ ſammenfinden. Rihm im Tor hielt, was zu halten war. Von den beiden Treffern konnte er keinen ver⸗ hindern. In der Verteidigung war Haber der beſſere, obwohl auch Meier ganz gut ſeinen Mann ſtellte. Die Läuferreihe war nicht auf der ſonſtigen Höhe. Siffling als Mittelläufer war mehr Zer⸗ ſtörer, er ließ es zu ſehr am Aufbau fehlen. Kiefer war der produktivere der Außenläufer. Leiſt, ſein Gegenüber, gehört m. E. in die Verteidigung, in der er auch früher ſpielte. Vom Sturm iſt vor allem Herrmann und Siffling n zu erwähnen. Herrmann ſchaffte für dreie, konnte aber allein nicht zu einem Erfolg kommen. Wohl hatte er einige Male Pech mit ſeinen Kopfbällen. Weidinger konnte ſich nicht ganz ent⸗ falten, er wurde zu gut bewacht. Sein Gegenüber, Günterroth trat beſſer in Erſcheinung und brachte auch ſehr ſchöne Flanken herein, die aber meiſtens nicht verwertet werden konnten. Walz m fiel ziemlich aus. Der Schiedsrichter, Herr Bruſt vom VfR. Mann⸗ heim, war gut, nur ſeine Abſeitsauffaſſung iſt in kommt die Waldhof⸗Maſchinerie in Gang, aber die manchen Fällen nicht richtig. hari. nt den Adolf⸗Hitler⸗Polal.1 7 5 Jahrgang 3. Nr. 197. Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1933 Reichswehr Tübingen bei VfR Mannheim Wie ſtark das Eingreifen der Regierung alles Tren⸗ nende auch im Sport niederriß, läßt auch die heutige Veranſtaltung auf dem VfR.⸗Platz andeutungsweiſe erkennen, denn es iſt die erſte Veranſtaltung in der Sportbewegung überhaupt, die auf ſolche Weiſe aufgezogen iſt. Und wenn ſie auf ihrem begrenzten Raum auch mehr als Symbol der neuen Richtung gewertet werden kann, ſo liegt darin genug, gerade ſolchen neuartigen Veranſtaltungen Intereſſe entgegenzubringen. Der Zeitpunkt für die heutige Veranſtaltung war wohl nicht günſtig gewählt, denn durch die große Hitze ließ ſich das Publikum abhalten und ging lieber in das Strandbad. Es dürften etwa 800 Zuſchauer geweſen ſein, die den Spielen unſerer Soldaten und badiſchen Landsleuten aus Tübingee mit unſerem Mannheimer Vertreter zuſahen. VfR— Tübingen 13:9(:2) Tübingen betritt in ſchmuckem, rotem Dreß das Spielfeld, während VfR. in ſeinen Vereinsfarben er⸗ ſcheint. Schiedsrichter Perſon pfeift das Spiel an und VfR. liegt im Angriff, den Tübingen erwidert. Reinhold muß zur Ecke wehren. Tübingen drängt und VfR. verteidigt zahlreich. Beide Torwächter ſtehen im Brennpunkt des Geſchehens. Sornber⸗ ger verwandelt nach ſchönem Sologang zu:0 und ſtellt 2 Minuten ſpäter, nach Kombination mit Mor⸗ gen, das Reſultat auf:0 für VfR. Morgen ver⸗ wandelt einen 13⸗Meter⸗Ball. Weiler kann nach ſchönem Durchſpiel auf:1 ſtellen. Der Angriff des VfR. iſt viel gefährlicher. Sornberger erhöht, wiederum nach einem dieſer zügigen Angriffe, auf:1 und der Tübinger Torwart ſchlägt einen von Kees ge⸗ ſchoſſenen Ball ins eigene Tor. Stand:1. Fiſcher macht das halbe Dutzend Tore voll. Bei einem Straf⸗ wurf bleibt Reinhold ſtehen und der Ball landet un⸗ berührt zu:2 im Tor. Dieſen Treffer holt aber Sornberger gleich danach wieder auf. Gleich dar⸗ auf Pauſe. Kees erhöht nach Zuſpiel von Mor⸗ gen auf:2 und Hellmund(Tübingen) auf:3 von Rechtsaußen aus unmöglichem Winkel. Lang kann nach prächtigem Wurf ein viertes Tor erzielen. Weiler(Halbrechts) holt ein weiteres Tor auf. Das Spiel wird trotz der Hitze bewegter. Tübingen drängt mit Macht zum Ausgleich. Nach unfairem Spiel der Verteidigung an Kees verwandelt Morgen einen Strafſtoß zu:5. Fiſcher ſtellt auf 10:5 nach einer ſchönen Kombination Morgen, Fiſcher, Kees, Fiſcher. Eich erhöht auf 10:6 und gleich darauf auf 10:7. Sornberger erzielt das elfte Tor und Weiler holt für ſeine Farben den achten Treffer, Eich den neunten Treffer auf. Morgen macht das Dutzend voll und Schimmelburg erzielt das 13. Tor. Für VfR. kämpften: Reinhold; Zillhard, Schwarzel⸗ bach; Mathes, Ziegler, Seiberlich: Schimmelburg, Morgen, Kees, Sornberger und Fiſcher. Für Tübingen: Mühlhaupt; Würz, Metzler; Seubert Bohnert, Oberſt; Hellmund, Weiler, Lang, Eich und Schmitt. Beide Torwächter waren ſehr gut. Von den Vertei⸗ digungen war die von VfR. die beſſere. Mathes der ſchlechteſte der Lüufer. Ziegler der beſſere Mit⸗ telläufer, der VfR.⸗Angriff der zügigere; Morgen und Sornberger die beſten Stürmer des VfR. Den Tübinger Schützen gebührt ein Geſamtlob. Was man an Technik nicht beſaß, glich man durch Eifer und Energie aus. Einen loben, hieße den andern zurück⸗ ſetzen. In Perſon, Polizei Mannheim, hatte das faire Spiel einen guten Leiter. Nach dieſem Spiel zogen die beteiligten Mannſchaf⸗ ten des VfR. und des Heeres auf den Sportplatz. Regierungsrat Geppert(VfR.) ſprach einige herzliche, begrüßende Worte und überreichte ein Bild mit dem Wahrzeichen von Mannheim, dem Waſſer⸗ turm. Herr Major Bruns entgegnete ebenſo freund⸗ lich und bat beſonders, daß die angebahnte Beziehung nicht verloren gehen möge. Nach dem Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes und des Deutſchland⸗Liedes be⸗ gann das Fußballſpiel. VfR.— Tübingen:0(:0) In den erſten 10 Minuten verteiltes Feldſpiel. Simon hält durch ſeine bekannte Langſamkeit die Aktionen des VfR.⸗Sturmes ſehr auf. Schalk (früher 08) treibt den Ball an mehreren Gegnern vorbei bis an den Strafraum. Hier wird die vor⸗ zügliche Vorlage von dem ganzen Sturm verpaßt. Schalk glänzt durch vorzügliches Ballſtoppen und Ballabgabe mit wunderbarem Zuſammenſpiel mit Sangenbein. Pfiſterer ſchießt nach Zuſpiel von Simon ein prächtiges Tor. Der Schiedörichter unterbindet für die Folge die ſchönſten VfR.⸗Angriffe durch falſche Abſeitsentſcheidungen. Die erſte Ecke ver⸗ ſchuldet Schmoll, die ergebnislos verläuft. Die beſſere VfR.⸗Technik ſetzt ſich durch und Tübingen wird zurückgedrängt. Eine zahlreiche Mauer verhin⸗ dert vorläufig jeden weiteren Erfolg. Nach vorzüg⸗ licher Flanke von Manz verwandelt Langen⸗ bein zu:0. Theobald ſchießt, frei vor dem Tor eine Vorlage von Pfiſterer darüber, doch gelingt ihm bald darauf ein 3. Tor. Auch Schmoll muß auf der Gegenſeite wiederholt in höchſter Not eingreifen, nachdem Betſch ſein Tor verlaſſen hat. Nach einem Durchbruch ſchießt Manz an die Latte und Theo⸗ bald den zurückkommenden Ball darüber. Nach der Pauſe ſollte nur noch ein Tor fallen. Nach Flanke von Menz ſchießt Simon ſo heftig, daß dem Torwart der Ball aus den Armen ſpritzt und Pfiſterer zu:0 verwandeln kann. Für VfR. kämpften: Betſch, Schmoll, Hoßfelder, Schalk, Kamenzien, Eberle, Langenbein, Pfiſterer, Simon, Theobald und Manz; und für Tübingen: Wilde, Part, Kolb, Weiſer, Wacker, Unſelt, Bauſcher, Häfner, Gärtner, Laupper, Schraft und Wolf. Kritik: Betſch hatte nicht einen ſeiner beſten Tage und merkte man ihm die Pauſe an. Schmoll war ſehr gut, doch dürfte er ſein Galerieſpiel unterlaſſen. Hoßfelder zuverläſſig. Beiden Ver⸗ teidigern fehlte der befreiende Schlag. Schalk dürfte zweifellos eine Verſtärkung ſein. Kammenzien und Eberle gut. Die Stürmer waren gut, doch war Si⸗ mon der Schwächſte der Fünf. Die Stärke der Reichswehr lag in der Hintermann⸗ ſchaft. Der Torwart war die beſte Stütze der Mannſchaft. Er verhütete eine höhere Niederlage. Die beiden Außenläufer waren beſſer als der Mittelläufer, der viel zu körperlich ſpielte. Der Sturm war ſchwach, Gärtner noch der beſte Stürmer. Schiedsrichter Albrecht(07 Mannheim) mit Aus⸗ nahme einiger falſcher Abſeitsentſcheidungen ein⸗ wandfrei. K. D. Sportwerbewoche der Viktoria Wallſtadt Vikloria Wallſtadt— 08 Mann⸗ heim(Ligareſerve):3(:1) Am Samstag ſetzte Wallſtadt die Sportwerbe⸗ woche mit einem Spiel gegen die Reſerve von 8 Mannheim fort. Wohl kündete Wallſtadt in der Reklame eine kom⸗ binierte Mannſchaft von 08 an, aber das traf keineswegs zu, denn 08 hatte nur Leute der Liga⸗ reſerve zur Stelle. Kurzer Spielverlauf: Wallſtadt übernimmt vom Anſtoß weg das Kommando und kann in kurzen Zwiſchenriumen das Spiel auf 3: 0 ſtellen. 08 hat vorläufig nichts zu beſtellen und kann erſt kurz vor der Pauſe ein Tor aufholen. Nach Halbzeit kommt 08 beſſer in Fahrt und kann bei einem ſchönen Durchſpiel von Synok ein weiteres Tor aufholen. Bei einem Eckball für Wallſtadt kommt es hinter dem Rücken vom Schiedsrichter zu einem unſchönen Zuſammenſtoß zwiſchen Huf⸗ nagel⸗Wallſtadt und Krenz⸗08 Mannheim. Beide Spieler müſſen auf Geheiß des Schiedsrichters den Platz verlaſſen. 08 iſt et was deprimiert, was Wallſtadt zu zwei weiteren Toren ausnützt. Kurz vor Spielende gelingt es 08 jedoch, ein drittes Tor zu erzielen, ſo daß das Spiel mit einem Sieg von 5: 3 für Wallſtadt endet. Kritik: Der Sieger ſtellte mit Ausnahme von drei Erſatzleuten ſeine erprobte erſte Elf ins Feld, die auch vor der Pauſe vollauf den Erwartungen ent⸗ ſprach. Torwart und Verteidigung zuver⸗ läſſig, während die Läuferreihe nur in der Abwehr gut war und vor allem nach Halbzeit ſehr abbaute. Im Sturm waren Mitte und rechter Flügel die treibenden Kräfte.— 08 zeigte in der erſten Halbzeit wenig Gutes, um aber nachher zu entſpre⸗ chender Form aufzulaufen. Torwart ſehr unſicher. Verteidigung im Zerſtörungsſpiel gut, dagegen fehlte der weite Abſchlag. Die Läuferreihe war in der Zerſtörung ebenfalls gut, ließ aber wie Wallſtadt, einen guten Aufbau vermiſſen. Im Sturm gefielen Halblinks und Mitte am beſten. Schiedsrichter Mackel, der für den beſtellten Lei⸗ ter einſprang, leitete aufmerkſam, nur war er in Abſeits⸗Entſcheidungen nicht ſicher. Im weiteren Verlauf der von Viktoria Wallſtadt veranſtalteten Sport⸗Werbewoche wurden am Sonntag, 6. Auguſt, auf dem Platze dieſes Veereins zwei weitere Spiele ausgetragen, und zwar ſpielte Käfertal gegen Heddesheim und der Platzeigentümer gegen Weinheim. Der Wettergott meinte es mit dem Veranſrälter ſehr gut und ſandte ſeine ſengenden Strahlen ununter⸗ brochen auf den heißen Sand des Platzes herab. Unter dieſer drückenden Hitze litten natürlich die beiden Spiele außerordentlich, ſo daß beide Spiele nichts Beſonderes boten. SpCl. Käferkal— Forluna Heddes⸗ heim:8(:4) Dem Schiedsrichter Feit h, Sandhofen, ſtellten ſich zum erſten Spiel um 14 Uhr die beiden Mannſchaften von Käfertal und Heddesheim in folgender Auf⸗ ſtellung: Käfertal: Löb; Ecker, Schmoll; Gutfleiſch, Gei⸗ ger, Bopp; Schwind, Weidner, Häuſer, Fuchs, Gölz. Heddesheim: Schmitt Fr.; Bayer, Gölz; Kö⸗ ber, Reinhardt, Martine, Vierling 1, Vierling 2, Schmitt Alb(früher VfR.), Kettner Adam, Kettner Georg. Beide Mannſchaften traten alſo mit Erſatz an, der ſich bei Käfertal(9 Mann der2. Mannſchaft) beſonders bemerkbar machte. Dieſer Erſatz bei Käfertal zeigt ſich auch am Reſultat:0 für Heddesheim. Bei kompletter Mannſchaft wäre das Reſultat nicht ſo hoch ausgefallen. Ueber den Spielverlauf ſelbſt iſt unter dieſen Umſtänden nichts Beſonderes zu ſagen. In regelmäßigen Abſtänden ſchoß Heddesheim ſeine Tore. Die treibende Kraft im Sturme von Heddesheim war Alb. Schmitt als Mittelſtürmer, auf deſſen Initia⸗ tive auch die meiſten Tore fielen. Bei Halbzeit ſtand ————— Auch im Handballſport regt ſich“s M— Phönix Mannheim:4 Zum erſten Freundſchaftsſpiel in dieſer Saiſon trafen ſich am geſtrigen Samstagabend obige 1. Mann⸗ ſchaften auf dem neuen Sportplatz der MTG. Beide Mannſchaften, die komplett antraten, ſpielten unter den Nachwirkungen der Ferien. Da die neue Pla tz⸗ anlage noch ſehr zu wünſchen übrig läßt, war ein weiterer Punkt gefunden, warum ein flottes Kombinationsſpiel nicht zuſtande kommen konnte. Phönix, das in der erſten Halbzeit den Sieg ſicher⸗ ſtellen wollte, ließ in der zweiten Halbzeit bedenklich nach und nur ſo konnte es kommen, daß MTG. gleich⸗ ziehen konnte. Das Auswechſeln des Torwartes bei Phönix war auch nicht von Vorteil, denn Tri pp⸗ macher war beſſer als Hohnhold. Sollte man noch einige Spieler herausheben, ſo ſind dies bei Phönix Mayer, Schmitt und Schuch, bei MTG. Möcker im Tor, Treiber und Futterknecht. Schiedsrichter Bertram(MrG.) paßte ſich dem Spiel an und war nicht genügend. Das erſte Tor erzielte Schmitt in der 2. Mi⸗ nute für Phönix. MTG. kam gleich darauf um den ſicheren Ausgleich, da der Schiedsrichter ein vom Tor⸗ wart hinter der Linie gehaltenen Ball nicht gab. Schuch erzielt nach ſchöner Kombination aus Abſeits einen weiteren Erfolg, den der Schiedsrichter nach längerem Disput wieder anu⸗ liert und Niederwurf gibt. Drei Minuten vor Halb⸗ zeit rollt Möcker leichtſinnig ein Strafwurf von Repp über die Beine und es heißt:0 für Phöninx. Derſelbe Spieler verwandelt gleich darauf durch Strafwurf auf 3: 0. Halbzeit. Hohnbold bei Phönix kann Trippmacher im Tor nicht erſetzen. Schmitt erhöht nach Anſpiel durch Strafwurf unhalt⸗ bar in die rechte obere Ecke auf 4: 0. Phönix läßt nun bedenklich nach, während MTG. das Reſultat durch Futterknecht auf 4: 1 ändert und Treiber ſtellt auf 4: 2. Nach einem Frontalangriff ſtellt der gleiche Spieler:3 her. Futterknecht kann kurz vor Schluß den verdienten Ausgleich erzielen. Für MTG. kämpften: Möcker, Iſenmann, Künitzer, Rittmann, Scheydt, Schober, Bickel, Futter⸗ knecht, Andreas, Treiber und Ludäſcher; und für Phönix: Trippmacher(Hohnhold), Keller, Mayer, Spelz, Henninger, Bleicher, Schmitt, Repp, Schuch, Kiſſel und Kumm. Zu erwähnen iſt, daß bei Phönix die vier Spieler aus dem Arbeiterſport keine Verſtärkung be⸗ deuteten. K. D. 03 Ludwigshafen— Poftſportverein Mannheim 7: 6(:3) Ein ſehr faires und recht flottes Abendſpiel gab es am Samstag zwiſchen den erſten beiden Handball⸗ mannſchaften 03 Ludwigshafen und Poſt⸗ ſportverein Mannheim, das mit einem knappen Sieg für die Ludwigshafener endete. Beide Mannſchaften ſpielten äußerſt fair, zeigten eine raſche Ballabgabe und verfügten über einen wurffreudigen Sturm. 03 ging in Führung, worauf Mannheim aus⸗ glich und auf:1 erhöhte. Dann ſtellte 03 das Er⸗ gebnis auf:2. Wieder kamen die Mannheimer:2 in Führung, worauf 03 auf:3 aufholte und ſchließ⸗ lich mit:3 führte. Halbzeit. Nach dem Wechſel aber waren die Mannheimer tonangebenzdz; ſie ſtellten den Ausgleich:4 her und erhöhten ſogar auf:4. Erſt 10 Minuten vor Schluß konnte 03 durch einen energiſchen Endſpurt nicht nur aus⸗ gleichen, ſondern mit:6 beſchließen. Schiedsrichter Hertel von Frankenthal hatte einen leichten Stand, da beide Mannſchaften ſich größter Fairnis befleißigten. das Spiel ſchon:0 für Heddesheim. Nach der Pauſe machte ſich bei beiden Mannſchaften die drückende Hitze auf dieſem Sandplatze bemerkbar, ſo daß der Kampf ſhr abflaute. Auch gab ſich Kfertal bei Halbzeit ſchon geſchlagen, ſo daß das Spiel an Intereſſe verlor. Das Reſultat:0 für Heddesheim beſagt alles. Heddes⸗ heim als die beſſere Mannſchaft hat das Spiel ver⸗ dient gewonnen. Vikloria Wallſtadt— FV. Wein⸗ heim:3(:1) Ganz anders geſtaltete ſich jedoch der Kampf der bei⸗ den nächſten Mannſchaften Viktoria Wa llſtadt und FV. Weinheim. Dieſes Spiel war vom An⸗ fang bis zum Schluß ſehr ſchnell und ſtand auch ſpiele⸗ riſch auf einem höheren Niveau; denn beide Mann⸗ ſchaften waren ausgeglichener, trotzdem Weinheim bei dieſem Spiel einige jüngere Kräfte ausprobierte. Man kann jedoch von denſelben nicht als Erſatz ſpre⸗ chen, denn ſie fügten ſich ſehr gut in das Mannſchafts⸗ ganze ein. Als Schiedsrichter amtierte Klein, Waldhof. Wallſtadt ſpielte in folgender Aufſtel⸗ lung: Kleinhans; Ritter, Krämer L. Reiſigel, Stru⸗ bel, Gumbel; Beckenbach, Düſter, Krämer., Ueber⸗ rhein, Gallier. Weinheim hatte folgende Mann⸗ ſchaft zur Stelle: Pfläſterer; Schmitt, Sutter; Berg⸗ mann, Gumb, Wieland; Metz, Alter, Allert, Kuhn, Vollmer. Trotz der noch anhaltenden Hitze wurde dieſes Spiel von Anfang bis Schluß in einem raſchen Tempo durchgeführt. Wallſtadt ſtellt eine techniſch gute und flinke Mannſchaft, die ſich in allen Teilen gut ver⸗ ſteht. Weinheim beſitzt nicht mehr die frühere Spiel⸗ ſtärke, gibt jedoch immer noch einen beachtlichen Geg⸗ ner ab, mit dem in den Verbandsſpielen zu rechnen iſt. Auf einigen Poſten im Sturm und in der Läufer⸗ reihe iſt die Mannſchaft noch ſchwach beſetzt, jedoch ſetzen ſich dieſe Leute ein und ſind mit Eifer bei der Sache. Und nun noch kurz der Spielverlauf: Schon in der 3. Minute gelingt es Wallſtadt bei einem Durchbruch des Rechtsaußen, deſſen Flanke von Düſter ſchon ab⸗ gefaßt wird, die Führung zu erringen. Weinheim kämpft nun mächtig um den Ausgleich und drückt ſtark auf das Tempo. Immer und immer wieder wer⸗ den die ſchnellen Flügel eingeſetzt. Kurz danach iſt auch ſchon der Ausgleich geſchaffen. Die Freude ſollte jedoch nicht lange währen. Auf Vorlage des Linksaußen ſchießt der Halbrechte von Wallſtadt wie⸗ derum das Führungstor für Wallſtadt. Weinheim wirft nun alles nach vorne und drängt Wallſtadt in ſeine Spielhälfte zurück. Alle gutgemeinten Schüſſe gehen jedoch daneben oder werden eine ſichere Beute des Wallſtadter Torwächters. Wallſtadt kann ſich im weiteren Verlaufe des Spieles wieder von der Um⸗ klammerung freimachen und ſelbſt zum Angriff über⸗ gehen. Auch Wallſtadt ſchickt ſeine Flügel ins Feuer. Das Spiel wird nun wieder ausgeglichener. Bei einem Durchbruch des Rechtsaußen von Wallſtadt kann die Flanke desſelben von dem Mittelſtürmer Krämer zum:1 eingeſandt werden. Weinheim ſtrengt ſich nun mächtig an und Angriff auf Angriff rollt gegen das Wallſtadter Tor. Jedoch alles wird verſchoſſen oder vom Torwart gehalten. Auf eine ſchöne Vorlage des Mittelſtürmers von Weinheim an den Rechtsaußen kann derſelbe zum zweiten Tor für Weinheim einſen⸗ den. Nun beginnt erſt richtig der Kampf, trotzdem das Spiel ſich ſeinem Ende zuneigt. Weinheim will noch den Ausgleich ſchaffen und Wallſtadt will ſeinen Vor⸗ ſprung halten. Bei einem Strafſtoß wegen unfairen Spiels des rechten Verteidigers von Wallſtadt lenkt ein Wallſtadter den Ball ins eigene Tor, ſomit den Weinheimern einen billigen Ausgleich verſchaffend. Das Reſultat:3 wird beiden Mannſchaften gerecht. So ſollte es auch bleiben, denn kurz danach pfeift der Schiedsrichter ab. Den Abſchluß des Sport⸗Werbeſonntags bildete ein Damen⸗Handballſpiel zwiſchen den Mann⸗ ſchaften von MFC. 08 Mannheim und Sportelub 1910 Käfertal. 07 ſchlägt den Sportklub Käfertal.1 Vor zirka hundert Zuſchauern ſah man ein wenig intereſſantes Spiel. Was den Gaſt anbelangt, zeigte dieſe Mannſchaft rein gar nichts. Oft fühlte man ſich von ſeiten Käfertals in einen Wettkampf um den Fußballweitſtoß verſetzt, aber nicht um ein wirkliches Fußballſpiel. Der Mannſchaft, obwohl mit drei Mann Erſatz ſpielend, fehlt die techniſche und taktiſche Reife. 07 dagegen zeigte in der erſten Halbzeit ein wirk⸗ lich gutes Spiel, die Läuferreihe baute ſehr ſchön auf und der Sturm gab ſich alle Mühe, die immer ſchön auf den freien Raum gelegten Bälle zu ver⸗ werten. Vor allem gefielen die beiden Flügel, welche durch raſche Flankenläufe den Gegner ſtets beunruhig⸗ ten. Das Verteidigerpaar ergänzte ſich ſehr gut und ließ dem Gegner kaum Gelegenheit, ernſtlich in Tor⸗ nähe zu kommen. Das Wenige, was durchkam, nahm der gute Torwächter in ſichere Obhut. Die Mannſchaften ſtellten ſich dem Erſat⸗Schieds⸗ richter Rothermel(Schriesheim) wie folgt: 07: Hildebrand Breitenbacher Bender Ruppert Oechner ab Weigel Münch Seitz Zimmer Hügel — Rutz Kilian Stumpf Fuchs Gölz Hans Welker Dick Gölz Adam Rihm Herwerth Käfertal: Heckmann Vom Anſpiel weg geht 07 ſofort zu energiſchen Vorſtößen über, die auch bald zum erſten Erfolg füh⸗ ren. Der Schiedsrichter gibt aber das Tor nicht, wegen angeblichem Foul. Dies war eine glatte Fehl⸗ entſcheidung, denn der Rechtsaußen hatte den Ball vorgetragen, und als er zum Schuß übergehen wollte, warf ſich der Torwächter dem Ball entgegen. Hier⸗ auf entſchied der Schiedsrichter Foul. Nach 15 Min. erzielt dann 07 das erſte Tor durch den Halblinken Münch, der einen Fehler der Verteidigung geſchickt ausnützte. Ein ſehr ſchönes Dreieckſpiel führt zum zweiten Erfolg. Der Halbrechte legt gut durch und Münch ſchießt kurzentſchloſſen ein. Eine weitere gute Einzelleiſtung vom Rechtsaußen führt zu Nr. 3. Der Rechtsaußen geht die Linie entlang, gibt zur Mitte, wo der Mittelſtürmer Se itz mühelos verwan⸗ deln kann. In der Zwiſchenzeit Feldſpiel, wobei Käfertal abſolut nichts zu beſtellen hatte, es wurde in dieſer erſten Halbzeit nie gefährlich. Die zweite Halbzeit bringt eine Enttäuſchung. 07 iſt kaum wiederzuerkennen und kommt Käſertal hier⸗ durch ſtark auf, ohne aber einen Erfolg erzielen zu können. Das Abſpiel ſowie Zuſpiel iſt ſehr mangel⸗ haft. Das Spiel verliert vollkommen ſeinen Reiz und nur der Linksaußen Hügel von 07 ſorgt noch für Abwechſlung, indem er nach ſchönem Flankenlauf und geſchicktem Umgehen des Torwächters zum 4: 0 ein⸗ lenkt. Sechs Minuten vor Schluß kommt dann Käfer⸗ tal zum verdienten Ehrentor. Verdient deshalb, weil es in der zweiten Halbzeit energievoller ſpielte. Zu erwähnen ſei noch, daß 07 mit drei Mann Erſatz im Sturm und Läuferreihe ſpielte. Beide Mannſchaften ſind für die kommenden Verbandsſpiele noch ſehr ver⸗ M. G. beſſerungsbedürftig. Phönix⸗Ludwigshafen ſpielt gegen Union⸗Böckingen 1: 1(:1) Vor rund 900 Zuſchauern empfing am Samstag⸗ abend Phönix Ludwigshafen die bekannte Union⸗ Mannſchaft aus Böckingen zu einem Privatſpiel, wo⸗ mit die Ludwigshafener keinen ſchlechten Griff getan haben. Die Gäſte lieferten ein ſehr flot⸗ te s Spiel, wobei ſie ausgiebig ihre Flügel benutz⸗ ten. Phönix dagegen fandnie einen rech⸗ ten Zuſammenhang, da die Läuferreihe ſich allzuſehr defenſiv verhielt und der Sturm ſelbſt ein Einzelſpiel trieb, ſtatt den Ball flott weiterzu⸗ geben. So ſtellte Union⸗Böckingen bereits in den erſten fünf Minuten durch den Halbrechten Schadt die Führung her, da er eine prächtige Vorlage des Mittelſtürmers Meſſer prompt verwandelte. Phönix legte ſich im allgemeinen mehr auf die Verteidi⸗ gung, als auf den Angriff, ſo daß erſt in der zwei⸗ ten Hälfte der zweiten Halbzeit der Ausgleich für die Ludwigshafener in Form eines Elfmeters fiel. Der linke Verteidiger von Böckingen hatte unfair ge⸗ ſpielt. Den Elfmeter verwandelte der Linksaußen Hörnle von Phönix, allerdings erſt im Nachſchuß, da der Torwächter den Ball abgewehrt hatte. Das Spiel war dann bis zum Schluß ziemlich ausgegli⸗ chen. Beide Mannſchaften hatten mehrere Chancen, die aber nicht ausgenutzt werden konnten. Schieds⸗ 1 Flächſenhaar, 03 Ludwigshafen, leitete gut.— Alemannia Avesheim— Vfe 1926 Heidelberg 1. Mannſchaften 10: 1; 2. Mannſchaften 14: 2. In Flvesheim trafen ſich die zwei erſten aktiven Mannſchaften obiger Vereine zu Freundſchaftsſpielen. Die erſte Mannſchaft des gaſtgebenden Vereins ge⸗ wann mit einem Reſultat von 10: 1 und die zweite Mannſchaft desſelben Vereins mit einem ſolchen von 14: 2. Beide Mannſchaften des erſten und zweiten Spiels zeigten eine faire Spielweiſe. Flvesheim iſt -Meiſter des Kreiſes Unterbaden und Heidel⸗ berg-Meiſter des Kreiſes Neckar. Amicitia Viernheim— Kickers Offenbach:3(:2) Vor etwa 500 Zuſchauern fand dieſes Treffen ſtatt. Die große Hitze ließ erklärlicherweiſe bei beiden Mannſchaften nicht das volle Leiſtungsvermögen auf⸗ kommen. Lediglich Viernheim war raſcher und ſchuß⸗ freudiger, während ſich Offenbach noch am Spielende nicht recht zuſammengefunden hatte. In der zweiten Halbzeit erreichten die Offenbacher bei etwas verſtärk⸗ ter Kräfteeinſetzung nur noch ein weiteres Tor. Die Viernheimer Amicitia hielt ſchon nach kurzer Zeit während der erſten Halbzeit den Sieg ſicher in den Händen. 1. FC Kaiſerslaulern— FVSaar⸗ brücken:2(:1) Trotz des heißen Wetters hatten ſich rund 1000 Zu⸗ ſchauer auf dem Betzenberg eingefunden, um Zeuge eines recht intereſſanten Kampfes gegen den beſtens bekannten Fußballverein Saarbrücken zu ſein. Die Gäſtemannſchaft konnte nur in der erſten Halbzeit ge⸗ fallen, wobei der Mittelläufer Sold und der inter⸗ nationale Stürmer Cohnen hervorragten. Bei Kai⸗ ſerslautern waren die Mittelſtürmer die beſten Leute. Ueberraſchenderweiſe ging Saarbrücken durch Cohnen, der einen Alleingang unternahm und die Verteidigung umſpielt hatte, in Führung. Kaiſerslautern vermochte wohl bis zur Pauſe das Spiel offen zu halten, iſt aber vor dem Tore zu zaghaft geweſen. In der zweiten Hälfte änderte ſich das Bild. Kaiſerslautern wurde immer beſſer und konnte durch den Mittel⸗ ſtürmer Schneider durch Kopfball ausgleichen. Saar⸗ brücken ging wiederum in Führung durch Cohnen, allerdings aus Abſeitsſtellung. Ein Foul⸗Elfmeter brachte für Kaiſerslautern durch Schneider abermals den Ausgleich:2 und kurze Zeit darauf holte der gleiche Spieler die 3: 2⸗Führung. Beide Mannſchaf⸗ ten ſtrengten ſich noch mächtig an. Kaiſerslautern konnte durch ſeinen Halbrechten zum vierten Male erfolgreich ſein. Bei dieſem Ergebnis blieb es bis Schluß des Spieles. Schiedsrichter Kneller⸗Einſiedler⸗ hof leitete nicht beſonders glücklich. Hindernisſtaffel der Münchener Leichkalhlelen In der Pauſe zwiſchen dem Handballſpiel und den Fußballtreffen trugen ſechs Leichtathletikmannſchaften einen Hindernisſtaffellauf über 20 mal 200 Meter aus. Als Favorit galt die Staffel von 1860, die auch nach einem gigantiſchen Kampf gegen die Mannſchaft des ASV. knapp gewann. Es gab viele Stürze und mit⸗ unter wurde der Sieg von 1860 knapp gefährdet, aber gerade die Schlußleute holten noch ſoviel heraus, daß die Löwen ſchließlich als einwandfreier Sieger durchs Ziel lieſen. Ergebniſſe: 1. SV. 1860.57,9; 2. ASV..02,1; 3. Verſicherungsbank⸗Allianz.25,5; 4. Poſt SV..38,2; 5. ASV. II.47,0. Arminia⸗Hannover in Süd⸗ deukſchland Arminia Hannover, der Spitzenverein des neuen Gaues Niederſachſen(VIII), hat ſich zur neuen Spiel⸗ zeit ein intereſſantes Programm zurechtgelegt. U. a. unternehmen die Arminen zu Anfang September eine Reiſe nach Süddeutſchland mit Spielen gegen Kur⸗ heſſen Kaſſel, FSV. Frankfurt und München 1860. Außerdem ſchweben noch Verhandlungen mit Bayern München und Eintracht Frankfurt. Wieder Marienberger Dreiecksrennen Das in früheren Jahren ſtets ausgezeichnet be⸗ ſetzte Marienberger Dreiecksrennen ſoll im Herbſt wieder zur Durchführung gelangen. Die Genehmigung zur Abhaltung der Veranſtaltung durch die zuſtändi⸗ gen Stellen iſt bereits erteilt worden. Als Termin Jiſt der 8. Oktober in Ausſicht genommen. — C Jahrg Das 1 Stuttga: ten Heil gen iſt aber nic den für bleiben. ſchen Ti in Deut Deutſchl. doch wu troffen veränder ſchwung nach Ja Schande ermöglie der Tat allen Ku gegeben. So ko Gedanker eines B land au Oſt oder dieſes Z daß das Das jeder Be Höhepun ſches Zi daß kau ſich Stu. geſtellten nicht ger dem Ent zuſchreib Turnfeſt waltigen der Fall Nicht die den württem machten. ten die Transpa frieden Abend. Transpa waren 1 Stadt he Unden für die e Tag, der ſer Bezie nicht zu waren d rung be komment die Turi Quartiei Den 4 feierliche der Zug vom Ba ßer war lagerte. Es war für ihre Nur d hat, kam Wucht u nerſchaft Kanonen licher Ji Einer fi gemeinſe jeher die nen bev mehr die erleben k waltigen Schon ſchaft, d meinſcha weitaus ſchnittsle Maßnah dern. 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Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1939 Nachklänge zum Deutſchen Turnfeſt Das 15. Deutſche Turnfeſt iſt beendet! Die Tage in Stuttgart ſind vorüber! Verklungen ſind die begeiſter⸗ ten Heil⸗nufe der Turner und Turnerinnen, verklun⸗ gen iſt auch der Jubel der Bevölkerung, verklungen, aber nicht vergeſſen, denn die Tage von Stuttgart wer⸗ den für jeden, der ſie miterleben konnte, unvergeßlich bleiben. Von jeher bildeten die Turnfeſte der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft Höhepuntte des ſportlichen Lebens in Deutſchland, von jeher gaben ſie dem nationalen Deutſchland neue Impulſe und neuen Aufſchwung, und doch wurde ales in früheren Jahren Erlebte über⸗ troffen Nicht zuletzt waren daran allerdings auch die veränderten Zeitverhältniſſe ſchuld der gewaltige Um⸗ ſchwung der letten Monote der unſerem Vaterlande nach Jahren der Unterdrückung, der Schmach und Schande endlich wieder einen Lichtblick und Aufſtieg ermoͤglichte. So wurde das 15. Deutſche Turnfeſt in der Tat ein Feſt der nationalen Einigung und in allen Kundgebungen wurde dieſem Gedanken Ausdruck gegeben. So kamen alle nach Stiuttgart, getragen von dem Gedanken der deutſchen Einigung, in dem Bewußtſein, eines Blutes zu ſein und bereit, ſich für das Vater⸗ land auch einzuſetzen. Ob aus Nord, aus Süd, aus Oſt oder Weſt, alle fühlten ſich zuſammengehörig, und dieſes Zuſammengehörigteitsgefühl brachte es mit ſich, daß das Feſt harmoniſch verlief wie noch nie. Das 15. Deutſche Turnfeſt wurde überhaupt in jeder Beziehung zu einem vollen Erfolge. Sportliche Höhepunkte, organiſatoriſche Glanzleiſtungen, harmoni⸗ ſches Zuſammenarbeiten aller Stellen ſorgten dafür, daß kaum Wünſche offen blieben. Allerdings eignete ſich Stuttgart auch denkbar gut zur Bewältigung der geſtellten Aufgaben. Bereits die Vorarbeiten waren nicht gering, ſie waren ſogar ſehr groß, und lediglich dem Entgegenkommen der Stadtverwaltung iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß der Hauptausſchuß des Deutſchen Turnfeſtes in der Lage war, dem Feſte einen ſo ge⸗ waltigen Rahmen geben zu können, wie es ſchließlich der Fall war. Nicht zu vergeſſen ſind auch die Stuttgarter ſelbſt. die den auswärtigen Gäſten den Aufenthalt in der württembergiſchen Landeshauptſtadt denkbar angenehm machten. Millionen von Fahnen und Fähnchen ſchmück⸗ ten die Stadt, Girlanden begrüßten die Turner, und Transparente luden die Gäſte ein, ſich wohl und zu⸗ frieden zu fühlen. Bezaubernd war der Anblick bei Abend. Lichtbogen aus Glühbirnen, beleuchtete Transparente des Zeichens der Deutſchen Turnerſchaft waren überal angebracht, ſelbſt die Fahrzeuge der Stadt hatten ein feſtlicheres Gewand angelegt. Und wie groß war die Begeiſterung der Stuttgarter für die erſchienenen Turner. Bereits der erſte offizielle Tag, der Mittwoch, zeigte, daß die Stuttgarter in die⸗ ſer Beziehung hinter den früheren Deutſchen Turnfeſten nicht zurückſtehen wollten. Jeder Sonderzug, und es waren derer nicht wenige, wurde mit einer Begeiſte⸗ rung begrüßt, die ihresgleichen ſucht. Für alle an⸗ kommenden Züge ſtanden Kapellen zur Verfügung, die die Turner und Turnerinnen durch die Stadt in ihre Quartiere leiteten. Den Höhepunkt des erſten Tages bildete aber die feierliche Einholung des Bundesbanners. Rieſig war der Zug, der die Fahne der Deutſchen Turnerſchaft vom Bahnhof zum neuen Schloß begleitete, noch grö⸗ ßer war aber die Zahl derer, die die Straßen be⸗ lagerte. Und alles nicht um einer Senſation willen. Es war die erſte Sympathiekundgebung der Stuttgarter für ihre Gäſte.. Nur derſenige, der die Tage von Stuttgart miterlebt hat, kann ſich überhaupt ein Bild von der gewaltigen Wucht und Größe machen, die in der Deutſchen Tur⸗ nerſchaſt verkörpert ſind. Hier iſt kein übertriebenes Kanonentum, keine falſche Rekordſucht, kein unnatür⸗ licher Individualismus, alle ſtehen hier für Einen und Einer für Alle. In ihr iſt der Gedanke der Volks⸗ gemeinſchaft am beſten verkörpert, war es doch von jeher die DT., die die Allgemeinheit vor dem Einzel⸗ nen bevorzugte. Bedauerlich iſt nur, daß nicht noch mehr die Tage des Turnfeſtes und ſeine Kundgebungen erleben konnten, denn ſicher hätte ſich niemand der ge⸗ waltigen Größe entziehen können. Schon in der ganzen Art der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, die Leibesübungen zu pflegen, kommt der Ge⸗ meinſchaftsgedanke lebhaft zum Ausdruck. Stets wurde weitaus größerer Wert darauf gelegt, die Durch⸗ ſchnittsleiſtungen zu fördern, als durch übertriebene Maßnahmen einige wenige Spitzenleiſtungen zu för⸗ dern. Aus einer geſunden und guten Grundlage her⸗ aus erwachſen ſchon allein Spitzenleiſtungen und dies muß auch ſo ſein, denn überragende Leiſtungen för⸗ dern wieder das Können der übrigen. Von jeher ver⸗ folgte die DT. den Gedanken der Breitenarbeit, oft zwar wanderten ihre Spitzenkönner zu anderen Ver⸗ bänden ab, verbeſſerten dort z. T. ihre Leiſtungen, oft aber auch verſchwanden ſie dort ganz in der Verſen⸗ kung. Wäre es der DiT. nicht auch möglich geweſen, durch Spezialiſierung die Leiſtungen ihrer beſten Leute noch mehr zu fördern und ſie zu außergewöhnlichen Leiſtungen zu bringen? Wohl ſicher, aber die DT. blieb ſich und ihren Grundſätzen treu und daß ſie da⸗ mit auf dem rechten Wege war, zeigen wieder einmal die Ergebniſſe von Stuttgart. Im deutſchen Sportleben beachtete man oft nur die Leiſtungen der Spezialverbände. Daß aber die Dr. auf allen Gebieten gleichſalls größte Beachtung ver⸗ dient, zumal ihre Verdienſte an der Volkserziehung anerkannt ſind, zeigen folgende Zahlen: DT. 15 606 Handballmannſch., aktive Schwimmer 228 318; 19 444 Fechter; 80 443 Schneeläufer; Als erſte badiſche Standarte hat es die Standarte 171 unternommen, ein groß angelegtes Wehrſportſeſt für die SuA Unterbaden zu veranſtalten. Bereits am Samstagabend begann die Reihe der Veranſtal⸗ tungen mit dem 25⸗Kilometer⸗Gepäckmarſch für den Mannſchaftsmehrkampf. Jeder Sturm des Sturm⸗ banns II(Mannheim) hatte eine Mannſchaft von zehn Leuten zu ſtellen, die im Laufe der Woche und vor allem am kommenden Sonntag noch in ſechs weiteren Uebungen: Schießen, Schwimmen, Keulen⸗ werfen, Hindernislaufen und im Ge⸗ ländeſprung ihr Können zeigen müſſen. Der 25⸗Kilometer⸗Gepäckmarſch, bei dem jeder Teil⸗ nehmer 25 Pfund zu tragen hatte, führte vom Start⸗ platz: Roſengarten, über den Lindenhof. Waldpark, Strandbad, Neckarau, Sek⸗ kenheim, Stadion, durch die Auguſt a⸗An⸗ lage zurück zum Roſengarten. In geſchloſſener Marſchkolonne erreichte das Feld, beſtehend aus 80 SA⸗, 10 Jungſtahlhelm⸗ und 10 Arbeitsdienſtleuten, den Waldpark. Aber ſchon am Strandbad, der erſten Kontrollſtation, meldeten ſich die erſten Fußkranken, die nicht mehr weiter konnten. Die größten Strapazen bereitete die Strecke Neckarau— Seckenheim. Glühende Sonnenhitze, kein Fleckchen Schatten, kein Tropfen Waſſer, eine friſch geſchotterte Straße und bereits 12 Kilometer in den Beinen, brachte gar manchen an den Rand ſeiner Leiſtungsfähigkeit. Wenn trotzdem 8 0 Teilnehmer das Ziel erreichten, ſo ſpricht das nicht nur für die gute körperliche Verfaſ⸗ ſung unſerer SA⸗Leute, ſondern vor allem für den zähen, verbiſſenen Mannſchaftsgeiſt, für die freudige Einſatzbereitſchaft, die jeden der Kämpfer beſeelten. Jin SA⸗Mann hatte ſich bereits in Seckenheim die ches SA⸗Wehrſportfeſt DSB. 2000—3000 Handballmannſch.; DSV. Schwim⸗ mer⸗Mitgl. 119 000; DFB. 20 000 Fechter; Skiverband 76 5²⁰ Uebertreffen die Durchſchnittsleiſtungen der DT. viel⸗ fach die der anderen Verbände, ſo fehlen bei ihr doch nicht die überragenden Leiſtungen, die ja nicht abge⸗ lehnt werden, ſolange ſie nicht auf Koſten der All⸗ gemeinheit erzielt werden. Die Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften zeigten hier deutlich, daß die DT. in manchen Konkurrenzen ſogar führend in Deutſchland iſt. Mer⸗ tens lief über 1000 Meter mit.30,8, die beſte Zeit, die in dieſem Jahre in Deutſchland erzielt wurde, und ſelbſt die Zeiten der beiden nächſten Läufer ſtehen an dritter und fünfter Stelle. Syring iſt heute unbe⸗ ſtritten Deutſchlands beſter Langſtreckenläufer und in der 3 mal 1000⸗Meter⸗Staffel lief der KTV. Witten⸗ berg mit.50,6 gleichfalls eine Jahresbeſtleiſtung.— Bornhöfft, der diesmal nur über 1,90 ſprang, erreichte trotzdem eine Höhe, die in dieſem Jahre noch kein anderer Deutſcher überſprang, und Haag⸗Göppingen ſteht immer noch an dritter Stelle in Deutſchland. Glän⸗ zend waren die Leiſtungen im Stabhochſprung. Müller überſprang als Sieger 3,85, zwei weitere Springer kamen über 3,80, und weitere zwei Springer über.70. Aehnlich iſt es bei den Frauen. Zweimal 12,2 über 100 Meter, zweimal 12,5 über 80 Meter Hürden, 51,5 und 51,7 über 4 mal 100 Meter, zweimal 1,58 im Hochſprung und einmal 1,53, womit die drei beſten Jahresleiſtungen erzielt wurden, drei Springerinnen über 5,36 im Weitſprung, beinahe 13 Meter im Kugel⸗ ſtoßen, 41,92 im Speerwerfen(DT.⸗Höchſtleiſtungen), ſind Ergebniſſe, die hervorragend ſind. Noch mehr zum Vorſchein kommen aber die über⸗ ragenden Leiſtungen bei den Mehrkämpfen. Von Mehr⸗ kämpfern wurde im Hochſprung 1,90 überſprungen, dreimal 1,85, über zehnmal 1,80. Wie groß die Durch⸗ ſchnittsausbildung iſt, zeigt, daß eine Riege, beſtehend aus 20 Mann, geſchloſſen 1,65 überſprang, und dies alles bei einer gräßlichen Hitze von über 35 Grad. Mehr als ein Dutzend Turner ſprang über 7 Meter weit und wieperholt wurde von den Mehrkämpfern ſogar die 11⸗Minuten⸗Grenze überſprungen. Bei den Mehrkämpfen der Frauen wurden die 5 Meter im Weitſprung unzählige Male überſprungen, Frl. Nie⸗ derhoff ſprang ſogar 1,65 hoch, was einen neuen Welt⸗ rekord bedeutet, womit ſie allein 32 Punkte im Hoch⸗ ſprung holte. Aus der Zahl der Mehrkämpfe ragt der Zwölfkampf der Männer Klaſſe 1 hervor, denn nicht mit Unrecht gilt dieſer Kampf als die Krone aller Uebungen, und der erſte Sieger als der Turnfeſtſieger. Der Zwölf⸗ kampf brachte diesmal eine noch nie dageweſenen Kampf. Nachdem bereits bei den Vormittagskämpfen Sandrock mit 225 Punkten einen noch nie bei einem Deutſchen Turnfeſt erzielte Punktzahl erreichte, kam am Nachmittag auch Winter auf die gleiche Höhe. Beide wurden ſchließlich jedoch noch von Krötzſch überboten, der 226 Punkte erreichte und damit Turnfeſtſieger von 1933 wurde. Wie glänzend ſich Krötzſch bei den tur⸗ neriſchen Uebungen hielt, zeigt, daß er von 180 er⸗ reichbaren Punkten auf 173 Punkte kam. In ſämtlichen drei Kürübungen wurde ihm die volle Punktzahl 20 zuerkannt, was bisher nur ein einziger Turner fertig brachte. Außerdem brachte ihm noch eine Uebung 20 Punkte und vier weitere 19 Punkte. Lediglich bei den Freiübungen mußte er ſich mit 17 Punkten begnügen. Und dabei ſind die Freiübungen gerade bei ihm von jeher beſonders gut geweſen. Einige Klei⸗ nigkeiten und Unſicherheiten bewirkten jedoch, daß er gerade auf ſeinem bevorzugten Gebiete nicht zu einer Höchſtleiſtung kam. Entſchieden Pech hat Winter, der bereits zweimal bei Deutſchen Meiſterſchaften ſich mit dem zweiten Platz begnügen mußte. Erſt im letzten Jahre blieb er hinter Frey⸗Kreuznach nur um einen halben Punkt auf dem zweiten Platz, und jetzt reichte es wieder nicht ganz zum erſten Siege. Auch er erhielt an vier Geräten 20 Punkte, und an weiteren drei 19. Für die Unterbringung der Turner in Stuttgart hatte man beſtens geſorgt. 60 000 Maſſenquartiere ſtanden in Schulen, Turnhallen uſw., zur Verfügung, ca. 90 000 Bürgerquartiere, darunter allein 25 000 Freiquartiere. Zur Verpflegung ſtanden zwölf große Zelte zur Verfügung, die in der Lage waren, zu glei⸗ cher Zeit 60 000 Menſchen zu bewirten. Außerdem waren verſchiedene Feldküchen aufgeſtellt, um auch den arbetisloſen und minderbemittelten Turnern und Tur⸗ nerinnen große Unkoſten zu erſparen. Acht große Bier⸗ zelte waren aufgeſchlagen, von denen jedes 5000 Per⸗ ſonen faßte, neuartige Grillapparate gaben die Mög⸗ lichkeit, ſtündlich 1000 Würſte zu braten. Das Kaffee⸗ zelt faßte etwa 1500 Perſonen. 12 000 Taſſen Kaffee konnten darin in der Stunde ausgegeben werden. Aus dieſen Zahlen erſieht man, in welchem Ausmaße für alles bei dem Turnfeſte geſorgt war. Von größter Bedeutung für die Deutſche Turner⸗ ſchaft war, daß ihr endlich Gelegenheit geboten war, vor dem Führer der Nation zu zeigen, was ſie zu leiſten imſtande iſt. Reichskanzler Adolf Hitler wohnte, wie erwartet, dem letzten Teil des großen Feſtes am Sonntagnachmittag bei. Mit Intereſſe folgte er den einzelnen Vorführungen, lebhaften Anteil nahm er an der gewaltigen Schlußkundgebung, die ihm zugleich das Gelöbnis aller Turner brachte, treu zu Deutſch⸗ land und zu ſeinem neuen Führer zu halten. Und dies iſt das Wertvollſte. Einig muß Deutſch⸗ land ſein, um beſtehen zu können, frei von innerem Zwieſpalt, denn noch iſt das Schwerſte nicht über⸗ wunden. Mögen aber Deutſchlands Feinde von außen verleumden und hetzen, deutſcher Opferwille und deut⸗ ſcher Gemeinſchaftswille werden nicht zu brechen ſein. Sie werden die Grundlage ſein, auf der aufzubauen iſt, und ſie werden hinüberführen zu dem Deutſch⸗ land der Größe und der Herrlichkeit, das wir alle erſtreben, zu dem Dritten Reich. Klubkampf Bſo Neckaran— 08 Mannheim Herren: 7854 für Vfe Necharau— Damen: 16:39 für MöC 08 Vor einer für Vorortverhältniſſe beachtlichen Zu⸗ ſchauermenge wickelte ſich am Samstagabend auf dem Platze des TV. Jahn Neckar au ein in allen Tei⸗ len mitreißender Wettſtreit ab. Zug um Zug wurden unter Leitung von Herrn Abel ſen., eines alten Trai⸗ ners der Leichtathletik, die einzelnen Diſziplinen er⸗ ledigt. Trotz der etwas warmen Witterung konnten zum Teil ſehr gute Leiſtungen erzielt werden. Pracht⸗ voll in ſeiner Ausführung war ein Weitſprung des Gg. Abel vom Vfs. Neckarau. Mit 6,51 Meter hatte er damit eine ſehr ſchöne Weite herausgeholt, wäh⸗ rend er im Speer mit 49,55 Meter nicht ganz ſeine ſonſtigen Leiſtungen erreichen konnte. Spannend ver⸗ liefen die Laufkonkurrenzen. Während in den Kurz⸗ ſtrecken M F C. 08 die beſſeren Leute hatte, war VfL. in den Mittel⸗ und Langſtrecken tonangebend. So wurden die 400 Meter, 1500 Meter, 3 mal 1000 Meter und die Schluß⸗Staffel von 10 mal 400 Meter, die auf beſonderen Wunſch des Partners MCF. 08 gelaufen wurde, eine ſichere Sache für den VfeL. Lediglich die 100 Meter und die 4 mal 100⸗ Meter⸗Staffel fielen an o8 Mannheim. Mit 11,5 Sek. für die 100 Meter und 46,4 Sekunden für die Staffel wurden jedoch auch hier ganz beachtliche Zeiten er⸗ zielt. Lebhaften Beiſall fanden vor allem die Staffel⸗ Läufe. Hart umlämpft waren die 3 mal 1000 Meter, die von Speidel, Kattermann, Lang,; Vfs., gelaufen wurden. Der Partner hatte ziemlich gleich⸗ wertige Leute am Start. Bereits beim erſten Wechſel entſpann ſich ein Bruſt⸗an⸗Bruſt⸗Kampf, wobei der Neckarauer Speidel der zähere war und ſich vor⸗ ſchieben konnte. Bei der Stabübergabe konnte er ſeinem Vereinskameraden Kattermann zirka 10 Meter Vorſprung mit auf den Weg geben, die dieſer mit äußerſter Energie beibehalten konnte. Als Schluß⸗ mann wurde ſeitens des VfL. der 1500⸗Meter⸗Favorit Karl Lang eingeſetzt, der in gutem Stil den Sieg des VfL. ſicherſtellte. Nicht minder intereſſant verliefen die 4 mal 100 Meter. Hier hatte 08 gleich zwei gute Mannſchaften eingeſetzt. Vom Start übernahmen beide 08⸗Mannſchaften die Führung. Vom zweiten Wechſel ab wird jedoch die 2. Mannſchaft von 08 durch den prächtig ſpurtenden Läufer Salm, Vfse., zurückge⸗ drängt, während die Spitze nicht mehr eingeholt wer⸗ den konnte. In ſchönem Rennen ſiegte 08 in der guten Zeit von 46,4 Sekunden. VfL. und 2. Mann⸗ ſchaft o8 folgen in gleichen Abſtänden. Sehr ab⸗ Füße wund gelaufen und lief in Socken— bis ins Ziel verbiſſen kämpfend— mit unter den Erſten ein. Nicht für ſich kämpfte und litt er, ſondern für das Ganze, für ſeine Mannſchaft, für die Ehre ſeines Sturmes. Ueberraſchend am Geſamtergebnis iſt die Tatſache, daß durchweg die jüngſten Jahrgänge vorn an der Spitze lagen. Der Sieger Schleihauf, ein blut⸗ junger SA⸗Mann vom Sturm 13, erreichte nach drei Stunden 1 Min. völlig friſch und lachend das Ziel am Roſengarten. Für die Gegner des Sportes auf der Aſchenbahn oder dem grünen Raſen abex ſei auch bei dieſer Gelegenheit wieder einge hämmert, daß auch unſer Gepäckmarſch⸗Sieger— wie bei allen gro⸗ ßen Wettmärſchen der letzten Zeit— durch die Körper⸗ und Willensſchule eines ſportlichen Wettkampftrai⸗ nings gegangen iſt. Solche Kerle kann das Deutſch⸗ land der Gegenwart und Zukunft gebrauchen, die mit ſportgeſtähltem Körper, mit eiſernem ſportlichen Wil⸗ len, lachend die größten Strapazen überwinden. Standartenführer Feit, der den Kämpfen beiwohnte, ſtiftete den Preis der Standarte für dieſen Mann⸗ ſchaftsmehrkampf. Die Organiſation, Streckenmarkierung und Kon⸗ trolle lag bei Sturmführer Schneider und Trupp⸗ führer Neuman, der die Programmgeſtaltung und Durchführung der geſamten SA⸗Sportwoche in letzter Minute übernahm, in guten Händen. Rühmlich ſei noch vermerkt, daß ſich das Publikum in rührender Weiſe der Wettkämpfer annahm. Einzelſieger: Scheihauf, Sturm 13; Weiſe, Sturm 16; Bauer, Sturm 13; Hauf, Sturm 13; Rech⸗ ner, Sturm 19; Schmitt, Sturm 11; Heiſe, Sturm 19; Kehl, Sturm 16; Bohrmann, Sturm 14. wechſelnd verlief auch die 10 mal 400⸗Meter⸗Staffel, die gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit abge⸗ wickelt werden konnte. Appel 08 als Startmann ſicherte ſeinem Verein durch prächtigen Lauf gegen Ludwig, Vfe., etwa 5 Meter Vorſprung. Der zweite Wechſel ſah ein ſcharfes Rennen zwiſchen Vo⸗ gel, 08, und Lang, Vfs., das letzterer bereits nach 200 Meter für ſich entſcheiden konnte. Mit zirka 10 Meter Vorſprung konnte er das Holz ſeinem Ka⸗ meraden übergeben. Damit war auch ſchon der Sieg geſichert. Bis zum Schluß konnte Vfs. den Vor⸗ ſprung auf zirka 50 Meter erhöhen und wurde ſo überlegener Sieger. Mit ſieben Einzel⸗ und zwei Staffelſiegen hatte auch hier wieder der Vfs. ſeine Spitzenſtellung in der Leichtathletir unter Beweis ge⸗ ſtellt Anders bei den Damen. Obwohl auch der Vſs. über geeignete Kräfte verfügt, ſcheint es hier noch an der Ausbildung und am eifrigen Training etwas zu habern. Recht gute Leiſtungen vollbrachten die Da⸗ men des MFC. 08. Ganz beachtlich die Weite beim Kugelſtoßen von 8,39 Meter, die Frl. M. Fuchs er⸗ zielen konnte. Auch der Ballweitwurf, von derſelben Dame ausgeführt, mit einer Weite von 62,50 Meter iſt ſehr hoffnungsvoll für Meiſterſchaften. Beim Weit⸗ ſprung hatte Frl. L. Welz, 08, mit 4,58 Meter ſehr guten Erfolg. Alles in allem eine ſehr gut gelungene Veranſtal⸗ tung, die ganz beſtimmt auch in Neckarau das Inter⸗ eſſe am Leichtathletik⸗Sport heben dürfte. Viel Freude in Sportkreiſen hat dabei auch das große Entgegen⸗ kommen des TV. Jahn Neckarau erweckt, deſſen Vorſtandſchaft in uneigennütziger Weiſe koſtenlos den⸗ Uebungsplatz zur Verfügung ſtellte, da der VfL. auch heute noch über keine geeigneten Trainingsmöglich⸗ keiten verfügt. Kann hier nicht durch die verehrl. Stadtverwaltung im deutſchen Sportintereſſe vielleicht Wandel geſchaffen werden? E. N. Ergebniſſe. 1500 Meter: 1. Karl Lang Vfe..23 Min.; 2. Rob. Dörrſam 08.29,4 Min.; 3. Fritz Speidel Vfs..40,6 Min.; 4. Karl Römer 08. 400 Meter: 1. Willi Abel Vfe. 53,6 Sek.; 2. Hugo Appel 08 55,3 Sek.; 3. Fritz Ludwig Vfe. 55,6 Sek.; 4. Siegfried Hankl 08. Speer: 1. Georg Abel Vfe. 49,55 Mtr.; 2. Emil Frey Vfe. 43,65 Mtr.; 3. H. Marquet 08 41,50 Mtr.; 4. P. Schröder 08 40 Mtr. Diskus: 1. Georg Abel VfL. 37,40 Mtr.; 2. Erwin Fiſcher VfL. 34,15 Mtr.; 3. H. Marquet 08 32,15 Mtr.; 4. Aug. Hartmann 08 30 Sek. 60 Meter Hürden: 1. Herm. Marquet 08 9,4 Sek.; 2. Georg Abel Vfe. 9,6 Sek.; 3. Erwin Fiſcher Vfe. 9,8 Sek.; 3. Hans Roth 08. 100 Meter: 1. Aug. Hartmann 08 11,5 Sek.; 2. Sieg⸗ fried Hankl 08 11,5 Sek., Bruſtbreite zurück; 3. Wilh. Salm Vfe. 11,6 Sek.; 3. Alfred Wolpert Vfe. 12,2 Sekunden. Hochſprung: 1. Willi Abel Vfe. 1,65 Mtr.; 2. Herm. Koch 08 1,60 Mtr.; 3. Herm. Marquet 08 1,60 Mtr.; 3. Erwin Fiſcher VfL. 1,57 Mtr. 3 mal 1000 Meter: 1. Vfe. Neckarau(Speidel, Kat⸗ termann, Lang).47 Min.; 2. FFC. 08 1. Mann⸗ 5 Min.; 3. MFC. 08 2. Mannſchaft, 30 Meter zu⸗ rück. Kugelſtoßen: 1. Georg Abel Vfe. 12,18 Mtr.; 2. E. Fiſcher VfL. 10,39 Mtr.; 3. Aug. Hartmann 08 10,08 Mtr.; 4. Bauer 08 9,94 Mtr. Weitſprung: 1. Georg Abel Vfe. 6,51 m; 2. Willi Abel Vfe. 6,28 Mtr.; 3. Herm. Koch 08 6,21 Mtr.; 4. Ludwig Schepp 08 5,93 Mtr. 4 mal 100 Meter: 1. MFCs 08 1. Mannſch. 46,4 Sek.; 2. Vfe. Neck. 47,2 Sek.; 3. MFC. 08 2. Mann⸗ ſchaft 48 Sek. 10 mal 400 Meter: 1. VfL. Neckarau.33,2 Min.; 2. MFC. 08.41,6 Min. Damen: Kugelſtoßen: 1. Marie Fuchs 08 8,39 Mtr.; 2, Käthe Roth 08 7,52 Mtr.; 3. Friedel Ziegler VfL. 7 Mtr.; 4. L. Grimm Vfe. 6,74 Mtr. 100 Meter: 1. Käthe Roth 08 14,4 Sek.; 2. Luiſe Werlz 08 14,6 Sek.; 3. Fr. Ziegler Vfs. 14,7 Sek.; 4. Amalie Nonnenmacher Vfe. 15 Sek. Weitſprung: 1. L. Welz 08 4,58 Mtr.; 2. Käthe Roth 08 4,42 Mitr.; 3. Friedel Ziegler Vis. 4,29 Mir'z 4. Grimm Vfe. 4,25 Mtr. Ballweitwurf: 1. Maria Fuchs 08 62,50 Meter. 2. Dora Ofer 08 54,35 Mtr.; 3. Friedel Ziegler Vfe. 49,65 Mtr.; 4. Louiſe Grimm Vfs. 42,75 Mtr. 4 mal 100 Meter: 1. MFC. 08 57,4 Sek.; 2. Vfe. Neckarau 58,4 Sek. Punkte⸗Wertung: Einzel: 5, 3, 2, 1; Staffel: 7, 4. Endergebnis: Damen: 39:16 für MFC. 08 Mann⸗ heim; Herren: 78:54 für Vfe. Neckarau. E. N. Mannſchafts⸗Meiſterſchaftskümpfe in Raſenkraft⸗ ſport, Leichtathletik und Tanziehen Auf dem Sportplatz des Polizeiſportvereins Mann⸗ heim traten ſich um die Kreismeiſterſchaft von Baden⸗Pfalz in Raſenkraftſport und Leichtathletik die vor kurzem ermittelten Bezirksmeiſter gegenüber. Sämtliche Mannſchaften hatten durchweg eine Formverbeſſerung aufzuweiſen und erreichten eine weit höhere Punktezahl, als bei den Bezirksmeiſterſchaften. In der Leichtathletik gab es zwiſchen Kraftſportverein Oggersheim und Polizeiſportverein Mannheim ein hartes Ringen, das ſchließlich mit einem Plus von 43 Punkten für ſich entſchikd. Im Raſen⸗ kraftſport dominierte der vorjährige Meiſter Ger⸗ mania Karlsruhe vor Polizeiſportver⸗ ein Mannheim. Um die Meiſterſchaft des Rhein⸗Neckar⸗Gaues im Tauziehen wurde hart gekämpft. Die mit äußerſter Erbitterung durchgeführten Kämpfe waren eine Augen⸗ »weide für das Publikum. Für die ſieggewohnte Mann⸗ ſchaft von A SV. Laden burg war es äußerſt ſchwer, den Endſieg an ſich zu reißen, da ihr in der Mannſchaft von„Eiche“ Sandhofen ein Geg⸗ ner erwachſen war, der ſich erſt nach tapferer Gegen⸗ wehr geſchlagen gab. Die unter Leitung von Gauführer Schopf, Be⸗ zirksführer Laub und Bezirksgeſchäftsführer Dier e es durchgeführten Kämpfe nahmen einen guten und rei⸗ bungsloſen Verlauf. Ergebniſſe: Leichtathletir(Vierkampf): KSV. Oggersheim Kugelſt. Schleuderb.⸗W. 100⸗m⸗L. Hochſpr. Meter Meter Sek. Meter W. Höbel.. 12,20 52,85 12,7 1,75 J. Schumann 12,25 53,50 12,5 1,60 W. Schreiber. 11,67 50,30 12,6 1,70 M. Schubert. 13,61 43,90 13,0 1,50 Polizeiſpv. Mannheim W. Haas.. 12,07 45,90 18.1 1,60 K. Löffelmann 11,24 46,10 12,2 1,45 H. Hemmerich 12,38 43,75 12,4 1,.75 AReiſer 1137 53,95 1232 1,55 Spv. Germania Weingarten A. Berringer 11,27 46,70 13,0 1,60 H. Renſchler. 8,63 40,60 13,5 1,45 F. Schmitt. 10,64 51,00 13,1 1,65 A. Reuter„ 9,94 46,50 12,4 1,60 Raſenkraftſport(Dreikampf): Spvpg. Germania Karlsruhe Hammerwerf. Gewichtwerf. Steinſtoßen Brant. 70 15,14 8,46 Meter 2 13,05„ 160 10,49 Rner 90 8,39 7,34„. Polizeiſpv. Mannheim. Stemmler.. 22,78 10,47 Strauß.. 26,30 12,11 531 Moer 31,95 10,15 6,55„ Eſchelbach.. 38, 72 9,02 S Spv. 06 Mannheim Wanſchh.95 10,37 7 i 11,13 Hertein B94 8,.27 622„ Drees 1 29,83 7,65 6,61„ Geſamtreſultat: Leichtathletik: 1. KSV. Oggersheim, 1026 Punkte. 2. Polizeiſportverein Mannheim, 983 Punkte. 3. SpV. Germania Weingarten, 881,5 Punkte. Raſenkraftſport: 1. SpV. Germania Karlsruhe, 631,5 Punkte. 2. Polizeiſportverein Mannheim, 554,5 Punkte. 3. SpV. 06 Mannheim, 355 Punkte. Tauziehen: 1. Athletikſportverein Ladenburg. 2. Ring⸗ und Stemmklub„Eiche“ Sandhofen. 3. Sportvereinigung 1884, Mannheim. Sporlfeſt des Freiwilligen Arbeils- dienſtes in Käferkal Die Mannheimer Arbeitsdienſtlager, Göring⸗ Kaſerne 1. und 2. Abteilung, Kaſerne Sand⸗ torf, Sandtorfer Bruch, Frieſenheimer Inſel, Sellweide, Käfertal und Schwet⸗ zingen, ſtellten ſich dem Herrn Bezirksleiter Sto⸗ ber am Sonntagmorgen um 7 Uhr zum Appell vor. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache durch den Be⸗ zirksleiter, wobei derſelbe die Ertüchtigung der Ar⸗ beitsdienſtler durch ſportliche Betätigung hervorhob, begrüßte er u. a. auch die Gäſte des Arbeits⸗ dieſtlagers Pforzheim. Mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf unſeren Volkskanzler Adolf Hitler ging man zu den allgemeinen Wettkämpfen über. Der Vormittag war ausgefüllt mit Vorkämpfen, mit der Austragung des Geländeſportes, mit Vierkampf und Mannſchaftskampf, beſtehend aus Ordnungs⸗ übungen und Freiübungen einzelner Abtei⸗ lungen jeden Lagers. Der Nachmittag wurde durch den Einmarſch ſämtlicher Teilnehmer und anſchlie⸗ ßende Freiübungen eingeleitet. Sehr gute Leiſtungen waren zu ſehen; hervorzu⸗ heben iſt die Leiſtung des Arbeitsdienſtlers Zim⸗ mermann, Lager Käfertal, der allein zwei erſte, einen zweiten, einen dritten und einen vierten Sieges⸗ preis erringen konnte. In Mannſchaftskämpfen und auch in den Einzelkämpfen dominierten die Arbeits⸗ dienſtler der Frieſenheimer Inſel. Gegen 19 Uhr leitete Herr Bezirksleiter Stober die Sieger⸗ ehrung ein. Seine Wünſche, die ſportliche Betätigung ſo weiter zu führen und zu feſtigen, auch ſein Hin⸗ weis, wie unſer Führer Adolf Hitler 14 Jahre mit ſeinen Getreuen gekämpft, auch der Arbeitsdienſt ehrlich weiter kämpfen muß, wurden von den Arbeits⸗ ſoldaten freudig aufgenommen. Mit unſerem Kampf⸗ lied von Horſt Weſſel wurde die ſchlichte Siegerehrung beendet. Durch Stiftungen gelangten einige praktiſche Preiſe, wie Braunhemden, Koppel, Schul⸗ terriemen, Socken uſw., an die Sieger zur Ver⸗ teilung. Nicht nur der Dank gebührt den Spendern, ſondern auch die Bitte gehört an die noch fernſtehenden Spender gerichtet, ihre Geſchenke bereitzuſtellen. Eine Anerkennung für die Ortsgruppenkapelte Jahrgang 3. Nr. 197. Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1933 Sandhoſen, welche ſich bei jeder Gelegenheit be⸗ reitwilligſt, ſogar ehrenamtlich zur Verfügung ſtellt. Die Sieger der Wettkümpfe: Gelündeſport, Vierkampf: 1. Götz, Kaſerne Sand⸗ torf, 70,5 Punkte; 2. Seegebrecht, Kaſ. Sandtorf, 68,5 Pi; 3. Jöſt, Frieſenheimer Inſel, 61,5.; 4. Fiehler, Frieſenh. Inſel, 58.; 5. Martin, Kaſ. Sandtorf, 58.; 5. Knapp, Kaſ. Sandtorf, 56 Punkte. »Mannſchaftskampf, Ordnungsübungen u. Freiübun⸗ gen: 1. Frieſenheimer Inſel 37.; 2. Sandtorfer Bruch 36,5.; 3. Kaſerne Sandtorf 2. Mannſchaft 35.; 4. Kaſerne Sandtorf 1. Mannſchaft 34 Punkte; 4. Göring⸗Kaſerne 2. Abteilung 34 Punkte. 3000⸗Meter⸗Lauf: 1. Kuhn, Frieſenheimer Inſel, 10.31,2 Min.; 2. Etzel, Kaſ. Sandtorf, 10.35,2 Min.; 3. Lebert, Göring⸗Kaſerne, 10.36 Min.; 4. Leikhardt, Pforzheim, 10.43,2 Min.; 5. Maarmann, Pforzheim, 10.43,4 Min.; 6. Heilmann, Pforzheim, 10.47 Min. Hochſprung: 1. Zimmermann, Käfertal, 1,60 Mtr.; 2. Hüß, Kaſerne Sandtorf, 1,60 Mtr.; 3. Wilhelm, Sandtorfer Bruch, 1,50 Mtr.; 3. Wüterich, Frieſenh. Inſel, 1,50 Mtr.; 3. Becker 1,50 Mtr. Schleuderball: 1. Zimmermann, Käfertal, 52 Mtr.; 2. Büthe Bodo, Kaſ. Sandtorf, 49 Mtr.; 3. Elleſer, Sandtorfer Bruch, 47,5 Mtr. »Weitſprung: 1. Hüß, Kaſerne Sandtorf, 5,90 Mtr.; 2. Büthe Bodo, Sandtorf, 5,70 Mtr.; 3. Zimmermann, Käfertal, 5,60 Mtr.; 4. Büthe Hans, Sandtorfer Bruch, 5,30 Mtr.; 5. Elleſer, Sandtorfer Bruch, 5,15 Mtr.; 5. Bertſch, Frieſenh. Inſel, 5,15 Mtr. Dreikampf(100⸗Meter⸗Lauf, Schleuderball, Weit⸗ ſprung): 1. Büthe Bodo, Kaſ. Sandtorf, 251 Punkte; 2. Zimmermann, Käfertal, 248.; 3. Büthe Hans, Sandt. Bruch, 234.; 3. Hüß, Kaſ. Sandtorf, 234.; 4. Bertſch, Frieſenh. Inſel, 193.; 5. Andler, Pforz⸗ heim, 184 P. 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Büthe Bodo, Kaſ. Sandtorf, 11,8 Min.; 1. Büthe Hans, Sandt. Bruch, 11,8 Min.; 2. Spengler, Käfertal, 12,1 Sek.; 3. Hüß, Kaſerne Sandtorf, 12,3 Sek.; 4. Zimmermann, Käfertal, 12,4 Stkunden. 800⸗Meter⸗Lauf: 1. Fuchs, Frieſenh. Inſel,.23 Min.; 2. Bruſt, Sandt. Bruch,.24 Min.; 3. Weiß, Schwetzingen,.26 Min.; 4. Zwick, Käfertal,.30 Min. 3 mal 1000⸗Meter⸗Staffel: 1. Frieſenh. Inſel.38, Min.; 2. Göring⸗Kaſerne.38,7 Min.; 3. Sandtorfer Bruch.40,9 Min. Handballſpiel: Mannheim— Pforzheim 24:1. 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Sandtorfer Bruch 49,6 Sek.; 2. Kaſerne Sandtorf 51,4 Sek.; 3. Göring⸗Kaf. Abteilung 2; 4. Göring⸗Kaſerne Abteilung 1. Fuſtballſpiel: Mannheim— Pforzheim:0. Ergebniſſe der Alpenfahrt Nur drei Wagen ſtrafpunktfrei Von der Internationalen Alpenfahrt wurden am Spätabend der letzten Etappe in Nizza die Ergeb⸗ niſſe bekannt gegeben. Von 121 geſtarteten Wagen haben demnach 96 die ſchwierige Strecke bewältigt. Wie ſchwer die Bedingungen waren— zum Teil für gewöhnliche Tourenwagen einfach unerfüllbar—, da⸗ von zeugt am beſten, daß nur drei Fahrer ſtrafpunkt⸗ frei geblieben ſind. Es handelt ſich dabei um den un⸗ gariſchen Ingenieur W. Delmar auf Alfa Romeo in der Klaſſe bis 3000 cem, den Franzoſen Car⸗ riere auf Alfa Romeo in der Kategorie 1500 bis 200 Kcem, fowie den Engländer H. J. Aldington, der bei den 1,5⸗Liter⸗Wagen innerhlab des Fabrik⸗ teams von Frazer Naſh geſtartet war. Die drei ſtraf⸗ pun en Fahrer fuhren alſo ſämtlich Fahrzeuge mit ſpörtlich hochgezüchteten Motoren und waren damit auf den dre Bergprüfungen am Pordoi⸗ und Stilfſer⸗ Joch und endlich am Galibierpaß allen ihren Konkur⸗ renien gegeyüber im Vorteil, ſo daß ſie auch hier die vorgeſchriebenen Sollzeiten herausholen konnten. In der Placierung der Fabrik⸗Mannſchaften iſt in eingetreten, wohl aber hat ſich in den verſchiedenen der von uns gemeldeten Reihenfolge keine Aenderung Gruppen ebi den Einzelfahrern die Placierung etwas geändert. Die Ergebniſſe ſind: Gruppe 1, über 3000 cem: Fabrikteams: Ford 54 Straſp.; Einzelfahrer: 1. van der Meulen⸗Holland und van Beek⸗Calkoen⸗Holland(beide Ford) je /:— Gruppen bei den Einzelfahrern die Placierung etwas kiß 36 Strafp.; Einzelfahrer: 1. Delmar⸗Ungarn(Bu⸗ gatti) 0 Strafp., 7. Sauerwein⸗Deutſchland(Bugatti) 77, 10. Kurz⸗Deutſchland(Steyr) 89;— Gruppe III 1500—2000 cem: Fabrikteams: 1. Adler Trumpf (Widemnann, Gehrmann, Hofmann) 52 Strafp.; Ein⸗ zelfahrer: 1. Carriere⸗Frankreich(Alfa Romeo) o, 2. Paul v. Guilleaume⸗Deutſchland(Adler Trumpf) 23, 3. Lotte Bahn⸗Deutſchland(Adler Trumpf) 24, 5. Pol.⸗Major Sander⸗Deutſchland(Opel) 65, 7. Pol.⸗ Major Gutknecht⸗Deutſchland(Adler Trumpf) 70. 8. Karl v. Guilleaume⸗Deutſchland(Opel) 75.— Gr. IV, 1100—1500 cem: Fabrikteams: 1. Riley Conventry 46., 2. Frazer Naſh 99, 3. Adler Primus(Löhr, Haſſe, Hanſen) 146, 4. Röhr 330, 5. Stöwer 412; Einzelfahrer: 1. J. Hobbs⸗England(Riley) 3., 5. Schicht⸗Deutſchland(Röhr) 56, 9. v. Aretin⸗Deutſch⸗ land(BMW.) 104.— Gruppe y, 500—1100 cem: Fabrikteams: 1. M. G. Car(England) 87., 2. Sin⸗ ger⸗England 209, 3. Fiat 317; Einzelfahrer: L. Bel⸗ grave⸗England(MéG.) 2 Strafpunkte. Das Ende des Südd. Fußball⸗ und veichtathletikverbandes Auf Veranlaſſung des Führers des Deutſchen Fuß⸗ ballbundes hat der Vorſtand des Süddeutſchen Fuß⸗ ball⸗ und Leichtathletikverbandes ſeine Vereine zu einem außerordentlichen Verbandstag nach Stuttgart eingeladen. Der Beſuch dieſer Tagung entſprach den Erwartungen, etwa 100 Vereine hatten Vertreter nach Stuttgart entſandt. Sie erleb⸗ ten eine eindrucksvolle Kundgebung, die mit der Auf⸗ löſung des bisherigen Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes ihren Höhepunkt erreichte. Gegen 10 Uhr eröffnete der Verbandsvor⸗ ſitzende Herr Flierl, Fürth, den außer⸗ ordentlichen Verbandstag mit herzlichen Worten der Begrüßung, die vor allem dem Mitbegründer und ehemaligen Verbandsvorſitzenden Nohe, ſowie den Vertretern des Saarlandes galten. In längeren Ausführungen legte Herr Flierl ſo⸗ dann die Gründe dar, die zur Auflöſung des Ver⸗ bandes geführt haben. Mit dem Dank an die Ver⸗ eine und an ſeine Mitarbeiter im Verbandsvorſtand ging Herr Flierl zur Eingliederung des Süddeut⸗ ſchen Verbandes in den neuen Staat über. Mit vollem Vertrauen können die Vereine der Zukunft entgegen⸗ ſehen. Der deutſche Sport wird unter der Führung des Herrn v. Tſchammer⸗Oſten weiterleben und weiter aufwärtsſtreben. Das Deutſchlandlied beendete die Eröffnungsrede des Verbandsvorſitzenden. Die Auflöſung des Verbandes ging raſch vonſtatten. Herr Flierl ſtellte den entſprechenden Antrag, der ein⸗ ſtimmige Annahme fand. Verbandsführer und Ver⸗ eine ſind zur Mitarbeit am Neuaufbau des deutſchen Sports bereit, ſie bekräftigen dies durch Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes.“ Den Dank der Vereine an die Behörden überbrachte der Vertreter des Saargebiets, Herr Hempel, der gleichzeitig die Vereine bat, auch fer⸗ nerhin die Zuſammengehörigkeit durch rege Freund⸗ ſchaftsſpiele zu bekräftigen. Hauptſächlich das Saar⸗ gebiet müſſe von den ſüddeutſchen Vereinen beſucht werden, um ſchon damit die Zuſammengehörigkeit des Saarlandes mit dem Deutſchen Reich kundzutun. Schließlich konnte Herr Flierl noch bekanntgeben, daß der Verbandsvorſtand anläßlich der Auflöſung des Verbandes beſchloſſen hat, eine Amneſtie für leichtere Vergehen zu erlaſſen. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Sieg⸗Heil beendete der Vorſttzende nach faſt einſtündiger Sitzungsdauer den letzten Verbandstag des Süddeutſchen Fuß⸗ ball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes. Leichtathletikkamyf Baden— Elſaß 80.59 Punkten Unerwarteter Sieg der badiſchen Leichtathleten In Karlsruhe kam am Sonntag der alljähr⸗ liche Leichtathletik⸗Wetthampf zwiſchen Baden und Elfaß zum Austrag. Die badiſche Mannſchaft war in die⸗ ſem Fahre etwas geſchwächt, da die beſten bad. Vertreter nach Budapeſt für die ſüddeutſche Mann⸗ ſchaft gegen Ungarn abgeſtellt waren. Trotzdem blie⸗ ben aber die Badener ſiegreich und dazu noch in einer Höhe, die einen ganz hervorragenden Erfolg darſtellt. Nur in einigen Lauſwettbewerben, und zwar über 200, 400 und 5000 Meter und 110⸗ Meter⸗Hürden ſtellten die Gä ſt e die Sieger, wäh⸗ rend alle anderen Konkurrenzen von den badiſchen Vertretern gewonnen wurden. Die Leiſtungen beweg⸗ ten ſich auf einem durchſchnittlichen Niveau, zum Teil waren ſie aber auch recht gut. Bedauerlich an dieſem Länderkampf war, daß ihm nur ein geringer Publi⸗ kumserfolg beſchieden war; rund tauſend Zuſchauer wohnten der Veranſtaltung bei. Das iſt um ſo be⸗ dauerlicher, als der Ueberſchuß der Veranſtaltung der Spende für die Opfer der Arbeit zu⸗ geführt werden ſollte. Von einem Ueberſchuß kann unter dieſen Umſtänden kaum eine Rede ſein. Die techniſche Leitung lag in den Händen von Grup⸗ penſportwart Haas⸗Korr und wies keiner⸗ lei Mängel auf. Die Veranſtaltung wickelte ſich auch ohne jeden Mißton ab. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Stahl⸗Pforzheim 11,2, 2. Millius⸗ Elſaß 11,2, Bruſtbreite zurück; 3. Gärtner⸗Mannheim 11,3; 4. Matter⸗Elſaß. 200 Meter: 1. Millius⸗Elſaß 22,9; 2. Gerber⸗ Freiburg i. B. 23,2; 3. Oberle⸗Elſaß 23,4; 4. Stahl⸗ Pforzheim. 400 Meter: 1. Wilhelm⸗Elſaß 52,1; 2. Puffer⸗ Freiburg i. B. 52,9; 3. Edel⸗Elſaß 53,4; 4. Schmidt⸗ Freiburg i. B. 53,5. 800 Meter: 1. Abel⸗Neckarau.00; 2. Puffer⸗ Freiburg.01; 3. Ruch⸗Elſaß.04; 4. Schönahl⸗ Elſaß.07,0. 1500 Meter: 1. Hein⸗Freiburg.0,6; 2. Mößner⸗ Elſaß.13,7; 5000 Meter: 1. Mößner⸗Elſaß 16.15; 2. Lieners Offenburg 16.16,6; 3. Stöckel⸗Elſaß 18.59,0; 4. Acker⸗ mann⸗Salem⸗Raden, aufgegeben. 110 Meter Hürden: 1. Kloſe⸗Elſaß 16,3; 2. Erbs⸗Freiburg 16,7; 3. Roos⸗Elſaß 16,8; 4. Kiß⸗ ling⸗Karlsruhe 1/¼,8. Kugelſtoßen: 1. Märkle⸗Karlsruhe 13,85 Mtr., 2. Rettig⸗Elſaß 13,58 Meter; 3. Kißling⸗Karlsruhe 13,25 Meter. Diskuswerfen: 1. Schulz⸗Freiburg 41,30 Meter; 2. Abele⸗Freiburg 37,49 Meter; 3. Feger⸗ Elſaß 37,19 Meter. Speerwerfen: 1. Kullmann⸗Karlsruhe 58,63 Meter; 2. Abel II⸗Neckarau 53,77 Meter; 3. Neef⸗ Elſaß 44,82 Meter. Hochſprung: 1. Geiſt⸗Freiburg 1,78 Meter; 2. Brun⸗Elſaß 1,76 Meter; 3. Kullmann⸗Karlsruhe 1,74 Meter. Weitſprung: 1. Abele⸗Freiburg 6,84 Meter; 2. Kloſe⸗Elſaß 6,60 Meter; 3. Steuer⸗Karlsruhe 6,56. 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Baden(We⸗ ber, Hermann, Stahl, alle Pforzheim, und Gärnter⸗ Mannheim) 43,1; 2. Elſaß(Matter, Millius, Oberle, Heiſe) 43,5. Schwedenſtaffel: 1. Baden(Abel⸗Neckarau, Förſter⸗Freiburg, Gärtner⸗Mannheim, Stahl⸗Pforz⸗ 3 2. Elſaß(Wilhelm, Edel, Oberle, Heiſe) .06, in. Dauer⸗Gegelflug⸗Weltrekord wieder in deutſchem Vefitz Der Skudenk Karl Schmidt fliegt 36 Stunden und 36 Min.— Abbruch des phankaſtiſchen Fluges auf höheren Befehl In der Zeit vom Donnerstagmorgen bis Freitag⸗ abend hat der junge Student Kurt Schmidt auf dem idylliſchen oſtpreußiſchen Segelfluggelände am Friſchen Haff eine einzig daſtehende Leiſtung vollbracht. Mit ſeinem Segelflugzeug Loerzer Typ Grunau⸗Baby hielt ſich Schmidt 36 Stunden und 36 Minuten in der Luft und holte damit den von Amerika gehaltenen Welt⸗ rekord im Segel⸗Dauerflug wieder nach Deutſchland zurück. Der erſt 27 Jahre alte Student der Philologie und SA.⸗Mann Kurt Schmidt iſt im früheren deutſchen Straßburg in Elſaß geboren. Er iſt ein bewährter Segelflieger, der als Mitglied der Flieger⸗Ortsgruppe Königsberg den amtlichen Segelflugſchein und den Zuſatzfliegerſchein für Schleppfliegen beſitzt. Die Vorbereitungen zu ſeinem Rekordflug hatte Schmidt in aller Stille getroffen. Der Start erfolgte am Donnerstag früh.27 Uhr auf dem idealen Segel⸗ fluggelände der Ortsgruppe Königsberg des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes in Korſchenruh bei Braunsberg am Friſchen Haff. Der Apparat gewann bald eine Höhe von 80 Meter und unentwegt pendelte nunmehr der Pilot auf der 6 Km. langen Strecke zwiſchen Korſchenruh und Ludwigsort hin und her. An den beiden Endpunkten der Strecke wurden bei Einbruch der Dunkelheit Lagerfeuer angezündet und die Flam⸗ Deutſ che Nuder⸗Meiſterſchaften 33 Boote mit 162 Ruderern für Breslau „Das 22. Deutſche Meiſterſchafts⸗Rudern, das am 13. Auguſt auf dem Flutkanal in Breslau ſtattfindet, hat eine Beſetzung erhalten, die mit 33 Booten und 162 Ruderern und Steuerleuten erheblich beſſer ausgefallen iſt als die des Vorjahres, wobei allerdings nicht vergeſſen werden darf, daß ſich im Vorjahre zur Zeit des Meiſterſchaftsruderns unſere beſten Vertreter bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles befanden. Drei Titelverteidiger fehlen diesmal am Start und zwar der Zweier ohne Graf⸗ fuder⸗Urbſchaft vom Berliner Rͤ. am Wann⸗ ſee, der Vierer mit Steuer der Undine Saar⸗ brücken und die Lübecker RG. im Achter. Mit elf Booten weiſt der Achter eine ganz beſonders große Beteiligungsziffer auf. Da in Breslau nur immer brei Boote gleichzeitig ſtarken können, werden zahl⸗ reiche Vor⸗ und Zwiſchenläufe notwendig. So werden allein im Achter vier Vorläufe, zwei Zwiſchenläufe und ein Hoffnungslauf gerudert werden müſſen, wäh⸗ rend in den übrigen Prüfungen je zwei Vorläufe und ein Hoffnungslauf notwendig ſind, ehe die Teilnehmer für die Endkämpfe feſtſtehen. Im einzelnen ſieht die Liſte der Meiſter⸗ ſchaftsanwärter ſo aus: Einer: Dohme(Gubener RC.; Titelverteidiger), Deutſch(Tangermunder RC.), E. Paul(Frankf. RG. Sachſenhauſen), Krakau(Altwerder Magdeburg). Zweier ohne Steuermann: Wiking Berlin(Braun⸗ Möller), Amicitia Mannheim(Günther⸗Ben⸗ der), RV. Bayer Leverkuſen(Hilden⸗Stange), Pruſſia Königsberg. Doppelzweier: Waſſerſportverein Godesberg(Gebr. Arentz, Verteidiger), Hanſa⸗Hamburg(Doll⸗Horn), Re. 1882 Frankfurt a. d. O.(Rosmann⸗Wöllert), Gubener RC. Vierer ohne Steuermann: Sturmvogel Spindlers⸗ feld(Verteidiger), Alemannia Berlin, Mainz⸗Kaſteler RG., Amicitia Mannheim. BWierer mit Steuermann: Mainz⸗Kaſteler RG., Etuf 4 — Eſſen, Berliner Ruderklub, Ra. am Wannſee, Ami⸗ citia Mannheim. 1 Achter: Renngemeinſchaft Wiking Leipzig/ Univerſität Leipzig, Gießener RG. 1877, Mainz⸗Kaſteler RG., Berliner RG. 1884, Renngemeinſchaft Schleſiſcher Re⸗ gatta⸗Verein(2 Boote), Renngemeinſchaft Der Ham⸗ burger RC. Germania Hamburg, Würzburger RV., Kölner Club f. Waſſerſport, Germania Königsberg, Berliner Ruderclub. Ialien wünſcht deukſche Ruderer Zu der internationalen Ruder⸗Regatta, die am 9. und 10. September auf dem Comer See vor der Villa Olmo ſtattfindet, hat der Veranſtalter eine Ein⸗ ladung an den Deutſchen Ruderverband zwecks Teil⸗ nahme deutſcher Vereine gerichtet. Der Veranſtalter hat ſich auch bereit erklärt, mit deutſchen Vereinen, die ſich an dieſer Regatta beteiligen wollen, in Unter⸗ handlung zwecks Bewilligung von Reiſevergütungen einzutreten. Nachdem eine italieniſche Mannſchaft erſt⸗ malig in dieſem Fahre mit einigen der beſten deut⸗ ſchen Mannſchaften in Berlin⸗Grünau zuſammenge⸗ troffen iſt, wäre es im Sinne der Pflege des inter⸗ nationalen Sportverkehrs zu begrüßen, wenn deutſche Mannſchaften einmal an einer italieniſchen Regatta teilnehmen würden. König Georg ſiegt bei der Cowes⸗Regakla Am zweiten Tage der berühmten engliſchen Segler⸗ woche bei Cowes kam Georg von England, der ein ſtändiger Teilnehmer dieſer Regatta iſt, zu ſeinem erſten diesjährigen Erfolge. Die bekannte königliche Rennyacht„Britannia“ mit dem König und dem Prinzen von Wales an Bord, gewann das Haupt⸗ rennen mit 42 Sekunden Vorſprung gegen das ame⸗ rikaniſche Boot„Velsheda“, das am, Tage vorher das Rennen um den Königspokal gewonnen hatte. men wieſen dem Flieger in der Nacht den Weg. Die auflkommenden friſchen Winde gaben Schmidt die Möglichkeit, ſich allmählich bis zu einer Höhe von 200 Meter hinaufzuſchrauben. Kurz nach Mitternacht hatte Schmidt ſchon den deutſchen Segelflugrekord verbeſſert. Am Freitag um 7 Uhr morgens wurde Schmidt durch Zeichen verſtändigt, daß er mit ſeiner bisherigen 24ſtündigen Flugleiſtung den Weltrekord der amerikaniſchen Segelflieger mit 22 Stunden und 50 Minuten bereits übertroffen habe. Aber Schmidt zog unentwegt weiter ſeine rieſigen Schleifen. Noch ſtand zwar am Vormittag der Wind günſtig, aber nach unangenehmen Böen ſetzte ein leichter Regen ein, der jedoch zum Glück nicht die Sicht nahm und ſchon in der Mittagsſtunde aufhörte. Inzwiſchen hatte ſich eine große Schar begeiſterter Zuſchauer auf dem Gelände eingefunden, die mit größter Anteil⸗ nahme den Weiterflug der ſchnittigen Maſchine ver⸗ folgte. Geſchickt die Aufwinde ausnützend, ſegelte Schmidt in Höhen von 80 bis 150 Meter. Stunde um Stunde verrann, ohne daß der kühne Flieger ein Zeichen zur Landung gab. Wieder brach die Dunkel⸗ heit herein, aber immer noch ſchwebte der rieſige Vogel lautlos in der Dämmerung. Endlich um 20 Uhr entſchloß ſich Schmidt zum Landen. Mit großer Be⸗ geiſterung wurde er von dem geſamten Fliegerkorps und den Zuſchauern gefeiert. Allerdings erfolgte ſeine Landung nicht ganz frei⸗ willig, vielmehr war er durch Zeichen, die der an⸗ weſende Vertreter des Luftſport⸗Verbandes geben ließ, zum Landen aufgefordert worden. Nach der erſten ſehr ſtürmiſchen Feier, bei der Schmidt unter großem Jubel auf den Schultern ſeiner Kameraden in das Fliegerlager getragen wurde, konnte er dann endlich einen kurzen Bericht über ſeine einzigartige Leiſtung geben. Angeſichts der langen Dauer des Fluges machte Schmidt einen auffallend friſchen Ein⸗ Der beſcheidene Sportsmann bekräftigte ſeine orte: „Ich hatte noch mehr vorgehabt, aber mir wurd gewinkt und ich gehorchte.“ Von Martens bis Schmidt Die Entwicklung des Dauerflug⸗Rekordes iſt unſtrei⸗ tig ein Ruhmesblatt in der Geſchichte des deutſchen Segelflugſportes. Schon immer haben die deutſchen Flieger auf dieſem Gebiete hervorragende Leiſtungen vollbracht. Bereits im Fahre 1924 gelang es Martens und Hetze, ſich drei Stunden mit einem motorloſen Flugzeug in der Luft zu halten. Dann ging der Rekord vorübergehend an Frankreich, aber im Jahre 1924 holte der unvergeſſene oſtpreußiſche Schul⸗ lehrer Ferdinand Schulz mit einem in der ganzen Welt Aufſehen erregenden Flug von 9 Stunden Dauer den Rekord wieder nach Deutſchland zurück. Volle fünf Jahre beſtand dieſe einzigartige Leiſtung. Aber im Jahre 1929 war es mit Reichswehr⸗Oberleutnant Dinort aus Ortelsburg wieder ein Deutſcher, der wie Schulz ebenfalls in Roſſitten den Dauerflug⸗ Weltrekord auf 15 Stunden ſchraubte. mit 16.11,30 Stunden übertrumpfte dann im Jahre 1932 Hetſchel⸗ Kaſſel alle ſeine Vorgänger, doch noch im gleichen Jahre warteten zwei amerikaniſche Segelflieger in Kalifornien mit einer weitaus beſſeren Leiſtung von etwa 22.50,00 Flugſtunden auf. Wohl gelang es dem Fluglehrer Erich Lorenz noch in dieſem Fahre, in Roſſitten den deutſchen Segelſtus⸗Rekord auf 16½ Stunden zu verbeſſern, aber die Welthöchſtleiſtung blieb weiter unangetaſtet. Erſt Schmidt hat mit ſei⸗ nem grandioſen Flug von Donnerstag früh bis Frei⸗ tagabend die wertvollſte aller Segelflugleiſtungen wie⸗ der in deutſchen Beſitz zurückgebracht. Dieſer Welt⸗ rekord ſollte für längere Zeit Beſtand haben. Sporkneuigkeiten in Kürze Zahlreiche Nachmeldungen ſind für die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften eingegangen, die am 12. und 13. Auguſt in Köln abgewickelt werden. Es liegen jetzt 405 Einzel⸗ und 36 Staffelmeldungen vor Am ſtärkſten iſt der Marathonlauf mit 61 Teil⸗ nehmern beſetzt. Schmelings Bezwinger, der Kalifornier Max Baer, iſt von der Athletikbehörde von Kanſas wegen Vertragsbruches disqualifizert worden. Die Kommiſſionen in Kalifornien und New Pork wurden verſtändigt und aufgefordert, die Disqualifikation zu beſtätigen Grund zu der Maßnahme war, daß Baer einen Kontrakt zu einem Schaukampf nicht erfüllte. Gegen den„wilden Fußball“ Prof. Glöckler, der Gauführer des Gaues III (Berlin⸗Brandenburg) erläßt folgende Anordnung: 1. Den Gauvereinen wird ſtrengſtens unterſagt, ge⸗ gen ſogenannte wilde Vereine, insbeſondere ehemalige rote Sportvereine, zu ſpielen. Zuwiderhandelnde haben mit ihrem Ausſchluß zu rechnen. 2. Den Gau⸗ vereinen wird verboten, ohne meine Erlaubnis kom⸗ binierte Mannſchaften aus Mitgliedern mehrerer Ver⸗ eine zu bilden. 3. Den Gauvereinen wird verboten, ihre Spielplätze Mannſchaften wilder Vereine, die nicht einem anerkannten Verband angehören, zur Verfügung zu ſtellen. Auf keinen Fall dürfen ehemalige rote Sportvereine auf Plätzen unſerer Gauvereine zugelaſ⸗ ſen werden. 4. Den Mitgliedern unſerer Vereine wird ſtrengſtens unterſagt, in kombinierten Mannſchaften zuſammen mit Nichtmitgliedern des Gaues zu ſpielen. Fortunas Deulſchland⸗Reiſe Mit einem Sieg gegen den FV. Saarbrücken hat der Deutſche Fußballmeiſter Fortuna⸗Düſſeldorf die neue Spielzeit begonnen. Für die nächſte Zeit harren der ausgezeichneten Mannſchaft einige ungleich ſchwerere Aufgaben. Da iſt zunächſt am 12. und 13. Auguſt in Berlin die Jubiläumsveranſtaltung des VfB. Pan⸗ kow, bei der Fortuna am erſten Tage gegen die Elf des Veranſtalters, am zweiten gegen die von Hertha⸗ BSC. ſpielt. München 1860 hat in umgekehrter Reihen⸗ folge die gleichen Partner. Für den 20. Auguſt ſind die Düſſeldorfer vom Dresdener S. verpflichtet worden, der in den letzten Jahren den jeweilig Deut⸗ ſchen Meiſter ſtets ſchlagen konnte. Am 26. Auguſt tritt Fortuna in München gegen den FC. Bayern an, und ſchließlich wird am 27. Auguſt noch gegen den 1. FC. Nürnberg geſpielt. Waſſerball⸗Endſpiele verlegl Die für den 26. und 27. Auguſt angeſetzten End⸗ ſpiele. um die Deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft in Erfurt mußten verlegt werden, da am 27. Auguſt in Erfurt gleichzeitig eine große Kunbgebung der NSBO ſratlindet. Im gegenſeitigen Einvernehmen wurden deshelb die beiden Endih:ele auf den 2. und 3. Sep⸗ tember yerlegt. Europa-⸗Meiſterſchaflen im Gewichlheben Zehn Nativnen in Eſſen Für die Europameiſterſchaften un Gewichtheben, die bekantnlich in der Zeit vom 16. bis 17. September in Eſſen veranſtaltet werden, liegen ſchon die feſten Zuſagen aus zehn Ländern vor, und zwar im einzel⸗ nen von Holland, Luxen: burg, Frankreich, der Schweiz, der Tſchechoſlowakei, von Oeſterreich, Eſtland, Däne⸗ mark, Schweden und Italien. Erwartet werden noch die Meldungen von Belgien und Polen. Aegypten will als außereuropäiſche Nation außer Wettbewerb teilnehmen, ſo daß mit Deutſchland in Eſſen die Ver⸗ treter von 14 Nationen verſammelt ſein werden. Kein Welkrekord der Polin Weiß Die vielfach verbreitete Nachricht von einem in Bialyſtok aufgeſtellten Weltrekord im Diskuswerfen durch die bekannte Polin Hedwig Weiß mit einem Wurf von 44,60 Meter beſtätigt ſich inſofern nicht, als der Rekord keine Anerkennung finden kann. Von einer Beſtleiſtung konnte gar keine Rede ſein, da die 1 im Augenblick des Werfens den Wurfkreisrand übertrat. Skuck nach England eingeladen Der bekannte deutſche Autorennfahrer, Europa⸗Berg⸗ meiſter Hans Stuck, hat eine Einladung nach England erhalten, um an dem am 30. September ſtattfinden⸗ den Shelsley Walſh⸗Bergrennen teilzunehmen. Die⸗ ſes Rennen iſt ein Original, denn es führt über die kurze Strecke von nur 1000 Hards und wurde von Stuck bereits einmal, im Jahre 1930, gewonnen. Bei dieſer Gelegenheit ſchuf Stuck auch den heute noch beſtehenden Streckenrekord von 42,8 Sekunden. Man darf geſpannt ſein, ob bis zum Termin dieſes Ren⸗ nens ſchon Stucks neuer Rennwagen fertiggeſtellt iſt, der bei den Werken der Auto⸗Union vor der Voll⸗ endung ſteht. Hohnſtein⸗Bergrennen am 10.Sepk. Das alljährlich vom AC. 04 Dresden durchgeführte Hohnſtein⸗Bergrennen in der Sächſiſchen Schweiz iſt nunmehr auf den 10. September angeſetzt worden. Zielfahrk nach Rügen Zum 13. Auguſt ruft die Bezirksführung 42 des NSKͤK. zu eier Zielfahrt nach dem ſchöen Oſtſeebad Binz auf Rügen auf. Es liegen bereits ſchon jetzt viele Meldungen vor. Die Bedingungen ſind folgende: Abfahrtzeit(beſcheinigt) Nacht Donnerstag⸗Freitag Uhgr. Es kann ein Scheitelyunkt eingelegt werden. Die Luftlinie wird gewertet Eintreffen am 13. Aug. ipäteſtens 12 Uhr. Nennſchluß Freitag, 11. Auguſt. Nachnennung bis Soyntag 13. Auguſt, 12 Uhr, mit 20% Prozent Aufſchlag mög'nch. Nenngeld einſchl. Gra⸗ nitzplakette 5 RM. Anſchließend Geſchicklichkeitsübun⸗ gen. Nenngeld Klaſſe 1 Wagen 2 RM., Klaſſe 2 Motorräder mit Beiwagen 1 50, Klaſſe 3 Motorräder 1 RM. Nennſchluß wie oben. Nachnennung am 13. Auguſt bis 13 Uhr möglich. Meldungen ſind an den Bezirksführer 42, Paul Hosp jun., Saßnitz auf Rüg. zu richten. Rügen., die ſchönſte Inſel Deutſchlands, Binz mit ſeinem ſchönen Badeſtrand erwartet Sie. Zuſchriften aus allen Teilen Deutſchlands beweiſen ſchon jetzt das aroße Intereſſe. Verbinden Sie die Fahrt mit Ihrem Kuraufenthalt. 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Die ork wurden fikation zu daß Baer rfüllte. allꝰ Gaues III ordnung: terſagt, ge⸗ ehemalige rhandelnde Den Gau⸗ ibnis kom⸗ hrerer Ver⸗ verboten, e, die nicht Verfügung alige rote ne zugelaſ⸗ reine wird innſchaften zu ſpielen. eiſe en hat der die neue harren der ſchwerere Auguſt in VfB. Pan⸗ en die Elf n Hertha⸗ er Reihen⸗ uguſt ſind verpflichtet ilig Deut⸗ 26. Auguſt T. Bayern gegen den egt bten End⸗ rſchaft in Auguſt in er NSBO n wurden id 3. Sep⸗ 4 im heben, die September die feſten im einzel⸗ r Schweiz, nd, Däne⸗ rden noch Aegypten zettbewerb die Ver⸗ rrden. Weiß einem in kuswerfen nit einem ern nicht, ann. Von n, da die fkreisrand laden opa⸗Berg⸗ England attfinden⸗ nen. Die⸗ über die urde von nnen. Bei eute noch en. Man eſes Ren⸗ eſtellt iſt, der Voll⸗ Sepk. chgeführte chweiz iſt vorden. 3 42 des Oſtſeebad ſchon jetzt folgende: g⸗Freitag werden. 13. Aug. Auguſt. Uhr, mit ſchl. Gra⸗ eitsübun⸗ Klaſſe 2 otorräder am 13. dan den auf Rüg. Binz mit uſchriften hon jetzt ahrt mit nnen bei nig von erfügung 2 Jahrgang 3. Nr. 197. Seite 13 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 7. Auguſt 1933 Heute noch ſechs Millionen Eklaven Der große Sklavenbefreier, der den Menſchenhandel nichk ausroklen konnke— Zum hunderkſten Todes⸗ In dieſen Tagen, da überall im britiſchen Weltreich und damit in vielen Teilen der Welt das Andenken William Wilberforts, des muti⸗ gen Vorkämpfers für die Abſchaffung der Sklaverei und des Menſchenhandels, gefeiert wird, iſt es gewiß angebracht, den Blick zurück ſchweifen zu laſſen und gleichzeitig die Ent⸗ wicklung zu betrachten, die ſeit jenen Tagen vor hundert Jahren vor ſich gegangen iſt. Da⸗ bei ergibt ſich in erſter Linie die immerhin merk⸗ würdige Feſtſtellung, daß auch heute von einer reſtloſen Beſeitigung des Menſchenhandels nicht die Rede ſein kann, und daß auch die Skla⸗ verei, in den verſchiedenſten Formen, noch in vielen Gegenden der Erde fortbeſteht. Die abeſſiniſche Hölle Die Zahl der heute noch in der Welt lebenden farbigen Sklaven wird von Sachverſtändigen auf mindeſtens ſechs Millionen geſchätzt. Das Mutterland des Sklavenhandels iſt nach wie vor Abeſſinien, wo regelmäßig Märkte ſtatt⸗ finden, auf denen die Menſchenware, Männer, Frauen und Kinder verkauft und gekauft wer⸗ den. Die Preiſe für dieſe Sklaven ſchwanken zwiſchen 5 und 40 engl. Pfund, je nach Qualität und der Arbeitsleiſtung. Das Los dieſer un⸗ glücklichen Parias der Menſchheit iſt auch heute noch genau ſo grauenhaft wie in der Vergan⸗ genheit. Nach Schilderungen von Augenzeugen ſoll es in den meiſten Fällen einer Hölle auf Erden gleichen. Der Völkerbund hat ſich zwar, auf Anträge von verſchiedenen Seiten hin auch mit dieſer Angelegenheit ſchon befaßt, bisher aber noch keinerlei Abhilfe geſchaffen. In eingeweihten Kreiſen wird behauptet, daß der Bericht, den Lord Lugard im Jahre 1922 nach genauem Stu⸗ dium der Unterlagen vorlegte, die Mitglieder der vom Völkerbund eingeſetzten Spezialkom⸗ miſſion derartig erſchüttert habe, daß man es vorzog, der Weltöffentlichkeit vorläufig die Wahrheit über dieſes grauenhafte menſchliche Elend vorzuenthalten. Es handelt ſich um das Leben und Schickſal von rund zwei Millionen Menſchen. Auf den Sklavenmärkten Aſiens Außer in Abeſſinien iſt auf dem afrikaniſchen Kontinent der Menſchen⸗ und Sklavenhandel vor allem in der Negerrepublik Liberia in Blüte. Auf dem aſiatiſchen Erdteil halten Arabien kag von William Wilberforks und China den Rekord. Die Zahl der auf ara⸗ biſche Märkte verſchleppten und dort häufig zu einem Spottgeld feilgebotenen Menſchenſklaven wird auf etwa eine Million geſchätzt. In China blüht vor allem der Handel mit Kindern im Alter zwiſchen zehn und zwölf Jah⸗ ren, die dann häufig genug zu den allerſchwer⸗ ſten Kuliarbeiten herangezogen werden, ſo daß ſie trotz aller Bedürfnisloſigkeit und Zähigkeit, die ſie von Natur aus beſitzen, meiſt ſchon nach wenigen Jahren zu Grunde gehen. Die Zahl dieſer in die Sklaverei verkauften chineſiſchen Kinder ſollen mit zwei Millionen eher zu nie⸗ drig als zu hoch gegriffen ſein. Im übrigen fin⸗ det dieſer Handel mit Menſchenware nicht etwa nur in dem ſchwer zugänglichen Innern Chinas verweſer Horthy ſeinen Anfang. ſtatt, ſondern auch direkt unter den Augen der Europäer, wie zum Beiſpiel in Honkong, die⸗ ſer von der weſtlichen Ziviliſation am meiſten berührten und beeinflußten chineſiſchen Hafen⸗ großſtadt. Spuren von Menſchenhandel und Sklaverei finden ſich auf dem aſiatiſchen Feſtland außer⸗ dem noch in einigen Gebieten des indiſchen Hochlandes, vor allem in Kaſchmir und in Hin⸗ dukuſh. Verſteckte Formen von Sklaverei Menſchliche Sklavenarbeit braucht nicht immer ſofort und deutlich erkennbar zu ſein. Sie ver⸗ ſteckt ſich häufig genug hinter geſetzmäßigen For⸗ men und gilt dann als zu Recht beſtehend. Die Das große Pfadfindertreffen in Ungarn In Gödöllö in Ungarn nahm das große intern ationale das Jamboree, mit einer gewaltigen Parade aller Teilnehmer vor dem ungariſchen Reichs⸗ Pfadfindertreffen, ſogenannte Reichsverweſer Horthy(links) mit dem Gründer des Pfad⸗ findertums, Lord Baden⸗Powell, bei der Abn ahme der Parade Gewitterregen. bekannteſten Formen von Sklaverei dieſer Art ſind die Leibeigenſchaft und die Zwangsarbeit. Faſt in ganz Südamerika, vom mexikaniſchen Golf bis hinunter zum Cap Horn, iſt die Leib⸗ eigenſchaft zu Hauſe. Beſonders im Perana⸗ Diſtrikt, in Argentinien, wird dieſe Leibeigen⸗ ſchaft ſo ſtreng gehandhabt, daß ſie ſich praktiſch von der Sklaverei überhaupt nicht mehr unter⸗ ſcheidet. Die weitaus größte Zahl dieſer Land⸗ arbeiter, die auf den großen Haciendas und in den weiten Pampas Sklavenarbeit leiſten, iſt außerdem durch ein ganz geriſſenes Syſtem der Kreditwirtſchaft und durch Wucherzinſen derar⸗ tig in Schuldknechtſchaft geraten, daß meiſt auf Generationen hinaus gar keine Möglichkeit mehr beſteht, frei zu kommen. Die Zwangsarbeit von Farbigen und Miſch⸗ lingen wird in erſter Linie von Portugieſen und Franzoſen betrieben. Ein ganz großer Teil des Kolonialbeſitzes beider Länder iſt nur durch den Schweiß und mit dem Blut von Sklaven zu dem Wohlſtand und Reichtum gebracht worden, den er heute für die Mutterländer bildet. Franzoſen und Portugieſen wiſſen das auch ganz genau und haben ſich daher, bisher leider mit Erfolg, ſtets dagegen gewehrt, daß dieſe Form kolonialer Zwangsarbeit, die nicht nur menſchenunwürdig iſt, ſondern ein Hohn auf jede Ziviliſation iſt, abgeſchafft wird. Rundfunk⸗Programm für Montag, den 7. Auguſt 1933 Mühlacker: Zeit, Nachrichten, Wetter..10 Früh⸗ konzert. 10.10 Muſizierſtunde. 11.55 Wetter⸗ bericht. 12.00 Mittagskonzert. 13.15 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.50 Orgelmuſik. 16.30 Nachmittagskonzert. 18.10 Zu Hirſau bei dem Abte... 18.35 Zeit, Nachnichten, Landwirt⸗ ſchaft. 19.00„Stunde der Nation“. Chriſtian Dietrich Grabbe. Ein deutſches Dichterſchickfal. 20.00 Oeſterreich. 21.30 Konzert. 22.30 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.35 Vortrag über Oeſterreich. 23.00 Tanzmuſik. München:.00 Frühkonzert. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.30 Volksmuſik. 14.50 Konzertſtunde. 15.35 Der Hund von Ellernbeck. Eine Erzäh⸗ lung. 16.05 Südafrika. Vortrag. 18.00 Vom Sommer und Sonne. 19.00„Stunde der Na⸗ tion“. 20.00 Konzert des NSBO⸗Orcheſters. 21.00 Oeſterreich. 21.30 Hochſommernacht. 23.00 Kammermuſik. Deutſchlandſender:.20 Frühkonzert..45 Fritz Müller⸗Partenkirchen:„Erblich belaſtet“ und andere Nachdenklichkeiten. 11.30 Der preu⸗ ßiſche Soldatenkönig und die Seinen. 12.00 Mittagskonzert. 14.00 Konzert. 15.45 Bücher⸗ ſtunde. 16.00 Konzert. Wetterausſichten für Montag Fortdauer des ſchönen Wetters. Strichweiſe Stalt Harten! Freunden und Bekannten geben wir tieferschüttert bekannt, daß mein geliebter Mann, unser lieber Sohn. Bruder, Onkel, Schwiegersohn und Schwager * erner Hudile Inh. des Eisernen Kreuzes und der Bad. Verd.-Med. im Alter von 34 Jahren am 3. d. M. durch Motorrad- unfall aus diesem Leben geschieden ist. Mannheim(S 3.). 6. August 1933. In tiefer Trauer: Hella Muckle geb. Egner Fam. Jakob Muckle, Fam. Fam. Karl Schäfer, Fam. Egner, Mannh Die Beerdigung findet Montag. 7. nachm. 1 Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt. Reinhold Muckle. Karlsruhe Mannheim Karlsruhe eim. August 1933. geblicher Neffe 4 Todesanzeige Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief Samstag mittag 3 Uhr mein lieber Bruder und unver- Karl Heiland im Alter von 23 Jahren nach schwerem. mit grohßer Geduld getragenem Leiden. Mannheim, den 6. August 1933. Um stille Teilnahme bitten die trauernd Hinterbliebenen Karl Gruber und Frau Otto Heiland. Die Beerdigung findet Montag mittag 4% Uhr statt. Luchdmcereien R 3, 14/15 liefern schnellstens Achmatz& Laschinger C7., 6 Uffene Stelſen Lehrjunge nicht u. 18., der d. Vorführen er⸗ lernen will, vorerſt ohne gegenſ. Vergüt, ſof. geſucht. Elektrotechniker wer⸗ den bevorzugt. Palaſt⸗Lichtſpiele. Sieſſengesuche HSBO-Mann in allen Arbeiten be⸗ wand., fleißig, brav u. rechtſchaffen, ſucht Arbeit, gleich welcher Art. Angeb. u. Nr. 18364“ a. d. Verlag ds. Bl. Terwietfäriguns- Ipparate u. 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