guſt 1933 under porot oſzen echer obei. eson- aisen. 65 — ———— Lahrgang 3. Nr, 211 nas MariomalsoziaLisriscnx Schriftleitung: Mannheim, f 3, 14/15. Fernruf 204 86 u. 314 71.— Das„Haken⸗ kreuzbanner“ erſcheint 7mal wöchentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfennig, bei Poſtzuſtellung zuzüglich 36 Pfennig. Einzelpreis 15 Pfennig. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger Mannheim/ Montag, 21. Auguſt 1933 entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung Regelmäßia erſcheinende Beilags aus allen Wiſſensgebieten. Heutige Ausgabe 12 Seiken 8 d Wsss v Wr W W—— zeile im Annahme: 19 u KAMPFBLATTEN. Anzergen: Die 10geſpalt. Millimeterze 40 Pfg. Für kleine Ang 6,Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach auflfent nzeigen⸗ Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Manne und 34471. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Mannhe ſtand Mannheim.— Poſtſcheckkonto. Das„Hakenkrenn Für unverlangt eingeſandte Manufkripte übernehmen wi Preis 10 Picz⸗ EMS meter⸗ „aruf 204 86 cher Gerichts⸗ bigshafen 4960. Verantwortung. Verlagsort Mannheim. Führer und Volk Reichskanzler Adolf Hitler auf der Stabsführertagung in Godesberg Berlin, 20. Auguſt.(Eig. Meldung.) Vor den zu der Tagung in Bad Godesberg verſam⸗ melten Stabsführern der SA, SS und des Stahlhelms hielt der Führer Reichskanzler Hitler eine zweieinhalbſtündige Rede, in der er ſich mit grundſätzlichen Fragen unſeres welt⸗ anſchaulichen und politiſchen Kampfes befaßte. Es iſt kennzeichnend für die unerhört tiefe und weſenhafte Auffaſſung ſeiner großen Miſſion, daß der Führer ſich hier vor den kämpferiſchen Willensträgern der deutſchen Revolution nicht in eng begrenzter Zielſetzung erſchöpfte, ſondern Gedanken entwickelte, die von innen her das Weſen der deutſchen Erhebung in ihrer ganzen Tiefe erfaßten. Nach sinleitenden hiſtoriſchen Perſpektiven der Ideenumwälzung in der Geſchichte der Völker geißelte er die inneren Widerſprüche der Demokratie, des Liberalismus und des Marxis⸗ mus, die das nun vergangene Jahrhundert be⸗ herrſcht haben. Die innere Unwahrhaftigkeit dieſer Lehren, die ſich auf die wirklichkeits⸗ fernen Begriſfe von Individuum und Menſch⸗ heit aufbauten, hätte naturnotwendig die Zei⸗ tenwende durch den Nationalſozialismus her⸗ beigeführt, der die liberaliſtiſche Formalauf⸗ faſſung des Staates durch die lebendige Auf⸗ faſſung des Volkes überwunden habe. Unſere große Aufgabe ſei es nun, eine neue politiſche Führerausleſe zum Träger der Verwaltung unſeres geſamten Volkstums und damit der deutſchen Zukunft zu erziehen. Es müſſe ſyſte⸗ matiſch eine Führungshierarchie auf politiſchem Gebiet entwickelt werden, die die ganze Na⸗ tion wie eine Klammer zuſammenhalte. Dieſer Prozeß ſei unbedingt notwendig, weil die natürliche Baſis für dieſe Ausleſe bei uns nicht mehr vorhanden ſei. Es gelte, die neue Welt⸗ anſchauung in Deutſchland ſo tragfähig aus⸗ zuprägen, daß ſie das zuſammenhaltende Ele⸗ ment in unſerem Volk darſtelle. Das ſei das Entſcheidende für die Zukunft. Er habe die Ueberzeugung, daß das Werk erfolgreich zu Ende geführt würde, in eine weiteſte Zeit⸗ räume überdauernde natürliche Evolution. Die SA habe die Aufgabe, den erzieheri⸗ ſchen Gedanken unſerer Weltanſchauung praktiſch zu geſtalten. Das Volk wolle geführt ſein, aber es wolle, daß die, die es führen, zur Führung fähig und dazu geboren ſeien. Das Volk habe ein Recht zu fordern, daß ſeine Führung genau ſo heroiſch ſei, wie dieſe es vom Volk fordere. Nicht ver⸗ walten wollen wir dieſes wertvolle, uns anver⸗ traute Gut, ſondern führen dadurch, daß wir eine dauernde lebendige Verbindung des Volls zur tragenden Staatsidee herſtellen. Der Führer behandelte ſodann das Verhältnis zur Armee. Er führte dabei u. a. aus: Alle Organiſationen müßten ihre Funktionen klar gliedern und gegeneinander abgrenzen. Das Verhältnis der SA zur Armee ſei das gleiche wie das der politiſchen Führung zur Armee. Beide ſeien nicht Selbſtzweck, ſondern dienten nur dem einen Zweck, der Erhaltung unſeres Volks. Von dieſen Gedanken des Volkstums aus lehne er auch die Germaniſierung von unſe⸗ rem Volke fremden Menſchen und Völkern ab, da dieſe nie eine Kräftigung und Stär⸗ kung, ſondern höchſtens eine Schwächung des Raſſenkerns unſeres Volkes bedeuten würden. Aus dieſem Geſichtspunkt der Geſchloſſenheit und Humanität heraus, verlange er auch von ſeinen SA⸗Führern, daß ſie immer nur das Verbindende, nicht das Trennende ſähen. Alle Auseinanderſetzungen innerhalb der Nation halte er heute vollkommen ausgeſchloſſen. Dazs Volk, das heute wieder Glaube, Zuverſicht und Vertrauen gewonnen habe, verſtehe alles, was wir tun, wenn wir es geſchloſſen tun. Wenn wir in einem ſolchen unzertrennlichen Bund in graniter Treue zuſammenſtünden dann werde das deutſche Volk nicht der Sklave anderer, ſon⸗ dern der Herr ſeiner ſelbſt ſein. Anſprache des Stabschef Röhm auf der Reichsſtabs führerkagung Bad Godesberg, 20. Auguſt.(Eig. Mld.) Auf der Reichsſtabsführertagung der SA und SqS führte Stabschef Röhm in ſeiner Ein⸗ führungsrede u. a. aus: Die kommenden Mo⸗ nate würden vor allem der durch das zahlen⸗ mäßige Anwachſen bedingten Neuordnung der SA und der Eingliederung des Stahlhelms in ihre Reihen dienen. Unter keinen Umſtänden werde er dulden, daß die braunen Kämpfer der Bewegung ſich von ihrem Ziel ablenken laſſen durch äußeren Glanz und Prunk, ſondern er ver⸗ lange von jedem SA⸗Mann und Führer die alte Schlichtheit und Einfachheit. Es werde dafür geſorgt werden, daß dem poli⸗ tiſchen Soldaten ſein Recht im neuen Staat, den er erkämpft hat, bewahrt werde. Im heutigen Deutſchland ſei bereits Unge⸗ heures geleiſtet worden, aber noch ſtehe Ge⸗ waltiges zu tun bevor. Die offenen Gegner des Nationalſozialismus ſeien zu Boden geſchlagen, aber noch nicht verſchwunden. Mit allen Mitteln werde es die SA verhindern, daß der geſchla⸗ gene Feind ſich wieder erhebe. Stabschef Röhm ſchloß die glänzend verlau⸗ fene Tagung mit einem dreifachen, begeiſtert aufgenommenen Heil auf Deutſchland und ſeinen Führer. Rie ſah Baden eine gewaltigere Ausſtellung Erſte Nationalſozialiſiiſche Grenzlandwerbemeſſe— Rieſenbeteiligung aus ganz Baden— Gewaltige Ver frauenskundgebung für die nationalſo zialiſtiſche Wirtſchaftsfüh rung Karlsruhe, 20. Auguſt.(Sonderbericht des HB.) Zur erſten Nationalſozialiſtiſchen Grenz⸗ landwerbemeſſe, die in der Zeit vom 9. bis 27. September in Karlsruhe ſtattfindet, iſt eine überraſchend große Zahl von Anmeldungen aller badiſchen Wirtſchaftszweige eingegangen. Die Ausſtellungsleitung kann daher trotz des Anbaus weiterer 2 Hallen keine Anmeldun⸗ gen mehr entgegennehmen. Die endgültige Platzzuteilung iſt nunmehr erfolgt. Die Meſſe wird ſchon rein räumlich eine derartige Ausdehnung haben, wie noch nie vorher eine Ausſtellung in Baden. Die ge⸗ ſamte Fläche des Ausſtellungsgeländes be⸗ trügt rund 25 000 Qadratmeter; hiervon be⸗ anſpruchen die gedeckten Ausſtellungsräume 7800 Quadratmeter. In der Städtiſchen Ausſtellungshalle mit über 3000 Quadratmeter werden ein Teil der badi⸗ ſchen Großinduſtrie, das Fremden⸗ und Ver⸗ kehrsweſen, die Preſſe⸗, Propaganda⸗ und Buch⸗ Ausſtellung, die Staatliche Majolika⸗Manufat⸗ tur, das Badenwerk, die Reichsbahn, das badi⸗ ſche Hafenamt, das ſtädtiſche Hafenamt Karls⸗ ruhe, ſowie die badiſchen Schiffahrtsgeſellſchaf⸗ ten ausſtellen; ferner wird in der Ausſtellungs⸗ halle eine badiſche Winzerſtube eingerichtet, in der die erleſenſten badiſchen Weine zum Aus⸗ ſchank gelangen. Direkt anſchließend an die Ausſtellungshalle werden zwei Holzhallen von je 1200 Quadratmeter Fläche erſtellt. Die eine wird ausſchließlich vom badiſchen Handwerk, den Innungen, Verbänden uſw. beanſprucht. In der zweiten Holzhalle werden diejenigen indu⸗ ſtriellen Erzeugniſſe zur Schau gelangen, die in der Ausſtellungshalle nicht mehr unterzubringen ſind. Die für die badiſche Holzſchau erricheten Kleinhäuſer bleiben während der Grenzland⸗ werbemeſſe ſtehen; in ihnen wird die NS⸗ Frauenſchaft eine beſondere hauswirtſchaftliche Schau durchführen. Das weitere Freigelände neben den Holzhäuſern wird gleichfalls von der badiſchen Großinduſtrie belegt. Die land⸗ wirtſchaftliche Schau findet während der Grenz⸗ landwerbemeſſe, wie bereits berichtet, in der Zeit vom 22. bis 26. September auf dem Schmiederplatz ſtatt. Ferner wird im Hotel Nowack die badiſche Bauernkammer eine Ge⸗ flügelſchau und Kaninchenausſtellung' durch⸗ führen. Mit der endgültigen Platzzuteilung läßt ſich jetzt der gewaltige Umfang dieſer größten Kund⸗ gebung des Grenzlandes Baden überſehen. Sie wird ein Bild der Einheitlichkeit und Geſchloſ⸗ ſenheit des geſamten Schaffens eines Landes bieten, wie dies bisher noch nie gezeigt wurde. Die Schau wird zu einer machtvollen Wil⸗ lensäußerung aller badiſchen Gewerbe⸗ und Wirtſchaftszweige in die Führung des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staates werden. Um den zu erwartenden Maſſenbeſuch bewäl⸗ tigen zu können, werden von der Reichsbahn Sonderzüge eingelegt werden. Einzelne Orte und Bezirke haben bereits die Einrichtung eines Sonderzuges beantragt. Die Ausſtellungslei⸗ tung hat ſich an die Deutſche Reichsbahn wegen einer Fahrpreisermäßigung für die Dauer der Grenzlandwerbemeſſe um 33½ Prozent ge⸗ wandt. Alle diesbezüglichen Anfragen ſind an den Gaureferenten für Ausſtellungs⸗ und Meſſe⸗ weſen und Landesbeauftragten des Inſtituts für Wirtſchaftspropaganda, Robert Rützler, Karlsruhe, Handelskammer, Karlsſtraße 10, Telephonanruf 7114 zu richten. Große Kundgebung der Hitler⸗Zugend im Münchener Dante⸗Stadion München, 20. Auguſt.(Eigene Meldung.) Bei einer großen Kundgebung der Hitlerjugend im Münchener Dante⸗Stadion ſprach nach den einleitenden Worten des Gebietsführers Klein und des Münchener Oberbürgermeiſters Fi e h⸗ ler der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Er ſtellte in ſeiner Anſprache feſt, daß ein Syſtem zuſammengebrochen ſei, das ſich ſtets nur als jugendfeindlich erwieſen habe. Ihr alle, die ihr angetreten ſeid, ſeid Mitgeſtalter Reichskanzler Hitler in Nürnberg Reichskanzler Adolf Hitler⸗iſt in Nürnberg eingetroffen, um die Vorbereitungen für den kom⸗ menden Reichsparteitag zu beſichtigen. eines großen hiſtoriſchen Beiſpiels für die Be⸗ hauptung, daß eine Regierung ſtets danach zu beurteilen ſei, wie ſie ſich zur Jugend verhalte. Das neue Syſtem, das große Opfer auf die Schultern der Jugend bürdet, hat damit den Beweis geliefert, daß die Jugend die Forde⸗ rung auf Arbeit und Pflichterfüllung voll und ganz verſtanden hat. Wir wollen darüber wachen, daͤß der Geiſt des Nationalſozialismus rein erhalten bleibt, wie der Führer ihn uns gelehrt hat. Das iſt unſere und eure hiſtoriſche Miſſion. Mit dem gemeinſamen Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗ Liedes beſtätigte die Jugend die Worte ihres Führers.— Staatsminiſter Wagner führte ſodann u. a. aus: Ich freue mich, daß ich der Schirmherr dieſes Gebietstreffens ſein darf und bin ſtolz darauf, für euch etwas tun zu können. Wir wollen unſere große Kraft der neuen Zeit geben, wir wollen das neue Deutſchland ſoweit bauen, daß ihr es nur zu vollenden und zu ſichern braucht. Unſere ſtolze Bewegung wird ein neues Deutſchland bauen, das Jahrtauſende überdauern ſoll. Unſere ſtolze Bewegung wird aber auch dafür ſorgen, daß die Jugend bei den anderen Völkern emporwachſen wird zu voller Verantwortlichkeit im Staat. So wird eine ge⸗ waltige, große Zeit anbrechen nicht nur für Deutſchland, ſondern für die Völker der ganzen Welt. Daß unſer Deutſchland rein und ſauber bleibe, ſei unſer heutiges Gelöbnis. Erste Hationalsozialistsche Grenzlandwerhemesse vom 9. bis 27. Seplember 1933 in Karisruhe „Hakenkreuzbanner“ Montag, 21. Auguſt 1933 Jahrgang 3. Nr. 211. Seite 2 Die Almoſphäre von Ruhe, Ordnung und Vertrauen Doug Brinkley über das neue Deutſchland Leipzig, 20. Auguſt.(Eigene Meldung.) Der amerikaniſche Radioſprecher Doug Brinkley, der ſeit einigen Monaten Deutſchland bereiſt, und der das amerikaniſche Volk in Rundfunk⸗ berichten objektiv über die tatſächliche Lage in Deutſchland unterrichtet, hielt am Samstag über den Kurzwellenſender eine Anſprache an die amerikaniſchen Hörer. Er unterſtrich zu⸗ nächſt die Bedeutung der bevorſtehenden Brau⸗ nen Meſſe, deren wirtſchaftliche Vorzüge auch für den ausländiſchen Beſucher und Käufer er beſonders hervorhebt. In ſeinen weiteren Ausführungen erklärte er dann, daß er in Leipzig die gleiche Atmoſphäre gefunden wie überall in Deutſchland, nämlich eine Atmoſphäre von Ruhe und Ordnung, Ver⸗ trauen und Aktivität. Dem Auslande beginne nunmehr klar zu werden, daß Deutſchland in den letzten fünf Monaten größere Fortſchritte gemacht habe, als irgendein anderes Land. Hitlers Geiſt herrſchte heute in ganz Deutſch⸗ land, es ſei vom Idealismus ſeines Kanzlers inſpiriert. Hitler habe Deutſchland vom Kom⸗ munismus und von den Gefahren des Bol⸗ ſchewismus gerettet. Dem nationalen Leben in Deutſchland habe er den Geiſt unbeſiegbarer Jugend eingeimpft. Die Jugend habe heute in Deutſchland das Kommando. Dadurch habe Deutſchland ſeine Wiedergeburt erlebt. Deutſch⸗ land habe Vertrauen in ſeinen Kanzler, und das zu Recht; denn Adolf Hitler ſei ein Mann des Volkes. Wenn man die vergangenen Monate über⸗ blicke, ſeit denen der Nationalſozialismus an der Macht iſt, könne man ohne Uebertreibung ſagen, daß es in Deutſchland aufwärts gehe. Eine beſſere Zukunft ſei für Deutſchland in er⸗ reichbare Nähe gerückt. Brinkley gab zum Schluß dem Wunſche Aus⸗ druck, daß mehr ſeiner amerikaniſchen Lands⸗ leute ſich mit eigenen Augen überzeugen möch⸗ ten, wie es tatſächlich in Deutſchland ausſehe. Dann würden ſie aus eigener Anſchauung über⸗ zeugt ſein, daß Deutſchland nur einen Wunſch habe: Mit allen anderen Nationen in Frieden und Freundſchaft zu leben und zu arbeiten. Blauhemdenkundgebung in Irland Dublin, 20. Aug. In der Stadt iſt die Lage weiter geſpannt. Beſondere Schutzmaß⸗ regeln ſind getroffen worden. Die Blauhemden hatten in den Vororten Dublins zwei Kund⸗ gebungen veranſtaltet, und eine in Cork. Wie Reuter erfährt, hat die Polizei den Blauhemden vollen Schutz angedeihen laſſen. Alemannenkag in Säckingen Säckingen, 21. Aug. Bei ſchönſtem Wetter und unter großem Zuſtrom der Gäſte aus dem anzen Hochrain, dem Schwarzwald und der benachbarten Schweiz beging Säckingen geſtern ſeinen erſten Alemannentag. Am Samstag⸗ abend nach Einbruch der Dunkelheit erſtrahlten die alte Rheinbrücke, das hiſtoriſche Trompeter⸗ ſchloß und das Fridolinmünſter in feſtlicher Be⸗ leuchtung. Am Sonntagmorgen kamen weirere Beſucher von nah und fern in die feſtlich ge⸗ ſchmückte Stadt. Nach einem Wecken und Feſt⸗ gottesdienſten der chriſtlichen Konfeſſionen, die ſich zu einem Dankesbekenntnis für die ſo hilf⸗ reichen Dienſte der Schweiz während des Krie⸗ ges geſtaltete. Verſchiedene Veranſtaltungen ſo⸗ wie die Beſichtigung der Ausſtellung badiſcher Künſtler„Die Heimat im Bild“ füllten den Vormittag aus. Am Nachmittag bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die Straßen. Eine unüberſehbare Menſchenmenge verfolgte mit großem Intereſſe die ſchönen Trachtengruppen, unter denen beſonders die alte Hotzentracht ſo⸗ wie die alte Laufenburger beſonderes Auf⸗ ſehen erregten. Voran ſchritten die Formationen der SA, SS, Hitlerjugend uſw., während der Reichsſtatthalter mit Gemahlin am Marktplatz den Vorbeimarſch des Zuges abnahm. der ſich nach dem am Walde herrlich bewegte. Hier nahm Oberbürgermei ter Dr. Kerber das Wort zu einer Begrüßungs⸗ und Feſtrede. Er bat die Ausländer, die nach Deutſchland kommen, mit offenen Augen durch Deutſchland zu gehen, um das Volk kennenzu⸗ lernen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß der deutſche Befreiungskampf in der Schweiz, dem Lande Wilhelm Tells, am meiſten Verſtändnis ſinde. Wir Alemannen reichen als national be⸗ wußte Deutſche der Schweiz ehrlich die Hand und wünſchen, unſerem Führer und unſeren Brüdern im Reiche berichten zu können von einem nachbarlichen Verhältnis, das aufgebaut iſt auf gegenſeitiger Achtung und auf einer freundſchaftlichen Geſinnung. Der weitere Nach⸗ mittag brachte Geſangsvorträge, Hotzentänze, turneriſche und muſitaliſche Aufführungen. Am Abend gegen 8 Uhr begann dann die große Alemannenkundgebung, auf der Reichsſtatthal⸗ ter Robert Wagner das Wort nahm. Sammeltrauung von 130 Paaren in Berlin Berlin, 20. Aug. Die Hinwendung weiter Volkskreiſe zur Kirche kommt auch in den kirch⸗ lichen Maſſentrauungen zum Ausdruck, die die letzte Zeit gebracht hat. So wurden heute nach⸗ mittag in der Dankeskirche am Weddingsplatz 130 Braut⸗ und Ehepaare kirchlich getraut. Taufende von Zuſchauern hatten ſich in und vor der Kirche eingefunden, als die Paare unter Glockengeläute und Poſaunenkonzert das feſtlich geſchmückte Gotteshaus betraten. Die geſamte Standarte 10 der SA nahm mit ihren Fahnen ebenfalls an der Feier teil. Juada. Ziumpꝑf: Kannibaliſierung-Folgenderungersnot Aufruf des Kardinal⸗Erzbiſchofs Wien, 19. Aug. In einer Stunde, die mit ihrem tiefen Ernſt das Verantwortungsbewußt⸗ ſein der geſitteten Menſchheit wachruft, erwächſt die Pflicht, die Weltöffentlichkeit zu einem Hilfs⸗ werk aufzurufen. Keine Ableugnungsverſuche können die Tatſache widerlegen, daß Hundert⸗ tauſende, ja Millionen von Menſchen in den letzten Monaten in Sowjetrußland am Hunger zugrunde gegangen ſind. Hunderte von ergrei⸗ fenden Briefen aus den Hungergebieten der Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine und dem Nordkaukaſus, berichten darüber, desglei⸗ chen ſchildern Augenzeugen, über deren Kompe⸗ tenz keine Zweifel beſtehen, die erſchütternden Einzelheiten der in Rußland vor ſich gehenden Tragödie. Ich verweiſe hier auf den Appell des Fürſtmetropoliten von Galizien, Andreas Scho⸗ tyck, in welchem über die furchtbaren Leiden der Bevölkerung im ukrainiſchen Gebiete der Sowjetmunion ergreifend berichtet wird. Auch der Engländer Garreth Jones beſtätigt dies, daß in einigen Bezirken der Sowjetunion be⸗ reits ein Viertel der Bevölkerung vom Hunger dahingerafft worden iſt. In einer Denkſchrift, die authentiſche Informationen aus Kreiſen der verſchiedenen in Rußland lebenden Nationali⸗ täten zur Unterlage hat und mit dem Vorſchlage zu einer allgemeinen Hilfeleiſtung für die in Rußland umkommenden Menſchen ſchließt, be⸗ richtet der Generalſekretär der europäiſchen Na⸗ tionalitätenkongreſſe, Dr. Ewald Ammende, daß von der Hungerkataſtrophe heute neben den Ruſſen und den Ukrainern auch die Angehörigen aller anderen in der Sowjetunion ſiedelnden Volksgruppen in furchtbarer Weiſe betroffen worden ſind. Der Hunger in der Sowjetunion rafft die Angehörigen aller Konfeſſionen und Nationalitäten in gleicher Weiſe hin. Schon heute ſteht feſt, daß die Kataſtrophe ſich auch jetzt, zur Zeit der neuen Ernte, weiter fortſetzt. Um die Verſorgung der Induſtriezentren zu ermöglichen, wird, wie die Sowjetpreſſe offen eingeſteht, unter An⸗ wendung aller Zwangsmittel den Bauern in der Ukraine, im Nordkaukaſus und an⸗ derwärts der Ertrag der Ernte entriſſen. von Wien, Dr. Theodor Innitzer Die ruſſiſche Hungerkataſtrophe wird in⸗ folgedeſſen in wenigen Monaten einen neuen Höhepunkt erreichen und es werden aber⸗ mals Millionen Menſchenleben zugrunde gehen. Dazu noch länger ſchweigen, hieße die Verant⸗ wortung der ziviliſierten Welt am Maſſenſter⸗ ben in Rußland ins Unerträgliche ſteigern, hieße die Schuld dafür tragen, daß in einer Zeit, wo ganze Teile der Welt im Ueberfluß an Getreide und Lebensmitteln geradezu er⸗ ſticken, die Menſchen in Sowjet⸗Rußland elen⸗ diglich verhungern, ja darüber hinaus den grauenhaften Begleiterſcheinungen eines jeden Maſſenhungerns bis zum Kindermord und Kannibalismus anheimfallen. Im Intereſſe der ewig gültigen Geſetze der Menſchlichkeit und der Nächſtenliebe erhebt da⸗ her der Unterzeichnete ſeine Stimme und appel⸗ liert an alle, insbeſondere an jene Organiſatio⸗ nen und Kreiſe der Welt, deren Arbeit im Dienſte der Humanität und Gerechtigkeit ſteht, damit ſie, ehe es zu ſpät wird, in wirkungs⸗ voller Weiſe auf übernationaler und interkon⸗ feſſioneller Grundlage ein allgemeines Hilfs⸗ werk für die in Rußland vom Hungertode be⸗ drohten Menſchen in die Wege leiten. Der Hilferuf gilt vor allem dem Internationalen Roten Kreuz und ſeinen die ganze Erde um⸗ ſpannenden Organiſationen, er ergeht aber auch an alle jene Faktoren, die heute über einen Ausbau der Wirtſchaftsbeziehungen mit der Sowjetunion verhandeln, damit der Grundſatz gewahrt bleibe, dieſe Verhandlungen von einer umfaſſenden Klärung der Hilfsbedürftigkeit in den verſchiedenen Gebieten Rußlands und von der Annahme einer ſogenannten Humanitäts⸗ klauſel ſeitens der Sowjetunion abhängig zu machen. Um dieſe Hilfsaktion auch von Wien aus zu fördern, werde ich Vertreter der verſchiedenen Konfeſſionen zur Bildung eines Komitees ein⸗ laden. Dieſe Einladung wird bereits in den nächſten Tagen erfolgen. Auf zur gemeinſamen brüderlichen Tat, ehe es zu ſpät iſt, Gott will es! Theodor Kardinal Innitzer, Erzbiſchof. Ehrung eines toten Kämpfers Veihe des Maikowfki⸗Gedenkſteins Berlin, 20. Aug. Für den am 30. Januar Ids. Is. nach dem Marſch durch das Branden⸗ burger Tor von Kommuniſten ermordeten Han/ Maikowſki wurde heute eine Gedenk⸗ tafel geweiht. Die Standarte aller Berliner Standarten marſchierten nach der Maikowſfti⸗ Straße, der früheren Wallſtraße in Charlotten⸗ burg. An dem Hauſe Nr. 23, wo Maikowfti ermordet worden war, wurde eine ſchlichte Bronce⸗Gedenktafel enthüllt. Der Standarten⸗ führer der Standarte J. Hell, ermahnte die SA.⸗Männer, einfache, ſchlichte und gerade Men⸗ ſchen zu bleiben. Unter den Klängen des Lie⸗ des vom guten Kameraden fiel die Hülle. Der Zug ſetzte ſich dann in Richtung des Invaliden⸗ friedhofes in Bewegung. Dort hatten ſich Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gruppen⸗ führer B. B. Karl Ernſt eingefunden. Der Sturm 33 nahm am Grabe Maikowſkis Auf⸗ ſtellung. Gruppenführer Ernſt ſagte in einer Anſprache, wie Maikowſki lebte, ſo ſei er ge⸗ ſtorben, an der Spitze ſeines Sturmes mit ſei⸗ nem Leibe die Kameraden deckend. Tiefergrif⸗ fen nahm Dr. Goebbels das Wort. Ein ſchlich⸗ Tag der deutſchen Er, der für das Dritte Reich geblutet und ge⸗ darbt hätte, der durch die Zuchthäuſer und Ge⸗ fängniſſe des verfloſſenen Syſtems geſchleppt worden ſei, hatte die eine ſchöne Freude noch erleben können: das erſte Morgengrauen des Dritten Reiches, das er miterkämpft habe. Dann ſei er zum Sturme Horſt Weſſels ab⸗ berufen worden. Wie er gelebt habe, ſo ſei er geſtorben, ſchlicht und einfach und tapfer. Die SA. habe die Pflicht und die Tradition über⸗ nommen, ihrem unvergeſſenen Hans Mai⸗ kowſki nachzuleben und wenn es nötig ſei, zu ſterben. Mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied endete die erhebende Feier. Mörder eines SA⸗Mannes verhafkel Siegen, 21. Aug. Unter dem Verdacht, vor vier Jahren in Wiesbaden einen Säa⸗Mann auf offener Straße erſtochen zu haben, wurde in Wilnsdorf der Kommuniſt Wolf verhaftet. Arbeit in Danzig Jeder zweite Einwohner Danzigs nahm am Aufmarſch keil Danzig, 20. Aug. Die Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront in Danzig, die im Rah⸗ men der Tagung des Geſamtverbandes der deutſchen Angeſtellten geſtern gegen Abend unter freiem Himmel auf dem Wiebenwall ſtattfand, wurde zum gewaltigſten Aufmarſch, den Dan⸗ zig je geſehen hat. Die Organiſationen der NSDAp und NSh5o meldeten allein 57 000 aufmarſchierende Teilnehmer. Da mindeſtens die gleiche Zahl von nichtorganiſierten Teil⸗ nehmern den Platz und die umliegenden Stra⸗ ßen umſäumten, hat nahezu jeder zweite Be⸗ wohner der Stadt Danzig an dem Aufmarſch teilgenommen. Gauleiter Forſter, der die Kundgebung eröff⸗ nete, erklärte dieſer ungeheure Aufmarſch ſei ein Zeichen dafür, daß auch in Danzig die Par⸗ teien endgültig überwunden ſeien. Es ſprach dann der Führer der Arbeiter⸗ ſäule in der Deutſchen Arbeitsfront, Staats⸗ rat Schuhmann. Es gibt, ſo ſtellte er unter jubelnder Begeiſterung feſt, in Deutſchland kei⸗ nen Klaſſenkampf mehr, und wer bei uns nochmal Klaſſenkampf predigt, dem ſchlagen wir den Schädel ein. Zum Schluß legte der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, ein leiden⸗ ſchaftliches Bekenntnis zur deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft ab, die durch die nationalſozialiſtiſche Er⸗ ziehung von dem marxiſtiſchen Minderwertig⸗ keitsgefühl befreit ſei und wieder ſtolz auf ihre Leiſtung und ihr Deutſchtum empfinde. Bei Anbruch des Abends wurde die inzwiſchen von Tauſenden von Fackeln beleuchtende Kund⸗ gebung von Gauleiter Forſter mit einem Treue⸗ ſchwur der Hunderttauſende zur Einigkeit und zum unzerſtörbaren Deutſchtum Danzigs ge⸗ ſchloſſen. Arbeitsbeſchaffung im Braun⸗ kohlenbergbau Halle, 20. Auguſt. Die halliſche Pfänner⸗ ſchaft, Abteilung der Mansfeld AG. für Berg⸗ bau und Hüttenbetrieb, hat beſchloſſen zur Un⸗ terſtützung des Wirtſchaftsprogramms der Re⸗ gierung neben den bereits aufgewendeten erheb⸗ lichen Summen zuſätzliche Aufträge im unge⸗ fähren Ausmaße von 100 000 Reichsmark zu vergeben. AKranzniederlegung der hitler⸗ jungen am Budapeſter helden⸗ denkmal Budapeſt, 20. Auguſt. Die in Budapeſt weilenden 80 Hitlerjungen haben heute vormit⸗ tag einen mit Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗ roter Schleife zeſchmückten Kranz am Helden⸗ denkmal im Stadtwäldchen niedergelegt. Dem pietätvollen Akt wohnte auch eine Gruppe un⸗ gariſcher Pfadfinder und eine Levente⸗Forma⸗ tion bei. Nach der Kranzniederlegung intonierte die Kapelle der Hitlerjugend die ungariſche Na⸗ tionalhymne, worauf eine ungariſche Kapelle das Deutſchlandlied anſtimmte, das von den Hitlerjungen ebenſo wie das darauffolgende Horſt⸗Weſſel⸗Lied mitgeſungen wurde. Den Ab⸗ ſchluß der Feier bildete der Parademarſch der Hitlerjſugend vor dem Denkmal. Am Nachmit⸗ tag beſichtigte die Gruppe im Kraftwagen die Umgebung der ungariſchen Hauptſtadt und die berühmte Pfirſich⸗Ausſtellung und wohnte am Abend dem Lagerfeuer der Leventer⸗Formation bei. Amtliche Mitteilung über die Begegnung Muſſolini⸗Dollfuß Riccione, 21. Aug. Die Agenzia Stefani meldet: Im Laufe einer neuen Unterhaltung, die geſtern im Grand⸗Hotel zwiſchen dem Bun⸗ deskanzler Dr. Dollfuß und dem Miniſter⸗ präſidenten Muſſolini ſtattfand, wurde die po⸗ litiſche Lage unter allgemeinen Geſichtspunkten und unter den beſonderen Bedingungen, die vor Italien vorliegen, aufmerkſam geprüft. Die Regierung beſtätigte den italieniſchen Stand⸗ punkt in all dem, was die Zukunft und das Leben Oeſterreichs, die Geſamtheit der Do⸗ naufrage und die weiteren Probleme anlangt., deren Löſung an das Funktionieren des Vier⸗ mächtepaktes gebunden iſt. Bundeskanzler Dollfuß ſetzte die Lage Oeſterreichs unter dem Geſichtspunkt ſowohl ſeiner inneren wie ſeiner äußeren Politit aus⸗ einander und, indem er von dem Grundſatz ausging, daß die Grundlage dieſer Politik die Unabhängigteit Oeſterreichs ſein müſſe, brachte er ſeine Abſicht zum Ausdruck, eine Politik des Friedens und der Zuſammenarbeit mit allen benachbarten Mächten befolgen zu wol⸗ len. In beſonderer Weiſe müſſe dieſe Zuſam⸗ menarbeit mit Italien und mit Ungarn und ſobald wie möglich auch mit Deutſchland ins Werk geſetzt werden. Die beiden Staatsmänner ſtellten am Schluß ihrer Unterhaltung feſt, daß zwiſchen ihnen mit Bezug auf die geprüften Probleme eine Gemeinſamkeit und Gleichartigkeit danken beſtehe. Die SA- und SS-Jührer auf dem Nürburgring Adenau, 20. Aug. Von Bad Godesberg kommend trafen heute die Führer der SA. und SS. auf dem Nürburgring ein. Unter den ins⸗ geſamt 350 Gäſten befand ſich Stabschef der SA., Röhm, der Reichsleiter der SS, Himmler, Reichsſtatthalter General von Epp und Major a. D. Hühnlein, der Chef des NSKK. und der Geſchäftsführer der Nürburgring G. m. b.., Major a. D. Oehmer hieß die Gäſte willkom⸗ men und wies in einer kurzen Anſprache auf neon den Zweck und die Bedeutung des Nürburg⸗ ter Menſch, ſo führte er aus, liege hier unter, der Erde, uns allen ein leuchtendes Vorbild. ringes hin. Danach beſichtigten Stabschef Röhm und Major a. D. Hühnlein die auf dem Nürburgring untergebrachte Motor⸗SA.⸗Schule. Am Nachmittag traten die Gäſte die Weiter⸗ fahrt über Cochel und den Hunsrück nach Bop⸗ pard fort. Norweger mit deulſcher Flagge am Rad in Frankreich feſtgenommen Paris, 20. Aug. Nach einem Bericht des „Matin“ aus Nancy kam es dort in einem be⸗ nachbarten Dorfe zu einem Zwiſchenfall zwiſchen einem norwegiſchen Touriſten, der an ſeinem Fahrvad eine deutſche Flagge führte, und jun⸗ gen Leuten. Der Touriſt, ein norwegiſcher Leh⸗ rer. wurde von den Franzoſen, bei denen er ſich nach dem Weg nach Verdun erkundigte, be⸗ läſtigt und aufgefordert, die deutſche Flagge von ſeinem Fahrrad zu entfernen. Als der Nor⸗ weger ſich weigerte, kam es zu einem Streit. Der Touriſt, der ſich ſeiner Angreifer durch die Flucht entziehen wollte, wurde von der Polizei feſtgenommen und in das Gefängnis nach Briey gebracht. Die Tochter des Afrikareiſenden Wißmann verunglückt Solingen⸗Ohlig, 20. Aug. Die 34jäh⸗ rige Ehefrau des Fabrikanten Fritz Berg, eine Tochter des Afrikareiſenden von Wißmann, kon⸗ trollierte am Samstag eine geladene Jagd⸗ flinte. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und tötete die Unglückliche. Frau Berg war bekannt als eifrige Jägerin. Glücklich abgelaufener Unfall Dr. v. Renkelens Berlin, 20. Aug.(Eig. Meld.) Der Prä⸗ ſident des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages, Dr. v. Renteln, iſt, wie der„Angriff“ meldet, auf einer Dienſtreiſe in der Nähe von Hannover mit dem Kraftwagen verunglückt. Das Fahrzeug geriet infolge Reifenſchadens ins Schleudern, überſchlug ſich und begrub den In⸗ ſaſſen unter ſich. Glücklicherweiſe hat Dr. von Renteln nur einige Hautabſchürfungen erlitten. Auko mit Hitlerjungen umgeſtürzt Elf Verletzte Braunsberg(Oſtpreußen), 20. Aug. Bei Liſettenhof kurz vor Braunsberg ereignete ſich am Sonntag vormittag ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Laſtwagen mit 30 bis 40 Hitler⸗ jungen befand ſich von Mariendurg auf dem Wege zur Königsberger Meſſe. Bei Liſettenhof wollte ein Privatwagen den Laſtkraftwagen überholen, ſtreifte ihn aber dabei. Dadurch ver⸗ ſagte bei dem Laſtwagen die Steuerung, ſo daß er umſtürzte. Elf Hitlerjungen wurden verletzt und ins Marienkrankenhaus in Braunsberg eingeliefert. der Ge⸗ 0 In le Statiſtik. nahme d während ſache! D daß das zirkskom über der keit dieſ ſchen W tigen Ue für iſt de gorien die unt ſt ü tzter Die in ſende Zo daß man den 4 indem m der Unte einſchrän ders die Arbeitslo fond„erl vellen die ſonders 1 gen, durch gend in d Erwerben die Vo unterſti und dief wurde zn währt, ni Bedingun hilfe wu Höhe die kürzt. Na wird der jedweder durch dief der Arbei abgeſtoppt Stand du ringert. Bezirkskor Arbeitsloſ erfaſſen Arbeits unter Es fehlen die die V Unterſtützi mochten, ſtützungsd Unter 2 Bauernſta milienfren geſchloſſen früher ſel der herrſck keit aufge was mit 1 Da in meiſten Ar tiative inf gelnden B men in die beiten in öffentlichen dieſe Kate liche nenn von Arbei deſtens 80 den Arbe ämter zue die grundſüt zu entneh haupt nich der nicht unterſtützu gen wird, der wird Vorſchri Das Ma erſpart ſick ſolchen öff ſonen. Wi ten neben berechtigter arbeitende Dabei beſt „Gefahr“, ſteuerten 1 Anwartſch⸗ ſtützungsbe dem Staa beitsloſer Zur Tre len Maßnc Denn der wenn nich Erfüllung rung der Tauſend muſt 193 ntonierte iſche Na⸗ Kapelle von den ffolgende Den Ab⸗ arſch der Nachmit⸗ agen die und die ihnte am ormation die lfuß Stefani rhaltung, em Bun⸗ Miniſter⸗ die po⸗ Spunkten igen, die hrüft. Die Stand⸗ und das der Do⸗ anlangt., es Vier⸗ ie Lage t ſowohl litik aus⸗ Frundſatz olitik die „F brachte Politik beit mit zu wol⸗ Zuſam⸗ arn und land ins n Schluß n ihnen eme eine der Ge⸗ if dem odesberg SA. und den ins⸗ zchef der himmler, d Major und der . willkom⸗ ache auf Nürburg⸗ Stabschef auf dem .⸗Schule. Weiter⸗ ach Bop⸗ ge dm mmen richt des inem be⸗ zwiſchen iſeinem und jun⸗ cher Leh⸗ en er ſich igte, be⸗ agge von der Nor⸗ Streit. durch die t Polizei ach Briey nden ie 34jäh⸗ erg, eine ann, kon⸗ e Jagd⸗ nd tötete annt als fall der Prä⸗ Handels⸗ Angriff“ kähe von unglückt. dens ins den In⸗ Dr. von erlitten. eſtürzt Aug. Bei nete ſich zerkehrs⸗ ) Hitler⸗ auf dem ſettenhof iftwagen urch ver⸗ „ ſo daß verletzt unsberg „Hakenkreuzbanner“ Montag, 21. Auguſt 1933 Jahrgang 3. Nr. 211. Seite 3 Das Arbeitsloſenelend in Oeſterreich Ständige Verminderung des Kreiſes der Anterſtützungsempfänger ſchaftlichen Chaos vor dem Zuſammenbruch tehen, keine Hilfe erwarten können, zu Bett⸗ lern, Verbrechern oder Selbſtmördern werden In letzter Zeit weiſen ſogar die amtlichen Statiſtiken einzelner Bundesländer eine Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit aus— eine bisher während der Saiſon noch nicht dageweſene Tat⸗ ſache! Dabei weiß doch heute ſchon jedermann, daß das von den einzelnen induſtriellen Be⸗ zirkskommiſſionen gelieferte Ziffernmaterial über den tatſächlichen Stand der Arbeitsloſig⸗ keit dieſe typiſche Erſcheinung des öſterreichi⸗ ſchen Wirtſchaftsverfalles, gar nicht den rich⸗ tigen Ueberblick gewährt. Der Hauptgrund hier⸗ für iſt der, daß es in Oeſterreich zwei Kate⸗ gorien von Arbeitsloſen gibt, nämlich die unterſtützten und die nicht unter⸗ ſtützten. Die in der letzten Zeit in ſteiler Kurve wach⸗ ſende Zahl der Arbeitsloſen hatte zur Folge, daß man aus finanziellen Gründen den Kreis der Unterſtützungsempfänger ſtändig verminderte, indem man die Vorausſetzungen für den Bezug der Unterſtützung erſchwerte und deren Dauer einſchränkte. In dieſer Beziehung haben beſon⸗ ders die XXVII. und XXVIII. Novelle zum Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz den Arbeitloſen⸗ fond„erleichtert“. Legion ſind ſeit dieſen No⸗ vellen die nicht unterſtützten Arbeitsloſen. Be⸗ ſonders die XXVII. Novelle ſchuf Einrichtun⸗ gen, durch die für Perſonen, die früher vorwie⸗ gend in der Landwirtſchaft oder als ſelbſtändige Erwerbende tätig waren, die Vorausſetzungen für die Arbeitsloſen⸗ unterſtützung faſt überhaupt nicht mehr zu erfüllen waren und diejenigen, denen dies dennoch gelang, wurde zwar die Arbeitsloſenunterſtützung ge⸗ währt, nicht aber die Notſtandsaushilfe. Die Bedingungen für den Bezug der Notſtandsaus⸗ hilfe wurden außerordentlich verſchärft, die Höhe dieſer Aushilfe ſowie deren Dauer ge⸗ kürzt. Nach Erſchöpfung der Notſtandsaushilfe wird der Arbeitsloſe ausgeſteuert, d. h. von jedweder Unterſtützung ausgeſchloſſen. Man hat durch dieſe Reformen einerſeits den Zuwachs der Arbeitsloſen künſtlich und ganz mechaniſch abgeſtoppt und andererſeits den beſtehenden Stand durch einſchneidende Maßnahmen ver⸗ ringert. Die Arbeitsämter und induſtriellen Bezirkskommiſſionen, die über den Stand der Arbeitsloſigkeit Buch führen, erfaſſen in ihren Statiſtiken aber nur jene Arbeitsloſen, die entweder Arbeitsloſen⸗ unterſtützung oder Notſtandsaushilfe beziehen. 5 Es fehlen alſo ſowohl alle jene Arbeitsloſen, die die Vorausſetzungen für den Bezug einer Unterſtützung nicht vollſtändig zu erfüllen ver⸗ mochten, als auch die nach Ablauf der Unter⸗ ſtützungsdauer ausgeſteuerten. Unter Berückſichtigung der großen Not des Bauernſtandes, die eine Beſchäftigung von fa⸗ milienfremden Arbeitskräften beinahe als aus⸗ geſchloſſen erſcheinen läßt und der Menge der früher ſelbſtändig Erwerbstätigen, die als Opfer der herrſchenden Verhältniſſe ihre Selbſtändig⸗ keit aufgeben mußte, iſt die Frage am Platz, was mit dieſen Leuten geſchehen ſoll. Da in der Bautätigkeit, die bekanntlich die meiſten Arbeitskräfte benötigt, die private Ini⸗ tiative infolge der Kreditſperre und des man⸗ gelnden Bargeldes beinahe lahmgelegt iſt, kom⸗ men in dieſem Gewerbezweig faſt nur mehr Ar⸗ beiten in Betracht, die ganz oder teilweiſe mit öffentlichen Mitteln durchgeführt werden. In dieſe Kategorie fallen derzeit eigentlich ſämt⸗ liche nennenswerte Bauten. Bei Neuaufnahme von Arbeitern für ſolche Bauten ſind nun min⸗ deſtens 80 Prozent(meiſt ſogar noch mehr) von den Arbeitsvermittlungsſtellen der Arbeits⸗ ämter zugewieſene Arbeitskräfte einzuſtellen, die grundſätzlich aus dem Stand der unter⸗ ſtützten Arbeitsloſen zu entnehmen ſind. Derjenige, der alſo über⸗ haupt nichts mehr hat, um ſein Leben zu friſten, der nicht einmal die armſelige Arbeitsloſen⸗ unterſtützung erhält, und zum Betteln gezwun⸗ gen wird, der wird alſo überdies noch laut geſetzlicher Vorſchrift von Staats wegen vom Arbeits⸗ platz ferngehalten. Das Manöver iſt durchſichtig genug, der Staat erſpart ſich dabei die Unterſtützung für die bei ſolchen öffentlichen Arbeiten eingeſtellten Per⸗ ſonen. Würden Ausgeſteuerte beſchäftigt, müß⸗ ten neben den Unterſtützungen für die bezugs⸗ berechtigten Arbeitsloſen die Löhne für die arbeitenden Ausgeſteuerten bezahlt werden. Dabei beſteht für die öffentliche Hand noch die „Gefahr“, daß einer der ſo beſchäftigten Ausge⸗ ſteuerten lange genug arbeiten könnte, um die Anwartſchaft für einen neuerlichen Unter⸗ ſtützungsbezug zu erfüllen und auf dieſe Weiſe dem Staat wieder als zu unterſtützender Ar⸗ beitsloſer zur Laſt zu fallen. Zur Tragik werden dieſe geradezu antiſozia⸗ len Maßnahmen für denalten Arbeiter. Denn der Bezug der Altersfürſorgerente iſt, wenn nicht Arbeitsunfähigkeit vorliegt, an die Erfüllung der Vorausſetzungen für die Gewäh⸗ rung der Notſtandsaushilfe gebunden. Tauſende von Familienvätern, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben und ihre Beiträge für die Altersfürſorgerente entrichtet haben, können dieſe kärgliche Rente nicht beziehen, wenn ſie beim Eintritt der Alters⸗ grenze die Bezugsberechtigung für die Notſtandsbeihilfe nicht haben, was um ſo leichter der Fall ſein wird, als bei dem Ueberangebot an jungen Arbeitskräften der alte Arbeiter meiſt lange Zeit zur Arbeits⸗ loſigkeit verurteilt iſt und nach Erſchöpfung der Unterſtützung ausgeſteuert wird und als ſolcher ene niemals ſeine Altersrente erhalten ann. Dieſe Kategorie der nicht unterſtützten Ar⸗ beitsloſen, um die ſich keine ſtaatliche Stelle kümmert, die die öffentliche Arbeitsloſenfür⸗ ſorge nicht mehr intereſſiert, iſt ſtändig im Wachstum begriffen. Es iſt klar, daß dieſe Leute, die keinen Ausweg mehr aus Not, Ver⸗ zweiflung und Hunger wiſſen, die von ihren Heimatgemeinden, die ſelbſt in dieſem wirt⸗ Karlsruhe, 20. Auguſt.(Sonderbericht des HB.) Bei der Staatlichen Majolika⸗Manufaktur Karlsruhe AG, iſt mit dem Abſchluß für das Geſchäftsjahr(Kalenderjahr) 1932 eine Sanie⸗ rungsbilanz genehmigt worden. Zur Deckung des bei vorſichtiger Aufnahme der Vermögens⸗ werte ausgewieſenen Verluſtes von 174 162,64 RM. wird das ganz in Händen des Staates befindliche Grundkapital von 450 000 RM. auf 300 000 RM. herabgeſetzt und der zur Verluſt⸗ deckung noch fehlende Betrag von 24 162,64 RM. aus den Reſerven getilgt. Wie wir dem Bericht des Vorſtandes ent⸗ nehmen, bedeutete für die Manufaktur das Ge⸗ ſchäftsjahr 1932 den Höhepunkt der wirtſchaft⸗ lichen Kriſe. Der Weiterbeſtand der Manufaktur war zeitweilig auf das Ernſteſte gefährdet. Nach⸗ dem ſich jedoch die geſamte Belegſchaft, Ange⸗ ſtellte und Arbeiter, zur Rettung des Betriebes zu weitgehenden perſönlichen Opfern bereit er⸗ klärt hatte, entſchloß man ſich, den Betrieb auf⸗ grund eines vom neuen Vorſtand aufgeſtellten Sparprogramms weiterzuführen. Der bisherige Verlauf des neuen Geſchäftsjahres 1933 gibt, wie wir ebenfalls dem Bericht des Vorſtandes entnehmen, zu der Hoffnung Anlaß, daß trotz der ſchwierigen Wirtſchaftslage dank des auf⸗ geſtellten Sparprogramms der Betrieb ohne Be⸗ einträchtigung ſeiner kulturellen Leiſtungen durchgehalten werden kann, zumal da die Er⸗ zeugniſſe der Manufaktur nach wie vor bei der Kundſchaft gute Aufnahme finden. Es iſt auch im Intereſſe der Arbeiter und Angeſtellten zu Eisleben, 20. Aug. Unter ſtarker Beteili⸗ gung der Bevölkerung und weiter Kreiſe des In⸗ und Auslandes wurde geſtern abend die Luther⸗Feſtwoche in Eisleben aus Anlaß der 450. Wiederkehr von Luthers Geburtstag mit einer Anſprache des Bürgermeiſters von Eis⸗ leben, Heinrich, eröffnet. Neben dem Vertreter des Reichsinnenminiſteriums, Dr. Fabricius, konnte er den Landeshauptmann der Provinz Sachſen, Vertreter der Kirche und der NSDAP begrüßen, ferner den Reichsführer der Glau⸗ bensgemeinſchaft Deutſche Chriſten, Pfarrer Hoßenfelder. Im Feſtzelt, das auf dem Platze des alten Luthergymnaſiums errichtet war, hielt Pfarrer Hoßenfelder eine Anſprache, die durch Laut⸗ ſprechr eauf dem Marktplatz übertragen wurde, wo zu gleicher Zeit die letzten Vorbereitungen zur Uraufführung des Fſteſpieles„Der Berg⸗ müſſen. Um dieſe Aermſten aber kümmert ſich auch keine der Syſtemparteien. Es wird wohl vom Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm gefaſelt, von Geldbeträgen, die hier⸗ für ſchon ausgeſetzt worden ſeien uſw., aber fühlbar hat ſich die vorgebliche Aktivität der öſterreichiſchen Machthaber auf dieſem Gebiet bisher nicht gemacht. Mit Bewunderung aber blickt das öſterreichiſche Volk nach dem Deut⸗ ſchen Reich, in dem es in ganz kurzer Zeit ge⸗ lungen iſt, die Arbeitsloſigkeit einzudämmen und wo alle Vorausſetzungen dafür gegeben ſind, daß dieſe furchtbarſte Begleiterſcheinung wirtſchaftlichen Verfalls in abſehbarer Zeit be⸗ hoben iſt. Nicht Worte können hier mehr helfen oder beruhigen, ſondern nur wirklich aufbauende Taten und auf dieſe wartet das Weiterführung der Staatlichen Majolika⸗ Manufaktur Karlsruhe AG geſichert öſterreichiſche Volk bis jetzt vergebens. begrüßen, daß die Manufaktur, die als kunſt⸗ gewerbliches Unternehmen weit über die Gren⸗ zen des Landes Baden hinaus bekannt und an⸗ geſehen iſt, aufrecht erhalten werden kann. Als eine beſondere erfreuliche Tatſache verzeichnen wir, daß aus Anlaß der bei dieſem Unterneh⸗ men vorgenommenen Umbildung des Aufſichts⸗ rats der Direktor der Badiſchen Landeskunſt⸗ ſchule, Herr Profeſſor Hans Ad. Bühler, in den Aufſichtsrat der Manufaktur eingetreten iſt. Wie wir hören, wird das Unternehmen auf der diesjährigen Leipziger Herbſtmeſſe wiederum vertreten ſein, von der es ſich eine beſondere Belebung des Herbſtgeſchäftes erhofft. Senſationelles Verkaufsergebnis am 1. Tag der Funkausſtellung. Berlin, 19. Aug.(Gig. Meldung.) Die Na⸗ tionalſozialiſtiſche Rundfunkkammer teilt mit: Der erſte Tag der Funkausſtellung, die im Zei⸗ chen der nationalſozialiſtiſchen Maſſenwerbung für den Volksempfänger VE 301 ſteht, hat einen geradezu ſenſationellen Verkaufserfolg gebracht. Es hat ſich nämlich gezeig, tdaß die zunächſt herausgebrachte Auflage von 100 000 Geräten den Bedarf der Hörer nach einem billigen Ein⸗ heitsempfänger ſchon am erſten Tage bei wei⸗ tem nicht mehr genügt. Aus dieſem Grunde hat ſich die Funkinduſtrie entſchloſſen, weitere 100 000 Geräte ſchnellſtens in Auftrag zu geben. 200 000 Empfänger bedeuten einen Umſatz von Eröffnung der Luther⸗Feſtwoche in Eisleben mann Gottes“ getroffen wurden. Dr. Martin Beginn der Lut her⸗Feſtwoche In Eisleben, der Geburtsſtadt des Reformators Martin Luther, nimmt die Luther⸗Feſt⸗ woche ihren feierlichen Anfang. Unſer Bild zeigt den Marktplatz mit dem Luther⸗Denkmal. 15,2 Millionen Reichsmark. Luther— ſo führte der Redner aus— ſei nie ein welt⸗ und volksfremder Theologe geweſen, der ſich über die Schickſale ſeines Volkes hin⸗ wegſetzte. Er ſei zutiefſt mit ſeinem deutſchen Volke verwurzelt geweſen. So wie damals, als Luther mit ſeinem Theſenanſchlag dem Weſen eines Volkes die Tat zur Seite ſtellte, ſo breche auch heute wieder ein Schrei der Gottesſehn⸗ ſucht von Millionen auf. Noch einmal ſei der allmächtige Gott gnädig geweſen und habe dem deutſchen Volke einen Acker und Zeit gegeben, ihn zu bebauen, und Menſchen, die wie Luther das Opfer als das Höchſte zu geben freudig be⸗ reit ſeien. Luther ſelbſt aber habe ſeine leben⸗ dige Auferſtehung gefunden in der Geſtalt des Volksbanzlers Adolf Hitler. Auf dem hiſtoriſchen Marktplatz ging dann das Lutherfeſtſpiel„Der Bergmann Gottes“ in Szene, das in bunten Bildern Ereigniſſe im Leben Luthers vorüberziehen ließ. Frau Oskar von Miller. Die Gattin des Schöpfers des Deutſchen Mu⸗ ſeums, Frau Oskar von Miller, iſt an den Folgen eines Autounfalles geſtorben. 7,2 Millionen⸗Auftrag des preuß. Skaates an die Bauwirkſchafl Berlin, 20. Auguſt In Durchführung des Reichsgeſetzes zur Verminderung der Arbeits⸗ loſigkeit vom 1. Juni 1933 war dem preußiſchen Staat durch die Deutſche Geſellſchaft für öffent⸗ liche Arbeiten für Inſtandſetzungen und Ergän⸗ zungen an Staatsgebäuden ein Darlehen von 10 Millionen RM. zur Verfügung geſtellt. Die Regierungspräſidenten konnten bereits ange⸗ wieſen werden, Aufträge im Geſamtbetrage von 7,2 Millionen RM. an die Bauwirtſchaft zu ver⸗ geben. Um einem Wiederabſinken des Beſchäfti⸗ gungsgrades nach Möglichkeit zu begegnen, wird der Reſtbetrag des Darlehns für beſondere bau⸗ liche Winterarbeiten im Spätherbſt zur Ver⸗ teilung gelangen. Unterſtützungsbetrügern wird zu Leibe gerückt Eſſen, 20. Auguſt. Die bisher größte Aktion in Eſſen gegen Unterſtützungsbetrug und Schwarzarbeit wurde heute vormittag auf den beiden großen Märkten in der Altſtadt, dem Kopſtadtplatz und Weberplatz, durchgeführt. Nicht weniger als 2500 SA⸗Leute waren für die Abſperrung des Stadtteiles notwendig, 100 SS⸗ Leute hatte man zur Unterſtützung der Wohl⸗ fahrtsbeamten eingeſetzt; außerdem waren noch Schupobeamte, Kriminalbeamte, Beamte der Gewerbepolizei und der politiſchen Polizei an der Aktion beteiligt. 455 Perſonen wurden bei der Kontrolle feſtgenommen, von denen 151 un⸗ berechtigt Unterſtützung bezogen. In 33 Fällen mußte feſtgeſtellt werden, daß die Arbeitnehmer nicht ordnungsgemäß verſichert waren. Auch ein Jude wurde in Schutzhaft genommen. In nächſter Zeit werden die Aktionen in größerem Umfange fortgeſetzt werden. Eine Schandtafel der Schwarzarbeit Der Beauftagte der Landesſtelle Hannover des Miniſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Senator Schwager, gibt die Herausgabe einer Ehrentafel der Generaloffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit bekannt. Alle Unternehmer, die ab 10. Auguſt zuſätzliche Arbeitskräfte eingeſtellt haben, werden auf dieſer Ehrentafel aufgeführt werden. Gleichzeitig wird aber auch eine Schandtafel mit den Namen derjenigen ver⸗ öffentlicht werden, die Schwarzarbeit vergeben oder ſelbſt ausgeführt haben. Zur Nachahmung empfohlen! Eine jüdiſche Tendenzmeldung des „ Petit Pariſien“ Berlin, 19. Aug.„Petit Pariſien“ ver⸗ breitet eine Meldung der jüdiſchen Telegraphen⸗ agentur, derzufolge die Poſtverwaltung von Oſtpreußen die Juden benachrichtigt habe, daß ihnen die Briefe nicht mehr in ihrer Wohnung zugeſtellt würden und daß ſie dieſe nach 6 Uhr abends auf der Poſt abholen müßten. Dieſe Behauptungen ſind, wie das Reichs⸗ poſtminiſterium feſtſtellt, völlig aus der Luft ge⸗ griffen. Deulſche Reichsangehörige von den Polen verhaftel Kattowitz, 20. Auguſt. Der SA⸗Mann Joſef Pohl vom Sturm 15/156 Beuthen wurde in der Nähe des Bahnhofs Scharley⸗Piekard von der polniſchen Polizei verhaftet. Pohl, der SA⸗Uniform trug, ſoll in Begleitung von vier Perſonen die polniſche Grenze verſehentlich überſchritten haben. Er wurde dem Tarno⸗ witzer Gericht übergeben. Auch in Rybnik wur⸗ den von der polniſchen Polizei zwei Reichs⸗ angehörige aus Gleiwitz verhaftet. Es ſoll gegen —55 Verdacht beſtehen, Spionage betrieben zu aben. Hauptſchriftleiter: Dr. W. Kattermann, z. Zt. in Urlaub Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik; Dr. W. Kattermann; für Badiſche. Kommunal⸗ und Wiri⸗ ſchaftspolitik: Withelm Ratzel: für Anpolitiſches Be⸗ wegung und Sport: Max Höß: für Lokales Feuileton und Beilagen: Willi Körbel; für Anzeigen: Arnold Schmid. Sämtliche in Mannheim. Berliner Schrißanaz Hans Gra Reiſchach. Berlin 61. Blücherſtraße 12. Nachdruck ſämtlicher Originalberichte nur mit Quellen⸗ angabe geſtattet. „Hakenkreuzbanner⸗Verlag Gem b. H. Verlagsleiter: Kur— Scö w 8 nwi Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdrua. FJahrgang 3. Nr. 211. Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ ag, 21. Auguſt 1983 Gedenkkage 1309 Reichstag zu Speyer. 1820 Geboren der Phyſiker John Tyndall in Leighlin(geſtorben 1893). 1838 Geſtorben der Dichter Adalbert von Cha⸗ miſſo in Berlin(geboren 1781). 1858 Geboren Kronprinz Rudolf von Oeſter⸗ reich in Wien(geſtorben 1889). 1914 Sieg der Deutſchen bei Metz. Sonnenaufgang 4,51 Uhr, Sonnenuntergang 19.14 Uhr; Mondaufgang.52 Uhr, Mondunter⸗ gang 19.14 Uhr. Beim Führer in Oberſalzberg Eine Abonnentin, die das Glück hat, ihren Urlaub in der Nähe des Führers zu verbringen, ſchickt uns von dieſen unvergeßlichen Stunden folgende Zeilen: »Es iſt etwas Herrliches um dieſes ſchöne Stück deutſcher Erde. Oben am Hang das Haus des Führers, der Wallſahrtsort begeiſter⸗ ter Deutſcher. Einen beſſeren Namen als „Wachenfeld“ konnte es nicht bekommen. Er⸗ haben liegt es im Sonnenglanz, ganz Friede, ganz Harmonie. Ein unendlich weiter Blick gräbt ſich in die Täler, erklimmt die wunder⸗ vollen Höhen. und in dieſer Umgebung alles Menſchen, die nur eines kennen: Einmal den Führer ſehen! Und hat man ihn tatſächlich einen Augenblick in die tiefen aber frohen Augen Adolf Hitlers ſehen können, hat man ihn friſch auf ſeinen Lieblingswegen wandern ſehen, dann geht man voll Stolz und Dankbarkeit, voll neuer Kraft und großem Hoffen wieder hinab in die Stadt. Und dann beginnt wieder der Alltag mit ſeiner Arbeit, aber immer im Gedenken an dieſen herrlichen Menſchen, dem wir ſo unendlich viel verdanken. hHaltel nicht mit Aufträgen zurück Um der Reichsregierung in ihrem ſchweren Kampfe gegen die Ueberwindung der Arbeits⸗ loſigkeit kräftige Vorſpanndienſte zu leiſten, iſt es unbedingte Pflicht der Wirtſchaft, ſoviel Anf⸗ träge wie irgend möglich zu vergeben. Neben gilder Großinduſtrie haben hier in erſter Linie Adie Mittel⸗ und Kleinbetriebe des Einzelban⸗ dels mit gutem Beiſpiel voranzugehen. Da die Reichsregierung zu wiederholten Malen darauf hingewieſen hat, daß ſie jedes wirtſchaftliche Experiment ſtrikt ablehnt, ſind infolgedeſſen auch alle Befürchtungen hinfällig, die darauf hin⸗ zielen, daß die von den Unternehmen zu treffen⸗ den Diſpoſitionen durch plötzliche Eingrifſe unterbunden werden. Das unbodingte Ver⸗ trauen, das der Reichsregierung entgegen⸗ gebracht werden muß, macht es jedem Einzelnen zur Pflicht, höchſte Aktivität zu entfalten. Der ſieghafte Ausgang der Arbeitsſchlacht in Oſt⸗ preußen iſt ein beredtes Zeugnis dafür, daß, wo ein einheitlicher Wille herrſcht, auch ein Weg vorhanden iſt. Hoffentlich darf auch Deutſch⸗ land bald den Tag erleben, an dem es heißt: Die beiden Grenzländer Baden und Pfalz ſind von der Geißel der Arbeitsloſigkeit befreit. Um dies Ziel zu erreichen, muß die Parole ſtets lauten: Haltet nicht mit Aufträgen zurück! Die käglichen Verkehrsunfälle Die täglichen Verkehrsunfälle. Ecke Frie⸗ drichsfelder⸗ und Wallſtadtſtraße ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſam⸗ men. Der Radſahrer, der durch die Windſchutz⸗ ſcheibe des Kraftwagens geſchleudert wurde, trug erhebliche Verletzungen davon und mußte mit dem Krankenwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht werden. Die Schuld trifft den Radfahrer ſelbſt, da er, ohne auf den Verkehr zu achten, zu raſch gefahren war. Durch eine Unvorſichtigkeit wurde eine Rad⸗ fahrerin, die aus der Schulſtraße in die Neckar⸗ auerſtraße einbiegen wollte, von einem Per⸗ ſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden ge⸗ worfen. Hierbei erlitt die Radfahrerin einen Schlüſſelbeinbruch. ——— Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern heute Pg. Joſef Roth und Philippine geb. Maurer, Mannheim, U 6. 12. Herzliche Glückwünſche! Ernennung. Amtsgerichtsrat Karl Müller in Mannheim wurde zum Landgerichtsrat er⸗ nannt, Staatsanwalt Dr. Heinrich Gulden in Offenburg zum Amtsgerichtsrat in Mannheim. 100 000⸗Mark⸗Gewinn gezogen. In der Samstagnachmittag⸗Ziehung der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde auf die Losnummer 55 991 in beiden Abteilungen der 100 000⸗Mart⸗Gewinn gezogen. Das Los wurde in Achteln in Berlin und Pommern geſpielt. Werbt für das „Hakenkreuzbanner“ —2 Aus unſerer ſchwarzen Mappe Hauptlehrer Krämer, zur Zeit in der Al⸗ldie NSDaApP einzutreten, daß die Arbeiter in brecht⸗Dürer⸗Schule in Käfertal, kann es immer noch nicht laſſen, ſeine unmaßgebliche Meinung über unſere Zeitung ſeiner Umgebung mitzu⸗ teilen. Dem ehemaligen SPdler Krämer iſt der Ton des„Hakenkreuzbanner“ zu ſcharf. Den Ton für die Brandmarkung von Zuſtänden, die das marxiſtiſche Syſtem verſchuldet hat, zu fin⸗ don, muß Herr Krämer ſchon uns überlaſſen. Wir raten dieſem Herrn dringend, ſich ja recht im Hintergrund zu halten. 35* In L 14, 3, wohnt ein Metzgermeiſter Hans Klein, der behauptet, Nationalſozialiſt zu ſein. Dieſer Herr hat ſich nicht geſchämt, im Beiſein von etwa 15 Perſonen den Ausſpruch zu tun: „Wo mein Geldbeutel anfängt, hört mein Na⸗ tionalſozialismus auf.“ Wir bedanken uns für ſolche Pſeudo⸗Nationalſozialiſten. * Der ehemalige SPD⸗Stadtverordnete und Hetzjude Hirſchler hat ſeinen Wohnſitz in Saarbrücken, in der Mainzer Straße, aufge⸗ ſchlagen. Er erzählt dort Greuelmärchen und be⸗ hauptet, daß die Leute gezwungen würden, in L. Unreife Schwãtzer Der Arbeiter Hans Dietz iſt ganze 20 Jahre alt. In dieſer frühen Jugend ſollte man er⸗ warten, daß der Geiſt, der in einem Arbeits⸗ dienſtlager herrſcht, den Dietz mindeſtens gün⸗ ſtig hätte beeinfluſſen müſſen, daß von der Diſziplin, die da geübt wird, ein Eindruck hätte zurückbleiben müſſen. Statt deſſen mußte man erleben, daß der Angeklagte unſerer Regierung, die wie noch nie zuvor in den vergangenen 14 Jahren eine produktive Tätigkeit entfaltet hat, vorwirft, ſie wäre genau ſo ſchlecht wie die früheren Regierungen, die Herren ſäßen untätig in Berlin und hielten Gelage ab, während die Arbeiter ſchwitzen müßten. Stänkereien über die Zuſtände im Arbeitslager liegen in der glei⸗ chen Linie, die der Angeklagte verfolgt. Obwohl es ſich um das Geſchwätz eines dummen Jun⸗ gen handelt, wie auch der Staatsanwalt zu verſtehen gibt, iſt es doch nötig, ſolche unbeſon⸗ nenen Mäuler gründlich zu ſtopfen, die für das Anſehen der Regierung eine ernſte Gefahr be⸗ deuten können. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten, das Urteil lautete auf 6 Monaten. 4 In ähnlicher Weiſe wie im vorhergehenden Fall betätigte ſich der ebenfalls 20 Jahre alte Auguſt Förſtner aus Radolfzell. Er ſaß bei ſeinen Eltern in der Wohnung, eine Frau war zu Beſuch. Es war am 6. Mai dieſes Jahres. Das Geſpräch ging über Politik. Förſtner wird als vorlaut geſchildert; er hat auch bei dieſem Geſpräch den Ton angegeben. Der Vater ſaß dabei und las, kümmerte ſich nicht um das Ge⸗ rede. Wie die Frau ausſagt, hat Förſtner ſich dahin geäußert, Hitler habe bei dem Münchener Putſch ſieben Kolpingbrüder erſchoſſen, er habe vier Fahre Gefängnis erhalten, zwei Jahre der Strafe ſeien ihm geſchenkt worden. In dieſer Gefängniszeit habe er ſein Buch„Mein Kampf“ geſchrieben. Auf die Frau machten dieſe Aus⸗ ſagen Eindruck. Sie trug ſie mehrere Wochen mit ſich herum, ſchließlich erzählte ſie die Ge⸗ ſchichte einem SaA⸗Mann. Die Anzeige erfolgte auf dem Fuße. In der Verhandlung und bei den Verhören beſtritt der Angeklagte die Ausſage in dieſer Form. Er habe geſagt, die Bewegung habe die Kolpingleute erſchoſſen, Hitler habe nur das „Geleite“ gegeben. Auch will Förſtner, der ge⸗ rade Hitlers„Mein Kampf“ geleſen habe, ſich über die Art der damaligen Strafe— nämlich Feſtung— nicht im klaren geweſen ſein. Etwas in Widerſpruch zu dieſer harmloſen Deutung der Redensarten Förſtners ſteht die Tatſache, daß ſeine Mutter die fragliche Redensart mit einem„biſt ſtille“ begleitete. Ueber die Perſönlichkeit Förſtners iſt noch zu ſagen, daß er der Badenwacht naheſtand und Fünf Beſtellſchein⸗Lieferanken „Geiſt und Arbeit“ e55 eine in Stuttgart erſcheinende Schrift, die Julius Lörch als Proviſionsvertreter für annheim vertrat. Solche Geſchäfte ſind heutzutage Leran chwer zu tätigen und vielleicht gibt es dabei auch nicht viel zu verdienen Lörch verſuchte es auf eigene Art möglichſt mühelos zu Geld zu kommen. Er ſtellte ſich in Wilhelm Somberger einen Unter⸗ vertreter ein, dem er Auftrag Er möglichſt viele Beſtellſcheine zu bringen. Er ließ dabei ziemlich deutlich durchblicken, daß es ihm nicht daremt ankäme, ob die Adreſſen und Unterſchrif⸗ ten echt ſeien: wenn nur Adreſſen da wären, ſum das Weitere würde ſich ſpäter ein Miſſionar x Aus dem Gerichtsſaal den Betrieben geſchlagen würden und daß ſich deshalb Hunderte von Deutſchen aufgehängt hätten. Kommentar überflüſſig. 5 Dem jüdiſchen Bettfedernfabrikanten Kahn im Induſtriehafen fällt es ſchwer, ſich an das neue Deutſchland zu gewöhnen. So hat er ſei⸗ nen Mißmut über eine anfangs dieſes Monats ſtattgefundene Radioübertragung recht eindeutig ausgedrückt. Dem Juden Kahn ſteht es ja frei, ſeinen Raſſegenoſſen an den Libanon nachzu⸗ watſcheln. 21* Die Wachbereitſchaft Mannheim hat es eben⸗ falls noch nicht vermocht, ſich auf die neue Zeit umzuſtellen. Sie beſchäftigt immer noch einen Juden als Geſchäftsführer. ** Der von uns ſchon mehrere Male angepran⸗ gerte Jude Würzweiler wurde von der Iſraelitiſchen Gemeinde zum Synagogenrat ge⸗ wählt. Dies iſt jedoch kein Freibrief für dieſen modernen Shylock. Das Juſtizminiſterium wird ſich auch noch mit ihm zu befaſſen haben. Das Sondergericht arbeitet dem Stahlhelm angehört. Aus dieſer Forma⸗ tion wurde er jetzt allerdings ausgeſchloſſen. Für ſein leichtfertiges Gerede erhielt Förſtner eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten, auf 5 Mo⸗ nate lautete der Antrag des Staatsanwalts. a* Unſchuldig? Der Schloſſer Jakob Kaſtner, in Mann⸗ heim⸗Neckarau wohnhaft, war tätiges Mitglied der KPꝰ und RGoO. Früher hat er, wie er ſelbſt zugibt, kommuniſtiſche Verſammlungen geleitet. Es iſt ohne welteres einleuchtend, daß dieſe Anhänger der Kß nicht von ihren Ge⸗ noſſen vergeſſen ſind und noch mit Zeitungen, Nachrichten uſw. verſorgt werden. ei einer Durchſuchung der Wohnung Kaſtners fand man im Schlafzimmer ein Exemplar der kommuniſti⸗ ſchen„Rundſchau“ vor. Kaſtner will mit ſeiner Familie kurz vor der Durchſuchung nach Haus gelommen ſein, ſeine Frau habe die Zeitung im Flur aufgehoben und ohne zu wiſſen, um was es ſich handelt, mit ins Schlafzimmer ge⸗ nommen und dort weggelegt. Die Zeitung ſei alſo durch den Briefkaſtenſchlitz der Abſchluß⸗ türe in die Wohnung geworfen worden. Ge⸗ leſen will ſie niemand haben. Die Zeitung, die Fettflecken aufweiſt, läßt allerdings darauf ſchließen, daß ſie bereits von Hand zu Hand ge⸗ gangen und alſo auch geleſen worden war. Der Staatsanwalt, der innerlich ebenfalls von der Schuld des Angeklagten überzeugt iſt, beantragte Freiſpruch mangels Beweiſes, das Urteil entſprach dieſem Antrage. 2* Jeitungsverkeiler im Strebelwerk Einem nationalſozialiſtiſchen Arbeiter im Strebelwerk Mannheim gelang es, einen Kom⸗ muniſten geſprächig zu machen, den er in Ver⸗ dacht hatte, daß er verbotene Zeitungen ver⸗ teilte. Franz Zöller, ſo heißt der Angeklagte. ſchenkte dem Kollegen ſein Vertrauen und bot auch ihm kommuniſtiſche Schriften an. Aus dem Brotbeutel holte er die„Rote Fahne“. Der Zeuge hatte ſchon früher beobachtet, wie Zöller einem Fremden eine verbotene Zeitung ge⸗ geben hatte. Gelegentlich eines Geſprächs zu dreien äußerte Zöller dem Dritten gegenüber, wenn du Aufklärung willſt, gebe ich dir ſo eine Zeitung. Die Zeitungen würde er aus dem Saargebiet beziehen. In der Verhandlung beſtreitet Zöller über⸗ haupt ſolche Schriften gehabt zu haben, er habe höchſtens einmal in einer alten„Roten Fahne“ ſein Frühſtücksbrot eingepackt. Die Zeitung, di⸗ der Zeuge von Kaſtner erhielt, war allerdings ganz neu. Der Vertreter der Anklage betonte die Notwendigleit der Bekämpfung hetzeriſcher Umtriebe gerade in größeren Werken, er bean⸗ tragte eine Strafe von 10 Monaten Gefängnis, das Gericht erkannte demgemäüß. H. L. — kümmern, der die eigentlichen Beſtellungen ein⸗ holen würde. Somberger kapierte; um das Ge⸗ E13 ergiebiger zu geſtalten, ſtellte er ſeiner⸗ eits Veitrete ein und zwar Heinrich Nahler, Kirl Brenner und Adam Keller. Jeder von dieſen Angeklagten betätigte ſich munter in der Ausſtellung von Beſtellſcheinen mit Adreſſen, die überhaupt nichm exiſtierten. Die Geſchäfts⸗ prinzipien, die Somberger von Lörch erfuhr, teilte„c ſeinen Untervertretern möglichſt wort⸗ getreu mit, die dieſe ebenſo wortgetreu be⸗ folgten. Etwas über vier Monate, vom 1. März 1932 bis 19. Juli 1932, dauerte die Tätigkeit des Lörch und ſeiner Genoſſen. Die von der Stutt⸗ garter Firma erlangte Proviſion belief ſich auf Wieder Eine! Elfriede Kurt, Kaiſerring 46, verkehrt ſeit 2 Jahren mit dem Sohn des Judenmetzgers hHirſch Fortſetzung folgt! 1161 Mark, wovon nur ein geringer Bruchteil wirklich verdient war. Lörch war inſofern vorſichtig, als er nur einen kleinen Teil der Scheine ausfüllte, das überließ er lieber den Kollegen, jedenfalls in der Mei⸗ nung, dadurch bei einer Gerichtsverhandlung beſſer wegzukommen.„Es kommt bei Aufnahme von Beſtellungen nicht ſo genau darauf en, ihr habt doch ſchreiben gelernt“, mit die⸗ ſen Worten leitete er die Geſchäftsführung ein. Lörch hat ſehr viele Vorſtrafen; auch die an⸗ deren Angeklagten ſind mehr oder weniger vor⸗ beſtraft. Dieſe Tatſache muß etwas bedenklich ſtimmen. Iſt es nicht Sache einer ſolchen Firma, wie dieſes Stuttgarter Verlagshaus, ſich die Vertreter etwas genauer anzuſehen? Lörch, der eine andere Strafe noch zu ver⸗ büßen hat, erhielt eine Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten, Somberger erhielt ein Jahr ſechs Monate, Mahler ſechs Monate, Brenner und Keller je drei Monate Gefängnis. 3 Wie wird der 1933er? Nachdem die Eisheiligen und alle ſonſtige Froſtzeiten vorüber ſind, darf man mit Freuden feſtſtellen, daß dieſes Jahr wenigſtens mengen⸗ mäßig ein gutes Weinſahr zu werden verſpricht. Die ärgſten Gefahren, die der Frühling zu brin⸗ gen pflegt, ſind vorbei. Der Froſt der Oſter⸗ woche, der im Weſten des Reiches auf weite Strecken die Birn⸗ und Kernobſtblüte vernichtet hat, hat den Reben kaum geſchadet, da ſie er⸗ heblich ſpäter treiben, als die anderen Obſt⸗ arten. Und auch ſonſt, wo die Knoſpen ſchon vorhanden waren, iſt der Schaden durch Neu⸗ trieb zum größten Teil wieder ausgeglichen worden. Weiter haben ſich in dieſem Frühjahr weniger und nur ſtellenweiſe pflanzliche und tieriſche Schädlinge eingeſtellt. Da zudem aus faſt allen Weinbaugebieten gemeldet wird daß der Blütenanſatz gut iſt, beſteht berechtigte Hoff⸗ nung auf eine große Weinernte. Ob es auch eine gute Weinernte ſein wird, ſteht auf einem anderen Blatte. Wenn wir einen warmen, ſon⸗ nigen und langen Herbſt haben, dann wird uns noch viele Jahre lang der 1933er an dieſes ſchöne und reichliche Weinjahr erinnern. Tageskalender Montag, den 21. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Kölliſch die große Lachſchlager⸗Revue; anſchließend Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rheinfahrten: 13.30 Uhr Worms— Oppenheim—Nierſtein—Mainz und zurück. Autpbus⸗Sonderfahrten ab Paradeplatz: Um 14 Uhr Schriesheimer Hof—Heidelberg—Schwetzingen. Tanz: Pavillon Kaiſer, Kabarett„Libelle“. Der Film örigt Alhumbra:„Schweſter Angelika“ Capitol:„Helden des Alltags“ Palaſt: Wegen Erneuerung geſchloſſen. Roxy:„Die fünf verfluchten Gentlemen' Scala:„Moderne Mitgift“ Schauburg:„Das Mädel aus Havanna“ Univerſum:„Saiſon in Kairo“ Eine Skimme wird geſucht Die ſchönſte deutſche Stimme wird von der Telefunken⸗Schallplatte auf dem Wege eines allgemeinen Wettbewerbs geſucht. Eine Stimme, die einfach und ſchlicht das deutſche Lied mit friſchem und natürlichem Volkston zu erfüllen vermag. Jeder kann teilnehmen; die Beteiligung iſt frei. Alle Aufnahmekoſten trägt die Telefunken⸗ platte G. m. b. H. Dagegen können Reiſekoſten oder ſonſtige Auslagen der Bewerber keines⸗ falls vergütet werden. Die in Betracht kommenden Stimmen wer⸗ den bei Telefunken in Berlin am Kurfürſten⸗ damm in der Abteilung„Foto der Stimme“ probeweiſe aufgenommen; die am beſten geeig⸗ neten werden ausgewählt, für eine Original⸗ Telefunken⸗Schallplatte zu ſingen und erhalten dafür volles Entgelt. Dieſer Schritt der Telefunkenplatte verdient allgemeine Aufmerkſamkeit. Wer Sinn dafür hat, wie ein deutſches Volkslied geſungen wer⸗ den muß, weiß auch, wie weit wir uns hier⸗ von entfernt hatten. Man wird dieſem wahrhaft nationalen Unternehmen guten Erfolg wün⸗ ſchen, denn es bedeutet einen Schritt zur Wie⸗ deranerkennung der volkstümlichen Muſik anſtelle des Maſſenſchlagers auch für die Schallplatte. Wie höre ich Mailand? Sehr einfach, ich ſeſe mich vor meinen neuen Aetherzepp, den Siemens 47, der ſtets ſtartbereit für eine Weltreiſe iſt, und— erinnere mich, daß Mai⸗ land in Stalien liegt. Mit wenigen Drehungen am mittleren Einſtellknopf habe ich auf der Länderband⸗ Skala„Italien“ eingeſtellt und ſehe in großer, deut⸗ licher Schrift die Stationsnamen der italieniſchen Sen⸗ der auf der großen Skala vor mir. Jetzt drehe ich weiter, bis die Kennmarke über dem Namen„Mai⸗ land“ aufleuchtet, und ſchon erklingt laut und klar die melodiſche Stimme der Anſagerin dieſes Senders. Gleich beginnt die Uebertragung aus der berühmten Mailänder Scala, ein Genuß, den ich mir für heute vorgeſehen habe. 555 norgen für wa ſrecht be mit ihr bei blar ins S. zweitau die Un angenel Traditi lichen 2 kein ſo dem N. kühne! eſſiert Als in am mo Wolken bam, ſte daß ma dem gli zu ſehe Währ wodurch gezeichn Weite erwecken Sportfli Flugzeu teilnehn ſeren m und ſche nungen nehmen, wert iſt, den Nar ſozialiſti „Hakenkt Geſchwa der Nar Zwei e am hohe der Zufa ruft. Vol beide ho unter die beglücken kehr, an keit häng vorſtehen bel ſind gepackt 1 Adler u großen Enzian⸗z tenden S erinnert jungen Jahven 2 Es iſt unten im mühl ih. deutſche den Som Von ir von Pfer Geſang fröhlich⸗n den begi Gleich Sonnenſ fel, ſchein wipfel u zarte Se Silbergl 46, ihn des g folgt! ————— Bruchteil nur einen überließ der Mei⸗ handlung Aufnahme fen, ihr „mit die⸗ ſrung ein. h die an⸗ niger vor⸗ bedenklich en Firma, „ ſich die hzu ver⸗ gnisſtrafe zomberger hler ſechs i Monate H. 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Auguſt 1933 Jwiſchen Sommer und herbſt Do mutete der Sonntaa mit ſeinem unbeſtän⸗ digſen Wetter und ſeinen weſtlichen Winden an. —— erſten Blätter fallen bereits von den Bäu⸗ yn und die Jugend läßt bereits die erſten Dyachen in den friſchen„Briſen“ ſtarten. Ent⸗ ſpleechend den Ferien iſt die Stadt wenig belebt, nyan merkt, daß doch zahlreiche Glückliche in die Sommer⸗ und Lanöfriſche konnten. Die Daheimgebliebenen und all die übrigen Fonntagswanderer haben ſich bei der unbeſtän⸗ E Witterung in nur geringer Zahl zu einem lusflug entſchließen können. Nach dem Bericht der en Mn war der Verkehr am Sonntag⸗ Inorgen ſchwach und am Nachmittag mäßig. Da⸗ lür waren die Parks, beſonders der Waldpark, krecht belebt. Gegenüber den letzten Sonntagen mit ihrer Hitze und gleißendem Sonnenſchein bei blauem, wolkenloſem Himmel war ein„Zug ins Strandbad“ kaum wahrnehmbar. Kaum zweitauſend Badegäſte dürften es geweſen ſein, die Unentwegten, die bei der immer noch ſehr angenehmen und idealen Waſſerwärme ihrer Tradition treu blieben. Bei der friſchen weſt⸗ lichen Briſe wurden— ein in Mannheim gar kein ſo alltägliches Bild— insbeſondere auf dem Neckar die Segel geſtellt und ſo manche kühne Kurve bei bedrohlicher Lage vor inter⸗ eſſiert zuſchauenden Spaziergängern gedreht. Als in den Nachmittagsſtunden die Sonne, die am morgen bereits einmal verlockend zwiſchen Wolkenbänken geſchienen, wieder zur Geltung dam, ſtellten ſich auch zahlreiche Paddler ein, ſo daß man zuſammen mit den Ruderbooten und dem glitzernden Waſſer ein eindrucksvolles Bild zu ſehen bekam. Während im allgemeinen über das Wochen⸗ ende ſo ziemlich die Saure⸗Gurken⸗Zeit zu ver⸗ ſpüren war— lediglich im Friedrichspark hatte am Samstag ein Garten⸗Militärkonzert bei denkbar beſtem Beſuch ſtattgefunden—, herrſchte boch Sport wieder einmal Hochbetrieb, weilte do Weltmeiſter Tilden in Mannheim, wodurch allen Tennisſportbegeiſterten ein aus⸗ gezeichneter, ſeltener Genuß geboten wurde. Weiter vermochte das Radrennen Intereſſe zu erwecken. Insbeſondere bei den Mannheimer Sportfliegern tat ſich Bedeutendes. Mit vier Flugzeugen ſtarteten die am Deutſchland⸗Flug teilnehmenden Mannheimer nach Berlin. Un⸗ ſeren mutigen Sportfliegern, die trotz ſtärkſter und ſchärfſter Konkurrenz mit den beſten Hoff⸗ nungen den Kampf mit den„Kanonen“ auf⸗ nehmen, ein dreifaches„Glück ab“. Erwähnens⸗ wert iſt, daß jedes Flugzeug auf den Flügeln den Namen einer der vier badiſchen national⸗ ſozialiſtiſchen Tageszeitungen trägt. Für unſer „Hakenkreuzbanner“ wirbt das Flugzeug des Geſchwaderführers Bihlmaier. Damit wird der Name der größten nordbadiſchen Zeitung 4 Zwei Stunden lang mag der Panzl wohl ſchon am hohen See geweſen ſein, als Gertrud, die der Zufall hier herauf verſchlagen hat, ihn an⸗ ruft. Voller Freude begrüßt ſie der Junge, und beide hochen ſich plaudernd ins Gras, mitten unter die Schafe. Gertrud, ganz erfüllt von dem beglückenden Gedanken an des Bruders Heim⸗ kehr, an dem ſie mit großer Liebe und Zärtlich⸗ keit hängt, erzählt dem Buben von Severins be⸗ vorſtehender Ankunft. Ihre Freude und ihr Ju⸗ bel ſind ſo lebendig, daß auch der Panzl davon gepackt wird und für eine Weile Schafe und Adler und alles vergißt, und ihr hilft, einen großen Strauß Steinnelken, Edeltrauten und Enzian zu pflücken. Einen großen, bunten, leuch⸗ tenden Strauß für den Severin! Oh, der Panzl erinnert ſich noch ganz genau an ihn, an den jungen Herrn Severin Anderlan, der vor zwei Jahven in die Welt hinauszog.— 5„ Es iſt bei Eichſtänt im bayeriſchen Land. Weit unten im breiten, fruchtbaren Tal zieht die Alt⸗ mühl ihren ruhigen Lauf, und eine herrliche, deutſche Burg liegt im Dämmer des aufziehen⸗ den Sommermorgens. Von irgendwoher erſchallt das dumpfe Traben von Pferdehufen auf mooſigem Boden und der Geſang friſcher, junger Männerſtimmen. Ein fröhlich⸗wehmütiges Studentenlied klingt durch den beginnenden Tag: Im Wald, da möcht ich leben, Da iſt die Welt ſo ſchön. Von Felſen rings umgeben Und ſchneebedeckten Höhn. Da ſingen auf den Zweigen Die Vögelein ihr Lied. Und alle Sorgen ſchweigen, Wenn man gen Himmel ſieht. Der Bäume Wipfel rauſchen Von Menſchen Glück und Leid; Möcht bis ans Ende lauſchen Dem Lied der Ewigkeit, Möcht bis ans Ende lauſchen Dem Lied der Ewigkeit. Gleich goldenen Pfeilen durchſchneiden die Sonnenſtrahlen Morgendunſt und Tannengip⸗ fel, ſcheinen durch das dunkle Grün der Baum⸗ wipfel und durch leiſe, leichte Nebel, die wie zarte Schleier von Zweig zu Zweig hängen. Silberglänzende Tautropfen leuchten in tauſend i, riütſculp v, lasm 2. Fortſetzung. durch Deutſchlands Gaue getragen. Da wir doch gerade mit den Gedanken— dem Flugplatz weilen, iſt zu berichten, daß, während die letzten Vorbereitungen am Samstagnachmittag für den Deutſchland⸗ Stadt eingeladenen 15 Hitlerjungen aus Halle auf dem Flughafen eintvafen und die Berliner Jungens, die während der letzten Woche Mann⸗ Großes Militärkonzert im Friedrichspark Die Standartenkapelle 171 ſpielte— Eine wohl gelungene Veranſtaltung des Sturmes 13 und Marineſturms 18— Ein ſelten guter Beſuch Man möchte faſt ſagen, daß, haben die Natio⸗ nalſozialiſten eine Veranſtaltung, das Wetter und die Organiſation aufeinander abgeſtimmt ſind und die Durchführung reibungslos, pro⸗ ramm⸗ und—— klappt. So hat die eranſtaltung des Sturms 13 und des Ma⸗ rineſturms 18 unter der Leitung des Sturm⸗ führers Löwe aber auch in jeder Beziehung eneee können. Ein geradezu ideales etter, nicht zu heiß und ſchwül, gerade ſo recht temperiert, um gemütlich im Park auf der Terraſſe ſitzen zu können und dazu ein Bom⸗ benbeſuch, wie ihn der Friedrichspark ſelten ſieht, nicht zuletzt abwechſlungsreiche und jeden Anſprüchen Genüge leiſtende Darbietungen für Ohr und Auge und Unterhaltung, das waren die äußeren Umſtände, die ein gutes Gelingen bedingten. Die Verbundenheit zwiſchen SA und der Mannheimer Bevölkerung gaben das innere Gepräge. Es waren Stunden der Freude, des Genuſſes und der Erxholung, durch⸗ pulſt von jenem Geiſt, der die SA erfüllt, der die Augen der alten Garde aufleuchten läßt und die Jugend mitreißt. Zunächſt einmal zum Militärkonzert: Das be⸗ ſtritt die Standartenkapelle 171 unter ihrem Muſikzugführer Homann⸗Webau, die mit der Beſetzung von 30 guten Muſikern ein aus⸗ gezeichnetes Programm bot. Die begeiſterten Zuhörer ließen es da natürlich nicht an Bei⸗ fall fehlen und wenn ein Stück beſonders ge⸗ fiel— und es waren deren nicht wenige— dann wurde einfach nicht eher Ruhe gegeben, bis eine Zugabe gewährt war. Es war ein rechtes Gartenkonzert, deſſen Stimmung noch durch die Illumination erhöht wurde. Entlang der Hauptwege waren bunte Lampions ange⸗ bracht worden. Eine reizende Abwechſlun waren die Solotänze des Tanzpaares Storck, die feengleich einen prägnant durchdachten Bauerntanz und ſpäter„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ Kach be figurenreich zum Aus⸗ druck brachten. Nach den flotten Märſchen, den vaterländiſchen Potpourris, den wiegenden Walzerweiſen wurde im zweiten Teil des Pro⸗ gramms auch der ernſteren, erhebenden Seite des nationalſozialiſtiſchen SA⸗Geiſtes Rechnung getragen. Zwei SA⸗Lieder waren die Einlei⸗ Farben an den ſaftigen Nadeln junger, friſcher Tannen. Drei Reiter, die Studentenmützen keck und herausfordernd in die Stirn gedrückt, verlaſ⸗ ſen den Waldpfad und traben auf der alten Handelsſtraße München—Nürnberg weiter. Der ſtrahlende Morgen, die ganze blühende Natur Hrings um ſie her und der leuchtende Himmel über ihnen laſſen ihre jungen Kräfte ſchwellen und erfüllen ſie mit einem ſolchen Frohſinn, daß ſie vor lauter Lebensluſt die ganze Welt in die Schranken fordern möchten! Eben taucht zwiſchen einer Lichtung ein Kirch⸗ turm auf. „Du, Severin, ſchau!“ ruft der vierſchrötige Reiter des Falben ſeinem Kameraden zu,„die Kirch von Straubing. Jetzt mußt di entſchei⸗ den. Kommſt mit uns nach München oder magſt noch immer net?“ Severin, ſchlank und ſchmal, mit den dunklen, ug getroffen wurden, die von der heim und ſeine Umgebung kennen lernten, mit den beſten Eindrücken von der Rhein⸗Neckar⸗ Stadt und dem Land der alten Kurpfalz, das wie kein anderes in ganz Deutſchland ſo reich an bedeutendſter Geſchichte und Sage iſt, wieder verlaſſen haben. Dabei fiel ihnen nicht zuletzt der Abſchied von den Mannheimer Mäd 3 recht ſchwer. tung füe den markigen Sprechchor. Die Wir⸗ kung der Worte wurde durch Abbrennen von bengaliſchern Feuerwerk eindrucksvoll erhöht. Dazwiſchen ſprach der Sturmführer Löwe wenige, aber herzhafte Worte und gab in ſeiner Begrüßung insbeſondere ſeiner Freude Aus⸗ druck über den ſo ausgezeichneten Beſuch, für den er herzlich Dank ſagte. Einen würdigen Abſchluß bildete der große Zapfenſtreich, aus⸗ geführt von der Standartenkapelle und dem Spielmannszug, zuſammen von über 100 Mu⸗ ſikern. Zu dem Konzert war auch für Unterhaltung Sorge getragen. Der große Saal des Fried⸗ richsparkes war faſt vollſtändig ausgeräumt worden für die Tanzluſtigen, deren Zahl ſo groß war, daß meiſt Ueberfülle herrſchte. Be⸗ ſonderen Zuſpruch fand der Schießſtand, ebenſo auch Keller und Küche. Ein maleriſches Bild 85 die Fackelpolonaiſe ab, angeführt von tandartenführer Feit und der SA. Die Lämp⸗ chen glühten und die Flämmchen durchgeiſterten den Park in flackernder Kette. Welcher Kame⸗ radſchaftsgeiſt auch mit dem Stahlhelm beſteht, das bewies die große Zahl der Feldgrauen, unter denen auch der Kreisleiter Dr. Kohl nicht fehlte. Der Morgen graute bereits, als die Letzten den Heimweg antraten. rex. 50 Jahre K V Columbus Mannheim Der katholiſche kaufmänniſche Verein„Co⸗ lumbus“ Mannheim kann auf eine 50jährige Vereinsgeſchichte zurückſchauen. Sein Wirken ſteht im Willen der Gemeinſchaft, der Geſellig⸗ keit und der Berufspflege. Bildungsabende, Vortragsabende und Unterhaltungsfeſte wer⸗ den im Rahmen eines Jahresprogramms in bunter Aufeinanderfolge zu einer ſehr inter⸗ eſſanten Schau, die den Mitgliedern in jeder Hinſicht eine Gewähr für Ausgeſtaltung ihres Berufs⸗ und Geſelligkeitslebens bietet. Im September wird ein Tridium abgehalten und im Oktober im einfachen und ſchlichten Rahmen —— Jubiläumsfeier, verbunden mit der Jah⸗ resfeier. —— Jührerwahl Der im Jahre 1898 gegründete Heſſenbund Mannheim hat am Sonntag, den 20. Auguſt 1933, in ſeiner außerordentlichen Hauptven ſammlung die Gleichſchaltung vorgenommen und den Vorſtand wie folgt neu gewählt: Fried⸗ rich Sattler, Führer; Wilhelm Jeckel, ſtellvertretender Führer; Theodor Stump Schriftführer; Auguſt Wunſch, Kaſſier; Jak Stegmann, Beiſitzer.— Der Führer hielt eine Anſprache und betonte daß die Liebe zur Heimat zu erhalten und z pflegen unſer erſter Zweck ſei, weil aus der Liebe zur engeren Heimat auch die Liebe zum Vaterland wächſt. Ein echter Heſſe ſei auch immer ein guter Deutſcher. Gleichzeitig gab Herr Sattler noch bekannt, daß am Sonntag, den 24. September 1933, im roßen Liedertafelſaale, K 2, 32, das 35jährige tiftungsfeſt ſtattfindet. Am Nachmittag be⸗ wegt ſich ein Feſtzug durch die Stadt. Mehrere auswärtige und hieſige Vereine haben ihr Er⸗ ſcheinen zugeſagt. Gemäß einſtimmigem Beſchluß des Vorſtan⸗ des wird der Betrag von RM. 20.— als Spende zur Förderung der nationalen Arbeit über⸗ wieſen. Mit einem dreifachen„Sieg⸗Heil“ auf den Herrn Reichspräſidenten und den Herrn Reichs⸗ kanzler wurde die eindrucksvolle Verſammlung geſchloſſen. Kunflfliegerin Bach in Mannheim Am Samstagabend landete im Mannheimer Flughafen, von Baden⸗Baden kommend, die deutſche Kunſtflugmeiſterin Lieſel Bach. Eigent⸗ lich war es eine unfreiwillige Landung, denn das Ziel war Köln. Ein Schaden am Oelrohr zwang jedoch zu einer Zwiſchenlandung. Da⸗ bei bekam man ein Flugzeug zu ſehen, das weltbekannte Leiſtungen hinter ſich hat. Es iſt nämlich dasſelbe Sportflugzeug, Klemm D 2160, das Elly Beinhorn zu ihrem benutzte. Wohl iſt es überholt, aber was e ſehenswert machte, iſt die ſtehengebliebene Auf⸗ ſchrift:„Dieſes Klemm⸗Flugzeug benützte Elly Beinhorn auf ihrem Weltflug durch Europa—⸗ Aſien—Auſtralien und Amerika 1931—1932“, ſowie die aufgeführten Hauptlandeplätze unz die 26 Landesfarben der auf dem Weltflug berührten Staaten. Lieſel Bach ließ die Ma⸗ ſchine, nachdem ſie am Sonntagmorgen wieder ſtartbereit war, durch einen aus Köln herbei⸗ gerufenen Fluglehrer abholen, während ſte ſelbſt mit dem Auto zurückfuhr. Lieſel Bach iſt die Schweſter des bekannten rheiniſchen Sportlehrers Bach. lebhaften Augen ſeiner Mutter, hält ſeinen Rappen mit kräftigem Zügelruck an und ſchaut ins Land hinaus, wo Turm und Dächer leuch⸗ tend aus dem Morgendunſt ſteigen. „Na, Anderl,'s bleibt dabei! I reit net mit nach München eini. Wos tat i denn da? Mi jede Minut ärgern, daß euer Bayernkönig ſich von dem Napoleon, dem hohen Herrn Napoleon, aufn Kopf rumtanzen laßt. O Himmel, Herr⸗ Severin, gerade richtig im Zug, noch einige kräftige Sprüche vom Stapel zu laſſen, wird von ſeinem anderen Freund unterbrochen: „Depp, fangſt ſchon wieder an, ewiger Rauf⸗ bold du! Was können denn wir dafür?— Außerdem mag unſern König die Krone von Bayern näher ſein als euer Adler von Tirol. Zwei Jahr lang, in Prag und Jena, hammer uns gut vertragen, und die letzten paar Stun⸗ den packts di ſchon wieder? Na, nix wed! In Straubing trinkſt mit uns a Glasl Wein und reitſt mit nach München eini.“ „Schon recht“, lächelte Severin,„aber dann trinken wir den Abſchiedstrunk in München und nicht in Straubing.“ „Schau, Severin“, fährt Lohmeyer, der zweite Student, im Weiterreiten fort,„was hätt denn unſer König ſchon gegen den Napoleon machen können? Nix, gar nix! Aus wär's mit dem ganzen, ſchönen Bayern geweſen! Und auf dem Bayernthron ſäß vielleicht a corſiſcher Kor⸗ poral, der zufällig mit dem Napoleon verwandt iſt. Da muß ma halt's Maul halten und ſpin⸗ nen, wie's dem Empereur von Europa gefällt. Verbündeter ſein is noch alleweil beſſer als Knecht ſein. Sonſt geht's uns ſo wie euch in Tirol, und dann iſt's ganz aus. Wirſt ja fel⸗ ber daheim ſehen, wie's nachher zugeht.“ Mit Severins guter Laune iſt es bei dieſen letzten Worten des Freundes völlig vorbei. Die Unruhe, die ihn ſchon ſeit Wochen quält, meldet ſich wieder mit ſtarker Stimme. Wie mag es wohl Mutter und Schweſter gehen in dem von fremdem Kriegsvolk wimmelnden Tirol? Ob man ſie in Ruhe ließ?— Zwar hieß es in dem letzten Schreiben der Mutter, ſie und Gertrud ſeien beide wohlauf, und zur Sorge ſei kein Anlaß, da die napoleoniſchen Soldaten ſich bis⸗ her bei ihnen ganz manierlich aufgeführt hät⸗ ten.— Aber ſeit jenem Brief ſind nun ſchon wieder Monate vergangen, und jetzt munkelt man von allerlei Kämpfen und Schandtaten der Beſatzungstruppen gegen rebellierende Tiroler: Bm nn Plünderungen und roher illkür. „Vielleicht habt's recht, Kameraden, aber ſeht's, i möcht ſo ſchnell wie möglich heim.“ Das müſſen die Freunde einſehen, ſo gern ſie auch den Severin bei ſich behielten. Sie ſind ja hier in München daheim, während Anderlan bis ins Tiroliſche noch drei Tage zu reiten hat. 4 3* 4 Ein Jodler hallt über den Dorfplatz von Obernberg zu den Fenſtern Gertuds hinauf, ein paar Steinchen fliegen nach, klirren gegen die Scheiben. Gleich darauf erſcheint ſie, die dieſes Zeichen ſchon kennt, am Fenſter. Natürlich, es ſind Hagſpiel, Klotz und Rabenſteiner, Severins Freunde. Sie ſind eigens von St. Vigil herübergekommen, um Genaueres über Severins nahe Ankunft zu erfahren. „Kommt er bold, dein Bruder?“ „Ja. freilich! Vor ſieben Wochen iſt ein Brief gekommen, daß er von Jena weggeritten iſt. Jetzt kann's nicht mehr lange dauern!“ „Wenn er da iſt, ſag ihm, er ſoll nach St. Vigel zu uns heꝛſchonen, es iſt wichtig! Wir —— ihm viel zu erzählen und brauchen ſeinen at.“ „Ja, i werd's ihm ſchon ſagen, dem Severin!“ „Falls mir nimmer in St. Vigil ſein, ſoll er beim Haraſſer fragen, wo mir zu finden ſein. Grüß Gott, Madel!“ „Grüß euch Gott!“ Inzwiſchen richtet die Mutter die Stube her, in der ihr einziger Sohn, ihr Stolz und ihre Hoffnung, wohnen ſoll. Genau ſo wie er es vor zwei Jahren verlaſſen, ſoll er ſein Zimmer wieder vorfinden.— Liebevoll rückt ſie jeden Stuhl und jedes Bild zurecht; ſtreicht mit zärt⸗ licſen Fingern über das breite Bauernbett, in dem„ihr Junge“ nun bald wieder ſchlafen wird. Fortſetzung folgt. „Hakenkreuzbanner“ Deutſchlands Leichtathleten ſiegen gegen England mit 76:50 Punkten Die 10 000 Zuſchauer, die am Samstagnachmittag im White⸗City⸗Stadion zu London dem dritten Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land beiwohnten, waren anfänglich durchaus optimi⸗ ſtiſch. An der gleichen Stelle hatte erſt vor kurzem Englands Mannſchaft die franzöſiſchen Repräſentati⸗ ven geſchlagen. Aber die Hoffnungen, daß auch gegen Deutſchland ein Erfolg gelingen könne, wurden bald zunichte gemacht. Als gegen die Berechnungen der Briten Jonaths Stellvertreter Borchmeyer die Spring⸗ ſtrecken ganz überlegen gewann, da hatten die Erwar⸗ tungen der Engländer keinen Halt mehr. Wie in den beiden voraufgegangenen Kämpfen(London 1929 und Köln 1931), ſo ſiegte auch diesmal die deutſche Mann⸗ ſchaft überzeugend. Sie kam auf 76 Punkte gegen 59 der Engländer und erfocht neun Einzelſiege gegen vier des Gegners. herzlicher Emyfang— Die Deulſchen machen Eindruck Mit einiger Verſpätung war die deutſche Mann⸗ ſchaft am Freitagabend auf dem Luſtweg in der eno⸗ liſchen Hauptſtadt eingetroffen. Auf dem Flugfeld von Croydon wurde ſie durch Vertreter der Deutſchen Botſchaft, durch eine größere Abordnung des engliſchen Verbandes und zahlreiche andere Sportfreunde ſehr herzlich begrüßt. Am Samstag herrſchte in London ſchönes Sommer⸗ wetter. Das rieſige Oval des White⸗City⸗Stadions wies zwar nicht ſo ſtarken Beſuch als bei Fußball⸗ kämpfen auf, doch war die Zuſchauerziffer für Leicht⸗ athletit⸗Verhältniſſe recht ſtattlich. Bereits der Ein⸗ marſch der geſchloſſenen deutſchen Mannſchaft in dem mit Unton⸗Jack und den deutſchen Flaggen—(Schwarz⸗ weiß⸗rot und Hakenkreuz— geſchmückten Stadion geſtal⸗ tete ſich zur eindrucksvollen Kundgebung für das neue Deutſchland. Die ſehr zahlreich anweſen⸗ den deutſchen Landsleute begrüßten unſere Mannſchaft mit nicht enden⸗ wollenden Heilrufen. Sehr ſtarken Eindruck machte auch bei dem engliſchen Publikum die Ehren⸗ bezeigung der deutſchen Mannſchaft, die bei dem Deutſchlandlied ſtramm in einer Front zur Haupt⸗ tribüne hin ausgerichtet den deutſchen Gruß aus⸗ brachte. Der Verlauf der Kämpfe Es gab für uns einige leichte Enttäuſchungen. Vor allem unſere jungen Leute erfüllten einigemale die Erwartungen nicht ganz. Sie blieben hinter den älteren Routiniers, die ſie in Köln bei den Meiſter⸗ ſchaften noch geſchlagen hatten. Aber dieſe kleinen Enttäuſchungen wurden durch ſehr angenehme Ueber⸗ raſchungen— wie die Siege Borchmeyers, Metzners und Syrings— mehr als aufgehoben. Die Kämpfe wurden eingeleitet mit dem 100⸗ Hardslaufen. Der Deutſche Meiſter Borchmeyer lef auf der kurzen, recht ungewohnten Strecke vom Start weg mit vollſter Kraft und gewann unange⸗ fochten in 10 Sekunden mit faſt 1½ Meter Vorſprung vor den Engländern Saunders und Davis, die erſt kurz vor Schluß den bis dahin vorn liegenden Hen⸗ drix ganz knapp abfangen konnten. Durch ſeinen Sieg über 220 Pards konnte Borchmeyer wenig ſpäter einen Doppelerfolg feiern. In 22,1 Sekunden ging der Deutſche mit gut einem Meter Vorſprung vor dem Englünder Reid und dem Hamburger Schein durchs Ziel. Noch etwa 15 Meter vor dem Band lagen alle drei Läufer geſchloſſen auf einer Höhe, dann ſpielte Borchmeyer ſeinen Endſpurt aus, während Schein einen knappen halben Meter hinter Reid blieb, aber den zweiten Engländer, Davis, ſicher halten konnte. Einen dritten deutſchen Sieg gab es bald im 440⸗Yardslaufen. Metzner gewann das Ren⸗ nen durch taktiſch kluges Laufen in 49,4 Sekunden vor dem Engländer Wolf, dem Deutſchen Meiſter Voigt und Rathbone. Der Endkampf war äußerſt hart. Wolff war zum Schluß in mächtiger Fahrt, tonnte aber Metzner nicht mehr ganz erreichen und blieb um Bruſtbreite ge⸗ ſchlagen. Noch erbitterter geſtaltete ſich das Ringen um den Sieg über die halbe Meile(880 Pards). In dieſem Rennen mußten die Deutſchen mit den undankbaren Plätzen vorliebnehmen. Bemerkenswert iſt, daß die Engländer und die Deutſchen jedesmal in totem Rennen einkamen. Whitehead und Scrimſhaw ſiegten zuſammen in:55 Min. Etwa 12 Meter zu⸗ rück folgten der Deutſche Meiſter König und der Stuttgarter Paul Bruſt an Bruſt. Eine weitere deut⸗ ſche Niederlage gab es im Meilenrennen. Sowohl unſer Meiſter Kauffmann, wie auch der Magdeburger Würkner konnten über die 1609 Meter lange Strecke das vorgelegte Tempo der Engländer Thomas und Kidell, die ſich geſchickt in der Führung abwechſelten, nicht ganz mithalten. Auf halbem Wege kam zwar Kauffmann etwas heran, er mußte aber Thomas im Endſpurt ziehen laſſen. Der Engländer gewann in :17,3 Minuten. Kauſſmann drang noch energiſch auf Ridell ein, doch konnte der Engländer mit kaum er⸗ kennbarem Vorſprung das Ziel paſſieren. Im 120⸗ Dards⸗Hürdenlaufen hatte Meiſter Wegener großes Pech. Er lag klar in Front, riß jedoch die letzte Hürde, kam dadurch aus dem Schwung und wurde von dem Engländer Finlay knapp abgefaßt. Finlays Zeit war 14,9 Sekunden. Nottbrock⸗Köln, der Welſcher⸗Frankfurt erſetzte, und Harper belegten die nächſten Plätze. Das Dreimeilenlaufen gewann Syring, der die 4828 Meter lange Strecke in der hervorragenden Zeit von 14:13 Minuten durchlief. Syring, der Eng⸗ fünder Evenſon und Gebhardt⸗Chemnitz legten Runde um Runde geſchloſſen zurück. Später verſchärfte Sy⸗ ring das Tempo, wobei ſeine Konkurrenten etwas zurückfielen. Hierbei kreuzte Gebhardt— ein über⸗ fluſſiges Mätzchen— die Bahn der Engländer, konnte aber nicht verhindern, daß Evenſon auf den zweiten Platz ging; während Mabey— der leicht geſtolpert war— an letzter Stelle folgte. Die Reihenfolge blieb bis zum Ziel unverändert, doch wurde Gebhardt we⸗ gen ſeines Kreuzens disqualiftziert. In den techniſchen Uebungen wurden wegen der mangelhaften, völlig ungenügenden Anlaufbahnen und Wurfſtellen meiſt nur Durchſchnittsleiſtungen erzielt. Im Stabhoch⸗ Sieg bereits ſicher. Der Engländer Philippſen konnte mit 3,665 Meter vor dem Berliner Schulz mit 3,58 Meter noch den zweiten Platz erreichen. Der Eng⸗ länder Webſter kam ſogar nur über 3,52 Meter. Das Diskuswerfen holte ſich unſer Zehnkampf⸗Welt⸗ rekordmannn Sievert mit 43,36 Meter vor Hirſchfeld 43,10 Meter. Die Engländer kamen nicht einmal auf 40 Meter und ſie blieben auch im Kugelſtoßen weit zurück, das von Hirſchfeld mit 15,15 Meter vor Sievert mit 14,68 Meter gewonnen wurde. Nicht anders war es auch im Weitſprung. Hier ſiegte der Heeresmeiſter Leichum⸗Stettin mit 7,32 Meter vor dem Deutſchen Meiſter Long⸗Leipzig mit 7,30 Meter. In reſpecktvollem Abſtande folgten die beiden Eng⸗ länder Duncan und Pallet mit je 6,58 Meter. Im Hochſprung kamen alle vier Teilnehmer über je 1,85 Meter. Die Reihenfolge: 1. Weinkötz, 2. Martens (Kiel), 3. Weſt, 4. Bradbroke mußte durch Stechen entſchieden werden. Den Abſchluß bildete die Olympiſche Staf⸗ fel, die zur Freude der Zuſchauer noch mit einem Siege der engliſchen Mannſchaſt in:32,4 Minuten. mit knapp fünf Metern Vorſprung endete. Nach den Deutſche Schöner Aufkakt am Samskag Auf der Thüringiſchen Landeskampfbahn in Weimar nahmen am Samstag die Deutſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften der Frauen einen recht verheißungs⸗ vollen Auftakt. In zwei Wettbewerben konnten die beſtehenden Höchſtleiſtungen erreicht werden, lediglich im Diskuswerfen blieben die Ergebniſſe hinter den Erwartungen zurück. Im 100⸗Meter⸗Laufen ſpielte Frl. Krauß⸗ Dresden eine ganz überlegene Rolle, ſie ſiegte in der linger⸗Nürnberg, die 12,2 Sekunden benötigte. Die Berlinerinnen Dörffeldt und Frau Köhler⸗Gericke be⸗ legten die nächſten Plätze. Auch im Hochſprung konnte die Siegerin, Frl. Niederhoff⸗Velbert, mit 1,58 Mtr. den beſtehenden Re⸗ kord erreichen. Die Beſetzung der nächſten drei Plätze konnte erſt nach„Stechen“ vorgenommen werden, da die drei Damen Grieme⸗Bremen, Kruſenwerth⸗Char⸗ lottenburg und die Titelverteidigerin Notte⸗Dresden ſämtlich 1,52 Mtr. überſprangen. Schwächer waren— wie ſchon geſagt— die Leiſtun⸗ gen im Diskuswerfen. Hier ſiegte die Olympia⸗ Teilnehmerin Ellen Braumüller⸗Berlin mit 38, 775 Mtr. vor Frl. Reutter⸗Frankfurt a. M.(37,70 Mtr.) und Frl. Mollenhauer⸗Hamburg(37,28 Mtr.). Die vorjährige Meiſterin Grete Heublein konnte ſich nicht einmal für die Entſcheidung qualifizieren. Die Entſcheidungen des erſten Tages 100 Meter: 1. Krauß, Dresdener SC., 12,0 Sek.; 2. Dollinger, 1. FC. Nürnberg, 12.2 Sek.: 3. Dörffeldt, Berlin, 12,3 Sek.; 4. Köhler⸗Gericke, SC. Charlotten⸗ burg, 12,4 Sek. Hochſprung: 1. Niederhoff, Velbert 1,58 Meter; 2. Grieme⸗Bremen, 3. Kluſenwerth⸗ Charlottenburg, 4. Notte⸗Düſſeldorf, alle 1,52 Meter, durch Stechen entſchieden. Diskuswerfen: 1. Ellen Braumüller⸗Berlin 38,755 Mtr.; 2. Reutter, SC. 80 Frankfurt, 37,70 Meter; 3. Mollenhauer⸗Hamburg 37,28 Mtr. Die Kämpfe am Sonnkag Die Frauen wollten ihren männlichen Kameraden nicht nachſtehen und warteten bei ihren Titelkämpfen auf der thüringiſchen Landeskampfbahn ebenfalls mit Glanzleiſtungen auf. Bei den Hauptkämpfen am Sonntag gab es allein zwei neue deutſche Rekorde. Aber auch in den übrigen Konkurrenzen ſtanden die Leiſtungen auf hoher Stufe. Die Vorjahresergebniſſe wurden faſt durchweg überboten. Die äußeren Um⸗ ſtände waren der Veranſtaltung auch ſehr günſtig. ſehr befriedigend. Staat und Stadt hatten ihre Ver⸗ treter entſandt. Den erſten Rekord gab es am Vormittag bei den Vorkämpfen. Die Hochſprungrekordlerin Helma Notte⸗ Duüſſeldorf brachte auch die Höchſtleiſtung im 80⸗Mtr.⸗ Hürdenlauf an ſich, wo ſie in ihrem Vorlauf 12,2 Ser herauslief und damit die letzte Beſtleiſtung von Frl. Pirch⸗SCC. um eine Zehntelſekunde verbeſſerte. Ganz hervorragend iſt der neue Rekord im Fünfkampf, den Frl. Mauermeyer⸗Neuhauſen auf 357 Punkte brachte. Die alte Höchſtleiſtung betrug nach der neuen Tabelle nur 337 Punkte und wurde von Ellen Braumüller ge⸗ halten. Die Einzelleiſtungen von Frl. Mauermeyer ſind folgende: Kugelſtoßen 12,90 Mtr., Weitſprung 5,32 Mir., Speerwurf 33,96 Mtr., Hochſprung 1,46 Meter, 10⁰ Meter 13,2 Sek. Auf dem zweiten Platz landete Frl. Buſch⸗Köln mit 322 Punkten vor der Titelverteidigerin Braumüller⸗Berlin, die es nur auf 301 Punkte brachte. Im Endlauf der 80 Meter Hürden enttäuſchte die neue Rekordhalterin Helma Notte⸗Düſſeldorf völlig. Sie wurde in weitem Abſtand nur Letzte. Den Titel holte ſich Frau Engelhardt⸗Berlin in 12,3 Sek., wäh⸗ rend Frl. Klüſenwerth⸗SCC. und Trauböſe⸗Halle in dieſer Reihenfolge ſich in die Plätze teilten und in der gleichen Zeit von 12,.5 Sek. eintrafen. Ueber 200 Mtr. wurde Frl. Kraus⸗Dresden durch Marie Dollinger⸗ Nürnberg entthront, ſo daß die beiden Sprinterinnen die Titel über 100 und 200 Mtr. in umgekehrter Reihenfolge innehaben. Frl. Dollinger benötigte glatt 26 Sekunden, während Frl. Kraus auf den letzten 50 Mtr. Boden verlor und erſt in 26,4 Sek. durchs Biel ging. Dritte wurde die Turnerin Frl. Dörffeldt⸗ Berlin in 26,8 Sek. Einen Frankfurter Sieg gab es in der“&100⸗Mtr.⸗ Staffel. Nach ſehr ſchönem und ſpannendem Kampf ſiegte Eintracht Frankfurt in totem Rennen über Dresdener SC. mit 51 Sekunden. Mit Erfolg konnte Frl. Grieme⸗Bremen ihren Titel im Weitſprung verteidigen, den ſie mit dem ſprung hatte Wegner⸗Halle mit 3,725 Meter den. beſtehenden Beſtzeit von 12,0 Sekunden vor Frl. Dol⸗ Es herrſchte ſchönſtes Wetter. Auch der Beſuch war erſten 400 Metern wechſelten der Kölner Nottbrock und Barnes faſt gleichzeitig. Auch die erſten 200⸗Mtr.⸗ Läufer, Engelhart und der Hamburger Schein, blie⸗ ben gleich, jedoch klappte bei den Engländern der Wechſel nicht, ſo daß Hendrix ſoſort im Antritt drei Meter gewann. Hendrix wurde jedoch von dem Eng⸗ länder Reid nicht nur geholt, ſondern auch noch über⸗ ſpurtet, ſo daß Englands 800⸗Meter⸗Mann mit zwei Meter Vorſprung auf die Reiſe gehen konnte. Der Wittenberger Turnfeſtſieger Mertens konnte trotz vor⸗ züglichen Laufens dieſen Abſtand nicht mehr ver⸗ ringern und blieb knapp geſchlagen. Die Niederlage wäre bei einer vernünftigeren Aufſtellung unſerer Staffel zu vermeiden geweſen. Die Ergebniſſe (D- Deutſchland, E⸗ England) 100 Dards: 1. Borchmeyer⸗D 10 Sek.: 2. Saunders⸗ England 1½ Meter zurück; 3. Davis⸗E; 4. Hendrix⸗D. 220 PHards: 1. Borchmeyer⸗D; 22,1 Sek.; 2. Reid⸗E 1 Meter zurück; 3. Schein⸗D; 4. Davis⸗E. 440 Hards: 1. Metzner⸗D 49,4 Sek.; 2. Wolff⸗E Bruſtbreite zurück; 3. Voigt⸗D; 4. Rathbone⸗E. 880 Dards: 1. Whitehead⸗E u. Scrimſhaw⸗E, totes Rennen, in:55 Min.; 3. König⸗D und Paul⸗D, totns Rennen, 12 Meter zurück. 1 Meile: 1. Thomas⸗E:17,8 Min.; 2. Ridell⸗Ae 3 Meter zurück; 3. Kaufmann⸗D Handbreite zu 4. Würkner⸗D. 3 Meilen(4828 Meter): 1. Syring⸗D 14:43 Min.7 bey⸗England. 2. Deutſchland 5 Meter zurück. 120⸗Pards⸗Hürdenlaufen: 1. Finlay⸗E 14,9 Sek.; 2. Wegener⸗D Handbreite zurück; 3. Nottbrock⸗D; 4. Harper⸗E. Hochſprung: 1. Weinkötz⸗D; 2. Martens⸗Dz; 3. Weſt⸗ England; 4. Bradbroke⸗E, alle 1,85 Meter, durch Stechen entſchieden. Weitſprung: 1. Leichum⸗D 7,32 Meter; 2. Long⸗D 7,30 Meter; 3. Duncan⸗E und Pallet⸗E, beide 6,58 Meter. Stabhochſprung: 1. Wegner⸗D 3,725 Meter; 2. Phi⸗ lippſen⸗G 3,65 Meter; 3. Schulz⸗D 3,58 Meter; 4. Webſter⸗E 3,52 Meter. Diskuswerfen: 1. Sievert⸗D 43,36 Meter; 2. Hirſch · feld⸗D 43,10 Meter; 3. Pridie⸗E 38,96 Meter; 4. Bell⸗ England 38,11 Meter. Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld⸗D 15,15 Meter; 2. Sie⸗ vert⸗D 14,68 Meter; 3. Reeves⸗E 13,92 Mtr.; 4. How⸗ land⸗E 13,66 Meter. Gefamtergebnis: 1. Deutſchland 76 Punkte 9 Ein⸗ zelſiege; 2. England 59 Punkte, 4 Einzelſiege. Frauen⸗Meiſterſchaften Zwei neue Frauenrekorde guten Sprung von 5,79 Meter vor Frl. Maſcher⸗Erfurt mit 5,69 Meter und Göppner⸗Danzig mit 5,62 Meter gewann. Sehr beachtlich war auch die Leiſtung von Frl. Buhl⸗Nordhauſen im Schlagballweitwurf mit 72.68 Meter, die eine neue Höchſtleiſtung darſtellen würde, von der Deutſchen Sportbehörde aber nicht geführt wird. Zweite wurde Frl. Schellmann⸗Kaſſel mit 72,65 Meter vor Frl. Richter⸗Wiſchhafen mit 69,75 Meter. Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Frl. Dollinger(1. FC Nürnberg) 26 Sek.: 2. Frl. Kraus⸗Dresdener SC 26,4 Sek.; 3. Frl. Dörffeldt⸗Berlin 26,8 Sek.; 4. Hedler⸗Kaſſel 28,3 Sek.— 80 Meter Hürden: 1. Frau Engel⸗ hard⸗Berlin 12,3 Sek.; 2. Frl. Klüſenwerth⸗Charlotten⸗ burg 12,5 Sek.; 3. Frl. Frauböſe⸗Halle 12,5 Sek.; 4. Pirch⸗Charlottenburg 12,8 Sek.; 5. Frl. Notte⸗ Düſſeldorf 13,7 Sek.— 4& 100⸗Meter⸗Staf⸗ fel: 1. totes Rennen zwiſchen Eintracht Frankfurt und Dresdener SC in 51 Sekunden; 3. SV St. Georg 51,2 Sek.; 4. SC Charlottenburg 51,5 Sek.; 5. Magde⸗ burger Frauen SC 51,8 Sek.; 6. Bremer SV 52 Sek. — Fünfkampf: 1. Frl. Mauermeyer⸗Neuhauſen bei München 357 Punkte, neuer deutſcher Rekord: 2. Frl. Buſch⸗Viktoria Köln 322 Punkte; 3. Ellen Braumüller⸗Olympia SC Berlin 301 Punkte; 4. Frl. Link⸗Siegen 299 Punkte; 5. Frl. Göppuer⸗Danzig 275 Punkte.— Weitſprung: 1. Frl. Grieme⸗ Bremen 5,79 Mtr.; 2. Frl. Maſcher⸗Erfurt 5,69 Mtr.; 3. Frl. Göppner⸗Danzig 5,52 Meter; 4. Inge Brau⸗ müller⸗Berlin 5,29 Meter; 6. Frl. Dollinger⸗Nürnberg 5,29 Meter, durch Stechen entſchieden; 6. Frl. Buſch⸗ Köln 5,55 Meter.— Schlagballweitwerfen: 1. Frl. Buhl⸗Nordhauſen 72,68 Meter, bisher beſte DSB⸗Leiſtung; 2. Schellmann⸗Kaſſel 72,665 Meter; 3. Richters⸗Wiſchhafen 71,75 Meter; 4. Frl. Jobſt⸗ Bfe Neckaran ſchlägt Harburg 71,39 Meter.— Speerwerſen: 1. Frl. Schumann⸗Schwarzweiß Eſſen 39,33 Meter; 2. Frl. Link⸗Siegen 37,83 Meter; 3. Tilly Fleiſcher⸗Franefur⸗ ter Eintracht 37,50 Meter; 4. Frl. Richters⸗Wiſchhafen 36,25 Meter; 5. Frl. Kuhlmann⸗Hamburg 36,15 Mtr.; 6. Frl. Dollinger⸗Nürnberg 36,06 Meter.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Frl. Schröder⸗Mundenheim 13,60 Meter (10 Zentimeter unter dem deutſchen Rekord); 2. Frl. Heublein⸗Barmen 12,72 Meter; 3. Frl. Mauermeyer⸗ 12,44 Meter; 4. Frl. Link⸗Siegen 12,03 eter. Deulſche Mannſchaft geändert Zum Leichtathletik⸗Länderkampf gegen die Schweiz. Die bereits veröffentlichte Mannſchaftsaufſtellung für den Leichtathletil⸗Länderkampf gegen die Schweiz am 27. Auguſt in Baſel mußte infolge von Abfagen und Verletzungen auf verſchiedenen Punkten geändert wer⸗ den. Die deutſchen Farben werden jetzt von ſolgenden Athleten vertreten: 100 Meter: Mährlein⸗Frankfurt, Kurz⸗Offenbach; 200 Meter: Kurz⸗Offenbach, Single⸗ Eßlingen; 400 Meter: Metzner⸗Frankfurt, Nehb⸗Ra⸗ ſtatt; 800 Meter: Paul⸗Stuttgart, Deſſecker⸗Stuttgart; 1500 Meter: Stadler⸗Freiburg, Eitel⸗Eßlingen; 5000 Meter: Helber 1⸗Stuttgart, Schwarz⸗Ulm; 110 Meter Hürden: Welſcher⸗Frankfurt, Schwethelm⸗Wiesbaden; Hochſprung: Haag⸗Göppingen, Brodbeck⸗Heilbronn; Weitſprung: Bäumle⸗Ulm, Huber⸗Stuttgart; Stabhoch⸗ ſprung: Müller⸗Kuchen, Waibel⸗Stuttgart; Kugel⸗ ſtoßen: Berg⸗Frankfurt, Schneider⸗Darmſtadt; Diskus⸗ werfen: Lampert⸗Karlsruhe, Berg⸗Frankfurt; Speer⸗ werfen: Barth⸗Stuttgart, Huber⸗Stuttgart; 4 mal 100 Meter: Mährlein, Welſcher, Kurz, Single; 4 mal 400 Meter: Metzner, Nehb, Paul, Single. M20 Mannheim im Klublampf mit 62,3:54,7 Punkten Der am Samstagabend auf dem Waldwegſportplatz in Neckarau ausgetragene Leichtathletik⸗Klubkampf zwi⸗ ſchen den zurzeit in Mannheim führenden Mann⸗ ſchaften, ViL. Neckarau und Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft, brachte den Leuten um Abel einen überraſchen⸗ den Sieg mit knapp 7,6 Punkten Vorſprung. In dem in elf Konkurrenzen zum Austrag gebrachten Zwei⸗ kampf belegten die Neckarauer ſiebenmal die erſten Plätze, während bie MTG. nur zu vier Siegen ge⸗ langen konnte. Die beſte Tagesleiſtung erzielte W. Abel, der die 800 Meter in der ausgezeichneten Zeit von:58,8 lief. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Gärtner(MTG.) 11,2 Sek 2. Höſch⸗ ler(MG.) 11,7 Sek. 3. Salm(Vfs.) 11,8 Sek. 400 Meter: 1. Ludwig(Vfs.) 54,4 Sek. 2. Haßen⸗ fuß(MTG.) 54,6. 3. Leyer(MTG.) 55,0 Sek. 800 Meter: 1. W. Abel(Vfs.):58,8 Min. 2. Lang (Vfs.):05. 3. Reimer(MTG.):25 Min.. 3006 Meter: 1. Lauſer(MTG.):08,04 Min. 2. Hein(Vfe.):40. 3. Tronsdorf(MTG.):54 Min. 545—1 100 Meter: 1. MTG. 46,6 Sek. 2. Vfe. ek. 3 mal 1000 Meter: 1. Vfe.:58 Min. 2. MTG. aufgegeben. Kugelſtoßen: 1. Georg Abel(Vfs.) 12,75 Meter. 2. Reil(MTG.) 12,51 Mir 3. Jung(Mæ6G.) 10,88 Meter. Speerwerſen: 1. Gg. Abel(VfL.) 51,15 Mtr. 2. Reil (MTG.) 47,00 Mtr. 3. Striehl(Vis.) 44,15 Mtr. Diskuswerſen: 1. Gg. Abel(Vfs.) 38,62 Mtr. 2. Jung(MTG.) 32,88 Mtr. 3. Spieß(MrG.) 31,95 Mtr. Weitſprung: 1. Gg. Abel(Vſs.) 6,34 Mtr. 2. Haßen⸗ fuß(MXG.) 6,28 Mtr. 3. W. Abel(Vis.) 6,25 Mtr. Hochſprung: 1. Brod(MTG.); W. Abel(Bfs.); Jung(MTG.); alle 1,72 Mtr. Schnitt deulſcher Gehermeiſter Berlins Geher überlegen Im Erfurter Stadion wurde am Sonntagvormittag die erſte deutſche Meiſterſchaft im 20⸗Kilometer⸗Bahn⸗ gehen ausgetragen, die ſehr unter der Ungunſt der Witterung zu leiden hatte. Während der ganzen Veranſtaltung regnete es in Strömen, ſo dah die er⸗ zielten Zeiten weit über dem deutſchen Rekord blie⸗ ben, obwohl es zahlreiche Poſitionskämpfe gab. Aus dem großen Rudel von rund 60 Gehern ſetzten ſich bald nach dem Start die Berliner an die Spitze, die überhaupt den Gehern aus dem Reiche weit überlegen waren. Der SScCer Schnitt löſte ſich bald vom Felde und hatte bereits bei 10 Kilometer einen klaren Vor⸗ ſprung herausgeholt, den er bis zum Ziel auf über 400 Meter ausdehnen konnte. Schnitt ſiegte überlegen in:40:27 Stunden vor dem Favoriten Sievert (Reichsbahn Berlin) in:42:39 und Bleiweiß(Ber⸗ liner AK) in:42:50 Std. Im Mannſchaftslauf war der Berliner Athletik⸗ Klub mit Bleiweiß, Haupt und Johneleit weitaus der beſte. Das Endergebnis: Deutſcher Meiſter: Schnitt SC Charlotten⸗ burg:40:27, 2. Sievert(Reichsbahn Berlin):42:39, 3. Bleiweiß(Berliner Athletik⸗Klub):42:50, 4. Wied (Eintracht Franfurt a..):46:36, 5. Kaliszan (Komet Berlin):46:39, 6. Schade(Poſt Berlin) :47:00, 7. Haupt(BAn):47:15, 8. Johneleit(BAs) 9. Simon(Poſt Duisburg), 10. Bader(Duisburg 1900). Mannſchaften: 1. Berliner Athletik⸗Klub(Blei⸗ weiß, Haupt, Johneleit) 14 Punkte, 2. Duisburg 1900 26 Punkte, 3. Berliner Athletik⸗Klub U 37 Punkte, SV Schwarz⸗Weiß Erfurt 42 Punkte. Neuer Geher⸗Wellrekord Außer dem Olympiaſieger Green beſitzt England noch einen weiteren Geher von Ruf in Cooper, der am Samstag im Rahmen des Leichtathletit⸗Länderkampſes England— Deutſchland einen neuen Weltrekord auf⸗ ſtellte. Cooper ging über 3000 Mtr. in 12.45,6 üben die Strecke und unterbot damit den von dem Dänem Rasmuſſen ſeit 1918 gehaltenen Rekord um 7 Sek. Van hHout fuhr Weltrekord Der junge Belgier van Hout wollte am Sonntag im Brüſſeler Heyſel⸗Stadion den Stundenweltrekord des Schweizers Egg angreifen, mußte aber wegen ſchlechter Witterung davon Abſtand nehmen. Trotz⸗ dem konnte er über 5 Kilometer und 10 Kilometer ohne Schrittmachführung zwei neue Weltrekorde auf⸗ ſtellen und zwar legte er 5 Kilometer in:25(frü⸗ her Egg:42,4) und 10 Kilometer in 13:03,6(früher Archambaud 13:29,8) zurück. Ksiser-Natro. mljde im Goschmack und seh helhömmlich. bringt Efelenterung und Linderung bel Socbronnon, Magensãuro, wirtt beruhigend. Man vorlongs ausdrũcł- jon Kalse- Matron nu- in gruüͤner Originaſ- Fachung, höchsto feinheſt garantiert, niom. s lose, in don moisten Goschãſfton. Rezepte gratis. . Anolo folsts Miro., Siofefolh f. 7% 2. Evenſon⸗E 15 Meter zurück; 3. Gebhard⸗D; 4. Ma⸗ Olympiſche Staffel: 1. England:32,4 Minuten; Jrgang VfR. 3 0— Am Sam⸗ zum fälligen ſpiel in Fetr ſpiele des 3 endete mit dieſem Gru dieſes Treff ſache der 9 VfR., auf baute. Nachdem Nähe gerück intereſſtert, Form ſich 1 die, die den Ehren vertr⸗ Und zu dieſ meiſter und Wenn ſchr Oppau die 1 angezogen u Mannſchaft Fußball⸗Anh wird, ſo wr Tatſache geſt Wer gegl⸗ ſichtlichen G ſich wieder nicht mit vo in folgender VfR.: X menzin, Ebe bald, Mauz. Feuder Spatz, Borh Stürmer, G Nach anfä zuſammen u Es wird ſch ſpiel nicht durch ſchöne dem Feuden VfR. die 1 will. In dei Treffer. 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Sonntag eltrekord r wegen „Trotz⸗ kilometer irde auf⸗ 25(frü⸗ 5(früher V. ronnon, srück · achung, molsten — Jrgang 3. Nr. 211. Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 21. Auguſt 1933 Fußball wieder im Kommen VfR. Mannheim— VPfe. u. R. Feudenheim:2(:0) Am Samstagabend trafen ſich obige Mannſchaften zum fälligen Rückſpiel auf dem VfR.⸗Platz. Das Vor⸗ ſpiel in Feudenheim, das anläßlich der Jubiläums⸗ ſpiele des VfTuR. Feudenheim ausgetragen wurde, endete mit dem Ergebnis:5 für den Jubilar. Aus dieſem Grunde war man auf das geſtrige Ergebnis dieſes Treffens geſpannt. Dazu kam noch die Tat⸗ ſache der Neuerwerbung mehrerer Spieler durch den 70 auf deren Abſchneiden ſich manche Hoffnung aute. Nachdem der Beginn der Verbandsſpiele in die Nähe gerückt iſt, iſt die ganze Lokal⸗Fußballgemeinde intereſſiert, in welchen Aufſtellungen und in weſcher Form ſich die Mannſchaften präſentieren, vor allem die, die den Ruf des rheiniſchen Fußball bisher mit Ehren vertreten haben und fernerhin vertreten ſollen. Und zu dieſen Klubs zählt in unſerem Gau der Alt⸗ meiſter und Süddeutſche Meiſter VfR. Wenn ſchon im Spielbericht des Altmeiſters gegen Oppau die dauernde Umſtellung der VfR.⸗Mannſchaft angezogen wurde, die ſeit JFahren den Nachteil der Mannſchaft darſtellt, wenn ſeit langem in Kreiſen der Fußball⸗Anhänger dieſer Fehler gerügt und bedauert wird, ſo wurde man in dieſem Spiel vor die gleiche Tatſache geſtellt. Wer geglaubt hatte, den VfR. in ſeiner voraus⸗ ſichtlichen Gauliga⸗Aufſtellung antreten zu ſehen, ſah ſich wieder einmal getäuſcht. Berk und Fürſt waren nicht mit von der Partie. als ſich beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung dem Schiedsrichter ſtellten: VfR.: Bartak; Schmoll, Hoßfelder; Schalk, Ka⸗ menzin, Eberle; Langenbein, Pfiſterer, Simon, Theo⸗ bald, Mauz. Feudenheim: Krämer, Sohn, Ueberrhein, Spatz, Boxheimer, Fuchs 1, Düſter, Fuchs II, Maier, Stürmer, Gaa. Spielverlauf Nach anfänglichem Abtaſten findet ſich VfR. zuerſt zuſammen und bringt das gegneriſche Tor in Gefahr. Es wird ſchön flach kombiniert und auch das Flügel⸗ ſpiel nicht vergeſſen. Vor allem Langenbein ſchafft durch ſchöne Hereingaben brenzliche Situationen vor dem Feudenheimer Tor. Es iſt klar zu erkennen, daß VfR. die Feudenheimer Scharte wieder gutmachen will. In der 7. Minute bereits fällt ſo auch der erſte Treffer. Mauz iſt auf Linksaußen gut durchgekommen, ſeine präziſe Flanke verfehlen Verteidiger und Tor⸗ wart, Langenbein iſt zur Stelle und ſchon heißt es :0 für VfR. Dieſer Erfolg iſt Anlaß zu beiderſeitigen erhöhten Anſtrengungen. Im Verlauf dieſer beſtehen mancher⸗ ſeits Möglichkeiten zu Torerfolgen, aber auf der einen Seite verſchießen Simon auf Vorlage von Langenbein und Thoebald auf ſolche von Pfiſterer, während auf der anderen Seite ein Bombenſchoß des Rechtsaußen Feudenheims in Bartak ſeinen Meiſter findet. Nach verteiltem Feldſpiel nimmt Mauz eine Vorlage auf, läuft ſeinem Bewacher davon, paßt in Theobald und dieſer ſetzt einen unheimlichen Schuß aufs Tor, doch der Ball ſpringt von der Querlatte ins Feld zurück. Immer wieder iſt es Langenbein, der ſeinen Sturm mit nach vorne reißt, aber ſeine wohlgeſetzten Flankenbälle finden im Innenſturm keine Verwertung. Der ge⸗ jamte Innenſturm iſt zu langſam. BVfR. hat ſich nun das vom Gegner geführte hohe Spiel aufdrängen laſſen und kommt zu keiner ein⸗ heitlichen gehaltvollen Handlung mehr. Ideenlos wan⸗ dert der Ball über das Feld. Die anfangs über dem Spiel gelegene Spannung hat ſich in Unmut verwan⸗ delt. Ein blitzſchneller Vorſtoß der Gäſte bringt etwas mehr Intereſſe ins Spiel, doch der nahe Ausgleich blieb verſagt. Schmoll hat in letzter Sekunde ein ſiche⸗ res Tor verhütet. Im Gegenangriff gelingt es Theo⸗ bald kurz vor Halbzeit, placiert und unhaltbar in die linke untere Torecke einzuſchießen.:0 für VfR. Gleich darauf iſt Halbzeit. Nach der Pauſe, in welcher eine 4 mal 50⸗Meter⸗ Schüler⸗Staffel gelaufen wurde, iſt das Bild das gleiche wie das gegen Ende der erſten Halbzeit. Plan⸗ loſes Feldſpiel läßt keine einheitliche Aktion mehr zuſtande kommen. Nur Langenbein bedeutet in dieſer Zeit einen Lichtblick. Pfiſterer und Simon fallen ganz aus. So geht Langenbein in der 15. Minute nach Wiederbeginn allein durch, raſt die Linie entlang und kurvt zum Tor, ſchießt mit Volley⸗Schuß, der Tor⸗ hüter kann nur ſchwach abwehren und Simon braucht nur einzudrücken.:0 für VfR. Der Gaſtgeber hat abermals Pech, als ein ſchöner Kopfball Pfiſterers an die Querlatte ſpringt, ſo ein totſicheres weiteres Tor verhütend. Eine große Chance macht der Gäſtetorhüter zunichte, indem er einen un⸗ heimlich ſcharf getretenen Straſſtoß Simons über die Latte boxt. Das Spiel flaut nun merklich mehr und mehr ab. VfR. gibt ſich mit der Revanche zufrieden und Feudenheim ſpielt ſtark deprimiert. Die Däm⸗ merung droht ſchon hereinzubrechen, das Spiel geht ſeinem Ende zu, als ſich die Gäſte nochmals mit aller Macht aufraffen, um den Spielſtand zu ändern. Durch das damit verbundene harte Spiel erreicht es Feudenheim, daß VfR. die letzten 5 Minuten mit nur 9 Mann kämpft, nachdem Schmoll und Eberle aus⸗ geſchieden waren. Durch dieſen Umſtand gelang es den Gäſten, zweimal zu ſloren und ſo den Spielſtand auf 3ꝛ2 zu regulieren. Kurz darauf erfolgt der Schlußpfiff. Kritit Sie Mannſchaft der Gäſte konnte auch geſtern wie⸗ der gefallen. Der Elan der Elf erſetzt die noch fehlende Technik. Der Kreisligiſt hat der Gauliga⸗Mannſchaft einen Achtungserfolg abgetrotzt. Die Elf ſpielt einen ſympathiſchen, vor allem erfolgreichen Fußball. Un⸗ ſchön am Geſamtbild wirkt das zu harte und oft faule Spiel des Verteidigers Sohn, des Halbrechten und das häufige laute Reklamieren während des Spieles. Die Mannſchaft des VfR. konnte auch geſtern nicht gefallen. Man merkt nur zu deutlich, daß die Elf nicht auf ſich eingeſpielt iſt. Dauerndes Experimentieren ſchafft keinen Vorteil. Bartak im Tor konnte ausnahmslos gefallen. Ein großes Plus iſt die ihm eigene Ruhe. Die Ver⸗ teidigung Schmoll⸗Hoßfelder iſt noch nicht in alter Form, trotzdem war die Hintermannſchaft noch der beſte Teil der Mannſchaft. Die Läuferreihe kam nicht zum notwendigkn Aufbau. Auch wurde von hier aus zu ungenau abgeſpielt. Schalt iſt als Außen⸗ läufer nicht auf dem richtigen Poſten. Eberle trat kaum in Erſcheinung und Kamenzin hatte keinen guten Tag. Der Sturm, das Schmerzenskind der Mann⸗ ſchaft, verſagte wieder um ein Mal mehr. Die Tore ſind mehr oder weniger Leiſtungen Langenbeins zu verdanken. Er war der einzige der Stürmer, der ein ſinnvolles, reiſes Spiel zeigte, aber er ſtand bei dieſem Innenſturm auf verlorenem Poſten. Pfi ſt e⸗ ret iſt auf dieſem Poſten, als Halbrechts, einfach un⸗ möglich. Simon gehört nicht in die Mannſchaft. Seine techniſche Unzulänglichkeit wird noch verſtärkt durch ſein mangelndes Laufvermögen. Daran ändern auch, die ab und zu gebotenen Kraftſchüſſe nichts. Theobald muß neben ſolchen Leuten ſpieleriſch verkümmern. Vielleicht iſt Mauz der richtige Außen⸗ ſtürmer, mit dem er einen guten Flügel abgibt; die Anlagen ſind dazu da. Auf alle Fälle kann und wird die Mannſchaft in der geſtrigen Aufſtellung nicht die entſcheidende Rolle in den kommenden Punkte⸗Kämpfen ſpielen, die ihr gemäß ihrer Tradition gebührt. wegs befriedigen. Seine Entſcheidungen waren in den meiſten Fällen geradezu kataſtrophal. Dem Spiel wohnten ca. 500 Zuſchauer an. Eha. JC. Friedrichsfeld— T. u. Spv. Alkriy:0 Unerwartet glatt wurde Altrip, das vor acht Tagen noch Waldhof ſchlagen konnte, in Fried⸗ richsfeld bezwungen. Beide Mannſchaften tra⸗ ten mit Erſatz an. Bei Altrip fehlte Helmut Schneider, der nach München zu den„Bayern“ gegangen ſein ſoll, während Friedrichsfeld auf beiden Halbſtürmer⸗ und dem Mittelſtürmer⸗ poſten neue Spieler ausprobierte. Die jungen Spieler ließen ſich gut an. Friedrichsfeld war ſtändig überlegen und gab ſein⸗m Gegner ſo gut wie keine Gelegenheit, ſich zu entfalter und gefährlich zu werden. Das von etwa 400 Perſonen beſuchte Spiel wurde von einem Weinheimer Schiedsrichter einwandfrei geleitet. 36 Rohrbach— os mannheim:3 Mannheim 08 ſtand am Samstag abend vor nur 400 Intereſſenten dem Zweiten des Neckar⸗ kreiſes,§G. Rohrbach, gegenüber und gewann nach ſchönem, fairen Spiel dank beſſerer Mann⸗ ſchaftsarbeit, der die Heidelberger Vorſtädter nur großen Eifer und Schnelligkeit entgegen⸗ zuſetzen hatten, verdient mit:1. Die Gäſte er⸗ zielten ihre Treffer durch den Rechtsaußen Dorſcht und den Mittelſtürmer Zöllner(), wäh⸗ rend die Platzherren beim Stande von:0 durch Filſinger den Ehrentreffer erzielten. Schieds⸗ richter Renker⸗Plankſtadt leitete annehmbar. Phönix Mannheim— Vfe Lampertheim:1(:0) Der heſſiſche Kreisligavertreter lieferte in die⸗ ſem unter der guten Leitung von Schiedsrichter Strein⸗Sandhofen ſtehenden Freundſchaftstref⸗ fen gegen die wieder ſtark im Kommen begrif⸗ fene Phönixelf nur vor dem Wechſel eine voll ebenbürtige Partie.— Nach Wiederanſpiel kam der Phönixſturm groß in Fahrt und erzielite durch Kohl, Ofer und Löſch eine:0 Führung. Im Anſchluß hieran fiel dann für die Gäſte durch deren Halbrechten der Ehrentreffer. Löſch und Kohl ſtellten dann mit ſchönen Einzel⸗ leiſtungen das Endergebnis von:1 für Phönix her. Das äußerſt faire und ſchnelle Spiel fand vor nur 200 Zuſchauern ſtatt. 03 Ludwigshafen— Spogg. Sand⸗ hofen:1 Geſtern weilte die Spielvereinigung in Ludwigs⸗ hafen und mußte eine knappe Niederlage hinnehmen. 03, das die körperlich bedeutend ſtärkere Mannſchaft ins Feld ſtellte, machte ausgiebig von dieſem Vor⸗ teile Gebrauch, ſo daß die techniſch beſſere Mann⸗ ſchaft nie richtig zu Worte kam. Der ſehr ſtarte Seitenwind beſorgte das übrige, was zu einem ge⸗ ſchloſſenen Spielaufbau fehlte. Gleich bei Beginn konnte Sandhofen durch Barth, trotz, Gegenwind, das erſte Tor erzielen. Im Gegen⸗ ſtoß iſt es der Rechtsaußen von 03, der den Ball von der Eckfahne über den Torwächter hinwegflankt, jedoch der Wind drückt denſelben unter die Latte ins entſcheidung zugunſten Nürnbergs einwandfrei. Die Tor. 1: 1. In der Folge wird Matpſek, durch das robuſte Drangehen von 03, verletzt, ſo daß er vom Platze getragen werden mußte. Schmitt geht ins Tor, noch iſt er nicht richtig warm, und ſchon ſteht das Spiel 2: 1. In der übrigen Spielzeit werden von beiden Seiten keine Tore mehr erzielt. Sandhofen liegt wohl gut in Front, aber die ſtabile Verteidi⸗ gung ſowie der gute Torwart laſſen Erfolge nicht mehr zu. In letzter Minute ſetzt Barth noch eine Bombe auf den Kaſten, jedoch mit Glück kann der Torwächter abwehren. K. R. 1. IC Nürnberg ſchlägt FC Schalke 04:2(:1) Dem 1. F6C Nürnberg, der am Samstag den End⸗ ſpielteilnehmer der deutſchen Meiſterſchaft und weſt⸗ deutſchen Meiſter, FC Schalke 04, zu Gaſt hatte, ge⸗ lang eine deutliche Revanche für die an Wiingſten erlittene Niederlage. Das Torverhältnis entſpricht allerdings nicht ganz den gezeigten Leiſtungen, denn die Knappen brachten die beſſere Mannſchaftsleiſtung auf und Könner wie Czepan und Kuzorra ſah man bei der Nürnberger Mannſchaft nicht. Wenn es den Gäſten, die überwiegend das Feld beherrſchten, nicht gelang, eine Niederlage abzuwehren, ſo hatte das ſeinen Grund darm, daß Köhl im Nürnberger Tore wieder in ausgezeichneter Form war und anderſeits die Schalker Stürmer reichlich vom Schußpech verfolgt waren. Nürnberg kam erſt nach der Pauſe richtig in Fahrt. Bei Nürnberg war der Sturm das Schmer⸗ zenskind, wenn ſich auch der neue Mittelſtürmer Pört⸗ gen und der wieſelflinke Eiberger alle Mühe gaben, Schwung in den Angriff zu bringen. In der Deckung überragten die beiden Außenläufer den Mittelſpieler Krauß und in der Verteidigung überragte Munkert den unſicheren Popp. Bei den Weſtdeutſchen ſpielte das Schlußtrio ohne Tadel, Mellage trifft an der Niederlage keine Schuld. Maul⸗Nürnberg leitete vor 5000 Zuſchauern bis auf eine ungerechte Elfmeter⸗ Tore ſchoſſen für Nürnberg Oehm(), Pörtgen und Hornauer; für Schalke Rothardt und CTzepan. ISV Wetzlar— Eintracht Frank⸗ furk:6(:3) Eintracht Frankfurt gab am Samstag vor 1000 Zu⸗ ſchauern in Wetzlar ein Gaſtſpiel und hinterließ einen ausgezeichneten Eindruck. Beſonders in der zweiten Halbzeit ſpielten die Frankfurter einen ſehr guten Fußball. Der internationale Außenläufer Mantel ſtach aus der gleichmäßig guten Mannſchaft, deren Innen⸗ ſturm nur zu wenig ſchoß, durch beſonders gute Lei⸗ ſtungen hervor. Das Treſſen nahm einen einwand⸗ freien und fairen Verlauf und wurde von Hohmann⸗ Gießen, der lediglich durch eine ſehr harte und kaum gerechte Elfmeterentſcheidung den Frankfurtern zum erſten Treffer verhalf, ſonſt gut geleitet. In die ſechs Frankfurter Treffer teilten ſich Ehmer(), Lindner(3) und Hemmertch. IS5ůB3 Mainz— Rot-Weiß Jrank⸗ furk:3(:2) Nach dem ſchönen Sieg gegen den FSo Frantfurt und der immerhin ehrenvollen Niederlage gegen Ein⸗ tracht mußten die Rot⸗Weißen am Samstag in Mainz eine deutliche Niederlage einſtecken. In der erſten Halbzeit war das Spiel recht ſchwach, Dietzel⸗Frank⸗ furt ſetzte dem Mainzer Treſſer Scherms zwei Tore entgegen. Nach dem Wechſel ſtellten die Mainzer er⸗ folgreich um Die Mannſchaft kam jetzt groß in Schwung und erzielte noch ſechs Treffer, während Frankfurt nur noch einmal erfolgreich war. Scherm (), Poſſelmann(), Burkhardt und Engel ſchoſſen die Mainzer Treffer; Mais war für Frankfurt nochmals erfolgreich. Fick⸗Wiesbaden leitete den Kampf gut. Weitere Samskag⸗Ergebniſſe VfR Mannheim— FV Feudenheim:2(:0) FG Kirchheim— FC Mannheim 08:3(:1) Kickers Offenbach— VfR Offenbach:0(:). Der Deutſche Fußballmeiſter geſchlagen Kurheſſen Kaſſel— Fortuna Düſſeldorf 2: 1(:0) Der deutſche Fußballmeiſter Fortung Düſſeldorf ſtellte ſich am Samstag anläßlich des 40jährigen Beſtehens von Kurheſſen Kaſſel in Kaſſel vor. Es gab eine wenig angenehme Ueberraſchung, denn die Heſſen, die außerordentlich eifrig ſpielten, konnten mit :1(:0) ſiegreich bleiben. Im Felde hatten die Gäſte, bei denen Albrecht eine Halbzeit lang mitwirkte, Peſch durch Kuckelhorn erſetzt war und Zwolanowſti vor der Pauſe durch Mehl erſetzt wurde, klar mehr vom Spiel. Aber ihr Angriff konnte ſich nicht gegen die hervor⸗ ragende Verteidigungsarbeit der Gaſtgeber durchſetzen. Eine Minute vor der Pauſe ſchoß Trageſſer das erſte Tor für Kaſſel und ſieben Minuten nach Wiederbeginn lautete das Ergebnis durch Jordan:0. Schon eine Minute ſpäter hatte Wigold ein Tor aufgeholt, aber damit hatte der Torreigen ſein Ende erreicht. Die Gäſte drängten ſtark, aber die Kaſſelaner Abwehr ver⸗ ſtand es geſchickt, den Ausgleich zu verhindern. Gauligen werden erweikerk Gau 13, Brandenburg, Bayern und Niederrhein erhalten 12 Vereine Eine Verfügung des DFB⸗Führers Der Führer des Deutſchen Fußballbundes, Felix Linnemann⸗Berlin, hat am Samstag die fol⸗ gende Verfügung erlaſſen: „Die Neueinteilung der Gauligen hat für mehrere Vereine unberechtigte Härten mit ſich gebracht. Der Herr Reichsſportführer, der für dieſe Schwierigkeiten vollſtes Verſtändnis zeigte, hat dem Unterzeichneten die Genehmigung erteilt, die Zahl der Gauligavereine für verſchiedene Gaue um ein oder zwei Vereine zu erhöhen. Die Gaue 13(Südheſſen, Saar, Pfalz), Branden⸗ burg, Bayern und Niederrhein erhalten nun 12 Gau⸗ ligavereine, die Gaue Freiſtaat Sachſen und Mittel⸗ rhein je 11 Vereine. Es ſteigen in dieſen Gauen ſolange drei Vereine ab und zwei auf, bis die end⸗ gültige Ziffer von 10 Vereinen erreicht iſt. In den Bezirksligen ſind die Plätze für die mehr abſteigenden Vereine freizuhalten Die Anweiſung, welche Vereine in die Gauliga einzuteilen ſind, geht den Gauführern beſonders zu.“ Die Gauliga des Gaues 13 Wie wir erfahren, werden in die Gauliga des Gaues 13(Südheſſen, Pfalz, Saar) die folgenden 12 Vereine Aufnahme finden: Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, Offenbacher Kickers, Mainz 05, Wormatia Worms, AO Worms, SV Wiesbaden, Boruſſia Neunkirchen, ein Saarbrücker Ver⸗ ein, Phönix Ludwigshafen, 1. FC Kaiſerslautern und Fa Pirmaſens. Die Entſcheidung über den Saarbrür⸗ kener Verein ſteht zur Stunde noch aus, da abgewar⸗ tet werden ſoll, welchen Verlauf die in Saarbrücken angeſtrebte Fuſion mehrerer Vereine nimmt. Pöltinger wieder in München Joſef Pöttinger, der frühere Mittelſtürmer der deutſchen Nationalelf hat ſeine Tätigkeitsfeld von Ber⸗ lin wieder nach ſeiner Heimatſtadt München verlegt. Pöttinger wird die Mannſchaft des FC München, zu dem ſich bekanntlich DSV und Teutonia München zu⸗ ſammengeſchloſſen haben, betreuen. Daß Pöttinger auch in ſeinem neuen Beruf ſeinen Mann ſteht, hat ſeine Arbeit bei VfB Pankow klar bewieſen. Vorſchlußrunde um den Hitler⸗Handball⸗Pokal Wupyperkal im Endſpiel— Leipzig im hHitler⸗Handball-Pokal mit:4 beſiegt Zu dem Vorſchlußrundenſpiel um den vom Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler geſtifteten Pokal im Handball hatten ſich am Sonntag in Leipzig auf dem Platz der Sportfreunde etwa 2000 Zuſchauer eingefunden. Ne⸗ ben zahlreichen Vertretern von Staat und Behörden wohnte als Vertreter des Reichsſtatthalters der ſäch⸗ ſiſche Landtagspräſtdent Dönicke dem Spiel bei. Die beiden Mannſchaften von Wuppertal und Leip⸗ zig betraten unter Führung eines SS.⸗Sturmes den Platz und brachten vor der Tribüne auf den Führer Adolf Hitler ein dreifaches Sieg⸗Heil aus. Während Leipzig in der vorgeſehenen Aufſtellung antrat, hatte Wuppertal Braß von Rhenania⸗Wupper⸗ tal im Tor. Nach durchweg ſpannendem Kampfe kamen die Weſtdeutſchen mit:4(:1) zu einem zwar ſehr knappen, aber unbedingt verdienten Siege und er⸗ warben ſich damit die Teilnahme am Endſpiel am 3. September. Die erſte Viertelſtunde verlief vollkommen ausge⸗ glichen, zumal beide Stürmerreihen noch reichlich ner⸗ vös ſpielten. Erſt nach 20 Minuten kamen die Gäſte nach flottem und raffiniertem Angriff durch Kleine in Führung, jedoch ließ der Ausgleich durch Thimmler nicht lange auf ſich warten Fiſcher im Leipziger Tor mußte jetzt ſchwere Abwehrarbeit verrichten, was er in gewohnt ſicherer Weiſe erledigte Kleine warf ſeinen Angriff immer wieder nach vorn, aber erſt kurz vor der Pauſe konnte Braſſelmann erneut die Führung für den Weſten herausholen. Trotz aller Bemühungen und allem Eifer gelang es den Ein⸗ heimiſchen nicht mehr, bis zur Pauſe den Ausgleich zu erzwingen. Kurz nach Wiederbeginn konnte Braß 1 auf:1 erhöhen. Nun verdoppelte Leipzig ſeine Anſtrengun⸗ gen; mit aller Macht verſuchte der Sturm zu Erfolgen zu kommen. Braß im weſtdeutſchen Tor mußte alle Kunſt aufwenden, um ſein Heiligtum reinzuhalten. Schließlich konnte Berthold in der 20. Minute einen raffinierten Wurf zum zweiten Treffer anbringen, und wenig ſpäter ſchaffte Thimmler ſogar den Aus⸗ gleich. Der Kampf wurde immer ſchärfer. Beide Mannſchaften gaben alles aus ſich heraus und kämpf⸗ ten mit letzter Kraft. Erſt gegen Schluß kamen die Wuppertaler wieder auf. Sie erzielten durch den Linksaußen Kniep und durch Braſſelmann 2 Tore, womit die Partie:3 geſtanden hätte, wenn nicht noch im letzten Moment für Leipzig der 4. Treffer gefallen wäre. SV Waldhof— Vfs Neckarau:7 Auch die Jugend iſt jetzt wieder im Spiel. So war am Sonntag vormittag die Jugendmannſchaft des Vfe. bei dem SpV. Waldhof zu Gaſt, um ein fälliges Rück⸗ ſpiel zum Austrag zu bringen. Das Vorſpiel auf dem Platze am Waldweg endete ſ. Zt. knapp:2 für Nek⸗ karau, wobei Neckarau noch bis Halbzeit mit:0 im Schiedsrichter Höhn, 08 Lindenhof, konnte keines⸗Vorteil war. Es gelang auch diesmal wieder, den zäh umkämpften Sieg nach Neckarau zu bringen, ob⸗ wohl der Halbzeitſtand noch der Waldhof⸗Jugend ge⸗ hörte. Das Spiel wurde ſehr flüſſig und äußerſt hart⸗ näckig durchgeführt. Die Waldhof⸗Igd. iſt zuerſt im Angriff und kann durch ihren Linksaußen zum erſten Erfolg kommen. Vom Anſpiel weg kommt die Vfs.⸗ Mannſchaft ſchön durch, wird jedoch am Strafraum hart abgewehrt. Der gegebene Strafwurf landet gut placiert in der rechten Torecke. Ausgleich! Weiter geht der Ball in raſchem Tempo von Mann zu Mann und Nr. 2 und 3 werden für die mächtig ſich ein⸗ ſetzenden Stürmer von Waldhof gebucht. Während die Vfe.⸗Igd. ſpielt und trotz harter Bedrängung des gegneriſchen Tors nichts einbringen kann, werden die Tore von Waldhof geſchoſſen. Gut zugeſpielte Steilvorlagen bringen bei Waldhof die Erfolge. Vfe. kommt mehr und mehr auf und verſteht jetzt auch zu ſchießen. Im Alleingang überläuft der Halblinke die gegneriſche Verteidigung und ſchon ſitzt der Ball im Retz. Derſelbe Spieler kann durch flach geworfe⸗ nen Strafſtoß auch bald darauf den:3⸗Stand er⸗ zielen. Beide Mannſchaften liefern jetzt ein ziemlich ausgeglichenes Spiel. Der Kampf um den Ball wird auf beiden Seiten mächtiger. Die Zuſchauer ſehen ein intereſſantes Handballſpiel, das begeiſtert. Die Stür⸗ mer⸗Reihe des VfeL. verfällt in den Fehler, zuviel Einzelſpiel zu treiben, ſo daß auch die beſten Vorlagen nicht genügend ausgenützt werden können. Mehrere Male iſt auch die Torlatte ein guter Retter. Waldhof gelingt ein forſches Durchſpiel, der lange Mittelſtür⸗ mer erwiſcht frei den Ball und Nr. 4 ſitzt im Netz. Nach kurzer Spielpauſe iſt es wieder der erſt 15jährige Mittelſtümer, der elegant zum 5. Tore einwirft. Nek⸗ karau geht jetzt ganz aus ſich heraus und zum End⸗ ſpurt über. Das Zuſammenſpiel iſt jetzt verſtändnis⸗ voller und wirkt ſich auch in den Erfolgen aus. Es kommt zu:5, dann:5 und auch:6 für die mutig ſich einſetzenden VfL.⸗Leute, wobei hauptſächlich der Mittelſtürmer recht gute Bälle losließ. Ein raſch vor⸗ getragener Angriff von Waldhof bringt wieder den Remis⸗Stand. Noch wenige Minuten bis Schluß. Beide Mannſchaften kämpfen jetzt erbittert um den Sieg. VfeL. hat bereits ſeine Abwehr verſtärkt und verſucht durch Steilvorlagen zum Erfolg zu kommen. Eine ſolche gut zugeſpielte Vorlage erwiſcht der Mittel⸗ ſtürmer, umſpielt den rechten Verteidiger und ſchon landet der Ball im Netz. Mit einem glücklichen:6 verläßt freudeſtrahlend die Handball⸗Jugend des Vfe. die Kampfſtätte. Der Schiedsrichter, ein Star vom SpV. Waldhof, war dem Spiel ein gerechter Leiter. Kanu⸗Europameiſterſchaften in Prag Deulſche Siege am erſten Kampflag In Prag wurden am Samstag die diesjährigen Kanu⸗Europameiſterſchaften, an denen ſich neun Na⸗ tionen beteiligen, eröffnet. Die deutſche Mannſchaft war in der tſchechiſchen Hauptſtadt Gegenſtand herz⸗ lichſter Begrüßung. Namentlich der Stadtkommandant von Prag nahm ſich der deutſchen Gäſte in beſonders anerkennenswerter Weiſe an. Am Mittag waren die Deutſchen Gäſte des deutſchen Generalkonſuls und am Abend veranſtaltete die Stadt Prag ein Bankett für alle Teilnehmer. Die erſten Wettkümpfe ſtanden im Zeichen von zwei ſchönen deutſchen Erfolgen. Im Faltboot⸗ Zweier ſiegte das deutſche Meiſterpaar Schnei⸗ der⸗Wevers(Vfä. Köln). Die Kölner ſetzten ſich gleich an die Spitze und ſiegten in 52.55,2 vor den ebenfalls den deutſchen Meiſtertitel tragenden Lin⸗ zern Kaliſch⸗Steinhuber, die mit zehn Sekunden Rück⸗ ſtand den zweiten Platz belegten. Pfaff⸗Wörle(Turn⸗ gemeinde München) belegten den dritten Platz. Im Einer war der Oeſterreicher Radetzky nicht zu ſchlagen; er ſtegte in 54.59,3 überlegen. Einen erbitterten Kampf gab es hier um den zweiten Platz zwiſchen Eberle(Stuttgart) und Rein(Düſſel⸗ dorf), aus dem ſchließlich der Stuttgarter mit einer Sekunde Vorſprung in 57.08,2 als Sieger hervorging. Im Schweden⸗Kajak⸗Einer gab es einen weiteren deutſchen Sieg durch Krebs(Turngemeinde München), der den Schweden Wallin auf halber ——— ſtehen laſſen konnte und in 52.21,4 ſtegreich eb. Deukſche Golf⸗Meiſterſchaften in Bad Ems Die in Bad Ems ſtattfindende 8. Herren⸗ und 7. Damen⸗Meiſterſchaft von Deutſchland, deren Spiele als Lochwettſpiele ohne Vorgabe über 18 Löcher aus⸗ getragen werden, konnte bereits am zweiten Tage ſo weit gefördert werden, daß im Ricardo und Bentley die Gegner der Vorſchlußrunde in der oberen Hälfte feſtſtehen. In der unteren Hälfte machen de Foreſt und der Japaner Mnoue den Platz in der Schluß⸗ runde unter ſich aus. Bereits in der erſten Runde mußte der Sieger von 1931, Me Nair⸗England, eine Niederlage einſtecken. Bei den Damen ſtehen Frau Sellſchopp und die Engländerin Garon bereits für den Endkampf feſt. Frau Sellſchopp konnte vorher die Engländerin Rudgard beſiegen, auf der anderen Seite zeigte ſich Frau Garon nur knapp Frau Haag über⸗ legen. Die Spiele um den Walker⸗Pokal, der nur unter Reichsdeutſchen ausgekämpft wird, haben in dem Hamburger Hellmers, der zunächſt über Arntzen⸗ Köln mit 5 und 4 triumphierte und ſich dann über Rechenberd⸗Köln mit 8 und 7 hinwegſetzte, den Sieger der erſten Runde ergeben, nachdem er ſpäter noch mit Benzinger, dem Bezwinger von Theo Haag⸗Frankfurt (6 und 4) den entſcheidenden Kampf beſtritt. Hellmers ſollte in der Vorſchlußrunde gegen Dr Voß⸗Wannſee antreten. Da der Berliner aber am Freitag wieder abreiſen mußte, kommt der Hamburger ohne Spiel Krr Schlußrunde mit Dr. v. LSimburger⸗Gaſch⸗ — — „Hakenkreuzbanner“ Montag, 21. Auguſt 1933 Fahrgang 3. Nr. 211. Seite 8 Silden begeiſtert Mannheim Ein Höhepunkt, der ſeinesgleichen ſucht, bildete das Gaſtſpiel des Weltmeiſters Tilden, genannt„Big Bill“. Nur allzuwenige wiſſen, welche Bedeutung Tilden für den Tennisſport hat. Der lange Ameri⸗ kaner iſt wohl die genialſte und markanteſte Tennis⸗ erſcheinung, die es je gegeben hat. Mag es Spieler gegeben haben, die techniſch an Tilden herankamen, mag er auch von dem einen oder anderen in Höchſt⸗ form ſich befindenden Gegner geſchlagen worden ſein, er bleibt die überragende Perſönlichkeit auf den Ten⸗ nisplätzen der Welt. Jahrelang war er der vor⸗ nehmſte und unvergleichlichſte Repräſentant des weißen Sports. Auch heute als Profeſſional iſt Tilden der große Könner von einſt geblieben. Worin liegt dieſes Geheimnis. Nüßlein hat es uns bei der ausgezeich⸗ neten Bowle am Samstagabend erzählt. Tilden ſpielt nicht für andere, ſondern um ſeiner ſelbſt willen. Er liebt den Tennisſport, er iſt ein Fanatiker. Durch dauernde Selbſtkontrolle, durch ſein auf Sport ein⸗ geſtelltes Leben hat er ſich jahrelang in Hochform gehalten. Das wird er auch noch einige Zeit tun. Den Be⸗ weis ſeiner noch heutigen Weltklaſſe hat er ja am letzten Donnerstag in Berlin erbracht. In rund 50 Mi⸗ nuten fertigte er den deutſchen Amateurmeiſter von Cramim ab. Die reſignierten Worte v. Cramms: „Da iſt einfach nichts zu machen“ laſſen wohl den deutlichſten Schluß auf Tildens augenblickliches Kön⸗ nen ziehen. In harmoniſchem Gleichklang zu dem überwältigen⸗ den ſportlichen Gehalt dieſer beiden Tage ſtand der hervorragende äußere Rahmen, in dem ſich die Dinge abſpielten. Wieder einmal traf ſich die gute Mann⸗ heimer Geſellſchaft und die wahren Sportfreunde aus allen Lagern auf dem Tennisplatz am Friedrichsring, um ſich am Spiel eines Tilden zu begeiſtern. An der Veranſtaltung war aber auch wirklich alles groß: die Internationalität der Beſetzung, die Spannung der Zuſchauer, die Weltklaſſe der Teilnehmer, das Können des Siegers, von dem man nur in Superlativen ſpre⸗ chen kann. Das Publikum war international. Kurz⸗ hoſige Amerikaner zollten ihren Landsleuten begeiſter⸗ ten Beifall; Chineſen, Franzoſen bewunderten den langen Amerikaner. Unter den Ehrengäſten bemerkten wir Landeskommiſſar Scheffelmeier, Polizeiprä⸗ ſident Sackſowſey, Sportkommiſſar Bauer, Herrn Dr. Nuß und Gemahlin, Konſul Boehrin⸗ ger, Dr. Buß. Nüßlein ſchlägt Tilden Das hervorragende Spiel Nüßleins am Samstag ließ einen Großkampf allererſten Ranges am Sonn⸗ tag erwarten. Das Hauptintereſſe der Veranſtaltung konzentrierte ſich natürlich auf die Begegnung Tilden— Nü ß⸗ lein. Fieberhafte Spannung liegt über den Zu⸗ ſchauern, als Tilden und Nüßlein unter dem Beifall des Publikums den Platz betreten. Der Schieds⸗ und die Linienrichter werden an ihre Plätze gebeten. Atemloſe Stille herrſcht. Das Match beginnt. Tilden ſchlägt eben noch ein kleines Stückchen Papier Fott und ſchon ſind ſie mitten im Spiel. Im Gegenſatz zur Nervoſität des Publikums ſind die beiden Spieler — äußerlich— abſolut ruhig. Nüßlein iſt ganz groß im Spiel. Er gewinnt den erſten Ball und das erſte Spiel. Wundervoll placiert er die langen Bälle des Amerikaners zurück. Einige Bombenſchüſſe Tildens ſichern dieſem das zweite Spiel. Ruhiges, produktives —— des Deutſchen, er führt:1. Tennis in höchſter dllendung auf beiden Seiten. Tilden ſpielt das raffi⸗ niertere Tennis, Nüßlein das einfachere, aber produk⸗ tivere. Bei 3 beide wird der Amerikaner nervös. Nüßlein bleibt ruhig und ſpielt überlegt. Er gewinnt unter ungeheurem Beifall den erſten Satz 673. Wird„Big Bill“ jetzt kommen? iſt die Frage beim Seitenwechſel. Nüßlein ſpielt unbeirrt ſein Spiel. Immer wieder kann er den Amerikaner paſſieren. Tilden verſchlägt viel. Noch iſt er nicht in der geſtrigen Verfaſſung. Nüßlein führt:1. Dann holt Tilden auf. :2. Prächtige lange Bälle wechſeln, bis bald Nüß⸗ lein, bald Tilden verſchlägt. Nüßlein wächſt über ſich ſelbſt hinaus. Wieder Spielgewinn des Deutſchen. Til⸗ den ſchmettert einige Aufgaben und zieht gleich. Nüß⸗ lein läßt plötzlich nach. Tilden geht in Führung, und ehe man es glaubt, Satzgewinn Tildens:4. Was wir fahen, war genialſtes, unerhörteſtes Ten⸗ nis, das in ſeiner Vollendung kaum zu überbieten iſt — es war Uebertennis. Der müheloſe Spielaufbau, die raffinierte Taktik, die verblüffenden Variationen, die Vielſeitigkeit ſeines Schlagrepertoires, ſein Bom⸗ benaufſchlag, all dies in ſelbſtverſtändlich erſcheinender Beherrſchung riß die Zuſchauer immer wieder zu be⸗ geiſterten Ovationen hin.„Big Bill“ hat Mannheims tennisintereſſierte Sportwelt wirrtlich nicht enttäuſcht. Man kann nicht ſagen, wer beſſer iſt. Beide Spieler führen ſo vollendetes Tennis vor, daß der Ausgang des Spieles noch völlig offen iſt. Die Sympathien des Publikums gelten beiden Spielern. Tilden präliert durch ſeine bombigen Aufſchläge. Sie ſind einfach un⸗ nehmbar. Der Amerikaner kommt in Vorteil. Präch⸗ tiges Täuſchen bringt ihm einen Vorſprung von:1. Dann kann Nüßlein ein Spiel aufholen. Immer wie⸗ der iſt es der phantaſtiſche Aufſchlag, der Tilden in Führung bringt. Faſt unerreichbare Bälle erläuft er — Big Bill ſpielt jetzt. Noch einige„Pfundsſchüſſe und Tilden gewinnt den Satz:2. Der lange Amerikaner wird quicklebendig. Er läuft, ſpringt, ſchnellt in die Ecken, daß es eine wahre Pracht iſt. Sein Service iſt manchmal kaum zu ſehen. Aber Nüßlein nimmt die unglaublichſten Bälle. Er holt auf bis 3 beide. Aber wenn es darauf ankommt, kämpft er nicht. Tilden nützt dieſe Schwäche aus und geht:3 in Führung. Schon glaubt man an olatten Satzgewinn Tildens. Nochmal holt Nüßlein auf, bis 5 beide. Hier endet dies bisher ſo wundervolle Spiel. Eine Fehlentſcheidung des Linienrichters bringt einen Mißton ins Spiel. Tilden ſpielt verärgert und luſt⸗ los. Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß Tilden den Satz verlieren will. Er ſchlägt alles ins Retz oder Aus. Iſt dies die berühmte analo⸗ amerikaniſche ſportliche Fairniß? Unter dieſen Um⸗ ſtänden geht der Satz mit:5 an Nüßlein. Der entſcheidende Satz beginnt. Die Spannung des Publikums wächſt. Wer wird es ſchaffen? Noch gibt man Tilden die Chance. Aber der Amerikaner iſt nervös, verſchlägt Service und Bälle. Das Niveau Tilden ſchmettert einen ſeiner Bombenſchläge Photo: Relmann Von links nach rechts: Meſſerſchmidt(ſitzend), Tilden, Dr. Buß(ſitzend), Nüßlein. des Spieles ſinkt. Tilden läßt die einfachſten Bälle aus. So gewinnt Nüßlein ohne Mühe den letzten und entſcheidenden Satz und damit auch das Match. Ergebnis:2. *K Die Tribüne wies noch deutliche Lücken auf, als Barnes und Nüßlein zur Eröffnung des Tilden⸗Gaſt⸗ ſpiels vom Beifall des Publikums empfangen, den Platz betraten. Zwar füllten ſich die Ränge bis zum Beginn des Tildenſpiels, aber der Beſuch ließ doch ob der zu erwartenden ſportlichen Senſation zu wün⸗ ſchen übrig. Dunkle Wolken drohten am Horizont. Der Wettergott hat es aber gut gemeint. Selbſt der kleine Regenſchauer konnte den Eindruck dieſes großen Tages keineswegs beeinträchtigen.— Bereits bei den Probebällen läßt Nüßlein erkennen, daß er ſich in ausgezeichneter Form befindet Barnes kommt eigent⸗ lich erſt langſam in Schwung und wächſt erſt beim Doppel zu großer Form heran. Hervorragend hat Meſſerſchmidt geſpielt. Beſonders im Doppel leiſtete er am Netz ganz Großes. Nüßzlein— Barnes:1,:1 Nüßlein übernimmt gleich von Anfang an die Füh⸗ rung und es ſteht bald:0. Dann holt Barnes ein ſpiel auf. Nüßlein forciert das Tempo. Man ſieht auf beiden Seiten ausgezeichnetes Tennis, beſonders der Deutſche kann Barnes verſchiedentlich hervor⸗ ragend paſſieren und gewinnt den 1. Satz:1.— Der Amerikaner kommt im 2. Satz zunächſt in Vor⸗ teil Trotzdem Barnes nun mächtig auf das Tempo drückt, gewinnt Nüßlein durch taktiſch kluges Spiel auch den 2. Satz 611. Tilden— Meſſerſchmidt:3,:2,:3 Sichtliche Spannung liegt über den Zuſchauern, als Tilden und Meſſerſchmidt erſcheinen. Das Publikum bringt insbeſondere Tilden lebhaften Beifall entgegen. Vereits bei den Probebällen brilliert„Big Bill“ mit wundervollen Schlägen und techniſchen Tricks. Das Spiel beginnt.— Meſſerſchmidt, von dem eiſernen Willen beſeelt, ſo ehrenvoll als möglich abzuſchneiden, zieht mächtig los und gewinnt auch die erſten beiden Spiele. Tilden Photo: Reimann. ſetzt etwas Dampf auf und ſichert ſich vier Spiele hin⸗ tereinander Noch einmal holt der Deutſche ein Spiel auf. Aber dann iſt es auch aus und Tilden gewinnt den erſten Satz:3. Was Tilden im zweiten Satz fabrizierte, iſt Tenniskunſt höchſter Vollendung. Un⸗ erhörtes Service, raffinierteſte Schnittbälle, wuchtigſte Schmetterbälle ſichern dem Amerikaner gegen den ſich ausgezeichnet wehrenden Meſſerſchmidt den zweiten Satz:2.— Im dritten Satz zeigt der Deutſche eben⸗ falls ſehr hübſche Sachen und erringt mitunter ſpon⸗ tanen Beifall des Publikums. Aber Tilden knallt in die Ecken, das iſt eine wahre Pracht und hiergegen mußte Meſſerſchmidt die Waffen ſtrecken.:3 lautet das Ergebnis. Tilden⸗Barnes— Nüßlein⸗Meſſer⸗ ſchmidk:4,:b,:5,:4 Nach Nüßleins hervorragendem Spiel und Meſſer⸗ ſchmidts wirklich ehrenvollem Abſchneiden hatte man unſeren Landsleuten im Doppel wirklich ernſte Chan⸗ cen gegeben Und ſie hatten ſie nicht nur, ſie hätten das Match ſogar gewinnen müſſen. Vielverſprechend für Nüßlein⸗Meſſerſchmidt beginnt das Doppel. Beide verſtehen ſich ausgezeichnet, wäh⸗ rend es bei den Amerikanern gar nicht klappen will. Barnes verſchlägt viel. Big Bill legt die Stirn in Falten und auf einmal klappts. Die Amerikaner ge⸗ winnen die erſten beiden Spiele. Die Deutſchen holen ein Spiel auf Wundervolles Tennis. Der Ball wan⸗ dert hinüber und herüber kreuz und quer, bis bald die eine, bald die andere Partei in eine Lücke hinein⸗ knallt. Das Publikum iſt begeiſtert. Trotz hervor⸗ ragendem Spiel der Deutſchen können dieſe den Satz⸗ gewinn Tilden⸗Barnes nicht verhindern.:4. Hintereinander gewinnen die Deutſchen im zweiten Satz die erſten drei Spiele. Meſſerſchmidt iſt am Netz ganz groß. Nüßlein brilliert in wundervollen Paſſter⸗ ſchüſſen. Die Deutſchen ſind in Fahrt Tilden zeigt mitunter einfach unnachahmliche Sachen. Aber auch die Tenniskunſt eines Tilden kann den Satz nicht mehr retten und Nüßlein⸗Meſſerſchmidt gewinnen:3. Ueberlegen führen die Deutſchen im dritten Satz. Es ſteht:2 für Nüßlein und Partner. Schon glaubt man an einen glatten Satzgewinn. Die Amerikaner beſinnen ſich auf ſich ſelbſt. Durch kluges taktiſches Spiel überwinden ſie die Schwächeperiode. In vpräch⸗ tigem Spiel holen Tilden⸗Barnes auf:5 und ge⸗ winnen nach erbittertem Kampf:5. Das hatte nie⸗ mand erwartet. Damit war auch das Match ent⸗ ſchieden Das Tempo läßt etwas nach. Die harten voraus⸗ gegangenen Kämpfe machen ſich bemerkbar. Beide Parteien gewinnen abwechſelnd Spiele. Es ſteht 3 beide. Und nun zeigt ſich Tilden als wahrer Könner des weißen Sports. In brenzligen Situationen und ungünſtiger Stellung ſeines Partners verſteht er es, durch raffinierte Lobs Zeit zu gewinnen und vorteil⸗ hafte Poſition zu ſchaffen. Wahre Bombenſchüſſe jagt er in die Ecken des Gegners. Nur ſeiner äußerſt klugen Taktik verdanken die Amerikaner Satzgewinn und damit das Match. 64. Lebhafter Beifall des Publikums, von dem auch ein guter Teil den beiden Deutſchen zukommt. Heute war das Glück bei den Amerikanern. Morgen kann es anders ſein. Die prächtige Form Nüßleins und das meiſterhafte Spiel Tildens laſſen morgen einen Groß⸗ kampf allererſten Formats erwarten. Mit ebenſolcher Spannung erwarten wir das Revanche⸗Doppel, das ebenfalls eine ſportliche Delikateſſe höchſter Klaſſe zu werden verſpricht. zie Barnes— Meſſerſchmidt:2,:7 Die Sonne brannte und es wehte eine leichte Briſe, als Barnes und Meſſerſchmidt den Platz, vom Publi⸗ kum mit lebhaftem Beifall empfangen, betraten. Bar⸗ nes beginnt in weitaus beſſerer Form als am Vortage und gewinnt die beiden erſten Spiele. Allmählich kommt auch Meſſerſchundi in Schwung und holt Zuf :2. Aber Barnes iſt nicht wieder zu erkennen. Immer wieder paſſiert er den Deutſchen und gewinnt über⸗ legen den erſten Satz:2. Barnes glückt aber auch alles. Meſſerſchmidt ſpielt bei weitem nicht in der geſtrigen Verfaſſung. Taktiſch hervorragendes Spiel von Barnes, er führt:0. Meſ⸗ ſerſchmidt holt ein Spiel auf und wird beſſer. Ab⸗ wechſelnder Srielgewinn. Der Deutſche geht yorüber⸗ gehend in Führung, um dieſe wieder an Barnes ab⸗ zugeben. In ſchönem Spiel erreicht Meſſerſchmidt 5 beide. Erbitterter Kampf um die nächſten Spiele. läßt nach und Meſſerſchmidt gewinnt den Satz Beide hatten einen Satzgewinn. Der nächſte Satz bringt die Entſcheidung. Man merkt, jetzt wirds ernſt. Kampf um jeden Ball. Meſſerſchmidt gewinnr das erſte Spiel, Barnes zieht gleich.:1. In gleicher werden die beiden nächſten Spiele ge⸗ onnen. Nüßlein⸗Meſſerſchmidt gewinnen gegen Tilden das Revanche⸗ Doppel:2, 10:8 Den Abſchluß des Tilden⸗Gaſtſpiels bildete das Revanche⸗Doppel, das Tilden und Partner am Vor⸗ tage gewonnen hatten. Nüßlein und Meſſerſchmidt waren in ausgezeichneter Form. Tilden litt unter der Nervoſität, die durch den Zwiſchenfall im Ein⸗ zel verurſacht war, und ſpielte weit unter Form. Die Deutſchen gewannen leicht den erſten Setz 6: 2. Weit heftiger umſtritten war, wie auch de Reſul⸗ tat zeigt, der zweite Satz. Prächtige Leiſtnaen von beiden Paaren. Meſſerſchmidt glänzt wieder durch prächtige Paraden am Netz. Nach erbittertem Kampf auch Satzgewinn für Nüßlein⸗Meſſerſchmidt 10:8. Das Spiel iſt zu Ende. Es war wundervoller Sport; Sport, wie man ihn gern öfter ſehen möchte. Die Veranſtaltung ein Erfolg, ein großer Erfolg. Hervorragend die Organiſation, vorbildlich die Ab⸗ wicklung der Veranſtaltung. Der Beſuch am zweiten Tage gut, wenn man auch gewünſcht hätte, daß die⸗ ſer ſportliche Hochgenuß mehr Leuten, insbeſondere der Jugend, zuteil geworden wäre, denn hier gab es gewaltig viel zu lernen. Wir hoffen und wünſchen, daß das Tilden⸗Gaſtſpiel ſeinen pädagogiſchen Zweck voll und ganz erfüllt hat und unſer Tennisnachwuchs die Früchte bald erkennen läßt. Heinz Franz. Von Ping⸗Pong zum Tiſchtennis Der Tiſchtennis⸗Sport hat in den letzten Jah⸗ ren einen koloſſalen Aufſchwung genommen. Ueberall in Deutſchland findet man Vereine, die Tiſchtennis als Sport betreiben, in ver⸗ ſchiedenen Gegenden werden ſogar Verbands⸗ fpiele ausgetragen. Vor einigen Jahren war dies noch ſehr wenig der Fall. Tiſchtennis ſelbſt wird zwar in Deutſchland ſchon ſehr lange geſpielt, jedoch war es damals noch mehr ein Geſellſchaftsſpiel. Bereits um die Jahrhundert⸗ wende konnte man in Berlin Tiſchtennis in öffentlichen Lokalen ſpielen. Damals hieß es allerdings noch Ping⸗Pong, ein Name, der dem rhythmiſchen Auf⸗ und Rückſchlag nachgebildet iſt. Hatte das Tiſchtennisſpiel zuerſt rein ge⸗ ſellige Bedeutung, ſo wurde nach und nach auch feine ſportliche Bedeutung immer mehr und mehr erkannt und gewürdigt. 1923 wurde der Deutſche Tiſchtennis⸗Bund gegründet, der da⸗ mals bereits ca. 12000 Mitglieder aufzuweiſen hatte. 1925 wurden dann zum erſten Male die Deutſchen Meiſterſchaften ausgetragen. Die nächſten Jahre ſahen den Tiſchtennisſport ſich immer mehr und mehr entwickeln. In Süd⸗ deutſchland waren es zuerſt Frankfurt u. Darm⸗ ſtadt, die Tiſchtennis ſportlich betrieben. In Mannheim gehen die erſten Anfänge auf das Jahr 1930 zurück. Die erſte Tiſchtennisabteilung hatten der Tennis⸗Klub, ſowie der VfR, dann folgte ſpäter die MrG und Anfang 1931 tauchte dann ein Verein nach dem andern auf. Aeußerſt reger Spielbetrieb führte ſchließlich dazu, daß die Vereine ſich zu dem Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Tiſchtennis⸗Verband zuſammenſchloſſen, der noch heute die Führung im Mannheimer Tiſchtennis⸗Sport hat. In der letzten Saiſon wurden zum erſten Male Verbandsſpiele durch⸗ geführt, die eine ſehr ſtarke Beteiligung aufzu⸗ weiſen hatten. Spieleriſch iſt Mannheim hinter Frankfurt und Darmſtadt im Süden unbedingt an 1. Stelle zu nennen und an Durchſchnitts⸗ ſpielſtärke übertrifft Mannheim ſogar dieſe bei⸗ den Städte. Auch in der kommenden Saiſon werden wie⸗ der Verbandsſpiele durchgeführt, die am 1. Okt. beginnen. Verſchiedene Städtekämpfe, Wett⸗ kämpfe mit ſtarken auswärtigen Gegnern wer⸗ den dem Mannheimer Tiſchtennisſport neue Impulſe geben und die Spielſtärke heben. Außer⸗ dem wird die Tiſchtennisbewegung in Mann⸗ heim dadurch eine noch feſtere Grundlage er⸗ halten, daß verſchiedene Sportpereine ſich Tiſch⸗ tennis⸗Abteilungen angliedern werden. Wurde früher Tiſchtennis nur als Geſell⸗ ſchaftsſpiel gewertet, ſo mußte jeder, der einen der Kämpfe des letzten Jahres verfolgte, er⸗ kennen, daß das Tiſchtennis ſich einen guten Platz innerhalb des deutſchen Sportes geſichert hat. Mut, Geiſt, Berechnung, Geſchicklichkeit und Eleganz ſind unbedingte Erforderniſſe für ein hochſtehendes Spiel, Routine, Technik und Taktik kommen in größtem Maße zur Anwen⸗ dung und nur wer dieſe Eigenſchaften in ſich vereinigt, wird es zu Meiſterehren bringen kön⸗ nen. Wer Tennis ſpielt, wird auch ohne Schwie⸗ rigkeiten im Tiſchtennis ſeine Fertigkeiten zei⸗ gen können und für die andern wird es nicht ſchwer ſein, in die Geheimniſſe des Tiſchtennis⸗ ſpieles einzudringen. Geſpielt wird auf einer ca. 1,50 X 2,50 Meter großen Holzplatte, mit mattgrüner Oberfläche. Ein Netz von der glei⸗ chen Farbe mit weißem Rand verbindet die bei⸗ den Längsſeiten. Der Ball beſteht aus Zellu⸗ loid, während der einem Gummi⸗ oder Schwammüberzug herge⸗ ſtellt wird. Vorſchriften hinſichtlich der Größe und Form beſtehen nicht. Seitenwahl, Auf⸗ und Rückſchlag unterliegen in der Hauptſache den Tennisregeln, lediglich in der Zählweiſe be⸗ ſteht ein grundſätzlicher Unterſchied. Gezählt wird nämlich bei Tiſchtennis bis 21 einen Satz und gewonnen hat derjenige Spieler, der dieſe Zahl zuerſt erreicht hat. Haben beide Spieler 20 Bälle, ſo gewinnt derjenige, der zuerſt zwei Bälle Vorſprung hat. Geſpielt wird entweder bis ein Spieler 2 oder 3 Sätze gewonnen hat, je nach Vereinbarung. * Die Mannheimer Spitzenſpieler im Kampf Wie wir bereits mitgeteilt haben, finden am Mon⸗ tag, 21. Auguſt, 20.30 Uhr, in der„Flora“(Lortzing⸗ ſtraße 17) die Ausſcheidungskämpfe zur Ermittlung der beſten Mannheimer Spieler ſtatt, die Mannheim am kommenden Sonntag in Heidelberg bei Propaganda⸗ kämpfen vertreten werden. Zu dieſen Ausſcheidungs⸗ kämpfen ſind 7 der beſten Mannheimer Spieler zuge⸗ laſſen, ſo daß intereſſante Spiele an der Tages⸗ ordnung ſein werden. Geſpielt wird auf zwei Tiſchen, Schläger aus Holz mit wobei jeder gegen jeden anzutreten hat. Der Mann⸗ heimer Mannſchaftsmeiſter Eintracht iſt mit ſeinem Spitzenſpieler Ott, ſowie Tyroller doppelt vertreten. Wer augenblicklich der beſſere Spieler iſt, wird erſt der Kampf zeigen. Bereits in der letzten Saiſon ge⸗ lang es Tyroller, wiederholt ſeinen Klubkameraden zu ſchlagen. Eine erſte Ausſicht hat auch Mohr(J3Z.), der beſte Neckarauer Spieler, der, wie Ott, ſchon in der Mannheimer Städtemannſchaft geſpielt hat. Agi⸗ litas, der große Rivale von Eintracht, wird durch Wittenmaier vertreten ſein, der ſich bei dem letzten Verbandsturnier in der-Klaſſe bis in die Schluß⸗ runde durchſpielen konnte, wo er gegen Tyroller unter⸗ lag. VfR. hat Keller(früher Mandolinata) im Spiel, den letzten Sieger des Neckarauer Turniers. Schule (Blau⸗Weiß) und Graf(Rheingold) vervollſtändigen das erſtklaſſige Feld. Die Kämpfe werden beſtimmt eine große Propaganda für den Mannheimer Tiſch⸗ tennisſport bedeuten, zumal kein Eintritt erhoben und jeder Intereſſent zugelaſſen wird. Richter ſiegt in herzogenrath Schwacher Beſuch durch holländiſchen Boykott Die internationalen Radrennen auf der Bahn in Herzogenrath hatten am Freitag nur ſchwachen Beſuch aufzuweiſen, der in allererſter Linie auf holländiſche Boykott⸗Maßnahmen zurückzuführen iſt. Auf holländi⸗ ſchem Gebiet wurden Flugblätter verteilt, auf denen zu leſen ſtand: „Beſucht nicht Deutſchland, beſucht nicht die Sport⸗ arena Herzogenrath! Beſucht nicht Königswinter, be⸗ ſucht nicht das Ahrtal, beſucht nicht die Eifel! Bleibt in Holland und kauft holländiſche Waren.“ Auf den Plakaten der holländiſchen Konkurrenzbahn in Heerlen, wo bei den Rennen am Samstag die deutſchen Fahrer Buſchenhagen⸗Schön, Funda⸗Maidorn und Hürtgen⸗Goebel ſtarten ſollten, waren die Namen der deutſchen Fahrer in ein ſchwarz⸗rot⸗goldenes Feld geſetzt worden. Daraufhin hat der Bund Deutſcher Radfahrer den deutſchen Mannſchaften die Teilnahme an dem Rennen unterſagt. In Herzogenrath ging aus dem gleichen Grunde der Holländer Pijinenburg nicht an den Start Im Fliegerkampf ſiegte erwartungsgemäß der Köl⸗ ner Albert Richter, der im Endlauf gegen den däniſchen Exweltmeiſter Falck⸗Hanſen den erſten Lauf gewann, den zweiten verlor und dann im entſcheiden⸗ den dritten Lauf wieder Sieger blieb. Den dritten Platz holte ſich der Franzoſe Chapalain gegen den Italiener Martinetti. Die beiden übrigen Kölner Teil⸗ nehmer Endel und Steffes ſchieden in den Viertel⸗ finals durch Martinetti bzw. Chapalain aus. Auch im Troſtfahren belegten Steffes und Engel hinter Arlet und van Hevel nur den dritten und vierten Platz. Rekordverſuche des holländiſchen Olympia⸗ ſtegers van Egmond mißglückten. 9 2 Das vo teae geſtr bahn wa Mannhein erſchienen, Die Ver ger⸗Ha wurde Ei pert. Die ein gende Erg Das Ji 9 Fahrer, Plätze bel mer. Das de ſchafts und brach 3. Wieſenl Nun be⸗ fahren, alles alte auf dem 5 Im geſam einige leic infolge 2à frühzeitig nens nur Walter⸗Ick ziemlich ü Paar Hoh im Laufe meiſten er Die Sie Währent pelle, D bei den le ſchöner Er Rad Die Pfal Bei n Samstag dion. Af erſten M verpflicht hatte au gefunden, Ueberraſc Mannſche burgiſche, mals im ſein, daß gefahren Schwierie ten ſich Preis vor auch hier ausgetrac hart um temberg läufen w ſchaften Mannſ nach Sech den Star Auch hie frühzeitig ſüddeutſckh Der Weiß⸗Oſt, Ueberrun Schluß h um die 9 Flieger 1. F. 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Ungefähr 2500 Perſonen waren erſchienen, die intereſſtert den einzelnen Rennen folgten. Die Veranſtaltung wurde eröffnet mit einem Flie⸗ ger⸗Hauptfahren über 1200 Meter. Sieger ——0 Eiſenhardt, 2. Heidger, 3. Weimer und 4. Hil⸗ pert. Die einzelnen Vor⸗ und Zwiſchenläufe brachten fol⸗ gende Ergebniſſe: 1. Vorlauf: Weimer, Walter, Münd. „ Vorlauf: Eiſenhardt, Joachim, Wolke. „Vorlauf: Lutz, Moßmann, Bürkle. „Vorlauf: Rößler, Walter, Maile. . Vorlauf: Moßmann, Rapold. „Vorlauf: Hilpert, Hohbein, Ickes. In den Zwiſchenläufen placierten ſich: 1. Zwiſchenlauf: Eiſenhardt, Walter, Weimer. 2. Zwiſchenlauf: Heidger, Moßmann, Walter. 3. Zwiſchenlauf: Hilpert, Moßmann, Hohbein. 1. Hoffnungslauf: Weimer, Walter A. 2. Hoffnungslauf: Hohbein, Moßmann 2. Endlauf: Eiſenhardt, Heidger, Weimer, Hilpert. Das Jugendfahren über 1200 Meter beſtritten 9 Fahrer, von denen die folgenden vier die erſten Plätze belegten: Bouffier, Wieſenbach, Svecina, Pal⸗ mer. Das daran anſchließende B⸗Klaſſe⸗Mann⸗ ſchaftsfahren wurde von 15 Fahrern gefahren und brachte folgende Sieger: 1. Weitzel, 2. Gropp, 3. Wieſenbach, 4. Pfeifer, 5. Rapold, 6. Kauffmann. Nun begann das 2⸗Stunden⸗Mannſchafts⸗ fahren, an dem ſich 14 Mannſchaften beteiligten, Das von der 9 d alles alte Geſichter, die man bei den letzten Rennen. auf dem Phönixplatz ſchon des öfteren geſehen hatte. Im geſamten wurden 150 Runden gefahren. Es gab einige leichte Stürze und verſchiedene Paare mußten infolge Materialſchaoden oder mangels Erſatzlager frühzeitig ausſcheiden, ſo daß am Schluß des Ren⸗ nens nur noch 9 Paare im Rennen lagen. Das Paar Walter⸗Ickes war das beſte und konnte das Rennen ziemlich überlegen an ſich bringen. Das Frankfurter Paar Hohbein⸗Guggau war dasjenige, das von den im Laufe des Rennens zu vergebenden Prämien am meiſten erringen konnte. Die Sieger des 2⸗Stunden⸗Fahrens waren: 1. Walter⸗Ickes, 2. Heidger⸗Maile, 3. Münd⸗Rapold, 4. Hafner⸗Hilpert, 5. Hohbein⸗Guggau, 6. Weimer⸗Bürkle. Während des Rennens konzertierte die SS⸗Ka⸗ pelle. Die Organiſation klappte bedeutend beſſer wie bei den letzten Rennen. Alles in allem, es war ein ſchöner Erfolg für den Mannheimer Radſport. hari. Rad⸗Cänderkampf in Landau Die Pfalz⸗Mannſchaft ſiegt vor Württemberg, Italien und Luxemburg Bei überaus ſtarkem Beſuch fanden von Samstag zu Sonntag im Südpfälziſchen Sta⸗ dion. Aſchenbahn⸗Rennen ſtatt, zu der zum erſten Male auch ausländiſche Mannſchaften verpflichtet waren. Die Beſetzung der Rennen hatte außerdem noch erſte ſüddeutſche Klaſſe gefunden, und die Kämpfe brachten viele Ueberraſchungen. Die beiden ausländiſchen Mannſchaften, eine italieniſche und eine luxem⸗ burgiſche, fielen vollſtändig ab. Sie hatten nie⸗ mals im Endkampf etwas mitzureden. Es mag ſein, daß die Aſchenbahn, auf der ſie noch nie gefahren ſind, ihnen bei dieſem Debut noch Schwierigkeiten bereitete. Die Sprinter liefer⸗ ten ſich im Fliegerfahren um den Großen Preis von Landau einen erbitterten Kampf, der auch hier nur unter den deutſchen Mannſchaften ausgetragen wurde. Im Länderkampf ging es hart um den Sieg. der von Pfalz und Würt⸗ temberg umkämpft war. Schon in den Flieger⸗ läufen waren die beiden ausländiſchen Mann⸗ ſchaften ausſichtslos zurückgefallen.— Das Mannſchaftsrennen über fünf Stunden nach Sechstageart brachte 15 Mannſchaften an den Start, von denen 10 die Fahrt beendeten. Auch hier ſchieden die ausländiſchen Paare frühzeitig aus, ſo daß der Kampf zwiſchen den ſüddeutſchen Mannſchaften ausgetragen wurde. Der pfälziſch ſaarländiſchen Kombination Weiß⸗Oſter glückte in der vierten Stunde eine Ueberrundung, die dieſe Mannſchaft auch bis Schluß halten konnte. Harte Kämpfe gab es um die Plätze. Die Ergebniſſe: Fliegerfahren: Großer Preis von Landau: 1. F. Kretſchmar⸗Dortmund, 2. Hilpet⸗Franken⸗ thal, 3. Moßmann⸗Stuttgart, 4. A. Ackermann⸗ Mörlheim. Jugendfahren: 1. Hemmer⸗Oberbexbach, 2. Joos⸗Oberbexbach, 3. Keller⸗Mannheim. Punktefahren über 25 Runden: 1. Schuh⸗ für die Teilnahme an der Endrunde Mannheim 17 Punkte, 2. Blappers⸗Franken⸗ thal 10 Punkte, 3. Kurz⸗Cannſtatt 9 Punkte, 4. Woll⸗Ludwigshafen 8 Puntte, 5. Bouffier⸗ Mannheim 5 Punkte. Länderkampf(zwei Flieger⸗ und ein Verfol⸗ gungsrennen): 1. pfälziſche Mannſchaft(Acker⸗ mann⸗Stieber) 11 Punkte, 2. Württemberg(Ge⸗ brüder Moßmann⸗Stuttgart) 10 Punkte, 3. Ita⸗ lien(Graglia⸗Dall) 6 Punkte, 4. Luxemburg (Houtſch⸗Imaniotto) 3 Punkte. Fünfſtunden⸗Mannſchaftsfahren: 1. Weiß⸗ Oſter(Niederhochſtadt⸗Neunkirchen) 35 Punkte, eine Runde zurück: 2. Haldger⸗Maile(Lud⸗ wigshafen) 52 Punkte, 3. Gebrüder Moßmann⸗ Stuttgart 52 Punkte, 4. Ackermann⸗Stieber (Mörlheim⸗Mannheim) 48 Punkte, 5. Kretſch⸗ mann⸗Sell(Dortmund⸗Maikammer) 45 Punkte, 6. Gebrüder Klemann⸗Frankfurt 22 Punkte. Schülerfahren: 1. Müller⸗Oberbexbach, 2. Dangel⸗Mörlheim, 3. Meyer⸗Gellheim. mannſchaftsmeiſterſchaft von Güdweſtdeutſchland im Gewichtheben Sportvereinigung 1884 Mannheim unterliegt im Geſamtergebnis mit 145 Pfund dem Kraftſporkverein 1895 Stuttgart Der ſchon vor längerer Zeit fällige Mannſchafts⸗ kampf im Gewichtheben um die Südweſtdeutſche Mei⸗ ſterſchaft zwiſchen Sportvereinigung 1884 Mannheim und Kraftſportverein 1895 Stuttgart kam am Sonn⸗ tagnachmittag auf der Sportplatzanlage der Sport⸗ vereinigung 1884 zum Austrag. Aus Erſparnisgrün⸗ den wurde dieſer Endkampf auf dem Diſtanzwege ausgetragen. vereins 1895 Stuttgart erfolgte bereits am 16. Juli mit dem Reſultat von 4885 Pfund. Die Mannſchaft der Sportvereinigung 1884 erreichte bei der geſtrigen Leiſtungsabnahme unter Leitung von Kreisſportwart Bramm ⸗Münſter nur 4740 Pfund. Trotzdem die Die Leiſſungsabnahme des Kraftſport⸗ Mannſchaft ihre Leiſtungen ſeit der Kreismeiſterſchaft bereutend verbeſſern konnte, reichte es doch nicht zu einem Sieg Zur beſſeren Leiſtungsſteigerung hatte ſich die Sportvereimgung 1884 die Mannſchaft von Germania Oggersheim verpflichtet, welche erſatzge⸗ ſchwächt mit 4170 Pfund unterlag. Nach den Ergeb⸗ niſſen der übrigen Gruppenmeiſter werden ſich vor⸗ ausſichtlich die Mannſchaften von Kraftſportverein Stuttgart und München 1866 im Endkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft gegenüberſtehen.— München erreichte bei den Süddeutſchen Meiſterſchaf⸗ ten(Bayern) 5080 Pfund. Nachſtehend die Er⸗ gebniſſe: Sportvereinigungn 1884 Mannheim Reißen Drücken Stoßen Ge⸗ links rechts beidarmig beidarmig beidarmig ſamt Bantamgewicht: Broghammer 105 115 12⁵ 130 175⁵ 650 Federgewicht: Wagner. 130 130 160 155 2¹⁵ 790 Leichtgewicht: Schäf.er 130 130 16⁵ 160 2⁴4⁵ 830 Mittelgewicht: Jordan 130 18⁵ 175 250 890 Halbſchwergewicht: Sigloch 130 150 180 175 250 885⁵ Schwergewicht: Köhle. 120 12⁵ 165 200 230 840 4885 Kraftſportverein 1895 Stuttgart: Bantamgewicht: Adaeme 110 12⁰0 150 130 18⁵ 695 Federgewicht: Zimmermann 120 130 170 130 190 740 Leichtgewicht: Merling.. 130 140 160 150 200 780 Mittelgewicht: Keſtler 135 12⁰0 170 160 3 805⁵ Halbſchwergewicht: Hammer.. 135 140 170 155 220 8²2⁰0 Schwergewicht: Kieſer„ 130 150 190 180 250 900 A. D. Poſeidon Köln deutſcher Woſſerballmeiſter Poſeidon Köln— München 1899 :2(:0) Im Barmer Freibad Mählersbeck trafen ſich am Sonntagnachmittag im A. die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft Poſeidon Köln und München 99. Unter der umſichtigen Lei⸗ tung des Hamburger Unparteiiſchen Spangen⸗ berg entwickelte ſich im Hinſpiel ein intereſſan⸗ tes Treffen, das die Kölner mit:2(:0) knapp gewannen. Im Feldſpiel gefielen die Bayern außerordentlich, jedoch ließen ſie jegliches Schuß⸗ vermögen vermiſſen. Poſeidon Köln ſpielte im Sturm bedeutend ratloneller und ſiegte des⸗ halb auch verdient. Schwartz konnte vor der Pauſe durch ſcharfen Schuß mit:0 für die Kölner in Führung gehen. Nach der Pauſe er⸗ höhte Haas auf:0 und Burmeſter auf:0. Friedrich erzielte für München den erſten Tref⸗ fer, Hauſer brachte das zweite Tor für die Münchner an. Die Anerkennung dieſes zwei⸗ ten Tores der Münchner erſchien ſehr zweifel⸗ haft, da der Ball erſt nach dem Schlußpfiff die Torlinie paſſierte. Der Schiedsrichter erkannte jedoch das Tor an. Die Mannſchaften ſtanden ſich in folgender Aufſtellung gegenüber: Mün⸗ chen 99: Engelhardt; Stangl, Rucker, Hauſer; Reindl, Hag, Friedrich. Poſeidon Köln: Rütt; Lambert, Wienandt, Haas; Burmeſter, Schwartz, Görgens. Deutſche Turnerſchaft und Nationalſozialismus Der bekannte Leichtathlet und Beauftragte des Reichsſportführers für den Regierungs⸗ bezirk Merſeburg, Dr. Storz, befaßt ſich in einem Artikel„Der Weg der deutſchen Leibesübungen“ mit dem Thema„DeT. und Nationalſozialismus“. Wir geben nachſtehend ſeine Ausführungen wieder. „Die Turnerſchaft hat immer Führer gehabt, die der Zeit angepaßt waren. Fetzt regiert der National⸗ ſozialismus, und es iſt nicht nur eine äußere Form, daß in Gruppenführer v. Tſchammer⸗Oſten ein Natio⸗ nalſozialiſt, der gleichzeitig die geſamten deutſchen Leibesübungen führt, ein SA⸗Mann Adolf Hitlers alſo, an ihrer Spitze ſteht, ſondern dem wohnt eine tiefe Symbolit inne, die von den hundert⸗ tauſenden deutſcher Turner in Stuttgart inſtinktiv er⸗ kannt und bejubelt wurde. Es ſei hier ausdrücklich feſtgehalten: Das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart wareineinmütiges Bekennt⸗ nis zum Nationalſozialismus, der wohl einen hundertprozentigen Er⸗ folg erringen würde. Das iſt um ſo wert⸗ voller. denn es waren nicht alle Nationalſozialiſten, die nach Stuttgart gekommen waren, vor allem waren viele Turner und Turnerinnen aus kleinen und klein⸗ ſten Städten und Dörfern dort, denen der National⸗ ſozzalrsmus zumindeſt innerlich noch fremd war. Sie alle ſind zu glühenden Anhängern ge⸗ „Jag des deutſchen Radfahrers“ Eine Groß- Kundgebung für den Radſpork am 24. September Schon oft ſind in Deutſchland Radſporttage abge⸗ halten worden, beſonders in Städten, wo der Rad⸗ ſport eine große Rolle ſpielt. Die bedeutendſte dieſer Veranſtaltungen war bisher wohl der„Tag der Deutſchen Meiſter“. Aber all dieſe radſport⸗ lichen Großveranſtaltungen haben die Vielgeſtaltig⸗ keit des Radſports nicht klar erkennen laſſen und bei der hisherigen Zerſplitterung im rad⸗ ſportlichen Verbandsleben hat an die⸗ ſen Radſporttagen immer nur der Teil der Radler⸗ ſchaft teilgenommen, der dem veranſtaltenden Ver⸗ bande angehörte. Die anderen aber, die einem an⸗ deren Verbande angegliedert oder überhaupt nicht organiſiert waren, ſtanden meiſt abſeits. Nun iſt endlich der Zuſammenſchluß aller Radfahrer⸗Verbände erfolgt, der Deutſche Radfahrer⸗Verband hat ſeine praktiſche Arbeit auf⸗ genommen und der Führer des Verbandes hat ſich zum Ziel geſetzt, alle radfahrenden Volksgenoſſen im GEinheitsverband zuſammenzufaſſen. Damit nun die umfangreichen Aufgaben, die der Deutſche Radfahrer⸗Verband zu erfüllen hat, der geſamten Bevölkerung vor Augen geführt werden und um für das Fahrrad zu werben und ſeine mannigfache Ver⸗ wendbarteit augenfällig werden zu laſſen, ſoll am letzten September⸗Sonntag ein„Tag des deutſchen Radfahrers“ ſtattfinden. Nicht nur in den Städten, in denen der Radſport in voller Blüte ſteht, ſondern überhaupt in allen Orten des Reiches ſoll am 24. September für den viel⸗ geſtaltigen. Radſport geworben werden. Die Kampf⸗ ſportler werden ſich auf Bahn und Straße im fried⸗ lichen Wettbewerb meſſen, die Kunſtfahrer werden im Saal ihre ſchwierigen Uebungen vorführen, die Rad⸗ baller im Saal und auf dem Raſen zeigen, mit wel⸗ cher Geſchicklichkeit ſie den Ball mit dem Rade zu führen vermögen. Natürlich ſtehen auch Wanderfahrten auf dem Programm und für die Jugend insbeſondere ſind Gelände⸗ und Gymnaſtikſpiele ausgeſchrieben. Große Feſtkorſos werden ſich durch die einzel⸗ nen Orte bewegen und geſellige Zuſammenkünfte den Tag beſchließen. So ſoll der 24. September eine machtvolle Kund⸗ gebung der deutſchen Radfahrer werden. Alle Rad⸗ fahrer werden ſich gern in den Dienſt der Sache ſtel⸗ len. Die Berufsfahrer haben ſich bereit erklärt, gegen Erſatz ihrer Auslagen an den Start zu gehen. Der Ueberſchuß bei den Veranſtaltungen, bei denen Eintritt erhoben wird, ſoll dem Reichsſportführer zur Verfügung geſtellt werden. worden, denn Stuttgart wurde nicht nur zum Feſt der Volksgemeinſchaft deutſcher Turner, ſondern zu einer nationalſozialiſtiſchen Feier⸗ ſt unde, die Tauſende dem neuen Staat näher brachte. Das empfand man auch deutlich in Führer⸗ ktreiſen. Der Gruppenführer Südweſt der SA., der aus dem Reichswehrprozeß bekannte Oberleutnant a. D. Ludin gab dieſem einmütig Ausdruck, als er ſagte:„Dieſes Feſt hat den Nationalſo⸗ zialismus ein Jahr vorangebracht“, und der Obergruppenführer der SA., v. JFag ow, erklärte, ſelten ſolchen eindrucksvollen Feierſtunden beigewohnt zu haben. Anderthalb Millionen deutſcher Menſchen umfaßt die Deutſche Turnerſchaft. Sie im Sinne unſeres Füh⸗ rers und im Geiſte Jahns, in dem wir den National⸗ ſozialiſten der Zeit vor hundert Jahren ſehen, zu er⸗ ziehen und zu beſchützen, das iſt die großartige Auf⸗ gabe, die der Reichsſportführer übernommen hat. Das bedeutet, daß ſich noch manches innerhalb der Tur⸗ nerſchaft ändern und abſchleifen muß, und das beſagt ferner, daß die deutſchen Sportverbände ſich in die gleiche ſeeliſche und geiſtige Marſchrichtung eingliedern müſſen. Keiner ſoll dabei mehr aufgeben müſſen, als im Sinne des totalen nationalſozialiſtiſchen Staates notwendig iſt. Das Gute vom Sport und das Gute vom Turnen muß und ſoll ver⸗ einigt werden. Deutſche Menſchen ſind es, die hier und dort Leibesübungen treiben, ſie einen wird die nationalſozialiſtiſche Idee, die auch für das Gebiet der Leibesübungen eine klare volksdeutſche Richtung weiſt und ein entſcheidendes Bekenntnis dazu von allen fordert! Wie ſich das organiſatoriſch regelt, iſt unter dieſem Geſichtspunkt nebenſächlich. Ein„An⸗die⸗ Wand⸗drücken“ und eine„Aufgabe vonTra⸗ dition“ gibt es nicht im nationalſozialiſtiſchen Staate, für den Gemeinnutz immer vor Eigennutz geht, das müſſen ſich Turner und Sportler ſtets vor Augen halten. Sporffeſt in Kelſch Die Turngemeinde Ketſch(Badiſcher Handballmei⸗ ſter) hatte geſtern den mehrfachen deutſchen Handball⸗ meiſter Turnverein Frieſenheim zu Gaſt. Wir nehmen vorweg, die Zuſchauer waren nicht enttäuſcht. Mit Anſtoß entwickelt ſich gleich ein raſſiges Spiel. Ketſch hat etwas mehr vom Spiel. Aber auch Frieſenheim greift wacker an, hat aber mit ſeinen Torſchüſſen großes Pech. Was nicht an die Latte oder ins Aus geht, wird Beute des Ketſcher Torwächters, der in der erſten Halbzeit ſein Heiligtum reinhalten konnte. Sein Gegenſpieler mußte fünfmal den Ball aus den Maſchen holen. Halbzeitſtand:1. Auch die zweite Halbzeit ſah die Ketſcher Mannſchaft in großer Fahrt. Bis zum Schlußpfiff wurde Frieſenheim noch ſieben⸗ mal überrumpelt, dem es nur noch zwei Torerfolge entgegenſetzen konnte, ſo daß das Schlußreſultat 12:3 für Ketſch lautete. Beide Mannſchaften gaben ihr Beſtes. Der Ketſcher Mannſchaft ein Geſamtlob.— Schiedsrichter Mergenthaler leitete einwand⸗ frei den Kampf. 0 Vor dem Treffen der Meiſtermannſchaften trafen ſich die Alten Herren von Jahn Neckarau und die Ah Ma x Neckarau überfuhren die Ketſcher Ad mit einem Re⸗ ſultat von 10:2. Trotz großem Eifer von Ketſch wur⸗ den die beiden Gegentreffer erſt in den letzten 12 Mi⸗ nuten erzielt. Es hatte den Anſchein, als ob ſich die Mannſchaft erſt dann etwas verſtanden hätte. Gleichſchaltung des Kegler⸗ Verbandes Mannheim e. V. Der Keglerverband Mannheim E. V. hatte am Sonntag, 13. Auguſt, zu einer Verſammlung im kleinen Saale des Kaſino zwecks Gleich⸗ ſchaltung einberufen. Ueber 100 Mitglieder hatten dieſem Rufe Folge geleiſtet, welche der bisherige Vorſitzende, Kegelbruder Otto Köh⸗ ler, begrüßte und gleichzeitig für den zahlreichen Beſuch dankte. Beſonders begrüßte er den er⸗ ſchienenen Beauftragten des Reichsſportführers für den Kreis Mannheim, Pg. Fritz Bauer. Kegelbruder Köhler beantragte für die bis⸗ herige Leitung der Verbandsgeſchäfte Ent⸗ laſtung, die von den Anweſenden erteilt wurde. Zur Leitung der Führerwahl wurde aus der Verſammlung Kegelbruder Steinmann be⸗ ſtimmt, welcher für das Vertrauen dankte und im Namen der Mitglieder den Dank an die ab⸗ getretenen Verwaltungsmitglieder für ihre Tä⸗ tigkeit abſtattete. Bevor Vorſchläge für den Führer eingeholt wurden, wies der Beauftragte des Reichsſport⸗ führers, Pg. Bauer, auf Sinn und Zweck der in kurzen eindrucksvollen Wor⸗ en hin. Auf Befragen des Verſammlungsleiters wurde Kegelbruder Otto Köhler, der bisherige Vorſitzende des Verbandes, vorgeſchlagen, der noch genannte Kegelbruder Deißler lehnte im voraus ab. Die Wahl des Kegelbruders Otto Köhler er⸗ folgte ſodann einſtimmig; ſie wurde mit leb⸗ haftem Beifall aufgenommen. Köhler dankte für das Vertrauen durch die Wahl und ver⸗ ſicherte eindringlichſt, daß er den Keglerverband Mannheim ganz im Sinne des Führers leiten und jede anders geartete Richtung mit allen Mitteln unterdrücken werde. Zur Mitführung der Geſchäfte berief er Ke⸗ gelbruder Adolf Vohmann als ſtellvertretenden Führer, Albert Deißler als Sportführer, Jo⸗ hannes Geiß als Vorſitzenden des Verwal⸗ tungsausſchuſſes, Georg Steinmann als Vor⸗ ſitzenden des Mitgliederausſchuſſes. Die Be⸗ rufung dieſer Mitglieder zur Mitarbeit in der Leitung fand ungeteilte Zuſtimmung der Ver⸗ ſammlung. Max Schmeling wieder nach Amerika Max Schmeling wird ſchon demnächſt, diesmal mit ſeiner Frau Anny Ondra, die Ueberfahrt nach Amerika antreten, wo er von ſeinen Freunden bereits ſehnſüchtig erwartet wird. Sein Kampf am 8. De⸗ zember im Neuyorker Madiſon⸗Square⸗Garden gegen Jack Sharkey zugunſten des Milchfonds iſt ſo gut wie feſt abgeſchloſſen. Nicht ſo ſicher iſt ſein zweites Treffen am 22. Februar in Miami(Florida) oder Los Angeles(Kalifornien) gegen ſeinen Bezwinger Baerx. Falls nämlich Schmeling gegen Shar⸗, key verliert, wird dieſer am 22. Februar gegen Maz Baer antreten. 5 2ain Rieſenbekeiligung bei der deulſchen Molorrad-Clubmeiſterſchaft am 27. Auguſt auf dem Hockenheimer Ring. Die zweite diesjährige Veranſtatlung auf Deutſch⸗ lands ſchnellſter Straßenrundſtrecke, dem Hockenheimer Ring in Baden, verſpricht ſchon jetzt qua⸗ litativ und zahlenmäßig eine neue Rekordbeteiligung, denn ſowohl für die deutſche Clubmeiſterſchaft, an der ſich erſtmalig Dreier⸗Mannſchaften der SA⸗ und Ss⸗ Stürme und des NSͤn beteiligen, wie auch für das erſtmalig zum Austrag kommende Beiwagenrennen lie⸗ gen jetzt ſchon, zwei Wochen vor dem Nennungsſchluß, rund 100 Meldungen vor. Parole-Ausgabe (Redattionsſchluß für Paroleausgabe täglich 19 Uhr) Alle Zuſchriften für den redaktionellen Teil ſind nicht verſönlich zu adreſſieren. Neckarſtadt⸗Oſt. Donnerstag, 24. Auguſt, um 20.15 Uhr, im Saale der„Liedertafel“, K 2, 31/½32, Pflicht⸗Mitglieder⸗Verſammlung. Es ſpricht Kreis⸗ propagandaleiter, Pg. Stadtrat Fiſcher, über: „Warum nur noch Nationalſozialismus?“. Erſchei⸗ nen ſämtlicher Mitglieder iſt Pflicht. Neckarau. Mittwoch, 23. Auguſt, 20.30 Uhr, im Parteilokal„Zum Lamm“ Schulungsabend. Erſchei⸗ nen iſt Pflicht. NSBd. Wallſtadt. Am Montag, 21. Auguſt, abends.30 Uhr, Mitgliederverſammlung. Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder iſt Pflicht. Redner: Pg Kreiskampfbund⸗ führer Behme. Lokal„Pflug“. Friedrichsfeld. Am 22. Auguſt d.., 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zum Adler“ Mitgliederverſammlung. NS⸗Frauenſchaft Sandhofen. Dienstag, 22. Auguſt, 20.30 Uhr, Heimabend im„Adler“. Erſcheinen wegen wichtiger Beſprechung iſt unbedingte Pflicht. Bei Nichterſchei⸗ nen 50 Pfg. Strafe. Kreisbauernſchaft Ab Montag, den 28. d.., finden regelmäßig Montags ab 4 Uhr Sprechſtunden des Kreisbauern⸗ ſchaftsführers ſtatt. Das Geſchäftszimmer befindet ſich in L 8, 8(Kreisverwaltung). Den Bauern der Orts⸗ gruppen Sandhofen, Käfertal, Feudenheim, Neckarau, Seckenheim, Friedrichsfeld, Wallſtadt, Ilvesheim, Nek⸗ karhauſen, Edingen, Ladenburg und Schriesheim iſt zu dieſer Zeit Gelegenheit geboten, irgendwelche bäuer⸗ — mit dem Kreisbauernſchaftsführer zu be⸗ prechen. NS.⸗Volkstanzkreis. Montag, abends.30 Uhr Uebungsabend. Schillerſchule. NSIB. Nationalſozialiſtiſche Jugendbetriebszellen der Gewerbeſchulen Mannheims Ferienſprechſtunde: Montag und Donners⸗ tag 18—19 Uhr im Geſchäftszimmer Nr. 7 der Kur⸗ fürſtenſchule. Rückſtändige Beiträge abliefern! Rote Ausweiskarten abholen! Ferienſport: Sonntag vormittags—9 Uhr im Stadion, Feld 3. Tapeten. Linoleum von Derblin omon Turngemeinde Ketſch. Die„iungen“ Ah von Jahn Rut 21097 gegenũber Kaufhaus 9 D 3 ———— 8 wetzingen tarcdlt 35 Jahre Sportverein Schwetzingen Bereits die ganze Woche ſtand der SVS. im Zeichen des Feſtes. Allerdings hatte man davon abgeſehen, große Feierlichkeiten zu veranſtalten. Vielmehr pflegte man in engerem Rahmen durch Wettkämpfe den Gedanken des Sportes. Erſt am Samstag trat der Verein mit dem Feſtbankett an die Oeffentlichkeit. Im ſchön geſchmückten Saale des„Bayriſchen Hof“ trafen ſich die Sportfreunde, um in froher Er⸗ innerung derer zu gedenken, die dem Fußball⸗ ſport vor 35 Jahren in Schwetzingen eine Heimſtätte geſchaffen haben. Der Führer des Vereins, Herr Ruffler, konnte eingangs eine große Anzahl Vertreter von Körperſchaften, Vereinen und Verbänden begrüßen. Es waren u. a. anweſend als Ver⸗ treter der Stadt und des Ortsausſchuſſes Dr. Stoffel, der Bezirksvorſitzende Pg. Bürger⸗ meiſter Hornberger, der Kreisſportwart vom Neckarkreis Ru pp, Ehrenpräſident Pitſch. Nach einer ſchlichten Totengedenkfeier,— ſind doch 72 Mitglieder auf dem Felde der Ehre ge⸗ blieben— überbrachten die einzelnen Vereine, Verbände uſw. die Glückwünſche zum Wiegen⸗ feſte. Sie alle brachten den einen Gedanken immer wieder zum Ausdruck, daß im neuen Reich, dem Sport als einem Mittel der inneren und äußeren Ertüchtigung des Menſchen die ganze Aufmerkſamkeit gewidmet werden muß. Im Laufe des Abends wurden ſodann eine Anzahl Mitglieder für langjährige und treue Mitgliedſchaft geehrt. Die Herren Rey und Fred erhielten die Vereinsnadel, Herr Hirſch wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Herr Bau⸗ meiſter Karl Singer, der den Ausbau des Sportplatzes geleitet hatte, erhielt als Zeichen der Anerkennung ein Bild des Platzes. Der zweite Vorſitzende, Herr Fiſcher, hatte ſich bereit erklärt, die Feſtrede zu übernehmen und darin eine Schilderung der Entwicklung des Vereins zu geben. Wir laſſen hier die wich⸗ tigſten Momente ſeiner Ausführungen folgen. Die Geſchichte des SVeS. „In ſchwerer Arbeit, unter opferfreudiger Mitwirkung der Mitglieder, hat der„Sportver⸗ ein 98“ Schwetzingen ſeine Platzanlage im Schloßgarten den jetzigen Erforderniſſen ent⸗ ſprechend hergerichtet. Was war natürlicher als mit der offiziellen Platzübernahme die Feier des 35jährigen Beſtehens zu verbinden, im Rahmen der Jahrhundertfeier der Stadtge⸗ meinde und aus dieſem Anlaß derer beſonders u gedenken, die ſeinerzeit das Wagnis, das ußballſpiel einzuführen, auf ſich nahmen. Wie überall, ſo waren es auch hier Schüler der Höheren Lehranſtalten, die ſich dem Fuß⸗ ballſpiel und der Leichtathletik zuwandten. Bald ing E. Mechling mit dem ihm eigenen eitblick daran, ſeine Erkenntnis, daß nur ein feſtgefügtes Vereinsgebilde eine gedeihliche Ent⸗ wicklung verbürgen könne, in die Tat umzu⸗ ſetzen. Im Spätſommer 1898 erfolgte in der „Krone“ die Gründung der„Fußballgeſellſchaft 1898 Schwetzingen“, mit E. Mechling als erſten Vorſitzenden, dem als Vorſtandsmitglied G. Frey, Wilhelm v. Nida und L. Maier zur Seite ſtanden. Bald ſetzte ſo recht der Spielbetrieb ein. Sonntag für Sonntag gings im Schritt und Tritt hinaus zum fröhlichen Spiel. Und es verdroß keinen, daß alle Spielgeräte, Torſtan⸗ gen, kurz alles, was dazugehörte, mitgeſchleppt werden mußte. Sicher iſt jene Zeit noch friſch in der Erinnerung all derer, die dabei waren und die gerne an das„Umkleidelolal“„Dößle“ und die„Waſch⸗ und Erfriſchungsräume“ bei Kreiters Brunnen zurückdenken. Auf dieſem Platz fand auch das erſte Wett⸗ ſpiel der„98er“ gegen die„Karl⸗Theodor⸗ fträßler“ ſtatt. und ſchon das Rückſpiel, das den letzteren eine Niederlage brachte, führte zur befreienden Tat, dem Zuſammenſchluß. Am 15. 3. 1899 fand dann das erſte Wettſpiel u. z. mit F7G„Union“ Mannheim ſtatt. Mit der ſteten Ausbreitung des Fußball⸗ ſportes in Deutſchland wurde dieſer mehr in geordnete Bahnen gelenkt. Bald erkannten auch vernünftige ältere Leute die ungemein günſtigen Wirkungen der ſportlichen Betätigung auf Körper und Geiſt. Manches Vorurteil fiel, und mancher wird aus einem Saulus zu einem Paulus. Und es war ein Gewinn für den jungen Verein als er aus den eigenen Reihen einen Vorſitzenden erhielt in unſerem allver⸗ ehrten Ehrenpräſidenten Herrn C. W. Pitſch. So ſehr auch außerhalb des Vereins über dieſe männliche Tat und dieſen edlen Entſchluß die Naſe gerümpft wurde, um ſo größer war der Gewinn für den Verein und unſeren Sport. Jahre ſteter Weiterentwicklung folgten. Als ſich die erſten Anfänge einer Organiſation zeigten, trat auch Schwetzingen dem damaligen Wettſpiel⸗zvVerband„Pfalzgau“ bei, und als der 1898 gegründete„Süddeutſche Fußball⸗ Verband“ eine Kollektivaufnahme des„Pfalz⸗ gau⸗Verbandes“ ablehnte, löſte ſich dieſer auf und die„98er“ traten dem Süddeutſchen Fuß⸗ ball⸗Verband bei, dem ſie ſtets eine treue Stütze waren. Inzwiſchen war auch bei den Schwetzingern die für Fußballer ſo ſchwere Platzfrage akut geworden. Die Wanderungen nach dem Exer⸗ zierplatz an der Hockenheimer Straße wurden nach deſſen Verlegung abgelöſt von dem an ſich weniger ſchönen Weg nach dem Hegenich. Man ſehnte ſich nach einem Platz in nächſter Nähe der Stadt und vor allem nach einem eigenen. Der ſtädtiſche Platz am Waſſerturm konnte ja in keiner Weiſe genügen und ſo wurde es freudig begrüßt als es Herrn Pitſch gelang, am Pumpwerk einen Platz zu erſtehen. Bald war unter allſeitiger Hilfeleiſtung, das Spiel⸗ feld hergerichtet und gerne wurden auch die idylliſchen Leiterwagenfahrten nach dem Hege⸗ nich vermißt. So war der Verein nach außen und innen gefeſtigt, als der Krieg ausbrach und auch die Fußballer hinauszogen zum Schutz des ſchwer bedrängten Vaterlandes. Der Sportplatz verwaiſte zunächſt ganz und mußte ſchließlich ſeiner urſprünglichen Beſtim⸗ mung zurückgegeben werden. Während des Krieges ſelbſt war die ſportliche Betätigung naturgemäß gering und es konnte zuletzt nur gemeinſam mit dem Bruderverein 1910 eine Mannſchaft geſtellt werden. Und von da an datiert wohl, wenn auch vorerſt noch verſteckt, der Wunſch der echten Sportler nach einem Zu⸗ ſammenſchluß der Schwetzinger Fußballer. Der Fußballverein 1910 wurde im Som⸗ mer 1910 im„Kurfürſten“ gegründet, zu⸗ nächſt nur als loſes Gefüge. Die Gründer waren u. a. Georg Maier, Jakob Pfiſter, Peter Pfiſter, Peter Schemel, Heinrich Stoll, Auguſt Hartung, Ludwig Ger⸗ weck und Oskar Weber. Der junge Verein, dem naturgemäß die von den Fußbällern hier allgemein geſammelten Erſahrungen zur Seite ſtanden, begannen ſofort mit lebhaftem und erfolgreichem Spielbetrieb. Und da dieſe Er⸗ folge den inneren Mitgliederzuwachs förderten, war der Beſtand des Vereins geſichert und nachdem ordnungsgemäß eine Vorſtandſchaft gewählt war— H. Zeh erſter und Franz Brixner zweiter Vorſitzender— ſetzte auch hier eine geſunde, raſtloſe Weiterentwicklung ein. Schon im erſten Jahr nach Beitritt zu dem Süddeutſchen Fußball⸗Verband erkämpfte ſich der Verein den Aufſtieg in die„“⸗Klaſſe. Gleich den„98ern“ hatten auch die„1910er“ neben Fußball die Leichtathletik eifrig betrieben und ſo ihrerſeits an die Tradition angeknüpft. Das raſche Emporblühen beider Vereine wurde gehemmt durch den Weltkrieg. Insge⸗ ſamt 72 Mitglieder aus den Reihen der Schwetzinger Fußballer konnten die Heimat nimmer ſchauen. Doch in treuem Gedenken an die gefallenen Kameraden ſetzte in beiden La⸗ gern bald wieder eifrige Arbeit ein. Während ſich die 1910er am Bruchhäuſerweg einen eige⸗ nen Platz ſchufen, war ein Traum der„Alten“ in Erfüllung gegangen. Nach langwierigen Verhandlungen wurde das entſprechende Ge⸗ lände im Schloßgarten zur Verfügung geſtellt und die Mitglieder konnten nun in praktiſcher Arbeit ihre Anhänglichkeit an den Verein be⸗ weiſen. Inzwiſchen war wiederholt, wenn auch erſt verſteckt von Berufenen und Unberufenen, der im Krieg zutage getretene Gedanke eines Zu⸗ ſammenſchluſſes beider Vereine aufgegriffen worden. Wenn auch zunächſt ein greifbares Er⸗ gebnis ſich hierbei nicht zeitigte, ſo war doch das Intereſſe wach geworden. Nachdem die Vorſtandſchaft beider Vereine zu der Ueber⸗ zeugung gekommen war, daß offizielle Schritte in dieſer Hinſicht getan werden konnten, wurde die Sache angepackt. Im Auguſt 1926 fand die erſte Sitzung von Kommiſſionen beider Vereine ſtatt. Da beiderſeits der Wille vorhanden war, zu einem Entſchluß zu kommen, ſchritten die er⸗ forderlichen Arbeiten raſch vorwärts und nach kurzen Wochen ſchon konnten beide Vereine in außerordentlichen Mitglieder⸗Verſammlungen ihren Vorſtandſchaften faſt einſtimmig bekun⸗ den, daß der von ihnen geforderte Zuſammen⸗ ſchluß gutgeheißen wurde. Bereits am 9. Okto⸗ ber 1926 fand im„Ritter“ in einer glänzend verlaufenen Verſammlung die offizielle Kon⸗ ſtituierung des„Sportvereins Schwetzingen, gegr. 1898“ ſtatt. Eines nur trat in den letzten Jahren immer wieder hindernd auf: die leidige Platzfrage. Nirgends außerhalb der eigenen Reihen hatten die„98iger“ bei der Herſtellung des Platzes Unterſtützung gefunden. Als aber der Platz fertig war, traten allenthalben Anſprüche auf Benützung hervor. Es iſt hier nicht der Ort hierüber zu ſprechen, aber es darf doch hervor⸗ gehoben werden, daß es ausſchließlich der SVS. bzw. ſein Vorgänger war, der den Platz aus⸗ baute und, was ſehr wichtig war, unterhielt. Mit der jetzt gefundenen Löſung darf wohl on⸗ genommen werden, daß dem SVS. ver Lohn für ſeine unermüdliche Arbeit bleibt, dieſe auch an maßgebender Stelle, insbeſondere bei der Stadt, anerkannt und gewürdigt wird.“ Nach Abſchluß des offiziellen Teiles blieb man noch bei einer gemütlichen Unterhaltung beieinander. Die SA⸗Kapelle Bremer ſpielte ſchneidige Weiſen und mancher gute Witz wurde von Tiſch zu Tiſch erzählt, bis man nach Hauſe gehen mußte. Der Sonntag Am Sonntag morgen waren die Fußballer ſchon wieder auf den Füßen. Die„Alten“ hatten einen„gemütlichen Hock“ im„Grünen Laub“ verabredet, der wirklich gemütlich verlaufen iſt. Manche haben, ſo erzählt die Mär, noch faſt das Mittageſſen verpaßt. Platzweihe des Sportvereins Schwehzingen Die Platzweihe, zu der als Gegner Vfs. Neckarau verpflichtet war, hatte ca. 1000 Zu⸗ ſchauer angelockt. Ein Aufmarſch der Aktivität bildete die Einleitung zum Weiheakt. Vereins⸗ führer Ruffler übergab mit einer Anſprache den Platz ſeiner Beſtimmung. Für die Stadt ſprach Dr. Stoffel. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſellied bildeten den Abſchluß des kur⸗ zen aber gediegenen Weiheaktes. Das Jubiläumsſpiel Vfe. Neckarau— SV. Schwetzingen:0 Es nahm in der erſten Halbzeit einen ſpan⸗ nenden Verlauf. Neckarau hatte eine ausge⸗ alichene Mannſchaft zur Stelle, die ein ſehr ge⸗ ſälliges Kombinationsſpiel pflegte. Nachdem auch die Schwetzinger Mannſchaft in Schwung gekommen war, konnte man beiderſeits ſehr ſchöne Angriffe ſehen, die öfters die Tore in Ge⸗ fahr brachten. Neckarau konnte bis zur Halbzeit ein Tor vorlegen. Nach der Pauſe ließen die Platzherren etwas nach, und Neckarau war mehr im Vorteil. Ein Eckball eragab das zweite Tor. Trotz gutem Zuſammenſpiel waren aber die Neckarauer Stürmer nicht mehr ſo gefähr⸗ lich wie in früheren Jahren. Der Linksaußen erzielte noch das dritte Tor und ſtellte ſo das Schlußreſultat her. Bei Schwetzingen war wie⸗ der die Hintermannſchaft ſehr aut. Schwächer die übrige Mannſchaft. Der Sturm muß ſich mehr einſetzen und mehr ſchießen. Schiedsrichter Stroh⸗Plankſtadt war gut. „Nach getaner Arbeit iſt gut ruhen“. So ging es jetzt in die Wildnis. Bei ſchönem Sommer⸗ wetter entwickelten ſich bald ein reger Betrieb Die SA⸗Kapelle, die nirgends mehr fehlen darf, ließ wieder ſchneidige Weiſen ertönen. Das Tanzbein wurde geſchwungen, man erzählte, ſang und ſcherzte, bis es wiederum Zeit war zum Aufbruch. Der Feſttag iſt vorbei. Er ſoll, wie ſo manch anderes Feſt, ein Lichtblick für die Zukunft ab⸗ geben. Wenn dies der Fall iſt, dann hat das Wiegenfeſt ſeinen Zweck erfüllt. Vom Sportplatz verwieſen wurde ein Kom⸗ muniſt, weil er beim Singen des Deutſchland⸗ liedes die Hand nicht erhob und ſich ungezie⸗ mend aufführte. Nationales Feſt in Oftersheim Das Vereinskartell von Oftersheim veran⸗ ſtaltete am Samstag u. Sonntag und nationa⸗ le eſt uner Mawirkung ſämt-cer Mer⸗ eine. Wie ſchon oft, bewies die Oftersheimer Bevölk'rung auch dieſes Mal die treue Ver⸗ bundenteit mit Dorf und Heimat. Es iſt eine ſchöne Tugend der Oftersheimer, daß ſie bei ſolchen Gelegenheiten alle kleinlichen Juter⸗ eſſen, allen Vereinshader in den Hintergrund ſtellen, um in fruchtbarer Zuſammenarbeit ein Feſt zu geſtalten, bei dem die ganze Ge⸗ meinde erfaßt wird. Die geſtrige Veranſtal⸗ tung bot das Bild einer wahren, echt nationa⸗ len Volksgemeinſchaft innerhalb der ein jeder eifrigſt bemüht war, den Tag zu einem großen Ereignis zu geſtalten. Nachdem am Samstag⸗ nachmittag die Schülerwettkämpfe ausgetragen waren, ſetzten am Sonntag die Hauptkämpfe ein. Am Sonntagnachmittag gegen.30 Uhr bewegte ſich ein anſehnlicher Feſtzug durch den Ort. Damit wurde das Zeichen gegeben zu einer wahren Völkerwanderung nach dem Waldſportplatz, wo die Jugend in ehrlichem Wettkampf ihre Kräfte maßen. Die NSBo⸗ Kapelle umrahmte mit alten, ſchönen Soldaten⸗ märſchen und Volksliedern die wirklich ſchöne Veranſtaltung. Handball⸗ und Fußballſpiele, Darbietungen der Geſang⸗ und Schwerathletit⸗ vereine ſowie turneriſche Vorführungen gaben dem Nachmittag ein ſchönes Gepräge. Bei letzteren zeichnete ſich beſonders Roſa Meh⸗ nert aus, die durch ſachgemäße Leitung des Turnwarts Heinrich Klug beachtliche Leiſtun⸗ gen zeigte. Die Eleganz und Rhythmit ihrer Vorführungen riſſen zu Begeiſterungsſtürmen hin. In launiſchen Worten würzte Herr Sie⸗ gel den Nachmittag mit echtem deutſchem Hu⸗ mor. Die Feſtrede hielt Gemeinderat Butz unter dem Motto:„Deutſchland, unſer Vater⸗ land, an das wir glauben, auf das wir hof⸗ fen und das wir über alles lieben, es lebe drei⸗ mal hoch!“ Ausgehend von dem verfloſſenen Zeitalter der Korruption und nationalen Ent⸗ fremdung ging er über zum deutſchen Frühling 1933, in dem eine Bewegung, geſchaffen durch den genialen Führer Adolf Hitler, Deutſchland vor dem völligen Zerfall bewahrte. Wie ein Donnerhall brauſte das Sieg⸗Heil der braunen Kolonnen durch unſer Land. Mit frohem Herzen konnte man wieder ſingen: Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Unſer Vaterland war erwacht! Totgeglaubter, in Wirklichkeit aber nur niedergehaltener Geiſt, bekam wieder Le⸗ ben. Die Ausführungen des Redners gipfel⸗ ten zuſammenfaſſend in folgenden Worten: Adolf Hitler hat die Klaſſengegenſätze bezwun⸗ gen, hat uns die nationale Einigkeit gebracht. Er iſt mitten auf dem ſiegreichen Wege, die Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen. Nur poſitive und effektive Erfüllungen ſehen wir von Verſpre⸗ chungen, die er uns gegeben hat. Ein Mann — ein Wort! Welch großes, ehrliches Ge⸗ fühl des Dankes ſteigt da in uns auf und ver⸗ pflichtet uns ihm immer mehr! Unſer Dank komme zum Ausdruck in dem Schwur auf⸗ richtiger Gefolgſchaft und Treue, in Geſinnung und äußerer Geſinnungsbekundung. Es ent⸗ ſpricht unſerem Herzensbedürfnis, ihm unſe⸗ ren Dank und unſere Dankbarkeit zum Aus⸗ druck zu bringen in der Weiſe, daß Sie freu⸗ dig mit mir ausrufen: Sieg⸗Heil! Be⸗ geiſterter Beifall lohnte die Worte des Pg. Butz. Bei Welde⸗Bier und Servelat ließen die Schlachtenbummler nun die Ereigniſſe des Nachmittags vor ihren Augen abrollen.—Ein Mannſchaftskampf des Vfg 1908 Oftersheim und KSwSiegfried Schwetzingen wurde ver⸗ anſtaltet. Das ſchöne Feſt fand ſein Ende mit der Preisverteilung bzw. Siegerehrung. Die Siegerliſte kann inforde Raummangels erſt in unſerer morgigen Ausgabe veröffentlicht wer⸗ den. Zu bemängeln an der ganzen Veranſtal⸗ tung war nur, daß ausgerechnet der ehemalige Fremdenlegionär Calay die Fahne der DI Oftersheim durch unſeren Ort trug. Wir verzichten in Zukunft gerne auf die⸗ ſen„Würdenträger“. Montag, 21. Auguſt 1933 Ertrunken. Der verheiratete Schloſſermeiſter Heß, wohnhaft in der Klementine⸗Baſſermann⸗ ſtraße 9, ertrank am Samstagnachmittag unter⸗ halb der Speyerer Schiffsbrücke im Rhein. Er war mit einem Paddelboot unterwegs, das er an ein Schiff gehängt hatte. Infolge der ſtar⸗ ken Strömung bei der Brücke ſchlug das Boot um. Heß war des Schwimmens umkundig und mußte ſo ertrinken. Sein Partner und ein mit⸗ fahrendes Mädchen konnten gerettet werden. 14. Bad. Schachkongreß in heidelberg Der Großdeutſche Schachbund, Landesverban Baden, der Nachfolger des Oberrhein. Schach⸗ bundes, veranſtaltete zuſammen mit dem Ver⸗ band Heidelberger Schachvereine, dem auch der Schachklub Schwetzingen angehört, in der Zeit vom 7 bis 10. September 1933 in Heidelberg (Stadthalle) einen Schach⸗Großlampf. Dieſe Veranſtaltung, zu der alle Mitglieder des Bun⸗ des, ſowie alle Freunde des edlen Schachſpiels gerufen werden, ſoll zu einer machtvollen Kund⸗ gebung für das Schach als Kampfſpiel werden. Pg. Miniſterialrat und Landtagspräſident Her⸗ bert Kraft, der neue Leiter des Landesver⸗ bandes Baden, wird Samstag, den 9. Septem⸗ ber, abends 20.30 Uhr, in der Hauptverſamm⸗ lung programmatiſche Ausführungen über Weſen und Zweck des Schachſportes im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland machen. Die Turniere zerfallen in Meiſter⸗, Meiſter⸗ ſchafts⸗, Haupt⸗, Neben⸗, Jugend⸗ und Blitz⸗ Turniere, zu denen alle in einem Schachtlub des GSB. organiſierten Spieler gegen einen ge⸗ ringen Einſatz zugelaſſen werden. Wertvolle Geld⸗ und Ehrenpreiſe ſind für die beſten Spie⸗ ler vorgeſehen. Das Programm ſieht für fünf Runden nach Schweizerſyſtem folgende Spiel⸗ zeiten vor: Donnerstag 15 bis 19 Uhr, erſte Partie; Freitag 8½ bis 12½ zweite Partie, 15 bis 19 dritte Partie; Samstag 8½ bis 12½ vierte Partie und Sonntag 8 bis 12 Uhr fünfte Partie. Unſere Mitglieder werden am Mitt⸗ wochabend 20½ Uhr alles Nähere über die Teilnahme am Schachkongreß in einer Mitglie⸗ derverſammlung(„Weißer Schwan“) erfahren. Erſcheinen iſt deshalb Pflicht. Auch Gäſte und Intereſſenten ſeien auf Mittwochabend auf⸗ merlſam gemacht. Parole⸗-Ausgabe Schwehingen Ortsgruppe Schwetzingen. Montag, 20.30 Uhr (nicht 18.30 Uhr) Amtswalterſitzung im Nebenzim⸗ mer der Bahnhofreſtauration. Kreisbauernſchaft. Für die Mitglieder der NS.⸗ Bauernſchaften des Unterbezirks Mannheim finden ab Donnerstag, 24. d., je weils Donnerstags ab 5 Uhr in den Geſchäftsräumen der Ortsgruppe Schwetzingen, Karl⸗Theodor⸗Str., Sprechſtunden ſtatt, bei denen der Kreisbauernſchaftsführer anweſend iſt. Den Ortsgruppen Schwetzingen, Plankſtadt, Brühl, Rohrhof, Ketſch, Oftersheim, Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim iſt dort Gelegenheit ge⸗ boten, in bäuerlichen Fragen Auskunft zu erhalten. Ortsgruppe Oftersheim. Montag, 21. Auguſt 1933, 20.30 Uhr, findet im Nebenzimmer des Gaſt⸗ hauſes„Zum Hirſch“ eine Fräktionsſitzung ſtatt.— Mittwoch, 23. Auguſt 1933, 20.30 Uhr, iſt Mit⸗ gliederpflichtverſammlung der Zelle II. Erſcheinen un⸗ bedingt erforderlich. Kampfbund des gewerblichen Mittelſtandes, Orts⸗ gruppe Oftersheim. Montag, 20.30 Uhr, Pflicht⸗ mitgliederverſammlung im„Grünen Laub“. Rundfunk⸗Programm für Montag, den 21. Auguſt. Mühlacker:.00.N. W..10 Frühkonzert. 10.00 Nachrichten. 10.10 Klaviertrio. 11.55 Wetterbericht. 12.00 Mittagskonzert. 13.15 Z. N. W. 13.30 Deutſche Tenöre. 16.30 Konzert. 18.00 Konzert aus Baden⸗Baden. 19.00 Stunde der Nation:„Weſtfäliſche Waſſer⸗ burgen“. 20.00 Kurzmeldungen. 20.15 Walzer und Polka. 21.00 aus Mannheim:„Bei Knor⸗ zebachs werd eigebroche!“ Eine Mannheimer Odyſſee. 21.45 Zitherkonzert. 22.15 Z. N. W. Sportbericht. 22.45 Nachtmuſik. München:.00 Frühkonzert. 10.15 Konzert des Blasorcheſters der NSBO⸗Kapelle Mün⸗ chen. 12.00 Mittagskonzert. 13.30 Aus deut⸗ ſchen Opern. 15.45 Die Straße frei! 16.05 Ludwig Thoma. Vortrag. 16.30 Konzert. 17.45 Junge Generation. 18.05 Virtuoſe Klavier⸗ muſik. 18.25 Bücher unſerer Zeit. 19.00 Stunde der Nation. 20.00 Unterhaltungskon⸗ zert. 20.50 Magdalena. Volksſtück von Ludwig Thoma. 23.00 Nachtmuſik. Deuſchlandſender:.30 Frühkonzert. 12.00 Ruſſiſche Komponiſten. 14.10 Schlager und Tänze. 16.00 Doppelkonzert im Funk⸗ garten. 18.05 Hörbericht von der Funkaus⸗ ſtellung. 19.00 Stunde der Nation. 20.05 Volkslied und Volkskunſt. 23.00 Unterhal⸗ tungskonzert. Gewerbeverein Schwetzingen Der für den 27. Auguſt vorgeſehene Ausflug nach Bingen kann nicht ſtattfinden. Da es jedem Mitglied des Kampfbundes zur Pflicht gemacht wird, an der Fahnen⸗ weihe des Kampfbundes des Kreiſes Mannheim teilzunehmen, ordnet hiermit die vollzählige Beteiligung der Kampfbund⸗ mitglieder des Gewerbevereins Schwetzin⸗ gen an. Der Vorſtand: Heinrich Merkel. Jahrgan 2 hoke l eir Kacatrrreeneune mit Zentralheit für Bürozwe waltsbüro e Lanieshan b. G. m. h. H 3Zimm m. Bade Paul Schm 4 Neuherg 3⸗Zimme ſofort z 4 Näheres Telefon II mit Bi becken zu veri 4⸗Zimme Hochpart Zubehör Beethor öchöne 5 mit reickh hergerich Gartenar Moc preiswe Zu erfr Ecklad Nühe N gerie, n 1. Okto Anzuſel Mittelſt Gute in beſter oder 15. 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Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 21. Auguſt 1939 Vermiet 2 rotze zea bergeriarete7; nit Zentralhelzung u. Telefonanlage Imer für Bürozwecke geeignet(An- waltsbüro etc.) in Schloßnähe zu vermieten. Lanfesbank für Haus- und Grundbesitz Baff b. G. m. h.., Zweigstelle Hannneim 1 2. 2 33immer, Küche, Bad uſw. Dampfheizung, in 4 3, 7a— Aupor— zu 85.— RM. zu vermieten.(16 918“ Syndikus Blaſſa, Teſtamentsvollſtrecker, D 1, 3. Ruf 28 713. Durch Wohnungsteilung im Hauſe: Prinz⸗Wilhelm⸗Straße Nr. 6: ſchöne 3⸗Zimmer⸗Wohnung m. Badez. u. Heizg. f. 65/ zu vermiet. Paul Schmidt, Drachenfelsſtr. 1, Tel. 29587 (16 998“h) Neuhergerichtete 3⸗Zimmer⸗Wohnung ſofort zu vermieten. Miete 48.— RM. Näheres bei: Köhler, Laurentiusſtr. 24. Telefon Nr. 50 187. IIInner-Warang mit Bad, in beſtem Zuſtande, in ſeckenheim, öchwabenſtraße 2, zu vermieten. 4⸗Zimmer⸗Wohnung Hochparterre, mit Vorgärtchen, Bad und Zubehör zu vermieten.(459/“%0 Beethovenſtraße Nr. 5, I. rechts. öchöne ö⸗Zimmer⸗Wohnung mit reichl. 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Zu zuzuziel a) De von de zweiter heiten k ſatzungs gehört. b) Ei der Uni beamten lichen o. Aſſiſtent ſität be c) De Fällen 1