—3 10 9 Sahrgang 3. Nr. 273 a vas KarionalsozialisrischE Schriftleitung: Mannheim, ꝑ 3. 14/15, Fernruf 204 86 u 31471.— Das„Haken⸗ kreuzbanner“ erſcheint 7mal wöchentlich und koſtet monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Wfennig, bei Poſtzuſtellung zuzüglich 36 Wfennig. Einzelpreis 15 Pfennig. Beſtellungen nehmen die entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhinde beſieht kein Anſpruch auf Entſchädigunga Regelmäßia erſcheinende Beilag aus allen Wiſſensgebieten. Aedeulſche Starker Eindruck in Genf— Gent 21. Ott. Der deutſche Konſulin Genf, Dr. Krauel, hat heute vormittag dem Generalſekretär des Völkerbundes die Note übergeben, mit der der Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund angemeldet wird. Der Austritt gilt auch für die internationale Ar⸗ beitsorganiſation. Die Note lautet: Berlin, 19. Okt. 1933. Herr Generalſekretär! Namens der deutſchen Regierung beehre ich mich, Ihnen mitzuteilen, daß Deutſchland hier⸗ mit ſeinen Austritt aus dem Völkerbund gemüß Artikel 1 Abſ. 3 der Satzung erklüärt. Genehmigen Sie, Herr Generalſekretär, den Ausdruck meiner ausgezeichnetſten Hochachtung. (mgez.) Frhr. von Neurath. 0 Gleichzeitig hat der deutſche Unterſtaatsſekre⸗ tür, Staatsſekretär z. D. Dr. Trendelen⸗ burg, wie bekannt wird, beſtehender Uebung gemäß ſeinen Rücktritt erklärt. Mannheim/ Sonntag, 22. Oktober 1933 Poſtämter und Briefträger Deulſchland auch aus dem Inter⸗ nakionalen Arbeitsamt ausgetreten Genf, 21. Okt.(Eig. Meld.) Obwohl der heutige Schritt des deutſchen Vertreters in Genf beim Generalſetretär des Völkerbundes nur noch die formelle Beſtätigung einer bereits bekannten Tatſache iſt, hat er in den Genfer internationalen Kreiſen ſtärkſten Eindruck gemacht. Mit großem Intereſſe wurde die Tatſache vermerkt, daß nun Deutſch⸗ land auch aus der internationalen Arbeitsorganiſation ausſcheidet. Bei Verwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes wird Deutſchland alſo nicht mehr verireten ſein. Auch diejenigen deutſchen Beamten, die eine lediglich techniſche Funktion haben und deren Deuiſchl⸗ uds zur erfolgte, Henüze Aushabe 20 Seilen der am Montag beginnenden Herbſttagung des Arbeit unabhängig von der Zugehörigkeit Anzet e Anngze 1 und 314 71. nennden Völlerb Der deutſ che Anterſtaatsſetretär zurückgetreten haben— wie es heißt— ſchon den Wunſch ge⸗ äußert, gleichfalls zu dem vertraglich nächſtmög⸗ lichen Termin ihre Tätigkeit in Genf einzu⸗ ſtellen. Die Treuekundgebungen für die Reichsregierung Berlin. 21. Okt. Die Zahl der Treue⸗ lundgebungen, die aus allen Teilen des »Reiches und aus allen Kreiſen des Volkes an die von Adolf Hitler geführte Reichsregierung gelangen und bedingungslos und freudig die außenpolitiſchen Schritte be⸗ grüßen, iſt immer noch im Wachſen. Die deutſchen Hochſchulen, Akademien uſw., ſowie ihre Studentenſchaften haben ausnahmslos Treuegelöbniſſe geſandt. Weiter ſind zu erwähnen die zahlloſen Kund⸗ gebungen von örtlichen und größeren Verbän⸗ den der Deutſchen Arbeitsfront und der NSB0, der Evangeliſchen Volks⸗ vereine uſw. v. Goebbels eröffnet den größten Wahlkampf aller Zeiten Deulſchland forderl Freiheik, Arbeit und Ehre Berlin, 21. Okt. Auf einer großen Kund⸗ gebung am Freitagabend im Sportpalaſt hielt Reichsminiſter Dr. Göbbels eine groß an⸗ gelegte ſtaatspolitiſche Rede, die den Auftakt zum damit eröffneten Wahlkampf dar⸗ ſtellt. In ſeiner, immer wieder mit ſtärkſtem Beifall unterbrochenen Rede wandte er ſich zu⸗ nächſt an die ausländiſchen Zeitungs⸗ vertreter mit der Bitte, die Gründe für unſeren entſcheidungsvollen Schritt in Genf gerecht zu würdigen und ſetzte dann im einzelnen auseinander, daß der hiſtoriſche Umbruch des 30. Januar d. Is. nicht einen Kabinettswechſel, ſondern einen Syſtemwechſel bedeutete. Wir ſind vielleicht viel zu ſpät, aber keinen Tag zu früh an die Macht gekommen. Des weiteren ſtellte der Miniſter den vielfach gehörten Vorwürfen den wahren Sinn der Feſt⸗ akte von Potsdam, vom 1. Mai und vom 1. Okt. gegenüber und hob herpor, daß wir jetzt endlich in Deutſchland tatſächlich von einem Autoritäts⸗ ſtaat ſprechen können. Wir gingen aber auch daran, das völlig darniederliegende geiſtige und künſtleriſche-Leben in Deutſchland wieder auf einen neuen Boden zu ſtellen. Wir haben alle ſchaffenden Menſchen in Deutſchland zuſammen⸗ geſchloſſen und haben ſie dem Staate verpflich⸗ tet. Für die Preſſe haben wir dieſelben Geſetze eingeführt, die ſonſt überall herrſchen, daß näm⸗ lich jeder das, was er tut und läßt, z u ver⸗ antworten hat. Das alles aber war nur Vorſpiel. Das eigentliche Zentralproblem iſt das der Arbeitsloſigkeit. Wir haben dem Volle niemals Illuſionen gemacht, ſondern haben von vornherein ge⸗ ſagt, daß wir mindeſtens vier Jahre brau⸗ chen würden. Nun ſind acht Monate ver⸗ gangen und bereits über ein Drittel unſerer Arbeitsloſen ſind an ihre Arbeitsplätze zu⸗ rückgekehrt. Wenn früher⸗ eine Regierung einen ſchweren Winter nur prophhezeite, ſo haben wir 500 Mil⸗ lionen RM. ſeitens der Regierung eingeſetzt, die wieder rund 2000 Millionen RM. aus dem Volle nach ſich ziehen und mit dieſen 2500 Mil⸗ lionen RM. werden wir die Arbeitsloſenziffer mindeſtens halten, um bei beginnendem Früh⸗ ling die Attacke gegen dieſe Zeitkranktheit neu zu eröſfnen. Die Welt, die uns umgibt, iſt an ders ein⸗ gerichtet, als das neue Deutſche Reich: weil wir neu ſind, ſind wir unbequem, und weil wir unbequem ſind, ſtellen wir eine Bedrohung der Bequemlichleits apoſtel dar. Wir haben der Welt nichts Böſes ge⸗ tan, allerdings haben wir von vornherein lei⸗ nen Zweifel gelaſſen, daß wir es nicht mehr dulden würden, daß man uns diskriminiert. Man darf uns nicht als zweittlaſſig behandeln. Mit ſcharfer Jronie rechnete Dr Göbbels in dieſem Zuſammenhang mit der verlogenen Greuelhetze ab. Als wir am 30. Januar Opfer koſtet, wiſſen wir. an die Macht kamen, hätten wir eigentlich allen Grund gehabt, der Welt all das vorzuhalten, was ſie uns in den letzten 14 Jahren angetan hat. Wir haben es nicht getan. Der Führer und die von ihm Beauftragten ſind in ihrer Friedenspolitik frei. Daß ein Frieden Aher wir ſind der Meinung, er koſtet weniger Opfer als ein Krieg Wir halten es nicht für ehrenvoll, die Völ⸗ ker gegeneinander zu hetzen, unmöglich, ſo führte der Miniſter auch in dieſem Zuſam⸗ menhang im Hinblick auf die Geſchichte der Fortſetzung ſiehe Seite 2 Graß deldrf als im Reichs tagsbrand⸗ Prozeß Zu den Seugenverbölen im Reichstagsbrand tifterprozeß war auch der Polizeipräſtdent von Potsdam, Graf Helldorf, geladen, der mit ſeinen Ausſagen weitere Unwahrheiten des Braun⸗ buches einwandfrei widerlegen konnte. Unſer Bild zeigt die Gegenüberſtellung des Grafen 3 dem 12 Beſchauer) mit dem van der Lubbe. Zwi⸗ ſchen beiden/ det Dolmetſcher. Preis 10 Pfg. Uhr. Anzeigen⸗Annahme: R. 4. und Erfüllungsort: Mannd 8 Hur Mannheim.— Poſtſcheckkonto. Das„Hakenkrer ür unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen w Vigshafen 4960. Verantwortung. Verlagsort Mannheim. Völkerbundsdiſſonanz (Von unſerem Genfer Korreſpondenten) Die Mitteilung der Reichsregierung über den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund ge⸗ langte am geſtrigen Samstagnachmittag in den Beſitz des Generalſekretärs des Völkerbundes. Die Welt wird ſich daher auch in den nächſten Tagen dem Eindruck des deutſchen Schrittes nicht entziehen können und ſelbſt dort, wo auch heute noch dem Vordringen der Wahrheit über das neue Deutſchland bewußt Widerſtand ge⸗ leiſtet und wider beſſeres Wiſſen die Reichs⸗ regierung vor der Oeffentlichkeit angeklagt wird, ſelbſt dort wird man wohl oder übel der deutſchen Erklärung im Rundfunk und in der Preſſe Raum geben müſſen. Alle gewunde⸗ nen Kommentare gewiſſer Völkerbundsverehrer können nicht darüber hinwegtäuſchen, daß der Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund eine beträchtliche Einbuße an Anſehen für dieſen bedeutet, allein ſchon, weil die Stellung des Bundes ſeit langem in den Augen der objektiv denkenden anderen Völker er⸗ ſchüttert war. Der deutſche Entſchluß iſt für „Kenner der Genfer Verhältniſſe nicht über⸗ raſchend gekommen, am wenigſten jedoch für die Teilnehmer der letzten politiſchen Beſpre⸗ chungen zur Rüſtungsfrage. Ein Blick auf die vierzehnjährige Tätigkeit dieſes Bundes zeigt klar, daß ſich in den augenblicklichen ſchweren Rückſchlägen, die ihm jetzt widerfahren, eine naturgemäße Geſetzmäßigkeit offen⸗ bart. Die erſten und zugleich tiefſten Anſätze für die nunmehr eingetretene Kriſe lagen be⸗ reits im Urſprung des Völkerbundes verankert. Der geiſtige Vater des Zuſammenſchluſſes der Nationen zur Erhaltung und Aufrichtung eines echten Völkerfriedens und zur Neugeſtaltung des Völberrechtes war der amerikaniſche Präſident Wilſon. Er kam mit den Ent⸗ würfen für eine Satzung des Bundes nach Europa— aber ſein Land war es, das als erſtes die Beteiligung ablehnte. Schon dieſe einfache Tatſache deutet auf die ſchweren Schläge hin, die der urſprünglichen Idee ver⸗ ſetzt wurden, ehe ſie praktiſche Geſtalt gewann. Gewiß war das Statut, waren die Erklä⸗ rungen der Hauptteilnehmermächte reich durch⸗ ſetzt mit glüchverheißenden Ausdrücken idealiſtiſcher Prägung. Aber die amerikaniſchen Außenpolitiker mußten als Verfaſſer des Ent⸗ wurfes am beſten wiſſen, was aus ihren Ge⸗ danken geworden war. Die zentrale Idee der Neugründung war umgebogen, man kann ſogar ſagen, in ihr Gegenteil umgewandelt. An jedem einzelnen Artikel konnte man dies feſtſtellen. In ſeinem berühmten Artikel 19 verſprach der Völlerbundspakt die„Reviſion unhaltbar ge⸗ wordener Verträge“. Vor der Weltöffentlichkeit konnte mit dieſer wundervollen Formel die beſte Propaganda getrieben werden, beſonders in einer Zeit, in der ſich die ganze ziviliſierte Welt, beeindruckt von den Auswirkungen des Weltirieges, von der Methode gewaltſamer Auseinanderſetzungen losſagte. Der Artikel 19 bot die neue Möglichkeit zum Ausgleich der Intereſſen lebenswichtiger Fragen. Nur wer genauer zuſah, wer zwar Theoreti⸗ ker, aber auch Praktiker der Weltpolitik war, erkannte die usſichtsloſigkeit einer Nutzanwendung des Artikels 19. Nur einſtim⸗ mige Beſchlüſſe konnten zur Aenderung eines unhaltbaren Vertrages führen. Vergleicht man den Bund mit einem Gerichtshof, ſo erweiſt ſich ſofort das Unſinnige dieſer neuen Methode, denn der Angeklagte mußte nach dieſer Faſſung des Statuts dazu gebracht werden, für ſeine eigene Verurteilung zu ſtimmen, wenn eine ſolche nberhaupt ermöglicht werden ſollte. Das Unſinnige dieſer Methode zeigt auch die Behandlung der Forderung, die am Anfang von Genf ſtand, der Forderung von der Gleich⸗ berechtigung und vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Nationen. Als unmittelbar im Anſchluß an die Verhandlungen über den Vertrag von St. Germain die Bevölkerung Deutſch⸗ Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 22. Oktober 1933 Oeſterreichs mit teilweiſe hundertprozentigen Mehrheiten unter Berufung auf das neue Selbſtbeſtimmungsrecht für Vereinigung mit dem Reich ſtimmte, war es der Völkerbund und der in ihm damals und bis heute führende Kreis der Genfer Mächte, der die erſte ſinngemäße Anwendung eines fun⸗ damentalen Völkerbundsgrund⸗ ſatzes durchkreuzte. Sei es die Be⸗ handlung der deutſchen Kolonien, ſei es die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden deutſcher Minderheiten oder die Verwal⸗ tung des Saargebietes,— immer wieder be⸗ ſtätigte ſich die Erfahrung, daß der Bund ſich an ſeinen eigenen Grundſätzen und Idealen verſündigte. Das Verhängnis von Genf war die Unaufrichtigkeit der diplomatiſch⸗politiſchen Sprache. Während Ströme von Tinte floſſen wegen des Opiumhandels in China oder wegen des Grenzſtreites im Inneren Afrikas, entſtan⸗ den in den Büros der internationalen Inſtitu⸗ tion die geſchickt abgefaßten Entwürfe zur Ge⸗ neralakte, die den Haager Gerichtshof vollends zu einem Inſtrument des Bundes machte und andere Dokumente einer am Leben der großen Völker vorbeigehenden und jeder geſunden Ent⸗ wicklung zuwiderlaufenden Jurisprudenz. Nach dieſer ſinnwidrigen Entwicklung war es ein denkwürdiges Ereignis, daß ſich der Füh⸗ rer des neuen Deutſchland, den das deutſche Volk als einen Vorkämpfer für Recht und Wahrheit kennt, noch einmal für eine deutſche Mitarbeit an dieſer vorbelaſte⸗ ten Einrichtung entſchied, Ohne Zweifel kann die Zeitſpanne zwiſchen Februar und Oktober 1933 als die eigentliche Schickſalszeit von Genf angeſehen werden. Denn mit Adolf Hitler ſtellte ſich zum erſtenmal nach dem Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund das deutſche Volk wirk⸗ lich in den Genfer Kreis hinein. So kam die Kundgebung des Führers vom 17. Mai. Damit wurde allen, die Hitler und das neue Deutſch⸗ land zu verſtehen vermochten, unverrückbar klar, daß eine ſolche Rede nur ein einziges Mal ge⸗ halten werden konnte. Daß der Führer des neuen Deutſchland auf den Boden des engliſchen Abrüſtungsentwurfes trat, war ein letztes Signal für Genf. Genf ſtand am Scheideweg: entweder mußte es ſich weiterhin für die eigene Wertloſigkeit, für die nutzloſe Arbeit hinter der Attrappe vaffi⸗ nierter Formeln und Erklärungen entſcheiden und zuſammenbrechen, oder aber es nahm als wahr hin, was Wahrheit war: die deutſche Be⸗ reitſchaftserklärung zu fruchtbarer Zuſammen⸗ arbeit am Werke des Friedens. Der deutſche Wille zur Wahrheit ſtand in Genf den altgewohnten Kompromißmanövern gegen⸗ über, und in dieſer Tatſache liegt die letzte und tiefſte Erklärung dafür, daß die deutſ ch e Drennung von Genfkommen mußte. Der Verlauf der Abrüſtungsverhandlungen hat dieſe nätürliche Entwicklung beſchleunigt. Die Ur⸗ heber des Entwurfes vom März zerriſſen ihren eigenen Plan, weil ſie ihn ſelbſt nicht ernſt ge⸗ meint und nicht mit ſo ernſthaften und wahren Bemühungen ihres Partners um Frieden und Verſtändigung gerechnet hatten. Sie hatten nicht begriffen, daß mit Adolf Hitler Wahrhaf⸗ tigkeit und Ehrlichkeit zur Subſtanz allles politiſchen Denkens erhoben worden ſind. Sie wollten dies nicht begreifen und ſo mußte die Entwicklung bis zum Bruch ihren geſetzmäßigen Verlauf nehmen und der Führer des deutſchen Volkes mußte ſich von Genf in einer Stunde heiligen Ernſtes los⸗ ſagen, um vor dem Gewiſſen des deutſchen Vol⸗ kes und ſeinem eigenen Verantwortungsgefühl Dem Süden entgegen Von Miniſterialreferent Woelkel Pa. Miniſterialreſerent im badiſchen Finanzminiſterium Voeltel iſt ſo⸗ übergoß das Landſchaftsbild mit ihren Strah⸗ len. Einzigartig ſchön der Blick auf Luzern kammer, dem Geſchäftsführer des und den See; Meggen, Kußnacht, der Rigi, Brunnen flogen an unſerem Auge vorüber. eben mit den Pag. Vizepräſident Schmitt von der Badiſchen Bauern⸗ Agrarpolitiſchen Amtes der NSDAP Ofiander und Diplomlandwirt Engel⸗ hardt von der Badiſchen Bauern⸗ kammer von einer mehrwöchigen Fahrt durch Italien zurückgekehrt. Die vier Herren haben ihre Reiſeeindrücke in einer Artikelſerie niedergelegt, die wir in den nächſten Tagen fortlaufend veröffentlichen. Nachſtehend bringen wir den erſten Auſſatz: Dichter Nebel lag auf der Landſtraße, als wir die Schweizer Grenze am frühen Morgen des 3. Oktober paſſierten. Nach raſcheſter Erledi⸗ gung der Zollformalitäten ging es in ſchnellem Tempo durch die Schweiz. In ihrer Reichhaltigkeit bot ſich uns die ſchweizeriſche Landſchaft dar und legte ein be⸗ redtes Zeugnis davon ab, daß die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe in unſerem Nachbarlande werden müſſen. Sowohl die Beſchaffenheit der trotz der kriſenhaften Erſcheinungen der Welt⸗ wirtſchaft noch als relativ günſtig betrachtet werden müſſen. Soohl die Beſchaffenheit der Straßen als auch die Reichhaltigkeit der ange⸗ bauten Kulturen zeigen, wie günſtig die Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe in der Schweiz auch heute noch ſind, trotzdem auch die Eidgenoſſen unter den Schwierigkeiten zu leiden haben, die der Entwicklung der Weltwirtſchaft ihren Stempel aufdrücken. Die Schweiz hat allerdings mit Oeſterreich als weſentlichen Mangel die Un⸗ möglichkeit der agrariſchen Selbſtverſorgung und das Nichtvorhandenſein der erforderlichen Brennſtoffe gemein, ein Mangel, der aber nicht ſchwerwiegend ins Gewicht fällt, da die Ver⸗ ſorgung mit Brennſtoſſen teilweiſe durch den Ausbau der Waſſerkräfte behoben wird. Die Wunder der Alpenwelt, die ſich dem Beſchauer Dr. Goebbels eröffnet den größten Wahlkampf aller (Fortſetzung von Seite.) nationalſozialiſtiſchen Bewegung aus, ſei nichts. Ueber alle materiellen Fragen kann man ſich unterhalten, aber nicht über die Frage der Ehre. Auch mit all den anderen Behauptungen über unſer gänzlich abgerüſtetes Deutſchland, das mit der SA einen neuen Krieg vorbereite, daß wir „immer marſchieren“ uſw. rechnete der Miniſter wirkungsvoll ab. Es wäre heute für die Gegenſeite bequemer, wenn man in Genf ein Abrüſtungsablommen abſchließen würde, das nur gegen uns ſpricht, um dann in einem Jahr von neuem wieder anzufangen. Nein, dazu ſind wir zu ſtolz, wir unterſchreiben nur das, wovon wir auch überzeugt ſind, daß wir es erfüllen lönnen. Wir können beiſpielsweiſe Frankreich gegenüber, wenn das Saargebiet zurückgegliedert iſt, ſagen, daß wir keine mate⸗ riellen Forderungen mehr haben. Es hat noch niemals in Deutſchland einen Staatsmann ge⸗ geben, der, wie unſer Führer am vergangenen Samstag eine ſo große Geſte Frankreich gegen⸗ über gemacht hat. Die Welt hat für unſer heroiſches Erfüllen gar kein Verſtändnis gehabt. Dr. Göbbels ſchloß mit einem Appell an die alten Parteigenoſſen, dafür zu ſorgen, daß in dieſem Wahllampf nicht ein billiger Hurra⸗Patriotismus aufkommt, ſondern das deutſche Volk den heiligen Ernſt der Lage erkennt. Möge die Partei in Zukunft blei⸗ ben, wie ſie in der Vergangenheit geweſen iſt, hart und unerbittlich in den Grundſätzen, ſtolz und mutig im Auftreten, aber dann auch wieder demütig und beſcheiden vor der großen Auf⸗ gabe, die ſie löſen muß. Unſer Ehrgeiz muß darin beſtehen, den Beiſall der Nachwelt zu finden. Wenn die Nachwelt von uns ſagen kann, daß wir Europa vor dem Zerfall zurück⸗ Zeiten geriſſen haben, und unſerem Volle den Weg ins Freie gezeigt haben, dann, meine Par⸗ teigenoſſen, können wir ſtolz ſein. Des⸗ Hitler und ſeine Getreuen zu vertrauen und davon überzeugt zu ſein, daß wir das Volk niemals verlaſſen werden, daſf wir leine Unbeſonnenheit begeben, ſondern lHar und unerbittlich unſeren Weg beſchreiten werden. Dann werden wir das Ziel, das am Ende des Weges ſteht, auch erreichen. Am 12. No⸗ vember— das wollen wir uns zum Vorſatz machen— muß ſich die ganze Nation zu Hitler und ſeiner Politit beken⸗ nen. Am 12. November darf es in Deutſch⸗ land keine nennenswerte Oppoſition geben. Die ganze Welt ſoll ſehen, daß an dieſem Tage das ganze deutſche Volk einig iſt. Gewiß iſt dieſe Aufgabe ſchwer, aber ich ſagte ſchon, gerade weil ſie ſchwer iſt, deshalb wollen wir ſie löſen. Wir dürſen nicht hoffen, daß die Aufgabe, weil ſie ſo ſchwer iſt, von einem gelöſt werden muß, der hinter uns kommt, ſondern wir ſelbſt müſ⸗ ſen die Schwere auf unſere Schultern nehmen. Das ſtolze Wort des General Clauſewitz, das uns einmal die Meinung der breiten Maſſen im eigenen Lande geneigt machte, als wir in der Oppoſition ſtanden, dieſes ſtolze Wort des preußiſchen Generals Clauſewitz wird auch heute die Meinung der Welt für uns gewinnen, das Wort, das der General an den Schluß ſeines politiſchen Teſtaments ſetzte: „Einſt wird die Nachwelt richten, und ſie wird von ihrem Verdammungsurteil die ausnehmen, welche dem Strom des Ver⸗ falls mutig entgegengerungen und das Ge⸗ fühl der Pflicht in ihrem eigenen Buſen bewahrt haben.“ Die bedeutungsvolle Rede unſeres Pg. Dr. Göbbels endete unter toſenden Beifall der Sowjetrußland verzichtet auf Weltrevolution Maſſen. Eine Annäherung an die Bourgeoiſie“— vor der diplomaliſchen An⸗ Wafhington, A, Ott. Das Weihe Haus] miſfar zur Erörterung der Wege und Mittel zur gab den Text einer Korreſpondenz zwiſchen dem Präſidenten Rogſevelt u des Bundeshauptvollzugscnis ſchuſ igen ſich darin ärgendwie binden ſollen. Kalinin jetunion, Kalinin zus, morin Rooſevelt aiſtmortete erfteut uund zuſtimmend aid teilte die Anſicht ausdkückt, daß die beiden großſn Re⸗ mit, haß er Ontwinoff hierhet ſenden werde. publiken ihre beide ſeillgen Probleme durch direkten Verkehr beſfer löſenkönn⸗ te n. Er fordert Kalinin daher auf, einen Kom⸗ beſtehen zu können. Nach vierzehn Jahren wurde den Männern des Völkerbundes eine letzte Probe geſtellt mit der Frage, ob ſie nun. wirklich nur ein Spiel treiben wollten mit den Gedanken über ein Zufammenleben der Völker in Frieden. In ihren Händen lag die Ent⸗ ſcheidung über das Schickſal von Genf und ihr Tun und Handeln hat das Urteil über Genf geſprochen. ———————————————— in geradezu unerſchöpferlicher Form darbieten, dienen dazu, die Einnahmequellen des Landes weſenelich zu ſteigern. Der Wettergott war einſichtig! Die Sonne tam hinter den Wolkenſchleiern hervor und Die Axenſtraße wurde in raſchem Tempo, bei dem jedoch die Naturſchönheiten nicht zu kurz kamen, durchquert. Tapfer kämpfte ſich der Sechszylinder Opel im zweiten Gang den St. Gotthard hinauf. Toſend ziſchten die Waſſer an der Teufelsbrücke hinab... Weiterl Sankt Gotthard— San Gottardoln. Bizarr ragen die Bergrieſen empor, als ob ſie die Vermeſſenheit beſäßen, den Himmel ſtürmen zu wollen. Hinab ins Tal des Teſſin! Kurven über Kurven! Die erſten italieniſchen Laute klingen an unſer Ohr! Addio! Bellinzona! Die erſten Palmen erfreuten das Auge, und es ruht der Blick mit unbeſchreiblichem Entzücken auf der ſüdlichen Landſchaft. Durch Lugano mit ſeinen Bergen, dem See und den Palmen Chiaſſo iſt erreicht, wir ſind im Lande des Fa⸗ ſchismus! An der Grenze begrüßt uns mit ſichtlicher Freude ein italieniſcher Faſchiſt, der das Hoheitsabzeichen der NSDAP mit beſonderem Stolz trägt, mit dem Hitlergruß. Der Haken⸗ kreuzwimpel, der in der Schweiz nicht flattern durfte, wurde am Auto beſfeſtigt. Als die ſpäte Abendſtunde zur Ruhe mahnte, waren wir am erſten Ziel unſerer Reiſe angelangt, Mai⸗ land, die norditalieniſche Metropole, war er⸗ reicht. Zweifellos iſt Mailand als die betriebſamſte Stadt des Königreichs zu betrachten. Es iſt der Sitz eines Erzbiſchoſs, das Generallom⸗ mando eines Armeekorps, einer geiſtlichen und weltlichen Univerſttät. Die Stadt liegt in der fruchtbaren lombardiſchen Tieſebene, unweit Aufnahme diplomatiſcher Beziehungen hierher uden, ohne daß jedoch die beiden Regierun⸗ 7 Rooſevelt betonte ergänzend, bies bedeute nicht die Anerkennung(?), ſondern lediglich eine„perfönliche Rückſprache“ zwiſchen Rooſevelt und Litwinoff zur Klärung der Lage und Prüfung, ob die Aufnahme normaler Be⸗ ziehungen möglich ſei. 1 In gewiſſen politiſchen Kreiſen wird die Nachricht mit Mißbehagen aufgenommen, da gerade jetzt in Kuba und Mexiko, alſo in aller⸗ nächſter Nähe der Vereinigten Staaten, ko m⸗ muniſtiſche Unruhen herrſchen. Im Zuſammenhang mit dem Telegramm⸗ wechſel zwiſchen Rooſeveltund Ka⸗ linin über die künftige Geſtaltung der ameri⸗ der Mündung mehrerer Alpenpäſſe und iſt durch Schiffahrtskanäle mit dem Teſſin, Po, Lago⸗Maggiore und Comer See verbunden. Es iſt das Zentrum der italieniſchen Induſtrie. der bedeutendſte Eiſenbahnknotenpunkt, der erſte Bank⸗ und Börſenplatz Italiens und der größte Seidenmarkt Europas. Bekannt iſt die im April jeden Jahres abgehaltene Mailänder Muſter⸗ meſſe. Die Stadt ſteht neben Rom und Venedig an der Spitze der modernen italieniſchen Ma⸗ lerei. Außerordentlich ſtark iſt der Verkehr, wobei zu beachten iſt, daß für den Automobi⸗ liſten jede Geſchwindigkeit geſtattet iſt. Als einzige Geſchwindigteitseinſchränkung in den Städten dient die Vorſchrift, daß ſo gefahren werden muß, daß die Sicherheit gewährleiſtet iſt, eine Vorſchrift, die im weſentlichen auf dem Papier zu ſtehen ſcheint, da ſich in der Praxis niemand danach zu richten pflegt. Die mangelnde Verkehrsdiſziplin der Fußgänger er⸗ ſchwert es allerdings auch dem Fahrer, ſein Fahrzeug in der Gewalt zu haben. Der Domplatz bildet den Mittelpunkt des Mailänder Glanzes. Links vor ihm befindet ſich das Reiterſtandbild Viktor Emanuels II. in Bronce. Der Dom ſelbſt ſtellt eine kreuz⸗ förmige Baſilika mit fünfſchiffigem Langhaus und dreiſchiffigem Querhaus dar. Er iſt in gotiſchem Stil aus weißem Marmor gebaut und Mariae Naſcenn geweiht. Das Dach ſchmücken weit über hundert Fialentürmchen, 2300 Mar⸗ morſtatuen ſind über die Außenſeite verteilt. In einem Zeitraum von über 500 Jahren er⸗ folgte die Herſtellung des Doms. Die aus dem 12. Jahrhundert ſtammende älteſte Kirche Mailands, die San Ambrogio geweiht iſt, fand mit ihren Reſten alter Grabmäler, Inſchriften und Freslen in gleicher Weiſe unſer lebhaftes Intereſſe wie das berühmte Abendmahl von Leonardo da Vinci. Beachtung verdient noch der prunkvolle italieniſche Friedhof, der 1886 eröffnete 19 Hettar große Cimitero Monumen⸗ tale. 5 5 Eine beſondere Freude bereitete es uns, durch halb bitte ich Sie, gläubig und ergeben auf kaniſch⸗vuſſiſchen Beziehungen verſucht das „Echo“ de Paris“ die Gründe für dieſe neue Annäherung darzulegen. Sowjet⸗Rußland, ſo ſchreibt das Blatt, habe in der Erkenntnis ſeiner Schwäche und aus Angſt, den Angriffen benachbarter Völker zu unterliegen, für den Augenblick den gro⸗ ſen Plan der Weltrevolution aufgegeben oder vertagt und mache den Verſuch, die Sowjet⸗Union unter bürgerlichen Staaten leben zu laſſen. Auch in Amerika habe ſich die Lage geändert. Nicht zuletzt hätten auch außenpolitiſche Er⸗ wägungen dabei eine Rolle geſpielt. In den Vereinigten Staaten habe man ebenſo wie in Rußland Japan im Verdacht, Abſich⸗ ten auf Oſtſibirien zu haben, mit dem Ziel, um mit Mandſchuluo als Kernland ein Feſtlandreich zu gründen. Wenn die Ruſ⸗ ſen die oſtchineſiſche Eiſenbahn auch preisge⸗ geben hätten, ſo ſeien ſie doch entſchloſſen, Wla⸗ diwoſtock zu verteidigen. Im Auguſt habe der ruſſiſche Geſchäftsträger in Paris bei Paul⸗ Boncour um das Verſprechen einer Hilfe Frank⸗ reichs gegen Japan geworben. Es ſei anzu⸗ nehmen, daß ein gleiches Anſinnen in Waſhing⸗ ton vorgebracht worden ſei und daß es dort zum mindeſten mehr Anklang gefunden habe. Die Sowjelpreſſe zum Schrift Rooſevelts Moskau, 21. Okt. Die geſamte ruſ⸗ ſiſche Preſſe beſchäftigte ſich am Samstag ſehr ausführlich mit den ruſſiſch⸗ ameri⸗ kaniſchen Beziehungen. Die„Is⸗ weſtija“ ſchreibt zu dem Schritt Rooſevelts, daß die Wiederherſtellung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen der Sowjet⸗Union und den Vereinigten Staaten wie eine Bombe bei der jetzigen geſpannten internationalen Lage wirken werde. Die beiden Länder würden ſich in allen politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen verſtändigen, weil ſie beide zuſammengehen müßten, um den Frieden aufrecht zu erhalten. Die„Prawda“ meint, Rooſevelts Schritt habe bewieſen, daß man nicht eine Politik mit einem Lande von 160 Millionen Einwohnern treiben könne, ohne zu ihm in geregelte Beziehungen zu treten. Auch die amerikaniſche Bourgeoiſie müſſe begreifen lernen, daß eine ablehnende Hal⸗ tung Amerikas keine Dollar einbringe. Die beiden Länder würden ſich im Sinne der Aufrechterhaltung des Friedens verſtändigen, beſonders in bezug auf diejenigen Länder, die mit Waffengewalt gegen Rußland vorzugehen drohten. Das Blatt der Roten Armee,„Kras⸗ naja Swesda“, ſchreibt, daß ſich der Tele⸗ (grammwechſel zwiſchen Rooſevelt und Kalinin auch auf die Lage im Fernen Oſten auswirlen werde. Die Abrüſtung der Anderen Verſtärkung der japaniſchen Wehrmacht beſchloſſen. Tokio, 21. Okt. Der Rat der nationalen Verteidigung billigte am Donnerstag voll⸗ kommen den Standpunkt des japaniſchen Kriegsminiſters, wonach die gegenwärtige Lage im Fernen Oſten eine beſondere Verſtärkung der japaniſchen Wehrmacht notwendig mache, ohne Rück⸗ ſichtnahme auf die durch den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund unter⸗ brochenen Abrüſtungsverhandlungen. einen Zufall in ein Lokal gelangt zu ſein. von dem wir die Klänge des Horſt⸗Weſſel⸗ Liedes vernehmen konnten. Auf Befragen er⸗ fuhren wir, daß ſich im Deutſchen Haus, aus dem der Geſang kam, die Nationalſozialiſten Mailands verſammeln. Mit größter Freude wurden wir von der Ortsgruppe der NSDAP begrüßt, was uns veranlaßte, unſererſeits durch einige Worte dke Verbundenheit der In⸗ und Auslandsdeutſchen zu fördern. Leider zwang uns die Pflicht zur Trennung. Nach langen Beſprechungen mit den maßgebenden Herren der Deutſch⸗Italieniſchen Handelskammer nah⸗ men wir von Mailand Abſchied. Weiter gings, über die fruchtbare Poebene, die Certoſa van Pavia(das berühmte Kloſter des Karthäuſer⸗ ordens), Voghera und Pontecurone nach Genua. Flandern im Aufbruch Von einer unbedeutenden Gruppe von der Oeffentlichkeit wenig beachteter politiſcher Außenſeiter hat ſich die„dietſche natio⸗ naalſolidariſtiſche Bewegung“ mehr und mehr zu einem Sammelbecken der altflämi⸗ ſchen nationaliſtiſchen Freiheits⸗ beſtrebungen entwickelt. Zurzeit ſtehen die Dietſche Nationaal⸗Solidariſten im Mittelpunkt der politiſchen Diskuſſion Belgiens. Der ganze Haß der Träger des heutigen Syſtems richtet ſich gegen die„Nationalſozialiſten Flanderns“, wie man die„Dinaſos“ gern bezeichnet. Es wäre jedoch verfehlt, die dietſche nationaal⸗ſolidariſtiſche Bewegung in den flämiſchen Teilen Belgiens einfach als einen Ableger des deutſchen Nationalſozialis⸗ mus zu betrachten. Gewiß haben die Dinaſos durch die Entwicklung der Dinge in Deutſch⸗ land und durch den glänzenden Sieg des Na⸗ tionalſozialismus eine Stärkung ihrer Grundidee erfahren, die in weſentlichen Teilen durch die Programmpunkte der NSDAP mitbeſtimmt wird, ohne ſich jedoch in irgend⸗ einer politiſchen Verbindung mit ihr zu befin⸗ Jahr 5 Be Be gen 2 prozeſt minc ſig ſte nomm haupt durch Brar worde der nã ſchen tung lich ni die di Komm Zu ſitzende mit, de gen h Reich Als 1 Darauf trennt. brand gedacht macht. Van ſtellung Verneh ſchwier kurzen aller B mit der Vorſi den Me hoch!“ Van bleibt ſt umn ruft iht Kump Vorſi Van Der nungen geklagte dahin:;, keinen Lubbe 1 „Wen men, Den ihn kennt d den Pa wie der habe:„ ken!“, h „Du wi den. 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Oktober 1933 Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 3 Beſichtigung des Brandweges 15 In der nächſten Woche verhandlung Berlin, 21. Okt. Im Mittelpunkt der heuti⸗ gen Verhandlung des Reichstagsbrandſtifter⸗ prozeſſes werden die Ausſagen der Kri⸗ minalkommiſſare Zirpins und Heiſ⸗ ſig ſtehen, die bereits in Leipzig eingehend ver⸗ nommen worden ſind; es ſtehen heute über⸗ haupt nur vier Zeugen auf der Liſte. Nachdem durch die Verhandlungen der letzten Tage die Braunbuchlügen reſtlos widerlegt worden ſind, wird ſich das Gericht heute und in der nächſten Woche vor allem mit den politi⸗ ſchen Hintergründen der Brandſtif⸗ tung beſchäftigen und es werden vorausſicht⸗ lich nun alle die Dinge zur Sprache kommen, die die Anklage gegen die drei bulgariſchen Kommuniſten ſtützen. Zu Beginn der Verhandlung teilt der Vor⸗ ſitzende, Senatspräſident Dr. Bünger, mit, daß nach der Vernehmung des erſten Zeu⸗ gen heute eine Beſichtigung des Reichstages erfolgen ſoll. Als erſter Zeuge wird der Arbeiter Le on der Brandſtiftung Wieder eine Gegenüberſtellung van der Lubbes über die politiſchen hintergründe Organiſtka aus Roſitz vernommen. Er ſagt! ſchreibung einer Belohnung habe er nichts ge⸗ aus, er ſei vor einem Jahr auf der Wander⸗ ſchaft in der Nähe von Konſtanz mit zwei Wan⸗ derburſchen zuſammengetroffen und in ein Ge⸗ ſpräch geraten. Die beiden anderen hätten ſich als Weltreiſende bezeichnet. Der eine von ihnen, ein Burſche mit ſchwarzem, zerzauſtem Haar, bezeichnete ſich als Holländer und wies dem Zeu⸗ gen auch ſeinen Paß vor, der auf den Namen Marinus van der Lubbe lautete. Dieſer van der Lubbe trug das kommuni⸗ ſtiſche Abzeichen und ein„Sowjet⸗Hemd“. Auf kommuniſtiſche Anzapfungen hin erwiderte der Zeuge, daß der Kommunismus für ihn nicht in Frage komme. Für ihn gebe es nur den Na⸗ tionalſozialismus. Darauf erwiderte van der Lubbe: „In Deutſchland hat es am längſten den Reichstag gegeben.“ Der andere fremde Wanderburſche erklärte: „Du wirſt noch von van der Lubbe hörenl“ Darauf haben ſich die drei voneinander ge⸗ trennt. Als der Zeuge von dem Reichstags⸗ brand erfuhr, hat er ſofort an van der Lubbe gedacht und daraufhin ſeine Mitteilungen ge⸗ macht. Van der Lubbe wird dann zur Gegenüber⸗ ſtellung an der Anklagebank vorgeführt. Seine Vernehmung geſtaltet ſich wieder außerordentlich ſchwierig. Schließlich blickt er in der Tat einen kurzen Augenblick zum Zeugen hin, der ihn mit aller Beſtimmtheit als den Mann wiedererkennt, damals in Begleitung eines Kameraden, eines Hilfsgärtners Oskar Müller aus Württemberg, deſſen Adreſſe vom Gericht feſtgeſtellt wird. Die Begegnung fand einige Tage vor dem 15. Okto⸗ ber 1932 ſtatt. Auf die Frage, warum der Zeuge ſich mit ſei⸗ nen wichtigen Wahrnehmungen erſt im Septem⸗ ber gemeldet habe, erwiderte er, er ſei auf Wan⸗ derſchaft geweſen, habe keinen Pfennig in der Taſche gehabt und habe ſich gedacht: Dem haben ſie nun ja das Handwerk gelegt. Von der Aus⸗ mit dem er damals zuſammengetroffen iſt. wußt. Erſt im September habe er mit ſeinem Ortsgruppenleiter über die Sache geſprochen und dann auf deſſen Anregung die Ausſage ge⸗ macht. Es wird dann eine Verhandlungspauſe ein⸗ gelegt, zwecks Vornahme der Beſichtigung des Brandweges. Die Beſichtigung des Tatortes nahm volle zwei Stunden in Anſpruch, an die ſich noch eine weitere Stunde Preſſebeſichtigung ſchloß. Die Führung hatte Kriminalkommiſſar Heiſig übernommen. Sie begann in den Re⸗ ſtaurationsräumen an der Stelle, wo van der Lubbe durch das Fenſter eingeſtiegen iſt. Der ganze von Lubbe zurückgelegte Weg iſt auf dem Fußboden jeweils mit Kreidepfeilen gezeichnet. Der Plenarſaal macht heute einen troſtloſen Eindruck. Der Betonfußboden liegt frei da. Die vier Wände ſind kahles Mauerwerk mit eiſernen Trägern und über all dem erhebt ſich die gewaltige Kup⸗ pel, die inzwiſchen wieder inſtandgeſetzt iſt. Der Brandweg endet bei dem Klubſeſſel, an dem einige Zeugen eine Fackel geſehen haben wollen. Kommiſſar Heiſig iſt aber der Meinung, daß es keine Fackel geweſen iſt, denn eine Fak⸗ kel hätte man nicht einfach austreten können, und ſie wäre dann auch nicht gleich zu Staub zerfallen. Es dürfte ſich vielmehr um einen zu⸗ ſammengerollten Reſt von Vorhängen oder an⸗ derem Braändmaterial handeln. Der Seſſel iſt auch nicht eingeſchnitten worden, ſondern das Loch, das man da heute ſieht, iſt ausge⸗ brannt. Vorſitzender:„Van der Lubbe, kennen Sie nun den Mann wieder? Nehmen Sie mal den Kopf hoch!“ Van der Lubbe lacht ein wenig vor ſich hin, bleibt aber ſo gut wie unbeweglich und ſt um m. Auch der Zeuge redet auf ihn ein und ruft ihm zu:„Lubbe, ſieh mich mal an, Kumpel!“ Vorſitzender: Kennen Sie ihn? Van der Lubbe: Nein. Der Zeuge erklärt dann die bei der Begeg⸗ nung mit den Wanderburſchen von dem Ange⸗ geklagten van der Lubbe gemachte Aeußerung dahin:„In kürzeſter Zeit gibt es in Deutſchland keinen Reichstag mehr!“ Weiter habe van der Lubbe im Laufe des Geſprächs geſagt: „Wenn wir Kommuniſten nicht drankom⸗ men, dann gibt es in Deutſchland Feuer und Schwefel.“ Den ihm vorgelegten Paß des Angeklagten er⸗ kennt der Zeuge wieder. Die Eintragungen in den Paß laufen bis zum 16. März 1932. Ebenſo wie der andere blonde Wanderburſche geäußert habe:„An van der Lubbe wirſt du noch den⸗ ken!“, habe auch van der Lubbe ſelbſt geſagt: „Du wirſt noch von mir hören.“ Der Zeuge war mung verankert, die mit dem Faſchismus ent⸗ Flan dern. Er iſt frei von jedem Chauvi⸗ ſtand und die mit dem überwältigenden Sieg nismus und vollzieht ſich ſtreng in geſetzlichen des Nationa lſozialismus neue Zu⸗ Grenzen. fuhr an ſuggeſtiver Kraft erhielt. Antiläübe⸗ Die Dinaſos haben vor kurzem in Gent ein ralismu 3, betonter Nationalismus, ſehr ſchön gelegenes Herrenhaus angekauft, das[ Autorität und Totalität des Staates, als„Grünes Haus“ für die Zwecke der korporative Organiſation des Staates— alle Bewegung hergerichtet worden iſt. Gerücht⸗ dieſe Begriffe ſind die Grundelemente dieſer weiſe verlautete, daß die feierliche Einweihung Richtung. Nun iſt es jedch nicht ſo, als ob erſt im Rahmen eines öffentlichen Feſtaktes erfol⸗ die Dinaſos nationalſozialiſtiſche Anſchauungen gen ſollte. Alſo kam es zu organiſierten ſin das politiſche Leben Belgiens getragen hät⸗ Gegenkundgebungen, die hauptſächlich ten. Die in den„Legions Nationnales“ von marxiſtiſcher und walloniſcher Seite aus⸗ Pierre Nothombs organiſierte Jugend gingen. Die Provolationen prallten jedoch anſſtand ſchon lange unter den Bannern einer Art der muſterhaften Diſziplin der Dinaſos und Nationalismus, der vor allem beſtrebt war, den ührer uniformierten Formationen ab. Da ſtarke flämiſchen und walloniſchen Gegenſatz zugun⸗ Polizeikräfte zur Stelle waren, kam es nicht zufſten der Einheit Belgiens auszugleichen. Da irgendwie ernſthaften Zuſammenſtößen. Dieſdas im gleichen Augenblick geſchah, in dem Tatſache jedoch, daß in Gent, dieſer Hochburg Flamen und Wallonen, beide Parteien Brüſſel der Demokratie und des Marxismus, der Ein⸗ mißtrauend, den Kampf für ihr Recht auf bruch des Faſchismus durch die Schaffung des eigene Art mit einer Heftigkeit aufgenommen „Grünen Hauſes“ ſo augenſcheinlich demon⸗ hatten wie nie zuvor, blieb die Stellung der ſtriert wurde, ſchuf einen Zuſtand erbitterter„Legions Nationales“ ſchwach und bedeutungs⸗ Spannung. In den letzten Wochen verging los. Der flämiſche Nationalismus hatte zu⸗ nicht ein Tag, an dem nicht die Polizei in der nächſt demkoratiſchen Charakter, ganz gleich, ob Umgebung des„Grünen Hauſes, ſich zum ſein Programm walloniſch⸗flämiſchen Födera⸗ Einſchreiten gezwungen geſehen hätte. Sozia⸗lismus erſtrebte, flämiſche Autonomie, oder ob liſtiſche und kommuniſtiſche Gruppen ſer groß⸗niederländiſche Tendenzen vertrat. tauchten in den Abendſtunden regelmäßig auf Das ehemalige weſtflämiſche Kammermit⸗ und verübten Ueberfälle auf einzeln Dina 1% Si 4 zr„glied Joris van Severen, der in ſeinen gehende Dinaſos. Die Sicherheitsbehörden ver politiſchen Anſichten gunächſt durch die Theorien boten daraufhin Zuſammenrottungen auf öf⸗. 1 fentlichen Straßen und Plätzen, hielten Haus⸗ eines Charles Maurras, damals einer der Füh⸗ rer der„Action Frangaiſe“, ſtark beeinflußt ſuchungen in den Verkehrslokalen der poli⸗ 3 4 . 0 ab, um etwa vorhandene Waf⸗ war, geriet ſpäter ganz in den Bann der Ge⸗ fen zu beſchlagnahmen, ſtarke Polizeipatrouil⸗ dankengänge Muſſolinis und Hit⸗ ien wurden eingeſetzt und vorſichtshalber auch lers. Im Jahre 1926 rief er die erſten flämi⸗ die Garniſon in Bereitſchaft gehalten. Bis zur ſchen Organiſationen auf faſchiſtiſcher Grund⸗ Stunde erwies ſich ein Einſchreiten jedoch als lage ins Leben. In zäher, unermüdlicher Klein⸗ überflüſſig. arbeit erreichte er, daß im Jahre 1931 nicht we⸗ 4* niger als 120 Delegierte von flämiſch⸗natio⸗ Die Dinaſo⸗Bewegung liegt ohne nalen Arbeitervereinigungen ſein Programm Zweifel in der allgemeinen europäiſchen Strö⸗als das ihre übernahmen. Am 6. Oktober 1931 den. Der Kampf der Dinaſos gilt lediglich Eine Ehrenhalle für die Kriegsopfer Im Albert⸗Leo⸗Schlageter⸗Haus, Rolandufer 6, Berlin, vollzog am Donnerstag der Reichs⸗ führer der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung, Hanns Oberlindober, anläßlich der Führertagung die Einweihung einer Ehrenhalle, in der von nun an ſämtliche Kriegsopfer⸗ fahnen der Berliner Ortsgruppen aufbewahrt werden. gründete van Severen den„Verbond van Dietſche Nationaal⸗Solidariſten“. deſſen Mitglieder kurz Verdinaſos oder auch nur Dinaſos genannt werden. Die von van Severen ſchon früher organiſierte Miliz er⸗ hielt innerhalb dieſer Organiſation die alerſhe Rolle zuerteilt wie die SA und Ssder NS D AP. In das Programm der Verdina⸗ ſos wurde als Hauptpunkt die Forderung for⸗ muliert, den „Dietſchen Volksſtaat“, d. h. die Vereini⸗ gung Flanderns mit Holland, zu gründen. Am 10. Juli 1932 wurde der erſte „Landtag“ der Verdinaſos in Roeſelare ab⸗ gehalten. Vor Joris van Severen defilierten 2000 Mitglieder der Flämiſchen Miliz, die auch äußerlich nach nationalſozialiſtiſchem Vorbild organiſiert ſind. Das Braunhemd iſt allerdings zum„Grünhemd“(„Grünes Haus“) geworden. An die Stelle des Hakenkreuzes und der an⸗ deren faſchiſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Embleme iſt eine ſymboliſche Zeichnung ge⸗ treten, die die Baſis des Dietſche Volksſtaates bezeichnet: Heer, Induſtrie, Landwirtſchaft. Unter den Mitgliedern der„Frontkämpfer⸗ vereinigungen“ rief das Auftreten der Dinaſos heftige Bewegung hervor, vor allem in Weſt⸗ flandern. Ein Teil der„Frontkämpfer“ kehrte zur katholiſchen Bewegung zurück, ein anderer wandte ſich marxiſtiſchen Parteien zu. Von der urſprünglichen Frontkämpfervereinigung blieb ſchließlich eine Kombination verſchiedener Gruppen mit einander heftig bekämpfenden Auffaſſungen übrig. Es iſt nicht anzunehmen, daß eine dieſer Gruppen weſentliche Bedeu⸗ tung erhält, da ihre Methoden liberaliſtiſch⸗ demokratiſcher Geſinnung kaum noch erfolg⸗ reiche Verwirklichung finden können. Das Totalitätsprinzip Joris van Severens hat heute, wo das deutſche Vorbild neue Anziehungskraft auf die junge Generation Dr. Spen Hedin 40 Jahre Entdecker Der Aufſtand in Siam nieder⸗ geſchlagen Die Führer gefangen genommen Bangkok(Siam), 21. Okt. Der Mili⸗ täraufſtand in Siam iſt, wie nach der Aufhebung der Zenſur jetzt feſtgeſtellt werden kann, beinahe völlig niedergeſchla⸗ gen. Der Generaldirektor des Landwirtſchaft⸗ lichen Forſchungsinſtituts, Prinz Sithiporn, der Bruder des Aufſtändiſchenführers, Prinz Bovaradey, iſt verhaftet worden. Wie berich⸗ tet wird, haben die Aufſtändiſchen bereits am 17. Oktober den Flugplatz Donmuang geräumt, nachdem ſie das Trinkwaſſer vergiftet und ſich unter Sprengung aller Brücken nach den 250 Kilometer nordöſtlich gelegenen Komat zurück⸗ gezogen hatten. Regierungsingenieure haben bereits mit dem Wiederaufbau der geſprengten Brücken begonnen. Zwei Aufſtändiſchen⸗ führer, für deren Gefangennahme eine Be⸗ lohnung von 10 000 Mark ausgeſetzt war, ſind in einem in der Umgebung Bangkoks gelegenen Tempel, wohin ſie ſich geflüchtet hatten, ge⸗ funden und feſtgenommen worden. Auch für die Feſtnahme der anderen Aufſtändi⸗ ſchen ſind Belohnungen ausgeſetzt. Der König hat dem Roten Kreuz 20 000 Mark für die Ver⸗ wundeten und für die Familien der getöteten Soldaten zur Verfügung geſtellt. 2000 japaniſche Fiſcher vermißt Tokio, 21. Okt. Der verheerende Taifun, der am Freitag über der japaniſchen Inlands⸗ ſee wütete und zum Untergang des Dampfers „Naſchima Maru“ führte, hat die Schikolu⸗In⸗ ſel auf weite Strecken verwüſtet. Tauſend japaniſche Fiſcherboote, in denen ſich rund 2000 Fiſcher befanden, werden noch ver⸗ mißt. Unruhen in Mexiko? Mexiko, 21. Okt. Unbeſtändigen Gerüchten zufolge haben ſich bei San Luis Potoſi 10 000 bewaffneteirreguläre Truppen un⸗ ter dem Oberbefehl des Generals Zedillo ange⸗ ſammelt. Die mexikaniſche Regierung hat da⸗ raufhin drei Infanterie⸗Regimenter nach Vera Cruz und weitere Truppen nach San Luis Po⸗ toſi in Marſch geſetzt. Die nächſte Umgebung der Stadt wird von Militärſtreifen bewacht. Die Gerüchte von einem Aufſtand werden jedoch von der Regierung dementiert. ausübt, die günſtigſten Ausſichten. Die Stu⸗ denten an den Hochſchulen in Gent und Löwen zählen zu einem ſehr großen Teil zu den Anhängern der Dinaſos. Flämiſche Häuſer, in denen flämiſch⸗nationali⸗ ſtiſche Vereinigungen ihre Veranſtaltungen ab⸗ hielten, ſind überwiegend in die Hände der Verdinaſos übergegangen. Außer den Grünen Hemden ſpielen auch die Grünen Häuſer in der Bewegung eine Rolle von wachſender Bedeu⸗ tung. Verdinaſo fand bisher in Weſtflandern die ſtärkſte Unterſtützung. In Antwerpen, Gent und in der Umgebung von Brüſſel faſſen ſeine Anhänger jetzt erſt allmählich feſten Fuß. Ward Hermans und ſeine Mechelnſchen Freunde ſind bereits ſeit geraumer Zeit für Joris van Severen gewonnen. Auch in Lim⸗ burg beginnt man, ſich für die Ziele der Dina⸗ ſos zu erwärmen. Die Zahl der aktiven Dinaſo⸗ Anhänger kann heute auf rund 10 000 geſchätzt werden. Als Leiter der Propagandaleitung ſteht dem Führer Joris van Severen Wies Moens, 1. Leutnant der Flämiſchen Miliz, zur Verfügung. Er trägt den Beinamen„der flämiſche Goebbels“, Zwar wäre es ver⸗ fehlt, die Kraft und die Bedeutung der Dinaſos zu überſchätzen. Die Bewegung iſt noch im Ent⸗ ſtehen begriffen. Alles kommt darauf an, ob es ihr gelingt, die Maſſen zu gewinnen. Der Kampf der Dinaſos wird ſich zunächſt gegen den Marxismus richten. Die belgiſche „ſozialiſtiſche“ Arbeiterpartei, die ſich ebenſo wie die franzöſiſche Sozialdemokratie und die engliſche Arbeiterpartei in einer ſchweren Kriſe befindet, hat jetzt erſt die Gefahren erkannt, die ihr drohen. Sie hat in aller Eile in dieſen Tagen ein neues Aktionsprogramm entworfen, das als wichtigſtes Ziel den Kampf gegen die Dinaſo⸗Bewegung vorſieht. Die nächſten Mo⸗ nate werden im Zeichen der Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen Dinaſo und Sozialdemokratie ſtehen. Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 22. Oktober 1933 Gedenktage 1730 Einſetzung des Kriegsgerichts über Kron⸗ prinz Friedrich(den ſpäteren Friedrich den Großen). 1811 Der Komponiſt Franz v. Liſzt zu Raiding geb.(geſt. 1886). 1869 Kaiſerin Auguſte Viktoria in Dolzig geb. K0 1921). 1908 Hochzeit des Prinzen Arguſt Wilhelm v. Preußen. Sonnenaufgang:.03 Uhr; Sonnenunter⸗ ang 17.15 Uhr; Mondaufgang 11.54 Uhr; konduntergang 18.18 Uhr. Was alles geſchehen iſt Diebe am Werk Entwendet wurde aus einem Ladenumbau in 0 7 ein Korb, enthaltend eine elektr. Bohr⸗ maſchine, eine Eiſenſäge, ein Hammer, eine Zange und ſonſtiges Werkzeug.. Aus einem Schaukaſten am Kaiſerring zwei Schweißbrennergriffrohre, ein Schweißbrenner⸗ einſatz, ein Schweißbrennervorderteil und ein Gasanzünder. Aus einem Hauſe am Luiſenring eine Schneidekluppe für Gasrohre bis 2 Zoll, Marte Meiſelbach. Von einem Perſonenkraftwagen vor U3 zwei ſchwarze Auto⸗Stahlfelgen für Chevroletwagen, 30/5ũ25, mit ſchwarzer Gummibereifung, Marke Peters Union. Fliegerpech! Ein Flieger ſtürzte bei einem Uebungsflug, wobei er eine Ziellandung auszuführen ver⸗ ſuchte, auf dem Flugplatz ab. Die Maſchine ging faſt reſtlos zu Bruch. Der Flieger erlitt eine Schädelverletzung und einen Bruch des rechten Unterſchenkels. Er fand Auſnahme im Allg. Krankenhaus. Vom Fahrrad geſtürzt grus noch unbekannter Urſache ſtürzte ein Radfahrer auf der Feudenheimer Landſtraße. Er wurde mit einer Gehirnerſchütterung und Hautabſchürfungen im Geſicht dem Allg. Kran⸗ kenhaus zugeführt. Beleuchtungskontrolle Bei einer Nachſchau der Beleuchtung von Kraftfahrzeugen wurden auf der Caſterfeldſtraße 25 Perſonenkraſtwagen, 4 Laſtkraftwagen und 1 Kraftrad beanſtandet. Den Gashahn gebffnet Ein Mann in der Dammſtraße öffnete den Gashahn um ſeinem Leben ein Ende zu machen. Der Vorfall wurde rechtzeitig bemerkt und der Lebensmüde von der Berufsſeuerwehr in das Allg. Krankenhaus eingeliefert. Als Grund zur Tat werden zerrüttete Familien⸗ verhältniſſe angegeben. Harker Winker in Ausſicht Häufig zeigen ſich heute im Oktober noch Hor⸗ niffen und Weſpen, ja, es kommt vor, daß dieſe wehrhaften Räuber aus der Inſektenwelt durch das offene Fenſter in Stube oder Kam⸗ mer eindringen und die Bewohner beläſtigen. Nach alten Bauernregeln haben wir,„wenn Horniſſen und Weſpen im Oktober ſich häufig Binbez Haus und Hof aufſuchen und in die tüben fliegen, werden wir frühen Winter triegen“.„Wenn im Spätherbſt die giftigen Weſpen viel ſchwärmen, muß man im Winter den Ofen wärmen.“ Es iſt eigentlich nie unwichtig, was uns anſchaut. Und darum hat all das, was in unſerem Leben die Rolle des Gegenüber ſpielt, einen geheimnisvollen Zauber um ſich, der nur ganz ſelten gelüftet werden kann. Ob wir von unſerem Zimmer aus einen freien Blick über Wieſen und Felder haben oder nur auf einen kleinen Himmelsflecken ſehen können, den die Fenſter im grauen engen Hof widerſpiegeln— das iſt freilich ein großer Unterſchied. Denn, ob wir wollen oder nicht, immer wieder kommen Augenblicke, da wir mit dieſem Gegenüber ſtumme Zwieſprache halten und die Stimmung auffangen, die uns zu⸗ fliegt. Gerade ſo ergeht es uns mit den Menſchen, die, in bunter Reihe wechſelnd, am Tage unſer Gegenüber ſind, vielleicht in der Bahn, viel⸗ leicht auch an einem Tiſch im Lokal. Wo— das iſt gleichgültig. Nur das Wie iſt entſchei⸗ dend. Unſere Gedanken kreiſen um dieſen an⸗ deren Menſchen, den wir unwillkürlich, weil er in unſere Blickrichtung gehört, anſchauen müſ⸗ ſen. Was für einen Beruf mag dieſer alte Vom Verein deutſcher Ingenieur veranſtaltet, ſprach geſtern abend im Verſammlungsſaal des Roſengartens wrof. Dr. Nägel über das hochaktuelle Thema: Technik und Menſchengeſchick. Von ſtarker perſönlicher Einſtellung getragen, ſchnitt der Redner die Fragen unſeres wirtſchaftlichen Le⸗ bens, die im Grunde techniſcher Not ſind, an, aber glaubt, durch klares Ueberdenten der Sach.age und durch ſtarken Optimismus, Herr der Lage zu werden, verbunden mit einem unerſchütterlichen Glauben an den Aufſtieg. Ein neuer amerikaniſcher Ankurbelungszug, den ſich die„Technokraten“ verſprechen, ſindet bei dem Redner keine Billigung. Wir haben es hier zum guten Teil mit überſteigerten, hochtönenden, ſaſt abſurden Gedan⸗ tenketten zu tun, die eigentlich zu ſchwach ſind, ernſte Wiſſenſchaſtler vol und ganz zu überzeugen. Nur mit Offenheit kann man überzeugen. Und der Redner er⸗ zählt dann ein großes Stück aus ſeinem eigenen Leben und klagt die akademiſche Vorkriegsjugend an, die ein Schlemmerdaſein führte, aber zum Heil durch den Ktieg ordetnlich wachgerüttelt wurde. Die Vorkriegs⸗ zeit kannte allerdings nicht den Dualismus zwiſchen Maſchine und Menſch, wie wir ihn heute kennen, aber es wäre töricht. zu ſagen wie einmal es ein Wiſſen⸗ ſchaftler tat, die Maſchinen, die nach 1850 ſich im Wirtechaftsleben befinden, müſſen vernichtet werden. Dieſe Theorien ſind unvernünſtig und, wenn nicht lächerlich, ſicher aber gefäyrlich. Die Maſchinen, die vor dem Kriege dem Normalverhältnis entſprachen, wurder durch den Krieg in einem hundetrprozentigen Bedarf geſteigert, der fünf Jahre intenſiv die Wirt⸗ ſchaft in Atem hielt. Dieſes Bitd änderte ſich mit Kriegsende Der Perſonalbeſtand beſetzte alle Poſten, die Erneuerung. die Eutfaltung ſetzte in enormem Maße ein. Straßen, Haus, Werkzeuge lieferten Mög⸗ lichkeiten. Dieſer Zuſtand wurde bei uns Deutſchen geradezu potenziert. Und niemand in der Welt dämpfte durch üeberlegene Weisheit dieſes Ueberproduzieren. Da ſetzte ein natürlicher Gegendruck ein. Beiſpiele: Bankzuſammenbrüche, Firmenliquidierungen uſw. Die Wirtſchfatskriſe iſt das Reſuyltat menſchlicher Unzu⸗ länglichteit, nicht einer überirdiſchen Vorſehung. Os⸗ wald Spengler behauptet ſelbſt ohne Krieg wäre der wirtſchaſtliche Zuſammenbruch gekommen. Offener Brief an Renate Müller Die Uraufführung des Ufa⸗Tonfilms „Walzerkrieg“ hat Renate Mül⸗ ker, die in dieſem reizenden Film die weibliche Hauptrolle ſpielt, eine Fülle von Zuſchriſten gebracht, von denen wir unſe⸗ ren Leſern wenigſtens einen intereſſanten Brieſ nicht vorenthalten möchten. Sehr verehrte liebe Renate! Sie haben aus Ihrer Arbeit am Ufa⸗Tonfilm „Walzerkrieg“ ein Paar Erlebniſſe aufgeſchrieben, wie ſie manchmal feinnervigen Phantaſiemen⸗ ſchen paſſieren. Dabei hat mich beſonders eins interefſiert daß Sie eine Künſtlerin ſind, für die eine Arbeit an der Rolle jedenfalls nicht mit der Synchronklappe anfängt und mit den „heruntergebrehten“ Einſtellungen zu Ende iſt. Daß Sie lange, bevor man Ihnen noch das Manufkript gegeben hatte, darauf brannten, über die Perſönlichkeit jener lieben, reizend Kathi Lanner wirklich Hiſtoriſches zu erfahren, das freut mich. Denn nicht jeder chauſpieler tut das. Und nun, liebe Renate, wiſſen Sie doch nicht, ob jener Walzerkönig, Ihr Interimsvater Joſ. Lanner, eine Tochter hatte; und ſo zweifeln Sie daran, daß es wirklich eine Kathi Lanner ge⸗ geben hat. Es iſt ſehr ſchade, daß Sie nun um⸗ ſonſt ein Muſiklexikon gewälzt haben, und ich würde es ſehr bedauern, wenn Ihnen. deshalb die Anerkennung der Wiſſenſchaft künftighin ſchwer fallen ſollte. Alſo— eine„dichtexiſche Freiheit“, dieſe Kathl?— Ein kleiner Schwindel, wie ihn ſich. der Filmautor wohl leiſten darf, meinen Sie? mal nu t ſo ein kleines, tapfere eckl verliebtes Mädel. Sie konnte, zum Beiſpiel, verſtorbenen Bruder im Geigenſpiel unterr Deutſchlands. Bordeaux. Kathi Lanner— oder namen nie abgelegt. Sie ſehen, liebe Renate, da Katti Lanner gegeben hat. mal ſo glücklich, 9 Refn, meine Gnädigſte. Die Kathi Lanner hat ſehr wohl exiſtiert. Und dabei war ſie nicht ein⸗ Unſer Gegenüber Iechnik und Mlenſchengeſchick ———.——— 3 und ſchrecklich auch ſehr gut Klavier ſpielen und war zu ihrer Zeit jedenfalls eine der bedeutendſten— Tän⸗ zerinnen. Schon als vierzehnjähriges Kind war ſie ein Stern am Balletthimmel des Theaters am Kärntnertor. Und ſpäter, als ſie an der kaiſerlichen Oper engagiert war, und mit einer Polonaiſe, die ihr der damals ſehr berühmte Geiger Mayſeder(derſelbe, der auch ihren nt e hat), komponierte hatte, riß ſie das Wiener Publikum' in jubelnde Beifallsſtürme hinein. Daraufhin wurde ſie nach Berlin verpflichtet. Gaſtſpiele führten ſie in die größten Städte In Hamburg war ſie vier Jahre lang als Ballettmeiſterin tätig. Ausgedehnte Tourneen nach Slandinavien und Rußland brachten ihr die größten Triumphe und einen auch finanziell ſehr ergiebigen Vertrag nach Katti, wie ſie als Künſtlerin ihren Namen ſchrieb,— hat dort ihre ſchönſte Zeit verlebt. Mit eigenem En⸗ femble reiſte ſie nach Liſſabon und dann nach Amerika. Und dann folgten Baden⸗Baden, Bel⸗ gien, Paris, Kopenhagen und ein zweitesmal die Vereinigten Staaten. Nach ihrer Rückkehr blieb ſie bis zu ihrem Lebensende in London, von den Engländern vergöttert.— Kathi Lan⸗ ner hat auch geheiratet, aber ihren Mädchen⸗ es wohl eine b ſie aber ein⸗ o reſtlos im Menſchlichen lücklich geworden ift wie Sie, liebe und ſchöne athi mit Ihrem Guſtl“— Ich glaube es Herr da drüben wohl haben? denken wir manchmal und beobachten ſeine Bewegungen ſehr genau. Auch der Titel des Buches, das er aus ſeiner Aktentaſche hervorholt, iſt uns wich⸗ tig. Vielleicht gibt es uns eine kleine Auskunft. Noch bevor wir zu einem beruhigenden Ergeb⸗ nis gelangt ſind, iſt der alte Herr verſchunden. Aber ſein Platz, uns gegenüber, hat bereits wieder einen neuen Gaſt. Und— als wäre es nie anders geweſen— dreht ſich jetzt das ſtumme Frageſpiel um dieſes junge Mädchen, das, ein wenig keck und ſelbſtſicher, plötzlich da iſt. Gute, ſchlechte, abwägende und rückſichts los verurteilende Worte formen wir dabei für uns, aber ſie bleiben unausgeſprochen. Und das iſt gut ſo. Wir dürfen nur eines nicht vergeſſen: daß wir ſelbſt ja auch zur gleichen Zeit in anderen Menſchen dieſen Wirbel von Augenblicksfragen erregen, der für eine kurze Weile gefangen nimmt. Und wir dürfen uns nicht einbilden, daß die Gedanken, die über uns gedacht wer⸗ den, nur gut und anerkennend ausfallen. Wenn wir das Gegenteil glauben, können wir uns einen tiefen Schreck erſparen. Dieſe Kriſe zu überwinden, bedarf einer optimi⸗ ſtiſchen Geiſteshaltung. Charattervolle, tatträftige Männer müſſen dieſe Geiſteshattung vertörpern. Ein ſeeliſcher Impuls völliſcher Tieſe muß aus der Ge⸗ meinſchaft ſchlagen. Tieſer Gemeinſchaft hat auch der Ingenieur durch ſeine Tätigteit zu dienen. Hier gilt es, durch Vernunft und Verſtaͤndnis, unter nützlicher Anwendung und Verwertung der techniſchen Fort⸗ ſchritte, den die Wirtſchaſtstriſe erlöſenden Weg zu gehen. Bidung und Humanismus haben finngemäß da zu zu verhelſen. Die Erziehung hat hier ihre ver⸗ antwortliche Aufgabe zu erfüllen, vor allen Dingen die Tugenden der Zucht, Diſziplin, Treue, müſſen weg⸗ weiſend ſein. uUum reinem falſchen Peſſimismus anheimzufallen oder gar bequemem Optimismus gut zu tun, haben wir pflichtbewußt dem Ganzen zu dienen. Die letzten Monate haben deutlich an unſer Verantwortungs⸗ bewußtſein appelliert, am beſten aber findet dieſer Geiſt ſeine ſymboliſtierenden Worte, ſo ſchließt der Redner, wenn er ſagt: Heil Hitler.— Lang anhalten⸗ der Beifall folgte der Rede. Ausſtellung von Schülerzeichnungen in der Friedrichsſchule Um dem Schülerzeichnen neue Anregungen und Schaffensfreude zu geben, veranſtaltet die Mannheimer D von Zeit f Zeit Zeichenausſtellungen. egenwärtig iſt eine ſolche Schau in der Aula der Friedrichsſchule (U) zu ſehen. Die Mannheimer Volksſchule war ſchon immer beſtrebt, in ihren Zeichenklaſ⸗ ſen einen gewiſſen Stil zur Grundlage des Ge⸗ ſamtzeichnens zu machen, der der kindlichen Auffaſfung am nüchſten liegt, der aber auch gleichzeitig eine gewiſſe künſtleriſche Aus⸗ und Weiterbildung ermöglicht. So dient auch dieſe neue Ausſtellung in der Hauptſache dem Zweck, der Mannheimer Lehrerſchaft Fingerzeige in dieſer Hinſicht zu bieten, und an Hand von gu⸗ ten Beifpielen und Gegenbeiſpielen den Stil „Ich will in meiner Arbeit leben, Und nehmen, was mir Gott tut geben, Daß keine Unruh' mir erwachſ Durch zeitlich Gut“ Dies ſpricht hans Sachs. eines neuen Zeichenunterrichts aufzuzeigen. Ne⸗ ben den Arbeiten aus den Zeichenklaſſen und ⸗kurſen des Mannheimer Hauptlehrers Kunze, die die Mannheimer Beſtrebungen auf dem Ge⸗ biet der Zeichenkunſt kennzeichnen ſollen, ſteht die Schauſammlung der Arbeitsgemeinſchaft für neues Schulzeichnen aus Bayern, die noch viel⸗ umkämpfte Richtung Britſch. Beide Sammlun⸗ regen zu intereſſanten Vergleichen an. Ein Ur⸗ teil über die Geſamtſchau muß anerkennen. was insbeſondere die Mannheimer Zeichenarbeiten anbetrifft, daß eine ſinn⸗ und planvolle Auf⸗ bauarbeit in den einzelnen Schuljahren im Zei⸗ chenunterricht zu einer vollendeten Fertigkeit und gewifſen künſtleriſchen Höhe führen kann, die natürlich im 8255 der Schüler, insbeſondere aber in ihrer Veranlagung und ihren Fähigkei⸗ ten zugleich auch ihre Grenze finden. Aus dem Leben— für das Leben, das dürfte im Großen und Ganzen der Sinn der Ausſtel⸗ lung ſein, die in vieler Beziehung intereſſant und lehrreich iſt, und darum allen Freunden des guten Zeichnens angelegenſt zur Beſichti⸗ gung empfohlen werden kan. H. Sch. Der Verein für Naturkunde beſucht den JAd in Sandkorf Die Umgeſtaltung der Landſchaft des Sand⸗ torfer Bruches durch den FAD veranlaßte letz⸗ ien Samstag den Verein für Naturkunde an Ort und Slelle eine Beſichtigung unter der ſachkundigen Führung von Bauamtmann En⸗ ders vorzunehmen. Am Rande des Hochufers, unweit der Gärt⸗ nerei der Fa. Liefhold, blickt das Auge über eine weitere Niederung, die vom Rhein her zuerſt weſtlich verläuft, um dann allmählich in nördlicher Richtung umzubiegen. Der dunkle, Streifen in durchſchnittlicher Breite von 1 Kilo⸗ meter um das hellere und etwas erhöhte Ge⸗ lände in der Mitte, das ſchon lange in Kultur genommen iſt und. fruchtbaren Ackerboden auf⸗ weiſt. Das iſt das Arbeitsfeld des FA D. Mit ſiche⸗ Renninger die Möglichkeit, dieſes brach liegende, aber fruchtbare Gelände in Kultur zu nehmen und Gartenland daraus zu ſchaf⸗ Zeugnis ſein von der zielbewußten Tatkraft der Stadt Mannheim, die es verſteht, den Menſchen wieder zur Scholle und damit landverbunden ein neues Geſchlecht erzieht. In gewaltiger Arbeit werden weſt⸗ lich der Bahn zunächſt 60 Hektar urbar ge⸗ macht. Dabei ergaben ſich überraſchende Funde aus früheren Zeiten, welche ſofort wiſſenſchaft⸗ lich bearbeitet wurden. Mit Worten des Dankes an Herrn Bauamt⸗ mann Enders, der es verſtand, in anſchau⸗ licher Weiſe die Arbeiten des gut eingerichteten IFAD⸗Lagers zu erklären, ſchied der Verein für Naturkunde. Dank gebührt auch den Herren Prof. Dr. Strigel und Apotheker Feld⸗ hofen, welche die notwendigen aeologiſchen und botaniſchen Erläuterungen gaben. daß Sie, verehrte Renate Müller, mit einer Biographie der Katti, beim Studium dieſer Rolle nicht ſehr glücklich geworden wären.— Täuſche ich mich? Mit Handkuß— Ihr aufrichtiger Bewunderer Johann Lerſt. Wandlungen Von Guſtav Fröhlich Guſtav Fröhlich ſpielt in dem Europa⸗ Fiüm„Rund um eine Million“, der ab heute im Alhambra⸗Theater läuft, die männliche Hauptrolle. Kein ſchaffender Künſtler wird, ſofern er nicht hals⸗ ſtarrig an einer Typiſterung feſthält und feſtgehalten wird, von Wandlungen frei ſein. Um die Wahrheit zu ſagen: Es iſt für den Schau⸗ ſpieler nicht immer leicht, ſich von einer mimiſchen Vorſtellungswelt, der er ſo und ſo lange Zeit behei⸗ matet war, zu trennen. Dieſe Kriſe der Veränderung, der Wandlung ſpürt auch oft das Publikum, ohne ſelbſtverſtändlich die Urſachen klar zu erkennen. Um von meiner Entwicklungskurve zu ſprechen: Ich begann im Film als Heldenſpieler(ſo würde man wohl meinen Typus in etwas veralteten Bühnen⸗ jahren bezeichnet haben). Ich war der in Konflikten von Kapital und Arbeit verſtrickte junge Menſch in Fritz Langs„Metropolis“. Ich war der Schupo, der zwiſchen Liebe und Pflicht hin und her geworfen wird(in Joe Mays„Aſphalt“). Ich war der„un⸗ ſterbliche Lump“, jener tragiſch geniale Muſikus. Doch die Erfahrung lehrt, daß Filmſchauſpieler, die ſich auf ein Rollenfach konzentrieren, immer in Ge⸗ fahr ſchweben, zum lebenden Kliſchee zu erſtarren. Auch ich fühlte und ſpürte dieſe Gefahr! Daraus ent⸗ wickelte ſich eine gewiſſe Unſicherheit. Ich wußte nicht recht, wohin mit mir. Manche meiner Kritiker ſpürten auch die ſich vor⸗ bereitende Wandlung. Als man mir eine Luſtſpielrolle meiner ſchauſpieleriſchen Tätigkeit lag, griff ich mit Freuden zu. Der Held wandelte ſich in den„Kleinen Mann“, der ſehr häufig in ſeinem Filmſchichſal, das„Was nun“ Falladas fragte. Meine Kritiker konſtatierten befrie⸗ digt, daß der Groſchen nun gefallen ſei. Sie hatten mir, dem urſprünglich ſchweren, tragiſchen Schauſpie⸗ ler nicht zugetraut, heiter, frech, gelockert ſein zu können. Doch das Schönſte war für mich, wie das Publikum mitging. Es goutierte den tragiſchen Fröhlich und erſt recht den fröhlichen Fröhlich. In der Tonfilm⸗Komödie„Rund um eine Million“ habe ich mich nach dieſer Richtung hin ausleben dür⸗ fen. Es war wieder einmal ein große Gelegenheit für mich, einen großen ſchauſpieleriſchen Coup zu landen. 1 es mir geglückt iſt, wird die nächſte Zukunft zeigen. OIch bin in dieſem Bildſtreiſen ein junger Bank⸗ beamter, der in zwanzig Stunden mehr an roman⸗ tiſchen und realen Verwicklungen erlebt als wahr⸗ ſcheinlich ſonſt nicht tauſend Bankbeamte in 1000 Jahren. Aber das Faſzinierende der Aufgabe beſtand in der Löſung der tauſend ſchauſpieleriſchen Varia⸗ tionen. Man kann nichts Treffendes tun als den Auf⸗ bau und den Stil des Films mit Rene Clairs be⸗ zauberndem Verwechſlungsſpiel„Le milhon“ zu ver⸗ gleichen. Zumindeſt ähneln ſich beide Filme in dem Tempo, das der Autor vorlegt und in der Jagd um viel Geld, daß in meinem Falle meinem Chef von mir gerettet wird. Fuüt jeden Schauſpieler ſind gerade jene Rollen die dankbarſten, in denen er von Gefühl zu Gefühl fliegt, himmelhochjauchzend ſein darf und zu Tode betrübt. Für mich war auch dieſes Mal das Prinzip der Variationen, nicht das der Starrheit maßgebend. Die Wandlungsfähigkeit iſt alles, das Kliſchee nichts. Und meine künftige Entwicklung? Ich wünſche mir nur, daß die Aufgaben ſo verſchieden ſein mögen, wie das Leben ſelbſt es iſt. Um Gottes willen kein Fach„repräſentieren“. Es gibt nur ein Ideal, Schick⸗ fale zu geſtalten, ob von der Sonnenſeite des Le⸗ nicht. Was ich aber beſtimmt glaube, iſt das: anbot, die weltfern von dem bisherigen Themenkreis bens her oder aus tragiſchen Bezirken. Kinder retten, heißt Deutſchland rette Spenden nimmk die Kreisgeſchäftsſtell Städliſchen Sparkaſſe, Konko Nr. 3386, einbezahlt werden. n, opfert zum Winterhilfswerk! e der Ns· Volkswohlfahrt in B 1, 10 an. Spenden können auch bei der gen ſind in mancher Hinſicht bemerkenswert und faſt ſchwarze Boden zieht als bogenſörmiger rem Blick erkannte Herr Oberbürgermeiſter fen. Eine Siedlung ſoll dort aufblühen und Jahraa Si In det Boveri und zwe fernen, 1 die Maß Gröblich nahmen werden. Betriebs friede au auch für Wer 1 nicht Nu gutwillig Unſere ſeine Ehe Silbernei ſteht ſeit inſpektor Pa. A NSBO, l line geb. zeit. Der her und ner. Wir Frau ſtraße 58 Frau La Bewegun Wir grat Ei Heute, zug mit kenland u nehmer Schloßgar heim das mittag in fahren da Neuern Erzäh! ter Gottes; Luther auf Ein Mann lichen Leut Teufell; F. Baden; M Mann, ein Sturm aus Atem der Walter: Lö ter: Die Je Lebenslauf Schreckenba gin Heimat. Aus v Mit Adolf rich: Mit preußiſche e von Elkeha Weltanſchau machung. 1 Banſe: Wel des Volkstu bensgemein gelium und Staat. 19383 Ren'iehauſe Soldaten. der Führer Erinnerunge turzyn: Gen ſtus. 1933. Balbo: Der ſchiff vorau 1932. Koen piſtole. 1932. 1939. Beir Piccard: Ar — das Lan! Auf Bumm Puna da 2 adfer“ in Friis: Wilt rilla. 1933. Bevyerheſte: ſachen. Kr Wolle und? Rebholz: An Harte: Gelü Leſeha Willens. De ten Reiches Wie ſchützen Deutſchland. Haupt: Nat Leſeha niſche Blätte an ee enmee + 4 , —— en, h S. n. Ne⸗ n und Kunze, m Ge⸗ „ ſteht aft für h viel⸗ imlun⸗ rt und in Ur⸗ m Zei⸗ rtigkeit nn, die ondere higkei⸗ dürfte lusſtel⸗ reſſant eunden zeſichti⸗ . 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Co, gezwungen, einen Angeſtellten und zwei Arbeiter aus dem Betrieb zu ent⸗ fernen, weil ſie die beſtehende Staatsform und die Maßnahmen der Reichsregierung auf das Gröblichſte beſchimpft haben. Durch dieſe Maß⸗ nahmen ſollen die Unverbeſſerlichen verwarnt werden. Im Wiederholungsfalle ſieht ſich die Betriebszelle gezwungen, nicht nur die Stören⸗ friede aus dem Betrieb zu entfernen, ſondern auch für die Inſchutzhaftnahme zu ſorgen. Wer unſere Aufbau⸗Arbeit ſtört, ſoll auch nicht Nutznießer unſerer Arbeit ſein und muß gutwilligen Arbeitern Platz machen. Silberne Hochzeil Unſere Abonnenten, Herr Karl Lenſche und ſeine Ehefrau Lulſe, können heute das Feſt der Silbernen Hochzeit begehen. Herr Lanſche ſteht ſeit über 20 Jahren als Verwaltunas⸗ inſpektor in ſtädtiſchen Dienſten. Pa. Auguſt Wiesner, Amtswalter der NSBof, begeht heute mit ſeiner Ehefrau Karo⸗ line geb. Franz das Feſt der Silbernen Hoch⸗ zeit. Der Jubilar iſt einer der älteſten Bezie⸗ her und rühriger Werber des Hakenkreuzban⸗ ner. Wir gratulieren herzlichſt! 77. Geburtstag Frau Emma Lauer, Rheinau, Relais⸗ ſtraße 58, feiert heute ihren 77. Geburtstag. Frau Lauer iſt eine Vorkämpferin für unſere Bewegung und treue Leſerin unſeres Blattes. Wir gratulieren! Ein Sonderzug krifft ein! Heute, Sonntag, 12.34 Uhr, trifft ein Sonder⸗ zug mit ca. 600 Teilnehmern aus dem Fran⸗ kenland und dem Odenwald hier ein. Die Teil⸗ nehmer haben vormittags den Schwetzinger Schloßgarten beſichtigt, nehmen hier in Mann⸗ heim das Mittageſſen ein und gehen am Nach⸗ mittag ins Nationaltheater. Die Teilnehmer fahren dann 19.40 Uhr wieder zurück. Neuerwerbungen der Skädt. Bücher⸗ und Leſehalle Erzählende Schriften: Schröer: Der Strei⸗ ter Gottes; Uellenberg: Ich habs gewagt; Lienhard: Luther auf der Wartburg; Johſt: Propheten; Hauſer: Ein Mann lernt fliegen; Klepper: Der Kahn der fröh⸗ lichen Leute; Künkel: Anna Leun; Kükelhaus: Armer Teufell; Flake: Hortenſe oder die Rückkehr nach.⸗ Baden; Mayer: Deutſcher im Oſten; Elert: Ein Mann, ein Schiff und eine ſpäte Liebe; Benninghoff: Atem der Berge. Zerkaufen: Die heimliche Fürſtin; Walter: Löffler; Walter: Der Stein der Narren; Wal⸗ ter: Die Igeliade; Andres: Bruder Luzifer; Britting: Lebenslauf eines di,'en Mannes, der Hamlet hieß; Schreckenbach: Das Recht des Kaiſers; Greinz: Köni⸗ gin Heimat. Aus verſchiedenen Gebieten: uUweſon: Mit Adolf Hitler auf Feſtung Landsberg, 1933. Diet⸗ rich: Mit Hitler in die Macht. 1933. Kunckel: Der preußiſche Staatsrat. 1933. Die Reiche ſtatthalter. Hrsg. von Ekkehart. 1933. Schwarz: Nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung. 1933. Jünger: Die totale Mobil⸗ machung. 1931. Bangert: Deutſche Revolution. 1929. Banſe: Wehrwiſſenſchaft. 1933. Spann: Vom Weſen des Volkstums. 1929. Weinreich: Die Nation als Le⸗ bensgemeinſchaft. 1931. Gogarten: Einheit von Evan⸗ gelium und Volkstume 1933. Neue Kirche im neuen Staat. 1933. Beckmann: Deutſche Chriſtenfibel. 1933. Ren'iehauſen: Vom Kampf und Tod des unbekannten Soldaten. Boelcke: Boelcke, der Menſch, der Flieger, der Führer der deutſchen Jagdfliegerei. 1932. Einem: Erinnerungen eines Soldaten 1853—19233. 1933. Po⸗ turzyn: General Balbo. 1933. Lepſins: Das Haus Lep⸗ ſtus. 1933. Koſſ'nna: Die deutſche Vorgeſchichte. 1933. Balbo: Der Marſch auf Rom. 1933. Colsmann: Luft⸗ ſchiff voraus! 1933. Supf: Das neue Welterlebnis. 1932. Koenig⸗Warthauſen: Mit 20 PS und Leucht⸗ piſtole. 1932. Balbo: Fliegerſchwärme über dem Ozean. 1933. Beinhorn: 180 Stunden über Afrika. 1933. Piccard: Auf 16 000 Meter. 1933. Roß: Haba Whenua — das Land, das ich geſucht. 1933. Mehrhardt⸗Ihlom: Auf Bummel und Firſch in Kanoda. 1931. Penck: Puna da Atacama. 1933. Fleck: Mit SMe„See⸗ adler“ in der deutſchen Südſee 1899—1900. 1925 Friis: Wilde weite Arktis. 1932. Johnſon: Conao⸗ rilla. 1933. Schwitz⸗Hübſch: Nenzeit'icher Obſthau. 1933 Beverheſte: Strick⸗ und Häkelſtiche. Wollene Kinder⸗ ſachen. Kreuzſtichſti“ereien. Spotrliche Wollmoden. Wolle und Angora. Pullover für Damen und Herren. Rebholz: Anleitung zum Obſtbau. 1929. Gardeler u. Harte: Geländeturnen. 1933. Leſehalle: Schriften zur Zeit: Der Triumph des Willens. Deine Stellung in der neuen Kirche des Drit⸗ ten Reiches. Gaskampfſtoffe und Gasvergiftungen. Wie ſchützen wir uns? Sechs Bekenntniſſe zum neuen Deutſchland. Frick: Bevölkerungs⸗ und Raſſepolitik. Haupt: Nationalerziehung. Leſehalle: Zeitſchriften: Deutſche Technik; Rhei⸗ Einer für Alle! 1. Spende der Poſtbeamten. Nach einer Ver⸗ einbarung zwiſchen Reichspoſt und Reichsfüh⸗ rung des WoW wird unter den Poſtbeamten eine eigene WHW⸗Sammlung durchgeführt, deren Reinertrag der Reichsführung zufließt! Unſere Aufgabe in Baden iſt es lediglich, den Poſtbeamten die Plaketten monatlich auszuhün⸗ digen. Zur Tder 588 Handhabung——— wir heute mit der D Karlsruhe für Baden folgendes vereinbart: Die Poſtämter ſetzen ſich jeweils mit den zu⸗ ſtändigen Kreisführern des WHwW zwecks Aus⸗ händigung der Plaketten in Verbindung. Zum Nachweis über die Spenden werden jeweils ge⸗ naue namentliche Liſten der Spender den Krei⸗ ſen vorgelegt unter Nennung der Spendeſumme. Die Ausgabe der Plaketten erfolgt genau wie bei allen übrigen Spendern monatlich und bei einem monatlichen Spendenbeitrag von 1 RM. an aufwärts. Damit die Landesführung über die nach Berlin fließenden Spendenſummen ins Nun iſt der letzte Tag erſchienen! Wie blickt der Himmel trüb darein, Und trüber noch ſind eure Mienen, Es muß ja heut geſchieden ſein! Die ganze Welt ſcheint heut zu trauern, Als könnt ſie euren Schmerz verſtehn, Laut rauſcht der Neckar an den Mauern, Das Lied vom Auseinandergehn. Die Schlußworte dieſes alten Tübinger Bur⸗ ſchenliedes paſſen ſo recht in dieſe Tage, da die Handels⸗Hochſchule Mannheim in hieſiger Stadt ihre Pforten ſchließt, um nach der nahen Muſen⸗ ſtadt Heidelberg überzuſiedeln. In Verfolgung der hohen Ziele des neuen Deutſchland, in dem gewaltigen Streben nach politiſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Kompaktheit in allen Dingen des öffentlichen und privaten Lebens hat ſich die badiſche Staatsregierung veranlaßt geſehen, dieſen Schritt gutzuheißen und zu befürworten! So iſt es zu Beginn des Winter⸗Semeſters 1933/34 zur Tatſache geworden, daß ſich die Handels⸗Hochſchule Mannheim und mit ihr ihre Corporationen, von der alten Muſenſtadt trennen, um in Heidelbergs Mauern zu neuem Leben und Schaffen ſich niederzulaſſen. Ueber 25 Jahre hat die Rhein⸗Neckarſtadt ihre Hoch⸗ ſchule und ihre Studenten beherbergt. Schwere Zeiten haben Hochſchule und Corporationen ſeit 1914 hinter ſich gebracht, Zeiten, deren Ueberwindung für die Corporationen um ſo ſchwieriger waren, da ſich der farbentragende Student in der Fabrikſtadt Mannheim noch nicht durchgeſetzt hatte, und die Politik jener Tage in kraſſem Widerſpruch ſtand zu natio⸗ nalem, ſtudentiſchem Tun. Nicht vergeſſen ſind die Verbote und Geſetze, die das Ende des Corporations⸗, vor allem aber des Waffen⸗ ſtudententums, bedeuten ſollten. Doch auch zu dieſer Zeit ſiegte die Opferbereitſchaft und der tiefgefühlte Glaube an ein neues, beſſeres Deutſchland der deutſchen Jugend über den Vernichtungsgedanken marxlſtiſcher Regenten. Unter den waffenſtudentiſchen Corporationen, Die Landesführung des Winferhilfswerks des Deukſchen Volkes 1933/34, Gau Baden, gibt folgendes bekannt: Alle für Einen! Bild geſetzt wird, ſind die Poſtſpendenliſten je⸗ weils immer ſofort an die Landesführung weiterzugeben. Mit der Reichsbahn wird wohl ein gleiches Abkommen getroffen werden. 2. Veranſtaltungen Dritter, die mit einem Reinertrag zugunſten des WoW aufgezogen werden, werden künftig von den Bezirksämtern nur dann genehmigt werden, wenn der Kreis⸗ führer des WchW ſeine Zuſtimmung gegeben hat. Zuſtimmungen ſind nur dann zu erteilen, wenn ein entſprechender Reinertrag erwartet werden kann. Der Reinertrag einer ſolchen Ver⸗ anſtaltung iſt unter Kontrolle durch die Kreis⸗ führer örtlich zu vereinnahmen. 3. Eintopfgericht. Der Beſitz einer Plakette be⸗ deutet für den Beſitzer keine Ablöſung hinſicht⸗ lich der Eintopfgericht⸗ Sammlung. Die Erſpar⸗ nis des Eintopfgerichtes uſw. muß von jedem deutſchen Volksgenoſſen an das WoW geſpendet Zum Abſchied werden. an erſter Stelle im Kampfe um die Erhaltung deutſch⸗ſtudentiſcher Art das Corps Hanſea zu nennen, das mit der Handels⸗Hochſchule in die⸗ ſem Jahre ſein B. Beſtehen feiern kann. Ein halbes Menſchenalter hindurch hat das Corps Hanſea in Mannheim um die Erhaltung der waffenſtudentiſchen und nationalen Belange ge⸗ kämpft und iſt nicht müde geworden, allen„⸗ bilden und Nöten zum Trotz, den geraden Wog ſich frei zu machen, der zum erſehnten Ziele führte. Immer und immer wieder fanden ſich kerndeutſche Menſchen, die ſich auch in ſchwerſten o itiſchen Tagen in Verfolgung ihrer hohen Ideale und Ziele, nicht ſcheuten, das grün⸗gold⸗ rote Band und den roten Stürmer durch Mann⸗ heims Straßen zu tragen. So manchem lieben Corpsbruder wird heute leiſe Wehmut ins Herz ſchleichen, wenn er ſich mit dem Gedanken vertraut machen muß, daß ſeine alte Muſen⸗ ſtadt, die Stadt der Türme und Schlote, nicht mehr der Wohnftz ſeines lieben Corps iſt, es nicht mehr ſein kann. Wenn auch das Corps Hanſea mit Beginn des kommenden Winter⸗ Semeſters nach Heidelberg überſiedelt, ſo wird es jedem alten Mannheimer Studenten den⸗ noch möglich ſein, gelegentlich ſeiner Anweſen⸗ heit in der neuen Muſenſtadt ſeine ihm lieb gewordene Ouadratſtadt aufzuſuchen, um an Ort und Stelſe alte Erinnerungen und Erleb⸗ niſſe auszutauſchen und neu zu erleben. Die jüngeren Semeſter aber werden freudigen Herzens in die romantiſche Stadt urdeutſchen ſtudentiſchen Lebens und Treibens eilen, um dort, eingedenk der in Mannbheims Mauern verbrachten Semeſtern, der Tradition des Hei⸗ delberger Corporations⸗ und Waffenſtudenten⸗ tums in würdigſter Weiſe gerecht zu werden. So größt Corps Hanſea zum Abſchied Stadt und Bürger ſeiner alten alma mater mit dem Wahlſpruch des Corps: Semper prorsus, nunquam retrorsus. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Möge ein gütiges Schickſal walten, daß die⸗ ſer Abſchiedswunſch für beide Teile zur Ver⸗ wirklichung werde und ſo zum Nutzen und Segen unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes Verſammlung des Angel⸗Spork⸗ vereins Mannheim⸗Neckarau Der Angel⸗Sportverein hatte ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung eingeladen. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden wurden die Richtlinien des Reichs verbandes Deutſcher Sportangler e.., Berlin, bekanntgegeben, dem der Verein ab 1. Ottober 1933 beigetreten iſt. Zum Führer wurde Sportfreund Karl Seubert ernannt. Zu Unterführern wurden die Sportfreunde Philipp Vetterolf als ſtellvertre⸗ tender Führer, Guſtav Dobler als Kaſſier und Eduard Ernſt als Schriftſührer durch Handſchlag verpflichtet. Der Führerring legte das Gelöbnis ah. treu und mit allen Kräften an der Idee des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland mitzuarbeiten. Mit einem dreifachen„Sleg⸗Heil“ auf unſeren oberſten Führer Adolf Hitler wurde der Akt beendet. Im Anſchluß hielt der Führer des Kreiſes Unterbaden des RDe ein längeres Referat über Zweck und Ziel des RDoS. Pg. Sportfreund Scheurer fand den Bei⸗ fall der geſamten Mitgliedſchaft. Seine Ausführungen, die von einer genauen Kenntnis der Materie dez Sportanglers zeugten, weckten wieder die Hofſnung auf eine beſſere Zukunft. Zum Schluſſe beſtimmte der Führer, daß der Eintritt zum RDoe aus der Vereins⸗ kaſſe bezahlt wird und RM. 10.— für das Winter⸗ hilfswerk zu überweiſen ſind. Mit einem dreifachen „Sieg⸗Heil“ auf unſeren Volkskanzler und die Zu⸗ kunft des Angelſportes endete die eindrucksvolle Ver⸗ ſammlung. Der Gedanke der deukſchen Volks⸗ gemeinſchaft im Ausland Die Deutſche Geſandtſchaft, Konſulatsabtei⸗ lung, Iſtambul(Türkei) beauftragte im Namen der Motoren⸗Werke Mannheim.⸗G. einen Herrn Dr. jur. Leo Schoenmann(Arier!), Iſtambul⸗Galata, Hürriet⸗Han 9/10, mit der Prüfung eines Verkragstextes, für welche Ar⸗ beit Herrn Dr. Schoenmann ein Honorar von RM 20 zuſteht. In hochherziger Weiſe hat genannter Herr zugunſten des deutſchen Winterhilfswerks auf dieſe RM 20.— Verzicht geleiſtet. Herrn Dr. Schoenmann ſei hiermit herzlich gedankt. Was iſt los? Nationaltheater: Nachmittags⸗Vorſtellung.„Der Vetter aus Dingsda“, Operette von Ed. Künneke. Anfang 15.00 Phr. „Annelieſe von Deſſau“, Operette von R. Winterberg. Miete A. Anfang 20.00 Uhr. Planetarium: 16.00 Uhr Vorführung.— 17.00 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag„Kometen und Meteore!. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16.00 Uhr Nachmittags⸗ Kabarett⸗Stunde. 20.15 Uhr Neun Kabarctt⸗ und Varieté⸗Attraktionen. Meiſtergeiger Gietmann mit Soliſten. Altes Rathaus: Pilz⸗Ausſtellung. Geöffnet von—18 Uhr. Harmonie D 2, 6: Zweite Natlonale Schachwerbe⸗ woche.—.00 Uhr Wettkampf Mannheimer Schach⸗ elub— Schachvereinigung Ludwigshafen an 40 Brettern.— Nachmittags Gelegenheit zu freiem Spiel.— 20.30 Uhr: Bunter Abend mit Tanz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr zur Weinleſe in die Pfalz mit Kellerei⸗ und Kelter⸗ Beſichtigung. Tanz: Kabarett Libelle, Pavillon Kaiſer, Friedrichs⸗ part. Am Mittwoch, 25. Oktober, beginnt die Vor⸗ tragsreihe: Hermann Maria Wette:„Voll⸗ endung der polyphonen Stilgeſetze im Geſtalten Joh. Seb. Bachs“. Wöchentlich einſtündig; je⸗ weils Mittwoch 18.30 bis 19.30 Uhr(nicht 19 bis 20 Uhr) im Hörſaal 7.— Für Gaſthörer zugänglich(Honorar 10 RM. für die ganze Vortragsreihe). Anmeldungen werktöglich von und von 16—18 Uhr im Sekretariat A„ O. Der in unſerer geſtrigen Ausgabe u. a. ge⸗ brachte Hinweis auf die ſinnvolle Schaufenſter⸗ dekoration betrifft natürlich das Hutgeſchüft Moritz Abel, M 2, 10, nicht wie angegeben. E 3, 16. 2* In unſerem Aufſatz„Sozialismus der Tat“(HB Nr. 272), der das Siedlungsprojekt des Großkraftwerks Mannheim AcG behandelt. iſt feſtzuſtellen, daß nicht Architekt Plattner, ſondern Architekt Platen der Arbeitsgemein⸗ ſchaft angehört. Geſchäftliches. Vortrag für Hausfrauen. Ein wichtiger Vortrag über Glanzplätten und Wäſchebehandlung findet am Montag, 23. Okt., 4 und 8 Uhr, im„Caſino“⸗Saal ſtatt. Alle vorkommenden Arbeiten, wie neuzeitliches Waſchen, Einſtarken, Anplätten, Glätten und Formen, werden erläutert und praltiſch gezeigt. Der Beſuch die⸗ ſes lehrreichen Vortrages iſt für jede Hausfrau und ſich erfüllen möge. Mit„Heil Hitler“ in die Tochter außerordentlich wertvoll. Der Eintritt iſt frei. niſche Blätter; Der Tanzkreis. die nun eine neue alma mater beziehen, iſt mit! Zukunft! Jede Dame erbält eine Ueberraſchung. F IXeIAIS es — A K& Woos 8 XVN Wssos Wode J Woodoe Sne2 — 2 4 8 Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 22. Oktober 1933 Arbeitsbeſ Der Plan, das Hamburger Gängeviertel zu ſanieren, wirkte beiſpielgebend für eine Reihe deutſcher Städte, die ebenfalls in den ſtädte⸗ baulichen Abteilungen ihrer Aemter derartige Pläne bearbeiten. In Mannheim ſind ſolche Gedanken nicht neu. Schon vor einigen Jahren bearbeiteten einige Architekten Vorſchläge zur Sanierung von Altſtadtteilen. Sie erreichten damals, daß der Plan in den Beratungszim⸗ mern gewürdigt wurde und— darin ſtecken blieb. Die Arbeitsgemeinſchaft, die das Entgegen⸗ kommen des Oberbürgermeiſters für ſich hat, ſetzt ſich aus den Architekten zuſammen: Dr. W. Hoffmann, W. Leonhardt, Regie⸗ rungsbaumeiſter Chr. Schrade und Regie⸗ rungsbaumeiſter H. Thoma. Vier Baublöcke werden zuſammen⸗ gefaßt Die zunächſt zur Sanierung ins Auge ge⸗ faßten Stadtteile ſind die Quadrate H 3, H 4, J 3 und 3a, J 4 und 44a. J 3 und za, ſowie J 4 und 4a ſind eigentlich jeweils ein Quadrat, ſie ſind durch eine Gaſſe getrennt, die den Verlauf des früheren Stadtringes einhält. Durch die Zuſammenfaſſung dieſer vier Baublöcke oder Quadrate, wie wir in Mannheim ſagen, zu einem einzigen, in ſich geſchloſſenen Block, wer⸗ den die Verkehrsverhältniſſe als erſtes bedeu⸗ tend verbeſſert. Die vielen hemmenden Kreu⸗ zungen fallen weg, die Straßen rings um den Baublock werden breiter. Die jetzigen Baublöcke ſind bis zum äußerſten ausgenutzt, Hofraum iſt faſt nicht mehr vor⸗ handen. Etwas weniger Hygieniſches, die kör⸗ perliche und ſeeliſche Geſundheit ſtärker Zer⸗ ſtörendes kann man ſich kaum denken. Ein aufgelockerter Wohnblock ſoll an die Stelle tre⸗ ten mit Spielplätzen für die Kinder. Fünf⸗ geſchoſſige Bauten erheben ſich längs den äuße⸗ ren Verkehrsſtraßen, viergeſchoſſige Häuſer längs den inneren Wohnſtraßen. Zwiſchen den Hauszeilen ſind 1½ß eſchoſſige Werkſtätten⸗ bauten vorgeſehen. Die Häuſer erhalten ein ausgebautes Dach⸗ geſchoß. Das im Modell dargeſtellte Flachdach wird nicht ausgeführt. 560 Wohnungen und 32 Läden werden auf dieſem Areal neu erſtehen. Der jetzige Beſtand von 600 Wohnungen iſt unge⸗ ſund, die Wohnungsdichte dieſes Stadtgebietes iſt übertrieben. An der Peripherie der Stadt werden die fehlenden Wohnungen neu erſtehen müſſen. Da das Bauvorhaben in Etappen ausgeführt werden ſoll, wird es möglich ſein, die Beſitzer der alten Wohnungen in leerſtehenden Stadt⸗ wohnungen unterzubringen. Im Lameygarten hat Mannheim ein leine⸗ res, aber begrüßenswertes Beiſpiel einer ſol⸗ chen Auflockerung inmitten der Stadt. Aber ge⸗ rade in dem Jungbuſchviertel iſt dieſe Auflocke⸗ rung nötig. Die neuen Wohnungen werden aus zwei und drei Zimmern beſtehen, mit Küche und Zu⸗ ehör. Arbeitsbeſchaffung für Tauſende „Die Frage der Finanzierung iſt die wichtigſte Frage des Projektes. Da nach Berechnungen 4500 Arbeiter als direkt Beſchäf⸗ tigte in Frage kommen, iſt auf Unterſtützung von ſeiten der Behörden zu rechnen. 850 000 Mark würden an Erwerbsloſenunterſtützung eingeſpart, ſo daß auch auf Hilfe aus der Er⸗ werbsloſenfürſorge zu rechnen iſt. Im übrigen ſoll eine Geſellſchaft gegründet werden, die ein eigenes Kapital von 400 000 M. zur Verfügung ſtellt. affung durch Altſtadtſanierung Die Mannheimer Filsbach ſoll verſchwinden So ſieht jetzt die Altſtadt aus! Der Geſamtaufwand für dieſes Projekt wird 5,3 Millionen RM. betragen. Ohne Zweifel iſt durch die gute Stadtlage Ge⸗ währ zur raſchen Vermietung der Wohnungen und Läden gegeben und die Rentabilität ge⸗ ſichert. In den Kreiſen der Geſchäftsleute hat dieſes Projekt großen Anklang gefunden. Das beweiſt Modellphoto der neu zu erſtellenden Baublöcke die Bereitwilligkeit vieler Geſchäftsleute ſich an der Finanzierung zu beteiligen. Um möglichſt viele Firmen an den Arbeiten zu beteiligen, ſollen jeweils zwei Häuſer an je einen Handwerker vergeben werden, das heißt, daß beir 64 Häuſern, von jeder Handwerker⸗ beruſsgruppe je 32 Geſchäfte Arbeit erhalten. Die baldige Inangriffnahme dieſer Arbeiten wäre ſehr erfreulich. Sie brächte nicht allein für viele Tauſende Arbenn und Brot, ſondernr ſie würde emen Siadtieil, der im Ruf ſteht, die zweiferhafteſten Clemente unſerer Stadt zu be⸗ herbergen, zu einem würdigen Teil Mannheims machen. Die Verwirklichune dieſer Pläne liegt nicht zuletzt im Intereſſe der Hauseigentümer dieſes Bezirkes. Ihr Eigentum hat oft nur noch den Grundſtückswert. Jetzt iſt die Möglichkeit ge⸗ geben, die Grundſtücke als Beitrag zum Bau⸗ kapital mitzubringen und ein Haus zu erhalten, das den heutigen Anforderungen in jeder Weiſe genügt. +. Spendenliſte Für die Winterhilfe wurden gezeichnet: RM. 22.50 heim 250.— Beamten des Bad. Vermeſſungsamtes monatl Angeſtellte der Fa. Baſſermann u. Co. Mann⸗ Sterbeunterſtützungskaſſe der Spiegelſabrit Sahhhh 60.— Württ. Hohenzollerſche Brauerei⸗Geſellſchaft 5000.— Dr. Chriſt, Mannheim Für die nationale Arbeit: RM. Fa Geſchw. Asberg 6251 Angeſtellte der Fa. Geſchw. Alsberg. 70.88 Angeſt. und Arbeiter der Fa. Gebr. Feibel⸗ F Angeſtellte und Arbeiter der Fa. Frankl u. 27.50 Belegſchaft der Osram Gmbh. 79.65 Belegſchaft der Samt u. Seide Gmbh. 68.— Angeſtellte und Arbeiter der Sulzer⸗Central⸗ heizungen Gmhy. 318.80 F Angeſt. der Fa. Aug. Zeeb, Mannheim 30.— Für die Brandgeſchädigten von Oeſchelbronn: RM. Betriebsz. der Fa. Walter Landauer,'iheim 12.30 Kartoffelausgabe der Ortsgruppe Humboldt. Ab Montag, den 23. Oktober 1933, vormittags 8 Uhr, beginnt die Kartoffelausgabe für die Hilfsbe⸗ dürftigen, die ſich bei der NS⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Humboldt, angemeldet haben, nach falgender Einteilung: Alte Schenker⸗Halle bei der Güterhallenſtraße. Montag: von—12 Uhr, Gruppe A und B; von—5 Uhr, Gruppe C von Nr.—251 einſchl. Dienstag: von—12 Uhr, Gruppe C Nr. 252—451 einſchl.; von—5 Uhr, Gruppe C Nr. 452 bis Schluß. Büssins-MAG- Diesel 4117 K zuverlässig wirtschaftlich oeutsche Gualitãtsarbeit Hauptvertretung: Aurepa, luloreparafar- uni Handesges, n. b.. FHMannneim, Senestribe 12„ Telefon 275 45/46 D—————————————————————————————— Wie Urbano zum zweikenmal enk⸗ deckt wurde Urbano hatte in allen großen Theatern Ita⸗ liens glänzende Erfolge erzielt. Dann gaſtierte er vier Jahre in zwei Weltteilen und wurde ————————— im Konzertſaal und an den großen Opern als neuer Battiſtini gefeiert. Endlich gönnte er ſich im Sommer Ferien in Viareggio.— In einer herrlichen Vollmondnacht ruderte er im Ge⸗ wande der einheimiſchen Fiſcher ins Meer hinaus. Draußen ließ er Bellinis Sieg„Bel sogno beato“ über die weite, glitzernde Fläche erſchallen. Da hörte man ſchwere Ruderſchläge. „Amico, amico“, rief es durch die Nacht.„Wa⸗ rum willſt du dir als Fiſcher dein karges Brot verdienen? Warum gehſt du nicht zur Oper? Warum läßt du deine Stimme nicht ausbilden und wirſt Sänger?!!“ Vom ſSpielplan Heute wird„Annelieſe von Deſſau“ zum letzten Mal gegeben. Auf die Aufführung der Operette„Der Vetter aus Dingsda“, die am Sonntag⸗ Nachmittag im Nationaltheater zu volks⸗ tümlichen Preiſen ſtattfindet, wird nochmals hingewieſen. In der Aufführung von„Cavalleria ruſticana“ am Montag ſingt Vally Brückl vom Staatstheater Stuttgart wieder die Par⸗ tie der Santuzza, da die Erkrankung von Moje Forbach nach andauert. Vorkrag von Herrn Prof. v. Pauer in der Skädt. Hochſchule für Muſik und Theater Nächſten Freitag, 27. Oktober, 20 Uhr, wird Profeſſor von Pauer, der Vorſteher der Meiſterklaſſe für Klavier, einen Vortrag mit Erläuterungen am Flügel halten: „Gedanken zur muſikaliſchen und techniſchen Ausbildung des Klavier⸗ ſpielers“. Zu dieſem Vortrag werden Gaſt⸗ karten zum Preiſe von einer Mark im Sekre⸗ tariat der Hochſchule und bei Heckel ausgegeben. Aufnahmeprüfungen Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß das Konſervatorium an der Städt. Muſikhochſchule ſeine Aufgabe darin ſieht, die Schüler für die Aufnahme in die eigentliche Hochſchule vorzubereiten. Es wird dabei der größte Wert auf eine gediegene all⸗ gemein⸗ muſikaliſche Erziehung, insbeſondere auf eine grundlegende Gehörbildung, gelegt. Für den Unterricht im Konſervatorium werden ebenfalls nur erſte Lehrkräfte eingeſetzt. Für das Winterhalbjahr(gerechnet vom 1. Novem⸗ ber 1933 bis 31. März 1934) finden nochmals Aufnahmeprüfungen ſtatt, wie aus der Anzeige in der heutigen Ausgabe zu erſehen iſt. An⸗ meldungen zu dieſen vorläufig letzten Auf⸗ nahmeprüfungen am Donnerstag, 26. und Freitag, 27. Oktober werden werktäglich im Sekretariat entgegengenommen. Die Vier Nachrichker Der Eſel iſt los! Wir haben das weiche, mutloſe Dahinvegetie⸗ ren einer kraftloſen Epoche überwunden. Noch nie hat geſunde, junge Kraft ſo hoch im Kurs geſtanden wie jetzt. Jetzt gilt es, das deutſche Theater zu erneuern. Wieder aufzubauen, was ſchon beinahe verloren war, der Zeit einen Ausdruck auf der Bühne zu geben, mit der deutſchen Bühne das deutſche Volk zurückzu⸗ erobern, zu ſich ſelbſt! Zeittheater war ein Schlagwort geworden und bedeutet nichts an⸗ deres als Zerſetzungstheater. Aber die Zeit der ſogenannten Tendenzſtücke iſt vorüber an ihre Stelle tritt echte Volkskunſt, treten die ernſten Arbeiten des kulturellen Aufbaus und tritt für! Stunden der Entſpannung von Kampf und Ar⸗ beit der Humor, die launige Selbſtkritik. Der Eulenſpiegel, der in jedem Deutſchen ſteckt, hält ſich ſelbſt und der Zeit den Spiegel vor. Es iſt vielleicht einer der Hauptweſenszüge unſeres Volkes, der Mut zur Selbſtkritik. Der Humor und der freie Blick in unſer Inneres haben uns Deutſchen immer geholfen, unſere Fehler zu ſehen. Haben uns lächeln gelehrt und— es beſſer machen. Vier junge Deutſche erobern mit der Friſche der Jugend, mit dem Elan einer neuen Generation das deutſche Theater. Es iſt heute nicht mehr nötig die Vier Nachrichter dem Publikum vorzuſtellen, aber es iſt nötig, das klar auszudrücken, was wir alle, die wir die Vier Nachrichter kennen, empfinden. Hier iſt ein neues Zeittheater, eine Kritik an der Zeit, die jetzt mit ſo kräftigem Willen umgeſtaltet und zur Geſundung geführt wird. In Eiſenbahn⸗ zügen, Warteſälen, fliegnd und fahrend im un⸗ nötig ſauſenden Tempo der Zeit iſt das neue Stück der Vier Nachrichter entſtanden. Hier iſt keine grübleriſche Vergrabenheit, kein verſtaub⸗ tes Literatentum, hier iſt ein geſunder, witziger, ſprühender Dialog entſtanden, ein Spiel, ſo er⸗ ſtaunlich gelöſt und beſchwingt, daß dieſe Be⸗ ſchwingtheit um ſich greift und das Publikum zu einem geradezu fanatiſchen Beifall hinreiſt. „Der Eſel iſt los“, heißt das neue Stück der Vier Nachrichter und mit ihm haben ſie einen großen Schritt aufwärts getan. Der Kampf gegen das Philiſtertum, gegen den Kitſch wird wieder in einer ungemein witzigen, nie ver⸗ letzenden Art aufgenommen, und wir fühlen, daß dieſe jungen Menſchen in ihrem witzigen, geiſtreichen Spiel mit uns und für uns kämpfen. Ständige Darbietungen: Städt. Schloßmuſeum; 11—17 Uhr geöfnet. Naturalienkabinett im Schloß: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Städtiſche Kunſthalle: 11—16 Uhr geöffnet. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völlerkunde im Zeughaus: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. ———j— Jahrgang Wenn d vunkt errei der zu Ater feſtſtellen ki tiger Verb auf der ga wieder hat erzeugu in ihrem ergoſſen. D Dumping, Völker, die ganz oder hatten bil alle Märkt waren, ſich ßen. Jetzt paniſche Ex Märkten, a die Ware ſelbſt in G zum Erlieg Bis zu ei ſich dieſer Maſſen ſii Marſch ge waren. Volk, deſſer ſich rechtze gerade unf ſtigen Kräf bedroht we ſere hochwe dard eines ſchnittsarb⸗ Hilfe eben Völker. 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Oktober 1933 Deutſche Wohnkultur Wenn die Weltwirtſchaftskriſe ihren Tief⸗ punkt erreicht haben wird und die Völter wie⸗ der zu Atem kommen, wird man zurückſchauend feſtſtellen können, daß ſich die Qualität wich⸗ tiger Verbrauchsgüter im Laufe dieſer Jahre auf der ganzen Welt verſchlechtert hat. Immer wieder hat ſich die Sturzwelle der Maſſen⸗ erzeugung großer Wirtſchaftsvölker über die in ihrem Handeln beengten kleinen Nationen ergoſſen. Das ruſſiſche Dumping, das japaniſche Dumping, die Schleuderverkäufe vieler anderer Völter, die den Verkauf irgendeines Artikels ganz oder zum Teil monopoliſteren wollten, hatten billige und ſchlechte Waren auf alle Märkte gepumpt, die nicht in der Lage waren, ſich rechtzeitig durch Zölle zu verſchlie⸗ ßen. Jetzt iſt ein Höhepunkt erreicht. Der ja⸗ paniſche Export hat auf beinahe allen aſiatiſchen Märkten, aber auch in Afrika und Südamerika die Ware der weißen Raſſe verdrängt und ſelbſt in Europa die eingeſeſſenen Induſtrien zum Erliegen gebracht. Bis zu einem gewiſſen Grade wird jedes Voll ſich dieſer Entwicklung anpaſſen müſſen. Die Maſſen ſind in allen Staaten politiſch in Marſch geſetzt und ſte brauchen M aſſen⸗ waren. Aber es iſt doch für das deutſche Volk, deſſen Stolz ſeine Wertarbeit iſt, geboten, ſich rechtzeitig die Frage vorzulegen, ob nicht gerade unſere beſten wirtſchaftlichen und gei⸗ ſtigen Kräfte durch eine derartige Entwicklung bedroht werden. Wir können einfach nicht un⸗ ſere hochwertigen Arbeiter auf den Lebensſtan⸗ dard eines japaniſchen oder ruſſiſchen Durch⸗ ſchnittsarbeiters verweiſen, um dann mit ihrer Hilfe ebenſo billig zu produzieren, wie dieſe Völler. Es wird Zeit, eine Warnungstafel auf⸗ zurichten: Schalten wir uns gleich mit dem Wirtſchaftsethos ſolcher frem⸗ den Raſſen, ſo beginnen wir ein Wettrennen aufeiner Ebene, in der ſie uns beſtimmtüberlegen ſind. Zu der Autarkie, die in unſeren Tagen Schickſal geworden iſt, gehört eine lebhafte Werbung für hochwertige Arbeit, damit ſich der ein⸗ heimiſche Markt vom Weltmarkt, auf dem alles verſchleudert wird, nicht nur durch die äußer⸗ liche Zollmauer, ſondern auch durch die in⸗ nere Wirtſchaftsgeſinnung unter⸗ ſcheidet. Je mehr die Einfuhr ausländiſcher Waren in Deutſchland zurückgeht, weil gleich⸗ zeitig mit der Not auch das Gewiſſen des deut⸗ ſchen Käufers erwacht, der auf Grund volks⸗ wirtſchaftlicher Schulung zunächſt Ware bevorzugt, um ſo notwendiger wird es, daß neben der Propaganda zum Verbraucher hin: Kauft deutſche Ware! eine zweite Propaganda vom Verbraucher her zum Erzeu⸗ ger geht: Schafft Qualitätserzeug⸗ niſſe! Dieſer Ruf nach Qualitätswaren wird, nach⸗ dem der Nationalſozialismus dem wirtſchaft⸗ lichen Peſſimismus den Kampf angeſagt hat, mehr und mehr exhöxt, Gexade in der Woh kultur wurden von fkrupekloſen“ Geſchäfte⸗ machern Sünden begangen, die nur durch die wieder gut gemacht werden können. Verwirklichung eines zielbewußten W oönflils Die neu nach Mannheim zugezogene Firma Telkamp, die ſeit dem Jahre 1894 in Hei⸗ delberg als ſolides Haus für Inneneinrichtung einen guten Ruf hat, gibt in ihrer Ausſtellung in den Räumen in O3, 1 eine Vorſtellung von neuzeitlichem Wohnen.— Das väterliche Geſchäft wurde von den beiden Söhnen übernommen und in guten fachmänni⸗ ſchen und kaufmänniſchen Prinzipien geführt. Theater-Rundſchau Wahlkampf und Theaterbeſuch Mit nicht geringen Sorgen ſehen die deut⸗ ſchen Theaterdirektoren dem bevorſtehenden Wahllampf entgegen, der von neuem den an und für ſich nicht guten Theaterbeſuch beein⸗ trächtigen könnte. Ein beſonderes Sorgenkind in den Dispoſitionen der Theater iſt natürlich der Wahltag ſelbſt, an dem jedermann auf die Wahlreſultate warten wird und niemand Ruhe und Zeit verſpüren dürfte, ins Theater zu gehen, Der neue, als beſonders umſichtig be⸗ iannte Leiter der Berliner Plaza, Hanns Schulz⸗Dornburg, der bei drei Vorſtellungen an Sonn⸗ und Feiertagen immer noch in der glück⸗ lichen Lage iſt, in ſeinem Haus 8000 bis 10 000 Beſucher zu zählen, hat— ſo melden die Theater⸗Depeſchen— für den Wahltag eine Lö⸗ ſung gefunden, die, rechtzeitig belannt gegeben, no und dort im Reich Schule machen dürfte. Schulz⸗Dornburg läßt am Wahltag die programmäßige Abendvorſtellung ausfallen und veranſtaltet dafür bei ganz billigen Prei⸗ ſen einen„Bunten Abend mit Bekanntgabe der Wahlreſultate“. Das Publikum, das alſo auf dieſe Weiſe das Angenehme mit dem MRütz⸗ lichen verbinden kann, wird ſicherlich in Maſſen in die Theater ſtrömen, die eine derartige An⸗ kündigung für den Wahltag zu bringen wiſſen. Ein neu bearbeiteter Flotow! „Sein Schatten“, deutſche Spieloper von Fr. von Flotow, muſikaliſch neu bearbeitet von Herbert und Siegfried Scheffler. Die Uraufführung brachte das Hamburger Sbaatstheater. Neuentdeckungen alter Opern ſind nicht immer glücklich, oft auch dann nicht, wenn ſie künſtleriſch gut neu lbearbeitet wur⸗ den. Flotows Oper ſcheint eine Ausnahme zu werden. Siegfr. Scheffler entſchlackte die Muſik und ließ doch die weſentlichen Elemente in ihrer Reinheit beſtehen. formte das Ganze um zu einer Nummernoper mit Chor und ſchrieb aus Beſtandteilen der Oper eine Ouvertüre. deutſche Gexade in der Wohn⸗ Philipp Telkamp beſchäftigt in ſeiner Möbelfabrik ſchon über 100 Arbeiter. Das von der jüdiſchen Firma Reutlin⸗ ger bisher geführte Haus wurde von den Her⸗ ren Telkamp und Erdmann gekauft und ſteht jetzt unter der Leitung dieſer Herren. Es 0 73 jetzt ein chriſtliches und deutſches Ge⸗ ſchäft. Die Firma Telkamp, die ſich bisher immer um die Förderung deutſcher Wohnkultur be⸗ mühte, hat in Mannheim als beſonders Wich⸗ deutſche Werkſtättenabteilung einge⸗ richtet. Der Umbau des Hauſes vollzog ſich innerhalb drei Wochen und wurde mit über 40 hieſigen Handwerksleuten durchgeführt. In der Hoffnung auf ein freies Deutſchland haben die jetzigen Beſitzer weder Mühe noch Köſten geſcheut, um den Mannheimern ein Möbelhaus zu ſchaffen, in welchem man Möbel —5 beſter Ausführung in jeder Preislage fin⸗ et. Das Haus verfügt über mehr als 100 Aus⸗ ſtellungsräume, die nach beſten innenarchitekto⸗ niſchen Prinzipien eingerichtet ſind. In ihnen ſtehen die Schätze, die jetzt der Beſichtigung frei ſtehen. Die Ausſtellung, die unter dem Motto: „Feſte im Heim“ aufgebaut iſt, zeigt in beſter deutſcher Werkarbeit die Abkehr vom ge⸗ Warum lieſt der Leben des Dolkes verſchwunden. Kampfzeitung. unterrichtet. Berufsorganiſation intereſſieren. * Die textliche Geſtalming beſorgte ſein Bruder Herbert glücklich. Richard Richter als muſikali⸗ ſcher Leiter, Rudolf Zindler als Regiſſeur fühl⸗ ten ſich ausgezeichnet in den Geiſt der Neu⸗ ſchöpfung ein. Der Beifall deutete auf einen kommenden bedeutſamen Erfolg hin. Ein politiſcher Dramatiker des Heute „Willi Faber“, ein Schauſpiel von Walter Tießler, deſſen Uraufführung im Stadtthea⸗ ter Halle ein großer Publikumserfolg war, iſt ein Drama des Entſtehens nationalſozialiſti⸗ ſchen Willens und zugleich ein Dokument na⸗ tionaler Erziehungsarbeit, wie ſie ohne alle Tendenzmacherei die Bühne pflegen kann. Der Verfaſſer, ſeit einigen Wochen Leiter der Lan⸗ desſtelle Mitteldeutſchland des Reichsminiſte⸗ riums für Volksaufklärung und Propaganda, iſt NSDApP⸗Kämpfer ſeit Gründung der Par⸗ tei und gehört zu den ſeltenen Politikern, die aus ihrem politiſchen Erleben heraus bühnen⸗ dramatiſch geſtalten können. Als Schüler in den Krieg gezogen, ſieht Willi Faber das Zweite Reich zuſammenbrechen, den 1918 ent⸗ ſtehenden Staat erkennt er als nicht haltbar, und, ſtatt ſelbſt politiſch in Haltloſigkeit zu ver⸗ ſinken, findet er neue innere Grundlagen im Werden des Dritten Reiches. In raſcher Szenenfolge rollen politiſche und ſich daraus ergebende perſönliche Kampferlebniſſe ab, zu⸗ ſammengefaßt durch einen vorzüglichen Zwi⸗ ſchentent und in geſchickter Steigerung der Wirkung herausgebracht vom Intendanten Dietrich, der als Regiſſeur ebenſo wie der Verfaſſer und Franz Arzdorf(Willi Faber) von der Beſucherſchaft ehrlich gefeiert wurde. Fichte wird heute aktuell Noch vor kurzem war Fichte in der Haupt⸗ ſache eine Angelegenheit der Philoſophen und Politit⸗Hiſtoriker. Plötzlich iſt es anders. Thea⸗ ter entdecken ihn als Sprecher für ihre Mor⸗ genfeiern. Sollen doch tungen keine Konkurrenz für den Theaterabend ſeinf So ließ Legal— wie die Theater⸗De⸗ peſchen melden— am letzten Sonntag im Das Dertretungs⸗ und Intereſſenorgan des deutſchen Arbei⸗ ters iſt heute und immer die nur durch ſie wird der arbeitende menſch über alle Ar beiterfragen Uur durchf ie erfährt der Arbeiter und Gewerkſchaftler die wahren Zuſammenhänge und die Uachrichten, die ſeinen Stand und Das „Hakenkreuzbanner“ ſieht es ſeit ſeinem Beſtehen als ſeine pflicht an, 83 das Organ der mannheimer ärbeiterſchaft zu heißen. In jede Arbeiterfamilie gehört deshalb das„Haken⸗ kreuzbanner“. Die Loſung muß heißen: , Halenkreuzbanner“, Arbeiterzeitung ſchmackloſen und überladenen, verzerrten, und unbequemen Wohnſtil. Dafür g15. man in einer Folge von 16 Räumen, die für alle möglichen Gelegenheiten hergerichtet ſind, einen Ueberblick über beſte deutſche Werkkunſt in praktiſchen und doch behaglichen Formen. Hier ſind in Farbe und Form die ſchönſten Anſätze aufgezeigt für einen neuen Stil des Kunſthandwerts, der ſeine Quellen, wie alles andere ſchöpferiſche Arbeiten, in der neuen Weltanſchauung haben muß! In den fünf Stockwerken paaren ſich äſthetiſche Geſinnung mit einer neuzeitlichen Zweckmäßigteit, ſind Zweck und Form zu einer geiſtigen Enbeit verſchmolzen. Dieie gediegene Wertmannsarbeit von künſt⸗ leriſcher Geſtaltung wird den neuen Wohnſtil begründen! W. K. Volkskultur und Arbeitseinzkommen An dem Willen der nationalſozialiſtiſchen Führer, für alle deutſchen Voltsgenoſſen Arbeit zu beſchafſen, zweiſelt heute, ſo wird uns aus Kreiſen der NSBo geſchrieben, niemand mehr. Aber ein anderer Unglaube macht ſich da und dort breit. Ja, ſagen die Zweifler, Arbeit werdet Ihr allen beſchaffen— aber mit welchem Lohn! Und wenn ſchon nicht an dem ſelſen⸗ feſten Willen gezweiſelt wird, dem ſchafſenden Deutſchen ein ausreichendes Arbeitseinkommen zu ſichern, ſo doch an der Möglichkeit. Ein gro⸗ ßer bedeutungsvoller Erfolg der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung hinſichtlich des deutſchen Arbeitseinkommens iſt jedoch ſchon feſtzuſtellen. Arbeiter das„Hakenkreuzbanner“ mit dem Sieg der nationalſozialiſtiſchen Revolution hat die Epoche des Klaſſenkampfes ihr Ende gefunden. Die zer⸗ ſetzenden marziſtiſchen preſſeorgane ſind für immer aus dem ſozialen nationalſozialiſtiſche Theater in der Streſemann⸗Straße(Berlin) Bruno Walter Franck, Heinrich Heilinger Fichte rezitieren. Fichtes Rede über die Unſterblichkeit des Vol⸗ kes wirkte wie aus dem Tag geboren, für den Tag geſprochen. Wenn einige ſprachliche Alt⸗ modiſchkeiten abgeſchliffen werden, ſo iſt das nicht zu ſondern wäre beſter Dienſt am Werk. Plaza macht Schule im Reich. Jeder Berliner Theaterfreund kennt die Plaza, wo jetzt Hanns Schulz⸗Dornburg Volks⸗ tümlichkeit mit künſtleriſch Apartem zu ver⸗ einigen ſucht. Die Plaza iſt eine ſtillgelegte Bahnhofshalle— einſt Oſtbahnhof— in die vor einigen Jahren, wie die Theater⸗Depeſchen melden, ein trotz aller Größe intim wirkendes Theater⸗Oval eingebaut wurde. Theater von 3000 Plätzen brauchen wir heute, um volkstüm⸗ liche Kultur mit wirtſchaftlich traabaren Prei⸗ ſen zu vereinigen(in der Plaza RM.—.80 bis RM..—, nachmittags halbe Preiſe). Endlich werden jetzt auch anderwärts ſtillgelegte Indu⸗ ſtriehallen verwendet. Die Stadt Soeſt hat aus einer alten Walzwerkhalle der Vereingten Stahlwerke ein Feſtſpiel⸗ und Verſammlungs⸗ haus für 30 000 Perſonen geſchaffen, freiſtehend, mit großen Parkplätzen. In Duisburg wird das Theateramt als„Stadtamt für Kunſt und Volksbildung“ in Kürze eine nicht mehr be⸗ nötigte Schlachthofhalle als kulturellen Aus⸗ ſtellungsraum der Oeffentlichkeit übergeben. Beiſpiele, die auch in anderen Städten Ent⸗ deckertalente munter machen ſollten! „Die groſſe Pauſe.“ Tragödie von P. C. Ettighoffer im Schau⸗ ſpielhaus Köln. Mit dieſem erſten Bühnenwerk zeigt der als Journaliſt(Geſpenſter am Toten Mann, Feld⸗ grau ſchafft Dividende) ſchon bekannte Autor ſtark dichteriſche Geſtaltungskraft. Das Werk ſpielt 1917, als in Frankreich offene Revolte im Heer ausgebrochen war und zeigt Clemeneau als den Mann der Energie. Auf der anderen Das unaufhaltſame und ſchnelle Abwärtsgleiten der Löhne und Gehälter wurde mit kraftvoller Hand aufgehalten. Das Abgleiten der Löhne und Gehälter wird auch weiterhin mit allen Mitteln verhütet werden. Reichswirtſchafts⸗ miniſter Dr. Schmitt hat das jüngſt wieder in einer Rede bekräftigt und eiſerne Diſziplin aller Volksgenoſſen in dieſer Hinſicht geſordert. Das gegenwärtige Niveau des deutſchen Ar⸗ beitseinkommens iſt ſelbſtverſtändlich unge⸗ nügend. Jetzt aber befinden wir uns mitten in der größten Arbeitsſchlacht der Weltgeſchichte. Alle Kräfte und Energien haben ſich auf den Sieg der Deutſchen Arbeitsfront über die Ar⸗ beitsloſigkeit zu konzentrieren. Erſt wenn dieſe eine große Aufgabe erfüllt iſt, lann die nächſte große Schlacht begonnen werden. Wenn wir eine allgemeine Erhöhung des Ar⸗ beitseinkommens wollen, ſo nicht deshalb, um die beſonderen Intereſſen derer zu vertreten, die der Marxismus als Arbeiter bezeichnete. Wir wollen nicht dieſen oder jenen Voltsteil ver⸗ treten, ſondern dem ganzen Volt helſen. Sehen wir über die Grenzen unſeres Voltstums hin⸗ aus, ſo iſt eines gewiß: Völter mit niedrigen Arbeitslöhnen ſtehen meiſt auch auf niedriger Kulturſtuſe, leben und wohnen äußerſt primitiv, unreinlich und unwürdig. Sie befinden ſich in dem Zuſtand unerwachten Menſchentums. Ein Volk lann auch danach beurteilt werden, wie es die Arbeit achtet und wertet. Wo die Ar⸗ beit mißachtet und minder bewertet wird, kann ſich auch lein ſtarkes Nationalbewußtſein ent⸗ wickein oder halten. Ein echter Nationalſozia⸗ liſt, der Macht, Freiheit und Kultur ſeines Vol⸗ kes heben will, wird das durchſchnittliche natio⸗ nale Arbeitseinkommen mit allen Mitteln er⸗ höhen helfen. Erhöhung des Arbeitseinkom⸗ mens iſt ebenſo eine nationale Tat, wie ſie eine ſozialiſtiſche Tat iſt, denn dieſe beiden Begriſſe ſind heute völlig untrennbar verbunden. Marxismus und Materialismus wollten durch hohe Löhne ein Höchſtmaß von Genuß und materiellem Wohlleben. Dabei wollen wir ganz davon abſehen, daß der Klaſſenkampf von vornherein ſelbſt die Erreichung dieſer materiel⸗ len Ziele unmöglich machte. Materieller Wohl⸗ ſtand um ſeiner ſelbſt willen iſt nicht unſer Ziel. Ein möglichſt hohes Arbeitseinlommen iſt aber Vorausſetzung dafüx, daß alle deutſchen ſchaſſen⸗ den Menſchen an unſeren Kulturgütern⸗teilneh⸗ men können, daß eine neue und beſſere deutſche Volkstultur entſtehen kann. Vorausſetzung auch für eine raſſiſche und menſchliche Hinauſpflan⸗ zung des deutſchen Volkes. Wir Nationalſozia⸗ liſten werden darum nie das Ziel einer allge⸗ meinen Hebung des Arbeitseinkommens aus dem Auge verlieren, wir wären ſonſt keine Na⸗ tionalſozialiſten. Je eher und je gründlicher die große Schlacht gegen die Arbeitsloſigteit ge⸗ wonnen wird, deſto näher rückt auch die Ver⸗ wirklichung jenes anderen großen Zieles, durch die allgemeine Hebung des Arbeitseinkommens eine wahre deutſche Volkskultur zu ermöglichen. Seite zeichnet er die deutſchen Verhältniſſe, die damals zum Verluſt des Sieges führten. Bei einer Spieldauer von knapp zwei Stunden zeichnet der Verfaſſer von ſtärkſtem Leben durch⸗ pulſte Typen. Uraufführung eines neuen Autors in Wiesbaden „Einmarſch“ von Gotthilf Redmer Das Erſtlingswerk Redmers, deſſen Urauf⸗ führungen am Naſſauiſchen Landestheater Wies⸗ baden zu einem ſtarken, unumſtrittenen Erfolg wurde, entwickelt einen tragiſchen zwi⸗ ſchen Ehrbegriff und Gattenliebe einerſeits und Kindesliebe und Weibesliebe andererſeits. Das Werk, deſſen wirkliche, unſichtbaren Gegenſpieler Napoleon und der Geiſt Friedrichs des Großen ſind, offenbart außergewöhnliches dramatiſches Können, beſten Blick für Bühnenwirkſamkeit und ſtärkſte Geſtaltungskraft. Einzelſchickſal wird zu überzeitlichem Problem geſtaltet. Redmer wird der deutſchen Bühne viel zu geben haben, zumal ſein erſtes Werk bereits die Forderung des Führers nach heroiſcher Kunſt im jungen deutſchen Drama erfüllt. Das Stück wird nach dem Wiesbadener Erfolg und bei ſeinen ſtarken Qualitäten feinen Weg über viele deutſche Bühnen nehmen. 55 Alemanniſches Theater 72 Unter dieſem Stichwort wurde in Freiburg i. Br. eine Laienbühne eröffnet. Die erſte Auf⸗ führung zeigte ſchon, daß es falſch iſt, wie ſo oft noch heute, allen Laienſpielen ſteptiſch ge⸗ genüberzuſtehen. Vorausſetzung iſt, allerdings, daß die Laien nur aus Freude am Spiel, alſo um der eigenen Betätigung willen, ſpielen und nur gelegentlich auch mal ihr Spiel vor der Oef⸗ jentlichkeit zeigen, wie es auch der Sportler tut. Fachmänniſche Leitung iſt trotzdem am Platz, d. h. eine Leitung, die das Laienſpiel als Fach auffaßt. Die neue Bühne wird in dieſem Sinne geleitet von Harry Schäfer und will ſich vor⸗ nehmlich, wie ſchon der Name ſagt, dem Heimat⸗ lichen zuwenden, weshalb zum Beginn ein Stück von Lienhard,„Der Fremde“, gewählt wurde. Die Zeitwerhältnisse verlangen billige Artikel. Mouson bringt sie in den hochwertigen lgemo-Erzeugnissen. Verlangen Sie bei lhrem Händler Igemo-Artikel und achten Sie auf hafte Qualität und Billigkeit. AdsMeuν Eε¹,Iπ-. 1 SHmO — 25 /sιι-2 ohnposfe 5. 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Leſen Sie bitte; dort ſteht:„Papier(von Papyrus, griechiſch papyros, dem im alten Aegypten aus den Sten⸗ geln der Papyrusſtaude gewonnenen, zum Schreiben benutzten Material) ein aus Waſſer getrock neter Stoff in Blattform, der zum Beſchreiben, Be⸗ drucken, Bemalen, Verpacken, ſowie zur Herſtel⸗ lung mancher Fabrikate verwendet wird; dickere Platten heißen Karton, die dickſten Pappe.“ Wenn Sie nun nicht klüger geworden ſind, dann können Sie ruhig weiterleſen, aber ich fürchte, daß Sie dieſe Lektüre ſchon nach wei⸗ teren 20 Zeilen langweilt, Sie etwas von Blöd⸗ ſinn murmeln und womöglich das unſchuldige Buch in die Ecke werfen. Nun werden Sie fragen, was will denn der eigentlich mit ſeiner Papier⸗ Exkurſion? Ja, ſehen Sie, ich bin Ihnen dieſerhalb gar nicht böſe, weil ich nicht weiß, ob es mir an Ihrer Stelle nicht genau ſo ginge. Aber Scherz bei⸗ ſeite. Lieber Leſer, was weißt du überhaupt vom„Papier“, dieſem geduldigen Stoff, dem du deine geheimſten Gedanken anvertrauſt, den du in trunkener Liebesſeligkeit die Rolle Amors ſpielen läßt? Was weißt du denn von jenem Stoff, auf dem du täglich ſchwarz auf weiß die neueſten Nachrichten gedruckt ſiehſt, Nachrichten, die dich oft— ganz nach deinem Temperament — ob Choleriker, Sanguiniker, Hyſteriker uſw.— außer„Rand und Band“ bringen oder dich in Siehſt du, jetzt wird dein Intereſſe für das Papier ſchon reger, und weil dies nun einmal ſo iſt und es meine Pflicht iſt, mit meinem Wiſſen nicht hinter dem Berge zu halten, ſollſt du heute einmal mehr über den„Stoff, der zum Beſchreiben, Bedrucken uſw.“, vornehmlich aber über das Zeitungspapier und ſeine Ent⸗ ſtehung erfahren. Wenn man von Raſtatt mit der Bahn das Murgtal durchfährt, ſieht man im Tal hinter Gernsbach rechts und links der Bahn gewaltige aufgeſtapelten Rundholzes, geſchnitten u Längen von 1 bis 2 Metern. Es iſt ſogenann⸗ Papierholz, das in den Papierfabriken der Firma Phil. Holzmann u. Cie. AG. in Weiſen⸗ bach zu Papier verarbeitet wird. Es war für mich und einige weitere Redaktionsmitglieder ſowie unſeren Verlagsleiter und den Drucker ein beſonderes Vergnügen, einer Einladung der Phil. Holzmann u. Cie. AG. zu einer Beſichti⸗ gung ihres Werkes„Wolfseck“ in Weiſenbach⸗ fabrik, Folge zu leiſten. Das Frühaufſtehen nach einer ſpäten Heimkehr vom Dienſt fiel einem diesmal nicht beſonders ſchwer und fröſtelnd vertrauten wir uns den Autos zur Fahrt ins Murgtal an. Selbſt wenn uns in Weiſenbach⸗ fabrik nicht ſo viel Intereſſantes erwartet hätte, wäre allein ſchon die Fahrt durch das im Mor⸗ gendunſt des Herbſtes liegende Land für das Frühaufſtehen Entſchädigung genug geweſen. Herrlich war die Fahrt, und als wir kurz nach 9 Uhr vor dem Verwaltungsgebäude der Phil. Holzmann u. Cie. AG. hielten, bedauerten wir faſt, ſchon am Ziel zu ſein. Nach der kurzen, aber um ſo herzlicheren Begrüßung unſerer Werk„Wolfseck“ helles Entzücken verſetzen? Was weißt du ſchon davon? Ja, ſiehſt du, lieber Leſer, nun biſt du ſchon vorſichtiger mit deiner Heftigkeit und wenn du gar noch etwas von der Papierfabrikation erfahren haſt, bin ich überzeugt, daß du hin⸗ künftig jeden Fetzen Papier als ein Wunder betrachteſt. Und das iſt es auch, denn deine Zeitungs⸗ lektüre wird auf nichts anderes, als auf einen Stoff aus ganz gemeinem Tannen⸗ oder Fichten⸗ holz gedruckt. Jetzt wirſt du ſagen:„Hab ich doch gewußt!“ Ja, auch das glaube ich dir, aber haſt du nicht mehr an Lumpen und Woll⸗ hadern, den an Holz gedacht? Aha, jetzt leuch⸗ tets dir ein! Expedition durch die Direktion des Werkes, mußten wir uns zunächſt unterſchriftlich ver⸗ pflichten, bei einem Unfall während der Be⸗ triebsbeſichtigung keinerlei Erſatzanſprüche an das Werk zu ſtellen. Nachdem auch dies erledigt war, konnte es endlich losgehen und unſere weitgeſpannten Erwartungen befriedigt werden. Nach einer kurzen Einführung in die Anlage des Werkes durch den Betriebsleiter, Herrn Fiſcher, bei welcher Gelegenheit man auch erfuhr, daß hier, wie überall im Murgtal, die Waſſerkräfte der Murg zu gigantiſchen Waſſer⸗ kraftanlagen— im Werk„Wolfseck“ entwickeln ſie 6000 bis 8000 PS Waſſerkraft— ausgenützt werden, begann die eigentliche Beſichtigung der Papierfabrik Zunächſt betraten wir einen Raum, in dem unter ohrenbetäubendem Lärm das Holz von der Rinde und anhaftendem Schmutz befreit wird. Dies geſchieht nach dem ſogenannten Torneverfahren, das den Vorteil der rationellſten Ausnützung des geſunden Holzes hat. In rieſigen trichterartigen Bunkern werden die einzelnen Holzwellen unter Zuſatz von einer gewaltigen Menge Waſſer in dauernd rotieren⸗ der Bewegung gehalten. Dies geſchieht dadurch, daß eine Anzahl ſich drehender Nocken den eigentlichen Boden der Bunker bilden und das aufgeſchichtete Holz ſtets wenden und drehen. Durch die hierdurch verurſachte gegenſeitige Reibung der Holzwellen wird die Rinde ab⸗ geſchält und der an den Schnittflächen anhaf⸗ tende Schmutz entfernt. Sortierer, die beſonders im Winter eine außerordentlich ſchwere Arbeit zu verrichten haben, bringen die gereinigten Wellen auf eine Förderanlage, die ſie zur näch⸗ ſten Behandlungsſtelle bringt, wo die letzten Rindenreſte von Hand entfernt werden. „Hakenkreuzbanner“ Bolzʒ Der Beſuch im Kreiſe der Direktion Die Holzſchleifmaſchine Hat das Holz die Reinigung hinter ſich, wird es mittels einer ſinnreich konſtruierten, mit auto⸗ matiſcher Weichenſtellung verſehenen Trans⸗ portanlage zu den Holzſchleifmaſchinen gebracht. Auch hier wieder wird das Holz in rieſige Be⸗ hälter geſchichtet, deren unterer Teil einen un⸗ Sgeführ eineinhalb⸗Meter im Durchmeſſer haben⸗ den Schleifſtein enthält. Jeder dieſer Steine (Lebensdauer ſechs bis acht Monate) wird durch eine eigene Turbine in Drehung verſetzt. Das auf dem Stein ſitzende Holz wird nun unter dauernder Berieſelung mit Waſſer abgeſchliffen und in einen dünnen Holzbrei verwandelt. Einen Begriff von der Arbeitstemperatur in dieſen Schleifmaſchinen bekommt man erſt, wenn man berückſichtigt, daß der dauernde Zu⸗ ſatz von Waſſer es nicht fertig bringt, die Tem⸗ peratur unter 70 bis 80 Grad Wärme zu brin⸗ gen. Der auf dieſe Weiſe gewonnene Holzbrei obder Hölzſtoff wird nun über die verſchieden⸗ artigſten Sortierſiebe gebracht; die alle noch ein⸗ mal den Stoff von größeren Splittern befreien. Schließlich landet der Stoff über elme Röhren⸗ transportanlage in die 1 Eindickmaſchine, wo ihm das Waſſer entzogen wird. Jetzt ſchon läßt ſich der Holzſtoff in Ballen rollen und hat eine erſtaunliche Feſtigkeit. Von der Eindick⸗ maſchine wird der Stoff mittels Karren zu den ſogenannten Holländern gebracht. Es ſind dies wieder Bottiche, in denen der Holzſtoff abermals aufgelöſt und mit Farbe, Celluloſe, Kaolin, Alaun und Leim vermengt wird. Die hier gut durchgerührte Papiermaſſe kommt nun in einer Verdünnung von 1: 250, das heißt, auf einen Teil Papiermaſſe kommen 250 Teile Waſ⸗ ſer— zur eigentlichen Papiermaſchine, an wel⸗ cher man für das Auge ſichtbar die Entſtehung unſeres Zeitungspapiers aus der. Papiermaſſe verfolgen kann. Die Maſchine, die dieſe Arbeit verrichtet, beſteht eigentlich aus nichts andexem, als aus einem endloſen Sieb, daher auch der Name Langſiebmaſchine, und einer Anzahl Walzen. Von Walze zu Walze wird dem Papierſtoff mehr und mehr das Waſ⸗ auf mehrere Meter breite Walzen die hier beſchäftigten Arbeiter ſind Ausleſe des Be⸗ ſer entzogen und am Ende als fertiges Papier triebes, denn gerade die Bedienung der Lang⸗ Die Langſiebmaſchinen Jahrg⸗ ſiebmaſ und Un Geleger bewund blitzſchn mußte. rolle w die erfo Mit d Holzma Papierl am Aee 35 000 l lich in e maſchin Es w ſere Be verlangt hübſcher legenhei bei noch tung fa ſehr, zu tion irg Werk a geantwe daß b ein R eine Te Mißverl brauch; gen Be fabriken Werkez Eine weit und d lichen Hierat Schreibe Stai uhr. E U Lan HIIIILL Auch b deda Versteig 9671 K Sch Wol liefe. Wer Ben Sch ſerwandelt. peratur in man erſt, iernde Zu⸗ t, die Tem⸗ ie zu brin⸗ ie Holzbrei erſchieden⸗ e noch ein⸗ n befreien. ie Röhren⸗ —4 heißt, auf Teile Waſ⸗ ne, an wel⸗ Entſtehung Bapiermaſſe zieſe Arbeit s anderem, er auch der zerollt. Die leſe des Be⸗ der Lang⸗ Jahrgang 3. Nr. 273. Schön und gut Seite 9 „Hakenkreuzbdanner“ Sonntag, 22. Oktober 1933 ſiebmaſchine erfordert beſondere Zuverläſſigkeit und Umſicht. Wir hatten bei unſerem Beſuch Gelegenheit, die Schnelligkeit dieſer Arbeiter zu bewundern, als das endloſe Papierband riß und blitzſchnell neu auf die Walzen gelegt werden mußte. Die aus der Maſchine kommende Papier⸗ rolle wird nochmals umgeſpult und dabei auf die erforderliche Breite geſchnitten. Mit der täglich im Werk„Wolfseck“ der Phil. Holzmann u. Cie. AG. erzeugten Länge des Papierbandes könnte man faſt einmal die Erde am Aequator umſpannen. Nicht weniger als 35 000 bis 36 000 Kilometer Papier laufen täg⸗ lich in endloſem Band aus den beiden Langſieb⸗ maſchinen. Es war faſt Mitiagszeit Ambiben als un⸗ ſere Beſichtigung zu Ende war und knurrend verlangte der Magen leibliche Aetzung. Im hübſchen Werkskaſino hatten wir dann auch Ge⸗ legenheit, dieſem Verlangen nachzukommen, wo⸗ bei noch dieſe und jene Frage ihre Beantwor⸗ tung fand. So intereſſierte es uns natürlich ſehr, zu erfahren, ob ſich die nationale Revolu⸗ tion irgendwie hemmend oder fördernd für das Werk ausgewirkt hat. Es wurde uns darauf geantwortet, daß bereits vor der politiſchen Umwälzung ein Rückgang im Zeitungspapierverbrauch feſtzuſtellen geweſen ſei, eine Tatſache, die einzig und allein auf das Mißverhältnis zwiſchen Produktion und Ver⸗ brauch zurückzuführen iſt. Für den gleichmäßi⸗ gen Beſchäftigungsgrad der einzelnen Papier⸗ fabriken ſorgt das Kartell, in welchem die Werke zuſammengeſchloſſen ſind. Eine weitere Frage lautete dahin, in wie⸗ weit das Verſchwinden der marxiſtiſchen und der Rückgang der Auflagen der bürger⸗ lichen Preſſe Einfluß auf den Verbrauch von Zeitungspapier hatte. Hierauf bekamen wir eine Antwort, die den Schreibern in den uns nicht freundlich geſinnten Werk„Breitwies“ Redaktionsſtuben ein klein wenig den zu gro⸗ ßen Rand ſtopfen wird. Das Verſchwinden der marxiſtiſchen Preſſe und der teilweiſe kataſtro⸗ phale Rückgang der Abonnentenziffern bei der bürgerlichen Preſſe hatte keinerlei Wirkung auf den Zeitungspapier⸗ verbrauch. Die aufſtrebende nationalſozialiſtiſche Preſſe hat reſtlos die Rolle des Zeitungspapierabneh⸗ mers übernommen; das Geſchrei von dem Brotloswerden zahl⸗ reicher Arbeiter hat ſich ſomit als glatter Schwindel und üble Stimmungsmache für den liberaliſtiſchen Blätterwald entpuppt. Auf die Frage, in welchem Verhältnis der Papierverbrauch des„Hakenkreuzbanner“ zu⸗ ſammen mit dem„NS⸗Sport“ zu anderen Ab⸗ nehmern ſteht, konnten wir mit Genugtuung und innerer Freude die Antwort entgegen⸗ nehmen, daß die Druckerei unſerer Zeitung zurzeit der zweitgrößte Zeitungspapierverbraucher in Baden und auf dem beſten Wege iſt, der größte zu werden. Auch dieſe Tatſache dürfte manchem Kritikus zu denken geben, der verſucht iſt, unſeren ſtür⸗ miſchen Elan und Vormarſch, das Eindringen des„Hakenkreuzbanner“ in jedes Haus, als ein Menetekel für die Arbeiter der ſterbenden Zei⸗ tungsbetriebe an die Wand zu malen. Bis jetzt wurde in anderen Betrieben auch nicht ein einziger Arbeiter entlaſſen, für den wir nicht infolge unſeres Aufſchwungs gleich mehrere in unſerem Betrieb eingeſtellt hätten. Nach dieſer kleinen, aber notwendigen Ab⸗ ſchweifung wieder zu unſerer Beſichtigungsfahrt. Sie wurde unternommen, um einmal unſeren Leſern einen kleinen Einblick in die Herſtellung des Zeitungspapiers zu gewähren und um gleichzeitig zu beweiſen, daß nicht nur die nahe zu 300 Arbeiter und Angeſtellten unſeres Be⸗ triebes von den Bezugsgeldern leben, ſondern darüber hinaus die Holzwirtſchaft, Papierfabri⸗ ken, Verkehrsbetriebe, Farbenfabriken, Maſchi⸗ nenfabriken uſw. mit ihren tauſenden Angeſtell⸗ ten von dem Aufſchwung und der Weiterent⸗ wicklung des„Hakenkreuzbanner“ Nutzen, und Brot haben. Begriffen? Dann iſt's recht, und wollen wir weiterhin recht gute Freunde bleiben, das „Hakenkreuzbanner“ und du, lieber Leſer. Dieſe Freundſchaft kannſt du und alle andern Freunde unſerer Zeitung am beſten unterſtreichen, indem du für das„Hakenkreuzbanner“ wirbſt, wir wer⸗ den dir es beſonders danken, wir—— und die Papierfabrik Ph. Holzmann u. Cie AG. mit ihren Arbeitern, die ein Intereſſe daran haben, uns recht bald als ihren größten Abnehmer be⸗ zeichnen zu können. Wagra. MNachstehende Firmen sind ꝛ2ur Entgegennahme von Zedarfsdeckungsscheinen Mimmmmumnnumninümnnnununnninmmnnmunnmunmmmnmminunnunnnunnmnnnnnmnsmnannnnnumunnmnimmnnnnnnnunnnunnmnmmnmmununnumummmmnunmmunununmununt vorn Oberbürgermeister der Hauptstadt Monnheim 2uSeleS5en — —— + H 2 Stand-, Wand-, Küchen- Z/J Besiehugen sie ? uhren, Wecker, Bestecke I. uere Möbel⸗ 2 Trauringe 31 —— — Aussfellune Karl Henecka? — Uhrmachermeister Ueber 80 Zimmer Ke nur 5 Qualitàt 8— und schönsten Modellen zu äußersten Preisen; 8 Lange Rötterstraße1— desgleichen Polstermöbel und Matratzen Ieei 3 Möbelhaus Auch bei uns werden Zedarfsdeckungsscheine für neue Schlafzimmer, Spelsezimmer, Küchen etc. angenommen. H. 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Schlatzimmer Bettdamast Küchen e Einzelmöbel Bettuchstoffe Ougeorge Mittelstraſße 90.92 Ecke Gärtnerstraffe schénund gut Sonntag, 22. Oktober 1933 —— Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 10 Miigliederverſammlung der Orks- gruppe Viernheim Die am letzten Donnerstag abgehaltene Okto⸗ ber⸗Mitgliederverſammlung war von der PO und allen Unterformationen vollzählig beſucht. Ortsgruppenleiter Pg. Franzte konnte dies bei Begrüßung der Erſchienenen beſonders feſtſtel⸗ len, Als Redner des Abends begrüßte er den Leiter der Kreis⸗Beamtenabt., Pg. Warnecke⸗ Heppenheim, der die Grüße des Kreisleiters der Verſammlung überbrachte. Zunächſt gab Pg. Schweigert den geſchüftlichen Teil bekannt, die Anordnungen der Po für die Mitglieder, übergehend auf die politiſche Lage der Innen⸗ und Außenpolitik, hinweiſend auf die große Be⸗ deutung der Wahl am 12. November. Gründungsverſammlung der Ns⸗ Frauenſchaft Es war eine ſehr ſtattliche Anzahl von Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung, die Orts⸗ ruppenleiter Franzke am vergangenen Diens⸗ ſag bei der Neugründung der NS⸗Frauenſchaft Viernheim begrüßen konnte, wobei er gleich⸗ zeitig die ernannte komm. Leiterin, Frau Pan. Blaeß vorſtellte mit dem Wunſche, der neuen Leiterin vollſtes Vertrauen zu ſchenken und mit⸗ zuhelfen im Dienſt am Nächſten, in ſteter Hilfs⸗ bereitſchaft im Sinne unſeres Führers. Pg. Schweigert gab die näheren Richtlinien, ebenſo die Satzungen betannt, betonte beſonders, wie ſehr die tätige Mithilfe der deutſchen Frauen zur Linderung der Not erforderlich iſt. Orts⸗ gruppenleiterin Frau Blaeß ſprach anſchließend zu ihrer Frauenſchaft und forderte von den Frauen, daß ſie ſich jederzeit in den Dienſt der Mithilfe ſtellen ſollen zur Linderung von Not und Elend der Aermſten. Pg. Franzke ſagte größte Unterſtützung der PO zu. Segelfliegerkreffen in Eberbach Einer der Typen, die das neue Deutſchland herausſtellte, iſt der des Fliegens. Zwar haben wir keine Fliegerei, in dem Sinne der Völker rings um unſere Grenzen. Aber wir haben dieſe Menſchentypen, die ſich auch ohne Motor die Luft erobern, die trotz aller Beſchränkungen durch den Verſailler Vertrag dieſen Drang zum Fliegen nicht vernachläſſigen. Die Segelfliegerei ſoll keine Angelegenheit einiger Plätze oder Städte ſein, überall, auch auf dem Lande, ſoll dieſe Sehnſucht ihre Er⸗ füllung erhalten. 45 Wenn ſich die Segelflieger Nordbadens der Organiſationen HJ und DeV am 22. Oktober in Eberbach treffen, ſo iſt dies ein Zeichen für die Verwirklichung dieſer Ziele. Die Tagung findet Samstag und Sonntag, 21. und 22. Ok⸗ tober, ſtatt. Brief aus Edingen Handwerkerwerbewoche. Anläßlich der Hand⸗ werkerwerbewoche verteilte die RS⸗HAcGd⸗ — eine große Zahl Flugblätter, um die uftragserteilung der Einwohner noch ſche als bisher zu fördern und auf das einheimiſche Handwerk aufmerkſam zu machen. Außerdem findet heute ein gemeinſamer Kirchgang aller NS⸗Organiſationen, aller Meiſter mit Geſellen, Arbeitern und Angeſtellten ſtatt, wo⸗ bei die beiden Herrn Geiſtlichen im Rahmen der Gottesdienſte auf die Bedeutung des deut⸗ ſchen Handwerks zu ſprechen kommen werden. Sportplatz. Die Arbeiten auf dem neuen Sportplatz bei der ehem. Brauerei ſind in vollem Gange. Unter der Leitung von Bau⸗ meiſter Pg. Georg Wenzel und Hilfsfeld⸗ hüter Pg. Rich. Herrmann wird ein Sport⸗ platz mit Schießanlage entſtehen, die in un⸗ 55 Umgebung ihresgleichen ſuchen wird. Die Arbeiten werden reſtlos von Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen der Gemeinde ausgeführt und damit wieder den Aermſten der Armen eine Verdienſtmöglichkeit geſchaffen. Mit dieſem Projekt verbunden iſt die Erſtellung der neuen Bahnhofsſtraße, die in gerader Linienführung zum OéECG⸗Bahnhof durchgeführt wird. Turnverein 1890. Zum erſten Verbandsſpiel begibt ſich der Turnverein 1890 Edingen mit alisrhe Ban Annahme von Bareinlagen verwaltung von Wertpapleren HMinterlegungsstelle für Mündelvermögen ber DD——————————————————— ——— „Hakenkreuzbanner“ ——————— rans einer neu zuſammengeſtellten Mannſchaft nach Hohenſachſen, um Gim den dortigen ielſtar⸗ ken Turnverein die Punkte zu erkämpfen. Der Ausgang iſt ziemlich offen, da beide Mann⸗ ſchaften über gute Einzelkönner verfügen und iaf früheren Spielen noch gut in Erinnerung ſind. Ig. Aus der Gemeinderatsſitzung. Der Erlös aus der bereits getätigten Veräußerung von zwei Gemeindehäuſern ſoll nicht zum erhaltungs⸗ pflichtigen Vermögen, ſondern zur außerordent⸗ lichen Schuldentilgung verwendet werden.— Wegen der Anlegung des neuen Gemeindeſport⸗ platzes werden die notwendigen Maßnahmen beſchloſſen.— Vor Beginn der künftigen Bahnhofſtraße ſoll daſelbſt die Waſ⸗ ſerleitung verlegt werden. Koſtenvoranſchlag iſt aufzuſtellen und Angebote auf Ausführung der Arbeiten einzuholen.— Die bisher beſtehende Vorſchrift, wonach an der Adolf⸗Hitler⸗Straße nur zweigeſchoſſige Gebäude erſtellt werden dürfen, wird aufgehoben.— Verſchiedene Ge⸗ ſuche und ſonſtige unweſentliche Anträge wur⸗ den verbeſchieden. Landwirtſchaft Es darf keinen Trennungsſtrich mehr geben zwiſchen Landwirtſchaft und Handwerk, denn wir wiſſen alle aus ſchmerzlicher Erfahrung, daß der einzelne nur dann gedeihen, nur dann des Segens ſeiner Arbeit teilhaftig werden kann, wenn er ſich mit der Geſamtheit ſeiner Arbeitsbrüder aller Grade und Arten ewig ſtrebend für den Aufſtieg ſeines Volkes einſetzt. Das Jahr 1933 ſteht im Zeichen eines neuen Rütliſchwures— ein einzig Volk von Brüdern zu ſein, die frei ſein wollen, wie die Väter waren, ſind zwei voneinander unzertrennbare Begriffe. Wenn auch— beſonders in der Nach⸗ ktriegszeit— hier eine Spaltung, wie über⸗ haupt in alle Berufsſtände gebracht wurde, ſo hat doch unſere nationale Bewegung in dan⸗ kenswerter Weiſe die Verbrüderung wieder herbeigeführt. 14 Sowohl in der Landwirtſchaft, als auch im Handwerk iſt es notwendig für die Allgemein⸗ heit, nützliche Dinge zu leiſten. Es iſt daher Gauliga Baden „Letzten Endes wird ſich das beſſere Können durch⸗ ſetzen...“ So ſchrieben wir vor kurzem in Betrach⸗ tung des ungünſtigen Tabellenſtandes unſerer Mann⸗ heimer Mannſchaften. Das ſcheint ſich jetzt ſchon zu bewahrheiten; mit einem Ruck ſind Waldhof und VfR zur Tabellenſpitze emporgeſtoßen. In einem faſzinie⸗ renden Spiel, das Waldhof an dieſem Tage unſtreitig zur derzeit beſten ſüddeutſchen Mannſchaft ſtempelte, wurden die alles andere als ſchwachen Pforzheimer klar und deutlich geſchlagen und auch VfR errang im Karlsruher Wildpark gegen Phönix einwandfrei und verdient einen bedeutungsvollen Sieg. Zuſammen mit KF— der cllerdings ein Spiel weniger hat— haben ſie die Führung übernommen, und hofſentlich bleiben ſie auch in der Spitzengruppe, zu der ſie ſich mit ſo mächtig wiedererwachtem Kampfgeiſt und wiedergefun⸗ dener Schußfreudigkeit emporgeſchwungen haben. Es wäre eine arge Enttäuſchung für die Mannheimer Fußballwelt, wenn unſere ausſichtsreichſten Vertreter in der Badiſchen Gauliga wieder einen Rückfall in das alte unproduktive Taudelſpiel zeigen würden. Und hoſ⸗ fentlich gelingt es auch Neckarau bald, engeren Anſchluß an die Spitzengruppe zu bekommen. Die Neckarauer haben gegen Phönix Karlsruhe und noch mehr gegen UfR in jenem denkwürdigen Lokalkampf, in dem Neckarauer Kampfgeiſt, Zähigkeit und Aufopferungs⸗ fähigteit in glänzendſtem Licht erſtrahlten, bewieſen, daß man der Zeilfelder⸗Elf wohl zu Recht ein ent⸗ ſcheidendes Wort in der Meiſterſchaftsfrage einräumen kann.„Mannem vorne“ muß die Deviſe jeder Mann⸗ heimer Elf ſein. Die Neckarauer allein werden am heutigen Sonntag die Belange von Fußball⸗Mannheim wahrzunehmen haben(Waldhof und BfR, außerdem Phönix Karls⸗ ruhe und Pforzheim, haben Ruhetage) im Kampf. Vfe Neckarau— VfB Mühlburg Wohl mancher mag in Reckarau mit feſter Gewißheit den ſicheren Sieger dieſes Kampfes ſehen. Aber ſo leicht wird es Zeilfelder und ſeinen Mannen doch nicht werden, die Punkte zu ernten. Man laſſe ſich durch die Niederlage der Mühlburger gegen den SpC Freiburg nicht verlkeiten, den Gegner zu unterſchätzen. Die Mührburger zeigten auch in dieſem Spiel— ab⸗ geſehen von einer kurzen Depreſſion durch den Platz⸗ verweis von Kunich und mehrmaliger offenſichtlicher Benachteiligung durch den Schiedsrichter— einen enormen Kampfgeiſt. Wenn es ihnen trotz einer klaren Feldüberlegenheit— zum Teil mit vier Stürmern—, die ſie klar als die beſſere Mannſchaft kennzeichnete, nicht gelang, die Niederlage abzuwehren, ſo lag das Rundfunk⸗Programm für Sonntag, 22. Oktober 1933 Mühlacker..35 Hafenkonzert..15 ZN..20 Wetterbericht..45 Kath. Morgenfeier. 10.00 Kantate von Joh. Seb. Bach. 12.00 Mittags⸗ Buntes Schallplattenkonzert. 1 Stunde des Handwerks. 15.30 Stunde des Chorge⸗ ſangs. 16.00 Konzert. 18.00 Unſere Heimat. 18.45 Sportbericht. 19.00 Erinnerungen an das Strandbad. 19.40 Vom Witz der Völker. 21.10 Abendkonzert. 22.00 ZN. 22.20 Du mußt wiſſen... 22.45 Heitere Jägerſtunde. 24.00 Nachtmuſik. München..35 Hafenkonzert..15 Orgelmuſik. .10 Stunde des Chorgeſangs. 10.10 Kammer⸗ muſik aus der Feldherrnhalle. 15.00 Zither⸗ Konzert. 18.35 Der Roſenkavalier. Eine Ko⸗ mödie. 22.45 Nachtmuſik. Deutſchlandſender..35 Frühkonzert. 13.00 Ballettmuſik und Konzertwalzer. 14.00 Jugendſtunde. 15.45 Begegnung mit dem 33er Wein. 16.30 Konzert. 17.00 Uebertragung der zweiten Halbzeit des Länderſpiels Deutſch⸗ kand— Belgien. 18.40 Das germaniſche Hel⸗ denlied. 19.20 Guſtap Frenſſen zu ſeinem 70. Geburtstag. 19.50 Sportbericht. 21.30 Reichs⸗ ſendung. 23.00 Nachtmuſik. und Handwerk anderen verachtet oder haßt und allein ſich ſelbſt als nützlich und notwendig betrachtet. Unproduktiv, unnützlich, ſchädlich und verächt⸗ lich iſt allein derjenige, der nichts für die All⸗ gemeinheit leiſtet. Landwirtſchaft und Handwerk ſind beides freie Berufe, d. h. die Früchte ihres Fleißes gehören ihnen. Dies ſpornt daher alle Kräfte doppelt an, fleißig und tüchtig zu arbeiten und in jeder Beziehung Gutes zu leiſten. Ohne Landwirtſchaft kann das Handwerk nicht ge⸗ deihen, ohne Handwerk bleibt die Landwirt⸗ ſchaft kümmerlich und unrentabel. Die großen geſchichtlichen Taten ſind oft die Verwirklichung eines Gedankens, die Erfüllung einer Sehnſucht von Generationen, deren Wir⸗ kung von ebenſo großer Plötzlichkeit wie Wucht iſt. Das gilt auch von der Tat der nationalen Verbrüderung, durch welche ſie ſich in die Ta⸗ feln der deutſchen Geſchichte eingetragen hat und noch Widerſtrebende mitgeriſſen hat. Sport und Spiel weniger an ihnen, als an einer reichlichen Doſis Schuß⸗ pech, und an der verſtärkten Freiburger Verteidigung, die zähe den Sieg feſtzuhalten verſtand. Vorſicht iſt alſo für Neckarau geboten; die Mühlburger werden ſicher alles daran ſetzen, ihrer erſten Niederlage nicht ſo raſch die zweite ſolgen zu laſſen. Immerhin kann man den Neckarauern, die ausgeruht in den Kampf gehen, nach ihren zuletzt gezeigten Leiſtungen die größeren Siegesausſichten geben. Ihre Tagesform wird ausſchlaggebend ſein. KF— Fc Freiburg iſt wohl das wichtigſte Spiel heute im Gau Baden. Ohne Zweiſel iſt dem Kðỹ V, der den Vorteil des eigenen Platzes hat und am letzten Sonntag ebenfalls pauſierte, die größere Chance einzu⸗ räumen; doch eine ſichere Vorausſage, wer von den beiden mitführenden Mannſchaften die andere aus der vorläufigen Spitze herauswirft, iſt mit Sicherheit nicht zu ſagen. Die Karlsruher haben mitunter reichlich Glück bei ihren Punktgewinnen gehabt und ſtellen eine durch⸗ aus nicht geſchloſſene Kampfformation ins Feld. Sehr im Gegenfatz zu den Freiburgern, deren Mannſchaft eine gut eingeſpielte Einheit bildet, die ein recht beacht⸗ liches Leiſtungsvermögen beſitzt. An dieſer Tatſache ändert auch die kataſtrophale Niederlage gegen Brötzin⸗ gen nichts, deren Haupturſache in einer— durch zwei⸗ malige Karambolage— zugezogenen ernſtlichen Ver⸗ letzung des Freiburger Torhüters zu ſuchen iſt. Außer⸗ dem wurde auch der Stürmer Siems verletzt und letzten Endes iſt der Brötzinger Platz an und für ſich ſchon ein ſchwer zu nehmendes Hindernis für jede Gaſtmannſchaft. Sind die Bleſſierten wieder hergeſtellt, erſcheint alſo Freiburg komplett beim KF, dann iſt es noch gar nicht ſo ſicher, wie das Rennen ausgeht; noch immer hat der F6 Freiburg gerade dem K§ gegenüber ſeine beſten Spiele geliefert. Germania Brötzingen— SpC Freiburg; zwei Sieger des vergangenen Sonntags, die ſich da im Brötzinger Tal gegenüberſtehen. Beide typiſche Kampfmannſchaf⸗ ten, deren Stärke in der Schnelligkeit und nie erlah⸗ menden Energie begründet iſt. Es wird ohne Zweifel einen Kampf geben, bei dem es hart auf hart geht und in dem bis zur letzten Minute, bis zum letzten Atem⸗ zug gekämpft wird. Aber es wäre doch eine ziemliche Ueberraſchung, wenn gerade der Sportklub das Kunſt⸗ ſtück ſertig bringen ſollte, auf dem kleinen Germania⸗ platz ſiegreich zu bleiben. Abgeſehen von dem Platzvor⸗ teil, kann man die Germania auch als die etwas tech⸗ niſch beſſere Mannſchaft anſprechen, und es dürfte den Dettling, Rapp und Genoſſen wohl eher gelingen, die Freiburger Hintermannſchaft zu überwin⸗ den, als den Koßmann, Gäßler uſw. des Spé— Freiburg die Brötzinger Verteidigung Burkhardt⸗ Dietz. Wir ſetzen in Brötzingen den Sieger. konzert. 13.00 Kleines Kapitel* 13.15 ſoli. 15.40 Deutſches Lied zur Laute. 16.30 widerſinnig und töricht, wenn ein Beruf den parole · Ausgabe (Mevatnonsſchluß für Waroleausgabe tüglich 19 uhr) Hür Zuſchriſten an die Repaktion, vie an den Ver⸗ lag adreſſiert oder dort abgegeben werden, mird keinerlei Gewähr übernommen. Kreisleitung Die Kreisleitung weiſt darauf hin, daß durch die parteiamtliche Erklärungen betr. NS⸗⸗Volkswohlfahrt der Opferring als Hilfsorganiſation der Partei nicht berührt wird. Am Sonntag, 22. Oktober, vormittags 11 Uhr. findet ein Amtswalterappell des geſamten Kreiſes der RSDAp Mannheim im Muſenſaal des Roſen⸗ gartens ſtatt. Vom Stadtgebiet haben alle Amts⸗ walter bis zum Blockwart, ebenſo alle Amtswalter der Unter⸗ und Sonderorganiſationen ohne Aus⸗ nahme zu erſcheinen. Vom Landgebiet ſind zum Erſcheinen verpflichtet die Ortsgruppenleiter und Propagandaleiter. Dienſtanzug. Pg. Kreislei⸗ ter Dr. R. Roth gibt die Richtlinien für den Wahlkampf bekannt. PO. Schwetzingerſtadt⸗Augarten. Amtswalter⸗itzung am Montag, 23. Oktober, 20.30 Uhr, im Ne⸗ benzimmer der„Gloria⸗Säle“, Seckenheimer Str. 113. Schwetzingerſtadt⸗Augarten. Am Sonntag, 22. Oktober, 10.30 Uhr, treten ſämtliche Amtswalter am Bismarckplatz 15 an(nichtuniformierte mit Armbinde). Erſcheinen unbedingt Pflicht! Frievrichspark. Montag, 23. Oktober, 20.30 Uhr, in der Harmonie o 2, 6 Sprechabend der Zelle 2 (B 6 und B 7, C 1 und 0). Montag, 23. Okt., 20.30 Uhr, im„Fliegenden Holländer“ C. 3, 20, Sprechabend der Zelle 3(C 3 bis C8 und D). Montag, 23. Oktober, 20.30 Uhr, im Ballhaus Sprechabend der Zelle 5(Parkring, Hafenſtraße uſw.). NS⸗Frauenſchaft Ladenburg. Sonntag, 22. Oktober, im Saale des Bahnhof⸗Hotels: Deutſcher Abend. Gauleiterin Frau Scholtz⸗Klink, Karlsruhe, ſpricht und weiht die neue Standarte. Neben muſikaliſchen Darbietungen und Volkstänzen des BdM,. Aufführung des Schauſpiels: „Schlageter, ein deutſcher Held“. Um zahlreichen Be⸗ ſuch der Veranſtaltung wird gebeten. Sämtliche Ortsgruppenleiterinnen und Ortsgruv⸗ penwalterinnen der NSͤ nehmen an dem heute, Sonn⸗ tag, 22. Oktober, vormittags 11 Uhr, im Muſenſaal des Roſengartens ſtattfindenden Amtswalter⸗Appell teil. Hitler⸗Jugend Gef. 1/171/1. Sonntag, 22. Oktober, tritt die Ge⸗ folgſchaft mit Lehrſchar morgens um.30 Uhr in Uni⸗ form vor dem Büro im alten Zollhaus an. Tagesver⸗ pflegung im Brotbeutel iſt mitzubringen, ebenſo auch 90 Pfennig für die Fahrt. Hitler⸗Jugend⸗Sanitüsſchaar des Unterbanns 1/ und 1/171 tritt am 22. Oktober,.30 Uhr vormittags vor der„Rheinluſt“(an der Rheinbrücke, Parkring) an. Tagesverpflegung und RM..— iſt mitzubrin⸗ gen. Erſcheinen iſt Pflicht. Ilvesheim. Der Elternabend des Jungvolks wird am Sonntagabend 20 Uhr im Gaſthaus„Zum Pflug“ zugunſten der NS⸗Winterhilfe wiederholt. Die ganze Bevölkerung iſt hierzu freundlich eingeladen. 33 NSBO 4 1 Sämtliche RSBS⸗Amtswalter nehmen heute, Sonn⸗ tag, 22. OSktober, vormittags 11 Uhr, am Amtswalter⸗ Appell im Muſenſaal des Roſengartens teil. Kampfbund für deutſche Kultur: Montag, 23. Oktober, Lehrgang für Laienſpiele 1 ˙ N12*. 4 na 19 Uhr pünktlich, Vorübung zum Schwexttanz, nur für männliche Jugend, Turnhoſe, Turnſchuhe und zwei große Taſchentücher mitbringen. 20—21 Uhr pünktlich: Allgemeiner Lehrgang wieder in kleinem Rahmen. Ohne Turnſchuhe keinen Zutritt! Inſtrumente mit⸗ bringen. Am Dienstag, 24. Oktober, pünktlich 20.30 Uhr. findet im Vortragsſaal der Kunſthalle der etie Vor⸗ trag von Herrn Dr. Zeh, Heppenheim„Vom Sſe⸗ berger Totenſchiff bis zur Gegenwart“, eine Kunſt⸗ ſchau zur Weckung nordiſch⸗deutſchen Geiſtes, ſiatt. Karten zu dieſem Vortrag ſind noch zu haben. Deutſche Arbeitsfront DohV, Fachgruppe Chemie. Montag, 23. Oktober, 2½.30 Uhr, in der Aula der Handelshochſchule Grün⸗ dungsverſammlung. Es ſpricht Prof. Dr. Pöſchl von der Mannbeimer Handels⸗Hochſchule über das Thema:„Die chemiſche Induſtrie und Tech⸗ nik und der deutſche Geiſt“. NSKK. Die neu aufgenommenen Kameraden(Lehrſturm) treten für die Folge mit ihren Bereitſchaften an. Die Korpswarte ſind mir dafür verantwortlich. Der Bezirksführer. Sta. Sturm 22/11/469, Trupp 1 und Trupy 2 Montag 23. Oktober, 20.00 Uhr, Antreten im Sta⸗Heim. Dienſt⸗ anzug.(Henſolt). Parteiamtliche Belanntaabe Infolge der vom Führer beſtimmten Volksabſtim⸗ mung und der Reichstagswahl am 12. November 1933 haben ſämtliche Uſchla⸗Verfahren bis zum 13. Novem⸗ ber 1933 zu ruhen. Bis zum gleichen Tage ſind weder neue Verfahren zu eröffnen, noch ſchwebende abzu⸗ ſchließen. Davon werden ſchriftliche Arbeiten nicht be⸗ troffen, die der Vorbereitung von Verfahren dienen ſollen, deren Beginn oder Fortgang nach dem 13. Nov. 1933 in Ausſicht genommen iſt. München, den 19. Oktober 1933. Unterſuchungs⸗ und Schlichtungsausſchuß der Reichsleitung. gez.: Walter Buch, Reichsleiter. 7. em Stronmaret Siebenfach geprũ für -Herrenschuhe Die leder · Einkõufer für ſelana ·Herrenschuhe sind die gewieglesten lederkenner, die es gibt.Keine Hout Oberleder hekommt den kignungsstempel, die nicht ein Musterstück on Güte und Gleich- mäßigkeit ist. Und sieben solcher lederspezies prõöfen nacheinonder jede Houtl Kein Wunder, doſß c Mland Herrenschuhe so longe holther und elegent bleiben. ftes Oberleder ludwisshafen, ludwisstr. 43 Laßt in de/ cb0 dit sonnd. T Wer l ten, der ren Au Verweil denen E die Au unſerer Städter holung. chen mi Ortswir ten geſel ten, urw ner zu heiksdur eine Sti „We Ohn Und 1 —— her 1933 h 19 Uhr) den Ver⸗ den, mird durch die swohlfahrt artei nicht 11 Uhr. in Kreiſes ſes Roſen⸗ ille Amts⸗ lmtswalter hhne Aus⸗ ſind zum eiter und „Kreislei⸗ für den ter⸗itzung „ im Re⸗ r Str. 11a. ttag, 22. walter am Armbinde). 20.30 Uhr, er Zelle 2 Fliegenden le 3( 3 Ballhaus taße uſw.). Saale des terin Frau t die neue ingen und ſchauſpiels: reichen Be⸗ Ortsgrup⸗ ute, Sonn⸗ Muſenſaal Uter⸗Appell tt die Ge⸗ ihr in Uni⸗ Tagesver⸗ benſo auch nns/ und tittags vor Parkring) mitzubrin⸗ volks wird um Pflug“ Die ganze ute, Sonn⸗ imtswalter⸗ — ir: Laienſpiele rttanz, nur ſchuhe und gen. ang wieder mmente mit⸗ 20,30 Uhr. zetie Vor⸗ „Vom Sſe⸗ eine Kunſt⸗ es, ſtatt. haben. 23. Oktober, ule Grün⸗ Frof. Dr. s⸗Hochſchule e und Tech⸗ (Lehrſturm) ten an. Die . rlsführer. Montag eim. Dienſt⸗ (Henſolt). e Volksabſtim⸗ vember 1933 13. Novem⸗ e ſind weder bende abzu⸗ ten nicht be⸗ hren dienen em 13. Nov. huß der r. 9605K tr. 43 —Jahrgang„„ 1 2* * 5 3 „oa ten kreu 3 ba nne Sonntag, 22. Oktober 1933 Laßt uns durch die Hünge sireiſen in dem Pfälꝛer Paradies wo clie goldnen Trauben reiſen sonndurchglůßit und wonnig- süß 3* un erſcht die Trauwe“ Wer kennt ihn nicht, den rebbekränzten Gar⸗ ten, der ſich in unendlicher Lieblichkeit vor unſe⸗ ren Augen ausbreitet und uns zu fröhlichem Verweilen logkt? t? Gerade jetzt, wo man den gol⸗ denen Segen einheimſt und wo der„Heurige“ die Auferſtehung feiert, bedeutet ein Beſuch unſerer einzigartigen Pfalz für den abgehetzten Städter eine Quelle reinſter Freude und Er⸗ holung. Man muß die lieblichen Weinbau⸗Oert⸗ chen mit ihren maleriſchen Gäßchen, intimen Ortswinkeln und reizenden, alten Fachwerkbau⸗ ten geſehen haben, um den Frohſinn— den ech⸗ ten, urwüchſigen Pfälzer Humor, ſeiner Bewoh⸗ ner zu verſtehen. Doch nicht nur dem ſchön⸗ heiksdurſtigen Naturſchwärmer eröffnet ſich hier eine Stätte reiner Freuden! Denn: „Was wäre die Pfalz an ſich— allein Ohne den herrlichen, ſüffigen Wein?“ Und das ſtimmt! Denn nicht ohne Grund ſagt man von dem edlen Tropfen:„Der weckt Dote uff!“ Es wäre ungerecht, eines dieſer reizenden Wein⸗Oertchen aus der Reihe hervor⸗ zuheben, denn jedes hat ſeine beſondere Eigen⸗ art und ſeine beſonderen Sehenswürdigkeiten und natürlich auch ſeinen„peſonders gu⸗ ten Tropfen! Gerade für uns Mannheimer wieder gemütliche ſind die berühmten „Weinreiſen in die Pfalz“ zu unvergeß⸗ lichen Erlebniſſen ge⸗ worden, von denen man das ganze Jahr zehren kann. Und ge⸗ rade die Jetztzeit hat es uns doch furchtbar leicht gemacht. Ein regelmäßiger Auto⸗ busverkehr entführt uns ſchnell und ſicher in die Gefilde der Se⸗ ligen. Angefangen mit dem nahen Bad Dürkheim dem ſchmucken, welt⸗ bebannten Kurort, der uns die Pforte öffnet in das Pfälzer Para⸗ dies, führt uns der Weg in das ſchöne Wachenheim mit ſeiner romantiſchen Ruine Wachtenburg und dem herrlichen Schloß, in dem ſich die be⸗ rühmte deutſche Sektkellerei befindet. Ein An⸗ ziehungspunkt vieler Tauſender von Fremden, die ſich an der bezaubernden Schönheit des Landſchaftsbildes und an dem dortigen guten „Tropfen laben können. Anſchließend dann das idylliſche Oertchen Forſt mit ſeinen verwinkelten Straßen und Gäßchen, den gemütlichen, einladenden Gaſtſtätten und ſeinem ſchönen Schlößchen,— ebenfalls ein ſehr beliebtes Ausflugsziel vieler Fremden, die einen guten Tropfen, vermiſcht mit Pfülzer Frohſinn und Heiterkeit lieben. Und dann— mitten im Herzen des pfälziſchen Qualitäts⸗ weinbaugebietes, an den lieblichen Abhängen des Haardtgebirges zur Rheinebene, das alte, berühmte Weinſtädtchen Deidesheim das in ſeiner wertvollen mittelrheiniſchen Spät⸗ gotik dem Beſucher die ganze reizvolle Eigen⸗ art alter Pfälzer Baukunſt offenbart. Auch hier Gaſtſtätten, verſchwiegene Winkel, prächtige, urpfälzer Winzertypen und Ausflugszielen reichen Haardtgebirges. e ——— 6 S W3 Schlůürſt den Mekiar an der Quelle- Se trinlet den edlen Ffälzer Vein- 2 4 r* Ind ihr werdet auf der Stelle d21„ 3 der Ste eurer Sorgen ledig sein! ein weltberühmtes, edles„Tröppele“. Und ſo Hambach, Maikammer und Edenkoben, geht es weiter, wie durch einen großen, bunten Garten, in dem ſich eine Blüte nach der ande⸗ ren in lieblicher Schönheit erſchließt, durch Ruppertsberg, Königsbach, Gimmeldingen, Mußbach, ebenfalls Weinörtchen, die weit über die Gren⸗ zen des Landes hinaus bekannt ſind und viel „Schen iſt der Mühe beigetragen haben, den guten Ruf des deutſchen Weinbauers und ſeiner klaſſiſchen Er⸗ zeugniſſe zu feſtigen und zu erhalten. Im Mit⸗ telpunkt der Weinkammer Deutſch⸗ lands grüßt uns dann das weinfrohe Neuſtadt a. d. H. die„Perle der Pfalz“, als Eingangspforte zum burgengekrönten Pfälzer Wald und zu den weltbekannten Weinorten am Fuße des an Nicht zu vergeſſen auch die paradieſiſch gelegenen Oertchen 9 wo man ebenfalls einen ſelten guten Tropfen trinkt und wiederum Gelegenheit findet, die hohe Schönheit unſeres Pfälzer Landes zu be⸗ wundern und zu genießen.— Intereſſant iſt es, den gewaltigen Weinkellern einen Beſuch ab⸗ zuſtatten oder den fleißigen Winzern bei ihrer Arbeit zuzuſehen, um ſo einen Begriff von der Mühe und hohen Leiſtungsfähigkeit unſerer Weinbauern zu bekommen, die erforderlich ſind zur Erzielung einer Qualitätsware. Das Schönſte aber iſt es, an einem ſchönen Herbſt⸗ tage im Kreiſe lieber, froher Menſchen in einem dieſer herrlichen Weinörtchen zuſammenzuſitzen und beim Wein und Sang ſeine Sorgen für einige Stunden zu vergeſſen und damit gleich⸗ zeitig dem geplagten, ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Winzer hilfreich beiſtehen zu können. Eine Quelle reinſten Vergnügens bilden auch die zahlreich aufliegenden„Gäſtebücher“, die dem Intereſſenten einen Begriff geben über die hohe Anzahl der Beſucher aller Nationen, Raſſen und Stände, die ſich häufig, in ſehr ori⸗ lo StHler Gaæasfsfõfter„SUBHEDHG“ und Fe der veipben rni Kasfenlien 895⁵ K Besuchf das weinſrone Neusladi an der Haardt dĩe Perle der pfalʒ irnm Herzen des pfölzischen Weibeugebietes- Ausgergspunkf zurn burgeni⸗- Sgeschrnückten Ptälzerweld und Zzu den welftberuhrnrften Weinorten Ger Haerdt Auskuüunffe und prospekfe kosftenlos durceh verkehrs verein EoRnSr lädt mit herzlichem Willkommgruß zum Herbstbesuch ein! Forster Kitchenstucłk/ Trinkt die Forster Edelweine am Uisprunesort! 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Gemũtliche Rdume mit gan⁊ modernem Sdò Besucht d f j 1 öa Gne wnn Mümon Bütd Dürkhelm—————— Der Treffpunkt der Kenner! 5 Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 22. Oktober 1933 gineller Art,„verewigten“. Hier einige Bei⸗ ſpiele von„poetiſch angehauchten“ Gäſten: Merk Dir's, Alte— Roſtig wird vom Gleis die Schiene Wenn das Rad nicht drüber läuft. Froſtig wird des Mannes Miene, Wenn er ab und zu nicht ſäuft, Drum, liebe Alte, halte ſtill, Gib Deinem Mann den Schlüſſel, Der trinkt nicht mehr, als mit Gewalt Hineingeht in ſeinen Rüſſel—— 4 Alter Wein und junge Weiber Sind die beſten Zeitvertreiber! Im Wein liegt Wahrheit Und die Treue iſt kein leerer Wahn 3* 92 Gut gelebt und ſelig geſtorben Hat dem Teufel die Rechnung verdorben. Die nächſten Eintragenden aber wollen wir ſein! Wir wollen die letzten herrlichen Spät⸗ ſommertage nicht an uns vorübergehen laſſen, ohne unſerer herbſtlich⸗prangenden, lockenden Pfalz einen Beſuch abgeſtattet zu haben! Fröhlich Pfalz— Gott erhalts! eme. ieie e beranerer Daß jedes Jahr noch ſo viel Meine uncl Aoote verclerben iſt in erſter Linie einer falſchen Gärführung zu⸗ ſchreiben; daneben können aber auch in be⸗ immtem Maße die Verwendung ungeeigneter größter Reinheit. Die Reinhefekulturen unter⸗ liegen in dem gärungsphyſiologiſchen Labora⸗ tortm der genannten Firma einer ſtändigen fügung ſteht. Es ſollte dabei aber unbedingt beachtet werden, möglichſt ſäurereiches Obſt zu verwenden, oder, falls dieſes eben ſäurearm iſt, wie es beiſpielsweiſe die meiſten Birnen ſind, muß am beſten dem Preßſafte ſchon Säure zu⸗ geſetzt werden. Vorzüglich hat ſich hierzu die ſogenannte Moſtmilchſäure bewährt. Für nicht gewerblich in den Handel kommende Haus⸗ trunke kann man aber auch Wein⸗ oder Zitro⸗ nenſäure verwenden. Da die Säure neben dem Alkohol das natürliche Konſervierungsmittel -eines alkoholiſchen Getränkes darſtellt, gilt das ſoeben Geſagte namentlich auch für mit Waſſer geſtreckte Säfte, wobei beiläufig bemerkt ſei, daß man zur Streckung nie mehr Waſſer als ein Drittel der Saftausbeute nehmen ſollte. In dieſem Falle dürfte man dann das richtige Maß an Säurezuſatz treffen, wenn man pro Hekto⸗ liter—“ Liter der 50prozentigen Moſtmilch⸗ ſäure zugibt. Der Säurezuſatz bewirkt aber nicht nur eine beſſere Haltbarkeit, ſondern ge⸗ ſtaltet die Getränke auch geſchmacklich anſpre⸗ chender. Durch die Verwendung von OMA⸗Reinhefen verläuft die Gärung raſcher und ſtürmiſcher, als bei der ſogenannten Eigengärung, ſo daß dieſe terlaſſen werden, denn der Hefetrub geht früher oder ſpäter in Zerſetzung über, wobei die Moſte krant werden oder mindeſtens geſchmacklich lei⸗ den. Die Minderwertigkeit vieler Haustrunke iſt auf dieſe Unterlaſſungsſünde zurückzuführen. und die oft noch herrſchende Meinung, Moſte müßten auf der Hefe liegen bleiben, um an „Gehalt“ nicht zu verlieren, iſt irrig. Weil die Vergärung mit Reinhefen, wie ſchon erwähnt, auch ſtürmiſcher als die Selbſtgärung verläuft, iſt zu berückſichtigen, daß die Gärfäſſer einen genügenden Steigraum haben und das⸗ Gärgut nicht überſchäumend die aufgeſetzte Gür⸗ röhre verſtopft. Das dichte Aufſetzen einer Gär⸗ röhre iſt erforderlich, um ſchädliche Kleinlebe⸗ weſen von dem Gärgut abzuhalten. Leider bleibt dies heute noch häufig unberüchſichtigt, weil die landläufige Meinung beſteht, die Moſte müßten während der Gärung aus dem Spund⸗ loche herausſchäumen, um ſich zu„putzen“. Tat⸗ ſache iſt aber, daß man mit einer ſolchen Gär⸗ führung gewalttätig aus ſeinem Getränke einen Eſſig zu machen verſucht. Möglichſte Sauberkeit iſt ebenfalls eine Vor⸗ ausſetzung, um einwandfreie und haltbare Moſte zu erzielen. Den Sommer über leer⸗ Obſtſorten, die unſachgemäße Behandlung der vergorenen Getränke und häufig auch ein Man⸗ gel an Sauberkeit daran ſchuld ſein. Zur Erzielung einer richtigen Gärführung hat Kontrolle. ſo wird namentlich ſich heute ſchon weitgehend die Verwendung von Reinhefekulturen eingebürgert, das ſind Kultu⸗ ren von Weinheferaſſen, die in allen gärungs⸗ techniſchen bedeutenden Eigenſchaften Höchſt⸗ keiſtungen zeigen. Durch dieſe Fähigkeiten ſind ſolche Hefen in der Lage, alle anderen Moſten vorhandenen ungeeigneten Gärungs⸗ und Vermeh⸗ iſch 9ei—— ie möglichſt frühzeitig, alſo dem friſch gelelter⸗ Safte zuſetzt. In dem Brauereigewerbe iſt die ausſchließliche Verwendung von Reinhefen ſchon längſt eingeführt, während man ſie bei der Wein⸗ und Haustrunkbereitung ſeltſamerweiſe lebeweſen in ihrer Entwicklung rung zu unterdrücken, namentlich erſt ſeit kürzerer Zeit mit nicht minder Erfolge gebraucht. an Weinhefen werden Die Vorteile der Reinhefeverwendung daß die Gärung raſch und ſicher einſetzt ucker reſtlos vergoren wird, was lübarkeit des Getränkes von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung iſt, da noch Reſte von 47 enthaltende Weine und Moſte ſehr eicht dem Milchſäureſtich ausgeſetzt ſind; daß die Weine ſich leichter klären; daß dieſe erheblich haltbarer ſind, weil ſie 35 Efſaſich und anderen Krankheiten we⸗ niger leicht unterliegen; daß ſie geſchmacklich reintöniger und bukett⸗ reicher werden. Das ſoll nun aber nicht hei⸗ ßen, daß zur Vergärung von Weinen und Haustrunken auch Bierhefe geeignet ſei, denn feneen an Buketterzeugung und Gärungsverlauf ganz an⸗ dere Forderungen geſtellt, als an Bierheferaſſen. in den großem ſind: und der für die Die betannte Heſe⸗Reinzucht⸗Anſtalt Dr. Oſier⸗ 4 mayer, Pforzheim, lieſert in, ihren ORl ——0 ſolche Hefe von höchſter Gärtraft und A⸗Kul⸗ Was nun die Auswahl der Obſtſorten betrifft, zur Haustrunkbereitung eben dasjenige Obſt verwendet, das zur Ver⸗ bei den Apfel⸗ und Boo Dürłcheims berhmle heinſogen Vin Hieſberg Getränke auch früher vom Hefetrub abgezogen werden müſſen. Dieſes Abziehen von der Hefe ſofort nach beendigter Hauptgärung ſollte auch ſer ſowie Birnenmoſten niemals un⸗ geſtandene und nicht konſervierte Fäſ⸗ ſämtliche Kellereigeräte ſind vor der Benützung einer kräftigen Behandlung mit Waſ⸗ ſer und Bürſte zu unterziehen. Schimmelige und eſſigſtichige Fäſſer ſind über⸗ dies noch beſonders zu behan⸗ deln. Eine ausführliche Anwei⸗ ſung dazu ſteht in dem Ab⸗ ſchnitt„Die fachgemäße Be⸗ handlung der gebrauchten Fäſ⸗ ſer“ des OMA-⸗Weinbuches, das man in jeder guten Drogerie ratis erhält. Auch genügend⸗ onſervierte, d. h. regelmäßig eingeſchwefelte Fäſſer, ſind vor der Wiederbenutzung mit Waſ⸗ ſer gründlichſt auszuſchwenken. Schließlich muß immer wieder gewarnt davor werden. die Preßſäfte mit verzinkten Ge⸗ fäßen oder mit unlackierten Ei⸗ ſenteilen in Berührung zu brin⸗ gen, weil durch die Fruchtſäu⸗ ren von dieſen Metallen in Lö⸗ ſung geht. Alljährlich belom⸗ men wir in unſer Laborato⸗ rium Moſte eingeſandt, die zu⸗ nächſt unerklärlicherweiſe in der Gärung ſteckengeblieben ſind. Die Unterſuchung ergibt dann, daß ſie waren. Daß die Zinkſalze in ſehr geringen Mengen ſchon ein ſtarkes Hefe⸗ gift bilden, erklärt dieſe Gä⸗ rungsſtockung. Zinkſalze hem⸗ men oder verhindern aber nicht nur die Gärung, ſondern ſind auch in hohem Maße geſund⸗ heitsſchädlich. Für„Eiſenſalze trifft das— zwar nicht zu, aber zu viel Eiſen enthaltende »Moſte werden ſchwarz und lei⸗ den geſchmacklich. 71 Uraltes Städtchen Festung, zum Teil noch gut erhalten) urkundlich nachgewiesen selt 750— 3000 Elinwohner— Knotenpunkt der Bahnlinien Frankenthal-Freinsheim-Grün⸗ stadt Bad Durkheim— Postauto— Reget Fremdenverkeht zur Blüte, Hahnenfest u. Herbstzeit— Aeltester u. größter Obstmarłt der falz(ũber 100 000 Zir. Umsatz). Heivorragende weine, Winzerverein und größere Weingüter— Weinhandel IIILI Auf der Höhe des Peterskopfes(500 m) das Freinsheimer rorsthaus Lindemannarune Herniche Ausblicke— Wunderbare Spazlergünge— Prachtv. Erholungsaulenthalt zu jeder Jahreszeit— Fremdenzimmer— Volle pension pro Tag.— RM.— Ausschank naturreiner Weine des Freins- neimer Winzervereins— Frankenthaler Biere— Gute Küche Fernruf 564 Amt Bad Dümheim— Wirtschaftsführer Wiih, Trübe: 8957 K 2— 4 M. Auto-Lichi Fr. K. 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L Strebel⸗ werk. 2.( ofens im Pflanzen Arbeitsdi⸗ digung de ßung.— erweiteru Grundſtüc einem ſta Wohnung dung, Er geſällen 1 tung des und Kult ſtandet.— Forſtamt ſenen Str ßung getr gen werde tags und 1933: Die Abgrenzur Abſtimmv wie Beſtit den genel über Eint ten zu ber der Lan! wird Lan in Vorſch genheiten Franz JI angeboren zahlung e willige F den Zuſck nehmigt. „Capito aufgenomt „SOsS Ei „Capitol“. Filmwerk wundervo ſpannende Darſteller tion. Ber ganz grof tionsleiter mit ſeine wüſte. Di Nicht zul⸗ zigartige nahmen. Schönheit. keit.— D währ dafü Formats unerſchroc Arbeit w „Capitol“, zingen ze viele kom Film anſe „Neues dienſt des einen Fili Schon die berühmter wurde, gi außergewi geſetzt we herrn vor linas Fri gefürchtete Glanzzeit ſeine Leid Rußland Magdebur Liebe zu der Liebl Zügen be Stüwe in Trenck au Es iſt keir Wieck, als nig Fried er 1933. —ð—— 41 jt früher ie Moſte cklich lei⸗ ustrunke zuführen, g, Moſte um an wie ſchon ſtgärung Gärfäſſer und das tzte Gär⸗ ner Gär⸗ kleinlebe⸗ Leider ichſichtigt, die Moſte Spund⸗ “. Tat⸗ hen Gär⸗ nke einen ine Vor⸗ haltbare her leer⸗ ſerte Fäſ⸗ vor der mit Waſ⸗ immelige ſind über⸗ behan⸗ e Anwei⸗ hem Ab⸗ äße Be⸗ ſten Fäſ⸗ ches, das Drogerie⸗ genügend gelmäßig ſind vor mit Waſ⸗ chwenken. r wieder den, die kten Ge⸗ erten Ei⸗ zu bbrin⸗ Fruchtſäu⸗ en in Lö⸗ ch belom⸗ Laborato⸗ t, die zu⸗ iſe in der den ſind. ibt dann, hen. 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Blumenkohl war reichlich vorhanden und koſtete das Stück 10—25 Pfg; Kartoffeln 3 Pfg. das Pfund, Gelberüben —8, Rotkraut—8, Weißkraut—6, Tomaten 10, Kohlrabi—4 Pfg. das Stück, Kopfſalat 4 bis 5, Endivienſalat—5, Lauch—5, Sellerie —5, Feldſalat 10—15(Viertelpfund), Landeier 14 Pfg. das Stück, Auslandeier—12, Mol⸗ kereibutter 150—160 Pfg. das Pfund, Land⸗ butter 130—140, Weißer Käſe 30, Aepfel 15, Birnen, je nach Güte, 15—20, Quitten 18, Trau⸗ ben(deutſche) 20, Trauben(ausländiſche) 30 bis 35, Nüſſe 60, Suppenhühner, lebend, Stück 160—170, Hähne, lebend, Stück 110—140 Pfg. Wild und geſchlachtetes Geflügel war auf dem Markt nicht angefahren. Aus der Gemeinderatsſitzung. Vergeben wer⸗ den: 1. Lieſerung eines gußeiſernen Original⸗ Strebel⸗Warmwaſſerkeſſels für das ſtädt. Gas⸗ werk. 2. Einbau eines Her Horizontal⸗Retorten⸗ ofens im ſtädt. Gaswerk. 3. Lieſerung von Pflanzen für die Friedhofanlagen.— Freiw. Arbeitsdienſt: Unterkunftsräume: Wegen Kün⸗ digung des Mietverhältniſſes ergeht Entſchlie⸗ ßung.— Von Geländeerwerb zur Friedhof⸗ erweiterung wird vorläufig abgeſehen.— Eine Grundſtücksſchätzung wird vorgenommen.— In einem ſtadteigenen Wohngebäude freiwerdende Wohnung wird vergeben.— Geſuche um Stun⸗ dung, Ermäßigung und Erlaß von Gemeinde⸗ geſällen werden verbeſchieden.— Bewirtſchaf⸗ tung des Gemeindewaldes: Hiebsplan für 1933 und Kulturplan für 1934 werden nicht bean⸗ ſtandet.— Wegen Verteilung der vom Bad. Forſtamt Schwetzingen für 1933/34 überwie⸗ ſenen Streufläche im Hardtwald wird Entſchlie⸗ ßung getroffen.— Grundſtückspachtübertragun⸗ gen werden genehmigt.— Neuwahl des Reichs⸗ tags und Volksabſtimmung am 12. November 1933: Die Vorſchläge der Verwaltung wegen Abgrenzung der Stimmbezirke, Ernennung der Abſtimmvorſteher und ihrer Stellvertreter, ſo⸗ wie Beſtimmung der Abſtimmungsräume wer⸗ den genehmigt. Die Stimmberechtigten ſind über Eintragung in die Stimmkartei durch Kar⸗ ten zu benachrichtigen.— Als Vertrauensmann der Landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft wird Landwirt und Gemeinderat Karl Brenner in Vorſchlag gebracht.— In Perſonalangele⸗ genheiten ergeht Entſchließung.— Spengler Franz Joſef Fugger wird zum Antritt des angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen.— Aus⸗ zahlung eines weiteren Vorſchuſſes an die Frei⸗ willige Feuerwehr, hier, zur Verrechnung auf den Zuſchuß der Stadt für 1933/4 wird ge⸗ nehmigt.. „Capitol“. Der allſeitig mit Begeiſterung aufgenommene Grönland⸗Expeditionsfilm „SOs Eisberg“ läuft bis einſchl. Montag im „Capitol“. Keiner verſäume, dieſes grandioſe Filmwerk zu ſehen.„SOS Eisberg“ iſt ein wundervoller Kulturfilm im Rahmen einer ſpannenden Handlung. Unerhörtes leiſten die Darſteller und Teilnehmer an dieſer Expedi⸗ tion. Bewundernswert Leni Riefenſtahl, ein ganz großer Kerl der Sepp Riſt als Expedi⸗ tionsleiter, ſportgeſtählt und mutig; dann Udet mit ſeinen tollkühnen Flügen über der Eis⸗ wüſte. Die anderen Darſteller geben ihr Beſtes. Nicht zuletzt die Eskimos, und dann die ein⸗ zigartige Landſchaft in phantaſtiſch ſchönen Auf⸗ nahmen. Hier erlebt man die Natur in ihrer Schönheit. Gewalt und grenzenloſen Einſam⸗ keit.— Dr. Fanck, der Regiſſeur, gab die Ge⸗ währ dafür, daß ein Bilddokument ganz aroßen Formats entſtand. Die Kameraleute erfüllten unerſchrocken ihre Pflicht, und der Lohn ihrer Arbeit war reich. Wir beglückwünſchen das „Capitol“, daß es dieſes Filmwerk in Schwet⸗ zingen zeigt, und hoffen, daß auch hier recht viele kommen und ſich dieſen wundervollen Film anſehen werden. „Neues Theater“. Es iſt ein beſonderes Ver⸗ dienſt des„Neuen Theaters“, ſeinen Beſuchern einen Film, wie„Trenck“, vermittelt zu haben. Schon die Tatſache, daß dieſes Werk nach dem berühmten Roman gleichen Namens gedreht wurde, gibt dem Publikum die Gewähr, etwas außergewöhnliches zu erleben. Es muß voraus⸗ geſetzt werden, daß die Geſchichte des Frei⸗ herrn von der Trenck, des beſonderen Günſt⸗ linas Friedrichs des Großen und Neffen des gefürchteten Pandurenführers Trenck, ſeine Glanzzeit am Hofe Friedrichs des Großen, ſeine Leidenszeit in der Feſtung Glatz, in Wien, Rußland und in den Kaſematten der Feſtung Maadeburg, und ſeine große, aber ausſichtsloſe Liebe zu der Prinzeſſin Amalie von Preußen, der Lieblingsſchweſter des Königs, in großen Zügen bekannt iſt. Die Form, in der Hans Stüwe in ſeiner Rolle als Freiherr von der Trenck aufgeht, iſt kaum nochmals feſtzuſtellen. Es iſt kein Spiel, es iſt Erleben. Auch Dorothea Wieck, als Amalie, und Theodor Loos, als Kö⸗ nig Friedrich der Große, entledigten ſich ihrer Aufgaben zur Begeiſterung der Zuſchauer. Daß in dem Film noch viele Darſteller beſonderes Lob verdienen, kann hier wegen Raummangel leider nur erwähnt werden. Auch das Bei⸗ programm bildet einen Anziehungspunkt für alle Filmfreunde. Kelſch Spende für das Winterhilfswerk. Die hieſige Ortsgruppe der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opferverſorgung hat für das Winterhilfswerk den Betrag von RM..40 geſtiftet. Brühl Männergeſangverein Konkordia. Die Ver⸗ anſtaltung der Konkordia Brühl, welche unter dem Mertwort:„Mit deutſchen Liedern durch deutſches Land“ am 29. Oktober im Saalbau zum„Ochſen“ ſtattfinden ſoll, beginnt bereits pünktlich um 7 Uhr abds., um die abwechſlungs⸗ reiche, vielgeſtaltige Spielfolge bequem zu Ge⸗ hör bringen zu können. Der Eifer und die Sorgfalt, mit welchen die Vorbereitungen ge⸗ f werden, verheißen dem Abend gutes Ge⸗ ingen. Beſtätigung als Gauführer Oberpoſtſekretär a. D. Konrad Moſer wurde als Gauführer im Reichskriegerbund „Kyffhäuſer“ beſtätigt. Seiner Rührigkeit und umſichtigen Leitung iſt es zu verdanken, daß ſich der Gau, den er mit 13 Vereinen über⸗ nahm, bis zu ſeiner heutigen Höhe aufwärts⸗ entwickelte und heute 21 Gauvereine zählt.— Gleichzeitig kann Herr Moſer auf eine 30jäh⸗ rige ununterbrochene Tätigkeit als erſter Vor⸗ ſitzender des Vereins ehemaliger Kavalleriſten Schwetzingen zurückblicken, deſſen Gründer er iſt.— Die Beſtätigung der einzelnen Vereins⸗ führer durch den Gauführer wird jedenfalls in den nächſten Tagen erfolgen. Fort mit den Doppelverdienern! Im Amtsgericht Schwetzingen iſt ſeit langen Jahren ein Fräulein Krebs als planmäßige Beamtin angeſtellt. Deren Eltern betrieben bis vor zwei Jahren ein Lebensmittelgeſchäft, wel⸗ ches inzwiſchen auf die Kinder Karl und Käte Krebs als, Inhaber handelsgerichtlich einge⸗ tragen wurde. Außer dem Vater Krebs, der ſelbſt im Geſchäft mitarbeitet, ſind auch noch 5 zwei weibliche Angeſtellte beſchäftigt. Der Vater der einen Angeſtellten iſt Montage⸗Inſpektor beim Kraftwerk Schwet⸗ zingen, ſo daß ſich im Falle Krebs eine Anſtel⸗ lung im eigenen, d. h. im brüderlichen Ge⸗ ſchäft ergibt. Paolino wird am heutigen Sonntag in Rom gegen Carnera um die Weltmeiſterſchaft im Schwer⸗ gewicht kämpfen. Der Evang. Kirchenchor der Peterskirche Weinheimm im Dienſte der Arbeitsgemeinſchaft für das Winterhilfswerk Einführende Worte von Muſiklehrer Mack. Dr. Martin Luther(1483—1546.) II. Folge „Ich glaube durch meine Philoſophie mit allem im klaren zu ſein, wenn ich aber einen evangeliſchen Choral höre, ſo gibt mir das einen Frieden, den mir meine Philoſophie nicht gibt.“ Dieſe Worte des großen Königsberger Philoſophen, Imanuel Kant, wären gewiß nicht geſprochen worden, wenn nicht ein Mann in der Geſchichte unſeres deutſchen Volkes Jahr⸗ hunderte vorher ſchon gründlich den Grund und Boden vorbereitet hätte, auf dem einſt das edle Kleinod evangeliſcher Kirchenmuſit, der Choral, zur vollen Entfaltung kommen konnte: Martin Luther. Daher iſt es gerade in die⸗ ſem Jahre in ganz beſonderer Weiſe angebracht, bei den bevorſtehenden Feierlichkeiten anläßlich ſeines 450. Geburtstages in kurzen Zügen auf die bedeutenden Verdienſte hinzuweiſen, die ſich der große Reſormator um die Pflege und För⸗ derung der Kirchenmuſif und um das Wohl⸗ ergehen ſeines Volles erworben hat. Schon von früheſter Fugend an wurde der Knabe im muſizierfreudigen Elternhauſe mit den Schönheiten der Sangeskunſt vertraut ge⸗ macht. Der gütige Schöpfer hatte ihm dazu eine ſehr ſchöne Stimme verliehen. Mit dieſem koſt⸗ baren Inſtrument ausgerüſtet, zog der unbemit⸗ telte Jüngling in die Welt hinaus, um ſich als „Kurrenteſchüler“ durch das Singen des„Brot⸗ reigens“ ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen. Erſt als ihn eine reich begüterte Frau, namens Urſula Cotta, in Eiſenach wegen ſeinem klang⸗ vollen Stimmorgan in ihr Haus nahm, wurde die harte Lebenslage des begabten Bergmanns⸗ ſohnes aus Eisleben gemildert. Die Liebe zur Muſik blieb ihm zeitlebens eine treue Lebens⸗ gefährtin, die den wackeren und mutigen Strei⸗ ter ſelbſt in den geſahrvollſten Lebenslagen immer wieder ſtützte und ſeine Begeiſterung im Kampfe ums Daſein nie ſinken ließ. Daher iſt es auch begreiflich, wenn Luther bei der Einführung der Reſormation der Pflege der Kirchenmuſik, inſonderheit des Kirchenliedes, ſeine ganz beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkte. Bei der Erneuerung des Gottesdienſtes auf evangeliſche und deutſche Weiſe ließ er von nun an nicht nur den Chor, ſondern die ganze Gemeinde die Kirchenlieder in deutſcher Sprache ſingen und auf dieſe Weiſe alle Beſucher des Gottesdienſtes an der Verlündigung und Aus⸗ breitung des Evangeliums regen Anteil neh⸗ men. Zu dieſem Zweck dichtete er ſelbſt 37 Lie⸗ der, die bis zur Stunde noch den Grundſtock des evangeliſchen Kirchengeſanges bilden. Seine beiden Reformationslieder:„Verleih uns Frie⸗ den gnädiglich“ im fünfſtimmigen Satz von Heinrich Schütz und die Kantante„Eine ſeſte Zum 12. Jahrestag der Teilung Oberſchleſtens Am 20. Oktober 1921 teilte der Genfer Völkerbundsrat dem deutſchen Botſchafter in Paris amt⸗ lich ſeinen Beſchluß mit, Oberſchleſten zu teilen. Die neue Grenze wurde oft nach rein voli⸗ tiſchen Geſichtspunkten und ohne Rückſicht auf wirtſchaftliche Verhältniſſe gezogen. Unſer Bild zeigt die Grenze mitten in einer Kohlengrube. Burg iſt unſer Gott“ in der Bearbeitung von Franz Tunder, werden bei der muſitaliſchen Abendfeier am 5. November zum Vortrag kom⸗ men. Durch die Einführung des deutſchen Kir⸗ chenliedes bereicherte Luther den Gottesdienſt mit einem Kulturgut, das dem ſangesluſtigen und ſangeskundigen deutſchen Volk ſtets als eine tröſtende und heilende Macht auf das menſchliche Gemüt galt; einer Macht, die all⸗ jährlich aus Millionen Menſchenherzen tönte, ſich mit himmliſcher Gewalt in Millionen unzu⸗ friedener und verzagter Seelen ſenkte, ſie hoch über den Kampf und die Unruhe des Lebens hob. Kein Wunder, daß unſere größten Ton⸗ meiſter, an der Spitze J. S. Bach, nicht müde wurden, dieſen einfachen Choralmelodien mit den Mitteln höchſter Meiſterſchaft zur Verarbei⸗ tung zu bringen, ſodaß wir trotz dem gewalti⸗ gen muſikaliſchen Fortſchritt noch heute voll Bewunderung und tiefer Ergriffenheit vor die⸗ ſen Denkmälern deutſcher Tonkunſt ſtehen. Man denke nur an die Chorale, die muſikaliſchen Höhenpunkte und Kronen in der Paſſionsmuſik unſerer großen Meiſter. Selbſt bedeutende katho⸗ liſche Komponiſten gingen nicht achtlos an den reformatoriſchen Arbeiten und kirchenmuſikali⸗ ſchen Beſtrebungen Luthers vorüber. Welcher Freund der„Musica sacra“ kennt zum Beiſpiel nicht die feinſinnigen Choralvorſpiele von Jo⸗ hannes Brahms, oder die hinreißenden und geradezu überwältigenden Choralſantaſien von Max Reger, von den unzähligen Schöpfungen auf dieſem Gebiete früherer Kunſtepochen ganz zu ſchweigen? In der Tat übte das Kirchenlied auf das Muſikleben von der Reformation bis in die Neuzeit hinein einen Einfluß von nicht zu unterſchätzender Bedeutung aus. Daß der Vater des evangeliſchen Kirchenlie⸗ des als emſiger Förderer der heiligen Tonlunſt ganz beſonders auch ein warmes und liebevolles Verſtändnis für das Wohl ſeines deutſchen Volkes hatte, zeigen neben ſeinen Liedern ein⸗ dringlich ſeine lehrreichen Schriften. Mehr als je ein anderer ſeiner Zeitgenoſſen verſtand es dieſer echte, kerngeſunde deutſche Mann meiſter⸗ haft, mit kräftigen, bisweilen harten Worten gegen fremde Sitten und Gebräuche, gegen Unwahrheiten und Unrecht, gegen alle böſen und geſahrbringenden Geiſtesmächte ins Feld zu ziehen, ohne Rückſicht auf ſein eigenes Wohl⸗ ergehen, nur das Heil Deutſchlands im Auge behaltend. Das offene, unerſchrockende Bekennt⸗ nis zum Deutſchtum, der Sinn für chriſtliche Nächſtenliebe und für die Gemeinſchaft ſeiner Mitmenſchen ſtanden ihm als treue Bundes⸗ genoſſen im Kampſe gegen alle vollsfeindlichen Beſtrebungen zur Seite. Die edlen Charakter⸗ eigenſchaften, der unerſchütterliche Glaube an die Vollendung des von der göttlichen Vor⸗ ſehung auserſehenen Werkes, das ſiegesfreudige Bewußtſein von Deutſchlands Macht und Größe ließen dem todesmutigen Kämpfer ein Helden⸗ tum entſtehen, wie wir es als parallele Erſchei⸗ nung in der Gegenwart nur noch in der Per⸗ ſon unſeres verehrten Führers Adolf Hitler wiederfinden. Moöge ſich auch unſer heutiges Geſchlecht an dieſem Heldentume deutſcher Größen ſtärken und auf ſeiner Wanderung in eine beſſere Zu⸗ kunft von dem eiſernen, unbeugſamen Willen eines Martin Luthers durchdringen laſſen, der in ſeinem Schutz⸗ und Trutzlied der Menſchheie zugerufen hat: „Und wenn die Welt voll Teufel wär, Und wollt uns gar verſchlingen, So fürchten wir uns nicht ſo ſehr, Es ſoll uns doch gelingen.“ ——— —— oöft mit Nona die gonze Melt? Doppels chirmgite· Empfõnger mi eingebautem dynomischen Nora 200 Loutsprecher ſür zelekfiven und lklong chõnen fern. 9⁰ Kurzwellenemplong mit neuer VollsichtssKals. Form 20⁰⁰ L von RM 150.-(incl. Röhren) an. — zu Karten: beim łinselfiändler Zviei-Hockibteis- Emplanger(auch mn eingeboufem Areia Nora 321 Loulsprecher lieſerhot) ſur hochselekfiven und klongschõnen Europs· und Ubertee · Emplong auſ Kurzwellen mit heuer Vollsichtsskols. 7 — 6 F — 4 1 5 10 7 7 4 4 —=. C * *. R —— W f 3 4 * V. Form 321 von Rh 192.(incl. Rõhren) an. Vertreter Grossist: Wal.enstätter& co., Hannheim N 2, 21 Elektrohaus) 6 postlach 373 6 Teielon 27378/79 2749 K Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 14 „Hakenkreuzbanner“ „Ein Teufel in Menſchengeſtalt“ Die holländiſche Preſſe gibt ſich gerade in letzter Zeit große Mühe, den Urſachen der deutſchen Revolution auf den Grund zu gehen und läßt dabei erfreulichernziſe Sachlichkeit und ehrlichen Willen in keiner Weiſe vermiſſen. Der„Nieuwe Apelndoornſche Courant“ zeich⸗ net zum Beiſpiel in einer Artikelſerie die kom⸗ muniſtiſche Bewegung Deutſchlands auf und behandelt in einer dieſer Abhandlungen auch den kapitaliſtiſchen Kommunehäuptling Willi Münzenberg, der bekanntlich der König der kommuniſtiſchen Preſſekonzerne war und über ein durchaus unproletariſches Vermögen verfügt. Wir entnehmen dem holländiſchen Blatt fol⸗ gende beſonders markante Stellen, die einer⸗ 3 die Einſtellung der ehrlichen holländiſchen reſſe in das ihr gebührende Licht rückt und andererſeits auch ein plaſtiſches Bild von dem Autor des„Braunbuches“, Willi Münzenberg, ſeinen fragwürdigen Qualitäten und ſeiner ganzen Mentalität entwirft. Münzenberg als Mann im Hinker⸗ grund „.. Die alle und alles beherrſchende Figur war, trotz ſeiner kleinen Geſtalt, dennoch Willi Münzenberg. Was iſt es, das ihn ſo auffallen läßt inmitten dieſer doch ſehr kosmopolitiſchen und ausländiſchen Geſellſchaft! Sind es die Augen, die ſtechen und zwicken können wie Na⸗ deln? Iſt es der grauſame Mund, der ſich manchmal verzerrt zu einem abſichtlichen Grinſen? Oder ſind es die lebhaften Gebärden und die vorzügliche Mimik ſeiner expreſſiven Maske, gemeinſam mit einem großen Maß von Be⸗ redſamkeit, die ihm ein ſo außerordentliches Uebergewicht gegenüber der exotiſchen Geſell⸗ ſchaft gegeben haben? Münzenberg iſt ohne Zweifel ein guter Komödiant und gleichzeitig ein ausgezeichneter Regiſſeur des gewagten Spieles, in dem er ſelbſt als Handelnder und gleichzeitig als Re⸗ giſſeur auftrat. Jedoch war für ihn immer die Regie die Hauptſache. Auch wenn er u. a. als Mitglied des Reichstages und auf Kongreſſen gern per⸗ ſönlich vor die Bühne trat. Seit Hitler in Deutſchland die Macht in die Hände bekom⸗ men hat, iſt Münzenberg indeſſen vollkommen der Mann im Hintergrund geworden. Er warkeke nicht, bis man ihn holte. Er wartete nicht, bis man ihn holte.. Als geiſtiger Urheber des blutigen roten Terrors, der in Deutſchland loszubrechen im Begriff ſtand, als Erfinder und Angeber von zahlloſen mörderiſchen Ueberfällen auf Na⸗ tionalſozialiſten, als Regiſſeur und Mann im Hintergrund in dem Berliner Liebknecht⸗Haus, wo er wie eine Spinne in ihrem Netz auf eine Gelegenheit wartete, hat er bereits Lunte ge⸗ rochen, als die Bombe des Reichstagsbrandes verkehrt platzte und die politiſche Waagſchale zu Gunſten Hitlers ausſchlug.— Münzenberg huͤt nicht gewartet, bis man ihn holte, er ging von ſelbſt, und mit ſeiner eigenen koſtbaren Perſon brachte er auch einen großen Teil ſeines an⸗ ſehnlichen Vermögens in Sicherheit. Der kapitaliſtiſche Kommuniſt Münzenberg floh, Torgler und die Marionette van der Lubbe blieben zurück. Inzwiſchen irrt Willi Münzenberg, der Re⸗ giffeur des„Grand⸗Guignol⸗Spiels“, durch die Schweiz, Frankreich und Holland und ſetzt ſich am Schluß in Paris ſeſt, von wo aus er ein neues Intrigenſpiel inſzeniert, ein Spiel, das vorläufig kulminiert in der Ausgabe eines „Braunen Buches“, eine Miſchung und ge⸗ ſchickte Verflechtung von Lügen und Unwahr⸗ heiten, aus denen der Kapitaliſt und Kommu⸗ niſt/ Münzenberg den nötigen„politiſchen und perſönlichen Nutzen“ zu ziehen hofft. Ein kugendloſer Terroriſt Das iſt Willi Münzenberg, von oben bis unten ein laffer Intrigant, ein tugendloſer Terroriſt, ein geſchickter Agitator und ein Finanztalent,— aber ein Mann ohne Ehr⸗ gefühl, ohne Idealismus, ohne Moral, ein Teu⸗ jel in Menſchengeſtalt, der nur einem Ding— Hausfrauen! die noileidende Heimat ruft: Heimisehes Salz ist das HAPPEMAUER SIEbESAIZT11 158l Münzenberg in holländiſchem Urkeil nein, zwei Dingen— nachjagt und dafür alles aufopfert: Geld und Macht. Wehe dem armen Deutſchland, wenn dieſer Mann, dieſer Willi Münzenberg, die Macht/an ſich gezogen hätte. Eine neue blutige Seite würde zweifellos der Geſchichte einverleibt worden ſein und ein Terror à la Belakhun, aber dann wäre in einem unvergleichlich größeren Maßſtabe Deutſchland und damit Europa in ein Meer von Blut und Tränen getaucht worden. Wenn jemand es verdiente, in Leipzig vor den irdiſchen Richtern zu ſtehen, außer Torgler und van der Lubbe, dann würde es gewiß Willi Münzenberg ſein. Und zweifellos würde auch unſerem Vaterlande und Niederländiſch⸗ Indien unendlich viel Leid erſpart werden.“ Wir haben allen Grund, die Haltung der holländiſchen Preſſe mit Freuden zu begrüßen. Denn gerade die Verkennung der grauſamen Brutalität der kommuniſtiſchen Bewegung in Deutſchland und des Geſamtmarxismus über⸗ haupt war es, was gerade dem neutralen Aus⸗ land gegenüber und vor allem in den Ländern, die eine ſtarke linksradikale Strömung in ihrem Volke nicht aufzuweiſen haben, die Urſachen der deutſchen Revolution in völlig falſchem Lichte erſcheinen ließ. Daß die ausländiſche Preſſe nunmehr dazu übergeht, nicht nur die Tatſache unſerer Revolution an ſich zu behan⸗ deln, ſondern darüber hinaus nach ihrem Ur⸗ ſprung und den Dingen, die zu ihr führten, zu forſchen beginnt, iſt gerade in dieſem Moment des Austrittes Deutſchlands aus dem Völker⸗ bund und aus der Abrüſtungskonferenz be⸗ grüßenswert. Problem Nr. 12 4 h ece d e fen „ . . in 3 EAB, e „ n Den beiden Teilſiegern H. Huſſong und R. Rutzm gewidmet von Otto Binkert⸗Heidelberg Matt in drei Zügen Kontrollſtellung: K c4. D2 3. S18, Bbö5, 35. g 7. h3; Ke 4, Tg38, Bbö6, e 6, e7. Problem Nr. 13 * ——1 id es en— 00 D„ 2 b. en E 34 nen EG wneeebafigntae ee ⸗ e S es eee o00 ——— e eoo(0 von O. Binkert⸗Heidelberg Kultusminiſter Pg. Dr. Wacker gewidmet Matt in drei Zügen. Kontrollſtellung: Kb2, Dh1. LdsS, es; Sal. B a 3, b 4, d 2; K a 4. Te4. Sa7. Bbs, a 5, bö. Badiſches Schach 1 Kreiswettkämpfe der RS⸗Schachgemeinſchaft Lambsheim In der dritten Runde um die Meiſterſchaft der-Klaſſe, gab es am Sonntag, 15. ds. Mts., nur zwei Wettkämpfe, da der Mannheimer Schachklub anläßlich der Werbewoche, das Spiel gegen Anderſſen⸗Neckarau abgeſagt hat. — Feudenheim gab es wieder die fällige Ueberraſchung, wo der„Turm“ mit:21 13 ſchlagen wurde. Wenn natürlich zu einem ſolch wichtigen Treffen eine Mannſchaft mit mehre⸗ rem Erſatz und zudem noch nur mit 9 Mann antritt, kann eine ſolche Niederlage nicht aus⸗ bleiben. Waldhof hatte in Käſertal einen harten Kampf, der erſt nach beinahe fünf Stunden Spielzeit mit dem Reſultat 7½: 2% gewonnen wurde. An den erſten Brettern gab es folgende Er⸗ 724 Weihnacht⸗Feudenheim Tumat⸗Turm 7 Zorn⸗Käfertal verliert gegen Held⸗Wald⸗ of. Die Tabelle zeigt nach der dritten Runde fol⸗ genden Stand: Sptele gew. verl. Punkte 1. NS Waldhofß.. 3 3 0 2. NS Feudenheim. 3 2 1 185⁴ 3. Manah. Schachklub. 2 2 0 138 4. NS Neckarau„—„ 2 1 4 1 11 5. NS⸗Turm Mannh. 3 0 3 67 6. NS Käfertall.. 3 0 3 6 Tabelle der Einzelmeiſterſchaft Spiele gew. verl. rem. Pkt. 1. Huſſong, Mh. Schachkl. 2 2 0 0 2 2. Ochs, Anderſſ.⸗Reckarau 2 1 00 1 13 3. Weihnacht⸗Feudeng. 3 0 0 3 144 1r1 5. Tumat, Turm Mhm. 3 0 1 2 1 eer In der B⸗Klaſſe gab es in der erſten Runde nachſtehende Reſultate: Mannheimer Schachklub egen Turm:3; Waldhof—Neckarau 5/5:%½; eudenheim—Käfertal 10: 0. Die zweite Runde wird nun am heutigen Sonntag, 22. Oktober, ausgetragen. Die Paarung 10 folgende: Mann⸗ heimer Schachklub— Käfertal; Waldhof— Feu⸗ denheim; Turm— Neckarau. Die Spiele finden jeweils vormittaas 9 Uhr bei den erſtgenannten Ortsgruppen ſtatt. Die Kreisleitung macht nochmals darauf auf⸗ merkſam, daß ſämtliche Spielreſultate an den Kreisſpielleiter Karl Held, Waldhof, Tannen⸗ ſtraße 3, zu ſenden ſind. Ferner müſſen die Mel⸗ dungen mit namentlicher Aufſtellung erfolgen, d. h. ſo, wie die Mannſchaften geſpielt haben. J. A. der Kreisleitung: gez.: Karl Held. Röſſelſprung Löſungen der Rätſel aus Nr. 266: Auflöſung des Kreuzworträtſels: Waagerecht: 4. Ade, 6. Ara, 8. 8 10. Pentheſilea, 13. Teniers, 14. Spee, 15. Ae 27. Leier, W. Laren, 29. Arena.— Senkrecht: 1. Ode, 2. Brei, 3. Ire, 4. Apis, 5. Ente, 6. Ahn, Teeroſe, 12. Fra⸗ ra, nier, 17. Uran, 18. Ella, 19. Tal, 20. Ara, 16. Ruben, 18. Tabor, 22. Liffa, 20. Arofa, 21. Bor, 23. Sie, 21. Sen, W. Hraa. 7. Aſe, 8. Elſe, 9. Zama, 11. ——— Sonntag, 22. Oktober 1933 iſt nötig- Gerade jelæt, wo der Pfennig im Einkau/ die Hauptrolle Spielt. zeigt Persil Ihnen den Weg ꝛzui schonenden Waͤschepflege und æaum wirklich sparsamen Wuschen: beim Einkauf jedes Doppelpakeis sparen Sie 3 Ff. extral Das A un d O der Waschweis heit bleibi: Rele —————— —..—:..— fördert Fragen Beslchtit Hobe Hanndein tra! der eibi: Jahrgang 3. Nr. 273. Seite 15 „Hakenkreuzbanner“ ecle Hausfrau sagt es Ihnen: „Betten-, Wäsche- und Braut- ausstattungen kaufe ich nur im .FEZHALGESCHAFTM Es geht nichts über wiklich erstklassige Betten, Bielefelder Leib·, Tiseh- unel Bettwäsche Sie finden beluns aufmerksamste Bedienung unter sachkundiget Leitung— größte Auswahl in allen Preislagen! Beachten Sie bhitte unsere Schaufensterl Wir zeigen eine liefeffertige Ausstattung. Llane III N 2. 8 Allelnlge inhaberin: Henny von Hörde Salus Kur erhältlich im: Reflormhaus Uranla“ H. Hummel, Qu 3, 20(Volksh.) n Ruth Wacker. E I, 11 Karl MHohr. Rathausbogen 38 P. Gansler. Neckarstadt, Kleiststr. 10 B. Hacker, Lindenhof, Windeckstr. Karl Mal'er, heudenheim, Hauptstr. 121 2 3 5 * Heidelberger Radium-Heilwasser fördert hre Gesundheit, ist ein vielerprobtes Heilmittel. Fragen Sie nach Prospekte und Bezugsquellen am Platze. Heidelherger fRacdium-Heilwasser Haus Schüler, Heidelberg, Giierbahnliofstr.-13, Tel. 2484 A belD flheinische Ingenfeurschule Mannbheirn 1—0 Sexiclitigung u der ersten Auſlage der Okfobernummer meiner Nodezelischriſt„Der Heir von Heuſe“, welche bei allen Aerz en u. Rechissnwälſen in fHofels u Kaflsehäusern, der Baliner Justritten Zelisduiſt bell egt, ist ein Drucsſehet unierlaulen. Es muf richtig heifen Selſe 8 u 9„Den eleganſen Anzug für den Abend von J. G. Siebert, Mannheim, M 7, 14“ Sonntag, 22. Oktober 1938 Die E Abꝛeichen — — —— — Stahlheim— Brig. Chrhardt Amtswalter— NSB0— MSKK S1 ·88 · H Neu erschienen! „Völkische Buchhandlung⸗ p 4. 12 MNANNHE IAH 5 4. 12 Selle 10 und 17„Richfige Modeberafung duch J. G. Slebert, Mannheim, M 7, 14“ Bis 31. Dezember nledrige Preise fur Dellsbeschalang Oio Ocuts ehe Urbeitofront ruft!o. An aͤlle priuaten und öffentlichen Hausverwalter. Das Organisationsamt det Deutschen Arbeitsfront hat angeordnet, daß alle deutsch- arischen Hausvetwalter in den Deutschen Arbeitetverband der ölfientlichen Betriebe hachschatt E- Verkehr u. Handel · mit eigener oꝑarte, Hausvetrwalter“ eingegliedert werden. Die berufsständ'ge Organisation der flaus verwalte· kann nur durch die Deutsche Arbeitsfront das erreichen, was sie sien zum Ziel gesetzt hat. Es gehören deshalb alie arischen Hausverwalter in diese Organisation. Vereine oder Vetbände, die sich mit nochklingendem Namen und ännlichen Zielen gebildet haben, oder noch bilden sollten. können nur eine Zersplitterung herbeitlhren und damit die einh itliene berufsständige Vertretung in hrer wirksamen Tätigkeit behindern, aber nie einen positiven Erlolg für die Hausverwalter erzielen. Deshald ist für das ori- Ruhrkohlen den Haus bran d Union-Brikeits BRuhrzechenkoks f Ur Rohtralhorzoung duroh Franz Haniel& cie.% Tel. 21183 An den Planken 5 8, beste ien solcher Vereine keinerlei Gewühr geboten. Ein Beitritt zu solchen Ver⸗ einen ist für die Hausverwalter z wecklos. Nur der Eintritt in die„Deutsche Atbeits- ſront“ bietet Gewänr für eine foridauernde, zielbewußte, betulssiändige Vertretung. Anfragen sind zu richten an den: 4712K leutschan Arbeiterverhan der öffentlichen Bekriede, Verbandskreisleitung Lannbelm P l. 3 Semesterbeginn 24. Oktober Damen-Nasldeidung in allen Preislagen Theodor Hell-Schoedel Mannheim, Eli«abethstrane 6, am Friedrichsplatz Fernsprech · Nummer 428 51 313¹K Raumkunst J. Gerhãuser Waldparkstr. 27, Tel. 312 85 laft Deutscie 312 ñ ms inen Srrimdros s0 Doran? ebastian kosenberger annneim 6 3. 20; aleion 27 94ʃ MHänmaschinen-Fachgeschäft tig ne Heparaiwerkstätie für ate Bysleme. Möbel Innenausbau Dekorationen Polstermöbel Stoffe HELGA NEBPKEE R. 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Ein Dampfer ſank; eins der Ge⸗ ſchoſſe explodierte, als man es mit vieler Mühe aus dem Waſſer gefiſcht hatte, und richtete große Verwüſtung an. Während des ganzen Krieges wagten es die Engländer nicht, Kronſtadt und Petersburg anzugreifen. Dieſe für⸗die Ruſſen ſo überaus bedeutſame neue Kriegswaffe war von Emanuel Nobel, dem Vater Alfred Nobels, erfunden worden. Alfred Nobel kam als 21j̃ähriger gerade noch aus Amerika zurecht, um dieſen großen Triumph ſeines Vaters mitzuerleben, der wahrſcheinlich auch für ſein ganzes Leben richtungweiſend wurde. Die Ruſſen haben ſpäter Emanuel Nobel mit Undank belohnt, ſeine Fabrik bekam keine Aufträge mehr, ſo daß er ſchließlich Banke⸗ rott machte. Schwer enttäuſcht, aber doch noch voll Lebensmut, kehrte er mit Alfred und deſſen jüngſtem Bruder nach Stockholm zurück, um ſich hier mit ſeinen Söhnen der Erforſchung des Nitroglyzerins zu widmen, das ſoeben erfunden worden war. Sie wollten dieſes hochexploſive Oel fabrikmäßig herſtellen und in die Spreng⸗ technik einführen. Hierbei machte Alfred Nobel die erſte große Erfindung, die von Fachleuten als die größte ſeit der Erfindung des Pulvers bezeichnet wird. Das Zündhütchen! Jetzt endlich war es mög⸗ lich, das Nitroglyzerin als ſelbſtändiges Sprengmittel zu verwenden, was einen uner⸗ hörten Fortſchritt bedeutete, denn das Nitro⸗ glyzerin hat eine vielfachere Sprengwirkung als alle bis dahin bekannten Sprengmittel. Die Fabrik fliegt in die Luft Jetzt liefen die Beſtellungen aus allen Län⸗ dern ein. Die Produktion mußte in größtem Umfange aufgenommen werden. Da geſchah ein entſetzliches Unglück. Die Fabrik flog in die Luft! Unter den Opfern dieſer Kataſtrophe befand ſich auch der beſte Mitarbeiter des Er⸗ finders, ſein jüngſter Bruder Oskar. Eine Es wurde nicht mehr geduldet, daß man in be⸗ wohnten Gegenden mit Sprengſtoffen erperi⸗ mentierte. Mitten im Mälarſee, auf einem ver⸗ ankerten Prahm, ſchlug Alfred Nobel ſchließlich ſein Laboratorium auf. Sein Vater war durch die Exploſionskataſtrophe derart mitgenommen, Zum 100. Geburtstag Alfred Nobels Am 21. Oktober 1833, alſo vor hundert Jahren, wurde der ſchwediſche Großinduſtrielle und Stifter des Nobelpreiſes für hervorragende Leiſtungen im Dienſte der Menſchheit, Alfred Nobel, geboven. 9 daß er unfähig zu jeder Arbeit war. Es war ihm aber noch vergönnt, die großen Erſolge ſeines Sohnes mitzuerleben. Mit vieler Mühe gelang es, die Gründung einer Nitroglyzerin-Geſellſchaft durchzuſetzen und ſogar eine Fabrik zu errichten. Aber die flüſſige Form des Sprengmittels ſtand ſeiner Verwendungsmöglichkeit allzuſehr im Wege. Lange ſuchte Nobel nach einem Mittel, das Oel in feſte Form zu bringen. Ein Zufall wies ihm den Weg. Ein Behälter war leck gewor⸗ den und die Umhüllung, poröſe Erde, hatte eine geringe Menge des Sprengſtoffs aufgeſogen und bildete mit ihm eine mörtelartige Maſſe. Es ergab ſich, daß die Sprengwirkung durch ſchwere Kriſe bedrohte das Lebenswert Nooels. WAS WOIIEN DlE FRAUEx VOM FLINI SPIOVAGE-XKOHMAVN UM L VONV PAUL BURG „Du biſt von Sinnen, Mädchen. Ich werde Dich nun keinen Augenblick mehr unbewacht laſſen“, erklärte er mit feſter Stimme.— Klar ſah er, was nun zu tun war. „Alſo biſt Du doch ein Spitzel?“ „Von jetzt ab: Ja— nimm es, wie Du willſt! Ich habe Dich nur vor Dir ſelber zu bewachen.“ „Ich will in mein Zimmer!“ Er ſaß die ganze Nacht vor dieſer Tür und horchte auf ihr Atmen, ihr Seufzen und Wei⸗ nen drinnen. Gegen Morgen ertönte hinter den Fenſtern noch einmal das Brüllen der Hirſche auf den nahen Bergen. Schauerlich klang es den beiden Menſchen, die hier fremd und ſeind einander bewachten, im Ohr und Herzen. Der andere ſehnſüchtige Ruf durch die Nacht tönte in ihrem Herzen— würde ewig tönen, das Urlied der Not und Leidenſchaft beider Ge⸗ ſchlechter, hoch über Tal und Traum... wig. Als ſie am Morgen angekleidet aus ihrer Kammer trat, war er auf dem Stuhl vor der Tür eingeſchlafen. Mitleidig blickte ſie auf ihn. Armer Mann! Aber biſt du nicht ein rechter Eſel— ein dreifacher Eſel? Alle Löſungen im Leben ſind ſo leicht—— nur wir dummen Menſchen machen es uns ſo ſchwer. Sie ſchlüpfte leiſe aus dem Salon und eilte in den Burggarten. Als Flink erwachte, mit ſchmerzenden Glie⸗ dern, hörte er ſie unter dem Fenſter mit ſeinem Freunde plaudern und lachen. Von einer gemachten Heiterkeit war ſie den ganzen Tag über gegen ihn. Schon am Mittag fuhren ſie nach Hauſe und machten unterwegs nicht ein einziges Mal Station. Ein paarmal hatte er nicht übel Luſt, ſein Motorrad gegen einen Baum oder mitten in die Saale zu lenken — das war doch eine Löſung. Es dunkelte, als er ſie am Zirkus in W ab⸗ etzte. — hätte uns unſeren Abſchied anders ge⸗ dacht—“ ſagte ſie wehmütig, indem ſie ihm die Hand reichte.„Leb wohl, mein Freund—— vergiß.... mich!“ Sie eilte ſchnell hinein, bevor er noch ein ebnekrneihenesrümt hrtgkferrr:r copyyripht d/ Gustar Meise Verlag dieſe Vermiſchung nicht beeinträchtigt wurde. E VNA m bᷣ M Leipaio 20. Fortſetzung Wort erwidern konnte. Flink beſtieg ſein Motorrad und raſte weiter. Zwei Kollegen vom beſten Talent ſchickte er am anderen Morgen, den Friſeurladen und die Gehilfin aufs vorſichtigſte und ſchärfſte zu„be⸗ ſchatten“— jeder Vorgang ſei ihm zu melden. Er ſelber ſaß in ſeinem Hauptquartier, und flirtete fleißig mit der Sängerin, die ihm ſelt⸗ ſam nervös erſchien. 4 Halb zwölf legte der Chefingenieur den Chriffreſchlüſſel zum Geheimtreſor vor ſich auf den Glastiſch und rief: „Schneidewind, holen Sie mir doch bitte mal das Rezept X 4, bitte!“ „Jawohl, Herr Doktor!“ Der Chefingenieur rechnete auf ſeinen Bogen weiter und ſah gar nicht auf, auch nicht, als das feine Surren am Schaltbrett gegenüber an⸗ zeigte, daß Schneidewind den Treſorraum be⸗ treten hatte, und die erſte grüne Lampe auf⸗ leuchtete— zum Zeichen, daß der Schlüſſel in das Schloß eingeführt war. Nun leuchteten gleich drei grüne Lampen im Blinkwechſel auf und erloſchen in kurzen Ab⸗ ſtänden, ein tiefes Surren aber zeigte auf dem Armaturenbrett an, daß der Treſor ſich lang⸗ ſam öffnete. Jetzt das helle Klingeln! er iſt offen.... eine Scheibe fiel am Brett. Auf der Glasplatte, die ſich zeigte, ſah man den Laboranten im Treſorraum auf das Fach zu⸗ gehen, das die Geheimrezepte barg. Suchend glitt ſein Blick über die Ziffern.. 3 4 Er öffnete. Am Amaturenbrett die große Lampe flammte rot auf. Dann erloſch ſie, wetl er da drinnen die Flachtür ſchloß, und das ganze Lichter⸗, Signal⸗ und Summſpiel am Amaturenbrett wiederholte ſich, bis Schneide⸗ wind wieder an dem gläſernen Tiſche ſtand und das Rezept vor ſeinen Chef hinlegte. Den Schlüſſel daneben. „Danke!“ Der Doktor ſah es an, blickte auf ſeine Zeich⸗ Der Hlann, der das Dynamit erfand zum 100. Geburtstag Alfred Nobels— Das berühmkeſte Teſtamenk der Welt Jetzt war nur noch ein Material ausfindig zu machen, das eine beſonders große Saugfähig⸗ keit beſitzt. So kam Nobel auf die Kieſelgur, jener kalkhaltigen Erde, die man in der Nähe Hannovers in großen Mengen findet. Das Dynamit war damit erfunden. Am 19. Sep⸗ tember 1867 wurde es patentiert. Jetzt über⸗ ſtürzten ſich die Aufträge. In allen Staaten mußten Dynamitfabriken gegründet werden. Mehrere Jahre verbrachte der Erfinder auf Reiſen, um die vielen Zweigunternehmungen zu gründen. Als er ſchließlich in ſein Laboratorium zu⸗ rückkehrte, widmete er ſich mit Feuereifer der Herſtellung eines noch wirkſameren Spreng⸗ mittels. Auch hier verhalf ihm ein Zufall zum Erfolg. Er hatte ſich den Finger verletzt und ihn mit Kollodium verbunden. Da ihn aber der Schmerz nicht ſchlafen ließ, ſtieg er nichts um 2 Uhr hinunter ins Laboratorium, um die Schmerzen mit eifriger Arbeit zu ver⸗ treiben. Dabei kam er auf die Idee, einmal Kollodium mit Nitroglyzerin zu vermiſchen. Es entſtand eine gummiartige Maſſe, die tat⸗ ſächlich eine noch größere Sprengwirkung zei⸗ tigte. Es iſt das„Sprenggummi“, das kräf⸗ tigſte aller bekannten Sprengmittel. Es wurde beiſpielsweiſe beim Bau des Gotthardkunnels verwendet. Danach hat ihn das Problem des rauchloſen Pulvers, an dem die Wiſſenſchaft ſchon ſeit fünf Jahrzehnten arbeitete, beſchäftigt. Und die Lö⸗ ſung gelang. Durch Zuſatz von Nitrozelluloſe verlor ſein Sprenggummi die Exploſionswir⸗ kung, während er eine enorme treibende Kraft entwickelte. Aus dieſem Sprenggummi, dem noch einige andere Mittel zugeſetzt wurden, konnte dann das Pulver hergeſtellt werden, das unter dem Namen„Nobel-Pulver“, aber auch als Balliſtit, bekannt iſt. Faſt alle europäiſchen Staaten erwarben das Patent. Auch Deutſch⸗ land. Als Nobel das Patent aber auch an Italien verkaufte, bekam er Unſtimmigkeiten mit Frankreich, das gerade mit Italien in Feindſchaft lag. Er mußte ſchließlich ſogar ſeinen Wohnſitz in Paris abbrechen, den er ſeit 18 Jahren in der Avenue Malakoff hatte. Er ſiedelte nach Italien über und baute ſich eine Villa an der Riviera in San Remo. Er nannte ſie„Mio Nido“, mein Neſt. Aber wer geglaubt hätte, daß ſich der Erfinder zur Ruhe ſetzen wollte, ſah ſich erheblich getäuſcht. Jahr für Jahr trat Nobel mit einer neuen Erfindung hervor. An äußeren Ehrungen hat es ihm ſchon zu Lebzeiten nicht gemangelt. Aber ſie waren ihm nicht angenehm.„Man kann ſie nicht ab⸗ lehnen, ohne als Original angeſehen zu wer⸗ den, aber ſie verurſachen Verlegenheit und ſind deshalb unwillkommen. Ich hoffe, daß der Abend meines Lebens nicht dadurch getrübt wird.“ Gegen Ende ſeines Lebens kehrte der Mann, der den größten Teil ſeines Lebens im Aus⸗ land verbracht hatte, in ſeine Heimat zurück. In Böjörneborg, bei Bofors, ließ er ſich ein modernes Laboratorium einrichten. Arbeiten auf elektrotechniſchem Gebiet, Feſſelballons und Drachen, die aus einer Höhe von einigen hun⸗ dert Metern feindliche Stellungen photo⸗ graphieren ſollten, Raketenapparate, die photo⸗ graphiſche Apparate in die Höhe ſchleudern ſollten, damit dieſe die feindlichen Stellungen aufnehmen konnten, beſchäftigten ſeinen ruhe⸗ loſen Geiſt. Nicht weniger als 7 Aſſiſtenten hatten vollauf zu tun, alle ſeine Pläne in die Tat umzuſetzen. „Mit Alfred Nobel über Welt und Menſchen, über Kunſt und Leben, über die Probleme der Zeit und der Ewigkeit zu ſprechen, war ein geiſtiger Hochgenuß. Seine Konverſation war funkelnd und tief, und geradezu phänomenal war die Vollkommenheit, mit welcher dieſer Schwede die deutſche, die franzöſiſche und die engliſche Sprache zu reden und zu ſchreiben wußte“. So ſchreibt Bertha von Suttner über den Erfinder, dem ſie viele Jahre lang nahe ſtand. Noch kurz vor ſeinem Tode hatte er rieſige Pläne. Er kaufte die Aktien des Bofors⸗ Gullſpäng⸗Unternehmens auf, um ein ſkandina⸗ viſches Gegenſtück zu der Firma Krupp zu ſchaffen.„Meine Fabriken werden vielleicht dem Krieg noch früher ein Ende machen, als alle Kongreſſe: an dem Tag, da zwei Armee⸗ korps ſich gegenſeitig in einer Sekunde werden vernichten können, werden wohl alle ziviliſierten Nationen zurückſchaudern und ihre Truppen verabſchieden.“ Es iſt die größte Tragik im Leben dieſes ſich ſein Wunſch nicht erfüllen ollte. Als er den Tod herannahen merkte, begab er ſich zum erſten Male in ärztliche Behandlung. Zur Linderung ſeiner Herzbeſchwerden ver⸗ ordnete man ihm— Nitroglyzerin! Am 10. Dezember 1896 fand man ihn tot in ſeinem Arbeitszimmer. Ein Herzſchlag hatte ſeinem arbeits⸗ und erfolgreichen Leben ein Ende ge⸗ ſetzt. Als ſein Teſtament eröffnet wurde, war alle Welt überraſcht. Er hatte ſein rieſenhaftes Vermögen der Wiſſenſchaft vermacht. Entfernte Verwandte wollten die Gültigkeit des Teſta⸗ ments anfechten, konnten aber nach einem äußerſt ſchwierigen Verfahren abgewieſen wer⸗ den. Seitdem iſt die Verteilung der ausgeſetzten Preiſe ein Ereignis von Weltbedeutung ge⸗ worden. Werbt für das „Hakenkreuzbanner“ * einen Wink, ſich zurückzuziehen, und vertauſchte blitzſchnell das Rezept mit einem andern, das unter ſeinem Schmierblock nur auf dieſen Au⸗ genblick gewartet hatte. Er ſchob das echte Ge⸗ heimrezept gelaſſen unter ein Buch in Greif⸗ nähe und rechnete eifrig. Ein paar mal ſah er zum Himmel auf und horchte. Nach einer Weile, brummend:„Tas hat auch keinen Zweck— bitte, Schneidewind, tragen Sie X 4 wieder an ſeinen Platz!“ Dieſelbe umſtändliche Prozedur hin und her. Der Laborant kam—— „X 4 iſt an ſeinem Platze, Herr Doktor!“ Von draußen klang Geſumm und Gebrumm, das unverkennbar einen nahenden Flieger an⸗ zeigte. Immer lauter. Er wollte ſich ſchon wie⸗ der ſeiner Arbeit zuwenden, da riß jemand die Glastür auf und rief: „Ueberm Werk hängt eine Frau im Fall⸗ ſchirm— hoch in der Luft! Das iſt aber doch ... da ſollt man doch....“ Der Chefingenieur, rot vor Aerger im Geſicht, rannte wie auf ein Stichwort hinaus... Er ließ den Schlüſſel zum Treſorraum fiegen. Im gleichen Augenblick gab eine Sirene gellend das Gefahrenſignal. Und der Telegraphiſt in der Fernſprechzelle legte den Hebel„mithören“ auf alle Leitungen um, dabei befehlsmäßig zu⸗ gleich die Lauſchmikrophone im Bau der Treſor⸗ abteilungen an das Fernſprechnetz ſchaltend. graph in der Geheimzelle neben dem Treſor⸗ raum aus der Fernſehkammer ſprach, laut und vernehmlich auf allen Leitungen, deren lau⸗ fende Geſpräche bei dem Signal„Mithören“ alle auf einen Schlag abgeſchaltet waren. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich geweſen, von allem Geſchehen dieſer Stunde auf allen Schau⸗ plätzen einen lückenloſen Bericht zu erlangen. Was ging im Treſorraum vor ſich? Was in der Luft über dem Werk? Und was in der Barbierſtube bei Miß Edleß? Denn hier ſaß wartend Kommiſſar Fink und wollte ſich gern raſieren laſſen, aber zuvor plau⸗ derte er erſt eine volle Stunde mit der Miß in dem leeren Laden. Er erklärte ihr, daß er nicht von ihr laſſen könne und wolle. Niemals! Und in der Luft—— man wird ja ſehen.. Die Ereigniſſe an dieſem frühen Samstag nachmittag jagten einander ſo ſehr, daß Ent⸗ Nun klang jedes Wort, das der Abhörſteno⸗ Hauptbeteiligten gefaßt werden konnten— zu dieſem Zwecke ſchaltete ſich die Zentrale auf das Polizeipräſidium ein, wo der Kommiſſar Flink ſein Hauptquartier hatte. Flugſtützpunkt X meldete, daß dort am Mor⸗ gen ein Privatflugzeug, Sportmodell Zwei⸗ ſitzer, anflog, dem zwei Damen entſtiegen. Papiere in Ordnung. Sie ſtellten Betrachtun⸗ gen an, ob ſich das gute Wetter wohl halten würde und verſuchten in geringer Höhe über dem Flugplatz einen Fallſchirmabſprung, der ziemlich viel ſchauluſtiges Publikum anlockte, das den Damen nach der Landung auch gern bei der Wiederzuſammenlegung des Fall⸗ ſchirmes half. Es handelte ſich um einen Fall⸗ ſchirm, der in keiner Verbindung mit dem Flugzeug, von der Springerin ſelber getragen 15 beim Abſprung zur Oeffnung gebracht wird. Die beiden Damen flogen halb zwölf Uhr wieder ab und nahmen Richtung auf die Berge, über denen ſie in große Höhe ſtiegen, aber man ſah ſie bald einen Bogen ſchlagen und große Fahrt halten. Da kam ihnen ein Flugzeug entgegen, beſetzt mit Flieger und Kommiſſar ſowie einem Film⸗ mann. Man überflog das andere Flugzeug, um den Inſaſſen keine Einſicht zu gewähren, machte dann ſchnell kehrt und holte es wieder ein. Die beiden Damen gingen auf große Höhe, und es konnte genau beobachtet werden, wie ſie ſtand und auf die Tragfläche hinauskletterte, auf dem Rücken den großen Flugſchirmſack, die Reißleine in der Hand. Die Frau war mit einem dunklen Sportanzug bekleidet und trug eine ſchwarze Mütze auf dem Kopfe, ihre Lack⸗ ſchuhe glänzten in der Sonne. Man war in achthundert Meter Höhe— alles zeigte genau der mit Fernlinſe aufgenom⸗ mene Film. Jetzt rückt die kühne Frau ganz an den Rand der Tragfläche und läßt die Beine herab⸗ baumeln... ſie winkt der Führerin noch ein⸗ mal zu. Der Motor verſtummt einen Augen⸗ blick... ſie ſtößt ſich ab ins Luftmeer— Unten kommen die Menſchen aus allen Fa⸗ brikgebäuden und Büroräumen gelaufen und ſtarren hinaus, während unaufhörlich die nung und verglich. Dem Laboranten gab er ſchlüſſe nur in einer Fernbeſprechung der Sirenen heulen Fortſetzung folgt! ſich Zeichen gaben und die eine plötzlich auf⸗ Jahrga Fahrg verſt G Der Ei Recht dar Fahrgelde fangs bed ren Wettl vom 12. in bar o Wert, har Auslunfts Ausnahme digung er lichkeit gen Ein Wa inſerate b Einkäufen erſtattung nung bis Einzelhant die Veror Landesger jedoch frei des kaufen nen Begün Preiſes i Reichsgeri⸗ gehoben u Es ſieht zum Kau laufe im das Ware und ſie de ſolche Bef Barrabatte Zugabe, w ſpruch mü gabe als 1 Urteil des Vom Die Her ausgenomi ſenſchaften chenen Qu endet. De Tage iſt a rechnen, z1 Woche an Die Fäuln tel des M ſein. Geſe eine gewif Einlagerun organiſiert wiegend( haben. JIi zu 490 R für Weißn ſetzte ihre die 1000 L mit 600 2 in Hambae 500 RM. Weißwein 580—600, zu 600 R es ſich jed In den O folgten Lo ſtadt von ebenſo in wein an Menge uſr Stadt Wo 21.50 RM Winzergen tenteils ih war das da die do— anderen p ſchlüſſe erf ſchäft mit pfälziſchen zuſtellen. 1000 Liter Bõ Unter d Blaul⸗Ogg der Mann in Mannh lung ſtatt. glieder ih wurden di ſchluß ner Mannheim Kolb u. dent der 2 Direktor werke), Eu und Dr. Indexziffen Berli für den 18 handelspre der Vorwe dexziffer d Agrarſto ſtoffe und ſtrielle Fe. Einigung tikt Am 16. 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Der Einzelhandel kleinerer Provinzorte führt mit Recht darüber Klage, daß die Warenhäuſer durch Fahrgelderſtattung ſich einer Methode des Kunden⸗ fangs bedienen, die hart an den Begriff des unlaute⸗ ren Wettbewerbs grenzt. In der Zugabeverordnung vom 12. Mai 1933 werden außerordentliche Rabatte in bar oder Waren, Reklameartikel von geringem Wert, handelsübliche Zubehör⸗ und Nebenleiſtungen, Auslunftserteilun zen und Abonnentenverſicherung als Ausnahmen zugelaſſen, ſofern nicht eine Gratisankün⸗ digung erfolgt oder nicht der Eindruck der Unentgelt⸗ lichkeit geweckt wird. Ein Warenhaus in Jena hatte nun durch Zeitungs⸗ inſerate billige Volkstage angekündigt und dabei bei Einkäufen im Werte von über 25 Mark die Zurück⸗ erſtattung der Rückfahrtsunkoſten bei einer Entfer⸗ nung bis zu 25 Kilometer in Ausſicht geſtellt. Der Einzelhandelsverband klagte wegen Vergehens gegen die Verordnungen zum Schutze der Wirtſchaft. Das Landesgericht Weimar ſprach den Warenhausbeſitzer jedoch frei mit dem Bemerken, daß eine Täuſchung des kaufenden Publikums über das Maß der gebote⸗ nen Begünſtigung und damit eine Verſchleierung des Preiſes in dieſem Falle ausgeſchloſſen ſei. Das Reichsgericht hat demgegenüber dieſen Freiſpruch auf⸗ gehoben und eine erneute Verhandlung angeordnet. Es ſieht in der Fahrgelderſtattung eine beſondere, zum Kaufgegenſtand hinzukommende Leiſtung. Es laufe im Endeffekt wirtſchaftlich darauf hinaus, daß das Warenhaus von ſich aus die Fahrkarten kauft und ſie den Kunden als Zugabe aushändigt. Eine ſolche Beförderungsleiſtung habe mit der Natur des Barrabattes nichts mehr zu tun, ſondern es ſei eine Zugabe, wie ſie gerade verboten ſein ſollte. Der Frei⸗ ſpruch müſſe ſchon an dem Verbot ſcheitern, dieſe Zu⸗ gabe als unentgeltlich erſcheinen zu laſſen.(Aus dem Urteil des Reichsgerichts vom 26. September 1933.) Vom Weißmoſtmarkt an der Haardt Die Herbſtarbeiten ſind nun an der ganzen Haardt, ausgenommen einzelne Mittelhaardter Winzergenoſ⸗ ſenſchaften und die größeren Weingüter im ausgeſpro⸗ chenen Qualitätsweinbaugebiet, zum größten Teil be⸗ endet. Dank der günſtigeren Witterung der letzten Tage iſt auch heuer mit wertvollen Spitzenweinen zu rechnen, zumal Moſtgewichte von 110 Grad in dieſer Woche an der Mittelhaardt keine Seltenheit waren. Die Fäulnis nahm ſtark zu, nahezu ein gutes Drit⸗ tel des Mengeertrages dürfte ihr zum Opfer gefallen ſein. Geſchäftlich zeigte ſich faſt auf der ganze Linie eine gewiſſe Belebung. Der Handel nahm vielfach Einlagerungen vor, wobei in erſter Linie bei nicht⸗ organiſierten Winzern eingekauft wurde, die über⸗ wiegend bereits ihre geſamten Kreſzenzen abgeſetzt haben. In Kirrweiler erfolgten die letzten Abſchlüſſe zu 490 RM. für neuen Weißwein, Hambach erlöſte für Weißmoſt zuletzt 18 RM, die Winzervereinigung ſetzte ihre geſamte Bocksbeutelkreſzenz zu 540 RM. die 1000 Liter ab, neuer Weißwein wurde hier ſchon mit 600 RM. berahlt. Das Rotweingeſchäft zeigte in Hambach eine Belebung, größere Poſten gingen zu 500 RM. ab. Weißwein zu 550 RM. verkauft, in Mußbach zu 580—600, ebenſo in Gimmeldingen, in Ruppertsberg zu 600 RM., ebenſo in Königsbach. Dabei handelt es ſich jedoch um neue Weine aus mittleren Lagen. In den Orten zwiſchen Deidesheim und Kallſtadt er⸗ folgten Lohnabſchlüſſe zu durchweg 22 RM., in Lei⸗ ſtadt von Nichtorganiſierten Winzern zu 20 RM., ebenſo in Freinsheim. Soeben ſtellt ſich neuer Weiß⸗ wein an der Mittelhaardt je nach Ort, Lage, Güte, Menge uſw. auf 600—750 RM. die 1000 Liter. Die Stadt Wachenheim erlöſte für ihre Kreſzenz heuer 21.50 RM., wozu noch die Leſekoſten treten. Die Winzergenoſſenſchaften der Mittelhaardt haben größ⸗ tenteils ihre Weißweinernte eingelagert.— Im Gäu war das Geſchäft in den letzten Tage recht lebhaſt, da die dortigen Moſte größeren Säuregehalt als die anderen pfälziſche Gegenden haben. Die letzten Ab⸗ ſchlüſſe erfolgten durchweg zu 15—16 RM. Im Ge⸗ ſchäft mit neuen Rotweinen ſcheint ſich im vorder⸗ pfälziſchen Weinbaugebiet eine leichte Belebung ein⸗ zuſtellen. An der Mittelhaardt notieren zurzeit die 1000 Liter 1933er Rotweine zwiſchen 500 und 550 RM. Börſenbau AG, Mannheim unter dem Vorſitz von Herrn Direktor Gottfried Blaul⸗Oggersheim als Vertreter der Aktienmehrheit er Mannheimer Produktenbörſe fand am 20. Oktober. 5 Mannheim eine außerordentliche Generalverſamm⸗ lung ſtatt. Nachdem die bisherigen Aufſichtsratsmit⸗ —* ihre Aemter zur Verfügung geſtellt hatten, wurden die ſolgenden Herren durch einſtimmigen Be⸗ ſchluß neugewählt: Bankdirektor Ludwig Janda⸗ Mannheim(DD⸗Bank), Friedrich Kolb⸗Mann. m(Fr. Kolb u. Co.), Friedrich Mayer⸗Großſachſen, Präſi⸗ dent der Bad. landw. Hauptgenoſſenſchaft, Karlsruhe, Direttor Emil Schmitz⸗Mannheim(Pfälz. Mühlen⸗ werke), Eugen Werner⸗Mannheim(Werner u. Nicola) und Dr. Wilhelm Zahn⸗Mannheim(Gebr. Zahn). Indexzifſer der Groſhandelspreiſe vom 18. Okt. 1933 Berlin, 21. Okt. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 18. Oktober berechnete Indexziffer der Groß⸗ handelspreiſe ſtellt ſich auf 95,9; ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche(95,6) um 0,3 1—5 erhöht. Die In⸗ derziffer der Hauptgruppen lauten: 93,20%0 Prozent), induſtrielle Roh⸗ ſtoffe und Halbwaren 88,8(unverändert) und indu⸗ ſtrielle Fertigwaren 113,8.(unverändert). Einigung zwiſchen deutſchen und holländiſchen Par⸗ tikularſchiffern in der Rheinſchiffahrt Am 16. Oktober verſammelten ſich in Emmerich die Leiter der holländiſchen und deutſchen Partikular⸗ ſchifferverbände, um über ein Zuſammenwirken nach dem Prinzip der in Deutſchland bereits eingerichteten Schiffsmeldeſtellen zu verhandeln. Dabei iſt eine volle Uebereinſtimmung erzielt worden. Mit Wir⸗ kung vom 6. November 1933 an ſollen in Rotterdam und an anderen in Frage kommenden holländiſchen imtschafie,Aund Badens Wirtſchaftslage im 3. Vierteljahr 1933 Die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Karls⸗ ruhe ſtellt in ihrem Quartalsbericht für Juli⸗Septem⸗ ber 1933 feſt, daß die Belebung der badiſchen Wirt⸗ ſchaft, die ſchon in den erſten beiden Vierteljahren feſtgeſtellt wurde, weiterhin Fortſchritte gemacht hat. Immerhin beträgt der Rückgang der Arbeitsloſigkeit in Baden nur 16,3 Proz. gegenüber rd. 25 Proz. im Reich, im Verhältnis zu 1931 hat Baden nur um 3,6 Proz. höhere Ziffern aufzuweiſen, während die Ar⸗ beitsloſenziffern im Reich um 13,2 Proz. abglitten. Im einzelnen arbeitete die Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelinduſtrie im allgemeinen befriedigend. In der Bauinduſtrie profitierte der Tiefbau von den Ar⸗ beitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung. Be⸗ ſonders erfreulich iſt es, daß ſich auch in der badi⸗ ſchen Metall⸗ und Maſchineninduſtrie die Aufwärts⸗ entwicklung durchzuſetzen ſcheint. Die Pforzheimer Edelmetall⸗ und Schmuckwareninduſtrie konnte ſeit Mitte Auguſt nach der ſaiſonmäßig rückläufigen Be⸗ wegung ein lebhaftes Einſetzen des Weihnachtsgeſchäf⸗ ſpinnerei. tes verzeichnen, wobei auch die Nachfrage aus dem Ausland ſich verſtärkt hat, während ſonſt ganz all⸗ gemein über rückläufigen Export geklagt wird. Die Textilinduſtrie berichtet uneinheitlich. Baumwollſpin⸗ nerei und ⸗weberei waren noch gut beſchäftigt, ausge⸗ ſprochen rückläuſig war die Beſchäftigung in der Stick⸗ ſeidenſabrikation, Kunſtſeideninduſtrie. und Schappe⸗ Chemiſch⸗pharmazeutiſche Induſtrie berich⸗ tet einhellig, Zellſtoff⸗ und Papierinduſtrie arbeitete gut, bei Sägewerks⸗ und Holzinduſtrie hat ſich die Lage gebeſſert. Gut beſchäftigt waren auch Schuh⸗ induſtrie und Gummi⸗Induſtrie, während die Leder⸗ induſtrie Nordbadens mäßige Auftragseingänge ver⸗ zeichnet. Der Großhandel berichtete im allgemeinen über befriedigende Geſchäftsabſchlüſſe, im Einzelhan⸗ del lauten die Berichte recht unterſchiedlich. Waren⸗ häuſer melden ſtarken Umſatzrückgang. Die badiſche Wirtſchaftsſtatiſtit unterſtützt die Auffaſſung einer Aufwärtsbewegung, die ſich allenthalben in der badi⸗ ſchen Wirtſchaft bemerkbar macht. Außerordentlicher Edeka⸗Verbandstag in Leipzig Der Edeka⸗Verband Deutſcher kaufmänniſcher Ge⸗ noſſenſchaften e. V. Berlin veranſtaltete in Leipzig einen außerordentlichen Verbandstag, der vor allem der Auswertung verſchiedener Frankfurter Beſchlüſſe in bezug auf die Satzungen zu dienen hatte. Der Präſident der Rekofei, Dr. Hayler, bezeichnete als Endziel. der Tagung die völlige Vereinigung aller ge⸗ noſſenſchaftlichen Körperſchaften des Einzelhandels. Oberregierungsrat Dr. Tibertius von der Haupt⸗ gemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels behandelte⸗ das Thema„Einzelhandel und Genoſſenſchaften“. Man erwarte vom deutſchen Einzelhandel ein ehr⸗ liches Bekenntnis deſſen, was er für die Genoſſen⸗ ſchaften tun wolle. Wenn man der Edeka den Cha⸗ rakter einer wirklichen Genoſſenſchaft nicht zuſprechen wolle, ſo habe ſie doch durch ihre Leiſtungen gezeigt, daß ein Mißtrauen völlig unberechtigt ſei. Jetzt gelte es, alle Formationen des Großhandels zuſammenzu⸗ ſchließen, um Gutes zu leiſten. Der Redner wies auf die gute Erziehungsarbeit hin, die die Edeka geleiſtet habe, und auf die Möglichkeiten, die ihre Arbeit biete, um einen geſunden kaufmänniſchen Nachwuchs in Deutſchland heranzuziehen. Dabei wolle man keines⸗ wegs gegen den Großhandel arbeiten oder ihn aus⸗ ſchalten. Aufgabe der Genoſſenſchaft ſei insbeſondere, dem von Haus aus ſchwachen Einzelhändler den Weg zum Aufſtieg und zum Beſtehen zu ebnen. Der 8 3 der Satzung wurde dann geändert in„Mitglied kann jede rechtsfähige Einkaufsvereinigung von Lebens⸗ mitteleinzelhändlern werden, die entweder bei der Edeka⸗Zentrale oder bei der Edekabank in Berlin Mitglied oder bei der Transport⸗ und Handelsgeſell⸗ ſchaft Berlin Geſellſchafter wird. Einem Antrag, daß die Genoſſenſchafter die Pflicht haben, am Winter⸗ hilfswerk der Reichsregierung ſich derart zu beteili⸗ gen, daß ein Viertel vom Tauſend des Umſatzes 1932 abgeführt wird, wurde zugeſtimmt. Es ergibt ſich hieraus eine Summe von ca. 60 000 RM. Ferner be⸗ ſchloß der Verbandstag, als Beitrag der Edeka an den Reichsausſchuß für das Zugabeverbot von jedem Ge⸗ noſſenſchafter einen jährlichen Sonderbeitrag von 10 Pfg. zu erheben. Eine Entſchließung wendet ſich insbeſondere gegen die Beſtrebungen der ſich immer mehr ſyndizierenden und kartelliſierenden Induſtrie, bei Belaſſung der gegenwärtigen Verbraucherpreiſe die eigenen Abgabepreiſe zu erhöhen. Eine Erhöhung der Rabatte auf Markenartikel ſei eine vordringliche For⸗ derung. An alle Einkaufsgenoſſenſchaften des Kolo⸗ nialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmitteleinzelhandels wird erneut appelliert, ſich zu einem einheitlichen Ver⸗ band deutſcher Kolonialwarenhändler⸗Genoſſenſchaften zuſammenzufinden. Dringend iſt weiterhin die Herab⸗ ſetzung der Umſatzſteuer für Kleinhandelsgeſchäfte auf höchſtens 1 Prozent, ferner ihre Pauſchalierung. areekegkie eazen dgi cehe Plätzen Meldeſtellen mit einheitlichen Meldeliſten ein⸗ auf 4,35 hfl. zurück, um ſchließlich am Donnerstag gerichtet werden. Mit den Reedereien und Spedi⸗ teuren werden ſofort Verhandlungen in die Wege ge⸗ leitet, wodurch eine Zuſammenarbeit auf breiter Baſis im Intereſſe der geſamten Rheinſchiffahrt erzielt wer⸗ den ſoll. i In Neuſtadt a. d..„ wurde neuer Preisermäßigung für Zinkbleche Frankfurt a.., 20. Okt. Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat am 18. Oktober 33 ihre ſämtlichen Preiſe um zirka 2 Prozent ermäßigt, nachdem dieſelben am 16. Oktober um 1½¼ Prozent erhöht worden waren. 50prozentige Erhöhung der chileniſchen Einfuhrzölle Santiago de Chile, Der Senat hat das Geſetz, durch das bis zum 31. Dezember 1934 die Einfuhrzölle um 50 Prozent heraufgeſetzt werden ſollen, angenommen. Heid⸗Union AG. i.., Neuſtadt a. d. H. Nach Beendigung der Liquidation iſt dieſe kleine Geſellſchaft nunmehr erloſchen. Märkte Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt Heidelberg, 21. Okt. Es koſteten: Birnen 9 bis 14, Aepfel—13, Tomaten 10—12, Stangenbohnen 10—14, Kaſtanien 12—14. Die Anfuhr war mäßig, die Nachfrage gut. Sonntag keine Verſteigerung. Ab Montag Verſteigerung wieder regelmäßig täglich um 16 Uhr. Nürnberger Hopfenmarkt Mannheim, 21. Okt. 10 Ballen Landzufuhr, 15 Ballen Umſatz, Hallertauer 230—260, Spalter 290, ruhiger Einkauf. Münchener Schlachtviehmarkt(amtl.) München, 21. Okt. Die amtliche Auftriebsziffer zu den Märkten betrug insgeſamt 2156 Tiere. Es waren dies: 96 Ochſen, 58 Bullen, 101 Kühe, 39 Kalbinnen, 826 lebende und 193 geſchlachtete Kälber, 84 lebende und 529 geſchlachtete Schweine, 125 ge⸗ ſchlachtete Schafe und 37 geſchl. Spanferkel. Preiſe: Großvieh nicht notiert, Kälber 29—40, Pfg. per Pfd. Lebendgewicht, Fett⸗ und Ladenſchweine 55—62, Schafe 38—50 Pfg. per Pfd. Schlachtgewicht. Markt⸗ verlauf: Großvieh ruhig, Kälber ſehr ſchleppend, Schweine ſchleppend, Schafe langſam. Vom ſüddeukſchen Produkktenmarkt Mannheim, 21. Okt. Die Stimmung an den internationalen Getreidemärkten war zu Beginn der Berichts zeit ſehr ruhig, im weiteren Verlauf brachten die Dollarbewegungen heftige Schwankungen mit ſich. Hard Manitoba 1, die zunächſt mit 4,60 hfl. per 100 Kilo eif Rotterdam angeboten waren, gingen bis geweſen wären. wieder 4,60 hfl. zu erreichen. Am Mannheimer Markt konnte ſich bei den niedrigeren Preiſen einiges Ge⸗ ſchäft emwickeln. Weizenausfuhrſcheine werden je nach Liefertermin zu 151,25—152.50 RM per 1000 Kilo gehandelt, ohne daß größere Umſätze feſtzuſtellen Inlandsweizen tendiert ſtetig, die Umſätze ſind aber gegenüber der vorigen Berichtszeit etwas lebhafter geworden. Norddeutſche Weizen ſind im Preiſe unverändert gehalten, für ſüddeutſche Pro⸗ venienzen wurden 19.60—19.75 RM. gefordert, wobei auf Baſis von 19.60 RM. einige kleinere Abſchlüſſe zuſtande kamen. Roggen hatte ruhigen Markt, badiſcher, pfälziſcher und heſſiſcher Roggen iſt auf bisheriger Preisbaſis käuflich. Das nur kleine Angebot aus nahen Bezirken reichte angeſichts des geringen Bedarſes der Mühlen vollkommen aus. Nach Stationen bei Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen wird etwa 16.25 RM. per 100 Kilo franko bezahlt. Mehl hat bei unveränderten Preiſen der ſüddeutſchen Großmühlen ſehr ruhigen Markt. Der Verkauf wird als nicht ſehr befriedigend bezeichnet; vielfach hört man, daß die noch nicht ab⸗ genommenen Mengen der laufenden Kontrakte den Bedarf noch bis in den Dezember hinein decken kön⸗ nen. Auch Roggenmehle ſind im Preiſe unverändert, vereinzelt iſt Intereſſe für Dezember⸗Januar⸗Lieferun⸗ gen zu beobachten. In Hafer war das Geſchäft klein. Für badiſche Provenienzen werden 13.25—13.75 RM. gefordert. Die Abgeber von badiſchem Haſer ſind zur⸗ zeit auf den Abſatz in Südweſtdeutſchland angewieſen, der im allgemeinen kein größeres Ausmaß annimmt. Gerſte hatte in Brauware zu Wochenbeginn etwas lebhafteres Geſchäft, doch mußten die Verkäufer ſich nachgiebig zeigen. Die beſſeren Qualitäten der Pfalz, Heſſens mußten insbeſondere nachgeben. Im Wochen⸗ verlauf zeigten Mälzereien und Brauereien wieder reſerviertere Haltung. Zuletzt waren feinſte pfälziſche Qualitäten zu 19.50—20 RM. per 100 Kilo ab Station erhältlich. Futter⸗ und Induſtriegerſte lag behauptet. Für Induſtriegerſte hört man Parität Mannheim Preiſe von 17—1/25 RM. Am Futtermittelmarkt iſt eine Beſſerung in der Nachfrage ſeitens des Rhein⸗ landes und Norddeutſchlands nach hieſigen Fabrikaten zu verzeichnen, ſo daß Mühlennachfabrikate bis 25 Pf. höher liegen. Oelhaltige Futtermittel ſind zu bisheri⸗ gen Preiſen in mäßigem Umfange gefragt. Trocken⸗ ſchnitzel waren zuletzt erſthändig erwas höher gehalten, zweithändig aber unverändert erhältlich. In Bier⸗ treber beſteht nur kleines erſthändiges Angebot. Mannheimer Effektenbörſe.— Tend.:: leicht nachgebend Mannheim, 21. Okt. Das Geſchäft am letzten Wochentag der Börſe bewegte ſich in engen Grenzen und auf der ganzen Linie des Aktienmarktes waren leichte Kursabbröckelungen zu verzeichnen. Die Ab⸗ ſchwächung bei den führenden Werten ging jedoch über 1 Prozent kaum hinaus. IG Farben kamen ſchließlich mit 116 nach 117 zur Notiz, Weſteregeln und Südd. Zucker büßten je ½ Prozent ein, Rhein⸗ elektra und Waldhof verloren je 1 Prozent. Feſter Pfälz. Hyp. Bk. leicht abgeſchwächt, Rhein. Hyp. Bk. jedoch 1 Prozent höher gefragt. Verſicherungswerte unverändert. Der Rentenmarkt lag bei ruhigem Ge⸗ ſchäft behauptet. Dit. Reichsanl. v. 29 99,25, Altbeſitz 79, Neubeſitz 12,25, Bad Staat v. 27 89, Baden⸗Baden Stadt 69, Heidelberg Stadt 70, Ludwigshafen Stadt 76, Mann⸗ heim. Anl. Ausl. 66, Mannh. Goldanl. 72, Bad. Komm. Landesbk. Pfandbr. 89, Pfälz. Hyp. Pfandbr. 90, Rhein. Hyp. Pfandbr. 88,5, NS0 69, Farbenbonds 108, Großtraft Mannh. abgeſt. 82,5, Bremen⸗Beſig⸗ heim 74, Brown, Boveri 11, Cement Heidelberg 72, Daimler 26,5, Dt. Linoleum 40, Durl. Hof 50, Eich⸗ baum⸗Werger 51, Enzinger 68, Farben 116, Großkr. Mannh. Vorzüge 107, Haid u. Neu 10, Kleinlein 51, Knorr 175, Konſerven Braun 40, Ludwigsh. Aktienbr. 76, Ludwigsh. Walzmühle 64, Pfälz. Mühlenwerke 74, Pfälz. Preßhefe 88, Rheinelektra 75, Salzwerk Heil⸗ bronn 186, Schwartz⸗Storchen 72, Seil Wolff 19, Sin⸗ ner 59, Südd. Zucker 170, Verein dt. Oele 82, Weſter⸗ egeln 108,5, Waldhof 33, Bad. Bank 114, Commerzbk, 41.25, DD⸗Bank 42,5, Pfälz. Hyp. Bk. 66, Rhein. Hyp. Bk. 97, Bad. AG. f. Rheinſchiffahrt 50, Bad. 20, Mannh. Verſicherung 20, Württ. Trans⸗ port 36. Berliner Melall⸗Nolierungen 2 Berlin, 21. Okt. Elektrolytkupfer(wirebars), prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam: 503 Raffinadekupfer, loco: 46.50—47.50; Standardkupfer, loco: 42—42.50; Standard⸗Blei per Okt.: 15.50—16; Originalbüttenrohzint ab nordd. Stationen: 21.75 bis 22.50; Banko⸗, Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäufers⸗ wahl(in& per engl. To.): 305. Steuergutſcheine: Berlin, 21. Ott. Fäuigreit 1934: 100,25; 1935: 93.25; 1936; 86; 1937: 80/½3 1938: 77,25. Verrech⸗ nungskurs 87,5. — Magdeburger Zuckernokierungen Magdeburg, den 21. Oktober 1933 Brief Geld Bezahlt Januar. οοοοοοοοο.40.20 Februar,.50.30— Mies„„.60.40— , Mai„οοοοοοοοοοο.80.60 Aini,,,—◻πν-ᷓ*• August„„„οοοοο O ο.10.90 on September——— .10 90.— November....10.„.00.—— Hezember....0.10— 3 Berliner Deviſenkurſe Berlin, den 21. Oktober 1933 Geld Briet Geld Brie Buen. Alresſ.963.967f Italien 22.06. 22. 10 Kanada.877..883/ Jugoslavienf.295 7533 Japan 0. 809 O. 811 Kowno 41.46 41. Kairo 13.860.13.900 Kopenhag. 60.19 6081 Istanbul 1973.977J Lissabon 12.68 12.70 London 13.48013.520/ Oslo 67.78 67.92 Newyork J2.977.983/ Paris 16.410)16 450 kio do Jan..227.229. 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Sonacht am 7 April 1933 auf der Generalversamm- ſung der Reichsbank.) ſftoichsban/ präsident ſteht im Zeichen der Förderung des Bandwerks, der Arbeitsbeſchaffung für das Handwerk Die Kreditgenoſſenſchaften ſind als Volksbanken die finanziellen Stützpunkte des Handwerks Die Handwerkergenoſſenſchaften machen da- Handwerk konkurrenz⸗ und exiſtenzfähig Die Lieferungsgenoſſenſchaften beſchaffen Arbeit und Brot, damit ſind die gewerblichen Genoſſenſchaften die Kraftauellen des handwerks eshalb Handwerker, arbeite mit deiner Genoſſenſchaft! Schriftlei kreuzbanr Trägerzu Einzelpre entgegen. beſteht k 2 Die Berl bei den loſe gezö des Vor rend im richts ſpa gang ge Jahre gen Z1 gen R Mit d der 4⸗ ſchnitt keit im 6 Mill ſtehen bei de ümtert Einwo Ergän Arbeitsn die Kra Pgg Weir plante Bauer außenpo ſeiner e von ihre genden terbroche desth Politi außen hi eine Kut ßen, die Reich W glich ein allen Dö bis hina Im J kundgebr Reichs auch die in Anſp— beim Ein Deutſchle daß jetzt punkt gebrocher tums zu wäre ein bisherige die Sich dem der folgen w auf die heutige „Man die kei aber e ſchichte Darré ſten Mä Bauernt Bi sme daran ſe bieten, d Juden d