4 jei Frũhzeit) dolf Hitlers) e des Deut- m Hinweis Alle Auf- ein vorüher · ne Volksge· auf den Sinn Darüber soll vermitteln. ———— u— hmarkt Berlag und, Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernxuf; 20486, 314 71. Das„Haken⸗ erſcheint 12mal wöchentlich und“ koſtet mongtlich.20 RM., bei Träger uftellung .„50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich W r⸗ 1⁰ Pfg. 3 e Regelmäßig erſcheinende zuzüglich 0 nehmen die Träger'ſowie die Poſtämter entgegen döhere Gewalt) verbindert, beſteht kein Anſpruch au 3. Jahrgang— Nr. 303 ilagen Für Unverlangt eingeſandte wird keine Verantwortung übernommen. tellungen Zeitung am Erſcheinen(auch durch aus allen Wiſſensgebieten.— anuſkripte AsEMn- zuscask — — 1— 0 Pfg. Für kleine Anzeigen; 30 Rabatt nach Kuſtlegendes 3 8 Uhr, für m 13 am Ströhmarkt. Fernrüf 204 86 u. ſchech Gerichtsſtand: Mannheim,— wosbaien 4960. Verlagsort Mannheim. an A n z 30 36 n: Die wocant Weimimererzeile 15 Pfg. checkonto: Das Detiagson aun. 50** Die Ageſpaltene 0 Wisenger iieder m Die Mins der m f 15 1 115 4 48 — r Anzeigen⸗Annahme: für Frühau 3 b.— Mannheim, K3, 14/1 P. hlungs⸗ u. Erfüllungsort: kmännheng, Makfoliekh Monkag, 13. November 1933 Ae Well und Ae eulge Aule Der Sieg des Deutſchen Volkes im Licht der ausländiſchen Preſſe —— Die Nein⸗Wähler von Frankreich als Verbündete begrüßt— 661 Mandate im neuen Reichstag Berlin, 15. Uov. Auf Grund des be⸗ richtigten vorläufigen amtlichen Ge⸗ ſamtergebniſſes der Reichstagswahl ſind Abgeordnete in den neuen Reichstag gewählt worden. Wie wir erfahren, werden die Kreis⸗ wahlausſchüſſe bis zum 20. November ihre Sitzungen zur Feſtſtellung der amtlichen Endergebniſſe in den Wahlkreiſen abhal⸗ ten. Am 25. November tritt dann der Reichswahlausſchuß zur Feſtſtellung des endgültigen Geſamtergebniſſes der Reichs⸗ tagswahl zuſammen. Uach dem berichtig⸗ ten vorläufigen Geſamtergebnis ergibt ſich, daß ſich 96,5 Prozent der Wahlberechtigten an der volüsabſtimmung und 95,2 Prozent der Wahlberechtigten an der Reie hstags- wahl beteiligt haben. Außerdem ſind noch rund 100 ooo völlig leere Umſchläge abge · geben worden. Bei der Reichstagswahl ſind 92,2 prozent der Stimmen für die NSdap abgegeben worden, während 7,8 Prozent der Stimmen ungültig waren. Don den gültigen Stimmen zur Dolksabſtimmung wurden 95,1 Prozent mit Ja und 4,9 Proz. mit Uein abgegeben. Der erſte rein deulſche Reichslag Berlin, 13. Nov. Der neugewählte Reichstag iſt ein Parlament von beſon ⸗ derer Bedeutung. Wührend in den bis⸗ herigen Reichstagen zahlreiche Juden und Jüdinnen vertreten waren, gehören dem neuen Reichsparlament, wie der„Parlaments⸗ dienſt der Telegraphen⸗Union“ feſtſtellt, nur Männer ariſcher Abſtammung an. Auch Frauen ſind in dem neuen Reichstag nicht mehr zu finden. Der Reichstag vom 12. Uovember 1955 macht einen ſehr jugendlichen Eindruck. Das Durchſchnittsalter liegt erheblich niĩed ri⸗ ger als in den vorhergehenden Reichstagen. Schätzungsweiſe kann man annehmen, daß die meiſten Reichstagsabgeordneten ſich in den Al⸗ tersgruppen von 30 bis 45 Jahren befin⸗ den. Der älteſte Reichstagsabgeordnete iſt an⸗ ſcheinend General Litzmann, der 83 Jahre alt iſt. Dieſes Alter legt ihm keine beſondere Burde mehr auf, denn das Amt des Altersprä⸗ ſidenten iſt bekanntlich abgeſchafft worden. Die Konſtituierung des neuen Reichstags erfolgt unter der Leitung des bisherigen Reichstags⸗ präſidenten Göring. Zu den jüngſten Par⸗ lamentariern gehören u. a. die Abgeordneten Baldur v. Schirach, der 26 Jahre alt iſt, und der Abgeordnete Ludin, der 2 Jahre zählt. Auch gegen 5 Fortführung der Abrüſtungsverhandlungen ohne Deukſchland Genf, 13. Nov. Nach der italieniſchen Re⸗ gierung hat nun am Montag auch die un⸗ gariſche Regierung im Rahmen der Ausſchußverhandlungen der Abrüſtungskonfe⸗ renz die Erklärung abgeben laſſen, daß ſie die gegenwärtigen Arbeiten der Kon⸗ ferenz unter den heutigen Umſtänden weder als zweckmäßig, noch als notwendig anſehe, und daher einen grundſätzlichen Vor⸗ behalt für ſämtliche jetzt gefaßten Weſchhnm anmelden Wlalias Die Aeberraſchung in Frankreich Stimmen des haſſes 13. Nov. Das Wahlergebnis in Deutſchland hat hier einmal wegen der gae Wahlbeteiligung, dann aber auch wegen der geſchloſſenen Front des deutſchen Volkes ſehr überraſcht. Man war ſeit langem auf einen großen Erfolg des nationalſozialiſti⸗ ſchen Regimes gefaßt, hatte aber doch nicht ge⸗ glaubt, daß ſich 95 v. H. des deutſchen Volkes für die Politik der Reichsregie⸗ rung ausſprechen würde, und daß ein faſt ebenſo großer Hundertſatz die Reichstagsliſte der Nationalſozialiſten wählen würde. Um dieſe Ueberraſchung zu verbergen und um den ungeheuren Verdienſt des Führers zu ſchmälern, verſuchen die Pariſer Morgenblätter das Schwergewicht weniger auf die Stimmen zu legen, die ſich für die Reichsregierung aus⸗ geſprochen haben, als auf die zwei Millionen, die dagegen geſtimmt haben. Man faſelt von einem „angeblichen Druck der von oben aus auf die Wähler ausgeübt worden ſei.“ Umſo bewundernswerter ſei der Mut der ande⸗ ren, die ſich durch nichts hätten abſchrecken laſſen ihrer freien Meinung Ausdruck zu geben. So ſchreibt beiſpielsweiſe das„JFournal“ es ſei„geradezu prachtvoll“, daß ſich etwa zwei Millionen Menſchen gefunden hätten, die ihr Leben und ihre Stellung aufs Spiel ſetzten, in⸗ dem ſie gegen die Regierung ſtimmten.(11]) Der„Petit Pariſien“ ſagt, man müſſe zugeben, daß ſich das ganze deutſche Volk mit dem Führer ſolidariſch erklärt habe. Das„Echo de Paris“ verſucht, den gro⸗ ßen Erfolg des Führers und ſeiner Politik mit unqualifizierbaren Ausdrücken zu ſchmälern und ſchreibt, der Verſailler Vertrag erſcheine heute als gerechter Schutzwall für die Einrichtungen und Ueberlieferungen Europas und man müſſe ſich fragen, ob Mar Donald heute noch wie früher geneigt ſei, zu erklären, daß England niemals Krieg führen würde, um die Durchführung dieſes Vertrages zu erringen. Die radikalſozialiſtiſche„Republique“ ſchreibt u.., daß man dem Wahlſieg des Füh⸗ rers, die geſchloſſene und geeinigte Front der Mächte, die den Frieden wünſchten und denen an einer Annäherung der Völker gelegen ſei, nicht als Oppoſition gegen⸗ überſtellen, aber zeigen müſſe. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ befaßt ſich ausſchließlich mit den Nein⸗Stimmen. Die ſozialiſtiſche„Victoire“ bezeichnet den Verſailler Vertrag zumindeſt, ſoweit es ſich um die militäriſchen Klauſeln handelt, als end⸗ gültig erledigt, nicht etwa, weil die Deut⸗ ſchen unehrlich ſeien und ihre Verpflichtungen nicht achteten, ſondern weil ſie die Kraft hätten, ſeine Reviſion zu fordern und ſie durchzuführen. Der ungeheure Erfolg der Volksabſtim⸗ mung in Deutſchland ſei die Reaktion des deutſchen Inſtinkts und der Proteſt der deutſchen Ehre und Vaterlandsliebe gegen den Verſailler Vertrag. Anſtatt Deutſchland zu verfluchen, müſſe man ihm dankbar ſein, Frankreich eine ſo ſchöne Lehre des Mutes, des Patriotismus, der Diſziplin und der politiſchen Intelligenz erteilt zu haben. Reichspraͤſident von hindenburg an der Wahlurne „Hitler iſt Deutſchlandl 15 Alfred Roſenberg zum Wahlergebnis Berlin, 13. Nov.„Hitler iſt Deutſch⸗ land!“— So faßt Alfred Wine im„Völkiſchen Beobachter“ das Ergebnis de 12. November zuſammen. Was ſich am 12. No⸗ vember in Deutſchland ereignet hat, ſo heißt es weiter, ſteht beiſpiellos in der Ge⸗ ſchichte aller Wahlen oder We gen da. Das deutſche Volk hat Avolf Hitler At ſeinen Appell ſo geantwortet, daß nun nie ⸗ mand mehr daran zweifeln kann, daß der Führer und ſein Volk eine untrennbare, unzerreißbare Einheit darſtellen. Niemand hat heute in der Welt ein grüßeres Recht zn erklären, daß er ſeine Nation vertrete, wie Adolf Hitler. 154 Mit einem Stolz wie nie zuvor kann der Führer heute auf ſein Werk zurückblicken, auf den Weg nichi nur eines üußeren Aufſtiege 4 —— wie er in der Weltgeſchichte felten vorkommi, ſondern vor allen Dingen auf die der Eroberung von Millionen Menſchen. Der geringe Abſtand, welcher zwiſchen ei Stimmenzahl beſteht, die für die allge⸗ meine Haltung der Reichsregie ⸗ rung abgegeben wurden und jener, die die N S DAP für ſich buchen kann, zeigt, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht nur äußer⸗ lich machtpolitiſch geſiegt, ſondern den ehe⸗ maligen innerpolitiſchen Gegner auchinnerlich überwundenhat. Man iſt ergriffen von jener in allen Dörfern und Städten Deutſchlands hervortretenden Ein⸗ mütigkeit und Einigkeit, wie ſie auch großen Völkern nur in ganz großen Etappen ihres Daſeins beſchieden iſt. Der 12. November 1933 ſteht als rieſiges Fanal in der Geſchichte unſerer Zeit. Er wird der Welt zeigen, daß die deutſche Nation wieder eine einheitliche Größe darſtellt und daß man dieſe Exiſtenz Deutſchlands nunmehr auch in die politiſche Rechnung als eine feſt⸗ ſtehende Kraft einſetzt. wird dem Führer der Nation auch die verſtärkte Möglichkeit geben, die Rechte Deutſch⸗ lands mit der gleichen Unbeirrhar⸗ keit wie früher, aber mit einem nunmehr nicht mehr zu beſtreitenden Hinweis auf den Willen der Nation ſelbſt zu vertreten. So beginnt das neue Ringen um jene Parole, zu der ſich das neue Deutſchland bekannt hat: Ehre und Gleichberechtigung, Arbeit un Brot, Friede und Freiheit. Aufruf Dr. Leys an die Amiswalker der po und der Arbeitsfront Berlin, 13. Nov. Der Stabsleiter der Po und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Di. Robert Ley hat anlüßlich des Wahlſie ⸗ ges an die Amtswalter der Po und an die Angehörigen der Deutſchen Arbeitsfrönt Aufrufe gerichtet. In dem mnt an bie Amus, walter der PO heißt es: 3 Der Sieg, größer als von uns erwariet, if errungen. Wie in allen den früheren Kümpfen ſtandet ihr auch diesmal wieder in vorder ſter Linie der Partei. Unermüdlich war euer Eifer und unerhürt die Opfer. Aber men— meiſten die Welt bewundert: Ihr ſeid ein ſo einheitliches gorys Won gleichen Fühlen und Denken geworden und ſo mit dem Führer, unſerem Adolf Hitler, verwachſen, daß ihr befähigt ſeid, die Ge⸗ danken des Führers in vollendetſter Weiſe dem Volke zu vermitteln. In dem anderen Aufruf Dr. geys wird geſagt: Kameraden der Arbeitsfiönt! Ihr habt das Vertrauen, das der Führer in den — „ 9 4 2. 3 7 * 2* WI, 3 50 —3◻— AFBLArt TBDWZTE 5 * Die große Einigkeit 3* — Fahrgang 3. Nr. 303. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. Rovemper 1933 deutſchen Arbeiter ſetzte, mehr als gerecht ⸗ fertigt. Ihr habt immer Apolf Hitler die Jahre eurer marxiſtiſchen Verirrung abbitten wollen, habt Dank für eure Treue und Anſtän⸗ digleit. Die Arbeitsfront, noch vor Monaten ein Wagnis und Experiment, iſt heute bereit, neben der Partei das ſtärkſte Fundament des neuen Staates. Voll marſchiere! Mar⸗ ſchiere für Hitler! ——— Glänzendes Wahlergebnis der Danziger Reichsdeulſchen An Bord der„Hanſeſtadt Danzig“, 13. Nov. .30 Uhr morgens. Die Reichsdeutſchen Dan⸗ zigs ſtimmten in ſechs Abſtimmungsſahrten an Bord des Motorſchnellſchiffes„Hanſeſtadt Danzig“ außerhalb der Danziger Hoheits⸗ grenze ab. Die Zätzlung der Stimmen, die gleichſals außerhalb der„Drei⸗Meilen⸗Zone“ auf hoher See erfolgen mußte, war infolge der außerordentlich ſtarken Wahlbeteiligung erſt um .30 Uhr morgens boendet. Ergebnis der Reichstagswahl: Abge⸗ gebene Stimmen 6655, RSDAwp 6588, ungültis 57.— Ergebnis der Volksabſtimmung: Abgegebene Stimmen 6979, Ja 6741, Nein 208, ungültig 30. Ein sterbender ſtimmk für Hiller Berlin, 13. Nov.(Eig. Meldung.) Im Stimmbezirk 98 Berlin⸗Hermsdorf ereignete ſich am Sonntag eine erſchütternde Wahl⸗ epiſode. Ein Schwerkranker, ſeit langem erwerbslos und Wohlfahrtsempfänger, der im Sterben lag, wollte auf Grund eines Stimm⸗ ſcheines durch ſeine Frau ſeine Stimme für Adolf Hitler abgeben. Als dieſem Wunſche nicht entſprochen und der Stimmſchein auch an ſeinem Sterbelager nicht entgegengenommen werden konnte, verlangte er, ins Wahllokal getragen zu werden, da er vor ſeinem Tode ſeine Stimme noch dem Führer geben müſſe. Seinem Wunſche wurde entſprochen. Auf einer verſchloſſenen Krankenbahre brachte man ihn ins Wahllokal. Das Erſcheinen des Sterbenden wirkte erſchütternd. Unter Toten⸗ ſtille gab er ſeine Stimme ab. Als die Bahre wieder hinausgetragen wurde, er⸗ hoben ſich alle Anweſenden und ehrten den Sterbenden mit dem Hitler⸗Gruß. Ein Hunderkjähriger wähll Perleberg, 13. Rov. In der Ortſchaft Lübzow bei Perleberg iſt der kürzlich 100 Jahre alt gewordene Altſitzer Schultz zum Wahllokal gefahren und hat dort ſein Wahlrecht ausgeübt. Das Tragen von Orden und Ehren· zeichen zum Braunhemd Anordnung des Stelwertreters des Führers Der Stellvertreter des Führers erläßt fol⸗ gende Anordnung: In der letzten Zeit werden von geſchäfts⸗ tüchtigen unternehmern neue Orden und Ab⸗ zeichen geſchaffen. Ich ordne daher an, daß Parteigenoſſen zum Dienſtanzug lediglich nach⸗ genannte Orden und Ehrenzeichen tragen dür⸗ ſen: alle Kriegsauszeichnungen der deutſchen und ber mit Deutſchland im Weltkrieg verbündeten Staaten ſowie Vorkriegsorden deutſcher und neutraler Staa⸗ ien. Frontbann⸗Nadel, Schleſtſcher Adler, Freikorys⸗Eyp⸗Abzeichen, Bewührungsabzeichen des Bundes Oberland, BVerwundeten⸗Abzeichen, Fliegerabzeichen des DoS. Sport⸗ und deutſches Reiterabzei⸗ n, das den ehemaligen Reichswehr⸗Angehörigen von der RW verliehene Schießabzeichen. Ferner dürfen getragen werden: das Coburger Abzeichen, das Nürnberger Parteiabzeichen 1929, das SA⸗Treffen⸗Abzeichen Braunſchweig 1931, von Teilnehmern an dieſen Veranſtaltungen, das Reichsparteitag⸗Abzeichen Nürnberg 1933. Das offizielle Ehrenabzeichen für die Alten. Die letztgenannten Abzeichen ſowie zukünftige Abzeichen von Reichsparteitagen, für die bie Erlauhnis ſpüter erſt ausdrücklich gegeben wer⸗ den muß, können nach Wahl angelegt werden, jedoch ſtets nur eines dieſer Abzeichen. Wer⸗ den bei Gauparteitagen oder ſonſtigen Ver⸗ anſtaltungen der NSDAwP Feſtabzeichen aus⸗ gegeben, ſo iſt das Tragen dieſes Abzeichens zum Dienſtanzug lediglich für die Dauer der be⸗ treffenden Veranſtaltung geſtattet. Das Anlegen von Abzeichen, die von ſeiten irgendwelcher Verbünde oder Vereine herausge⸗ geben werden, Kriegs⸗ oder Friedensorden nach⸗ gebildet ſind und käuflich erworben werden, wird zum Dienſtanzug verboten. München, den 9. November 1933. genommen worden. Bis in die frühen Morgen⸗ Rudolf Hez. Bewunderung Sieges in London, 13. Nop. Das überwältigende Bekenntnis des deutſchen Volkes zu ſeinem Führer und zur Politik der Reichsregierung iſt von den Mitgliedern der deutſchen Kolonie in London mit großer Freude auf⸗ ſtunden hinein blieben ſie an ihren Rundfunk⸗ apparaten ſitzen und warteten mit Spannung auf die ſich ſtets mehrende Zahl der Stimmen, die ihr Ja abgegeben hatten. Die Meldungen über das gewaltige Ergebnis nehmen in der Londoner Preſſe einen breiten und bevorzugten Raum ein. Die Wahlvorgänge werden in allen Einzel⸗ heiten beſchrieben. Die Berichte laſſen erkennen, daß das Ergebnis bei weitem die Erwar⸗ tungen überſtiegen hat, die engliſche Kreiſe in Berlin und London hegten. Wenn es ihr auch teilweiſe ſchwer wird, ſo muß doch die Preſſe, wie z. B. die liberale, dem National⸗ ſozialismus recht feindliche„News Chronicle“ zugeben, daß Deutſchland ein geeintes Ja der Welt entgegenruft. Es kann keinem Zweifel unterliegen, ſo heißt es in der„Times“, daß die Mehrheit des deutſchen Volkes bereitwilligſt an die Wahl⸗ urne ging, um ihre Stimme für Frieden, Ehre und Gleichberechtigung abzu⸗ geben. Deutſchland habe mit ſeiner Stimme die Politik des Austrittes aus dem Völkerbund und der Abrüſtungskonferenz bekräftigt und die nationalſozialiſtiſche Regierung in des deutſchen England ihrem Amte beſtätigt. Nunmehr hätten die ausländiſchen Nationen es mit einem völlig nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land zu tun. Es ſei daher wichtig, daß man — nationalſozialiſtiſchen Ziele vollſtändig ver⸗ tehe. Niemals in der Geſchichte, ſo ſchreibt das Beaverbrock⸗Blatt„Daily Expreß“, hat ein Volk ſich die Politik ſeines Führers in ſo aus⸗ geprägter Weiſe zu eigen gemacht. Kein Land hat jemals eine 90prozentige Mehrheit für ſeine Regierung erhalten in einer Zeit größter Kriſe, wo überall wirtſchaft⸗ liche Unzufriedenheit ihren Höhepunkt erreicht hat. Das Abſtimmungsergebnis iſt ein perſön⸗ licher Triumph Hitlers. „Deutſchland ſagt Ja“, heißt die Ueberſchrift in der konſervativen„Morning Poſt“ Ueberwältigender Sieg für Hitler. Auch das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“ unterſtreicht die„ungeheure Mehrheit“ der Ja⸗Stimmen für Volksentſcheid und Reichs⸗ tagswahl und bezeichnet das Abſtimmungs⸗ ergebnis als„einſtimmig“. Der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ ſagt: Hitler hat ein überragendes Vertrauensvotum erhalten. Hitler braucht jetzt die außenpolitiſche Lage Deutſchlands nicht mehr als ein ſtimmen⸗ ſuchender Politiker, ſondern als ein Staats⸗ mann zu betrachten, der den Frieden und die Abrüſtung wünſcht. Begeiſterung in Italien Die erſten italieniſchen Blällerſtimmen Rom, 13. Nov. Die italieniſchen Mit⸗ tagsblätter, die als erſte nach dem Sonn⸗ tag erſcheinen, bringen noch keine Kommentare zu den deutſchen Wahlen. In ihren Berichten aus Berlin kommt jedoch der in Italien er⸗ wartete und begrüßte Sieg der Regie⸗ rung Hitlers klar zum Ausdruck. Bojano ſagt im„Meſſagero: Wenn die endgültigen Zahlen auch noch nicht bekannt ſeien, zeichne ſich der Sieg bereits ſicher und eindrucksvoll ab. Um die Bedeutung des Tages zu ermeſſen, müſſe man an das Voltsbegehren von 1929 gegen den Houng⸗Plan mit 3,8 Millionen Stim⸗ men und an die letzte Wahl vom 5. März den⸗ ken, wo die Nationalſozialiſten erſt 51,9 v. H. und die marxiſtiſchen Parteien immer noch ein Drittel der Stimmen erhielten. Im„Tevere“ wird der Tag als eine groß⸗ artige Kundgebung des geeinien deutſchen Volkes bezeichnet. Der Mailänder„Corriere della Sera“ ſchreibt unter Schlagzeile:„Das Gelöbnis der Deutſchen für Hitler“. Die Zahl der abnehmenden oder ungültigen Stimmen zeige, daß kein Zwang ausgeübt wurde, und das Wahlgeheimnis gewahrt blieb. Die Turiner„Stampa“ veröffentlicht einen dreiſpaltigen Bericht an erſter Stelle unter der Ueberſchrift:„43 Millionen Deutſche ſtimmen für die Politik Hitlers“ und hebt die gewaltige Wahlbeteillgung hervor. Der Berliner Korre⸗ ſpondent des Blattes ſchreibt, die von der Ein⸗ heitsliſte erreichte Stimmenzahl laſſe erkennen, welche gewaltigen Fortſchritte das Regime in ſo kurzer Zeit auch auf innerpolitiſchem Gebiet gemacht hat. 670 Reichsdeutſche aus Oberitalien ſind am Sonntag nach Savona gefahren, um auf dem Dampfer„Taragona“ außerhalb der italie⸗ niſchen Hoheitsgewäſſer zu wähler. Die Eindrücke in Wien Wien, 13. Nov. Die Stellungnahme der halbamtlichen politiſchen Korreſpondenz zum Ergebnis der deutſchen Wahlen erhält in der Montag⸗Nachmittagausgabe der„Wiener Neueſten Nachrichten“— ohne ausdrück⸗ lich genannt zu ſein— eine ebenſo würdige als trefſende Erwiderung. ſollte eigentlich das Gerede über„Terxror⸗ wahlen“ ſchweigen. Wer bei Verſtand iſt, muß zugeben, daß man ſelbſt bei ſchärfſtem Wahlzwang nicht 43 Millionen Menſchen an die Wahlurne bringen könnte. Vor allem aber, daß man wirtlich erbitterte Gegner bei einer geheimen Vollsabſtimmung nicht veranlaſſen kann, mit Ja ſtatt mit Nein zu ſtimmen. Wenn zwei Millio⸗ nen Wähler Neinſtimmen abgeben konnten, dann konnten das auch 20 Millio⸗ nen tun. Von hier iſt alſo billigerweiſe an dem Abſtimmungsergebnis Kritik nicht zu üben, ganz abgeſehen davon, daß dieſelben Kreiſe, die heute früh ſchon laut über die„Terrorwahlen“ zeterten, ſelbſt immer wieder zugegeben hatten, daß in der Abrüſtungs⸗ und Völlerbundsfrage, auf die ſich die Volksabſtimmung bezog, das deutſche Volk ſeit jeher einig war. Jetzt Seee egrkungeserhEmtrir kahünzerlsnfHkniBrkantknkentr ar A mghggbmehegnzreEEperbfrehenri Das amtliche Geſamtergebnis der Wahl Reichstagsahl Stimmberechtigt abgegebe Stimmen Wahlbeteiligung NSDAApPp.. ungültigg. Volksabſtimmung abgegebene Stimmen Wahlbeteiligung ungültig 45 127 969 „42975009 95,2 Proz. 39626 647 „ 3348362 0 * * 43 439 046 96,3 Proz. 90 0 0 40 588 004 ... 2100181 .. 750⁰¹1 Angeſichts ſolcher Zahlen, ſchreibt das Blatt, aber, da es dementſprechend 40 Millionen in die Urne legten, behaupten ſie, die Abſtim⸗ mung ſei erpreßt worden. Solche Argumente richten ſich ſelbſt. Im Reich hat in der Tat das Voll geſprochen. Die Wahl erweiſt daß Hitler das deutſche Volk feſt in der Hand hat, daß ein geſchloſ⸗ ſener Einſatz der Nation möglich geworden iſt, wie er bisher auch nicht im entfernteſten denkbar war. und in Moskaun Moskau, 13. Nov. Die deutſchen Wa len haben in Mosktau großes Inte⸗ reſſe gefunden. Eine amtliche Stellungnahme der Sowjet⸗Regierung iſt noch nicht erfolgt. In ruſſiſchen politiſchen Kreiſen wird beiont, daß der Voltsentſcheid von großer Bebeutung für die geſamte kommende Politik in Europa, beſonders in der Frage der Abrüſtung, ſein wird. Man verſucht natürlich in ruſſiſchen Kreiſen die innerpolitiſche Bedeutung der Wahlen abzuſchwächen und zu behaupten, daß dieſes Ergebnis noch kein richtiger Beweis für die vertrauensvolle Zuſammen⸗ arbeit der Regienrung und der Nation ſei. Die Neuyorker Preſſe zum Wahl⸗ ergebnis Neuyork. 13. Nov. Die Neuyorker Preſſe bringt die Ergebniſſe der deutſchen Wahl in großer Aufmachung, jebych ohne Kommentar iſt auch die franzoſenſreund⸗ liche„Neuyork Herald Tribune“, die es ſich wieder einmal nicht verſagen lann, ihre üblichen deutſchfeindlichen Ausſälle zu verbreiten. „Was nun?“ Balloſigkeit in paris Paris, 13. Nov. Die Spät⸗Ausgaben der Pariſer Morgenblätter beſchäf⸗ tigen ſich eingehender mit den Wahlergebniſſen in Deutſchland. Man kann die Haltung der Blätter unter der Ueberſchrift zuſammenfaſſen: „Was nun?“ Der Berliner Sonderberichterſtattenr des „Matin“ ſchreibt u.., man habe zwar den Sieg Hitlers vorausgeſehen, man könne aber ſchwer vorausſagen, wie er ſeinen unge⸗ heuren Erfolg anwenden werde. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß er das ganze Schwer⸗ gewicht auf die Rüſtungsfrage legen werde, die im Augenblick der Schlüſſel des Ver⸗ ſailler Vertrages ſei. Er werde ſicher Frank⸗ reich auffordern, die letzten Zeichen des Rrieges und der deutſchen Niederlage auszulöſchen und ſich ihin dadunch geiwiſſermiaßen auszulieſeen unter dem Vorwand, däß Mißtrauen eine Be⸗ leidigung ſei und die Sicherheitsbedingungen für alle Länder die gleichen ſein müßten. Er werde ferner verſuchen, im Rahmen des Vierer⸗ paktes, d. h. unter Ausſchluß der kleinen Mächte, zu verhandeln. „Figars“ ſchreibt u. a, dah es für die Welt, für den Frieden und beſonders für Frankreich von Bedeutung ſei, zu wiſſen, daß Deutſchland heute keine Parteien mehr kenne und daß das ganze Volk ſich zuſammenſchließe, um dem Führer mit„Ja“ zu antworten, wenn es ſich darum handele, ſeinen Bruch mit Genf, d. h. die Rüſtungsfreiheit bezw. die Vernichtung des Verſailler Vertrages gutzuheißen. Dieſe Ver⸗ pflichtungen des Verſailler Vertrages bedeu⸗ teten aber für Europa und zu allererſt für Frankreich die Wahl zwiſchen Krieg oder Knechtſchaft. n Nach dem„Quotidien“ haben die deut⸗ ſchen Wähler ſich für die ſchweren Geſchütze, die Tanks und Bombenflugzeuge entſchieden.(12)) Wenn die anderen Mächte ſich nicht bereit er⸗ klärten, ihre Rüſtungen einzuſchränken, ſo ſei dies angeſichts des gewaltſamen Ausbruches des„Vangermanismus“ nur zu gerecht⸗ fertigt, umſomehr, als der Feldzug des Führers gegen die Verträge beweiſe, daß er die Kanonen, die er verlange, nur dazu verwenden wolle, um den Status quo Europas zu vernichten. Der„Jour“ bedauert es, daß Frankreich ſich jede Initiative aus der Hand nehmen ließ. Nach der erſten Rede des Reichskanzlers hätte Frankreich entweder mit Deutſchland oder mit⸗ ſeinen ehemaligen Verbündeten oder gar zur, ganzen Welt ſprechen können. Es habe aber geſchwiegen. Heute ſei es natürlich, zu ſpät und es bleibe ihm nichts anderes übrig, als die diplomatiſche Offenſive von der anderen Seite des Rheines abzuwarten. 28 hindenburg dankt dem Führer Berlin, 13. Nov. Reichskanzler Adolf Hitler begab ſich heute zum Reichspräſipenten von Hindenburg, um das amtliche Wahlergeb ⸗ nis zu melden und im Anſchluß hieran poli⸗ tiſche Fragen zu beſprechen. Der Reichspräßdent ſprach dem Herrn Reichskanzler in ſehr herz⸗ lichen Worten ſeinen tief empfundenen Dank und ſeine aufrichtige Anerkennung für die nun durchgeführte politiſche Einigung des deutſchen Volkes aus und gab der ſicheren Hoffnung Ausdruck, daß auf der nunmehr geſchaffenen Grundlage die Arbeiten im Innern und nach außen mit Erfolg fortgeſetzt werden künnen zum Segen des Vaterlandes und des deutſchen Bolles. 2 Be lung anden Kän dener poff Ale Uagte den, der 1 Zu han auf auf alle bis Als inſpek zunäc den herzuf lichkei ausge punkt Der Gere Senat lung Inter dem und d enthäl Der hatte länd verhaf in zmw weiter ſei da ſchiene Amſter der L Zeuge, Beoba Der Reihe reichsa Senat Als ner J here gani wirb d wonach Konfſ der L ſchen f lit:ſche Müller chen. den an oder d Der vor d hier a. gen, de Mra ————— R Der verweſ⸗ Unterd gegen aufgeſt ſeine h Macht oder b freiung Unbeka den Ur leben u und me den, fe räter Gleichg ſehe, de haſt dꝛ die Gr manns, niſſen einſt m auch vi plötzlich und„L dem S Wort wobei zu ent wenn e n in ſtim⸗ che loſ⸗ en ten a h⸗ nte⸗ ahme folgt. 443 itung ropa, ſein ſchen der pten, ger men⸗ ahl· re* ſchen eboch und⸗ „ die ihre e zu ben ſchäf⸗ tiſſen der iſſen: des den aber ige⸗ 3 ſel ber⸗ legen Ver⸗ rank⸗ ieges und efern Be⸗ ingen⸗ Er ierer⸗ ächte, die für iſſen, iien zolk ührer — „Hakenkreuzbanner⸗ Montag, 13. November 1933 Zahrpang 3. Nr. 303. Seite 3 Die Taktik des van der Lubbe Vor dem Abſchluß der Berliner Sitzungskage i 13. Nov. Zur heutigen Verhand⸗ lung des Reichstagsbrandprozeſſes iſt neben anderen Zeugen auch der Kommuniſt Kämpfer erſchienen, bei dem nach verſchie⸗ denen Zeugenbekundungen der Angeklagte Po⸗ poff verkehrt haben ſoll. Als etwas ſpäter als gewöhnlich die Ange⸗ Hagten in den Verhandlungsraum geführt wer⸗ den, erregt das Ausſehen des Angeklagten van der Lubbe allgemeines Aufſehen. Zum erſten Male während der ganzen Ver⸗ handlung hält van der Lubbe den Kopf aufrecht. Er blickt auch zum erſten Male auf die Zeugen im Saal, während er an allen übrigen Sitzungstagen von Anfang bis zu Ende Kopf und Augen auf den Bo⸗ den gekehrt hielt. Ars Zeuge wird dann noch einmal Haus⸗ inſpektor Scranowitz vernommen. Er wird zunächſt gefragt, ob es plötzlich möglich ſei, von den Parteiſchlüſſeln einen Wachsabdruck herzuſtellen. Der Zeuge erklät, eine ſolche Mög⸗ lichkeit beſtehe immer, wenn jemand darauf ausgehe. Er brauche nur einen Zeit⸗ punkt abzuwarten. Der nächſte Zeuge iſt der Chefredakteur Dr. Gerecke von der Telegraphen⸗Union, der dem Senatspräſidenten Dr. Bünger zunächſt Mittei⸗ lung von einem Telegramm des ſogenannten Internationalen Unterſuchungsausſchuſſes, das dem Senat am 25. September zugegangen iſt und das eine größere Menge von Irrtümern enthält, macht. Der Berichterſtatter der Teſegraphen⸗Union hatte telephoniſch mitgeteilt, es ſein ein hol⸗ ländiſcher Kommuniſt namens Vanderling verhaftet worden. Der Zeuge habe den Namen in zwei Worte geſchrieben, und durch einen weiteren Hörfehler beim„Völkiſchen Beobachter“ ſei dann der Name als van Bergen er⸗ ſchienen. Gegen 2 Uhr nachts ſei von der Amſterdamer Polizei der richtige Name van der Lubbe mitgeteilt worden. Der nächſte Zeuge, Schriftleiter Melms vom„Völkiſchen Beobachter“ beſtätigt dieſe Darſtellung. Der Angeklagte Dimitroff ſtellt eine Reihe von Beweisanträgen, die vom Ober⸗ reichsanwalt zurückgewieſen werden. Der Senat wird über die Anträge ſpäter beraten. Als nächſter Zeuge wird dann der Hilfsgäri⸗ ner Müller, der Wanderkollege des bereits vernommenen Zeug⸗ n, Or⸗ ganiſtkaſt vernommen. Dem Zeugen wirb die Ausſage des Organiſtkaſts vorgehalten wonach Mitte Oktober 1932 in der Nähe von Konſtanz eine Begegnung mit van der Lubbe und einem anderen Wanderbur⸗ ſchen ſtattgefunden hat, bei der ver'chiedene po⸗ lit:ſche Aeußerungen gefallen ſind. Der Zeuge Müller kann jedoch kaum genaue Angaben ma⸗ chen. Auf die zahlreichen Fragen des Vorſitzen⸗ den antwortet er meiſtens: Das weiß ich nicht oder das kann ich nicht beſtimmt ſagen. Der Angeklagte van der Lubbe wird nun vor den Richtertiſch geführt. Er ſteht auch hier aufrecht und es bedarf keiner Ermahnun⸗ gen, den Kopf zu heben. Der Zeuge Müller erkennt van der Lubbe als den einen der Wanderburſchen wieder. Der Vorſitzende richtet jett mehrere Fragen an van der Lubbe, die dieſer auch im Gegen⸗ ſatz zu ſeinem früheren Verhalten bereit⸗ willig beantwortet. Allerdings widerſpre⸗ chen ſich ſeine Antworten faſt durchweg. Hat er gerade eine Frage des Vorſitzenden be⸗ jabt, ſo verneint er ſie ein paar Augenblicke ſpäter. Den Zeugen Müller will van der Lubbe Die Berliner Preſſe zum Wahlſieg Berlin, 13. Nov. Zu dem überwältigen⸗ den Wahlſieg ſchreibt der„Montag“ u..: Das deutſche Volk, das vor der Geſchichte ſtets den Fehler zu verteidigen hatte, in viele Mei⸗ nungen und Gruppen in ernſten Zeiten zerglie⸗ dert geweſen zu ſein, hat als erſte der europäi⸗ ſchen Nationen zur vollen Einheit ſich zuſam⸗ mengefunden. Die.„Deutſche Zeitung“ ſagt: Das deutſche Volk hat die Probe beſtanden nach innen und nach außen, ſo herrlich, ſo durchſchlagend, ſo überzeugend, daß es nun— ſei es, wie es ſei, auch im böswil⸗ ligſten Ausland— kein Drehen und kein Deuteln mehr geben kann. Der Sieg der deutſchen Revolution iſt vollſtändig, iſt end⸗ gültig. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ erklärt: Dieſer einmütige Wille einer Nation iſt im Spiel der Außenpolitik ein Machtfattor von größter Bedeutung. Deutſch land hat jetz ſeinen Willen zum Frie⸗ den in einer Kundgebung belannt, wie ſie weder für dieſes, noch für ein anderes Ziel, eine andere Nation durchführen könnte. Der fantaſtiſche Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung iſt nicht mehr der Erfolg einer Partei, ſondern der Erfolg der Nation. Deutſch⸗ land hat ſich zum Einparteien⸗Syſtem berannt, Deutſchland iſt nationalſozialiſtiſch— das iſt auf dem Gebiet der Innenpolitik der umwäl⸗ zende Tatbeſtand. Die„Montagspvoſt“ ſchreibt: Dieſer Gang der Wähler ſtelle den letzten großen Appell an die Welt dar. Der 12. November ſagt der Welt mit aller Eindringlichkeit, daß ſie ſich abfinden muß mit aem, was iſt, mit dem deutſchen Volk. Handelte es ſich für das deut⸗ ſche Volk in einem doppelten Sinn um eine Entſcheidung, um ein abermaliges Bekenninſs zum Geiſte des 21. März und darüber hinaus um die Bekundung ſeines nationalen Bewußtſeins, ſeines freiheitlichen Willens, ſo wird auch die Welt außerhalb der deutſchen Grenzen zu einer Entſcheidung aufrufen. Stimmen aus dem Reich Berlin, 13. Nov. Der überwältigende Wahlſieg der Reichsregierung wird von der ge⸗ ſamten Preſſe im deutſchen Reiche einmütig in fſeiner vollen Bedeutung gewürdigt. So ſchreibt u. a. die„Kölniſche Zei⸗ tung“: Das Ergebnis iſt eine Erklärung zum Lranſfilfng im Zrinzrggęenteniſtieater 12 Mungen „Rlle gegen Einen— Einer gegen Alle“ Schauſpiel in vier Akten von Brieprich Forſter⸗Burggraf „Ich hatte alles, alles, er nur ſein Maul! Und mit dieſem Maul hetzt er Schweden in Brand, redet, redet, und redet aus Läm⸗ mern reißende Wölfe! Mit dem Maul zer⸗ redet er mir die Macht, Eide, Verträge, Treue. Mit dem Maul hat er meinen Staat in den Abgrund geredet! Ich hatte die Macht, und er brauchte nur ewig„Frei⸗ heit“ zu dieſer plumpe Bauer, die⸗ ſer Nichts“ Der landesverräteriſche Biſchof Trolle, Reichs⸗ verweſer von Dänemarks— des Feindes, des Unterdrückers— Gnaden, ſchreit dieſe Worte gegen Guſtav Erichſon Waſa, den Führer des aufgeſtandenen, freiheitfordernden Volkes, als ſeine heimtückiſche Fronherrſchaft gebrochen iſt. Macht des geſprochenen Wortes, lange geſchmäht oder belacht, wird lebendige Kraft der Be⸗ freiung und Erneuerung. Ein„Nichts“, ein Unbekannter, ein Verfolgter, einer, der ſich mit den Unterdrückten um ſich eins weiß, für ſie leben und kämpfen will, predigt, verkündet, ruft und mahnt und— bezwingt Gewalt der Frem⸗ den, feinausgeklügelte Machtſtellung der Ver⸗ räter am eigenen Volk, ja Verzweiflung und Gleichgültigkeit unter ſeinen Landsleuten.„Ich ſehe, daß die Maſſe bei dir iſt, Waſa. Deshalb haſt du die Gewißheit des Erfolges! meint die Gräfin mit der Frechheit eines„Kauf⸗ manns, der ſich nach den jeweiligen Verhält⸗ niſſen richten muß!“ Händlergeiſt, der, was er einſt mißachtete, beſpöttelte, verriet, was ihm auch vielleicht nicht„würdig, anſtändig galt, plötzlich„gute Sache“ nennt dabei„Bewegung“ und„Unternehmen“ zuſammenwirft, ſucht nach dem Sieg des wahrhaftigen Redners das Wort durch„Verhandlung, Unterhandlung“, wobei es um geſchäftliche„Bedingungen“ geht, zu entweihen. Groß iſt das Wort und heilig, wenn es auch dem„Heroismus des ten“(Schauwecker geboren um ehrlicher For⸗ derungen Verwirklichung ringt! Gemein wird das Wort, wenn es Preisgabe von Grundſätzen, Anſchauungen und Folgerichtigkeit bedeutet und niederträchtigen Handel mit„gütlichem Ver⸗ gleich“ und Vorteilen des Augenblicks deckt, ſpitzfindig nach geheimen Auswegen ſucht. Die⸗ ſer Geiſt falſchen Wortes findet in der Gräfin ſeine Verkörperung, glaubt ſich gar ſo ſicher, brutale Offenheit wagen zu können. Guſtav Waſa bleibt dem, was er predigte, treu. Er weiß, alle Mittel ſind erlaubt, die das Ziel ſelbſt nicht in ſeiner Reinheit gefährden! Geld von der Händlerin unter Bedingungen iſt aber Verrat an der heiligen Aufgabe der Befreiung und Erneuerung. Die Gräfin wird erſchlagen: die Brutalität der Lüge und des Verrats muß mit„Brachialgewalt“(wie es Adolf Hitler ausſprach) gebrochen werden. So ergeht es auch Guſtav Trolle und deſſen gedungenen Helfers⸗ helfern!(Daß die Rache der ſiegenden Frei⸗ heitskämpfer ein für manchen heute unverſtänd⸗ liches Ausmaß annimmt, iſt aus der Zeit, die noch nicht ganz das Mittelalter abgeſchloſſen hatte, zu verſtehen. Und das Schauſpiel For⸗ ſter⸗Burggrafs iſt bei aller Ausrichtung auf unſere Zeit doch in den Grenzen einer inneren geſchichtlichen Wirklichkeit geblieben.) Das Wort iſt die Kraft, aus der Glaube und Tat im dramatiſchen Geſchehen um Guſtav Waſa und die ſchwediſchen Freiheitskämpfer von 1520 bis 1523 erwächſt; das Wort iſt auch die Kraft, die dem Schauſpiel von Friedrich Forſter⸗Burggraf innewohnt. Eine kräftige, na⸗ türliche Sprache treibt in der Szenenfolge immer neue Höhepunkte hervor. Nicht die alten Geſetze der klaſſiſchen Dramatik ſind es, die den Aufbau des Werkes beſtimmen. Man könnte faſt von einer Anlehnung an den Naturalis⸗ nicht kennen. Auch in Konſtanz will er zu der angegebenen Zeit nicht geweſen ſein. Der Angeklagte Dimitroff richtet dann zahlreiche Fragen an van der Lubbe, die dieſer nur einſilbig beantwortet. Der Vorſitzende ſieht ſich ſchließlich gezwungen, einzuſchreiten und Di⸗ mitroff zu erſuchen, ſeine Fragen in ruhigem Tone zu ſtellen, da ſonſt der Eindruck entſtehe, daß er jemand einſchüchtern wolle. Die Verhandlung dauert an. wahren Frieden und eine Abſage an die Gewalt⸗ anwendung, an den„Krieg als Mittel dennationalen Politik“, ein Ruf nach einem neuen echten Völterbund, allerdings auch ein Verdammungsurteil gegen das Gebilde, dem in Verſailles jener Name beigelegt wurde. Die„Münchener Neueſten Nachrich⸗ ten“ ſchreiben u,.: Der 12. November 1933 hat den entſcheidenden Durchbruch zum neuen Reich gebracht. Er hat endgültig und für immer die letzten Reſte der Novemberrepu⸗ blik zertrümmert. Der„Bayeriſche Ku⸗ rier“ ſpricht von einem einzig daſtehenden Vertrauensvotum. Die„Leipziger Neueſten Nachrich⸗ ten“ ſagen abſchließend: Das deutſche Volk hat geſprochen. Ob die Völker dieſer Erde ein⸗ ſchlagen werden in die ihnen dargebotene Hand? wir zweifeln nicht daran, daß der 12. November ein Tag ſein wird, der das Gewiſſen der Welt weckt. Zwei Todesopfer eines ſchweren Verkehrsunglücks Mückenberg(Kreis Liebenwerda), 13. No⸗ vember. In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Bockwitz und Mückenberg ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück, das zwei Todesopfer forderte. Der Schweinehändler Ewald Schlabs aus Bockwitz kam mit einem Lieferkraftwagen, den er mit Bahnſchwellen beladen hatte, die etwa 70 Zenti⸗ meter ſeitlich vorſtanden, aus Richtung Mücken⸗ burg. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Motor⸗ rad ſtieß in voller Fahrt gegen die vorſtehenden Eiſenbahnſchwellen. Der Fahrer und ſein Be⸗ gleiter ſtürzten mit furchtbarer Wucht zu Bo⸗ den und waren ſofort tot. Schlabs wurde in Schutzhaft genommen. Er gab an, die Eiſen⸗ bahnſchwellen aus Gefälligkeit für einen Be⸗⸗ kannten aufgeladen zu haben. Ein Nokizbuch Amundſens aufgefunden Moskau, 13. Nov. Die Akademie der Wiſſenſchaft teilt mit, daß eine ruſſiſche Polarexpedition in der Nähe der Alemei⸗ Inſel ein Notizbuch des Polarfor⸗ ſchers Amundſen mit dem Datum vom 20. Mai 1919 aufgefunden hat. Das Notizbuch iſt in norwegiſcher Sprache geſchrieben und ſchildert ſeine Forſchungen in der Arktis. mus ſprechen. Nicht nur, daß geſchichtlicher Realismus neben der aufrüttelnden Gegen⸗ wartsbeziehung die Handlung trägt, ſondern auch die lockere Folge von Akten, Bildern und Auftritten könnte zu ſolcher Auffaſfung Grund geben. Dennoch trennt Forſters Schaffen vie⸗ les und gerade Weſentliches von der Art etwa Gerhart Hauptmanns. Nicht dumpfes, ſondern heldiſches Weſen beherrſcht. Die Geſtaltung der hiſtoriſchen Wirklichkeit wird immer von einer Idee erfüllt. Es ift die zu bewundernde Gabe Forſters, Menſchen des Lebens, Menſchen von Fleiſch und Blut, Charaktere, gleichzeitig als Verkörperungen von Forderungen, Prinzipien ledlen und gemeinen) und als Typen, Vertre⸗ ter irgendeiner menſchlichen Art und Haltung zu formen. Was wir alſo an einzelnen Geſtal⸗ ten(nicht allen!) in Schillerſchen und vor allem Kleiſtſchen Dramen hochſchätzen, zeigt ſich auch in dieſem Schauſpiel. Dabei iſt die geſchicht⸗ liche Wirklichkeit keine äußere, ſondern eine innere, die die Freiheit des Dichters in dem Feſthalten am hiſtoriſch richtigen Verlauf durch⸗ aus und weiteſtgehend für ſich in Anſpruch nimmt, aber dem Geiſt der behandelten Epoche treu zu bleiben ſucht. „Alle gegen Einen— Einer für Alle“ iſt Schauſpiel im eigentlichen Sinne des Wortes. Tragik birgt nicht das Werk in ſeiner Geſamt⸗ heit, ſondern nur einzelne Szenen, vor allem die Auseinanderſetzung in Elfſons Haus: Ker⸗ ſtin Elfſon, deren liebende Sorge um Herd, Mann und Sohn zur Feindſchaft gegen den Freiheitsführer, zur Gegnerſchaft gegen ihres eigenen Volkes Sache treiben muß, iſt tragiſche Geſtalt und wächſt in erſchütterndes Frauen⸗ und Mutterſchickſal. Heilig aufbrechender Zorn aus letzter, grauenhaft errungener Erkenntnis aber läßt ſie noch zum Blutzeugen der jungen Bewegung werden. Solche überaus ſtarken dichteriſchen Geſtaltungen laſſen gerne über einige problematiſche Momente des Schauſpiels hinwegſehen(deus ex machina in der Schnee⸗ feldſzene! Auch wird nicht jeder Guſtav Waſas Forderung nach ſichtbarem Gotteszeichen der politijche rag Das weltpoliti⸗ Deutſchland in Ruhe ſche Ereignis der⸗ Oeſterreich in Kukruhr großen Volksbe⸗ fragung iſt nun vorüber. Deutſchland hat ſeinen geſchichtlichen Gang zur Urne getan und ſeinem einmütigen Willen zur Freiheit und dem Frieden Ausdruck verliehen. Noch niemals in den letzten Jahr⸗ zehnten haben die Tage vor einer Wahl alle Schichten und Stände des Volkes ſo vereint gefunden, wie in den vergangenen Wochen. Trotz der Wahl und trotz der Pro⸗ paganda für dieſe Wahl iſt es nirgends im deutſchen Lande zu tätlichen oder gar blutigen Auseinanderſetzungen gekommen. Wir denken dabei an die Kämpfe vergangener Zeiten und richten unſeren Blick auch hinüber zu unſerem Brudervolk in Deutſch⸗ Oeſterreich, dem heute noch der Segen des nationalſozialiſtiſchen Regimes verſagt bleibt. An dieſem Tage der Wahl, an dem in Deutſch⸗ land allerorten Ruhe und Frieden herrſchte, kam es in Oeſterreich zu Geſchehniſſen und Exzeſſen, bei denen wir zurückdenken an Zeiten marxiſtiſcher Regierungen. In ganz Oeſterreich, in vielen ſeiner Städte und Dörfer zuckten an dieſem Tage, der in Deutſchland den Stempel der Ruhe und der trug, Flammenzeichen des Aufſtandes auf. In Wien wurde wiederum von einem gro⸗ ßen Gebäude herab, dem Direktionsgebäude des Weſtbahnhofes, ein rieſiges Hakenkreuz⸗ banner entrollt. Aufläufe entſtanden, die Menſchen liefen zu hunderten und zu tauſenden zuſammen, um dem entrollten Siegeszeichen ihre Huldigungen darzubieten. Es iſt dies nichts als der Ausdruck einer fanati⸗ ſchen Sehnſucht zur Neuheſtaltung auch des öſterreichiſchen Staates, und niemand, kein Dollfuß, kein Vey und kein Starhemberg wird es vermögen, dieſer rollenden Lawine des Freiheitsdranges Einhalt zu gebieten. Mögen ſie heute noch verordnen, verbieten und papierene Geſchütze gegen das Volk in Stellung bringen, all das wird ihnen nichts nützen! Die Maſſen des Volkes hängen mit Liebe und Treue an dieſer neuen Idee, die in Deutſchland am 12. November 1933 die Fahne des endgültigen Sieges flattern ließ. Deutſchland: trotz Wahl und Wahlpropa⸗ ganda ein Land der Ruhe und des Frie⸗ dens;— Oeſterreich hingegen: in Zeiten des normalen Zuſtandes in Aufruhr, Un⸗ ruhe und Kampf gegeneinander! Wenn nichts geeignet wäre, die Auswirkungen und Erfolge dieſer zwei Syſteme draſtiſch. zu kennzeichnen, ſo iſt es dieſer kraſſe Gegen⸗ ſatz des Zuſtandes der beiden Völker. Revolveranſchlag gegen den Sohn Primo de Riveras Paris, 13. Nov. Wie Havas aus Cadix berichtet, ereignete ſich auf einer Wahlver⸗ ſammlung der Rechtsparteien ein Zwiſchenfall. Als der Sohn Primo de Riveras das Wort ergreifen wollte, gaben zwei Zuhörer mehrere Revolverſchüſſe auf ihn ab, die ihn zwar nicht trafen, aber eine andere Perſon töteten und zwei verletzten. Einer der Täter wurde verhaftet. nennen Sicherheit einer bewußten Sendung aufnehmen können!). Doch ſoll und kann damit nicht der Vorwurf der Abirrung oder gar eine Ableh⸗ nung der Grundlinie des Werkes ſowie ſeiner Anſchauung und Haltung verbunden werden. Es iſt ein Unding, wenn die Privatmeinung eines Kritikers— vielleicht gar aus ewiger, eitler Nörgelſucht— Einzelnes, das ihr nicht verſtändlich oder geheuer iſt, zum Grund ver⸗ urteilender Bemerkungen macht. Die Neugeſtal⸗ tung des deutſchen Theaters wird durch ſolche allzu weiſen, von Fachkenntnis überlaufenden Beſſerwiſſer nur beeinträchtigt, wenn ihr Raum gegeben wird. Der Kritiker überzeuge ſich, ob Können, Wahrhaftigkeit und ſtarker Geiſt aus einem Werk ſpricht. Iſt das der Fall— und das iſt es bei Forſters Schauſpiel in weitem Maße—, ſo trete er in Verantwortung gegen⸗ über Sicherung und Ausgeſtaltung einer deutſch⸗ bewußten Bühne für das Werk ein, ohne klein⸗ liche Bedenken in prahleriſche— und darum verlogene— Worte zu kleiden. Forſters Werk zeugt nicht nur von ſicherem theatermäßigem Inſtinkt, ſondern auch von dichteriſchem For⸗ mat. Und es ſteht völlig im Geiſt der deut⸗ ſchen Revolution. Es iſt viel über den Wert aktueller Dichtung geſtritten worden. Müßig iſt ſolch Gerede und Geſchreibe geworden, da wir heute im kulturellen Erneuerungsſtreben er⸗ kannt haben, daß Kunſt weder nur⸗aktuell(mar⸗ xiſtiſche Tendenzſtücke!), noch rein⸗äſthetiſch(im Dramatiſchen wenig ausgewirkt!), noch intellek⸗ tuell⸗konſtruktiv(Werfel), noch feſſellos⸗trieb⸗ haft(von Wedekind bis Brecht!) iſt. Wir muß⸗ ten wohl ſeit der Unperſönlichkeit eines über⸗ ſteigerten Naturalismus alle dieſe Etappen durchmachen, um zu erfahren, daß Kunſt ſowohl echte Schöpferkraft und formelles Geſtaltungs⸗ vermögen erfordert als auch Rückhalt in ſtar⸗ kem Ethos und— vor allem beim Drama— Hinwendung zu einer Gemeinſchaft, die dem Werk ſich irgendwie, ganz gleich, ob erſt nach Ueberwindung von mannigfachen Hinderniſſen, erſchließen wird. Sollen auf der Bühne eine Handlung den Zuſchauern als gegenwärtig be⸗ in der Kirche von Mora als innere gläubige wußt gemacht, gleichzeitig Anteilnahme erweckt Kahrgang 3. Nr. 303. Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. November 1933 Schwere Anruhen in Wien Sozialdemokraliſche fundgebungen— 225 Jeſtnahmen Wien, 13. Nov. Die Sozialdemokra⸗ ten haben am Sonntag Kundgebungen auf den Hauptſtraßen durchgeführt. Dabei wurden die Demonſtranten vielfach mit dem Gummi⸗ knüppel auseinandergetrieben. 225 Perſo⸗ nen wurden feſtgenommen, darunter auch der Chefredakteur des ſozialdemokra⸗ tiſchen„Kleinen Blattes“ und der Sekre⸗ tär der Sozialiſtiſchen Arbeiterinternationale, Dr. Friedrich Adler, der anläßlich der 15. Wiederkehr des Todestages ſeines Vaters am Samstag nach Wien gekommen war. Die Beiden wurden nach 1½% Stunden wieder auf freien Fuß geſetzt. Eine Anzahl Perſonen wurde bei den Zuſammenſtößen mit der Po⸗ lizei verletzt, unter ihnen auch der zweite Prä⸗ ſident des Wiener Landtages, Thaler. Die Sozialdemokraten hatten auch auf ver⸗ ſchiedenen Gebäuden, vor allemauf Wohn⸗ häuſern der Gemeinde, rote Fah⸗ nen gehißt, die von der Polizei entfernt wurden. An mehreren Stellen von Wien wur⸗ den auch Hakenkreuzfahnen gehißt. Aufdeckung einer kommuniſtiſchen Umſturzbewegung in Ungarn Budapeſt, 13. Nov. Die Polizei kam einer weitverzweigten kommuniſtiſchen Organiſation führt den Namen„Ungariſche Kommuniſten der Linken“, auch„Verband un⸗ gariſcher Trotzki⸗Anhänger“. In Verbindung hiermit wurden 25 Perſonen, darunter 15 Ju⸗ gendliche, von der Polizei ſtellig gemacht und nach einem Verhör in Haft genommen. Die vorgenommenen Hausſuchungen ergaben, daß der Leiter der Organiſation ein kürzlich aus Berlin zurückgekehrter Kommuni⸗ ſtenführer war, den es bisher noch nicht ge⸗ lang, feſtzunehmen. Die Bewegung wollte unter Anwendung radikalſter Mittel einen Um⸗ ſturz im Lande zur Erlangung der Regierungs⸗ gewalt provozieren. Kommuniſtiſcher Flugblattverkeiler auf der Flucht erſchoſſen Dortmund, 13. Nov. Sonntagnachmittag, 15.30 Uhr, wurde, wie die Polizeipreſſeſtelle mitteilt, der der Polizei ſeit langem be⸗ kannte Kommuniſt Konrad D. beim Verteilen von Flugblättern ver⸗ haftet. Nach der Feſtnahme ergriff er die Flucht und wurde durch einen Kopfſchuß töd⸗ lich verletzt. In ſeinem Beſitz fand man eine Menge Handzettel, in denen zum Hoch⸗ verrat aufgefordert wurde. Der Ge⸗ tötete war 28mal vorbeſtraft und hat Organiſation in der Hauptſtadt und in mehreren Provinzſtädten auf die Spur. Die wegen ſchwerer Delikte wiederholt hohe Zucht⸗ haus⸗ und Gefängnisſtrafen verbüßt. Verſtümmelung eines Briand⸗Denkmals Paris, 13. Nov. Am Samstag wurde durch den Miniſterpräſidenten Sarraut auf dem Landſitz Briands ein Denkmal für den ehe⸗ maligen Außenminiſter eingeweiht. Am Vorabend dieſes Ereigniſſes wurde das Denkmal Briands in Trebeurden von Unbekannten durch Hammerſchlüge beſchä⸗ digt. Die Naſe des Standbildes wurde abgeſchlagen, ſein Schnurrbart zer⸗ ſtört und der Geſichtsausdruck derart ver⸗ ſtümmelt, daß das Werk des Bildhauers als vernichtet zu betrachten iſt. ZIm„Oeuvre“ widmet Außenminiſter Paul⸗Boncour dem Gedenken Briands einen Artikel. Er ſchreibt dabei, die Politik Briands ſei nicht nur der allgemeinen Menſch⸗ heit vorteilhaft geweſen, ſondern habe auch den Intereſſen Frankreichs einen großen Dienſt er⸗ wieſen. Durch dieſe Politik habe Frankreich ſeine jahrhunderte alte Rolle als Führernation übernommen. Dieſer Politik verdanke es das höchſte Pfand ſeiner gegenwärtigen Sicher⸗ heit, das ſeine Freundſchaften und Pakte bil⸗ deten. Dieſe Politik beabſichtigten die Nach⸗ folger Briands heute wie morgen zu füh⸗ ren.(17) Jriſche Kundgebungen gegen England Dublin, 13. Nov. Die diesjährige Waffen⸗ ſtillſtandsfeier wird in Dublin noch ſtärker als in den früheren Jahren zu einer england⸗ feindlichen Kundgebung ausgeſtaltet. Bereits am Freitagabend marſchierten Abtei⸗ und eine Erziehungsaufgabe durchgeführt wer⸗ den, ſo kann eine— natürlich nicht nur äußer⸗ liche oder gemachte— Beziehung zwiſchen dem dramatiſchen Geſchehen und dem Ethos, das höchſte Forderung zur Zeit der Aufführung des betreffenden Werkes darſtellt, nur ſinn⸗ und werlvoll ſein. Die Parallelen von Guſtav Wa⸗ ſas Befreiungskampf um Schweden lin For⸗ ſters Schauſpiel) zu dem Ringen der deutſchen Freiheitsbewegung gegen Verſailles und die Kanaille im eigenen Volk ſind überraſchend peich und deutlich. Iſt der Dichter Wegbereiter und Prediger ſeiner Zeit, muß er ſchon die Forderungen an die, die folgen ſollen, in ſei⸗ nem Werk irgendwie ausſprechen. In einem Rededrama(man denke nur an Schillers„Don Carlos“) wird das immer unverhüllt und mit beſonderer Eindringlichkeit geſchehen. Daß For⸗ ſter trotzdem nicht im Aktuellen ſtecken bleibt, geht aus früher Geſagtem ſchon hervor. So erreicht daſts Schauſpiel eine ſtarke— keines⸗ wegs oberflächliche— Wirkung. Notſchrei eines geknechteten Volles, Ringen mit ſich und gegen den äußeren Feind, ſieghafte Gläubig⸗ ieit, Stolz, der von Feiern abläßt im freudigen Bekenntnis„Weiter!“, Ehre einer Nation und hilfsbereite Gemeinſchaft derer, die gleichen Blutes und gleicher Geſinnung ſind, werden durch wahrhaftiges, vollklingendes Wort zu einem Band, das Darſteller und Zuſchauer glei⸗ chermaßen umſchlingt und zur ſeeliſchen Bereit⸗ ſchaft zwingt! Sſt es Zufall oder Zeichen, daß dieſer Kampf der Inhalt der dramatiſchen Geſtaltung wurde und ſo ſeltſam unſerem Ringen gleicht, und gerade 400 Jahre vor den ſchwerſten Tagen des Nationalſozialismus ſeine entſcheidenſten Augenblicke erlebt? Weitere zehn Jahre— und auch die deutſche Bewegung ſchritt vom Sieg zum Neubau, blieb nicht bei der Feier des Triumphes ſtehen, ſondern machte auch zu ihrer Parole das Wort:„Weiter!“ Forſters Schauſpiel, das zur Ehrung von Blutzeugen wurde, war ſo das rechte Werk für die Gedenk⸗ lungen der iriſchen republikaniſchen Armee und Arbeitergruppen durch die Straßen Dub⸗ lins. Sie trugen Banner mit den Aufſchriften: „Vorwärts zur Republik!“ und „Leiſtet dem engliſchen Eiſenfreſſer Widerſtand!“ Unter den wilden Begeiſterungsſtürmen einer großen Menſchenmenge wurden in einem Park zwei große engliſche Flaggen verbrannt. Ein Erinnerungsobelisk an Königin Viktoria wurde durch eine Bombe in die Luft geſprengt. Bis auf weiteres keine rein poliliſche Sendungen im Rundfunk mehr Berlin, 13. Rov. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels hat an die Intendanten des deutſchen Die Vorbereitungen zum 12. November ha⸗ ben eine außerordentliche Inan⸗ ſpruchnahme des deutſchen Rundfunks durch die Wahlkampagne nötig gemacht. Um einen gewiſſen Ausgleich zu ſchaffen, ordne ich hiermit an, daß bis auf weiteres alle rein politiſchen Sendungen im Rundfunk zu unterbleiben hahen. Uebertragen werden demgemäß nur ſolche Kundgebungen rein ſtaatspolitiſchen Charakters, die ein allgemeines öffentliches Intereſſe vor⸗ ausſetzen und deren Uebertragung einer beſon⸗ miniſterium bedarf. Prinzregenten⸗Theater am 9. November 19331 Theodor von der Pfordtens„Aufruf an die Ge⸗ bildeten deutſchen Blutes“ ging— ſtreng und fordernd von Ernſt Martens geſprochen— der Aufführung voraus. Die Stimme des an der Feldherrnhalle gefallenen nationalſozialiſtiſchen Kämpfers wurde zur lebendigen Mahnung an unſere Zeit. Trommelwirbel und verhaltener Klang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes heiſchte ſtummes Gedenken! Das Prinzregenten⸗Theater, einſt im über⸗ großen Wetteifer gegen Bayreuth gebaut, war in feinem grünen und ſilbergrauen Ton mit ſtilvollem Schmuck goldener Hakenkreuze rechter Rahmen für das Geſchehen, das von der Bühne zu Zuſchauern ſprechen ſollte, unter denen ſich unauffällig Miniſter, Reichswehrgeneräle, Gauleiter und höhere SA⸗Führer befanden! Der Dichter, Forſter⸗Bruggraf, ſelbſt hatte die Inſzenierung der Uraufführung übernommen. Daß er die rechte Verdeutlichung ſeines eigenen Werkes fand, iſt ſelbſtverſtändlich; dennoch hätte er einzelne Darſteller vor einem Ueberſpielen in verſchiedenen Szenen bewahren ſollen. Immerhin gelang über ſolche Gefahrenmomente hinweg— bei Hervorhebung der Gegenwarts⸗ parallelen und voller Ausbreitung des Ge⸗ ſchehens— eine in ſich geſchloſſene Darſtellung, die durch gute, ſich einfügende Einzelleiſtungen unterſtützt wurde. Albert Lippert gab den Guſtav Waſa temperamentvoll, zornig, begei⸗ ſtert, vielleicht ein wenig zu jugendlich, um ſeinen Abſtand von den anderen(im letzten Akt, beim Ratstag nach der Befreiung), ſeine größere Verantwortlichkeit und tiefere Einſicht, wie auch ſeine politjſche Härte, genügend verſtänd⸗ lich werden zu laſſen. Demgegenüber waren Hedda Lembachs Kerſtin Elfſon und Albert Fanſchecks Schulmeiſter Horn verhalten, faſt zu gedämpft im Spiel. Die Dumpfheit in der Darſtellung des Nils von Ernſt Martens ſtörte etwas den Geiſt des Schauſpiels. Voll gelungen war Dorothea Neff als händleriſche, ſpöttiſch⸗überlegene Holzgräſin. Recht gewach⸗ ſen die Landknechtsnatur Fritz Baſils als ieier der Bayeriſchen Staatsregierung im Steuervogt Joenſon— ähnlich Julius Frey Rundfunks folgende Aufforderungen gerichtet: als däniſcher Schloßvogt. unser Ingenieur, Herr im Alter von 39 Jahren. gestellt. setzten zu erwerben. Nach schwerer Erkrankung entschlief am Sonntag, den 12. November 1933 Hermann Seifert in treuer Pflichterfüllung hat der Verstorbene selne Arbeitskraft unserem Unternehmen, dem er seit Juni 1927 als Konstrukteur angehörte, zut Verfügung Durch sein freundliches und verbindliches Wesen verstand er es, sich die persönliche Wertschätzung seitens sein. r Mitarbeiter und seiner Vorge- Sein Andenken werden wir in Ehren halten. Brown, Boveri& Cie. Aktiengesellschàft Nannhelm-Kdfertal im 49. Lebensſahre. plötzuich und unerwartet entschliet am Montag, den 18. November 1933, Her Oberingenleur Hans Soyez in dem Verstorbenen, der unserer Dampfturbinen-Abteilung seit 27 Jahren, und zwar lange Zeit als Stellvertreter des Abtellungsvorstandes angehörte, verlieren wir einen treuen Mitarbeiter von vorbildlichem Fleiße und ausgezeichneten Fachkenntnissen, der stets seine ganze Arbeltskraft in den Dienst unseres Unternehmens gestellt hat. Auch seine menschlichen Eigenschaften, insbesondere sein kameradschaftliches und aui- rechtes Wesen, sichern inm ein bleibendes, ehrendes Andenken Brown, Boverl& eie. Aktlengeselschaft Mannneim-Käfertal —————————————————— 1 834 1 4 dem Andenken behalten. deren Anweiſung durch das Reichspropaganda⸗ Wir beklagen den Verlust der Werkskameraden Hermann Seifert Sen. am 12. Nov. Hans Soyez Lest an 18. Nov. 108s Die so früh Verstorbenen erfreuten sich bei allen Werks⸗ kameraden allgemeiner Mertschätzung. Wir werden sie in ehren- Die Belegschaft und die NiSO-Betriebs- zelle der Firxma Browun, Boveri& cie.,.-G. Mannheim-Käfertal Ueberwältigend die Beſchwingtheit, Jugendfreudigkeit des hellen, leuchtenden Schlußbildes mit Albin Skodas lebendiger Jünglingsgeſtalt. 0. Die erſte— am nächſten Tag ſchon folgende — Aufführung in Baden gab das Heidelberger Städtiſche Theater. Es iſt ein Beweis, daß das Provinztheater— einſt viel belacht— wieder weſentlicher Kulturfaktor werden kann, da die Inſzenierung von Kurt Erlich— unterſtützt von Stephan Schmitts glücklich der Hand⸗ lung angepaßten Bühnenbildern(vor allem die Winterlandſchaft))— der Münchener Urauf⸗ führung ebenbürtig war. Sicher ſollten die Statiſten etwas mehr Einfälle haben(nicht immer während der Ratsſitzung„empörend“ und„hört, hört“ rufen!) und bei ihrem Auf⸗ treten jeder Gefahr von Komik ausweichen (Szene in den Gewölben des Stockholmer Schloſſes). Das ſind aber Unebenheiten, die aus der kurzen Zeit für die Proben zu erklären ſind und bei einer zweiten Aufführung aus⸗ geglichen ſein werden. Die Szenen wurden von innerer Glut getragen und vorwärts ge⸗ trieben, ſo daß kaum wirklich peinliche Längen entſtanden(gewiſſe Streichungen bei der Szene in der Kirche zu Mora erſcheinen durchaus nicht notwendig, die Rede des Waſa wirkt am beſten in ihrer ganzen Faſſung!). Die Einzeldarſtellungen können faſt alle als beſte Leiſtungen anerkannt werden. Helmut Wittig(wir ſehen von der vorübergehend etwas belegten Stimme ab— Witterung!) fand für den Guſtav Waſa die rechte Mitte zwiſchen politiſcher Leidenſchaftlichkeit und ftaatsmänniſcher Kühle: qualvolle Not, wilde Empörung, ſtarker Zorn, ruhiger Trotz, ernſte, mahnende Würde wußte Wittig im rechten Augenblick hervortreten zu laſſen. Die Rolle war nicht nur durchdacht, ſondern auch erlebt! Carl Waldemar überzeugte dieſes Mal noch mehr als durch ſeine bisherigen komiſchen Rollen. Gemeſſen und ſchlicht, dann wieder in ausbrechender männlicher Empörung, im be⸗ bendem Schmerz des Gatten, in der raſenden Qual des Vaters, in der erſchütternden Dar⸗ ſtellung des ſtummen Rächers blieb er immer der ſchwere, breite und ſtarrköpfige Bauer. Irma Schwab erfüllte die Kerſtin mit ſeeli⸗ ſcher Kraft, die dramatiſchen Anklagen— zu⸗ erſt gegen den Zerſtörer ihres Familienglückes, dann aber gegen den Mörder des Sohnes— ſteigerte ſie zu packenden Augenblicken. Ganz ſorgende, flehende Frau, und doch wieder har⸗ tes, unerbittliches Weib, geſtaltete ſie ein Schick⸗ ſal. Otto Arneth war jung und gläubig, blieb dabei ſchlicht und zurückhaltend. Karl Fürſtenberg gab dem Schulmeiſter Horn den Charakter eines mannhaſt begeiſterten Menſchen(die angenehme Fülle ſeiner Stimm⸗ mittel und eine gute Haltung kamen ihm dabei ſehr zu ſtatten). Der Nils— eine recht ſchwie⸗ rige Rolle— wurde von Werner Xandry bärenhaft, und doch nicht tollpatſchig, mit der ſchlichten Gefolgſchaftstreue des einfachen Men⸗ ſchen gegeben(gerade dieſe Rolle muß vor Uevertreibungen bewahrt bleiben; denn der erſte Soldat des Waſa darf nicht als Trottel erſcheinen; wir hoffen, daß Xandry ſich deſſen ſtets bewußt bleibt). Hans Paetſch(in der Auffaſſung richtiger als der Münchener Dar⸗ ſteller Hellmuth Renar) ſpielte einen höhniſchen, heimtückiſchen, gierigen und feigen Biſchof Trolle(nur achten auf Gefahren der Ueber⸗ treibung in der Verzweiflungsſzene!). Die charakteriſtiſche Holzgräfin von Clariſſa Man⸗ hof darf ihre ausgezeichnete Leiſtung nicht durch einen komiſchen Abgang ſtören! Heben wir unter den anderen, meiſt gelungenen, teils hervorragenden Darſtellungen noch M. Bau⸗ mann, Ulrich Friedrich und Max Mai⸗ rich hervor, zugleich bedauernd, daß Joſef Firmans in einer kleineren Rolle ſeine Kunſt nicht voll entfalten konnte, ſo mag be⸗ tont werden, daß Kurt Erlich(trotz des langen Perſonenverzeichniſſes) eine glückliche Beſetzung erreicht hat. Schauſpielplan des Städtiſchen Theaters. Hans Herbert Reeder. Der Erfolg des Abends berech⸗ tigt zu höchſten Hoffnungen für den weiteren 605 Sahrgang 3 Nahezu 10 Reichskags Ludwigs nie erlebte B vollen Wahlge vornherein ert nicht erreichte Dieſe Annahn gung darin, d berechtigten i— Stimmſchein⸗ Wahlurne ein der Volksabſt Wahlkreis 27 rend ſich die tagswahl auf liſte bei der Wahlkreis Pf während die am 5. März( reichte. Bei d mal auf die Stimmen run ungültigen St völlig zuſamm Reichstagswal mung 3831. 2 daraus ein J Die Beteili liegt bei 643 7“ men höher al 100 abgegeben vechnet, 97 au Nach dem E der Wahlkreis ordnete in der höhere Wahlbe die Zahl der auf 10 erhöht. Wie ſchon konnte der W der als erſter ſein amtliches Berlin melden Die Pfalz he zentual geſehe allen Wahlkrei Belenntnis zu abgelegt, eine die Grenzlage zukommt. Sch Ludwigs erhielt ein Kre ſtelle Ecke He Wagen reinigt einem Flobert einen Schuß h Er mußte ſofe verbracht werd Gege Ludwigs eine vom nörl kommende Ra Luiſenſtraße z zu ſchnellen F winnen und fi auſgang 12. S Hauswand un wurde in das wo eine Gehi Der Na Speyer. Fuchs aus L1 überführt wur ſchluckt hatte, i nicht gelingen zutage zu ſört über heftige unterziehen. Dieſe G Rheinsh⸗ liches Vorkom Geburtstag in fällt. So kon ihren 63. Gebr 38. und der C Merding Landwirt 3000 ſenbuch mit ei tohlen. Von E Neunkircd Vorfall hat ſic ſtraße zugetrag allein in der franzöſiſchen( Schuhen. Die keine Schuhe f Bettler Geld die 2 am ſcharfen Geger einen Stich in brach zuſamme er von der N. Ermittlungen A me enden Dar⸗ mmer zauer. ſeeli⸗ — zu⸗ lückes, ſes— Ganz r har⸗ Schick⸗ äubig, Karl Horn ſterten timm⸗ dabei eiteren . der. Fahrgang 3. Nr. 303. Seite 5 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. November 1939 * — ———— Wie die Pfalz wählte Nahezu 100prozentige Befeiligung— Vorausſichtlich zehn pfälziſche Reichskagsabgeordneke— Ueberwältigendes Bekennknis auch bei der Volksabſtimmung Ludwigshafen a. R. Eine bisher noch nie erlebte Begeiſterung für den entſcheih ungs⸗ vollen Wahtgang des deutſchen Voltes ließ von vornherein erwarten, daß auch eine bisher noch nicht erreichte Wahlziffer zu verzeichnen ſei. Dieſe Annahme fand denn auch ihre Beſtän⸗ gung darin, daß von insgeſamt 654 502 Wahl⸗ berechtigten in der Pfalz einſchließlich der Stimmſchein⸗Wähler ſich nahezu alle an der Wahlurne einſanden. Aus der Beteiligung an der Volksabſtimmung errechnet ſich für den Wahlkreis 27 ein Prozentſatz von 98,38, wäh⸗ rend ſich die Durchſchnittsziffer bei der Reichs⸗ tagswahl auf 97,77 Prozent ſtellt. Die Einheits⸗ liſte bei der Reichstagswahl vereinigte im Wahlkreis Pfalz 619 952 Stimmen auf ſich, während die NSDDaApP beim letzten Wahlgang am 5. März d. J. allein 275750 Stimmen er⸗ reichte. Bei der Reichstagswahl entfielen dies⸗ mal auf die NSDAwp von 100 abgegebenen Stimmen rund 97 Daneben ſchrumpfen die ungültigen Stimmen und die der Nichtwähler völlig zuſammen Die erſteren betragen bei der Reichstagswahl 20022, bei der Volksabſtim⸗ mung 3831. Bei der Reichstagswahl ergibt ſich daraus ein Prozentſatz von 3,13. Die Beteiligung an der Volksabſtimmung liegt bei 643 762 Stimmen um rund 4500 Stim⸗ men höher als bei der Reichstagswahl. Von 100 abgegebenen Stimmzetteln lauten, roh er⸗ rechnet, 97 auf ja und 3 auf nein. Nach dem Ergebnis der Reichstagswahl wird der Wahlkreis Pfalz vorausſichtlich zehn Abge⸗ ordnete in den neuen Reichstag entſenden. Die höhere Wahlbeteiligung bringt es mit ſich, daß die Zahl der Abgeordneten von zuletzt 7 ſich auf 10 erhöht. Wie ſchon bei der letzten Wahl im März konnte der Wahltreis Pfalz auch diesmal wie⸗ der als erſter fümtlicher Wahltreiſe im Reich ſein amtliches Endergebnis ermitteln und nach Berlin melden. Die Pfalz hat mit dieſen Ergebniſſen, die pro⸗ zentual geſehen, wohl mit zu den beſten von allen Wahlkreiſen gehören, ein überwältigendes Bekenntnis zum Führer und ſeiner Außenpolitit abgelegt, eine Feſtſtelung, der im Hinblick auf die Grenzlage der Pfalz beſondere Bedeutung zukommt. 2 55 Schuſßwaffe in Kinderhand Ludwigshaſen. Am Sonntag mittag erhielt ein Kraftwagenführer, der an der Tant⸗ ſtelle Ecke Heinig⸗ und Dörrhorſtſtraße ſeinen Wagen reinigte, von einem Vollsſchüler, der mit einem Flobert auf Spatzen ſchießen wollte, einen Schuß hinter das linke Ohr in den Kopf. Er mußte ſoſort in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Gegen die Hauswand geraſt Ludwigshafen. Geſtern mittag wollte eine vom nördlichen Brückenaufgang herunter⸗ kommende Radfahrerin nach rechts gegen die Luiſenſtraße zu einbiegen, konnte aber infolge zu ſchnellen Fahrens die Kehre nicht mehr ge⸗ winnen und fuhr gegen das Haus am Brücken⸗ auſgang 12. Sie ſiieß mit dem Kopf gegen die Hauswand und ſiel bewußtlos zu Boden. Sie wurde in das Städtiſche Krankenhaus verbracht, wo eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt wurde. Der Nagelſchlucker nicht ausgerückt Speyer. Der Strafgeſangene Valentin Fuchs aus Lindenberg, der ins Krantenhaus überführt wurde, da er einige Wandnägel ver⸗ ſchluckt hatte, iſt dort nicht entflohen. Sollte es nicht gelingen, die Nägel durch Abführmittel zutage zu fördern, ſo muß ſich der Mann, der über heftige Schmerzen klagt einer Operation unterziehen. Dieſe Geburtstagsfeier lohnt ſich Rheilnsheim Es iſt wohl ein eigentüm⸗ liches Vorkommnis, daß in einer Familie der Geburtstag in drei Generationen auf einen Tag fällt. So konnte geſtern Frau Eva Degen ihren 63. Geburtstag begehen, ihre Tochter den 38. und der Erikel den achten Geburtstag. Einbruchsdiebſtahl Merdingen a. K. Hier wurden einem Landwirt 3000 RM. in bar und ein Sparkaſ⸗ enbuch mit einem Eintrag von 1200 RM. ge⸗ tohlen. Von dem Täter fehlt jede Spur. Ein rabiater Bettler. Neunkirchen(Saar). Ein unglaublicher Vorfall hat ſich Freitag mittag in der Schloß⸗ ſtraße zugetragen. Ein Bettler fragte bei einer allein in der Wohnung anweſenden Frau eines franzöſiſchen Grubenbeamten nach ein Paar Schuhen. Die Frau gab zur Antwort, daß ſie keine Schuhe für ihn übrig habe, bot aber dem Bettler Geld an. Plötzlich faßte der Bettler die 2 am Hals und brachte ihr mit einem ſcharfen Gegenſtand, vermutlich einem Meſſer, einen Stich in die linke Rerlflüch bei. Die Frau brach zuſammen, Der Täter flüchtete, ohne daß er von der Nachbarſchaft geſehen wurde. Die Ermittlungen wurden ſofort aufgenommen. Verſicherungsmarken geſtohlen— Warnung vor Anlauf Ludwigshafen. In den letzten Tagen wurden in Ludwigshaſen a. Rh. aus einem Büro des Verſicherungsamtes eine große An⸗ zahl Angeſtellten⸗Verſicherungstarten mit je 24 entwerteten Beitragsmerlen,'e ſich auf alle Gehaltsklaſſen— Buchſtaben A mit K— ver⸗ teilen, im Geſamtwerte von 30 000 Mark durch bis jetzt noch unbekannte Täter geſtohlen. Es wurde bereits verſucht, die Marlen, an ee,, 4 denen vermutlich die Entwertung entfernt wurde, hier und in Mannheim bei Poſtämtern und Privatperſonen gegen Bargeld umzutau⸗ ſchen. Vor Ankauf dieſer Marken wird gewarnt. Im Falle ſolche angeboten werden, wolle ſofort die Kriminalpolizei oder die nächſtgelegene Polizeiwache verſtändigt werden. Von der Lokomotive erfaßt Ludwigshaſen. Die Reichsbahndirek⸗ tion teilt mit: Donnerstag den 9. 11. 1933 um 7,10 wurde in Frankenthal auf der Straßen⸗ kreuzung Mündlerſtraße ein Zweiſpännerfuhr⸗ werk vom Lokalbahnzug 1860 Großtarlbach— Frankenthal angeſahren. Der Wagen wurde ſtark, die Lokomotive leicht beſchädigt. Der Fuhrwerkslenker hatte trotz der vom Lokomo⸗ tivführer gegebenen Warnſignale die Annähe⸗ rung des Zuges nicht beachtet. „Der beſte Wein des Jahrhunderts“ Es möoͤgen ja Enthuſtaſten ſein, die dem 1933er prophezeien, er werde der„beſte Wein des Jahrhunderts“ ſeinn. Immerhin lann man in Deutſchland diesmal von einer beſonders guten Weinernte ſprechen, die zwar weniger durch ihre Größe, als durch die außergewöhnlich hohe Qualität der Trauben alle Winzer begeiſtert. Dieſe zunächſt einmal, weil ſie hofſen, durch eine geringere, dafür aber beſſere Ernte mehr Einnahmen zu belommen, als es bei dem Ueberfluß der letzten Jahre der Fall ſein konnte. Schon jetzt werden für die Weine neuer Ernte hohe Preiſe angeſetzt. Auch in den übri⸗ gen Weinländern Europas iſt man mit der diesjährigen Ernte zufrieden. In Frankreich ſcheint der Champagner die beſten Ausſichten zu haben, aus Portugal hört man von einer vorzüglichen Portweinernte, und bei den ita⸗ lieniſchen und ſpaniſchen Winzern herrſcht ebenfalls eitel Freude. Geiſtige Winterhilſe für unſere Brüder im Ausland ſoll die Volksopferwoche für das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum bringen. Ohne die deutſche Schule, das deutſche Gebet, den deut⸗ ſchen Geiſt, das deutſche Lied verdorrt, verküm⸗ mert, erfriert ihre Seele. Gegen geiſtiges Darben und ſeeliſchen Tod— in dieſem Gedanten wollen wir alle in der Opferwoche uns zuſammenfinden und danach handeln! Marder beißt 15 Hühner tot Kinds bach. Dem penſionierten Oberſtei⸗ ger Schmitz wurde in einer der letzten Nächte ein großer Schaden zugefügt. Ein Marder, der in den Hühnerſtall eingedrungen war, hat von 18 einjährigen Hühnern 15 Stück totgeviſſen. Prüfung der Krankenkaſſenangeſtellten faſſenangeſtellte können verſetzt werden Karlsruhe. Nach einer kürzlichen Ver⸗ ordnung des Reichsarbeitsminiſters, wurde für die Prüfung von Krantentaſſenangeſtellten in der Zeit bis zum 31. Dezember 1935 neue Vor⸗ ſchriſten erlaſſen. Hiernach iſt eine Befreiung von der Prüſfung für Kaſſenangeſtellte nicht mehr zuläſſig. Die nach dem 31. März 1933 ausgeſprochenen Befreiungen ſind im allgemei⸗ nen unwirkſam. In der Verordnung iſt wei⸗ terhin vorgeſehen, daß für die nach dem 1. März 1933 eingeſtellten Angeſtellten die Friſt für die Ablegung der Prüfung auf ein JFahr verkürzt werden kann. Unter dieſe An⸗ geſtellten fallen in Baden insbeſondere diejeni⸗ gen, die aus den nationa'en Verbänden(SA, SS, Stablhelm) eingeſtellt wurden, die anſtelle der entlaſſenen Kaſſenangeſtellten bei den Kran⸗ kenkaſſen beſchäftigt werden. Bei der Durchfüh⸗ rung der Prüſung ſoll auf dieſe Angeſtellten be⸗ ſonders Rückſicht genommen werden. Ganz neu iſt die Ermächtigung des Mini⸗ ſteriums des Innern, Kaſſenangeſtellte in eine freie Stelle bei einer anderen Krankentaſſe zu verſetzen, wenn die Belange des Dienſtes es erfordern In dieſen Fällen wird vom Mini⸗ ſterium des Innern auch beſtimmt, wer die Umzugstoſten zu tragen hat. Verſetzungen iommen hauptſächlich in folchen Fällen in Frage, wo Angeſtellte aus beſtimmten Gründen kei einer Stelle untragbar geworden ſind. Hier⸗ unter fallen allerdings nicht die Kaſſenange⸗ ſtelten, die wegen politiſcher Unzuverläſſigleit zur Entlaſſung gekommen ſind. Radiohändler in Schutzhaft Freiburg. Auf Veranlaſſung des Badi⸗ ſchen Geheimen Staatspolizeiamtes wurde in Freiburg der Radiohändler Hug wegen un⸗ wahrer Verdächtigungen und ſchwerer Beleidi⸗ gungen der Nationalſozialiſtiſchen Rundfuni⸗ kammer Berlin in Schutzhaft genommen. Noch eine kleine Weile, und die Volksopferwoche ſfür das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum wird das Bild unſeren badiſchen Städte beherrſchen 4000 Platate kün⸗ den landauf, landab eindringlich der Oeſſeni⸗ lichkeit die Mahnung: Das treue Herz, die ſtarke Hand den Brüdern all' in fremdem Land. VDA⸗Jugend und Hitlerjugend, Schüler und Schülerinnen aller Lehranſtalten ſtehen mit Sammelliſte und Sammelbüchſe bereit, um im Geiſte des neuen Deutſchlands Mitglieder füt den Vollsbund zu werben und Spenden für die deutſchen Schulen im Auslande zu erbitten. Wer wollte dieſe frohgemuten Sendboten des volksdeutſchen Gedankens mit rauhen Worten abweiſen? Wer lönnte es vor ſich ſelbſt verantworten, das Klingelzeichen an ſeiner Pforte gefliſſentlich zu überhören und ſo zu tun, als ob er nicht zu Hauſe wäref Nein und abermals nein— wo unſere Jugend ſich 15 tatfreudig zum Vorkämpfer einer großen gemeindeutſchen Sache macht, da gibt jeder von uns gerne und freudig! 100 000 Sammelliſten flattern in der Woche vom 12. bis 19. November durch das badiſche Land— jede Liſte ſoll nach der Parole des Landes⸗ führers des VDA eine Mark bringen. Ein ſchier unmögliches Beginnen— ſo denkſt du wohl, lieber Leſer? Wohlan, ſo hilf du mit, daß es möglich werde. mdem du auf die Liſte, die als eine von den 100 000 dich erreichen wird, deine eine Mark ſetzeſt! Todesopfer eines Autozuſammenſtoſe⸗ Baben⸗Baden. An der Kreuzung Maxi⸗ milian⸗Schafbergſtraße in Lichtental fuhr am Samstag nachmittag der Kaufmann Eſſenpreyn mit ſeinem Opelwagen in raſender Geſchwindig⸗ keit gegen ein Gernsbacher Laſtauto. Das kleins Fahrzeug wurde über 10 Meter weit in den nahen Schulhof geſchleudert und völlig zertrüm⸗ mert. Eſſenpreyß ſelbſt vlieb mit eingedrücktem Bruſtkorb tot liegen, während ſfein Mitſahrer mit leichten Verletzungen davonkam. Der Zu⸗ ſammenprall war ſo ſtark, daß der ſchwer be⸗ ladene Laſtwagen etwa 20 Zentimeter auf die Seite geſchoben wurde. Der tödlich verunglückte Eſſenpreyß iſt 32 Jahre alt und ſtammt aus Raſtatt. Arbeitsbeſchaffung Karlsruhe. Seit der Regierungsüber⸗ nahme des Führers am 30. Januar iſt die Zahl der Arbeitsloſen im Arbeitsamtsbezirk Karlsruhe um 8000 zurückgegangen. Im Okto⸗ ber allein konnten insgeſamt 2400 Arbeitsloſe in freie Arbeitsſtellelln eingewieſen werden. Den Winter über können Arbeitsloſe durch Notſtandsarbeiten beſchäſtigt werden. 100 Hühner geſtohlen Eberbach. In der Nacht zum Freitag wur⸗ den in der unterhalb der Roſaburg gelegenen Geflügelfarm Franz Mex hundert Hühner ge⸗ ſtohlen und an Ort und Stelle abgeſchlachtet. Dadurch entſteht dem Beſitzer ein Schaden von eiwa 500 Mark. Die Täter ſind vorläuſig un⸗ bekannt; man vermutet jedoch mit Beſtimmt⸗ heit, daß mehrere Leute am Werk waren. Sport und Spiel Die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1934 Der Stand der Ausſcheidungs ⸗Kümpſe Nachdem neuerdings wieder weitere Vereinbarungen über die Ausſcheidungsſpiele getroffen worden ſind und auch einige Spiele zum Austrag kamen, kann man ſich jetzt über den ferneren Verlauf der Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft 1934 ein einigermaßen genaues Bild machen. Es bietet ſich in den einzelnen Gruppen wie folgt: Gruppe 1: Für dieſe Gruppe erſolgt eine Unter⸗ teilung. Es ſpielen in einer Runde gegeneinander Kuba, Haiti und Mexiko. Der Sieger trifft im Mai 1934 auf italieniſchem Boden auf die Mannſchaft der USA. Gruppe 2: Braſilien und Peru haben noch keine Daten vereinbart. Gruppe 3: Argentinien und Chile unterhandeln zur⸗ zeit noch wegen der Spieldaten. Gruppe 4: Die Reihenfolge der Spiele zwiſchen Aegypten, der Türkei und Paläſtina iſt noch nicht feſtgelegt. Gruppe 5: Schwebden iſt hier bereits Grup⸗ penſieger durch Erſolge über Eſtland(:2) und Litauen(:). Gruppe 6: Die Spiele zwiſchen Spanien und Por⸗ tigal finden ſtatt am 11. März 1934 und am 18. März in Madrid bzw. Liſſabon. Gruppe 7: Das Treſſen zwiſchen Griechenland und Italien wird im März 1934 in ZItalien ausgetragen. Gruppe 8: Die Tſchechoſlowakei gewann die erſte Partie gegen Polen:1, das Rückſpiel findet im Mai in Prag ſtatt. Gruppe 9: Ungarn ſpielt am 11. Februar in Sofia gegen Bulgarien, dagegen konnten ſich Oeſterreich und Bulgarien noch nicht einigen. Das Spiel Oeſterreich gegen Ungarn fällt aus. Gruppe 10: Es ſpielten hier Jugoſlawien gegen die Schweiz:2 und Schweiz gegen Rumänien:2. Jngo⸗ flawien und Rumänien treſſen ſich am 6. Mai in Bukareſt. Gruppe 11: Deutſchland und Luxemburg ſpielen am 11. März in Luxemburg, am 15. April meſſen ſich— ebenfalls in Luxemburg— Frankreich und Luxem⸗ burg. Gruppe 12: Holland, Belgien und Irland haben ſich auf den ſolgenden Spielplan geeinigt: Holland— Ir⸗ land am 2. April in Amſterdam, Belgien— Holland am 29. April in Brüſſel oder Antwerpen, Belgien gegen Irland in Irland(Datum noch unbeſtimmt). Gefängnisſtrafe für Schiedsrichter⸗Mißhandlung Der„Fall Gürzenich“ Wie ſeinerzeit berichtet, gab es deim Fußball⸗Mei⸗ ſterſchaftsſpiel der Kreisklaſſen⸗Mannſchaften von Gür⸗ zenich und Jugend Düren am 10. September in Gür⸗ zenich recht unerfreuliche Szenen. Es war kurz nach der Pauſe, als ein Gürzenicher Spieler einen Gegner abſichtlich gegen die Beckenknochen trat. Der Schieds⸗ richter ſtetzte den Uebeltäter heraus, doch dieſer ſchritt nun auf den Unparteiiſchen zu und trat ihn mehrfach gegen den Leib, ſo daß dieſer vom Platz getragen werden mußte. Die Sportbehörde war ſ. Zt. einge⸗ ſchritten, ſie hatte den Gürzenicher Verein mit einer hohen Strafe belegt und den betreſſenden Spieler auf Lebenszeit aus dem Deutſchen Fußball⸗Bunde aus⸗ geſchloſſen. Der Schiedsrichter, ein Herr vom Polizei⸗Sportelub Aachen, hatte von dem ihm zugeſtandenen Recht Ge⸗ brauch gemacht und Strafantrag gegen den betreffen⸗ den Spieler geſtellt. Die Beweisaufnahme ergab, daß ſich der Spieler überaus roh benommen hatte. Die Verletzungen, die der Unparteiiſche davontrug, waren erheblicher und außerordentlich ſchmerzlicher Natur. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, das Gericht verurteilte den Spie⸗ ler zu zwei Monaten Gefängnis und eine Geldſtrafe von 50.— RM bzw. zehn Tagen Haft. Mildernde Umſtände kamen nicht in Frage, da ſich der Spieler um die Verletzten nicht kümmerte und ſich ſpäter ſo⸗ gar noch mit dieſer„Heldentat“ brüſtete. Hinzu kam, daß die Verletzungen des Schiedsrichters ſo ſchwer waren, daß ſie hätten zum Tode führen können. Sportneuigkeiten in Kürze Fußball an der Saar: Am 12. Rovember gab L an der Saar die folgenden Fullball⸗Privatſpiele: Bo⸗ ruſſia Neunkirchen— Saar 05 Saarbrücken:3(:)3 FV Saarbrücken— Sportfr. Saarbrücken:2(:). 4 Ein Länderkampf Deutſchland— Italien im Kunſt⸗ turnen ſoll im nächſten Jahre erſtmalig in Leipzig dum Austrag kommen. 1. Sieben Nationen haben bereits ihre Meldungen für die Europameiſterſchaften im Schwimmen, die vom 12. bis 19. Auguſt 1934 in Magdeburg zum Austrag kommen, abgegeben, und zwar Ungarn, Frankreich, Holland, Belgien, Schweiz, Tſchechoflowarei und die Türkei. * Jean Borotra ſchlug beim internationalen Hallen⸗ Tenniswurnier in Paris im Endſpiel des Herren⸗Ein⸗ zeis den jungen Merlin in vier Sätzen mit 63,:4, :6,:2. . Berlin und Stockhholm treſſen in einem Hallen⸗ Tennis⸗Städtekampf vom 1. bis 3. Dezember in Ber⸗ lin zuſammen. ne In Dresven kämpften der Anwärter auf die Deut⸗ ſche Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft, Adolf Witt, Kiel, und der Breslauer Schwergewichtler Scholz unent⸗ ſchieden. * Richter und Möller blieben in Paris erfolglos. Richter wurde im Fliegerkampf hinter Michard, Ger⸗ ardbin und Scherens Vierter, Möller kam bei den Steherrennen hinter Michard, aber noch vor Giorgettt und Graſſin zu einem zweiten Platz. — Wurttembergs Gauliga⸗Auswahlelf trägt am 22. Ro⸗ vember in Saarbrücken oder Neunkirchen ein Spiel gegen eine Saar⸗Elf aus. * Die füdamerikaniſche Fußballelf, die am Samstag in Berlin:3 unterlegen war, ſpielte am Sonntag in Paris gegen den Club Franzais:2(:). Vienna Wien konnte gegen den Raeing⸗Club Paris einen ver⸗ dienten:2⸗(:)⸗Sieg erzielen 4* Die Deutſchlandriege der Dr erzielte in Fürth vor einer großen Zuſchauermenge einen vollen Erſolg. Der Erſatz für Krötzſch, Frey und Betzler machte ſich kaum bemerkbar. An Wiieifr p Slädliſchen Sparkaſſe, Konlo Nr. 3386, einbezahlt werden. kl, heist Aoolf Huler And demm neuen Deukiqmand treu fein Spenden nimmt die Areisgeſchäftsſtelle der Ns⸗ Bolkswohlfahrt in B 1, 10 an. Spenden können auch bel der „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. November 1932 DVas alles geſchehen iſt Mit Leuchtgas vergiftet. In der Nacht zum Sonntag hat ſich in der Oberſtadt in der Küche ihrer Wohnung eine 63 Jahre alte Ehefrau mit Leuchtgas vergiftet. Der Grund zur Tat üſt offenbar in einem unheilbaren Leiden zu ſuchen. Selbſttötungsverſuche. Am Sonntagvormittag öffnete in ſeiner in den R⸗Quadraten gelege⸗ nen Wohnung ein Fräulein den Gashahn, um ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Der Grund ſur Tat üſt unbekannt.— In der gleichen Abſicht rachte ſich ein Mädchen nach vorausgegangenem Streit mit dem zukünftigen Verlobten in Käfer⸗ tal mit einem Schuſtermeſſer eine Verletzung der Pulsader der rechten Hand bei. Das Vor⸗ haben konnte noch rechtzeitig verhindert wer⸗ den. Das Mädchen mußte ſich jedoch infolge der ſtark blutenden Wunde in ärztliche Behand⸗ lung begeben. In Schutzhaft. Aus politiſchen Gründen mußten 14 Perſonen in Schutzhaft genommen werden. Unfall. Gin 26 Jahre alter Fuhrmann von hier verſuchte, da er den Hausſchlüſſel vergeſ⸗ ſen hatte, durch Emporklettern an der Außen⸗ ſeite des Hauſes die im dritten Stock gelegene elterliche Wohnung zu erreichen. Er ſtürzte bei dieſem Verſuch jedoch ab und zog ſich eine er⸗ hebliche Verletzung am Hinterkopfe zu. Der Sanitätskraftwagen brachte ihn in bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus. Opfergeiſt der Mannheimer Arbeiterſchafi Die Arbeiter und Angeſtellten der Firma Sulzer⸗Centralheizungen, GmbH haben zu Zwecken der Winterhilfe bzw. Arbeitsbeſchaf⸗ fung weitere RM 450.12 aufgebracht. Die geſamte Belegſchaft hat durch freiwillige Spenden im Sinne des Winterhilfswerkes 1933/½34,— mindeſtens 20 Prozent des Lohn⸗ ſteuerbetrages,— bewieſen, daß der Volksge⸗ meinſchaftsgedanke mehr als nur ein leerer Be⸗ griff ſein muß, wenn man den Kampf gegen „Hunger und Kälte“ erfolgreich aufnehmen und die Not unſerer in Bedrängnis geratenen deut⸗ ſchen Volksgenoſſen tatſächlich lindern will. Die Firma Engelhorn und Sturm hat bis⸗ her insgeſamt für die Arbeitsſpende RM 210.53, für die Winterhilfe RM 63.75 gezahlt. Hinweis. In der Schule für Volksbildung beginnt am morgigen Dienstagabend von 20 bis 22 Uhr Prof Dr. Feurſtein in der Villa Reiß, E 7, 20, den Arbeitskreis über die Welt⸗ geltung der deutſchen Naturwiſſenſchaften. Der geſchätzte Redner wird an vier Abenden über die deutſchen Leiſtungen in Phyſik, Chemie, Biologie, Mineralogie und Geologie ſprechen. Wer ſchon die tiefſchürfenden Ausführungen dieſes Naturwiſſenſchaftlers auf aſtronomiſchem und phyſikaliſchem Gebiet gehört hat, kann be⸗ ſtätigen. daß die Teilnehmer an dieſem Ar⸗ beitskreis hohen Genuß und reiche inſtruktive Ausbeute daraus ſchöpfen dürfen. Der umfaſ⸗ ſſende Inhalt dieſes naturwiſſenſchaftlichen Ar⸗ beitsgebietes gibt dem Weltbild des Deutſch⸗ tums erſt die Vollendung und fügt ſich ſomit naturnotwendig in den Rahmen der deutſchen Schule für Volksbildung ein. Die Maſſe ſteht ſchon in den Morgenſtunden vor den Wahllokalen Schlange, um ihrer Pflicht zu genügen. Es zieht „Tür zu— es zieht!“ Wie oft bekommen wir das im Laufe des Tages zu hören, wenn wir ahnungslos und geſchäftig in ein Zimmer tre⸗ ten, um ſofort wieder hinauszuflitzen. Natür⸗ lich haben wir dabei ganz vergeſſen, den ſchma⸗ len Spalt, der in den Flur zeigt, zu ſchließen. Und darum müſſen wir eine Flut von Ver⸗ wünſchungen, herzzerbrechenden Leiden und ernſthaft klingenden Drohungen über uns er⸗ gehen laſſen. „Sie wiſſen doch, ich habs im Hals! Rück⸗ ſichtsloſigkeit! Was man ſich dabei holen kann! Ha—pſchi! Sehen Sie, da iſt der Schnupfen, das habe ich wieder mal Ihnen zu verdanken! Weil Ihr zartes Handgelenk die Klinke nicht ſo oft herunterdrücken kann, nicht wahr?“ O, wenn der— wie ſoll ich das nur nennen? —„Be⸗ oder Angezogene“ erſt loslegt, dann iſt einmal Ruhe geweſen. Denn die Aufregung wirkt anſteckend, und bald ſind es vier, fünf oder noch mehr Menſchen, die auf den Uebel⸗ täter einreden. Der muß ſich geſchwind aus dem Staube machen, um nicht Ohrenbrauſen zu bekommen, oder„eingedeckt“ zu werden. Das iſt Selbſterhaltungstrieb, jawohl! Und was geſchieht eigentlich, wenn die Tür nicht ganz ins Schloß gedrückt iſt? Da erlaubt ſich ein mehr oder weniger rauhes Lüftchen von einem Raum in den andern zu ſchlüpfen, unterwegs einem Gefährten zu begegnen, ſich mit ihm um die Richtung zu ſtreiten— ſo daß endlich ein kleiner Wirbel entſteht, der die un⸗ ſichtbare„Füllung“, die wir einatmen, in fühl⸗ baren Wellen zu uns treibt. Gewiß, empfindliche Menſchen bekommen dann gleich„etwas weg“. Sie zucken nervös zuſammen, halten ſich ſchützend die Ohren zu, fröſteln und— ahnen! Das iſt eine kleine An⸗ nehmlichkeit, die ſich niemand eingeſteht. Am nächſten Tage heißt es dann:„Habe ich nicht gleich geſagt, dieſer eklige Zug macht mich krank?“ Und dann gibt es noch Menſchen, die kommen vor lauter„Zugangſt“ nicht zum Arbeiten. Wenn ſie eine offene Tür ſehen, packt ſie die Wut. Sie laufen eiligſt hin, um ſie zu ſchließen. 4 Das wiederholt ſich nicht ganz ſelten, ſo daß die lieben Leute unfreiwillig den halben Tag auf den Beinen ſind. Sie ſagen keinen Ton, ſondern ſchlucken ihren Aerger tief in ſich hin⸗ ein. Andere wieder leben ſtändig in der Furcht um das Heil der Fenſterſcheiben. Wenn die Tür aufgeht, ſchlagen— krachbum!— die Flü⸗ gel zu, und ein Zittern geht durch den Raum. Was ſolch ein kleiner Luftwechſel anrichten kann! ſichtbaren Etwas gar nicht verdenken, wenn es, vom Wandertrieb gepackt, in andere Gegenden treibt. Aber unſere zarten Organe wollen ſich nicht an dieſen immer wieder neuen und auf⸗ wühlenden Schreck gewöhnen. Sie ſtreiken ein⸗ fach. Das kommt davon, wenn ein lieber Mit⸗ menſch gedankenlos und haſtig ins Zimmer ſtürzt und die Tür offen läßt, um drei oder vier Sekunden Zeit zu ſparen! „Türe zu— es zieht!“ Eimag. Geldhamſtern iſt Sabolage am deulſchen Aufbau Die Zahl der Verbrechen hat, ſeitdem die nationalſozialiſtiſche Regierung am Rubder iſt, wiegendes Vergehen an der deutſchen Wirt⸗ ſchaft iſt immer noch in Blüte. Noch immer ſind, wie Zeitungsnotizen über Brände oder Einbrüche verraten, erhebliche Geldbeträge in den Wohnungen aufbewahrt. Damit werden der deutſchen Wirtſchaft die Kapitalien vorent⸗ halten, die ſie zum Einſatz im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit dringend benötigt und die man in ihrer Höhe nicht unterſchätzen darf. Jeder Vollsgenoſſe ſollte daher den Worten von Staatsſekretär Reinhardt in ſeiner Rund⸗ funkanſprache am„Nationalen Spartag“ ent⸗ ſprechend handeln. Er betonte hiebei beſon⸗ ders den Zuſammenhang zwiſchen dem Verhal⸗ ten des einzelnen Menſchen und dem Wohl der Geſamtheit und ſagte wörtlich: „Keine Mark der Erſparniſſe darf zu Hauſe aufbewahrt werden, ſondern der Spar⸗ betrag muß unverzüglich zur Sparkaſſe, Dar⸗ lehenskaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft und der⸗ gleichen gebracht werden. Falſch aufbewahrte Erſparniſſe bedeuten eine Schädigung der deutſchen Volkswirtſchaft, und richtiges Spa⸗ ren fördert die Maßnahmen im Kampf gegen idie Arbeitsloſigkeit.“ Das von allen Seiten erſtrebte Ziel einer Zinsſenkung kann nur dann ohne Störung des Wirtſchaftslebens erreicht werden, wenn durch eifrige und anhaltende Spartätigkeit genügend Kapital der deutſchen Wirtſchaft zugeführt wird. Es muß ſich jeder bewußt ſein, daß das Heer der Arbeitsloſen nur dann in den Arbeitspro⸗ zeß eingeſchaltet werden kann, wenn die ge⸗ ſparten Beträge durch die Hand der berufenen Kreditinſtitute an den volkswirtſchaftlich wich⸗ tigen Stellen Verwendung finden. Auch der kleinſte Betrag hilft hieran mit! Exkurſion um ein Drama Das iſt keine Traumfahrt in irgend ein Phantaſiegebilde. Das iſt eine Fahrt durch unſere blutgetränkte oberrheiniſche Ebene. Ziel iſt die Gegend weſtwärts von Bühl, jene Orte an der ehemaligen„Stollhofener Linie“, um die einſt vor rund 200 Jahren der deutſch⸗ franzöſiſche Kampf am lauteſten tobte. 2 Friedrich Roth hat dieſe Zeit und jenen Kampf in ſeinem neuen Drama,„Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden“, genannt der „Türkenlouis“, das in wenigen Wochen in Karlsruhe zur Uraufführung gelangen wird, zu dramatiſchem Leben geſtaltet. Einer der Hauptplätze der Handlung wird dieſe„Stoll⸗ hofener Linie“ ſein, vor allem der Ort Vim⸗ buch. *. Schon werden am badiſchen Staatstheater die erſten Vorbereitungen zu dieſem Haupterlebnis des kommenden Winters getroffen. Schon ſind die erſten Leſeproben angeſetzt. Zeit, daß auch der Bühnenbildner an ſeine Arbeit geht. Kein geringerer als unſer beſtens bekannter Theater⸗ maler Burkhardt wurde mit der Herſtellung des Szenariums betraut. Aber genau ſo wie Roth, der— welch ein Gegenſatz zur bisher gewohnten Gepflogenheit gewiſſer Schreibtiſchliteraten!— ſich auch erſt von der Landſchaft und dem einheimiſchen Volke her beſtimmen ließ, will auch er erſt dieſe Landſchaft erleben, bevor er ans Werk geht. Und alſo fahren wir am regneriſchen Ende der vergangenen Woche ins Land dieſer Dich⸗ tung. A4. Der Regen zwingt uns, den Motor zu droſ⸗ ſeln, ſo haben wir Muße und Gelegenheit, uns gemächlich zu beſprechen. Unſere Unterhaltung dreht ſich— wie nicht anders zu erwarten— um das Werk. „Ihr Drama. Herr Roth, ſieht für einen gan⸗ zen Akt eine Doppelbühne vor. Ueber die eine wird eine im höchſten Grad magiſche Handlung rollen, über die andere eine im höchſten Grade realiſtiſche. Es wird erhebliche Schwierigkeiten koſten, dieſes Doppelbühnenſpiel techniſch wunſchgerecht zu geſtalten. Friedrich Roth lacht und deutet auf Emil Burkhardt.„Er hat ſchon andere Probleme ge⸗ löſt, er wird auch dieſes meiſtern.“ Während wir ſo reden, grüßen aus den Bäu⸗ men die ſpitzen Türme der Oetigheimer Volks⸗ bühne auf die Landſtraße herüber und erinnern an Burkhardts unvergeßliche Inſzenierung des vor wenigen Jahren dort drüben gezeigten Spiels von Joſeph und ſeinen Brüdern. Am Schloſſe in Raſtatt empfangen uns Orts⸗ gruppenführer Kalmbacher in Vertretung des Oberbürgermeiſters Dr. Fees und Profeſ⸗ ſor Krämer als Leiter des Heimatmuſeums im Schloſſe. Ueber eine Stunde ſtehen wir in den Räumen und atmen ihren Geiſt und ihre Erinnerung in uns ein. Raſtatt, das war des alternden Ludwig Wilhelm Lieblingsgedanke geweſen. Bis ins Kleinſte hatte er den Bau dieſes Schloſſes be⸗ treut,— ſo iſt es kein Wunder, daß es wie nichts anderes ſeinen Geiſt widerſpiegelt. Wohl iſt es im Stile jener Zeit gehalten, aber hier iſt nichts von jenem ſüßlichen und thea⸗ traliſchen Pomp zu verſpüren, den wir vom öſterreichiſchen Barock her gewöhnt ſind. Das Barock des Schloſſes Raſtatt iſt ganz jenes in ſeinen Grundzügen von Urbeginn an in der deutſchen Kunſt liegende Barock der Kraft der gebändigten Eigenwilliakeit und Würde, maß⸗ voll in allen ſeinen Aeußerungen. Wir möchten es ein klaſſiſches Barock nennen, wenn wir ſo ſagen dürfen. Mit viel Geſchick hat man in dieſen Räumen eine Sammlung alter Stiche des erlauchten Erbauers untergebracht. Es iſt viel wertvolles und intereſſantes darunter, über das wir viel⸗ leicht ein andermal berichten werden. In einigen andern Räumen wartet eine Zu⸗ ſammenſtellung von Modellen von alten Kriegs⸗ geräten. Sie werden bald im Armeemuſe um in Karlsruhe zu ſehen ſein. Es darf jedoch an⸗ genommen werden, daß Raſtatt wenigſtens je eines der vielen Modelle verbleibt. In allen dieſen Räumen zeigt ſich wieder— wie unlängſt bei den Führungen durch die Karlsruher Türkenbeute— die ungewöhn⸗ liche Sach⸗ und Geſchichtskenntnis Friedrich Roths, ſo daß wir uns wiederum im Stillen ſagen mußten: wo gäbe es bei ſeinen Talenten einen zweiten, der zur dramatiſchen Geſtaltung dieſes Vorwurfes berufener ge⸗ weſen wäre als er.— Nun wir ſein neues Stück geleſen haben, fanden wir dieſes Urteil mit heller Freude beſtätigt. Uns fällt Kellers großes Koloſſalgemälde im Raſtatter Schloß von der Schlacht bei Salankamen ein, das er uns mit ſo eigenartiger Wucht erklärte; und nun haben wir auch den bildlichen Vergleich: Wie dort der Maler, ſo überraſcht Roth in ſeinem Drama mit einer erſtaunlichen Zuſam⸗ menballung der Kompoſition, jedoch ohne daß darunter die Markantheit der Einzeltypen litte. Im Gegenteil, ſie ſtechen um ſo gewaltiger und ſchärfer aus dem Ganzen hervor. Eine Maſſe ſteht vor uns, eine ganze Zeit, und in deren Vordergrund die einzelnen Typen. Da ſind auch die beiden Welten: dort die praſſende Welt des Genuſſes, von unerſättlicher Habgier ge⸗ trieben, bis ſie ſich aus ihrer eigenen Achſe renkt. Hier die Idee von der Pflicht und Ver⸗ teidigung, hart und ſtreng und dennoch groß und edel im Siege: Deutſchland in Oſt und Weſt, verkörpert in Ludwig Wilhelm, dem „roten König“, ſozial und gerecht und national und wehrhaft. Doch wir kehren zu unſerer Fahrt zurück. Mit dem Dank an unſere freundlichen Führer, den wir an dieſer Stelle noch einmal aus⸗ ſprechen, fahren wir weiter. 2* Wir fahren über ſchmale und ſchottrige Stra⸗ ßen, die eher Feldwegen gleichen als Landſtra⸗ ßen, und ſehen plötzlich Schwarzachs präch⸗ tigen Kirchturm vor uns. Und hier beginnt nun erſt eigentlich Roths Erklärertätigkeit. „Sehen Sie hier den Sulz bach, gleich un⸗ mittelbar dahinter befand ſich die Lini e. Er war gewiſſermaßen Waſſergraben vor dem Feſtungswall. So hat Ludwig Wilhelm mit Lagen zu nutzen verſtanden. Wir werden es nachher noch beſſer bei Vim buch erkennen.“ Wieder ſtehen wir vor einem Bach, wieder am Sulzbach. Dahinter wölbt ſich eine mäßige Wellung. Und hier war es, wo Roth bei einer ſeiner früheren Exkurſionen durch Um⸗ frage bei den Bauern die Lage einer Haupt⸗ ſchanze feſtgeſtellt hatte. Wir bekommen einen Einblick in die dichteriſche Arbeitsweiſe Fried⸗ rich Roths. Sie baut ſich auf einem tiefen Er⸗ leben der heimatlichen Landſchaft und ihres ewigen Schickſales auf. Man könnte ſein Schaffen in gewiſſer Beziehung„dramatiſierte Heimatkunde“ nennen, wenn es nicht zu ein⸗ engend und banal klänge und es ganz ſeines ſymboliſchen Charakters entkleiden würde. 1* Zeigt dieſes Zwiſchenſpiel die tiefe Verbun⸗ denheit Friedrich Roths mit der Landſchaft und ihrer Geſchichte, ſo zeigt unſer folgender Auf⸗ enthalt im traulichen Vim buch ſeine nicht weniger tiefe Verbundenheit mit unſerem bäuerlichen badiſchen Volke. Wer uns auch begegnet, ſie kennen ihn alle noch von früheren Beſuchen, bei denen er ſie über ihre Ueberlie⸗ ferungen von jener Zeit befragte. Damit iſt Roth in der Geſtaltung eines geſchichtlichen Dramas ganz eigene und neue Wege gegangen. Es iſt nicht mehr als eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß wir den freundlichen Bürgermeiſter Friedmann von Vimbuch, der mit uns am Wirtstiſche ſitzt und noch einmal von den über⸗ lieferten Erinnerungen aus jener Zeit berich⸗ tet, ſpontan als Vertreter ſeiner Gemeinde als Gaſt zur Uraufführung laden. Wer weiß, ob es bei ihm allein verbleibe wird, ob nicht noch mehr Bürger ſeiner Ge⸗ meinde ſich ihm anſchließen werden? Es wird ein Beweis ſein für die tiefe Volksverbunden⸗ heit eines nationalſozialiſtiſchen Dichters„ ein Symbol vom neuen Sinn des Theo. im neuen Reich. Helmut Hammer. Und ſchließlich darf man es dem un⸗ eine ſtarke Abnahme erfahren; nur ein ſchwen⸗ meiſterhafter Anpaſſungsfähigkeit die gegebenen Jahrge Es iſt 1853 i ovemb iſt es ke Welt di lebensfe allen Je in den? Sendbot deſſen a. leiſtet ge ein erkle in Erſck — reichen Ein le Nebel, b recht gr leichter! im allge nicht in vielen K opalſtere dann eir gibt, wo *weit ſeh ſchnell wechſlun aus mit ſchrieben kein Zet, Augenbl in den 2 Hin⸗ un Autobus Pfad du ſamſten es dann einmal( Und 0 bei den Aber vie nebelig nichts au jedes wird? 8 nehme“ ganz»hu eine Wei wär ja ohne!“ Die gaſtiert 3 heimer mit ihre ſompoſit mentalmt len, daß auf die g eine neu Sonderal in ſeiner leriſchen Kräme langjähr Schaffen * doch, mel nen zuſp Eindruck, „Muſik ut „Weiſen e den Wide lichen To Kurkapell Mannhei „ſchen ihr Der L Theaterdi und ſagt Mann vo Waas ſolle »Meint verſtändli ——— Friedr l Wenn. Zeit geha vielleicht bekommen Staatsma Verſchie Fähigkeite „„diſchen Be rufen. D weil ſein und dem waren. Da ihm ſteigen, ve Bühne het keine Phe nebelten er gab ih ſie mit 7 Weſen, di⸗ Bürgers Kampf gee tion und! zu erring ſondern in deutſchen in Dic die„Verſe derländiſc ßigjährige Frankreick Johanna Tell. Kar durchglüht Suß erleb Vaterland antworiu ovember 1932 1, packt ſie die ie zu ſchließen. ſelten, ſo daß 'n halben Tag n keinen Ton, ief in ſich hin⸗ in der Furcht n. Wenn die n!— die Flü⸗ rch den Raum. chſel anrichten nes dem un⸗ nken, wenn es, dere Gegenden ane wollen ſich euen und auf⸗ ie ſtreiken ein⸗ iin lieber Mit⸗ ins Zimmer um drei oder Elmag. age am uU t, ſeitdem die am Ruder iſt, trein ſchwer⸗ eutſchen Wirt⸗ Noch immer Brände oder eldbeträge in damit werden italien vorent⸗ impf gegen die und die man darf. Jeder Worten von ſeiner Rund.⸗ Spartag“ ent⸗ hiebei beſon⸗ n dem Verhal⸗ dem Wohl der liſſe darf zu hern der Spar⸗ zparkaſſe, Dar⸗ ſchaft und der⸗ h aufbewahrte hädigung der richtiges Spa⸗ Kampf gegen te Ziel einer Störung des n, wenn durch Meit genügend ugeführt wird. daß das Heer n Arbeitspro⸗ venn die ge⸗ der berufenen ſchaftlich wich⸗ en. Auch der —————— ben vor dem Wilhelm mit die gegebenen zir werden es uch erkennen.“ Bach. wieder ölbt ſich eine r es, wo Roth nen durch Um⸗ einer Haupt⸗ kommen einen tsweiſe Fried⸗ nem tiefen Er⸗ aft und ihres könnte ſein „dramatiſierte nicht zu ein⸗ s ganz ſeines en würde. tiefe Verbun⸗ Landſchaft und folgender Auf⸗ ch ſeine nicht mit unſerem Wer uns auch von früheren ihre Ueberlie⸗ ſe. Damit iſt geſchichtlichen Zege gegangen. bſtverſtändlich⸗ Bürgermeiſter ir mit uns am von den über⸗ er Zeit berich⸗ Gemeinde als ein verbleiben ſer ſeiner Ge⸗ den? Es wird olksverbunden⸗ Dichters„ des Theo tHammer. in ihrer bildhaften Sprache den Monat — reichen Monate zu ſein pflegt. vielen Lichter gar luſtig anzuſehende, große, dann einmal eine richtige, handfeſte Nebelſuppe *weit ſehen kann, da vergeht uns dann ſehr ſchnell der Spaß an dieſer Art der Ab⸗ Hin⸗ und Hergerutſche auf unſerem Platze im Autobus, wenn der Wagenführer ſich ſeinen — ſamften Schrit⸗Tempo bahnen kann. Da heißt es dann nichts als Geduld, Geduld und noch einmal Geduld! bei den Stadtmenſchen eine gar ſeltene Ware! ganz„hundertprozentiger“ Großſtädter ſich auf eine Weile zu gedulden und zu beſcheiden? Das ohnel“ Die Freudenberger Kurkapelle gaſtiert zurzeit mit großen Erfolgen im Mann⸗ heimer Palaſt⸗Kafſee„Rheingold“ und bringt mit ihren ſoliſtiſchen Darbietungen deutſcher KRompoſitionen eine Ausleſe wertvoller Inſtru⸗ len, daß ſich unſex deutſches Volt wieder mehr leriſchen Ausführung ein Erfolg. Kapelmeiſter —Schgffen oliſt — doch mehr der alten deutſchen Muſik im Kön⸗ —nen zuſprechen. Man gewinnt den günſtigen —Eindruck, daß das deutſche Volkslied in det „Muſik und die ſeſchen und trauten heimiſchen Weiſen eines Strauß und Schubert begeiſtern⸗ ichen ibr weitere Erfolge. Was ſollen wir tun?“ verſtändlich muß der Mann ſofort nachzahlen!“ Friedrich von Schiller— Deulſch⸗ nicht als zu betrachten. 4 müſſen uns ſagen, daß wir dieſen Menſchen nicht im Dichteriſchen erſchöpſen können. Zeit gehabt, auszureifen, ſo hätte Deutſchland vielleicht nicht nur einen unſterblichen Dichter „„diſchen Bereitſchaft ins Preußiſche Kabinett ge⸗ waren. ſteigen, verſchloſſen blieb, verſuchte er, von der Bühne herab zu predigen. Seine Geſtalten ſind Kampf gegen unſoziale Zuſtände, gegen Korrup⸗ deutſchen Weſens ſuchen und finden müſſen. ßigjährigen Krieges“,„Politiſche Unruhen in durchglüht ſein vom Schickſal der Nationen. Er Vaterland gebunden ſind, und die eigene Ver⸗ deſſen am wenigſtens verſehen. Aber immerhin leiſtet gerade der November auf dieſem Gebiet „Rebel, beſonders dann, wenn er es recht„Gut“, recht gründlich mit uns meint. So ein ganz jedes Vorwärtskommen Theaterdirektor. Schweißgebadet kommt er an und ſagt zitternd:„Herr Direktor, eben iſt ein „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. November 1933 Jahrgang 3. Nr. 303. Seite 7 Nebelung Es iſt nicht von ungefähr, daß unſere Vor⸗ ovember den„Nebelmonat“ benannten. Zwar iſt es keineswegs ſein alleiniges Privileg, der Welt dies ſein graues, weiches, ungewiſſes, lebensfeindliches Nebelkleid umzuhängen— zu allen Jahreszeiten und nur zu oft namentlich in den Wintermonaten werden wir von dieſem Sendboten Niflheims überraſcht, wenn wir uns ein erkleckliches, und das tritt dann umſomehr in Erſcheinung, als er der erſte der nebel⸗ Ein lebensfeindlicher Geſelle, ja das iſt der leichter Nebelſchleier zur Abendzeit ärgert uns im allgemeinen nicht allzu ſehr, und beſonders nicht in der Stadt, denn da zaubert er alle die opalſierende oder Bogenlampe. Aber wenn es gibt, wo man kaum auf ein oder zwei Schritt wechſlungen, denn dann iſt⸗s aus, auf einmal aus mit dem ſo vielgerühmten und vielbe⸗ ſchriebenen„Tempo unſerer Zeit“— da nützt kein Zetern und kein Schelten, wenn uns alle Augenblicke ein unvorhergeſehenes Hindernis en Weg kommt, und da hilft kein nervöſes Pfad durch das Ungewiſſe nur im allerlang⸗ und Geduld— das iſt nun einmal leider Aber vielleicht, wenn's einmal ſo recht, recht nebelig iſt, ſo daß nichts, aber auch wirklich nichts ausgerichtet werden kann, daß tatſächlich zur Unmöglichkeit wird? Freilich, das wäre eine ſehr„unange⸗ nehme“ Sache— aber da lernte am Ende ein wär ja dann, mein ich, gar nicht einmal„ſo mentalmuſik. Wir können mit Freude feſtſtel⸗ auf die gute alte deutſche Muſit beſinnt und ihr eine neue begeiſternde Liebe zuwendet. Der Sonderabend„Deutſche Meiſter“ war ſowohl in ſeiner Programmfolge, wie auch in der künſt⸗ Krämer verſtehr es vorzüglich mit ſeinen Sagſen Ae Soliſten zu erproben, die eben den Widerhall geſunden haben. Mögen die reſt⸗ lichen Tage des Gaſtſpieles der Freudenberger Kurkapelle noch reichlichen Zuſpruch bei den Mannheimer Muſikfreunden finden, wir wün⸗ Sein erſter Gedanke Der Logenſchließer läuft aufgeregt zum Mann von der Galerie ins Parkett gefallen! Meint der Direktor gleichmütig:„Na, ſelbſt⸗ Exfahrungen, ein befahigtes Die Steuerfreiheit für Kleinwohnungen und Eig enheime Durchführungsverordnung erlaſſen Berlin, 13. Nov.(Eig. Ueber die Steuerbefreiung für neu errichtete Kleinwohnungen und nach dem Geſetz vom 21. September 1933 hat der Reichsminiſter der Fenanzen jetzt die Durchführungsverordnung erlaſſen: Die Steuerbefreiung erſtreckt ſich auf die geſamte Einkommenſteuer, Vermögensſteuer und Grund⸗ ſteuer des Landes, ferner auf die Hälfte der Grundſteuer der Gemeinde und der Gemeinde⸗ verbände. Als Kleinwohnungen gelten Wohnungen, die eine nutzbare Wohnfläche von höchſtens 75 am haben. Die Steuerbefreiung gilt nicht nur für ſolche Kleinwohnungen, die durch Neubauten, ſondern auch für ſolche, die durch Anbauten oder Aufſtockungen erſtellt wer⸗ den. Als Eigenheime kommen nicht nur Einzelhäuſer, ſondern auch Doppelhäuſer oder Reihenhäuſer in Betracht. Hier darf die nutz⸗ bare Wohnfläche 150 am nicht überſteigen. Als nutzbare Wohnfläche gelten die Wohn⸗ und Schlafräume und die Küche, wenn die Nebenräume in ortsüblichen Grenzen bleiben. Zur nutzbaren Wohnfläche von Eigenheimen rechnen auch gewerblich genutzte Räume. Die Steuerbefreiung hat zur Vorausſetzung, daß grundſätzlich nur deutſche Bauſtoffe verwendet werden. Die Steuerbefreiung erſtreckt ſich nicht nur auf das Gebäude als ſolches, ſondern auch auf die Grundfläche, auf der das Gebäude ruht und auf die zugehörigen Hofräume und Hausgärten. Die Befreiung von der Einkom⸗ menſteuer gilt für Einkünfte aus den Klein⸗ wohnungen bis Ende 1938, aus den Eigen⸗ heimen bis Ende 1943. Der Steuerpflichtige, der die Steuerbefreiung nach dieſer Durchfüh⸗ rungsverordnung in Anſpruch nehmen will, hat bei dem Finanzamt, in deſſen Bezirk das Grundſtück gelegen iſt, einen Antrag zu ſtellen. Die Steuerbefreiung gilt nicht für Gebäude, die mit Hilfe einer Brandentſchädigung wieder⸗ erſtellt werden, und nicht für Gebäude von Siedlerſtellen, die auf Grund des Reichsſied⸗ lungsgeſetzes begründet werden. Aus dem Mannheimer Vereinsleben Jeſtkonzert des Männergeſang⸗ vereins Lindenhof Unermüdliches Vorwärtsſtreben auf den ſtei⸗ len Höhen der Kunſt gab auch dem Männerge⸗ ſangverein Lindenhof, E.., und Michlied des badiſchen und deutſchen Sängerbundes große lulturelle Auſgaben im Dienſte des deutſchen Liedes. Sein Feſttonzert am Sonntagabend im Friedrichspart gab einen Ausſchnitt aus dem Schaffen und Können des ſtattlichen Chores und ſeines verdienten und langjährigen Diri⸗ genten, Chormeiſters Joſef Menz aus Mann⸗ heim. Aus der überreichen Chorliteratur wählte man Werte alter deutſcher Meiſter und ergänzte die Vortragsfolge mit ſoliſtiſchen Darbietungen. Neben dem gefühlsſtarten Chor von L. v. Beet⸗ hoven„Die Ehre Gottes aus der Natur“ wur⸗ den noch zwei Werle von R. Wagner, der Pil⸗ gerchor aus„Tannhäuſer“ und der Matrofen⸗ chor aus„Der fliegende Holländer“ zu Gehör gebracht, beides Chöre, die große Anſorderun⸗ gen an die Muſikalität und Sicherheit der Sän⸗ ger ſtellten. Für den Männergeſangverein bildeten ſie eine Aufgabe, würdig ihres Kön⸗ nens. Die Wirtung dieſer Chöre wurde in den Schattierungen herausgearbeitet und zu voller Entfaltung gebracht. Etwas mehr Technit im Spiel hätte Eugen Matz bringen müſſen, um dem gewaltigen Chor und ſeiner Sänger ein ſicherer Führer zu ſein. Das völkiſche Lied wurde auch in die Programmſolge eingefügt. So ſangen die Sänger„Ewig liebe Heimat“ von Simon Breu, die beiden deutſchen Lieder„Deut⸗ ſches Volksgebet“ von Janoſte und„Vaterland“ von Wohlgemuth mit dem nötigen Stimmen⸗ material und als Abſchluß des Konzertes das niederländiſche Dankgebet von Krenſer. Chor⸗ meiſter Joſef Menz hat es ſich zur vornehm⸗ ſten Aufgabe gemacht, ſeinen Chor auf eine kul⸗ turelle hohe Stuſe zu ſtellen und ihm durch eine peinlichſte Vorarbeit dynamiſche und rhythmiſche Schulung zu geben. Die ſehr gefälligen Wie⸗ dergaben verdienten den herzlichen Beifall. Dem vpädagogiſchen Geſchick des Chorleiters wird es gelingen, die muſtergültigen Leiſtungen durch eine ausgleichende Anpaſſung der Mittel⸗ ſtimmen ſteigern zu können. In Frl. Anna Lutz lernten wir eine äußerſt begabte und junge Konzertſängerin kennen, die mit Liedervorträgen von Schubert, Hugo Wolf und Brahms erſreute und als weitere Zugaben u. a. die Arie der Irmtraut aus„Waffen⸗ ſchmied“ ſang. Beſonders das„Heimweh“ von Hugo Wolf ließ ihre wohlgepflegte Altſtimme zur ſchönen Entfaltung gelangen. Schuberts „Reſtloſe Liebe“ und„Morgenhymne“ von Wandelt wurden von der Soliſtin mit viel Wärme gegeben. Sehr geſchickt wußte ſich Frl. Lucie Schuhmacher am Flügel ihrer Auf⸗ gabe zu entledigen. Die Sängerin erntete be⸗ geiſterten Beifall, ein Anſporn, ihre ſtimmliche W noch tieſer und geſtaltender zu ſchu⸗ en. Dem wohlgelungenen und ſehr gutbeſuchten Feſtkonzert ſchloß ſich ein Ball an. Als die Wahlreſultate von Baden ⸗ belanntgegeben wurden mit dem Ergebnis der 95prozentigen Stimmenabgabe mit Ja für den Voltsentſcheid und der 92prozentigen Stimmenabgabe für die NSDAw wurde ein donnerndes dreifaches Sieg⸗Heil! auf den Vollskanzler und Führer Adolf Hitler ausgerufen, und ſpontan ſtimmten die Anweſenden begeiſtert und jubelnd das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied an. ſchöner Ausklang für das Feſtkonzert und ein neuer Aufbruch auch für das deutſche ſieghafte Lied im Dienſte des Volles. Aus dem Deulſch⸗Evangeliſchen Frauenbund Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauenbund kann auf zwei wohlgelungene Veranſtaltungen zu⸗ rückblicken, die beide von Mitgliedern und Freunden ſehr gut beſucht waren. Den erſten Abend geſtaltete Frau Luiſe Langer durch einen lebendigen Bericht über die Jahrestagung in Naumburg zu einem inneren Erlebnis. Zur Einführung wies die Rednerin kurz auf die altehrwürdige Stadt hin, die ſchon im Jahre 1028 in der Geſchichte genannt wird. Die Ta⸗ gei in der alt ehrwürdigen Stadt hinterließ ei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck. Stand ſie doch auch unter dem Zeichen der wiedererwachten deutſchen Nation. Die Bun⸗ desvorſitzende Frau. Müller⸗Otfried wußte ſo recht eindringlich den Ruf an die evangeliſche Frau im nationalen Staat zum Ausdruck zu bringen. Wofür der Deutſch⸗Evan⸗ geliſche Frauenbund ſich ſeit Jahren eingeſetzt und gelämpft hat, ſoll jetzt unter dem großen Führer, dem der Bund unbedingte Gefolg⸗ ſchaft leiſtet, Wahrheit werden. Der Volksver⸗ bundenheit, dem Ruf vom Ich zum Wir, wollen und müſſen wir bejahend dienen, um ſo auch an dem Aufbau der evangeliſchen Kirche mit⸗ zuhelfen. Vereint werden wir nur durch das Ein Kut Erleben und dadurch zur Liebe zu Volk, irche und Vaterland. Der geiſtreiche Vortrag wurde durch Geſangsvorträge umrahmt. Der zweite Bundesabend war, der Zeit ent⸗ ſprechend, unſerem großen Reformator Luther ewidmet. In bunter Reihenfolge zeigte Frau Pfarrer Mayer Lichtbilder der hiſtoriſchen Stätten, in denen Luther mit Freud und Leid gewirkt hat. Durch erläuternde Worte bekamen die Anweſenden ein lebendiges Bild des gro⸗ —— Vorkämpfers unſeres evangeliſchen G—24 ens. Juſammenſchluß im Hausbeſitz Im Neuhaus⸗ und im Geſchäfts⸗ und Indu⸗ ſtriehausbeſitz ſind infolge der Deflation die Objektwerte um 50 Prozent des urſprünglichen Wertes herabgeſunken. Die auf dieſen Zweigen der Hauswirtſchaft ruhenden Laſten werden längſt nicht mehr durch die Mieten gedeckt. Der Realkredit kann nur erhalten und der Baumarkt nur belebt werden, wenn die um ihre Exiſtenz ringende Hauswirtſchaft wieder geſun⸗ det iſt und wenn die Geſundung in Berück⸗ ſichtigung des geſamten Volksintereſſes durch⸗ geführt wird. Um an dieſen Aufgaben tatkräftig mitarbeiten zu können, haben ſich der Reichsverband deutſcher Neuhaus⸗ und Eigenheimbeſitzer, der Reichsverband deutſcher Geſchäfts⸗ und Induſtriehausbeſitzer e. V. und der Hauptverband deutſcher Baugenoſſen⸗ ſchaften und Geſellſchaften e. V. mit einem Beſtand von nahezu einer Million Mitglieder unter nationalſozialiſtiſcher Füh⸗ rung zur Notgemeinſchaft des RNeuhaus⸗, Ge⸗ ſchäftshaus⸗ und baugenoſſenſchaftlichen Haus⸗ beſitzes zuſammengeſchloſſen. Karkoffel⸗Ausgabe in der alten Schenkerhalle bei der Güter · hallenſtra ße Dienstag, den 14. November 1933 NS-Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Humboldt. Vorm.—12 Uhr 2. Ausgabe von Gruppe E 401—E Ende. 438 Caritas⸗Verband Innenſtadt, Schwetzinger⸗ ſtadt, Neckarſtadt und Lindenhof. Vorm. 8 bis 12 Uhr 2. Ausgabe von Gruppe E—400. Nachm.—5 Uhr 2. Ausgabe von Gruppe E 401 bis E Ende. zamppund jüe Deuſſhe Kulne „Das Oſeberger Totenſchiff“ Morgen abend hält Prof. Dr. Zeh den drit⸗ ten und letzten Vortrag der Trilogie„Das Oſe⸗ berger Totenſchiff“. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß jeder Vortrag in ſich abgeſchloſſen iſt und unabhängig von den an⸗ deren Vorträgen ein geſchloſſenes Ganzes bil⸗ det. Beſonders dieſe dritte Veranſtaltung wird beut Projektion unbekannter hochſtehender deutſcher Kunſtdenkmäler beſondere Ueber⸗ raſchungen bringen. Nachſtehend Auszüge aus zwei Beſprechun⸗ gen dieſes Vortrages:„Braunſchweiger Tages⸗ zeitung“: Dr. Zeh, der herrliches Bildmaterial zeigte, erntete von einer begeiſterten Hörerſchaft reichen Beifall für dieſen ungemein packenden, in die ſeeliſchen Hintergründe deutſcher Kunſt führenden Vortrag.—„Braunſchweiger Staats⸗ zeitung“: Dr. Zeh hat es ſich zur Aufgabe ge⸗ macht, gegen eine veraltete Kunſtouffaffung zu kämpfen und die nordiſche Weſensart deutſcher Kunſt zu erweiſen, ein Kampf, der ſo bedeu⸗ tungsvoll und ſo notwendig iſt, daß man nicht genug zur Beachtung auffordern kann. lands Freiheitsdichker Wenn man an Friedrich von Schiller denkt, iſt man immer geneigt, ihn nur als Poeten und Doch die Art und Geſtaltung ſeiner Dramen und Schauſpiele und ihre inneren Gedanken Wäre er am Leben geblieben und hätte er bekommen, Staatsmann. 5 Verſchiedene Male wurde er wegen ſeiner Fähigkeiten, ſeiner Begeiſterung und vaterlän⸗ ſondern auch einen unſterblichen rufen. Doch man vereitelte dieſes Vorhaben, weil ſein Erſcheinen dem perſönlichen Vorteil und dem Eigennutz der Anweſenden unbequem Da ihm dieſer Weg, ins Herz des Volkes zu keine Phantaſiegebilde, im ſchwärmeriſch um⸗ nebelten Hirn eines Dichters erzeugt, ſondern er gab ihnen den lebendigen Odem, er erfüllie ſie mit Fleiſch und Blut und machte ſie zu Weſen, die Brandfackeln in die Welt des trägen Bürgers warfen. Aufzurütteln galt es zum tion und Unterdrückung. Es galt wahre Freiheit zu erringen, die wir nicht im Sichausleben, ſondern in der Sammlung und Geſchloſſenheit Ein Dichter, der ſich Themen auswählt wie die„Verſchwörung der Fiesco zu Genua“.„Nie⸗ derländiſche Revolution“,„Geſchichte des Drei⸗ Frankreich““ Geſtalten wie Maria Stuart, Johanna von Orleans, Wallenſtein. Wilhelm Tell. Karl Moor und Marquis Poſa, muß Kuß erlebt haben, wie ſtark wir an Heimat und meine Einbildungskraft hat weniger Freiheit, antwortung dafür fübienn. *. Tiefe Niedergeſchlagenheit überkommt ihn, wenn ſein Vorhaben nicht gelingen will. Ein⸗ mal ſagt er:„Die Kritik muß mir jetzt ſelbſt den aden erſetzen, den ſie mir zugefügt hat, und geſchadet hat ſie mir in der Tat. Die Kühn⸗ heit, das lebendige Feuer, das ich hatte, ehe ich die Regeln kannte, vermiſſe ich ſchon ſeit Jah⸗ ren. Ich ſehe mich jetzt erſchaffen und bilden, ich beobachte das Spiel der Begeiſterung, und ſeitdem ſie ſich nicht mehr ohne Zeugen weiß. Bin ich aber erſt ſo weit, daß mir Kunſt zur Natur wird, wie einem wohlgeſitteten Menſchen die Erziehung, ſo erhält die Phantaſie ihre vorige fie zurück und ſetzt ſich keine andern als ft willige Schranken auf.“ Jahre hat er gebraucht, zu ſichten, zu ſieben, zu lernen, Geſchichte und Form i5 ſtudieren, alles in Zuſammenhang mit der eigenen ſchöp⸗ feriſchen Phantaſie, der eigenen Logik und der Kritik der Menge zu bringen und aus dem Ganzen Kunſtwerke dichteriſcher und heldiſcher Natur zu ſchaffen. Wo er ſich von der politiſchen Umgebung ab⸗ wendet, leuchtet er hinein in trübe ſoziale Zu⸗ ſtände des damaligen Lebens. Für ihn iſt es innerſtez, beiligſtes Geſetz. daß der Menſch nicht da ſei um ſich auf dieſer Welt möglichſt bequem einzurichten, ſondern daß er zuerſt die Pflicht hat, für die Geſchöpfe eines Blutes, eines Glaubens, einer Kultur und eines Rech⸗ tes eine würdige Daſeinsform zu ſchaffen und das Wohl der Allgemeinheit vor das Wohl des Einzelnen zu ſtellen. Nicht Gewalt und Zwang, nicht das zufällige Vorhandenſein von Königen und Fürſten, von Obriakeit und Gewalt konnten dieſen Zuſtand ſchaffen. Die Geſinnung galt es zu ändern! Was als Lebensidee ſeinem Gedankengut ent⸗ ſprang und ſich umſetzte in den Kampf gegen alles, was ſeinen Zielen hinderlich oder gar ſchädlich erſchien, ſollte wieder jedem Deutſchen verſtändlich werden. Er kennt keine Furcht. Angegriffen von der Preſſe und vielen Zeitgenoſſen, ſteht er lange auf gefährlichem Platz. Erſt ganz allmählich begriff man, daß er kein Revolutionär war, der für ſich und ————————————————————————————————— ſeine Sippe Vorteile erreichen wollte, ſondern ein Menſch, in dem ſich das Sehnen eines ganzen Volkes vereinigte und durch ihn und ſeine Werke zu den Lebenden und Zukünftigen ſprach. Schiller iſt unſterblich geworden. Wer weiß, ob er zu dieſem Ruhm gekommen wäre, ob er wirklich unſterbliche Werte hinterlaſſen hätte, wenn nicht die Empörung über Beſtehendes, Unzulängliches, der Glaube an Volk und Na⸗ tion ihn beſeſſen gemacht hätte und ihn zwang, ſich zu offenbaren und mitzuhelfen! Nicht dem Dichter allein gilt daher unſer Dank, ſondern innig verbunden fühlen wir uns auch dem Freiheitshelden Friedrich von Schil⸗ ler, deſſen Taten auf das Heute paſſen wie auf das Geſtern und Vorgeſtern, und wie ſie noch in kommenden Jahrhunderten auf das Morgen und Uebermorgen paſſen werden. Mit ſeinem Leben hat er ſeine eigenen Worte beſtätigt: „Hätte jeder freigeſinnte Kopf geſchwiegen, ſo wäre nie ein Schritt zur Beſſerung geſchehen. Es gibt Zeiten, wo man öffentlich handeln muß, da Empfänglichkeit dafür da iſt, und eine ſolche Zeit ſcheint mir die heutige zu ſein. Die Liebe zum Vaterland iſt ſehr groß in mir geworden.“ 20 Jahre Nationaler Theaterverein Dramatiſcher Club Mhm.⸗Waldhof Vor kurzem konnte der Nationale Theater⸗ verein Dramatiſcher Club, Mannheim⸗Wald⸗ hof das Feſt ſeines 20jährigen Beſtehens feiern. Im feſtlich geſchmückten Saale des Reſtaurants „Rheingold“ konnte der Führer des Vereins, Herr Konrad Emig die erſchienenen Mitglie⸗ der und Gäſte begrüßen— beſonders die zahl⸗ reich vertretenen Mitglieder auswärtiger Ver⸗ eine. In ſeiner Rede wies er auf die Bedeu⸗ tung des Tages und die Geſchehniſſe in den ver⸗ floſſenen Jahren hin. Anſchließend nahm er bei verſchiedenen verdienſtvollen Mitoliedern Eh⸗ rungen vor. So ernannte er Frl Maria Kratz und Herrn Guſtav Thornten, die beide in 15⸗ jähriger aktiver Tätigkeit für den Verein ge⸗ wirkt haben, zu Ehrenmitgliedern und über⸗ lette fi treue Mitarbeit. reichte ihnen den künſtleriſch gefertigten Ehren⸗ brief. Ebenſo Herrn Robert Spiegel für 10⸗ e tre Eine ſilberne Pla⸗ kette für 5jährige aktive Mitarbeit erhielten die Damen: St. Maurer und Berta Rutſchmann, ſowie die Herren Edwin Iſele, Ernſt Schaudt und Steſan Herberger,— außerdem Herr Wilh. Kratz für treue 10jährige paſſive Gefolgſchaft die gleiche Auszeichnung.— Nach verſchiedenen Anſprachen und anerkennenden Worten von Vereinsführern der Bruder⸗ und Gäſtevereine folgte der unterhaltende Teil mit auserwähl⸗ tem Programm und ſchließlich als Abſchluß der wunderbar aufgezogene Feſtball, der die Anwe⸗ ſenden bis in die frühen Morgenſtunden ein⸗ trächtlich zuſammenhielt.— Tags darauf fand im ſehr gut geſetzten gro⸗ ßen Saale des Reſtaurants Rheingold die Feſt⸗ aufführung ſtatt: „Theodor Körner“— Schauſpiel in vier Aufzügen von Adolf Calm⸗ berg. Dieſes Stück war gewählt, um im 120. Todesjahr des großen Dichters und Kämpfers ſeiner zu gedenken. Die Spielleiter Spachmann und Zehn⸗ bauer hatten hier meiſterlich gearbeitet, die Spielerinnen und Spieler gaben ihr Letztes, um dieſe Aufführung zu einer Feſtaufführung im wahrſten Sinne des Wortes zu geſtalten. Die Charaktere der Einzelnen wurden trefflich dargeſtellt; Herberger, St. als Theodor Körner, Wylndda, P. als Streicher, Haller, Käthe als Toni Amberger, die Braut Körners, Wißmann, Anna als Emma, die Schweſter Körners, Rol⸗ len, die faſt künſtleriſch verkörpert wurden. Es ſoll aber nicht geſagt ſein, daß nur die Oben⸗ genannten durch ihr Spiel beſonders auffielen, 01 die— ſehr gut, jeder, atte er au e kleinſte Rolle, paßte ſich dem Geſamtſpiel glänzend an. Es war für den Nationalen Theaterverein Dramatiſcher Club ein voller Erfolg und es iſt zu hoffen, daß es ihm auf dieſer Baſis noch lange Jahre vergönnt ſein möge, treu dem von ihm aufgeſtellten Grundſatz zu handeln, dem deutſchen Volke deutſche Kunſt und deutſche Kul⸗ tur zu vermitteln. — n 2* Fabrgang 3. Rr. 303. Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. November 193/ Helden in unſerer Zeit 3 4 Vr ISeuttche Sagenbücher berichten uns von Hel⸗ ben, die aus Zwiekämpfen mit grauſamen Rie⸗ en ſiegreich hervorgingen, von leuchtenden Fi⸗ guren, die Drachen erſchlugen, Bären häuteten, wilde Eber zähmten. Sie hatten ſtrahlende Augen, ihre Locken waren eitel Gold, Helme, Speere und Panzer funkelten in der Sonne des alten Germaniens. Schöne Töchter des Stam⸗ mes mit flachsblonden Haaren fielen ihnen, den Herren über Tod und Leben, zu. Blutige Kämpfe übermenſchlicher Heroen vollendeten das Geſchick ganzer Stämme. Der heilige Streit dieſer Helden, deren Blut wir entſproſſen ſind, konnte nicht bloße Legende bleiben— er lebt in unſerem Gedächtnis, in jenem Gedächtis des deutſchen Volles, das unſere nationale Literatur darſtellt. Dieſe alte Welt, die wir als Welt unſerer Väter empfinden, iſt nicht mehr. Die Zeiten änderten ſich und mit ihnen der Begriff, das Bild, der Traum vom Helden. Es kam, ſpäter em Mittelalter, eine Zeit, da wurde das Helden⸗ tum faſt zum Vorrecht der Ritterſchaft, einer erleſenen, aber ſchmalen Vollsſchicht, die vom Strom des anonymen Volkes getragen wurde. Wiederum wechſelte die Szene des Heldentums. Das geſchichtlich ſiegreiche Bür⸗ gertum brachte neue Begrifſe, neue Vorſtel⸗ lungen und Götter in die Zeiten ſeiner Herr⸗ ſchaft mit. Wer unter ihnen als Held gelten wollte, der mußte nicht um die Ehre ſeines Blutes und ſeiner Fahne gekämpft haben, ſon⸗ dern, nackt und verholen, um die Herrſchaft die⸗ ſer Welt. Der Zweikampf übertrug ſich von der Kampfbahn auf den Handel, von der blanken Waffe auf das lichte Geld, den offenen Beſitz. Es ging mit einemmal darum, die ſoziale Stu⸗ fenleiter erklimmen zu können. Demokratiſche Zeiten verwiſchten das Vorrecht der Geburt, um dem Vorrecht des erfolgreichen Erwerbs Platz zu geben. Der Kaufmann, der Schiffsherr, der Induſtrielle wurden das Wahrzeichen dieſer Zeit. Unerhörte körperliche Leiſtungen, wie ſie ſich ſpüter im Sport zeigen mochten, dienten bloß dazu, durch Erfolg den früheren Malel der Beſitzloſigleit auszulöſchen. Die neuen Helden traten in freie herausfordernde Konkurrenz, über Ozeane, Tauſende von Meilen hinweg. Blutige Kämpfe um den Vorrang wurden ver⸗ pönt, man zog es vor, ſeine Hände mit Tinte zu beſudeln. Unbekannte Gegner kämpften miteinander einen verſchleierten unterirdiſchen Kampf. Dem Sieger winkte die heilige Materie, kein mythologiſcher Hort mehr, in Höhlen von Drachen bewacht, ſondern gemünztes, auf Zah⸗ len, abſtrakte Wechſel und Banknoten übertrag⸗ bares Gold, das im Umlauf des Beſitzers zu Geld geworden war. Wiſſenſchaftler, Künſtler, Wahrheitsforſcher wurden zu Adjutanten dieſer Herren, nicht ſie trugen die goldenen Achſel⸗ ſtücke offen an ihrem Gewand, ſondern ihre Auftraggeber, die aufgeklärten Helden der neuen ln —*A4˙-*◻α A Hm N Mlnmmmmy Zeit, Gebieter über Menſchen, Maſchinen, Roh⸗ ſtoffe, neunſtellige Zahlen, trugen ſie im Beutel. Stehen wir nun wiederum vor dem Anbruch einer neuen Zeit? Wächſt das neue Heldentum, auf verändertem Boden, in eine fernere kühne Zukunft, oder kehrte es zurück zum ſagenhaften Ausgangspunkt unſerer Raſſe? Wir vermögen ihn noch nicht ganz zu ſehen, den deutſchen Heldentypus von Morgen. Was wir heute, oft mit heißer Rührung zu überſchauen vermögen, iſt eine grenzenloſe Sammlung all der Eigen⸗ ſchaften, die zum Heroen aller Zeiten gehören. Jede Revolution ſchafft ſich ihre eigene Moral, jede Diktatur ſchmiedet allerſeits eine neue Härte, deren geſchichtliche Größe auch in der Gegenwart wert iſt, verehrt zu werden. Wer heute Held iſt, braucht nicht mehr Herr zu ſein. Nicht nur in der Freiheit, auch in der vorläu⸗ figen Gebundenheit dieſer kämpferiſchen Zeit, nicht nur im Befehlen, ſondern auch im Gehor⸗ chen, nichtnur beim Führer, ſondern auch beim Die erſte Nluminium-Brũcke der weit erhã Die Kraße Straßenbrücke über den Monongahola⸗Fluß in Pittsburg(Amerika) t gegenwärtig eine Verſtärkung, bzw. eine Bekleidung aus Aluminium⸗ Hohlträgern. Hierdurch wird nicht nur die Sh der alten Brücke erhöht, ſondern man erhält auch eine ganz neue Brücke au eiſerne Brücke zuerſt abzureißen. Die erzielte——— beträgt ca. zwei Millionen Dollars. Der von dem Arbeiter auf unſerem Bild getragene Alumi⸗ Aluminium, ohne die alte, nium⸗Hohlträger wiegt nur 104 Pfund, während ein gleichgroßer Stahlträger ein Gewicht von 292 Pfund hat. Die Aluminiumverſtärkung erhöht daher das Eigen⸗ gewicht des Brückenkörpers verhältnismäßig wenig. Krimlnalroman von Paul Slermnos 2. Fortfetzung Er oder ſie? Schuring war das, was man einen alten, würdigen Richter nennt. Seine Haare waren weiß wie Schnee, aber ſeine Bewegungen wa⸗ ren elaſtiſch und ſein Ton war von verzeihen⸗ der Abgeklärtheit. Als die Perſonalien durchbeſprochen waren, begann er mit dem eigentlichen Verhör. Seine Fragen waren zunächſt ſo ausführlich, daß ſie ſich von Feſtſtellungen in nichts unterſchieden. Die Anderſen konnte ſich damit begnügen, zu nicken. „Sie ſind voriges Jahr, am dreizehnten No⸗ vember vom hieſigen Gericht zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Monaten verurteilt worden, Fräulein Anderſen?“ Sie nickte. „Sie haben dieſe zwei Monate Gefängnis⸗ ſtrafe am dreizehnten Dezember angetreten und ſind am zwölften Februar dieſes Jahres ent⸗ laſſen worden?“ „Und zwar verbüßten Sie dieſe Strafe im Thereſiengefängnis?“ Und erläuternd wandte er ſich an die Laienbeiſitzer:„Das Thereſien⸗ gefängnis iſt unſere modernſte. Strafanſtalt für weibliche Gefangene.“ Schuring fuhr fort in ſeinen Feſtſtellungen: „Erſter Direktor dieſer Gefangenenanſtalt iſt Lammont.“ Ueber das Geſicht der Angeklagten huſchte ein Schatten. Hilflos ſah ſie zu Iſenbeil hin. Dieſer ver⸗ ſtand ihre Gefühle und nickte ihr Mut zu. „Als Sie am dreizehnten Dezember Ihre Strafe antraten, wurden Sie von Lammont ſelbſt aufgenommen?“ „Jawohl.“ „War er liebenswürdig?“ Sie zögerte. Dann nickte ſie. „Machte er Sie mit der Gefängnisordnung vertraut?“ „Jawohl.“ „Nun, was erklärte er Ihnen zum Beiſpiel?“ Das war die erſte Frage, auf die ſie nicht mit „ja“ oder„nein“ antworten konnte. Nur lang⸗ ſam fand ſie die Sprache wieder. Man fühlte, daß ſie ſich jeden Satz abrang, und Iſenbeil, der ſie mitleidvoll betrachtete, hatte das Emp⸗ finden, daß ihre Sprache noch dunkler und ſchwermütiger war als der Blick ihrer Mandel⸗ augen. „Er erklärte mir, daß das Thereſiengefängnis eine moderne Strafanſtalt ſei, die es nicht dar⸗ auf ablege, die Gefangenen möglichſt zu quälen, ſondern die auf ihre Beſſerung abziele. Da ich ſelbſt kein ſchweres Verbrechen begangen hätte, dürfte ich innerhalb des Gefängniſſes auf wei⸗ teſtgehende Freiheiten rechnen.“ „Was waren das in der Folge für Frei⸗ heiten?“ „Ich durfte leſen, wann ich wollte— das heißt, abends natürlich nicht.“ „Weiter!“ „Ich durfte wöchentlich zweimal ein Bad neh⸗ men. Wenn ich Luſt hatte, durfte ich mich in der Küche betätigen.“ „Weiter!“ Sie ſtockte. Es fiel ihr ſchwer, das andere zu ſagen. Iſenbeil verſtand ſie und kam ihr mit einer Frage zu Hilfe: „Kam es auch vor, daß Sie ins Direktoral⸗ zimmer gerufen wurden, um dem Direktor beim Arbeiten zu helfen?“ Sie nickte. „Was war dann meiſt Ihre Tätigkeit?“ fragte Schuring. „Ich hatte zu tippen oder zu kopieren, oder ich mußte das Regiſter nachtragen.“ „Wie benahm ſich Lammont zu Ihnen?“ Sie wich der Frage aus:„Meiſt war ja noch Herr Dagmann im Zimmer.“ Und erläuternd fügte der Vorſitzende hinzu:„Dagmann iſt der zweite Direktor der Anſtalt. Er unterſtützt Lam⸗ mont bei ſeiner Arbeit und hat ihn hier und da zu vertreten.“ Dann nahm er das Verhör wieder auf: „Wollen Sie ſagen, daß Dagmann immer im Direktoralzimmer war, wenn Sie mit Lammont zuſammenarbeiteten?“ „Nein, zuweilen waren wir allein.“ „Bevor ich nun zu den Ereigniſſen des 5. Februar übergehe, oder zu dem, was Sie ſo nennen, muß ich auf eine andere Angelegenheit zu ſprechen kommen. Ihre Freundin Llly Beh⸗ rens trat am zehnten Februar dieſes Jahres zum erſten Male in„Kabale und Liebe“ auf. War das die erſte größere Rolle Ihrer Freun⸗ din?“ „Ja“, gab ſie verwundert zu. Sie konnte nicht den Zuſammenhang zwiſchen Llly Behrens De⸗ but und dieſer Anklage ſehen. „Sie hätten der Premiere gern beigewohnt?“ „Ja“, bekannte ſie. „Direktor Lammont behauptet nun, daß Sie Anfang Februar an ihn mit der Bitte heran⸗ getreten ſeien, Ihnen für den Premierenabend Strafunterbrechung zu gewähren.“ „Das iſt richtig.“ „Das geben Sie zu?“ fragte der Vorſitzende verwundert. 2 Sie ſah erſtaunt auf. Sie begriff nicht dieſen verwunderten Ton dieſer Frage, begriff auch nicht, warum ſich Staatsanwalt und Verteidi⸗ ger in dieſem Augenblick ſo eifrige Notizen machten.„Was wahr iſt, gebe ich zu,“ ſagte ſie bedeutungsvoll. „Und was erwiderte Lammont?“ „Er ſagte, das ginge nicht. Er dürfe eine Ge⸗ fangene nur bei wichtigen Gründen beurlauben. Das ſei kein wichtiger Grund.“ „Und was ſagten Sie zu Lammont, als er Ihr Anſuchen ablehnen wollte?“ Sie zögerte einen Augenblick, dann bekannte ſie mit zu Boden gerichteten Augen:„Ich ſagte ihm, er ſolle es mit ſeinem Reglement nicht ſo genau nehmen. Es würde ja niemand etwas davon merken, wenn ich heimlich auf einige Stunden das Gefängnis verlaſſe.“ „Und was erwiderte er?“ „Er ſagte, er könne es nicht machen So gern er es auch gewähren würde.“ „Sie bekamen alſo keinen Urlaub“, ſtellte der Vorſitzende feſt.„Und nun erzählen Sie, was Arbeiter im weiteſten Sinn des Wortes liegt ein neues Heldentum. Zum erſtenmal in der Geſchichte eines Jahrtauſende alten Volles iſt Heldentum kein Vorrecht mehr, nicht was ausſchließlich einem Stand anhaftet. Die Wur⸗ zel des deutſchen Heroismus heißt heute nicht mehr Geburt, nicht mehr Erwerb, ſondern Mit⸗ ſchaffen, Anpacken. Nicht mehr ritterliches Spiel, nicht mehr einzelnes Emporkommen aus trüben Bodenſätzen in den Glanz einer herr⸗ ſchenden Kaſte heißt die Parole— ſondern: Ge⸗ meinſchaftlichleit der Arbeit auf jedem Feld, Verſöhnung, Liebe, Kampf. In dieſem Sinn iſt der neue deutſche Held nichts Einzelnes mehr, ſondern Allgemeines, nichts Anonymes, ſondern über Namen und Namenloſigkeit hin⸗ aus Gemeinſames, er iſt keine Spitze mehr, ſon⸗ dern eine umfaſſende Totalität, leine„Perſön⸗ lichleit“, ſondern eine Körperſchaft, kein Genie an Leiſtungskraft und Geiſtesſtärke, ſondern ein Volk, eine heilige Maſſe zuſammengehöri⸗ ger, ſchickſalsverbrüderter Individuen, die ſich gegenſeitig vor der Flamme der Nation aus⸗ löſchen; der heutige Held heißt micht allein Adolf Hitler, ſondern er hat auch keinen Na⸗ men und iſt ein unbelannter, irgendwo im letz⸗ ten Städtchen, im letzten Dorf tätiger SA⸗ Mann. Wir ſollten meinen, daß ſolche Anſätze zu neuem Heldentum nicht nur die Spaltung des Volles in Große und Kleine aufhebt, ſondern auch Keime zu morgiger Größe in ſich tragen, die ſelbſt, wenn eine ganze Welt zuſammenſtür⸗ zeln ſollte, nicht mehr verwiſcht, vergraben wer⸗ den können. ————— Weißt Du ſchon, daß die Reichsregierung die Eigenheimſiedlung tatkräftig unterſtützt? Sie fördert den Bau be⸗ ſcheidener Eigenheime, deren reine Baukoſten im allgemeinen 8000 Mark nicht überſteigen dürfen. Der Einbau einer zweiten Wohnung iſt zuläſſig. Es werden Reichsbaudarlehen bis zu 3000 Mark gewährt. Kinderreiche und Schwerbeſchädigte können außerdem Zuſatz⸗ darlehen erhalten. Vorausſetzung für die Dar⸗ lehensgewährung iſt der Nachweis eines Eigen⸗ kapitals in Höhe von mindeſtens 30 Prozent der Herſtellungskoſten. Die Darlehen werden als erſte oder zweite Hypothek eingetragen und ſind in jährlichen einprojentigen Tilgungsraten zurückzuzahlen. Die Vergebung der Darlehen erfolgt durch die Länder. Anträge ſind bei den Gemeindebehörden zu ſtellen. Feder, der über ein kleines Kapital verfügt, ſollte von dieſer Einrichtung Gebrauch machen und umgehend Antrag auf Gewährung eines Darlehens für eine Eigenheimſiedlung ſtellen. Wer baut, gibt zahlreichen arbeitsloſen Volks⸗ genoſſen Arbeit und Brot, vermindert alſo die Arbeitsloſigkeit und unterſtützt ſo das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung. Außerdem gewährt der Beſitz eines Eigenheims große Vorteile und Annehmlichkeiten. Ein Eignheim beſitzen heißt, ſein eigener Herr auf eigener Scholle ſein und ein geſundes, frohes Leben führen. ſich Ihrer Behauptung nach am fünften Fe⸗ bruar ereignete.“ Wieder irrte ihr Blick hilflos zu Iſenbeil hin. Dieſer trat an ihre Seite und legte ſeine Hand auf ihre Schulter, wie wenn er ihr von ſeiner Ruhe etwas übertragen wollte. „Erzählen Sie alles“, ermutigte er ſie.„Den⸗ ken Sie, Sie würden nur mit mir ſprechen.“ Es trat eine längere Pauſe ein. Auf Violas Wangen zeigten ſich hektiſche Flecke. Schuring ahnte ſofort, daß ſie ſich ſammeln wollte und ließ ihr Zeit. Als ſie dann zu ſprechen begann, heftete ſie ihren Blick hartnäckig auf die Kante 05 Richtertiſches. Ihre Stimme klang ver⸗ egen: „Es war der fünfte Februar, wie Sie richtig bemerkten. Ich war, offen geſtanden, deprimiert darüber, daß ich nicht die paar Stunden Straf⸗ unterbrechung zugebilligt bekommen hatte. Plötzlich, abends um ſieben Uhr—“ „Halt“, warf Schuring ein.„Woher wiſſen Sie, daß es abends ſieben Uhr war?“ Sie erhob den Blick, um dann die Pultkante erneut anzuſtarren:„Um ſechs Uhr dreißig Mi⸗ nuten war Eſſenszeit für die Gefangenen. Die Eſſenszeit dauerte etwa eine halbe Stunde. So gegen ſieben Uhr wurden dann die Eßgefäße geholt. Und kurz danach wurde das Licht aus⸗ gedreht, da die Gefangenen ſchon möglichſt früh ſchlafen ſollten.“ „Schön,“ ermunterte ſie Schuring,„und nun fahren Sie in Ihrem Bericht fort.“ „Es war kurz nach ſieben Uhr; ich wollte mich eben entkleiden, als ich einen Schlüſſel klirren hörte. Ich merkte, daß das Schloß an meiner Tür ſchnappte.“ Sie unterbrach ſich und ſtarrte, in Gedanken verſunken, vor ſich hin. Jeder Unbefangene mußte das Gefühl haben, daß ſie die wider⸗ wärtige Szene noch einmal erlebte. „Weiter!“ drängte Schuring. Sie ſchloß die Augen. Man ſah ihr an, daß ſie das Folgende nur unter heftigem Willens⸗ aufwand erzählen konnte: „Als ich aufſchaute, ſtand Regierungsrat Lammont vor mir. Ich war mehr erſtaunt als erſchrocken. Sie hier, Herr Regierungsrat?⸗ fragte ich„Was wollen Sie hier?“ Sie brach ab. „Und was antwortete er?“ fragte Schuring. „Er wolle mich....“ „Und dann?“ „Dann fiel er über mich her.“ Sie fing an zu ſchluchzen. Erſt langſam, ſtoß⸗ weiſe, dann immer raſcher, aber immer ver⸗ halten, bis die Tränen floſſen. Fortſetzung ſolgt a 5 Das Schu Pirmaſet 3 14 Tagen hat Schuhinduſtrie pergangenen 2 Beſtellung gege umſangreicher bevorzugt wir Hauptabnehmer ſex Schuhinduf ſeinen Arbeiter Beſtellungen gr ten Jahren in beitsloſigkeit ſt geht aufwärts! die man in S Schuhinduſtrie „Auf“ und„„N duſtriekreiſen. euch wiederum hiffer im Gefo werden nunmel Arbeitsamt ang iſt ein bedeuten len, das ſich g fabrik Fahr.⸗ »lang unter der ſchwer zu kämp Bedeutung erlo wieder ihren a NReben dieſen Rebenbetrieben chen günſtig en dentlich zu Neu⸗ itiionnageninduſtr Ein ſcharfer Echuhinduſtrie! Ungleichheit de ſetzen ſich die ſtriegebiete weg mehr iſt die 8 akut geworden. eingereiht, wäh orte wie Waldf und Thaleiſchwe der Klaſſe 3 an bie Fabriken, d ſind, bedeutend Pirmaſens mög einteilung war, induſtrie von J Umgebung niede große Zahl vor daß die Tariffre wird. 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Gerade hier mißt man den Beſtellungen große Bedeutung bei, da ſie in den letz⸗ ten Jahren infolge der außergewöhnlich ſtarken Ar⸗ beitsloſigkeit ſtark zuſammengeſchmolzen waren. Es geht aufwärts! Das iſt die allgemeine Feſtſtellung, die man in Schuhfachkreiſen hört. Und gerade die Schuhinduſtrie iſt ein ſeiner Gradmeſſer für das „Auf“ und„Nieder“ in den übrigen deutſchen In⸗ duſtriekreiſen. Das Anziehen des Schuhgeſchäftes hat euch wiederum eine Verminderung der Arbeitsloſen⸗ ziffer im Gefolge gehabt. Neben den Facharbeitern werden nunmehr auch wieder Hilfsarbeiter bei dem Urbeitsamt angefordert. Auch bei der Lederinduſtrie iſt ein bedeutendes Anziehen des Geſchäfts feſtzuſtel⸗ len, das ſich ganz beſonders günſtig bei der Leder⸗ fabrik Fahr.⸗G. auswirkt. Dieſes Werk, das jahre⸗ lang unter den ungünſtigen Wirtſchaftsverhältniſſen ſchwer zu kämpfen hatte, hat heute wieder ſeine alte Bedeutung erlantt und die Belegſchaft hat annähernd wieder ihren.in Beſtand erreicht. Neben dieſen hat ſich auch das Geſchäft bei den Rebenbetrieben zur Schuhinduſtrie in den letzten Wo⸗ chen günſtig entwickelt. Es iſt auch wieder verſchie⸗ dentlich zu Neueinſtellungen bei der Leiſten⸗ und Kar⸗ ſonnageninbuſtrie gekommen. ſtriegebiete wegen dieſer Frage auseinander. Ein ſcharfer Streit iſt in letzter Zeit zwiſchen der Schuhinduſtrie der Stadt und des Bezirks wegen der Ungleichheit der Tarife entbrannt, ſchon jahrelang ſetzen ſich die Fabrikantenvereine der beiden un⸗ mehr iſt die Frage der einheitlichen Tarifregelung akut geworden. Pirmaſens iſt in die Tarifklaſſe 1 eingereiht, während die übrigen großen Induſtrie⸗ orte wie Waldfiſchbach, Hauenſtein, Rodalben, Dahn ſund Thaleiſchweiler der Klaſſe 2 und ſogar teilweiſe der Klaſſe 3 angehören. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bie Fabriken, die den niederen Tariſklaſſen zugeteilt ſind, bedeutend billiger fabrizieren können als in Pirmaſens möglich iſt. Die Folge dieſer Tarifklaſſen⸗ einteilung war, daß ſchon ſeit Jahren die Schuh⸗ induſtrie von Pirmaſens abwandert und ſich in der Umgebung niederläßt, der Stadt Pirmaſens aber eine große Zahl von Arbeitsloſen überläßt. Man hofft, daß die Tariffrage ſchon in allernächſter Zeit geregelt wird. Der 10 000. DKW⸗Wagen verlauft „Die Auto⸗Union.⸗G. in Chemnitz und Zſchovau hat vor einigen Tagen das 10 000. DaW⸗Automobil ſeit Anfang d. J. verkauft. Im Vergleich zur glei⸗ chen Zeitſpanne 1932 hat ſich der Abſatz der Marke DäW um rund 250 Prozent geſteigert. Märkte Mannheimer Getreidegroßmartt vom 13. Nov. e, ſc 33175 Die in den letzten Tagen der vergangenen Woche hervorgetretene beſſere Kaufluſt bewirtte, daß auch die heutige Stimmung am Großmarkt für Brotgetreide eiwas freundlicher war. Die Preiſe, die für In⸗ landsweizen verlangt wurden, lagen etwa—10 Pig. über den Samstag⸗Preiſen. Die Offerten in Aus⸗ landsweizen lauten unverändert. Auch für Roggen zeigt ſich eine freundlichere Tendenz. Haſer und Gerſte hatten unveränderten Markt. Futtermittel lie⸗ gen gut behauptet bei unveränderten Preiſen. Frankfurter Produktenbörſe vom 13. November Weizen inl. 19.35; Roggen inl. 16.10—16.20; Brau⸗ gerſte 18.10—18.25; Hafer 13.75; Weizenmehl, Spezial Null, ſüdd. 28.75—29.25; dto. ohne Austauſch 27.25 his 28.25; Roggenmehl 60proz. 21.50—23.00; Weizen⸗ Heie 10.00—10.50: Roggenkleie.40—.50, alles per 100 Kilo; Sojaſchrot 14.85—15.10; Palmkuchen 14.60; Erdnußkuchen 16.40—16.65; Biertreber 16.50; Heu.00 Stroh drahtgepr..00—.25; Stroh geb..60—.00 RM. Tendenz: ruhig. Frannſurter Schlachtviehmartt vom 13, Rov. Auftrieb 1463 Rinder, davon 317 Ochſen, 94 Bullen, 577 Kühe, 450 Färſen; ſerner 391 Kälber, 141 Schafe, 3081 Schweine, vor Marktbeginn ausgeführt 235.,— Preiſe: Ochſen 28—31, 26—28, 20—25; Bullen 27—30, 23—26; Kühe 22—26, 18—21, 14—17, 10—13; Färſen 29—32, 26—28, 22—25; Kälber 34—38, 29—33, 24 20—23; Schaſe 24—27, 20—23; Schweine 50 43—53, 45—50. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, geräumt; Schafe ruhig, ge⸗ gzüumt; Schweine mittelmäßig, ausverlauſt. Börſen 4*. Börſenſtimmungsbild vom 13. Nov. dam Tendenz: freundlich. ſam oͤrſe ſtand heute unter dem Eindruck der Alnlerwältigenden Vertrauenskundgebung der ger in auch die Rückwirtungen anfangs mehr pfychoickiſch avaren. Die vorbörslichen feſten Kurſe wurden nicht erreicht, da die Kaufaufträge hinter den Erwartungen zurückblieben. Lebhafte Umſätze ent⸗ wickelten ſich aber wieder am Altbeſttzanleihemarkt, wo erneut eine Kursſteigerung um mehr als 1 Proz. eintrat. Schuldbuchforderungen waren mit 19½/ un⸗ pernäbert, nachdem ſie vorbörslich mit 90½ gehan⸗ delt wurden. Von Obligationen gewannen Krupp, bagegen ſetzten Vereinigte Stahl⸗Obligationen erneut 1% Proz. ſchwächer ein. Auch für Kaſſarenten waren wieder Kaufaufträge eingetroffen. Am Aktienmarkt beſtand unverändert Nachfrage nach Tariſwerten, an⸗ geregt durch eine Meldung über ſteigenden Elektrizi⸗ kätsabſatz bei der Deſſauer Gas. Letztere gewannen weitere 1½ Proz. Die übrigen Verſorgungswerte waren ½ bis 1 Proz. höher. Conti Gummi(minus 20) litten aus den bekannten Gründen unter Realiſa⸗ tionen der Spekulation. Auch für Schiffahrtswerte beſtand größ. Nachfrage, Hapag 10½ nach 9/, Lloyd 11½ nach 10/, anſcheinend für die bevorſtehende Wiederzulaſſung. Farben ſetzten unverändert ein. Elektrowerte waren behauptet. Für Linoleumaktien beſtand weiteres Intereſſe. Auch Braunkohlenaktien —1½ Prozent höher. Montanwerte war en gut be⸗ hauptet und im Verlauf allgemein freundlicher. Auch an den übrigen Märkten konnten ſich nach Beginn Heinere Steigerungen durchſetzen. Tagesgeld war unverändert mit 4½ zu haben. Am Walutenmarkt kam die Loslöſung des Pfundes vom Dollar heute in einer ſtärkeren Beſeſtigung des Pfun⸗ mals 1½ und Telt Sandblattverlauf aus dem badiſchen Zigarrengutgebiet Karlsruhe, 11. Nov. Die Geſchäftsführung des Deutſchen Tabakbauverbands, Sitz Karlsruhe, über⸗ gibt uns folgenden amtlichen Bericht: Der Landesverband badiſcher Tabakbauvereine hat am 10. November 1933 Käufer⸗ und Verkäuferſchaft zu einer Verkaufsſitzung des Sandblatts der Zigar⸗ rengutgebiete nach Karlsruhe eingeladen. Die Sitzung konnte ſich eines außerordentlichen ſtarken Beſuchs be⸗ ſonders von ſeiten der Käuferſchaft erfreuen. Beſon⸗ ders erfreulich war, daß die Klein⸗ und Mittel⸗ induſtrie recht ſtark vertreten war. Aber auch die Großabnehmer, wie Martin Brinkmann⸗Bremen, Jak. Mayer⸗Mannheim, Haus Nortag⸗Nordhauſen, Groß⸗ einkaufsgenoſſenſchaft Deutſcher Konſumvereine, Fa. Vogelſang⸗Bremen, F.& L. Hirſch⸗Mannheim, F. K. Marx⸗Bruchſal, W. Hornung⸗Friedrichsthal, M. E. Hornung⸗Friedrichsthal, Franz Geiger⸗ Oberweier, Krämer⸗Seelbach, Ringwald⸗Emmendingen, Kuhn⸗ Freiburg, Alfred Odenheimer⸗Emmendingen, Weil⸗ Graben, Rothhändle⸗Lahr, Oſterwald in Enger(Weſt⸗ falen), Conzifa⸗Karlsruhe, Zigarrenfabrik Rapp& Sohn⸗Untergrombach und andere waren auch als intereſſierte Käufer ſtark im Markt. Außerdem war zum erſten Mal die Firma Rohtabakvergärung Aktien⸗ geſellſchaft(Rohtag)⸗Karlsruhe als Käufer am Markt und nahm einen erheblichen Prozentſatz der ange⸗ botenen Sanbblätter auf. Der Abſatz war an ſich durchaus recht flott, wenn⸗ gleich ſich der Ablauf etwa ſtark in die Länge zog, da ſich wiederholt die Pflanzerſchaft nicht gleich zur Abgabe entſchließen konnte. Eine erhebende Unter⸗ brechung bildete die Uebertragung der großen Rede unſeres Führers aus Berlin⸗Siemensſtadt an die deutſche Arbeiterſchaft. Ergriffen lauſchten Bauer, Händler und Fabrikant den eindrucksvollen Worten Adolf Hitlers. Begeiſtert ſtimmten die Anweſen⸗ 1 a* als tauſend Mann, in das Horſt⸗Weſſel⸗ ed ein. Nach Abſchluß dieſer denkwürdigen Feierſtunde nahm dann die Einſchreibung wieder ihren Fortgang. Sämtliche aufgebotenen Vereine aus dem Hanauer⸗ land, Ried, Bühlertal, aus dem Neckar und dem des auf 5,14 gegen Kabel und 13,40 in Berlin zum Ausdruck. Der Dollar war unverändert 2,61. Weiterer Verlauf der Berliner Börſe Im Verlauf nachgebend. Im Verlauf waren Harpener noch 1/ höher. Auch Braunkohlenwerte lagen feſt. Eintracht plus 5 und Niederlauſttzer plus 3. In der zweiten Börſenſtunde ſtörte der Rückgang der Farbenaktie um/ Prozent. Anſcheinend im Zuſammenhang mit ausländiſchen Abgaben, die man auch in anderen internationalen Werten beobachten wollte. Reichsbank minus 2/, Siemens minus 2, Gesfürel minus 1. Von Tarif⸗ werten waren Bekula insgeſamt 15/ gebeſſert. Ver⸗ einigte Stahl notierten 30½/ bis 29½¼½(30½¼½). Aku⸗ mulatoren verloren 4½. Renten waren dagegen be⸗ feſtigt. Staatsanleihen gewannen ½ bis 1. Pfand⸗ briefe und Kommunalobligationen ½ bis ½ Prozent. Einzelne Liquidationspfandbriefe waren bis 1 Proz. höher. Vereinigte Stahlobligationen erholten ſich um %, Steuergutſcheine Gruppe 1 waren unverändert. Von Stadtanleihen ändert 3¼. Berliner Schluß⸗ und Nachbörſe Der Schluß war unerholt. Unter Druck lagen Reichs⸗ bank(minus 3½¼) und Deſſauer Gas 107½ bis 104. (105¼). Am Rentenmarkt warenAltbeſ. weiter geſragt. Nachbörslich hörte man Reichsbank 153/½, Gesfürel 72/, Belula 111/, Holzmann 54, Mannesmann 50, Neubeſitz 13½/, Altbeſitz 82/. Lloyd 10/, Farben 112½, AEG 16/½, Phönix 34½, Ver. Stahl 29, Gel⸗ ſenkirchen 43½, Schultheiß 86/, Otavi 10, Daimler 27, Chade 134/. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie ſolgt: 1934er 99% bis 100/, 1940er 91½¼ bis 92/, 1944er bis 1948er 892/ bis 90/. Frankfurter Mittagsbörſe vom 13. November Stimmung: Renten feſt. Die Börſe eröffnete zum Wochenbeginn mit einer feſten Tendenz am Rentenmarkt, während Aktien noch etwas vernachläſſigt ſind. Die Börſe ſteht in ihrer ge⸗ ſamten Konſtitution unter dem Eindruck der gewalti⸗ gen Volkskundgebung am Sonntag. Bevorzugt ſind Renten. Bankenkundſchaft und auch die Kuliſſe ſind mit zahlreichen Kaufaufträgen auf den Markt gekom⸗ men. Im Voßdergrund des Intereſſes ſtanden Alt⸗ beſttzanleihe, die erneut um 1¼ Proz. anziehen konn⸗ ten, baneben lagen auch ſpäte Schuldbuchforderungen %, Schutzgebietsanl. 0,1 Proz. freundlicher, Neubeſitz 13,45 nach 13,40. Goldpfandbrief und Kommunal⸗ obligationen waren ebenfalls ſtärter gefragt und bis 1 Proz. freundlicher. Beſonderes Intereſſe beſtand für Städte⸗Altbeſitz, die mit 72 nach 70 aus dem Markt genommen wurden. Am Aktienmarkt lagen Farben ſtärker vernachläſſigt und zu Beginn ½ Proz. ſchwächer, auch Scheideanſtalt 1 Proz. niedriger, während Rütgers ½, Deutſche Erdöl ½ Proz anzogen. Von Montanwerten waren die Werte der Stahlvereinsgruppe vernachläſſigt. Es verloren Ver. Stahlwerke /, Phönix und Gelſenkir⸗ chen je /, daneben Rheinſtahl 1, Mannesmann ½ Prozent ſchwächer. Freundlicher lagen Buderus, Har⸗ pener und Rhein. Braunk. um je ½, Klöckner um ½ Proz. Am Elektromarkt waren die Kurſe durchweg höher, ſo lagen Licht u. Kraft 1½, Bekula 1/, Lech⸗ werke ½, AEG. ½ gebeſſert, gut behauptet waren Schuckert und Gesfürel, auch Lahmeyer, während Sie⸗ ewannen Verkehrsanleihe noch⸗ er 2½, Privatdiskont unver⸗ Bruhrain wurden zu zufriedenſtellenden Preiſen ab⸗ geſetzt. Nur ein Poſten des Tabakbauvereins Alten⸗ rhein, Gruppe 1, konnte keine Käufer finden, obwohl die übrigen 10 Vereine zur Zufriedenheit mit 70 bis 72. Mk. verkauft werden konnten. Die Preiſe lagen im großen Durchſchnitt bei 69 Mk. je 50 Kilogramm Sandblatt. Den höchſten Preis erreichten die Ge⸗ meinden Dundenheim mit 77.05 RM. Das zum Ver⸗ kauf angebotene Material vor allen Dingen aus Süd⸗ baden war für Induſtrie und Handel auch durchaus begehrens wert, da es ſich vorwiegend um ein blatt⸗ liches, gut brennbares Material handelte. Die Pflan⸗ zer werden auch bemüht ſein, die Ware in kaufmanns⸗ gutem Zuſtand zur Waage zu bringen. Sehr gute Preiſe erzielten auch die Vereine von Ichenheim (74 bis 75 RM.), ferner Altenheim, Kürzell, Otten⸗ heim, Heſſelhurſt, Hohenhurſt, Willſtädt, Sand und Bodersweier. Bedauerlich war nur die Tatſache, daß das Material verſchiedener anderer anerkannten Spit⸗ zengemeinden durch Hagel in ſeinem Wert gelitten hatte. So z. B. Helmlingen, Eckartsweier, Gamshurſt und Scherzheim. Käuferſchaft und Pflanzerſchaft können mit dem Ab⸗ lauf dieſer Einſchreibung vollauf zufrieden ſein. In denjenigen Gemeinden, wo die Verkaufspreiſe unter 60.— RM. je Zentner ſanken, iſt der Rückgang da⸗ durch zu erklären, daß das angebotene Material kein in fabrikationstechniſchem Sinne gelegenes Sandblatt, ſondern ein Gemiſch von Sandblatt und eingefädelten Sandkrumpen geweſen iſt. Dies dürfte im nächſten Jahr durch die angeſtrengte Förderungstätigkeit der Bad. Bauernkammer und des Landesverbandes Babd. Tabakbauvereine behoben ſein. Auch handelte es ſich dabei meiſt um Freibaugemeinden, die ſich bis jetzt noch nicht zu einer ſtraffen zielbewußten Organiſation zuſammenſchließen konnten. Auch die Gemeinden, deren Material Schneidgutcharakter aufwies, mußten mit Preiſen unter 60.— Mk. vorlieb nehmen, da das Verkaufsgeſchäft für Schneidgutſandblatt ſo gut wie beendet iſt. Trotzdem war der Ablauf der Einſchrei⸗ bung für die Pflanzerſchaft durchaus zufriedenſtellend. mens 1 Proz. verloren. Von den Nebenmärkten hat⸗ ten Kali⸗Aktien lebhaftes Geſchäft. Aſchersleben und Weſteregeln je 1, Salzdetfurth 2 Proz. höher. Auch Transprotwerte in beſcheidenem Maße gefragt, Hapag ½, Lloyd /, AG für Verkehrsweſen /, Reichsbahn VA. ½ Proz. feſter. Zellſtoff⸗ und Kunſtſeideaktien wenig verändert, Waldhof 4, Bemberg 1½, AKu. % Proz. gebeſſert. Im einzelnen waren Reichsbank⸗ anteile um ½, Conti Gummi wahrſcheinlich auf eine Zufallsorder 4 Proz. gedrückt, andererſeits konnten Löwenbrauerei München 3, Junghans%, Holzmann 3 Proz. anziehen, Metallgeſellſchaft und Daimler⸗ Benz gut behauptet. Im weiteren Verlauf war die Stimmung auf allen Mäürkten weiterhin zuverſichtlich. Renten konnten bei größerem Geſchäft noch kleine Kurserhöhungen ver⸗ zeichnen, am Aktienmarkt trat für Montanwerte etwas Intereſſe auf. Die Anfangsverluſte konnten hier z. T. wieder ausgeglichen werden.— Tagesgeld 3 Proz. Mannheimer Effektenbörſe Tendenz: freundlich 7875 Mannhelm, 13. Nov. Das Reſutftat ber Volks⸗ abſtimmung und der Reichstagswahl wurde an der Börſe freudig begrüßt und als eine weſentliche Stütze der geſamten Regierungspolitik bewertet. Die Ten⸗ denz war daher auf der ganzen Linie freundlich. Am Aktienmarkt waren die Kurſe wenig verändert, Farben notierten 113¼ Prozent, etwas feſter lagen Bremen⸗ Beſigheim, Eichbaum⸗Werger und Kali Wegeregeln. Von Bankakten waren Hypotheken eher gefragt, Ver⸗ ſicherungswerte blieben unverändert. Der Rentenmarkt lag durchweg freundlich, wobei Altbeſitz die Führung hatte und einen Kurs von 82¼½ erreichen konnte. Hö⸗ her notierten 6proz. Bad. Staat und verſchiedene Kommunalwerte. Golbpfandbriefe blieben gut be⸗ hauptet. Deutſche Reichsanleihe von 29: 99, Altbeſitz 82½, Neubeſitz 13,40, Bad. Staat von 27: 90, Baden⸗Baden Stadt 75, Heidelberg Stadt 76, Ludwigshafen Stadt 80, Mannh. Anleihe⸗Ausl. 72, Mannh. Gold⸗Anl. 80, Bad. Komm. u. Landesbank⸗Pfandbr. 86, Pfärziſche Hypotheken⸗Pfandbriefe 91/½, Rheiniſche Hypotheken⸗ Pfandbriefe 88½, Herrenmühle 68, NSu 69, Farben⸗ bonds 107, Großkraft Mannheim 84½, Bremen⸗Beſig⸗ heim 73, Brown⸗Boveri 12¼, Cement Heidelberg ge⸗ ſtrichen, Daimler⸗Benz 27½, Deutſche Linoleum 41, Durlacher Hof 50, Eichbaum⸗Werger 55, Enzinger 68, IG. Farben 113½, Großtr. Mannheim Vorzug 106, Haid u. Neu 10, Kleinlein 50, Knorr 175, Konſerven Braun 40, Ludwigshafener Aktienbrauerei 76, Lud⸗ wigshafener Walzmühle 65, Piälziſche Mühlenwerke 75, Pfälz. Preßheſe 100, Rheinelektra 80, dto. Vorzug 86, Salzwerk Heilbronn 186, Schwartz⸗Storchen 75, Seil⸗Wolff 18, Sinner 62, Sſtdd. Zucker 162, Verein deutſcher Oele 82, Weſteregeln 108, Waldhof 32, Bad. Bank 115, Commerzbank 38½, DD⸗Bank 40½, Pfälz. Hypothekenbank 68¼½, Rheiniſche Hypothekenbank 99, Badiſche AG für Rheinſchiffahrt 50, Badiſche Aſſe⸗ curanz 30, Mannheimer Verſicherung 20, Württemb. Verſicherung 36. Berliner Metall⸗Rotierungen Berlin, 13. Nov. Preiſe für 100 Kilogr. in RM. (Freiverkehr): Elektrolyttupfer(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 47.75; Rafſinade⸗ kupfer, loeo 45—46; Standardkupfer, loco 40—40.50; Standard⸗Blei per Nov. 15.50—16.25; Original⸗Hüt⸗ Frankfurter Mittagsbörſe vom 13. November 1933 6 Dtſch. Reichs⸗ eichsbank.. 154,00 Gritzner.. 15,621 Gelſenkirchen... 44,50 S 1037 0 90, 00 zihein. Hyp. Bank 99,67] Grün Bilſinger.— arpener..„ 136,75 7% Heidog. Siadt 15,50 Havag.—,[Haid 4 Reu“... 19,/99] Fife Bergoau... 128,25 3— 30 98h. 26 3408 Bra B3 3 23 S* 3 43 310 5 A— % Mannheim rauer. Henninger och⸗Ti 40—— 6% Mannheim 27 31,00] Löwenbr uMilich.—*= Lpie—1——* evim: 123 92 kr. m. Kohle— k, u. Bg. Zweibr. unghans. G. nerwerke 4 955 Möm Si Kotzle 12,25 5 forzyh. 44,50 leig⸗Schanzi.„„ 43,50] Mannesmannröhr 419.87 Grkr. Mhm. abg. 31,50 Schöfferb. Binding 145,50 K. H. Knorr... 175,00 Sberbedarf.. 5,25 Dt. Kom. Sam. 1—[Schwartzſtorchen„ 75,00] Konſerv. Braun.„„IPhönix Bergbau 34,75 Fref. 905• Tiqu..— fEichb.⸗Werger., 35,25 Lahmeyer& Co.. 195,90 Rhein. Brannkobl. 166,25 Heſſ. Ld. Hyv. 2. 19,32 Aug. El. Geſ... 13,50 Ludwigeb Walzm. 35,0] Abein Stahl 7¹, 8⸗⁵ W5 1539512— 87,7 Bad. Maſchinen„ 115,00] Metal e—— Salzw Heilbronn— 7% do. 11—12 37,9] Bremen⸗Befigheim„„Abeinele* A., 36,50 Verx. Stahlw.... 29,50 573 5 101 8 1— Weaidenz 23.0 Ahein⸗Mafn Don. 14775 Frankona 1n0 27⁰. o. U. 0 emen eide 0 7 3 0 7„ oο 5 0 i 3— Feim 2 50 36,25 Keie* 3 Mannh. Verſ. 20,00 ein.—— daimler⸗Benz. nellpr. Frankth.„* do. Aeihe 35 f. Erdör. Fo La ürnög. 34,15] Steuergutſcheine: do, Kommunale 4—, Fi.Gold⸗u. Silöſch. 178,75] Feilind. Wolff.„„ Durchſchnitt.... 8,62 5½% do. Liqu.. 90,60 Di. Linoleum„ 40, temens 4 W e 17,75 Föllak. 1934... 100,00 Bab nk„.„ 115,00 Licht u. Kraft.. 35,00 Zucker, ſüddiſch.— Bay.Hyp. u..⸗Br. 64,25 Enzinger⸗Union„ 6,)0 Thür. Lfg, Gas.— 1938s8. 36,25 Com.⸗ U. Priv.⸗B 35,50 ſinger Maſch.. 20,00] Vex. Di. e Di. Discontogef.. 10,50&,&bemie vöné 150,25 Zellſtoff Afchafſwa. 21,0„1938.„„„„„ 7725 Dresdner Bank. 4* G. Farben 113,00 Zeuſtoff Waldboſf. 31,50 Ablöſ.⸗Anl. Alibef.— rf Höp. Banr 56,00 30. Farb eonds 105,00 Aieler. n fälz. Hop. Bank— lGoldſchmidt, Tö., 12,00 Eſchweiler..—(Berlin) Montag, 13. November 1988 iritsciaſis-Numdscſian ten⸗Rohzink ab Nordd. Stationen 20.50—21.25; Orign Hütten⸗Aluminium 98—99 Proz., in Blöcken 160; des⸗ gleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäuferswahl(in„ per engl. To.) 308; Reinnickel, 98—99 Proz. 330; Anti⸗ mon⸗Regulus 39—41; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilogr. 36.50—39.50 RM. Magdeburger Juckernokierungen Magdeburg. den 13. November 1933 Brieſ Geld Bezahlt lanuar.„.20.90—— Februit.30 4 00—— Märzsee.40.20 April οοοοοοοοοοοοοοο——— Ma.60.40 83 ün—— At August„οοοοοοοοoοοο.90.70 rn Septem ber 0 οοοοοο οοoο 83382 Oktober„οοοοoοο n November.10 3 80— Dezember.10.90— Amlliche Preisfeſtſehung (Reichsmark bes 100 Ks) Berlin, den 13. November 1933 KurrEn arEt alun leicht beiestigt abgeschwucht still Bez. Briel[Oeldl Bez. Brier Geid Bes. driet deld lanuar— 41½ 41— 16½ 1ů0— 24 20 Februarf— 41½ 41½— 16½ 15/%— 214 2,½ Marz— 41%½ 41½16 16%½ 1%— 21% 203/ Aprü— 42 41½— 16½ 18/½— 22½21“ Mai— 42¼½ 41%— 16½ 16— 2½ 21½ zunmn— 42% 42— 16% 16— 2% 71 Juli— 43½42¼%— 16% 16½— 22% 21¼½ August 43½ 43½ 43— 17/%16½%— 23./22 Sepi.— 43/½ 43½— 17) 16]— 23½ 22½ Gr.— 44/4%— Eſie—%½ 22½ Nov. 40% 40%%%½%— 16¼½ 15¼&— 20½ 20 den—41—116%½ 15%½/—21 20 Berliner Depiſenkurſe Berlin, den 13. November 1933 Geld Briet Oeld Brlet Buen. Altesſ 0O.963 Hageſhallen 22.07 22.11 Kanada.617.623/ Jugoslavienf.295.805 lapan.792.794 Kowno 41.66 41.74 Kairo 13.81 13.85[Kopenhag. 59.94½ 60 06 lstanbul 1977.981 Lissabon 12.57 12.69 London 13.48 13.47[Oslo 67.53 67,.67 Newyork 4.617.623/ Paris 16.40 16.44 Rio do Jan..24.226/ Prag 1242 12.44 Uruguay.399.40lf lsland 60.69 60.81 AmsierdamſI69. 18 169 b4 Sch J77.02 77.18 Athen.306/.400 Schweiz 81.17 81.33 Brüssel. 58.44 58.56 Solia.047.053 Bukatest.488.492/ Spanien 34.72 34.78 Budapest—— IStockholm ſ69.33 69.47 Danle sng orzef Ann Kes 1305 78.52 Helsingforsl.930.95 I Wien 48.05 48.15 Amtl. Berliner Termin-Produkte vom 13. November 190ã Erz rele Hand eln Welzes Derember. 1700—— 0 Januar 181,00— Februar. 183,00— Roggen Dezember. 143,00—— Januar 145,00— Februar. 150,00— Hater Dezember.— 140,75 Rest gestrichen Bremer Baumwoll- Terminnotilerungen vom 13. November 1939 Geid Briel Dezember„„„ 10, 70 9,18 Januar e ο— 10,97 5 0,9ʃ Mat„ in e 11,06 10 Mai i 11,24 1 Juli„ O O O 0 11,24 11. Oktober,„„„„ 11,54 11., Tendenz: leleht befestigt Niehtgenannie Oruppen sind gesitichan Amtliche Berliner Kartolfelnotierungen vom 13. November 1933 Erzeugerprelse in Reichsmatk je Zentnet waggontrel al mürkische Station Weiße Kartoffein-„„„„„1,80—1,9 rote Kato ien.„„„„ 1,35—1,65 Odenwilder, blaue.— autzer Nietenkattofieln 1,50—1, 70 uducttiekatoflein. n je Stärheprozent frel Fabti 9,00 big Fabrlkkartolleln 8,50 big. Ab 16. 1 5 Sonsiige—1,50 Fülr das Winterhilfswerz werden lalgencke Erze ſeerprelse bes rote und weitze 133,00—140,00; geibe 150,00—155,00 Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chei vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: 2 elm Kattermann; für Wirtſchaftsrundſchau: Wilhe atzel; für Badiſche u. Kommunalpolitik Karl Goe Waa, fi Fie ; für Sport: Ma; für Anzeigen: Ar Echmid, ſämifich ſi Mannbefnt 10 Berliner Schriftleitung; Hans Graf Reiſchach, Berlin SwW 61. Blücherſtraße 15 Wer Nachdruck ſämtlicher Originalberichte nur mit Quellen⸗ angabe Hakenkreuzbanner⸗Verlag G. m b H. Verlagsleiter: Kurt Schönwitz. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Beitn. Sbrechtunden ver, Achriflfetung: taglichTe (außer Samstag und Sonntagy. * len — un Sprechſtunden der Verlagsleitung: 10.30—12 Uuhr Zahrgang 3. Nr. 303. Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 13. November 0 ———— die maschine dòàs neuzeitliche System wirtschòftlicher Büro- aͤtbeit in behordlichen ver/ aſtungen, privòt- v/irtschoftlichen Betrieben, in Vereinen und Averbänden. Individuelle Vorschlöge und Drucłschrift unverbindlich. ADREMA Noschinenbàuges. Berlin N S7 Alt Moabit 62-63 m. b. H. Briefordner Schnellhefter 150¹1% K 4 2122— für Siedlungen u. en Billiges Licht endhãuser erhalten Sie mit der klein. Spirituslampe ꝛzu RM..—, Petroleumlampen u. Ersatzteile kaufen Sie ebenfalls preiswert bei (Kicmer, Kammererd bie., RI.15/16 Papierfahnen Lampions nationale diverſe Dekorationen. 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