ber 1933 ———— h heute rgen! EI III DEN an l KcAA En IIEMazuen IITenBAn Smakf ES SALT! wocri ags der m Froltag +55 at Zutritt 3 ügeltrans ſachmän- g mit ge- Löõbelauto nheim . 33307 ———— 2 k den free g gar. Drog. 6, 7a eker 4125K n ner 1933 A Nr. 4 i ück von Menasci remer ꝛater nger eloff n Prolog ncavallo nn emer .15 Uhr eiken rtling erger 19.30 Ube 9305K „ nhelmer- strobe 48 raguls kreuzvanner⸗ nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Verlag und Schriftleitung: Mannheim, K 3, 14/15. Fernruf: 204 86 exſcheint 12mal wöchentlich und koſtet mo ei Träge zuzüglich(.“) RWe., bei Poftbeſtellung zuzüglich.72 RM Eimzelpreis 10 Pfg. Ve tellungen 314 71. Das„Haken⸗ „ b rzuſtellung natlich.20 RM. ſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch A böhere Gewalt) verhindert. beſteht kem Anfpruch auf Entſch digung. Regelmätzig erſche nende— 3. Jahrgang— Nr. 307 eilagen aus allen Wiſſensgebieten.— 11 1 i AEuo-AusdasE Anzei holung Rabatt nach aufliegendem Tar 63 Die logeſpaltene Millimeterzeile 15 P Textteil 50 Pfg. Für kleine Anzeigen: Die 10geſpaltene Millimeterzeile 10 Mifr fa. Die ageſpaltene Minimeterzeule um ig. Bei Wieder⸗ + if.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: f 18 Uhr, für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme; Mannheim, R 3, 14/15, und — am Strohmarkt. Fernrüf 204 86 u. 314 igshafen 4960. Verlaasort Mannheim licher Gerichtsſtand: Mannheim— Poſt —.—4 Das Beriee—+ Mittwoch, 1 5. November 1933 P 12 21. Zablunas- u. Erfüllunasort: Männbeim. Ausſchlies⸗ e. Goebbels entwickelt die Grundſätze kulturellen Schaffens— Die Revolution in der Kultur— Die Aufgaben der Reichskulturinſtitutionen Berlin, 15. Nov. Der große Saal der Berliner Philharmonie iſt feſtlich ge⸗ ſchmückt. Auf gelbem Hintergrund hängen beflaggte Tannengewinde an der Stirnwand herunter, die Mitte ziert ein herbſtlaubum⸗ ranktes rotes Fahnentuch, deſſen weißer Kreis mit dem Hakenkreuz gleichſalls ein Herbſttranz ziert. Blumen und Guirlanden überall. Zahl⸗ reich ſind die Gäſte erſch'enen, ſo das ge⸗ famte Reichskabinett. Vizekanzler von Papen, Miniſter Goebbels und Gö⸗ ring, Frick, Seldte, Schmidt, Elz⸗ Rübenach, Gürtner, die Staatsſekretäre Funk, Meißner, Lammers ſowie die Staatsſekretäre der übrigen Reichsminiſterien, Admiral Dr. hc. Raeder, Prinz Auguſt Wilkelm, der Kommandant von Berlin, Gene⸗ ral Schaumburg, der Reichsbiſchof Mül⸗ ler, Biſchof Karow Berlin, der Reichsſtatt⸗ halter von Heſſen, Kultusminiſter Ru ſt, ſowie die Kultusminiſter der übrigen Länder, von der oberſten SA⸗Führung Major Schreyer, die Gauleiter Streicher⸗Nürnberg, Koch⸗ Königskerg, der ſtellvertretende Gauleiter von XKerin, Görlitzer, der Reichspreſſechef der NSDaApP, Dietrich, alle Vertreter der Län⸗ derregierungen beim Reich, nahmhafte Vertre⸗ ter der Wirtſchaft, von der Kunſt, Richard Strauß, Karl Friedrich Blunk, Werner Kraus, Käthe Dorſch, Kraußneck, Paul Wegener, Heinrich George, Her⸗ mann Stehr, Pfitzner, Johſt, Bäu⸗ melburg, Hans Grimm. Ferner ſämtliche Rektoren der Berliner Hochſchulen. Auch das diplomatiſche Korps war äußerſt zahl⸗ reich vertreten. So ſah man den amerikani⸗ ſchem Botſchafter und Frau, den italieniſchen Botſchafſter und Frau, den ſowjetruſſiſchen und den türkiſchen Botſchafter, die Geſandten von Norwegen, Eſtland, Schweden, Südfla⸗ wien, Bolivien, Haiti, Bulgarien, Belgien, der Treuegelöbnis der Bühnengenoſſenſchatt am Grabe Horjt Weſjels Aus Anlaß der heutigen Verkündung des neuen Kulturkammer⸗Geſetzes legte der Präſi⸗ dent der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehö⸗ riger, Miniſter'alrat Otto Laubinger, am Grabe Tſchechoſlowatei, Argentinien, Lettland, der Schweiz, Oeſterreich, Ungarn, Irland, Finland, Polen, Uruguay, Venezuela, Afghaniſtan, Dä⸗ nemark, Litauen, Portugal, China, Rumänien. Fanfarenrufe kündigten den Führer an, der geleitet von Reichsminiſter Goebbels und Staatsſekretär Funk den Saal betrat. Von allen Anweſenden durch Erheben von den Plätzen und durch den deutſchen Gruß geehrt. Unter der hervorragenden Stabführung von Wilhelm Furtwängler ſpielte einleitend das Berliner Philharmoniſche Or⸗ cheſter die Ouvertüre zu„Egmont“. Fried⸗ rich Kaysler ſprach dann die Worte Schil⸗ lers„Ueber das Erhabene“. Reicher Beifall dankte Schlußnus für ſein Lied„An die Muſik“ und beſonders für Hugo Wolffs „Heimweh“. Nach einem feierlichen Präludium von Richard Strauß, das der Komponiſt ſelbſt dirigierte, ergriff dann Reichsminiſter Dr. Goebbels zu ſeiner Rede das Wort. Mein Führer! Meine Damen und Herren! Die Revolution, die wir gemacht haben, iſt eine totale. Sie hat alle Gebiete des öffentlichen Lebens erfaßt und von Grund auf umgeſtaltet. Sie hat die Beziehungen der Men⸗ ſchen untereinander, die Beziehungen der Men⸗ ſchen zum Staat und zu den Fragen des Da⸗ ſeins vollkommen geändert und neu ge⸗ formt. Es war in der Tat der Durchhruch einer jungen Weltanſchauung, die 14 Jahre lang in der Oppoſition um die Macht gekämpft hatte, um dann unter ihrer Zuhilfenahme dem deutſchen Volke ein neues Staatsgefühl zu ge⸗ ben. Das, was ſich ſeit dem 30. Januar dieſes Jahres abgeſpielt hat, iſt nur der ſichtbare Aus⸗ druck dieſes revolutionären Prozeſſes. Hier aber hat die Revolution an ſich nicht begon⸗ nen. Sie iſt damit nur zu Ende geführt wor⸗ den. Es handelte ſich um den Daſeins⸗ kampfeines Volkes, das nach ſeinen al⸗ ungen ſonſt reif geweſen wäre für den Zu⸗ ſammenbruch. Revolutionen haben ihre eigene Geſetz⸗ lichkeit und auchihre eigene Dynamik. Wenn ſie eine beſtimmte Phaſe ihrer Entwick⸗ Macht der Menſchen und gehorchen nur noch daß ſie auf das Ganze geht und keine Hom⸗ promiſſe kennt. Entweder hat ſie die Ab⸗ Es gibt Revolutionen von oben und es gibt Revolutionen von unten. Die von oben ſind meiſtens nur von kurzer Lebensdauer; denn es iſt ſchwer, wenn nicht unmöglich, von oben her einem Volke eine neue Geſetzlichkeit „Die deutſche Kultur vor neuem Anfang⸗ ten Lebensformen und überwundenen Anſchau⸗ jaht, ihren Rhythmus in ſich aufnimmt, ihre lung überſchritten haben, entziehen ſie ſich derleidenſchaftlichem Bemühen zuſtrebt. Sie wird dem Geſetz, nach dem ſie angetreten ſind. reicht iſt; und iſt es erreicht, dann muß ſie eifer⸗ Es liegt im Weſen jeder echten Revolution, ſüchtig darüber wachen, daß es ausgebaut ſicht, bis zum letzten Ziele durchzuſtoßen, dann]wendig; und zwar werden ſie immer dann kom⸗ wird ſie von Dauer und Beſtand ſein, oder men, wenn die normale Entwicklungsfähigkeit aber ſie begnügt ſich mit halben Erfolgen, dann eines Volke⸗ infolge der Erſtarrung ihres wäre es beſſer, ſie würde überhaupt nicht ge⸗ organiſchen Lebens ſo verkruſtet und verknor⸗ macht. pelt iſt, daß damit eine ernſthafte Bedrohung des geſunden Volksdaſeins eintrifft. und zu Ende geführt. Das Volk ſelbſt iſt nicht nur Geſtalter der Revolution, ſondern auch der ihr innewohnenden Geſetzlichkcit. Revolutionen beſchränken ſich niemals auf das rein politiſche Gebiet; ſie greifen von da über auf alle anderen Bezirke menſch⸗ lichen Zuſammenlebens. Wirt⸗ ſchaft und Kultur, Wiſſenſchaft und Kunſt bleiben davon nicht verſchont. Es iſt „Politik“ in einem höheren Sinne, als wir ihn gemeinhin verſtehen. Darauf läßt ſich keines⸗ wegs das Wort anwenden, daß ſie den Charak⸗ ter verderbe. Gerade der ſchöpferiſche Menſch wird direkt in den Strudel des revolutionären Geſchehens mit hineingezogen. Nur dann iſt er ſeiner Zeit und ihren Aufgaben gewachſen, wenn er ſich nicht damit begnügt, die Revolution paſſiv an ſich voibeigehen zu laſſen, ſondern vielmehr, wenn er aktiv in ſie eingreift, ſie bewußt be⸗ Zielſetzung zu der ſeinen macht. Kurz und gut, wenn er nicht in ihrer Nachhut, ſondern in ihrer Vorhut mitmarſchiert. Jede Revolution hat ihre Tendenz; ſie hat ein Ziel, das ſie verficht und dem ſie mit nicht Ruhe geben können, bis dieſes Ziel er⸗ und geſichert wird. Revolutionen ſind im Leben der Völker not⸗ Revolutionen haben deshalb auch ihre ſitt⸗ liche Berechtigung; ſie vollziehen ſich nach einer höheren Moral, als ſie legalen Vor⸗ güngen innewohnt. aufzuzwingen. Revolutionen von unten tragen dieſe Ge⸗ ſetzlichkeit ſchon in ſich. Sie werden vom Volke gewollt, getragen und durchgeſetzt Der Sinn unſerer Revolution, die wir ge⸗ macht haben, iſt die Volkwerdung der deutſchen Nation. Dieſe Volkwerdung war 2000 Jahre lang die Sehnſucht aller guten Deutſchen. Man hatte ſie auf geſetzmäßige Weiſe, ich weiß nicht wie oft verſucht; jeder dieſer Verſuche war fehlgeſchlagen. Erſt in dieſem heißen Aus⸗ bruch der nationalen Leidenſchaften unſeres Horſt Weſſels einen Kranz nieder. Volkes wurde ſie möglich. Was von oben nicht Es verdient dabei kaum eine Beachtung, ob ſie von gelegentlichen Exzeſſen begleitet ſind. Man kann ein Kind nicht nach den Kinderkrank⸗ heiten beurteilen, und man darf ein Licht nicht Der Sinn unſerer Revolution ſich in einer einzigartigen Demonſtration ſeines ausblaſen, um den Schatten zu beſeitigen. gekonnt und meiſtenteils nicht gewollt wurde, das haben wir von unten praktiſch durchgeführt! Das deutſche Volk, einſt das zerriſſenſte der Welt, durch Parteien und Mei⸗ nungen faſt atomiſiert, in ſeine Beſtandteile aufgelöſt und damit zur weltpolitiſchen Ohn⸗ macht verurteilt, ſeit 1918 ohne Waffen, und was ſchlimmer noch war, ohne Willen, ſich unter den anderen Völkern zu behaupten, erhob Arthur Henderſon Wie aus Genf gemeldet wird, ſoll Arthur Henderſon die Abſicht haben, ſich von ſeinem Poſten als Vorſitzender der Abrüſtungskonferenz zurückziehen, da er mit der Entwicklung der Abrüſtungsfrage nicht einverſtanden ſei eine Einigung, die bis dahin nur von wenigen ſtarkgläubigen Menſchen für möglich gehalten wurde. 105 Wir können heute die hiſtoriſche Tragweite dieſes Volkwerdungsprozeſſes überhaupt noch nicht überblicken. Wir ſelbſt, die wir ihn vor⸗ bereitet haben, ſtehen vor ihm in ſtaunender Bewunderung, ohne uns ſeiner Größe und ſeiner in die Zukunft hineinwirkenden Bedeut⸗ ſamkeit überhaupt bewußt zu ſein. Das Syſtem, das wir niederwarfen, fand im Liberalismus ſeine treffendſte Charak⸗ teriſierung. Wenn der Liberalismus vom Individuum aus⸗ ging und den Einzelmenſchen in das Zentrum aller Dinge ſtellte, ſo haben wir Individuum durch Volk und Einzelmenſch durch Gemein⸗ Große Mehrheit für die Regierung Sarraul Solidarität in der franzöſiſchen Kammer Paris, 15. Nov. Unter dem Eindruck ber deutſchen 40 Miſlionen Ja⸗Stimmen hat ſich die Kammer zu einer außerordentlichen Solidarität aufgeſchwungen. Ueber die von den Radilal⸗ ſozialiſten eingebrachte Entſchließung wurde auf Antrag von Flandin in zwei Teilen abgeſtimit. Der erſte Teil der Entſchließung his einſchließ⸗ lich der Erklürung über die Aufrechterhaltung und Erweiterung der Freundſchaften Frank⸗ reichs erhielt 545 gegen 11 Stimmen, der zweite Teil von der Zuſtimmung zu den Erklürungen der Regierung an bis zum Schluß wurde mit 395 gegen 194 Stimmen angenommen. Die darauffolgende Abſtimmung über die ganze Entſchließung, zu der die Regierung die Vertrauensfrage geſtellt hatte, ergab 394 gegen 144 Stimmen(etwa 70 Enthaltungen). Die außenpolitiſche Ausſprache ſchlieſſt ſomit mit einem Erfolg der Regierung. Es nationalen Kraftgefühles und vollzog damit bleibt nunmehr abzuwarten, wie ſie das Pro⸗ blem des Haushaltsausgleichs löſen wird. „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 15. November 1933 Jahrgang 3. Nr. 307. Seite 2 ſchaft erſetzt. Freilich mußte dabei die Frei⸗ heit des Individuums inſoweit eingegrenzt werden, als ſie ſich mit der Freiheit der Nation ſtieß und im Widerſpruch befand. Das iſt keine Einengung des. Freiheitsbegriffes an ſich. Die Grenzen des individuellen Frei⸗ heitsbegriffes liegen an den Grenzen des völ⸗ kiſchen Freiheitsbegriffes. Kein Einzelmenſch, er mag hoch oder niedrig ſtehen, kann das Recht beſitzen, von ſeiner Freiheit Gebrauch zu machen auf Koſten des nationalen Freiheitsbegriffes. ZJe freier ein Voll iſt, deſto freier lönnen ſich ſeine Glieder bewegen. Je eingeengter aber ſeine nationale Daſeinsgrundlage, umſo illuſoriſcher eine vermeintliche Freiheit, die ſeine Kinder genießen. Das gilt auch für den ſchaffenden Künſtler. Die Kunſt iſt lein abſoluter Begriff; ſie gewinnt erſt Leben im Leben des Volles. Das war vielleicht das ſchlimmſte Vergehen der künſtleriſch ſchaffenden Menſchen der vergange⸗ nen Epoche, daß ſie nicht mehr in orga⸗ niſcher Beziehung zum Volke ſelbſt ſtan⸗ den und damit die Wurzel verloren, die ihnen täglich neue Nahrung zuführte. Der Künſtler trennte ſich vom Volk; er gab dabei die Quelle ſeiner Fruchtbarkeit auf. Von hier ab ſetzt die lebenbedrohende Kriſe der kulturſchaffenden Menſchen in Deutſchland ein. Kultur iſt höch⸗ ſter Ausdruck der ſchöpferiſchen Kräfte eines — Der Künſtler iſt ihr begnadeter Sinn⸗ geber. Verliert der künſtleriſche Menſch einmal den feſten Boden des Volkstumes, auf dem er mit harten, markigen Knochen ſtehen muß, um den Stürmen des Lebens gewachſen zu ſein, dann iſt er damit den Anfeindungen der Ziviliſation preisgegeben, denen er früher oder ſpäter er⸗ liegen wird. Iſt die eben überwundene deutſche Geiſtes⸗ epoche nicht ein beredter Beweis dafür? Die deutſche Kunſt, losgelöſt von den Kräf⸗ ten des Vollstumes und nur noch einem individuellen Freiheitsbegriff huldigend, der ſehr bald in der geiſtigen Anarchie aus⸗ mündete, verlor ſich im Geſtrüpp des modernen Ziviliſationstaumels und war bald nur noch Experiment, Spielerei oder Bluff. Eine Kunſt, die ſich vom Volle trennt, hat kein Recht, ſich darüber zu wun⸗ dern, daß das Volk ſich von ihr trennt. Wenn die Kunſt nur noch für die Kunſt gilt, wenn ihre Geſetze nur noch dem künſtleriſchen Menſchen verſtändlich ſein ſollen, ſo verengert ſich der Kreis ihrer Gläubigen in einem Um⸗ fange, daß ihre primitivſte Exiſtenzfähigkeit auf das tödlichſte bedroht iſt. Wenn die akuten Probleme des Lebens nicht mehr die großen Würfe ſind, mit denen der künſtleriſch ſchaffende Menſch nach der Unſterblichkeit zielt, dann hat er bereits ſeine eigentliche Sendung verſpielt. Der Künſtler, der Dolmetſch eines ganzen Volkes ſein ſoll, ſtellt ſich eindeutig auf die Seite von Beſitz und Bildung. Er wird dem Volke fremd, ſo wie das Volk ihm fremd ge⸗ worden iſt. Der Liberalismus endet im Verfall des geiſtigen Lebens. Der Aufmarſch, den wir begonnen und vol⸗ lendet haben, iſt ein Aufmarſch der Geſinnung. Es iſt eine Geſinnung der Tat, die eine Um⸗ wertung der Werte eingeleitet hat, um ihre Neuwertung vorzubereiten. Was uns an materiellem Glück vom Schickſal in dieſer Zeit verſagt blieb, das haben wir durch die Beglüchung neuer Ideen doppelt und dreifach aufgeholt. Kein Volk der Erde hat heute mehr Grund als das deutſche, mit Ver⸗ trauen und feſter Zuverſicht in ſeine Zukunft zu ſchauen. Der Geiſt der heroiſchen Weltanſchauung und die Geſetze der Kunſt An die Stelle einer zermürbenden Schlaff⸗ heit, die vor dem Ernſt des Lebens kapitulierte, ihn nicht mehr haben wollte, oder vor ihm flüchtete, trat jene heroiſche Lebensauf⸗ faſſung, die heute durch den Marſch⸗ tritt brauner Kolonnen klingt, die den Bauer begleitet, wenn er die Pflugſchar durch die Ackerſchollen zieht, die dem Arbei⸗ ter Sinn und höheren Zweck ſeines Daſeins⸗ kampfes zurückgegeben hat, die den Arbeits⸗ loſen nicht verzweifeln läßt, und die das grandioſe Werk des deutſchen Wieder⸗ aufbaues mit einem faſt ſoldatiſch anmuten⸗ den Rhythmus erfüllt. Es iſt eine Art von ſtählerner Romantitk, die das deutſche Leben wieder lebenswert gemacht hat. Laſſen Sie mich, um der Gefahr des Miß⸗ verſtändniſſes auszuweichen, eine Reihe von Befürchtungen, die laut geworden ſind, gleich hier widerlegen und zurückweiſen. Niemand von uns iſt der Meinung, daß Geſinnung Kunſt erſetzen könnte. Auch bei — der Kunſt kommt es nicht darauf an, daß man will, ſondern vielmehr darauf, was man⸗ —lann. Die Geſetze der Kunſt können nie⸗ 28 mals geündert werden, ſie ſind und nehmen ihre Muſſe aus den Räumen der Unſterb⸗ lichteit. Nur geweihte Hände haben das Rech“, am Al-ar der Kunſt zu dienen. Was wir wollen, iſt mehr als dramatiſiertes Parteiprogramm. Uns ſchwebt als Ideal vor eine tiefe Vermählung des Geiſtes der heroiſchen Lebensauffaſſung mit den ewigen Geſetzen der Kunſt. Riemand hat das Recht, uns in den Verdacht zu nehmen, daß wir aus Gründen tendenziöſer Propaganda jenem Dilettantismus das Feld freigeben wollten, der noch immer die wahre, edle Kunſt zu Tode geritten hat und da⸗ mit auch einer echt verſtandenen Propaganda nur Schaden zufügen konnte. Wir empfinden ſelbſt zu künſtleriſch, um vor dem Dilettantis⸗ mus die Waffen zu ſtrecken. Niemand befiehlt, daß die neue Geſinnung über die Bühne oder Leinwand marſchiere. Wo ſie aber darüber mar⸗ ſchiert, da müſſen wir eiferſüchtig dafür ſorgen, daß ſie auch in ihrer künſtleriſchen Formung der Größe des hiſtoriſchen Prozeſſes entſpricht, den wir in der deutſchen Revolution durchge⸗ führt haben Darüber hinaus aber wollen wir nur die guten Schutzpatrone der deutſchen Kunſt und Kultur auf allen Gebreten ſein. Der Hun⸗ ger, der das deutſche Volk erfaßt hat, erſtreckt ſich nicht allein auf den Magen. Es iſt ebenſo ein Hunger der Seelez auch der will ge⸗ ſtillt werden. Kein Vorwurf hat uns in der Vergongenheit ſo tief zu trefſen vermocht wie der, daß der Nationalſozialismus„geiſtige Bar⸗ barei“ ſei und am Ende zur Vernichtung des kulturellen Lebens unſeres Volles führen müſſe. Wir haben die ſchöpferiſchen Kräfte der deutſchen Nation mieder freigelegt; ſie mö⸗ gen ſich ungehindert entfalten und reiche Früchte tragen am Baume eines neuerſtan; denen Vollstums. Das iſt auch der Sinn der Reichskul⸗ turkammer, die wir dem Geſetz entſprechend heute feierlich eröſſinen und konſti⸗ tuieren. Sie ſtellt den Zuſammenſchluß aller Schaffenden in einer geiſtigen Kultureinheit var. Die ſchaffenden Menſchen ſollen ſich in Deutſchland wieder als eine Einheit emp⸗ finden, Nicht einengen wollen wir die tkünſtleriſch lulturelle Entwicklung, ſondern fördern. Der Staat will ſeine ſchützende Hand darüber haſten. Die deutſchen Künſt⸗ ler ſollen ſich unter ſeinem Patronat ge⸗ borgen fühlen und das beglückende Gefühl zurückgewinnen, daſt ſie im Staate ebenſo upentbehrlich ſind wie die, die die Werte ſeines materiellen Daſeins ſchaffen. Ar⸗ beiter der Stirn und der Fauſt werden ſich die Hände reichen zu einem Bund, der für alle Ewigleit unauflösbar ſein ſoll. Die neugegründete Reichskulturkammer ſteht über den überlebten Begriffſen von„modern“ und„reaktionär“. Ihre Arbeit ſoll ebenſo ab⸗ Die deutſche Kunſt braucht friſches Blut. Wir leben in einer jungen Zeit. Ihre Träger ſind jung, die Ideen. die ſie erfüllen, ſind jung. Sie haben nich's mehr mit der Vergangenheit, die hinter uns liegt, gemein. Auch der Künſtler, der dieſer Zeit Ausdruck geben will, muß jung empfinden und neu geſtalten. Nichts wäre irrtümlicher, als wenn die Gründung der Reichskulturkam⸗ mer, die der Entwicklung, nicht dem Stillſtande, dienen ſoll, ſo verſtanden würde, als wäre da⸗ mit dem Banauſentum die Bahn freigemacht und der Jugend noch oben verſperrt. Man mag unſerer Zeit Vorwürfe, welche auch immer, machen: Niemand aber wird be⸗ haupten⸗wollen, daß ſie langweilig ſei. Sie iſt edem Muff und jedem Muckertum abhold; ſie hat keine Angſt vor der Kühnheit und ſieht nicht im' bürgerlichen Ruhebegriff der Weisheit letzten Schluß. Für ſie gilt das Hutten⸗Wort: „O Jahrhundert, o Wiſſenſchaften, es iſt eine Luſt, zu leben! Du nimm den Strick, Barburei, und mache Dich auf Verbannung gefaßt!“ Der neue Staat hat ſeine eigenen Ge⸗ ſetze. Ihm unterliegen alle, vom erſten bis zum letzten. Auch der Künſtler hat die Pflicht, Ziehen wir unter die Vergangenheit, die wir mit dieſer Rechenſchaftslegung hinter uns laſ⸗ ſen, einen Strich und fangen wir mutig mit der Zukunft an. Jeder, der dem neuen Staat ſeine Kraft zur Verfügung ſtellt, iſt uns will⸗ kommen. Der Dank aber der Männer der Re⸗ volution gilt all den deutſchen Künſtlern, deren begnadetes Schaffen uns in den vergangenen Jahren Troſt in der Trübſal und Stärke im Kampf gab. Auch ſie waren Wegbereiter des neuen Staates, der nun beglückende Wirklich⸗ keit geworden iſt. rKaft Geſetzes übernehme ich ſelbſt die F üͤh rung der Reichslulturkammer ins⸗ geſamt. Kraft der mir im Geſetz verliehenen Voll⸗ machten ernenne ich zum Bizepräſidenten der Reichskulturkammer: Staatsſekr. Walter Funk. Für die Reichsmuſiklammer zum Prüſidenten: Generalmuſildireltor Dr. Richard Strauß; zu Mitgliedern des Präſidialrates: General ⸗ muſikdireltor Staatsrat Dr. Wilhelm Furt⸗ wängler, Profeſſor Dr. Paul Graener, Prü⸗ ſident der Akademie für Muſik, Profeſſor Dr. Fritz Stein, Profeſſor Guſtav Havemann, ge⸗ ſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Reichs⸗ kariells der Muſiker, Heinz Ihlert. Für die Reichslammer der bildenden Kunſt: zum Präſidenten: Profeſſor Eugen Hönig; zu Mitgliedern des Prüſidialrates: Prof. Franz Lenk, Profeſſor Paul Ludwig Troſt, Profeſſor Auguſt Krauß, Direltor Walter Hoffmann, Mi⸗ niſterialrat Otto von Keudell, Hans Weide⸗ mann. Für die Reichstheaterkammer: zum Präſidenten: Präſident der Bühnengenoſſen⸗ ſchaft, Miniſterialrat Otto Laubinger; zu Mitgliedern des Präſidialrates: Werner Krauß, Kammerſänger Wilh. Rode, Reichs⸗ dramaturg Dr. Heiner Schlöſſer, geſchãfts⸗ führender Direktor des Deutſchen Bühnenver⸗ eins, Dr. Otto Leers, Direktor Heinz Hilpert. Für die Reichsſchrifttumskammer: zum Prüſidenten: Hans Friedrich Blung: zu Mitgliedern des Prä“ dialrates: Dr. Hans Grimm, Präſident der Dichteralademie Hanns Johſt, Verleger Dr. Friedrich Oldenburg, Buch⸗ hold ſein dem modern ſcheinenden Großmanns⸗ tum, hinter dem ſich künſtleriſches Nichtskönnen verbirgt, wie ſie abhold iſt dem reaktionären Rückſchritt, der der Jugend und ihren geſunden Kröften den Weg verbauen will. Jugend und künſtleriſches Schaffen ſie anzuerlennen und zur Richtſchnur ſeines ſchöpſeriſchen Handelns zu machen. Darüber hinaus aber iſt er frei und ungebunden. Das Beſte iſt gerade gut genug, dem deutſchen Volle in ſeiner Not und Bedrängnis Speiſe der Seele zu geben. Der Staat hat hier nur die Pflicht zu fördern, zu pflegen und dem Neuen die Wege frei zu machen. Im Rahmen der Reichs⸗ kulturkammer ſoll jede Konjunkturhaſcherei von vornherein ausgeſchloſſen ſein. Wir wollen eiren deutſchen Künſtlertyp züchten, der bewußt und offen, mit Stolz und Eigenart den Aufgaben dient, die die Zeit uns gegeben hat. Niemand fürchte, daß hier die Geſin⸗ nungsriecherei eine Heimſtätte finden könnte. Wir haben den Mut, großherzig zu ſein, und wünſchen und hoffen, daß unſere Großberzigteit durch gleiche Großherzigleit ſeitens der Künſt⸗ »ler ſelbſt belohnt wird, der wir unſere ganze Sorge uno fördernde Pflege angedeihen laſ⸗ ſen wollen. Was deutſch und echt iſt, das ſoll die Weit aufs Neue erfahren. Die deutſche Kunſt, die zum Volle zurücktehrt, wird den ſchönſten Lohn dadurch empfangen, daß das Volk wieder zu ihr zurück! hrt. Dieſer Wunſch und dieſe Hoffnung ſteht am Anfang unſerer gemein⸗ ſamen Arbeit. Die Führer der Reichskulturkammer hündler Theodor Fritſch, Dr. Heinrich Wis⸗ mann. Für die Reichspreſſekammer: zum Präſidenten: Verlagsdirektor Mag Amann; zu Mitgliedern des Präſidialrates: Reichs⸗ preſſechef der NSDAP, Dr. Otto Dietrich; Verleger Willi Biſchoff, Geheimrat Profeſſor Dr. Walter Heide, Miniſterialrat Dr. Jahncke. Für die Reichsrundfunkkammer: zum Präſidenten: Miniſterialrat Horſt Dreß ⸗ ler; zu Mitgliedern des Präſidialrates: Direk⸗ tor Eugen Hadamoyſky, Intendant Walter Beumelburg, Intendant Dr. Heinrich Glas⸗ meier, Rechtsanwalt Dr. Bernhard Knuſt. Für die Reichsfilmkammer: zum Prü⸗ ſidenten: Rechtsanwalt Dr. Fritz Scheuer⸗ mann; zu Mitgliedern des Präſidialrates: Theodor Loos, Führer der Reichsfachſchaft Film Karl Auen, Direltor Tr. Franz Beeli Rechtsanwalt Dr. Walter Flugge, Miniſterial⸗ rat Dr. Botho Mülert, Cberregierungsrat Ar ⸗ nold Raether. Möge der deutſchen Kunſt und Kultur aus der neu gegründeten Reichskulturkammer Se⸗ gen und Förderung erwachſen. Wir danken dem Führer, daß er uns die Möglichkeit hierzu gab. Wir werden durch Fleiß, Hingabe und Bereitſchaft dieſen Dank am wirkſamſten ab⸗ ſtatten. Der kulturſchaffende Menſch in Deutſch⸗ land hat hier den Weg zum neuen Staat ge⸗ funden. Möge er dabei die Beglückung erfah⸗ ren, die uns alle erfüllt: Bahnbrecher, Form⸗ geber und Geſtalter eines neuen Jahrhunderts zu ſein. Und nun an die Arbeit und„Glückauf zum Meiſterſingen!“ Nicht endenwollendes Händeklatſchen und be⸗ geiſterte Zuſtimmung, an denen ſich mit den Anweſenden auch der Volkskanzler beteiligte, dankte Miniſter Dr. Goebbels für ſeine geiſt⸗ vollen und durchgeiſtigten, häufig von ſtarkem Beifall unterbrochenen Ausführungen. Die Bekanntgabe der Ernennungen zu Präſidenten und Präſidialmitgliedern der einzelnen Kam⸗ mern wurde mit lebhaftem Händeklaiſchen aufgenommen. Die Feier ſchloß mit dem Choral„Wacht auf“ aus den Meiſterſingern von Richard Wag⸗ ner, ausgeführt vom Bruno Kittelſchen Chor mit dem Philharmoniſchen Orcheſter. Die Abfahrt des Volkskanzlers und der Mitglieder der Reichsregierung vollzog ſich unter lebhaften Jubel⸗ und Heilrufen der An⸗ weſenden und der draußen Harrenden. Die feierliche Eröffnung der Reichskultur⸗ kammer wurde über alle deutſchen Sender übertragen. ————— Der Adjukant des Führers dankt Nach langem Krankenlager aus dem Kran⸗ kenhaus Traunſtein entlaſſen und in meinen alten Wirkungskreis zurückgelehrt, drängt es mich, in erſter Linie all den Volks genoſſen von ganzem Herzen zu danken für die rührende Anteilnahme, für die mir in ſo reichem Maſze gewordenen Aufmerkſamkeiten, für all die Briefe und Wünſche. Dieſe liebevollen Beweiſe einer großen Verbundenheit haben es mir ſehr viel leichter gemacht, die Folgen meines Un⸗ falls zu überſtehen. Dabei haben mir gerade auch die häufigen Beſuche unſerer Jugend ſehr viel Freude gemacht. Durch die aufopfernde und hingebende Pflege der Schweſtern im Krankenhaus wurde mir alles leichter und erträglicher. Dem Kran · kenhaus, ſeinen Aerzten und auch der Stadt Traunſtein an dieſer Stelle herzlichen Dank. Wilhelm Brückner Adjutant des Führers Ehrenarmbinde für die alfen Kämpfer der Berliner SA (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleltung) Berlin, 15. Nov. Den lten Kämpfern um das einſtmals rote Berlin, die vor dem 1. April 1931 als SA⸗Männer in der deutſchen Freiheitsbewegung ſtanden, wurde im Rah⸗ men eines weihevollen Appells in den Berliner Tennishallen die Ehrenarmbinde mit der Auf⸗ ſchrift„Standortführer Groß⸗Berlin“ verliehen. Unter den 3254 Berliner Partei⸗ gardiſten befinden ſich 450 SS⸗Männer. Gruppenführer Ernſt ließ in ſeiner Anſprache an die alten Kämpfer alle Einzel⸗ heiten und Etappen des ſchweren Ringens um die Hochburg des Marxismus vorüberziehen. Die alten Gardiſten ſollen für alle Heiten her⸗ ausgeſtellt ſein und in Zukunft dieſe Ehren⸗ armbinde tragen, durch die ſie direkt dem Standortführer Groß⸗Berlin unterſtellt ſind. Die alten Kämpfer, die ſich ſchon damals unter dem Hakenkreuz zuſammengefunden haben, werden Vorbild und Erzieher ſein für alle die, die nach ihnen kamen und immer dafür Sorge tragen, daß alles, was weſensfremd erſcheint, ferngehalten wird. Die Träger dieſer Ehren⸗ armbinde werden in Zukunft eine Aufſicht über ihren SA⸗Kreis führen. Jeder dieſer alten Kämpfer darf über ſeinen Standort⸗ führer berichten und ſo zur Erhaltung des alten SA⸗Geiſtes beitragen. Alle SA⸗Männer haben ſich ihren alten Kameraden unterzuordnen in einem bedingungsloſen Gehorſam zum Führer. Rieſengeſchäfte mit geſtohlenen Aulos Düſſeldorf, 15. Nov.(Eig. Meldung.) Vor der hieſigen Großen Strafkammer begann geſtern ein umfangreicher Prozeß gegen eine Autodiebes⸗ und Hehlerbande, die in Berlin geſtohlene Autos nach Düſſeldorf gebracht, dort in raffinierter Weiſe unkennt⸗ lich gemacht und dann nach Holland verſchoben hatte. Die Angelegenheit war in Zuſammenhang mit der Unterſuchung in einer anderen Sache aufgedeckt worden. Nachdem in Berlin einer der rührigſten Autodiebe ermittelt worden war, kam man auch den Hehlern auf die Spur. Mehrere Berliner und Düſſeldorfer Autohändler wurden in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen und haben ſich jetzt wegen ge⸗ werbs⸗ und gewohnheitsmäßiger Hehlerei vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Angeklagt ſind der Kaufmann Wilhelm Schon, der Autohändler Paul Breſſa, der Automonteur Paul Barth, der Kaufmann Philipp Neuhauſen, der Auto⸗ händler Karl Neumayer, der Kaufmann Johann Pragel, der Autohändler Karl Meinhardt, der Vertreter Gerhard Ratz⸗ laff. Ein weiterer Angeklagter, der Auto⸗ vermieter Karl Kloehn, der beſchuldigt iſt, drei Autos geſtohlen zu haben, iſt geſtändig, während die übrigen erklären, nichts von der Herkunft der Wagen gewußt zu haben. Die Beweisaufnahme ergab jedoch einwandfrei die Schuld der Angeklagten. Kloehn gab zu. 15 Autos, u. a. das Auto eines ſchwediſchen Prinzen, das ſpäter im Haag gefunden wurde, geſtohlen zu haben. Er iſt bereits wegen Auto⸗ diebſtählen und 51 Einbruchsdiebſtählen in Berlin mit neun Jahren Zuchthaus vorbeſtraft. Der Prozeß dürfte bis Ende der Woche dauern. Jahlreiche Enklaſſungen aus dem fonzenkrationslager Bremen, 15. Nov. Anläßlich des gewal⸗ tigen Wahlſieges und des einmütigen Be⸗ kenntniſſes des deutſchen Volkes zur Führer⸗ ſchaft des Volkskanzlers Adolf Hitler wurde am Dienstag eine große Anzahl von Schutz⸗ haftgefangenen aus dem Konzentrationslager entlaſſen. 693 rungs und einer des 9 ſchloſſe Kam wurde, in eng denn daru über ſtänd pora Abge zwei ſchaf Nati 150 tione Künf wirt und ſer tiona Dieſer gan de war bi noch ni ſtab oh ſehr be und Ve De Buk dent len 9 Dienste Regi⸗ Außenf ihre b Verbün reich gierung guten Garant Titul ſo da kann, geſpr Deut Weiterk rat feſt Partei gegange wohl a Zahlun gern ge des T neuer Zuſar —— der wurde völkerun Verfahr licher( r 1933 ————— d Wag⸗ Chor nd der og ſich der An⸗ skultur⸗ Sender ankt Kran⸗ meinen ingt es ſen von ührende n Maſie all die Beweiſe nir ſehr ies Un⸗ gerade nd ſehr gebende wurde n Kran⸗ r Stadt Dank. ckner hrers en A leltung) ämpfern hor dem ſeutſchen m Rah⸗ Berliner der Auf⸗ erliehen. artei⸗ Männer. ſeiner Einzel⸗ zens um erziehen. ten her⸗ Ehren⸗ elt dem llt ſind. ls unter haben, alle die, r Sorge erſcheint, Ehren⸗ Aüfſicht r dieſer tandort⸗ es alten r haben dnen in Führer. nen ſeldung.) begann gegen bande, üſſeldorf kennt⸗ lland t war in in einer hdem in ermittelt lern auf ſeldorfer shaft ge⸗ ſen ge⸗ ißiger nmer zu aufmann r Paul rth, der er Auto⸗ zufmann er Karl d Ra tz⸗ r Auto⸗ ldigt iſt, eſtändig, von der Die dfrei die h zu. 15 vediſchen 1wurde, en Auto⸗ ihlen in rbeſtraft. dauern. dem gewal⸗ gen Be⸗ Führer⸗ r wurde Schutz⸗ onslager „ Jahrgang 3. Nr. 307. Seite 3 Mittwoch, 15. November 1533 Berlin, 15. Nov. Der italieniſche Regie⸗ rungschef hat geſtern mit einer großen a uß en⸗ und innenpolitiſchen Rede die ſeit einer Woche in Gang befindlichen Beratungen des Nationalrates der Korporationen abge⸗ ſchloſſen und gleichzeitig die italieniſche Kammer, die zuletzt im Jahre 1929 gewählt wurde, aufgelöſt. Beide Maßnahmen ſtehen in engem Zuſammenhang, denn es handelt ſich für Italien jetzt darum, das aus der früheren Verfaſſung übernommene Parlament zu einer berufs⸗ ſtändiſchen Vertretung im Sinne des kor⸗ porativen Staates zu machen. Neben der Abgeordnetenkammer beſteht ſeit 1930 als zweites Parlament mit überwiegend wirt⸗ ſchaftlichen Funktionen der bereits erwähnte Nationalrat der Korporationen, der etwa 150 Mitglieder hat und ſich in ſieben Sel⸗ tionen gliedert, nämlich freie Berufe und Künſtler, Induſtrie und Handwerk, Land⸗ wirtſchaft, Handel, Binnenverkehr, See⸗ und Lufttransport und Banken. Jede nie⸗ ſer Sektionen faßt die Vertreter der Na⸗ tionalverbände der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer paritätiſch zuſammen. Dieſer Nationalrat iſt als das oberſte Or⸗ gan des korporativen Aufbaues gedacht. Er war bisher aber, da die Korporationen ſelbſt noch nicht gebildet ſind, ſozuſagen ein General⸗ ſtab ohne Armee. Auch jetzt geht Muſſolini nur ſehr behutſam an die praktiſche Ausgeſtaltung und Verwirklichung des von ihm bereits in der „Hakenkreuzbanner⸗ Der faſchiſtiſche Ständeſtaat im Aufbau Auflöſung der italieniſchen Kammer— Muſſolini ſchafft die berufsſtändiſche Volksvertreiung „Carta del Lavoro“ vom 21. April 1927 feſtgelegten Planes heran. Die erwähnte Carta beſtimmt, daß die Korporationen die einheitliche Organiſation der Pro⸗ duktionskräfte darſtellen und deren aus⸗ ſchließliche Intereſſenvertretung ſind. Weil die Intereſſen der Produktion nationale Inter⸗ eſſen ſind, ſo heißt es weiter, werden die Kor⸗ porationen von Rechts wegen als Organe des Staates anerkannt. Dieſe Korporativverfaſſung iſt, wie Muſſolini auch bei den jetzigen Bera⸗ tungen wiederholt betonte, die Ueberwindung von Liberalismus und Marxismus zugleich. Sie ſoll die private Initiative nicht auf⸗ heben, aber diſziplinieren und gegenüber der Geſamtheit verantwortlich machen. Auf der jetzigen Tagung des Korporationsrats traten auf dieſer grundſätzlichen Ebene die verſchiedenſten Meinungen hinſichtlich der Or⸗ ganiſation und der Befugniſſe der zu ſchaffen⸗ den Korporationen hervor. Während die In⸗ duſtrievertreter ihnen im weſentlichen nur be⸗ ratende Funktionen zuerkennen wollten, ergab ſich die überwiegende Tendenz, ſie mit geſetz⸗ geberiſchen Befugniſſen auszuſtatten. Die end⸗ gültigen Beſchlüſſe hierüber wird nunmehr der Große Faſchiſtiſche Rat zu faſſen haben. Da deſſen Vorarbeiten noch einige Zeit in An⸗ ſpruch nehmen werden, wird die Abgeordneten⸗ kammer noch einmal nach dem alten Modus gewählt und erſt ſpäter durch das geplante kor⸗ porative Parlament erſetzt werden. Das Programm der neuen rumäniſchen Regierung Verbundenheit mit Frankreich Bukareſt, 15. Nov. Miniſterpräſi⸗ dent Duca, der Chef der neuen libera⸗ len Regierung in Rumänien, ließ Dienstag abend der ausländiſchen Preſſe ſein Regierungsprogramm bekanntgeben. Außenpolitiſch unterſtreicht die neue Regierung ihre bedingungsloſe Treue gegenüber ihren Verbündeten, worunter in erſter Linie Frank⸗ reich zu verſtehen iſt. Außerdem will die Re⸗ gierung mit allen Nachbarn ihre bisherigen guten Beziehungen aufrecht erhalten. Als Garant dieſer Politik wurde ausdrücklich Titulescu genannt, ſo daß kein Zweifel mehr daran beſtehen kann, daß die neue Regierung einen aus⸗ geſprochen frankophilen Kurs ſteuern wird. Deutſchland wurde mit keiner Silbe in der Kundgebung erwähnt. Weiterhin ließ Duca, der auf einem Miniſter⸗ rat feſtgehalten war, erklären, daß die liberale Partei unter allen Umſtänden einmal ein⸗ gegangene Verpflichtungen erfüllen würde, was wohl als Bereitwilligkeit aufzufaſſen=t, den Zahlungsverpflichtungen den Auslandsgläubi⸗ gern gegenüber nachzukommen und die Frage des Transfermoratoriums zum Gegenſtand neuer Verhandlungen zu machen. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen: Die neue Die Wiedereinkührung der Todesſtrate in Oeſterreich wurde durch oben abgebildete Plakate der Be⸗ völkerung mitgeteilt. Auch das ſtandrechtliche Verfahren bei Mord, Brandſtiftung und öffent⸗ licher Gewalttätigkeit wurde im Bereiche des Bundesſtaates eingeführt Regierung wird einen abſolut franko⸗ philen Kurs ſteuern, im Innern gegen den Extremismus von rechts und links einſchreiten und wirtſchaftlich eine f ie ſtrieſchutzpolitik treiben. Drei Todesopfer der exploſion in huekelhoven Huekelhoven, 15. Nov. Von den drei bei der geſtrigen Schlagwetterexploſion auf der Grube Sophia Jakoba ſchwer verletzten Berg⸗ leuten ſind zwei ihren Verletzungen erlegen. Damit hat ſich die Zahl der Todesopfer auf drei erhöht. De Valera für Klärung der engliſch⸗ iriſchen Beziehungen London, 15. Nov. In Beantwortung der Vorwürfe, die der Dominionminiſter Thomas Neiqhstagsbrandprgæeß: gegen den Präſidenten des Jriſchen Freiſtaa⸗ tes de Valera im Unterhaus erhoben hatte, gab dieſer ſofort in Dublin eine Erklä⸗ rung über die Frage einer iriſchen Republik heraus, in der er von der engliſchen Regierung eine endgültige Ausſprache zur Klärung der Verfaſſungsfrage fordert. Der engliſche Mini⸗ ſter müſſe genau wiſſen, daß die Auffaſſung des iriſchen Volkes nicht mit der des engliſchen übereinſtimme. Solange die engliſche Regierung den Iren das Recht abſpreche, von ſich aus ihre ver⸗ faſſungsmäßigen Verhältniſſe regeln zu können, ſei es zwecklos, ſo zu ſprechen, wie es Thoma tue. Er frage die engliſche Regierung, ob ſie jetzt bereit ſei, zu erklären:„Die Form der Regie⸗ rung, ob Republik oder Monarchie, iſt eine Sache, die allein das iriſche Volk zu entſcheiden hat. Die engliſche Regierung wird mit den Iren wegen einer von ihnen zu treffenden Entſcheidung nicht ſtreiten, wie dieſe auch immer ausfallen möge. Das iriſche Volk ſoll dann aber verſtehen, daß es nicht mehr ein Mitglied des engliſchen Weltreiches bleiben und die damit verbundenen Vorteile und Vorrechte genießen kann, wenn es ſich für eine Republik entſcheidet.“ England, ſo führt de Valera aus, ſolle mit einer derartigen Er⸗ klärung herauskommen und dies würde die ganze Lage grundſätzlich ändern. Er ſelbſt habe keinen Zweifel, wie die Entſcheidung des iriſchen Volkes ausfallen werde. Vor dem Abbruch der Verhandlung Litwinow—Rooſevell? Die amerikaniſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen auf dem toten Punkt Waſhington, 15. Nov. Die amerikaniſch⸗ ruſſiſchen Verhandlungen ſind auf dem toten Punkt angelangt, weil Rooſevelt auf der Forderung beſteht, die Hauptfragen vor der Anerkennung der Sowjetunion zu regeln. Auf Anregung amerikaniſcher⸗lutheriſcher Kreiſe forderte Rooſevelt ferner die abſolute Freiheit der in Rußland anfäſſi⸗ gen amerikaniſchen Bürger in reli⸗ giöſen Fragen. In Waſhingtoner Kreiſen wird bezweifelt, daß bis zum Freitag ein Ab⸗ kommen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Sowjetrußland zuſtande wird am Freitag nach Warmſprings abreiſen. kommt. Rooſevelt Litwinow warkel ab Waſhington, 15. Nov. Litwin ow ver⸗ brachte den Dienstag ohne Verhandlungen mit den amerikaniſchen Behörden, auf neue An⸗ weiſungen aus Moskau wartend. Er hat die für Mittwoch vorgeſehene Platzbeſtellung für die Rückreiſe mit dem Dampfer abgeſagt. Es verlautet, daß Rooſevelt außer der Religions⸗ freiheit auch Garantien für einen Rechts⸗ ſchutz für die in Rußland befindlichen ameri⸗ kaniſchen Bürger verlangt. Die Verbrecherbeziehungen der Kommuniſtiſchen Partei Vernehmung des ehemaligen Landtagsabgeordneten gerff Berlin, 15. Nov. Zu Beginn der Mitt⸗ woch⸗Verhandlung im Reichstagsbrand⸗ ſtifter⸗Prozeß wird aus einer Entſcheidung des Landgerichts III Berlin, die ſich auf eine Rede des Angeklagten Torgler in einer Verſamm⸗ lung am 18. November 1929 bezieht, eine Einlaſſung Torglers verleſen, wonach er zwar aus dem Wahlergebnis die Schluß⸗ folgerung gezogen habe, daß die Kommu⸗ niſten mehr als bisher die politiſche Parole beachten müßten„Schlagt die Faſchiſten, wo ihr ſie trefft“, daß er damit aber die poli⸗ tiſche Zurückdrängung der Nationalſoziali⸗ ſten bei den Erwerbsloſen und bei den Wahlen gemeint habe. Der Oberreichsanwalt erklärt dazu, daß ſich aus dieſer Einlaſſung die Richtigkeit ſeiner Aeußerung ergebe, daß Torgler dieſe Parole tatſächlich propagiert habe. Wie Torgler dieſe Parole verſtanden habe, werde im übrigen das Gericht beurteilen müſſen. Als erſter Zeuge wird dann der frühere kom⸗ muniſtiſche Landtagsabgeordnete Kerff ver⸗ nommen, der aus dem Sonneburger Konzentra⸗ tionslager vorgeführt wird. Ihm wird die Ausſage des Zeugen Kunzal vorgehalten, daß im Jahre 1925 in Düſſeldorf unter dem Vorſitz von Heinz Neumann eine Ge⸗ heimſitzung kommuniſtiſcher Funktionäre ſtatigefunden hat, an der Kerff, und neben anderen holländiſchen Kommuniſten, auch der Angeklagte van der Lubbe teilgenommen haben ſoll. gerff erklärt dazu, er habe damals allerdings in Köln ſeinen Wohnſitz gehabt, da er aber zu jener Zeit dauernd im Landtage in Berlin feſt⸗ gehalten worden ſei, habe er wenige kurze Be⸗ ſuche im Düſſeldorfer Parteihaus machen kön⸗ nen. An der Sitzung in einem Privathauſe unter dem Vorſitz von Heinz Neumann habe er ſicher nicht teilgenommen. Der Zeuge ſagt weiter, er müſſe es für ſeine Perſon und ſeine Partei entſchieden ablehnen, mit einem derartigen Element wie van der Lubbe irgend⸗ eine Verbindung zu haben.(?2) Demgegenüber fragt der Oberreichsanwalt den Zeugen, ob nicht die Kommuniſtiſche Partei zu einem Margies, der wiederholt wegen der ſchwerſten Verbrechen verurteilt worden iſt, und der gerade um das Jahr 1925 in Eſſen, Bochum uſw. individueſle Terrorakte ver⸗ übte, nicht nur enge Beziehungen unter⸗ halten, ſondern ihn geradezu als einen verehrungswürdigen Helden gefeiert hat? Der Zeuge erwidert, ſo könne die Stellung⸗ nahme der KPD gegenüber Margies nicht auf⸗ gefaßt werden. Seine eigene politiſche Arbeit habe jedenfalls auf keiner anderen Linie ge⸗ legen, als Front zu machen gegen Unterneh⸗ mungen, die irgendwie in Terror ausmünden könnten. Die Frage Dr. Könders, ob er nicht ſelbſt die Taten von Margies in Ver⸗ ſammlungen gefeiert habe, verneint der Zeuge. Dr. Könders: Ich könnte Ihnen die Num⸗ mern der„Sozialiſtiſchen Republik“, ihres damaligen Parteiblattes, vorhalten. Es wird dann Frau Ryſchkewſki als Zeugin vernommen, die entgegen ihrer frü⸗ heren Ausſage bekundet, daß der Angeklagte bas Ehrenzeichen für alte Stahlhelmkameraden Der Führer des Stahlhelm, Reichsminiſter Franz Seldte, hat den alten Stahlhelmkamera⸗ den, die dem Bund ſeit 1919 die Treue gehalten haben, dieſes Ehrenzeichen verliehen Popoff bei ihr nicht gewohnt habe. Als ihr damals die Photographie gezeigt wurde, ſei ihr der Mann bekannt vorgekommen, wenn ſie ihn heute anſehe, müſſe ſie kfhngen daß ſie Popoff nicht kenne. Dann wird der Schriftſteller Roßner aus Prag vernommen, von dem die Verteidi⸗ gung annimmt, daß er vielleicht mit van der Lubbe verwechfelt worden iſt. Roßner iſt viel kleiner als van der Lubbe und hat ſchwarzes, lockiges Haar. Der Zeuge gibt an, er ſei mit Dimitroff 1932 mehrere Male im„Bayernhof“ zuſammengeweſen, van der Lubbe habe er zum erſtenmal hier in der Gerichtsverhandlung ge⸗ ſehen Auch Popoff habe er nie geſehen. Reichsanwalt Parriſius ſtellt an den Zeugen verſchiedene Fragen über den Urſprung und die Dauer ſeiner Bekanntſchaft mit Dimitroff. Der Zeuge antwortet faſt in jedem Falle:„Ich kann mich nicht erinnnern.“ Die Verhandlung dauert an. J orlſchritt im Bau des ordamer kunnels Wien, 15. Nov. Nunmehr iſt an dem Bau der Großglockner⸗Hochſtraße ein wichtiger Fortſchritt zu verzeichnen. Es wurde der Sohlenſtollen des Tunnels, der die Verbindung zwiſchen den Ländern Kärnten und Salzburg herſtellen wird, durchſchlagen. Der Tunnel der Straße iſt 302 Meter lang und befindet ſich in einer Höhe von 2506 Meter über dem Meeresſpiegel. Es iſt nicht nur der höchſte Straßen⸗ tunnel Oeſterreichs, ſondern der zweithöchſte Europas überhaupt, der ſich 2645 Meter über dem Meere befindet. Bei dem Bau ſtieß man auf Reſte eineralten Römerſtraße; auch wurde eine kleine HerkulesStatue aus Bronce gefunden, die aus der Keltenzeit ſtammen ſoll. Die Arbeiten an der Hochſtraße wurden wegen der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe abgebrochen und werden im Frühjahr wieder aufgenommen werden. Die geſamte Großglocknerſtraße wird voraus⸗ ſichtlich im Jahre 1935 vollendet ſein. Ein werltvoller Rembrandt in Stlock⸗ holm geſtohlen Stockholm, 15. Nov. Ein aufſehen⸗ erregender Einbruch wurde in der Nacht auf Dienstag in Stockholm verübt, wobei den Dieben Millionenwerte in die Hände fielen. Bei dem ſchwediſchen Kunſtſammler Ingenieur Raſch wurde ein⸗ gebrochen und u. a. das Rembrandt⸗Gemälde „Jeremias bellagt den Untergang von Jeruſalem“ geſtohlen, das allein einen Wert von 400 000 Kronen darſtellt. Das Gemälde wurde aus dem Rahmen herausge⸗ ſchnitten. Ingenieur Raſch war während des Einbruchs zu Hauſe und ſchlief. Die Frech⸗ heit der Diebe ging ſo weit, daß ſie in ſein Schlafzimmer eindrangen und aus den Schubläden neben dem Bett Juwelen mitnah⸗ men, ohne daß er erwachte. Man nimmt an, daß es ſich um eine internationale Diebesbande handelt, die vor einigen Tagen auch einen Ein⸗ bruch beim Univerſitätskanzler, dem früheren Miniſterpräſidenten Trygger, verübt hatte. Warnung vor Mißbrauch mil Winterhilfsſpenden Berlin, 15. Nov. Die Leitung des Winter⸗ hilfswerks weiſt darauf hin, daß, wer Spenden aus dem Winterhilfswerk, wie Kartoffeln, Kohlen, Bekleidung u. a. verkauft, um ſich auf dieſe Weiſe bare Mittel zu verſchaffen, nicht nur unanſtändig und undankbar handelt, ſon⸗ dern auch harter Strafe verfällt. Es liegt im öffentlichen Intereſſe, daß jeder, der von der⸗ artigen Vorfällen Kenntnis erhalten ſollte, dies unverzüglich an die nächſte Geſchäftsſtelle des Winterhilfswerkes meldet. 3, Sehrgang 3. Nr. 307. Seite 4 „Hakenkreuzb anner“ Mittwoch, 15. November 1938 — 3 „ „„Karlsruhe, 14. Nov.(Sonderbericht des „). Am Tage nach dem überwältigenden 4 en, 12. November, Montagnachmit⸗ ag, vexeinigten ſich, einer Einladung des Reichsſtatthalters folgend, führende Perſönlich⸗ keiten aus Politik und Wirtſchaft Badens zu „einer Beſprechung im Hotel Germania, an der lmneben ſümtlichen badiſchen Miniſtern und ho⸗ hen Beamten ihrer Miniſterien die Präſidenten a, dex Induſtrie⸗ und Handelskammer, der Hand⸗ „„„werkskammer, der badiſche Bauernführer, der Tteuhänder der Arbeit, die Oberbürger⸗ „ien meiſter von Freiburg, Mannheim mun und Heidelberg ſowie Vertreter der ba⸗ diſchen Induſtrie teilnahmen. lim Nationalſozialiſten pflegen auf ihren Lorbee⸗ ren nicht auszuruhen. Heute, wie nach jedem Sieg, lautet die Parole der Führung: Der ,Kampfgeht weiter, und das bedeutet im neuen Deutſchland, alle Kräfte einzuſetzen für , den friedlichen Wiederaufbau. Die Beſprechung 5 55 dem Ziel, neue ſchaffende Kräfte im badi⸗ „ ſchen Volk zu wecken. Die zwangloſe Form, in , der ſie erfolgte, brachte einen äußerſt anregen⸗ 3 den und fruchtbringenden Gedankenaustauſch, in deſſen Verlauf ſich die Beteiligten über ihre Arbeitsgebiete eingehend äußerten und eine Fülle von neuen richtungweiſenden Ideen und „„Anregungen vortrugen. Was wir als ſogenannte internationale Kunſt „in- den letzten Jahrzehnten geſehen haben, war „ letzten Endes doch eine nationale Kunſt und 1 195 eine, die durch das jüdiſche Raſſenelement 4 beſtimmt geweſen iſt. Wir haben es nicht nötig, im Ausland geiſtige Anleihen zu machen. * Ich glaube, daß keine Landſchaft ſo unend⸗ „lich mannigfaltig und ſchön iſt, wie die „deutſche, daß kein Menſch ſo ſehr verdient durch die Kunſt verherrlicht zu werden, wie der deutſche, nordiſch⸗germaniſche Menſch. Icch bin überzeugt, daß ſich gerade das Eigen⸗ artige in der Welt durchſetzt und begehrt wird. »Unſer Kunſtgewerbe muß den Ideengehalt Mdes Nationalſozialismus in ſich aufnehmen „und verarbeiten. Wenn man die ſo unendlich „vielen neuen wertvollen Gedanken der vom Na⸗ *fionalſozialismus beſtimmten neuen Zeit und „ährer Symbole hineinprägt in das Kunſthand⸗ e werk, dann entſteht etwas ſo eigenartig Neues, „»daß unſere Wirtſchaft einen neuen ſtarken Auf⸗ Arieb erhalten. kann. Wir Badener kön⸗ envielmehr, alswir von unsglau⸗ ben. Wir haben nur zu wenig aus uns ge⸗ bümacht. Win⸗nnüſſen mit unſeren Anregungen onguündAuffaſſungen auf künſtleriſchem Gebiet ins W„hineingehen. Als Abnehmer unſerer Al aniſſe kommt zunächſt unſer 65⸗Mil⸗ winlionen⸗Völt in Frage. Auf ſeine Bedürfniſſe müſſen wir uns in erſter Linie einſtellen, ohne Wndabei andere Möglichkeiten außer acht zu laſſen. 4 ug; Alles Große iſt einfach; alles, was heute ge⸗ 1 Wrhihiihin werden kann, muß daher einfach ſein. 3 Die Unrentabilität vieler Zweige des Kunſt⸗ *handwerks, wie zum Beiſpiel der Majolika, „iegt weniger in der allgemeinen Not unſeres „PVolkes, als in den künſtleriſchen Verirrungen 54 4* Verzerrungen der letzten Jahre begründet, Aind artfremde Einflüſſe zurückzuführen ſin —* Der Reichsſtätthalter machte eine große An⸗ Amerikas Rampft gegen die Wirtſchattskriſe Reichsſtallhalter Roberk Wagner eröffnete die Sitzung und gab einleitend be⸗ kannt, daß ſolche Tagungen nach Notwendigkeit und Bedarf in unregelmäßigen Zeitabſtanden immer wieder ſtattfinden ſollen, um neues Ge⸗ dankengut für die Wiederbelebung unſerer Wirtſchaft und für die Arbeitsbeſchaffung zu Tage zu fördern. Wenn es gelinge, alle füh⸗ renden Köpfe der Wirtſchaft zu ſolchen Beſpre⸗ chungen heranzuziehen, dann ſei viel Wertvolles zu erhoffen. Dieſe Tagungen ſollen eine Art Wirtſchaftsrat für das Land Baden darſtellen, ähnlich dem Generalrat der Wirtſchaft im Reiche, ſelbſtverſtändlich aber ohne irgend eine amtliche Eigenſchaft. Der Reichsſtatthalter entwickelte darauf in weitſchauender Weiſe eine Reihe von neuen Ge⸗ danken. Die Wirtſchaft ſei ſich noch aicht hin⸗ reichend klar geworden, daß auch ſie durch die politiſche Revolution mit erfaßt worden ſei. Die geſamte Produktion befindet ſich in einer gro⸗ ßen Umwälzung. Ganz neue Bedürfniſſe ſind entſtanden. In der Umſtellung vom äußeren zum inneren Markt ſehe ich ganz neue Mog⸗ lichkeiten für unſere Wirtſchaft. Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung be⸗ dingt eine neue Auffaſſung in der Kunſt, wie überhaupt in der ganzen Kultur. Grundſätzlich möchte ich hierzu ſagen: Jede Kunſt muß national ſein zahl praktiſcher Anregungen auf den verſchie⸗ denſten Gebieten des Kunſtgewerbes, des Kunſthandwerks, der Architektur uſw. Für letztere ergäben ſich Möglichkeiten, an die unſere Wirtſchaftsführer noch gar nicht gedacht haben. Der Führer habe es ſelbſt ab⸗ gelehnt, ſich für die Erfindungeines neuen Bauſtils einzuſetzen. Er er⸗ warte aber die Entſtehung eines ſolchen neuen Stils aus der Weltanſchauung des Nationagl⸗ ſozialismus heraus. Den neuen Gedanken müſſe nur die Möglichkeit gegeben werden, wirkſam zu werden. Dasſelbe gelte für die Möbel⸗, die Ta⸗ peten⸗ und Teppichinduſtrie ſowie für die Textilinduſtrie. Ich denke an die Schaf⸗ fung neuer Moden, und zwar deutſcher Moden. Unſere Textilinduſtrie muß ſich viel mehr um den Anteil an der Herſtellung neuer brauner Tuche für unſere Parteimitglieder weh⸗ ren. Die Männer, die mit der Sorge für unſere Wirtſchaft betraut ſind, müſſen ſich täglich um⸗ ſehen, wo neue wirtſchaftliche Bedürfniſſe ent⸗ ſtehen. Auch für die Pforzheimer Indu⸗ ſtriie beſtänden neue Möglichkeiten, wenn ſie ſich gründlicher auf die neue Zeit und ihre Sym⸗ bole umſtellen würde. 2 Ich glaube auch, daß ſich die Literatur vor neuen Möglichkeiten ſieht. Es ſind in Deutſchland in der letzten Zeiteine ganze Reihe von guten neuen Zeit⸗ ſchriften über die verſchiedenſten Gebiete erſchienen, die ebenſogut in Baden hätten erſcheinen können. „Die Ausführungen des Reichsſtatthalters löſten bei allen Beteiligten den lebendigſten Widerhall aus und gaben den Anſtoß zu einer regen und ausgedehnten Ausſprache, die viele neue wertvolle Gedanken zutage förderte. 1 Immer noch über 10 Millionen Arbeitsloſe— Der Kampf um die 30⸗ „»lVon unſerem Neuyorter Sonderkorreſpondenten) 5 Neuyork, 15. November. Waährend des Monats Oktober wurde der „»Kampf um den wirtſchaftlichen Wie⸗ deraufbau der Vereinigten Staaten mit „„unverminderter Energie fortgeführt. Lauter noch als bisher hoben die Befürworter des »Regierungsprogramms die erzielten Ergebniſſe „hervor, während ſich zugleich die Kritiker, die „ſich in den erſten Monaten des großen Ex⸗ „periments ängſtlich zurückgehalten hatten, um ſomehr hervorwagten und— freilich weit mehr „ mündlich und in privatem Kreiſe als in der „»Igraßen Oeffentlichteit— die„National ln- 3 dustrial kKecovery Administration“ Icharf angriffen. »Am 23. Oktober gaob Präſident Rooſe⸗ Welt'ſeine Zuſtimmung zu dem letzten Arbeits⸗ chbe, dem der Kleinhändler. Der Augenblick Iſchien gekommen, einen Blick auf die Erfahrun⸗ „gen zu werfen, die mit den Codes gemacht worden ſind, deren Unterzeichnung Monate zu⸗ rückliegt. Im allgemeinen lauten dieſe Kom⸗ „mentare günſtig, zumal was den Code Nr. 1, den der Textilinduſtrie, anlangt. Selbſt in republikaniſchen und gemäßigten Kreiſen, in Üdenen man die Politik des Generals Johnſon 4 mit lehhaftem Mißtrauen verfolgt, geſteht man wpaßf die in der Textilinduſtrie erreichten tene Ergebniſſe bedeutend ſind. „Vielleicht iſt ſie der einzige Induſtriezweig, der den Ewartungen der NIRA vollkommen ent⸗ „ſpricht. Hundertvierzigtauſend Ar⸗ „beiteir konnten neueingeſtellt werden. Aus den Löhnen, die der Code als Mindeſt⸗ 5 maß feſigeſetzt hatte, wurden keineswegs Höchſt⸗ „löhne, die Unternehmer gingen vielmehr nicht „ſelten über die Sätze der NIRaA hinaus. Die „Helebung der Textilinduſtrie iſt unverkennbar. Gägenüber dieſen erfreulichen Ergebniſſen *. Stunden⸗Woche— Verteuerung der Lebenshaltung kann man natürlich nicht überſehen, daß die Erwartungen des Generals Johnſon in zahl⸗ reichen anderen Zweigen der Wirtſchaft nicht erfüllt wurden. Die NIRA ſelbſt muß ſich zu dieſem Eingeſtändnis bequemen, aber ſie ſchiebt die Schuld auf die„Saboteure und nicht konſtruktiven Kritiker“. Präſident Rooſevelt kündigte an, daß gegen Saboteure mit äußerſter Strenge vorgegangen werden ſolle. Wer die Codes übertritt, ſetzt ſich hohen Geldſtrafen aus und kannn zu einer Gefängnisſtrafe bis zu ſechs Monaten ver⸗ urteilt werden. Aehnlich ſoll es denen ergehen, die unberechtigt den Blauen Adler aushändi⸗ gen. Gegen dieſe Strafandrohungen wurden verſchiedentlich Proteſte eingelegt, und der Oberſte Gerichtshof wird ſich mit der Frage beſchäftigen müſſen, ob dieſe Strafen verfaſ⸗ ſungsmäßig zuläſſig ſind. Um ſich der läſtigen Nörgler zu entledigen, und gegen den„Feldzug des Murrens“ Front zu machen, ſoll dem Fublitum ſchwarz auf weiß bewieſen werden, daß es der NIRA zu danken ſei, wenn die Wirtſchaft der Vereinig⸗ ten Staaten gerettet und Geſchäfte gemacht werden konnten. Der Präſident der Neuyorker Gruppe der NIRA richtete an zweihundert⸗ tauſend Arbeitgeber ausführliche Fragebogen, auf deren Grundlage die Verwaltung eine um⸗ faſſende Erhebung über die wahren Ergebniſſe des Vollzuges veranſtaltet. Um die Stimmung im Lande zu ſtärken und die Leute bei guter Laune zu erhalten, wird eine neue große Propaganda einſetzen, an der ſämtliche Mitglieder des Kabinetts teilnehmen ſollen. Jeder Miniſter wird an einem Abend der Woche im Rundfunk den Amerikanern die Er⸗ folge der NIRA darlegen, die er in ſeinem Reſſort erzielt hat. Wie weit die Arbeitsloſigkeit im vergangenen Monat zurückging, läßt ſich mit Gicherhei“ ſchwer ſagen. Die Statiſtiken lauten ſehr ver⸗ Am den wirtſchaftlichen Wiederaufbau Badens Der Reichsſlalthalter weiſt neue Wege gullusminiſter dr. Wacker entwickelte in Fortführung der Gedanken⸗ änge des Reichsſtatthalters in großen Zügen eine Anſchauungen über die künftige Blickrich⸗ tung unſerer Kunſt. Er ſtellte die architektoni⸗ ſchen Aufgaben in den Vordergrund ſeiner Ausführungen. Die Stile, die im Laufe der Jahrhunderte in Deutſchland nebeneinander gewachſen ſind, hatten, wenn ſie auch Ausdruck eines verſchiedenen inneren Erlebens waren, doch ein Gemeinſames, das vom deutſchen We⸗ ſen her beſtimmt war. Zum erſten Mal ſei in den letzten 15 Jahren ein Riß in die Entwick⸗ lung gekommen. Die Herren von 1918 haben keine wuchtige geiſtige Welle mit ſich gebracht. Sie fühlten das ſelbſt und propagierten des⸗ halb gewaltſam einen neuen Stil. Sie verfielen dabei in das Exzentriſche. Man hat aſiatiſche Formen geſucht. Die ſogenannte Sachlichkeit war nur ein Schlagwort. Sie wollten etwas Neues zum Ausdruck bringen, aber es fehlte der geiſtige und ſeeliſche Gehalt, der aus dem Volk herausgewachſen iſt. Das Volk hat das auch gefühlt. Vom Politiſchen aus geſehen, war der Stil der neuen Sachlichkeit der Ausdruck des parlamentariſchen Syſtems. Man muß zunächſt alles Artfremde ausſchälten, dann wird die Vorausſetzung geſchaffen, daß das Poſitive wachſen kann. Aus dem Deutſch⸗ tum heraus muß und wird wieder ein neuer Stil ſich entwickeln. Das Geſicht der Architektur wird am ſtärkſten durch die Art der Aufträge beſtimmt. Hierdei iſt auf den Monumentalbau das Haupt wicht zu legen. Gerade der Monumentalbau 5 es. der eine Geiſtesrichtung über Jahrhunderie hinaus wertet. Wenn wir den Nationalſozialismus in ſeiner Eigenart und Wucht über. Jahr⸗ hunderte hinaus erhalten wolten, dann müſſen wir die Kraft finden, ihm ſeinen architektoniſchen Ausdruckswillen im Mo⸗ numentalbau zu geben. Das iſt der Weg, auf dem ſich die ſpätere Tra⸗ dition aufbauen wird. Die germaniſche Kult⸗ bauweiſe könnte den Ausgangspunkt nicht nur für eine neue Stilgeſtaltung, ſondern auch für eine neue Blickrichtung geben. Ich glaube, daß gerade der Kultbau, in Verbindung mit dem Denkmal, der die Blicke auf die große»Wer⸗ gangenheit unſerer Nation richtet, den Weg weiſen wird, auf dem man auf kulturellem Ge⸗ biet entſcheidend ſeinen Willen auf Jahrhun⸗ derte hinaus ausſpannen kann. Die Worte verfliegen im Wind; am Stein werden ſich ſo⸗ ar die Theoretiker ſpäterer Zeit wieder einmal inden. 9885 Der Miniſter ging dann auf die Neugeſtaltung der badiſchen Landeskunſtſchule ein. Wir ſeien hier in Baden auf dieſem Ge⸗ biet richtungweiſend vorangegangen. Reichs⸗ innenminiſter Frick habe kürzlich geſagt, da ß Baden ſich im Sinne des Führers auf dem richtigen Wege befinde. Der Miniſter gab eine große Zahl von ins einzelne gehenden Anregungen auf den verſchiedenſten Gebieten der Kunſt, wie der Malerei, die ſich wieder, wie in den Zeiten der guten Tradi⸗ tion, in die Architektur einordnen müſſe, der Plakatinduſtrie und der Gebrauchsgraphik, die die Möglichkeit habe, eine ausgeſprochen deutſche Plakatkunſt ins Leben zu ruſen, ſowie der Textilinduſtrie, die in enger Verbindung mit der Landeskunſtſchule arbeiten müſſe. Es komme überall darauf an, daß die Auſtrags⸗ eber aus dem Publikum wieder mit den erſt⸗ laſſigen Kräften der Kunſt in Verbindung ge⸗ bracht werden. Hier liege eine weſentliche Auf⸗ gabe der Landeskunſtſchule. Die drei Oberbürgermeiſter traten in einen lebhaften Gedankenaustauſch über die von ihnen eingeleiteten und noch ein⸗ zuleitenden Maßnahmen auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung ein. Im Mittelpunkt des Wettſtreits der Stadtoberhäupter im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit ſtand das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm des Freiburger Oher⸗ bürgermeiſters Dr. Kerber, der über die techmiſche Durchführung und die Finanzierung der Beſchäftigung der Freiburger Fürſorge⸗ empfänger berichtete und die ausgezeichneten Erfahrungen unterſtrich, die man in Freiburg bisher bereits gemacht habe. Der Reichsſtatthalter ſchloß die überaus inter⸗ eſſant und nach allen Richtungen hin anre⸗ gend verlaufene S der Mitteilung. daß vorausſichtlich vor Weihnachten eine neue Tagung angeſetzt werde, die ſich mit den gro⸗ ßen Vorbereitungen für den Generalangeiff auf die Arbeitsloſigkeit im Frühjahr nächſten Jah⸗ res beſchäftigen werde. des müſſe ſeine Schuldigkeit iun, das Reich, die Länder und ſchieden, noch verſchiedener die Auslegungen der angeſtellten Erhebungen. Nach den Ziffern des Arbeitsminiſteriums ſollen im September 620 000 neue Arbeits⸗ gelegenheiten geſchaffen worden ſein. Dem amerikaniſchen Gewerkſchaftsverbande fen folge ſind es 871 000 und ſeit März hätten insgeſamt 3 600 000 Erwerbsloſe wieder Arbeit und Brot geſunden. Wie dem auch ſei, laſſen doch die offiziellen und offiziöſen Schätzungen in zahlreichen In⸗ duſtriezweigen eine gewiſſe Beſſerung der Lage des Arbeitsmarktes erkennen. Dabei iſt aller⸗ dings zu berückſichtigen, daß die Statiſtiken auf größere Zuverläſſigkeit wenig Anſpruch erheben können und Saiſoneinflüſſe in guten wie in ſchlechten Jahren zu gewiſſen Zeiten den Beſchäftigungsgrad der Wirtſchaft ſteigern. Im Süden und Weſten iſt nach allen vor⸗ liegenden Berichten eine Beſſerung nicht zu ver⸗ zeichnen; man hat ſogar den Eindruck, daß hier die Erwerbsloſigkeit noch zugenommen hat. Zu berückſichtigen iſt ferner, daß mit dem 30. September eine große Anzahl der Mit⸗ glieder der Rooſevelt'ſchen„Forſtarmee“ ent⸗ laſſen wurden, die gleich nach dem Einzuge des Proäſidenten in das Weiße Haus aufgeſtellt worden war. Denn die Engagements liefen nur ſechs Monate, ſo daß jetzt hunderttauſend junge Leute dieſe Arbeit aufgeben mußten, von denen viele erneut der Arbeitsloſigkeit verfallen ſind. Die Zahl der Erwerbsloſen wird noch immer auf rund zehn Millionen geſchätzt. Der unlängſt zum zehnten Male wiedergewählte Präſident des amerikaniſchen Gewerkſchafts⸗ verbandes, William Green, erklärte, daß nach ſeinen Feſtſtellungen die Zahl der Arbeitsloſen zurzeit 10 089 000 betrage, alſo etwa ebenſoviel wie im Januar 1932. Wenn die Armee der Arbeitslofen um mehr als dreieinhalb Mil⸗ lionen Köpfe vermindert werden konnte, ſei dieſes glückliche Ergebnis in erſter Reihe der Verkürz ing der Arneitszeit zuzuſchreiben. Sreen verfanat nunmer ei“⸗ weitere Herab⸗ ſetzung der Arbeitszeit, denn dieſe ſei das ein⸗ zige Mittel, um die verbleibenden zehn Mil⸗ dic Gemeinden. Alle Behörden müßten ein⸗ geſpannt werden, insbeſondere auch die Privat⸗ wirtſchaft, deren Möglichkeiten noch lange nicht ausgeſchöpft ſeien. Vom Zug erfaßt und getölei⸗ Caſtrop⸗Rauxel, 15. Nov. Am Diens⸗ tagnachmittag ereignete ſich auf der Bachn⸗ ſtrecke Rauxel— Herne ein ent ſetz⸗ liches Unglück. Aus einem Abteil eines Sonderzuges aus Oſtpreußen, der Landhelfer und ⸗Helferinnen nach Duisburg zurückbrachte, wurde ein etwa 20jähriges Mädchen, das ſich zu weit aus dem Fenſter lehnte, von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommen⸗ den D⸗Zug herausgeriſſen, überfahren und ſo⸗ fort getötet. Die Perſonalien des Mäd⸗ chens, das angeblich aus Duisburg ſtammt, konnten noch nicht feſtgeſtellt werden, 210 Jahre Gefängnis für 19 Meute⸗ rer der„Sieben Provinzen““, Amſterdam, 15. Nov. Wie aus Soera“ baja gemeldet wird, hat der Seekrichat am Dienstag das Urteil gegen dierausgſh Ange⸗ borenen Marineangehörigen beſtehendeörſte Gruppe von Meuterern an Bord des Panßer⸗ ſchiffes„Sieben Provinzen“ vetkln⸗ det. Das Gericht iſt bei acht Angeklagten über den Strafantrag hinausgegangen. So wurden fünf Angeklagte zu der Höchſtſtrafe von 18 Jah⸗ ren Gefängnis verurteilt, während der Antrag dieſes Strafmaß nur für einen Angeklagten vorſah. Von den übrigen Angeklagten erhiel⸗ ten je einer 16, 10 bzw. 7, zwei je 6, drei je 9 und ſechs Angeklagte je 8 Jahre Gefängnis. Die verhängten Strafen betragen insgeſamt 210 Jahre. lionen Erwerbsloſe wieder einer Beſchäftigung zuzuführen. Der amerikaniſche Gewerkſchafts⸗ verband begann daher einen neuen Feldzug zu⸗ gunſten der Einführung der dreißigſtündigen Arbeitswoche, während zurzeit die Arbeitsdauer pro Woche nach den Codes fünfunddreißig und ſogar vierzig Stunden beträgt. Gegen dieſe Forderung laufen natürlich die Uniernehmer Sturm. Was Rooſevelt und die NöRaA in die⸗ ſem Sinne beginnen wollen, ſteht noch dahin. Vermuten läßt ſich, daß ihnen die Forderung Greens wenig ſympathiſch iſt, da mit ernſten Widerſtänden und Schwierigkeiten bei dem ge⸗ ſamten Unternehmertum zu rechnen wäre/falls die Regierung die Dreißigſtundenwoche einfüh⸗ ren wollte. Dies würde ſicherlich nur daänn geſchehen, wenn die Anwendung aller anbefen Mittel im Rahmen der NIRaA zur Wiederher⸗ ſtellung der amerikaniſchen Wirtſchaft eine düu⸗ ernde Beſſerung der Lage nicht erzielen ſollte. Bezeichnend bleibt immerhin, daß weder Rooſe⸗ velt noch der Induſtriediktator Johnſon gegen die Forderung Greens ſofort energiſch Stel⸗ lung genommen hat. In allen Städten wird der Feldzug„Kauft ſofort!“ mit Hochdruck betrieben. Alle modernen Reklamemittel wurden in Bewegung geſetzt, um das Publikum aufzufordern, ſofort und ſoviel wie möglich zu kaufen, da alles darauf hindeute, daß die Preiſe ſteigen wérden. Dieſe letzte Behauptung iſt buch ſt öbilüch wahr. Die Preiſe ſind bereits geſtiegen was die Verbraucher unangenehm empfinden. Bis⸗ her war die Teuerung nicht erheblich, ſié be⸗ ginnt aber jetzt größeren Umfang anzunehmien. In fünf Monaten ſtiegen die Koſten der Le⸗ benshaltung, wenn man gewiſſen Verbraucher⸗ organiſationen glauben will, um rund 10, Pro⸗ zent. Andererſeits beklagen ſich die Verbrau⸗ cher, daß ihre Einkommen mit dieſer Teuerung nicht gleichen Schritt hielten, da die Steuern erhöht und die Arbeitszeit vermindert wurde. Aber noch ſind dieſe Klagen unerheblich.“ Noch man im großen und ganzen an den rfolg der.J. R.., wenn auch die Begei⸗ ſterung der erſten Monate einer nüchternennund kritiſchen Beurteilun; zewichen iſt · ſchalten, en, da Deutſch⸗ n neuer ſtärkſten Hierdei taewicht u iſt es. junderie us in Jahr⸗ dann ſeinen Mo⸗ ere Tra⸗ he Kult⸗ licht nur auch für ube, daß nit dem ze Ver⸗ Weg llemi Ge⸗ zahrhun⸗ . Worte ſich ſo. einmal ule ten ein⸗ Privat⸗ ige nicht et⸗ Dſiens⸗ Bachn⸗ nt. ſze tz⸗ il eines indhelfer ckbrachte, ü dchen, nte, von kommen⸗ und ſo⸗ s Mäd⸗ ſtammt, ——. 4 33 Reute⸗ n½ Soera⸗ mit am Ange⸗ diErſte ünzer⸗ betkln⸗ ten über wurden 18 Fah⸗ „Antrag geklagten n erhiel⸗ drei je fängnis. isgeſamt ——— äftigung rkſchafts dzug zu⸗ tündigen itsdauer ißig und en. dieſe rnehmer l in die⸗ 'dahin. orderung „ernſten dem ge⸗ ire falls einfüh⸗ ur dänn andefen iederher⸗ ine dau⸗ en ſollte. r Rooſe⸗ ongegen ſch Stel⸗ „Ka,uf t .„Alle ewegung N, fofort da alles werden. äbil ich en, was n. Bis⸗ „ ſié be⸗ mehmen. der Le⸗ hraucher⸗ 10,Pro⸗ Berbrau⸗ euerung Steuern wurde. ch. Noch an den Begei⸗ nerund 70 „„Hakenkreuzbanner“ — Mittwoch, 15. November 1933 Sährgang-.-Rr. 307. Seite 5 —— hHhherbſtabend „Der Mond hing in den Bäumen jo wie ein ſilberwelkes Blatt, das nun von Sommerträumen , nur noch der Wehmut Schleier hat. mein herz lag dir im Schoße, war wie die Welt ſo taumelſatt und ſtill, als ſei der große „ Hherbſthimmel ſeine Ruheſtatt. Eine Ehrung für den Mannheimer Klreisleiter Dr. Roth MNannheim. Eine eindrucksvolle Ehrung urde geſtern abend dem Mannheimer Kreis⸗ ſter Dr. Roth zuteil. Unter den Klängen der RSBoO⸗Käpelle der Straßenbahner waren ver⸗ en BVereine und zahlreiche Perſonen, die zauf der Straße angeſchloſſen hatten, vor bie“ Wohnung Dr. Roths am Friedrichsplatz gezogen, wo ein Vertreter herzliche Dankes⸗ worte für die geleiſtete Arbeit an den„Mann⸗ ſeimer Doktor“ richtete. Die NSBoO⸗Kapelle ielte und der Geſangverein„Flamme empor“ brachte den Sängerſpruch zum Vortrag. Mit kürzen, knapp umriſſenen Sätzen dankte Dr. Roth für die Ehrung, die er gleichzeitig als eine ſolche für den Führer auffaßte. Er be⸗ tonte dabei. daß ſich der Nationalſozialismus mit dem errungenen Vertrauen nicht begnüge; — Aufgabe ſei es, dies auch zu rechtfertigen. in dreifaches Sieg⸗Heil auf unſeren Führer fand⸗ bei der Menge ſtarken Widerhall. Aampfbund für Deulſche dullur —ortsgruppe Mannheim Dretiag, 17. November, 20 Uhr, im Ritterſaal des Schioſſes Erſter Mitglieder⸗Abend Kreisleiter Dr. Roth ſpricht! 75 Klabierquartett-moll von Mozart, geſpielt von oineralmufitvirettor Py. Wußt, M. Kergl, K. müler, Fr. Neumaier. Guße wiltommen! Eintritt frei! hriſtbaumverkaufsplätze. Aum Mittwoch, 22. November, 97 Uhr, werden im Alten⸗ Mathaus⸗Saal die Plätze für den Chriſtbaum⸗ derlaif verſteigert. Die Steigpreiſe ſind ſofort 5 Eine Anfrage! Anf, Grund zahlreicher Beſchwerden der Volksgenoſſen Neckaraus richten wir an Herrn Pfarrer Berberich in Neckarau die Anfrage, ——— davon abhielt, Gotteshäuſer und' Pfarrhaus mit den Reichsfahnen zu be⸗ flaggen. 1 Das deutſche Volk hat ſich zu 93 Prozent zur Volksgemeinſchaft bekannt. Das Volk weiß, was es dem Nationalſozialismus zu danken hat. Der Klerus müßte es vor allem wiſſen. Wir bitten um Antwort. Kirchenmuſikaliſche Feſtandacht „ Albertus⸗Magnus⸗Feierſtunde. Alljährlich vereinen ſich die katholiſchen Ak a⸗ demäkervereinigungen zu der ſchlich⸗ ten,, aber umſo ein drucksvolleren Albertus⸗ Magnus⸗Feier in de feſtlichen Gotteshäuſern. der Binm man dieſes hohe Pa⸗ pnsfeſt in der Bürgerhoſpitalkirche. Der geiſt⸗ liche Beirat des katholiſchen Akademikerverban⸗ i Prof, Waldvogel, pielt eine tieſſchür⸗ F Gedächtnispredigt und charakteriſierte Übertus Magnus als Menſch und Ge⸗ rten, der in ſeiner 87jährigen Lebensbahn veinen Weltruf ſchuf und über ſein Grab naus als ein Heiliger verehrt wird. Die aädt Köln mit ihrem mittelalterlichen, hohen miſt Zeuge ſeines Schaffens geweſen, und in dem ſchlichten St. Andreas⸗Kirchlein liegen e Gebeine begraben. Die prägnanten Pre⸗ zigtworte dieſer Weiheſtunde wurden durch effiklaſſige kirchenmuſikaliſche Darbietungen ürvig umrahmt, Frau Irene Ziegler vom kſigen Nationaltheater verſchönte die Abend⸗ ei. urgie durch ihre gütige Mitwirkung und angzzwei geiſtliche Chöre mit ihrer wohlklin⸗ enden Stimme. Zuerſt brachte ſie den 116. Rfalm„Laudate Dominum“ und dann das Ave verum“, beides von W. A. Mozart, mit rer Einfühlung zu Gehör. Orgel⸗ und dlinſolo waren ihr eine gefühlsvolle muſi⸗ kaliſche Begleitung. Mit einem ſehr guten Stimmenmaterial das Soloquartett mit Orgelbegleitung zunächſt„Juſtum deduxit Do⸗ mine“ von W. A. Mozart, und dann das„Tan⸗ tumiergo“ von Anton Bruckner, zwei ſchwierige Chöte, die aber formgerecht wiedergegeben wurden. Gebet und Segen ſtreuten ſich in die muſikaliſchen Darbietungen, und das Feſtlied „Ein Haus voll Glorie ſchauet“ ließ die denk⸗ würdige und ſchlichte Feierſtunde erhebend ausklingen. Am Gedächtnistage ſelbſt(15. No⸗ vember) zelebrierte Prälat Bauer in der Jeſuitenkirche eine Feſtmeſſe. Beide Veran⸗ ſtaltungen zeichneten ſich durch einen ſehr guten Beſuch aus. gu—. Erfolge eines Pfälzer Komponiſten Profeſſor Karl Wüſt, Kaiſerslautern, deſſen Sicheſterphantaſie demnächſt in dem von Dr. Die Kunſt Wer wußte je das Leben recht zu faſſen? Wer hat die Hälfte nicht davon verlgren Im Traum, im Fieber, im Geſpräch mit Toren, In Liebesqual, im leeren Zeitverpraſſen? Platen. Wen träfe ſie nicht, die herbe Gewiſſensfrage des Dichters? Ach ja, Zeiwerpraſſer ſind wir alle. Und wenn wir mit Geld und Gut noch ſo ſorgſam rechnen. Nicht als ob wir nicht rechneten mit unſerer Zeit. Nie iſt vielleicht ſo viel mit ihr gerechnet worden, als heutzutage. Und alle Erfindungen der Technik, Maſchinen und Ueberlandzentralen, was haben ſie im Grunde für einen anderen Zweck, als die Zeit zu ſparen, als Arbeiten zu kürzen? Aber ſie kürzen die Arbeit nur, um für neue Arbeit Raum zu gewinnen. Und da eben erhebt ſich die Frage, ob der Wert der Zeit wirklich nur in der Arbeit liegt. Platen redet nicht von ihr. Er zählt Fieber und Träume auf, und Liebesqualen und Toren⸗ geſchwätz. Demgegenüber ſcheint die Arbeit ſo Als wir Frontſoldaten im Weltkriege in den Schützengräben rings um Deutſchland die Feinde von der bedrohten Heimat abwehrten, als wir in kraftvoll geführten Kämpfen ganze Fronten zerſchlugen, als mitten unter uns ſich der Tod befand, da gab es unter uns Front⸗ ſoldaten etwas, das nirgends aufgezeichnet, nirgends verordnet und in keinen Kriegsartikeln geſtanden hätte, das aber dennoch tief und un⸗ auslöſchbar in unſere Herzen eingegraben war: Das Geſetz der Kameradſchaft! Ein Hundfott, der ſich davon hätte drücken wollen. Und eben dieſes Geſetz gab uns eine innere Kraft, eine Gewißheit, die nicht mehr zu überbieten und das Geheimnis unſeres Willens zum Durchhalten war. Dieſes Geſetz ließ uns dem Teufel trotzen, ließ uns Schlachten ſchlagen, von denen die Geſchichte einſt nur in Ehrfurcht erzählen wird. Dieſes Geſetz ließ uns den todwunden Kameraden aus dem Vernich⸗ tungs⸗ und Trommelfeuer der Großkampfſchlach⸗ ten retten, auch wenn dabei das eigene Leben ausgelöſcht worden wäre. Viele Kameraden haben für dieſes Geſetz ihr Leben geopfert. Und das Geſetz war unverbrüchlich. In ſeinem Zei⸗ chen noch marſchierten wir Frontſoldaten inner⸗ lich furchtbar bedrückt heim den langen Weg zum Vaterland. Aber dann kam die Zeit der Schmach, das Geſetz der Kameradſchaft wurde von uns genommen. Aber viele von uns hatten ſich von dem einſt lohenden Feuerbrand einen Funken in ihrem Herzen gerettet und das Geſetz auch weiterhin heilig gehalten. Andere hatten den Funken in ſich ausgelöſcht. Sie verfielen dem Ungeiſt, der Parteiung und wurden ſo des Lebens recht die beſte, ja die einzige eigentliche Aus⸗ nützung der Zeit zu ſein. Und doch: ſtellen wir uns einen Menſchen vor, der ſo viel klüger wäre als wir alle, der ſeine Zeit nie verlöre; der von Anbeginn ſeiner gei⸗ ſtigen Reiſe an ſich gewiſſermaßen ſeinen Stun⸗ denplan fürs Leben aufſetzte und nur danach wirkte, ununterbrochen eine Leiſtung an die andere reihend, keiner Zerſtreuung zugänglich außer jenen Naturnotwendigkeiten, die wie Eſſen und Schlafen von Zeit zu Zeit die Ma⸗ ſchinerie unſeres Organismus wieder neu be⸗ leben müſſen. Würden wir ein ſolches Stun⸗ denplanleben führen mögen? Und ſelbſt in jener letzten Stunde, wo keine Freude an irgend einer Lockung des Augenblicks mehr unſer Urteil trü⸗ ben wird, würden wir uns da zufrieden geben, ein ſolches Arbeitsprogramm lückenlos erledigt zu haben? Gewiß, es iſt befriedigend auf ein gelungenes Werk zurückſchauen zu können. Aber woher kommt das, was wir unſer Selbſt nennen? Und welcher Stoff zur Arbeit bliebe uns ſchließlich, Das Geſetz der Kameradſchaft ihrem eigenen Ich untreu. Da und dort ſchar⸗ ten ſich alte Kameraden zuſammen, denen das Geſetz heilig und noch ein Stück Leben war. Sie hofften auf eine Zeit, welche die alte Treue wieder aufrichten und den Ungeiſt aus der Welt wieder vertreiben würde. Jahrelang ging das Hoffen. Mancher wurde müde, man⸗ cher hoffnungslos. Und mancher dachte in ſei⸗ nem Herzen, es wäre wohl beſſer, er läge drau⸗ ßen irgendwo in Flandern, irgendwo an der Somme, irgendwo bei den andern, wo ein Vergeſſen wäre. Und da, mit einem Mal brach einer lohenden Flamme gleich das Geſetz der Kameradſchaft wieder über den Ungeiſt herein und ſchlug ihn zum Teufel. Und es war ein Führer da, der das Geſetz der Kameradſchaft, das Geſetz des Blutes wieder auf den blanken Schild Deutſchlands erhob, der das Geſetz zu einem flammenden Schwerte werden ließ, vor dem ſich alle zu beugen haben. Und alles, was uns zuvor bedrückend auf der Seele lag, wurde von uns genommen. Das Geſetz iſt aufgerichtet, die Zeit der Schmach iſt für den deutſchen Menſchen zu Ende und einſt werden auch wir Frontſoldaten den alten gefallenen Kameraden wieder froh ins Bruderauge ſehen können. Und nun lieber, deutſcher Volksgenoſſe, leb auch du das Geſetz der Kameradſchaft! Hilf mit am Aufbau unſeres Vaterlandes, hilf gegen die Volksnot, im Kampf gegen Hunger und Kälte, erweiſe durch dein Opfer dem Willen der neuen, deutſchen Volksgemeinſachft anzugehören. Erweiſe deinen Dank an den Führer und gib recht bald deine Spende, damit das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes zu einer rettenden Tat der Kameradſchaft für die notleidenden Volksgenoſſen werden möge. 2* . wenn wir alle miteinander ſolche lückenlos ver⸗ ſtändige Pedanten, ſolche unerſchütterlichen Stundenplanerfüller wären? i Denken wir uns einmal alle Träume un Toren aus der Menſchheit fort und alle Liebes⸗ qualen und Fiebergluten. Und dann bliebe un⸗ ſerer Arbeit nur die Technik als Aufgabe; nur noch die Organiſation der Naturkräfte um uns her. Eine Mechaniſterung der Welt im Dienſte unſeres ehrbar zuverläſſigen Verſtandes. Die Aufgaben der Technik ſind groß, gewiß. aber geſtehen wir es uns: liegt ihr eigentlicher und höchſter Reiz nicht doch noch etwas höt er. als nur in der Weltmechaniſierung? Iſt es nicht etwas, was wir für die Seele des Menſchen durch ſie erobern wollen? Etwas, das ſich nur in der Sprache der Dichter künden läßt, wenn die von Sehnſucht und Freiheit, von Erlöſung und Seligkeit, von Haſſen und Lieben und Eu⸗ chen und Finden ſingen? Wie kahl wäre die Welt ohne das alles! Und wir hätten ohne das gar kein Selbſt, denn unſer Selbſt wächſt ja nur aus unſerem bunt wechſelnden Erleben. und wenn wir uns das ſo ganz und gar durch einen unfehlbaren Verſtand erſetzt dächten: was wären wir da anderes, als ſeelenloſe kleine Mechanismen in einer unbegrenzten Weltmaſchinerie? Der Ver⸗ ſtand, der uns Zwecken unterordnet, verſachlicht uns, denn er macht uns zu Mitteln' für dieſe Zwecke. Wir aber möchten nicht bloß Mittel für Zwecke ſein, die außer uns liegen. Aber das ſind Dinge, die ſich ſchwer deuten laſſen. Oft will uns die ganze Welt voller Wi⸗ derſprüche ſcheinen, wenn wir darüher naly⸗ denten. Denn wenn wir von Paradieſen und ewigen Seligkeiten träumen, dann geht das ja gar nicht anders, als unter demradttalen Weg⸗ denken all unſerer Eigenheit gegenüber der Har⸗ monie des Allgeiſtes. Und doch ſind wir 3 ſerem irdiſch beſchränkten Daſein nur etwas, wo wir Eigene zu ſein wagen, wo wir allen äußeren Einwirkungen etwas aus dem Kern unſeres innerſten Weſens entgegenzuſetzen ha⸗ ben. Und könnte dieſes Eigene je werden ohne die verantwortungsvollen Verſuche auf allerlei Wegen? Ohne die Qualen und Irrungen, die erſt den Kern unſeres Weſens hekausſchälen? Nein, ein bloßes Rechenexempel iſt das Leben nicht. Und deshalb iſt auch nicht jeder Fieber⸗ traum und jedes Torengeſchwätz ein Zeiwer⸗ praſſen. Es kommt nur darauf an, wie wir es erleben. Auch Arbeit, fleißige, verſtändige Ar⸗ beit läßt ſich erleben, daß ſie für unſere Seble verlorene Zeit bedeutet. Wir müſſen als Kunſt⸗ ler zu leben lernen, die über jedes Erlebnis hih⸗ auswachſen, weil ſie ihm einen tieſeren Sinn zu geben wiſſen. Sie ſind die wahren Lieblznge Gottes, denen alles zum Beſten dienen muß. Leere Zeitverpraſſer ſind wir nur ⸗da, wo wir uns langweilen. 7 5 k hehut udehm Wartiſch dirigierten Konzert des Pfalzorcheſters zur Uraufführung gelangt, darf eine neue An⸗ erkennung für ſich buchen. Ueber drei neue Kampflieder nach Texten von Kurt Kölſch und zwei Männerchöre,„Der Retter“ und„Weck⸗ ruf“, hat der der Reichsleitung des Kampfbundes für deutſche Kultur ein bemerkenswertes Urteil gefällt. In dem Urteil ſind die Kompoſitionen von Prof. Karl Wüſt als ausgezeichnete, gekonnte und empfundene Arbeiten eines Vollblutmuſikers bezeichnet, denen weiteſte Verbreitung zu wün⸗ ſchen ſei. In einem Bericht in der Zeitſchrift des Kampfbundes für deutſche Kultur,„Kultur⸗ wacht“, wird demnächſt auf die Arbeiten hin⸗ gewieſen. Hoffentlich hat man auch in der Pfalz bald Gelegenheit, die Kompoſitionen zu hören. Dies wäre umſo wünſchenswerter, als Profeſſor Wüſt ſelber als Gaufachberater der NSdDaAp und des Kampfbundes für deutſche Kultur in der Weſtmark ſich ſchon für manchen pfälziſchen Muſiker eingeſetzt hat. Nationaltheater. Das Weihnachtsmär⸗ chen:„Das Wunder in der heiligen Nacht“ von Chriſtian Eckelmann, Muſik von Friedrich Gellert, wurde von Intendant Bran⸗ denburg zur Aufführung im Nationaltheater angenommen. Es wird am Sonntag, 3. Dez., im Spielplan erſcheinen.— In der Oper „Arabella“ von Richard Strauß(Erſtauf⸗ führung Sonntag) ſingt Erila Müller die Ti⸗ tepartie, den Mandryka Karl Buſchmann, der in dieſer Partie zum erſtenmal nach ſeinem Unfall wieder auftritt. Wie wir den Film ſehen Gloria und Palaſt⸗Lichtſpiele: „Höllentempo“. Tempo hat dieſer Film, dieſe Anerlennung ſei ihm nicht vorenthalten. Keine übertriebene, unmotivierte und verkitſchte »Senſationshaſcherei, leine üble und übertrie⸗ bene Effektmacherei, und trotzdem Tempo und Spannung von der erſten Minute an, die ſelbſt ſchon in den Anlündigungen wirkungsvoll zum Ausdruck kommen. Der Hauptdarſteller Salto King, war kein Unbekannter im Film⸗mehr, aber bisher nur eine Nebennummer, zeigt ſich hier zum erſten Male als der routinierte und waghalſige Atrobat auf allen Gebieten. Auf dem Fahrrad, dem Auto, im Luftballon, als Jongleur von Expreß zu Expreß, als Schwim⸗ mer, Entſeſſelungskünſtler und Kletterer, elbſt als Wellenreiter iſt er der Filmſtar tollkühnſter Leiſtungen, die ihm unſere Verwunderung ab⸗ gewinnen. Im wahrſten Sinne des Wortes erobert er im Fluge das geliebte Herz(Georgia Lind) und das Tempo ſchlägt den Takt dazu. Für den nötigen Humor ſorgen in der Hauptſache die Nebenperſonen, die Salto King im umſo hellerem Glanze erſtrahlen laſſen. Ein Film, der empfohlen werden kann. Ein beacht⸗ licher Kulturfilm„Kennſt du deine Mutter Erde?“ führt uns an die herrlichen Geſtade der ewig blauen Adria, in das⸗ verträumte Dalmatien. H. Sch. Schauburg 7 „Liebe auf den erſten Ton.“ Eine amüſante Angelegenheit voller ergötzlicher Szenen, wobei beſonders Adele Sandrock am verantwort⸗ lichſten zeichnet. Dieſe unnachahmliche Biſſig⸗ leit und Gereiztheit, verbunden mit dem ab⸗ arundtiefen, halb⸗heiſeren Baß, bewirkt' wahre Lachſalven bei dem Publikum. Die Handlung ſelbſt? Leichte Ware— aber ganz entſchieden unterhaltſam— und das iſt ja bei einem Luſt⸗ ſpiel ſchließlich die Grundbedingung. Ein jun⸗ ger Tenor(Carl Söten), der ſich nun mal in den Kopf geſetzt hat— Kammerſänger zu wer⸗ den— und eine junge Herzogin(Lizzi Wald⸗ müller)— regierend natürlich— die infolge ihres muſitaliſchen Ueberſchwangs ihre vor⸗ nehmſte Regierungsarbeit darin ſieht— Tenöre zu entdechen— und Kammerſänger daraus zu machen! Dieſe Neigung findet aber bei der Gattin des jungen Tenors(Lee Parry) abſolut leine Gegenliebe, da ſie für den Beſtand ihrer Ehe fürchtet.— Intriquen und Verwicklungen — ein reizendes Kind, das Baby des Tenor⸗ Ehepaars, das die Situation beinahe zum Platzen bringt— und am Schluſſe dann die glückliche Auflöſung durch den Prinzen Bern⸗ hard(Fobannes Reimann), der ſich durch ſein ritterliches und charmantes Weſen das Herz der Herzogin erobert⸗— und ſie von ihrer⸗Te⸗ noren⸗Krankheit heilt Ein reizendes Inter⸗ mezzo, das man ſich ganz gerne geſallen läßt Das Beiprogramm ebenſalls gu.——, Ime. Capitol: 5 „Ein gewiſſer Herr Gran.“ Eine herrliche italieniſche Landſchaft, in dieſer ein gewiſſer Herr Gran,(Hans Albers)— da kann der Ex⸗ ſolg beim Filmpublikum nicht ausbleiben. Hans Albers bieten ſich als Spionageagent einer fremdländiſchen Macht ungeheure Möglichreiten, ſich im Klettern, Schwimmen, Autofahren, Turnen und Segeln als ganzer Kerl zu zei⸗ gen, in ſeiner ewigen Siegerlaune, an dem alle Gefahren machtlos vorübergehen. So' ſteht der „gewiſſe Herr Gran“ leibhaftig vor uns. Galz ſelbſtverſtändlich, daß er ſich neben den Herzen der Zuſchauer auch noch auf ſeinen abteuerlichen Irrfahrten ein liebreizendes kleines blondes Mädel(Karin Hardt) im Sturm erobert. Ats weitere bemerkenswerte Mitwirtende feien noch insbeſondere Albert Baſſermann(a Kunſthändler und Haupt eine Spionagebande) und Olga Tſchechova erwähnt, die mit zu dem großen Erſolg dieſes ausgezeichnet inſzenierten, ſpannend und unterhaltſamen Filmſtrelſens beitragen. Ein gutes Beiprogramm bereichert die Geſamtdarbietung. 0 0 eer·———*— 1* Paul Hörbiger kommt perſönlich nach Mann⸗ heim! Im Rahmen eines großen heiteren Abends, der am Samstag, 25. November, imt Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindet, wird Paul Hörbiger, der Filmliebling, zum erſten Male perſönlich nach Mannheim kommen. Paul Hörbiger iſt einer der wenigen Filmſchauſpieler, deſſen vom Film her bekann⸗ ter Scharm nicht verblaßt, wenn man ihn aus der Nähe von Menſch zu Menſch auf dem Vodium oder auf der Bühne kennen lernt. Er iſt ein ganz großer Künſtler, ein Schauſpieler gar excellence! Er wird an dem Abend Wiener Lieder ſingen, begleitet von dem Original Wiener Dietrich⸗Schrammel⸗Quartett, das man ebenfalls von häufiger Verwendung beim Film, von mancher Rundfunkübertragung und vielen Schallplatten her unt. * n wn Fahrgang 3. Nr. 307. „Hakenkreuzbanner⸗ ended 3 S* e +. Mittwoch, 15. Nobember 1933 Seite 6 Was in Wenn man zu Zeiten vor der nationalen Erhebung durch die Mannheimer Geſchäfts⸗ 2 ging, konnte man zuweilen glauben, ich auf einem Jahrmarkt zu befinden. Aus allen Schaufenſtern und Faſſaden ſchrie es dem Publilum auf Rieſen⸗Plakaten und Schildern entgegen: „Werbe⸗Wochen“ „Preiswert wie noch nie“ „Große Ultimo⸗Verkäufe“ „Frühjahrs⸗ und Herbſtmeſſen“ „Ofier⸗ und Pfingſt⸗Verkäufe“ „Weiße bis buntſchillernde Woche“ „Weihnachtsmarkt“ „Mai⸗Markt“ „Sommer⸗Ausverkäufe“ „Inventur⸗Ausverkäufe“ „Reſte⸗Tage“ „Hoſen⸗Tage“ „Pfennigs⸗Tage“ und dergl. Bei vielen Firmen verging kaum eine Woche, die nicht eine Kaufſenſation in Form brachte und ich glaube, den reklamebdürftigen Geſchäftsleuten tat es leid, daß es nur 52 Wo⸗ chen in unſerem Kalender gibt. Hand in Vud damit ergoß ſich über das umworbene Publikum ein wahres Trommel⸗ feuer von Inſeraten, Poſtſendungen, Flugblät⸗ tern. Katalogen und Radio⸗Reklamen. Wie ſollte ſich da ein Käufer noch auskennen und ſich ein Bild machen über den wirklichen Markt⸗ preis, da jeder behauptete, der billigſte zu ſein? Es iſt bekannt, daß es gerade die Waren⸗ und Kaufhäuſer waren, die dieſe Werbemetho⸗ den mit ihrer ſcheinbar unerſchöpflichen Kapi⸗ talmacht einführten. Der ſolide, mittelſtändiſche Einzelhändler, der ſich teils ſcheute, teils dazu nicht in der Lage war das Rennen um den Kunden auf dieſe Weiſe mitzumachen, wurde dadurch lang⸗ ſam aber ſicher zum Erliegen gebracht. Die großen Häuſer konnten es ſich leiſten, ſtets einen Artikel ihres großen Warenhaus⸗ Molochs zu verſchleudern, um Kunden anzu⸗ locken. Sie hatten dabei die ſtille, nicht unbe⸗ rechtigte Hoffnung, daß die Käufer ſchließlich doch einen mit Verdienſt kalkulierten Artikel kaufen würden. Dem Publikum wurde ſugge⸗ riert, von dem Schleuderartikel aus auf die Billigkeit des geſamten Hauſes zu ſchließen. Dieſe Taktik war insbeſondere auf die Frau eingeſtellt. die dann meiſtens auf dem Weg durch das Warenhaus in dieſer oder jener Ab⸗ teilung den verlockenden Auslagetiſchen doch nicht widerſtehen konnte und zum Schluß ſtatt der benötigten Kleinigkeit faſt das ganze Haushaltungsgeld für unnützen Kram veraus⸗ gabt hatte und der Meinung war, ſie hätte ja alles ſooo.. billig eingekauft. Hand auf's Herz ihr Frauen, war's nicht ſo? Und welch unerſchöpfliche Auswahl ſtand doch den Warenhäuſern für ihre Lockangebote zur Verfügung!“ Waren es heute Kakteen, die dazu herhalten mußten, ſo waren es morgen Briefhüllen oder Seidenſtrümpfe, Photos, Kie⸗ ler Sprotten, Kloſettpapier, Bettflaſchen, Beiß⸗ zangen oder gar eine Portion Eis mit Kuchen zu 25 Pfennig. Von den Zugaben ganz zu ſchweigen. Es iſt unverſtändlich, daß das liebe Publi⸗ kum nicht von ſelbſt derartige Methoden ab⸗ lehnte. Dann hätten wir nicht das Problem der Warenhäuſer im neuen Staat zu löſen. Verkaufszeiten ohne Sonderveranſtaltungen waren eine Ausnahme und mit Recht fragt man ſich, wann denn dieſe Geſchäftsleute zu regulären Preiſen verkauften, um ihr Geld u. a. auch fur ſolche Propaganda zu verdienen. Die oben geſchilderten Methoden verfehlten jedenfalls ihre Wirkung auf die Käufer nicht und es waren nicht nur die„kleinen Leute“, die ihre ſauer verdienten paar Groſchen dort ließen, ſondern auch die„großen Damen“ waren von der überragenden Leiſtungsfähigkeit der Warenhäuſer und Bazare gegenyüber den kleinen oder mittleren Einzelhandels⸗Spezial⸗ geſchäften überzeugt. Es iſt erſtaunlich, mit welcher Meiſterſchaft es dieſe Firmen verſtanden haben, durch die Maſchen des vollkommen unzulänglechen Wett⸗ bewerbsgeſetzes ſich durchzuwinden. Gottlob iſt mit dieſen Methoden im Mann⸗ heimer Einzelhandel nun gründlich aufgeräumt worden. Mit der bekannten Entſchloſſenheit hat der neue Kurs auch in den Vertriebsformen des Einzelhandels gründlichen Wandel geſchaffen. der Mannheimer Geſchäftswelt in letzter Zeit auffällt Die zuſtändigen Kreiſe haben ſich darauf be⸗ ſonnen, daß das reguläre Geſchäft bei ge⸗ rechten Preiſen das Normale ſein muß und haben die Sonderveranſtaltungen abgeſchafft. Zugelaſſen ſind nur noch: Der Saiſon⸗Schlußverkauf Anfang Auguſt. Der Inventur⸗Ausverkauf Ende Januar. Die engumſchriebenen Beſtimmungen über die Dauer und Art der Durchführung dieſer beiden Ausverkäufe ſehen u. a. eine Verkür⸗ zung der Ausverkaufsdauer auf zehn Tage vor. Auch die ſo ſehr in Schwung geweſenen Reſt⸗ Verkäufe, für die ganze Waggon⸗Ladungen fa⸗ brikneuer Warenballen bereitgeſtellt werden, ſind bis auf zwei im ganzen Jahre beſchränkt worden. Selbſt dieſe beiden Reſt⸗Verkäufe müſ⸗ ſen in der Zeit der Ausverkäufe liegen. fen die Hausfrauen iſt ferner wichtig zu wiſſen daß die„Weißen Wochen“ ebenfalls un⸗ ter das Verbot der Sonderveranſtaltungen ſal⸗ len. Dieſe Veranſtaltung war für den Einzel⸗ händler nur ein vorweggenommener Bedarf mit dem Zwecke der momentanen Ge⸗ ſchäftsbelebung. Aber meiſtens ſolgt: darauf eine umſo größere Geſchäftsſtille. Heute kann alſo die Hausfrau ihre Wäſche oder ſon⸗ ſtigen Weißwaren, wie Reſte und dergleichen, eeeen Vortrag im gſanetarium Die Ausnutzung der badiſchen Waſſerkräfte Dem zweiten Vortrag in der Reihe„Die Phyſik in der modernen Technik“, lag das obige Thema zu Grunde. Profeſſor Sigmund Fröh⸗ ner, der tieflundige Redner und geborene Pä⸗ dagoge bewältigte dieſes ungeheure Gebiet von Grund auf ſo glänzend, daß es tatſächlich kei⸗ nen Zweifel mehr unter den Zuhörern geben konnte. Der Redner ging von den Hauptenergiefor⸗ men der Natur: Waſſer und Kohle aus. Sta⸗ tiſtiſch hat man errechnet, daß die Kohle ſich einmal erſchöpſen wird, und deswegen drängt die moderne Technik immer ſtärker zur Schonung dieſer Beſtände und wendet ſich mehr und mehr der Aunutzung der unerſchöpflichen Waſſer⸗ energie zu. Der Redner ging von den einſachſten phyſt⸗ kaliſchen Geſetzen aus: nichts geht ver⸗ loren im Weltall. Die Energie der Lage verwandelt ſich in Energie der Bewegung, Druck in Wärme, Wärme in Bewegung. Grundlegende Erkenntniſſe zeichnen dem Ingenieur ſeinen Weg vor. Die Waſſerturbinen ſind auf dieſer Erkenntnis aufgebaut. Auf unſerer Reiſe lernen wir die techniſchen Zuſammenhänge der verſchiedenen Turbinen kennen: Die Pelton⸗Turbinen oder auch Frei⸗ ſtrahlturbinen genannt, die Francisturbinen und die Kaplanturbine. Schließlich führt uns der Redner in das Innere eines Waſſerkraftwer⸗ tes, wo wir die gewaltigen Laufräder, Dreh⸗ Das Ende der Stullen- Börje Reportage über eine ausſterbende Bettler⸗ zentrale „Ja, das war ein braver Menſch, ein Bettler, der ſich wirklich in Not befand!“ ſagten die Menſchen, wenn ſie einige Zeit ſpäter, nach⸗ dem ſie einem Bettler Brot gegeben hatten, die Treppe hinabſtiegen. Und weshalb? Weil er das Brot nicht auf die Treppe gelegt hatte. Wer das Brot auf die Treppe legte, zeigte, daß er Geld haben wollte und die Bitte um Brot nur als Vorwand benutzte. Das ſtimmte, Nicht richtig hengegen war der Schluß, daß derjenige, der ſeine belegten Brote nicht fortlegte, auch wirklich zu den Bedürftigen zählte. Im großen und ganzen war die Löſung die, daß die Bett⸗ ler ihre Brote einfach zur Butterbrot⸗Börſe trugen und verſetzten. In Berlin gab es mehrere dieſer Stullenbör⸗ ſen, wie der Volksmund dazu ſagte, dann be⸗ ſtanden ein'ge in Frankfurt am Main, Stutt⸗ gart, Breslau, Leipzig, Chemnitz, Hamburg. Die Hamburger war am beliebteſten. Die Erklä⸗ rung dafür: Der Hamburger iſt für gutes und reichliches Eſſen bekannt, und die Hamburger Butterbrote waren daher auf der„Börſe“ immer ſehr begehrt. Die Hamburger Butterbrot⸗Börſe lag mit⸗ ten auf Sankt Pauli, dem Hafen⸗Vergnügungs⸗ viertel, oder auch Sankt Liederlich, wie der Mann aus dem Volke es nennt. Eingebettet zwiſchen Hippodromen, zweitrangigen Ballhäu⸗ ſern, Chineſenkellern und Matroſenkneipen war „Onkel Teddys“ Gaſtwirtſchaft der Trefpunkt der Bettler. Man kam herein, beſtellte einen Becher Bier—„Kavalier“ ſagt man dazu in Hamburg— und legte dem Wirt ſchweigend die Butterbrote auf die Theke.„Onkel Teddy“ legte ſie ebenſo ſchweigend beiſeite. Mit der Zeit türmten ſich die belegten Brote zu einem gewaltigen Haufen. Aber noch wußte man nicht, was der Wirt für ſie zahlte. Die„Kunden“ nahmen inzwiſchen im Neben⸗ zimmerchen Platz und ſpielten Karten, bis„die Entſcheidung fiel“. Glaubte„Onkel Teddy“ ge⸗ nug belegte Brote geſammelt zu haben, ſo ſor⸗ tierte er ſie mit ſeiner„kalten Mamſell“. Zu⸗ erſt kamen Brote mit Leber⸗ und Blutwurſt, dann Zungen⸗, Salami⸗, Jagd⸗ und Bierwurſt, hinterher die mit Käſe. Am höchſten rangierten Brote mit Schweine⸗ und Kalbsbraten oder rohem Schinken. Gekochter Schinken galt nicht ſoviel, außerdem war bei ihm die Frage wich⸗ tig, ob Vorder⸗ oder Hinterſchinken, ob viel oder wenig Fettrand. Genau ſo ging es mit den Käſebroten. An der Spitze marſchierte Emmentaler, dann folgten Holländer, Tilſtter. Edamer und erſt zum Schluß Limburger, Har⸗ zer, Ma'nzer und ſogenannter weißer Käſe. Sehr wichtig war ferner die Frage, ob und mit welchem Fett man die Brote beſtrichen hatte. Reine Butter war natürlich Trumpf. Dann folgte Margarine erſter Güte, zweiter und drit⸗ ter. Die„kalte Mamſell“ mußte von jeder Stulle ein bißchen Fett herunterkratzen und achſen, Reguliereinrichtungen und ihre Tätig⸗ keit ausüben ſehen. Aeußerſt intereſſant ſind die Ausführungen über die Einrichtung eines Waſſerkraftwerkes. Im günſtigſten Falle nützt man natürliche Waſ⸗ ſerfälle aus, aber man errichtet, wo man ge⸗ nötigt wird, künſtliche Seen durch Anlage eines Stauwehres oder Staudammes. Skizzen und Bilder ergänzen die vortrefflichen Ausführun⸗ gen. Packend ſind beſtimmt die Bilder der badi⸗ ſchen Kraftanlagen. Dabei kommen wir bis hinauf ins Oberland. Das Murg⸗Schwarzen⸗ bach⸗Wert im nördlichen Schwarzwald, begin⸗ nend bei Kirſchbaumwaſen, fortgeführt durch einen 5,6 Kilometer langen Druckhſtollen zur Sindenhalde wird über Forbach zu einem Waſ⸗ ſerrſchloß zuſammengeleitet. Die Mannheimer Firma BBC war an dieſen Arbeiten ſtark be⸗ teil'gt. Außerordentlich günſtige Verhältniſſe für die Anlage eines Speicherkraftwerkes bietet auch der ſüdliche Schwarzwald im Schluchſeegebiet. Das Großkraftwerk Ryburg⸗Schwörſtadt wurde von zwei badiſchen und zwei Schweizer Ge⸗ ſellſchaften gebaut. Hier war der Film der beſte Illuſtrator; vor allen Dingen traten die gewal⸗ tigen Turbinengebäude in ihrer wuchtigen Tech⸗ nik in den Vordergrund und legten letzten En⸗ des Zeugnis unſerer vorbildlichen deutſchen Ingenieurkunſt ab. Wir werden über dieſe Anlagen in einer Re⸗ portage ausführlich berichten.—ru— probieren. Wenig begehrt war Schweineſchmalz, hoch begehrt hingegen reines Gänſeſchmalz. Nun ſtellte„Onkel Teddy“ ein ſchwarzes Brett auf, das alle gangbaren Sorten Butter⸗ brote auſgezählt enthielt. Je nach Angebot wur⸗ den in die freigebliebenen weißpunktierten Rei⸗ hen Zahlen dahintergeſetzt, z. B. ein Brot mit Schweizerkäſe 10 Pfg., oder ein Brot mit Le⸗ berwurſt 5 Pfennige. Jeder ging dann zur Theke und nahm ſein Geld in Empfang. Die auf dieſe Art feſtgeſetzten„Börſenkurſe“ galten den ganzen Abend hindurch, falls nicht über⸗ raſchenderweiſe eine Inflat-on in irgend einer beſtimmten Aufſchnittſorte einſetzte— dann mußten die„Kurſe“ natürlich daran glauben. Im allgemeinen wartete der„Börſenvorſtand“ aber hinreichend lange mit ſeinen„Notierun⸗ gen“, um nicht noch hinterher alles umwerfen zu müſſen. Dieſes Bild hat ſich jetzt gründlich geändert. Die Berufsbettler verſchwinden von der Straße, und damit geht die Butterbrot⸗Börſe ihrem Ruin entgegen. Die Auſklärung der Regierung hilft. Jeder Hausbewohner überlegt es ſich ſehr, ob er an die Tür klopfende Berufsbettler durch unangebrachte Gaben unterſtützen ſoll. Die Spenden werden immer weniger, zu„ver⸗ ſcheuern“, wie der Fachausdruck lautet, gibt es nichts mehr, und ſo ſteuert die Stullenbörſe un⸗ aufhaltſam der Pleite entgegen. Nun, die Menſchheit verliert wirklich nichts daran. Falſch angebrachtes Mitleid iſt da gar nicht am Platze. Es gab doch allmählich ſchon ſo un⸗ endlich viel Menſchen, die nicht aus brennender Zum ſuth ertag Das Feſtabzeichen für den Luthertag genau ſo preiswert zu der Zeit erſtehen. zu der der Bedarf wirklich eintritt. Unſeres Erachtens ſind dieſe Beſchlüſſe nur zu begrüßen. Sie liegen nicht allein im Imer⸗ eſſe des bodenſiändigen Einzelhandels, ſondern auch im Intereſſe der Verbraucher und der Wirtſchaft ſelbſt. Die Zugkraft der Ausverkäufe wird wieder größer, denn es werden wirkliche Vorteile ge⸗ boten und kein Bluff. Der Einzelhändler iſt von Werbe⸗Methoden befreit, die ihm von der unlauteren Konkurrenz aufgezwungen wurde. Er t heute wieder das Herz, ſeiner Kundſchaft Qualitäten zu zei⸗ gen, ohne als teuer verſchrien zu werden. Durch Verzicht auf verluſtbringende Sonder⸗ veranſtaltungen und eine ſaubere Geſchäfts⸗ führung wird es dem ganzen Stand bald beſſer gehen. Das Publikum hat es nicht mehr nötig, unnötige und überſtürzte Einkäufe zu tätigen, es iſt jetzt vielmehr wieder in der Lage, ſich ein Bild über den tatſächlichen Preisſtand einer Ware zu machen, ſowie über deren wirkliche Qualität. Es wird dann zur Erkenntnis kom⸗ men, daß gute und dauerhafte Ware doch die billigſte iſt. weniger und ſeltener— dafür aber dauernd Freude an dem Erſtandenen erleben, ſtatt bitterer Enttäuſchung. Prinzips hilft der Käuſer und Verkäuſer den Ruf der deutſchen Erzeugniſſe wieder zu heben. Daran hat auch die Induſtrie letzten Endes ein Intereſſe. Sie wurde zum Schluß degra⸗ diert zu einer Ramſch⸗Induſtrie, denn die Warenhäuſer und Bazare konnten nur das Allerbilligſte brauchen. Die vorgeſchriebenen Preiſe ließen dabei weder dem Avdeiter noch einen auskömmlichen Ver⸗ dienſt. Schließlich wird das Mannheimer Stadtbild endlich von dem Jahrmarktsrummel befreit das gepflegte Fenſter kommt wieder zur Geltung. Auch die Zeitungsanzeigen werden wieder zu dem, was ſie ſein ſollen: und Preis für den Intereſſenten. Das kaufende Publikum aber möge ſtets ein⸗ Gültigkeit hat: Es bricht ſich Bahn, nur das, was gut: Beim Eintauf mußt du ſteis dran denken, Vor Billigkeit ſei auf der Hut, Kein Kaufmann kann etwas verſchenken. mmmmn———————————————.——————mmmmmemnneeeeeeeeee eeeeeen Not, ſondern aus Scheu vor redlicher Arbeit bettelten, daß es nicht zum Aushalten war. Ein Schriftſteller, der tagsüber zuhauſe in ſeiner Wohnung arbeitete, zählte eines Tages ſage und ſchreibe 36 Better, die klingelten und beim Ar⸗ beiten ſtörten! Zehn bis fünfzehn Bettler pro Tag waren in Städten wie Berlin, Hamburg, Leipzig durchaus keine Seltenheit. Ein Ham⸗ burger Zigarrenladen, deſſen Inhaber ſelber ſchwer mit der Zeit zu kämpfen hatte, zählte eines Samstags allein zwiſchen drei bis ſieben Uhr 21 Bettler, die teils Geld, teils— bezeich⸗ nenderweiſe!— Rauchwaren ſchnorrten. All dies hat aufgehört! Weg ſind die Betller, leer die Butterbrot⸗Börſen, in denen ſie zu Dutzenden hockten und Bier mit Kümmel tran⸗ ken. Der Wirt verſchleuderte die Brote an Ma⸗ troſen und deren Mädchen und machte ſomit den ehrlichen Gaſtwirten ſtarken Wettbewerb. So zeigt auch auf einmal Sankt Pauli ein ganz anderes Geſicht. Wo iſt das bekannte Straßenbild geblieben mit den„Schüttlern“, den„Blinden“ und„Lahmen“, die zu Dutzen⸗ ſanten anſchnorrten? Die Blinden kͤnnen auf einmal wieder ſehen, und die Lahmen hüpfen munter wie ein Fiſch im Waſſer umher. Nie⸗ mand wird etwas ſagen gegen wirkliche Blinde, die bedürftig ſind, aber dem Berufs⸗ ſchwindel mußte endlich ein Ende gemacht werden! Wir alle gewinnen dadurch, und wenn der Wirt der Butterbrot⸗Börſe eine bedrippte Miene dazu macht, dann ſoll uns das nicht wei⸗ ter ſtören. Die Zeit der Stullenbörſen iſt vorbei! örf mit NohA dſe gonze Velt“ boppelschirmgiie· Emplonger mil eĩngobaulem dynomischen Leufspreche, ſür zelektiven und klongschõönen Fetn- und Nora 200 kurzwellenemplong mit geuer VollsichtsK ola. Nora 321 Zwei · Hochkroi · Emplinge/ lauch mit eingeboulem dynomĩs chen Cæuisprecher lieſerbof) lbr hochselekfνο n vod klongschõne 17+◻— kuropa · uac Uberee · Emplong oul kurzwelſen mit neuo Vollsichisskelo. 0 ———— —— 2 — — Form 303 1 von RE4 130.(incl. Rõhren) aàn. — Zu kaufen: Deim èinselfändler N „ Form 321 von RM 192.-(incl. Römen) 2 Vertreier Grossl-t: Walenstätter& co., Hannhem M, 21 27⁴9 K (Elek:r v mne) Postfach 373 lae-on 7372 7) Der Kunde wird lieber eiwas Mit der Wiedereinführung des Qualitäts⸗ Eine richtige Orientierung über Qualität gedenk ſein des alten Spruchs, der heute noch den auf dem Bürgerſteig hockten und die Paſ⸗ „*+ Zobrgar Wie iſt en no „ wohl lief der wie will der Uebergan dem Zu hätte er 1 S waltung, nicht zul ſchwer zu und Gut macht. S ſchwer da harten Ke all ſtocen kerung in Vermehru Amerika ft cher Land kräſte, um ten, und denken, di abzuſtoßen Väter unr Sorge bli gegen. 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Aber wo will der Bauer hin mit ſeinem Segen? Den Uebergang in eine fremde Staatshoheit nach dem Zuſammenbruch der Donaumonarchie hätte er noch verwinden können— aber harter Steuerdruck, eine jahrelange mangelhafte Ver⸗ waltung, eine verhängnisvolle Agrarpolitik und nicht zuletzt die Wirtſchaftskriſe haben ihm ſchwer zugeſetzt, haben ihn vielfach um Hab und Gut gebracht und zum armen Manne ge⸗ macht. So liegen auch Handel und Gewerbe ſchwer darnieder, die Geldinſtitute führen einen harten Kampf um ihre Behauptung, und über⸗ all ſtocken die Geſchäfte. Dazu hat ſich die Bevöl⸗ kerung infolge des Rückgangs der nationalen Vermehrung wie auch der Abwanderung nach Amerika ſich erheblich vermindert; ſchon hat man⸗ cher Landwirt nicht mehr genügend Arbeits⸗ kräſte, um all ſeine Grundſtücke zu bewirtſchaf, ten, und da und dort muß man bereits daran denken, die am weiteſten abgelegenen Felder abzuſtoßen. Niemand weiß, ob er das Erbe der Väter unverſehrt erhalten kann, und in banger Sorge blickt die Gemeinde der Zukunft ent⸗ gegen. Aber heute iſt Feſttag. Die Sonne leuchtet freundlich und hoffnungsweckend vom blauen Firmament über dem Banat, alt und jung haben für ein paar Stunden alles Bedrückende vergeſſen und freuen ſich des Lebens. Ich winde mich mit meinem Freunde Bangert durch das fröhliche Menſchengewimmel, das den Hof des Gemeindegaſthauſes erfüllt: zumeiſt junges Volk im Feiertagsſtaate, die erwachſenen Mäd⸗ chen in ſchweren, weit ſich bauſchenden Seiden⸗ röcken und ſeidenem Bruſttuch. Ueber eine kleine Treppe gelange ich auf die Bühne des großen Saales, wo unmittelbar hinter mir die Dorf⸗ kapelle aus Holz⸗ und Blechinſtrumenten ihre Walzer und Ländler ſchmettert, und nachdem ich mich neben dem Herrn Richter Luckhaupt niedergelaſſen habe, kann ich in aller Muße mir das Leben und Treiben betrachten. Wie merk⸗ würdig: auf der einen Längsſeite des Saales ſitzen'ur ſtehen die Frauen, auf der anderen die Männer. Sie eſſen nicht, ſie trinken nicht, und ſie tanzen nicht. Das ziemt ſich nicht mehr für verheiratete Leute, und ſo gehört der ganze Tanzboden ausſchließlich den ledigen Leuten, vor allem der männlichen Jugend, die zum ru⸗ mäniſchen Militär einrücken muß. Nach einer Weile laſſe ich den Trompeter einen Tuſch bla⸗ ſen, der Herr Richter ſtellt mich vor, und ich halte eine kleine Anſprache.„Meine lieben Landsleute“, ſage ich den neugierig Horchen⸗ den,„ich weiß, Ihr ſeid eben beim Tanze, und das iſt ein löbliches Vergnügen, das Mit⸗ machen wie das Zuſchauen, daß ich Euch dabei nicht lange ſtören will. Ich will Euch nur raſch mitteilen, daß ich aus Euerer Heimat, dem Odenwald, gekommen bin, um wieder einmal bei Euch zu ſein. Ich habe in früheren Jahren Eure Pfarrbücher durchforſcht und ſehr viele intereſſante Studien gemacht und hätte Euch allerlei Schönes und Wiſſenswertes zu berich⸗ ten. Dazu brauche ich aber Zeit, und ſo bitte ich Euch in der Mundart der alten Heimat: „Kummt am Mittwoch Owed— nod werd verzeihlt,— nod werd's ſchei' un, intreſſant.“ Die Guttenbrunner Pfarr⸗ bũcher und der Odenwoald Nun hat ſich der Abend über Guttenbrunn geſenkt, und ich lenke den Schritt zum latho⸗ liſchen Pfarrhauſe. Herzlich empfängt mich mein verehrter Freund Herr Dechant Eiſele, ein urechter Hotze aus dem Alemannendorf Sader⸗ lach im Banat. Bald ſitze ich bei ihm in der Pfarrkanzlei. Dahinten in der Ecke der Stube ſteht der wuchtige Aktenſchrank der Kirchengemeinde. Seine Tür iſt halb offen, und im ſtillen Winkel ſehe ich die alten Folianten, die mir wohlbe⸗ kannten Pfarrbücher, die ich ſchon vor Jahren eifrig durchforſcht habe. Wieder wird mir der Augenblick lebendig, wo ich ſie zum erſtenmal zur Hand genommen— mit bebenden Fingern und mit klopfendem Herzen. Richtig, da tauchen gleich auf der erſten Seite die Schwarzwäl⸗ der auf, die ich in Guttenbrunn vermute— Wautzhuth in Nigra Silva und Birrendorf ſind als ihre Heimat angegeben, die Namen Werni und Oltbötz treten mir entgegen, und ich weiß, daß es ſich hier um Auswanderer aus dem Hotzenwalde handelt, daß ich es mit Leu⸗ ten aus Waldshut und Birndorf zu tun habe. Aber was iſt denn das? Da ſtoße ich plötzlich auf einen Leonhard Zeis aus Weſchnitz, auf einen Philipp Jöſt aus meinem Wohnort Weinheim, auf einen Laurentius Luckaub aus Fürth im Odenwald— und ſiehe da, nun folgen Ortsnamen und Familiennamen von der Bergſtraß e und vom Odenwalde in großer Zahl. Von Ilvesheim geht es über Doſſenheim, Schriesheim, Leutershauſen, Hed⸗ desheim, Lützelſachſen und Weinheim nach Hep⸗ penheim und Bensheim an der Bergſtrahe,— und dann weitt ſich vor meinem Auge der Odenwald zu beiden Seiten der Veſchnitz, in deſſen grünen Hallen der Siegfriedsbrunnen rauſcht— das Gebirge, deſſen ſchöne Wald⸗ berge ich Tag für Tag zum Greifen nahe vor mir habe, deſſen Täler ich ſchon ſo oft durch⸗ ſtreift, aus deſſen Gemeinden zahlreiche Schü⸗ ler das Realgymnaſium Weinheim beſuchen. Da ſind heute heſſiſchen Orte Mörlenbach, Fürth, berührter Leibs⸗Servitut frey— ledig und loß gegeben haben— geſtalt Wir zu deßen Urkund unſer Cantzlel⸗Inſiegel hierbey drul⸗ ken laſſen; So gegeben in Unſerer Churfürſtl. Reſidenz⸗Stadt Maynz, den 1. April 1760. Und wie ich meine Ergebniſſe geſichtet und Fahrenbach, Lörzenbach, Ellenbach, Weſchnitz, Wahlen, Waldmichelbach, Tröſel, Oberabtſteinach H und Schönmattenwag— da ſind die badiſchen Ge⸗ meinden Urſenbach, Hei⸗ ligkreuzſteinach, Schönau und Wilhelmsfeld. Bis nach Eberbach und Wall⸗ dürn greift der Bereich der Ortsnamen im Oſten, bis nach Amorbach, Bier⸗ ſtadt und Stockſtadt im Norden— überall hat der gewiſſenhafte Gutten⸗ brunner Pfarrherr jener Zeit mit deutlicher Schrift „ex Moguntino“ oder „ex Palatinatu“, d. h. aus dem Mainziſchen oder aus der Pfalz das zugefügt. Nicht immer ſind die Namen einheit⸗ lich geſchrieben; das Dorf Schönmattenwag bei Op./ιοοο Hirſchhorn zeigt ſich mit den Formen Schimelten⸗ wag, Schimetwag, Schim⸗ teleiwag u. Schönmatten⸗ wag, und Mörlenbach tritt gelegentlich in der Schreibung als Maerlenbach auf. Aber„Schi⸗ meltewog“ ſagt man noch heute, genau ſo wie „Märlebach“— das weiß jeder Odenwälder und badiſcher Pfälzer, und ich ahne es wohl: der Pfarrherr, der vielleicht gar kein Lands⸗ mann der erſten Siedler war, hat die Namen eben oft ſo aufgezeichnet, wie ſie ihm aus dem Munde ſeiner Pfarrkinder entgegenklangen. In fieberhafter Eile nehme ich Orts⸗ und Familiennamen auf. Meine Augen wandern durch die Ehe⸗ und Sterbebücher; eine heilige Unraſt hat mich erfaßt— mir iſt, als umwehe mich Heimatluft, als müßten die Odenwald⸗ berge mit ihren Wäldern und Burgen herein⸗ grüßen, als hörte ich die Quellen und Brun⸗ nen der Heimat rauſchen. Und fürwahr— ich ruhe nicht, bis ich die ganze reiche Ernte ein⸗ geheimſt habe, und wie dann glücklich die Fa⸗ miliennamen auf die einzelnen Orte verteilt ſind, wobei noch manches andere Gebiet des alten heiligen römiſchen Reiches deutſcher Na⸗ tion in den Kreis meiner Vetrachtungen rückt, kann ich mit dem Ergebnis meiner Entdeckun⸗ gen zufrieden ſein. Gewiß,— das Schickſal hat auf den Schwabenzügen auch nach Gutten⸗ brunn allerlei Wandervögel aus dem Reiche hinuntergeſchneit— Alemannen und Lothrin⸗ ger, Auswanderer aus dem Erzſtift Trier und Weſtfalen, ein paar Landfahrer aus badiſchen Orten, wie Unzhurſt und Malſch, und endlich noch Leute aus den früheren badiſchen Gebie⸗ ien auf der weſtlichen Rheinſeite. Aber daran iſt gar nicht zu zweifeln, daß die überwiegende Mehrheit der in den Guttenbrunner Pfarr⸗ büchern verzeichneten Einwanderer aus den im Odenwald gelegenen Teilen des Kurfürſtentums Mainz und der Kurpfalz ſtammen: einer Gegend, die heute als ſehr arm gilt, und die wohl in früheren Jahrhunderten noch mehr unter RNot und Ent⸗ behrungen zu leiden hatte. Die meiſten Siedler — nicht weniger als 32— hat Schönmat⸗ tenwag geſtellt, ihm ſchließen ſich an Unter⸗ und Oberabtſteinach mit 15, Mörlenbach mit 12, Fürth mit 11, Heßloch in der Pfalz mit 7, Amorbach, Doſſenheim, Schönau und Walldürn mit je 5 und über 40 weitere Gemeinden mit je 1— 4 Koloniſten. Wie ſoll ich nur den Pfarrherrn danken, die mit ſo lebendigem Ver⸗ ſtändnis ihre Pflicht erfüllt und ſich ſo gewiſ⸗ ſenhaft bemüht haben, im Neulande die Spu⸗ ren aus der alten Heimat unverwiſcht zu er⸗ halten! Nicht geringer iſt meine Freude, als mir ein Handwerksmeiſter namens Göltz eine Urkunde bringt, durch die ſein Urahne, ein Johann Göltz aus Unterſchönmattenwag im heſſiſchen Oden⸗ wald, ſeine Entlaſſung aus der Leibeigenſchaft erwirkte. Sie ſtammt aus dem Jahre 1760 und lautet im umſtändlichen Amtsdeutſch jener Tage wie folgt: Wir Johann Carl Friederich von Gottes Gnaden des Heil. Stuhls zu Maynz Erxtz⸗ Biſchoff— des Heiligen Römiſchen Reiches durch Germanien Ertz⸗Cantzler und Chur⸗ fürſt, Biſchof von Worms. Fügen hiermit zu wiſſen. Demnach uns Johann Göltz zu Un⸗ terſchönmattenwag wohnhaft gebührend vor⸗ bringen laſſen,— was maſſen derſelbe nebſt ſeinem Eheweib Anna Maria und ſieben Kinder in Ungarn ſich zu begeben willens ſeye,— mit gehorſamſter Bitte— Ihn der aufhabenden Leib⸗Eigenſchaft zu erlaſſen— daß Wir ſolche ſeine Bitte in Gnaden ange⸗ ſehen und darauf bemeldeten Johann Göltz und ſein Eheweib mit Sieben Kindern von Krieg geſetzt, exrleben den Umſchwun Urheimat der Guttenbrunner die Heimatorte, die heute in der Mehrzahl dem Lande Heſſen angehören, ſowie die Siedler alphabetiſch geordnet habe, habhe ich folgendes Bild vor mit: 1. Kurmainz Amorbach: Berger Philipp, Denner Fr. Joſeph, Herz Anna Catharina, Link Magda⸗ lena, Link Tobias. Bensheim: Landſchuh Mathias, Hochgründe Adam. Bierſtadt: Richter Anna Maria. Ellenbach: Gülich Franz. Fahrenbach: Eigenhäuſer Jacob, Eigenhäuſer Johann Petrus, Eigenhäuſer ZJo⸗ hann, Knapp Eva. Fürth: Bauer Johann, Berg Eliſabeth, Eck Anna Maria, Kraus Ca⸗ tharina, Luckaub Johann Bernhard, Luckaub Laurentius, Schütz Johann Adam, Sigmund Anna und Eliſabeth, Stutz Anna Barbara, Walter Johann. Großbreitenbach: Sie⸗ phan Maria Eliſabeth. Hambach: Imhoff Wilhelm. Heimbach: Lis Eva Eliſabeih, Lis Margarete, Imhof Margareta, Imhof Wilhelm. Heppenheim: Guthir Johann Georg, Jacob Margareta, Schultes Johann Adam, Schulies Thereſia. Heubach: Speth Jacoh. Kocherbach: Gelz Johann Adam. Hirſchhorn: Dibolt Eliſabeth, Kleiner Anna Maria, Setzer Margareta, Stikel Seba⸗ ſtian. Krautheim: Gerich Catharina, Leuthwein Maria Chriſtina. Kröckelbach: Schütz Philipp. Krumbach: Unger Johann Adam, Unger Ludwig. Löhrbach: Helfrich Eva Catharina, Kemmler Eva Eliſab., Kemm⸗ ler Maria Eliſabeth. Lörzenbach: Strübel Apollonia, Strübel Lronhard. Lützelbach: Reinhard Anna Margareta, Reinhard Johann Bũcher „Die Heimattehre pom Deutſchmmm und Pt Katur.“ Von Univerſitätsvroſeſſor 155 K. Guenther. Mit 15 Abbtldungen. Preis 25 Pfg., hei Sammel⸗ bezug biliger. R. Voigtländers Vetlag, Lelpzig und Verlag J. Reumann, Neudamm. Dieſes mit ſchönen Biwern 10+ Heſt ſatzt die Heimatlehre des Hreiburger Proſeſſois, des weiſ⸗ gereiſten Raturſorſchers und bekannien W kurz, aber vollſtündig zuſammen. Es will nichts an⸗ dexes, als den Rachweis erbringen, vaß alles Deutſch⸗ tum in der Ratur die tieſſte Wutzel hat, und datz ohne Wiebergewinnung der notwenbigen Verbinvung des Volkes mit ſeiner Heimatnatur kein Aufftieg mög⸗ lich ift. Dazu müſſen wir wieder vetſtehen, mas Meer, Wieſe, Wald, die Tiere und Wſlanzen uns zu ſagen daben und aus Eage, Märchen und deutſcher Kunſt das Lieb der Ratur heraushören, die ſeit alter Zeit die ſicherne Quelle der ſchöpferiſchen Volksſeele 145 Feſt auf gemeinſamem Heimatboden ſiehend unb das Erbe der Vorſahren wehrend, wird auch das deutf Volk wieder einig werden. Man vefieile dieſes Büch⸗ lein in allen Echulen— und man hat mehr für Er⸗ ziehung und Bildung der Zugend getan, als man in einem Jahr leiſten lann! „Die Rabetten.“ Roman von Ernſt v. SZalomon, erſchienen im Rohwolt⸗Verlag, Berlin w. 50. Ernſt von Salomon unternimmt hiet ben erſien, ernſthaften Verſuch, in lebendiger Erzählſorm die Geſchichte det Königlich Preutziſchen Kadettenkörvs während ſeiner dramatiſchſten Periobe, von den Jah⸗ ren 1913 bis zum Tage der Auflöſung im Jahre 1920 darzuſtelen. Hier wird ein Erziehungsſyſtem fichibar gemacht, das aus einem Geiſte heraus und in einem Guß die lebendigen Elemente der Jugendbildung von den Spartanern bis zur modernen Lanbſchulheim⸗ bewegung umſaßt. Zugleich erſahren wir vom Jugenv⸗ ſchickhſal einer ganzen Generation, und im Spiegel ber iugendlichen, unter Zucht geſetzien Seelen bie man⸗ nigſachen Erſchütterungen der Zeit des großen Krieges. Die Kadetten, nach ihrer ganzen Erziehung an pen 5 verteibigen in hoffnungsloſer Minderheit das Schlötz und finden, —.—— ihre Anſtalt von den neugegründeten relkorvs beſetzt, denen ſie deitreten. Nach einer letzten grotzen Parade, an der eim Heer alter Kadet⸗ ria, Falter Jacob, Falter Johannes, Falier Johannes, Hohenadel Margareta, Keill Jo⸗ hann Adam, Margareta Luckaub, geborene Scherer, Minuth Balthaſar, Minuth Eva Eli⸗ ſabeth, Pichler Petrus, Stutz Margareta, Zorn Anna Maria. Mosbach(Heſſen): Buchert Ottilia. Ober⸗ und Unterabtſteinachz Eck Johann Petrus, Erdmann Maria Barbara, Fiſcher Anna Eva, Fleßer Michael, Knapp Margareta, Kohl Johann Adam, Kohl Eliſa⸗ betha, Nerbel Anna Maria, Nef Johannes, Maccamula Leonhard, Schmid Johann Adam, Schmid Johann Petrus, Schmid Anna Catha⸗ rina, Weber Margareta. Oberliebers⸗ bach: Lenert Joh. Adam. Oberndorfz Hofmann Petrus. Rothenberg: Höckmann Johann Georg. Schimbach: Stephan Maria Eliſabeth. Schönmattenwag: Beidl Jo⸗ hann Adam, Beitel Johann Adam, Beitel Leon⸗ hard, Brantſtätter Jacob, Anna Eliſab., Anna Margareta, Eva Eliſabetha, Johann Thomas, Maria Eliſabetha, Folz Catharina, Furch Eva Eliſabeth, Gelz Johann, Gelz Maria Eliſabeth, Hertel Franz Joſeph, Hertel Eva Eliſabeth, Höckmann Laurentius, Jeſt Eſter Margareta, Kayſer Eva Eliſabeth, Rettich Anna Barbara, Rettich Maria Margareta, Schepler Johann Georg, Schiller Maria Barbara, Schmid Jo⸗ hann Georg, Sauer Maria Catharina, Seel Maria Catharina, Stey Anna Catharina, Wal⸗ ter Catharina, Walter Johann Adam, Walter Maria Catharina, Wetter Margareta, Zirn Anna Maria, Wittmann Margareta, geborene Steckler. Steinbach: Keil Margareta. Stock⸗ ſtadt: Schiller Anna Maria, Schiller Chri⸗ ſtian. Tröſel: Ruf Conradus, Haſel Valen⸗ tinus, Haſel Anna Barbara. Viernheim: Babilon Johann. Waldgadern: Emick Eva Eliſabeth. Walldürn: Bundſchuh Anna Roſina, Maria Eva, Margareta, Müller Maria Anna, Scherer Bartholomäus. Weſchnitz: Eigenhäuſer Anna Catharina, Kraft Anna Ca⸗ tharina, Zeiß Johann Adam, Zeiß Leonhard. 2. Kurpfalz Daudenzell: Streng Andreas. Doſſen⸗ heim: Albrecht Johann Peter, Dittenai Jo⸗ hann Adam, Dittenai Valentin, Ginter Adam, Schmich Jacob. Eberbach: Roß Johann. Heddesheim: Weidner Wilhelm. Heilig⸗ kreuzſteinach: Feil Eva Eliſabeth, Leyer Johann Georg, Weber Johann Georg, Will⸗ wohl Joh. Adam. Heßloch: Beyer Nicolaus, Reder Johann, Rudolph Conrad, Stillbauer Maria Eliſabeth. Ilpesheim: Bangert Johann Jacob, Bangert Magareta. Leulers⸗ hauſen: Brand Barbara. Lützelſachſen: Schafner Johann Jacob. Meckesheim: Kaſta Johann Petrus. Michelbach: Ulrich Anna Barbara, Ulrich Johann Adam, Ulrich Margareta. Neudorf: Hofmann Heinrich. Schönau: Baumeiſter Catharina Sibylla, König Catharina, König Eva Eliſabeth, Heiz⸗ mann Johann Georg, Schnitzler Petrus. Schriesheim: Furch Henricus. Urſen⸗ bach: Ulmer Maria Catharina. Wahlen: Lonert Johann Georg. Waldmichelbach: Heli Johann Petrus, Klaus Johann Adam, Klaus Anna Margareta. Weilerbach: Re⸗ der Anna Margareta. Weinheim: Jeſt Phi⸗ lipp, Schilb Margareta. Wilhelmsfelb: Förſter Eliſabeth, Förſter Johann Martin, Nicolaus. Mörlenbach: Becker Anna Ma⸗ Förſter Georg Michael. JFortſetzung folgt. ten, vom Zehnjährigen bis zum Generalfeldmarſchau, teilnehmen, hört das Korps nach einer zweihundert⸗ lährigen Geſchichte auf zu beſtehen. „Die Kadetten“, in glänzendem Etil geſchrieben, Roman und Geſchichte zugleich, iſt ein ſeſſelndes Buch für Solbaten und Päbagogen, für Väter und Söhne und nicht zuletzt für alle, die von Leben und Span⸗ nung der Jugend in einer ihrer urtümlichſten Aeuße⸗ rungen erſahren wollen. „Ehtentage der Su und Ss“ von Küdiger(mit einem Anhang:„Wie das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ent⸗ ſtand“) und vielen Bildern. Preis kart..— RM., in Ganzleinen gebunden.— RM. Ne⸗Druck und Verlag, Berlin⸗Schöneberg, Mühlenſtraße 9. Es gibt bereits eine ganze Reihe von Schriſten über die Sa, aber keine iſt mit heißerem Herzen ge⸗ ſchrieben, keine atmet ſo unmittelbar und ſo ſtark den Geiſt der EA, wie dieſe Schrift von Rübiger: „Ehrentage der Sü und SS“. Zwei Ereigniſſe, der große EA⸗Appell der Gruppe Berlin⸗Brandenburg und der nicht minder bedeutſame 1. Schutzſtaffel⸗Appell der Se⸗Gruppe Sſt erſahren hier von ſachkundiger Seite eine Würdigung, in der ſich die packende Schilderung des äußeren Verlaufs mit grundſätzlichen Betrach⸗ tungen zu einem Geſamtbilv von ſtärkſter Eindring⸗ lichreit verbindet. Die ſoldatiſch knappen Anſprachen des Stabscheſs der EA, Ss und des Stahlhelms, Röhm, und der übrigen betelligten EA⸗ und ESs⸗ ührer, ſowie ein höchſt bemerkenswerter Aufſatz det übrers der ScS⸗Gruppe Oſt und Cheſs der preußt⸗ ſchen Polizei, Staatsrats Daluege(der auch dat Vorwort ſchrieb): Der„unbekannte SeE⸗Mann“, wer⸗ den im Wortlaut wiedergegeben. Der dokumentariſche Eharakter der Schriſt wird unterſtrichen durch das Schlußtapitel:„Wie das Horſt⸗Weſſel⸗Lied“ entſtand. In ſprachlich volendeter Form ſchildert hier der Ver⸗ faſſer— was bisher die wenigſten wiſſen—, wie„die⸗ ſes Rampflied ver deutſchen Revolution, dieſes glü⸗ hende Bekenntnis eines jungen kämpferiſchen Herzens. geboren wurde aus dem ſanatiſchen Willen, den Mar⸗ zismus auch in ſeinem Liede, dem Haßgeſang der niernationale, vernichtend zu ſchlagen“. Aus einem ebenſatz 145 hervor, daß der Verfaſſer ſelbſt zu den⸗ ienigen gehört, die„vor dem 14. September 1930 hin⸗ ter den vier Berliner Standarten marſchiert ſinpd“. * Alle hier angeführten Bücher ſind in der Völ⸗ liſchen Buchhandlung in P 4(am Strohmarkt) und bei den Mannheimer Buchhändlern erhült⸗ lich. „H akenkreuz b an a er“ Mittwoch, 15.-Rovember-1539 Sahrgang 3. Nr. 307. Seite 8 4.—„7 Der Neuſtadter Volksbank⸗Prozeß Frankenthal. Vor der Großen Straf⸗ koammer fand am Montag unter dem Vorſitz zvon Landgerichtsdirektor Krehbiel die Ver⸗ handlung gegen den Vorſtand der Neuſtadter Volksbant, Kommerzienrat Heinrich Saul, die Bankvorſtände Karl Peter und Karl Bach, den Bankbevollmächtigten Ludwig Böckler, fowie die Bankbeamten Jakob Ertel, Werner Weppler und Bernhard Argus, alle aus Neuſtadt ſtatt. Den Angeklagten lag zur Laſt, zum Zwecke der Hinterziehung der Körper⸗ ſchaftsſieuer die mit Nichtmitgliedern der ge⸗ nanten Bank getätigten Geſchäfte dadurch in Geſchäfte mit Mitgliedern umgewandelt zu haben, daß die betrefſenden Namen aus den Büchern und Belegen entfernt und durch Mitgliedernamen erſetzt wurden. Direktor Saul. der ſich wegen dieſer Vorgänge ſei⸗ nerzeit 14 Tagen in Unterſuchungshaft befand, ſoll im Einverſtändnis mit Bach und Peter die Angeklagten Böckler und Ertel beauftragt haben, die oben erwähnten Aenderungen vorzuneh⸗ men, was dann auch unter Mithilſe der übri⸗ gen Angeklagten geſchah. Böckler, Ertel, Wepp⸗ ler und Argus legen in der Verhandlung ein volles Geſtändnis ab, während die Angeklagten Saul, Bach und Peter entſchieden beſtritten, ſich ſtrafbar gemacht zu haben. Regierungsrat Schmitt vom Finanzamt Neuſtadt bekundete als Zeuge, daß bei den Fällen, in denen die Fälſchungen der Konten vorgenommen wurden, die-Bank nach dem Genoſſenſchaftsgeſetz körper⸗ ſchaftsſteuerpflichtig geweſen ſei. Staatsanwalt Zöller hielt die Angeklagten für überführt, und zwar der Urlundenfälſchung und des verſuchten Betrugs und der Beihilfe hierzu. Er b⸗antragte gegen Saul 10 Wochen Gefüngnis und 1500 RM. Geldſtrafe, gegen Bach und Peter je 5 Wochen Geſängnis und 500 RM. Geldſtrafe, gegen die übrigen Ange⸗ Hagten je 2 Wochen Gefängnis. Die Verteidi⸗ gung plädierte auf Freiſprechung. Gegen 10 Uhr abends verkündete das Gericht ſolgendes Urteil: Kommerzienrat Saul wurde zu 10 000 RM. oder 50 Tage Gefängnis, der Angeklagte Bach zu 500 RM. Geldſtrafe oder 20 Tage Gefängnis und die Angeklagten Böck⸗ ler, Ertel, Weppler und Argus wegen Beihilfe zu je 150 RM. Geldſtrafe oder je 10 Tage Ge⸗ fängnis verurteilt. Der Angetlagte Peter wurde freigeſprochen. Vier Monate Gefängnis für einen Meſſerſtecher „Ludwigshafen. Das Schöffengericht verürteilte den 45jährigen Fabrikarbeiter Joſef Pyeſtenbach von Ludwioshaſen wegen gefähr⸗ licher Körperverletzung zu vier Monaten Ge⸗ „fängnis. Er hatte am 30. September ſeinem Nebenbuhler, der mit ſeiner Frau ein Liebes⸗ verhältnis hatte, bei dem Verſuch, ſeine Frau hieder heimzuholen, ſieben Meſſerſtiche ver⸗ feht, die jedoch nicht lebensgefährlich waren. Der Angeklagte will in Notwehr gehandelt haben. Es wurde aber nachgewieſen, daß er ohne jede Veranlaſſung ſofort ſtach. Mit Rück⸗ ſicht auf das Motiv der Tat wurden mildernde Umſtände zugebilligt. Generalleutnant Adam, der Befehlshaber des —Wehrkreiſes Bayern, beſucht die Pfalz Ludwigshafen a. Rh. Der Befehls⸗ äber im Wehrkreis Bayern, Generalleutnant »Adam, wird, wie aus München gemeldet wird, im Laufe dieſer Woche die Pfalz be⸗ reiſen, um anläßlich ſeiner Kommandoüber⸗ raln: bie Berbindung mit den Behörden der Pfalz aufzunehmen. ungetreuer Poſtagent Kaiſerslautern. Vor der großen Straf⸗ kammer hatte ſich geſtern der 45jährige ehe⸗ malige Poſtagent Anton Adam aus Alten⸗ bämberg wegen Unterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung zu verantworten. Als Inhaber der dortigen Poſtagentur ſoll Adam ſeit Herbſt 1931 aus Poſt⸗ und Zahlkartenanweiſungen uſw. Geld im Geſamtbetrag von 1863,40 RM. unterſchlagen haben. Um dieſe Verfehlungen zuverdecken, nahm er falſche Buchungen vor und veranlaßte ſeine 16jährige Tochter, auf einem Poſtſcheck den Namen der Empfängerin u fälſchen. Das Gericht nahm auf Grund der Babeisaufnahme nur rund 500 RM. als Un⸗ Amaeen an und verurteilte Adam zu neun Monaten Gefängnis unter Aberkennung der ähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren. Nachahmenswerte Beiſpiele ſozialiſtiſcher Kulturpolitit Neuſtadt. Der Verlag der„NSZ⸗Rhein⸗ front“ hat im Rahmen der Beſucherorganiſa⸗ lihn„Deutſche Bühne“ für ſeine Arbeiter und Angeſtellte 12 Theaterabonnements im Stadt⸗ theater Neuſtadt a. d. H. erworben.— Die Firma Helfſerich hat drei Abonnements abge⸗ nommen. Hofſentlich folgen auch in anderen pfölziſchen Städten noch einige Firmen dieſem iſpi Beiſpiel. Kind überfahren Heidelberg. In der Römerſtraße wurde vosgeſtern abend gegen 6 Uhr ein etwa drei⸗ jähriges Kind von einem Anto überfahren. Das Kind rannte blindlings in den Wagen, deſſen Lenker dann das Kind ſofort in die Klinik brachte. Noch gut abgelaufen Ketſch. Beim Ueberholen rutſchte ein nach —— fahrendes Gemüſeauto ab und berſchlug ſich mehrere Male. Die mitfahren⸗ den ſechs Marktfrauen ſowie die beiden männ⸗ lichen Inſaſſen kamen wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon. Hunde als Haſendiebe? Mußbach. Nicht wenig erſtaunt war heute früh der Maurermeiſter Gg. Haußer, als er in ſeinen Hinterhof ging, um ſeine Haſen zu füttern. Er ſah keine Haſen mehr, nur noch zerfetzte Felle. Den Spuren nach müſſen es allem Anſchein nach Hunde geweſen ſein, die die Haſen zerriſſen und fraßen. Das Drahtgit⸗ ter war abgeriſſen. Starke Erregung über zwei Nichtwähler Engen. Der frühere Krankenkaſſen⸗Kontrol⸗ leur Edel, der in Verfolg der Gleichſchal⸗ tungsmaßnahmen abgebaut wurde, iſt geſtern abend in Schutzhaft genommen worden. Gleich⸗ zeitig hat Vikar Fillinger in Begleitung der Gendarmerie die Stadt verlaſſen. Beide waren am vergangenen Sonntag der Wahl ferngeblieben; eine erregte Menſchenmenge hatte ſich geſtern abend vor den Wohnungen der beiden angeſammelt und in erregter Weiſe ihr Mißfallen über dieſes Verhalten zum Aus⸗ druck gebracht. Und immer wieder Unfälle durch unvorſichtiges Fahren Pforzheim. Geſtern nacht zwiſchen 1 und 2 Uhr wurden heimkehrende Pforzheimer, die von Birkenfeld kamen, von einem Kraft⸗ radfahrer angefahren. Dabei hat der 25 Jahre alte Friſeur Reger einen Schädelbruch erlitten und war heute früh noch nicht beim Bewußt⸗ Sport und Spiel ſein, während ſeine Begleiterin eine Gehirn⸗ erſ chütterung davontrug. Tödlicher Unfall Niefern Am Samstag nachmittag ereig⸗ nete ſich hier ein tödlicher Unfall. Das NSK veranſtaltete auch hier eine Werbefahrt zur Wahl. In der Nähe der Bahnhofswirtſchaft wollte der Zug in langſamer Fahrt in die andere Richtung einbiegen, Da lam gleichzeitig in raſender Fahrt ein Uracher Perſonenkraft⸗ wagen von Pforzheim her und fuhr den am Schluß fahrenden Kraftwagen von hinten an. Der Lenter des angeſahrenen Wagens war der Kraftwagenbeſitzer Rudolf Boch. Die beiden Perſonenkraſtwagen wurden etwa—6 Meter aus der Fahrbahn geſchleudert. Durch den wuchtigen Auſprall wurde die Tür an Bochs Wagen aufgeriſſen und Boch flog an eine Mauer. Er erlitt verſchiedene Geſichtsver⸗ letzungen und trug außerdem derart ſchwere innere Verletzungen davon, daß er an deren Folgen ſtarb. Kirchenempore bricht Ebertsheim, 14. Nov. Der Bittgottes⸗ dienſt am Sonntag brachte unſerem alten, unter Denkmalſchutz ſtehenden Kirchlein ſolchen Maſſenbeſuch, daß unter lautem Krachen die Empore, unter der nur Frauen ſaßen, hinab⸗ rutſchte. Zum Glück wurde ſie von einem Auf⸗ lageſtein aufgehalten. Der Frauen bemächtigte ſich eine große Aufregung. Bürgermeiſter Brü⸗ derle griff geiſtesgegenwärtig ſofort ein und klärte die Situation, ſodaß niemand zu Scha⸗ den kam. Handball⸗Vorſchau Nachdem für den letzten Sonntag anläßlich der Volksabſtimmung Ruhepauſe eingelegt war, treten am 19. ds. nunmehr faſt alle Vereine auf den Plan. Es ſpielen: Gauliga: TV Hockenheim— TuSv Nußloch, SV Waldhof— MFcC 08, TV Ettlingen— Tgde. Ketſch, Tbd. Durlach— Phönix Mannheim. Bezirksklaſſe 3: Staffel 1: TV Friedrichsfeld gegen MTG Mannheim, TV Rheinau— 07 Mann⸗ heim, T Vi846 Mannheim— Polizei Mannheim, DIK Lindenhof— Jahn Neckarau. Staffel 2: TV 1862 Weinheim— Tbd. Hockenheim, Tade. Ziegel⸗ hauſen— Fahn Weinheim, TV Handſchuhsheim gegen Tgde. 78 Heidelberg, TV Rot.— Polizei Heidelberg, Germania Neulußheim— TV St. Leon. SV Waldhof empfängt den MFC.(8, in früheren Jahren immer einer der erbittertſten Gegner der Schwarzblauen. Dieſes Jahr allerdings iſt die Spiel⸗ ſtarke der Lindenhöfer ſchwer zurückgegangen. Nach⸗ dem man die ſeitherigen Spiele, nach gut geglücktem Start, immer nur mit viel Glück ſiegreich beenden konnte, ja die Karlsruher Poliziſten nahmen einen Punkt mit, ging man gegen VfR ſang⸗ und klanglos ein, das Ergebnis 0: 6 ſpricht für ſich. Man wird in der neuerlichen Begegnung mit ſehr wenig Hoffnung auf Gewinn rechnen dürfen. Unſer Meiſter ſcheint auch ſeine Sorge zu haben. Der Weggang Müllers, der nach Ketſch überſtedelte, dürfte eine nicht unbe⸗ deutende Schwächung der Elf bedeuten. Sollte hierauf ſchon das:6 in Nußloch zurückzuführen ſein oder unterſchätzte man den Gegner(). Trotz alledem wer⸗ den die Blauſchwarzen am kommenden Sonntga zu Sieg und Punkten kommen, denn Punktverluſt be⸗ deutet gleichzeitig Poſitionsverluſt. Die Raſenſpieler ſind unſerem Meiſter ſcharf auf den Hacken. Hart auf Hart wird es in Hockenheim gehen. Wir rechnen mit einem knappen Sieg der Platzherren, doch wäre auch ein Gewinn der Nußlocher keine Ueberraſchung. Zwei ſtarke Gegner treffen in Ettlingen aufeinander. Ett⸗ lingen wird ſeinen vierten Platz halten wollen, ja die Elf könnte im Falle eines Sieges ſogar⸗ an erſte Stelle aufrücken, während Ketſch keinen Punkt mehr abgeben darf, ſoll nicht der Anſchluß an die Spitze verpaßt werden. eatſch geht mit etwas mehr Chance in den Kampf. MFic Phönix reiſt nach Durlach, dem Tabellenletzten. Die Leiſtungen der Phönixler ſind in letzter Zeit ſo zurückgegangen, daß man die Elf nur mit einigem Bangen reiſen läßt. Staffel 1. MTo fährt zum TV Friedrichsfeld und wird ſchon eine Portion Eifer und Siegeswillen mitbringen müſſen, wenn ſie nicht wie die Poſt etwas erleichtert den Heimweg antreten will. Das einfluß⸗ reichſte Treffen iſt das des TV 1846 mit den Poli⸗ ziſten. Beide ſind bisher mit nur einem Verluſtſpiel beſchwert und haben mit gleichen Anſpruch auf den erſten Platz. Den Poliziſten wurde das Spiel DIg gegen Polizei, das, wie bekannt, vom Schiedsrichter beim Stand von 3: 0 abgebrochen wurde, als verloren angerechnet. Der Ausgang iſt völlig ofſen. Poſtſport⸗ verein, der am Sonntag ſpielfrei iſt, hat inzwiſchen Europas höchſter Antennenturm In dieſen Tagen wurde der Antennenmaſt des neuen Budapeſter Großſenders fertiggeſtellt. Der Antennenmaſt iſt 314 Meter hoch, alſo 14 Meter höher als der Eiffelturm. voy 9 nnarſtrahler tür maxjchnolonnen * Nach einem miniſteriellen Erlaß müſſen in Zu⸗ kunft Marſchkolonnen mit einer Rückſtrahllampe am Ende ausgerüſtet ſein, um Verkehrsunfäölle, wie ſie ſich in letzter Zeit: mehrfach wiederholt haben, zu vermeiden. Unſer Bild zeigt eine neue Rückſtrahllampe zur Befeſtigung am Koppelriemen am grünen Tiſch einen Punkt eingebüßt. Das Treſſen Poſt— MTG 6: 6 wurde letzteren als gewonnen; an⸗ erkannt, weil die Poſt einen nicht ſpielberechtigten Mann in ihren Reihen hatte. Damit ſtehen! heute fünf Vereine mit je ſechs Punkten an der Spitze der Tabelle. 07 Mannheim trifft auf den TB Rheinau. Wenn man auch geneigt iſt, den Neuoſtheimern die größere Gewinnchance zu geben, ſo müſfen dieſelben doch auf der Hut ſein, wollen ſie ſich vor Ueber⸗ raſchung ſichern. Jahn Neckarau trifft auf die Don Lindenhof. Mit viel Hoffnung werden die Jahnleute wohl nicht kommen, zumal ſich die DIng für ihr B luſtſpiel gegen TV 46 wird revanchieren wollen. Sy. Vag. Sandhofen und Poſtſportverein ſind zſpielfrei. Staffel 2. Eine gewiſſe Vorentſcheidung iſt! das Trefſen in Weinheim, wo der Tabellenführer, T 1862, auf den Turnerbudn Hockenheim trifft. Rie Weinheimer konnten ihre bisher ausgetragenen Spiele alle überzeugend gewinnen, während Hochendeim. eiſie, wenn auch knappe, Niederlage, 7: 6, in⸗Ziegelhauſen hinnehmen mußte. Gemeſſen an der⸗Spielſtärke mühie der derzeitige Spitzenreiter vas Spiel gewinnen. Einen zweiten Heimſieg müßte es in Handſchuhsheim geben, wo Togde. 78 Heidelberg zu Gaſt iſt, desgleichen muz, wenn nicht alles trügt und Ziegelhauſen, ſich 3 einmal von ſeiner ſchwachen Seite zeigen ſollte, Jahn Weinheim Federn laſſen. Polizei Heidelberg dürfte, ſelbſt in Rot, gegen den dortigen Türnverein · ſießteich bleiben. Einigermaßen offe niſt der Ausgang zin Neulußheim, wenn auch dem TV St. Leon ein: kleine Plus zugeſtanden wird. Die Spiele der Damen. Die Tabeue zeigt ma 5. Ropember jolgenden Siahb: Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Per. VfR Mannheim.. 4 4.—— 27:10 3820 Phönir Mannheim 4 2 1 1 11:105658 MTG Mannheim. 4 1 3—:458 Phönix Ludwigsh., 4 1. 14%2»5: 93785 8 Mannheim... 4 1— 3 4: 8 256 TB 1846 Mannb.. 4— 1 3 7118˙ 17 nanen Sporkneuigkeiten in Kürze Europameiſter Hornfiſcher. Nurnberg, mürd beim„Dritten Feſt der Sportpreſſe“ am 25. Rovem⸗ ber einen Ringkampf gegen den hoffnungsvollen Darmſtädter Schwergewichtler Siehert austragen. * 7 3* Eine gemiſchte Fußballmeiſterſchaftape⸗ ſchen Amateuren und Berufsſpielern ſol, im kommen⸗ den Fahre in Ungarn durchgeführt werden. 0 3** 3 7 Rudolf Carracciola erklärte, in———— 1934 wieder Autbrennen beſtreiten zu wollen. Sein endgültiger Entſchluh hänge allerdings von ſeinerßge⸗ ſundheitlichen Verfaſſung ab. *. Verſchoven wurden die für das Wöcheriende nach Leipzig angeſetzten Silberſchild⸗Vorrundenſpitle zwiſchen Mitteldeutſchland, Norvoſtdeutſchlaud und Südoſtdeutſchland. Die Spiele werden vorausſichtt am./. oder./10. Dezember nachgeholt. h Der Deutſche Radfahrerverband hatebe⸗ reits ſeine Meiſterſchaftstermine für 1934 bekannt! ge⸗ geben. Die Deutſchen Meiſterſchaften werden im Räh⸗ men der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnbeng enweper vom 21. bis 29. Zuli oder vom 27. Juli; bis 5. Augüſt durchgeführt. f Kiiit zannne an in Berufsboxrämpfe werben am 24. Novemher in Nürnberg durchgeführt. Auch in Mainz iſt nüch langer Pauſe ein Berufsboxabend geplant, deiſen Ler⸗ 1 min jedoch noch nicht feſtſteht. 4 nn Midget Wolgaſt, der von der New Poßfer Boxkommiſſion als Fliegengewichts⸗Weltmeiſter aner⸗ kannte Amerikaner, konnte in Paris gegen:den, Fran⸗ zoſen Angelmann nur ein Unentſchieden, erreichen. * 3 1 Am Totenſonntag werden im Gau Rießer⸗ rhein Fußball⸗Städteſpiele zugunſten der Winterhl ſe ausgetragen. In Leipzig findet ein Wohltätigkeitz⸗ ſpiel zwiſchen Repräſentativmannſchaften der Gauliga⸗ und Bezirksklaſſe ſtatt.— Ein neues Eisſtadion wirb in der Nähe des Holmenkollen bei Oslo errichtet. Die Herſtellungskoſten werden auf 750 000 Kronen veranſchlagt. Das Stadion. ſoll eine einwandfreie 400⸗Meter⸗Bahn für Eisſchnen⸗ 4 Aaufen erhalten. 5 v 1 r. er * Jahrg⸗ 3—————— . Nach d einfuhr i denz auf wurde. Jahrsmon perztr. ir Futtefger „Dopeplztr Hafer 287 RM. ein⸗ wurde di (186) Dor nzenmehl/ Mill. R9 „auf 48 127 RM., der für 3,0( die Regie fuhr in ei Mill. Stü N4 * Frankfur Weizen Braugerſte Spez. Nul ohne. Aust r28, ſüdd. „genkleie 9, 72 , %Nürnben 2 Nüenl 20 Ballen ner. Tend Huſum Bullen 11, Handel: m Bullen: 18 14; Färſen Betliner „„Die Auf „unter! Füh⸗ nReichés we 5 Anzägeräufe „leihe konnt gewinnen. urbeſſerzSte 45 „Vorzugsattt anLebhüftigefr 4Fdis. 1,%Pro; Anzogen nach Proz. an. ites Unterſtü „lichen. Wert durchdie E *hat eine gr nanweifungen Abſchnitt pe „gebenwurd u Verkauf ein begonnen n afieln am R gationen, di markt war Etwas Int (plus 0,5), wird., Die war aber ni „Aminus. 0,75 bemerken. — Rheinſtahl u trowerte, nu gegen Liefer lagen einige Riederlauſitz minus 2,5. ten nach den »Realiſationen Karimarkt⸗ g Eiſenhandel bzw. 2 Pro; Der Geldn berknappte ſt wäpch“' mit.1 Pfynd. war liſchen“ Wühn „aber' gegen „2,51, Pfunde — 7 5 Weiter Im Verla Renten auch — von Harpene aufnahme d — von durchſchr ſtiegen um 1 denden ahlun „„Kirchen erhol „rdie Mitteilun Ahoher. Am R *Von 86½¼(8 Staatsanleih⸗ becker gewan obligationen »hezahrt.“ Mi ſtiegen um 1 nen insgeſan durchweg feſt 10, Pfg. Der Sehr feſt. 2»Prozent,§ Anfangs notie ähren Anfan Reichsbahnvr Rachbörslich Hoeſch 53, RWeñ81, Ne Harpener 79 Gas 29, Fe „53¼, Siemer 21, Reichsban Bakula 412½¼ ſchüldbuchford ſſen in Zv⸗ kſtrahllampe 4 tehrsunfälle, ) wiederholt zeigt reine ſtigung am Das Triffen gewonnen an⸗ ielberechtigten ſtehen! heute ſtheimern die iſfen dieſelben §vor Ueber⸗ auf die D die Jahnleute für ihr V wollen. Sy. — enſührer, T. 1. mff. Die agenen Spiele ckenheim eine, „Ziegelhauſen elſtůrte · mũhie winnen. Einen hsheim geben. gleichen mu, ſich nicht n n ſollte, Jahn elberg düx e, erein · ſtetreich Ausgang z in on ein: kleine 5 520. 2 —— „Tore PMet. 1 25. MRovem⸗ ffnunasvollen mustragen. h ſcha tiꝛ⸗ im kommen⸗ Rn. 7 4 n zon/ ſeinerge⸗ f 5 24. Mopemper ainz iſt näch l, deijen Ker⸗ New Hoffer meiſter aner⸗ en den Fran⸗ erreichen. 2 Gau Rieper⸗ rWinterhiſe zohltätigreitz⸗ det Gauliga⸗ . Das Stadion ür Eisſchnen⸗ 05 72 Börſen Betliner 75 Die Aufwärtsbewegung der Renten machte heute 7. * ZunbeſſertuStärkere Küufe bemerkte man in Reichsbahn⸗ Vorzussaltien, vie 0,25 Proz. hiher bezahlt wurden. 29, ſüdd. Spez. Null 21.50, Weizenkleie 10.25, Rog⸗ genkleie ſtetig. 23 7 %Nürnberger Hopfenmarkt vom 15. November Nürnherg, 15. Nov. 20 Ballen Umſatz. Tettnanger 280—290 RM. per Zent⸗ ner. Tendenz ruhig. »Reiches weitere Fortſchritte. Anagekäufe der Provinzkundſchaft. Die Altbeſitzan⸗ „„leihe' konnte wieder bei lebhaften Umſätzen 1 Proz. 3Dahrgang 3. Nr. 307. Seite 9 „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 15. November 1938 Agrarſtoffeinfuhr im Oktober „Nach der Spezialhandelsſtatiſtit weiſt die Agrarſtoff⸗ zeinfuhr im Oktober 1933 die gleiche rückgängige Ten⸗ denz auf, die bereits in den Vormonaten feſtgeſtellt wurde. An Roggen wurden 75 290(im gleichen Vor⸗ Jahrsmonat 188 070) Doppelztr. im Werte von 0,73 (.59% Mill. RM., an Weizen /3/492(817 398) Dop⸗ pelztr. im Werte von 6,787(7,886) Mill. RM., an Fuͤtiekgerſte 261 380(69 222) Doppelztr. für 1,261 410,619), Mill. RM., an Braugerſte 10 070(93 157) „Dopeplztr. für 0,094(0,778) Mill. RM., ſowie an Hafer 2879,(2457) Doppelztr. für 0,030(0,025) Mill. RM. eingeführt. Außerordentlich ſtark zurückgedrüct -wurpe die Mehleinfuhr: an Roggenmehl wurden 73 (186) Doppelztr. im Werte von 0,002(0,004), an Wei⸗ zenmehl 2,741(4013) Doppelztr. für 0,081(0,122) Mill. RM. importiert. Der Butterimport ſtellte ſich zauf 48 121,(61 086) Doppelztr, für.554(8,595) Mill. RM., der Käſe⸗Import auf 38 085(57 322) Dopeplztr. für 3,0(.546) Miu RM., Im Eierimport haben ſich „die Regierungsmaßnahmen zur Beſchränkuna der Ein⸗ fuhr in einer Einfuhrrerminderung auf 145,45(210,29) —Mill. Stück für 8,676(13,1) Mil. RM. ausgewirkt. 75 Märkte Frankfurter Produktenbörſe vom 15. November Weizen inländ. 19.35, Roggen inländ. 16.20—16.30, Braugerſte 18.10—18.35, Haſergerſte 14, Weizenmehl Spez. Null ſüdd. m. Aust. 28.75—29.65, niederrhein. ohne. Aust. 27.25—28.15, Roggenmehl 0760 22.50 bis 9,50 RM, Alles per 100 Kilogr.— Tendenz: 30 Ballen Bahnzufuhr, Huſumer Fettviehmarkt Huſum, 15. Nov.(Amtlich.) Zufuhr: Ochſen 692, Bullen 11, Kühe 273, Färſen 188, zuſammen 1164. Handel: mittel.— Ochſen: 29—30, 26—28, 22—24; Bullen: 18—27; Kühe: 26—28, 22—24, 20—22, 10 bis 14; Färſen: 27—29, 23—25, 16—20. Börſenſtimmungsbild vom 15. Nov. Tendenz: Renten weiter feſt. untet“ Führung der Alt⸗ und Neubeſitzanleihen des Man bemerkte größere gewinnen. Auch Neubeſitz waren weitere 10 Pfg. ge⸗ (Von unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter) Die Reichsbank hat, wie ihr Ausweis vom 7. No⸗ vember zeigt, begonnen, von dem neuen ihr ver⸗ liehenen Recht, feſtverzinsliche Wertpapiere am offenen Markte aufzukaufen, Gebrauch gemacht. Es iſt natür⸗ lich nicht beabſichtigt, nun durch rieſige Wertpapier⸗ käufe des Zentralgeldinſtituts die Nachfrage künſtlich zu erhöhen und die Kurſe am Rentenmarkt in die Höhe zu treiben. Die Reichsbank hat jetzt die Mög⸗ lichteit, das Kursniveau nötigenfalls zu ſtützen. Wann und in welchem Umfange ſie von dieſem Recht Ge⸗ brauch machen wird, iſt eine Frage der Zweckmäßig⸗ keit und der geldpolitiſchen Zielſetzung. Aber ſchon das Vorhandenſein einer ſolchen Eingriffsmöglichkeit des Zentralgeldinſtituts ſchafft eine größere Sicherheit des Rentenmarkts. Umfangreiche Aufkäufe der Reichs⸗ bank würden nur zu einer Verknappung des Markts und damit zu einer Ausſchaltung des Gleichgewichts zwiſchen Angebot und Nachfrage führen. Damit wäre natürlich niemandem geholfen. Höchſtens die Spe⸗ kulation könnte daraus Nutzen ziehen und reiche Zwiſchengewinne in ihre Scheuern tragen. Das aber kann ganz gewiß nicht das Ziel der offenen Markt⸗ politik ſein, ſondern gerade eine ſolche Förderung der Spekulation ſoll und muß unter allen Umſtänden ver⸗ mieden werden. Die Reichsbank hat die Methoden und das Ziel ihrer offenen Marktpolitik dadurch deutlich zu erken⸗ nen gegeben, daß ſie dem Bankenkonſortium, das ſeinerzeit die Steuergutſcheine übernommen hatte, das Angebot gemacht hat, 250 Millionen Mark Steuer⸗ gutſcheine von ihm zu übernehmen. Dieſer Steuer⸗ gutſchein⸗Ankauf vollzieht ſich vollkommen außerhalb des Marktes. Die Spekulation wird von vornherein ausgeſchaltet. Auf den Rentenmarkt wird nur eine indirekte Wirkung ausgeübt. Es iſt möglich, aber nicht einmal wahrſcheinlich, daß die Banken die Ent⸗ laſtung, die ihnen die Operation der Reichsbank bringt, dazu benützen werden, andere Wertpapiere am offenen Markt anzukaufen. Einen erheblichen Teil der freiwerdenden Mittel werden ſie dazu ver⸗ wenden, die neuen 4½prozentigen Schatzanweiſungen des Reichs zu übernehmen. Hier handelt es ſich alſo lediglich um eine Tauſchtransaktion. Die darüber hinaus den Banken zufließenden Bargelder, die man auf insgeſamt etwa 100 Millionen Mark veranſchlagt, bringen eine Ausweitung der Kreditmöglichkeiten, die vor allem der produktiven Wirtſchaft zugute kommen ſoll. iriscafis-Nundschia Das Ziel der offenen Marktpolitik welche Rüctwirkungen der Uebergang der Reichsbank zur offenen Marktpolitix auf die Kursgeſtaltung an den Rentenmärkten ausüben wird. Daß er eine Ent⸗ laſtung des Geldmarktes hervorrufen und damit auch eine Entſpannung am Kapitalmarkt im Gefolge haben wird, darf als ſicher angenommen werden. Es kommt noch hinzu, daß ſich ja die praktiſche Anwendung der offenen Marktpolitik der Reichsbank mit der Ueber⸗ nahme der im Beſitz des Bankenkonſortlums befind⸗ lichen Steuergutſcheine keineswegs erſchöpfen ſoll und ird. Das Zentralgeldinſtitut wird weiterhin bemüht ſein, durch eine ſyſtematiſche Kurspflege auf eine Sanierung des Rentenmarkts und damit auch auf eine Senkung der langfriſtigen Geldzinsſätze hinzu⸗ wirken. Man darf annehmen, daß es zu dieſem Zweck vorzugsweiſe ſolche feſtverzinslichen Werte aus dem Markt nehmen wird, die heute noch eine überdurch⸗ ſchnittlich hohe Rendite gewähren. Dazu gehören vor allem die Steuergutſcheine, auf die ja die Reichsbank bei der Durchführung der Aufkauftransaktion zuerſt ihr Augenmerk gerichtet hat. Aber auch die Altbeſitz⸗ anleihen des Reichs ergeben z. B. heute noch ſehr hohe Verzinſungsſätze, die keineswegs als normal angeſchen werden dürfen und die daher für die Be⸗ mühungen der Reichsregierung um die Senkung des Landeszinsfußes ein Hindernis bilden. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß das Reich in erſter Linie ſeinen eigenen Kredit bzw. den der öffentlichen Hand in weiteſtem Maße ſtützt und verbilligt. Daher iſt es ſehr wohl möglich, daß die bisherige Bevorzugung privater vor öffentlichen Rentenwerten, die ſich in den niedrigen Kurſen und der höheren Rendite der öffent⸗ lichen Anleihen, Pfandbriefe uſw. ausdrückt, künftig ganz verſchwindet. Das Anſehen des Staates er⸗ fordert es, daß ſein Kredit nicht geringer, ſondern größer iſt als der privater Schuldner. In früheren Zeiten war das auch ſtets der Fall. Erſt als der oͤffentliche Kredit ſyſtematiſch heruntergewirtſchaftet war, kam es ſchließlich dahin, daß die Schuldver⸗ ſchreibungen eines privaten Unternehmens höher be⸗ wertet wurden als die des Staates oder gar die der Kommunen. Wenn jetzt hier endlich ein Ausgleich eintritt, ſo iſt das durchaus wünſchenswert und not⸗ wendig. In der Geſamtwirkung wird aber die offene Marktpolitik der Reichsbank nicht lediglich den Wert⸗ papieren der öffentlichen Hand, ſondern dem geſamten Rentenmarkt zugute kommen. Das ergibt ſich ſchon daraus, daß eine allgemeine Verbilligung des Krepits, eine Senkung der Zinsſätze am geſamten Geld⸗ und MNan wird alſo zunächſt abwarten müſſen, ob und Webhuftgefrant waren auch die Wiederaufbauzuſchlüge,, 4F dis,%Proz. gewannen. Reichsſchuldbuchforderungen 7 „Staatsanleihen waren bis 1 Prozent befeſtigt. Wiahngen nach unverändertem Beginn ebenfalls um 0,25 nPrdz.n an. Auch die leichte Verfaſſung des Geldmark⸗ tes uUnterſtützt die Aufwärtsbewegung der ſeſtverzins⸗ „erlichen.Werte. Infolge der Entlaſtung der Banren * durch⸗die Steuergutſchein⸗Transaktion der Reichsbank F hat eine grotze Nachfrage nach unverzinslichen Schatz⸗ Aennweifungen eingeſetzt, ſo daß heute bereits ein neuer —Abſchnitt per 15. November 1934 zu 4,75 Proz. abge⸗ „geben: wurde. Auch in Reichswechſeln konnte mit dem in Verkauf einer neuen Emiſſion per 15. Februar 1934 „„ begonnen werden. Aus dem Rahmen der Tendenz »fieln am Rentenmarkt lediglich Vereinigte Stahlobli⸗ gationen, die erneut faſt 1 Proz. verloren. Am Aktien⸗ markt war das Geſchäft weiter außerordentlich ſtill. Etwas Intereſſe beſtand im Verlauf für Harpener *(plus 0,5), was mit Abſchlußerwartungen begründet wird., Die Farbenaktie litt unter Auslandsabgaben, war aber nur 0,25 Proz. niedriger. Auch in Siemens Aminus. 0,75) wollte man Verkäufe der gleichen Seite bemerken. Montanwerte waren gut behauptet, nur — Rheinſtahl und Gelſenkirchen minus 0,75, ebenſo Elet⸗ trowerte, nur Schuckert minus 1, ACG. minus%, da⸗ gegen Lieferungen plus 1,25. In Braunkohlenwerten lagen einige mitteldeutſche Orders vor, Bubiag plus 1, Riederlauſitzer nach der geſtrigen ſtarten Steigerung minus 2,5. Bank Elettriſcher Werte(minus 2,25) lit⸗ ten nach den letzttägigen Steigerungen ebenfalls unter —Realiſationen. Schiffahrtswerte waren erholt. Am Kalimarkt gewannen Salzdetfurth 2 Proz. Deutſcher Eiſenhandel und Eiſenbahnverethrsweſen waren 155⁵ bzw. 2 Proz. befeſtigt. Der Geldmartt war trotz des Medio leicht, der Satz herknappte ſich auf 4,25 und 4½, erſte Adreſſen kamen apch mit 4½ an. Der Dollar lag flau, auch das Pfund. war nach dem geſtrigen Eingreiſen des eng⸗ 2 liſchen Währungsausgleichsfonds etwas leichter, ſtieg „aber gegen Pfund auf 5,34, der Dollar gegen Mark „ 2,51, Pfunde gegen Mark 13,43, London⸗Paris 81,90. — 7 Weiterer Verlauf der Berliner Börſe Im Verlauf üvertrug ſch die feſte Tendenz der Renten auch auf den Aktienmarkt, an dem⸗ ausgehend — von Harpener(plus), in Erwartung einer Wieder⸗ aufnahme der Dividendenzahlung Kursbeſſerungen —von durchſchnittlich—1½ Prozent eintraten. Farben ſtiegen um 1, Schu'theiß auf die bevorſtehende Divi⸗ denden,ahlung. 2. Reichsbank gewannen 1¼, Gelſen⸗ „⸗Krchen erholten ſich um 1, Mannesmann waren auf rdie Mitteilungen in der Aufſchtsratsſitzung 1½¼½ Proz. Ahrher. Am Rentenmartt erreichten Altbeſitz einen Kurs *pon 86½(84½) und Neubeſ'tz von 13 85 becker gewannen 1⅛, Goldpfandbriefe u. Kommunal⸗ obligationen wurden durchweg—1 Prozent höher hezahrft. Mitteldeutſche Bodenliquidationspfandbriefe ſftiegen um 13/. Reichsſchuldbuchforderungen gewan⸗ „nen insgeſamt ½. Auch die Stadtanleihen waren durchweg feſt. Steuergutſcheine Gruppe 1 ſtiegen um 10. Pfg. Der Privatbiskont blieb unverändert 3¼. —55 Schluß⸗ und Nachbörſe Sehr feſt. Der Schluß war ſehr feſt. Farben lagen 2 Prozent, Harpener 3½, Gelſenkirchen 2½, über den Ver. Stahlobligationen glichen Anfangsnotierungen. Sehr feſt lagen ähren Anfangsverluſt wieder aus Reichsbahnvorzugsaktien, die ½ Prozent gewannen. Nmachbörslich hörte man Phönix 34½¼, Oberkors 68, Hoeſch 53, Schleſiſche Gas 99, Deſſauer Gas 106, RWe'81, Neubeſitz 13,80, Altbeſitz 86, Rheinſtahl 75½, Harpener 79/8, Ver. Stahlobligationen 543%, Schleſ. Gas 99, Farben 114½, Lloyd 10½,„ Schwarzkopff „53½, Siemens 125½¼, Feldmühle 52/, Hamburg⸗Süd 21, Reichsbank 156½, Mannesmann 51, Gesfürel 72½, Batula 112½, Reichsbahnvorzugsaftien 102,12. Reichs⸗ ſchuüldbüchforderungen notierten wie folgt: 1934er 99,62—100,37, 1940er 92,62—93,50, 1934er bis 48er 89,87—91,25. Frankfurter Mittagbörſe vom 15. November Stimmung: Renten ſeſt, Aktien behauptet Die Börſe eröffnete wiederum mit einer feſten Ten⸗ denz am Rentenmarkt. Das Publikum und die Spe⸗ kulation beteiligten ſich welterhin mit größeren Kauf⸗ orders in Rentenwerten. Bevorzugt ſind wieder die ſpekulativen Werte, die ſchon in den letzten Tagen größere Kursſteigerungen zeigten. Die politiſche Lage unterſtützte das Intereſſe für Anlagekäufe. Neben Renten wurden billigere Aktien bevorzugt. Bei größeren Umſätzen konnten Altbeſttz wiederum 1 Prozent anziehen, daneben waren ſpäter Schuld⸗ buchforderungen mitgezogen und ½ Prozent freund⸗ licher. Neubeſttz lagen gut behauptet, Schutzgebiete wurden mit 8 nach 7,95 gehandelt. Am Kaſſarenten⸗ markt waren Pfandbriefe und Kommunalobligationen geſucht und bis/ Prozent höher, auch Städteanlei⸗ hen bis ½ Prozent gebeſſert. Von Induſtrieobliga⸗ tionen waren Stahlvereinsbonds knapp behauptet und / Prozent leichter. Der Aktienmarkt fand in ſeiner Geſamtheit eine Stütze in der feſten Rentenbewegung. Farben bei kleinſten Umſätzen ſchwankend und verloren nach un⸗ tverändertem erſten Kurs ¼ Prozent. Scheideanſtalt konnten ½¼ Prozent anziehen. Rütgers und Gold⸗ ſchmidt behauptet, Erdöl verloren/ Prozent. Mon⸗ tanwerte lagen durchweg rückläufig. Klöckner büßten 3/, Phönix, Rheinſtahl je ½, Mansfeld /, Gelſen⸗ kirchen und Ver. Stahlwerke je/ Prozent ein. Gut behauptet waren Harpener, Mannesmann und Rhein. Braunkohlen Buderus zogen ½ Prozent an. Schiff⸗ fahrtswerte lagen höher. Hapag um ½, Lloyd um ½8, auch Reichsbahnvorzug ½¼ Prozent feſter. Von Elektrowerten konnten Bekula 3/, Gesfürel ½, Licht u. Kraft/ Prozent anziehen. AEG waren gut be⸗ hauptet, Siemens und Schuckert verloren je ½ Proz. Kaliwerte ruhig und ohne Veränderung. Zellſtoff und Kunſtſeidenwerte vernachläſſigt, Waldhof verloren ½, Bemberg 1½ Prozent. Im einzelnen zogen Reichs⸗ bankanteile /, Deutſche Linoleum/ Prozent an, auch eeeeeeeeee Löwenbräu in Anpaſſung an den Münchner Kurs 4 Kapitalmarkt ihr letztes und eigentliches Ziel iſt. Prozent heraufgeſetzt. Zement Heidelberg verloren 1 Prozent, Conti Gummi /, Daimler⸗Benz und Metall⸗ geſellſchaft je ½, Holzmann ¼ Prozent. Im weiteren Verlauf war die Tendenz am Renten⸗ markt feſt, Aktien ruhig und unverändert. Tagesgeld 3½ Prozent. Mannheimer Effektenbörſe Renten feſt, Aktien vernachläſſigt Mannheim, 15. Nov. Die Feſtigkeit des Ren⸗ tenmarktes gab auch der heutigen Geſamt⸗Tendenz ihr Gepräge. Unter Führung von Altbeſitz, die auf 86 Prozent anziehen konnten, waren Staatsanleihen und Goldpfandbriefe ſeſt. Dagegen blieben Aktien weiter⸗ hin vernachläſſigt. Farben kamen mit 112½ Prozent zur Notiz, Waldhof notierte 31¼, etwas niedriger waren Cement Heidelberg und Daimler⸗Benz. Von Nebenwerten gingen Seil⸗Wolff mit 18 Prozent um Bankaktien blieben faſt unverändert, Dresdener VBank mit 50½%% zur Notiz. Von Verſicherungen waren Bad. Aſſecuranz höher mit 33 Prozent Geld. Deutſche Reichsanleihe von 29: 99, Altbeſitz 86, Neubeſitz 13,40, Bad. Staat von 27: 91, Baden⸗ Baden Stadt 75, Heidelberg Stadt 76, Ludwigs hafen Stadt 81, Mannh. Anl. Ausl. 72, Mannh. Gold⸗Anl. 80½ Prozent. Bad. Komm. Landesbant⸗Pfandbrieſe 86, Pfälziſche Hypotheken⸗Pfandbrieſe 91½, Rheiniſche Hypotheken⸗ Pfandbriefe 88½, Herrenmühle 68, NSu 69, Farben⸗ bonds 105, Großkraft Mannheim abgeſt. 84/ Bremen⸗Beſigheim 73, Brown⸗Boveri 12¼, Cement Heidelberg 79½, Daimler⸗Benz 26½, Deutſche Lino⸗ leum 38, Durlacher Hof 50, Eichbaum⸗Werger 55, En⸗ zinger 68, J. G. Farben 112½, Großkraft Mannheim Vor'ug 106, Haid& Neu 10, Kleinlein 50, Knorr 175, Konſerven Braun 40, Ludwigshafener Atienbrauerei 76, Ludwigshafener Walzmühle 65, Pfälz. Mühlen⸗ werke 75, Pfälz. Prefhefe 100, Rheinerektra 80, dto. Vorzug 86, Salzwerk Heilbronn 185, Schwartz⸗Stor⸗ chen 75, Seil⸗Wolff 18, Sinner 64, Südd. Zucker 163½, Frankfurter Mittagsbörſe vom 15. November 1933 Dtſch. Reichs⸗ Reichsbank... 157,00[ Gritzner 1475, Gelſenkirchen... 43,87 ü 1927 1: 31,00] Rhein. Hyp. Bank 101,12] Grün„170,99] Harpener... 46, 50 7% Heidpg. Stadt 77,00 ordb aid& Reu... 10,09] Slſe Bergban.— 8⁵⁵ Jubwigeb. 26 32,00 Nordd. Lloyd... 10,05] Hanſwk. Füffen.. 27,50 Kali Aſchersleben— 8% Mannheim 26 30,50 Brauer. Henninger 62,00 Hoch⸗Tiefbau 91.00 Falzdetfurtd 33— 67% Mannheim 27 50,50] LöwenbräuMünch.— olzmann. Ph... 52,50 Kali Weſteregeln.— Grkr. Mym Kohle„„ Pk. u. Bg. Zweibr. 33,90 Jungogns, G.(St. 22,00 Klöcknerwerte. 49,75 5% Mhm.St Kohle 12,25] Brauere forzh. 44,50 Klein⸗Schanzl..„ 44,50 Mannesmannröhr 45, 75 Grtr. Mom abg. 32,09 Schöfferh Binding 151,00 C. H. Anorr... 175,90] Sberbedarr.. 3,75 t, Kom. Sam. 1 22,)5] Schwartzſtorchen. 75,00] Konſerv Braun. 10,50 Ppönix Berabau 34,50 rkf. 25 iqu. 39,00 Küs erger.. 55,50 Lahmeyer Co.— Rhein. Braunkohl.— eſſ. Ld. Hop. L. 29,50 Aug. El. Geſ. 16,10 Sudwigszb. Malzm. 35,99 Ahein Stahl 23,2 Pfälz. Hyp.—9 91,50 Bobn Maſchinen. 1520, ö0 Apernelelkn.. 35,9] Salzw Heilbronn 105,00 7 do. 11—12. 21,59 Bremen⸗Heſlaheim—, beineiettr. Va.. 35,59 Ver. Stahlw.... 28,25 %% do. 10... 2130] Hrown Boveri. 12,50 do. St. A.... 90 Ahfanz... 151, ö0 51½% do. Liqu. 91,50 Cement Wemelba. 75,50 Rhein⸗Main⸗Don. 15,59] Frankona 100— 555 Wg 5700 Sbem. 55 1———————*.— annb. Verf., 20,00 ein. Hyp. 5—„ Daimler⸗Benz„ Schnellpr. Frankth.„ 2 90⸗ Zeibe 35„.„ 290,00 St. Erdöt'. 5—— 3925 S0 ert. Mürnög. 32,)8] Steuergulſcheine: do,„Kommunale 4 35,59] Di. Gold⸗u. Sitbſch. 176,00 Seilind. Wolff.—, Durchſchnitt... 37,90 3½% do. Liau... 91,75] Dt. Linoleum.—,[Siemens& Halske 124,25] Fötliar. 193.. 100,50 Bap. Bank.... 115,92 Licht u. Kraft.. 22,90 Zucker, ſüddiſch. 155,25 93352.. 34,87 Sen f 1—— Snake W 33— gilde 25 65,00 3 5 383 —„* 5 1 2„„ 3 2„ O 0 5 Rieene 38 Wenſe dne 18 Jen cema 21,12. 1888s. Dresbner Wan 50,50 Zc. Farben. 112,2] Jefſtoff Waldbof. Z,37 Ablöf.⸗Ank. Anbef.— Frkt, Hyp. Bank. 55.00„Farb. Bonds 105,00] Buderus Eiſenw. 62,75 do. Neubeſ.— fälz. Hyp. Bank 68,25 Goldſchmidt, Th., 41,00 J Eſchweiler Bg.—(Berlin) Verein deutſche Oele 82, Weſteregeln 108, Waldhoß 31¼% Prozent. Badiſche Bank 115, Commer⸗bank 39¼½, DD⸗Bank 40½,ͤ Dresdener Bank 50, Pfälziſche Hypotheken⸗ vank 68½, Rheiniſche Hypothekenbank 99. Bad. AG. für Rheinſchiffahrt 50, Bad. Reichs bahn⸗ Vorzüge 102. Bad. Aſſecuranz 33, Mannh. Verſicherung 20, Würt⸗ tembergiſche Transport 36. 3 Berliner Metall⸗Notierungen 4 Berlin, 15. Nov.(Amtlich, Freiverkehr.) Alles in RM. für 100 Kilo: Elektrolytlupfer(wirebars), prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 47½ Raffinadekupfer, loco 44—45; Standardkupfer, loco 39½—40; Standardblei per Nov. 14%—15/; Origi⸗ na hüttenrohzink ab Nordd. Stationen 19/½—20½3 Originalhüttenaluminium, 98⸗ bis 99pros., in Blöcken 160; desgleichen in Walz⸗ oder Draht“arren 164: Bonka⸗, Straits⸗, Auſtral'inn in Verräuferswahl ein per enaliſche Tonne) 312; Reinnickel 330: Antimon⸗ Regulus 39—41; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 37—40 RM. Magdeburger zuckernofierungen Magdeburg. den 15. November 1933 Brief Geld Bezaut Di.10.90— Fehnnhne.20.00— März οοοοοοοοοο 4 40.10— April οοοοοοοοο-. 5 be 920 Mai„οοοοοοοοοοοοοοοοOο.60.30—— i— Ju e——— August„%οοοοοοοο.90.60 5 Septemher οοοο 2 2858 27575 Oktober„„Oοοοοοοοοοο 05 3 21 November.10 3 80 Dezember. ο οοοοοο.10.80— Amlliche Preisfeſtſehung (Reichsmark ver 100 kg! Berlin, den 15. November. 1933 RKUSPFER ELEI XIMK flau flau flauer Bez. Briet Oeid Bez. Brieſ COeid Bez.sriel Oeld lanuar— 38% 38]— 15 14—20 110 kebrua— 38%½ 38½— 15½% 14½— 20½% 19½ März— 39½ 38³7— 15%¾ 14½ 20½% 19½ Aprii—%½ 35½— 15/½ 14%— 20% 19%½ Mai— 40½ 39¼%— 16.14%— 20% 20 zunt— 40%½ 4— ié6 15— 2½2 ½ juli— 41% 40½— 16¼½ 15—21½ 20% August— 41½ 40½— 16½ 15½— 21½ 20% Sepi.— 41½ 40¼%— 16•½ 15½l.— 21% 2¹ Out. 41 41½ 41/— 16% 15•% 22.%21 Nor.—38½ 37½ 15 14½14 15¼½18% bez.—38½ 37½— 14½% 1 19% 18% Berliner Deviſenkurſfe Berlin, den 15. November 1933 Geld Briei Geld Briet Buen. Alres].968/.9671 ltalien 22.10%½22.14 Kanada.557.563ſ Jugoslavien.295.305 Japan.789.791 Kowno 41.6641.74 Kairo 13.81 13.85[Kopenhag. 59.99 60 11 lstanbul 1976.980/ Lissabon 12.67 12.69 London 13.43 13.47 Oslo 67.53/ 67.67 Newyork.512.518/ Paris 16.40 16 44 Rio do Jan..224.226ſ Prag 12 41 12.43 Uruguay.399.401f lsland 160.79 60 91 Amsierdamſ169.23 169 57 Kiga 77.92 78.08 Athen.396.400 Schweiz 81.14 81.30 Brüssel 58.46 58.58l Sofia.047/.0538 Bukarest.488.492/ Spanien 34.02%34 08 Budapest——(Stockholm 69.28 69.42 Danaig 81.62 81.78 Tallim(Estl.) 73 93 74.07 Heisingtorol.554.966l Wien 48.05 48.15 Amtl. Berlner Termin-Produkte vom 15 November 19s8s8 Erzeugerpreis Handelsprele Weizen De:ember, 17700— Januar 181,00 rebtuar. 183,00— foggen Derember. 148,00— Januät. 148,00— Februar. 150,00— Hafer Dezember.—— 148,75 Rest gestrichen Bremer Baumwoll-⸗ Terminnotierungen vom 15. November 1933 Geld Briet Dezembert„ 11,01 11,05 Zanumt. 11,16 11,17. Maꝛ⸗ 0 11,33 11,38 11,49 11,52 Juli„„ O„ 0— 11,67 1145 Oktober.„ 11,78 11,87 Tendenz: sehr stetig Nichtgenannte Gruppen sind gestnchen „ Hauptſchriftleiter: Dr. Winhelm Kattermann Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Verantwortlich fur Reichs⸗ und Außenpolint: Dr. Win elm Kattermann; für Mirijchaſtskundſchau; Aiubts: atzel: für Badiſche u. Kommunaſpolnn' Karl⸗Goebel; .. Mas 300 55 273 3 a für Anzeigen: nold Schmid, fämtliche in anndeint Berliner Schriftleitung; Hans Graf Reuſchach, Berli SwW 6I. Bikchernkaße 12 105 Nachdruck ſämtlicher Originalberichte nur mit Quellen⸗ angabe geſtattet. Hakentreuzbanner⸗Veriaa Gme Verlansleiter: Kurt Schönwitt. Druck; Echmalz& Laſchinger, Abteilung Veitunnsden Sprechſtunden der Echriftleimna:. täglich 17—18 ibr er Samstaa und Sonntaag. (au 5 255 Sprechſtunden der Verlagsleitung: n10.30—125 Mbr „Hakenkreuzbanner⸗ Wittwoch, 15. November 1938 Jahrgang 3. Nr. 307. Seite 10 Das„Haris des Oſtens“/ von cyr. n vouer Durch den fortwährenden Notenwechſel zwiſchen der japaniſchen und ruſſiſchen Regierung iſt das„Mandſchuko⸗Problem“ äußerſt aktuell geworden. Wer aber weiß, daß es ſich bei dieſen augenblick⸗ lichen diplomatiſchen Plänkeleien in der Hauptſache um die Beſitzfrage Charbins, der Stadt des bunteſten Völkergemiſches, handelt? Die intereſſanteſte Legende von allen Berich⸗ ten über die Entſtehung dieſer ſeltſamen Stadt Charbin iſt folgende: Als vor langen Jahren ſeinerzeit der ruſſiſche Thronfolger bei ſeiner großen Aſienreiſe den Sungarifluß kreuzte, ſtellte der ſelige Potem⸗ kin ſeine berühmt gewordenen Dörfer in dieſer Gegend auf, und heute beginnen die erſten Häuſer der neuen, märchenhaft gewachſenen Stadt dort, wo damals die letzten„Potemkin⸗ ſchen Häuſer“ aufhörten! Dieſe Legende nun mag wahr ſein oder er⸗ dacht: auf alle Fälle iſt jedem Eingeweihten klar, daß Charbin eine überragende Bedeutung für den Fernen Oſten, beſonders aber für die Mandſchurei, erlangt hat, und zwar durch die große transſibiriſche Eiſenbahn. Char'n das von ſeinen Einwohnern das„Paris des Dſtens“ genannt wird, ſteht nämlich an einer brlonders begünſtigten Stelle: dort, wo die Muk' enbahn von der großen transſibiriſchen Linie abzweigt, und am ſchiffbaren Sungari⸗Fluß, der ſeine Bedeutung dadurch erhält, daß er in den Amur mundet. Durch dieſe Lage iſt Charbin die Stadt des bunteſten Völkerg⸗miſches und des ſieberhafteſten Handelsgeiſtes geworden. Seine Grenzſtellung zwiſchen oſteuropäiſcher und oſt⸗ aſiatiſcher Kultur ließ es brodelnder noch als Neuyork, gefährlicher als Chitago werden 85 es gibt viele Europäer, die, einmal in den fieber⸗ haften und doch träumeriſchen Bann der Stadt gezogen, ſich nicht mehr befreien konnten und untergingen. Charbin dürſte auch die einzige Großſtadt der Welt ſein, über die man keine genauen Angaben erhalten kann— alle Berichte fußen auf Schätzungen und widerſprechen ſich! Seine Einwohnerzahl ſchwankt zwiſchen 250 000 und 500 000. Die Bevölkerung beſteht aus rund 60 Prozent Chineſen, 30 Prozent Ruſſen, 5 Prozent Japanern. Die reſtlichen 5 Prozent ſetzen ſich aus Koreanern, Amerikanern, Deut⸗ ſchen, Engländern, Franzoſen und anderen Europäern zuſammen. Selbſt über den Namen weiß man nicht genau Beſcheid— die Sprach⸗ gelehrten am allerwenigſten; man hat ſich ſchließlich geeinigt, daß ſich der Name„Char⸗ bin“ aus mongoliſchen, japaniſchen, chineſiſchen und mandſchuriſchen Idiomen zuſammenſetzt! Ihr Aufſtieg iſt märchenhaft und hält durch⸗ aus mit den größten amerikaniſchen Spekula⸗ man es noch vergeblich auf allen Speziallarten des fernen Oſtens: es ſtehen ein paar Häuſer, Eiſenbahn in der öden, nordmandſchuriſchen gewachſen. größten Aufſchwung. tionsſiedlungen Schritt. Im Jahre 1898 ſucht lu ◻ςα⏑α S* flunmnnm Krirmnlnalromenvon die als Verwaltungsſitz der oſtchineſiſchen Steppe g⸗baut wurden. Aber zwei Jahre ſpä⸗ ter finden wir den Namen ſchon in allen gro⸗ ßen Ailanten— ſeine Bedeutung iſt gewaltig Nun geht es Schlag auf Schlag weiter aufwärts, und während des ruſſiſch⸗ japaniſchen Krieges erlebt die Stadt ihren Nach der ruſſiſchen Revo⸗ lution aber veränderten die Weißruſſen, die in dieſes, von den Bolſchewiſten nicht erfaßtes Gebiet flüchteten, das Bild der Stadt gewaltig, und ſo lam es, daß Charbin heute eigentlich rufſiſches Gepräge beſitzt, obwohl gerade die Ruſſen nicht in der Mehrzahl anſäſſig ſind. Priſtan, das am Sungari gelegene Hafen⸗ viertel, iſt zweifellos der wichtigſte Teil der Stadt, der hauptſächlich von gewerbetreibenden reichen Chineſen bewohnt wird. Er beſitzt— als Beſonderheit vor allen anderen Städten der weiten Umgebung— ein vorzügliches Fern⸗ ſprechnetz und eine von Siemens& Halske gelie⸗ ferte elektriſche Straßenbahn. Die Verwal⸗ tungsſtadt am Bahnhof dagegen ſieht troſtlos aus. Wenige prächtige Bauten, dazwiſchen rie⸗ ſige Einöden, die als Bauplatz ſpäter zu errich⸗ tender gewaltiger Repräſentationsbauten die⸗ nen ſollten. Das urſprüngliche Charbin jedoch, heute ſchon„Alt⸗Charbin“ genannt, beſindet ſich nicht, wie die anderen Stadtteile, dicht an der Eiſenbahnlinie, ſondern weit außerhalb und iſt durch einen entſetzlichen, durch keine Maßnahmen zu vertilgenden Schmutz gekenn⸗ zeichnet. Der ſeltſame Gegenſatz zwiſchen Europa und Aſien offenbart ſich dem Reiſenden auf jedem Schritt: auf der einen Seite bemerkt er ein außerordentlich reges Leben auch auf geiſtigen Gebieten und wichtige wiſſenſchaftliche Inſti⸗ tute, wie beiſpielsweiſe die juriſtiſche Univer⸗ ſität des großen mandſchuriſchen Staatsmuſe⸗ ums, landwirtſchaftliche Verſuchsſtationen, ein bedeutendes meleorologiſches Inſtimt und do⸗ große Zentralbibliothek der oſtchineſiſchen Eiſen⸗ bahn— aber auf der andern Seite ſpricht Aſien eine umſo eindringlichere Sprache. Es herrſcht ein tieſer Fatalismus gegen die entſetzlichſten Infektionskrankheiten: in Charbin wechſelt die Lungenpeſt chroniſch mit der Cholera ab. Dicht an den Eiſenbahnſchienen ſieht man die präch⸗ tigen Paläſte der reichgewordenen Handels⸗ herren und die vornehmen Villen der politi⸗ ſchen Vertreter aller Länder, aſphaltierte Stra⸗ ſen und die luſtig bimmelnde Straßenbahn— wenige hundert Meter entſernt aber ſchläft in Alt⸗Charbin Aſien ſeinen ruhigen Schlummer kisbrecher.Stettin · aut probetahrt Deutſchlands größter Eisbrecher,„Stettin“, der ſoeben fertiggeſtellt worden iſt, hat Montag von Stettin aus ſeine erſte Probefahrt angetreten — und keiner der Einwohner wird je in ſeinem Leben einen Fuß in das andere Viertel ſetzen. deſſen Lichtreklamen abends herüberfunkeln. Stil, aber unerbittlich geht der Kampf um den wirklichen Beſitz Eharbins— um den Be⸗ ſitz der maßgebenden Aktienpalete. Di ner ſcheinen ſich am meiſten Zeit zu laſſen, um deſto gründlicher zu arbeiten. Nachdem ſie an alle wichtigen Grenzübergänge unbedeutend ausſehende Truppenteile geſandt haben, um den Grenzvertehr zu„überwachen“, nachdem ſie große Selbſtſchutzorganiſationen mit Waffen ausrüſteten, um dem Banditenweſen den Gar⸗ aus zu machen, geben ſie nun, den weißruſſiſchen Einwohnern„zu Ehren“, prunlende Feſte in den Paläſten— für die Reichen— und die Ruſſen machen gerne mit, denn— von wenigen Ausnahmen abgeſehen— iſt es ihnen eigentlich in Charbin niemals gut gegangen. Am beſten erlennt man das daran, daß ſie den größten Prozentſatz aller europäiſchen Bettler in den Straßen ſtellen. Jetzt haben ſie wieder Hoff⸗ nung auf beſſere Zeiten, denn ſie wiſſen, daß der Japaner ein einmal geſtecktes Ziel ſelten aufgibt. Mandſchukuo iſt zwar ſchon mit japa⸗ niſchen Geldern und japaniſchen Bomben ge⸗ gründet worden— aber iſt deshalb der Beſitz gen“ Staates als geſichert für Japan anzu⸗ ſehen? Es glaubt ſelbſt nicht daran, denn es beſitzt Charbin noch nicht derart feſt— mit den oben angeführten Aktienpaleten— um ſagen zu innen:„Mag kommen, was da will— die Einwohner ſtehen zu uns!“ Japan, Rußland und China wiſſen alle: wer Charbin beſitzt, beſitzt den Schlüſſel zur Mand⸗ ſchurei und den Hebel zum vpolitiſchen Ge⸗ ſchehen im fernen Oſten überhaupt! Großvalerpflichlen „Opa, wann biſt du eigentlich Großvater ge“ worden?“ 331˙%0 „Als du geboren wurdeſt, Hänschen.“ „Und vorher warſt du gar kein Großvater?“ „Nein, Hänschen.“ „Du, Opa, was bekomme ich denn dafür?“ Gule„Aus pack“-Gelegenheit Eines Abends ſaß der betagte Dichter Uhland mit ſeiner Gattin und einigen Freunden in vertraulichem Geſpräch um den Familientiſch. Während der Dichter, der manchmal von peſſi⸗ miſtiſchen Anwandlungen befallen wurde, mit kurzen, eindrucksvollen Worten ein paar Epifo⸗ den aus ſeinem Leben zum Beſten gab, die an⸗ ders ausgefallen waren, als er ſie ſich gewünſcht hatte, kam er endlich bei der ewigen Wahrheit an:„Nun ja, jedes Ding hat halt ſeine zwel Seiten!“ „Nur ein Ding hat nicht zwei Seiten“, warf ſeine Gattin leiſe ein, indem ſie dem geliebten Zweifler zärtlich die Hand drückte. „Und das wäre?“ fragte Uhland verwundert. „Deine Briefe!“ antwortete ſeine Frau lä⸗ chelnd,„die han allweil nur eine Seit!“ maemaor erremtert,b Ardehmehsubasbastinkmousdmusausmestsz Ehutrasgisurrzrturrrhrrnanrshunmkreemgtei Kner-narreemeartunutennbnherhrrengarr::arnnunttrenginhrnannetkeun. Tebruat ;7 liht abenao Paul Slemos — m — 4. Fortſetzung. Si⸗ verſtand ihn nicht. Schuring baute ihr die goldene Brücke noch plaſtiſcher vor.„Neh⸗ men wir einmal an, Sie wären an jenem fünf⸗ ten Februar eingeſchlafen, vielleicht hatten Sie vor Erregung Fieber, vielleicht hatten Sie alſo einen Traum oder eine Art Halluzination— wäre es nicht möglich, daß Sie ſich nur ein⸗ gebildet haben, Lammont ſei in Ihrer Zelle geweſen?“ „Ich wollte, es wäre nur Einbildung ge⸗ weſen,“ ſagte ſie ernſt. Und in dem Ton dieſer Worte war etwas, was an demſelben Nochmit⸗ tag den Kommiſſar Doktor Carſten, der ein ſehr feines Gehör für Nuancen hatte, zu einer ſelt⸗ ſamen Frage an Iſenbeil veranlaßte. Die Vernehmung Lammonts ſchien beend⸗t zu ſein, als ſeh Iſenbeil wieder erhob. Er ver⸗ ließ ſeinen Patz am Verhandlungstiſche und ſtellte ſich ſo, daß er dem Zeugen ins Antlitz Seine hohe Geſtalt wirkte. Es war, als ob ſie Lammont eine Aenderung ſeiner ſehen konnte. Ausſage abzwingen wollte. „Herr Regierungsrat,“ hob er an, jedes Wort war pointiert,„Sie wiſſen, daß die Angeklagte abends um ſieben Uhr, von Ihnen angefallen worden zu ſein. Wo waren Sie um dieſe Zeit?“ Lammont zuckie gleichmütig mit den Achſeln: behauptet, am fünften Februar, „Wenn ich mich recht erinnere, war ich um dieſe Zeit in der Gefangenenanſtalt, und zwar ent⸗ weder in meinem Zimmer oder auf einem Kontrollgang durch das Gebäude.“ Iſenbeil verſetzte ſpöttiſch:„Glauben Sie nicht, daß es im Intereſſe der Klärung bedauer⸗ lich iſt, daß Sie für die fragliche Zeit kein beſ⸗ ſeres Alibi haben?“ Lammont maß ihn mit verächtlichem Blick: „Mein Gewiſſen wäre nicht reiner, wenn ich zehn Alibizeugen bringen könnte.“ Iſenbeil ließ nicht locker:„Waren Sie jeden Abend bis nach ſieben Uhr in der Ge⸗ fangenenanſtalt und haben Sie jeden Abend Kontrollgänge gemacht?“ „Nein,“ ſagte Lammont, und all mählich wurde ſeine Stimme gereizt.„Es mag im Monat fünf⸗ bis ſechsmal vorkommen, und es kam eben am fünften Februar vor.“ „Schade, daß es gerade am fünften Februar vorkam,“ wiederholte Iſenbeil. * Iſenbeil hatte den zweiten Gefängnisdirektor, Dagmann, vorladen laſſen, und er nahm ihn mit einer Gründlichkeit unter die Lupe, die ein klareres Ergebnis verdient hätte. Dagmann war noch ein oder zwei Jahrgänge jünger als Iſenbeil— bezeichnend für die Fortſchrittlichkeit des neuen Miniſteriums, das ſo verhältnismäßig junge Beamte mit der Schaffung eines modernen Gefängniſſes be⸗ traut hatte. Es war Dagmann anzuſehen, daß es ihm unangenehm war, als Zeuge gegen ſeinen Kollegen zitiert zu werden. „Was ſoll der Zeuge wiſſen?“ fragte Schuring den Verteidiger. Iſenbeil nahm wieder ſeine Frontſtellung gegen den Zeugen ein und fragte: „Herr Dagmann, ich möchte wiſſen, was Herr ben Uhr, tat beziehungsweiſe wo er ſich auf⸗ hielt.“ Dagmann ſchaute Iſenbeil entgeiſtert an: „Glauben Sie, daß ich über jede Minute des Herrn Regierungsrats Lammont Auskunft geben kann?“ „Nein,“ erwiderte Iſenbeil mit einer Ruance Sarkasmus,„das verlange ich nicht von Ihnen. Sie können heute, am dreizehnten März, nicht mehr wiſſen, was Herr Lammont am erſten, zehnten oder zwanzigſten Februar tat. Aber mit dem fünften Februar ſteht doch die Sache etwas anders. Späteſtens am ſiebenten oder achten Februar haben Sie doch gehört, weſſen meine Mandantin Ihren Kollegen Lammont beſchuldigt. Und da mußten Sie ſich doch ſagen: am fünften Februar, abends ſieben Uhr, ſoll Lammont die Anderſen vergewaltigt haben. War er denn überhaupt um dieſe Zeit im Ge⸗ fängnis?“ Nun ſchien Dagmann zu verſiehen. Es war ihm ſichtlich unangenehm, daß er Lammont be⸗ laſten mußte: „Wenn Sie das meinen, darin kann ich Ihnen allerdings Auskunft geben. Ich er⸗ innere mich, daß ich ungefähr um ſieben Uhr das Gefängnis verließ, weil ich zu einer Thea⸗ tervorſtellung zurechtkommen wollte. Als ich vom Direktorialzimmer dem Ausgang zuſchritt, begegnete mir Herr Regierungsrat Lammont auf einem Kontrollgang.“ „Wo begegnete er Ihnen? Ich meine, an welcher Stelle des Gefängniſſes.“ Dagmann zögerte, dann gab er die peinliche Antwort: „Ich glaube, am Gang fünf.“ „Lag die Zelle der Anderſen in Gang fünf?“ Das mußte Dagmann zugeben. „Nun wohl,“ ſagte Iſenbeil mit erhobener Stimme,„ich ſtelle alſo feſt, daß juſt um die Zeit, um die der Angriff auf meine Mandantin paſſierte, Herr Lammont ſich nicht nur im Ge⸗ fängnisbau befand, ſondern ſogar in der Nähe der Zelle meiner Mandantin geſehen wurde. Es würde mich intereſſieren, ob Herr Lammont die Richtigkeit der Ausſage des Zeugen Dagmann beſtreitet.“—5 „Ich beſtreite durchaus nicht die Richtigkeit der Ausſagen des Kollegen Dagmann“, ſagte Lammont würdig, aber man ſah ihm an, daß daß ich öfters abends einen Kontrollgang durch den ganzen Bau machte.“ Dagmann wurde unaufgefordert Aſſiſtent de Regierungsrates: „Ich habe mir jedenfalls nichts dabei gedacht, als mir Herr Regierungsrat Lammont am Gang fünf begegnete. Ich weiß, daß er faſt jed Woche einen Kontrollgang macht.“ Hier griff Seiden ein: „Herr Dagmann kennt Lammont näher. Wür⸗ den Sie ihm eine ſolche Handlung zutrauen, Herr Dagmann, wie die, deren ihn die Ange⸗ klagte bezichtigt?“ Dadmann wurde ordentlich warm: „Ich bin ſozuſagen der Jugendgeſpiele von Lammont. Wir ſind zuſammen aufgewachſen und haben zeitweiſe zuſammen ſtudiert. Es iſt völlig ausgeſchloſſen, daß Lammont ſich jemals auch nur der geringſten Unkorrektheit ſchuldig gemacht hat. Ich bin überzeugt, daß ſein Ver⸗ halten einwandfrei war.“ Iſenbeil entgegenete ſpöttiſch: Zeugen ſtellen, die in demſelben Phatos ver⸗ ſichern, daß ſie an das einwandfreie Verhalten meiner Mandantin glauben.“ Schuring machte den Schlußſtrich unter die Diskuſſion. Er erklärte: „Ich werde nun die geladenen Leumund⸗ zeugen vernehmen.“ Als deren Vernehmung zu Ende war, zeigte die Uhr auf halb drei; die Verhandlung hatte ſich eben durch das zu ſpäte Eintreffen der An⸗ Mittagspauſe eintreten laſſen wollte. „Dann bitte ich, die Verhandlung bis mor⸗ gen zu vertagen“, beantragte Iſenbeil entſchie⸗ den.„Bis die Plädoyers vorüber ſind, würde es ſonſt heute mitternacht werden.“ 3. „Ich gedenke zwar nicht ſolange zu plädieren“, ſagte Seiden mit liebenswürdigem Humor, „aber ich bin mit einer Vertagung auf morgen einverſtanden.“ „Alſo: Fortſetzung morgen früh neun Uhr“, entſchied Schuring. Wäre er ein Hellſeher ge⸗ weſen, ſo hätte er vorausgeſehen, daß die Ver⸗ handlung am nächſten Tage nicht ſtattfinden würde. Denn um eben dieſe Zeit, da Schuring den Vertagungsbeſchluß verkündete, ſchrieb Fräu⸗ lein Vera Reeſe ihren ſenſationellen Brief an Lammont am fünften Februar, abends um ſie⸗ er erregt war.„Aber ich ſagte ja vorhin ſchon, Herrn Rechtsanwalt Iſenbeil. (Fortſetzung folgt.) allein durch die Gründung dieſes„unabhängi⸗ „Ich kann dem Herrn Staatsanwalt hundert derſen verzögert. Schuring erklärte, daß er eine 1 Jahrgan Es iſt Wi T. koch Treppe kommt u liſte. W⸗ rechnet f haupt im Steckrübe das ſcheir Ich trage Mark fün gibt dopp hat den? Sch gre zwo fünf; Kleingeld markſcheir Bange, e Tage ſpaͤ anders ar Geldtäſche ſiebenzig Tia, da Straße ſr klingt, al Angeleger ſter Leſe: Sonntagn dertmarkſ. Sie's doe dieſem Fe im Hand und dieſe Hauptbah zeit: Friſ laden, M. mal mit nige für d „25 Zig Der Ve Augen ar nungslos packt:„Al 2 bststalt, o. verm. (Wirtſch⸗ 1 Zimmer nebſt Zube * Ji— zu vesheit 1- Ol 2⸗Zimm. im 5. Stock hof) per 1. vermieten. E. Tral Meerfeldſtn 2 Zimmer mit Balkon gut. Hſ. auf Mittelſtra zu vermiete Frau Schettg 3 mal. 2 Zimmer mit u. ohn Bab p. ſof. zu vermiet. Reiß. Mitt 2 Zimmer in gut. Hauf trum d. St 1. 12. zu ver u. 9870“ a. 3⸗Zimm.⸗ 2 Tr., Schwe auf 1. 12. zu vermiet. Gr. Wallſtat Schroers. 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November 1933 Wer wechſelt einen Hunderter? Es iſt der erſte Sonntag im neuen Monat. Wir kochen ein Eintopfgericht. Der Herr eine Treppe tiefer— Textilwaren im kleinen— kommt und überreicht uns die Einzeichnungs⸗ liſte. Was haben wir geſpart? Meine Frau rechnet fieberhaft nach(Frauen rechnen über⸗ haupt immer fieberhaft), was Schweinefleiſch, Steckrüben und Kartoffeln gekoſtet haben. Aber das ſcheint mir nicht ganz der Sinn der Sache. Ich trage daher einſach mit runder Hand zwei Mark fünfzig in die Liſte ein. Wer ſchnell gibt, gibt doppelt, wer aber ſchnell und reichlich gebt, hat den Sinn der Eintopfaktion ganz erfaßt. Ich greiſe alſo in die Weſtentaſche, um meine zwo fünfzig zu zücken. Ach, du liebe Güte, kein Kleingeld da! Das kleinſte iſt ein Hundert⸗ markſchein. Nanu, ſo reich geſegnet? Keine Bange, es war ja erſt Ultimo, und vierzehn Tage ſpäter ſieht die Sache ſchon bedeutend anders aus. Meine Frau kramt alſo in ihrem Geldtäſchchen, aber es langt nicht: Fündund⸗ ſiebenzig Pfennig iſt das Ergebn's. Tja, da werde ich wohl raſch einmal auf die Straße ſpringen müſſen, um zu wechſeln. Das klingt, als ob es ſich um eine ganz normale Angelegenheit handelt. Aber haben Sie, teuer⸗ ſter Leſer, ſchon einmal verſucht, an einem Sonntagmorgen einen funkelnagelneuen Hun⸗ dertmarkſchein zu wechſeln? Dann verſuchen Sie's doch bitte mal! Glücklicherweiſe— in dieſem Falle!— wohne ich in einer Stadt, die im Handlexikon als Großſtadt bezeichnet iſt, und dieſe Großſtadt beſitzt einen fabelhaften Hauptbahnhof mit allen Schikanen der Neu⸗ zeit: Friſeur, Badeſtuben, Speiſeſäle, Blumen⸗ laden, Milchkiosk. Alſo rutſchen wir raſch ein⸗ mal mit der Elektriſchen hin. Zwanzig Pfen⸗ nige für den Schaffner haben wir ja noch klein. „25 Zigaretten zu vier, bitte!“ Der Verkäufer glotzt mit weitaufgeriſſenen Augen auf den Hunderter, lächelt dann hoff⸗ nungslos und ſagt, indem er die Ware ein⸗ aus, fahren ſicher heute abend mit dem Nachtſchnell⸗ zug zurück und können dann ja bezahlen. Habe die Ehre!“ Alſo ſchön. Man tippelt zum Schokoladen⸗ ſtand. Aber hier entſtehen ſchon Gewiſſensfragen. Was ſoll man nehmen? Etwas für die Frau?⸗ Oder lieber für Tante Alwine, die morgen Ge⸗ burtstag hat? Schließlich ſagt man: „Geben Sie mir ein viertel Wiener Gebäck und eine Stange Lübecker Marzipan! Das zarte blaßgeſichtige Fräulein mit dem dünnen, rotblonden Haar lächelt nur mitleidig, als es des Scheins anſichtig wird, und legt die Ware ſtillſchweigend wieder in den Korb. Nanu, be⸗ nimmt ſich ſo eine Dame? Aber was ſoll ſie machen? Sie kann eben beim beſten Willen nicht herausgeben. Es iſt ſchon ein Kreuz mit der vermaledeiten Pinke⸗pinke. Na ſchön, wandern wir weiter. Hier wäre ja noch die Gaſtſtätte des Warteſaals. Man verlangt ein halbes Dutzend Braſilzigarren, ob⸗ wohl man nie in ſeinem Leben Braſil geraucht hat. „Was?“ ſchreit der Pikkolo,„auf ſoooviel Geld ſoll ich rausgeben? Da müſſen Sie ſchon am Nachmittag wiederkommen! Macht ja nichts, Sie werden uns ſchon nicht durchbrennen. Beſten Dank, der Herr!“ Und er lächelt höflich und verbeugt ſich vielmals, woran man ganz nebenbei erkennen kann, was ſo ein bunter Bo⸗ gen mit den fettgedruckten Zahlen für einen berauſchenden Sonntag⸗Vormittag⸗Eindruck auf die Leute macht. Da ſteh' ich nun, ich armer Tor, und bin ſo klug— aber das Zitat kennen Sie ja ſelbſt. Die gekaufte Ware ſtaut ſich, die Taſchen beuteln und doch kann man beim beſten Willen ſein Geld nicht loswerden. Uebrigens ſteht da drüben noch ein Zeitungshändler. Alſo hin! „Wat?“ bricht er faſſungslos aus.„Aff ſo ville Pinke ſoll ick Ihnen rausjeben, Herr? Wat packt:„Aber das hat doch Zeit, mein Herr! Siedenken Sie ſich eijentlich? Ich ha' erſt mit'n Jeſchäft anjefangen, und nu ſoll ick uff eemal mir niſcht dir niſcht 100 Emm wechſeln? Nee, lieba Herr, da valangen Se aber'n bisken zu ville von een' kleenen Zeitungshändler, vaſchteh'n Se? Vaſuchen Se's doch mal mit die Straßen⸗ bahn! Die kann imma wechſeln. Morjen!“ Und damit wendet er mir erhaben den Rücken und ſortiert weiter ſeine Morgenblätter. Mit der nächſten Elektriſchen fahre ich wieder nach Hauſe. Ich frage den Schaffner garnicht erſt, ob er wechſeln kann, vermutlich würde er doch gleich einem Schlaganfall erliegen. Pu⸗ ſtend klettere ich die drei Stockwerke zu meiner Wohnung hinauf und klingele. Die Taſchen ſind voll, daß ich meinen Schlüſſel nicht heraus⸗ kriegen kann. „Du lieber Himmel“, ruft meine Frau ent⸗ ſetzt,„haſt du ein ganzes Warenhaus zuſammen⸗ gekauft?“ „Was ſoll ich machen?“ jammere ich.„Kein Menſch konnte wechſeln. Ich glaube, ich be⸗ zahle morgen. Oder tut man das nicht?“ „Nein“, ſagt meine Frau,„erſtens tut man das nicht, und zweitens habe ich das Geld ſcho bezahlt.“ „Bezahlt?“ rufe ich erſtaunt,„wovon denn?“ „Ich fand in deiner Weſtentaſche noch die zwei Mark fünfzig für die neue Wochenkarte. Du hätteſt dir den Weg alſo ſparen können!“ Und das kriegt man nun zu erfahren, nach⸗ dem man zweimal Elektriſche gefahren, eine ganze Stunde vertrödelt und den halben Haupt⸗ bahnhof leergekauft! Frauen haben wahrhaf⸗ tig Talent, einem das richtige Sonntag⸗Mor⸗ gen⸗Vergnügen zu verſchaffen— aber mir ſoll's recht ſein, von jetzt an wechſele ich mein Geld grundſätzlich ſchon am Samstag, und dann lann mir der ganze Hauptbahnhof geſtohlen bleiben. Jawohl! ———— Es bleibt beim Alten! Als Blücher im Jahre 1916 nach Roſtock kam, begegnete er dort einem alten Schulfreund, dem Senator Loewenhagen. Der Marſchall, erfreut über dieſes zufällige Zuſammentreffen, reichte Loewenhagen herzlich die Hand und redete thn wie in früheren Zeiten mit dem brüderlichen Du an. Der Senator geriet darüber in heſtigſte Verlegenheit, und während er ſich wieder tief vor dem großen Feldherrn verneigte, ſtammelte er ehrfurchtsvoll:„Durchlaucht!“ Da klopfte ihm Blücher lächelnd auf die Schulter und ſagte kopfſchüttelnd:„Aber, Loe⸗ wenhagen, ſei doch kein Narr! Oder glaubſt du, daß ich ein Narr geworden bin? Wir waren in der Jugend Brüder und ſind's noch!“ Elektrisches lLichf enthält 95% zum Sehen öüberflõss ĩge ultra-rote Strahlen. EIS8s URO-PUNKTAl Augengläser holten diese Strohlen zurõck, possen s0 kõnstliches licht dem natõrlichen fageslichton. Sie schõtzen vor fröhzeiſiger krmõdung der Augen und er- hõhen die leistungsfähigkeit. SZezug d. foch- Optilcer 1475*———— 13 Tori Zelss, leno, Berlin, I Homburg, Köln, Wien. 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Nr. 5519K an den Verlag. Zeugen gesucht Wer am 29. Juli, um 23 Uhr, den Auto⸗ Unfall an der„Rheinluſt“, Brück naufgang, geſehen hat, möchte ſich in der Exped. ds. Bl. unter Nr. 10 414“ melden. Unterführung der Nebenbahn und eines Feldwages, Unterführung der Kreisſtraße 146 Wallſtadt-Lad nburg(bei Wallſtadt) unter der Autobahn Frankfurt(.)— Hei⸗ delberg—Mannheim(rd. 900 chbm Erdaus⸗ hub, rd. 2200 cbm Beton und rd. 120 Ton. eiſerne Träger und Rundeiſen) ſoll öffent⸗ lich ausgeſchrieben werden. Die Angebote ſind, ſoweit der Vorrat reicht, gegen Bar⸗ einſendung von.— RM. bei dem Kraſt⸗ fahrbahn⸗Neubauamt Mannheim, C 2, 1, erhältlich, woſelbſt auch die Zeichnungen eingeſchen werden können. Eröffnungstermin am 23. Nov. 1933 bei der CBa. in Frankfurt(.) Reichsbahn⸗ direktion, Zimmer 316a um 11 Uhr. Oberſte Bauleitung für den Bau der Kraft⸗ fahrbahn Frankfurt(.)—Heidelberg Mannheim.(5711K Autobahn Frankfurt(.)—öHei⸗ delberg—Mannheim. Die Herſt'lung der Unterführung der Straße und der elektriſchen Bahn Secken⸗ heim—Mannheim unter der Reichsautobahn, der Teilſtrecke Heidelberg— Mannheim bei Teilpunkt 66,1-25(Bauwerk Nr. 6 mit rund 1200 chbm Erdaushub und rund 2000 ehm Beton⸗ und Eiſenbeton) ſoll öffentlich ausgeſchrieben werden. Die An⸗ gebotshefte ſind, ſoweit der Vorrat reicht, gegen Bareinſendung von.— RM. bei dem Kraftfahrbahn⸗Neubanamt Mannheim, C 2, 1, erhältlich, woſelbſt auch die Zeich⸗ nungen eingeſehen werden können. Angebotseröffnung am 25. Nov. 1933 bei der OBK. in Frankfurt(Main), Hohenzol⸗ lernſtraße 35 um 11 Uhr.(5714K Zuſchlagsfriſt: 30. Dezember 1933. Oberſte Bauleitung für den Bau der Kraft⸗ fahrbahn Frankfurt(.)—Heidelberg— Mannheim. Oyffentl. Zahlungserinnerung 10. 11. 1933: Umſatzſteuer für Cktober 1933; 15. 11. 1933: a) Einkommenſteuer und Lan⸗ deskirchenſteuerzuſchlag für Landwirte. b) Vermögensſteuer III. Rate 1933. Ferner Abſchlußzahlung nach den zuletzt zugeſtellten Steuerbeſcheiden. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Nachnahme oder Beitreibung zur Folge.(5712K Finanzamt Mannheim⸗Stadt u. Neckarſtadt, Weinheim und Schwetzingen. nlut den boroelicillao. ãße gearbeiteten mantel aus dem von der Reichszeug- meistetei gelleferten Uniform- tuch. Die preise sind denlber nie- drig. und trotzdem noch bequeme Zohlungsbedingungen. Wir sind von der Reichs- zeusmelsterel Hunchen Zzum vereouf von Uniform- mönteln zugelassen. 8 ——— ener August Kiefer Werkstä ten für Möbel u. lnnenausbau Burgs r. 35/37.4% ̃qTel. 44662 55 groſe Wirkungen eeee —..... nuꝛr im., Nakenkreuabanner. —————————————————————————————— ———————————— „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 15. November 1333 Jahrgang 3. Nr. 307. Seite 12 — —— —— . ——— Aleg. AE. gelil die AmsclᷣMh des Hanlel, im Vordergrund Aus unserer grossen Auswahl: Schwarser Maniel grau indischi Lamm, flotte jugendlichè Vorm 9 Marine 1. Schwargser Maniel mit ind. Lamm-Krawatie. 45.— schwarger Maniel mit——5 echt. 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November, starb in Obrigheim seit 1923 Beamter unsetrer Gesellschaft. uns ein gewissenhafter, zuverlässiger Mitarbeiter, der sich in vorbildlicher Pflichterfüllung und Hingabe seiner Tätigkeit wid- mete. Wir werden ihm ein treues Gedenken bewahren. Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 16. November, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium in Heide berg statt. Mannheim, den 15. November 1933. Diroktion, Prokuristen, Handlungsbevollmächligte und Angestelkie der Mannheimer Versicherungsgessl'schaft Herr Börnicke war So kommt ihr Bräutigam oder themann nach Hause, wenn er bei uns seine Möbel ausgesucht hat. Bei uns tindet er nicht nur die neuesten Modelle, sondern auch dillige Preise Wirsind ais leistungs- fähig bekaunt. Küchen. von 165.- an Schlafzimmer von 350.— an Mannheimer Wohnungs⸗ dinrichtung G. m. b. H. Schwetzingerstr. 22—24 am Tattersall(376 Lhestandsdarlehen werden in Zahlung genommen. 6 WE 12. S Achtung! 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