16. Dejember 1öil to-efolg Berlag und Schriftleitung: R 3, 14/15. kreuzbanner“ Ausgabe int 12mal —— B erſcheint Fmal(.90 5 ——— die Träger ſowie die Poſtämter entgegen obhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch au Sonntag⸗Ausgabe (.20 RM. und 30 Ma. n ie 0 1. digung. n Für unverlangt eingeſandte mirpd keine Verantwortuna hbernommen Fernruf:.•F*14. Das„Haken erlohn), Aus⸗ und jndmzewez 10 10 W g. Beſtellungen eitung am Erſcheinen(auch durch 0 G 8 ilagen aus allen Wiſſensgebieten.— anufkripte ——— Aunsgar⸗ à/ Nr. 350%1 ſche Ausgabe B/ Nr. 329 r 2* * 2 F g. 18 110 ung A9oal na—— hr, für— 13 1 am Eirotmarft Fernruf licher Gerichtsſtand:—3— ckkonto: Das 49600 — —— Re erlaasort Mannheim 5 2 10 altene Millimeterzeile 15 Pfg. eine e 10gefpaltene Mi •— —— icaAlpFBIATT NONN Hillimeterzetle im fg. Bei Wieder⸗ 5 515 Frühaus 15 Anzeige.—— nnhes 14/15, und p 1 Fi Erfülungs nukichhen⸗ Mannheim, 17. Dezember 193 chluß der—— F. Lothge u. H. Hehrench ns Behrendt Werner flneh „ Win. Di rt, Hilde Kollet Schulz ben romentvolle Tankmöcel Grabley mmenspiel der Beſden müberbietborer Kom he lustspief 2u einef 150 nten Untemaſtung noonisten, steigeft die zufs Höchste. 1* leste Ha-Tonnoehe lel— Kulturffim e eipzig, 16. dez.(OB-Zunk.) nechts⸗ RiUN anwalt Or. Sack, der berteidiger des Iiangenlagten Corgler, ſchloß ſeine verteidigungsausführungen mit der an den Senat gerichteten Bitte, den Angeklag⸗ ten Corgler aus menſchlichen und recht⸗ lichen Gründen freizuſprechen. Es iſt nach dem Schluß dieſes Derteidi⸗ gungsvortrages eine Pauſe von 2 Stunden 10 dDauer eingelegt worden. Uach der Straf⸗ fof L 13. A prozeßordnung kommen nach dieſer pauſe — nFʒuächſt noch einmal die bertreter der An⸗ bei Förschnerf) klagebehörde und die verteidiger der üän⸗ „ poschofbr geklagten zum Worte. Ob ſie von dieſem eSberlai Recht Gebrauch machen werden, iſt noch nicht ſicher. haben dieſe beiden Inſtanzen zum zweitenmale geſprochen, ſo wird den Angeklagten ſelbſt das Schlußwort erteilt. *. nde m me essischuu, 13 — 1 1 3 7 4 vach der prozeßordnung und der dieſer '5 Weinstübeff prozeßordnung gegebenen Kuslegung dür⸗ ſen aber auch die Angeklagten in ihrem Schlußwort nur zu Gegenſtänden ſprechen, die im berlaufe der ganzen Prozeßhand⸗ lung vor Gericht n worden ſind. nen pfauen oͤmn Strohmonch t der—— 4 nnanνrnιnmm⏑⁰ν]ieirn Lelpzig, 16.(HB⸗Funk) Rechtsan⸗ walt Dr. Sack⸗Berlin leitete ſein Plädoyer u. a. mit folgenden Ausführungen ein: Dieſer Pro⸗ tal 71, 5 iſt Geſchichte. Als uns am 27. Februar die um lbatg nde ward, daß der Reichstag in Brand ge⸗ ſetzt wurde, war jeder Deutſche betroffen. Er mußte betroffen ſein, denn er mußte ſich ſagen: Wie weit iſt die geiſtige Verirrung und Ver⸗ wirrung in Deutſchland gekommen, daß das Eymbol der Volksvertretung nicht mehr ſicher war vor der Hand eines Frevlers. Für jeden politiſch denkenden Volksgenoſſen war es durch den Reichstagsbrand offenbar geworden: Die Zeit iſt gekommen, um end⸗ lich einmal dieſer geiſtigen Verwirrung zu ſteuern. Die Bedeutung dieſes Prozeſſes als Geſchichte mstag 3 chtfes Am Tel. 23506 war bald dem deutſchfeindlichen Auslande klar. ellngerun Man hat verſucht, den Oberreichsanwalt in eine 79 ſchiefe Lage zu bringen, und ebenſo Sie, meine er Mannbeie deben Serren Richter. Man hat ſchließlich wahre Schmutzkübel über mich ſelbſt ausgegoſ⸗ nverkauf für, fen. Man hat ſich nicht entblödet, mich ſo hinzu⸗ und Weufah ſtellen, als ſpiele ich hier eine Doppelrolle. Als beginnt am: ob es nicht möglich ſei, daß ein anſtändiger 18. Dezember Nationalſozialiſt Verteidiger des Angeklagten vom 19. dis elmeth Torgler ſei. Sogenannte revolutionäre rote ember Arbeiterräte der AEG in Berlin haben mir ge⸗ 27. Dezember ſagt, ich möchte ſofort die Verteidigung Torg⸗ 2 J lers niederlegen. Damit Sie ſehen, unter wel⸗ n 2. Jün chen Druc man mich zu ſetzen verſuchte, muß vom 3. bis einchl! ich das folgende, mir jetzt noch zugegangene nuar Pariſer Telegramm zur Verleſung brin⸗ enstunden. 6öl gen: „untrag des Oberreichsanwalts gegen Torgler beweiſt, daß Sie mit der Führung Ihrer Verteidigung insbeſondere mit der Ablehnung jeglicher politiſchen Verteidi⸗ gung Ihren Mandanten an Anklagebehörde Forſtselzung der Verfeidiger-Släudovers Freiſpruch für Torgler beantragt für den Kommuniſtenführer England iſt optimiſtiſch Juſtimmende hHaltung zu Deulſchlands Standpunkk in der Abrüſtungs⸗ London, 16. Dez.(Gig. Meld.) Der zu kurzem Aufenthalt nach London gekommene bri⸗ tiſche Botſchafter in Berlin hat geſtern den an der Abrüſtungsfrage intereſſierten britiſchen Kabinettsmitgliedern über ſeine Beſprechungen mit dem deutſchen Reichskanzler berichtet. Die⸗ ſer Bericht hat, wie der in enger Fühlung mit dem Foreign Office ſtehende diplamatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ be⸗ richtet, in London einen äußerſt günſti⸗ gen Eindruck gemacht. Es ſcheine, daß die Haltung Deutſchlands geeignet ſei, die Ver⸗ handlungen zwiſchen den europäiſchen Mächten wirkſam in Gang zu bringen, zumal in den beiden Fragen der Abrüſtung und der Sicher⸗ heit auch Verſtändnis für die franzöſiſche Auf⸗ faſſung feſtzuſtellen ſei. Die engliſche Regierung wird, wie der „Daily Telegraph“ weiter berichtet, bis zum Donnerstag nächſter Woche ſich ſozuſagen in Permanenz mit der Abrüſtungsfrage beſchäf⸗ tigen. Auch während der Weihnachtsferien des Parlaments und der Abweſenheit des Außeuminiſters ſoll der Meinungsaustauſch mit Frankreich und Deutſchland fortgeſetzt und in Zuſammenarbeit mit Italien eine grundſützliche Vereinbarung herbeigeführt werden. Die Veröffentlichung von Einzelheiten über die und die Regierung verraten haben. In letz⸗ ortſetzung ſiehe Seite). 4 den. Er könne berichten, Die Angellagtenbank während der Verkündigung der erkennt man Torgler(der ſich Notizen macht) und Taneff. Links(in Amtsrobe) Dr. Teichert, der Verteidiger der Bulgaren, und zweiter von rechts Dr. Sack, Torglers Verteidiger frage jetzt hier ſehr günſtig beurteilten Verhandlun⸗ gen wird in London abgelehnt, da man ſich mit Recht auf den Standpunkt ſtellt, daß die Ver⸗ antwortung zunächſt bei den Regierungen liegt und nicht in Form ausführlicher Preſſe⸗Infor⸗ mationen auf die Oeffentlichke:t abgewälzt wer⸗ den kann. Der Pariſer„Temps“ hat vor⸗ geſtern eine längere Ueberſicht über die Einzel⸗ fragen gebracht, doch iſt dieſe Darſtellung nicht vollſtändig und nicht ganz zutzeffend. In einem Leitartikel begrüßen mehrere Blät⸗ ter den Gedanken eines neuen Nichtangriffs⸗ paktes zwiſchen Deutſchland und ſeinen Nach⸗ barn. Gin derartiger Pakt habe gerade als Wie⸗ derholung von Locarno augenblicklich ſeine be⸗ ſondere Bedeutung. Die allgemeine Auffaſſung mird vom„Daily Telegraph“ dahin formuliert, daß jetzt nur zwiſchen einem vertraglich geſicher⸗ ten Syſtem regulierter Rüſtungen und einem Chaos ungeregelter Aufrüſtung zu wählen ſei. Simon über Englands Aufgabe London, 16. Dez.(HB⸗Funk.) Englands Außenminiſter Sir Jahn Simon kam in einer Rede in Cheſter auf die Abrüſtungsfrage zu ſprechen. Simon wies zunächſt auf den Be⸗ ſchluß in Genf hin, daß die Arbeiten der Kon⸗ ferenz im Augenblick am beſten durch gleich⸗ laufende und ergänzende Verhandlungen zwi⸗ ſchen den verſchiedenen Staaten unterſtützt wür⸗ daß das engliſche Die Verkündigung der Stratkantraͤge in Ceipꝛig In der Mitte des Bildes Der nationalſozialiſtiſche Rechtsanwalt Dr. Sack hält die Verteidigungsrede Außenminiſterium dauernd in Uebereinſtim⸗ mung mit dieſem Beſchluß an der Arbeit ge⸗ weſen ſei. Das Ziel ſei, ein Abkommen zwi⸗ ſchen einer großen Zahl von Staaten zu er⸗ reichen. Keine Regierung, wenn ſie auch noch ſo ſehr Rückhalt habe, könne allein durch Be⸗ kanntgabe ihrer Auffaſſung die Löſung des Ab⸗ rüſtungsproblems erzielen. Die größte Schwierigkeit aber, wenigſtens ſoweit Europa betroffen ſei, müſſe man in den auseinandergehenden Anſchauungen Frankreichs und Deutſchlands, in der fran⸗ zöſiſchen Sicherheitsforderung und dem deutſchen Gleichberechtigungsverlangen ſehen. Die engliſche Regierung müſſe verſuchen, dieſe beiden verſchiedenen Geſichtspunkte zu verſtehen und eine Verſöhnungsmöglichkeit zu finden. Man dürfe überzeugt ſein, daß die engliſche Regierung keine Bemühungen ſparen werde, um hier eine Löſung zu finden. Rudolf heß ſpricht am 24. Dezember zu den Auslandsdeukſchen Berlin, 16. Dez. Wie der Preſſereferent der Auslandsabteilung der NSDAp mitteilt, wird „der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, vorausſichtlich am Sonntag, den 24. Dezember 1933, um 1 Uhr, über die deutſchen Sender zu den Auslandsdeutſchen ſprechen. Die Sendung wird um 2 Uhr nachts über den Kurz⸗ wellenſender wiederholt werden. Durch dieſe Anſprache wird deutlich zum Ausdruck gebracht, ſo heißt es in der Meldung weiter, daß ſowohl die deutſche Regierung als auch die mit ihr verſchmolzene große deutſche Freiheitsbewegung es für eine Selbſtverſtändlichkeit hält, an dem deulſcheſien aller Feſte, wo ſich die Gedanken der Milionen auslandsdeutſcher Volksgenoſſen noch mehr als ſonſt an die Heimat und die Lieben daheim ketten, unſeren Auslandsdeutſchen ein Zeichen treuer Verbundenheit zu geben. Berufung der Regierungs⸗ kommiſſion im Röchling⸗Prozeß Saarbrücken, 15. Dez. Der Oberſtaatsan⸗ walt hat im Auftrage der Regierungskommiſſion des Saargebietes in dem Prozeß gegen Kom⸗ merzienrat Röchling, Direktor Hall von der Saarbrücker Landeszeitung uſw. Berufung ein⸗ gelegt, obwohl der Oberſtaatsanwalt ſelbſt in allen Punkten Freiſprechung beantragt hatte. Der Prozeß wird daher in Kürze vor dem Ober⸗ ſten Gerichtshof in Saarlouis aufs neue auf⸗ gerollt werden. Der Deutſche Richkterbund aufgelöſt München, 15. Dez.(B⸗Funk) Der Deutſche Richterbund hat am Freitag auf ſeiner Tagung in Fiſchbachau(Oberbayern) einſtimmig ſeine Auflöſung beſchloſſen und damit die deutſchen Richter und Staatsanwälte in den Deutſchen Rechtsſtand eingegliedert. Der Schritt wurde dem Reichsjuriſtenführer, Staatsminiſter Dr. Frank ſofort perſönlich gemeldet. 3. 23— —— ——◻— Das ſpaniſche gabinelt zurü ück⸗ getreten madrid, 16. dez.(BB-Junk). Der Miniſterpräſident hat dem präſihenten der Republik die offizielle demiſſion des Ka- binetts üverreicht. Frankreich lehnt Diskuſſion über Schuldenzahlungen ab Waſhington, 16. Dez Die franzöſiſche Schuldennote hat im Weißen Hauſe beträcht⸗ liche Verſtimmung erregt. Die franzöſiſche Re⸗ — erklärt darin in ziemlich hochfahrendem on, ſie habe vom Staatsdepartement die Auf⸗ ſorderung erhalten, am 15. Dezember eine be⸗ ſtimmte Summe zu zahlen. Franzöſiſcher An⸗ ſicht nach ſei es müßig, ſich über eine derartige Aufforderung zu unterhalten. Das Schulden⸗ abkommen mit Amerika ſei durch die 1931 und 1932 getroffenen Abmachungen in dem ihm zugrunde liegenden Tatbeſtande fundamental geändert worden. Frankreich könne daher die Frage einer Wiederaufnahme der Raten⸗ zahlungen auf ſeine Kriegsſchulden nicht dis⸗ kutieren. Dieſe Antwort hat das amerikaniſche Kabi⸗ nett, dem ſie von Unterſtgatsſekretär Philipps vorgelegt wurde, offenbar ſtark erregt. Es handele ſich um einſeitiges Aufgeben einer von Frankreich eingegangenen Verpflichtung. Be⸗ zeichnend war, daß die amerikaniſche Regierung England und Italien, die kleine Formalraten gezahlt haben, amtlich beſtätigte, ſie ſcien nicht in Zahlungsverzug geraten. Die franzöſiſche Note wurde kurz mit der Feſtſtellung beant⸗ wortet, die Regierung nehme davon Kenntnis, 0 Franberich die fällige Rate nicht zahlen önne. Politiſche hinlergründe? Veränderungen im öſterreichiſchen Polizeidienſt Wien, 15. Dez. Am Freitag wurden Ver⸗ änderungen im Polizeidienſt bekanntgegeben, die auch ihre politiſche Seite haben. So wurde der bisherige Chef der Staatspolizeilichen Ab⸗ teilung in Salzburg, Polizeirat Dr. Herbert Schäringer, nach Linz verſetzt. Es handelt ſich um den Polizeirat, der beim Beſuch des Reichskommiſſars Frank dieſem die Mittei⸗ lung machte, daß ſein weiterer Aufenthalt auf öſterreichiſchem Boden unerwünſcht ſei. Der Kommandant der Städtiſchen Schutzwache in Innsbruck und Stabshauptmann der Bundes⸗ ſicherheitswache, Franz Hickel, hat einen 14tägigen außerordentlichen Urlaub angetreten. Man wird nicht fehlgehen, dieſen Urlaub in Zuſammenhang zu bringen mit dem auch in parlamentariſchen Körperſchaften beſprochenen Ausſchreitungen der Heimwehren in Innsbruck. Folgen des Froſtes geſamte Rheinſchiffahrt durch Eis lahm⸗ gelegt— Wild in Not a0 blenz, 16 Dez.(HB⸗Funk). Die Eis⸗ verhältniſſe auf dem Rhein und ſeinen Neben⸗ flüſſen haben ſich im Laufe des Freitag und der Nacht zum Samstag weſentlich verſchärft. Die feſte Eisdecke auf dem Rhein hat ſich, wie die Eiswachſtelle mitteilt, nunmehr von der Lore⸗ ley bis oberhalb Oberweſel fortgeſetzt. Die Schollen decken faſt den geſamten Waſſerſpiegel zu. Auf dem unteren Lauf des Rheins iſt die ganze Sberfläche mit dicken Eisſchollen überſät, ſo daß jeglicher Schiffahrts⸗ und Fährverkehr unterbrochen werden muß. Von der Moſel wird gemeld⸗t, daß die Eis⸗ decke den Flußlauf auf etwa 100 Kilometer ver⸗ ſchließt. Eine grauſige Tragödie hat die Kälte in den Wäldern des Hunsrück heraufbeſchworen. Der hartgefrorene Schnee hat den Tieren des Wal⸗ des die Möglichkeit der Aeſung genommen und das Wild dem Hunger preisgegeben. Die Wild⸗ fütterung, die einige Jagdpächter mit Wagen⸗ ladungen von Kaſtanien begonnen haben, erfül⸗ len bei weitem nicht den Zweck. Vor allem iſt das Rotwild durch den Hun⸗ ger von jeder Scheu vor den Menſchen be⸗ freit. Aus verſchiedenen Ortſchaften des Hunsrück und auch ſtellenweiſe vom Weſter⸗ wald wird gemeldet, daß zahlreiche Rehe beobachtet wurden, die ſich bis in die Dör⸗ fer hineinwagten. In einem Hunsrückdorf brachen 15 Wildſauen in einen Bauernhof ein und fraßen das Hüh⸗ nerfutter, das in einer Kanne im Hof aufbe⸗ wahrt wurde. Nicht ſelten kann man ganze Rudel, Hirſche beobachten, die ſich in den Gär⸗ ten der Dörfer aufhalten und dort die letzten hartgefrorenen Gemüſepflanzen auffreſſen. Die Oyfer des Eiſenbahnunglücks in Poſen Poſen, 16. Dez. Ueber das Eiſenbahnun⸗ glück vor den Toren Poſens ſind erſt im Laufe der Nacht amtliche Meldungen veröffentlicht worden. Daärin wird feſtgeſtellt, daß insgeſamt 74 Opfer zu beklagen ſind, nämlich acht Tote, 10 Schwerverletzte und 53 Leichtverletzte. Unter den Todesopfern fnd ſechs Kinder und zwei Er⸗ wachſene. Das unglück iſt auf eine Nachläſſigkeit eines Stellwerksvorſtehers zurückzuführen, der ſeit mehr als 14 Jahren ſein Amt verſieht. Er iſt ſofort perhoftet worden. Beſonders furchtbar iſt eine Familie durch die Kataſtrophegetroffen, der vor zwei Jahren zwei Söhne ertranken und die nunmehr auch die reſt⸗ lichen drei Söhne verloren hat. „Hakenkreuzbanner“ Die Deutſchlandreiſe Suvichs In Köln— Abreiſe nach Mi ünchen Köln, 16. Dez.(HB⸗Funk.) Der Leiter des italieniſchen Auswärtigen Amtes, Exzel⸗ lenz Suvich, hat am Freitag abend 22.55 Uhr Köln mit dem fahrplanmäßigen D⸗Zuge nach München verlaſſen, wo er gleichfalls Gaſt der Reichsregierung ſein wird. Der Regierungspräſident von Köln hatte am Abend im Regierungsgebäude zu Ehren des italieniſchen Gaſtes ein Eſſen gegeben, an dem ſämtliche Spitzen der Behörden teilnahmen. Als Vertreter des Auswärtigen Amtes ſah man den Legationsſekretär von Marſchall. Der preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident Göring war durch Ritt⸗ meiſter Bolle vertreten. In einer kurzen Anſprache begrüßte der Re⸗ gierungspräſident den italieniſchen Gaſt und wies dabei auf die engen wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehungen zwiſchen Köln und Italien hin. Er betonte dabei u,., daß ge⸗ rade Köln in dem Petrarca⸗Haus das Anden⸗ ken an einen der größten Geiſtesheroen Italiens heilig halte und bemerkte, daß gerade das Petrarca⸗Haus in unſerer heutigen Zeit ein Hauptſammelpunkt zwiſchen dem italieniſchen und deutſchen Volk ſei. Der Regierungspräſi⸗ dent, der ſeine Rede auf deutſch und italieniſch Freiſpruch für Torgler beantragt Fortſetzung von Seite 1 ter Stunde appellieren wir an Ihre Be⸗ rufsehre und verlangen endlich Uebergang zu wirklicher Verteivigung.“ Alles das hat nicht vermocht das zu erreichen, was angeſtrebt war, nämlich Mißtrauen zu ſäen zwiſchen dem kommuniſtiſchen Angeklagten Torgler und ſeinem nationalſozialiſtiſchen Ver⸗ teidiger. Ich darf ſagen, daß ich in dieſem Pro⸗ zeß mich Torgler als Menſchen genähert habe. Ich bin mir der Verantwortung, was ich damit ſage, bewußt, aber die Verantwortung werde ich mit meiner ganzen Perſon zu tragen wiſſen. Wir haben erleben müſſen, daß frühere deut⸗ ſche Volksgenoſſen erklärten, das Reichsgericht als unabhängiger Hort der Rechtspflege ſei nicht mehr da. Deutſche im Auslande, die ſogar kein Ver⸗ antwortunasgefühl mehr für ihr Tun ha⸗ ben, und ſich noch Deutſche nennen, ſind für mich nichts anderes als potenzierte Landes⸗ verräter. Ich ſpreche das hier in aller Oeffentlichkeit aus. Hurtig ſind dieſe eigenen Volksgenoſſen von früher dabei, ſich im Auslande gegen ihr eige⸗ nes Land zu ſtellen, und mit Eifer greift das feindliche Ausland dieſe Arbeit auf. Wir aber werden um unſer Recht kämpfen. Kein anderer als unſer Führer ſagte vor dem Reichstag am 23. März:„Der Boden der Exi⸗ ſtenz der Juſtiz kann kein anderer ſein als der Boden der Nation“. Nicht das Individuum kann Mittelpunkt einer geſetzlichen Sorge ſein, ſondern das Volk. Der Unabſetzbarkeit der Richter auf der einen Seite muß die Elaſtizität der Urteilsfindung zum Schutze der Geſellſchaft entſprechen. So ſehr er, Dr. Sack, unerſchütter⸗ liches Vertrauen habe, daß das Urteil der Volksgemeinſchaft den notwendigen Anſpruch auf Vergeltung bringe, und daß auf der anderen Seite Torgler ein gerechtes Urteil werde, ſo ſehr ſei er aber auch von der Beſorgnis erfüllt, ob trotzdem dieſem gerechten Urteil die Welt gerecht gegenüber ſtehen werde. Daran könne man nach den Erfahrungen der letzten Zeit faſt verzagen. Aber es werde hoffentlich doch noch dahin kommen, daß man einſt ſagen werde: Das Reichsgericht hat dem neuen deutſchen Rechtsſtaat Hitlers den juriſtiſchen Halt gege⸗ ben und damit der Welt die moraliſche Ver⸗ hielt, trant auf das Fe Ualieniſchen Königs, In ſeiner Antwort brachte Exzellenz Suvich zum Ausdruck, daß die ihm zuteil gewordenen Ehrungen nicht nur ſeiner Perſon, ſondern dem Führer des italieniſchen Volkes gelten würden. Auch er erinnerte an die alten ge⸗ meinſamen Beziehungen auf dem Gebiete des Handels und der Kultur zwiſchen der rheini⸗ ſchen Metropole und Italien und ſchloß mit einem Hoch auf den Reichspräſidenten von Hindenburg, den Volkskanzler Hitler und das deutſche Volk. 914 Staałsſekrefãr Suvich in München München, 16. Dez. Der Leiter des italieni⸗ ſchen Außenminiſteriums, Staatsſekretär Suvich, traf am Samstag früh um.10 Uhr von Köln in der Landeshauptſtadt Bayerns ein. In ſei⸗ ner Begleitung befanden ſich als Vertreter des Auswärtigen Amtes Freiherr Marſchall von Bieberſtein, der Vertreter der oberſten SS⸗Füh⸗ rung Sturmbannführer Kohlroſer und als Ver⸗ treter der oberſten SA-Führung Sturmbann⸗ führer Wietersheim, Staatsſekretär Suvich be⸗ gab ſich ſofort in einem Kraftwagen der Lan⸗ pflichtung auferlegt, Deutſchland zu haben. Dimitroff wird verwarnt Der Verteidiger erklärt dann, auf den Pro⸗ zeß ſelbſt eingehen zu wollen.(Dimitroff: Gott ſei Dank!) Ich kann mir denken, ſo er⸗ klärt Dr. Sack, daß meine Worte dem Herrn Dimitroff nicht gorade angenehm geklungen haben.(Der Vorſitzende verwarnt Dimitroff ernſtlich, während des Plädoyers ſich jeder Aeußerung zu enthalten, und muß dieſe Mah⸗ nung bei weiteren Einwürfen Dimitroffs, noch zweimal wiederholen.) Wenn eine wenig kritik⸗ reiche und primitive Oeffentlichkeit der Mei⸗ nung iſt, daß dieſer Herr Dimitroff vielleicht der Verteidiger ſei, ſo brauche ich mich mit die⸗ ſer dunklen Anſchauung hier nicht erſt lange auseinanderzuſetzen. Unſer Prozeß iſt ein ausgeſprochen politiſcher Senſationsprozeß. Solche Prozeſſe bergen be⸗ ſondere Gefahren für die Richter wie für den Verteidiger. Aufgabe des Verteidigers iſt es, Gefahrenquellen in einem ſolchen Prozeß auf⸗ zudecken. Rechtsanwalt Dr. Sack ſchildert, wie es zur Uebernahme der Verteidigung des ſo ſchwer beſchuldigten Kommuniſtenführers Torg⸗ ler durch ihn, den eingeſchriebenen National⸗ ſozialiſten, gekommen ſei, und fährt dann fort: Der Verlauf der Dinge hat hier gezeigt, daß Torgler mir in allen ſeinen Informationen niemals die Unwahrheit geſagt hat. Haupt⸗ gefahrenquelle des politiſchen Senſationspro⸗ zeſſes iſt die wechſelſeitige Suggeſtion der Zeu⸗ gen, die wir hier in den verſchiedenſten harm⸗ loſen und gefährlichen pſychologiſchen Spiel⸗ arten kennengelernt haben, und die immer wie⸗ der falſche Bilder entſtehen läßt. Unter an⸗ derem erwähnt Dr. Sack den Fall des Kellners Hellmer vom„Bayern⸗Hof“, der plötzlich ein ganzer Belaſtungskomplex wurde. Beſonders unterſtreicht er die Widerſprüche in den Aus⸗ ſagen des Zeugen Grothe. Dieſem Zeugen werde zugute gehalten, daß er nicht immer präziſe Ausſagen habe machen können, obwohl er ſich auf ſeine Ausſagen, zu denen er ſich ge⸗ drängt hatte, habe vorbereiten können, wäh⸗ rend auf der anderen Seite dem Angeklagten Torgler nach Anſicht des Verteidigers bei ge⸗ ringfügigen Widerſprüchen, ohne Rückſicht auf ſeinen Seelenzuſtand, der ſolche Widerſprüche erkläre, ein Vorwurf gemacht wird. rechtlich Vertrauen zu Dr. Sack ſtellt ſtrafrechtliche Geſichtspunkte in den Vordergrund Der Vorſitzende unterbricht die Ausfüh⸗ rungen des Verteidigers mit der Frage, ob darin ein Vorwurf gegen ihn, den Senats⸗ präſidenten, und gegen ſeine Art der Verhand⸗ lungsleitung enthalten ſein ſolle. Dr. Sack erwidert, daß er niemanden Vor⸗ würfe mache, ſondern lediglich die Eigentüm⸗ lichkeiten und Gefahren eines politiſchen Sen⸗ ſationsprozeſſes herausſtellen will. Dr. Sack fährt dann in ſeiner Verteidigungs⸗ rede fort: Die Frage muß ſein: Iſt Torgler ſchuldig, oder iſt er nicht ſchuldig? Meine Ver⸗ teidigung wird von rein ſtrafrechtlichen Ge⸗ ſichtspunkten getragen ſein. Ich werde mich nicht nach politiſchen Geſichts⸗ punkten richten, wie man mir das vom Auslande her zugemutet hat. Der Verteidiger geht dann auf die einzelnen Zeugenausſagen ein und beginnt mit den Aus⸗ ſagen der drei Zeugen Karwahne, Frey und Kroyer. Er führt dazu aus: Unterſtellen wir die Richtigkeit dieſer Ausſagen, ſo folgt dar⸗ aus die Tatſache, daß am 27. Februar, nachmit⸗ tags gegen 4 Uhr, der Zeuge Karwahne den Angeklagten Torgler mit van der Lubbe ge⸗ ſehen hat. Daraus folgt: Dieſe beiden können über alles mögliche ſich unterhalten haben. Da⸗ mit ſind wir aber ſchon auf dein Gebiete der Vermutungen angelangt. Reicht dieſer Tat⸗ beſtand aus, um Feſtſtellungen zu treffen, die tragbar ſind für den Tenor des Urteils:„Der Angeklagte Torgler iſt ſchuldig“? Der Oberreichsanwall greift ein Der Oberreichsanwalt meint, Torgler habe um die Tat gewußt. Er habe ſie gebilligt und er habe an ihr teilgenommen. Aber ich frage den Oberreichsanwalt: Woher weiß er denn das, und kann er das belegen? Trotzdem kommt der Oberreichsamwalt zur Verwertung dieſes ſtärlſten ſogenannten Belaſtungsmoments gegen Torgler. Sicher habe Karwahne nach beſtem Wiſſen und Glauben ſeine Ausſage ge⸗ macht, in der feſten Abſicht, als Mitglied der Bewegung das Verbrechen des Reichstags⸗ brandes aufflären zu helfen. Aber er habe ſich 5. doch wohl in eine Lage hineinverſetzt, in der er ſich gewiſſermaßen verbahnt habe. Beim Bekanntwerden des. Reichstagsbrandes ſeien die Zeugen im Geſpräch miteinander offenbar einer wechſelſeitigen Suggeſtion unter der Ein⸗ wirkung dieſes Ereigniſſes, das dieſen Männern natürlich beſonders ans Herz gehen mußte, unterlegen. Während der Ausführungen des Verteidigers ſah man van der Lubbe zeitweilig auffallend vor ſich hinlachen. Eine Erſcheinung, die im Zuhörerraum lebhafte Bewegung hervorrief. Bei Redaktionsſchluß dauert die Verhandlung noch an. Muſſolinis und des italieniſchen Volkes. despolizei ins Hotel. Wie wir aus der gebung des Staatsſekretärs erfahren, von dem warmen Empfang in Ber befriedigt. Am⸗ Bahnhof hatte auf Staatsſekretärs kein offizieller Empf gefunden. Das Rechehelenevphel 96.f50 en Rundfunk Berlin, 16. Dez. Der Bayeriſche ſendet am Sonntag, den 17. Dezemb 22.05 und.15 Uhr ein Konzert des ſozialiſtiſchen Reichsſinfonieorcheſters unte tung ſeines Dirigenten Franz Adam. De cheſter ſpielt Ludwig van Beethovens Ach Sinfonie und das Klavierkonzert von Gdy Griegt(Soliſt Erich Kloß). Die Veranſtaltung geht über alle deutſchen Sender außer Leipzig. Es iſt das erſte Konzert des Reichsſinſonie orcheſters nach ſeiner großen Italienreiſe. Von zuſtändiger Seite erfahren wir über dag Orcheſter aus 16 erſten Geigen, 14 zweiten Geigen, Bratſchen, neun Cellis, 3 Bäſſen, aus einem kompletten Blãäſerſatz und einer Harfe. Der Dirigent iſt der Sohn des bela Kunſtmalers und Profeſſors Emil Adam. ſtudierte an der Akademie der Ton München, u a. in der Kompoſitionsklaſſe Anton Beer⸗ ⸗Albrunn und wurde 1909 Diriger ⸗ ſchüler bei Felixr Mottl. Mitten aus pieſeg erfolgreichen Schafſen trat er 1914 als Krie freiwilliger in die deutſche Armee und diente dem Vaterland bis Sommer 1919. Von 1 bis 1928 war Franz Adam künſtleriſcher Lelihr ſdes Bayeriſchen Rundfunks. ſchuf er das Nationalſozialiſtiſche 45 bo, A Oktober 19 ſter. Aufgabe dieſes Orcheſters ſollte wußt deutſche Muſik und damit deutſches Kul⸗⸗ turgut zu pflegen. Das junge Orcheſter ſand überall in deutſchen Landen begeiſterte Auf⸗ nahme und war der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung ein zuverläſſiger Mitſtreiter um einen deutſchbewußten Kulturwillen. Sfaatskommiſſar Hinkel über die— Arbeit des Kampfbundes für deulſche Kultur Berlin, 15. Dez.(HB⸗Funk.) Staats⸗ kommiſſar Hinkel, der Reichsorganiſations leiter des Kampfbundes für deutſche Kultur, äußerte ſich am Freitagabend vor Preſſevertre⸗ tern über die Arbeit des Kampfbundes, und gab dabei bekannt, daß der Kampfbund an der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft durch Freude“ beteiligt werden würde. Seine Mitwirkung werde ſich insbeſondere auf die weltanſchauliche Erziehung der durch die Frei⸗ zeitorganiſationen zuſammengefaßten Menſchen erſtrecken. Hinkel teilte weiter mit, daß er als Vorſitzender des preußiſchen Theaterausſchuſſes ſoeben den ſtädtiſchen Theaterintendanten an Preußen Richtlinien für die Beteiligung der, Stadttheater an der Freizeitgeſtaltung zuge⸗ leitet habe. Die Intendanten ſeien ferner an⸗ gewieſen worden, ſich für das geſamte mittlungsweſen des deutſchen Bühnennach⸗ weiſes zu bedienen. Dadurch werde die hier und da aufgetretene Unſitte unterbunden, daß ſich Leiter deutſcher Stadttheater an emigrierte Theateragenten im Ausland wendeten. Die deutſchen Theater hätten es wahrhaftig nicht nötig, ihre Kräfte durch Vermittlung auslän⸗ diſcher Agenten heranzuziehen. Die Arbeit des Kampfbundes für deutſ Kultur, dem in der nächſten Zeit noch ande große kulturelle Organiſationen angeſchloſſe werden würden, und deſſen Tätigkeitsfe durch die Schaffung der Reichskulturkammer in keiner Weiſe geſchmälert werde, habe ſich in der Vergangenheit bereits ſegensreich ausgewirkt. Der Kampfbund ſei ſich darüber klar, daß man lediglich mit Organiſationen oder durch behörd⸗ liche Verordnungen noch keine Kultur ſchaffen könne, ſondern daß es dazu eines organiſch ge⸗ wachſenen, neuen deutſchen Menſchentyps be⸗ dürfe. Es müſſe angeſtrebt werden, alle ehr⸗ lichen, aufbauwilligen, am kulturellen Leben al⸗ tip beteiligten Kräfte zuſammenzuführen. Der Kampfbund für deutſche Kultur wolle weder tagesaktuelle Arbeit leiſten, als vielmehr ein Fundament für eine neue deutſche Kultur und Kunſt legen. Eine Verfügung heß' zur Anord · nung des Präſidenten der Reichs preſſekammer München, 16. Dez.(HB⸗Funk.) Die Reichspreſſeſtelle der NSDApP gibt folgende Verfügung des Stellvertreters des Führers b kannt: Mir liegt die Anordnung des Präſidenſen der Reichspreſſekammer vom 13. Dez. 1935 über Fragen des Vertriebs und der Bezieher⸗ werbung ſowie über Neugründungen auf dem Gebiete der Preſſe vor. Zwecks Gewährleiſtung des organiſchen Auß— baues der deutſchen Preſſe im nationalſozialt ſtiſchen Staat und der lückenloſen Wirkſamkeit der Anordnung der Reichspreſſekammer über nehme ich die Anordnung für das Geſamtb reich der Partei und beſtimme hiermit zu der Ziffern zwei bis fünf: Alle Parteigenoſſen, gleichgültig in welchen politiſchen oder wie immer gearteten 5 ſationen ſie tätig ſind, ſind verpflichtet, dieſer in Fragen des Preſſeweſens erlaſſenen Ano nung innerhalb ihres Arbeitsbereiches wagh kommen. Berlin, den 13. Dezember 1933. Der Stellvertreter des Fuhrerz; gez.: Rudolf Heß. bemerkenswerte Einzelheiten: der ausgezeichnete Klangkörper ſetzt ſich zuſammen „Kraft gie Anpeic. Mährend ſo! harmloſe, aber ſeinem Unwille die Heimwehren die bisher die Regierung war⸗ wenn man nich oßfuß' Lage beneidenswert. gierungsbaſis andbundes u BVigzekanzlers 2 ſchon von vorn Die Situation! ſpitzen. Starher n dem Abbruch r gipfelte, no Machtſtellung a Entſchließung, er Heimwehr Abzeichenverein nahme parteipo der Elemente Adee. Infolge dieſe s Heimwehrk n der Hein nt ein äuße hriſtlich⸗Sozio üürfe der Hein ſeits zu erwide latholiſchen Vo mus“, womit Aber nicht nu— Front und der ſütze zutage, di und der Widerſe —53 die Land L0 Araße nähe war eine K Wagens ſah Die Jung lich voneina n kräftiger jur —— Seir mit dem ha er auf das ver erfüllten d ſchlankes, ſt. ugt und bli s Kutſchenfen alle paar Mi entüchlein hagere gi ng außer Leipzig. Reichsſinfonie ienreiſe. ionsklaſſe bei 1909 Di igier 1031 fhuf sſinfon ollte f deutſches Kul⸗ Orcheſter ſand geiſterte Auf⸗ aliſtiſchen Be⸗ ter um einen über die des für t) Sticlk organiſations⸗ itſche Kultur, Preſſevertre⸗ fbundes, und fbund an der „Kraft haft bürde. Seine dere auf die urch die Frei⸗ zten Menſchen it, daß er als terausſchuſſes tendanten in eiligung der altung zuge⸗ en ferner an⸗ geſamte Ver⸗ Bühnennach⸗ erde die hier rbunden, daß an n endeten. Die rhaftig nicht lung auslän⸗ e ſich in der ) ausgewirkt. führen. Der wolle weder vielmehr ein Kultur und Präſidenten 4 Dez. lichtet, dieſer ſenen Anord⸗ iches nachju/ 33. 1 Führerz: eß. „Hakenkreuzbonner“ 7— 3 Kampf aller gegen alle Wachſende Widerſtände gegen Dollfußßf— heimwehrrebellionen! Wien, Mitte Dezember. Die Anzeichen mehren ſich, daß in Oeſterreich kne Tragödie immer mehr ihrem Ende ent⸗ gengeht. Die Widerſtände gegen das Kabinett Hollfuß nehmen immer akutere Formen an. Richt nur der Widerſtand aus dem Volle ſelbſt wird von Tag zu Tag ſtärker, und ſeine Aus⸗ brucksformen nehmen immer draſtiſchere Ge⸗ fialt an, auch die Regierungs, front“ ſelber be⸗ ginnt ſich allmählich in ihre Beſtandteile aufzu⸗ löſen. Der Herr Bundeskanzler kann es ſchon nicht mehr wagen, ſich in der Oeffentlichkeit zu zeigen, ohne daß ſich für ihn einigermaßen un⸗ angenehme Zwiſchenfälle ereignen. Stinkbom⸗ ben und Feuerwerkskörper ſind zwar nicht in der Lage, Regierungen und Kanzler zu ſtürzen, aber dennoch ſind ſie dazu angetan, die Autori⸗ tit einer„autoritären“ Regierung nicht ſon⸗ Während ſo das öſterreichiſche Volk zwar auf harmloſe, aber dennoch ſehr eindringliche Art ſeinem Unwillen Luft zu machen ſucht, drohen die Heimwehren unter Führung Starhembergs, die bisher die einzige machtpolitiſche Baſis der Regierung waren, die Gefolgſchaft zu kündigen, wenn man nicht ihrem Willen Rechnung trägt. Doßfuß' Lage iſt im Augenblick wahrlich nicht beneidenswert. Sein Verſuch, die ſchmale Re⸗ ierungsbaſis durch die Einbeziehung des Kandbundes unter Führung des ehemaligen Bizekanzlers Dr. Winkler zu erweitern, war ſchon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Situation dürfte ſich jedoch noch weiter zu⸗ ſpitzen. Starhemberg ſcheint ſeinen Erfolg, der n dem Abbruch der Verhandlungen mit Wink⸗ ler gipfelte, noch weiter zur Erhöhung ſemer Machtſtellung ausnutzen zu wollen. In einer tſchließung, die auf einer Gauführertagung Heimwehr angenommen wurde, wird der enannten vaterländiſchen Front des Bun⸗ eskanzlers vorgeworfen, ſie ſei in Gefahr, ein Abzeichenverein zu werden. Durch die Auf⸗ nahme parteipolitiſcher und anderer volksfrem⸗ der Elemente gefährde ſie„die vaterländiſche — dieſer und ähnlicher Erklärungen aus Heimwehrkreiſen iſt das Verhältnis zwi⸗ hen der Heimwehr und der vaterländiſchen ront ein äußerſt geſpanntes. Die Blätter der hriſtlich⸗Sozialen ſtehen nicht an, die Vor⸗ würſe der Heimwehren mit Angriffen ihrer⸗ zu erwidern. So warnt das Organ des lutholiſchen Volksvereins vor dem„Faſchis⸗ mus“, womit die Heimwehren gemeint ſind. Aber nicht nur zwiſchen der vaterländiſchen Front und der Heimwehr treten dieſe Gegen⸗ ſüte zutage, die Heimwehr ſelbſt iſt ebenfalls kein ganz homogenes Etwas. Stets hat ein ewiſſer Gegenſatz zwiſchen den von Starhem⸗ berg geführten Formationen Niederöſterreichs und den zum größten Teil mit Chriſtlich⸗So⸗ len durchſetzten Heinwehreinheiten Tirols be⸗ heinübergang anno 1814 Von Dr. Otto Behm Ehe wir mit unſerem neuen großen Roman beginnen, veröffentlichen wir ab heute eine geſchichtliche Novelle des bekannten Mannheimer Hiſtorikers Dr. Behm. as Rheintal lag in der tiefen Ruhe der Winternacht. Der froſtklare Sternenhimmel der Widerſchein der dichten Schneedecke er⸗ en die Landſchaft mit hellem Licht. In den gen über dem Städtchen Caub pfiff ab und in Windſtoß. Ein paar treibende Eisſchollen knirſchten gegen die Steinquadern der Pfalz in⸗ ütten des breiten Fluſſes. les wieder ſtill. Um Mitternacht brandete in Caub lautes immengewirr auf, die Glückrufe der Bürger neuen Jahr 1314. Aber der Lärm endete und nach und nach erloſchen auch die Lich⸗ r der kleinen Stadt. Auf dem linken Ufer war es ganz ſtill. In im einſam liegenden franzöſiſchen Zollhaus mmerte hinter gefrorenen Scheiben ein zacher rötlicher Schein, aber kein Laut drang ch die feſt verſchloſſenen Fenſter. s hatte vom Cauber Kirchturm eben zwei geſchlagen, da ſprang rheinaufwärts an Bergwand über den Strudeln des„Wilden ührts“ ein Geräuſch auf. Räder rollten, e klapperten und auf der hartgefrorenen dſtraße näherte ſich ein Wagen. s war eine Hochzeitskutſche, aber im Innern Wagens ſah es nicht nach bräutlichem Glück Die Jungvermählten ſaßen ſo weit wie öglich voneinander abgerückt. Der Bräutigam, ein kräftiger junger Menſch, lag in ſeiner Ecke nd ſchlief. Sein blaſſes, aufgedunſenes Geſicht mit dem hart vorſpringenden Kinn immer rauf das vertnitterte Jabot, und ſeine Atem⸗ ſe erfüllten den engen Raum. Die Braut, ſchlankes, ſtolzes Mädchen, ſaß erregt vor⸗ abeugt und blickte in finſterm Sinnen durch Kutſchenfenſter, deſſen beſchlagene Scheibe Falle pHaar Minuten achtlos mit ihrem feinen pitzentüchlei! klar wiſchte. hagere greiſe Kutſcher draußen auf dem Und dann war (Von unſerem Korreſpondenten) ſtanden. Dieſer Gegenſatz macht ſich jetzt be⸗ merkbar. Der Tiroler Landesführerrat hat ſich ebenfalls gegen ein Ueberhandnehmen des fa⸗ ſchiſtiſchen Gedankens gewandt. Dieſes neckiſche Spiel der feindlichen Brüder lähmt natürlich jede Initiative der Regierung Dollfuß, die darauf hinauslaufen könnte, ſich aus ihrer vom Volke iſolierten Lage zu be⸗ freien. Man beſchränkt ſich deshalb darauf, die nervöſe Stimmung, die im Regierungslager herrſcht, weiter durch ein nach außenhin ge⸗ zeigtes Kraftmeiertum zu verbergen. Erſt vor einigen Tagen glaubte man, bei der Flucht des Prinzen von Sachſen⸗Meiningen einmal wie⸗ der die unbedingte Autorität der Regierung dem Volke gegenüber demonſtrieren zu müſſen. Die Verhaftung führender Nationalſozialiſten, die mit der Sache überhaupt nichts zu tun hat⸗ ten, war wirklich eine billige Rache, die nicht das Zeichen wahrer Stärke ſein kann. Wie ſehr man die Kritik und die Meinung des Volkes fürchtet, geht daraus hervor, daß man weiter Neuwahlen in jeder From ängſtlich vermeidet. Späteſtens am 31. Dezember wären die Wah⸗ len für die Kammer der Arbeiter und Ange⸗ ſtellten fällig. So unbedeutend dieſe Wahlen unter normalen Verhältniſſen ſein würden, ſo ſehr fürchtet man ſie in der augenblicklichen Lage. Man ſucht Ausflüchte und ſpielt Dikta⸗ tur, weil man Entſcheidungen vermeiden will. Der Umbau der Verfaſſung, auf den man bei der Zerſplitterung im Regierungslager noch lange wird warten müſſen, muß als Vorwand dienen. An die Stelle der Kammern werden „Verwaltungskommiſſionen“ treten. Gegen dieſe neuerlichen Pläne zur Unter⸗ drückung der Volksmeinung wendet ſich jetzt ſo⸗ gar die Sozialdemokratie, die bisher zu der volksfeindlichen Politik des Syſtems Dollfuß ſtets nur Ja und Amen geſagt hatte. Wenn auch dieſe Oppoſition in Wirklichkeit nicht ernſt zu nehmen iſt, ſo zeigt ſie doch, wie ſehr die Lage immer unhaltbarer wird. Es iſt ein Kampf aller gegen alle. Auf der einen Seite ſteht das öſterreichiſche Volk unter Führung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Oeſterreichs. Die winzige Regierungsfront ſteht in ſich ſelbſt zerſplittert und uneinig, jeder Initiative be⸗ raubt da. In dieſer Situsztion iſt die Regie⸗ rung gezwungen, den Winter öber auszuhalten. Die wirtſchaftliche Not vergrößert die politi⸗ ſchen Widerſtände naturgemäß von Tag zu Tag. Ob es Dollfuß gelingen wird, dieſen Winter Bock hätte nicht, ſeinen alten Rücken krümmend, ſo oft in verbiſſenem Grimm verſtohlen durch das kleine runde Vorderfenſter nach ſeiner Herrſchaft zu blicken brauchen. Der alte Baptiſt wußte ja genug. Er ſtand nicht umſonſt ſeit vierzig Jahren im Dienſt des Vaters der Braut, des Herrn Steeger in Bingen, des Be⸗ ſitzers einer weitberühmten Weinhandlung. Er hatte den Glanz des Hauſes geſehen wie auch ſeinen Niedergang, der ſeit der Abtretung des linken Rheinufers an die Franzoſen unmerk⸗ lich erſt, dann immer ſchneller fortgeſchritten war. Die Trennung ſeiner rechts⸗ und links⸗ rheiniſchen Weingüter hatte dem Geſchäft ge⸗ ſchadet. Sein Handel nach England war durch die Kontinentalſperre des franzöſiſchen Kaiſers unterbunden worden. Und ſchließlich hatte die ſcharfe Konkurrenz eines in Bingen angeſiedel⸗ ten franzöſiſchen Weinhandelshauſes dem deut⸗ ſchen Geſchäft den letzten ſchweren Stoß ver⸗ ſetzt. So war denn gerade in den Frühjahrs⸗ wochen 1813, als das deutſche Volk zum Be⸗ freiungskampf gegen die Fremdherrſchaft auf⸗ ſtand, für Steeger der düſtere Tag herangerückt, an dem er ſeine Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte, der Tag, der zugleich den Anfang der Not bedeutete, in die das einzige Kind des Hauſes, die fröhliche, junge, bis da⸗ hin vor allem Leid ſorglich behütete Anna Steeger durch ihre Brautſchaft geraten war. Der Alte ſeufzte tief aus. Bis heute, bis zum Tage der Hochzeit, hatte er felſenfeſt dar⸗ auf gerechnet, das Unheil werde ſich noch ab⸗ wenden laſſen. Aber der bekümmerte Blick, den er wieder und wieder in das Innere des Wagens richtete, ſagte ihm, daß hier kein Raum für Hoffnung mehr war Anna Steeger ſah nicht mehr aus dem Kutſchenfenſter in die Schneenacht hinaus. Sie hatte die heiße Stirn an die kühle Scheibe ge⸗ legt und verſenkte ſich noch einmal in die Er⸗ innerung an den Anfang ihrer Brautſchaft. Als ihr Vater keinen Ausweg mehr ſah, den Ruin ſeines Geſchäftes aufzuhalten, war plötz⸗ lich ein Retter erſchienen, auf den man nicht gerechnet hatte, ein entfernter Verwandter der Familie, der junge Kaufmann Gülsdorf, der in dem Städtchen Oberweſel am Rhein unter⸗ halb von Bacharach und Caub Weinhandel trieb und ſein kleines Geſchäft, wie man ſagte, durch rückſichtsloſe Ausbeutung armer Winzer und durch ſeine Parteinahme für die franzöſi⸗ ſchen Bedrücker des Landes raſch in die Höhe gebracht hatte. Als er aber in Bingen auf⸗ tauchte und dem in Not geratenen Vater Annas ein Darlehen anbot, begann man ihn mit anderen Augen anzuſehen. Er ließ durchblicken, daß er in Wirklichkeit nicht der ſei, als der er erſcheine, daß er vor allem in der Politik ganz andere Ziele verfolge als die Freunde der Franzoſen, wenn er auch aus Vorſicht ſeine Ab⸗ ſichten noch nicht laut werden laſſen könne. Nach Ueberwindung einiger Bedenken hatte Steeger die Hilfe angenommen. Aber die Lage ſeines Geſchäfts blieb ſchwierig, da ſeit dem Kriegsausbruch Wirte und Bürger mit dem Einkauf von Wein zurückhielten, und ſo kam wieder ein Termin heran, an dem Steeger Zahlungen zu leiſten hatte, von denen er nicht wußte, wie er ſie aufbringen ſollte. Aber recht⸗ zeitig war wieder der Vetter aus Oberweſel er⸗ ſchienen und hatte ſich zu einer zweiten Hiljfe bereit erklärt. Er geſtand nun auch, was ihn dazu beſtimme, daß er nämlich ſein Herz im Hauſe Steegers gelaſſen, deſſen Tochter es ihm angetan habe. Die Familie überſah die ver⸗ brauchten Phraſen, in die er ſeine Werbung kleidete, und fand es zartfühlend, daß er nicht geradenwegs um die Hand des Mädchens, ſon⸗ dern nur um ein gutes Wort bei Anna bat, die ihn trotz ſeiner erſten Hilfe bisher mit nur wenig unverhohlenem Mißtrauen betrachtet hatte. Und dann waren die drangvollen Tage gekommen, in denen ihre Abneigung gegen den Bewerber mit ihrer Liebe zu dem Vater rang. Es war damals die Zeit, in der der deutſche Befreiungskampf nach den erſten Niederlagen geſcheitert ſchien und die Verbündeten ſich fuf einen Waffenſtillſtand mit dem Kaiſer Napoleon eingelaſſen hatten. Man fürchtete am Rhein, es werde ſich nun nichts mehr erreichen laſſen als ein ſchlechter Friede, in dem das linke Rheinufer unter der franzöſiſchen Fremdherr⸗ ſchaft bleiben werde. So ſah Anna auch keine zu überdauern, ob er die immer ſtärker hervor⸗ tretenden Gegenſätze im eigenen Lager einmal auszuſchalten imſtande iſt, wer bei einem etwa ausbrechenden offenen Kampfe der beiden Regierunggruppen gegeneinander der Sieger bleiben wird, das ſind an ſich alles Fra⸗ gen zweiter Ordnung. Das öſterreichiſche Volk hat ſich unter dem Banner der Freiheit zu⸗ ſammengefund'n, und das Volk wird ſiegen. Gleich, wann die Entſcheidung fällt, der Sieg iſt gewiß, und der Tag der Befreiung rückt mit jeder Unterdrückungsmaßnahme, mit jedem Terrorakt näher. Deulſche Lehrkräfte für die Univerſität in Konſtanktinopel Konſtantinopel, 15. Dez.(Eig. Meld.) Das türkiſche Unterrichtsminiſterium iſt an die Leitung der hieſigen deutſchen Schule mit der Bitte herangetreten, ihm Lehrkräfte für den Un⸗ terricht in deutſcher Sprache an der Univerſität zur Verfügung zu ſtellen, damit die Studenten in die Lage verſetzt würden, den Vorleſungen der deutſchen Profeſſoren ohne Dolmetſcher zu folgen. 45 In Frage kommen etwa 400 junge türkiſche Studenten, die nach Fakultäten geſondert zu unterrichten ſind. Nach Ablauf des erſten Jah⸗ res wird ein Cxamen veranſtaltet. Wer das Examen beſteht, erhält ein weiteres Jahr Unter⸗ richt und wird zum Schlußexamen zugelaſſen. Wer das erſte Examen nicht beſteht, dem wird Gelegenheit gegeben, es ein zweites Mal zu wiederholen. Beſteht er auch dann nicht, ſo bleibt er vom Beſuch der Univerſitäten ausge⸗ ſchloſſen. Nahezu der geſamte deutſche Lehrkörper der deutſchen Schule hat ſich dem tarkiſchen Unter⸗ richtsminiſterium zur Verfügung geſtellt. Die Neuregelung des Schuljahr⸗ wechſels München, 16. Dez. Wie der„Völkiſche Be⸗ obachter“ erfährt, wird in allernächſter Zeit die Entſcheidung des Reichsinnenminiſters über die Neuregelung des Schuljahrwechſels erwartet. Für die Volksſchüler ſoll das Ende des Schul⸗ jahres auf den 15. Juli und der Beginn des neuen Schuljahres auf den 1. September ver⸗ legt werden. Bei den Höheren Schulen, den Berufs- und Fortbildungsſchulen wird die Ent⸗ laſſung im April wahrſcheinlich beibehalten wer⸗ den, doch dürfte eine ſtärkere Einſchaltung des Arbeitsdienſtes zwiſchen Schulentlaſſung und Weiterbildung oder Stellenſuche zu erwarten ſein. Freigeſprochen und— gelynchk New Mort, 16. Dez. In Amerika iſt ein neuer Fall der Lynchjuſtiz zu verzeichnen. Der Neger Cord Cheek wurde 5 Kilometer von Co⸗ lumbia in Tenneſſe an einem Baum aufgehängt aufgefunden. Wie ſich herausſtellte, iſt er ge⸗ lyncht worden. Der Neger wurde nuch mehr⸗ wöchiger Unterſuchungshaft vom Schwurgericht Naſhville von der Anklage, einen Angriff auf ein weißes Mädchen verübt zu haben, frei⸗ geſprochen. Die Täter ſind unerkannt entkom⸗ men. Möglichkeit, daß die Beſſerung der politiſchen Verhältniſſe dem väterlichen Geſchäft neuen Aufſchwung gewähren könne, und die Hilfe Gülsdorfs blieb die einzige Rettung. Anna war in dieſen Tagen ganz auf ſich ſelbſt angewieſen. Gerade weil kein Zwang bei ihr angewendet wurde, fand ſie nicht den An⸗ laß zu entrüſteter Abwehr der Werbung. Die ſtill getragene Not des Vaters ſchaitt ihr ins Herz, der drohende Untergang des Geſchäfts erſchreckte ſie. Als Kind hatte ſie manchmal be⸗ dauert, daß ſie ein Mädchen und nicht der von ihrem Vater ſo ſchmerzlich vermißte Sohn des Hauſes war. Jetzt hatte ſie die Gelegenheit, als Tochter dem Vater die große Hilfe zu lei⸗ ſten und das alte Handelshaus vor dem Zu⸗ ſammenbruch zu bewahren. Ihr Herz war frei. Die geſchäftliche Tüchtigkeit des Vetters zwang ihr wider Willen Bewunderung ah. Seine Zu⸗ rückhaltung ihr gegenüber ließ ſie hoffen, daß der rückſichtsloſe Geſchäftsmann da, wo er liebte, zarter Empfindung und vornehmen Handelns fähig war, und ſo hatte ſie, wenn auch kein wärmeres Gefühl ſie zu dem Bewer⸗ ber trieb, das Opfer als nicht mehr groß an⸗ geſehen und ſchließlich in die Verlobung ge⸗ willigt. Und dann war doch alles anders gekommen. Zuerſt im deutſchen Vaterland. Drei Tage nach der Verlobungsfeier hatte ſich Oeſterreich dem Befreiungskampf angeſchloſſen und an Frank⸗ reich den Krieg erklärt. Vierzehn Tage ſpäter begannen die großen Siege über Napoleon, und als der alte Blücher, der„Marſchall Vorwärts“, mit kühnem Entſchluß die Elbe überſchritt, da war kein Halten mehr. Immer enger ſchloſſen ſich die deutſchen Heere um den Unterdrücker zuſammen, und in dem drei Tage langen Ringen der Völkerſchlacht bei Leipzig jagten ſie den franzöſiſchen Imperator aus Deutſchland hinaus. Nur noch Wochen konnte es dauern, dann mußte auch der Rhein frei ſein. Dann fielen alle Hemmniſſe neuen Aufblühens des väterlichen Geſchäfts. Und dann war Annas Verlöbnis mit dem ungeliebten Mann. ein ſinnloſes Opfer und eine Feſſel, die man brechen konnte.(Fortſetzung folgt.) 8. Jahrgang Karlsruhe. Die deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft führt eine wichtige Neuerung für die Stromverſorgung ihrer elektriſchen Bahnen ein. Zum Umformen des Drehſtromes der allgemei⸗ nen Landesverſorgung in Einphaſenbahnſtrom niederer Frequenz mußten bisher umlauſende Maſchinen verwendet werden. Die neueſte Entwicklung der Elektrotechnik geſtattet, die eine Stromart in die andere durch ein ruhendes Ge⸗ rät, den„Umrichter“ mit hohem Wirkungsgrad umzuwandeln. Die Reichsbahn hat jetzt der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft den erſten größten Umrichter für den prattiſchen Bahnbe⸗ trieb in Auftrag gegeben. Der Umrichter mit einer Dauerleiſtung von 3600 KVA wird für die ſeit 1913 über Umformer geſpeiſte Wieſen⸗ und Wehratalbahn im Umformerwerk Baſel der Reichsbahndirektion Karlsruhe auſgeſtellt wer⸗ den. Der Strom wird wie bisher aus dem Netz der Kraftübertragungswerte Rheinfelden geliefert. Der einfache Anſchluß der Bahnlinien an das allgemeine elektriſche Landesnetz durch Umrich⸗ ter iſt geeignet, der Elektriſierung von Bahnen mit ihren Vorzügen größerer Fahrgeſchwindig⸗ keit, Annehmlichteit und Wirtſchaftlichkeit neuen Antrieb zu geben und hiermit auch den Elektri⸗ ttätswerlen, erhöhte Stromabnahme zuzu⸗ Ühren. Vor der Heidelberger Strafkammer Heidelberg. Der 26jährige Schuhmacher Arthur Alexander aus Heidelberg⸗Rohr⸗ bach, kann als ein wahrhaft Großer in der unft der Langfinger gelten. Die Anklageſchrift egt ihm elf Diebſtähle zur Laſt, die er in den Monaten Juni bis Auguſt d. J. in der Um⸗ gebung Heidelbergs nach einem beſtimmten Schema ausgeführt hat. Wenn die Bauern auf dem Felde arbeiteten, ſtieg der Angeklagte am hellen Nachmittag ein und nahm mit, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. So erbeutete er in Handſchuhsheim, Doſſenheim, Sandhauſen, Mauer, St. Worn und„oih Kleidungsſtücke, Uhren Wäſche, Geld uſw. Einer Witwe in Leutershauſen entwendete er 60 RM; in Sandhauſen fielen ihm, nachdem er die Betten eines Haushalts vollkommen durchwühlt hatte, 110 RM. in die Hände. Das Gericht verurteilte den ehemaligen Fürſogezöglimg wegen Dieb⸗ zahls im wiederholten Rückfalle zu drei Jahren Zuchthaus und Aberlennung der bürgerlichen Ehrenrechte für dieſelbe Zeit. Vier Monate Un⸗ terſuchungshaft— der Angeklagte ſaß ſeit „Auguſt in Unterſuchungshaft— werden ihm auf die Strafe angerechnet. Als gemeines Subjekt bezeichnete der Staats⸗ —anwalt den 3jährigen, wegen Diebſtahls und Unterſchlagung bereits vorbeſtraften Lehrer Franz Odenwald aus Philippsburg. Der Eröffnungsbeſchluß wirft dem verheirateten An⸗ gellagten, Vater zweier Kinder, vor, daß er in Rettigheim an einer 28 Jahre alten Frau Not⸗ zucht begangen hat. Der Angeklagte ſtellt alles in Abrede und bhezeichnet die Anzeige als eine politiſche Intrigue eines Pfarrers. Der Stgats⸗ anwalt hatte als Sühne eineinhalb Jahre Zuchthaus beantragt. Der Verteidiger des An⸗ geklagten verlangte Freiſpruch oder aber Ver⸗ urteilung nur wegen Beleidigung. Das Gericht kam unter Zugrundelegung des Tatbeſtandes der Beleidigung in ſeinem Urteil zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von acht Monaten. Perſonalveränderungen im höheren Juſtiz⸗ weſen Karlsruhe. Landgerichtsrat Aug. Roſt in Mannheim wurde zum Landgerichtsdirektor daſelbſt, Landgerichtsrat Wilh. Schneider in Heidelbereg zum Oberlandesgerichtsrat, Land⸗ und Amtsgerichtsrat Heinrich Burger Ein Volk hilit ſich ſelbſt Der Feldzug gegen Hunger und Kälte Der SA⸗Mann als Weihnachtsonkel In dieſem Winter hat die SA eine beſondere Aufgabe übernommen. Ihre gewaltige Armee iſt ausgezogen, um Hunger und Kälte zu be⸗ kämpfen. Die SA⸗Männer wiſſen um die Not des Alltags, ſie ſind durch eine harte Schule ge⸗ gangen, ſie haben faſt alle am eigenen Leibe er⸗ fahren, was es heißt, ohne die Behaglichkeit einer warmen und gemütlichen Atmoſphäre zu leben. Der Gedanke der Winterhilfe, die Ent⸗ ſchloſſenheit, ſich ſelbſt zu helfen, hat in der SA einen fruchtbaren Nährboden gefunden. In der SA treffen ſich mehrmals in der Woche Ver⸗ treter der verſchiedenſten Berufsſchichten, die in früheren Zeiten ſtreng voneinander getrennt waren. Damals konnte freilich niemand wiſſen, wie es dem einfachen Arbeiter zumute war, der nicht die Mittel hatte, ſich ein bißchen Wärme und Behaglichkeit zu verſchaffen. Heute ſitzen in der SA die höchſten Offiziere der alten Armee, Beamte, die ihr gutes Auskommen ha⸗ ben, Feſtbeſoldete, ſolche, die nicht die nackte Not kennen, mit erwerbsloſen Kameraden an ein und demſelben Tiſch. Sie ſind nicht mehr in ein egoiſtiſches Eigenleben eingekapſelt. Der Kamerad, der neben ihnen ſitzt, iſt genau ſo ein Menſch wie ſie, mit ähnlichen Sorgen und den leichen Hoffnungen, ein Menſch, der viel hinter ich hat, der oft genug die Zähne zuſammenbiß, einer, der irgendwo in einem Hinterhaus wohnt, der vielleicht nur einmal in der Woche ein warmes Eſſen hat und trotzdem den Glau⸗ ben an die Zukunft nicht verliert. Sie haben vielleicht keine Ahnung gehabt, daß es ſolche „Hakenkreuzbanner“ Sonntag e. 2 Zahre 3 Monate Zuchthaus für Einbi .. Ludwigshafen a. Ah. Der 25 2 Artiſt Karl Weißmann aus Ludwigsha 7. bei zwei im April ausgeführten Einbrt 2 8 — in Mosbach zum Landgerichtsrat in Heidelberg ernannt.— Verſetzt wurden die Landgerichts⸗ direktoren Dr. Johann Wolfhard in Mann⸗ heim und Aug. Straub in Karlsruhe, erſte⸗ rer nach Karlsruhe, letzterer nach Mannheim. Landräte zu Ruhe geſetzt Freiburg i. Br. Unter Anerkennung des nationalen Opferſinns wurden auf Anſuchen die Landräte Dr. Auguſt Pfützner und Max Heß in Freiburg in den Ruheſtand verſetzt. Verſetzungen Albert Karlsruhe. Medizinalrat Dr. Kühne bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Em⸗ mendingen wurde an die Ralt und Pflegean⸗ ſtalt bei Konſtanz und Anſtaltsoberarzt Medi⸗ zinalrat Dr. Alfred Schwenninger bei der Seil⸗ und fegeanſtalt Emmendiagen an die eil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch verſetzt. Verkehr über die Speyerer Schiffsbrücke eingeſtellt Ludwigshafen a. Rh., Die RBꝰ Lud⸗ wigshafen teilt mit: Geſamtverkehr über die Schiffsbrücke bei Speyer wegen Eisganges am 15. Dezember 15 Uhr eingeſtellt. Eiſenbahnverkehr wird über Ludwigshafen—Mannheim umqgeleitet. Eingliederung der ehemaligen Arbeiter⸗ ſänger in den Badiſchen Sängerbund Karlsruhe. Die Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium teilt mit: Der Ausgang der Reichstagswahl am 12. November 1933 veranlaßte den 445 Mi⸗ niſter des Innern, jetzt die abſchließende Re⸗ gelung für die aufgelöſten ehemaligen Arbeiter⸗ ſängerbünde zu treffen. Folgende Richtlinien ſind zu beachten: 1. Ein Wiedererſtehen der„Arbeiterſänger⸗ bünde“ oder ähnlicher Organiſationen kommt nicht in Frage. 2. Die Wiedereingliederung der dieſen Orga⸗ niſationen früher angehörenden Sänger wird dem Badiſchen Sängerbund e. V. in Kehne (Führer Dr. Rathmann, Geſchäftsſtelle: Frei⸗ burg, Bertholdſtraße 63) als allein zugelaſ⸗ ſenem Verband für badiſche Geſangvereine übertragen. 3. Eine B Aufnahme von Vereinen des ehemaligen Arbeiterſängerbundes in den Badiſchen Sängerbund kann nicht erfolgen, auch wenn ſie ſich neu bilden oder umbilden. 4. Die Mitglieder ſchließen ſich den beſtehen⸗ den Vereinen des Badiſchen Sängerbundes an. Bei jeder Aufnahme, die ſtets einzeln zu beantragen iſt, muß die Zuverläſſigkeit des Aufzunehmenden genau geprüft werden. Nur diejenigen Volksgenoſſen können in die Ver⸗ eine des Badiſchen Sängerbundes 23 nommen werden, die den heutigen Staat be⸗ jahen. Perſonen, die ſich früher aktiv in mar⸗ xiſtiſchen Parteien und marxiſtiſchen Organiſa⸗ tionen betätigt haben, bleiben ausgeſchloſſen. Die Aufnahme erfolgt nur nach Vorlage eines polizeilichen Leumundszeugniſſes mit Zuſtim⸗ mung der örtlichen Leitung der NSDApP. Wer nach dem 30. Januar 1933 einer Organiſation der NSDaAP beigetreten iſt, iſt von der Bei⸗ bringung des nnn befreit. Die Zahl der ehemaligen Angehörigen der Arbeiter⸗ ſängerbünde darf in den einzelnen Vereinen des Badiſchen Sängerbundes nicht mehr als ein Drittel der Geſamtmitgliederzahl betragen. 5. Soweit das Bedürfnis zur Bildung von Geſangsabteilungen der Deutſchen Arbeits⸗ front(NSBoO) auf berufsſtändiſcher Grund⸗ lage beſteht, können derartige Geſangsabtei⸗ lungen im Rahmen des Badiſchen Sänger⸗ bundes im Einvernehmen zwiſchen der Leitung des Badiſchen Sängerbundes und der Bezirks⸗ leitung der Deutſchen Arbeitsfront, Karlsruhe, Lammſtraße 15, gegründet werden. 6. Die Einziehung des Vermögens der auf⸗ n Arbeiterſängerbünde bleibt beſtehen. uf Antrag können eingezogene Vermögens⸗ gegenſtände von den Treuhändern an die Ver⸗ eine des Badiſchen Sängerbundes, bei denen ehemalige Angehörige der aufgelöſten Sänger⸗ bünde eingetreten ſind, koſtenlos oder gegen ge⸗ ringes Entgelt zu Eigentum überlaſſen werden. Eine Freigabe eingezogenen Vargeldes kommt nicht in Frage. Ein Betrugsprozeß um eine Millionen⸗Erbſchaft Frankenthal. Die Große Strafkammer verhandelte am Freitag unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Göpfert gegen den 29 Jahre alten Rechtsanwalt Dr. Hans Schwei⸗ gert aus Ludwigshafen wegen Betrugs. Der Verhandlung liegt eine Erbſchaftsſ zu⸗ grunde, die ſeinerzeit durch die ganze Preſſe ge⸗ gangen war. Es handelt ſich dabei um den Nachlaß einer in Chikago verſtorbenen Frau namens Schweigert, die ein Vermögen von mehreren Millionen Dollar hinterlaſſen haben ſoll. Aufgrund einer Zeitungsnotiz verſandte der Angellagte an alle Mitglieder der Familie Schweigert Rundſchreiben und hielt in Heili⸗ genſtein bei Speyer mehvere Verſammlungen ab, wobei er den angeblichen Erbberechtigten erklärte, er werde die Erbſchaftsſache betreiben. Hierzu ließ er ſich von allen in Betracht kom⸗ menden Perſonen Koſtenvorſchüſſe in Höhe von 20 bis 40 RM. geben, ſo daß er insgeſamt den prachtvollen Menſchen gibt, die ihr Leid trogen, ohne zu jammern. Die Männer, mit denen ſie beiſammenſitzen, ſind die namenloſen Keden unſerer Zeit. Vielen, die neu in die oziale Gemeinſchaft aufgenommen wurven, eröffnet ſich plötzlich ein Einblick in die Seele des Arbeiters. Eine gewiſſe Scheu, die anfangs immer da iſt, wird raſch überwunden. Es iſt keine Schranke mehr zwiſchen Gebildeten und Ungebildeten. Da erzählt ein Handwerker dem Prokuriſten ſeine Fronterlebniſſe, er ſpricht von ſeiner Frau und von ſeinen Kindern, er enthüllt ſein innerſtes Ich, und in ſeinen Augen ſchimmert eine Hoffnung, daß der an⸗ dere ihn vielleicht verſtehen wird. So entſteht eine innige Gefühlsgemeinſchaft. So verkörpert ſich der ſoziale Gedanke in jener großen Armee von—+— die man SA nennt. Es iſt keine hohle Phraſe, wenn ſich die Kameraden untereinander duzen. Es iſt der Ausdruck ge⸗ meinſam erlittener Unbill, eines gemeinſam ertragenen Lebens, der Ausdruck einer gemein⸗ ſamen Hoffnung, daß es anders wird. Der SA⸗Mann, der mitten in der Not, mitten in den Problemen und mitten im Glauben des Volkes ſteht, der nicht mehr die alten Klaſſen⸗ unterſchiede kennt, iſt ſo der eigentliche Träger des Winterhilfsgedankens. Er ſcheut vor keiner Arbeit zurück, auch wenn ſie noch ſo hart und anſtrengend iſt. Er greift mit entſchloſſenen Händen zu, wo man ſeine Hilfe braucht. Er ſchämt ſich nicht, Kartoffeln zu ſchälen und einen Schubkarren durch die Straßen zu rollen. So ilſt einer dem anderen. Der Beamte hilft dem andwerker, Schloſſer und Verkäufer, ſie alle fühlen ſich Wnerdilfe in 5 Sie tragen die Gaben der Winterhilfe in die er⸗ klimmen gemeinſam die vielen Treppen, rau⸗ chen zwiſchendurch brüderlich eine Zigarette, und wenn ſie einmal raſten, dann ſehen ſie ſich verſtändnisinnig an und freuen ſich auf eine Betrag von 1830 RM. erhielt. Im Februar 1932 wurde man mißtrauiſch und in einer Ver⸗ fammlung in Heiligenſtein kam es dann zu einem großen Krach, wobei der Angeklagte unter dem Vorgeben, er müſſe zu einem Ge⸗ vöchtstermin nach Ludwigshafen, das Lokal verließ. In der Verhandlung beſtritt Schweigert, den „Erbberechtigten“ Zuſicherungen gegeben zu haben. Durch ſeine wirtſchaftliche Notlage fei es ihm nicht möglich geweſen, die angenomme⸗ nen Gelder wieder zurückzuerſtatten, wie es ſeine Abſicht geweſen ſei. Aus der Vernehmung verſchiedener Zeugen— insgeſamt waren über 25 geladen—, ging hervor, daß dieſe zum Teil das Geld für den Angellagten ſich geliehen bezw. Gegenſtände verkauft hatten, um die Mit⸗ ——— zu rere(Die Verhandlung dauert noch an. Sozialismus. Helfen und eingreifen, ohne da⸗ von viel Aufhebens zu machen. Ueberall dabei⸗ ſein, wo jemand nichts zu eſſen hat und einſam in einer kalten Stube hockt. Der SA⸗Mann iſt ein richtiger Weihnachtsonkel. Er opfert mit Freude ſeinen Schlaf und ſeine Bequemlichkeit, er verzichtet auf private Vergnügungen, er iſt immer da, wenn man ihn braucht, treu und bieder, immer zu einem freundlichen Scherz⸗ wort aufgelegt. Arme helfen Armen. Die wohlhabenden Leute ſind endlich auf⸗ gerüttelt aus ihrer Gedankenloſigkeit. Selbſt die unverbeſſerlichſten Materialiſten können ſich ſchwer der Wirkung des nationalſozialiſtiſchen Idealismus entziehen. Wie wäre es heute Hüftöst ſich aus der großen Gemeinſchaft der Hilfsbereiten auszuſchließen? Selbſt wenn man ſich in eine Höhle zurückzöge, würde einen der gewaltige Ruf erreichen, der durch alle Lande tönt. Das iſt das Wunderbare am Win⸗ terhilfswerk. Jeder Gedanke des Tages, jede Minute der Beſinnung, jedes Atemholen iſt in ſeinen Dienſt Fen So helfen die Wohl⸗ habenden den Armen, und die Armen helfen wieder den Aermſten. Das geſamte Volk bil⸗ det eine endloſe Kette, die zuſammenhängt. Die Armen, die ſelbſt nicht viel haben, können noch immer ſo manches entbehren, was den Aerm⸗ ſten zugute kommt. Es iſt ein erhebender An⸗ blick, zu ſehen, wie die Menſchen ſich gegen⸗ ſeitig helfen, wie ſie bemüht ſind, ſich das Leben leicht und freundlich zu machen, wie ſie mit einer andächtigen Ausführlichkeit die Liebes⸗ pakete verſchnüren, wie ſie den letzten Groſchen in die Sammelbhüchſe werfen. Erſt mußte Adolf Hitler kommen und ſie zur Beſinnung rufen. Der bezwingende Klang ſei⸗ ner Stimme iſt ernſt und mahnend, von einer ſchlichte, unpathetiſche Weiſe. Das iſt preußiſcher müht iſt, ſeine Fehler abzulegen, egoiſtiſche Re⸗ ſtählen, von denen der eine in Ludwi der andere in Mannheim begangen wurde Schmiere. Im Mai und im Juni verübte ſelbſt in drei Warenhäuſern Diebſtähle. Wei mann, dem ſeinerzeit eine Beteiligung an de Einbrüchen nicht nachzuweiſen war, auch d Diebſtähle nicht, wurde jetzt von ſeiner Schwa⸗ gerin„verrfiffen““ Das Amtscgericht Ludwigs⸗ haben verurteilte ihn heute zu 2 Jahren 3 hafen verurteilte ihn heute zu 2 Jahren 3 naten Zuchthaus und erkannte außerdem auf Stellung unter Polizeiaufſicht. Viernheimer Brief Holzverſteigerung. Bei der geſtrigen Holz⸗ den 1909: Leopol verſteigerung der Gemeinde wurde für Kiefern⸗ Schlof 1835). Scheitholz RM..50 pro Raummeter, für Rie⸗ fern⸗Knüppel RM..50 pro Raummeker, und Vonnenau RM..— für 50 Kieferwellen bezahlt. untergang 1 haus des verſtorbenen Lehrers Sattig gi 4 1 53) 1 Grundbeſitzübergang. Das aus 111 00% RM. 6050 in den Beſitz des A. Müller, Gipfen, Lampertheimer Straße, über. 3 Einbruch in das„Jägerhäuschen“. Reullch Sonnkag brachen zwei junge Viernhermer Bürſchchen in Ae das Viernheimer„Jägerhaus“ ein und wurden Vor cercht Fbln ſie an unſchund zn or Gericht gaben ſie an, unſchu u lt tülrlich 7 Auerzte: Dr LTelefon 296: 528 87; Dr. aber im Kreuzverhör ſtellte ſich na Tel. 408 15; Gegenteil heraus. Geſtohlen haben die bheiden Tel. 430 29 nichts, und in Anbetracht deſſen wurden ſie Tel. 237 75. zu 3 und 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Die Steuerkarten 1934 wurden dieſe Woche Zahnärzte: den Inhabern zugeſtellt, und zwar allen i⸗ Tel. 281 96. beitnehmern, die nach dem 10. Oktober 1915 Apotheken: eboren ſind und am 10. Oktober 1933 ihten Brückentor⸗A ohnſitz in Viernheim hatten. Kronprinzenf ler Apotheke, Luiſenring 2 Stephanien⸗ Ecke Lanteilſ Marktplatz: pauerſtraße 6 Die Sc Beiträge der Viehbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigungen für Viehverluſte im„ nungsjahr 1933. Die Hebliſte über die träge der Viehbeſitzer zur Deckung der gezahl⸗ ten Entſchädigung für an Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche gefallenen Rinder und für an anſtecken⸗ der Gehirn⸗ und Rückenmarkentzündung ge⸗ fallenen Pferde für das Rechnungsjahr 1350 liegt von Montag, den 18. Dezember, ab eine Woche lang zur Einſicht der Beteiligten auf unſerem Büro, Zimmer 6, zu eventuellen Ein⸗ wendungen offen. Gewaltſamer Widerſtand und Bebrohung. Ein Viernheimer Arbeiter fuhr im Walde einen Kinderwagen und einen Sack mit ſich herum. Dem Forſtaſſeſſor Geißler kam di verdächtig vor, ſo daß er eine Revidierung vor nahm, die ergab, daß der Arbeiter im' Gack eine ſtarke Säge und Werkzeug hatte. de Unterſuchte ging deshalb drohend gegen den Beamten vor. Nun hatte er ſich vor dem Amſ gericht Lampertheim zu verantworten. Aller⸗ dings erſchien er erſt auf einen Haftbeſeh Das Gericht diktierte ihm 3 Monate Gefängi iſt nun auch tergrund inft geglättet wer 10 die Bal bverſäumen. die ſtrenge K gefriert, iſt nen, daß die durch die Eis ſtörte ſich ge unvollkommer mit Glennen das Wi. Mannheimer Rundfunk Diebſtahlsc für Sonntag, den 17. Dezember: Zeit von En Mühlacker..35 Hafenkonzert..15., R. ner Wohnu Kath. Morgenfeier. 10.00 Evg. Morgenſeie er Lederkof groß, mit ro 35 10 Kaff 6 Gabeln, 90 mit gelb, De einem Fahrre Karton mit Tabak verſchi 5 Aus neue ner fioſfe 2 Lederkoffer, 1 enthaltend Seife, Zahnp 2 Selbſtbinde 10.45 Feierſtunde. 11.30 Kantate von g. Bach. 12.15 Mittagskonzert. 13·00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15—— 16.00 Nach⸗ mittagskonzert. 16.45 Allerlei Muſik. 1741 Berühmte Märſche. 18.00 Gregorianiſche Ge⸗ ſänge. 19.15 Die Violine als Ausdruck de Volksſeele. 19.45 Sportbericht. 20.05 Exſie Konzert des NS⸗Reichsſinfonieorcheſters h der Rückkehr aus Italien. 21.15„Schneeflol⸗ ken“, 22.00., N. 22.45 Bunte Stunde, 00 Nachtmuſik. München..35 Hafenkonzert..00 Die drei gro⸗ ßen B..25 Geiſtliche Solokantate. 10.45 Uhr Glockenläuten von der Münchener Frauen⸗ kirche. 13.00 Mittagskonzert. 14.40 Bunte Konzert. 16.00 Konzert. 18.40 Kaſpan Hauſer Das Inſtitu 19.20 Handharmonika⸗Konzert. 21.15—— konz⸗Weir heißt Ankunft. 22.40 Nachtmuſik. bis heute in Deutſchlandſender..35 Hafenkonzert..00 Mor⸗ ſilberne Ehr genfeier. 12.15 Mittagskonzert. 14.45 erkauft und 7* 5 nder⸗ liederſingen. 15,45 Geheimnis um die diſtel. 16.00 Konzert. 17.00 fldventslieder. 00 reisgeſchäfts Deutſches Legendenſpiel. 19.30 Siegfried von Stüdt. Scht ohne Heer“. 23.00 Nachtmuſik. 1 16 un 5 Dipn mn ir den“n noch nie gehörten Gläubigkeit erfüllt, in all—* Wohnungen gedrungen, bis in die kleinſſen der Hinterhäuſer, der Klang ſeiner timme hat jeden einzelnen aufzurütteln ver⸗ Bei ſucht. Unabläſſig wiederholte ſich der eherne Mahnruf eines Mannes, der ſein Volt ni Wen wie kein zweiter Menſch auf Erden es zu lieben Fum: imſtande iſt. Dieſe Stimme hat in den Men⸗———— ſchen ein neues Gefühl geweckt. Sie iſt wi Es ſieht ein Lichtſtrahl in die finſterſten Winkel gefall Häuschen hin Die Schläfer ſind aufgewacht. Es iſt Zeit, b ihr den Streit und den Hader begrabtf hat dieſe Stimme gerufen. Ihr alle ſeid Kamerg ⸗ den, ob reich, ob arm, ob hoch oder niedrig, ihr man kann ſich Möbel aus ei gen ſind, bis Schweſter M habt die gleiche Heimat, ihr erduldet das glei wieder. So Schickſal, in euren Adern rinnt das ale Fiat——— Blut. Ihr alle ſeid Söhne einer Erde. Deut Dach in einer land iſt euer Vaterland! Unabläſſig klang die⸗ wie ein richti ſer Ruf in allen Städten und Dörfern, im Ror⸗ Klein, aber den wie im Süden, von Oſten nach Weſten 45 Schlafgemach Noch nie hatte ein Menſch ſo tief in die Heizen ſeiner Volksgenoſſen hineingeſprochen. Ah⸗ trünnige folgten wie verzaubert dem Ruf dieſer Stimme. Von überall ſtrömten die Menſchen zuſammen, um ihr zu horchen. So hat Wof Hitler auch das große Wunder der Winterhilfe vollbracht. Die Raffer und Habgierigen ſind vernichtet worden, übrig blieb der deulſche Menſch, ohne Unterſchied der Klaſſe und des Standes, der deutſche Menſch, der aufrichtig de⸗ ler und filmf hicky, d Terrier, rollt 53 er Frau Munky, di⸗ an einem Fi ſeine Munter er ſitzt nachhe gemütlich kom und macht„ſe Hausgenoſſen ſchöne grauro lebhafte Well⸗ von einer ſchr kam. Man mi nehmen— er und quatſcht r kleinen? Piauit iſt no dem vornehm es, die ſie gungen zu unterdrücken, der entſchloſſen iſt, ſelbſt zu erziehen, und alles, was in Kräften ſteht, der Allgemeinheit zu opfern. Niemand wird frieren, heißt es, niem wird hungern. Wir ſind überzeugt, daß keiner beſonderen Reklame bedarf um d deutſchen Menſchen an ſeine Pflicht zu innern. Jeder trägt Hitlers Stimme im zen, und dieſe Stimme führt ihn den zu ſeinem Volksgenoſſen. Ludwigshafe gangen wurde, zuni verübte er ſebſtähle. Weiß⸗ iligung an den war, auch die ſeiner Schwä⸗ ericht Ludwigs⸗ »Jahren 3 Mo⸗ Jahren 3 Mo⸗ außerdem auf ief Ge ol⸗ de für Kiefern⸗ meter, für Kie⸗ aummeter, und ezahlt. gebotene Wohn⸗ Sattig ging für Müller, Gipſer, chen“. Reulich Bürſchchen in in und wurden ihard erwiſcht. huldig 10 ſein, natürlich dan ben die beiden en wurden verurteilt. n dieſe Woche war allen Ar⸗ Oktober 195 ber 1933 ihren 15 49 det uſte im Rech⸗ über di 4 ing der gezahl⸗ l⸗ und Klauen⸗ an munen 4 ntzündung ge⸗ iungsjahr 105 ember, ab eine Beteiligten auf ventuellen Ein ⸗ nd Bedrohung. hr im Walde Sack mit ſich ßler kam dies evidierung vor- eiter im Sack end gegen den vor dem Amts⸗ worten. Aller⸗ en Haftbeſehl. iate Gefängmis, —— dfunk bhezember: .15., N. 86 3. Morgenſfeier, ate von 8. G. 13.00 Kleines rt. 16.00 Rach⸗ i Muſik. 1715 mit gelb, Damaft und 6 Servietten.— Von gorianiſche Ge⸗ Ausdruck der . 20.05 Exſies eorcheſters nach 15„Schneeflol⸗„/, KStunde, 400 0 Die drei gro⸗ tate. 10.45 Uhr chener Frauen⸗. 14.40 Buntes Kaſpan Hauſer. m Adpent nzert..00 Mor-⸗ „14.45 Kinder⸗ um die Miſtel. tslieder. 00. Siegfried von oman„Herrenn — erfüllt, in alle die kleinſten Klang ſeiner fzurütteln ver⸗ ich der eherne ein Volk liebt, en es zu lieben t in den Men⸗ Sie iſt wie Vinkel gefallen. §s iſt Zeit, dag begrabtf hat ſeid Kamerg⸗ er niedrig, ihr Idet das gleiche t das gleie Erde. Deutſ iſſig klang die⸗ rfern, im Roxr⸗ nach Weſten. in die Herzen prochen. Ah⸗ — al ie Menſchen So hat Adolf er Winterhilfe bgierigen ſind der deutſche laſſe und des aufrichtig be⸗ egoiſtiſche Re⸗ chloſſen iſt, ſich zas in ſeinen zu opfern. 3 es, niemande eugt, daß es arf, um den Iflicht zu er⸗ mme im Her⸗ ihn den Weg Tel. 237 75. bdie ſtrenge Kälte raſch das aufgeſpritzte Waſſer 3 au bis heute in Schlafgemach in Bev er— 33 er Frauchen oder ſeine kleine Gefi rtin und macht„ſchön“. Auch die alten gefiederten Somtag⸗Aus gabe Daten für den 17. Dezember 1933 1909: Leopold II., König der Belgier, auf 18555 Laeken bei Brüſſel geſtorben(geb. Sonnenaufgang.06(.07) uhr, Sonnen⸗ untergang 15.46(15.46) Uhr; ondaufgan Uhr.53) Uhr, Monduntergang 15.37(17.04 4 r. Sonnkagsdienſt der mannheimer Aerzle und Apotkheken Aerzte: Dr. Eliſabeth Auch, Otto Beckſtraße 4, Telefon 296 20; Dr. Bartz, Langſtraße 39c, Tel. 528 87; Dr. Karl Beck, Friedrich Karlſtraße 1, Tel. 408 15; Dr. Arthur Durand, Tullaſtraße 1, Tel. 430 29; Dr. Albert Beck, Waldparkdamm 4, Zahnärzte: Dr. Menges, Rennershofſtraße 10, Tel. 281 96. Apotheken: Apotheke am Waſſerturm, P 7, 17; Brückentor⸗Apotheke, U1, 10; Fortuna⸗Apotheke, Kronprinzenſtraße; Hof⸗Apotheke, C1, 4; Kepp⸗ ler Apotheke, Kepplerſtraße 24; Luiſen⸗Apotheke, Luiſenring 23; Neckar⸗Apotheke, Langſtraße 41; Stephanien⸗Apotheke, Lindenhof, Meerfeldſtr., Ecke Lanteilſtraße; Marien⸗Apotheke, Neckarau, Marktplatz; Waldhof⸗Apotheke, Waldhof, Op⸗ pauerſtraße 6. Die Schlitiſchuhbahn auf dem Meßlatz iſt nun auch geſpritzt worden, obgleich der Un⸗ tergrund infolge des Froſtes noch nicht reſtlos 1* werden konnte. Man wollte möglichſt kaſch die Bahn herrichten und keine Zeit mehr berſäumen. Da fleißig geſpritzt wird und durch gefriert, iſt mit Beſtimmtheit damit zu rech⸗ nen, daß die Unebenheiten in kürzeſter Zeit burch die Eisdecke eingeebnet ſind. Die Jugend ſtörte ſich geſtern allerdings nicht an der noch unvollkommenen Bahn, ſondern vergnügte ſich mit Glennen und vereinzelt ſogar mit Schlitt⸗ ſchühlaufen. Die Hauptſache blieb, daß es ging; s Wie kam es weniger an! Diebſtahlschronik. Entwendet wurden in der Zeit von Ende November bis 3. 12. 1933 aus einer Wohnung in den K⸗Quadraten ein brau⸗ ner Lederkoffer, 25 mal 40 mal 60 Zentimeter groß, mit rotbraunem Rips gefüttert, enthal⸗ end 10 Kaffeelöffel, 6 Eßlöffel, 6 Meſſer und 6 Gabeln, 90 geſtempelt, eine Tiſchdecke, weiß einem Fahrrad in der Seckenheimer Straße ein Karton mit 3380 Zigaretten und 18 Paketen Tabak verſchiedener Marken, ſowie 100 Stum⸗ pen.— Aus einem DaW⸗Wagen vor p 5 ein Rneuer ſchwerer Herrenmantel, zweireihig, grü⸗ ner Stoff, 2 Außentaſchen, ein älterer brauner Lederkoffer, 15 mal 30 mal 50 Zentimeter groß, enthaltend einen blauweißen Schlafanzug, Seife, Zahnpaſta, 2 weiße Leineneragen un 2 Selbſtbinder. Das Inſtitut für Geſellſchaftstanz, Schmid⸗ konz⸗Weinlein, Mannheim, D 5, 2, hat ſeinen Tanzſtun en insgeſamt 279 ilberne Ehrenzeichen des Winterhilfswerkes berkauft und außerdem insgeſamt M. 136.30 zu⸗ gunſten des WowW geſammelt und an die Kreisgeſchäftsſtelle abgeführt. Städt. Schloßmuſeum Mannheim. Die neue Sonderausſtellung„Deutſche Volks⸗ hräuche“(Leihgaben aus Muſeums⸗ und Privatbeſitz) iſt von Sonntag, 17. Dezember ab für den allgemeinen Beſuch zugänglich. ———————— Bei Cilians Hlutter Die„Capitol“⸗Lichtſpiele bringen zu Weihnachten den neueſten Lilian⸗Harvey⸗ Film:„Meine Lippen lügen nicht“. Es ſieht aus wie ein Puppenhaus, das Häuschen hinter dem Bahnhof Herrſtraße, und man kann ſichs nicht vorſtellen, daß die ganzen Möbel aus einer Ahornallee da hinein gegan. en ſind, bis auf einen Teil, der in Waren bei chweſter Margie ſteht, findet man ſie alle wieder. Sogar Lilians weißes Bett hat Platz gefunden, wenn auch oben unter dem Dach in einer freundlichen kleinen Manſarde, die wie ein richtiges ausſieht.. Klein, aber mein“. t Lilians . Sicher i erly Hills komfortab⸗ ler und filmſtarmäßiger, aber richtig glücklich wird ſie erſt wieder ſein, wenn ſie in dieſem Bette liegt—„bei Muttern“. Chicky, der putzige, wuſchtlige Sealyham⸗ . rollt ſchnüffelnd hinter uns unky, die leider vor einem halben Jahr an einem Frühwurf eingegangen iſt? Doch feine Munterkeit hat jedenfalls nicht gelitten, er ſitzt nachher unentwegt neben uns in dem gemütlich kombinierten Wohn- und Eßzimmer ausgenoſſen ſind da: der Kanarienvogel, der chöne graurote Papagei und der paſtellfarbige iebhafte Wellenſittich, den Lilian einmal von einer ſchwediſchen Verehrerin geſchenkt be⸗ fam. Man muß ſich ſchrecklich vor ihm in Acht nehmen— er paßt bei jeder Unterhaltung auf und quatſcht alles nach. Frau Harvey hat mit der kleinen Menagerie reichlich zu tun, auch Piauit iſt noch da, die kleine Franzöſin aus em vornehmen Geſchlechte der K ing Char⸗ 40—— Die neue, jetzt fertiggeſtellte Flugzeughalle aut dem Hlannheimer Flugplat⸗ Sonntagsgedanken Nahe am Ziel! Das große Feſt ſteht vor der Tür. Mit ihm der große Umſchwung, der zu Ende jedes Jahres die Sonne, unſere freund⸗ liche Wohltäterin, wieder an die aufſteigende Linie bringt. Jahreswende! Nahe am Ziel! Deutſches Volk auch du! Der Weg für deine Hoffnungen iſt wieder frei geworden. Schickſals⸗ wende! Die großen Wendepunkte der Weltgeſchichte wie des einzelnen Menſchenlebens haben im⸗ mer einen kriſenhaften Charakter. Fällt die Ent⸗ ſcheidung nach der glücklichen Seite, pflegt ſie nachher wie ſelbſtverſtändlich zu erſcheinen. Es durfte ja garnicht anders ſein; es mußte eben ſo gehen. Und in Wahrheit hätte es doch wohl auch anders kommen können. Der von ſchwerer Krankheit geneſende Menſch fühlt ſich im ge⸗ ſunden Leben ſehr ſchnell wieder daheim und ſicher. Aber es war trotzdem vielleicht nur ein winziges Uebergewicht, das die Schale ſeines Schickſals wieder auf die glückliche Seite empor⸗ hob. Die Verſtorbenen ſchwinden aus dem Ge⸗ dächtnis und untergegangene Völker werden in der Weltgeſchichte nur noch nebenher regiſtriert. So ſehen die Dinge von der Rückſeite her an⸗ ders aus als von der Vorderſeite; anders, wenn man noch nicht in der nervenzerrüttenden Spannung zwiſchen Furcht und Hoffnung vor der Enticheidung ſteht, als ſpäter, wenn alles ſo oder ſo erledigt iſt. Die antike Welt ſtand vor dem völligen Zer⸗ fall: keine Kunſt, keine Wiſſenſchaft, keine Po⸗ litik konnte ſie retten. Die Völker des Alter⸗ tums, zuletzt auch die hochgebildeten Griechen und Römer, hatten Halt und Richtung ver⸗ loren. Das ſinnloſe Chaos drohte. Und es wäre auch gekommen, wenn nicht das Chriſten⸗ tum einen neuen Sinn in den Lauf der irdi⸗ ſchen Dinge gebracht, den Anfang eines neuen Abſchnitts der Weltgeſchichte eingeleitet hätte. Wir nehmen heute dieſe Wende vom Altertum zur neuen Zeit auch als etwas hin, was nicht anders ſein konnte. Aber für die Menſchen, die damals lebten, war dieſe Wende ein Wunder; eine Erſchütterung, ein die tiefſten Tiefen der Seele aufrüttelndes Erlebnis. Wir würden dem vollen Ernſte des Weih⸗ nachtsfeſtes nicht gerecht werden, wenn nicht auch in uns noch etwas von dieſem Wunder nachzitterte; wenn nicht auch wir noch etwas von dieſer Aufrüttelung nachzuerleben vermöch⸗ ten. Die Lichtſeiten des Lebens begreift in gan⸗ zer Wonne und Herrlichkeit nur, wer auch die Nachtſeiten kennen lernen mußte. Das gilt im matorjelſen Sinne wie im ideellen. Wer immer im ſorgenloſen Glück ſchwumm, kann ja nicht verſtehen, wie das Glück als Erlöſung für die darbende Not erſcheint. Wer niemals einen Ret⸗ ter nötig hatte, ahnt auch nichts von dem Dank, den ein aus Todesgefahr Erretteter für ihn fühlt. Wer nie eines Erlöſers bedurfte, kann die Größe eines Erlöſungswerkes nicht wür⸗ digen. Durch Nacht zum Licht: daß iſt der Weg alles Lebens. Aus dem dunklen Schoß der Erde bre⸗ chen die Keime des Samens. Wenn nicht die dunklen, immer länger und kälter werdenden Nächte der Adventszeit wären, würde uns das Weihnachtsfeſt nicht halb ſo hell und warm in unſer Daſein ſtrahlen. Aber das iſt nur der äußerliche Zuſammen⸗ 4 — — 3 vie hang; iſt göttliches Gleichnis, in dem das reli⸗ —— Geheimnis verborgen iſt. Wohl dem, der ugen hat zu ſehen und Ohren zu hören. Nur für ihn wird der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit mehr ſein, als eine vorübergehende Feſtesfreude. Nur für ihn wird das Weih⸗ nachtsfeſt neben ſeiner äußeren irdiſchen Freude zugleich auch etwas offenharen von jenem großen Wunder und jener heiligen Erlöſung, mit der es in die Weltgeſchichte eingetreten iſt und den großen Umſchwung in ihr hervorge⸗ rufen hat. So ſoll dieſes Feſt ſymboliſch auch den Umſchwung in unſerem eigenen Leben be⸗ deuten, den immer wieder neu aus tapferer Entſchlußkraft aufbrechenden Willen zum Auf⸗ ſteigen, zur Ueberwindung des Dunkels auch in unſerer Seele, zur Ueberwindung der Ver⸗ wirrung auch in unſerem Geiſte, zur Ueberwin⸗ dung aller Angſt und Furcht in der Hoffnung auf ein höheres ewiges Daſein. ——.— Mannheimer Filmwochenende Der tote Punkt ſcheint erreicht. Man wirft jetzt raſch noch einige alte Ladenhüter auf den Markt, zwingt die Lichtſpielhausbeſitzer, durch früher abgeſchloſſene Verträge dem Publikum Erzeugniſſe geſchmacksverirrender Tendenz vor⸗ zuſetzen. Wüßte man nicht, daß dieſe libera⸗ liſtiſch⸗kapitaliſtiſche Reizkultur jüdiſcher Prä⸗ gung und vormärzlicher Geburt iſt, man müßte mit Scham einen unerhörten Tiefſtand des deutſchen Filmſchaffens feſtſtellen. Betrachtet man nur die gegenwärtigen Vor⸗ führungen der Mannheimer Lichtſpielhäuſer. Als„luſtiges Abenteuer“, als„Heiterkeitserfolg“ angekündigt, mangelt ihnen allen das ſpezifiſch Deutſche, muß es ihnen fehlen, da ja Juden und Judengenoſſen bei ihrer Geburt Pate ge⸗ ſtanden haben. Zugegeben:„Das Tank⸗ mädel“ regt zum Lachen an,„Der Page vom Dalmaſſe⸗Hotel“ findet durch das niedliche Spiel der Dolly Haas ſein Publikum, die Operette„Wer küßt mich“ zwinat ſtellen⸗ weiſe zur Heiterkeit,„Die Flucht nach Nizza“ wird vom Zuſchauer mit Spannung verfolgt! Genügt das aber?— Nein, und nochmals nein! Bei allem Verſtändnis für den Luſtfilm können und dürfen wir dieſe Filme nicht billigen. Wir ſelbſt haben als Ehrliche die Forderung nach guten, luſtigen Filmen erhoben. Wohl⸗ gemerkt, aber nach guten! Es liegt uns fern, die Lichtſpielhausbeſitzer mit irgend einem Vor⸗ wurf zu belaſten. Nachdem wir aber„Rei⸗ fende Jugend“,„Abel mit der Mund⸗ harmonika“ und ein Dutzend beſter anderer Streifen geſehen haben, die alle nach der Macht⸗ übernahme entſtanden ſind, wird man unſeren Unwillen verſtehen, wenn man uns ausgerech⸗ net jetzt vor den Feſttagen Filme minderen Wertes vorſetzt. Die Mannheimer Lichtſpielhäuſer hatten bis⸗ her in ganz Deutſchland einen guten Klang. Mögen ſie darauf bedacht ſein, dieſen zu halten. Um. Am 21. Dezember Venus in Seide Die große Ausstattungsopefette Für.80 ein guter Platz als Mitglied der Deutschen Bühne. kunft u. Anmeldung in der Geschäftsstelle Aus- Rathausbogen 37. Telefon 28594 „————————————————————————————————— at, und die Fiſche ſind auch noch zu verſorgen. Wit ſehen 7 die neuen Photos an, bie Lilian aus Hollywood geſchickt hat. Frau Harvey iſt abſolut nicht mit allem einverſtanden. „Was haben ſie ihr da wieder für eine komi⸗ ſche Friſur—— ſagt ſie kopfſchüttelnd. „Ich kann alle dieſe Bilder nicht leiden, auf denen ſie ſo hergerichtet iſt. Auch dieſe großen Köpfe ſind ſehr ſchön und wunderbar photo⸗ graphiert— aber das iſt nicht Lili an.— hier, das iſt ſie;“ Und ſie zeigt auf die Bilder mit Üdet und einige andere aus ihrem 2. Film. „My lips betray“, die das ſtrahlende Harvey⸗ Lachen zeigen, das wir kennen und lieben. Da ſind auch ein paar komiſche Poſſen dabei, die typiſch für ſie ſind. Auf die Rückſeite eines Photos hat Lilian drauf geſchrieben:„Mama ſoll mir ſchreiben, wie ſie dieſen Schmuck fin⸗ det“.— Mama lacht:„Ich werde ihr ſchreiben, ich finde ihn ſehr ſchön— aber für mich und nicht für ſie, denn er iſt viel zu alt für ſie! Hier— ihre Brillantarmbänder gefallen mir beſſer an ihr, obwohl ich überhaupt nicht zuviel Schmuck für ſie leiden kann... was braucht man Schmuck, wenn man jung iſt?!“ Ich kann ihr nur zuſtimmen. Und dann lachen wir gemeinſam über die Blüten, die die amerikaniſche Magazinphantaſie treibt, wenn mir uns auch klar darüber ſind, daß derartige Reklame drüben ein notwendi⸗ ges Uebel iſt. Wenn man ſich mit Lilians Mutter unter⸗ hält, weiß man, woher die Tochter ihren Hu⸗ mor hat und ihre Selbſtkritik, denn es gibt nur noch eine, die Lilians Film mit kikiſcheren Augen betrachtet als ſie ſelbſt— das iſt die Mama. Wir ſprechen davon, daß in jedem Brief aus Hollywood das Heimweh zu ſpüren iſt und daß Lilian, ſobald ſie kann, nach Berlin kom⸗ men will. Im Augenblick arbeitet ſie an ihrem les, die ſie aus Juan les Pins mitgebracht dritten Film„Marionetten“. „Und der vierte wird dann bei Pommer in Paris gedreht, nicht wahr?“. „Ja, ſie hofft Ende Dezember ſpäteſtens dort zu ſein,— aber ſie ſchreibt: Selbſt wenn ich nur einen Tag Zeit habe, komme ich nach Ber⸗ lin und nehme dich mit nach Paris, ſolange ich dort arbeite.“ — Cilian harvey hat auch in Amerika von ihrer Anmut nichts eingebüßt „Nach dieſem Film werden wir ſie aber hof⸗ fentlich etwas länger hier haben können. Halten Sie es für ausgeſchloſſen, daß ſie hier für die Fox einen Film drehen wird?“ „Das kann man jetzt wohl noch nicht ſagen, aber ich kann mir denken, daß dieſer Plan ſchon aufgetaucht iſt— und man hier bei der De alles tun wird, um ihn zu verwirklichen. S0h bin immer wieder gerührt durch die Beweiſe der Anhänglichkeit des deutſchen Publikums— es ſchreiben ſoviele Leute an mich als an Li⸗ lians Mutter— und ſo reizend und nett die Amerikaner drüben zu ihr ſind— ſie ſchreibt, daß man ſie ſchrecklich verwöhnt— ſo vergißt und verleugnet ſie Deutſchland niemals. Iſt es wirklich nicht der beſte Beweis, daß man ihr Haus die„Deutſche Geſandtſchaft“ nennt?“ Das finde ich auch und habe mich darüber mächtig gefreut. In ihrem Haus würde nur deutſch geſprochen, hat der Generaldirektor der Fox hier erzählt, als er kürzlich in Berlin war — und ihr Mercedes ſei der ſchönſte Wagen in ganz Hollywood— das will im Lande der Autos etwas heißen. „Fanden Sie nicht auch, daß ſie in der Wo⸗ a mit Üdet ſehr wohl und gut ausſah?“ „Ja— direkt ein bißchen rundlicher was ihr ausgezeichnet ſteht. Sie hat ſicher etwas zuge⸗ nommen— eigentlich paradox, daß jemand in Hollywood zunimmt, da jeder dort ſonſt auf Abnehmen trainiert, aber ſie kann es ſich leiſten. Ich kann es ſehr gut verſtehen, daß Mama Harvey gerade dieſen Punkt mit Befreiung bemerkt, denn ſie war nie für gewaltſame Diät⸗ kuren und freute ſich, wenn Lilian ordentlich futterte! „Alſo zu Weihnachten werden wir ja nun ihren erſten Film hier erleben. „Und dann müſſen wir auf Lilians Wohl einen Kognak genehmigen! 3 Jahrgang „Hakenkreuzbannex“ Weihnacht⸗Sonnwend Einſt ſchenkt' ich ein Paar Kinderfauſthandſchuh' Aus Mitleid einem frierenden Bettlerkinde Und hörte lächelnd ſeinem Stammeln zu Im eiſigen Dezember⸗Weihnachtan/inde. O, dieſes Kindes Himmelsblick!—— Detlev v. Liliencron.„Poggfred“. 1 Der Alltagsnot und ⸗ſorge macht ein Ende Die Zeit der Weihnacht und der Sonnenwende. Ob kalte, trübe Tage uns noch mahnen, Zieht doch ſchon durch die Bruſt ein ahnen. Und es erneuert ſich mit heißem Triebe In uns das Bethlehem der Menſchenliebe, Beſeelt uns alle doch nur ein Verlangen: Zu ſel'gem Geben, ſeligem Empfangen. Wohl dem, der fröhlich mag zu allen Zeiten Dem Andern Weihnacht⸗Sonnenwend bereiten. Wer dieſes Göttliche beſitzt, lebt ich 475 gebens; Gutſein allein iſt Sinn und Zweck des Lebens! Heinrich Rocks. Zur Ergänzung Zu den in unſerer geſtrigen Frühausgabe er⸗ ſchienenen Perſonalien der neuen Stadtrats⸗ mitglieder wäre noch ergänzend die bisherige politiſche Laufbahn des Pg. Manger zu er⸗ wähnen. Pg. Manger trat Anfang Auguſt 1923 der damaligen Ortsgruppe München der NS DAP bei und war als Frontſoldat(ehem. aktiv 109) Mitalied der Sturmabteilung Mann⸗ beim. Rach dem Verbot der Partei bis Mitte des Jahres 1925 betätigte er ſich als Führer der damals getarnten Sportabteilung des „Schlageterbundes“, In der nach der Aufhebung des Verbotes der Partei neugegründeten Orisgruppe Mann⸗ heim der NeDAß betätigte er ſich zunächſt weiter als Führer der wiedererrichteten Su, nebenbei aber auch als ſtellvertr, Ortsgruppen⸗ leiter und Schriftwart der Ortsgruppe. Am 1. Oktober 1926 wurde ihm als erſten Sek⸗ tionsleiter das Rheinauer Stadtgebiet uls Sektion unierſtellt, während er ſpäter ab 1. Oktober 1930, zum Ortsgruppenleiter vom Waldhof ernannt wurde. Pg. Manger iſt ſeit Oktober 1931 Mitglied des Stadtparlamentes, und hat als ſolches im treuen Verein mit ſeinen alten Mitlämpfern dortſelbſt manchen mehr oder weniger heftigen„Kampf mit gei⸗ ſtigen Waffen“— wie er unz damals gerade aufgetiſcht wurde— durchgefochten. g. Manger iſt Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der badiſchen Alten Garde, ſo⸗ —— Inhaber des Reichsehrenzeichens der artei. Wochenplan der Deulſchen Schule für Volksbildung Montag, 18. Dezember, 20—22 Uhr: Arbeits⸗ kreis Dr. Schwarz:„Allgemeine Geſundheits⸗ lehre und Hygiene der Leibesübungen“.— Arbeitskreis Dr. Teske;„Das Nibelungen⸗ lied als Ausdruck deutſchen Weſens“. De 19, Dezember, 20—22 Uhr: Arbeits⸗ kreis Br. Nagel:„Deütſche Sprecherziehung, — Arbeitskreis Godeck⸗Dr. Meyer:„Nietzſche“. — Arbeitskreis Reinhild Schwerd:„Gymna⸗ ſtik“, 21—22 Uhr. Donnerstag, 21. Dezember, 20—22 Uhr: Arbeits⸗ kreis Prof. Lacroix:„Der deutſche Erzie⸗ hungsgedanke“. Freitag, 22. Dezember; Arbeitskreis Pfarrex Kölli, nachmittags—6 Uhr:„Lebensfragen“. Am Dienstag, 19. Dezember, beginnt ein Schacharbeitskreisnachmittag von—6 Uhr, der am Donnerstag, 21, Dezember, fortgeſetzt wird. In den Weihnachtsferien vom 23. Dezember bis 3. Januar iſt unſer Leſe⸗ und Aufenthalts⸗ raum nur nachmittags von—8 Uhr geöffnet, Ab 3. Januar iſt die Geſchäftsſtelle und Leſe⸗ raum wieder von 10—1 Ubr und von 15—22 Uhr geöffnet. Arbeitskreiſe beginnen am 8. Ja⸗ nuar. Hinweis erfolgt noch. Planetarium. Die Reihe der Vorträge ſber „Die Entwicklungsgeſchichte des Weltalls“ wird am Montag, den 18, Dezember, um 20.15 Uhr, fortgeſetzt. Profeſſor Dr. K. Feurſtein ſpricht über das Thema„Der Aufbau der Sterne“. Den Vortrag erläutern Lichtbilder und Experi⸗ mente. Weihnachtsvorbereitungen beim Winterhilfswerk Das Winterhilfswerk der Stadt Mannheim hat jetzt ſeine Weihnachtsgeſchenke zuſammen⸗ geſtellt. Das ſagt ſich ſo einfach. Und war ſo ungeheuer mühſam und größte Arbeitsanſtren⸗ gung bei Tag und Nacht. Und immer neue Au h harren der Löſung; neue Auf⸗ gaben ſtellt ſich vor allem die Leitüng des Win⸗ terhilfswerkes ſelbſt. Kaum war der Baſar vor⸗ über, der ein überraſchend großer Erfolg war, da begann die Sorge um die pünktliche Vertei⸗ lung der Weihnachtsgaben. Die ſorgenden Ge⸗ danken galten aber jeweils nicht nur dem De⸗ zember, ſondern auch bereits den Wintermona⸗ ten des kommenden Jahres. So ſind heute be⸗ reits 25000 Pfund Fett geſichert, die im Ja⸗ nugr verteilt werden, außer anderen Dingen. Geſtern erhielten in der Ortsgruppe Rheintor 2700 Familien ihr Holz. Man kann ſich vorſtel⸗ len, welch ungeheures Leben auf dem Holzplatz geherrſcht hat bei einer ſolchen Abfertigung. Es iſt an alle und an alles gedacht. Die ver⸗ ſchämten Bedürftigen wie die alten Leute erhal⸗ ten die Gaben. Sie werden ihnen ins Haus gebracht, gleich, ob die Familie im erſten oder fünften Stock wohnt. Die Stadt⸗ und Landorts⸗ gruppen werden in gleicher Weiſe verſorgt, mit Lebensmitteln ſo gut als mit Wäſche und⸗mit Kleidern. In einer Nähſtube in E 5 35* etwa zehn Frauen und nähen e Wäſche. Die Sioffe dazu ſind geſtiftet. Zehn Frauen haben die un⸗ geheure Arbeit geleiſtet, 36 000 Pakete zu pak⸗ en, die an We⸗—.— zur Verteilung kom⸗ men. Durch die Bemühungen des Winterhilfs⸗ werkes und den opferbereiten Sinn weiter Volkskreiſe wurde es möglich, die Gaben ſo zu ſteigern, daß jede Familie 11 Pfund Lebens⸗ mittel erhält. Die Leiſtungen des Mannheimer Hilfswerkes ſind gegenüber denen anderer Städte einzig⸗ artig. Die nachſtehenden Angaben ergeben ein deutliches Bild. Und nun das Wichtigſte: Was gibt das Winter⸗ hilfswerk den Familien— auch den Allein⸗ ſtehenden— zu Weihnachten? à) 5 Pfd. Weizenmehl(insgeſ. 180 000 Pfd.) b) 15 ucker(insgeſamt 36 00 Pfd.) e) 1 Pfd. Grünkern(insgeſamt 36 000 Pfd.) d) 1 Erbswurſt(insgeſamt 36 000 Stück) e) 1 Pfd. allgem. Lebensmittel(insgeſam 36000 Pfund) ) 1 Pfd, prima Ochſenfleiſch(Kinderreiche, und zwar Gruppe A und B erhalten zwei Pfund), insgeſamt 37 500 Pfund g) 1 großer Laib Kornbrot(Kinderreiche, und war Gruppe A und B erhalten 2 Laib), insgeſamt 37 500 Laib h) 34000 Ztr. Kohlen für die Gruppen Au. B je 1 Ztr.,(Gruppe F nur an ergene Haus⸗ haltsführer) i) Gruppe A(Kinderreiche) 1 Haſen, oder 1 Rehſchlegel oder 1 Rehrücken K) Gruppe B 2000 Pfd. Kalbfleiſch J) an beſonders Hilfsbedürftige 432 Pfund Schweinefleiſch. 36 000 Parteien erhalten ohne Fleiſch, Brot hund Wild' insgeſamt 360 000 Pfd. Lebens⸗ mittel. 60 Laſtwagen wurden denötigt, um dieſe gewaltigen Mengen den einzelnen Grup⸗ pen zuzuführen. Im Laufe der kommenden Woche werden nun dieſe Lebensmittelpalete in ſchlichten Weih⸗ nachtsfeiern an die Hilfsbedürf⸗ tigen verteilt. Aa gelangen 7525 Chriſtbäume unentgeltlich an die kinderreichen Hilfs⸗ bedürftigen zur Verteilung. ——⁰⁰⁰T hat das Mannheimer Winter⸗ hilfswerk 35 500 Ztr. Holz verteilt. Die L 9095 weiter. Für 60 000 R M. Unterwäſche und Strümpfe wurden vom Winterhilfswerk durch den Einzelhandelsverbayd gekau“, und ſofort nach Weihnachten verteilt. Der Geſamtaufwand des Winter⸗ n für die Weihnachts⸗ 45 ung allein beläuft ſich, ohne die Wild⸗ pende und ohne das Schweine⸗ und Kalbfleiſch auf 144900 RM., hinzu der a das bis jetzt ausgegebene Holz: 71000 Rih. hinzu der Aufwand für ünterwäſche; 60 000 Ra., ſo daß im Dezember allein 275 000 RM. für die Hilfsbedürftigen im Kreis Mannheim auf⸗ gewandt wurden. Das Mannheimer Winterhilfswerk ſetzt, wie dieſe Leiſtungen beweiſen, den Wunſch des Führers, daß dieſen Winter kein Dautſcher hungern und frieren ſoll, in die Tat um. Dank! Die Abrechnung der Einnahmen beim Wohl ⸗ täütigkeitsbaſar 1 jetzt beinahe Der Reinertrag beläuft ſich auf etwa 25 000 RM. Dieſes überraſchend Auf Ergebnis iſt all denen zu danken, die ſich in ſo uneigennütziger Weiſe durch Spenden und tütige Mitarbeit ver⸗ dient gemacht haben. Sie alle im einzelnen aufzuzählen oder jedem beſonders zu danken, iſt nicht möglich. Von dieſer Stelle aus geht der herzliche Dank an alle, die mitgearbeitet haben und das gute Ergebnis ermöglichten. Die Kreiswalterin des Winerhilfswerkes Frau A. Roth. Warum erhalte ich keine Inſtandſetzungszuſchüſſe? Zur Förderung der Arbeitsbeſchaffung werden Hauseigentümern belanntlich für alle möglichen Arten von Reparaͤturarbeiten Inſtandſetzungs⸗ zuſchüſſe gewührt. Trotzdem treten vielfach Be ⸗ ſchwerden darüber auf, daß trotz Stellung eines Antrages auf Zuſchußerteilung der Hausbeſitzer nach Beendigüng der Inſtandſetzungsarbeiten einen Zuſchuß nicht erhält und die Koſten der Arbeiten allein zu tragen hat. In vielen Fäl⸗ len iſt der Antragſteller inſofern an dieſer be⸗ trüblichen Erfahrung mitſchuldig, als er die im Geſetz vorgeſehenen Einſchränkungen oder die geſetzlich vorgeſchriebenen Vorausſetzungen nicht beachtet hat. Es liegt im Intereſſe jedes Auf⸗ traggebers, ſich vorher genau über die zu beach⸗ tenden Vorſchriften zu informieren, wenn er nicht Gefahr lauſen will, den Anſpruch auf Zu⸗ ſchuß zu verlieren. Es liegt im Intereſſe des Auftraggebers und der Handwerker, ſich vor Ausführung der Inſtandſetzungen beraten zu laſſen. Der Haus⸗ und Grundbeſttzerverein e.., Mannheim, erteilt in dieſen Fragen an alle Mit⸗ glieder koſtenlos Auskunft und bewahrt ſie da⸗- durch vor unnötiger Schädigung, Außerdem iſt im öffentlichen Vortrag, der am Dienstag, den 19. Dezember, abends 8 Uhr, im Muſenſaal ſtattfindet, Gelegenheit geboten, ſich über die Frage der Inſtandſetzungszuſchüſſe ausführlich unterrichten zu laſſen. Dr. W. 8. Die Aeichsbahn ehrt ihre Arbeiter Am Freitag, 15. Dezember, hatte die Dienſt⸗ ſtelle des Betriebswerks Mannheim Perſonen- bahnhof ihre Arbeiter zur gemeinſamen Chrung der Jubilare in die ehemalige Lokomotivwerk⸗ ſtätte zuſammengeruſen. Die Feier wurde ein ⸗ geleitet mii dem„Tag des Herrn“, geſpielt von einem Hornquariett, unter Leitung von Kame⸗ rad Krug. Aldann richtete Herr Amtmann Mosbrugger als Dienſtſtellenvorſtand eine Anſprache an die verſammelte Belegſchaft nebſt Verwaltungsbeamten, ſprach ſeinen Dank für die bisher geleiſtete Arbeit und ſeine Gratu⸗ lation den treuen Jubllaren aus. Der Betriebs ⸗ ratsvorſitzende Kamerab Schardt, betonte an ⸗ ſchließend, daß man dieſe Feier unſerem Führer Adolf Hitler vnd dem Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, zu danken habe; das ſolgende dreiſache Sieg⸗Heil auf beide Führer wurde von der Belegſchaft begeiſtert erwidert. eee wurde die Feier durch einige Müſik⸗ e. Geldſpenden konnten an: 46 Kameraden für 25jährige Dienſtzeit, 31 Kameraden für 30jährige Dienſtzeit, 11 Kameraden für 35jährige Dienſt⸗ zeit, 3 Kameraden für 40jährige Dienſtzeit und 1 Kamerad für 45jährige Dienſtzeit auzgehün⸗ digt werden. 3 NS- Volkswohlfahrt Waldhoß In der Waldhofſchule, Turnhalle, komme Gutſcheine und Slbent 5 ertellung und zwar an folgenden Tagen; Dieng den 19. Dezember: vormittags 10 Uhr für Gruppen F und E, nachmittags halb 3 Uhr für die Gruppe D; Mittwoch, den 20. Dezember; vormittags 10 Uhr für die Gruppe C, nachmit⸗ tags halb 3 Uhr für die Gruppen A und B. Um pünktliches Abholen der Gutſcheine uſw, wird gebeten. Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche Das nächſte der von Arno Landmann im Auftrag der Evangeliſchen Kirchengemeinde Mannheim gegebenen Orgeltonzer“e findet mor⸗ gen, Sonntag, den 17. Dezember, 20 Uhr, ſtatt. Die auf die Weihnachtszeit abgeſtimmte Vortragsfolge beginnt mit einem frei impro⸗ viſierenden ſeſtlichen Präludium in E⸗Dur von Lübeck, worauf drei Vorſpiele über alte Weih⸗ nachtschoräle von A. Kniller(um 1700 Orgo⸗ niſt in Hamburg), Buxtehude und J. S. Bach folgen. Die ſich anſchließende Choralphantaſie über„Wie ſchön leucht uns der Morgenſtern“ ſteht gleichfalls auf klaſſiſchem Boden. Bachz Beiſpiel ſolgend und weiter ausbauend ver⸗ folgt Reger hier die Idee, die einzelnen Cho⸗ ralverſe ihrem jeweiligen Textinhalt entſpre⸗ chend muſtlaliſch zu illuſtrieren. Im Anſchluz an die zu unermeßlichem Jubel geſteigertt Schlußſuge ſingt die Gemeinde den Lobgeſang: „Spielt unſerm Gott mit Saitenklang“, worauf das Streichorcheſter Manfredinis Weihnachts⸗ lonzert anſtimmen wird. Mit den——— jungen Volksweiſen„Ich weiß ein liebl Engelſpiel“,„Joſeph, lieber Joſeph mein“ und „Es iſt ein Reis entſprungen“, Uingt der Abend aus. Mitwirtende ſind: Agathe Bo⸗ matſch, Ludwigshafen(Sopran⸗Solo), der Bach⸗ Chor und Mitglieder des Streichorcheſters der Chriſtuskirche. Eintritt im Schiff 10 Pfennig, aurf der Empore 30 Pfennig. Erwerbsloſe en⸗ halten gegen Ausweis freien Eintritt. Der Reinertrag iſt für die Krankenſchweſtern⸗ Station der Chriſtuslirche beſtiimmt. Die Ge⸗ meinde wird zu dieſer Feier herzlich eingeladen, Neues auf den Breltern Der Perfaſſer der„Düſſeldorfer Paſſian“, Paul Beyer, hat ein neues Bühnenwerk „Stürmer“ vollendet.(In Zuſammenarbeit mit Hanns Heinz Ewers). Zur Zeit ſind Ver⸗ handlungen im Gange, welche die Uraufführu des Werkes in Berlin, mit Peter Eltzholz ln der Titelrolle, zum Gegenſtand haben. Der Roman menn von Saint⸗ Exupery iſt von Erich Ebermaäyer dramatiſtert worden, Das Werk, deſſen Handlung nach eutſchland verlegt worden iſt, kommt am Leip⸗ ziger Schauſpielhaus zur Uraufführung. Was iſt los? Sonntag, 17. Dezember 1933 Nationaltheater:„Die Wunderfeder“, Weih⸗ nachtsmärchen von Chr. Eckelmann. 15 Uhr.— „Venus in Seide“, Operette von Rob. Stolz, Mieie O. 19.30 Uhr. Roſengarten:„Die Metzelfuppe“, Komödie von A. Hinrichs. 20 Uhr. Roſengarten: Kinderweihnachtsfeier —— 275 moßz—— Schmeſtern. — Weihna eier im ungenſaal, Hitler⸗Jugend. 20 Uhr.. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſek⸗ tors; 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortragz Die großen Planeten., Kleinkunſtbühne Libelle; 16 Uhr Tanz⸗Kabarett; 20.15 Uhr: Das große Weihnachtsprogramm mit Gaſie ſpiel Marietta Lenz. Tanz: Palaſthotel, Mannheimer Hof: Tanztee; Kaha⸗ vett Libelle; Pavillon Kaiſer; Wintergarten. Ständige Darbietungen: Stüpt. Schloßmuſeum: 11—13 und 14—16 Uhr ge⸗ .—* Gelegenheitsgraphik aus alter und neueg eit. Städt. Kunſthalle: 11—17 Uhr geöffnet. Chriſtbaum⸗ 132 und Weihnachts⸗Tand aus alter und neuen Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Ausſtellung von Werkei. Mannheimer Künſtler. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. O 5,-11(Enge Planken) 4 9 10, 8 L —* — Mannheim J1, 5(Sreitestrage) Sonntag⸗Ausgabe im Verſamm⸗ 3, Jahrgang EeOe 100Gra. Vollmilch. Edelbitter. Sanne · Mocca Gen. Mch. Heil Das deu fur 1 de hüchhan — Hleineigen Wir ü Ein- ◻ une Froße Stren Man Teleio I tag⸗Ausgabt. ohraang„Hakenkreuzbanner“ Sonntag.-Ausgad⸗ hrige Dienſt⸗ te 5 1 Die schönste Weihnachts- Grögte Auswahl in Photo- Apparaten und Zubehör bei fre U d e E 1 Pe Z von S C hwenz K e pHOT0 10R amm, Tvenr. Srehenraf 3c r wertl 2.-5 3 Stück erstklassig d prelswe tſcheine uſw. 1. 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Und doch ſchrie der deutſche Geiſt, vor allem der Geiſt der Jugend, nach Taten, nach männlichem Handeln und dieſer Drang konnte erſt mit dem Sieg der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution der Erfüllung entge⸗ gen gehen. Es iſt noch nicht ſehr lange her, da drängte ſich die Großzahl unſerer erwerbsloſen Volksgenoſſen bar aller Intereſſen und ohne das Gefühl für Gemeinſchaft an Straßenecken und Zeitungskäſten, um ſich im gegenſeitigen Streit ſinnlos aufzureiben. Die Gleichgültigkeit ſaß ihnen im Nacken, niemand konnte einen Hoffnungsſtrahl geben, der naturgegebene Drang zur Gemeinſchaft erſtarb. Die nationalſozialiſtiſche Regierung ſah klar und hielt es nie für notwendig, die Lage irgendwie zu beſchönigen. Wir ſind arm ge⸗ worden in dieſen furchtbaren Jahren des un⸗ gehinderten Abſtiegs, aber wir ſind nicht ſo arm, daß wir nicht mehr die Kraft unſeres Ar⸗ mes beſitzen. Wir bauten bisher auf einem fal⸗ ſchen Satz: Kapital ſchafft Arbeit! Nein, Arbeit ſchafft Kapital, denn immer iſts der Menſch, der die Materie beherrſcht. Mit eiſerner Konſequenz wurde zur Arbeit gerufen, jeder hat am Aufbau ſeinen Poſten zu erfüllen, jeder Arbeiter— wurde er auch einſt noch ſo gering eingeſchätzt— wird notwendig gebraucht und hat ſeinen Mann zu ſtellen. Kei⸗ ner iſt untauglich und überflüſſig, wenn er wil⸗ lens iſt, ein Glied in der großen neuerſtande⸗ nen Volksgemeinſchaft zu ſein. Mit ebenſo eiſerner Konſequenz und Tat⸗ kraft lenkt unſer Oberbürgermeiſter Renninger die Geſchicke der wirklich lebendigen Stadt. Er Arbeitsdienſt und Cechniſche Uothilfe wiegen das Holz für Erwerbsloſe Mutter und Dater freuen ſich über die warme Stube Wrh gt. rief zur Mitarbeit am Aufbau und ohne Säu⸗ Eine geſunde Stadt wird in der einſt von tük⸗ men kamen Tauſende, um kräftig in die Spei⸗ kiſcher Malaria heimgeſuchten Gegend Italiens chen zu greifen. Ein gewaltiges Werk iſt in Angriff genom⸗ Cin Paradies für arbeitsfreudige Zimmerleute. Das gewaltige Bauholzlager men. Angeſichts dieſer großen Arbeit vermö: Das Baumaterial für ein Siedlungshauß gen wir nur in Ehrfurcht vor dem Siege des koſtet keine 2000 Mark, den Arbeitslohn ver⸗ Willens das Haupt zu neigen, um uns gleich dient ſich ja der Siedler durch ſeine Leiſtung begeiſtert mit in die Arbeit zu ſtürzen. Sonmog- An 4 4 ſelbſt. Um ſo ſtolzer wird er einſt ſein, wenn er ſeine drei Zimmer mit Küche, Keller und eei/ cher bewohnt. Wir können nur dankbar ſein, daß der arbel) ſame Deutſche ſich wieder auf ſich ſelbſt beſon“ nen und ſich zu der Erkenntnis durchgerungen hat: ſolange wir noch arbeiten können, ſolange wir noch einen unbändigen Lebenswillen in uns haben, ſolange kann das deutſche Volk nie beſiegt werden. Im Keller eines faſt fertiggeſtellten Hauſes hat ſich der Führer der Gruppe 4„eingemietet⸗ Der Raum gleicht einem Unterſtand. Tiſche und Bänke ſtehen für die Arbeiter bereit, hier kom⸗ men ſie her, um ſich das mitgebrachte Eſſen oder den Kaffee zu wärmen und in der Veſper⸗ zeit von der Arbeit auszuruhen. Der Gruppen⸗ führer erzählt uns viel, er iſt ebenſo guter Dinge, wie alle Arbeiter. Auch er iſt Siebler wie die andern. Es iſt viel Arbeit, harte Arbeit und die Kälte hemmt. Aber obwohl die Siedler ſchon lange nicht mehr feſt zugegriffen hatten, ſind ſie guter Dinge und ſchaffen mit Eifer, als ob ſie alles, was ſie während der langen Zeit der Ar⸗ beitsloſigkeit verſäumt haben, nachholen woll⸗ ten. Erwerbsloſe roden und gewinnen dadurch wieder das Holz. Für die Siedler werden auch 8—— —— Die Sĩedlung Meueichwald wird gebaut! Unzählige Erwerbsloſe begegnen uns ſchon auf dem Wege. Sie haben auf ihr Wägelchen Holz geladen. Von dem abgeholzten Wald, der der neuen Siedlung Platz machen muß, erhal⸗ ten unſere notleidenden Volksgenoſſen über die NS⸗Volkswohlfahrt unentgeltlich bis zu vier Zentner Holz. Eine Gruppe vom Arbeitsdienſt und der Techniſchen Nothilfe ſchleppen uner⸗ müdlich das Rundholz zur Waage und von da auf die Leiterwägelchen oder Handkarren und Lohnliſten geführt, damit die Möglichkeit ge⸗ geben iſt, auch nachträglich die Arbeitsleiſtung 4 nachzukontrollieren und in Rechnung zu ſtellen. Erſt wenn der Siedler das Haus drei Jahre bewohnt hat und ſich fähig gezeigt hat, das Haus zu verwalten und ſeine 6 Ar zu bebauen, geht es an ihn über. ————————————— ——— mit freudigem Geſicht ziehen die glücklichen Be⸗ ſitzer das wertvolle Gut über den holprigen Boden. Holzſtöße in großen Mengen ſind aufgeſta⸗ pelt und warten auf den Abtransport. Hundert Meter tiefer in der neuentſtandenen Lichtung wird der Boden ausgehoben, Backſteine und Ziegel abgeladen, Mauern erſtellt. An einer anderen Stelle ſtehen bereits fertige Häuſer. Der Bau der Siedlung iſt in allen Stadien zu ſehen, eine Arbeit löſt die andere ab, es ent⸗ ſteht keine zeitraubende Pauſe. Auf dem ganzen Gelände arbeiten vier große Gruppen von Siedlern. Alle Berufe ſind ver⸗ treten, ſie ſchaffen alle gemeinſchaftlich an ihrem eigenen Heim. Ueber 200 Häuſer mit Speicher, Keller und Stallung für Kleintiere werden in dem in Angriff genommenen Teil des grandio⸗ ſen Projektes erſtellt und jede Familie erhält 6 Ar Ackerland. Eine der Arbeitsgruppen hat gerade den Bau von vier Häuſern beendet, ſchon werden wieder neue Schächte ausgehoben, neue Gerüſte aufgebaut und andere Mauern aufgeführt. Zu der Gro zeigt, fügt werden. jeder kann aus zu ſeinem L —35 Siedlun tenſtadt an 4 Alirenes Eur Von Di dem mit Trob. ude! Die —— zu finde Dörſer ſaß er, t und fahrenden ex auf, neckte d ſchen mit Heurt Mädchen aus drehte ſich im löte und Geig Schon wieder wird ein Fundament gebaut. Friſch ans Werk Die benachbarte Parzelle wartet ſchon Die Arbeitsgruppen Die Siedler, die hier ihr eigenes Heim ſchaf⸗ ſen, werden in Gruppen eingeteilt, und zwar zweckmäßig ſo, daß möglichſt in jeder Gruppe das iſt das Ziel Schöne freie häuschen mit einem Garten, von Bäumen umgeben. Ein paradies für die Kinder wilde Tänze ei Jagende Frer inne, daran Genuß an Spei zus, Tanz und ein Fachmann für einen Bauabſchnitt iſt. Ein Zimmermann leitet die Zimmererarbeiten, ein Maurer ſeine Facharbeiten, ein Tüncher die ſeinigen und ſo weiter. Es wurde hier alſo eine Muſterzelle wahrer Gemeinſchaft gegründet. Alle arbeiten für einen und der Einzelne für alle. Es ſind aber auch Kaufleute und andere Berufe vertreten, aber auch ſie gehen mit Be⸗ geiſterung an die ungewohnte Arbeit und eifern den Erfahrenen nach. Mit Späßen treiben ſich die verſchiedenen Gruppen gegenſeitig zur großen Arbeitsleiſtung, und wer über dieſes emſige Feld geht, gewinnt kaum den Eindruck, daß hier nur Freiwillige arbeiten, die dies nicht mit dem genügenden Ernſt tun. Die Siedler ſelbſt kommen aus dem ganzen Bezirk der Stadt Mannheim, alle Männer, die nicht zer⸗ mürbt durch jahrelange Arbeitsloſigkeit, im⸗ mer noch die Kraft beſitzen, ihr Schickſal zu meiſtern und Frau und Kindern einen neuen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft zu geben. So wollte er Auf nichts verz Lochendem Bi den das Spiel voll andächtiger Beethoven ſta „Nein! Nein! Lippen. Er wendet ſi Smuhl vor dem Beide Hände, die Taſten Rh otzu⸗ ——5— ockend 2 4 Pa Schau Gertiggeſtellte Siedlerhäuſer.) . e Melodie 5 01 ſeiner 5 527 und ſoe — Kehlen. mtag⸗Ausgade 7 7 1 4 3 3 — . 5 t 4 3* 3 1170 3 1 4 Siedlungshauz rbeitslohn ver⸗ ſeine Leiſtung ſt ſein, wenn er eller und Spei⸗ daß der arbelt⸗ ich ſelbſt beſon⸗ durchgerungen men, ſolange Lebenswillen das deutſche den. ſtellten Hauſes „eingemietet“ imd. Tiſche und reit, hier kom⸗ zebrachte Eſſen in der Veſper⸗ Der Gruppen⸗ ebenſo guter er iſt Siedler tbeit und die Siedler ſchon hatten, ſind ſie ifer, als ob ſie n Zeit der Ar⸗ achholen woll⸗ hinnen dadurch er werden auch Möglichkeit ge⸗ Arbeitsleiſtung ung zu ſtellen. us drei Jahre zeigt hat, das Ar zu bebauen, ment gebaut ſch ans Werk wartet ſchon iſt das Ziel. nem Garten, en umgeben. r die Kinder. edlerhäuſer.) 4 4 4 1 Scprgang „Hakenkreuzbanner“ Sonntag⸗Ausgabe ( 0 1 0. — 0 9 * — 5 —— f* 3 οοι Zu der Großartigkeit, die uns das rieſige 5 zeigt, kann kaum noch etwas hinzuge⸗ fügt werden. Jedes Haus hat ſeinen Garten, feder kann aus den Erträgniſſen ſeines Bodens iu ſeinem Lebensunterhalt beitragen. Die ganze Siedlung wurde ſehr geſchickt an die Gartenſtadt angelehnt und hat damit bereits ihr kulturelles Zentrum, Die Schule muß nur 2 Die gewaltige Anlage der Siedlung SlEDl.MN NEUEICCTWùe. MASSTA 3500% 2— 2 9 —5 4—7⁴ 2 7— vergrößert werden(im Plan mit den vorge⸗ ſehenen Anbauten eingezeichnet). Ebenſo be⸗ ſtehen in der Gartenſtadt ſchon Ladengeſchäfte, ſo daß vorläufig auch für das wirtſchaftliche Zentrum geſorgt iſt. Die Strazen geſtatten nach Süden den Anſchluß an die Stadt und eine klare und zweckmäßige Verbindung zur Gartenſtadt. 57 Wir ſtehen in Mannheim mitten in der Ar⸗ beitsſchlacht, die den Einſatz der Kraft eines Jeden erfordert. Der Nationalſoziulismus ſchuf eine neue Zielrichtung und unſer Oberbürger⸗ meiſter Renninger legte uns im Geiſte dieſer Zielrichtung die Ausführungsbeſtimmungen für unſere Vaterſtadt Mannheim vor. In Ehr⸗ furcht vor der herrlichen Aufgabe zum deut⸗ —— VA e. das Srxonαr HOoαινναννπρ — ra——— . vou? — ſchen Aufban geloben wir ihm treue Gefulg⸗ ſchaft. Das Siedlungswerk Neueichwald ſoll uns Symbol ſein und auch dem unbelehrharſten Bolksgenoſſen die Wucht nationalfozialiſti⸗ ſcher Tatkraft beweiſen. Mannheim marſchiert in vorderſter Front wir werden es zwingen. 5. Zur Wiederkehr von Beethovens Geburtstag Bezwungen! Von Th. W. Elbertzhagen BVon dem Tage an hatte er ſich der Welt ver ⸗ ——* mit hartem Willen aus grimmigem Trotz. Freude! Die Freude wollte er aufjagen, wo ſie nur zu finden war. In den Gaſthöfen der Doörfer ſaß er, trank und ſpielte mit den Bauern ünd fahrenden Händlern. Die Tanzböden ſuchte er auf, neckte die Mädchen, traktierte die Bur⸗ ſchen mit Heurigem und Schnaps, nahm die Mäpchen aus den Armen der Tänzer und drehte ſich im Kreiſe, daß ihnen der Atem ver⸗ ing. Den aufſpielenden Muſikanten nahm er glöie und Geige aus den Händen und ſpielte wwilde Tänze eigener Phantaſie. Fagende Fweude wollte er. Alle Freuden der imie, daran ſich die Menſchen ergötzten. Genuß an Speiſen und Wein, Kleider und Lu⸗ zus, Tanz und Scherz. So wollte er es haben bis zur Ueberſättigung. Auf nichts verzichten, woran andere ſich freuen. Lochendem Bitten gleich dringt aus dem Bo⸗ den das Spiel herauf, ſchwingend, klingend, voll andächtiger Süße. HBeethoven ſtampfte mit dem Fuße auf. „Nein! Nein!“ Zerpreßt ſtöhnt es von ſeinen Lippen. Er wendet ſich um und läßt ſich auf den Stuhl vor dem Klavier fallen. eide Hände, zehn Finger zugleich, ſchlagen 55 Taſten wie Hämmer, im ſchreitenden mus, dröhnend und ftöhnend, niederzu⸗ ſchlagen, totzuſchreiten, was von unten herauf⸗ dringt, lochend und ruſend, zwingend und mahnend Wie Paukenſchlüge ſtöhnen die Alkorde auf. Die kurzen Pauſen dazwiſchen erhöhen ihren trotzigen Schauer. 5 ter ſeinen Füßen ſchwebt und wiegt ſich die eife Melodie zuverſichtlich, unbeirrt von der Wucht ſeiner hämmernden Schläge. Stark und ſiegend wächſt das leiſe Lied über das laute Spiel, über den Geſang der weinhei⸗ ſeren Kehlen. Eine flüſternde Stimme ſteht in der Luft wie eine lebendige Geſtalt, umbrauſt vom Lärm des Uebermutes. Beethoven lacht grimmig auf. „Du oder ich! Hahahah!“ Zu Hilfe, ihr Geiſter der Höhe, Kobolde der Nacht, heraus aus euren Höhlen, Furien und Faune. Sammelt euch zu Scharen und kommt herbei ſchlurfend und ſchleichend, wiſpernd und kichernd, raunend und grunzend, und lacht das Gelächter aus Schluchten und Spalten, verlacht das Greinen und Heulen, wimmerndes Weinen um heilige Himmel. Seine Finger jagen über die Taſten und locken klingenden Tumult, an dem ſich das Sin⸗ gen der Tafelrunde anklammernd emporrankt. Lallende Worte, lallende Lieder, juchendes Schreien. Unbeirrbar ſteht die kleine Melodie vernehmlich in dem Lärm, feierlich friedlich, Töne unirdiſchen Klanges. Wie brandende Wogen wühlen und ſchäumen die rollenden Akkorde unter Beethovens Händen hervor und werfen ſich gegen das unſichtbare Spiel unter dem Fußbaden. Aber das Lied dringt durch das Brauſen, klar und hell. Des Spielenden Kopf ſchüttelt ſich im Zorn. Das Haupthaar ſträubt ſich zu einem lodernden Kranz um das entfärbte Geſicht⸗ Er verſucht es mit bäueriſchen Tänzen, plump und ſchwer, ſtampfende Takte hacken auf dröhnenden Bohlen zum Fiedeln und Jodeln. Tanz und Geſamg! Hei! wie das juchzt, kichert und lacht, ſprudelnd und neckend, leicht⸗ ſinnig, keck! Hahahaha! Die Freunde umtanzen den Tiſch, das Kla⸗ vier, zu Paaxen und einzeln, die Gläſer in der Hand, daß der Wein überſchwappt und auf Stühle und Boden ſpritzt. Beethoven ſchaut ſich nicht um. Er ſieht nichts, er hört nichts von alledem. Nur eines hört er, gegen das er kümpft: göttliche Töne, rein und klar, inniges Werben, verheißendes Klingen, verklärter Friede aus heiligen Welten. Und es wächſt das ſtille Lied, das von unten — herauſdvingt, mit dem brauſend wilden Spiel ſeiner Hände, ſchwingt ſich frohlockend über Lärm und Geſang. Siegend! Jauchhendes Dan⸗ ben und Loben quillt aus dem Fußboden empor. Beethovens Hände jagen die Taſten hinauf zu den höchſten Tönen: wie Fanfaren und Trompeten ſchmettern die hohen Akkorde das Motiv des Liedes, das unter ihm unſichtbare Hände ſpielen. Bezwungen! Was in ſeligen, heiligen Töͤnen aus dem Fuß⸗ boden dringt, begleiten nun ſeine Hände mit machtvollem Spiel— wird träumend— ſchluch⸗ zend, weinend— leiſe zitternd— ſtockend— Hart aufſchlagend fällt Beethovens Kopf auf ſeine zuckenden Hände, Schrill und dumpf zu⸗ gleich, in harter Diſſonanz, tönen die Saiten der niedergeſchlagenen Taſten. Schwer fällt der ohnmächtige Körper vom Stuhl— atem⸗ loſe Stille— „(Wir entnehmen dieſes Kapitel im Einver⸗ ſtändnis mit dem Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig, der demnächſt zur Ausgabe ge⸗ lamigenden Neuerſcheinung„Die Neunte“ von Th. W. Elbertzhagen. Wie wird das Wetter? Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt: Von Südengland nach Polen er⸗ ſtreckt ſich immer noch ein kräftiger Hochdruck⸗ rücken. An ſeiner Nordſeite iſt vom Atlantik her eine ſehr erhebliche Wirbeltätigkeit in Gang gekommen, die im Laufe der kommenden Woche auch bei uns Einfluß nehmen wird. Zurzeit herrſcht jedoch bei uns in Deutſchland bei öſt⸗ lichen Winden noch kräftiger Froſt. Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach wolkig und beſonders nach Norden und Oſten zu auch leichte Schneefälle. Bei nördlichen bis öſtlichen Winden Fortdauer der Fröſte. .. Hund für Montag: Zunächſt noch Fort⸗ dauer der kalten Witterung. H. Engelhard Machf. N 3, 10 Mannheim N 3, 10 Tœyeten Ainoleum „Hakenkreuzb anner“ Der ewige Kreislauf der Geſtirne, das Wer⸗ den und Vergehen in der Natur, das Auf und Ab ihres eigenen Lebens haben die Menſchen ſeit den früheſten Zeiten geiſtig⸗ſeeliſcher Ent⸗ wicklung beſchäftigt. Und wie der Menſch am Anfang ſeiner Geſchichte den Dingen zwiſchen Hmmel und Erde noch in ſtaunender Ehrfurcht berhaftet iſt,— wie er ſelbſt noch als ein Stück »Natur den ewig gleichen Maßen der Tage, Monate, Jahre ſich unterordnet, ſo entſtehen daraus auch ſeine erſten ſichtbaren Zeichen einer Auseinanderſetzung mit den ihn umgebenden Gewalten. Man dachte ſich die Welt von guten und böſen Geiſtern bewohnt, die durch Abwehr oder Opfergaben beeinflußt werden mußten;— und auch daraus wieder hat ſich ſo mancher Volksbrauch entwickelt, deſſen Urſprünge uns heute, in der Bewegtheit des naturfernen Stadt⸗ lebens, nach einem jahrhundertelangen Um⸗ wandlungsprozeß durch religiöſe, ziviliſatori⸗ ſche, das inmige Gemeinſchaftsgefühl uralter Naturverbundenheit auflöſende Einflüſſe längſt nicht mehr bewußt ſind. Wer wüßte ohne ſpezielle volkskundliche Vor⸗ bildung die alten Felszeichnungen des Brun⸗ holdiſteines bei Dürkheim zu deuen, die ver⸗ mutlich in ſpätrömiſcher Zeit von germaniſchen Steinbrucharbeitern dort eingegraben wurden? Wer ahnt heute noch die tiefe Symbolik, die in dem ſtrahlenbekrönten Sonnenrad, in der Menſchengeſtalt mit einem hochgereckten und einem abwärts gerichteten Arm, in den primitiv der rauhen Fläche eingeritzten Umriſſen eines Sonnenroſſes ruhte? Oder wiſſen unſere Bu⸗ ben, die vermummt, mit Masben vor dem Ge⸗ ſicht, die Narrenpritſchen in der Hand an Faſt⸗ nacht durch die Straßen ziehen, noch etwas von vorfrühlingshafter Dämonenaustreibung, von dem Beſchwörungsrauſch, der mit dem Tauen Letzte Garbe aus wecklenburg, genannt der„Alte“ Deutſche BVolksbräuche Felszeichnungen vom„Brunholdisſtuhl“ bei Bad Dürkheim Rusſtellung im Schloß- muſeum Hochzeitsbilder aus dem Spreewald von Eis und Schnee, mit dem Wiedererwachen des keimenden Lebens unſerer Vorväter ergriff? Aus einer uralten, den Schickſalen der Vor⸗ zeit entſtammenden Einheit gliedern ſich Brauch, Glaube, überlieferte Sitte, ſo wie Tracht, Mär⸗ chen, Mundart nach Landſchaft und Stammes⸗ zugehörigkeit Aus dieſer Bindung an die Hei⸗ mat, an die vom Ahn auf den Enkel vererbte Scholle erwächſt als ein vielfarbiger duftender Blütenſtrauß voll Heiterkeit, Ernſt und tieferer Bedeutung das deutſche Volkstum, deſſen mäch⸗ tigen Einfluß auf das nationale Geſchehen wir erſt heute wieder ganz erkannt haben. Es iſt ein großes Verdienſt des Mannhei⸗ mer Städtiſchen Schloßmuſeums, durch die beſondere Art der Darſtellung den Urſprung der Bräuche und ihren Zuſammen⸗ hang mit dem geſamten Daſeimbereich des Vol⸗ kes aufzuzeigen. Profeſſor Dr. Walter hat dieſe Aufgabe mit ebenſoviel Fleiß wie Ge⸗ ſchmack und Einſicht in das Weſen der Sache gelöſt. Die Anordnung der einzelnen Gruppen iſt hervorragend klar und überſichtlich,— leicht⸗ faßliche Erläuterungen von pädagogiſcher Ge⸗ nauigkeit ermöglichen dem Beſchauer nicht nur eine rein gegenſtändliche Aufnahme des darge⸗ botenen Stoffes, ſondemm führen ihn auch in das Weſen volkskundlicher Zuſammenhänge ein. Wir ſehen in der Abteilung„Das feſtliche Jahr“, zuerſt die Vorfrühlingsbräuche, die an Faſtnacht beginnen und zu den Frühlingsfeſten mit ihren Fruchtbarkeitsriten hinführen. Mai⸗ baum und Sommertagsſtecken, Hahn, Ei und Haſe, herrſchen hier als Sinnbilder des Wach⸗ ſens und Gedeihens. Der Pfingſtquak mit ſei⸗ nen Gabenheiſchern, die dörflichen Volktänze, feſtlichen Aufzüge und Feiern der Sommerſon⸗ nenwende kennzeichnen die hohe Zeit des Jah⸗ res,— den Sommer. Der Herbſt mit Kirch⸗ weih, Erntedank, letzter Garbe, Weinleſe, mit Leonhardiritt und allen Sitten beim Abtrieb der Viehherden, umfaßt eine beſonders große Zahl von kultiſchen Ueburigen, deren Ausklang dann ſchon in die wichtigſte Zeit des Jahres, den Winter mit dem alles überſtrahlenden Feſt der weihnachtlichen Winterſonnenwende hinlei⸗ tet. Martinsgans und Gebildbrot, das Klot⸗ ſcheten auf der Weſermarſch, die Sternſinger, der Knecht Rupprecht in ſeinen chriſtlich⸗heideri⸗ ſchen Wandlungen als Schimmelreiter, Weih⸗ nachtsmann, Wilder Mann; die kunſtvollen holz⸗ geſchnitzten Masken aus den Tiroler Nikolaus⸗ ſpielen der' Perchtenläufer, Schnabbuck und Klauſepicker, ſind im Bild wie in ihren altüber⸗ kommenen Naturformen zu ſehen. Das Leben des Menſchen von der Wiege bis zur Bahre iſt Gegenſtand einer weiteren Ab⸗ teilung unſerer Schau. Und ſo ſind hier, von der bäuerlich bemalten Wöchnerinnen⸗Suppen⸗ ſchüſſel, dem Patenbrief für den Täufling und dem alten, geſtickten Beutel für das Paten⸗ geld an, eine Fülle von Geräten und bildlichen Schilderungen zuſammengetragen, die den Menſchen auf ſeinem Weg durchs Daſein bis zum Ende mit Bahrtuch und Totenbett beglei⸗ ten. Herrliche„Schäppel“, die Brautkronen unſerer Schwarzwälder Bäuerinnen, hölzerne Brautlöffel aus Mittelfranken, Totenkronen für Jünglinge und Jungfrauen, ein wendiſches Begräbnis mit weißen Trauertüchern und un⸗ zählige andere Einzelheiten ſind hier zu be⸗ trachten. Ein letzter Teil gibt ſchließlich einen Ueberblick über Bräuche des Handwerks und anderer Berufe, ſowie des Brauchtums im Recht, wie es auf dem großartigen Gemälde eines frieſiſchen Thinggerichts von Zenſſen dar⸗ geſtellt iſt. Das koſtbare, alte Bahrtuch einer thüringiſchen Zimmermannszunft, das jedem verſtorbenen Zunftmeiſter bei ſeinem leßzten Weg über den Sarg gebreitet wurde, iſt viel⸗ leicht mit das ſchönſte Stück der ganzen Aus⸗ ſtellung überhaupt. ein Bild vom Badiſchen Landesſchießen zu Mannheim im Jahre 1863, das, im Gegenteil zu alten Stichen und Lithographien vom Stral⸗ auer Fiſchzug, vom Salzſiedertanz in Schwü⸗ biſch⸗Hall, vom Münchner Metzgerſprung und ähnlichen echten Volksfeſten, nicht aus der Ueberlieferung des Brauchtums erwachſen iſt. Ein Kuroſium eigner Art iſt auch die in einer Vitrine ausgelegte Polizeiverordnung der „Churpfälziſchen Regierung zu Mannheim“ vom 12. Januar 1752, in der ein Verbot gegen die Spinnſtuben erlaſſen wurde, da man zur Zeit der Aufklärung zu der Einſicht gekommen war, daß die Volksbräuche wegen ihres„ſitter verderbenden Einfluſſes“ abgeſchafft werden müßten..„ Tempora mutantur, et nos mutamur in illes! i Narrenſchiff vom Nürnberger Schembartlauf 1506 Intereſſant iſt hier guch 4 Reg W Brief. detzt bedeui. hlro: fich HMöbel- Spe „Hakenkreuzbanner“ Sonntag⸗Ausgabs Onkel Paul hatte lange gezögert · aber dann kam ihm der Einfall mit der„Klelnen Anzeilige“! Eine große Anzahl günstiger Angebote durch eine Kklelne„..-Anzelge“ verhalfen ihm zum raschen Kauf. uir machen es ihnen bequem. ein wendiſches ichern und un⸗ d hier zu be⸗ chliezlic enen handwerks und rauchtums im tigen Gemälde n Jenſſen enlitzen Se unsere neuerrich- 4—421 Izeigen-Annahmestelen: Bahrtuch einer 4 Abt, Pöll. Zuefliandlung, 3 1 ft, das jedem Küfortal:„Zum schwarzen Adler“ ſeinem letzten Adam Bruckner, Meerfeldstr. 58 vurde, iſt viel⸗ Linclenſiof: ((m Hause Scala-Theaten ganzen Auz⸗ iſt hier auch Walafoſ: Albin Halter, Oppauerstr. 15 Wallstaat, Klara Deutsch, am Bahnhof 6 desſchießen zu im Gegenteil Geschäftsstelle, Hauptstraße Näne Marktplatz ien vom Stral⸗ — Fritz Liepel mz in zerſprung und Rob. Mohr, Ftiseurgeschäft — A. Talstraße 12 ticht aus der erwachſen iſt. ch die in einer ordnung der Mannheim“ 1 Verbot gegen Registratur-Bederf Brie fordner, Schnelilhefter Jetzt kaufen! Ich biete durch Großabschlũsse Vorteile.— Sie Ang ebot: 7770 Lur:-Kianant Wagner-Strabe 59, fernruf 409 00 Röbel-lager: Richard Wagner-Straſle 53 Spezialität: Registratur-Schränke! Aimäsuweamiresh KMosoaz) Edelstahll Z2u Oriqmalpreisen bei R. 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Es wird dem Antragsgegner bei Vermeidung einer Geldſtrafe in unbeſchränkter Höhe oder einer Frei⸗ heitsſtrafe bis zu 6 Monaten für jeden Zuwiderhandlungsfall unterſagt, die einſtweilige Verfügung des Landgerichts Mannheim, Kammer 1 für Handelsſachen, 1 HAV 15/33, in Zeitungen oder in anderer öffentlicher Weiſe unvollſtändig bekannt zu machen. 2. Der Antragsgegner hat die Koſten der einſtweiligen Verfügung zu tragen. 3. Dem Antragſteller wird die Befugnis zugeſprochen, dieſe einſtweilige Verfügung durch einmalige Ver⸗ öffentlichung im Hakenkreuzbanner innerhalb einer Friſt von einer Woche, die heute beginnt, auf Koſten des Antragsgegners bekannt zu machen. Ul. Streitwert: 1 200 Reichsmark. angeordnet: Ausgefertigt: Der Urkundsbeamte Der Vorſitzende: J. V.:(gez.) Dr. Hochſchwender gez. Unterſchrift F NATIONAE 7SOZIAllsTEN ficherut Mitglieder d nes. U N. p. un neren n: gehörige veim eeeee fiã Züuig ——— geſchloſſe Auto b Möbel⸗Spedition J6, 8 —————— Umzüge Ferntransporte m. en. Möbel,⸗ in. Zum Fest nur ein gufes Bild aus der Kunsthandlung Korv/ an Gegründet 1862 Fernspr. 21942 Kunststiraße 25 4,18 —2 8 8 Iur Aufklärung! Es beſte ht Beranlaſſung darauf hinzuweiſen, daß in Mannheim nur nachſtehend verzeichnete Teppich⸗Spezialgeſchäfte Anſpruch auf die Bezeichnung „Deutſches Geſchäft“ erheben können, da nur deren Inhaber ariſcher Abſtammung ſind. Die Auswahl bei dieſen Teppich⸗Spezialgeſchäften iſt groß und vielſeitig, die Preiſe ſind allerbilligſt kalkuliert. Dieſe Firmen empfehlen ſich bei der Gindeckung des Weihnachtsbedarfes. (Käufe gegen Bedarfsdecknngsſcheine zugelaſſen.) Hermann Bauer, p 7, 21, Carl Götz, 0 1, 13, H. Enugelhard Nachf., N 3, 10, Hermann Regelin, 0 7, 25, Hansahaus, D 1,-8 10072 182⁰K 7*——— M.& H. Schüreck, F 2, 9, Werner Twele, E 2, 1, 1 Tr. Leop. Derr, Mannheim, Güterhallenstr. 4 SA-Uniformen nach neuester Vorschrift nur nach Nadium- Sol—— Feicelber 4 Maß 9329K Radiumsalzreichste Thermal- Heilquelle der Welt pg. Siomund Stumopf. 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Ein paar paſſende Bilder an 2 Labrgansn— „ akenkreuzbanner⸗ Die RKommenden Etwas über Heirne des Jungvolks Grundlage einer Jungengruppe, die feſt und —3 ſein ſoll, iſt die Kameradſchaft, das Gefühl der unbedingten Zuſammengehörigkeit, das Bewußtſein, das in jedem einzelnen dieſer Gruppe lebendig ſein muß: ein Glied, ein Teil b1 ſein in dieſer Gemeinſchaft von Kameraden, ie alle zuſammengehören, von denen einer für den anderen einſteht. Erſt wenn dieſes Gefühl in jedem einzelnen ſtark ausgeprägt iſt, erſt dann iſt eine Gemeinſchaft wirklich ſtark und in ſich gefeſtigt, erſt dann kann ſie mit Erfolg daran gehen, auch nach außen hin wirkſam zu werden, dann erſt iſt ihre Stoßkraft, ihre Ueber⸗ zeugungs⸗ und Werbekraft wirklich groß. Darum iſt es unſere Aufgabe, zunächſt dieſes Gemeinſchafts⸗ und Zu ammengehörigkeits⸗ gefühl zu wecken und zu ſtärken, in dem Kreis pon Kameraden den Geiſt einer wirklichen Kameradſchaft zu fördern. Eines der beſten und wirkſamſten Mittel zur Erfüllung dieſer Aufgabe iſt und bleibt der Heimabend. Aber auch der Heimabend iſt nur dann von wirklichem Wert, wenn er tat⸗ ſächlich Heimabend in des Wortes wahrſter Be⸗ deutung iſt. Das heißt, wenn er ſo aufgezogen und ausgeſtaltet wird, daß die Jungen ſich wohlfühlen im Kreiſe ihrer Kameraden. Ein trefflicher Maßſtab für den Wert eines Heimabends iſt immer die Tatſache, ob die Jungens gern oder ungern hinkommen. Wie ſoll man nun einen Heimabend geſtalten, damit er den Jun⸗ ens Freude macht, ihnen etwas gibt und be⸗ eutet? Da iſt zunächſt von großer Wichtigkeit die end im eigenen Heim Raumfrage. Ein Heima iſt natürlich etwas ganz anderes, viel Wert⸗ volleres als ein Abend in einem Raum, der allen anderen Jugendgruppen ebenſo gehört, oder in einer Privatwohnung oder gar in einem Nebenzimmer eines Gaſthauſes. Unſer Beſtreben geht dahin, jeden unſeren Unter⸗ gruppen ein eigenes Heim zu geben. Es kann ein ganz einfacher, es kann der primitivpſte Raum ſein. Mit einigem Geſchmack und gutem Willen läßt ſich mit geringſten Mitteln und in eigener Arbeit aus einer öden Bude ſehr viel machen. Ich kenne manches Züm ift Stadt⸗ heim, das heute ein wirkliches Heim iſt und zu⸗ vor noch eine kahle, ſchäbige Bude oder gar ein öder Kellerraum war. Solange, bis eines Tages eine Horde Jungens kam und mit Beſen und Scheuerlappen ans große Reinemachen ing. Dann traten tagelang Farbentöpfe und Pinfel in Aktion, die Wände wurden geſtrichen und die Decke. Hier kann jeder ſeine a leiten zur Verfügung ſtellen und gute Einfälle anbringen. Natürlich muß einer da ſein, der die Fenuf Arbeit leitet, damit ein einheitliches Werk entſteht. Ein guter Geſchmack gehört auch ie Wände — ſo wird ganz allmählich aus dem kahlen Raum von früher ein nettes, gemütliches Heim. Ein paar Stühle, einen Tiſch, einen Ofen, ein Bücherregal, ein Handwerksſchrank ſind er⸗ wünſchte Stiftungen. Wenn der Raum größer iſt, läßt ſich außerdem ganz gut eine Ecke als Baſtel⸗ und Arbeitsecke einrichten. Bei gutem Willen und tatkräftiger Mitarbeit kann man ſich mit der Zeit ein freundliches Heim ſchaffen, in dem man arbeiten, Beſprechungen abhalten kann— und die Heimabende ſind doppelt ſo gemütlich wie früher und machen allen Freude. . Alois Wacker Jungbannführer 1/171, Mannheim Im Waldlager Von Karl Rauch. Dämmerung lag noch ringsum, ols die Wa⸗ chen Harald weckten, der, von gefundem Schlaf tief umfangen, neben Rudolf im Häuptlings⸗ zelt ruhte. Raſch ſprang er auf, tappte mit den anderen der Patrouille zugeteilten Jungen zum See, um ſich zu erfriſchen. Dann gings fort durch das erwachende Grün des Waldes. Tau⸗ perlen blitzten von Aeſten und Blättern. Edgar, der die Streife führte, erklärte ihnen mit knap- pen Worten, daß die feindliche Abteilung, da ſie von Magdeburg komme, von Norden her angerückt ſein müſſe. Da gab es keinen anderen Zugang als den auf dem Elbdeich entlang. An der Stelle, wo ſie den Deich verlaſſen haben, müſſe man im Gras noch Spuren finden. Vor⸗ ſichtig ſchleichend, ſpähten ſte am Fuß des Wal⸗ des hin. Nach 20 Meter ſchon ſtießen ſie auf eine friſche, deutlich ertennbare Spur. Vom Walle aus führte ſie zwiſchen zwei kleinen Tei- chen hindurch zum Walde. Man belächelte die Unvoſichtigleit des Gegners und folgte dem Lauf der Spuren. Da— eben bogen die Kundſchaf⸗ ter um eine Waldecke— o heilige Einfalt!—, dicht vor ihnen war ein Junge es feindlichen Lagers arglos dabei, Holz 11 ſammeln. Ein paar gewandte Sätze Edgars! Des Gegners Aufſchrei war erſtickt! Schnell das Totem ent⸗ riſſen und dann auf Umwegen raſch, aber vor⸗ ſichtig zurück! Die Gegend des feindlichen La⸗ gers war entdeckt. Ein ſchneller, ſtaunenswert raſcher Erfolg! Im eigenen Lager herrſchte vorſichtig ſtilles, doch bewegt frohes Treiben. Die ganze Be⸗ ſatzung tummelte ſich badend im See. Ein altes, morſches Floß diente als Sprungbrett. Wachen waren nach allen Richtungen ausgeſtellt, um beim etwaigen Nahen der Gegner zu alarmie⸗ ren. Edgar meldete Rudolf das Ergebnis der Streife, dann entkleidete auch er ſich raſch mit Harald' und den übrigen. Bald erfreu'en auch ihre nackten Leiber ſich plantſchend, ichwim⸗ mend, ſpritzend der belebenden Friſche des Waſ⸗ jers. Die Sonne warf ihre ſpielenden Strahlen Jugendbeilage des„hakenkreuzbanner“ Aufruf! Jungen, ihr gehört zu uns! hinein in das Deutſche Jungvolk! In feſtem Marſchtritt zieht Deutſches Jung. volk durch die Straßen. Die ſchwarzen Wimpel mit der Siegrune flattern voran!„Und über uns die Fahne, ſie flattert luſtig mit“, ſo ſchallt es aus Dutzenden von Kehlen. In der ſchwar⸗ zen Jungenhoſe und Jungenbluſe, die Kappe keck auf dem Schopf, ſo kommen die Jungen daher, Und ihr ſteht auf der Seite, tut nicht mit, obwohl auch ihr das Lied gerne mitſingen wür⸗ det. Eure Eltern, die Hitlers Politik bei der Wahl bejaht haben, ſie laſſen euch nicht zu uns, weil ſie um eure Noten in der Schule oder um eure Geſundheit fürchten? Zu uns kommt ihr ja nur in eurer Freizeit, nur zweimal in der Woche zwei Stunden, 0 daß ihr eure Aufgaben genau wie früher bewältigen könnt. Und eure Geſundheit kann nicht leiden, weil gerade im Jungvolk der größte Wert auf die Vermeidung der Ueberanſtrengung gelegt wird. Wenn ihr ſonſt ein Buch geleſen hättet, Karl May oder ſonſt was, jetzt verkriecht ihr euch nicht mehr in eine falſche Romantik der Tat, ſondern ihr wer⸗ det in die ſelbſtändige Verantwortlichkeit, in die Tat ſelbſt für euer Volk begeiſtert mit⸗ geriſſen. Ihr ſtandet beiſeite, als wir herum⸗ zogen und für den Sieg Hitlers am 12. Novem⸗ ber warben, ihr mußtet zuſehen, untätig, wie wir für unſere armen und hungernden Volks⸗ genoſſen ſammelten. Warum ward ihr nicht bei uns? Wo ward ihr? Z ö⸗ gert nicht, ſondern kommt alle, ihr Jungen, marſchiert mit uns und laßt euch von dem Geiſt der Gemeinſchaft und der Verpflich⸗ tung gegen die Geſamtheit erfüllen! Da treten wir ein in einen ſchmalen Raum. Ein paar Kerzen brennen in einem Holzkranz an der Decke. An den Seiten des Raumes lau⸗ fen einfache, aber gemütliche Sitzbänke entlang. Bund deutſcher Mädel lernt fechten m Einvernehmen mit der Reichsjugendführung hat der Bund deutſcher Mädel die edle Fechtkunſt in ſein Programm au von Fechterinnen ausgebildet. Unſer Bild zeig genommen und bereits eine kleine Kerntruppe t einige der jungen Fechterinnen bei einer Uebungsſtunde in Berlin durch Laubgeäſt auf die bewegte Fläche des Sees und freute ſich des ſchönen Bildes, das die entfeſſelte Nacktheit der ausgelaſſen toben⸗ den Jungenſchar bot. Eichhorn, ſtolz darauf, daß eifriges Ueben an den ſommerlichen Tagen des vergangenen Jahres ihn zum kühnſten Schwimmer gekräftigt hatte, forderte Harald zum Durchſchwimmen des Sees bis zum jen⸗ ſeitigen Ufer heraus. Der zierliche Heideknabe würde raſch hinter ihm zurückbleiben, meinte er wohl und freute ſich ſchon ſeines Triumphes. Verfrüht, denn als ſie eben vom Ufer abgeſto⸗ ßen waren, ſprang Banäuschen feilgereckten Leibes ihnen nach, kam nach jähen Stößen dru⸗ ben als erſter an und empfing Harald, der leu⸗ chend, aber wacker zweiter wurde, mit indiani · ſchem Freudengeheul und waſſerſpritzendem Ge⸗ trampel, Eichhorn, um eine Naſenlänge zu ſpät, landete als letzter und zog kleinlaut Leine. Verdammt, wo der Harald in der Heide das Schwimmen gelernt haben mochte!— Dem aber tat die friſche Lebendigkeit Banäus⸗ chens wohl. Sie tobten ſich jagend eine Weile am Ufer entlang, warfen ſich dann auf den Rücken in die Flut und ließen ſich ſo mit kur⸗ zen regelmäßigen Stößen nebeneinander treiben, blickten hinauf ins Blaue des Himmels, ins Grün des Waldes und in das maifrohe Glitzern der Sonne. „Ich zeig dir was“, rief Banäuschen, als ſie wieder am Ufer ſtanden und mit rhythmiſchem Armeſchlagen des Waſſers ſilberhelle Perlen ſich vom Leibe ſpritzten. Harald erfaßte gern die dargereichte Hand des anderen und ſpürte be⸗ glückt, daß dieſer muntere Burſche, den er ſchon von der öſterlichen Heidefahrt der Deſſauer be⸗ ſonders gern leiden mochte, in den an ſich be⸗ deutungsloſen Zuruf die deutliche Wärme einer freundſchaftlichen Werbung legte. Dem kecken, übermütigen Stadtjungen hinwiederum mochte die träumeriſche Naturhaftigleit des Heidekna⸗ ben anziehen. Ihm, der das Stadtleben wie eine grauſame Feſſel empfand, der er bei jeder Gelegenheit zu entrinnen ſtrebte, erſchien Ha⸗ ralds ſtilles, lauſchendes Weſen wie ein Stück jener freien Wildnis, die er inbrünſtig liebte, wo immer ſie ihm begegnete. Hier war ein Ka⸗ merad nach Hans Banäuschens Herzen! Mit dem wollte er ſein Geheimnis teilen, das er allen anderen verborgen hielt! So führte er dann Harald, der willig dem Zuge ſeiner Hand folgte, durch Unterholz und Schilf, das die noch feuchten nackten Körper der beiden leicht und zärtlich ſtreifte, ſeitab zu einer Ausbuchtung des Sees, die zum Ufer hin durch dichte Wei⸗ denbüſche verdeckt war. „Sieh hier! Das zeig ich nur dir! Kein an⸗ derer ſolls wiſſen! Hier wohnt der Fiſchotter! Ich habs vorhin entdeckt. Das ſoll unſer Ge⸗ heimnis bleiben!“ Haralds ſpähender Blick folgte dem ausge⸗ ſtreckten Arm des Sprechers. Deutlich erkannte er die weiten Aushöhlungen, die das geſchickte, jagende Tier zwiſchen den knorrigen Wurzeln der Weiden kunſtvoll gebaut hatte. Hans ſetzte ſich auf einen dicken Weidenaſt, der weit übers Waſſer ragte, und zog Harald nach, der ſich be⸗ hend an ſeine Seite ſchwang. Hans umfaßte mit dem einen Arm Haralds Rücken, und während er ſich mit der anderen Hand am Weidenge⸗ knorpel feſthielt, ſtrampelten und ſpritzten die beiden vergnügt mit den Füßen im Waſſer. Be⸗ hagliches Räleln, dann:„Ich mag dich leiden, du. Gefällt dir's bei uns?“ „Oh, mächtig!“ „Hier im Walde iſts herrlich. Ganz friſch und frei wird man hier. Ich fühle mich immer ganz Drüber hängt der Wimpel, ein Bild detz Fuh⸗ rers, von einem Jungen gezeichnet. In dek Ecke praſſelt ein behagliches Ofenfeuer. Von draußen dringt eine Jungenſchaft, 15 Jungen, herein, ein Führer übernimmt die Leitung, der Heimabend beginnt. Schönſte deutſche Volks⸗ lieder erklingen, eingeſtimmt von einer Block⸗ flöte oder Klampfe. Da ſingen wir: Weit laßt die Fahnen wehen. Wir traben in die Weite. Als die goldne Abendſonne. Siehſt du im Oſten das Morgenrot und das Lied vom Trom⸗ melknaben und die vielen, vielen Lieder deut⸗ ſcher Empfindung und deutſchen Glaubens. Dann erzählt einer ſchlicht und einfach von einem Führer des deutſchen Volkes oder lieſt aus einem feinen Jugendbuch vor. Bald ma⸗ chen wir Heimſpiele. Sache, ob wir nun eine Streichholzſchachtel von Raſe zu Naſe geben, oder„Jakob, wo biſt du!“ ſpielen. Hier zeigt ſich jeder von unſeren Ka⸗ meraden, wie er wirklich iſt, hier erkennen wir den zur Führung Berufenen, hier, wie auf Fahrt bildet ſich die echte Kameradſchaft unter dem jungen Volk, das alle Schichten und Kon. feſſionen in ſich begreift. und du? Wo biſt du? Willſt du nicht zu uns gehören? Aber wir wiſſen ja, daß du nur noch nicht recht den Rang gefunden haſt, daß du erſt da und dort gewiſſe Widerſtände überwinden mußt, und daß du dann doch noch kommſt und dich mit uns freuen wirſt. uUnd wir warten auf dich, wir wollen dich bei uns haben, weil du zu uns gehörſt, weil du jung biſt, wie wir, weil wir fühlen, daß wir dir Freude und Begeiſterung, Mut und Entſchloſſenheit, freie Einſatzbereitſchaft für dein Volk, deinen Staat wecken können. Wir warten auf dich, wo du auch herkommſt, weil du jung biſt, wie wir, weil wir die Zukunft in den Händen haben, wir, das iunge Voll. Säume nicht länger, Junge, melde dich bei deinen Kameraden vom Jungvolk an. Mache dich frei von Vorurteilen und inneren Wider⸗ ſtänden! Jeder muß an dem Aufbau mithelfen, und du vor allem, denn was gebaut wird, iſt 4 der Staat, in dem du ſpäter leben wirſt. Deutſcher Junge, komm zum Deutſchen Jungvolk! Deutſches Jungvolk Zungbann 1/171 Mannheim. Deulſches Jungvolk neckarau! »Am Juncgvolkheim flattert an hohem Maſt die Hakenkreuzſahne. Vor Rheingoldſtraße 45 und 48 ſind Wachen aufgezogen. Hell ſchmettern Fanfaren. Unſere Jungvolkler laden zum Be⸗ ſuch ihrer Heime ein. Ich finde einen Führer— der Rundgang be⸗ ginnt. Ja, der Standort Neckarau, der hat's geſchafft: Drei große, helle Räume. Solide Ein“ kichtung, Tiſche, Stühle, Bänke und Oeſen. Alles iſt blitzſauber. Von den Wänden grüßen gute Bilder unſerer Führer, jeder Raum iſt reich mit Waffen und Tannengrün geſchmückt. In dieſen Räumen wickelt ſich im Winter die Hauptarbeit ab. Hier arbeiten 400 Jungens, um ſich vorzubereiten für kommende Aufgaben, um das Ziel zu erreichen, welches heißt: Die deutſche Volksjugend! 50% H. anders, wenn wir hier draußen ſind. Die Stadt iſt ſchandbar!“ Da Harald träumeriſch ſchwieg, fuhr Hanz fort:„Immer möchte ich hier leben können. Dul Oder bei euch da oben in der Heide. Erzühl mal! Wenn die Heide blüht, das ganze weite Land in rotem Leuchten! Wie iſt das?“ Er ſprudelte, erzählte und fragte. Haralh rlauderte gern von der feſtlichen Schönheit der blühenden Heideflächen, von ſeinen Spielen mit Fritz und den anderen Kameraden, vom Vogel Jacob. Hans lauſchte. Mehr und mehr träum ten die beiden ſich in eine ferne Welt hinein, ——2 Freundſchaft umſchloß ſie ſeſter und eſter. „Und iſt ein See in der Heide? Wo man ba⸗ den und ſchwimmen kann? Du ſchwimmſt gut, du! Wo haſt———“ Krach, Patſch! Das Strampeln und Plantſchen war zu toll geworden. Die Laſt der zwei Jungenkörper hatte den Weidenaſt gebrochen. Pruſtend platſch⸗ 4 ten ſie ins Waſſer, lachten toll und ſchwammen dann, immer in gleicher Höhe bleibend, nach dem Lagerplatz zurück. Harald hatte einen neuen Freund gewonnen. Rudolf, der die beiden daherkommen ſah, freute ſich ihres Bundes. „He, ſchnell an die Arbeit! Alle anderen ſud ſchon am Schaffen!“ rief er ihnen zu und ſchloß ſich dann ſelbſt den zweien an, um an einem Ende des Lagers eine Kochſtelle herzurichten. Die ganze Beſatzung war eifrig beſchäftigt, das Lager aufzubauen. Vieles iſt noͤtig und wil beſorgt ſein, wenn ſiebzig Jungen zehn Tage lang abſeits menſchlicher Wohnſtätten im Walde hauſen wollen. Cinige zogen Gräben, damit bei etwaigen Regengüſſen das Waſſer einen Ablauf habe und nicht in die Zelte dringe. Andere ſchnitten Schilfgras und verteilten es in die Zelte, um die Schlafſtätten auszupolſtern. Vor⸗ ratskammern mußten gebaut werden, um die Wir entnehmen dieſes Kapitel im Ein⸗ verſtändnis mit dem Verlag Golt 1 mann, Braunſchweig, der demnächſt zur die Fahnen wehen. Federzeichnungen von A. O. Koeppen., Jeder iſt ganz bei der „aſhlo“, noch etn nicht gefiel,— 5 die Land 1 3 — großes Kapital, abzuſteigen pfle⸗ würden ſie es( legen,— aber fi 3 0 afen! Für ein Idoch keinen beſſe ſo viel bezahle. unſer Körper der auch ſchrecklich,. ſo wie den Hung ermögen befrie Gewiß ſchläft beffer als auf!d ja mit dieſer Ei und mich, als GWir wollten ne eidesſtattlichem“ geben.— BVerona bisher g Nun Entweder ſchlie lanntli ſchlafen Nun traten echwierigkeiten „aſylo“, noch en Zimmer“. Tja, freies enedig wimm weit leicht kennt dergenoſſen, bei leiſten ſich aber a oder fahren aben zum Feſtland z 1 doch au eides gefiel un nicht i legen! Da fit Ho„Lido“ ein — alſo Raum zr Geht die Dam unſeren Eid? — denn zur Beſicht 3 Piat Lido gefahr latzkonzert auf Uhr Abfahrt Hotels, Straßer iertelſtunde ſto femde, ilometerlanges Wir fer imm mal freies Land uletzt iſt mal ei ir ſchlüpfen einer Sand, M. ien offene Vera Denn im Sand Zweck, er iſt zu ein. Alſo Affer den Holzfußbode Kopf und Schul die Füße damit Gummimantel Boden iſt trocken ſogar ein Stücke begehren wir m bax,— nur ein Durch rohes 6 werden wir ger jende Zurufe, d zelnderweiſe ſeh⸗ endämmer dam fer hin den St. Dann ſind wir a Sinnen müſſen Bett hier aufnel chein über wei nzwiſchen ſind ter gegangen,— lich eingeharkt. Lebensmittel 186 von der holt. Und ein ſchäftigt, hinter! Dornen und Ge lich aufzutragen liche Angriſfe. So verging 1 der Jungen zur gemeinſchaft. gen Abend atten der Di am lifer des S 4 5 Weidenbü präch vorhin ei Sie, wollten der — efter⸗ us⸗ gabe gelangenden Jugenderzählung„Weit laßt “ von Karl Rauch tig krochen ſie l und reck Lange lagen Nichts regte ſich iem Anſtoßen d Ueber ihnen ſan 94 träumendes ch warten. Aber dann hö des Kreiſchen. die geſchloſſene hannt. Das 6 n regelmäßige wenigen Metert darauf vernahn ins Waſſer fa Stammes. „Biber bei de an Haralds Oh eigung des 5 die Ju das Nagen des Bald ſahen ed Tiere ie ſahen aus braunem Fell. zähne waren d waren eifrig d nzbanner. 22• ————— ſie nach Italien zieht,— haben meiſt kein ſo oßes Kapital, daß ſie in erſtrangigen Hotels zuſteigen pflegen. Auch wenn ſie es hätten, rden ſie es lieber in erſtrangigen Eſſen an⸗ ild des Fud⸗ en,— aber für Schlafen? Schlafen iſt doch iet. In der afen! Für einen höheren Preis bekomme ich ifeuer. Von boch keinen beſſeren Schlaf, und wenn ich noch 15 Jungen, ſo viel bezahle. Nein, Gottſeidank gibt uns Leitung, der unſer Körper den Schlaf gratis(— das wäre ja itſche Volls · guch ſchrecklich, wenn wir die Müdigkeit genau einer Block⸗ o wie den Hunger nur abgeſtuft nach irdiſchem r: Weit laßt befriedigen könnten!). n die Weite. ſewiß ſchläft ein alter Geheimrat im Bett iehſt du im ſer als auf dem Fußboden, aber ich meine vom Trom⸗ a mit dieſer Einleitung vor allem den Eduard Lieder deut⸗ und mich, als wir in Oberitalien rumzogen. 1 Glaubens. Bir wollten nämlich für Uebernachten, nach einfach von eidesſtattlichem Verſprechen, niemals Geld aus⸗ es oder lieſt geben.— Nun waren wir über Mailand und r. Bald ma⸗ kona bisher ganz gut„ſo“ weitergekommen: zanz bei der weder ſchlief man in den prachtvollen zſchachtel von noch etwas ähnliches; nur Hotels und wo biſt du?“„gefiel,— dann legten wir uns einfach unſeren Ka⸗ 15 die Landſtraße. erkennen wir in traten in Venedig unvorhergeſehen ier, wie auf Schwierigkeiten auf: Erſtens gab es kein dſchaft unter„aſylo“, 505 etwas ähnliche; nur Hotels und en und Kon. Zimmer“. Tja, und zweitens gibt es dort be⸗ Wo biſt lanntlich freies Feld ebenfalls nicht. Wo alſo hören? Aber 3— icht recht den Venedig wimmelt von kurzhoſigen und ander⸗ da und dort weit leicht kenntlich gemachten deutſchen Wan⸗ mußt, und dergenoſſen, bei denen wir uns erkundigen. Die und dich mit eiſten ſich aber alle ein Fa 15 für 60—80 Pfg. oder 85— 1 ad die ſ zum Feſtland zurück, wo es ein aſylo gibt. wollen dich eides gefiel uns nicht,— aber man kann ſich ehörſt, weil doch nicht in Venedigs Gaſſen zum Schla⸗ fühlen, daß mlegen! Da fiel dem Eduard das zauberhafte , Mut und ort„Lido“ ein. Natürlich: Da iſt doch Strand, itſcha t für alſo Raum zum Schlafen! n Geht die Dampferfahrt für 25 Pfennig gegen önnen. Wir 43 31 Eid?»m,— wir beſchließen: Nein, herkommſt, enn zur n wären wir ſowieſo mal wi um Lido gefahren. Alſo all right. Abends noch eil wir die wir, das latzkonzert auf dem Marktplatz, dann gegen Uhr Abfahrt rüber zum* Auch hier 3 4 4 1165 fextekſtunde ſtoßen wir auf den erſehnten elde dich dei and, Badehütte an Badehütte,—8 Reihen k an. Mache neren Wider⸗ au mithelfen, aut wird, iſt t wirſt. Deutſchen meterlanges Gemäuer, verſchloſſene Tore. gehen immer weiter entlang, es muß doch al freies Land kommen. Und ſiehſte woll,— Mi iſt dieſe Geſchichte)— ganz zt iſt mal ein Tor offen. Sn durch. Badehütten, Badehütten, and, Meer. Zum Glück haben die Hüt⸗ ir einer gvolk offene Veranden! Da legen wir uns hin. Mannheim. Denn im Sand 51 ſchlafen hat keinen höheren Zweck, er iſt zu kalt und dringt in alle Brocken „Alſo Affen ab, auseinandergeklappt auf ckarau! den Holziußboden: Schon iſt das Ünterbett für In Kopf und Schultern fertig. Rock aus,— über hohem Mat. die Füße damit. Decken haben wir nicht, der goldſtraße 45 ell ſchmettern den zum Be⸗ ſogar ein Stückchen Da begehren wir mehr? I bak,— nur ein klein wenig zu kalt iſts. Durch rohes Gepoltere an unſere Villawände überm Kopf,— was ſtundgang be⸗ Solide Ein⸗ werden wir geweckt. Unverſtändliche, ſchimp⸗ und Oeſen. fende Zurufe, die uns offenbar gelten. Blin⸗ inden grüßen jelnderweiſe ſehen wir etliche Arbeiter im Mor⸗ er Raum iſt gendämmer damit beſchäftigt, vor uns bis zum in geſchmückt. fer hin den Strand zu fäubern und zu harken. m Winter die Dann ſind wir aber gleich ganz wach: Mit allen Sinnen müſſen wir erſt mal die Herrlichkeit der 00 Jungens. —— aufnehmen. Erſter gelblicher Morgen⸗ in de Aufgaben, 's heißt: Die ber weißen und Aerbet Adriawogen. zwiſchen ſind die Strandarbeiter ſchon wei⸗ 4. gegangen,— unſere Hütte iſt fein ſäuber⸗ lich eingeharkt. Dieſes Wunderwerk müſſen unterzubringen. Trinkwaſſer Lebensmittel ilnnen 14 von der entfernten Förſterei herange · hokt und ein ganzer Trupp war damit be⸗ ſchäftigt, hinter den Zelten einen Schutzwall von 8 Dornen und Geſtrüpp dicht und undurchdring⸗ agte. Haralh lich aufzutragen— ein Hindernis für feind · Schönheit der liche Angriſſe. T Spielen mit So verging der Tag. So wuchs die Schar 1, vom Vogel Jungen zur Spiel⸗, Kampf⸗ und Lebens⸗ mehr träum ⸗ e +—— 33 5 hin bineren—— man ba⸗ jenen Weidenbüſchen, wo ihr vertrauliches Ge⸗ —.— 9 4 10 vorhin ein ſo jähes Ende gefunden hatte. Sie, wollten den Fiſchotter belauſchen. Vorſich⸗ ig krochen ſie heran, legten ſich platt auf den war zu toll Köpfe lugend durchs . und reckten die Jungenkörpen m dengebüſch. uſtend platſch · Lange lagen ſie ſo mit verhaltenem Atem. d ſchwammen Nichts regte ſich. Nur mit Blicken und leich⸗ jem Anſtoßen der Ellbogen unterhielten ſie ſich. leibend, eber ihnen ſang in den Laubkronen der Abend nd gewonne ſein träumendes Lied. Der Fiſchotter ließ auf en ſah, freute ſich warten. Aber dann hörten ſie rechts ſeitlich ein ſägen⸗ anderen ſin des Kreiſchen. Hans hielt den Zeigeſinger vor zu und ſchloß die geſchloſſenen Lippen. Sie lauſchten ge⸗ um an einem 4 Das Geräuſch wurde deutlicher, hielt erzurichten. in regelmäßigem Zuge an. Es kam aus nur ig beſchäftig wenigen Metern Entfernung, Einige Minuten tötig und w bdaxauf vernahmen ſie das Aufplatſchen eines n zehn Tage ins Waſſer fallenden ſchweren Aſtes oder ten im Walde Stamm 4 es. Biber bei der Arbeit!“ flüſterte Hans, dicht einen Ablauf an Haralds Ohr geneigt. Ganz langſam, jeder inge. Andere 1 ung des Moosbodens ſich anſchmiegend, 'n es in die 3 en die Jungen der Richtung zu, aus der das Nagen des Bibers vernehmbar klang, Bald ſahen ſie zwei der ſchweren ſchwarz⸗ praunen Tiere mit dem dicken Fiſchſchwanz. tel im Sie ſahen aus wie ganz, ganz aroße Mäuſe mit zeorg——. 4 Fell. Auch die ſtarken weißen Säge⸗ chſt zur zähne waren deutlich zu erkennen. Die Biber ig„Weit la waren eifrig dabei, einen ſtrammen Weiden⸗ dem Fahrtbereie el, ſabrende. Geſellen,— beſonders ſo⸗ wie Eduard und ich, und beſonders, wenn Büchern von Sigismund Rüſtig, keinander,— aber wir können nicht ran. Gummimantel genügt zum Zudecken.— Der Boden iſt trocken, die Härte kümmert uns nicht, ſchlafe bald wunder⸗ über ihren Führer und An die einſchaft. 2 Gegen Abend trollten Hans und Harald im Schatten der Dämmerung davon, bogen rings „Hakenkre ———— geines deutſchen, 5—. wir nun leider beſchädigen, weil wir nicht drüber wegfliegen können So ſtapfen wir alſo zum Waſſer. Friſch raſiert und munter fahren wir wieder zum Markusplatz. Damit iſt aber dieſe Geſchichte keineswegs zu Ende. Denn die nächſte Nacht wollen wir auch noch in Venedig zubringen, um auch alles in Ruhe genießen zu können. Nun iſt aber ein zweites Fahrgeld zum Lido vor unſerem Ge⸗ wiſſen nicht zu verantworten,— da faſſen wir den kurzen Entſchluß und belegen je eine 40 nicht wahr! vohelhund ſend Marmorbank an einer Seite des Markus⸗ domes. Während Eduard gleich zu Bett geht, ſtopfe ich erſt noch einen Strumpf. Romantiſch, icht wa Nur verlor ich leider meine Stopf⸗ nd ſie auf dem dunklen Pflaſter nicht wieder.(Uebrigens kamen noch drei Deutſche, die ſich ebenfalls hier ihr Lager auf⸗ ſchlugen.) Ich habe aber auf dem Marmor gut geſchlafen.— Nur roch es ſtark nach Tauben und kalt war's auch. Warum ich das alles erzählt habe? Nun, wenn du, Leſer, das nächſte Mal deine Hoch⸗ zeitsreiſe nach Venedig machſt, dann geh mal gegen Mitternacht um den Markusdom und verhelfe den Studenten und anderen Genoſſen dort zu einem vernünftigen Bett! Verſtanden? Wir, die wir da ſchon mal geſchlafen haben, werden es beſtimmt tun. Das ſchöne Weihnachtsbuch für den Jungoolkjungen 1. Ihr Pimpfe leſt gerne Märchen. Da 2 50 in der erſten Linie die Grimmſchen Märchen in vielen und ſchönen Ai An ſie reiht i das Märchenbuch olkmann⸗Leanders (Träumereier) in der Ausgabe von Schaffſtein, „Bechſteins(Anton& Co.), Anderſens(ebenda). Es fehlen natürlich nicht die berühmten Mär⸗ chen aus 1001 Nacht, mit hübſchen Bildern (Schaffſtein) und noch weniger Hauffs Märchen, die vor allem in der Ausgabe bei Abel⸗Müller in Betracht kommen. Und wenn ihr das alles ſchon kennt, dann wendet ihr euch den herrlichen Rübezahl, Eulenſpiegel(die Ausgabe von Will Veſper iſt vor anderen zu nennen), den Schildbürgern zu. Vielleicht aber wollt ihr auch von eurer näch⸗ ſten Heimat einmal genaueres erfahren. Da greift ihr zu den Badiſchen Sagen(Dürr⸗Ver⸗ lag), oder den. Rheinſagen von Franke „(Stalling), den Rheinſagen in der Union, Deutſche Verlagsanſtalt. Seid ihr beſonders kriegeriſch oder abentenerlich geſtimmt, ſo macht ihr euch über das ſchöne Buch von Walter, Abenteuerliche Reiſe des kleinen Schmiedledick mit den Zigeunern, oder an die ſpannenden Erzählungen Wörishoffers(Auf dem Kriegs⸗ pfade, und andere). Daß Robinſon noch immer ein feines Buch iſt, zeigt ſich vor allem an der bebilderten Ausgabe von Thienemann. 2. Ihr Jungen leſt lieber Sagen als Mär⸗ chen. Auch für euch iſt Feeen Die germaniſchen Götter⸗ und Heldenſagen findet ihr gut vereinigt in Schalks Götter⸗ und Hel⸗ denſagen. Außerdem gibt es aber noch das um⸗ fangreichere Werk von Schalk, Heldenſagen, das ſich von der ſicherlich auch guten Darſtellung bei Weitbrecht vor allem durch den angenehmeren Druck vorteilhaft abhebt. Willſt du eine Son⸗ ara des Nibelungenli oder des Parſival, ſo mußt du dich immer an die Nach⸗ erzählung von dem Dichter Will Veſper halten. Von Weber gibt es eine gabe der Götterſagen ausgezeichn „Deutſch findet den Weg in die deutſche Vergangenh⸗ e Volkstum weiſen will.— Einige (Meyer, Wunderbuch der Technik; ers Lederſtrumpf in allen 1 fer oder Anton⸗Verlag, ig ell f. allem, wiſſer, was ihnen dieſe und die Bewe von ech⸗Jochberg(Unſer Führer, Das dl 3•5 Weſſel, Der Führer, wie einer kennt), Beier⸗Lindhart, das Buch ührer, mit einem Begleitwort von Bal⸗ dur von Schirach. Ein ſehr ſchönes Buch für die Jugend iſt das Anekdotenbuch„Friderieus“ von Hans Franck. An Kriegsbüchern muß be⸗ ihn vom ſtamm ringsum zu benagen, um ihn zu fällen. Lautlos verharrten die Jungen und beobach⸗ teten das emſige Schaffen und die geſchickten Bewegungen der arbeitenden Tiere. Des Mondes Silberſchein ſpiegelte ſich in der ruhigen, von keinem Lufthauch bewegten Fläche des Sees, als die Jungen zum Lager zurück⸗ tappten. Ein Käuzchenruf zerbrach die Stille des Waldes, und lange noch lauſchten die zwei den Stimmen der Nacht, ehe ſie im Zelt ver⸗ ſchwanden. Die-Prüiung (Ein Hitlerjunge erzählt hier von ſeinen Erlebniſſen auf einer Segelflugſchule. Die Schriftleitung.) Tage vergingen, an denen überhaupt nicht Kirdſoe werden konnte. Unabläſſig tobte der ordweſtſturm von See 85 Dünenſand wehte über den Kamm am Steilhang zum Haff hin⸗ unter.„Die Düne raucht“, ſie wandert. Im Lager vertreibt man ſich die Zeit. Jetzt eigt ſich, wie eng die Gemeinſchaft in den ochen zuſammengewachſen iſt. in Geiſt herrſcht, der über die Untätigkeit hinweghilft. Stunden, Tage vergehen ohne Langeweile und werden nie aus der Erinnerung verſchwinden. Der Sturm hat nachgelaſſen. Zwei Tage kön⸗ nen wir am Weſthang üben. Und am Abend des zweiten Tages ſtehen alle auf dem Kamm, freudig erregt: Die Wolken, die den ganzen Tag über faſt reglos am Himmel hingen, ſind auf⸗ geriſſen und ziehen nach Weſten. Der Wind hat vollſtändig nachgelaſſen. Wird morgen Oſtwind einſetzen? Geſpannte Erwartung liegt über allen. Noch eine Woche ſoll der Kurſus dauern. Gibi es wirklich am Oſtwind zum Segelfliegen am Steil⸗ ang? Erſt ſpät herrſcht Ruhe in dem kleinen Raum. Es iſt nicht Einbildung, unruhiger als ſonſt iſt ſer in zweiter a. 44 eiſtige*—— Hier aber wieder an as ſonders die F e ſchlußkraft, verbunden mit der Erziehung zur .— und andere), Aus⸗ t. i1 aber auch, und vor einp Wieihnachlen ermi ————————— ſonders auf Beumelburg und auf die Werke über Luckner, Spee, Boelcke, Hipper hingewieſen werden. Wilhelm Schäfers eindrucksvolles Buch „Auf Spuren der alten Reichsherrlichleit“ iſt für 14jährige ein feines Geſchenk.— Die Natur⸗ ſchilderung kommt in Löns und. Ber de ihrem Recht, die komiſche Dichtung in Wil⸗ elm Buſchs billiger Neuausgabe aller ſeiner Werke. Zu den älteren leitet dann hinüber Schenzingers Buch vom Hitlerjungen Quex, Thor Goote,„Die Fahne hoch“ und das Bilder⸗ werk„HJ marſchiert“. Es ſei noch verwieſen auf die vielen Jugendbücherſammlungen zu billigſten Preiſen, vor allem bei Hirt⸗Breslau, Beltz⸗Langenſalza, Hillger und Schaffſtein⸗Köln. Alle hier genannten Bücher, die ſich als be⸗ ſonders geeignet erweiſen, ſind in der Aus⸗ ſtellung des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes und der Völkiſchen Buchhandlung zu ſehen und zu beſtellen. Jeder, der ſich für einen ſolchen Ueberblick über das deutſche Jugendſchrifttum intereſſiert, der beſuche die geſchmackvolle Aus⸗ ſtellung im alten Rathaus(geöffnet täglich 10—12, 14—18 Uhr). Hübſche Holzſpielſachen (Dampfwalzen, Autos uſw.) von Muck⸗Naum⸗ burg ergänzen die Jugendbuchausſtellung ebenſo gut, wie die teilweiſe vorzüglichen Bilder des Führers und ſeiner Getreuen. Dr. P. Erziehung im„Deukſchen Jungvolk“ Verbindlich für die Arbeit der deutſchen Jugendbewegung am Werk der Jugendertüch⸗ „tigung ſind die richtungweiſenden Ausführun⸗ en des Begründers dieſes Volksſtaates. Adolf Hitler faßt ſein Programm in ſeinem Buch „Mein Kampf“ zuſammen in den Worten: „Der völkiſche Staat hat ſeine geſamte Er⸗ in erſter Linie nicht auf das inpauken bloßen—— einzuſtellen, ſondern auf das Heranzüchten kerngeſunder Körper. Erſt Linie kommt dann die Ausbildung Entwicklung des Charakters, be⸗ Förderung der Willens⸗ und Ent⸗ erantwortungsfreudigkeit, und erſt als letztes die wiſſenſchaftliche Schulung.“ Ju ziehung hat Großes geleiſtet auf des Unterrichts,—5 der Bildungs⸗ ſensübermittlung. Auf dem Gebiet der üldung hat ſie verſagt. Wiſſens⸗ ug iſt nicht Charakterbildung. Wiſſens⸗ ttlung wird auch heute noch faſt aus⸗ leßlich als Aufgabe der Erziehung ange⸗ ſehen. Doch heute iſt das Problem nicht mehr unterrichtlicher Art. Es wirft ſich vielmehr die A11 auf, können wir erziehen?— Iſt es uns möglich, den Charakter zu formen? Heute heißt das Problem: Wie ertüchtige ich die Jugend, daß ſie zu einer Stütze des Volkstums wird, zu einer Rettung in der grenzenloſen deutſchen Not und zu einer Gewäh der Schlaf, mancher wirft ſich tiefatmend von einer Seite auf die andere. Bei der Windſtille ilch es ſtickend heiß. Die Mücken ſind unerträg⸗ ich. Langſam rinnt die Zeit.— Durch den Türſpalt graut der Morgen. Ich 5 in die Höhe. Wie lange habe ich geſchla⸗ en? Im Taſchenlampenſchein ſehe ich nach der Uhr. Gleich drei! Angeſtrengt höre ich.. Draußen weht doch Wind, deutlich rauſchen die Bäume.. Leiſe ziehe ich den Trainingsanzug an, ſteige aus meinem dritten Stockwerk hin⸗ unter, taſte mich zu dem hellen Streifen an der Tür und ſtehe im Freien. Kühler Morgenwind weht mir entgegen. In fahlem Licht liegen die Wanderdünen. Ueber See ſteht mattleuchtend der Mond, vereinzelt blinken noch Sterne. Der Seidenſtrumpf, den wir als Windſack an einem Stock auf dem Schuppendach angebracht haben, flattert unruhig im Wind, der zu ſchwach iſt, ihn aufzublaſen. Ich hebe den angefeuchte⸗ ten Zeigefinger... Wahrhaftig, Oſtwind! Ich ſchleiche mich wieder hinein, lege mich hin und warte, lauſche angeſtrengt auf den Wind. Kein Zweifel, er nimmt langſam zu. Nach einer halben Stunde gehe ich wieder hinaus. Der Seidenſtrumpf hängt prall aufgeblaſen im Wind aus Oſten. Die letzte Müdigkeit iſt verſchwunden, nur noch ein Gedanke— Oſtwind,-⸗Prüfung— und ein unſagbares Gefühl der Dankbarkeit be⸗ herrſcht mich. Ich ſuche das Lager des Feuglehrers, will ihn wecken... hier muß ſein Bett ſein. Ich beuge mich zu ihm. „Wie ſtark iſt der Wind?“ fragt er mich; er hat nicht geſchlafen, hat wach gelegen, genau wie wir auf den Wind geachtet. „Ich weiß nicht genau, aber ich glaube.“ —„Ja, ich denke auch, es wird ausreichen!“ fällt er mir ins Wort und geht hinaus. Ich folge, ſtehe neben ihm, beobachte ſein ſich ſcharf teln ſollen. marſchierten, r, daß Zuſtände, die ſehe noch einmal Sonntag⸗Ausgabe — eine fahrelange Verlotterung erzeugten, das deutſche Volk nicht wieder an den Rand des Abgrundes führen. Wir wollen die Jugend er⸗ iehen und ertüchtigen in nationalſozialiſtiſchem eiſt. Alſo: Erziehung nicht als Bildungs⸗ fondern Charakterideal. Erziehung ſoll den Charakter formen. Elternhaus, Schule und Jugendbewegung, ſowie der Dienſt im Heer ſind die Faktoren, die dieſe Erziehung vermit⸗ Alois Wacker, JBỹ 1/171. Nikolaus⸗-Abend des Fähnleins „Vork“ im„Deulſchen Jungvolk“ Letzthin veranſtaltete das Fähnlein„Pork im Vereinshaus des Geſangvereins„Flora“ einen Nikolausabend. Dieſer Abend ſollte gleichzeitig ein Werbeabend ſein. Das Darge⸗ botene war deshalb auch für die Jugend zu⸗ eſchnitten und ſollte den noch immer außen⸗ tehenden Jungen zeigen, daß das Jungvolk neben Antreten und Marſchieren auch noch an⸗ deres zu leiſten vermag. Schon eine Viertelſtunde vor Beginn war der Saal überfüllt, obwohl von den Veran⸗ ſtaltern des Abends noch niemand zu ſehen war. Die anweſenden Jugend fing ſchon an, ungeduldig zu werden, als plötzlich Trommeln und Pfeifen ertönten. In die Straße bog das Fähnlein„Pork“ ein, voran der Spielmanns⸗ u Heute war etwas Beſonderes los; das ja man nicht nur an den freudigen Geſichtern der Jungvolker, ſondern auch daran, daß vor dem Zug ein großer und ein kleinex Nikolaus inter ihnen zogen Buben drei beladene und mit Tannenzweigen geſchmückte Leiterwagen. Und nun marſchierte bzw. drängte ſich der ganze Zug in Saal, unter dem Ge⸗ lächter der Anweſenden. Der Abend konnte be⸗ ginnen. Als Einleitung ſpielte ein Mandolinen⸗ Orcheſter unter Leitung von Herrn Safferling einen Marſch und ein Volksliederpotpourri. Nach dem Lied„Aus grauer Städte Mauern..“, eſungen von den 170 Buben des Fähnleins, hielt ähnleinführer Haberſtroh eine kurze Be⸗ grüßungsrede an die anweſende Jugend, in der er auch erwähnte, daß das Fähnlein mit Freude feſtgeſtellt habe, daß die beiden Stamm⸗ 1475 Geberth und Dusberger ſich unter den nweſenden befinden würden. Es folgte eine luſtige Poſſe,„Die Eierfrau“, und ein Lied des Fähnleine,„Zu Ingolſtadt wohl auf der Höhe...“, von welchem beſonders der Kehr⸗ reim, der ſich aus einem mehr oder weniger ſchön geſungenen„Quak, quak, quak“ zuſam⸗ menſetzte, eingeſchlagen hat. Viel Heiterkeit rief der„Rüpeltanz“ hervor, der, von zwei Jungens aufgeführt, nicht etwa ein Reigen nach Mädels Art war, ſondern eigentlich einen Zweikampf nach Bubenart dar⸗ ſtellte, bei dem es nicht gerade zart zuging. Und nun kam die Hauptſache des Abends, ein Spiel:„Kai aus der Kiſte“, das die Jun⸗ ens aus dem Stegreif noch dem gleichnamigen Buch von Wolf Durian ſpielten. i auch das Publikum mitlebte. Vor allen Dingen muß die Hauptperſon, Kai, gelobt werden, welche mit ihren drolligen Einfällen das Publikum während des ganzen Spiels zum Lachen brachte. Mit dem Lied:„Es klappert der Huf am Stege...“ war das Programm des Abends abgelaufen. Anſchließend war das Fähnlein noch kurze Zeit allein beiſammen, denn nun kam der ſchon den—— Abend erwartete Ni⸗ kolaus mit ſeinen Wagen. Er teilte nicht nur Rügen und Lob aus, ſondern drückte noch je⸗ dem Jungvolkler eine Tüte in die Hand, die mit freudigem Geſicht emvfangen wurde. Und dann noch das Lied„Stille Nacht“ als Er⸗ innerung daran, daß der Advent begonnen hat, und wir bald vor dem brennenden Chriſt⸗ baum ſtehen. Heinrich Stumpf. ſche den hellen Dünenſand abhebendes Ge⸗ icht. „Er iſt gut,“ ſagt er.„Er bläſt mehrere Tage. Wecken Sie die anderen!“ Ich laufe zurück in den Raum. Hole tief al auf die ruhig ſchlafen⸗ den Geſichter und brülle los„Aufſtehen, Oſt⸗ wind, Maſchinen fertigmachen!“ 3 Die Natur ſchläft noch, als wir die Maſchine den Hang heraufziehen. Oben ſchlägt uns der Wind in ſeiner ganzen Stärke entgegen, und als die Sonne aus dem Haff ſteigt, ruft der Fluglehrer, der ſich in die Maſchine geſetzt hat, um einen Flug vorzufliegen:„Ausziehen!“— Die Startmannſchaft zieht das Startſeil. „Laufen!“— Sie laufen mit aller Kraft, das Startſeil bis zum Letzten reckend. „Los!“— und im gleichen Augenblick wird die Maſchine, die ſolange am Schwanzende ge⸗ halten wurde, losgelaſſen. 35 Lautlos ſegelt ſie. Der Lehrer fliegt den Steil⸗ hang entlang, dreht eine Wendekurve, kommt zurückgeflogen... Jetzt wieder eine Kurve in Starthöhe, er pendelt den Steilhang auf und ab und landet ſchließlich in Nähe des Starts. Den ganzen Tag fliegen wir. Jedesmal, wenn einer fünf Minuten geſegelt und am Haff unten gelandet iſt, laufen wir zuſammen und ſtrecken auf Kommando das linke Bein von uns, werfen den rechten Arm in die Höhe. Drei⸗ maliges Krächzen unſerer Kehlen, der traditio⸗ nelle Kranichſchrei, verkündet dem Glücklichen unten die beſtandene Prüfung. Die Maſchine wieder den Steilhang herauf⸗ e iſt eine Viecherei. Die volle Ent⸗ chädigung aber für alle Mühen ſind dann die, drei weißen Möven auf blauem Grund— das Abzeichen der Segelflieger⸗C⸗Prüfung. Gerhard Zirwas. (Wer mehr über Segelflug und Fliegen überhaupt erfahren will, ſei auf das vom Verfaſſer dieſes Auff⸗tzes heraus⸗ fa Buch„Deutſche Flieg⸗rei“ ingewieſen.) Es war ein Spiel, bei dem nicht nur jeder Spieler, ſondern à Hohrgeng „Bakenkrenzbanner“ Die JIreizeitgeſtaltung des jungen Mäãdchens Berlin, 15. Dez. In einer Veröffentlichung der Deutſchen Arbeitsfront erörtert Lydia Bo⸗ lick die Freizeitgeſtaltung des jungen Mädchens. Sie hebt, wie das VDZ⸗Büro meldet, vervor, daß beim berufstätigen Mädchen zuerſt an einen Ausgleich zwiſchen ihrem Beruf und ihrem Körper gedacht werden müſſe. Da ſtehe an erſter Stelle die Ausgleichsgymnaſtit, daneben Tur⸗ nen, Schwimmen, Volkstänze, Wanodern und vor allen Dingen Singen. Daneben dürften Herz und Gemüt des jungen Mädchens nicht zu kurz kommen. Es lerne kochen, nähen, Zäuglings⸗ und Krankenpflege, lerne die Anwendung des Eheſtandsdarlehens, das Haushalten mit 125 Mark monatlich und dergleichen mehr. Dazu komme, daß die gemeinſame Arbeit mit Men⸗ ſchen jedes Standes und jeder Veranlagung zur Kameradſchaftlichteit erziehe. Nun gebe es auch unter den jungen Mädchen ſolche, die für irgend⸗ eine Art ein beſonderes Können aufweiſen. Dieſe Art der Eignung in Sammelkurſen zu erkennen, um dann das Mädchen in Sonderkurſe zu überführen, werde Hauptaufgabe der Füh⸗ rerinnen ſein. ————— Ein paar ernſte Worte „Es*5 vor allem, die Ideologie der Be⸗ dürfnisloſigkeit und der ſyſtematiſchen Ein⸗ ſchränkung des Bedarfes, alſo den vom Kom⸗ munismus ausgehenden Primitivitätskult zu bekämpfen. „Das Entſcheidende iſt nicht, daß Alle ſich einſchränken, ſondern daß Alle ſich bemühen, vorwärts zu kommen und ſich zu verbeſſern. Die deutſche Wirtſchaft kann nur beſtehen unter einer ganz beſtimmten Bedarfshöhe und einer anz beſtimmten Kulturanforderung des deut⸗ chen Volkes.“ 21 (Reichskanzler Adolf Hitler im General⸗ rat der Deutſchen Wirtſchaft am 20. 9. 1933). Eindringlicher kann uns wohl kaum geſagt werden, daß Jeder von uns die Verpflichtung hat, ſeinen Bedarf und ſeine kulturellen For⸗ derungen zu erhalten und möglichſt zu ſteigern. Darum iſt es das Gebot der Stunde, Geld nicht im Kaſten liegen zu laſſen, ſondern es auszugeben, damit es zum Segen werden kann. Wir wiſſen, daß die geſamte Wirtſchaft mit tauſend Fäden ineinanderhängt, und baß der Untergang des Einen naturgemäß auch der Untergang des Andern bedeutet. Nur wenn Induſtrie, Handel und Gewerbe, Landwirt⸗ ſchaft, Bergbau, Eiſenbahn, Transportgewerbe, Beamtentum und Arbeiterſchaft alle ihre Rä⸗ der laufen laſſen können und alle ihre Hände dürfen, heißt es Brot und Arbeit für E. — Wieviel Freude, wieviel Glück, wieviel wert⸗ volles Kulturgut kann andererſeits geſchaffen werden, wenn man den Glauben endgültig be⸗ ſeitigt, daß der Menſch auch mit dem Primi⸗ tivſten auskommen kann. Gewiß, er kann, aber damit erniedrigt er ſich ſelbſt und verleug⸗ net das Edelſte, das ein Gott ihm gegeben: ſein Menſchentum. Weihnachten ſoll endlich wieder das Feſt der Liebe werden, wo Einer dem Andern die Freude ins Haus trägt, die in beglückender Verbundenheit das ganze deutſche Volk mit einſchließt, wir wollen und ſollen ſchenken. Briete der Frau an die Frau 8 Iv. Liebe Sigrid! Es iſt doch eigenartig, wie ſich aus meiner dummen Klage über meinen Mann nun ein Briefwechſel entſponnen hat, den ich nicht mehr miſſen möchte. Wenn ich Dir ſchreibe und der Brief iſt fort, dann kann ich es oft haum erwar⸗ ben, bis ich Deine Antwort mit den vielen neuen Anvegungen in den Händen halten lann. Mir ſind Deine Brieſe etwas ſehr Notwendiges geworden, notwendig ſchon deshalb, weil aus ihnen Deine große, gütige von einem guten, leider nicht mehr unter den Lebenden weilenden Mann geadelte Seele ſpricht. So wie Du, möchte ich mein Leben leben, ſo wie Du möchte ich mich innerlich klären und Verſtändnis auf⸗ bringen für die Dinge, die nicht nur uns Frauen, ſondern unſer ganzes Volk angehen. Ich habe lange über Deinen letzten Brief nachgedacht und ihn inzwiſchen immer wieder gelefen. Dabei iſt mir eines aufgefallen, daß Du darin gerade dem Mann eine Rolle zu⸗ ſchiebſt, für die ich ihn— leider— noch nicht reif erachte. Dieſes Urteil iſt hart, aber meinem Empfinden nach zutreffend, und wenn ich mich gü ihm bekenne, dann tue ich dies deshalb, weil ich dafür zahlreiche Beiſpiele anführen kann. Wenn Du in Deinem Briefe anführſt, daß die Frauen nach dem Kriege Würde, Ehre, Glau⸗ ben und Treue zu ſich ſelbſt verloren hätten, dann iſt es richtig, wenn man hierzu feſtſtellt, datz es die Männer waren, die in weitaus den meiſten Fällen mit dieſen Dingen Schindluder getrieben haben. Wie ſchön wäre es, wenn alle Männc in der Frau wirklich nur das ſehen würde was ſie von Natur aus ſind: Die Das ewige Brautpaar 20 Jahre aufeinander gewarket— nach drei Monaten geſchieden Es ſind faſt zwanzig Jahre her, als der In⸗ genieur Erneſt Roubour die hübſche Camilla Blachomme kennen lernte. Beide waren jung— Roubour zählte 27, Camilla 19 Jahre — und hofften, im nächſtfolgenden Jahr zu heiraten. Der Krieg machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Roubour mußte zu ſei⸗ ner Truppe einrücken und ſeine Braut allein zurücklaſſen. Vier Jahre lang kämpfte Erneſt Roubour in der vorderſten Front. Er zeichnete ſich wieder⸗ holt durch Tapferkeit aus, wurde auch ſpäter öfter verwundet und kehrte ſchließlich mit einer ganzen Anzahl von Orden und Auszeichnun⸗ gen in die Heimat zurück. Aber hier harrte ſei⸗ ner eine bittere Enttäuſchung. Die räumliche und zeitliche Entfernung hatte die leidenſchaftliche Liebe Camillas abgekühlt. Eine Zeitlang hoffte ſie auf die baldige Rück⸗ kehr ihres Verlobten, dann aber, als der Krieg ſich in die Länge zog, wurde ſie die Ehefrau eines reichen Pariſer Bankiers. Der Luxus, mit dem ſie von ihrem Mann umgeben wurde, vermochte ſie jedoch nicht über die Tatſache hin⸗ wegzutäuſchen, daß ihre Ehe keineswegs glück⸗ lich war. Und als Erneſt Loubour wieder in Paris auftauchte, flammte auch Camillas Liebe von neuem auf. Nach einem ſchweren inneren Kampf ent⸗ ſchloß ſich die junge Frau, ihrem Gatten die volle Wahrheit zu ſagen und ſich ſcheiden zu laſſen, um den Jugendgeliebten heiraten zu können. Bevor es aber zu dieſer entſcheidenden Ausſprache kam, erkrankte der Bankier ſehr ſchwer. Die Aerzte rieten ihm, ſich von allen Geſchäften zurückzuziehen und im Süden, in Aegypten, Heilung zu ſuchen. Camilla konnte und wollte jetzt ihren unglücklichen Ehemann nicht im Stich laſſen und nahm, wenn auch ſchweren Herzens, Abſchied von Roubgur. Die beiden verſprachen ſich, aufeinander zu warten, und wenn es auch viele Jahre dauern ſollte. Das Paar ſtand von nun an in ſtändigem Briefwechſel. Aber es ſollte noch lange Zeit vergehen, bevor ihre Sehnſucht in Erfüllung 4— konnte. Vierzehn Jahre kämpfte der chwerkranke Bankier gegen den Tod. Dank dem günſtigen Klima und der Kunſt der Aerzte exfuhr ſein Leiden zeitweilig eine Beſſerung. Anfang dieſes Jahres ſtarb er jedoch und nun kehrte ſeine Witwe nach Frankreich zurück. Erneſt Roubour hatte all die Zeit hindurch auf ſeine große Liebe gewartet „Endlich konnte er die geliebte gan heim⸗ führen und das Paar war glücklich, nach 20 Jahren endgültig vereint zu ſein. Niemand weifelte, daß dieſe Verbindung nur durch den od noch gelöſt würde. Unter den Bekannten des„jungen Ehepaares“ wirkte es daher wie eine Bombe, als ſie erfuhren, daß Erneſt und Camilla ſchon nach drei Monaten voneinander genug hatten und ſich nun ſcheiden laſſen wollten. Dieſer 9 fand die vor dem Scheidungsrichter ſtatt. Beide Ehegatten gaben unüberwindliche Abneigung als Urſache ihres Schrittes an. Der Richter*—— reſigniert den Kopf und meinte, es ſei traurig, daß drei Monat nüchterner Wirklichkeit über zwanzig 33 romantiſcher Liebe geſiegt hätten rneſt und Camilla nickten dazu verſtändnis⸗ voll. Sie bedauern es beide, daß ihr lang⸗ jähriger Traum ein ſo ernüchterndes Ende ge⸗ funden hat Dünenrutſch, der neue Strandſport Während wir bei 16 Grad Kälte mit hochgeſchlagenem Mantelkragen umherlaufen, iſt in dem kaliforniſchen Seebad Venice ein neuer Strandſport kreiert worden, der ühn⸗ lich dem Wellenreiten, jedoch am Strande und hinter galoppierenden Ponies, ausge⸗ führt wird. Quelle allen Lebens! Wie ſchön wäre es, wenn dieſe Quelle immer rein erhalten und von allem Schmutz befreit bliebe, der ja doch immer nicht nur die davon betrofſene Frau, ſondern das ganze aus ihr hommende Geſchlecht belaſtet. Ich will leineswegs die Frauen von aller Schuld freiſprechen, aber ich lann auch nicht offenſichtlich an den Fehler⸗ quellen unſeres Daſeins vorübergehen, ohne ſie zu ſtreiſen. Du haſt es ſo ſchön in Deinem Brief geſogt, wie der Mann von der Frau denken und was er in ihr ſuchen muß. Du geſtatteſt mir, daß ich dieſen Faden weiter ſpinne und einmal nüch⸗ tern darlege, was not tut, um zu einem ſolchen Idealzuſtand zu kommen. Greifen wir doch einmal ein klein wenig ins bunte Leben, und ziehen eines der vielen unbekannten und doch ſo herzzerbrechend tragiſchen Frauenſchick⸗ ſale heraus, man könnte mutlos werden und verzweifeln. Es iſt ſelten, daß ein Mann in der erſten Begegnung mit der Frau die Frau des Le⸗ bens ſucht. Schon daraus folgt die erſte Frage: Iſt dies naturgewollt? Ich bin verſucht, dieſe Frage zu befahen, ja ich bejahe ſie, ohne ihre Gefährlichkeit zu verkennen. Oft iſt das„Sich⸗kennenlernen“ eine nüchterne Angelegenheit; ohne Abſicht und ohne Ziel geht man zunächſt nebeneinander her. Aus dieſem Nebeneinanderhergehen wüchſt die Regung des Mannes zum Weibe. Von dieſem Augenblick an ſind es nur zwei Wege, die begangen wer⸗ den. Der eine führt zur tragiſchen Schuld an Kind und Kindeskindern, der andere aber zur wahren, großen Zuneigung, die die Liebe vor das Begehren ſtellt. Bleibe ich bei dem erſten Weg, ſo kommt mir eine Schulfreundin in Er⸗ innerung, deren tragiſches Beſchick ſicherlich nicht vereinzelt daſteht, ſondern von vielen unſe⸗ ver Mitſchweſtern ſtill und geduldig getragen wird. Enttäuſchter Glaube, mit Fuben getrete⸗ nes Vertrauen ſieht dieſe Frau in die Finſter⸗ nis der Hoffnungsloſigleit. Aus ihr wuchs der Haß und damit die Unmöglichleit noch ein ein⸗ ziges Mal rein und gläubig ja verwauensſelig in einem Mann mehr als nur den Mann zu ſehen. Im Innerſten verletzt und betrogen, wird das erſte Erlebnis dieſer Frau immer im zwei⸗ ten nachwirben und ihr das nehmen, was ſie am notwendigſten hätte: Selbſtvertrauen. Ich gebe zu, datz die ſeeliſche Vergiftung ausoe⸗ rottet werden kann. Aber bitte, liebe Sigrid, wo iſt dieſer Mann, der eine ſolche Frau— ſchuldlos um alles betrogen— zu ſich empor⸗ hebt, ihr von neuem das Gefühl des Wertſeins gibth Können wir Frauen nicht immer wieder beobachten, daß gerade dieſen Geſchöpfen der Mann mit dem Gedanſen gegenüber tritt, keine Verpflichtung zu haben? Ich weiß, daß Du meine Anſichten ketzeriſch findeſt, aber ſage doch ſelbſt, iſt es nicht ſo? Muß man nicht auch dieſen Dingen Raum zu Betrachtungen geben! Wie ſchnell iſt ein Frauenleben für alle Zei⸗ ten zerſtört und wie hangſam nur leimt neues Vertrauen! Geſtern ſprach ich lange mit meinem Mann über dieſe Fragen. Er empfindet wie ich, und auf meine Frage, warunk er ſo ganz anders ſei, wie die Männer, die dem Frauenſeben heute noch Richtung geben würden, ſtellte er mich ſelbſt vor Fragen:„Was bin ich ohne Dich? Was ertroge ich, was vermag ich und was vollbringe ich? Nichts bin ich ohne Dich! Du lebſt in mir und biſt der Same zu allen Taten. Dein Leben iſt der Trieb zu meinem Leben, ja ich bin alles, wenn Du es willſt, weil in mir jenes große, ſtarke Gefühl lebt, das über den Alltag hinweg hebt. Wenn Deine Hand mich zärtlich ſtreichelt, werden alle Sorgen zum Nichts und der hei⸗ lende Strom Deiner Zärtlichkelt läßt in mir den Willen zu noch Größerem reiſen. Du meinſt, ich — 5 n——— Sonmtag⸗Mnbhedt — Die Köchin ſpricht: Nationalgerichte Tiſch bringen, als die altbekannten Es gibt in den verſchiedenen Provinzen unſereß Vaterlandes Originalgerichte, die ſich alle du ihre Volkstümlichkeit und ihren auszeichnen. Beefſteak. Man ſchneidet aus dem Schwanzſtück eines Ochſen, der ſehr gut ahge⸗ hangen ſein muß, drei Zentimeter dicke Sche ben. Sie werden geklopft, mit Pfeffer beſtreut und in glühend heiße tter Nach zwei Minuten wendet man ſie um, gi jetzt reichlich in Ringe geſchnittene Zw dazu und läßt ſie nochmals die gle braten. Sie müſſen auf einer heißen Se an einer warmen Stelle ein Weilchen d ziehen. Inzwiſchen ſind auch die 15 vollends weich geworden(bitte Vo dürfen nicht ſchwarz ausſehen), wenn arbe annehmen, kann man einen E aſſer dazu geben, und 5 ſie über die Beefſteaks. Dazu paſſen Salzgurken vorzüglich. 1* Pommerſche Rippchen. Ein ſchwach gepölel/ tes Rippenſtück wird in der Mitte eingeknichk und mit in Scheiben geſchnittenen friſchen Aepfeln, ein wenig geriebenem Schwarzbrot und entkernten Backpflaumen gefüllt. Man klappt das Rippenſpeer zuſammen, näht etz zn und ſchmort es in drauner Butter an. Von Zeit zu Zeit muß man ein wenig Waſſer nach gießen. Das Gericht braucht zwei Stunden fün ſeine Fertigſtellung. Salzkartoffeln ſchmethen gut dazu. Die Soße wird mit klargequirli Mehl ſamis gemacht s Gulaſ⸗ Rindfleiſch, 1 Pfund Zwiebeln, 1 Büchſe ein Teelöffel Zucker, ein elöffel R 2 Eßlö ——— W eit geiblͤch ge das in Wü geſchni Fleiſch brö mit Waſſer zu einem Brei und bedeckt 5 Fleiſchſtücke damit. Man würzt das Gerte und läßt es langſam 2 Stunden ſchmoren. De zu ſchmecken Butternudel Waſchag— Roht umd bammelfl⸗iſch. die Vorbereitungen für die Arbeitsſchlacht ſind getroffen. Eingeweicht in Keſſel und Kübeln liegt die Wäſche angriffsbereit in der Wa küche. Das Feuer braucht nur noch mie A Streichholz entflammt zu werden, die Mo⸗ ſchine iſt tadellos in Ordnung und für datz Eſſen iſt auch ſchon vorgeſorgt: es gibt wie immer am Waſchtag: Kohl und Hammelfleiſch Nun, Ihr lieben Haus frauen, denkt Iht mal barlber nach, datz die arme Waſchfrau oft an ſechs Arbeitstagen ſechsmal das gleiche oher kommt? Macht es wirklich ſehr viel mehr Ar⸗ beit oder Unkoſten, ihr den ſchweren Beruf ein wenig dadurch zu erleichtern, daß Jhr ſie noch ihren Lieblingsmahlzeiten fragt und ſie ihr dann auch kocht, Verſucht es mal auf bieſe Art, es wird berden Teilen ſicherlich nicht ſcho/ ſeitigen Verhältnis nutzen. 1 3— Zudere Maͤnnerf nein, das e eder Mann ſucht, die traumhaft Zärtlichteit der Fwau, die ihm wer Schwärhen hinweghilft. Es liegt viel an ihr, brutaler Kraft den Stachel der Erniedrigung zu nehmen. Dazu muß ſie aber eine Quel innerer, ſeeliſcher Reinheit ſein und nicht nue „Körper“, der ihr Gegenſtand von Wun erftüllungen iſt. Mir ſcheint, die Geſchlechle haben ſich auseinandergelebt, weil ſie an ihtet Beſtimmung zweifelten und ſie auch erkannten. Schuld iſt überall, ſie iſt aus dem Zeitgeiſt ent/ ſtanden, der nieder und gemein, das Heiligſte im Menſchenleben proſaniert. Und noch eiie Liebling, wer leinen Glauben an ſeine Mu ter hat, wird auch nie den an die Frau haben Daraus folgt alle Schuld.“ 3 So ſproch mein Mann zu mir und ich wu ganz ſtill dabei, gelobte mir, ihm das zu ſein was in ihm als Wunſchbild lebt. Von neuen erkannte ich die erbauende, erlöſende, aber zerſtörende Kraft der Frauenſeele, von neuem fühlte ich, wie ſchwer es iſt, eine Krone im Her⸗ zen zu tragen und ſie auch zu behalten. Es it ſchon ſo, die Geſchlechter brauchen die Liehe zu ührer Vervolllommnung und Erfüllung jo noß, wendig. wie die Sonne zum Leben. So wie der rechte Mann das Erſte— den Anſporn gt einer Tat— und das Letzte— die Krönung u innere Läuterung ſeines Lebens— in der Fra ſuchen muß, ſo muß die rechte Frau ihm aß Erſtes den Glauben und als Letztes ſich ſelhß als Erfüllung ſeines Daſeins geben. Auß einem ſolchen Bekenntnis wird ein neuer Ge über unſer Volk kommen, ein Geiſt, der aleß Unſchöne tötet und zu jener Seelenharmonie f der Ehe geführt, die allein ein Dauerglück garal⸗ tiert. Das wollte ich Dir heute ſagen. 183 Herzliche Grütze! Deine Adete, ohlgeſchmad 1 m Fett gelblich 3 el ttene Unlice angebraten. Das Tomatenmark ee doch ein ehr ähnliches Gericht voreſehl ze, den, ſondern der Arbeit und dem guten gehen * 2 3 Man will auch mal was anderes auf den 3 3 K 5 rattartoffeln un chrezept. diegg 1 Lorbeerblatt, ein Ae 11 4 Fahrgan die Studente hof der Mar⸗ danzig: hHafen . Der Keich⸗ nimmt die hHr „& ake⸗—— tudenten fahren nach dem Oſten anderes 24 e r ſehr 13 ieter 5 8 che Salz und Pfef je Butter g nan ſie um tittene ßt ſie über itkartoffeln und ſchwach gepökel⸗ Mitte eingeknickt ittenen friſchen 'm Schwarzbrot gefüllt. Ma men, näht es z Die Studenten an der Dreiländerecke rzt das Ge n ſchmoren. gezeichnet nmelfl⸗iſch. 5 eitsſchlacht ſnd yof der Marienburg, el und Kübeln!n an ſeine Mu, ie Frau haben und ich wu im das zu t. Von neu ſende, aber auch le, von neuem Krone im ehalten. E 'n die Liebe füllung ſo eben. So ſen Anſporn e Krönung — in der ð Frau ihm etztes ſich ſe geben. ein neuer G lenharmonie uerglück ga ſagen. Der Relche-aldent ine Adel Knimmt die huldigung entgegen In fliegender Eile durchqueren wir die nord⸗ deutſche Tiefebene. Vorbei an idylliſchen Dör⸗ fern und Bächen, ſaftigen Wieſen und frucht⸗ baren Feldern, an fleißig arbeitenden Bauern und jubelnden, winkenden Kindern. Stunden⸗ lang.„Oſtpreußen“?„Oſtpreußen“ hämmert unaufhaltſam und ſich überſtürzend die Ma⸗ ſchine. Deutſchlands Jugend zieht auf den Spurenihrer Väter hinaus ins öſtliche Land. Korridor! Polniſches Perſonal, mit dieſen eigenartigen Mützen, übernimmt die Führung des Zuges, und pol⸗ niſche Grenzpoliziſten begleiten ihn jetzt auf der Fahrt. Ausſteigen iſt nicht erlaubt. Spei⸗ ſen und Getränke werden durch die Fenſter in die Wagen gereicht. Früher war auch das ver⸗ boten. Und weiter eilt der Zug durch polniſches Land! Das Land ſcheint ausgeſtorben, Men⸗ ſchen und Tiere ſind kaum zu ſehen. Das iſt das Land, das einſt die Deutſchen Ordensritter mit ihrem Blute düngten! Befreit atmen wir auf, als uns von Ferne die ſtolzen Türme des Marienwerder Schloſſes und Domes grüßen, wundervolle Denkmäler deutſcher Backſtein⸗ gotik. Das reizende Marienwerder iſt Regierungs⸗ ſitz und verdankt ſeine Entſtehung dem Deutſch⸗ ritterorden, der im 14. Jahrhundert Dom und Schloß erbaute, Weitberühmt iſt der ſogenannte Dansker, ein rieſiger Vorbau, welcher zur Ent⸗ wäſſerung der Burg diente, um der beſonders bei Belagerung drohenden Seuchengefahr zu begegnen. Die vielen Stürme, welche über die⸗ ſen Vorpoſten deutſcher Kultur hinwegbrauſten, ließen leider nur noch wenige Kunſtſchätze übrig, Spuren, die geheimnisvoll von vergan⸗ gener Pracht und Schönheit und mannigfalti⸗ gen Schickſalen raunen. Dort unten, nahe an der polniſchen Grenze, liegt aber noch etwas, das uns in all dieſer Grenznot das Herz erfreut: Neudeck, das Gut unſeres Herrn Reichspräſidenten. Schon von der Landſtraße aus ſieht man das einfache ſchmucke Gebäude, zu dem eine lange Auffahrt hierher, um Hindenburg zu beſuchen, wenn er auf ſeinem Gute zur Erholung weilt. Auch zu uns ſpricht er und ermahnt uns mit bewegten Worten zur Einigkeit und Treue. Geſchichte redet zu uns! Mit einem Hurra auf unſer Va⸗ terland ſcheiden wir von ihm, deſſen Herz wir ſo raſch gewonnen hatten. Weiter geht es durch fruchtbare Felder, vorbel an maleriſchen Gehöften. Saftige Wieſen, auf denen das Vieh in langen Reihen graſt, ziehen an uns vorüber. Nordwärts führt uns der Weg, an der Dreiländerecke vorbei nach Ma⸗ rienburg, der Burg des Oſten, als die Schönſte Oſtdeutſchlands weltbekannt. Im Jahre 1309 wurde es Hochmeiſterreſidenz des deutſchen Ritterordens, deſſen Machtbereich ſich damals von Pommern bis Petersburg erſtreckte. Pracht⸗ voll ſind die Gemächer des Ordenshochmeiſters, beſonders„Meiſter Sommerremters'“, der prunkvolle Empfangsraum, berühmt durch das von einer einzigen Granitſäule getragene, wunderbare Deckengewölbe und die herrlichen Glas⸗ und Wandgemälde. Alte Stadttore, das Rathaus, Bürgerhäuſer und der Laubenmarkt, arkadenartige Laubengänge, ſind beredte Zeu⸗ gen mittelalterlicher Schönheit und Romantik. In Marienburg iſt Paß⸗ und Zollkontrolle, denn wir wollen nach Danzig, und die Stadt Danzig iſt ja fremdes Land, mit eigener Währung, eigenen Poſtwertzeichen und eigener Flagge!! Am 10. Januar 1920 aufgrund der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages, gegen den Willen ihrer Benölkerung vom Mutterlande getrenmnt und zur„Freien Stadt“ erklärt. „An erſter Stelle unter den Schönheiten Europas ſteht Danzig“, ſagen nicht mit Unrecht die Danziger von ihrer einzigartigen Stadt, mit ihrem Kranz von Bädern, dem ſchönen Zoppot, Glettkau, Bröſen und Heubude. Wuchtig und unerſchütterlich ragt der Turm St. Mariens, dem Wahrzeichen der Stadt gen Himmel, ein monumentales Denkmal deutſcher Kraft. Ihm gilt unſer erſter Beſuch. Umgeben von uralten, verwitterten Häuſern und engen Gäßchen ſteigt er weit üder ſeine Umgebung hinaus, dunkel und verwettert, aber ungebrochen, ein alter machtvoller Kämpe aus vergangenen Tagen. Und drinnen läßt uns das mit reichen Kunſt⸗ ſchätzen, darunter das berühmte Gemälde von Hans Memling„Das jüngſte Gericht“, ge⸗ ſchmückte Gotteshaus die Geſchichte einer großen Vergangenheit ahnen. Eine ſeltene Ueberraſchung bietet dem Beſucher das Uphagenhaus, welches ſich ein reicher Danziger Patrizier vor Jahrhunderten nach eigenen Plänen bauen ließ. Es enthält noch alle alten Ausſtattungsgegenſtände, vom Kupferkeſſel in der Küche und dem wertvollen Porzellan im Schranke, bis zum Drellkaſten. Hohlgeſchliffene Rundſpiegel, mit denen man den ganzen Raum überſehen kann, Zimmer, die zur Reinhaltung vom Gange aus heizbar ſind. Und viele Dinge gibt es da noch zu ſehen, welche uns die praktiſche Veranlagung, die Erfindungsgabe und den Reichtum dieſes Mannes und die Geſchicklichkeit der Handwerker zeigen, und uns in aufrichtige Bewunderung verſetzen. Außer der Marienkirche und dem Krantor, hat Danzig noch ein drittes Wahrzeichen: Das Rathaus. Ununterbrochen fließt der Strom der Beſucher, in⸗ und ausländiſcher, durch dieſes Meiſterwerk deutſcher Bau⸗ und Raumkunſt, durch prunkvolle Räume, in denen einſt das Wohl der Stadt beraten wurde. Von Zoppot aus führt uns der Dampfer in die Heimat zurück. Mit Wehmut und Bitter⸗ keit, aber auch mit Freude und Dankbarkeit ſehen wir die Küſte an uns vorüberziehen. Sei gegrüßt, du dutſches Land, wir werden dich nie vergelſen! Alfons HöckKe1 hinführt. Täglich kommen Reiſegeſellſchaſften Danzig: Rathaus und Turm der marien apah Schloß Ueẽndeck Reichspräſident v. hindenburg ſpricht zu den Studenten 3.— „Hakenkreuzbanner“ —— Ehestand sdarlelien Hachstehende firmen sind zur Entgegennahme von Bedartsdeckungsscheinen vom Oberbürger- meister der Hauptstadt Hannheim zugelassen — Es ist Ihr eigener Vorte l. wenn Se auch meine Ausstellung lormschõner Schlafzimmer und Küchen Einzel- und Polsfermöbel gesehen haben, ehe Sie kaufen, denn Ihr e genes Urteil, ge- messen an Qualitat u. 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Ein Deſiet im ſchr Weitz: Carlsſe 1. d 2— d4, S2 3. 8p1— d2, 1 u dieſer ſogen hn Schw. ein zw e2—+C 3. O- Mißachtet das welches mit Le⸗ entlaſtende Tauſ 7. e4—e 51 d6 9. e5—e6l Sd b8. 5 Das Nehmen einer unangeneht 11. D41—e2. Stärker iſt wah Zug führt ſtür n4. Schwächer wä ** — 5 35 —* pestliche ich meine 5sch- Und ren sowile L aller Standesunterſchiede eine weitg breitung. Mitgliederzahl verdreifacht. Bis in den letzten Verein hinein iſt die Wirkung großzügiger Pro⸗ . zu verſpüren. Es geht ein neuer Geiſt ———— 5 1 4 7 55 7 — 70 . „Darenkreuzvenner⸗ —— Schœcb-ECCe Zum Geleit beit 3 dieſes Jahres hat der Großdeutſche hachbund die Führung des Deutſchen Schach⸗ dundes übernommen und damit einer ſich im⸗ er mehr bemerkbar machenden Zerſplitterung Ende gemacht. Die Propagierung des ur⸗ al n, aus dem ariſchen Indien ſtammenden Geiſtesſpieles zum Volksſpiel als weſentlichen Kulturfaktor, ermöglicht unter Ueberwindung So hat ſich in wenigen Monaten die die Reihen der deutſchen Schachfreunde. eiden hat ſich als weitaus tung Nordbadens entſchloſſen, deshalb m—— mehr Raum zu widmen und dem Meiſter von Baden, H. Huſſong die Leitung einer Schachecke übertragen. Eine beſondere brik für Anfänger ſoll auch Nichtſchachſpieler n, der neuen Beilage ihre Aufmerkſamkeit und diejenigen unter ihnen zu ge⸗ nnen, welche Verſtändnis für geiſtigen Kampf Rahmen eines ſchönen, überraſchend vielge⸗ ltigen Spieles aufbringen können. Aufgabe Nr. 1 123 1 122 S 3 Matt in zwei Zügen „WDes, Tel, Eadt, Se, A5, Schwarz: K a 5, Sa 2, Bb3, d2. Eine ziemlich harte Nuß, die nur durch einen rblüffenden Schlüſſelzug geknackt werden kann. m Loyd(1841—1911) war einer der ideen⸗ keichſten Problemkomponiſten der Schachgeſchichte Maihhuv. Eine Glangpartie Seſien im ſchwediſchen Meiſterſchaftsturnier zuu Lund 1933. e 15. Carlsſon. Schwarz: Kinnmark. . 0 2— d4, Se8—16; 2. 8S81—13, 27—26; .851— d2, L18—27; 4. e2—e4, 47— 46. 1e dieſer ſogen.„Königsindiſchen Eröffnung“ Schw.ein zwar feſtes, aber gedrücktes Spiel. eꝛ—cs, 0— 06. LfI—c4. Sbs—4 77 Mißachtet das folgende ſchneidige Manöver, elches mit L24(und auf hs unbedenklich der entlaſtende Tauſch auf h3) zu vermeiden war. 7. e—e 51.oXKe5; 8. d4 Xxe5, Sf6— g4; Sιιel 10. e 6X f7, Kg8— Dos Nehmen führt nach S25, Sh6, De2 zu ier unangenehmen Lage. 11. Dd1—e2. Les—f5; 12. h2—hs. Stärker iſt wahrſcheinlich S 4 4. Der 9 18 führt F h herbei. erehen wäre Sas J. wegen.43 L43:, 4 7 7 **◻. 4 3* 45 3 4 14 137 1825 8332 2—.— — ehende Ver⸗ 13. Sfs xe5l! Ein überraſchendes Damen⸗ opfer. Die darauffolgenden Wendungen konnte man nicht ganz überblicken. Jedoch beruhen der⸗ artige Kombinationen häufig auf gefühlsmäßi⸗ gen Empfindungen. 13...., Ld3à Xxe2. Er muß ſchon annehmen. Falls nämlich 8s 24 xes ſo Ld3; Sd3 +, K d1, Tf7:7 Kkœ21 Sc5, Do4 mit Figurengewinn. 14. Ses K3611 Die re'zvolle Pointe. 14. h7 K 36. 15. h3& 34, LZ7—- ho. 16. Th1* h6 r, KhS8—37. 17. Kelxe2! Es klappt aber wie am Schnürchen. Schw. 14 aber das Riſiko in—420 nehmen und den Turm ver⸗ ſpeiſen, denn W. hat bereits drei Figuren Freibauer für die Dame. 17. 18. Sd2—e4r, Kkh6—27. Stärier war frei⸗ lich das Entlaſtungsopfer 26— 25, wenn auch W. nach Sg5:1! K36, f4. Dd6, f5 7 wohl zum Siege führenden Angriff behält. her-rtsi. Und nicht e6 wegen ThII Kf7: Le7:f 20, Lf4—esT. Ka7—f8% 21. T141—., Kfs—es. 22. Lc4& f7. Es gibt für den unglücklichen König nur 2 chwerſten Opfern ein Entrinnen. „ Kesxf7; 23. S3 57T, Kes; 24. ThS+. —— 25. Tds T, Tds:; 26. Lo71! und W. gewann, denn K7: Se6r uſw. läßt die w. Bauern entſcheiden. Ueberraſchender Remisſchluß In der Partie Waldenberger— Baus (Winterturnier der 3. Klaſſe im Mannheimer Schachklub) kam es zu untenſtehender Stellung, in welcher Schw. verloren zu ſein ſcheint. ——1 nn Aeznn .n 10 — — 5 4* . e Es geſchah:...., Le Gι 4I 2. K daN c., Dg4—e6r+; 3. 8443 De6—b3—. Er kann dem ewigen Schach ni⸗ht entrinnen! 4. K d 3— d 2, Db3s— c3 +; 5. Kd 2— dI. Deœ3 — a1 + uſw. Schlimm wäre es geworden, wenn der w. Turm auf el oder gar d2 geſtanden märe, denn Schw. 1042 dann gar mattgeſetzt. Die vereinskämpfe der Ns⸗Schach⸗ gemeinſchaft Mannheim Der 1. Turnus nähert ſich dem Ende. Der Mannheimer Schachklub hat als Verein von ſüddeutſchem Ruf in beiden Mannſchaftsklaſſen einen klaren Vorſprun ng herausgearbeitet. Aber die Vereine der NS⸗Schachgemeinſchaft haben mit großem Eifer und wachſendem Können ge⸗ ſpielt und Achtungserfolge errungen. Den Stand der Kämpfe zeigen die Tabellen: 1. A⸗Klaſſe . Mhm. Schachklub Waldhof „Feudenheim „Neckarau Turm Mhm. „ Käfertal ½ 2½ 3 2. B⸗Klaſſe .Mhm. Schachklub 7 „Waldhof 8 Feudenheim 4˙½ 5½ 4½ „Neckarau 1½ 4½ 41½ 3 Turm Mhm. 3 5½ 61½ 6 „Käfertal 4 Die Reihenfolge der Vereine konnte 1530 Zeitmangel nach neu eintreffenden Ergebni— nicht mehr geändert werden. Schachkümpfſfe Am 17. Dezember 1933 wird das letzte Spiel der -Klaſſe(in der Vorrunde) zwiſchen Feudenheim und Mannheimer Schachklub nachgeholt. Dieſer letzte Kampf bringt die Entſcheidung um den zweiten Platz. Außerdem muß Käfertal B zum Klub, um noch ein rückſtändiges Spiel nachzuholen. Das noch ausſtehende Spiel Käfertal— Waldhof der B⸗Klaſſe wird am 2. Weihnachtsfeiertage in Käfertal, Cafe Zorn, vormit⸗ tags 9 Uhr, ausgetragen. Auch hier hat Waldhof 2. Stelle liegenden Turm vielleicht noch einzuholen. NS⸗Schachgemeinſchaft Kreis Mannheim Um die Meiſterſchaft der B⸗Klaſſe Waldhof— Turm:5. Käfertal— Neckarau 10:0 In der letzten Runde hat unſere Vorausſage in bezug auf Waldhof— Turm recht behalten. Zwei gleichwertige Gegner haben ſich die Punkte ehrlich ge⸗ teilt. Auf beiden Seiten wurden manche„Schnitzer“ gelieſert, ſo daß man als Zuſchauer auch auf ſeine Rochnung kam. Beſonders in der Behandlung des Endſpiels wurden beiderſeits klare Gewinnmöglich⸗ keiten verſcherzt. In Käfertal war Neckarau nur mit 3 Spielern an⸗ getreten— die übrigen ſpielten ſcheinbar zu Hauſe hinter dem Ofen. Da dieſe drei dann auch nichts mehr.en konnten und auf den Kampf verzichteten, iſt Spiel für Käfertal 10:0 gewonnen. Schach⸗ freund Horſt⸗Käfertal ſpielte dann gegen 14 Spie⸗ ler ſimultan. Das Ergebnis war nach 2½ Stunden Spielzeit 10 +, 3—, 1 remis. Die Getwinner wo⸗ ren Gräther, Leibrock, Eicher, remis hatte Erb, ſämt⸗ liche von Käfertal. K. Helbd. Kreisſpielleiter. Aus der Schach⸗Kreisleitung Die Kreisleitung weiſt nochmals darauf hin, bag ſämtliche Beſtellungen der„Deutſchen Schachblätter“ an den Kreisſchachwart, Fritz Händle, Reckarau, Adlerſtraße 68, zu richten ſind. Ferner hat die letzte Kreisſitzung beſtimmt, daß im Januar 1934 die 1. Generalverſammlung der NS⸗Schachgemeinſchaft Kreis Mannheim ſtattfindet. Anträge hierzu müſſen bis ſpäteſtens 2. Januar bei der Kreisleitung ſein. Schachliteratur Das altbewährte Hand⸗ und Nachſchlagebuch für jeden Schachſpieler iſt der bereits im 24. Jahrgang ſoeben erſchienene„Ranneforths Schachkalender“ 1934. Derſelbe enthält u. a. intereſſante Endſpiele von K. Richter, Neues zur Theorie der geſtaffelten Vorplan⸗ probleme von Halnurbirek, Organiſation, Spielregél, Satzungen und Turnierordnung des Großdeutſchen Schachbundes. Für jeden Funktionär ein unentbehr⸗ liches Werk, das als Taſchenformat 2 Mk. und in Kunſtleder gebunden.50 Mk. koſtet. Beſtellungen nimmt ſofort entgegen: Karl Sotta, Buchhandlung, Pfingſtberg, Pfingſtbergſtr.—— Kreuzwort⸗Rätſel 4 12 15— — 1. Flüßchen im Lüneburgſchen, 3. Papageiart, 4. Senk⸗ blei, 5. Mädchenname, 6. Mädchenname, 11. Halmgwächs, 13. Baum, 15. Flächemaß, 18. Mittekmeerinſel, 19, ſüdamerik. Schwarzgeier, 21. Kirche, 22. engl. Adelstitel, 24. Hafenanlage, 2⁵. Raubvogel, 28. Muſe, 29. ſpan. Mädchen⸗ name, 31. Baum, 32. deutſcher Tondichter, 34 italien. Note, 36. arabiſcher Volksſtamm, 37. Bock, Widder, 39. bibliſcher Männername, 40. nordameritk. See, 42. Knäuel, 43. Teil des Auges. Senkrecht: 2. europ. Hauptſtadt, Löſungen der Rätſel aus Nr. 349 Auflöſung der Schachaufgabe: J. 1. 106—c4. K d SNCσ4, 2. Db1—bzmatt. a)..„ SD6) ei, 7. 90501—h7 matt, b).., 803*00. 2. Db1—h1 matt. c)..„, Se 3Kf5(8b6— d 7. a), 2. Db1—e4 matt. d) 1...., beliebig, 2. Db1—b5 matt.— II. 1. Df3— 23, f4X2 3, 2. Secß— es matt. a)..„ KeAx& d5, 2. 965 —2s8 matt. b) 1...., Sb2 beliebig, 2. b33— '3 matt. c)...., Scos beliebig, 2. Sd6— bo matt. d)...„ cGcd 5, 2. Dg3— c3 matt. Auflöſung des Kreuzworttütſels Waagerecht: 1. Spinne, 5. Askari, 9. Avola, 12 Peru, 14. Tafel, 15. Kiwi, 16. Inka, 18. Elan, 20. Zelt, 22. Omen, 2³. Tiger, 26. Duell, 29. Emu, 30. Putzmittel, 31. Bö, 32. Orb, 33. Sog, 34. Alk, 35. Gas, 38. Lob, 40. Säge, 42. Aviſo, 44. Aras, 46. Zero, 48. Prag, 50. Salz, 52. Span, 53. Atlas, 56. Tajo, 57. Voile, 58. Skagen, 59. Infant. Senkrecht: 2. Pari, 3. Natal, 4. Eva, Ale, 6. Salem, 7. Ruin, 8. Spalte, 10. oft, Finale, 13. Unze, 17. Kerl, 19. Leda, 21 Tom, 24. Gurke, 27. Eboli, 28. Logos, 34. Askefe, 35 Gera, 36. Erz, 37. Nara, 39. Bonbon, 41. Garn, 43. Volt, 45. Agave, * 48. Park, 49. Zahn, 54. Ton, Auflöſung des Silbenrätſels. 1. Fakir, 2. Rot⸗ zunge, 3. Ilmenau, 4. Elberfeld, 5. Dreſch⸗. maſchine, 6. England, 7. Nußzange, 8. Alpen⸗ veilchen, 9. Uſedom, 10. Fichte, 11. Eiszapfen, 12. Rhinozeros, 13. Derwiſch, 14. Endivie, 15. Nebelhorn, 16. Ebro, 17. Nazareth, 18. Don Juan, 19. Efeu, 20. Dolomiten, 21. Export, 22. Marionette, 23. Hafer, 24. Aquarell, 25. Se⸗ villa, 26. Sonnenfinſternis, 27. Franzisbus. Frieden auf Erden!— Ende dem Haß— Freude den Menſchen— ohn' Unterlaß. Wagerecht: 7. Aberſchlag, 8. Stadt in Braſilien, 9. altgerm. Gott, 10. Mädchenname, 12 italien. Stadt, 14. Geſangsſtimme, 16. deut⸗ ſcher Dichter, 17. Nordſeeinſel, 20. Start am Schwarzen Meer, 23. Soldat, 26. Name für Löwe, 27. Ruheſtändler, 30.— in Sy⸗ rien, 33. Stadt in Belgien, Kopfſchmuck, 38. Vorratsraum, 41. gek. n ne⸗ 43. Körperorgan, 44. chem. Grundſtoff, 45. ru⸗ mäniſche Münze, 46. Göttin der Zwietracht. E. H. „Ver den pfennig nicht ehrt, iſt des Talers nicht werk!! Ein Mahnwort der Eltern ruft dem Sohn, der Tochter, wenn ſie das Elternhaus verlaſſen, zu:„Wer den Pfennig nicht ehrt, iſt des Talers nich wert!“— Die Zeit nach dem Kriege hat viele vergeſſen laſſen, was der Pfennig wert iſt. Aber wir haben es wieder gelernt und es iſt gut ſo, ein Glück, daß es ſo kam. Der Pfennig iſt wieder zu Ehren gekommen. An den Schaufenſtern der Geſchäfte grüßt er uns entgegen. Als ſchlichtes Rlafat ſteht ſein Bild an der Glasſcheibe, ruft uns! Was will ſein Bild, was will der Pfennig? Eindringlich ruft er uns zu:„Ich bin viel wert!— Aber noch wertvoller bin ich, wenn Ihr mich opfert! Im Laden, neben der Kaſſe, ſteht mein Haus, eine Sammelbüchſe. Wenn Ihr kauft, werft für jede Mark einen Pfennig — es dürfen auch mehr ſein— in die Büchſe. Denn ich helfe den Armen! Ich bin mit dazu Eures Kanzlers Wort wahr ma⸗ en: „Niemand darf in deutforand hüngern und frieren!“ Wollt Ihr Euch abſeits ſtellt? Darum 15 den Pfennig ſpringen! „Jeder Pfennig hilft!— Arbeitet mit am Winterhilfswerk!“ mimmmmmmmmmmmunumnmnmmummmmmmmmmmmminmimmmman —— ——————— fWTIINA iEsBADEU F stliche Stunden in der Weltkurstadt am Taunus und Rhein GIFEN SpORT unDo WANDERNInreiner wiskerlaft J ERHIOL UNG dureh die Heiikraft der 27 Thermalquellen FEST uvb FREUOE in Kurhaus und Landestheater SPIlELKASlNO in Kurhaus Bei ermüsigter Kurtaxe sind zu Weihnachten fünf Tage Kkurtaxfrel. Unterkunft auch für bescheidenste Ansprüche, volle Pension ab RM.. Verbilligte Welnnachtsreisen, Sonntagsrückfahrkarten gültig vom 22. Dez. 1933 bhis 2. 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Aus aller Welt kommen Patienten zu ihm und bitten um ſeine Hilfe. Das freund⸗ liche Wartezimmer iſt voll mit Menſchen, die teils eine ſchwarze Klappe über dem Auge tra⸗ gen, teils mit der Hand irgend etwas zu ver⸗ bergen ſuchen. Nervös laufen ſie umher. Bei den meiſten muß die Protheſe erneuert werden, denn nach ungefähr einem Jahr hat ſich das künſtliche Auge durch die Lichteinwirkungen ein wenig in der Farbe verändert. Oft iſt auch die glatte Fläche rauh geworden und verurſacht ſchmerzende Beſchwerden. Auf die Anfertigung eines neuen Auges kön⸗ nen die Kunden bequem warten, da ſie nicht länger als 30 Minuten dauert. Zur Herſtellung benutzt Herr Müller⸗Ury, der mit ſeinem Bruder und einem Gehilfen dieſe kleinen Kunſtwerke anfertigt, eine Kryolith⸗ glasröhre, die in der 1600⸗Grad⸗Flamme eines Leuchtglasgebläſes ſo lange erhitzt wird, bis ſie in einen wachsähnlichen Zuſtand übergeht. Dann wird dieſe Röhre auf der einen Seite zu einem ganz dünnen Glaszylinder gezogen, während die andere dagegen geſchloſſen wird. Der Augenkünſtler bläſt nun durch das dünne Röhrchen Luft, um ſo den in die Flamme ge⸗ haltenen abgeſchloſſenen dicken Teil des Glas⸗ rohrs zum Auge zu formen. Kurz bevor es aber die völlig fertige Form erhält, wird die Pupille und die glänzende Jris nach dem geſunden echten Auge in das noch weiche Glas hinein⸗ gearbeitet; gezaubert wäre richtiger geſagt, denn durch ein an der Oberfläche abgerundetes Stäb⸗ chen, beſtehend aus feinſtem Kriſtallglas und eine Kleinigkeit Mangan wird die Schwärze der Wupille naturgetreu hergeſtellt. Aus verſchiede⸗ nen Metalloxydfarben wird die Iris gezeichnet. Der jetzt fertige Augapfel wird nach innen hohl geformt, nachdem zum Schluß die noch etwa vorhandenen Reſte der Glasröhre abgeſchmolzen ſind, kann das künſtliche Auge, ſobald es er⸗ kaltet iſt, in die offene Kopfhöhle eingeſetzt werden. Fünfzehn bis zwanzig Mark koſtet im Durch⸗ ſchnitt die Anfertigung eines ſolchen Zauber⸗ werkes. Möchte ein außerhalb wohnender Pa⸗ tient das Reiſegeld nach Berlin ſparen, ſo wird unverbindlich nach ſeinem Wohnort eine große Sendung nachgemachter Augen zur Auswahl geſchickt. In den Vorratsſchränken des Laboratoriums liegen ca. 25 000 Glasaugen, ſorgfältig in Kar⸗ tons verpackt. Blaue und braune, graue und grüne in allen Größen! Eine große Anzahl von Kriegsverletzten, die lediglich eine Schußver⸗ wundung am Auge erlitten haben, zählen auch zu den Kunden dieſes weltbekannten Unter⸗ nehmens, denn bei vielen von den Verletzten iſt das Auge ſehr entſtellt worden und hat 5 7 Der letzte Trunk Skizze von Liesbeth Dill Sie hatten ihn allein gelaſſen zum Sonntag, den alten Herrn. Das ganze Haus war aus⸗ geflogen, und er hatte ſeinen Enkeln nachge⸗ winkt von der rebenumrankten Terraſſe des alten Hauſes am Rheinufer. „Was fängſt du denn an, Großvater?“ frag⸗ ten die Entel in den weißen Matroſenbluſen. „Ich? Oh, ich langweile mich ſchon nicht,“ ſagte der alte Herr. Man hatte ihm den Jo⸗ ſeph dagelaſſen zur Bewachung, und vor der Haustür lag der Schäferhund in der Sonne Es war heiß, ein richtiger Sommertag am Rhein. Die Weinberge, die hinter dem Haus ſteil aufſtiegen zu dem ſtrahlenden blauen Him⸗ mel, ſchienen faſt zu brennen und die Wein⸗ trauben in der Sonne zu kochen. So wars recht.. Er ſchaute ſich um, die Höfe lagen in ſonntäglichem Frieden. Nun waren ſie außer Sicht. Den Joſeph hatte er nebenan in die Weinſchenke geſchickt. Wenn er ihn brauchte, würde er ihn anrufen. Er wollte allein ſein, nahm ſeinen Stock, griff den Schlüſſelbund von der Wand und ſtieg, ſich ſchwerfällig aufſtützend, die ſteinernen Stufen hinunter zu ſeinen Weinkellern. Mühſam zog er das ſteife Bein nach und hielt ſich an dem Geländer feſt, Schritt für Schritt. Wenn die Schwiegertochter es geſehen hätte, ſie hätte einen Schrecken bekommen. Auf dieſer hals⸗ brecheriſchen ſteilen Steintreppe war er vor zehn Jahren geſtürzt und hatte ſich das Bein gebrochen. Lange hatte er im Rollſtuhl gefah⸗ ren werden müſſen und war nie wieder herun⸗ tergekommen. Aber heute überkam ihn auf ein⸗ mal heftig und unwiderſtehlich die Sehnſucht nach ſeinen Fäſſern da unten. Wie Heimweh war's, als ob ſie ihn riefen. Jetzt ſtand er unten. Er ſchloß die ſchwere, ſchmiedeeiſerne Tür auf mit unſicherer Hand. Ein langentbehrter Geruch ſtrömte ihm entge⸗ gen, der Kellergewölbegeruch der Fäſſer, in denen Wein lagert. In langen Reihen ſtanden die alten Fäſſer wie Soldaten zur Parade, reglos und kerzen⸗ gerade. Ihre dummen, runden Holzgeſichter arrten ihn an, echte Rheingauer Stückfäſſer. ß an Faß und Stück an Stöck. Halbſtück an halbſtück. Er kannte jedes einzelne. in dieſem kühlen Gewölbe. Er ſog den Die edelſten Gewächſe des Rheingaus lager⸗ 25000 Glasaugen auf Beſtellung Dreißig Minuten Herſtellungsdauer außerdem die Sehkraft verloren. Dieſe Men⸗ ſchen tragen dann meiſt noch über dem natür⸗ lichen Auge eine hier hergeſtellte Nachahmung aus beſonders dünnem Glaſe. Müller⸗Ury iſt ſtolz auf ſeine kleinen Zauberwerke und erzählt freudeſtrahlend einen ſeiner vielen Fälle. Eine ältere Dame, die ſchon ſeit ihrem 15. Lebensjahr ein von mir angefertigtes künſt⸗ liches Auge trägt— ſo beginnt der Meiſter zu berichten, kam neulich aufgeregt in mein Sprech⸗ zimmer gelaufen und bat mich, ihr ſo ſchnell Was würden wenn Sie nur noch eine Eine bekannte engliſche Zeitſchrift hat kürz⸗ lich folgende Rundfrage an ihre Leſer gerich⸗ tet: Was würden Sie tun, wenn Ihnen ein Onkel plötzlich 200 000 Mark ſchenkte und Sie nur noch eine Woche zu leben hättend. Auf die Rundfrage ſind über 3000 Antworten eingelaufen, die ſehr aufſchlußreich ſind und in vieler Beziehung einen intereſſanten Einblick in die Fühl⸗ und Denkweiſe der Menſchen ge⸗ währen. Annähernd 75 Prozent aller Einſender entpuppten ſich merkwürdigerweiſe als ganz große Menſchenfreunde, indem ſie erklärten, ſie würden nur einen Bruchteil des Geldes für ſich behalten und den Reſt ihren Verwandten oder wohltätigen Einrichtungen überweiſen. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß dieſe ungewohnte Freigebigkeit nicht ſo ganz ehrlich gemeint iſt, und die meiſten dieſer Herr⸗ ſchaften nur einfach einen guten Eindruck ſchin⸗ den wollten, in Anbetracht der Tatſache, daß die beſte Antwort ja preisgekrönt werden ſollte. Viele Einſender behaupteten, ſie würden vor freudigem Schreck wahrſcheinlich ſterben und daher die acht Tage alſo garnicht mehr erleben. Mehrere junge Mädchen haben unumwunden zugegeben, daß ſie das Geld für ſchöne Toilet⸗ ten, koſtbare Parfüms, Autos und Reiſen aus⸗ geben würden im Grunde genommen, konnte man von dieſer Seite auch keine anderen als möglich ein neues Glasauge herzuſtellen, da ihr Mann keine Ahnung davon habe, daß ſie einäugig ſei und er ſie ſehr bald erwarte.„Ihr Mann hat keine Ahnung“— fragte ich ſehr erſtaunt.—„Da ſind Sie wohl noch ſehr jung verheiratet?“„Jung verheiratet“, lachte mich meine langjährige Kundin aus.„Seit zwanzig Jahren, aber immer mit demſelben Mann“. Dies iſt wohl der beſte Beweis, uue natürlich dieſe unnatürlichen Augen ſind. Oder macht Liebe vielleicht wirklich blind? Hamey. Sie tun Woche 2u leben hätten Antworten erwarten. Die begeiſterten Zuſchrif⸗ ten jüngerer Männer wieder, die erklärten, ſie würden ſich für das Geld ein Flugzeug kaufen und dann noch einmal raſch um die Welt herum fliegen, a la Willy Poſt. Den erſten Preis erhielt eine einfache Frau aus dem engliſchen Kohleninduſtriegebiet für ihre in der Tat ſehr verſtändige Zuſchrift. Sie ſehe, meinte ſie nämlich, Tag für Tag die arm⸗ ſelig gekleideten und ſchlecht ernährten Kinder der Bergleute zur Schule gehen und habe ſchon immer nur den einen Herzenswunſch gehabt, einmal ſo viel Geld zu haben, um dieſen Klei⸗ nen Schuhe, Kleider und Lebensmittel kauſen zu können, damit in die mürriſchen trotzigen Kindergeſichter auch einmal das Leuchten der Freude und des Glücks lomme. Den zweiten Preis erhielt ebenfalls eine Frau. Die Hälfte des Geldes wollte dieſe Ein⸗ ſenderin ihren Verwandten ſchenhen. Mit der anderen Hälfte aber würde ſie zu dem Manne gehen, den ſie ſeit vielen Jahren liebt ohne mit ihm zuſammenleben zu können. Sie wollte ihn dann bitten, die letzte Woche mit ihr eine Reiſe weitweg zu machen. Wennn ihr das gelänge, dann werde ſie ſicherlich ohne Klage ſterben, geſteht ſie, weil ihr das Leben Schöneres be⸗ ſtimmt nicht bieten könnte. Und was würden Sie tun? Die Selbſtmörder-Ecke von Sidney Formen des Selbſtmordes ſind bis zu einem gewiſſen Grade Modeſache. Sie wechſeln je nach den Zeitumſtänden. Der Selbſtmörder kolettiert gern mit dem Tod und ſucht, da er im Leben nicht weiter kam, wenigſtens im Tod Beachtung zu erwecken. Wenn ein Menſch eine neue Form des Selbſtmordes erfindet, ſo kom⸗ men ſicher andere, die es nachmachen. So gibt es in allen Städten der Welt Selbſtmörder⸗ Ecken. Jede Stadt, die am Waſſer liegt, hat z. B. eine Sekbſtmörderbrücke, die beim Sprung ins Waſſer von Lebensmüden bevorzugt wird. Das mag daran liegen, daß es ſich um eine einſame Stelle handelt, es hann aber auch daran liegen, daß infolge der Häufigkeit der dort ver⸗ übten Selbſtmorde jeder Lebensmüde mit dem Gedanken, ſich zu ertränken, den Gedanten an die beſtimmte Brücke verbindet. So iſt be⸗ kannt, daß in Neuyork der Sprung in den Nia⸗ gara⸗Fall bei Selbſtmördern ſehr beliebt iſt. In Japan gibt es einen Vulkan. Selbſtmörder ſtürzen ſich in den Krater. Die Polizei mußte ſogar eine beſondere Bewachung anordnen, um Jetzt hat auch die auſtraliſche Hauptſtadt Sid⸗ ney eine Selbſtmörderbrücke, die im Volks⸗ mund bereits die„Brücke des Todes“ heißt. Es iſt die erſt vor kurzem eröffnete gewaltige Brücke, die den Hafen von Sidney überſpannt. Ein Neffe von Conan Doyle, dem Schöpfer der Figur des Detektivs Sherlock Holmes, Dr. rian Angell, iſt die 87. Perſon, die durch einen Sprung von der großen Brüchke ihrem Leben ein Ende gemacht haben. Unter der Be⸗ völkerung geht das Gerede, daß ſie beim Ueber⸗ ſchreiten der Brücke einen geheimnisvollen, faſt unüberwindlichen Drang verſpürt, über das Geländer ins Waſſer zu ſpringen. Die Brücke führt ſo hoch über den Haſen dahin, daß ſelbſt die größten Dampfer darunter paſſieren kön⸗ nen. Sie iſt etwa 520 Meter lang. Es iſt faſt unmöglich, einen Menſchen zu retten, der aus dieſer Höhe ins Waſſer ſpringt. Die Einzige, die einen ſolchen Sprung überlebt hat, iſt eine Chemieſtudentin. Mit ſchweren Kopſverletzun⸗ gen und Schulterverletzungen, die ſie ſich beim Aufſchlagen aufs Waſſer zugezogen hat, wurde die ſich häufenden Selbſtmorde zu verhindern. ſie gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Sie ————◻— meeee eueen verveeeeeme.nn—.—. e. Duft ein, der edle Weine umlagert wie leichte Nebel. muſterte die Jahreszahlen der Prunkfäſſer, er klopfte ihnen mit dem Knöchel auf den Bauch und legte ihnen die Hand auf die Rundung. Er ſtrich über die alten Spunde und las die Jahreszahlen und eingebrannten Zeichen. Einige trugen mittelalterliche, bunt⸗ bemalte Wappen und Barockverzierungen, andere geſchnitzte Reben. Von der Decke ſchwebte an langer Schnur, zierlich gedreht, eine Weintraube herab, als Symbol. Auf ſeinen Stock geſtützt, ſchritt der alte Herr die langen Reihen der Fäſſer ab, und ſein Herz wurde auf einmal froh und leicht. Es ward ihm wohl in dem gemütlichen Halbdunkel der leicht modrigen, kühlen Gewölbe. Die alten Fäſſer ſtanden feierlich und ſtumm, als hätten ſie auf ihren Herrn gewartet. Dieſe Weine, in Rheinfonne geglüht und gereift, verkörperten des Rheinweins Geſchichte. Von Keller zu Keller ſchritt der alte Herr wie in jungen Tagen. Bei der Flaſchenſammlung machte er halt und betrachtete die alten Etiket⸗ ten. Staubbedeckt und ſpinnwebumſponnen lagen ſie da: Eine Flaſche war eingemauert: Rüdesheimer Berg 1726. Sein Großvater hatte ſie geſammelt, edle Weine, aus herzoglichen Domänen geſteigert, aus fürſtlichen Hofkelle⸗ reien übernommen, von alten Weingütern Naſſaus und vom Rhein, die beſten Lagen, die köſtlichſten Tropfen. Ganz heiß wurde dem Beſitzer dabei und wehmütig, denn er würde nie mehr einen ſolchen Tropfen trinken.„Wein iſt Gift für Sie“, ſagte der Arzt. Zu Riſch trank er Waſſer, ach ja... Die alten Flaſchen ſchauten ihn traurig an, als trauerten ſie mit ihm. Auf der rechten Seite lagen die Weine aus dem Jahr 1866, die man aus Furcht vor den anrückenden Preußen aus den Kellereien des Fürſten von Naſſau nach Straßburg geſchafft hatte und die nach dem Kriege den Weg zu ihm fanden. Da waren noch drei ſtaubbedeckte Flaſchen aus dem Weinjahr 1865 und daneben Spitzenweine der Preußiſchen Domänen, darun⸗ ter ein Wein, den man bei der Einweihung des Niederwalddenkmals dem alten Kaiſer vor⸗ geſetzt. Der alte Weinkenner berührte den Spund zärtlich mit der Hand; Deutſchlands Vergangenheit. ſeine Geſchichte ſtien vor ihm auf beim Anblick der ehrwürdigen Etiketten. Von dieſem Ridesheimer Berg, einer Trok⸗ kenbeerausleſe von 1887, hatte er der Habsbur⸗ waer giſchen Hofhaltung abgegeben; es war der Höhepunkt der Weinverſteigerung im März im Abgeordnetenhaus, er wurde auf der Pariſer Weltausſtellung 1900 prämiiert und ſpäter in St. Louis 1904. Es war der Lieblingswein der„Queen“. Und hier— der„Hut⸗ab⸗Wein“! Ein Rauenthaler Cabinet von 1904. Vor die⸗⸗ ſem ſeltenen, wunderbaren Tropfen hatten die Teilnehmer der Weinverſteigerung im Kloſter Eberbach auf den Ruf:„Hut ab!“ das Haupt entblößt. Die Flaſche mit der zerſetzten Eti⸗ kette war ein Tokayer aus der Hofburg zu Wien von 1763. Den verkaufte er nicht, der gehörte in ſein Muſeum, niemals würde ihn jemand trinken. Seine Schwiegertochter ſammelte Spitzen, ſein Sohn Bilder, ſeine Enkel Briefmarken, er ſam⸗ melte Weine. In dieſer Ecke hatte er das Feinſte zuſammengetragen. Wie berauſcht war der Alte. Der Weindunſt ſtieg ihm zu Kopf, als ob er Sekt getrunken habe, er atmete ſchwer. Nie mehr ſollte er durch ſeine Weinberge gehen? Sie nur von weitem ſehen, wie dieſen Wein, den er nicht mehr trinken durfte? Er war müde geworden und ſetzte ſich in den alten Lehnſtuhl, auf dem ſchon ſein Großvater den Wein erprobt hatte, und öffnete die Kaſſette. Er breitete die alten, feinen, glatten Etiketten auf den Tiſch vor ſich aus und betrachtete die Bilder wie ein Kenner in einem Muſeum die Gemälde. Da waren feingeſtochene, die wie alte Kupferſtiche wirkten, und ſilbergraue, die Stahlſtichen gli⸗ chen. Die Glanzſtücke ſtreichelte der Alte mit der Hand. Da waren Etiketten mit fahnen⸗ ſchwingenden Sieofrieden und ſolche mit Vickel⸗ hauben. ein 1779er Hochhäuſer,„Alt⸗Naſſau⸗ ſches Cabinet“, hundert Jahre gelagert, eine ganz ſeltene und unbezahlbare, verdruckte Eti⸗ kette:„Rüdesheim am Rhein“.“ Das Herz des alten Herrn klopfte zum Zer⸗ ſpringen, die Bruſt ward ihm plötzlich ſo eng. Einen Augenblick ſtand er unſchlüſſig vor den Schränken, dann nahm er mit ſicherem Griff eine beſtaubte Flaſche, las ihr Etikett, lächelte und— entkorkte ſie mit Feierlichkeit. Die erſte Flaſche nach langen Jahren, und vielleicht ſeine letzte. Er goß das römiſche Trinkglas voll und hielt den funkelnden Wein gegen das Licht. Seine Hand zitterte leicht. Er nippte erſt, mit geſchloſſenen Augen, prüfte. und dann trank er langſam den ſchweren, füßen Wein. Trinkſelig ſetzte er den Becher beiſeite und habe widerſtehen können. behauptet, daß ſie keinerlei Veranlaſſung gehabt habe, ihrem Leben willkürlich ein Ende zu be⸗ reiten. Sie hat täglich auf dem Weg zur Uni⸗ verſität die Brücke überſchreiten müſſen. Mit jedem Tag ſei die Anziehungstraft des Waſſers ſtärter geworden, bis ſie ſchließlich nicht mehr Es wird noch von einem anderen jungen Rechtsſtudenten berich⸗ tet. Dieſer junge Mann hatte häufig ſeinen Freunden und Verwandten gegenüber von der unheimlichen Anziehungskraft geſprochen, die das tief unter der Brücke liegende blaue Woſſer auf ihn ausübte Da er an eine durch Ueberarbeitung hervorgerufene Nervenſtörung glaubte, war er ſchließlich geflohen und hatte Monate lang auf einer Viehfarm in Queens⸗ land gearbeitet, um das geiſtige Gleichgewicht wiederzuſinden. Eine Wunderuhr, das Werk eines Analphabelen Ein Analphabet, der ſcheinbar über genaues techniſches und mathematiſches Wiſſen verfügt, hat in Brüſſel den Bau einer Kunſtuhr voll⸗ endet, durch die ein Schauſtück zur Feier der belgiſchen Unabhängigkeitserklärung geſchaf⸗ fen werden ſoll. Das Werk iſt in einem Ma⸗ hagoniegehäuſe untergebracht, das mit den Abbildungen römiſcher Statuen verziert iſt. Das Hauptzifferblatt gibt die Normalzeit der Sternwarte in Greenwich an, während drei weitere die Daten der Tages⸗, Monats⸗ und Jahreszahl zeigen. Eine zweite Zifferblattreihe gibt die Zeiten aller europäiſchen Hauptſtädte an, damit die Differenz zwiſchen ihnen und Greenwich ſofort abgeleſen werden kann Auf beiden Seiten des Uhrwerks ſind Glasglocken eingebaut, in denen alle Viertelſtunde kleine Statuen des belgiſchen Königs, der Königin und anderer Familienmitglieder erſcheinen. Zu jeder Stunde erklingt die Melodie der Bra⸗ bant⸗conne, er belgiſchen Nationalhymne, und im gleichen Moment fangen die Wagentiere im belgiſchen Länderwappen, das die Uhr krönt, an, ſich zu bewegen. Ihre Augen glü⸗ hen und ſie wedeln mit dem Schweife. Zu Transportzwecken läßt ſich die ganze Uhr zer⸗ legen. Der Erbauer will mit ihr durch das ganze Land reiſen und ſie an öffentlichen Plätzen ausſtellen. Bekehrte Menſchenfreſſer Paſtor C. H. Parker, der ſeit 1913 auf einer Inſel der Neuen Hebriden als Miſſionar ge⸗ lebt hat, iſt jetzt nach Sydney zurückgekehrt. Die Eingeborenen dieſer Inſel waren Menſchen⸗ freſſer, ſie nahmen ihn bei ſeiner Ankunft ge⸗ fangen und legten ihn auf den Opferſtein, um ihn zu ſchlachten. Als die Wilden jedoch den Geiſtlichen einen Augenblick losließen, ſprang er auf die Füße, griff nach ſeinem Inſtrumen⸗ tenkaſten und machte ſich daran, die Verletzung eines Kriegers zu behandeln, die dieſer im Kampf mit einem feindlichen Stamm davon⸗ getragen hatte. Die Wilden ſahen ihm ſtaunend zu, ſie vergaßen ihr Vorhaben, und einer nach dem andern ließ ſich von dem Miſſionar ſeine Wunden verbinden. So begann die Miſſions⸗ tätigkeit Parkers, und im Laufe der Zeit ſind die Eingeborenen die beſten Freunde des Mannes geworden, den ſie einſt verſpeiſen wollten. Der Miſſionar hat auf der Inſel viele Ueberreſte von kannibaliſchen Gelagen gefun⸗ den; aber er erklärt, daß die Wilden nicht etwa Menſchenfleiſch eſſen, weil es ihnen ſchmeckte, ſondern ſie glauben, daß alle Vorzüge und Fähigkeiten des Opfers auf den übergehen, der ſein Fleiſch verzehrt. Uebrigens eſſen die Kannibalen lieber das Fleiſch von Schwarzen, die Weißen ſchmecken zu ſalzig. ſchloß die Augen, und es wurde auf einmal ſo ſonderbar ſtill um ihn. Die alten Fäſſer ſtehen in langen Reihen an den Wänden, un⸗ beweglich wie Soldaten, und ſahen ihm zu, wie er träumte. Er iſt wieder ganz jung, ein Kind. Er geht hinter ſeinem Vater her, der ein Kellerlicht in der Hand trägt und einen gläſernen Schöpfer. Er zeigt auf die Fäſſer und erzählt ihm etwas von dieſem und jenem. Zuweilen hält er an, um das lange, gläſerne Ding in ein Faß zu verſenlen, dann hält er den Wein prüſend an ſeinen Mund. Manchmal läßt er ihn auch nippen, obwohls die Mutter verboten hat, und das Kind muß ſich auf den Zehenſpitzen recken. An einem Faß ſteht eine Leiter, ſo groß iſt es. Er ſieht den alten Küfer im ledernen Schurz⸗ fell die ausgetretene Steintreppe hinunterſteigen mit dem flackernden Oellicht, er ſetzt den waſſer⸗ gefüllten Gärſpunden auf, und es riecht nach Hefe und Moſt. Und im Hof ſpült er um die Wette mit den Kellerburſchen Flaſchen in der Sonne In der Ferne läuten gedämpfte Sonntags⸗ glocken. Aus weiter, weiter Ferne klingen ſie über den Rhein, die Glocken uralter Dome. Die weißen Schiffe gleiten ſtromauf⸗ und abwärts, bunte Wimpel wehen, Muſik ſpielt, die Men⸗ ſchen winken, Taſchentücher flattern und Fah⸗ nen. Und der alte Rhein ſtrömt ruhig unter den roten Römerbrücken durch, den alten Weg. Das Haus iſt ſo ſtill. Die Uhren ticken oben in den ſonnenerfüllten Zimmern. Der Hund auf der Haustreppe geht uunruhig hin und her. Der Joſeph, der vergeblich auf den Anruf ge⸗ wartet hat, kommt endlich gegen Abend heim, der Hund folgt ihm durch die leeren, ſtillen Zimmer.„Wo iſt denn der Herr?“ Und der Schäferhund läuft nach dem offenen Keller und wedelt mit dem Schweif. Der Joſeph erſchrickt, die Tür ſteht offen, der Schlüſſelbund iſt ver⸗ ſchwunden. Er läuft die Kellertreppe hinab, er ruft und ſucht.. Und dann findet er den alten Winzer. Im Lehnſtuhl ſitzt der zwiſchen den Fäſſern mit Kopf, in der Hand einen eeren Becher, eine entkorkte Flaſche neben auf dem Tiſch.—3 Schläft er? Joſeph richtet ihn vorſichtig auf. Ja, der alte Herr ſchläft, er bat ſeinen letzten Trunk getan und ſchläft den letzten Schlaf, ein kinderfrohes, ſeliges Scheln auf den Lippen. & Jahrgang „Hakenkreuzbanner“ Sonntag⸗Ausgade 7— ellen⸗-Machweis fiir elie deulschte Hausfrau! Helnrieh dugeorge Mittelstroße 70-92- Tel. 521.25 Hermeinn Fuchs 0 3, 4 fTel. 226 03 M. Heauck Troitteurstraße 43 fel. 434 76 Hellmonn& Heyd Braltestroße Ou 1-Tel. 277 10 Kleiree Mböller Rhelnau-Pfingstbg., Herrensond 35 Wäscheheus C. Spoek C1, 7-Tel. 268 81 Auto- chauffeur-U. Lederkleldund Engelhern& Sturm G 5,. 47)- fel. 220 55•57 Betten- Matratzen Emil A. Herrmenn Stamitzstrabe 16, Telefon 55080 Cerl Morjò 1,-i8„ rel. 211 35 Emil Scholz C1, 16, Möhe Thecter- Teb. 308 69 H. 8. F. Vener am Tatterscll M7, 18⸗19 ⸗ fTel. 225 35 Weldner& Welß Kunststr., N 2, 8 ⸗ Tel. 21179 Bielefelder leinen-Waren Weidner& Weiß Kunststr., N 2, 8⸗ Tel. 2117 Cerl Morſ& O 1, 17-18 Tel. 211 35 Emil Schulz C1, 16, Möhe Thecter- Tel. 308 67 Constentin& Löffler Breifestr., F 1, 3 ⸗Tel. 326 00 Buchhandlungen. Antiquarlate Dr. Curt Tillmann p 7, 19 ⸗ Tel. 202 27 gürobedart/ Schreibmaschinen Franz Ademczew/skl 0 7, 11 Kheinstraße)- Tel. 200 0 Valentin Fahlbusch gathsusbogen 27/2, Teleton 30200 W. lLampert L 6, 17⸗Tel. 800 04 uvnd 800 44 Gebrüder Ebert G 3, 14-Tel. 320 80 leopold Heinmonn Korze Monnh. 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Heyd Breltesttaße Ou 1- Tel. 277 10 Emil A. Herrmann Stamitzstrobe 15, Telephon 55086 Rucdolf Wiegancd Neckerou- Tel. 481 82 Kolonialwaren ferelineinel Beełk 130, 1 u. 2 Tel. 210 72 Gebrucder Ebhert 6 3, 14 ⸗ fel. 320 80 Freinz Frita Sroße Wallstadtstroße 54 Josef Ghmbel Seckenh. St. 1100- Tel. 455 19•20 Gontlieb Heller lindenhoftroße 74 Ono Hertlein Qu 5, 25-Tel. 227 64 firma M. Huber N 4, 6 Johenn Schrelber Breltestroße, T 1, 6- Tel. 301 85 Fritx Walter Mietzschestreße 22- Tel. 447 23 Iakob Würthwein 8e., Hermshelmerstr. 27 Tel. 47272 Konditorelen Wellenreuther O 7, 1s- Tel. 291 42/3 —+ 4 4 Konzert-Raftees Wellenreuther O 7, 18⸗ Tel. 21 42/43 Korsetigeschäfte E. Hůchelbech Mehf., B. Spinner Kunststroße, N 2, 9- Tel. 317 64 J. Roeekl D 1, 2, Porodeplolz- Tel. 286 43 Ceirl Baur Kunstsfroße, N 2, 9 ⸗ſel. 331 27 l. Klemm Seckenh. Sfr. 460- Tel. 439 72 kngelhorn k Sturm d 5,.)- Tel. 220 55-57 Emil A. Herrmenn Stomitzstraße 15 ⸗ Tel. 530 86 Maler-Meck p 4, 1112, Strohmorkt- Tel. 268 10 Freinz Menner G. m. b. H. 8 1, 6 Tel. 331 07 H.& F. Vefter am Tettersell M 7, 18-19- fel. 225 85 Hüte- Mützen- Pelzwaren Gebricder Kunkel Breite Straße, F 1, 2⸗ Tel. 277 12 Rleherd Kunze paradeplatz, N 2, 6Tel. 265 34-35 Ferd. Rehfus 8 1, 6-el. 238 72 Chr. Schwenzke Markt, G 2, 1- fel. 333 6 Kaffee · Tee- Kaka0 ono Herilein Qo 5, 23- Tel. 227 64 Jokob Würthwein Se., Hermsheimerstr. 27-Tel. 47272 lebensmittelnandlungen Fritz Benner Ne., kcke Mox- u, Ffledenstr. 5- Tel. 484 22 Heinrieh Dautel Riedfeldstraße 85 Tel. 508 34 Mertthles Hesch f 5, 10 b. Mittelstr. 114 Tel. 288 33 „EKke Haus“ Hertel Rheinou, Gradmannstr.-Tel. 487 84 leopold Heltzmenn Korze Mannh. Str. 450- Tel. 577 36 August Kuch S 6, 17 ⸗el. 271 62 M. Löhnert lameystroße 19- Tel. 412 15 Emilie Petzold Honscstraße 4 Tel. 510 18 ludvwig Schnelder Wò. Elfensfraße 15- Tel. 520 28 Markthelle Schneider Longe Röfterstr. 58 512 44 Jos. Wöppel 7 4, 10 Winelm Christicn Müller O 3, 1112, Kkonststr.- Tel. 263 66 leonhere Weber E 3, 8 und E 1, 16-Tel. 318 77 Manschneidereien Maler · Meck p 4, 11-12, Strohmarkt- Tel. 265 10 Emille Petzold Honsostraße 4- Tel. 510 18 Modewaren Cerl Beur Kunststraße, N 2, 9-ſel. 35¹ 27 Clollna& Kübler Brelte Stroße, Mt, 4- Tel. 327 01 A. Wöürzweller Mceoe. patadeplqtz, D 1,-6- fel. 21466 *— Emil A. Herrmenn Stamitzstraße 15- Tel. 530 36 — Meirtin Decker Gmbll. N 2, 12-Tel. 212 78 obst und— Josef Gümbel Seckenh. Sir. 1100- vel. 435 9,½0 Firma M. Huber N4, 6 5 papler und Scnrelbworen — Adolf Beuer p 6, 21 Heinrieh Böhm& Sohn 6 3, 8 fel. 31912 Valentin Fahlbusch gathausbogen 27/2, Telefon 30200 A. Herzberger Nachſ. o 4, 7- Teſ. 288 58 paàrtllmerien + lucdwig& Schütthelm O 4, 2 Tel. 27715-16; Ellele mit phoio: Friedrichspl. 19 · Tel. 41489 photo-Artikel photo-Haus Helnrleh Kloos C 2, 15- fel. 21234 Georg Schmidi wee Seckenhelmer Str. 8- fel. 428 M polsterwaren Emil A. Herrmennn Stamitzstraße 15- Tel. 530 86 posamenten 3 Ceirl Beur Kunststraße, N 2, 9- fel. 331 29 — putzartikel Jos. Samsreither Qu 4, 2- Tel. 228 78 lederwaren und Reiseartikel Reformhäuser Golcd Pfell, Walter Steingrobe O 6, 5⸗ſel. 31406 Reformhaus„Urenic“ Qu 3, 20 ⸗ Tel. 274 51 biere Fimen zind alle Mliohed der Mannhelmer Einzeſhandel-UVerbandes .Zahrgang Auord (Redaktionsſchlu für vie Sonn Sſtſtadt. Die ſchulung fällt nachmittags 3— zung, Rennwieſ NS⸗Lehrerbun Schulen(„,Phil um 5 Uhr zu e (Stadtſchulamt) Für die Fähn Reckarſtadt⸗Oſt der Altſtadt un die für 20 Ju— Unterſtützt die an das Haus d Zungbann 1/ ſcheinen ſämtlich ſtadt, Emden un Zugend. Genau grammverkaufs! Fähnlein das 2 ſein, ſo ſind die perwendet werd Karteikarten nel Perſönliches Er dingt erforderlic Achtung, Da laut Ano 9 e. Tapete We fernrof 32913 22222222222828283838 ſe Uebe gege nie geist. Lache groß, lüller -ol. 263 66 el. 31877 eneeeeeeeee -Tel. 2685 10 10 18 — fei. 351 25 - Tel. 327 01 N. 21466 lefon 30200 l. m 67 FlHele mit „Tel. 41489 el eeeeeeeee Kloes - fel. 428 1 . 550 86 Tel. 331 29 * er ——— zHatentrenlbanner-—.——— geholt. Nachricht erbeten an den Führer des Sturmei Anordnungen der RSDA Guſtav Lampart, Dammſtraße 15. ARevaxtionsſchluß der Parole⸗Ausgabe täglich 19 Ubr, ſur vie Sonntags⸗Ausgabe ſpäteſtens Samstag⸗ vormittag 9 Uhr). PO oftadt. Die auf Montag, 18. Dez., angeſagte Rede⸗ Fhulung fällt aus.— Diens:zag, 19. Dez., nachmittags—5 Uhr, Kinderweihnachtsfeier mit Be⸗ kung, Rennwieſen. Re⸗Lehrerbund. Die Vertrauensmänner an Höh. Schulen(„Philologenfachſchaft“) haben Montag um 5 Uhr zu einer Beſprechung im Geſchäftszimmer (Stadtſchulamt) zu erſcheinen. Deutſches Jungvolk Für vie Fähnlein in der Oſtſtadt, Schwetzingerſtadt, Recarſtadi⸗Oſt und Weſt, ferner am Luzenberg, in per Altſtadt und in Käfertal werden Heime geſucht, die für 20 Jungen Platz bieten und heizbar ſind. Unterſtützt die deutſche Staatsſugend! Mitteilungen an das Haus der Jugend, Luiſenring 49. Kulturwart des Jungvolks. Zungbann 1/171. Montag, 18. Dez. 1933, er⸗ ſcheinen ſämtliche Fähnleinführer der Stämme Alt⸗ ſtadt, Emden und Hochufer um 19 Uhr im Haus der Zugend. Genauer Bericht über den Stand des Pro⸗ grammverkaufs! Sollte wider Erwarten bei einem Fähnlein das Abſetzen von Programmen unmöglich ſein, ſo ſind dieſelben mitzubringen, um anderweitig perwendet werden zu köͤnnen. Ferner müſſen die Kartelkarten nebſt Lichtbildern abgezeben werden. Perſönliches Erſcheinen der Fähnleinführer iſt unbe⸗ dingt erforderlich. NSBD. Achtung, Ortsgruppenbetriebsobleute! Da laut Anordnung die Kreisbetriebszellenabtei⸗ dKarsss han, rapeten— Linoleum Werner Twele fernrof 32913 B 2, 1 ktagengeschüft 3 ꝛr Weihnachts · feier der Hitler- Jugend der HI) statt. Vortrogsfolge: Am Ionntag, den 17. Dezember 1055, 20 Uhr, findet im Nibelungensaẽl des Dosengòrtens das Weihnöchtsfest 1. Spielmònnszug, Leitung: E/n Schlen; SS-Kòpelle, Lleitung: Lange. 2. Anspròche, Führer des Bonnes 171, lemport, 5. Orgelvorspiel, H. Karfl Gomer. 4. Junger Tag, Heinrich Brüssot, Bewv/egunęs chof, heorbeitung und leſtunę: Otto pursche. 5. Gemeinsdme Weihnochts- ſleder.., Das Gottesłéind“, Ein Weihnachtsspiel von Kàrl Emil Hert- monn. Ausgeführt vom lehrgong für Ldienspiele. leitung: Kern. ——— Eklhtritt: Er/ achsene 40 Pfg., Jugend 20 pfg.(elnschlleßlich Einlsß). lung der NSDaApP in der Zeit zwiſchen Weihnachten und Neujahr geſchloſſen iſt, müſſen ſämtliche Aufnah⸗ men für die Deutſche Arbeitsfront bis ſpäteſtens 23. Dez. 1933, 12 Uhr, auf der Kreisbetrieszellen⸗ abteilung abgeliefſert werden. Aufnahmen, die nach den Feiertagen kommen, können nicht mehr entgegen⸗ genommen werden. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAp gez. Döring. Oſtſtavt. Am Montag, den 18. Dezember, findet in unſerer Geſchäftsſtelle Kaiſerring 38, 20.30 Uhr, eine Sitzung der Straßenzellenwarte der Zellen—8 und der Obleute folgender neugegründeter Betriebs⸗ zellen ſtatt: Rhein. Hoch⸗ und Tiefbau AG.; Hermann Ruf, Pennſylvania, Stromeyer, Thuringia, Württemb. Feuerverſicher., Klöckner, Braunkohle, Thyſſen, Südd. Zucker. Führer des G86 in der Arbeitsfront nur Amtswalter der NS⸗HAGO Auf einer Beſprechung fämtlicher Gauamtswalter der NS⸗HAchO Berlin teilte Dr. v. Renteln mit, daß gemäß Anordnung von Dr. Ley, die Führer des Geſamtverbandes deutſcher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibenden in der Deutſchen Arbeitsfront, der ſeiner Leitung unterſteht, nur ſolche ſein können, die Amtswalter der NS⸗HAGdc ſind. Die Anordnung von Dr. Ley beſagte, daß zukünftige Träger der Ar⸗ beitsfront die Amtswalter der NSBo und der NS⸗ HAc6s ſind. Do, Betriebsvertrauensmänner und Fachgruppen⸗ vorſtünde. Die geſamten Schulungsabende fallen vor den Feiertagen infolge Erkrankung des Schulungs⸗ leiters Pg. Allgaier aus. Weitere Ankündigungen in der Paroleausgabe. Se Der Ss⸗Sturm 4 /32 Mannheim benötigt für ſein Sturmheim dringend einige noch gut erhaltene Gas⸗ lampen(Decken⸗ und Pendellampen). Die Lampen werden gegen evtl. angemeſſene Vergütune ſofort ab⸗ Bund deutſcher Mädels. Deutſches Ec. Bis Sonntag müſſen ſämtliche Geſchenke abgeliefert ſein. Jedes Mädel hat fernen für die Kinder Weihnachtskonfett uſw. bis dahin ig S 1, 9, abzuliefern, desgleichen Spielſachen. Ab⸗ rechnung der Karten f. Weihnachtsfeier bis ſpäteſtens Sonntag früh 10 Uhr. Rheinwaſſerſtand 15.12.33[16.12.39 Waldshut e% ο ο D Rheinfelden„ O O O ο 175 179 Breisacech 64 67 RKehlllh„„ 208 206 Max au„ O ο%— 332 330 Mannheim 183 180 Caugg„„„ 126 2⁵6 Köln„„„„»„„„ 52 44 Neckarwaſſerſtand 15.12.33 J 16.12.55 Jagstield„ O OOο 255 Ners Heilbronrnn W 32— Plochingen— 2 Diedesheim„ ο ο O O 2 126 Mannheim 183 18¹ Für Haus- trinkkuren Mannneim Verbindungskanal linkes Mer Telef. 267 96/ 267 97 Aechtung! Aentung! Schwetzingen und Umgebung Danksagung Dle uns aus allen Kreisen der Be- rodesanzeige Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein herzensguter Mann, Vater und Sohn, unser liebet und Onkel Winelm Boo0s Buehdruckerel-Vertreter nach lungerem. mit großer Geduld ertragenem schweren Lelden gestern völkerung in so überaus reichem Maße entgegenebrachten Beweise der An⸗ tellnahme, der Ulebe und Verehrung für Entschlafenen, walen uns Trost im elde. vormittag ½ 11 Unr im Alter von ö5 Jahren 4 Monaten sanft entschlafen ist. Mannheim, den 16. Dezember 1933. Mo. Istr. 3 — — — knade Aunmt mit Original-Münchener Pupper- spiele auf Einladung de- „Makenkreuzbanner“ am Samstag u. Sonntag, 16. u. 17. Dez., nachmittags 3 Uhr für die Kinder und abends 8 Uhr für Erwachsene in den ABaxexischen Hof“ ln der Nachmittags · Kinder · Vorstellung seht Ihr Kasperle unter den Rüubem Lustspiel in 3 Akten von Graf Pocei“ Ferner: Kasperle in tausend lengsten In der Abendvorstellung für Erwachsene: 20— eaf Nòlmiĩ Lustspiel in 3 Akten von Hoh. Ziegler Ferner: Kasperle in tausend Angsten Ueberall wo Kasperle bis jetzt Festvorstellungen gegeben hat, erntete es wahre Beifallsstürme. Noch nie sah man bei jung und Alt eine derartige Be· geistefung. Zwei Stunden kommt man aus dem Lachen nicht heraus. Ueberall war der Andrang s0 groß, daß weitere Festspiele veranstalt.werden muiten Derum, wer gerne wieder elnmal von Herzen lachen und all' die Alltagssorgen füür ein paar Stunden vergessen mill, der khomme und unterstiltze diese alte deutsche Volhskunst Euntrittspreis 1Ur Klnder nur 5 vn. kintrirtspreis für krwochsene nur 10 ptg. Kartenverkauf in der Geschäftsstelle des„Haken kreuzbanner“ und an der Kasse Jied ſu IIso: Z, Kaarerte „Hakenkreuzbanner“-Verlag Gmbl. Wir danken allen von ganzem Herzen Schwetzingen, den 16. 12. 33. Familie Maler Die Beerdigung findet am Montag, den 18. Dezember 1933, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 11606“ tuder, Schwager im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen Häthe Boos, geb, Meng und Tochter WIIma Malkasten Junge Arbeitsloſe im Alter von 18 bis W Jahren wollen ſich zwecks Beſchäſtigung bei dem Freiwilligen Arbeitsdienſt am 18. Dezember 1933, vorm. von 8 bis 9 Uhr, bei dem ſtüdt. Wohlfahrtsamt, hier, melden. Schwetzingen. den 16. Dez. 1933. Der Bürgermeiſter.(10697 K Fußballverein 1911 Oſftersbeim Die Veranſtaltung findet nicht im„Gold. Hirſch“, ſondern im Lokal„Zur Roſe“ ſtatt. Infolge Ausſcheidens des ſeitherigen Bürgermeiſters der Stabptgemeinde Schwetzingen, Dr. Trautmann, hat der Gemeinderat Termin zur Wahl des Nachfolgers auf Freitag, den 22. Dez. 1933, von 19.— 19.30 Uhr, in das Rathaus (Grundbuchamt) anberaumt. Stimmberechtigt bei der Wahl ſind die Bürgerausſchußmitglieder(Ge⸗ meinderatsmitglieder und Gemeindeverord⸗ nete). Die Stimmzettel(9 auf 12 Zenti⸗ meter groß, und von weißem oder weiß⸗ lichem mittelſtarkem Schreibpapier) ſind außerhalb des Wahlraumes handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung mit dem Namen desjenigen zu verſehen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will. Die Stimmberechtigten werden zur Wahl hiermit eigeladen. Schwetzingen, d. 15. Dez. 1933. Der Gemeinderat.(10690 K 777⁰˙¹eh..5h05 hh..h5h5. ꝛ Dem Mehr- u. Golündesportler? ? einen foldstecher, Mompall od.? à Photo-Apnarat auf den Gaben- ? tisch 2783K Kurt Lenk staatl. gepr. Optiker und Optikermeister 2 Schwolringen, kote Mannk.“ U Dreikönigstr. —————————————— ——————————— h———————— Tuinvesslichant 1603, Oenbeim Unfer Verein hält heute, Sonntagabend, ſeine diesjährige Weihnachtsfeler im Gaſthaus zum„Goldenen Hirſch“ ab. Wir laden nochmals unſere Mitglieder, ſowie die geſamte Einwohnerſchaft höf⸗ lichſt ein.(10698 K Der Führer. EEILIILILILT neneeneneeneesse in reicher Auswahl Ehristbaumschmuck lugust Spangenberg. 1.4 fäffndaumsänact Hichftropkene Baumkerzen Felnselfen in ſerchenzvarone 1902K Rational⸗ ſozialismus Gardinen Lortzingstr. Mäscharel 14 Pfundwäsche E S Fernruf 531 61 Al. Alan Haci. lu. 10944 K 21•23 in Vuch und Mild mit Rollschlitten Sandwagen mit 1 oder 2 Pferden Schlebkarren U. à. m. Humeume Odenwälder Holzspielwaren Schaukelpferde von Mk..- an Jon 95 pfg. an von 85 Pfg. an Holzpferdchen von 15 pfg, àn H. Vogelsgesang, ktenalenn. 35 Fapler- Schraih- und Sp'elwaren uUnd ein ScHGHes Ehbesteck AlpoKko-Chrom 10824K der Bü kiſchen Buchhandlung Mannheim P4, 12 nur P 1. 7a Kohlen ⸗ Koks Union und Eiform-Hriketts— Holz E. Rehberger, Mannheim Teleſon 315 15 Kaffeeloffæl- 25 u. 40 Ehlöffel od. Gabel —45 und 1. Ehmesser rostirel i.50 und.73 ehnene „Bahriſchen Hof F 2. 12 Gegr. 1889 Die beliebten Weihnachtsgeschenke Lollerwaren u, Reissartikel V finden Sie in bester Ausführung zu billigsten Preisen bei Rudolf Schmiederer Alpaka-Silher schwerste Verollberung Katfeeloffel. 75 EhBloffel od. Gabel.50 Ehmesser rostirei.25 naturlich auch von B. 71 4* LL am Parodeplotʒ Das grohe Spezioalhaus Sormieg vonr·& Ubhr gedffnet 7F 2 12 — berger und Co 255,11 RM, ſtraße 2. „Hakenkreuzbanner“ — Sonnt 8. Jahrgang Schwetzingen und Amgebung Silberner Sonntag Auf dem metalliſchen Teil liegt die Betonung, ſinnbildlich und tatſächlich. Symboliſch wird an dieſem dritten Adventſonntag zum Ausdruck gebracht, daß der Münzfeingehalt gegenüber dem vergangenen, dem kupfernen Sonntag, ein geſteigerter ſein ſoll, nicht nur im Namen, ſon⸗ dern auch in der Tageskaſſe. Symboliſch außer⸗ dem, weil er eine kleine Gabe iſt. Viele Ge⸗ ſchenke werden, wenngleich ſie nur wenig ge⸗ keſtet haben, mehr Freude auslöſen, als man⸗ cher Weihnachtsſcheck dies vermag. Einem mit viel Bedacht ausgeſuchten Gegenſtand, der wenig Geld gekoſtet haben mag, gelingt es oft beſſer, als einer knalligen Weihnachts, überra⸗ ſchung“ unter elektriſchen Kerzen, die tieferen Beziehungen zwiſchen Gabe und Geber herzu⸗ ſtellen Dieſe ſind oder ſollen ſchließlich aus⸗ ſchlaggebend ſein, nicht der materielle Wert. Im übrigen ſind vielfach die Augen noch ſtärker am Weihnachtsgeſchäft beteiligt, als der Geldbeutel, man ſieht ſich erſt noch einmol um! Wir haben das kleine Einmaleins wieder lernen müſſen, das uns ja wieder hochbringen will. Trotzdem wird und ſoll in dieſem Jahre manches unter dem Weihnachtsbaum liegen, das„nicht unbedingt nötig“ war; denn der ur⸗ ſprüngliche Sinn des Feſtes iſt der, aus der Fülle zu ſpenden. Uebrigens iſt der Heilige Abend noch nicht da, bis dahin werden auch aus manchen Sehleuten noch Kaufleute werden und 10 Groſchen ergeben auch Silber. Nur die Kinder kennen keinen Silbernen Sonntag, bei ihnen ſind Tage und Träume ſchon vom Flittergold froher Erwartung um⸗ ſponnen und glitzern bereits im Golde ihrer ſehnſüchtigen Wünſche. Ihre Gedanken über⸗ ftrahlt längſt Kerzenſchimmer, mit heißen und ieuchtenden Augen wandern ſie zwiſchen all den Herrlichkeiten, die ſie allzu gern reſtlos für ſich beſchlagnahmen möchten.„Wie lange muß man noch ausſchlafen, bis das Chriſtkind kommt?“, wirklich noch eine ganze Woche, eine grauſame lange Woche? Aber an dieſem Silbernen Sonntag beginnt der Enoſpurt, das Ziel rückt greifbar nahe und das ſinnigſte deukſche Feſt iſt da.—8. Wochenmarktbericht. Der Wochenmarkt war infolge der biſſigen Kälte nicht nur von Käu⸗ fern ſehr ſpärlich beſucht, ſondern auch die Beſchickung war ſchwächer als üblich. Kein Wunder, denn bei dieſer Witterung weiß jeder Marktverkäufer, daß er einen Teil ſeiner Ware wieder mit nach Hauſe nehmen muß. Da ver⸗ eht manchem die Luſt, ſich eine beachtliche Er⸗ kältung zuzuziehen. Dieſe Umſtände wirkten ſich naturgemäß auch auf die Preiſe aus. Es wurden erzielt für: Roſenkohl 18, Gelbrüben 10, Kernbohnen 20, Rotkraut 12, Weißkraut 10, Rotrüben 8, Blumenkohl 15, Wirſing 8, Schwarzwurzel 30, Meerrettig 15—25, Zwie⸗ beln 12, Lauch 3, Sellerie—10, Endivien⸗ ſalat—6, Knoblauch 3 Stück 10, Winterkohl 8, Kohlrabi(unterird.) 8, Aepfel 15—18, Birnen 18—20, Nüſſe 38—40, Mandarinen 22—25, Ma⸗ ronen 22, Kranzfeigen 10, Landbutter 150, Mol⸗ kereibutter 165, Landeier 15, ausl. Eier 11—13, Enteneier 11—12 Pfg. Deutſche Bühne. Die Ortsgruppe Schwet⸗ zingen der Deutſchen Bühne hielt geſtern abend eine Mitgliederverſammlung im„Schwanen⸗ ab. Der Beſuch war leider ſehr ſchwach. Es wurde von der Geſchäftsführung ein Rechen⸗ ſchaftsbericht und ein Ueberblick über die Kaſſenlage gegeben. Die Satzungen, die die Reichsleitung aufgeſtellt hat, wurden zur Kenntnis der Mitglieder gebracht, und es wurde beſchloſſen, die Deutſche Bühne in das Vereinsregiſter eintragen zu laſſen, wie dies überdies von der Reichsleitung vorgeſchrieben wird. Die Ortsgruppenleitung gab noch einen Ueberlick über die demnächſt geplanten Veran⸗ ſtaltungen. Einer Anregung des Leiters der Phegter NS-⸗Volkswohlfahrt, unbemittelten heaterliebhabern durch Vermittlung dieſer Organiſation koſtenloſen Theaterbeſuch zu er⸗ möglichen, wurde entſprochen. Die Deutſche Bühne hat auch für Theaterfreunde ein ſinniges Weihnachtsgeſchenk bereitgehalten. Wer durch Theaterkarten Freude zu Weihnachten bereiten möchte, kann dies mit geringem Aufwand tun. Die Geſchäftsſtelle erteilt au“ Wunſch Auskunft über die näheren Einzelheiten. Von der NS⸗Volkswohlfahrt. An weiteren Spenden gingen ein: Von den Diakoniſſen⸗ chweſtern.— RM, Sammelſpende Ungenannt .75, E. und W. Ihm.— RM. Frau Löffler .— RM, Dienstagkegelgeſellſchaft Reichsadler 10.— RM, Belegſchaft„Pfaudlerwerke“ 47.50 RM, E. Bredemeier 10.— RM, Martha Schim⸗ per.50 RM, Ev. Pfarramt vom Weihnachts⸗ werk 100.— RM, Belegſchaft der Firma Neu⸗ M. Binkele.— RM und Geſchwiſter Schilling.— RM Ferner ingen an Sachſpenden ein: Von Strickerei Ries, Strümpfe im Werte von 17 RM, von Wilhelm Mändler ein Gasherd mit Geſtell, von der Firma Heinrich Moll 21 Chriſtbäume. Evg. Verein f. i. Miſſion A. B. Forſthaus⸗ Sonntag, den 17. Dez. 1 Uhr Sonntagsſchule,.30 Uhr Verſammlung, 8 Uhr Jungfrauenverein.— Montag, den 18. Dez. .15 Uhr Handarbeitsſtunde.— Donners⸗ tag, den 21. Dez..15 Uhr Bibel⸗ und Gebet⸗ ſtunde.— Samstag, den 23. Dez..15 Uhr Jünglingsverein. Capitol. Nur noch bis Montag läuft im Capitol der Film„Abel mit der Mund⸗ harmonika,, ein prächtiger Film mit Karin Hardt, Karl Schreiber, Balhaus und Wittgen⸗ ſtein in den Hauptrollen. Ein Film der Jugend für die Jugend. Wundervoll die Aufnahmen auf der Weſer und am Meer. Einſamkeit, Stille und grenzenloſe Weite. Die vier jungen Men⸗ ſchen, die durch Zufall für Tage miteinander auf einem kleinen Segelboot leben, ſetzen ſich auf ihre Art mit dem Thema Liebe auseinan⸗ der.— Ein herzerfriſchender Film, den man ſehen muß.— Ein Luſtſpiel und die Tonwoche wervollſtändigen das ſehenswerte Programm. Neues Theater. Das Neue Theater zeigt einen Greta⸗Garbo⸗Film„Ponne“. Die ſchöne Schauſpielerin ſpielt ihre Rolle als kleines Modell, das in einem jungen Studenten ſein Ideal kennen und lieben lernt, in ganz hervor⸗ ragender Weiſe. Die Natürlichkeit der Wieder⸗ gabe des liebenden, ſich aufopfernden Weibes, macht auf die Zuſchauer tiefen Eindruck. Ihr Partner, Robert Montgomery, der den Studen⸗ ten André darſtellt, iſt mit ſeiner Leiſtung ein ebenbürtiger Spieler. Ein teils luſtiges, teils belehrendes Beiprogramm gefällt auch dem an⸗ ſpruchsvollſten Publikum. Mitteilungen des Sktandesames Schwetzingen Geburten: 10. 12. Maria Thereſia, T. d. Maſchinenſchloſ⸗ ſers Wilhelm Abendſchön. 11. 12. Heinrich Manfred, S. d. Maſchinen⸗ ſchloſſers Karl Wilhelm Rothacker. 12. 12. Kanz. S. d. Bauhilfsarbeiters Philipp arrer. Eheaufgebote 10. 12. Heinrich Gropp II., Schloſſer und Anna Eva Eliſabeth Müller. 12. 12. Willi Schwefler, Bäcker und Anna Aug. Schuhmacher. 12. 12. Nikolaus Wettengel, Paula Schweitzer. 13. 12. Heinrich Kreichgauer, Schuhmacher und Martha Luiſe Daub. 13. 12. Hermann Valentin Walter, Kaufmann und Sofie Eliſabeth Neudeck. Eheſchließungen 14. 12.* Röck, Schriftſetzer und Roſa M. uz. 14. 12. Hermann Friedrich Henn, und Eilſe Frieda Hoffmann. Sterbefälle 9. 12. Anna Stöfferle geb. Schneider, 57.alt. 13. 12. Joſef Maier, Oberſteueraufſeher außer Schneider und Ingenieur Dienſt, 80 Jahre alt. Nachrichten aus Ketſch In dieſer Woche fanden zwei wichtige Ver⸗ ſammlungen ſtatt. In der erſten ſprach Pg. Dr. Wißweſſer⸗Hockenheim über das Reichserbhofgeſetz. Wir haben in den verſchie⸗ denen Ausgaben unſerer Zeitung bereits über ähnliche Vorträge dieſes Redners berichtet, ſo veſchieht dies heute wieder über eine Verſamm⸗ lung, in der das gleiche Thema vor den Land⸗ wirten von Plankſtadt und Schwetzingen be⸗ handelt worden. Um Wiederholungen zu ver⸗ meiden, verweiſen wir auf den Bericht. Donnerstag Abend ſprach nun Pg. Prof. Dr. Schwarz, Heidelberg⸗Wieblin zen über das Thema: Warum müſſen wir Antiſemiten ſein? Er ging eingangs beſonders auf die frühere Geſchichte der Juden ein und gab einen kur⸗ zen Ueberblick über die Wanderungen dieſes Volkes. Im Hauptteil wies der Redner be⸗ ſonders auf den verheerenden Einfluß dieſes Volkes auf unſere Sitte und Kultur hin und bewies die Unrichtigkeit und Gehäſſigkeit der Greuelmeldungen. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen. Die Arbeiterinnen und Angeſtellten der Zi⸗ garrenfabrik Süß und Söhne, Niederlaſſung Ketſch, haben für den Monat November für die Winternothilfe den Betrag von 9 RM. geſpendet. Den Spendern herzlichen Dank! NSDaApP, Ortsgruppe Ketſch. Die Orts⸗ gruppe veranſtaltet am 23. Dezember, abends 8 Uhr im„Adler“ mit den Unterorganiſatio⸗ nen eine gemeinſame Weihnachtsfeier, verbun⸗ den mit Theateraufführungen und Gabenver⸗ loſung. Die Vereine werden gebeten Rückſicht zu nehmen. Gemeinderat. In Durchführung eines Er⸗ laſſes des Bezirksamts Mannheim vom 6. De⸗ zember 33 wurde aufgrund des Geſetzes zur Durchführung der Gleichſchaltung von Reich, Ländern und Gemeinden der hieſige Gemeinde⸗ rat aufgelöſt und an deſſen Stelle außer den bisherigen Mitgliedern der NSDaAP, Keil⸗ bach Johang, Landwirt, Feuerſtein Lud⸗ wig, Zimmermann und Roßrucker Ro⸗ bert, Arbeiter, als Gemeinderatsmitglieder er⸗ Bergſträßler Beobachter nannt. Die Genannten wurden am Dienstag, dem 12. d.., verpflichtet. Am Mittwoch, dem 13. d.., fand eine Sit⸗ zung des Geſamtgemeinderats ſtatt, der folgen⸗ des beſchloß: Die Verſteigerung der Lieferung von Dickrüben um 90 Pfg. für den Zentner wurde nicht genehmigt.— Einigen Geſuchen um Stundung der Gemeindeumlage und Er⸗ mäßigung der Gebäude⸗Sonderſteuer wurde ſtatigegeben.— Ein Antrag auf Erlaß der Bürgerſteuer wurde abgelehnt.— Zwei Ge⸗ ſuchen um Ausfall der rückſtändigen Kapital⸗ ratenzahlung der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim gegenüber wurde die Zuſtimmung erteilt.— Dem Geſuch des Hauptlehrers Bau⸗ dendiſtel um Anbringung von Vorfenſtern am Lehrerwohngebäude, kann aus finanziellen Gründen nicht entſprochen werden.— Einem Geſuch um Ueberlaſſung der leerſtehenden Rek⸗ torwohung kann nicht entſprochen werden.— Von der Einladung des Militär⸗ und Krieger⸗ vereins hier zur ſtattfindenden Weihnachtsfeier wurde Kenntnis genommen.— Die zurzeit be⸗ ſtehenden Ausſchellgebühren ſollen nicht herab⸗ geſetzt werden.— Dem vorliegenden Koſten⸗ voranſchlag für die Unterhaltung der Kreis⸗ wege für das Jahr 1934 wird die Zuſtimmung erteilt.— Von dem Erlaß des Mimiſteriums für Kultus und Unterricht wegen Verſetzung des Hauptlehrers Hammer wurde Kenntais ge⸗ nommen.— Zum Bürgermeiſter⸗Stellvertreter wurde Gemeinderat Reinh. Abel ernannt. Oftersheim Standesamt. Bewegung im Monat Novem⸗ ber: Geburten: 5, Sterbefäle: 1, Heiraten: 3. Unglücksfall. Beim Einholen von Lebensmit⸗ teln ſtürzte am Mittwoch abend die Ehefrau des Carl Weber 3. über einen aus dem Boden hervorſtehenden Hydranten und verletzte ſich dabei nicht unerheblich am Knie und im Geſicht. Sie mußte, da ſie nicht mehr gehen konnte, durch die Sanitätskolonne in 1255 Wohnung gebracht werden. Arbeitsbeſchaffung. Auch in der hieſigen Ge⸗ meinde werden zurzeit im Rahmen des Arbeits⸗ Was iſt nationaler Kitſch! Nachſtehende Merkſätze mögen zur Auf⸗ klärung dienen: 1. Reichs⸗ oder Länderwappen ſo⸗ wie das als nationales Symbol beſtimmte Hakenkreuz und die hieraus entſtandenen Fahnen ſind Hoheitszeichen und dürfen nur in würdiger Weiſe und ehrender Form verwendet werden. 2. Wappen, Symbole und Fahnen ſind daher nie für vergängliche, durch ihren Zweck und Gebrauch ſicheren Beſchädigungen oder der Vernichtung ausgeſetzte Gegenſtände oder Stücke zu verwenden und dürfen hiernach auch nie für oder bei Lebensmitteln oder Genußmitteln Anwendunng finden. 3. Die Anbringung und Verwen⸗ dung von nationalen Wappen, Symbolen und Fahnen darf niemals aus rein geſchäft⸗ lichen Gründen und vor allem nie mit dem Zweck der e und Aus⸗ wertung der nationalen Zeiche für Einführung und zur Abſatzför derung eines Gegenſtandes erfol gen. 4. Für die Schaffung und Vervielfäl⸗ von Bildern und Bildwerken natio⸗ naler Perſönlichkeiten dürfen nur Arbei⸗ ten erſter künſtleriſcher Kräfte(Ma⸗ ler, Graphiker, Photographen und Bildhauer) dienen und dürfen nur würdige und einwand⸗ Vervielfältigungsmethoden angewendet werden. 5. Für Spielwaren können die nationa⸗ len Zeichen nur dann Anwendung finden, wenn ſie mit der ſtatthaften wirklichen Verwendbar⸗ keit im Leben Hand in Hand gehen, alſo zur Weckung und Stärkung der natio⸗ nalen Gefühle beim Kind und auch bei Erwachſenen dienen können. 6. Jede Geſchmackloſigkeit, die eingeführt und verkauft werden ſoll, verliert durch Anbringung nationaler Zeichen ihren Charakter nicht, u u 23 ſondern bleibt Kitſch und iſt dop⸗ pelt zu verwerfen. 7. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Lied ſind Melodien, die zu ehren ſind und ebenſo ernſt genommen werden müſſen, wie die nationalen Zeichen. Ihre mißbräuch⸗ liche und nicht würdige Verwendung iſt daher ebenſo zu vermeiden, wie die unangebrachte Anwendung der nationalen Symbole. Fabrikanten und Verkäufer ſind ſich oft ihres Verſtoßes gegen das Geſetz zum Schutz der nationalen Symbole garnicht bewußt. hre Pflicht iſtes aber, jeden Mißbrau der nationalen Symbole zu untez⸗ laſſen. Dies liegt zugleich auch in ihrem eige⸗ nen Intereſſe, weil Verſtöße nunmehr mit aller Schärfe geahndet werden. Wer von den Herſtellern ſich über ſpätere Billi⸗ gung oder Ablehnung neu herauszubringender Artikel nicht im klaren iſt, wird ſich am beſten vor Aufnahme der Ausführung an maßgeben⸗ der Stelle zum Voraus erkundigen, ob ein Ar⸗ tikel bezüglich der Verwendung nationaler Symbole und dergleichen auch wirklich die für den Verkauf erforderliche Zulaſſung finden wird, um wirtſchaftliche Schädigungen rechtzei⸗ tig vorzubeugen. Die Pforzheimer Induſtrie bedient ſich ſchon bereits ſeit einiger Zeit dieſer Beratungsmöglichkeit mit beſtem Erfolg. „Sachverſtändiger zum Schutze der nationalen Symbole des badiſchen Miniſters des Innern iſt Herr Oberregierungsrat Linde⸗Karlsruhe. Für Württemberg wird die ſachverſtändige Beratung durch die Direktion des Württember⸗ geldt Landesgewerbemuſeums Stuttgart aus⸗ geübt. Kreispropagandaleitung Weinheim der NSDAP Großzſachſen Gemeinderatsſitzung. Zur Erweiterung des Sportplatzes wurde beſchloſſen, das Grundſtück Lgb.⸗Nr. 469 von J. Ph. Sch. käuflich zu er⸗ beſchaffungsprogramms eine größere Um⸗ und Erweiterungsbauten, ſowie In ſetzungen ausgeführt. Es liegen fe eine größere Anzahl Geſuche um Bauzuſc vor, die ſicher die behördliche Genehmigung fahren. Durch dieſe Maßnahmen finden nur die Handwerker, ſondern auch Arbe verſchiedener Berufe Erwerb. Es wäre 4 ſchen, daß jeder Hausbeſitzer von dem Zu angebot der Regierung jetzt ſchon Ge 3 macht und Reparaturen oder Erweiterunge nicht auf die lange Bank ſchiebt. Berufung. Der Verwaltungsbeamte a Heinrich Schmeer in Oftersheim wurde Bezirks⸗Fürſorgeverband Mannheim auf rentner im Bezirk Mannheim⸗Land beft Herr Schmeer war viele Jahre in der Verwal tung tätig und hatte dort Gelegenheit, ſich um⸗ faſſende Kenntniſſe in ſoziolpolitiſcher Hinſch —— Wir ſind überzeugt, daß He Schmeer die Wünſche der Sozialrentner in je Hinſicht gerecht und ſachgemäß vertreten w Keller und 6 Rähe Tatterſ oder 1. April Holzverſteigerung. Von der letzten Holz ſteigerung der Gemeinde Oftersheim iſt ni eine Menge Brennholz übrig geblieben(Scheit⸗ und Prügelholz verſchiedener Klaſſen). Lieb⸗ haber können Näheres bei der Gemeindekaſſe erfahren. Der Fußballverein 1911 Oftersheim veran⸗ ſtaltet am morgigen Sonntag im Roſenſaale ſeine diesjährige Weihnachtsfeier mit Gaben⸗ verloſung. Außer einem ſehr ſchönen ernſten Theaterſtück kommt auch ein heiteres zur Auf⸗ führung. Die Beſucher werden ſicherlich einige angenehme Stunden verleben. Näheres iſt auz dem heutigen Inſerat erſichtlich. mit Bad, Si Balkon umſt eytl. früher Off. unt. N * aurentiusſtr. Sonnige 3 Küche, Bad, 1. April 14 Fiock de Stock. Te adt, Otto⸗ 1 Tr.,ſchöne, m. Speiſek., B Parole-Ausgabe Schwetzingen Der„HB.“⸗Verlag veranſtaltet heute im„Bayer, Hof“ eine Kaſperl⸗Vorſtellung der Original Münchener Puppenſpiele⸗Theater. Die Vorſtellungen beginne 5 14 Herrſe nachm. 3 Uhr für die Kinder und abends 8 Uhr 1*0 Erwachſene. Unkoſtenbeitrag 5 Pfg. für Kinder u d u. Diele, 10 Pfg. für Erwachſene. Unſere Pgg. werden gebete nzuſ. von 1 die Veranſtaltungen durch zahlreichen Beſuch zu unter⸗ 92 oder 1 ſtützen.— ng, 2 Tr. Waldparkda Ine 4 u. Deutſche Arbeitsfront Anmeldungen in die Deutſche Arbeitsfrom werden angenommen: Schwetzingen: täglich von 1 bis 20 Uhr, in der Geſchäftsſtelle der NRSBo, m vermieten. Theodor⸗Straße 9.— Plankſtadt: Im Rathaus, 3i— mer Nr. 7, von 19.36—20.30 Uhr.— Sſtersheim aldo: In den Abendſtunden bei Ortszellenwart Pg. Jakoh Seitz, Friedrichſtr. 14.— Ketſch: Im Schulhaus, ſrei gelegen.. abends von 19.30—21 Uhr. Meldeſchluß am 20, De, uſto. I. Ktade, zember 1933. Ns⸗Kriegsopfer. Heute nachm. 5 Uhr Pflichtber/ ſammlung in der Wirtſchaft„Zum grünen Baum“ bei Kamerad Schweitzer. Deutſches Jungvolk. Jungbann 11/171. Fähnlein Hebel und Biz marck, Schwetzingen. Das auf Sonntag vormittg .30 Uhr angeſetzte Antreten zuſammen mit der di findet nicht ſtatt. Der neue Dienſtplan des Jugnvolks, der in weiteſtgehendem Maße die Schul⸗ zeiten berückſichtigt, wird besanntgegeben werden, f bald die Heimfrage vollſtändig gelöſt iſt.— Zur Au geſtaltung des noch leeren Heims werden dringend Einrichtungsgegenſtände verſchiedenſter Art benötigtz Spinde, Schrank, Stühle, Ofenſchirm, Kleiderhaken Kohlenſchippe, Ausſchmückungsgegenſt. uſw. Freunde der Jugend, die ihr uns helfen wollt, gebt eure An⸗ ſchrift mit dem ſchriftlichen Vermerk„Jungvolk“ auf — Geſchäftsſtelle der NSDApP, Karl⸗Theodor⸗Straße“ 25 2 IIn mit⸗ Bab, Spe chöner Lage chſſtehende Weihnachtsfeſt bereits am 19. Dez digt, ebenſo wurden die Dekreturen erteilt. werben, vorausgeſetzt, da hierzu ſeine——3— Koſtenvoranſchlag über Unterhaltung der Krei wege 1934/35 wurde Kenntnis genommen.— Dem Antrag der Pächter der Waidgrundſtücks auf Pachtermäßigung pro 1932/33 wurde dah gehend ſtattgegeben, daß der Pachtpreis Loſe—26 um 5 Prozent und der von 25—52 um 15 Prozent geſenkt wird.— Die Schnalken⸗ bekämpfung wird dieſen Winter durchgefühnt und 10 Liter Noral beſtellt, welches vollkomme geruchlos und ſchadlos für Obſt uſw. iſt. Die Gehälter der Gemeindebeamten und beiter werden mit Rückſicht auf das bevo 1904 zu vermt P 2. 14. zwe für jedes Geſe zu vermieten. Mannheii ber ausbezahlt.— Für den Farrenſtall den 100 Zentner Rüben zum Preiſe von Pfennig angekauft.— Der Bürgerausf wird für kommenden Dienstag, 19. Deze abends 8 Uhr, zu einer Sitzung einberufen. Verſchiedene Anträge auf Unterſtützung ſowie Stundung der Gemeindeſteuern, wurden erle⸗ l, Größe u. Gleisanſchli ſehr vorteilhaf Näh.: Th. Schr ſtraße 6. Tele auch als Ver preiswert zu 1 nach Wunſch Auskunft Ma Samtliclie Zutate/ fͤr die l/eihnaclitobòdclcerei sowie Lebensmittel empfichlt Jakob Schütz, kEriedrichstraße dbonnie woöcher 22 Amwbe Ausvll 5— Hisdrige brise S fachmann sche Lusführung Bauer à Walter Manf- monatlicł tag⸗Ausgabe ößere Anzahl owie Inſtand⸗ n ferner noch Bauzuſchüſſe nehmigung er⸗ finden nie ch Arbeitsloſe wäre zu wü dem 1 chon Gebrau Erweiterungen beamte a. D. m wurde vom heim auf die er der Sozial⸗ Land beſtellt. n der Verwal⸗ uheit, ſich um⸗ iſcher Hinſicht zt, daß Herr ntner in jeder ertreten wird tzten Holzver⸗ heim iſt noch lieben(Scheit⸗ laſſen). Lieb⸗ Gemeindekaſſe Sheim veran⸗ im Roſenſaale mit Gaben⸗ hönen ernſten eres zur Auf⸗ cherlich einige äheres iſt auz etingen te im„Bayer, zinal Münchener ingen beginnen ends 8 Uhr für für Kinder und werden gebeten, Beſuch zu unter⸗ he Arbeitsfromt täglich von 18 NSBoO, Karl⸗ Rathaus, Zim⸗ — Oftersheim; vart Pg. Jakob Im Schulhaus, luß am 20. De⸗ Uhr Pflichtwer⸗ grünen Baum“ el und Bis⸗ ntag vormittag en mit der 98 nſtplan des taße die Schul⸗ hen werden, ſo⸗ t.— Zur Aus⸗ erden dringend Art benötigtt „ Kleiderhaken, uſw. Freunde gebt eure An⸗ „Jungvolk“ auf Theodor⸗Straße ürgerausſchuß — Von dem ing der Kreis⸗ enommen.— aidgrundſtücke wurde dahin⸗ achtpreis der r von 26—52 die Schnalen⸗ durchgeführt 3 vollkommen uſw. iſt.— iten und An das bevor⸗ n 19. Dezem⸗ rrenſtall wer⸗ reiſe von 80 ürgerausſchuß 9. 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Fe ſchaftlichen Geb aus den Kreiſer unmittelbare F noch oſfene Fre Getreide⸗ 30 Turch das St Rovember 1933 der zweiten He mittelt(alles in ländiſcher Herkr 634, Oktober 14 798,3), Hafer 7 bzw. 202), Wei Roggenbackmehl Die vorgenan 95 Prozent all findlichen Getre Die Getreider vember mit Au Die Beſtände Tonnen, und? und Lagerhäuſ⸗ Tonnen, d. ſ. 47(45) Prozen »den Mühlen. höhten ſich dies peränderten ſich Die Verarbei ber etwas höhe mit mehr als 3 (344000) Tonn nen Roggen ve 50 000 Tonnen Reichsfachſta tran Berlin, 16 ditions⸗ und 2 zuſammenge bände 4 Ver⸗ verband deutſch des deutſchen verband(Gem teure) E.., Deutſchlands, Deutſchlands E Allgũ⸗ Kempten, (126) Pfg., 2 (120) Pfg., La Berline Wiwderſt Trotz weiter gut gehalten u „Hakenkte Uzbanner' Sonntag⸗Ausgabe umochung des meichsbantvirektoriums belr. deutſche Forderungen an ausländiſche Staaten Berlin, 35. Dez. In einer Bekanntmachung for⸗ t das Reichsbankdirektorium die Firmen und Per⸗ onen, die in Deutſchland(mit Ausnahme des Saar⸗ gebietes) ihren Wohnſitz haben, auf, ihre am 30. No⸗ aufen bember 1933 beſtehenden Forderungen gegenüber Bul⸗ * 64— Dänemark, Eſtland, Griechenland, Jugofla⸗ en hpien, Lettland, Oeſterreich, Rumänien, Tſchechoflowa⸗ el, Türkei, Ungarn, Argentinien, Bolivien, Braſtlien, Ehile, Columbien, Coſta⸗Rica, Ecuador, Nicaxagua, Paraguay, Uruguay und Venezuela bis zum 30. De⸗ zember ds. Is. anzumelden, um einen Ueberblick über die Höhe der deutſchen Forderungen an die aufgeführ⸗ ten Länder, die eine Deviſenzwangswirtſchaft haben, gewinnen. Dieſe Anmeldung gilt nicht als An⸗ ot an die Reichsbank im Sinne des§ 1 der Durch⸗ gsverordnung zur Verordnung über die De⸗ hirtſchaftung vom 23. Mai 1932, ſondern er⸗ ſtatiſtiſchen Zwecken. Die Aufſtellung einer Ueberſicht über die deutſchen Forderungen für etwaige Verhandlungen mit den eben⸗ n Lündern über den gegenſeitigen Zahlungs⸗ leich als notwendig berausgeſtellt. Die Anmel⸗ ingen der Deviſen⸗Abteilung der Reichshaupt⸗ ———— Berſin SWh 111, Breite⸗ 8/9, unmittelbar oder durch Vermittlung einer ankanſtalt einzureichen. Feuer deutſch⸗niederländiſcher Wirtſchafts vertrag unterzeichnet 10 Berlin, 15. Dez. Amtlich verlautet: Die vor einigen Wochen im Haag zwiſchen der deutſchen und der niederländiſchen Regierung aufgenommenen Ver⸗ handlungen über die Regelung des deutſch⸗niederlän⸗ diſchen Warenverkehrs nach Ablauf des letzigen, am 51. Dezember ds. Is. endigenden Proviſoriums haben am Freitag zur Unterzeichnung eines Vertrages ge⸗ führt, der die beiderſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen auf eine neue, beide Länder befriedigende Grundlage ſtellt. Die Verhandlungen wurden auf deutſcher Seite pon Miniſterialdireltor Dr. Köhler, auf niederlän⸗ diſcher Seite von Generaldirettor Dr. Hirſchfeld geleitet. Von zuſtändiger Seite erfahren wir hierzu noch: Das Ziel der Verhandlungen war auf deutſcher Seite, die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden benachbarten Ländern ſo auszubauen, daß die deut⸗ ſchen Ausfuhrintereſſen auch unter den gegenwärtigen ebens oder abschlieſen mögensver⸗ bigen und übertragen, sich an das V mänt Wilhelmstr. 70 521 3 er eirgetragm. 14 ſich 5 701 50 2 nur atrafze engen Mirtſchnttsverbnliniſſen,„ und. uroadr Federse neuen Einfuhrkontingentierungspolitit der Niederlande im Pacn weitgehend gewahrt werden. Dieſes Ziel iſt in be⸗ r im Fachgeschllt friedigender Weiſe erreicht worden. Die Zugeſtänd⸗ niſſe, die Deutſchland dafür insbeſondere auf land⸗ wirtfchaftlichem Gebiet gemacht hat, konnten auf ein für die deutſche Landwirtſchaft erträgliches Maß be⸗ ſchrünkt werden. Auf den wichtigen Gebieten der Moltereiwirtſchaft und der Eier wurde die Anwen⸗ dung des bisher nur für Getreide, Oelſaaten, Oel⸗ luchen, Speiſefette und Oele geltenden Uebernahme⸗ ſcheinverfahrens vereinbart und damit die Vorausſet⸗ zung für eine geſunde Regelung der innerdeutſchen Märkte auf dieſen Gebieten geſchaffen. Das Ergebnis der Verhandlungen zeigt, daß es trotz der gegenwär⸗ ligen ſchwierigen Wirtſchaftslage den heiden Ländern infolge ihres feſten Willens zur Verſtändigung auf Grund neuer handelsvolitiſcher Methoden möglich ge⸗ weſen iſt, eine für Dieſer Verſtändigungswille kommt beſon⸗ ders auch darin zum Ausdruck, daß die beiden Regie⸗ Fungen die Einſetzung eines aus Regierungsvertretern nden Ausſchuſſes vereinbart haben, in dem lanfende Fragen der Kontingentierungspolitik und ſon⸗ ſtige Fragen des Warenverkehrs unter Ausſchaltung unentbehrlicher Formalitäten bera-en und erledigt wer⸗ den ſollen. Ferner iſt auf den wichtigſten landwirt⸗ ſchaftlichen Gebieten die Bildung gewiſchter Ausſchüſſe aus den Kreiſen der Beteiligten vorgeſehen, um durch unmittelbare Fühlungnahme eine Verſtändigung über noch ofſene Fragen vorzubereiten. Getreide⸗ und Mehlvorräte in zweiter Hand Ultimo November 1933 Hurch das Statiſtiſche Reichsamt wurden zu Ultime —* 1933 folgende Getreide⸗ und Mehlvorräte zer zweiten Hand in Mühlen und Lagerhäuſern er⸗ mittelt(alles in 1000 Tonnen) inländiſcher und aus. lündiſcher Herkunft, verzollt: Weizen 1044,3(Nov. 32: 634, Oktober 1933: 968,5), Roggen 792,4 1440%5 bzw. 798,3), Hafer 79,8(85,2 bzw. 76), Gerſte 212,3(173,8 bzw. 202), Weizenbackmehl 136,8(122,4 bzw. 136,4), Rioggenbackmehl 80,7(73,9 bzw. 81.). Die vorgenannten Zahlen umſaſſen wieder ungefähr 95 Prozent aller in Mühlen und Lagerhäuſern be⸗ findlichen Getreide⸗ und Mehlvorräte. Die Getreidevorräte der zweiten Hand ſind im No⸗ pember mit Ausnahme des Roggens weiter geſtiegen. Die Beſtände an Weizen erhöhten ſich auf 1 044 000 Tonnen, und zwar ziemlich gleichmã ſia in Mühlen und Lagerhäuſern. In den Mühlen lagerten 50 300 Tonnen, d. ſ. ebenſo wie im Vormonat 52 Prozent. 47(45) Prozent der Roggenvorräte befanden ſich in bden Mühlen. Die Beſtände an Gerſte und Hafer er⸗ höhten ſich diesmal— i Die Mehlvorräte rten ſich nur unbedeutend. ———2— von Brotgetreide war im Novem⸗ pber etwas höher als im Vormonat. In den Mühlen mit mehr als 3 Tonnen Tagesleiſtung wurden 353 000 6344000) Tonnen Weizen und 367 000(365 000) Ton⸗ nen Roggen verarbeitet. Hiervon waren 1700 bzw. 50000 Tonnen für Futterzwecke beſtimmt. Reichsfachſtand des Spevitions⸗ und Möbel⸗ transportgewerbes gegründet 223 Gesucht, gefun⸗ den und glück⸗ lich obendrein durch eine klelue .-.-Anzeige, E prelswerthe n& 11 raße 86(lioſ) 5 rlin, 16. Dez. Ueber 5000 Betriebe des Spe⸗ das alt 3 ee em Reichsfachſtand des deutſchen Speditionsgewerde h* Kuns Mommalfe Es gehören ihm folgende Ber⸗ de an: Verein deutſcher Spediteure E.., Reichs⸗ ——— deutſcher Bahnſpeblteure E. B. Zentratſtelle des deutſchen Möbeltransportes E.., Gedeka⸗Reichs⸗ teure) E.., Reichsverband der Deutſchlands, Vereinigung der Deutſchlands E. V. Märkte Allgäuer Butter⸗ und Käſebürſe gKempten, 16. Dez. Allgäuer Mo fereibutter 125 (126) Pfg., Allgäuer Molkereibutter 2. Qugl. 123 (124) Pfg., Landbutter 116(117) Pfag. pro Pfund. Börſen Berliner Börſenſtimmungsbild Wiperſtandsſfühig, im Verlauf beſeſtigt. Vollmacht⸗Spediteure beide Teile befriedigende Regelung, t beutſcher Kraftwagen⸗Spedi⸗ verband(Gemeinſchaf K in Trotz weiter ſehr ſtillem Geſchäft war die Tendenz gut gehalten und im Verlauf bei Käufen einer Privat⸗ eZiho Uhr geöſne banrfirma leicht veſeſtiat. Das Publikum hieit ſich weiter zurück, ebenſo die Spekulation, die die Mit⸗ teilungen aus der für Montag einberufenen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank zur Transfer⸗ frage abwarten möchte. Der deutſch⸗niederländiſche Wirtſchaftsvertrag, der zum erſten Male in der Pra⸗ xis die Ueberlebtheit des Meiſtbegünſtigtenprinzips zeigt, gab der Tendenz ebenfalls einen Rüchhalt. Der Montanmarkt war trotz der zuverſichtlichen Mitteilun⸗ gen in der G. V. der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen kaum ver⸗ ändert. Für Kohlenwerte zeigte ſich im Verlauf unter Hinweis auf die günſtige Witterung etwas Intereſſe. Farben waren nach unverändertem Beginn 0,5 Proz. feſter. Elektrowerte lagen eher ſchwächer. Schuckert verloren 1,25, Siemens 1, AEcG. /. Intereſſe zeigte ſich wieder für Kunſtſeidewerte, Aku plus 1,5 und Bemberg plus 2,5. Schwartzkopf fielen mit plus 1,75 durch feſte Haltung auf. Braunkohlenwerte waren bis 2 Proz. befeſtigt. Auch Kaliwerte wurden 1,5—3 Proz. höher bezahlt. Conti⸗Gummi konnten 1,75 höher einſetzen. Am Rentenmarkt waren Vereinigte Stahl⸗ Obligationen(plus 1¼8) weiter feſt. Neubheſitz eröff⸗ neten 12,5 Pfg. niedriger, dagegen gewannen Afthefitz 32,5 Pfa. Krypp⸗Obligationen waren 1½ niedriger. Reichsſchuſdbuchforderungen waren etwas ſchwächer. Zertifi⸗ierte Dollarbonds wurden auf geſtriger Baſis gehandelt. Tagesgeld entſpannte ſich nach dem Medio auf%, teils 4½, am Valutenmarkt waren Pfunde vnd Dollar leicht befeſtigt. London⸗Kabel 5,10, London⸗Mark 13,69, Dollar⸗Mark 2,67. Wieder im Verlauf befeſtigt. Trotz weiter ſehr ſtil⸗ lem Geſchäft war die Tenden⸗ aut oehalten, und im Verlauf bei Käufen einer Privatbankfirma leicht be⸗ feſtigt. Das Publifum hielt ßch weiter zuröck, ebenſo die Spekufation, die die Mitteifungen aus der für Montag einberufenen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank zur Transferfraae abwarten möchte. Der deutſch⸗niederläündiſche Wirtſchaftsvertrag, der zum erſten Male in der Praris die Ueberlebtheit des Meiſtbegünſtigunasyrinzips zeiat, gab der Tendenz ebenfalls einen Rückhalt. Der Montana'tienmarkt war trotz der zuver'chtlichen Mitteilungen in der General⸗ verſammlung der Hoeſch⸗Köln⸗Nueſſen kaum verändert. Für Kohfenwerte ꝛeigte ſich im Verfauf unter Hiyweis auf die günſtige Witterung etwas Intereſſe. Farben waren nach unverändertem Beainn ½ Prozent höher. Elektrowerte lagen eher ſchwücher, Schuckert verloren 1½, Siemens 1, AEG., Intereſſe zeigte ſich wieder für Kunſtſeidewerte, Alu plus 1½ und Bembera plus 2½, Am Maſchinenaktienmarkt fieſen Schwartzkopf (plus 1¼) durch feſte Haltung auf. Braunkohlenwerte waren bis 2 Prozent befeſtigt. Auch Kaliwerte wurden 1½ bis 3 Prozent höher be⸗ zahlt. Conti Gummi konnten 1¼ höher einſetzen. Am Rentenmarkt waren Vereinigte Stahlobligationen (plus 1½) weiter feſt. Neubeſitz eröffneten 12.5 Pfg. niedriger, dagegen gewannen Altbeſitz 32,5 Pig.— Krupp⸗Obligationen waren 1½¼ niedriger. Reichs⸗ ſchudbuchforderungen waren etwas ſchwächer. Zerti⸗ 28 Dollarbonds wurden auf geſtriger Baſis ge⸗ andelt. Tagesgeld entſpannte ſich nach dem Medio auf%¼, teils 4½, Am Valutamarkt waren Pfunde und Dol⸗ lar leicht befeſtigt. London Kabel 5,10, London⸗Mart 13.69, Dollar⸗Mark.67. Der Schluß war, ausgehend von Kohlenwerten, freundlich. Niederlauſftzer gewannen 5, Bubiag 2, Gelſentirchen ½ Nachbörslich hörte man Rhein. Elektrizitätswerke 89, Ver. Stahlobligationen 65, Rheinſtahl 87¼½, RWeé 93, Altbeſitz 90, Neubeſitz 16½¼, Gesfürel 82½, Bekula 115%, Lloyd 927½¼, Schleſiſche Gas 105%, Phönix 43, Harpener 88½, Ver. Stahl 36½, Gelſenkirchen 55, Hoeſch 63½, Erdöl 100/, Steuergutſcheine Gruppe 1 waren unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe 1 1934er 99/, Ausgabe II 995/, 1940er Aus⸗ gabe 1 91/% bis 92½¼,ͤ Ausgabe II geſtrichen. 1943 bis Ager Ausgehe 1 90% his arαs. hu-r˖he n-der 90%'s 91%9ç. Wiede⸗aufb zuznichläge 1914er—er und 46er bis 48er 555½%. Frankfurker Miktagsbörſe Stimmung: ruhig. Die Wochenſchlußbörſe eröffnete in ſehr ruhiger Grundtendenz. Seitens der Kuſiſſe und der Banken⸗ kundſchaft kann eine ſehr ſtarke Zurückhaltung beobach⸗ tet werden. Anregungen lagen kaum vor. Mit Be⸗ friedigung wurde der neue deutſch⸗öſterreichiſche Wirt⸗ ſchaftsvertrag bemerkt und mit Intereſſe erwartet man auch die Mitteilungen aus der für Montag einberufe⸗ nen Sitzung des Zentralausſchuſſes für Transſfer⸗ fragen. Die Geſchäftsſtille brachte vereinzelt geringere Kursabſchwächungen mit ſich. Bei recht ſtillem Ge⸗ ſchäft eröffneten Farben ohne Veränderung, ſpäter verloren ſie ½ Prozent. Scheideanſtalt plus)½ Proz. gut behauptet, Rütgers und Dt. Erdöl verloren je 1½ Prozent. Am Montonmarkt gaben die zuverſicht⸗ lichen Ausführungen in der Generalverſammlung der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen AG. der Tendenz einen günſtigen Rückhalt. Auch Rheinſtahl gewannen/ Prozent, Stahlverein ½, Phönix ¼ Prozent. Schwächer ſetzten dagegen Buderus, Klöckner und Mannesmann um le ½ Prozent ein. Gelſenkirchen und auch Mansfeld ohne Veränderungen. Der Elektromarkt war nicht ein⸗ heitlich. Siemens, Gesfürel verloren je 1, Schuckert ½, Ae ½ Prozent, andererfeits beſeſligten ſich Licht und Kraft um ¼, Akkumulatoren um/ Prozent. Lahmeyer blieben auf Höhe des Vortagsſchlußkurſes. Schiffahrtswerte lagen ruhig und unverändert. Von Vekehrswerten gewannen Reichsbahnvorzüge/ Proz., AcG. für Verkehrsweſen ½ Prozent. Zellſtoff⸗ und Kalialtien ohne Geſchäft, Waldhof ½ Prozent höher. Die Nachfrage nach Kunſtſeideaktien hielt an, Bemberg waren mit 2 Prozent ſtärker gebeſſert, Aku gewannen 1 Prozent. Im einzelnen gewannen Conti Gummi 1½, Metallgeſellſchaft, Holzmann und Deutſche Lino⸗ leum 1, Junghans/ Prozent. Andererſeits verloren Reichsbank 1, Daimler⸗Benz 1 Prozent. Am Renten⸗ markt war das Geſchäft ebenfalls ſtill, Neubeſttz lagen vernachläſßgt, und im Kurſe ½ Prozent niedriger. Geringe Nachfrage beſtand auch für Altbeſitzanleihe, die ½ Prozent anzogen. Schutzgebiete und ſpäte Schuldbuchforderungen blieben gut behauptet. Die Nachfrage nach Dollarbonds ſand auch heute ihre Fort⸗ ſetzung, die Notierungen ſtiegen durchweg mn 1½ Prozent, Stahlbonds gewannen/ Prozent. Der Pfandbriefmarkt lag in ſeiner Geſamtheit ebenfalls ſtill bei faſt unveränderten Kurſen. Im weiteren Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an, die Glattſtellungen der Kuliſſe führten zu weiteren Kursabbröcklungen. Tagesgeld zum Wochenſchluß 3½ Prozent. Im Verlauf war das Geſchäft weiter ſtill. Schiff⸗ fahrtsaktien waren angeboten. Reichsbankanteile konn⸗ ten ſich um 1 Prozent erholen. Farben verloren /, AéEc bröckelten weiter ab. Intereſſe beſtand für Feld⸗ mühle plus 2¼). Am Rentenmarkt nolierten Neubeſitz 16½, bis 16.30 bis 16.15(16%), Staats⸗ und Stadt⸗ anleihen waren wenig verändert. Am Pfandbrief⸗ markt waren Liquidationspfandbriefe auf Realiſatio⸗ nen der Kuliſſe abgeſchwächt. Berliner Hypotheken⸗ pfandbriefe verloren ½/. Von Kommunalobligationen waren Fonciers ½ höher, Schleſiſche Boden gewan⸗ nen ½. Landſchaften waren ¼ Prozent befeſtigt. Privatdiskont unverändert 3/. Mannheimer Effektenbörſe Die Börſe am Wochenſchluß eröffnete mit kleinſtem Geſchäft in unregelmäßiger Haltung. Auch im wei⸗ teren Verlauf blieben die Umſätze ſehr gering. JG. Farben gaben auf 122.5 nach, Zellſtoff Waldhof ver⸗ loren 4 Proz., Zement Heidelberg ½ Proz. Am Kaſſamarkt gaben Brown Boveri auf 16.25, Eich⸗ baum⸗Werger und Ludwigshafener Walzmühle etwas nach. Von Bankaktien verloren Badiſche Bank 4 Proz. Verſicherungsaktien kaum verändert, nur Bad. Aſſe⸗ curanz wurden mit 40 RM. umgeſetzt. Der Renten⸗ markt lag eher, ſpeziell für Staats⸗ und Kommunal⸗ anleihen, etwas freundlicher. Altbeſitz gewannen ½ Proz, Goldpfandbriefe gut behauptet. Di. Anleihe Ablöſ. Neubeſitz 16.25, Altbeſ. 90, 6 Proz, Baden Staat 92.5, 7 Proz. Heidelberg Stadt 81, 8 Proz. Ludwigshafen Stadt 85, Mannheimer Ablöſ. Altbeſ. 81.5, 8 Prgz. Mannheim Stadt 83.5, 8 Proz. Bad. Kommunale Landesbank Goldpfandbr. 91.5, 8 Proz. Pfälz. Hyp.⸗Bank Goldpfandbr. 93.25, 8 Proz. Rhein. Hyp.⸗Bank Goldpfandhr. 90.5, 6 Proz. Farbenbonds 108. Bremen⸗Beſigheim 84, Cement Heidelberg 78.5, Daimler⸗Benz 32,25, Deutſche Linoleumwerke 44.25, Durlacher Hof 50, Eichbau⸗Werger 64, Enzinger⸗ Union 71, IG. Farbenind. 122.5, 10 Proz. Groß⸗ kraftwerk Mannheim Vorz. 113, Kleinlein 57, Knorr 178, Konſerven Braun 45, Ludwigshafener, Aktienbr. 76, Ludwigshafener Walzmühle 66, Pfälz. Mühlen⸗ werke 75, Pfälz. Preßhefe 104, Rheinelektra Stamm 89, do. Vorz. 92.5, Salzwerk Heilbronn 186, Schwartz⸗ ſtorchen 77, Seilind. Wolff 16, Sinner 70, Südd. Zucker 175, Ver. Dit. Oele 84, Weſteregeln Alk. 113, Zellſtoff Waldhof 45.5. Badiſche Bank 121, Commerzbank 43.5, Deutſche Disconto 49.5, Dresdner Bank 55, Hyp.⸗Bank 76, Rhein. Hyp.⸗Bank 110. Bad. AG. für Rheinſchiffahrt 50, Bad. Aſſecuranz⸗ geſ. 40, Mannh. Verſ. 20, Württ. Transport 36. Brown Boveri 12.25, Dit. Reichsbahnvorz. 106.75, Mez 49, Ganter⸗Freiburg 52. Berliner Mekall⸗Notierungen Berlin, 16. Dez.(Amtlich.) Elektrolytkupfer (wirebars), prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rot⸗ terdam: 48; Raffinadekupfer, loco: 44.50—45.50; Stan⸗ dardrupfer, loco: 40—40.50; Standard⸗Blei per Dez.: 15.75—16; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen: 19.25—20; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäu⸗ ferswahl(in E per engl. To.): 319. Berliner Getkreidegroßmarkt Der Berliner Getreidegroßmarkt hat im allgemeinen gut behauptete Kurſe. Das Angebot geht ſowohl für Futtergetreide als auch für Gerſte und Hafer über den laufenden Bedarf hinaus, ohne daß ſich irgendwelche Rückwirkungen auf die Preiſe einſtellen. Für Weizen und Roggen iſt an den Bedarfsplätzen außerhalb Ber⸗ lins eher mehr Intereſſe vorhanden, bei freundlicher Grundtendenz. Das Mehlgeſchäft liegt ſtill und trägt in den Körnermarkt keinerlei Anregung hinein. Kleie wird laufend gekauft bei kleinem Angebot der Mühlen. Weizen⸗ und Roggenkleie ſtetig. Die Haltung des Berliner Getreidegroßmarktes Wilhelm Kattermann; für Wir helm Ratzel; IIGoebel; für Frankfurter Mittagsbörſe vom 16. Dezember 1933 Tag. 15.12. 16 12. rag 15.12. 16.12. Tag 15.12. 16,½12. Schwartzſtorchen 78,00— ckert, Rürnba. 96,25 956,25 98,00 93,00 Eichb.⸗Werger— 64,00 eilind. Wolff.—— — 79,00 Allg. El. Geſ. 23,75 28,75 Siemens N 142,00 141,00 85,00 35,00 ab, Maſchinen. 128,00— Zuger. füddiſch.— 177,00 53,50 33,50 J Bremen⸗HBeſigheim 56,00 96.00 Thür Lig. Gas 176,00— 63,50— zrown Boveri.— 12,00 Ver. Dt. Hele.—— —— Cement Heidelbg. 78,50 78,50 Zellſtoff Aſchafſyg. 34,50 53 12,80 12,80 Cbhem. Albert—— ellſtoff Waldhof.—. e e 23, Enzinger⸗Union 933 33.9 Sien Maich.. 28,00 240 92,25 93,00 FG. Chemie volle— 136,25 —— G. Farben 3 122,12 0 Hyy. 91,00 91,50 FG. Farb. Bonds 109,3) 110,00 0. Reihe 35. 5100 31,50 Holdſchmidt. Th. 46,50 do. Kommnnale 4 66,50 66,50 Gritznern— 18,62 51½% do. Liqu. 90,75 91½75 Grün Bilfinger—— heir 4 50 Zad, Bank 120,62 120,62 Haid.„— Shn 0 Bay Hyb.n.⸗Br 55,0 3,00 anfwi, Füffen. 2,0 2759 Sälzw. Heilbzong Com.⸗ u Priv.⸗ 43,25 52,37 5 96,50 96,50 Ver. Stahlw. 3* 35,62 1 Di. Discontogef. 49,50 49,25 ofzmann 3⁵„ 64,00 65,62 Alapß3115,) 5 Dresdner Ban 55,00 58,00 Junahans,.St. 28789 W 85 W bnp. Bank.0—. J4 Klein⸗Schanzl..%0 4209 annb Verf. 70/00 20,%00 fälz? Hyp. Bank 77,59 H. Knorr.. 175,00 1759 eichsbank— 5 11◻=..— 44,00 Steuerg n Bank„ Lahmeyer& CECo.—— 11 ch 90 27—* 5—— Zudwiash. Walzm. 65,50 5il 3 13. 4 1025 Rordg Lloyd„„„ 28,00 27.75 Metallgeſellſch. 8 59,00 60,25 1935„„— 98, 5 Brauer, Henninger 90.00 1,00 Ryeinelettr. Vu. 92,50—„„„ Löwenbräumünch 200.90 200.00 dorfGgee 88,12 1 92,25 P. u. Bg Zweibr. 310 31%0[Rhein⸗main⸗Ton. 23/) 249 1938.„„„ ahh Braueref Wforzy. 44.50 44,0] Küfgerswerkee 19,75 51,75 Ablöſ.⸗Anl. Altbeſ. 39,15 Schöfferb. Binding 156,00— Schnellpr. Franktb.—— do. Neubeil. 106,40 bleibt im allgemeinen unveründert, die a duyg: S f (außer Sa le geſchäſtlichen Möglichkeiten ſind recht beſchränkt, da zum Wochen⸗ ſchluß üblicherweiſe keine allzu große Unternehmungs⸗ luſt mehr beſteht. Damit geht wieder das Angebot ſo⸗ wohl für Brot⸗ als auch für Futtergetreide über den eigentlichen Bedarf hinaus. Irgendwelche Rückwirkun⸗ gen auf die Preiſe ergaben ſich aber nicht. Wetzen und Roggen laſſen ſich außerhalb Berlins an den Be⸗ darfsplätzen noch verhältnismäßig gut placieren. Der Mehlmarkt lag ohne Anregung. Waggon⸗bHaſer wirg aus Schleſien ſtärker offeriert, doch ſehlt das Gebot des Berliner Konſums. Auch im Lande und nach der Küſte gehen Abſchlüſſe. Die Forderungen ſind aus dieſer Situation heraus durchaus williger. Gerſte ten⸗ diert ruhig. Kleie wird laufend gekauft. Das An⸗ gebot der Mühlen iſt auf Baſis der letzten amtlichen Notierungen nicht groß. Am Markt für Austauſch⸗ ſcheine ſetzen ſich die Erhöhungen für Roggenſcheine fort. Dezember⸗Roggenſcheine notierten 123½, Januar 124 und Februar 125 Geld. Weizenſcheine ohne Aen⸗ derung. Amlliche Berliner produttenbörſe Märkiſcher Weizen 79/80 Kg. p. Hl. frei Bexlin 192 Mk., 76/77 Kg. 190—191 Mk. Br. Tendenz kuhig. Märkiſcher Roggen 72/73 Jilo per Hl. frei Rerlin 158.— Mark. Tendenz: ſtetig. Braugexſte, inſte, neue, frei Berlin 188—192, ab märk. Stgt, 179—183, do. gut 180—185 frei Berlin, 171—176 ab märk. Sta⸗ tion, Sommergerſte mittl. Art unp Güte 171—177 fret Berlin, 162—168 ab märk. Station, Wintergerſte zweizlg. 172—81 frei Berlin, 163—72 ab märk. Stat., do. 4zlg. 163—69 frei Berl., 157—60 ab märk, Stat., feine Sorten über Notiz. Tend. ſchwächer. Märk. Hafer frei Berlin 150—156, ab Station 141—147. Tendenz ruhig. Weizenmehl(ohne Ausland) in RM f. 100 Kg. brutto mit Sack frei Berlin: Auszug.405 31,4—32,4 (Type—41 Proz.), Vorzug 0,425. Aſche 30,4—31,4 (Type—59 Proz.). Bäcker 0,79 Aſche 25,40—26,40 (Type 41—70 Proz.), feinſte Marken über Notiz. Ten⸗ denz ſtetig, mit Ausland—.50 RM. Aufgeld. Rog⸗ zenkleie 12,2—12,6 ſtetig, Roggenkleie 10,5—10.8, ſtetig, (feinere Marken über Notiz). Tendenz ſtetig. Wei⸗ zenmehl.82, Aſche 21.30—22.30(Type—70 Proz.) Viktoriaerbſen 40—45, fein. Sort. üb. Notiz, kleine Speiſeerbſen 32—36, Leinkuchen Baſ. 37 Proz. ab Hbg. 11,8 ex., Erdnußkuchen Baſ. 50 Proz. ab Ham⸗ burg do. 11,7 ex., Erdnußkuchenmehl Baſ. 50 Pro⸗ zent, ab Hbg. 11.1 RM. ex., Trockenſchnitzel Par. Berlin 10,1, extrah. Soyabohnenſchryt 46 Prozent ab Hbg. 8, hex., do. 46 Proz. Stettin 9,2 ex. Kartof⸗ felflocken Parität wagfr. Stolp als Verladeſtation 14.3 bis 14,4 RM. Amtliche Berliner Termin-Produkte vom 16 Dezember 1933 Erzeugerpreis Handelspreis Weizen Januar. 179,00—— Februar. 182,00— M 184,00— Roggen Januar 145,00— Februat 148, 00 150,00 „ 150,00 154,00 Hafer Dezember.— 33 Rest gestrichen Magdeburger Zuckernotierungen Magdeburg, den 16. Dezember 1833 Briei Geld Brief Geld Januar 4,00 3,80 Jul.—— Februar. 4, 10 3,90 August 4,70 4,50 März. 4,20 4,00 Septembei—— April—— Oktober—— Mai... 4,40 4,20 November—— Juni.—— Deꝛzember 4,00 3,80 Bremer Baumwoll- Terminnotierungen vom 16 De ember 1933 Geio Briei Dezember* 10 Januat ⸗ 425 10,89 10,89 Mz.. 11,14 11,16 Mai„„„„„%„ 11,36 11,.37 Juli„„s 11,51 11,53 Oktober 11,68 11.70 Tendenz: stetig Niehtgenannte Gruppen sind gestrichen Berliner Deuvisenkurse vom 16. Dezember 1933 Celd f Briet LGeid] Brief Buenos Aires 0,643 0,647 italien 22,020 f 22,050 Kanada.667 2,693 Jugoslawien 5,664 5,675 Japan 0,825 0,827 Kowno 41,510 41,590 Kairo 14,080 14,120] Kooen hagenf 61,190 61,510 Istanbul 1,97 982] Lissabon 12,490 12,510 London 13,700 13,740 Oslo 68,830 68.970 New Vork 2,677] 2,683 paris 16,400 16,440 Rio de Jan, 0,226 5,228] vrag 12,410 12,430 Urugu⸗ 1,39 1,401] Island 61,990 62,110 Amsſerdam ſ163,580 168,920 Riga 80,020 30,180 Atnen 2,396] 2,400] Schwei⸗ 81,020 337933 Brüssel 56,290] 55,410 Sofia 3,047 3,053 Bukares 2,488] 2,492 Spanien 34,270 34, 330 Budapest—— Stockhoim 680 70,820 Danzig 81,490 31,659 f Tauin(Estl.) 15,420 75,58 Helsingfors 6,054.066 f Wien„050 153 Hauptſchriftleier: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Dr. Verantwortlich für Reichs⸗ 135 Außenpolftik: ſcha 7 Wil⸗ ür Badiſche u. Kommunalpolitik: Karl npolitiſches, Bewegung und Lotales: IISermann Wacer; für Kulturpolitik, Feuilleton, Bei⸗ lagen: Winli Ko*—.—— Max Höß, ſämtliche m. Berliner echringuſoz, ihchermtaßze un. Berlin oihenarfefient nur mit Quellen⸗ ga ingz täglich 17—18 Uhr Adeenniach. 5 erlag G. m. b. H. „Mannheim. Verlaasleiter: Kurt e Bar ven Anzeigenteit Rammhein. Arnold Schmip, Man , Abteilung Zeitungsdruc „* 3 0 eklagsleitung: 10,30—12 Uhr mstag und Sn⸗. Fernſprech⸗Rr. für Verlag und Schriftl: fũü 304 Sn eitung: 314 8. Jahrgang ——————————— „Hakenkreuzbanner“. ———————+◻ —— eee —————————— Goß 224 dunge, die den Alttag eæliallen Nicht die Arbeit macht den Alltag ſo beſchwer⸗ lich und beeinträchtigt die Stimmung, ſondern das Drum und Dran, die lächerlichen Kleinig⸗ keiten, die nicht der Rede wert ſind, wie man unrichtigerweiſe zu ſagen pflegt. Oft wird man ſich im einzelnen nicht einmal klar, wie und wo Abhilfe möglich iſt. Der Tag rollt ab. * So ſollte jede Schreibtiſch beleuchtet ſein. Vergnügt betritt man ſein Schlafzimmer, will ſich umkleiden und friſieren. Die Hauptbeleuch⸗ tung reicht dafür nicht aus und die einzige vorhandene Sonderleuchte, die auf dem Nacht⸗ tiſch ſteht, kommt als Hilfsleuchte nicht in Be⸗ tracht. Es fehlen die beiden Leuchen am Fri⸗ ſierſpiegel, die das Geſicht und die ganze Figur gut und ohne ſtörende Schatten beleuchten. Abb. 1. in gutes Spiegelbild ſetzt richtiges Licht voraus. icht nur äußerlich dekoratiy wirkt eine Sonderbeleuchtung am Spiegel durch zwei ſeitlich an⸗ gebrachte Leuchten, ſondern 14770 eine ſehr angenehme Einrichtung, die Mühe, Aerger und Zeit erſpart. In den meiſten Zimmern der Wohnung ge⸗ nügt nur eine Steckdoſe nicht den heutigen An⸗ ſprüchen an die durch zuſätzliche Beleuchtung er⸗ füllbaren Wünſche und Notwendigkeiten. Be⸗ findet ſich die eine Steckdoſe in der Nähe der Fenſter, ſo kann man an ſie gut die Schreib⸗ tiſch⸗Leuchte anſchließen. Will man aber in der gegenüberliegenden Zimmerecke einen Plauder⸗ platz etwa mit einer Stand⸗Leuchte erhellen, ſo Anzahl Steckvoſen gewährleiſtet eine individuelle und begueme Ausnutzung der Stimmungswerte unſerer Steh⸗ und Standleuchten. Abb. 2. Denk an die Erſt eine genügende , 4 2 Wahl braucht man zum Anſchluß eine lange, durch das ganze Zimmer laufende Leitungsſchnur, über die man ſo leicht ſtolpern kann. Darum iſt es zweckmäßig, in jedem Wohnraum minde⸗ ſtens zwei, unter Umſtänden noch mehr Steck⸗ doſer anbringen zu laſſen. Die Wahl von Wand⸗ und Stand⸗Leuchten will überlegt ſein. Wand⸗Leuchten ſind ortsfeſt, können alſo höchſtens zwei benachbarte Arbeits⸗ plätze wechſelweiſe gut beleuchten. Die Stand⸗ Leuchte aber wandert überall hin, wo man ſie gerade braucht. Der Kleiderſchrank wie der Bücherſchrank ſind weder mit dem Wandarm noch mit einer Stand⸗ leuchte derart zu erleuchten, daß jeder Buch⸗ titel und jede Kleinigkeit der Garderobe raſch und mühelos geſichtet wird. Hier hilft die Sof⸗ fitten⸗ Beleuchtung über dem Schrank in ſehr willkommener Weiſe. Das volle Licht fäut nach unten und iſt frei von jeder Blendung für das Auge. Da die meiſten Garderobenſchränke mit großen Außen⸗ oder Innenſpiegel verſehen ſind, ſo kann die Muſterung der Kleidung unter gün⸗ ſtiger Beleuchtung ſtattfinden und nichts bleibt ungeſehen. Es handelt ſich hier um Verwen⸗ dung der Soffitten⸗Lampen oder der noch ſchlankeren und längeren Lineſtra⸗Röhren, die auch am Notenpult und an beiden Seiten des Toilettentiſches— dann allerdings hochgeſtellt — beſte Dienſte leiſten. Verlaſſen wir unſer Heim, ſo tappen wir oft im eigenen oder im fremden Treppenhaus im Dunkeln und ſuchen den Druckknopf des Lich⸗ tes vergebens. Durch Anbringung einer Zwerg⸗ Glimm⸗Lampe als Druckknopf wäre dem Uebel abgeholfen. Der Stromverbrauch zählt gleich Null, die Hilſe iſt aber eine ſo wertvolle. Man⸗ cher Unfall und Schreck käme in Fortfall, wenn der Lichtknopf im Treppenhaus wie an der Eingangstür erleuchtet wäre. Wer denkt an Steckkontakt, Leitungsſchnur, Sonderleuchte und Licht⸗Druckknopf, wenn von den aufreibenden und tückiſchen Kleinigkeiten des täglichen Lebens die Rede iſt. Bei eini⸗ gem Nachdenken muß aber ehrlich zugegeben werden: Gute Lichtverhältniſſe erleichtern und das Leben zu Hauſe und außer⸗ alb. O— las die llauoltau „Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zu⸗ letzt“— aber wer hat von jeher dieſen Grund⸗ ſatz des fehlenden Eigennutzes mehr in die Tat umgeſetzt als die Hausfrau?— Erſt kom⸗ men alle anderen und alles andere im Haus⸗ halt, bis ſie einmal daran denkt, auch ein wenig nur für ſich ſelbſt zu ſorgen; und meiſtens drängt ſich auch dann ſogleich ſchon wieder etwas anderes vor, ſodaß ſie zu der Befriedigung eige⸗ ner Bedürfniſſe überhaupt nicht kommt. Schauen wir uns im eigenſten Reich der Hausfrau, in der Küche um, da werden deutlich und im wört⸗ lichſten Sinne die„Schattenſeiten“ dieſes Ver⸗ zichtes auf eigene Bequemlichkeit für die Haus⸗ frau offenbar. Es fehlt hier nämlich gewöhnlich am richtigen Licht. Wenn auch die übrigenRäume der Wohnung noch ſo freundlich und zweck⸗ mäßig nach modernen Grundſätzen beleuchtet ſind, ſodaß jeder für ſeine Tätigkeit das Licht hat, das er braucht, und ein helles, frohes Le⸗ bensmilien dazu— im„Reich der Hausfrau“ iſt es oft unbehaglich und finſter. Da hängt von der Mitte der Küchendecke ein„Pendel“ herab, mit einer ſchwachen Klarglaslampe, genau ſo wie es ſchon in den Anfangszeiten der elektri⸗ ſchen Beleuchtung üblich war, da man ſich auf die richtige Ausnutzung des Lichtes noch gar nicht verſtand. Der Raum iſt halbdunkel, weiſt tiefe Schlagſeiten auf, jede Hantierung iſt da⸗ durch erſchwert, und bei aller Umſicht und Sorg⸗ , * ——————* ee Sennee falt der Hausfrau paſſiert manches Mißgeſchick, das ſich bei guter Beleuchtung leicht hätte ver⸗ meiden laſſen, ein Gericht brennt an auf dem mangelhaft beleuchteten Herd; das Ge⸗ müſe wird nicht ſo ſorgfältig geſäubert, weil am Küchentiſch ein deutliches Sehen nicht mög⸗ lich iſt; am Abwaſchtiſch gibts Bruch und ande⸗ res mehr. Viel Mühe und Aerger bliebe der Hausfrau jedenfalls erſpart, wenn ſie auch in der Küche, ihrem eigenſten Bereich, für gute, zweckmäßige Beleuchtung ſorgen wollte. Eine genügend ſtarke Lampe in blendungsfreier Opalglashülle als Hauptbeleuchtung, Sonder⸗ leuchten, gleichfalls blendungsfrei, über dem Herd und dem Abwaſchtiſch— ſo ſieht eine allen Anforderungen genügende moderne Kü⸗ chenbeleuchtung aus, die ſich ſogar ohne große Koſten einrichten läßt. Die Hausfrau ſollte ſie ſich auch wirklich gönnen; denn ſie hat es nicht nur perſönlich damit angenehmer und leichter, ſondern die Vorteile der guten Beleuchtung kommen ja in⸗ direkt dem ganzen Haushalt zugute, und auf ihn iſt ſie doch immer bedacht, die Hausfrau, die„an ſich ſelbſt zuletzt denkt“, O. Snate durcl. teclitreitigen&rsala Niemanden wird es einfallen, ſeine Kleider ſo lange zu tragen, bis ſie ihm in Fetzen vom Leibe fallen. Nein, es gibt einen Zeitpunkt, wo die Sachen, ohne geradezu unbrauchbar zu ſein, doch mehr oder weniger unanſehnlich und ver⸗ tragen wirken, ſo daß auch ſparſame und gar nicht eitle Leute an einen Erſatz denken müſſen. Ganz einfach aus Gründen des äußeren Auf⸗ tretens iſt dies nötig, wenn auch der alte Man⸗ tel immer noch warm halten würde, und der alte Rock, nicht weniger als ein neuer, die Blöße zu decken vermöchte. Dem Verbrauch und Verſchleiß ſind ja nun einmal alle irdiſchen Dinge unterworfen. Aber viele erfordern rechtzeitigen Erſatz, nicht allein aus Repräſentationsgründen, ſondern auch, weil ſie durch allzu lange Verwendung mehr und mehr an Brauchbarkeit verlieren, alſo unwirtſchaft⸗ lich in der———— werden. Innerhalb einer gewiſſen engeren oder weiteren Grenze gilt dies wohl für die meiſten Geräte und Werk⸗ zeuge, in erſter Linie denken wir hier aber an eine ganz beſondere Art von Dingen: an unſere elektriſchen Glühlampen. Die Glühlampe verſieht ſo lange ohne deut⸗ lich ſichtbare Veränderung ihren Dienſt, daß man nur zu leicht vergißt, ſie zu erneuern bevor eine weſentliche ihrer Leiſtung durch Abnutzung auftritt. atſächlich erfolgt dieſe aber, wenn auch ſehr allmählich, infolge langſamen Verdampfens des Leuchtfadens; der Glaskolben wird durch den Niederſchlag der Verdampfung mehr und mehr geſchwärzt, und das Licht wird ſchlechter und ſchlechter. Bei gleichem Stromverbrauch wird die Lampe ſo⸗ mit im Laufe der Zeit unwirtſchaftlicher, d. h. ſie gibt nicht mehr ſo viel Licht ab, wie man für ihren Wattverbrauch bezahlt. Wer ſomit für die aufgewendeten Stromkoſten ſtets den vollen Gegenwert an Licht haben will, muß für rechtzeitigen— Sorge tragen. Es ſind ja nicht nur die ſchlecht umgewerteten Stromkoſten allein, womit der zu—— 32395 ezögerte Lampenerſatz ſich wirtſchaftlich rächt. Zeitverluſte durch Arbeit bei ſchwächerem Licht, unter Umſtänden Schaden am Material, dazu Unbehaglichkeit und Unfreundlichkeit überall— dies alles ſind poſitive Verluſte infolge Licht⸗ vernachläſſigung, wenn ſie auch nicht immer in Zahlen glatt umzurechnen ſind. Damit die Beleuchtungsanlage jederzeit auf der nötigen wirtſchaftlichen und auch repräſen⸗ tativen Höhe bleibt, ſollte in jedem Haushalt ſtets ein entſprechender Vorrat aller verwen⸗ deten Lampentypen zur Stelle ſein. Man wird auf dieſe Weiſe eher daran erinnert werden, T, 412 le unwirtſchaftlich gewordene Lampen zu rechter 80 zu erneuern, und man hat vor allem ſo⸗ ort den Erſatz zur Hand, falls einmal eine Lampe plötzlich erliſcht; was ja immerhin ein⸗ mal durch allzu ſtarke Erſchütterungen, Stöße Kurzſchluß oder dgl. eintreten kann. Au wenn man den oben bekämpften Fehler be⸗ angen hat und eine Lampe Jahr und Tag ang nicht erſetzt haben ſollte, hat man ſo we⸗ *•*N 5 1 555 N 135 1 117 W wenigſtens ſchnelle Hilfe zur Hand, wenn die weit über die Zeit beanſpruchte Lichtquelle ſchließlich eines ſchönen Tages überhaupt nicht mehr brennt. Wollte man in ſolchem Falle aus irgendeiner anderen, augenblicklich nicht benötigten Leuchte die Erſatzlampe borgen, dann geriete mit der Zeit die ganze Beleuchtungs⸗ Abb. Z. Beleuchtung des San Die Euche nach einem beſtimmten Sch des Bücherſchrankes wird weſentlich erleichtert durch eine— ttenleuchte, deren breiter Schein ſich über alle Buchtitel ergießt. anlage in Unordnung; was nichts anderes be⸗ deutet, als daß man überall ſchlechtes Licht hat. Weil die elektriſchen Glühlampen heute aber billig ſind und viele Monate lang ſparſam in unverminderter Güte brennen, ſolte ſobald ſich einmal merkliche„Alterserſcheinungen“ zeigen, umſo leichter Erſatz bereit ſein. o— Abb. 4. Eine Nachtbeleuchtung des Treppenhauſes 5 eine angenehme Sache. Aber erſt heißt es, den— ter im Dunkeln ſuchen! Wie leicht wäre er zu ſinden burch eine eingebaute.—5 Glimmlampe, die ſtündig e leuchtet. K Sahrgang Män. Münchener Ualit. 28.-. Lederol-Mä schwarz — 14.—. fauch-uack in viel. 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Dezmber 1933 Vorstellung Nr. 130 Miete C Nr. 12— Sondermiete C Nr. 6 Menus in Geicle Operette in 3 Akten von Alfred Grün⸗ wald und Ludwig Herzer. Musik von Robert Stolz. Muskkallsche Leitung: Karl Klauß.— Regle: Walther Joob. Anfang 19.30 Unhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Mitwirkende: Hedwis Hillengaß— Max Reichart — Hugo vVoisin— Elsi Bodmer »Watlher Jooss— Karl Mans— Albert v! Küßwetter— Bum Krüger „Franz Bartenstein— Anme Heuser Fritz: Bartling— Rudolf Schilling — Ludwig Garnier— Lucie Rena— Karl- Zöller— Walter Jorder— Karl Hartmann— Lothar Heyl. numn: Maua Stvart Antang: 19.40 Uur SPEBZIALHAUS Ur Schreibrneschinen Neuzeifliche BLirro-Eirrichfurgen BONO-BEDARNF J0SEFARZ T N 3,7-8s rTel. 22455 N3,-8 BReparafuren eler Sysferne Urier facrrnErmisch. Aufslcru Schreibmaſ unbd Büromaſchinen ⸗ Kauf iß unbedüngt Berirauensſache. Vertrauen kann man ſich aber nur burch Fachkenntniſſe und langjährige Berufs⸗ erfahrung erwerben. Darum kauft man ſtets am beſten bei eingeführten Firmen. 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