. Januar 1934 1 an2z rags und Vet- tünstler IBER nittag 4 Uhr Hlännmen rraschungen abend liebte Abend Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3 14/15. 204 86. 314 71, 333 61/2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet mona zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Be nehmen die—*◻— ſowie die Poſtämter entgegen. 51 die Zeitung am Erſcheinen(auch durch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch 4. Jahrgang— Nr. 39 Beilagen au Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen. I..20 RM. bei Trä—— ellungen allen Wiſſensgebieten.— as geſit an der Jaar vor? 4 ckkonto: Abend-Ausgabe afbafen 400% Anzeigen: Die 1 teil 45 Pfg. für Abendausgabe 13 Uhr. markt. Fernruf 204 86, 314 71, licher Gerichtsſtand: KAMPFBIAFF N0 eſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Di Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Millime Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Ann Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R 3. 1 61/62. annheim. Poſt⸗ akenkreuzbanner Lud⸗ erlagsort Mannheim und p4 Zahlungs⸗ und Erfüllunge /rt Man Dienskag, 23. Januar 193 Separatiſten⸗Aufſtand geplant? Anterweltgeſindel und Volksverräter wollen der Saar das Schickſal der Pfalz bereiten Vordringen des Faſchismus in der Schweiz Genf, 23. Jan.(Meldung unſ. Korreſpond.) Ein Ereignis, das vielleicht unbedeutend erſchei⸗ nen mag, hat in den letzten Tagen viel Staub in der Schweiz aufgewirbelt. Die vor allem in Norditalien ſehr ſtark vertretenen Schweizer haben in Mailand innerhalb der ſchweizer Ko⸗ lonie eine faſchiſtiſche Gruppe gegründet, die bereits 266 Mitglieder zählen ſoll und deren Führung der Präſident der ſchweizer Handels⸗ kammer in Mailand übernahm. An mehreren anderen Orten ſollen nun ähnliche Gruppen gegründet merden in Italien. Sogar der Bun⸗ desrat hat ſich nun mit dieſer Angelegenheit be⸗ ſchäftigt, nachdem gerade in letzter Zeit die ſchweizeriſche faſchiſtiſche Bewegung nach ihrem Stillſtand in der Deutſch⸗Schweiz in dem ita⸗ lieniſch ſprachlichen Kanton Teſſin einen ge⸗ wiſſen Auftrieb bekommen hat. Der Chef des politiſchen Departementes Motta, ſelbſt Teſſiner, hat der ſchweizer Geſandtſchaft in Rom den Auftrag gegeben, zu verſuchen, ſich mit dem Führer der Schweizerkolonien ins Benehmen zu ſetzen, um die Einflüſſe der ſchweizer Fa⸗ ſchiſten zu bremſen. Der Bundesrat hat nun dieſes Verhalten gebilligt. Die liberale und marxiſtiſche Preſſe benützt dieſe Gelegenheit, um gegen die teſſiner faſchiſtiſchen Führer Fon⸗ jallaz und Rezzonico ſcharfe Angriffe loszu⸗ laſſen. Iluchk aus dem Gefängnis London, 23. Jan. Wie Reuter aus Lanſing (anſas) meldet, ſind in dieſen Tagen ſieben Sträflinge aus dem dortigen Gefängnis ent⸗ wichen. Die Abſicht der Gefangenen war zwar rechtzeitig erkannt worden, doch gelang es ihnen, im dichten Kugelregen über die Gefängnis⸗ mauern zu ſteigen und in den Wäldern zu ent⸗ kommen. Die Polizei nahm ſofort die Verfol⸗ gung der Flüchtlinge auf. Am Montag wur⸗ den drei von ihnen wieder feſtgenommen. Ein Sträfling iſt bei dem Fluchtverſuch ums Leben gekommen. Die Bäuerin im Dritten Reich Ueber dieſes Thema ſprach auf dem erſten Reichsbauerntag in Weimar die Reichsabtei⸗ lungsleiterin, Frau von Rheden, die hier nach ährem beifällig aufgenommenen Vortrag vom Reichsbauernführer Darré herzlich beglück⸗ wünſcht wurde. „»„———— Berlin, 25. Jan.(BB-Junk.) In Saarbrüchen war, wie gemeldet, am 3. und 5. Januar die Jilmvorführung„Flüchtlinge“ geſperrt worden, da von einem Kommuniſten im Zuſchauerraum fünf Flaſchen niedergelegt worden waren, deren Inhalt, eine Flüſſigkeit, dazu beſtimmt war, während der Dorführung Brände und ſomit eine panik unter den Beſuchern zu erzeugen. Wie der„Tag“ nunmehr ergän⸗ zend meldet, iſt die befürchtung aufgetaucht, daß dieſer berſuch nach der ganzen anlage in berbindung mit der Brandſtiftung im Reichstagsgebäude ſtehe. Die exploſive Jlüſſigkeit ſei mit der im Reichstag gleich. Sie entwichle einen Rauch, von der noch Spuren nach dem Reichstagsbrande im vollſitzungsſaale gefunden worden waren. Seit längerer Zeit wird im Saargebiet, ſo berichtet der„Cag“ aus Saarbrücken weiter, eine lebhafte Tätigkeit ſozialdemokratiſcher Formationen beobachtet, die auch mit den Kommuniſten und mit den Emigranten in Derbindung ſtehe. man nimmt an, daß von dieſer Gruppe der plan erörtert worden iſt, durch kleinere Ter⸗ roraktionen allmählich die Vorbedingungen für den Derſuch eines kommuniſtiſch⸗ marxiſtiſchen Kufſtandes zu ſchaffen. Der volhsverräter Matz Bra un hat be⸗ kanntlich die Entſendung einer internationalen polizeitruppe in das Saargebiet propagiert. Die Dorausſetzung dafür könnte, ſo befürchtet man im Saargebiet, geſchaffen werden, wenn es den Separatiſten und Kommuniſten gelingen ſollte, durch Terrorakte die Bevölherung zu beunruhigen. Man muß erwarten, daß die Regie⸗ rungskommiſſion den Brandſtiftungsverſuch in dem Cichtſpielhaus genau unterſucht und dabei die parallelen zum Reichstagsbrand und die Fäden zu den Aufſtands⸗ abſichten der Separatiſten und Kommuniſten beſonders aufmerkſam prüft. Dürfen wir das glauben? Knox ſchweigk über den Abſtimmungstermin im Saarland Paris, 23. Jan. Im„Matin“ gibt Knoz ſeiner Genugtuung über die Beſchlüſſe des Völ⸗ kerbundsrates zu der Saarabſtimmung Aus⸗ druck. Frankreich habe nicht einen Augenblick die Abſicht gehabt, das Saargebiet zu annektie⸗ ren(), als es auf der Abſtimmung beſtand. Wenn durch die Abſtimmung das Saargebiet Deutſchland zurückgegeben werde, ſo werde ſich niemand finden, der die Bedeutung dieſer Kund⸗ gebung beſtritte, aus der letzten Endes Deutſch⸗ land einen großen politiſchen und moraliſchen Vorteil ziehen könnte. Für Frankreich habe es ſich um eine grundſätzliche Frage gehandelt. Abgeſehen von den beſonderen franzöſiſchen Intereſſen ſei es die Pflicht Frankreichs ge⸗ weſen, nicht über ein Gebiet und eine Bevölke⸗ rung zu entſcheiden, ohne daß es unter den größtmöglichen Garantien ſelbſt befragt worden ſei. Das ſei ein Beiſpiel für alle umſtrittenen Gebiete. Dieſes Beiſpiel habe alle Völker um Frankreich geſchart, deren Grenzen auf un⸗ widerruflichen Verpflichtungen beruhen und nur durch Waffengewalt geündert werden könn⸗ ten. Frankreich ſei in dieſer Angelegenheit nur allein von England unterſtützt worden, weil England jede Kundgebung vermeiden wolle, die eine Einigung über die Rüſtungsfragen der europäiſchen Mächte erſchweren könnte. Wie üblicherweiſe habe Frankreich trotz der Abreiſe Sir John Simons durchgehalten. Knox ver⸗ neinte ſchlieſlich in dieſem Zuſammenhang die Frage, ob durch die Haltung in der Saarange⸗ legenheit alle Möglichkeiten einer Verſtändigung mit Deutſchland erſchwert worden ſeien. Alle Unterredungen, die er mit hohen Völkerbunds⸗ angeſtellten gehabt habe, geſtatteten ihm, das Gegenteil zu behaupten. Zwiſchenfälle in Stuttgart Katholiſche Jugendverbände kragen verbotene Uniformen Stuttgart, 23. Jan.(Eig. Meldg.) In der Stuttgarter Stadthalle hielten die Stutt⸗ garter Katholiken eine Heiligjahrfeier ab, zu der die Angehörigen der katholiſchen Jugendvereini⸗ gungen trotz des beſtehenden Uniformverbotes mit Schulterriemen und Fahnen erſchienen wa⸗ ren. Im Anſchluß an die Kundgebung formier⸗ ten ſich die uniformierten Jugendlichen zu einem Demonſtrationszug. Die Polizei forderte daraufhin die Demonſtranten auf, Schulterrie⸗ men abzulegen und den Zug aufzulöſen. Die Bevölkerung zeigte ſtarke Empärung iber das Verhalten der Demonſtranten. Die Polizei teilt mit, daß gegen die verantwortlichen Perſonen mit der erforderlichen Strenge vorgegangen werden wird. Dynamiklager in die Luft geflogen Jahlreiche Tole Paris, 23. Jan. Wie Havas aus Rio de Janeiro meldet, iſt dort auf einer Inſel ein Dynamitlager in die Luft geflogen. Nach den erſten Nachrichten ſollen zahlreiche Todesopfer zu beklagen ſein. Einzelheiten fehlen noch. Das Sprengſtofflager ſoll einer privaten Handels⸗ firma gehört haben. KRulturkampf Noch wenige Wochen trennen uns von dem Tage, da die nationalſozialiſtiſche Bewegung vor Jahresfriſt die Macht im Staate übernahm. Vor dem offenen Anſturm der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution brach der Marxismus und die Reaktion jämmerlich zuſammen. Noch nie in der Geſchichte iſt eine politiſche Poſition widerſtandsloſer und feiger geräumt worden. Mit Abſcheu wandte ſich das deutſche Volk, das damals noch in dem politiſchen Irrwahn be⸗ fangen war, von ſeinen bisherigen Führern ab und ſchloß ſich der deutſchen Freiheitsbewegung an, die ihm endlich einen Ausweg aus dem Elend zeigen und eine neue Hoffnung und einen Glauben geben konnte. Das vergangene Jahr wurde deshalb ſo zu einem Sieg der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee, einem Sieg, der in der Wahl vom 12. November ſeine von der ganzen Welt bewunderte Krönung fand. Die ehemaligen Verführer und Hetzer hatten ſich durch ihre cha⸗ rakterloſe Haltung ſelber kaltgeſtellt und mußten Hohn und Spott ihrer eigenen ehemaligen An⸗ hänger über ſich ergehen laſſen. Der national⸗ ſozialiſtiſche Staat aber glaubte mit Hochherzig⸗ keit die ehemaligen Gegner beſſer für ſich ge⸗ winnen zu können und damit beſſer dem Volke dienen zu können, als durch eine kleinliche Rache. Dieſe Erwartung hat ihn im großen und ganzen nicht enttäuſcht. Der ehrliche Teil der Gegner hat ſich in aufrichtigem Willen in die neue Ordnung des Volkes gefügt. Eine Reihe Anzeichen ſcheinen aber dafür zu ſprechen, daß es immer noch charakterloſe Ele⸗ mente gibt, die glauben, die Großmut der neuen Männer dazu mißbrauchen zu können, im Dun⸗ keln ihr verbrecheriſches Spiel fortzuſetzen. Allerdings, offen aufzutreten, dafür ſind ſie auch jetzt noch zu feige und zu erbärmlich. Sie ziehen ſich offenſichtlich in Stellungen zurück, in denen ſie ſich unangreifbar glauben. Man ſchämt ſich nicht, die edelſten und tiefſten Gefühle des Vol⸗ kes, Glauben und Religion, für ſeine Zwecke einzuſpannen. Wenn dieſe Elemente jedoch glauben, daß ſich der nationalſozialiſtiſche Staat hierdurch blenden ließe, ſo haben ſie ſich ge⸗ waltig getäuſcht. Der Nationalſozialismus hat Deutſchland von der blutigen Fratze des Bol⸗ ſchewismus befreit, er wird auch nicht vor der getarnten Reaktion im geiſtlichen Gewande halt⸗ machen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt im Kampfe erſtarkt. Sie kennt die Methoden ihres Gegners. Jeder alte Kämpfer in ihren Reihen weiß ein Lied davon zu ſingen, mit welcher Skrupelloſigkeit gewiſſe„Politiker“ Re⸗ ligion und Glauben mißbraucht haben, den Aufſtieg der deutſchen Freiheitsbewegung zu verhindern. Es ſei daran erinnert, daß man ehrlichen Kämpfern und guten Katholiken das kirchliche Begräbnis verweigerte, während man ſich nicht ſcheute, auf der anderen Seite kom⸗ muniſtiſchen Meuchelmördern geiſtliches Geleit zu geben. Wenn dieſe Leute glauben, ſie könn⸗ ten auch heute noch ungeſtraft das alte Spiel⸗ fortſetzen, ſo müſſen ſie ſich nicht wundern, wenn der Staat mit eiſerner Fauſt durchgreift. Ein Geiſtlicher, der es wagt, von der Kanzel herab die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die heute den Staat verkörpert, als nicht von Gott, ſon⸗ dern vom Teufel geſchaffen zu bezeichnen, ver⸗ geht ſich nicht nur an den Geſetzen des Staates, ſondern auch an denen der Kirche: denn der Gehorſam gegenüber der Obrigkeit iſt ein Gebot der Kirche, und wenn ein anderer Geiſtlicher glaubt, für ſechs zum Tode verurteilte kom⸗ muniſtiſche Mörder eine Meſſe leſen zu müſſen, ſo iſt dies ebenfalls eine Provokation gegen⸗ über dem Staate und eine Mißachtung der Le⸗ bensnotwendigkeiten des Volkes. Man komme nicht und ſage, es ſei eine Forderung des ſlimeterzeile im Text⸗ Bei Wiederholung 12 am Stroh⸗ nheim. Ausſchließ⸗ „Hakenkreuzbanner“ „Jahrgang-., Nr. 39. Seite 2 ———ee e—.———◻—— Chriſtentums, auch dem Sünder zu v Noch niemals in der Geſchichte hat die Kirche Propaganda für das Verbrechen gemacht. Das hat nichts mehr mit Chriſtentum zu tun. Es iſt eine bewußte Verdrehung des chriſtlichen Glaubens, die von der Kirche wie vom Staate in gleicher Weiſe Ahndung fordert. Wenn ſich trotzdem weitere Kreiſe der katholiſchen Geiſt⸗ lichkeit für jene Volksverbrecher einſetzen zu müſſen glauben, verdienen dieſe nicht beſſer be⸗ handelt zu werden. Jeder ehrliche katholiſche Geiſtliche, dem die Reinheit des Glaubens am Herzen liegt, jeder gläubige Katholik muß dies als Selbſtverſtändlichkeit anſehen. Dieſe Dinge haben nichts mit dem Glauben zu tun, es ſind keine Glaubens⸗, ſondern kriminelle Angelegen⸗ heiten. Man ſoll nicht glauben, daß das geiſt⸗ liche Gewand im nationalſozialiſtiſchen Staate ein Freibrief ſein könnte für heimliche Sabo⸗ teure und Verbrecher am Volke. Der National⸗ ſozialismus iſt gewillt, jede, aber auch jede Re⸗ aktion, gleich, woher ſie kommt, im Keime zu erſticken. Wie das nationalſozialiſtiſche Organ Württembergs, der„NS⸗Kurier“, meldet, geht die Polizei mit aller nötigen Strenge gegen jene getarnte Reaktion, die ſich ganz beſonders in Württemberg breit macht, vor. Jeder Verſuch, die Verhaftung der ſchuldigen Geiſtlichen zum Anlaß einer anti⸗ſtaatlichen Propaganda unter religiöſem Deckmantel zu machen, wird für die Beteiligten die verdienten Folgen haben. Zahl⸗ reiche Verhaftungen mußten ſchon vorgenom⸗ men werden. Das mag als letzte Warnung dienen. Das deutſche Volk läßt nicht mehr mit ſich ſpielen. Die Geſetze des Staates ſind heute ſeine Geſetze. Wenn ſelbſt höchſte kirchliche Stel⸗ len durch unverſtändliche Erlaſſe das Volk in einen inneren Zwieſpalt bringen zu müſſen glauben, wenn in Hirtenbriefen gegen das Steriliſationsgeſetz Stimmung gemacht wird, ſo iſt dies ebenfalls eine offene Sabotage der Auf⸗ bauarbeit des neuen Deutſchland. Die Geſetz⸗ gebung iſt eine Angelegenheit des Staates, in die ſich die Kirche feierlich verpflichtet hat, nicht hineinmiſchen zu wollen. Ein Abweichen von dieſer natürlichen Grundlage des Verhältniſſes zwiſchen Kirche und Staat müßte notwendig zu einem Zuſtande führen, der einem Kultur⸗ kampfe nahekäme. In ſeinem Programm be⸗ kennt ſich der Nationalſozialismus zum poſi⸗ tiven Chriſtentum ohne Unterſchied der Konfeſ⸗ ſion. Der Führer ſelbſt hat ſtets betont, daß er Kirche und Glauben niemals antaſten würde. Es müſſe deshalb eine Selbſtverſtändlichleit ſein, daß man auf der anderen Seite mit eben⸗ ſolcher Aufrichtigkeit die gegenſeitigen Verein⸗ barungen einzuhalten gewillt iſt. Die Lage des deutſchen Volkes erfordert mehr denn je die innere Geſchloſſenheit. Alles, was die Einheit der Nation zu gefährden in der Lage iſt, muß deshalb vermieden werden. Wer es heute wagt, die Gefahr eines Kulturkampfes heraufzube⸗ ſchwören, vergeht ſich am Volk. Jeder Verſuch dieſer Art müßte den Widerſpruch der geſamten Nation auf den Plan rufen. Ka. ———— Die Riederlande wehren ſich Regierungsmafmnahmen gegen innerpolitiſche Revolutionäre.— Aufſtellung eines Landſturm⸗ Wachkorps. Amſterdam, 23. Jan. Auch die Nieder⸗ lande ſcheinen ſich dem Ernſt der innenpoli⸗ tiſchen Bedrohung durch revolutionäre Elemente nicht länger verſchließen zu können. Auf Er⸗ ſuchen des Verteidigungsminiſters iſt die Nationale Landſturm⸗Kommiſſion zurzeit da⸗ mit beſchäftigt, gemeinſam mit den Organiſa⸗ tionen des beſonderen Freiwilligen Land⸗ ſturms und der Nationalen Nothilſe aus Frei⸗ willigen des II. Banns des Landſturms ein Korps aufzuſtellen, deſſen Angehörige, ältere, nicht mehr dienſtpflichtige Freiwillige, ſich ver⸗ pflichten, im Falle einer Mobilmachung für die »Dauer von zehn Tagen unter die Waffen zu treien und Wachdienſt in den Gegenden zu übernehmen, in denen Aufruhr⸗ und Sabotage⸗ gefahr beſteht. Die Regierung hat ſich zu dieſer Maßnahme veranlaßt geſehen, weil von revolu⸗ tionärer Seite gerade in letzter Zeit Drohungen laut wurden, im Falle einer Mobilmachung den Aufmarſch der Streitkräfte durch Gewalttätig⸗ keiten zu ſtören. Nach Beratung mit den Be⸗ zirksausſchüſſen hat die Nationale Landſturm⸗ Kommiſſion der Regierung ihre Bereitwillig⸗ keit zur Mitarbeit in dieſer Angelegenheit zu⸗ geſagt. Das Korps iſt inzwiſchen bereits formiert. Die RNeuordnung der Staalstheaker⸗ verwalkung in Preußen „Berlin, 22. Jan. Das vom preußiſchen Staatsminiſterium beſchloſſene, bereits angekün⸗ digte Geſetz über die Neuordnung der Verwal⸗ tung der Staatstheater iſt jetzt veröffentlicht worden. Danach gehen von den Aufgaben und Zuſtändigkeiten des Kultusminiſteriums auf den Miniſterpräſtdenten über: die Verwaltung der weſtaatlichen Theater in Berlin(einſchließlich Kroll⸗ Theater), die ehemaligen ſtaatlichen Theater in Kaſſel, Wiesbaden und Hannover und die Für⸗ ſorge für die ausgeſchiedenen Mitglieder der Staatstheater. Der Finanzminiſter iſt ermächtigt worden, zur Durchführung dieſes Geſetzes den Staatshaus⸗ haltsplan zu ändern. Die Ausführungsbeſtim⸗ mungen erläßt im Einvernehmen mit dem Kul⸗ tusminiſter der Miniſterpräſiden erzeihen. Wettrüſten ſtatt Abrüſten Amerika will 120 neue Kriegsſchiffe bauen London, 23. Jan. Nach einer Reutermel⸗ dung aus Waſhington empfahl dem Flotten⸗ ausſchuß des Repräſentantenhauſes der ſtellver⸗ tretende Marineminiſter H. L. Rooſevelt die baldige Inkraftſetzung einer Vorlage, die den Bau von 120 neuen Kriegsſchiffen mit einem Koſtenaufwand von rund 616 Millionen Dollar vorſieht. Der Vorſitzende des Ausſchuſ⸗ ſes, Vinſon, ſagte zu, die Vorlage ſobald wie möglich zu behandeln. Von den Anhängern des Präſidenten Rooſe⸗ velt wird betont, der Hauptgrund weshalb das Weiße Haus die Flotte auf den vertrag⸗ lich zuläſſigen Höchſtſtand ausbauen will, wurzelte in der Ueberzeugung, daß Japan für das Jahr 1936, wenn der Flottenver⸗ trag erliſcht, eine ebenſo große Flotte er⸗ ſtrebt, wie ſie die Vereinigten Staaten oder Großbritannien beſitzen. Die Vorlage findet, ſo wird weiter betont, die „uneingeſchränkte“ Billigung des Präſidenten Rooſevelt. Der Marineminiſter erklärte, die Vereinigten Staaten könnten der übrigen Welt nicht länger als„Abrüſtungsbeiſpiel“ dienen. England will 100 Flugzeug⸗ geſchwader haben! London, 23. Jan.(Eig. Meld.) Die angeb⸗ liche Unterlegenheit Großbritanniens in der Luftrüſtung beſchäftigte die engliſche Oeffent⸗ lichkeit in ſteigendem Maße. Der Haushalt für die Luftſchiffahrt, der an einem der nächſten Tage im engliſchen Parlament zur Vorlage ge⸗ langen wird, ſieht den Bau von nicht weniger als vier neuen Flugzeuggeſchwadern vor. Die engliſche Luftflotte beſitzt zurzeit vier Geſchwader weniger, als das Minimum, das der Voran⸗ ſchlag von 1923 zuließ, beträgt. 1923 war ſogar eine Höchſtzahl von 52 Geſchwadern in Ausſicht genommen. In engliſchen Kreiſen wird jetzt immer wieder hervorgehoben, daß Frankreich ſeine Luftſtreitkräfte in dem gleichen Zeitraum verdoppelt, die Vereinigten Staaten die ihren verdreifacht und Rußland ſeine Luftflotte ſogar vervierfacht habe. Italien legte die ſtärkſte Al⸗ tivität an den Tag, indem es ſeine Luftflotte verfünffachte. Von den außereuropäiſchen Län⸗ dern hält Japan durch eine Verſechsfachung ſei⸗ franzöſiſchen Kreiſen erklärt man über den erſten Eindruck, den die deutſche Antwort auf die franzöſiſche Denkſchrift in der Abrüſtungs⸗ frage gemacht hat, daß die Reichsregierung an der Forderung der unverzüglichen Gleichberech⸗ tigung ſowohl hinſichtlich der effektiven Be⸗ ſtände wie hinſichtli“) des Materials feſthalte. Der deutſche Text werde eingehend und verſtän⸗ digungsbereit geprüft. Die franzöſiſche Antwort, über die der Miniſterrat erſt zu beſchließen hatte, dürfte vormutlich En'de dieſer Woche zu erwarten ſein. Auch über den Ausfall dieſer Antwort hört man ſchon die erſten Andeutungen. Die franzöſiſche Regierung werde dem Vorſitzenden der Abrüſtungs⸗ konferenz, Henderſon, mitteilen, daß die vom Büro der Abrüſtungskonferenz empfohlene Methode der direkten Verhandlungen leider nicht die erwarteten Ergebniſſe gezeitig habe. Auf Grund dieſer Mitteilung könnte dann das kleine Büro in ſeiner Sitzung vom 10. Februar in London alle zweckmäßigen Entſchlüſſe hin⸗ ſichtlich der Fortſetzung der Abrüſtungsarbeiten in Genf treffen. Außerdem könnte dann die von Sir John Simon gegebene Anregung einer Konferenz der vier Großmächte Deutſchland, England, Frankreich und Italien in Paris wieder in den Vordergrund treten, obwohl man ihr in franzöſiſchen Kreiſen gegen⸗ wärtig im allgemeinen noch nicht viel Sympa⸗ thie entgegenbringe. Jedenfalls ſcheine ſich jetzt jede Hoffnung auf eine wirklich greifbare Ab⸗ rüſtung— wenn nicht noch ein unvorher⸗ geſehener Umſchwung eintrete— immer mehr zu entfernen. Wenn überhaupt noch ein allge⸗ meines Abrüſtungsabkommen abgeſchloſſen werden könnte, ſo werde es ſich vermutlich dar⸗ ner Luftſtreitkräfte die Spitze. In dieſem Zu⸗ ſammenhang vertritt man in England die An⸗ ſicht, daß die britiſche Luftflotte auf mindeſtens 100 Flugzeuggeſchwader verſtärkt werden müſſe. Man bedient ſich dabei der gleichen Argumenta⸗ tion wie früher in der Frage der Flotten⸗ rüſtung: Großbritannien brauche eine Flotte, die den zwei ſtärkſten Flotten der Welt ebenbürtig iſt. Heute erklärt man nun, daß Englands Luft⸗ flotte den ſtärkſten europäiſchen ebenbürtig ſein muß. Da England gegenwärtig nur 488 Kriegs⸗ flugzeuge beſitzt, iſt man mit allen Mitteln be⸗ ſtrebt, einen umfaſſenden Ausbau der britiſchen Luftflotte in der kürzeſtmöglichen Zeit zur Durch⸗ führung gelangen zu laſſen. Im Zuſammenhang mit dieſem Aufbau iſt eine umfaſſende Reform des geſamten engliſchen Flugweſens geplant. Dieſe Reform ſoll in einem Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt werden. Großbrikanniens Jurcht vor einem Angriff Japans in hHinkerindien Große Marinekonferenz in Singapore London, 23. Jan. Heute Vormittag be⸗ ginnt in Singapore an Bord des Kreuzers „Kent“ eine Konferenz britiſcher, auſtraliſcher und neuſeeländiſcher Admirale, auf der Fragen von gemeinſamen Intereſſes für die Seeſtreit⸗ kräfte des Britiſchen Reiches in Indien, Auſtra⸗ lien und Neuſeeland beſprochen werden ſollen. Die Konferenz dürfte eine Woche dauern. Wie der Berichterſtatter des„Daily Herald“ in Singapore meldet, werden an der Beſpre⸗ chung der Kommandeur der malaiſchen Halb⸗ inſel und der Befehlshaber der Truppen, die in Singapore liegen, teilnehmen, da beſonders über die Befeſtigungen von Singapore verhan⸗ delt werden ſoll. Der Berichterſtatter verzeichnet ferner ein Gerücht, wonach Feldmarſchall Lord Allenby an Bord des Kreuzers„Kent“ ange⸗ kommen ſei, was jedoch geheim gehalten werde. Es gingen auch Gerüchte um, daß Großbritan⸗ nien auch Sorge um einen japaniſchen Angriff mit Holland zu Zwecken der Verteidigung zu⸗ ſammenwirken wolle. Großbritannien ſoll pla⸗ nen, Holland den Beſitz ſeiner oſtindiſchen Ge⸗ biete zu garantieren. Andererſeits werde be⸗ hauptet, daß die Frage der Verteidigung Auſtra⸗ liens auf der Konferenz die meiſte Zeit bean⸗ ſpruchen werde. Konferenz der vier Großmächte? Paris, 23., Januar. In gut unterrichteten auf beſchränken, daß die Rüſtungen auf ihrem gegenwärtigen Stand belaſſen würden. Ein ſolches Rüſtungsſtillſtandsabkommen würde eine Sicherheitsklauſel enthalten, wonach die Unterzeichner ſich alle Handlungsfreiheit wiedet nehmen, falls einer der Unterzeichner aufrüſte. Alle dieſe Gerüchte müßten, ſo fügt man in franzöſiſchen Kreiſen hinzu, mit Vorſicht auf⸗ genommen werden; aber man müſſe ſie immer⸗ hin wegen ihrer politiſchen Tragweite ver⸗ zeichnen. Jur deukſchen Ankwork— Die „Times“ berichligt ſich London, 23. Januar.„Times“ ſtellt ihre geſtrige Meldung richtig, ſie ſagt, die Reichs⸗ regierung verſuche zwar das Bekanntwerden des Inhalts ihrer Antwortnote zu verhindern. Sie habe aber niemals gewünſcht, dieſe der britiſchen Regierung vorzuenthalten. Der bri⸗ tiſche Botſchafter habe eine Abſchrift der Note erhalten, die am Montag im Londoner Foreign Office eingetroffen ſei. Ferner berichtigt „Times“ eine Meldung aus Paris. Sie ſtellt feſt, vao Deutſchland keineswegs ſofortige Gleichheit in der Luft mit Frankreich fordere. Deutſchland verzichte auf Bombenflugzeuge, allerdings nur unter der Bedingung, daß die anderen Länder bereit ſeien, ſpäter auch auf ihre Bombenflugzeuge zu verzichten. Die bei⸗ den hauptſächlichſten Schwieriggkeiten zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſeien die Zahl der Soldaten, die Deutſchland beſitzen ſoll(300 000 oder 200000 Mann) und Deutſchlands For⸗ derung nach Haubitzen, Flugabwehrgeſchützen, leichten Tanks und Flugzeugen mit beſchränkter Flugweite. 0 „Vormarſch Deutſchlands zur Gleichberechtigung“ London, 23. Jan. In einem brieflich über⸗ ſandten Aufſatz beſpricht der Berliner Vertreter der„Times“ den„Vormarſch Deutſchlands zur Gleichberechtigung“. In einem Rückblick auf die neuere Entwicklung der Abrüſtungsfrage betont er immer wieder, es könne nicht angenommen werden, daßf die Reichsregierung von ihrem Stand⸗ punkte der Gewährung einer ſofortigen und bedingungsloſen Rüſtungsgleichheit ab⸗ gehen werde. Alle Aeußerungen der maßgebendſten deut⸗ ſchen Staatsmänner zeugten von dem unbeug⸗ ſamen Entſchluß, ſich nicht länger hinhalten zu laſſen. Deutſchland beabſichtige, zu rüſten, wenn die anderen nicht abrüſteten, Für letzteres ſei aber keine Ausſicht zu erkennen. Die Welt habe Deutſchland nicht zwingen können, Reparatio⸗ nen zu bezahlen. Könne ſie Deutſchland zwin⸗ gen, unbewaffnet zu bleiben? Am Schluß ſeines Aufſatzes erörtert der Korreſpondent die Frage, was Deutſchland tun werde. Seine Führer verſichern, ſo erklärt er, daß mit der offenen Anerkennung und offenen Gewinnung gleichen Rechtes das Gefühl erlit⸗ tenen Unrechtes verſchwinden werde, und daß die Hoffnungen auf dauernden Frieden in Europa größer denn je ſein werden. Deutſch⸗ lands beunruhigte Nachbarn erienern ſich daran, daß Deutſchland auch gewiſſe Anſprüche habe, und fragten, ob ſich das Gefühl erlittenen Unrechts nicht einfach auf dieſe übertragen werde. — Dienstag, 23. Januan In den letzten Tagen Der Mlarſchtritt der Idee die für die Beurteilung des Geſchehens im neuen Deutſchland von be⸗ ſonderer Wichtigkeit ſind. In Weimar tagte die deutſche Bauernſchaft und in Friedrichsroda verſammelten ſich die Führer der SA. Der⸗ artige Tagungen haben den Zweck, einen Rück⸗ blick zu geben, aus der bisherigen Leiſtung eine Bilanz zu ziehen, die erweiſen muß, ob der Weg, den man ging, der richtige war, und ob die Anſtrengungen, die man machte, als aus⸗ reichend bezeichnet werden können. Wenn einſt marxiſtiſche Führer ſich verſammelten, ſo be⸗ ſtand ihre Aufgabe darin, die Anhängerſchaft darüber hinwegzutäuſchen, was man bisher alles verſäumt hatte, inwieweit man die Ver⸗ ſprechungen mißachtet, und ſtatt auf geradem Wege dem vermeinlichen Ziele zuzuſtreben, ſich in kleinlichen Kompromiſſen verfangen hatte. Das iſt heute anders. Ueberall, wo die Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vor ihrer Gefolgſchaft und vor das deutſche Volk hin⸗ treten, können ſie mit Stolz darauf hinweiſen, daß in kurzer Zeit bereits Ungeheures geleiſtet wurde, daß man vor dem Weg, den das unab⸗ änderliche Programm der NSDAP voyſchreibt, um keinen Buchſtaben abgewichen iſt, und daß ein jeder Tag, ein jedes Geſetz, das zur Ver⸗ abſchiedung gelangt, das letzte Hochziel näher rückt. Wenn der Reichsbauernführer in Weimar in ſeiner Rede darauf hinweiſen konnte, daß zum erſten Male in der Geſchichte das deutſche Bauerntum auf den Platz innerhalb der Nation geſtellt werden konnte, der ihm kraft ſeiner völ⸗ kiſchen und volkswirtſchaftlichen Aufgaben zu⸗ kommt, wenn er in dieſem Rahmen auf das Reichserbhofgeſetz, auf das Reichsnährſtand⸗ geſetz und die unzähligen anderen Beſtimmun⸗ gen, die auf dem Wege zur Verwirklichung na⸗ tionalſozialiſtiſcher Programmpunkte liegen, hinweiſen konnte, ſo iſt dies der Beweis für die ungeheure Willens⸗ und Schaffenskraft des neuen Deutſchland, die vielleicht erſt ſpäter ein⸗ mal von der Geſchichte in ihrer vollen Bedeu⸗ tung eingeſchätzt werden kann. Noch klingt in uns der Jubel der deutſchen Arbeiterſchaft nach über die Verkündigung des neuen deutſchen Arbeitsrechts, ein Geſetz, wie es einzig in der Geſchichte aller Völker daſteht, das dem deut⸗ ſchen Arbeiter mehr Rechte verleiht, als ihm ehemalige marxiſtiſche„Arbeiterführer“ jemals zu verſprechen wagten. Trotz allem, was bereits getan wurde, denkt jedoch kein Nationalſozialiſt daran, bei dem einmal Erreichten ſtehen zu bleiben. Die Kraft der nationalſozialiſtiſchen Revolution iſt nicht erſchöpft. Mit„unbeirr⸗ barem Willen wird der Weg fortgeſetzt, bis die großartige Idee des nationalſozialiſtiſchen Auf⸗ baues reſtlos verwirklicht iſt. Die Tagung der SA⸗Führer unter Stabschef Röhm legte vor dem ganzen Volk ein Bekenntnis ab von dem unerſchütterlichen Willen des politiſchen Sol⸗ daten, mehr denn je Träger der Idee zu ſein. Die alten Kämpfer, die ihre Treue zum Führer und zur Bewegung in tauſend Saalſchlachten und Straßenkämpfen bewieſen haben, werden auch jetzt nicht müde werden, dieſen Kampf⸗ geiſt weiterzutragen und die ganze Nation mit ihm zu erfüllen. Gegen jede Verwäſſerung, ge⸗ gen jeden Verſuch von der Seite des politiſchen Spießertums, das revorutionäre Wollen der Bewegung in„ungefährliche“ Bahnen ablenken zu wollen, wird die SA den Kampf aufneh⸗ men. Die roten Sturmfahnen wehen der Na⸗ tion voran und künden den Marſchtritt der Idee. Vorwärts! 3 Das neue Die alten Nimrods werden mit einem zufriedenen Lä⸗ Zagdgeſets cheln zum Rotſtift greifen und den 18. Januar, der das neue preußiſche Jagdgeſetz brachte, rot ankreu⸗ zen. Mit der Salonjägerei und den Maſſen⸗ ſchießereien im deutſchen Wald iſt es nun vor⸗ über und für den weidgerechten Jäger iſt eine Zeit gekommen, die die Erfüllung ſeiner ſtillen Träume brachte. Wenn das alte preußiſche Jagd⸗ recht aus dem Jahre 1907 auch gewiſſe Ein⸗ ſchränkungen für die Ausübung der Jagd auf⸗ erlegte und geſetzliche Schonzeiten für die ver⸗ ſchiedenen Wildarten vorſchrieb, ſo bot es doch nicht genügend Schutz für die Fortdauer des Wildbeſtandes. Wie oft kam es vor, daß ein weidgerechter Jäger in der ſchweren Zeit eine Jogd nicht mehr halten konnte und zur Weiter⸗ verpachtung gezwungen wurde. Meiſt waren dabei, zumal im Novemberſtaat, nur rein ma⸗ ter'elle Geſichtspunkte und keinerlei Eiznung des Pächters für die Weiterverpachtung aus⸗ ſchlaggelend, und nicht ſelten ſind die Falle, in denen dann die Jagden an irgend eine Vet⸗ einigung von Gaſtwirten verpachtet wurden, die zwar eine hohe Pacht zahlten, aber die gonze Jagd dann nur dazu benutzten, ihre Fheiſe⸗ karten reichhaltig zu geſtalten und rückſich 3los abſchoſſen, was ihnen vor die Büchſe kam. Viel⸗ einſt ſchöne und ertragreiche Jagden wur⸗ den auf dieſe Weiſe zugrunde gerichtet und lange Waldſtrecken ihres Beſtandes berauht. Mit dem neuen Jagdgeſetz, das der preußiſche Miniſterpräſident Göring ſchuf, iſt dieſem Miß⸗ ſtand ein für alle Mal abgeholfen worden. Denn dieſes Jagdgeſetz macht die Wildhege zur Weidmannspflicht. Das neue Jagdgeſetz beruht auf dem Grundſatz, daß die Jäger die Tren⸗ händer ſind, die die freilebende Tierwelt ſür die Allgemeinheit des Volkes ſchützen und erhalien , der politiſche rag erlebten wir eine Reihe bedeutſamer Tagungen, müſſen. Fi ſchäft betri eine bittere gern aber. lebenden T nen Wildh⸗ für ſeltene ſchen Elem legt, eine ti Europas jſtt verſi durch die E bedrückt fül hier Abhilfe Sachen un' Vaduz, der ſteins. 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Es gli 73 Paragraſ ſchrieben: trauensrat“, der Arbeit“, nung und 2 „Soziale El ſchnitt„Kün „Arbeit im: Abſchnitt„S Die Zahl Führer des ratend zur und unter des Betriebe in Betrieben in Betrieben in Betrieben in Betrieben Ihre Zahl ſchäftigte ur trägt höchſt⸗ Stellvertrete Eine Ged Berlin, poſt gibt zur der nationa jährt, eine ſchränkter 3 ſchwarzbrau Reichs präſid dem linken ein Bild de burger Tor. Poſtanſtalter ten können Jen auch na anuar 1934 Tag tzten Tagen ir eine Reihe er Tagungen, Beurteilung ind von be⸗ eimar tagte iedrichsroda SA. Der⸗ einen Rück⸗ eiſtung eine tuß, ob der var, und ob e, als aus⸗ Wenn einſt lten, ſo be⸗ hängerſchaft nan bisher in die Ver⸗ uf geradem iſtreben, ſich ngen hatte. die Führer g vor ihrer Volk hin⸗ hinweiſen, res geleiſtet das unab⸗ vorſchreibt, ſt, und daß s zur Ver⸗ hziel näher in Weimar lonnte, daß as deutſche der Nation ſeiner völ⸗ Hfgaben zu⸗ n auf das snährſtand⸗ Beſtimmun⸗ lichung na⸗ te liegen, Beweis für uskraft des ſpäter ein⸗ len Bedeu⸗ h klingt in rſchaft nach deutſchen tzig in der dem deut⸗ t, als ihm er“ jemals vas bereits nalſozialiſt ſtehen zu zialiſtiſchen t unbeirr⸗ tzt, bis die iſchen Auf⸗ agung der legte vor von dem ſchen Sol⸗ ee zu ſein. im Führer alſchlachten n, werden en Kampf⸗ Nation mit ſerung, ge⸗ politiſchen Vollen der n ablenken pf aufneh⸗ n der Na⸗ chtritt der s werden denen Lä⸗ ft greifen ar, der das ot ankreu⸗ n Maſſen⸗ „»nun vor⸗ ſer iſt eine iner ſtillen iſche Jagd⸗ wiſſe Ein⸗ Jagd auf⸗ ir die ver⸗ ot es doch dauer des r, daß ein Zeit eine ur Weiter⸗ eiſt varen rein ma⸗ Eignung tung aus⸗ die Falle, eine Vet⸗ ſurden, die die gonze re Zheiſe⸗ ickſich 3los üchſe kam. gden mur⸗ ichtet und herauht. preußiſche ſem Miß⸗ worden. ldhege zur ſetz beruht die Tren⸗ elt Jür die derhalren 2 Jahrgang 4. Nr. 39. Seite 3— „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 23. Janusr- 1884 müſſen. Für alle, die die Jagd bisher als G⸗⸗ ſchäft betrieben, wird dieſes neue Jagdgeſetz eine bittere Nuß ſein. Allen weidgerechten Jä⸗ gern aber die eine Freude haben an der frei⸗ lebenden Tierwelt, bringt dieſes Geſetz mit ſei⸗ nen Wildhegebeſtimmungen und einem Schutz für ſeltene Tierarten, das allen unweidmänni⸗ ſchen Elementen in der Jägerei das Handwerk legt, eine tiefe Befriedigung. Wenn ein e 3 446 Europas„Steuerinſel Kapitaliſt ir⸗ gend eines ijſt verſunken Landes ſich durch die Steuergeſetzgebung in ſeiner Heimat bedrückt fühlte, ſo gab es ein paſſables Mittel, hier Abhilfe zu ſchaffen. Man packte ſeine ſiehen Sachen und verlegte ſeinen Stammſitz nach Vaduz, der paradieſiſchen Hauptſtadt Liechten⸗ ſteins. Dort gab es keine Steuergeſetzgebung, die dem mit materiellen Gütern reich geſeg⸗ neten Zeitgenoſſen zu irgend welchen Unbe⸗ quemlichkeiten Anlaß geben konnte. Auch die Einbürgerungspflicht gab es nicht, ſo daß alſo alle Vorausſetzungen erfüllt waren, um dem Ländchen Liechtenſtein bei allen finanziell ir⸗ gendwie vorbelaſteten Elementen eine gerade⸗ zu magnetiſche Kraft zu verleihen. Auch die Gebrüder Rotter konnten bekanntlich dieſer Kraft nicht widerſtehen und nahmen in Liech⸗ tenſtein, der„Steuerinſel“ Europas, Zuflucht. Die Regierung Liechtenſteins hatte bisher nur ein Intereſſe daran, recht viele finanzkräftige Einwohner zu haben, um die Fremdenverkehrs⸗ induſtrie und den Handel und Wandel im klei⸗ nen Lande auf der nötigen Höhe zu erhalten. So wurde das Fürſtentum Liechtenſtein, der kleinſte Staat, der überhaupt in Europa exi⸗ ſtiert, zu einer Oaſe für alle diejenigen, an deren Ergreifung die Kriminaliſten ganz Euro⸗ pas ein verſtändliches Intereſſe zeigten. Eine Auslieferung kam in den meiſten Fällen nach den beſtehenden internationalen Vereinbarun⸗ gen nicht in Frage, ſo daß alſo alle, die irgend⸗ welche Finanzbetrügereien im Schilde führten, dieſe in ihrem Heimatland in aller Ruhe aus⸗ führen konnten, um dann in Liechtenſtein vor jeder Verfolgung ſicher die ergaunerten Beträge zu verpraſſen. Die Regierung des Fürſtentums Liechtenſtein hat jetzt eingeſehen, daß es prak⸗ tiſcher iſt, lieber auf einen weiteren Zuzug aus Kreiſen internationaler Hochſtapler zu verzich⸗ ten. Sie hat ſoeben bekanntgegeben, daß in Zu⸗ kunft in Liechtenſtein eine Einbürgerungspflicht beſteht. Ferner hat ſie in dieſem Geſetz über die Einbürgerung Maßnahmen getroffen, die den„Idealzuſtand“ für alle Hochſtapler und kriminellen Subjekte der Vergangenheit anheim⸗ geben. Die„Steuerinſel“ Europas iſt alſo ver⸗ funken. Sicherlich nicht zum Sehaden des Für⸗ ſtentums Liechtenſtein. —————[—[—üü————jã——* Das Geſetz zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit veröffenklicht Berlin, 23. Jan. Im Reichsgeſetzblatt vom 23. Januar(Teil 1 Nr. 7) wird nunmehr das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934 veröffentlicht. Das Geſetz, deſſen weſentlichſter Inhalt bereits am 16. Ja⸗ nuar bekannt gegeben worden iſt, iſt vom Reichskanzler, dem Reichsarbeitsminiſter, dem Reichswirtſchaftsminiſter, dem Reichsminiſter der Juſtiz, dem Reichsminiſter der Finanzen und dem Reichsminiſter des Innern unterzeich⸗ net. Es gliedert ſich in ſieben Abſchnitte mit 73 Paragraphen. Der erſte Abſchnitt iſt über⸗ ſchrieben:„Führer des Betriebes und Ver⸗ trauensrat“, der zweite Abſchnitt„Treuhänder der Arbeit“, der dritte Abſchnitt„Betriebsord⸗ nung und Tarifordnung“, der vierte Abſchnitt „Soziale Ehrengerichtsbarkeit“, der fünfte Ab⸗ ſchnitt„Kündigungsſchutz“, der ſechſte Abſchnitt „Arbeit im öffentlichen Dienſt“ und der ſiebente Abſchnitt„Schluß⸗ und Uebergangsvorſchriften. Die Zahl der Vertrauensmänner, die dem Führer des Betriebes aus der Gefolgſchaft be⸗ ratend zur Seite ſtehen und mit dem Führer und unter ſeiner Leitung den Vertrauensrat des Betriebes bilden, beträgt in Betrieben mit 20— 49 Beſchäftigten zwei, in Betrieben mit 50— 99 Beſchäftigten drei, in Betrieben mit 100—199 Beſchäftigten vier, in Betrieben mit 200—399 Beſchäftigten fünf. Ihre Zahl erhöht ſich für je 300 weitere Be⸗ ſchäftigte um einen Vertrauensmann und be⸗ trägt höchſtens zehn. In gleicher Zahl ſind Stellvertreter vorzuſehen. Eine Gedenkpoſtkarte der Reichspoſt zum 30. Januar Berlin, 23. Jan.(HB⸗Funk.) Die Reichs⸗ poſt gibt zum 30. Januar, an dem ſich der Tag der nationalen Erhebung zum erſten Male jährt, eine Gedenkpoſtkarte zu 6 Pfg. in be⸗ ſchränkter Zahl heraus. Der Wertſtempel in ſchwarzbrauner Farbe zeigt ein Bildnis des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers. Auf dem linken Teil der Vorderſeite befindet ſich ein Bild des Fackelzuges durch das Branden⸗ burger Tor. Der Vertrieb der Karten durch die Poſtanſtalten beginnt am 29. Januar. Die Kar⸗ ten können mit den erforderlichen Zuſatzmar⸗ zen auch nach dem Auslande benutzt werden. Nachforſchungen nach Eullinan II. Amſterdam, 23. Jan. Der Flecken Elands⸗ fontein bei Pretoria, wo vor einigen Tagen einige Rieſendiamanten, darunter ein Stein von 726 Karat, ein anderer von 287 Karat ſowie ein dritter von 160 Karat, gefunden wurden, iſt bereits vor 30 Jahren durch den bisher größten Diamanten der Welt, den Cullinan, der eben⸗ falls hier entdeckt wurde, bekannt geworden. Die aus dieſer Gegend Transvaals ſtammenden Diamanten zeichnen ſich durch die am meiſten geſchätzte blauweiße Farbe ſowie durch lupen⸗ reine Qualität aus und ſind ausnahmslos ſchön auskriſtalliſiert. Auf Veranlaſſung der Premier Diamond Mines Company werden zurzeit wiederum Nachforſchungen nach dem ſogenannten Cullinan II. in Elandsfontein an⸗ geſtellt. Der Suche nach dieſem Stein liegen folgende Tatſachen zugrunde: Im Jahre 1905 wurde in dem Gelände der weltbekannten Pre⸗ mier Diamand⸗Mine bei Elandsfontein durch einen Zufall von einem Grubenaufſeher, der ſich während ſeiner Arbeitszeit zum Ausruhen niedergeſetzt hatte, ein im Geſtein eingewach⸗ ſener rieſiger Diamant entdeckt, deſſen Spitze eine geringe Beſchädigung aufwies, in der ſich das Licht brach. Das Funkeln des Steines er⸗ regte die Aufmerkſamkeit des Aufſehers. Mit Hilfe eines Taſchenmeſſers verſuchte er, den Rieſendiamanten aus dem Geſtein zu brechen. Hierbei wurde der Stein geſpalten. Angeblich iſt mehr als die Hälfte des Steines in der ſehr feſten vulkaniſchen Tuffmaſſe, in der der Dia⸗ mant eingewachſen war, zurückgeblieben. Der Finder lieferte der Grubenverwaltung den größten Diamanten der Welt ab, der nicht we⸗ niger als 3024%4 Karat wog und nach dem Di⸗ rektor der Premier Diamond Mines, der Eigentümerin der Grube, Sir Thomas Culli⸗ nan, ſeinen Namen erhielt. Unter ſtrengſter Be⸗ Auf der Suche nach Rieſendiamanken wachung wurde der Rieſendiamant nach Lon⸗ don gebracht. Auf Anraten eines Detektivs wurde der Stein in einer Damenhutſchachtel verborgen. Kein Dieb würde wohl je auf den Gedanken kommen, in einer Hutſchachtel ein Safe für ein derartig koſtbares Juwel zu ver⸗ muten. Der Cullinan blieb zwei Jahre lang im ſicheren Gewahrſam einer Londoner Großbank. Später kaufte ihn die Regierung von Trans⸗ vaal für etwa 3 Millionen Gulden(5,1 Millio⸗ nen RM) auf Vorſchlag des Generals Botha und Thomas Cullinans und machte ihn König Edward VII. zu ſeinem 66. Geburtstag im Jahre 1907 zum Geſchenk. Auf Koſten der Krone wurde der Stein in der größten Diamant⸗ ſchleiferei der Welt, und zwar bei der Firma Aſcher in Amſterdam, geſchliffen. Nachdem die Struktur des Steines 9 Monate lang ſtudiert worden war, wurde der Diamant geſpalten und geſchliffen. Aus dem urſprünglichen Rieſen⸗ Diamantſtein entſtanden acht kleinere Steine, nämlich zwei große und ſechs von geringerem Umfang. Der größte Stein, der Cullinan, oder auch„Stern von Afrika“ genannt, wiegt 516½ Karat und iſt der größte geſchliffene Diamant der Welt. Er ziert das Zepter des Königs von England. Der zweite Stein iſt 309½ Karat ſchwer und ſchmückt die Krone der Königin. Verſchiedene Bemühungen, den„Cullinan II.“, alſo den im Geſtein zurückgebliebenen Teil des Rieſendiamanten wieder aufzufinden, waren bisher ergebnislos. Nunmehr ſoll durch eine Kolonne beſonders erfahrener Diamantgräber das geſamte Fundgelände ſyſtematiſch aufs Genaueſte durchſucht werden, um den koſtbaren Stein zu bergen. Die Premier Diamond Mi⸗ nes Company hat für die Wiederauffindung eine Prämie von 25 Prozent des Wertes des Steines ausgeſetzt. Geſinnungszwang in Deſterreich Dollfuß verpflichtet die Lehrerſchaft auf die Vaterländiſche Fronk Wien, 22. Jan. Das Miniſterium für Un⸗ terricht hat einen in ſcharfem Ton gehaltenen Erlaß herausgegeben, in dem die geſamte Leh)⸗ rerſchaft der Volks⸗ und mittleren Schulen zu einer eindeutigen Klarſtellung ihrer Zugehörig⸗ keit zur Vaterländiſchen Front aufgefordert wird. Von der Schülerſchaft wird verlangt, den Eintritt der Schülerſchaft in die Vaterländiſche Front in jeder Weiſe zu fördern. Der Beitritt zur Vaterländiſchen Front und das Tragen von Abzeichen in der Schule müſſe jede nur mögliche Förderung erfahren. Eine grundſätzliche Ablehnung der Vater⸗ ländiſchen Front müſſe als eine Weigerung aufgefaßt werden, ſich zum öſterreichiſchen Vaterland zu bekennen und werde die Aus⸗ übung des Lehrerberufes unmöglich machen. Die Lehrerſchaft habe mit allen Kräften beſon⸗ ders für das Tragen der Vaterländiſchen Schü⸗ lerabzeichen einzutreten. Ein vergebliches Bemühen Die öſterreichiſche Regierung wirbt um die Gewerkſchaften Wien, 23. Jan. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß die Regierung jetzt entſchloſſen Der Abſchluß des ſei, die Verhandlungen mit den Gewerkſchaften mit größter Beſchleunigung durchzuführen, um die Arbeiterſchaft für das Regierungsprogramm zu gewinnen. In erſter Linie ſoll hierbei der Wunſch maßgebend ſein, Widerſtände der Ge⸗ werkſchaften gegen die neue Verfaſſung zu be⸗ ſeitigen. Die Regierung ſoll beſonderen Wert darauf legen, die Verhandlungen mit den Ge⸗ werkſchaften unter Ausſchluß der politiſchen Führer der Sozialdemokratie zu führen. Dieſer neue Verſuch der Regierung wird all⸗ gemein mit den letzten Beſprechungen mit dem italieniſchen Staatsſekretär Suvich in Zuſam⸗ menhang gebracht, in denen von italieniſcher Seite auf die unbedingte Notwendigkeit einer Gewinnung der Arbeiterſchaft unabhängig von der Sozialdemokratie hingewieſen ſein ſoll. Die Ausſichten dieſer Verhandlungen werden jedoch in unterrichteten Kreiſen mit großer Vor⸗ ſicht bewertet, da die Trennung der Arbeiter⸗ gewerkſchaften von der ſozialdemokratiſchen Führung äußerſt ſchwierig und zweifelhaft iſt. — Die bisherigen Erklärungen von ſozialiſ⸗ ſcher Seite zeigen, daß die Regierung bei die⸗ ſem Verſuch mit erheblichen Schwierigkeiten rechnen muß. Reichsbauerntages Staatsrat Wilhelm Meinberg, Reichsobmann für die bäuerliche Selbſtverwaltung, bei ſeinem Vortrag über„Der Bauer im Dritten Reich“ in der Weimarhalle. Am Tiſch von links nach rechts; Staatsſekretär Willikens, Reichsbauernführer Darré, Reichsſtatthalter Sauckel. proteſſor Trooſt 7 Profeſſor Paul Ludwig Trooſt, der als Innen⸗ architekt durch die Ausgeſtaltung aller großen Lloyd⸗Dampfer bekannt wurde und vom Führer mit dem Bau des Hauſes der Deutſchen Kunſt und mit den Neubauten in der Umgebung des Braunen Hauſes in München beauftragt war, iſt am 21. Januar in München geſtorben. Beamte müſſen Kurzſchrift lernen! (Drahtber. unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 22. Jan. Nach den neuen Richt⸗ linien des Reichsminiſters des In⸗ nern wird von allen neu eintretenden Beamten und Beamtenanwärtern von Beſoldungsgruppe 10 an aufwärts die Kenntnis der deutſchen Kurzſchrife verlangt. Bereits angeſtellte Beamte von der gleichen Beſoldungsgruppe aufwärts haben ſich, ſoweit ſie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebens⸗ jahr noch nicht vollender haben, bis zu dieſem Zeitpunkt die Kenntnis der deutſchen Kurzſchrift anzueignen. Den übrigen wird empohlen, die deniſche Kurzſchrift leſen, wenn möglich ſchrei⸗ ben zu lernen. Der Reichsminiſter des Innern bat die Behörden, die erforderlichen Maßnah⸗ men ſo zu treffen, daß der 1. Oktober 1934 als Zeitpunkt für die erweiterte Anwendung der deutſchen Kurzſchrift unbedingt innegehalten werden muß. giew wird Hhaupkſtadt der ukrainiſchen Sowjekrepublit Moskau, 22. Jan. Der allukrainiſche Haupt⸗ vollzugsausſchuß hat beſchloſſen, vom Herbſt 1934 ab anſtelle von Charkow die Stadt Kie w als Hauptſtadt der ukrainiſchen Sowjetrepublik zu bezeichnen. Eröffnung des Weltpoſtkongreſſes durch König Juad Kairo, 22. Jan. Am 1. Februar wird hier König Fuad den Weltpoſtkongreß eröffinen, zu dem man Delegierte aus 93 Ländern erwartet. Ziel des Kongreſſes iſt die Reviſion des inter⸗ nationalen Poſtabkommens. Die Beratungen werden vorausſichtlich zwei Monate beanſpru⸗ chen. Während des Kongreſſes wird in Kairo ein Poſtmuſeum eröffnet werden. Aufruhr im Kaſino von Monte Carlo Monte Carlo, 23. Jan. Ein ſeltſamer Zwiſchenfall verſetzte das Publitum in den Spielſälen von Monte Carlo in Aufregung. An allen Tiſchen war das Roulette⸗Spiel in vol⸗ lem Gange, als plötzlich einer der Croupiers in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit von ſeinem Stuhl aufſprang und unter wahn⸗ witzigem Gelächter Spielmarken im Werte von 100, 500 und 1000 Franken in den Saal warf. Bevor die Saalwärter ihn überwältigen konn⸗ ten, hatte er mehr als 200 000 Franken in Spielmarken im Saale verſtreut. Das Publi⸗ kum ſtürzte ſich wie wild auf die herumliegen⸗ den Marken. Die Anweſenden krochen unter die Tiſche, um die Spielmarken aufzuſammein. Schließlich mußte der Saal dann geräumt wer⸗ den, und erſt nach einigen Stunden konnte das Roulette ſeinen Fortgang nehmen. 8facher Lebensreller geſtorben Amſter dam, 3. Jan. Auf dem Mars⸗ diep an der Helderſchen und Texelſchen Küſte ſtarb im Alter von 86 Jahren Jan van Wiik, ein Schiffer, der in ſeinem langen Leben über 87 Menſchen aus Seenot und vor ſicherem Un⸗ tergange rettete. Der Sturm, der an der Texelſchen Küſte 11 brave Matroſen eines eng⸗ liſchen Dampfers dem naſſen Tode weihte, ſang auch dieſem Wackeren das Leichenlied. Im JFahre 1891 rettete Jan van Wijt 22 Mann von der Beſatzung der„Tuxar“, 1906 46 Mann der „Serbia“, 1903 14 Mann der„Volta“, und 1917 noch 5 Mann der„Suſanna“. Bis in ſein 75. Lebensjahr fuhr der Entſchlafene im Kampf ums tägliche Brot noch ſelbſt mit hinaus zum Heringsfang. Jetzt deckt ſeinen Sarg die nieder⸗ ländiſche Flagge, der er ſein ganzes Leben lang Ehre machte. JahrDang. 4. Ar. 39. Seite — 5„ „Hokenkreuzbanner⸗ * Dienstag, 23. Januar 19 4 e. u, . 4. 4 2— —— ———— 38 3 3 7 —— 5—* · KetE —* 4— b. 7 ** 75. Le, Z, 2, A,. V, . —— ————, — — —— Baden: Führerbeſprechung der Seg⸗lflieger Todtnau. Die Flieger⸗Ortsgruppe Todt⸗ nau des DeV veranſtaltete dieſer Tage hier eine Flugzeugausſtellung und einen Flieger⸗ abend. Das von der nenmne gebaute Flugzeug fand viel Anerkennung, auch die aus⸗ geſtellten Flugzeugmodelle der Hitler ugend er⸗ regten das lebhafteſte Intereſſe beſonders der Jugend. Am Abend fand eine ſtark beſuchte Fü rerbeſprechung der Flieger⸗Ortsgruppen⸗ führer vom Oberrhein und Wieſental mit den luglehrern Stengel⸗Freiburg und Sahner⸗ Haagen ſtatt. Die Stadtgemeinde Todtnau hat ihr Intereſſe an der Fliegerausbildung der Jugend dadurch bekundet, daß ſie einen grö⸗ ßeren Bauzuſchuß zur Flugzeugh⸗lle im Flie⸗ gerlager Gersbach bei Schopfheim gewährte. Der Faſching in Baden. Wie das Rheinland und München, ſo wird auch in dieſem Jahre Baden wieder ſeinen Kar⸗ neval feiern. Im ganzen Lande ſind die Nar⸗ rengeſellſchaſten und ⸗Zünſte eifrig dabet, alte heimatliche Gebräuche an Faſching wieder auf⸗ leben zu laſſen. In der Landeshauptſtadt wird die große Karnevalsgeſellſchaft nach langen Jah⸗ reei der Ruhe wieder mit einem reichhaltigen Programm, in deſſen Mittelpunkt der große eſtzug am 13. Februar ſteht, an die Oeffent⸗ ichkeit treten. Auch Baden⸗Baden bietet eine Reihe erleſener Veranſtaltungen. In Oberbaden ſind es u. a. Laufenburg, Konſtanz, Elzach, Vil⸗ lingen, Breiſach, Waldshut u. a.., die von Faſtnachtsſonntag bis Faſtnachtsdienstag mit ihren hiſtoriſch gewordenen Veraciſtaltungen hervortreten. Kein Reichszuſchuß för die Ergänzung von Glockengelüuten Karlsruhe. Wie der Evangeliſche Ober⸗ kirchenrat den Gemeinden zur Kenntnis bringt, hat der Miniſter des Innern mitgeteilt, daß für die Ergänzung von Glockengeläuten ein Reichs⸗ zuſchuß nicht gewährt werden könne da es ſich dabei nicht um Inſtandſetzungsarbeiten an Ge⸗ bäuden handle; es werde jedoch keine Einwen⸗ dung erhoben gegen die Leiſtung von Beiträgen zu Inſtandſetzungsarbeiten am Glockenſtuhl. Die Bregkorrektion hat ſich bewührt Donaueſchingen. Das Hochwaſſer der letzten Tage bildete den Prüfſtein für die neue Bregkorrektion. Viele Intereſſenten begaben ſich an den neuen Lauf der Breg, um die Auswir⸗ kung der Neuanlage bei Hochwaſſer zu ſehen. Und man konnte ſich überzeugen, daß das Werk gelungen iſt. In mächtiger Breite und Tiefe 105 die gewal⸗igen Waſſermaſſen in gutem zug daher. Die Ueberſchwemmungen treten beim unkorrigierten Fluß am Ried auf. Der Wafferſtand iſt am Sams:ag etwas geſunken und auch die Eisſchollen ſind abgetrieben ſo daß wohl keine Kataſtrophe mehr zu befürch⸗ ten iſt. Tödlicher Verkehrsunfall Dühren(Amt Sinsheim). Hier lief der 10jährige Schüler Ludwig Fleck in ein Auto und würde überfahren. Im Heidelberger Kran⸗ kenhaus iſt der Junge ſeinen ſchweren Verlet⸗ zungen erlegen. Pfalz: Güterwagen beim Rangieren entgleiſt Ludwigshafen. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag, den 22. Januar 1934, gegen 11.30 Uhr, entgleiſte beim Rangieren im Bahnhof Bruchmühlbach ein Gũ⸗ terwagen im em Kaiſerslautern—-Hom⸗ burg. Die Ein⸗ und Ausfahrt von und nach Richtung Homburg war etwa 2 Stunden ge⸗ ſperrt. Der Verkehr wurde durch Umſteigen auf⸗ Struktur , ,, —— und Entwickelung de ————————*— 13 n 25 4 40——————————— 5 J , A. nationalſozialiſtiſchen Preſſe Pg. F. A. Six ſprach vor den Mitgliedern des Inſtituts für Zeitungsweſen an der Univerſität Heidelberg über„Struktur und Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Preſſe“. Er führte u. a. folgendes aus: Die Preſſe des Nationalſozialismus iſt eine propagandi⸗ ſtiſche Preſſe. Sie iſt nicht der Hort der über⸗ ſtiliſierten Begriffe wie es die liberaliſtiſche Preſſe war, ihre Wirkung wird beſtimmt durch das Schlagwort. Der Nationalſozialismus iſt eine Sache von Männern aus dem Volke und die Aufgabe ſeiner Preſſe iſt es, dieſe Idee in das geſamte Volk hineinzutragen. Noch keine Repolution wurde mit der Feder allein ge⸗ macht; ſie entſprangen alle der Macht des Wor⸗ tes. Die Hauptwaffe des Nationalſozialismus im Kampf um die Macht war die Maſſenver⸗ ſammlung, ihr folgte das Flugblatt und erſt dieſem die Zeitung. Die Bedeutung dieſer Zei⸗ tungen im neuen Staat liegt in ihrer Arbeit für dieſen Staat und für das Volk. Er hat deshalb die Pflicht, die Zeitung, die Erzieherin des Volkes, zu überwachen, er darf ſich nicht durch das Geflunker einer Preſſefreiheit betören laſſen. Die Zeitung geht über die Bedeutung als Informationsblatt hinaus, ſie iſt Erziehe⸗ rin, ſie entſtand aus der Tendenz heraus, anzu⸗ ſpornen und anzufeuern. Sie hat dieſe kämpfe⸗ riſche Einſtellung als etwas Vorteilhaftes von der Preſſe unſerer ehemaligen Kriegsgegner übernommen. Jedes Blatt unſerer gegneriſchen Front, welchen Parteien es auch angehörte, gliederte ſich in dieſe Front ein. Und dieſe Art des Kampfes galt es nach dem Krieg auch auf preſſe. Sie überläßt es nicht mehr dem Leſer, ſich eine Meinung zu bilden, ſie ſelbſt übernimmt dieſe Aufgabe. Aus ihrer Beſtim⸗ mung heraus weicht ſie von dem Stil der jüdi⸗ ſchen Preſſe ab, deren Leſer den Leitartikel gar nicht beachteten, weil er nur für die Intelligenz beſtimmt war. Nun wurde hundert Jah⸗ ren liberaliſtiſcher Preſſe das To⸗ desurteil geſprochen, das Prinzip der Preſſefreiheit wurde beſtritten, die Preſſe hatte ſich allein nach den großen Zielen und Richt⸗ linien der Bewegung auszurichten. Nun hieß es nicht mehr Preſſe iſt Macht, ſon⸗ dern Geiſt iſt Macht. Die Preſſe wird zum Sprachrohr der Bewegung, kämpferiſcher Geiſt dringt bis ins Feuilleton und in die Reportage. Die überhebliche Sprache der jüdi⸗ ſchen Preſſe verſchwand, dem Volk wurde das Wort aus dem Mund genommen und in die Schrift überſetzt. Die Entſtehung der Kampfpreſſe iſt eng mit der Organiſation der Partei verbunden. Dort entſtand das erſte Blatt, wo die Bewegung durch das geſprochene Wort Anhänger gefunden hatte, wo die Idee vertieft und gefeſtigt werden mußte. Wenn auch jetzt die Partei die Re⸗ gierung übernommen hat, ſo wird die Kampf⸗ preſſe noch ſolange bleiben, bis ihre Aufgabe erfüllt iſt, bis die Ziele des Kampfes jedem Volksgenoſſen klargeworden ſind. Solange es eine Reaktion gibt, hat ſie ihre kämpferiſche Tendenz nicht verloren. Die Volksaufklärung und Propaganda wird weitergehen, bis die nationalſozialiſtiſche Revolution beendet iſt. Die Preſſe hat das Wohl des Volkes und des Deutſchland zu übertragen. In dieſem Staates zu ſuchen, dann hat ſie ihre Aufgabe Augen entſtand die Kampf⸗ als Erzieherin gefunden. nee, were hFuredehn e rechterhalten. Für D 145 hafen(Rhein) wurde ein lautern gefahren. Warenhausdiebin feſtegnommen Am Samstag gegen 19 Uhr wurde auf der Rheinbrücke von einem Polizeipoſten eine 39 Jahre alte Ehefrau aus Frankenthal, welche in verſchiedenen Kaufhäuſern in Mannheim Diebſtähle ausgeführt hatte, feſtgenommen. Die geſtohlenen Waren, welche ſie in der Handtaſche verwahrt hatte, wurden beſchlagnahmt. Der Abſchluß einer Eiferſuchtstragödie Frankenthal, Eine aus Eiferſucht be⸗ gangene gemeine Tat fand am Montag vor der Großen Strafkammer ihre Sühne. Zu verant⸗ worten hatte ſich der 33jährige Tagner Joſef Kohl aus Mutterſtadt wegen abſichtlicher ge⸗ fährlicher Körperverletzung. Die Eiferſuchts⸗ tragödie hat ſeinerzeit in Schifferſtadt großes Aufſehen erregt. Am 26. November 1933 mor⸗ gens gegen 6 Uhr hatte der Angeklagte in Schif⸗ ferſtadt ſeiner von ihm getrennt lebenden Ehe⸗ frau aufgelauert, als er ſie mit dem verwit⸗ weten Bäcker Alois Schreiner aus deſſen Haus kommen ſah. Er zog ſeine Frau abſeits ins Feld, warf ſie zu Boden und ſchnitt ihr mit einem Raſiermeſſer die Naſenſpitze und einen Teil der Oberlippe ab. Mit dem abgeſchnitte⸗ nen Stück Naſe begab er ſich zur Polizei. Die Verhandlung ergab, daß der Angeklagte wieder⸗ holt zu verſchiedenen Perſonen geäußert hatte, omburg—Ludwigs⸗ rſatzzug ab Kaiſers⸗ ——————————————————————————————————— Heidelberger Theaterbriet Das Theaterleben ſcheint überall in Deutſch⸗ land jene innere Sicherheit zurückzugewinnen, die— aus klarer Linie und ſtarkem Zielbewußt⸗ ſein erwachſen— gelegentliche Theaterbeſucher u einer einheimiſchen Bühnengemeinde zu⸗ boren kann. Darin beruhen auch die eigentlichen Vorausſetzungen für den Ausbau der zukünftigen deutſchen Nationalbühne, die ſtark und reich formend in völkiſches Kultur⸗ leben eingreifen ſoll. Das Heidelberger ſtädtiſche Theater iſt unter der Intendanz von Kurt Erlich raſtlos, aber ohne Ueberhaſtung, geführt worden auf dem ege einet mählichen inneren Umgeſtaltung. Nicht überſteigertes Tempo, ſondern Beſtändig⸗ keit und Konſequenz werden an Stelle ſeichter Bühnenware das anſpruchsloſere, innerlich an⸗ ſtändige Theaterſtück und an Stelle gemeiner, niedriger Machwerke die große Dichtung durch⸗ ſetzen. Schon die großen Schauſpielerfolge im Jahre 1933(„Heimkehr des Matthias Bruck“, „Alle gegen Einen— Einer für Alle“, Lorenzaccio“) ſtanden in dem Spielplan, der das Unterhaltungsſtück durchaus nicht ver⸗ bannte, als Bekenntniſſe zu neuem Geiſt, zum beutſchen Charakter der Bühne. Um die Jahreswende und zu Beginn der Faſchingszeit tritt naturgemäß die unterhal⸗ tende Note in den Vordergrund. Operetten, Schwänke, Luſtſpiele müſſen ſchon der Silveſter⸗ Stimmung irgendwie gerecht werden. Solche Aufführungen können natürlich keineswegs von Beobachtung verſchont bleiben; und es ſt nicht immer leicht, bei allem dieſem Poſſen⸗ kram die Grenze des Möglichen zu beſtimmen. Es wäre albern, jeden derben Witz unanſtän⸗ dig zu nennen; das Volksbuch vom Eulenſpie⸗ el zeigt, wie handfeſter— ſchon nahe an der renze des Zotigen liegender— Humor noch aus der Naturwüchſigkeit eines geſunden Volks⸗ tums erwachſen kann(für unſere Zeit ſei an Wincklers prachtvolle Romane oder an Timmer⸗ mans„Palieter“ erinnert!). Von dieſen unbe⸗ kümmerten Witzen iſt aber ſtreng zu ſcheiden die bewußt Gemeinheit, die 4 Füch telte Zote. Wer hier nicht den Gegenſatz ſpürt, ſollte eher verſuchen, der eigenen ſchmutzigen Geſinnung Herr zu werden, bevor er beides zu⸗ ſammenwirft. „„Tanzgräfin“ und„Drei alte Schachteln“ blieben aus dem großen, aber wenig erfreu⸗ lichen„Angebot“ an Operetten für den Heidel⸗ berger Spielplan übrig. Zu der Operette von Robert Stolz konnte man nicht in jeder Hin⸗ ſicht„ja“ ſagen; die Angelegenheit von Walter Kollo, mit den drei Jungfrauen verſchiedener Altersklaſſen und den zwei nicht ganz treuen Verehrern, kann als einwandfrei bezeichnet werden. Aber die„drei alten Schachteln“ als „Operette mit Freiheitskampf⸗Stimmung“ zu bezeichnen, weil das Glockenſpiel zu Potsdam erklingt(man wird über den Geſchmack einer ſolchen Anwendung ſchon reichlich befremdet ſeinl), ein ſolches Vermiſchen von Idealismus mit anſpruchsloſer Unterhaltung muß uns ſchon als ein recht merkwürdiger„Patriotismus“ er⸗ ſcheinen!— Die Komödie von Alfred Kihn „Meiſeken“ und ein wenig glücklich zuſammen⸗ Silveſter᷑⸗Programm(ausgezeichnet ie Szene mit dem Heidelberger Mundart⸗ dichter Karl Hans Münnich) vervollſtändig⸗ ten den Spielplan hinſichtlich der bloßen Unter⸗ haltung. Die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen des Heidel⸗ daß er ſeiner Frau die Naſe abſchneiden werde. Kohl beſtritt dies, er habe ſeine Frau nur von Schreiner wegbringen wollen. Anhaltspunkte für ein Verhältnis zwiſchen Schreiner und der Frau des Angeklagten ergaben ſich in der Ver⸗ handlung jedoch nicht. Der Staatsanwalt be⸗ antragte drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus. Das Gericht erkannte auf zwei Jahre drei Monate Zuchthaus. Vermißt Frankenthal. Der ledige Bäckerlehrling Otto Stahl, geboren 1918 zu Heßheim, wird ſeit 18. Januar 1934 vermißt. Er iſt 1,75 Mtr. groß, kräftig gebaut, hat dunkelblondes Haar und trug eine graue Patſchmütze, grauen Rock, ebenſolche Knickerbockerhoſen ſowie ſchwarze Schnürſchuhe. Sachdienliche Mitteilungen an die Kriminalpolizei. Feſtnahme Wegen Beleidigung der wurde der ledige Kaufmann Ernſt Meiſel von Frankenthal feſtgenommen und Landgerichtsgefägnis eingeliefert. Heſſen: Der Generalintendant des Heſſiſchen Landes⸗ theaters tritt zurück Darmſtadt. Wie das Staatspreſſeamt mit⸗ teilt, hat der Generalintendant des Heſſiſchen Landestheaters, Dr. Praſch, um die Enthebung von ſeinem Amte gebeten. Das Rücktrittsgeſuch iſt angenommen worden. Dr. Praſch, der ſein Amt unter ſchwierigen Verhältniſſen übernom⸗ men und die auftretenden Schwierigkeiten mit Erfolg überwunden hat, wird mit Wirkung vom 31. Juli 34 aus ſeinem Amte ausſcheiden. Wie wird das Wetter 2 Jlontag, en 28. eſonuor 103% SAhnr O wolke moʒ. O nenter O naid dedecxt& vo%mliꝙ. degeckt oſtegen Schnee o Graubein= edel K beonte Dmostiſte. Or sen ſeichter ost massiger zudsvowezt sturmtzeher Korowest die pfene fliegen mit gem Uinde die deroen Kauonen ͤenengen(a ien geden gie remperatur an hie bioien verdingen ocie mit gieichem auf NReeresnweacu umgerecnneter Coftoruck Bericht Frankfurt am Main. Die Witterung Mittel⸗ europas ſteht noch vollkommen unter dem Ein⸗ fluß eines mächtigen kontinentalen Hochdruck⸗ gebiets. Während dabei in größeren Teilen Deutſchlands ſich heiteres Wetter mit mäßige nöchtlichen Strahlungsfröſten gehalten hat, iſt in Süddeutſchland eine Hochnebeldecke aufge⸗ kommen, über der jedoch die Berge heiteres Wetter haben. Unſer Wetter bleibt vorerſt noch unter Hochdruckcinfluß. Die Ausſichten für Mittwoch: Abgeſehen von Hochn bel heiter und trocken, leichter bis mäßi⸗ ger Froſt, öſtliche Winde. In den Bergen durch⸗ weg heiter .... und für Donnerstag: Noch Vorherrſchen des Hochdruckeinfluſſes, in den Niederungen vielfach Nebel oder Hochnebel, Reichzregierün Rheinwasserstand 1 4 22. 1. 34 23..4 in das Waldshut„» ο ο ο O ο 4 Rheinielden 203 167 reisach,„„„0 117 172 25³3 235 Maxau„ οο ο 439 420 Mannheim 356 313 Saun e, 271 258 Köln ο„»„„„„ 0% 347 331 Neckarwasserstand 22. 1. 34 J 23. 1. 34 Jagstfeld„ o Oο ο ο ο Heilbronn 233 9 Plochingen e ο OO Oο 2 Diedesheim% ο ο O„——— Mannheim e— 364 371 eee e irerrenr- Lemgefurrcin Mrhere me mure. rumdirrnratket n eee eeee berger ſtädtiſchen Theaters kamen in Max Dreyers Schauſpiel„Die Siebzehnjährigen“ wieder zu beſonderer M Das Werk ſelbſt ſteht an der Grenze des bürgerlichen Spät⸗ realismus gegen das erſte Streben nach neuem Ausdruck im deutſchen Schrifttum. Geſchaffen iſt es noch vor der Zeit der chaotiſchen Unter⸗ nehmungsluſt aller Strömungen, bei denen der Name für die beabſichtigte Richtung eher vorhanden war als eine„Dichtung“ der ausgeklügelten Art(man denke nur an das Aufkommen des Dadaismus in der Schweiz, an Hülſenbecks programmatiſche Ausführun⸗ gen!). In dem Schauſpiel von Dreyer ahnen wir ſchon Möglichkeiten der Ueberwindung ſo⸗ wohl des müden Beharrens an einem einmal erreichten Punkt wie des planloſen, verwirrten Suchens nach neuen Möglichkeiten. Denn, daß jene Zeit— beginnendes 20. Jahrhundert bis zur Nachkriegszeit— ſo unfruchtbar, ſo bedeu⸗ tungslos in ihrem dramatiſchen Schaffen er⸗ ſchien, lag an dem breiten, unweſentlichen Aus⸗ wälzen privater Anſichten und Empfindungen: Familientragödien ohne ſtarke Ausrichtung auf allgemein menſchliche und völkiſche Probleme, pſychoanalytiſche Widerwärtigkeiten ohne Ach⸗ tung vor dem großen Myſterium der Seele, Hervorkehrung des Nur⸗Triebhaften bis zur Herabwürdigung des Menſchen, bis zur ge⸗ meinen Auflehnung gegen jedes Ethos, un⸗ ſinnige Gedankenkonſtruktionen ohne Sinn für Wirklichkeit, ohne Bedürfnis nach Wahrhaftig⸗ keit. Dreyers Werk ſteht an der Grenze zwiſchen Theaterſtück und echtem dramatiſchem Stoff. Es bleibt im weſentlichen noch der privaten Sphäre verhaftet, läßt aber ſchon Anſätze zur Geſtaltung einer höheren Verpflichtung er⸗ kennen.(Die Heidelberger Bühne ſpielte eigen:⸗ lich unter beſonderer Hervorkehrung der Ide des mahnenden Opfers über das Stück hinaus; Otto Arneths Steigerung zu einer menſch⸗ lich die gegebene Rolle überragenden Darſtel⸗ 6095 und die Erfüllung eines unbedeutenden Schlußaktes mit vollem, inneren Leben durch Helmut Wittig, Irma Schwab und Käte Everth erreichten einen Wirkungsumfang des Schauſpiels, den die Beſchäftigung mit dem Stoff an ſich kaum erwarten ließ. Die Heidelberger Oper darf auf zwei Erfolge ſtolz ſein. Mit einer ausgezeichneten Inſzenie⸗ rung des Roſenkavaliers, in der Marta Rohs eine Glanzleiſtung als Octavian geſanglich und ſchauſpieleriſch erreichte(ſzeniſche Leitung: Kurt Erlich, muſikaliſche Leitung: Kurt Over⸗ hoff), konnten, die Opernkräfte ihre reichen und ſtarken Möglichkeiten unter Beweis ſtellen. Dankbar muß und wird man aber auch dem Heidelberger Theater ſein, daß es eine aus⸗ geprägt deutſche, romantiſche Oper„Hans Heiling“ von Marſchner wieder zur Geltung brachte. Dieſe Oper behauptet in der Entwick⸗ lung von„Fidelio“ bis zu den„Meiſterſingern“ einen nicht ebenbürtigen, aber immerhin würdi⸗ gen Platz und verdient als Brücke von E. T. A. Hoffmanns„Undine“ und Webers„Freiſchütz“ zu Wagners„Fliegendem Holländer“ mehr denn bloße muſikhiſtoriſche Erinnerung. Marſch⸗ ners bedeutendſtes, volkstümliches Werk wurde durch die lebendige, dem Geiſt der Romantik vertraute Spielleitung von Martin Baumann und durch die vielverſprechende, wenn auch noch nicht ganz ausgeglichene muſikaliſche Leitung des jungen Dirigenten Richard Heime, nicht zu⸗ letzt aber durch die ausgezeichnete Darſtellung und den prachtvollen, vollklingenden Bariton von Manfred Grundler zu einem der erfolg⸗ reichſten Abende der Heidelberger Bühne ge⸗ ſtaltet. Kans H. Reeder. der öffentlichen Wetterdienſtſtelle, Der Geiſt de inem alten, 1 beſten Platz z den Verſteiger aber ſo ſtark Urnkoſten nicht Die früher Aenderung he los. Der unert ſation des 9 werbetreibend Unwahrſcheinl ſen. Die Plä. werden künfti Angebots ver teilung erfolg behörde im en organiſation. jedem einzeln men und ſich Da die ſtänd meiſt bei den gleichen Plätz. wohl dieſen L 4 der zuteilen. Dauereinrichtu mit den Plätze lehren müſſen mal, daß jede heit hat, daß geſetzten Taxp itiein Zweifel übrige von ſe Mannl Der am lin Hitler⸗Brücke Renz⸗Straße bildete keine deres, als e Nachdem man kenauffahrt pa des Platzes h dazu übergege zu bringen. 2 barer Zeit d wurde der Gr gen ſauber au die ganze Flä denn man ſät kenkaſſengebäu herum Hecken. eingeſetzt werd platz, der das drucksvoll run Backſteinmaue putzt werden lich tun, nache angebaut wir ſtolz auf den ſein. Samstag v ſechs Heid ten, dabei Verbindut Arminia, hur lager nach S einer einführe Raſſetypen ſt Dr. Fiſcher judung De die Einſtellun Juden zwar Judentum nie die Judenfrag blem betrachte mus, material alle Feſſeln un Möglichkeiten. neue Möglich Parteienr Politik. S JFudentum ein im Zeitungsn die ihm faſt in die Hand dringliches ſta des jüngſt Fritſch:„ das nicht gen dem Sieg d äußere Ein zu ſeiner völli dig, jeden Vo ſentimentalen, ziehen. Jeder ohne Haß, kül ten.„Wir ho ſchen, wir haf A Profeſſor 9 Thema:„Au 7anuar 1934 deoeckt ofegen mastiie. O Seht mischer Norqwest en menengen(atr Orie mit gieichem terdienſtſtelle, zung Mittel⸗ ter dem Ein⸗ n Hochdruck⸗ zeren Teilen mit mäßigen ilten hat, iſt ldecke aufge⸗ erge heiteres vorerſt noch hgeſehen von er bis mäßi⸗ zergen durch⸗ Vorherrſchen Niederungen nd 4 23..34 167 12 23⁵ 42⁰ 313 2⁵8 33¹ nd 4 J 23. 1. 34 tück hinaus; iner menſch⸗ den Darſtel⸗ ibedeutenden Leben durch und Käte umfang des ig mit dem zwei Erfolge en Inſzenie⸗ Marta Rohs ſanglich und eitung: Kurt urt Over⸗ ihre reichen weis ſtellen. er auch dem eine aus⸗ per„Hans zur Geltung der Entwick⸗ iſterſingern“ erhin würdi⸗ hon E. T. A. „Freiſchütz“ nder“ mehr ing. Marſch⸗ Werk wurde r Romantik n Baumann nn auch noch ſche Leitung me, nicht zu⸗ Darſtellung zen Bariton der erfolg⸗ Bühne ge⸗ H. Reeder. „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 23. Januar 1932 Kkeine Verſteigerung der Meſſeplätze mehr Der Geiſt der neuen Zeit hat endlich auch mit einem alten Zopf aufgeräumt: mit der Ver⸗ ſteigerung der Meßplätze. Dieſe Art der Platz⸗ vergebung hat meiſt Unzufriedenheit hervor⸗ gerufen, da es ſtets nur dem wirtſchaftlich ſtär⸗ keren Gewerbetreibenden möglich war, ſich den beſten Platz zu ſichern. Durchweg wurden bei den Verſteigerungen die Preiſe für die Plätze aber ſo ſtark in die Höhe getrieben, daß die Unkoſten nicht wieder hereinzubringen waren. Die früher angeſtrengten Bemühungen, eine Aenderung herbeizuführen, blieben ſtets erfolg⸗ los. Der unermüdlichen Arbeit der Fachorgani⸗ ſation des Reichsverbandes ambulanter Ge⸗ werbetreibender iſt es jetzt gelungen, das bisher Unwahrſcheinliche zur Tatſache werden zu laſ⸗ ſen. Die Plätze auf den Meſſen und Märkten werden künftig freihändig auf dem Wege des Angebots vergeben. Die Einteilung und Zu⸗ teilung erfolgt durch die zuſtändige Meſſe⸗ behörde im engſten Einvernehmen mit der Fach⸗ organiſation. Man wird natürlich verſuchen, jedem einzelnen Unternehmer entgegenzukom⸗ men und ſich nach ſeinen Wünſchen zu richten. Da die ſtändigen Beſchicker der Meſſen auch meiſt bei den Verſteigerungen ſich immer die gleichen Plätze wieder„erkämpften“ wird man wohl dieſen Leuten auch ihre alten Plätze wie⸗ der zuteilen. Ob die erſte Einteilung zu einer Dauereinrichtung werden wird, oder ob man mit den Plätzen abwechſelt, wird die Erfahrung lehren müſſen. Die Hauptſache iſt zunächſt ein⸗ mal, daß jeder Meſſeunternehmer die Gewiß⸗ heit hat, daß er keinen Pfennig über den feſt⸗ geſetzten Taxpreis zu bezahlen braucht. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß ſich alles übrige von ſelbſt einſpielen wird. Mannheim wird verſchönerk Der am linksſeitigen Brückenkopf der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke liegende freie Platz zwiſchen der Renz⸗Straße und dem Thereſien⸗Krankenhaus bildete keine Zierde, denn er war nichts an⸗ deres, als ein grasüberwucherter Bauplatz. Rachdem man vor kurzem das kleine zur Brük⸗ kenauffahrt parallel führende Straßenſtück längs des Platzes hergerichtet hat, iſt man nun auch dazu übergegangen, den Bauplatz in Ordnung zu bringen. Da an eine Baubauung in abſeh⸗ barer Zeit doch nicht gedacht werden kann, wurde der Grund eingeebnet und die Böſchun⸗ gen ſauber ausgerichtet. Im Frühjahr wird ſich die ganze Fläche in friſchem Grün präſentieren, denn man ſät bei dem Vorplatz des Ortskran⸗ lenkaſſengebäudes Gras ein und pflanzt rings⸗ herum Hecken. Auch ſollen noch einige Bäume eingeſetzt werden. Dadurch entſteht ein Schmuck⸗ platz, der das Bild an dem Brückenkopf ein⸗ drucksvoll rundet. Wenn dann noch die rohen Backſteinmauern am Thereſienkrankenhaus ver⸗ putzt werden würden— man dürfte das wirk⸗ lich tun, nachdem in abſehbarer Zeit doch nicht angebaut wird— dann könnte man wirklich fein auf den ſchmucken Teil dieſer Stadtecke ein. LIE Weimar am ersten Reichsbauerntag Ein charakteriſtiſches Straßenbild aus Weimar, wo ſoeben der erſte Reichsbauerntag zu Ende ging. Aus allen deutſchen Gauen hatten ſich Bauern und Bäuerinnen in ihren maleriſchen Trachten eingefunden Machen Kleider wirklich Leute? Das Kleid„macht“ nicht den Mann und die Frau, aber es verrät uns genau, wie Haltung, Gang und Ausſehen, weſ' Geiſtes Kind ſein Träger iſt, ob er ordentlich, ſparſam oder ver⸗ ſchwenderiſch iſt, neuerungsſüchtig oder dem Al⸗ ten anhängend. Es kann auch über Lebenskreis, Beruf und Stammesangehörigkeit ausplaudern. Es kann! Wir waren ja im Deutſchland der Scheidemann, Braun und Genoſſen reichlich farblos geworden, man war Weltbürger, ehe man Deutſcher war! In den anderen Staaten war das nicht beſſer. Man ſehe nur die Bauten der europäiſchen Großſtädte an! Eine Stadt ſah in ihren modernen Straßen faſt wie die andere aus. Bauten ſind in Stadt und Land, was das Kleid für den Menſchen iſt. Es hat für Deutſch⸗ land tiefe Bedeutung, daß ſein Führer gerade der Baukunſt innerlich naheſteht und jetzt z. B. über die Geſtaltung neuer, großer Bauten in der Reichshauptſtadt beſtimmend entſcheidet. Genau ſo bedeutet es umendlich viel für unſer Volt, wenn vom Lande her die Abſage an eine alles gleichmachende internationale Mode er⸗ geht.— Es b⸗zeugt die lautere Wahrheitsliebe der deutſchen Bäuerin, wenn ſie nun mit der Forderung kommt: Wir wollen die Kleidung der ſtädtiſchen Modedame und das nichtsſagende Dutzendkleid aus dem großen ſtädtiſchen Wa⸗ renhaus nicht mehr, wir wollen wieder unſer eigenſtändiges Kleid! Auch die Landfrau iſt ein Kind ihrer Zeit; ſie kann für die Fahrten auf dem Rad zum Markt oder in der Eiſenbahn, im Auto, ſo vielerlei ſteife und ſchwere Röcke über⸗ einander nicht mehr tragen, wie es manche arte Landtracht verlangt. Sie hat ſich auch längſt be⸗ lehren laſſen, daß es ungeſund und falſch iſt, wenn ſie ihren Körper gerade da, wo lebens⸗ wichtige Organe liegen, mit Bändern zuſam⸗ menſchnürt. Die alten Volkstrachten in Ehren: ihre köſtlichen Farben, ihren von heimi⸗ ſchen Kunſthandwerkern ehemals geſchaffenen Schmuck und Zierrat, vor allem ihre wertvollen, meiſt eigengewebten Stoffe. Sie ſollen von der bäuerlichen Tracht nicht getrennt werden. Aber ſchon kommen von den Landfrauen ſelbſt die Vorſchläge zur Erneuerung einer bodenſtän⸗ ſtigen und im wahrſten Sinneboden gewachſenen Tracht. Gern greift die Landfrau wieder zum Spinnrad und verſpinnt den ſelbſtgeernteten Flachs. Sie webt aus licht⸗ und luftecht ge⸗ färbter Wolle die neuen und künſtleriſch wert⸗ vollen Beiderwandſtoffe, wie ſie die oſtpreu⸗ ßiſchen, pommerſchen und württembergiſchen Webſtuben ſchufen. Das Badiſche Sondergericht kagk Exemplariſche Strafe für Flug⸗ blätterſchmuggel Der frühere Bahnarbeiter Theodor Grieshaber aus Bad Dürrheim, 34 Jahre alt, hat ſich wegen Schmuggels von Flugblättern aus der Schweiz nach Deutſchland ſowie der Verbreitung der⸗ ſelben zu verantworten. Grieshaber, früher Mitglied der SPdD, hat ein Strafregiſter mit 19 Einträgen, darunter zweimal Ueberweiſung an das Arbeitshaus. 1925—1927 war er in Süd⸗ deutſchland auf der Wanderſchaft und arbeitete auch gelegentlich. Er knüpfte Beziehungen mit einem Mädchen in Baſel an, das er öfters be⸗ ſuchte, und traf dort mit einem gewiſſen Herold, den er von früher her kannte, zuſammen. Herold war führendes Mitglied der SPoꝰ und lebt heute als„Emigrant“ in Baſel. Grieshaber wurde nun von dem Herold veranlaßt, Flug⸗ ſchriften mit nach Weil a. Rh. zu ſchmuggeln und dort zu verbreiten. Er erhielt dafür jeweils 5 Franken. Zuerſt verſteckte er die Schriften in einem Wald, holte ſie am nächſten Tage, um ſie dann zu verteilen. Am 6. November v. J. wurde er aber von einem Polizeibeamten in Weil a. Rh. mit Flugblättern erwiſcht und konnte, nachdem der Beamte einen Schreckſchuß abgegeben hatte, feſtgenommen werden. Erſchwerend fiel ins Ge⸗ wicht, daß es ſich um eine größere Anzahl Exemplare von Flugſchriften handelte, deren Inhalt wohl die ſtärkſten Lügen aufweiſt, die in dieſer Beziehuna je geleiſtet wurden. Es wurde in ſchlimmſter Weiſe gegen die Reichsregierung gehetzt und aufgefordert, gegen die Regierung zu ſtimmen. Die Flugblätter beſchäftigten ſich ſpeziell mit der ſ. Zt. bevorſtehenden Wahl am 12. November. Grieshaber iſt geſtändig. Das Sondergericht ſpricht eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren gegen den Angeklagten aus ſowie drei Jahre Ehrverluſt. 10 Wochen der Unter⸗ ſuchungshaft werden angerechnet. Der Ober⸗ ſtaatsanwalt hatte zwei Jahre ſechs Monale Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt beantragt. Winterhilfswerkzuſchlag bei allen Faſtnachktsveranſtalkungen Bei den jetzt mit Hochdruck einſetzenden kar⸗ nevaliſtiſchen Veranſtaltungen dürfen wir nicht unterlaſſen, auch kurz unſerer vielen, noch in Not lebenden Volksgenoſſen zu gedenken. Jeder, der eine karnevaliſtiſche Veranſtaltung beſucht, ſoll ſich verpflichtet fühlen, mindeſtens 20 Pfennig zur Linderung der Not dem Winter⸗ hilfswerk zu ſtiften und bei Bezahlung des Eintrittsgeldes beſonders zu entrichten. Es werden bei allen Veranſtaltungen Kolonnen mit Sammelbüchſen des Winterhilfswerkes erſchei⸗ nen. Gebt auch bei dieſer Gelegen⸗ heit frohen Herzens! 80 Jahre alt. Am heutigen Dienstag, dem 23. Januar 1934, begeht in geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit Frau Margaretha Günther, Witwe, geb. Schmich, Exerzierplatzſtraße 23, ihren 80. Geburtstag im Kreiſe ihrer Lieben. Deutſcher Luftſport⸗Verband, Mannheim. Der DeV Mannheim ſetzt am kommenden Don⸗ nerstag, 25. Januar, im Palaſt⸗Hotel(Mann⸗ heimer Hof) die Reihe ſeiner allwöchentlichen Vortragsfolge fort. Dort ſpricht an jenem Abend um halb 9 Uhr Dr. F. Müller über das Thema:„Seefliegerei“. ———————————————————————————— Ein rajſepolitiſches Schulungslager der Heidelberger Studentenſchatt Eine intereſſante Vortragsreihe Samstag vor acht Tagen marſchierten die ſechs Heidelberger Burſchenſchaf⸗ ten, dabei die früheren Mannheimer Verbindungen Rheno⸗Nicaria und Rheno⸗ Arminia, hundert SA⸗Studenten, ins Wehr⸗ lager nach Sandhauſen b. Heidelb. Nach einer einführenden Darſtellung der verſchiedenen Raſſetypen ſprach Kreispropagandaleiter Pg. Dr. Fiſcher(Mannheim) über„Die Ver⸗ judung Deutſchlands“. Er kennzeichnete die Einſtellung des Mittelalters, wo man die Juden zwar in das Ghetto ſperrte, aber das Judentum nie entſcheidend treffen konnte, weil die Judenfrage lediglich als ein religiöſes Pro⸗ blem betrachtet wurde.(Luther.) Der Liberalis⸗ mus, materialiſtiſch und gleichheitsbeſeſſen, löſte alle Feſſeln und verſchaffte dem Judentum alle Möglichkeiten. Das Parteigetriebe eröffnete neue Möglichkeiten, auf dem Rücken der Parteien rutſchten die Judenin die Politit. Seit 1918 vollends errang ſich das Fudentum eine Machtſtellung im Rechtsleben, im Zeitungsweſen, in Kunſt und Wiſſenſchaft, die ihm faſt alle völkiſchen Lebensäußerungen in die Hand ſpielte. M Fiſcher brachte ein⸗ dringliches ſtatiſtiſches Material aus dem Buch des jüngſt verſtorbenen Raſſeforſchers Th. Fritſch:„Handbuch der Judenfrage“, das nicht genug empfohlen werden kann. Nach dem Sieg des Nationalſozialismus iſt der äußere Einfluß des Judentums gebrochen; zu ſeiner völligen Ueberwindung iſt es notwen⸗ dig, jeden Volksgenoſſen zu einer gänzlich un⸗ ſentimentalen, politiſchen Haltung zu er⸗ ziehen. Jeder muß es lernen, die Judenfrage ohne Haß, kühl, aber kompromißlos zu betrach⸗ ten.„Wir haſſen nicht den Juden als Men⸗ ſchen, wir haſſen den jüdiſchen Geiſt“. Ausmerze und Ausleſe Profeſſor Hirt(Heidelberg) behandelte das Thema:„Ausmerze und Ausleſe“, Das Geſetz zur Verhütung eines erbkranken Nach⸗ wuchfes bedeutet den Anfang einer erbbiologi⸗ ſchen Staatspolitik. Für Produkte ſchlechten Erbguts gab der Staat ungeheure Summen aus, Heidelberg jährlich 320 000 RM., Mann⸗ heim 857000 RM. Die Steriliſation der Erb⸗ kranken iſt der einzige Weg, eine Verſchleude⸗ derung des Volksvermögens an immer wieder erbkranke Kinder⸗ Anwärter von Irrenanſtal⸗ ten, zu verhindern. Der Erbkranke ſoll ausge⸗ ſchieden werden, aber der Erbgeſunde muß ſich fortpflanzen, bei einer Ausleſe nach raſſiſchen Geſichtspunkten. Nichts iſt altmodiſcher, als bei jeder paſſenden Gelegenheit dem Studenten zu ſagen:„Du, der du dereinſt berufen biſt, Führer des Volkes zu ſein“. Weil man ſtudiert, iſt man nochlange nicht zum Führer berufen. Es iſt das Ziel der erbbiologiſchen Politik der Regierung, die körperlichen und ſee⸗ liſchen Eigenſchaften der Beſten des Volkes, was Erbgut und Raſſe betrifft, kraftvoll zu entwickeln. Dipl.⸗Ing. Fickeiſen, Leiter des politiſchen Amtes der Deutſchen Burſchenſchaft, ſprach am Sonntag früh über„Kaſſenhygiene und Weltanſchauung“. Iſt die Raſſenhygiene ein Eckpfeiler des Rationalſozialismus, ſo muß es ſeine Aufgabe ſein, aus neuem Wertbewußt⸗ ſein einen neuen Deutſchen Typus zu bilden. (Alfred Roſenberg!) Große Denker vergangener Zeiten vergaßen über ihrer individualiſtiſchen Bildungsbeſeſſenheit das Raſſiſche, das in ge⸗ wiſſem Umfang einzig von Nietzſche gewür⸗ digt wurde. Der Nationaliſt alten Stils lebte dem Ideal der Erfüllung ſeiner ſtaats⸗ bürgerlichen Pflichten, er wußte gewiß für den Staat auch zu ſterben; der National⸗ ſozialiſt kann ſich damit nicht begnügen: er muß in ſich die Verpflichtung fühlen, in erb⸗ geſunden Kindern die Idee Adolf Hitlers fort⸗ zupflanzen! Vergeſſen wir nicht: Leſſing war das dreizehnte Kind, Kant das vierte, Kleiſt das fünfte, Blücher das ſiebente, Bach das achte, Weber das neunte, Richard Wagner das ſie⸗ bente, Schubert das dreizehnte. Vergeſſen wir nicht, daß vieles, was Hitler vor zwölf Jah⸗ ren geahnt, heute durch die Wiſſenſchaft erwie⸗ ſen iſt. Raſſenhygiene und Weltanſchauung ſind eine Einheit; der Nationalſozialismus weiſt den Zuſammenhang auf zwiſchen der ob⸗ jektiven Wiſſenſchaft und der ſubjektiven Welt⸗ anſchauung. Abſchließend vermittelte Prof. Schmidt⸗ gen(Mainz) einen aufſchlußreichen Einblick in die Vererbungslehre. Er erläuterte den Begriff der Erbmaſſe und zeigte, wie die Natur in wundervoller Weiſe die kleinſten und die größ⸗ ten Lebeweſen nach denſelben Grundſätzen ent⸗ wickelt. Im Mittelpunkt ſtand die Deutung der „Mendelſchen Geſetze“, die Geſetze der Fortpflanzung. Lediglich hier, bei dex Befruch⸗ tung, iſt ein erbbiologiſcher Eingriff möglich. Das kranke Blut muß aus dem deutſchen Volk heraus, das deutſche Volk muß über die erbbio⸗ logiſchen Zuſammenhänge weitgehend aufge⸗ klärt werden. Bis zum Zapfenſtreich blieb man bei einem Kameradſchaftsabend zuſammen. Sonntagabend marſchierte die Burſchenſchaft, an der Spitze ihr Führer, Obertruppführer Scherberger, zu⸗ rück nach Heidelberg. H. W. Eliſabeth Brunner in Berlin In einem von Mitgliedern des Berliner Phil⸗ harmoniſchen Orcheſters veranſtalteten Kammer⸗ muſikabend im Beethovenſaal zu Berlin, wirkte die Mannheimer Geſangskünſtlerin Eliſabeth Brunner als Soliſtin mit. Sie ſang mit großer Kultur und ſicherem Ein⸗ fühlungsvermögen Lieder von Brahms, Wolf und Richard Strauß, wobei beſonders ihre wunderſchöne tragfähige Stimme, ſowie ihre große Muſikalität voll zur Geltung kam und bei Publikum und Preſſe nachhaltigſten Eindruck hinterließ. Die Künſtlerin wurde in Anbetracht des durch⸗ ſchlagenden Erfolges für ein weiteres Konzert verpflichtet. Die Pflicht der Dankbarkeit! Ein Wort zur Ernſt⸗Schwartz⸗Ausſtellung. Nur allzuwenig iſt der Name Ernſt Schwartz' an die Oeffentlichkeit gedrungen, nur zu wenige wußten, daß der Tote des kommuniſtiſchen Ueberfalls am Felſeneck in Berlin ein Künſtler erſten Ranges war. Nur ſeine Getreuen wußten den Kämpfer in dem Profeſſor zu ſchätzen, der SA⸗Truppführer geworden war, um der Zu⸗ kunft zu dienen. Heute, zwei Jahre nach ſeinem Tode, wider⸗ fährt ihm endlich Gerechtigkeit, indem das Or⸗ ganiſationsamt der NSDaAP alle ſeine Arbei⸗ ten in einer Ausſtellung vereinigte. Jeder ehr⸗ liche Beſucher empfängt einen überwältigenden Eindruck. „Das Lebenswerk zerfällt in zwei Teile. Die eine Hälfte iſt ſeinem Lieblingsland, Bayern, gewidmet, und die Motive des Dachauer Moors kehren immer wieder. Ein ſilberfeines Naturverſtändnis liegt in allem, und überall kommt das Märchenhafte zum Ausdruck, ja oft geſtaltet er bewußt beſtimmte Märchen. Die andere Hälfte iſt weltanſchaulich bedingt. Ein düſterer Ton liegt darüber, es iſt der Nieder⸗ bruch eines deutſchen Menſchen in Not, Ver⸗ zweiflung und grenzenloſem Haß, der dann be⸗ ſiegt wird von der wunderbaren Idee der Ju⸗ gend, des Glaubens, der Ewigkeit. „Da zeigt er zuerft die Laſterhöhlen der Groß⸗ ſtädte, zeigt die Menſchen ohne Beſchönigung, ſo erbärmlich und jämmerlich, wie ſie ſind, zeigt der Herrſchaft des Juden. Dann auf einmal aber ſtößt er aus dumpfen Hinbrüten zu der Gemeinſchaft des Nationalſozialismus. In ſeinen erſten SS⸗Porträts aus dem Jahre 1927 ringt er noch nach Klarheit. Bald aber bricht das Sieghafte in ihm durch und er ſchafft Bil⸗ der, die den Aufbruch der erwachten Nation beErnf. Sh Ernf wartz iſt nie mit einer Propaganda für ſein Werk an die Oeffentlichkeit und die damalige Zeit hat alles getan, dies Werk totzuſchweigen. Nun iſt es unſere Auf⸗ gabe, an dem toten Soldaten der Bewegung, der für ſeine Idee ſtarb, das gutzumachen, was andere verbrochen haben. Zorn. „Hakenkreuzbanner“ Fahrgang 4. Nr. 39. Seite 6 Invenkurverkauf 1934 Der Polizeipräſident hat für den Inventur⸗ verkauf die Zeit vom 27. Januar bis einſchließ⸗ lich 5. Februar beſtimmt. Gegenſtand des Inventurverkaufs ſind all Artikel, deren beſchleunigte Veräußerung nach den Ergebniſſen der Jahresinventur geboten erſcheint. Neue Waren, die für das Frühjahr 1934 hereingenommen worden ſind, können dem⸗ nach nicht in den Inventurverkauf einbezogen werden. Verboten iſt auch die Einbeziehung von Markenartikeln. Die vom Verband des Einzelhandels Mann⸗ heim im Benehmen mit den Nachbarorganiſa⸗ tionen über die Ankündigung und Durchfüh⸗ rung des Inventurverkaufs vereinbarten Richt⸗ linien ſind zu beachten. Sie liegen auf Zimmer 32 des Polizelpräſidiums zur Einſicht auf. Mannheimer Gerichtschronik Ein netker Vormund und Groß- vater Der 70 Jahre alte Jakob H. aus Großbottar hatte ſich heute vor der Strafkammer, deren Vorſitz Landgerichtsdirektor von Hofer führte, wegen Sittlichteitsverbrechen zu perantworten. Er war Vormund über ſeine Enkelin Eliſe., und ließ ſich 1928, als das Mädchen 12 Jahre alt war, ihr gegenüber ſittliche Verfehlungen uſchulden kommen. Dadurch verletzte er ſeine flich:en als Vormund und Großvater auf das röblichſte. Der Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Götzmann, bezeichnete den Angeklagten als für ſeine Tat voll verantwortlich, wenn er auch ein urteilsſchwacher, naiver und einfältiger Menſch ſei. Das Mädchen, jetzt 18 Jahre alt, wird als Zeugin aufgerufen, ſie verweigert je⸗ doch das Zeugnis. Sie iſt zurzeit in Fürſorge⸗ erziehung. Der Staatsanwalt beantragt gegen den Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr. H. erbält eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr drei Monaten. Vorſicht bei r5toffkäufen Der Reichsverband ambulanter Gewerbetrei⸗ bender Deutſchlands, im Reichsſtand des Deut⸗ ſchen Handels, Gau Baden, Geſchäftsſtelle Mannheim Q 2, 4, nimmt Stellung zu den Ar⸗ tikeln der Bad. Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim betr. den italieniſchen Stoffhauſierer „und warnt vor dem Kauf von Unbekannten zwiſchen Tür und Angel. Wir machen wieder⸗ holt darauf aufmerkſam, daß der reelle berufs⸗ mäßige Hauſterer, welcher ſeiner Fachorganiſa⸗ tion angehört, jederzeit an der ſichtbar zu tra⸗ genden Plakette obiger Berufsorganiſation zu erkennen iſt und bie Gewähr als Berufshau⸗ ſierer für Zuverläſſigkeit bietet. Wir bitten da⸗ her das kaufende Publikum, dies jederzeit zu ckbeochten und nur die organiſierten Gewerbe⸗ utreibenden des Hauſiererhandels zu unterſtützen. Deulſche volksbräuche Unter dieſem Titel gibt das ſt äd t. Schloß⸗ muſeum Mannheim in ſeinen ausgedehn⸗ ten Sonderausſtellungsſälen einen lehrreichen, weit ausholenden Ueberblick über unſer deut⸗ 75 Brauchtum. Muſeumsdirektor Prof. Dr. alter hat das von ihm aus allen deutſchen Gauen zuſammengetragene reichhaltige Mate⸗ rial(Bilder aus alter und neuerer Zeit, ver⸗ einigt mit einer Auswahl thpiſcher Sachobjelte) nach dem Verlauf des feſtlichen Jahres, des menſchlichen Lebens und der Arbeit gegliedert. Die in ihrer Eigenart als muſtergültig aner⸗ kannte Ausſtellung erfreut ſich eines überaus ſtarken Beſuches; ihre Dauer iſt bis Ende Fe⸗ bruar verlängert. mannemer! Schteuerzahler! Kriſcher! Ich kann mer nit helfe. Ich muß was vun mer gewwe. Beſonners wo ich mer vorge⸗ numme habb, im neie Johr mich zu beſſere, nit ſo viel in die Wertſchaft zu hocke, trotzdem daß mer die Wertſchaft ankurwle ſoll, und daß ich nie mehr iwwer mei Fraa ſchenne will. Jetzt gebb ich mich der angenehm Penaß 15 daß ich immer de gute Wille habb. Beina wär mer awwer doch mein gude Vorſatz iwwer de Haufe'ſchmiſſe worre, als mein Freund Schorſch zu mir heemgekumme iß, unn im Bei⸗ ſein vun meinere Ehehälft verzehlt hott, was mir an Silveſchter alles getriwwe hawwe. Ich habb die Sach ſchun längſt vergeſſe'hatt unn do muß ſo en„Dadeedel“ kumme unn die intimſchte Männergeheimniſſe ausgugtſche. Wie mei Fraa'hört hott, was in'r Neijohrsnacht baſſiert iß, do hott ſe gleich 115 kreiſche ange⸗ ange unn hott im hohe C gekräht„Des Johr angt jo gut an, du Pilwe, du hergeloffener“. Do habb ich mich an'r Diſchkant feſchtgehalte unn habb'ſaacht„Schorſch, heb mer die Händ, . muß ich demit redde unn dann kann ch for nix garantiere“. Mir hawwe nämlich unſer'ſcherr unn iwwerhaupt die ganz Ein⸗ richdung noch nit unn do ſoll mer ſich beherrſche. Na, alſo des wogende Meer in meinem Buſe hott ſich beruhigt, mei Wut hott nvochgeloſſe, unn die Gefahr, daß mer am negſchte Dag de Kicheſchrank als Anmachholz benitze könnte, war glicklich voriwwer. Unn warum die Uffregung! Bloß weil ich an Sülveſchter zum Schorſch e Schachtel mit Iwweraſchunge gebrocht habb, die wo ich uff dir Gaß bei ſo'me wilde Händler gekaaft habb. Der Mann hott mir for des, was in'r Schach⸗ tel war, en hunnertbrozentige Erfolg garan⸗ tiert, unn ich habb mich dadruff verloſſe. Der Erfolg war ſchließlich aach hunnextprozentig, hloß e klee biſſel annerſcht, als ich mers ge⸗ denit'hatt habb. So bin ich alſo mit meiner Babbedeckelſcha tel zum Schorſch gedodpert unn hab ſo e klee Paketel mit're Schnur dran leich in die Daſch Viin um in die klee Eſelſchaft, die wo beim Schorſch eingelaade Fünf Minuten zu ſpät Rrrrrrr— der Wecker bimmelt. Vertracktes Ding— huach— willſt du gleich ſtille ſein! Rrrrrrr— es will durchaus nicht; im Gegenteil, es läßt ſich keineswegs beirren in ſeiner mor⸗ gendlichen Melodie. Nun biſt du ſchon dreivier⸗ tel wach— Unſinn, das wäre doch gelacht, ſich von einer wild gewordenen Weckuhr ſtören zu laſſen! Und ausgerechnet jetzt, wo du doch gerade ſo wunderbar geträumt haſt. Mit Palmen und Kotosnüſſen hing es irgendwie zuſammen— du haſt noch nie eine richtige Palme geſehen, aber Kokosnüſſe, die ißt du für dein Leben gern. Eine beſondere Art Palmen muß das übrigens geweſen ſein. So hoch waren die, faſt wie der Kreuzberg in Berlin oder der Eiffelturm von Paris. Und die Kokosnüſſe, die daran hingen, von denen waren die kleinſten ſo groß wie ſonſt ein Wagenrad... Rrrrrrrr— aus einem ſol⸗ chen Traum ſollſt du dich mir nichts, dir nichts wecken laſſen! Rrrr— nun reißt er aber doch, der Faden deiner Geduld. Pengl, endlich haſt du den Griff gefunden, um das Gebimmel abzu⸗ ſtellen. Wohlige Ruhe iſt wieder um dich her. Ein Blödſinn war es überhaupt, den Wecker ſchon ſo früh zu ſtellen, du haſt ja doch noch ſoo viel Zeit. Cinfach weiter ſchlafen wirſt du jetzt. Fünf Minuten kannſt du wenigſtens noch liegen bleiben, ganze fünf Minuten, um die dich dieſes freche Exempblar von Weckuhr betrügen wollte. Ein Ruck, du drehſt dich auf die Seite, ſchließt die Augen, ſo— nun kann es weiter gehen im Land der Palmen und der Kokosnüſſe! Aber wo ſind bloß die dummen Dinger hingeraten? Fort ſind ſie, einſach ſort, vom Erdboden verſchluckt. Wo ſind die Palmenf Halt! Da hinten, der ſchwarze Schatten, iſt das nicht— natürlich, das muß eine Palme ſein. Aber endlos weit ſcheint der Weg bis dort; puh— iſt das eine anſtrengende Wanderung! Jetzt iſt es beinahe geſchafft, hier muß auch die Palme ſein. Nanu? was iſt denn das? Unleugbar, das iſt der Kreuz⸗ berg, und oben darauf ein ganzer Palmenwald. Aber ſo hoch war der Kreuzberg doch früher nicht? Komiſch, haſt du gar nicht gewußt, daß auch Berge wachſen können. Eine Treppe führt ſogar hinauf, ganz ſchmal iſt ſie, wenn du da hinunter fällſt. Jetzt iſt überhaupt nur nach die Treppe da; immer höher ſteigt ſie empor— ob man nicht umkehren kann? Aber nein! Du mußt doch die Palme ſuchen, die Palme von Paris. Paris? Natürlich die Palme von Paris, die auf dem Eifſelturm gepflanzt iſt. Der Eif⸗ felturm ſoll doch jetzt auf dem Kreuzberg ſtehen — das hat man davon, wenn man die Zeitun⸗ gen nicht lieſt! Endlich, nun biſt zu oben, und die Palme iſt auch da, Gottſeidank! Erſchöpft ſinkſt du in ihrem Schatten nieder. Jetzt eine erfriſchende Kokosnuß... aber da baumelt ja eine. Uff— iſt die ſchwer. Man muß ſie vor⸗ ſichtig drehen, ganz langſam, da— das iſt ja eine Weckuhr, Herr des Himmels! Rrrrrrr— mit einem Satz biſt du aus dem Bett geſprun⸗ gen, ſchauſt auf das Uhrwerk neben dir.„Aetſch! ſagt der Zeiger und grinſt dich an; das kommt davon— fünf Minuten zu ſpät!“ Aus der Evangeliſchen Gemeinde Iſt die Kirche wirklich ſo lebensfremd, wie immer behauptet wird? Wenn wir zurückblicken in die vergangene Woche und ihre kirchlichen Veranſtaltungen, dann können wir dieſe Frage nicht bejahen. Von drei Abenden ſei kurz be⸗ richtet. Es waren drei Abende in voller Ge⸗ genwartsbezogenheit auch da, wo das Thema „hiſtoriſch“ war. So hielt die Friedenskirchengemeinde einen Schulungsabend für die kirchlichen Amtswal⸗ ter ab. Herr Stadtpfarrer Zahn ſprach dabei über das Thema: „Gott oder Schickſal“. Er zeigte auf, wie dem Menſchen durch Kriegs⸗ und Nachkriegszeit der Glaube an dem hemmungsloſen Fortſchritt zerbrach, wie er merken mußte, daß er nicht ſelbſtherrlich auf der Welt ſich einrichten kann, daß er im Gegen⸗ teil in jedem Augenblick ſeines Lebens von ſtärkeren Mächten abhängt, geformt wird. Dieſe Erkenntnis der Abhängigkeit zeigt ſich in der immer ſtärker werdenden Wertung der Aſtrolo⸗ 21 der Raſſenlehre und der Vererbungslehre. lle dieſe Lehren führen den Menſchen zu einem großen Unabänderlichen, zu einer Macht, die blind, drohend über Leben ſteht. Mit dieſem ſeinem Schickſal wird mancher nicht fertig; denn ſowohl der Selbſtmord als die Flucht in die„Lebensluſt“(der Narr!) als der Trotz ſind letztlich Selbſtbetrug. So kommt kei⸗ ner zur Freude in ſeinem Leben. Aber es gibt Menſchen die trotz der Tücken des Lebens, trotz der Härte des Schichſals freudig daſtehen. Das ſind die Menſchen, die Gott kennen, mit ihm Verbindung haben. Der Vortrag von Herrn Stadtpf. Frantz⸗ mann über„Die Chriſtianiſierung der Ger⸗ manen“ auf der Mitgliederverſammlung des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes hatte trotz der hiſtoriſchen Frageſtellung unbedingten Ge⸗ genwartswert. Denn hier wurde auf Grund der geſchichtlichen und religionsgeſchichtlichen Tatſache feſtgeſtellt, daß das Chriſtentum für war, Schtimmung neizubringen, Vun daheem aus,'ſonners vün meiner Fraa her, war ichs gewohnt zu gehorche unn ſo habb ich, genau wie uff'r Gebrauchsanweiſung'ſchtanne iß, des Paketel mit der Schnur an die Wade vum Schorſch ſeiner Fraa gebunne, die gemeent hott, de Hund dhät zwiſche de Fieß unnerem Diſch rumkrawwle. Mei Abmeſenheit iß nit bemerkt worre unn ich habb, ohne daß's uff⸗ falle iß, die Zündſchnur anſtecke könne. Dann habb ich mich als Unſchuldsengel uff mein Platz'ſetzt und mich recht laut unnerhalte. Uff eemool dhuts awwer doch en Batſcher, daß 'r meent,'r dhähte all in die Luft fliege. Wie ſich die Siduazion e biſſel geklärt'hatt hott, do hott mer die mache miſſe, daß'm Schorſch ſei Fraa bloß noch en kunſcht⸗ ſeidehalbflorbaumwollegeſchtrickte Schtrump ang'hatt hott, während der annere in Atome uffgelöſt worre war. Nadierlich. hott's e großes Lamendo gegewe unn ich habb bloß uffbaſſe miſſe, daß ich nit gelacht habb, ſunſcht hätt mer mich als de Iwweltäter entlarvt. So habb ich dann noch, wie widder Ruh im Haus war, ohne daß'rs gemerkt hatt, dem Sep⸗ pel e kleene Trumpet newe ſei Weiglas lege könne. Die Trumpet war aach in meiner Schachtel drinn unn ich war ſelbſcht'ſchpannt, was do wohl rauskumme duht. Wie dann'r Seppel des Trupetel ſieht, do war er ganz glicklich unn hott gemeent, jetzt könnte mer ordentlich Zinnower mache. Alſo nemmt'r des Ding, blooſt mit zwei vollgepumpte Lungefliggel nei unn.., war im ganze'ſicht ſchwarz wie en Schornſteefeger. o habb ich awwer doch des Lache nit mehr verbeiße könne, weil ſunſcht durch den Druck mei falſches Gebiß ver⸗ ſprunge wär. Des war mei Unglick, denn do war ich erkannt unn ich hab miſſe, daß ich die ſcheene Scherzartikel importiert 'hatt habb. Ich war awwer aach gleich ehr⸗ lich und habb'ſaacht, daß Nummer drei von meiner Babbedeckelſchachtel noch vorhande wär unn die Schtimmung um zwölfe ſchteigere könnt. Die annere hawwe zwoor e biſſel Miß⸗ traue'hatt, awer noochdem mer ausgemacht 85%b N den ſogenannte Knalleffekt an e Kronleuchter zu hänge, ware alle einver⸗ ſchtanne. Den Schrecke vun vorher hawwe mer gemeinſchaftlich in Pälzer Reweſaft verſäuft die Stämme die unter dem Ein⸗ druck der Erlebniſſe der Völkerwanderung nach dem Sinn des Lebens zu fragen begannen, die große Kraftquelle war. Die Völkerwande⸗ rung hatte dieſe Germanen in Verzweiflungs⸗ ſtimmung gebracht. Das Chriſtentum hat ihnen wieder einen feſten Halt gezeigt: Gott— Schöp⸗ fer und Gott— Erlöſer. Es iſt das ein Gott, der nicht wie die alten germaniſchen Götter dem blind⸗waltenden Schickſal unterworfen iſt. Dieſer Gott des Chriſtentums iſt Herr des Schickſals. Schließlich iſt noch darauf hinzuweiſen, daß unter der zahlreicher Vertreterin⸗ nen der Evangeliſch. Gemeinden⸗ und Frauen⸗ vereine der„Evangeliſche Mütter⸗ dienſt“ im Ortsausſchuß der Inne⸗ ren Miſſion zuſammentrat. In einem anſchaulichen Vortrag gab Frl. Bayer aus Karlsruhe, die Geſchäftsführerin der Landeszentrale des Evangeliſchen Mütier⸗ dienſtes, Aufſchluß über den Erlaß des Herrn Innenminiſters, der eine Landesarbeitsgemein⸗ ſchnfz Sden—— hat „zu dem, der Heranbildung körperlich und feeliſch tüchtiger Miter die erfahren ſind in er Pflege und Erziehung ihrer Kinder, und die geſundheitlich ihrer Aufgabe gewachſen ſind“. Im zweiten Teil des Vortrages behan⸗ delte die Rednerin die Aufgaben, die nach dem genannten Erlaß dem Evangeliſchen Mütter⸗ dienſt insbeſondere ſoweit es ſich um die religiös⸗ſittliche Vertiefung der Auffaſſung chriſtlicher Mutterſchaft“ handelt. Nachdem Ju⸗ gendpfarrer Lutz kurz über die bisherige Tä⸗ tigkeit des Evangeliſchen Mütterdienſtes in Müttererholungsfürſorge, Ehe⸗ u, Erziehungs⸗ beratung, Schulungskurſe und Mütterabende, berichtet und die Richtlinien für die künftige Arbeit aufgezeigt hatte, wurde der Evangeliſche Mütterdienſt Mannheim dem miniſteriellen Er⸗ laß entſprechend neu gebildet. Die Geſchäfts⸗ ſtelle des Evangeliſchen Mütterdienſtes Mann⸗ heim befindet ſich im Evangel. kirchlichen Ju⸗ ünn zwiſchedorch e paar Witz verzehlt, daß mer wenigſchtens was zu lache'hatt hawwe. Mittlerweil iß's zwölfe geworre und de Schorſch hott eigenhändig den Knalleffekt am Kronleuchter ang'ſchteckt. Ich wollt mit der Sach nix mehr zu duhn hawwe. Erwartungs⸗ vollg und andächtig hawwe mer all uff die Zündſchnur geguckt, die Zündſchnur glimmt unn glimmt unn uff eemool iß's um mich hexum ſchtockfinſchtere Nacht geworre. Wie ich widder zu'r kumm, do 3 die ganze Gäſcht im Umkreis vun finf Meter uff'm Bodde rum, iwwer unn iwwer mit Schtaab bedeckt. Vun der Wand rieſelt als noch de Kalk runner unn wie ich grad debei bin, meine Gedanke zu ordne, weil ſe mer im Kopp rumgegange ſinn, wie wenn ſe ein Rundreiſebillet'hatt hätte, do kumme agch meine Zechkumpane zu ſich. Die hawwe ſich genau ſo wie ich zuerſcht ohne Kompaß orientiere miſſe, unn als mer e kleenes biſſel Iwwerſicht'hatt hawwe, hawwe mer feſchtſchtelle miſſe, daß dort wo der Kron⸗ leuchter'hängt iß, e großes Loch in'r Deck war unn wie mer weiterg'ſucht hawwe, hawwe mer de Kronleuchter im Hof drunne'funne. E Oelgemälde war in dauſend Fetze verriſſe, unn ſunſcht war aach noch allerlei dorchenanner. Nadierlich hott's e große Auseinanderſetzung gewwe, unn wie mer mittedrin im diſchkuriere ware, do ſchellts am Abſchluß. Ich geh hin, mach uff, unn vor mir ſchteht die Feierwehr um zu gucke, was eigentlich'ſchyielt werd. Ich habb viele Müh'hatt die Männer vun der Schpritz uffzukläre, daß mir bloß e biſſel Silveſchterſchlorum hawwe, unn daß uns aus Verſehe de Kronleuchter devung'ſchnalzt iß. Die Feierwehrler hawwe e biſſel was gemurmelt, unn um die zu verſöhne, habb ich ihne e Pra⸗ liné angebote, wo ich im Eck vun meiner Bab⸗ bedeckelſchachtel rausgekramt habb. Der Fieh⸗ rer vun de Schpritzleit wollt zuerſcht nit zu⸗ greife, awwer dann hott'r ſich doch rumbringe loſſe unn hot des Praliné in ſein Schnawwel 'ſchteckt. Ich ſeh grad noch wierr die Aage ver⸗ dreht, denn gleich druff iß's widder Nacht um mich herum geworre. Wees'r Kukuk was in dem Praliné drin war! *.. Dienstag, 23. Januar gendamt in O 6. 10. Die erfreulich rege T. nahme und allſeitige Zuſtimmung zeigen, d die Evangeliſch. Gemeinde⸗ und Frauenperei bereit ſind, ſich in tätiger Mitarbeit fſür dis ohen und für unſer Volk ſo bedeutſam iele des Mütterdienſtwerkes in Baden ein etzen. neichsgründungsfeler in Käferial Am Samstagabend fand in der geſchmückten Turnhalle die Reichsgründungsfeier des Krie⸗ ger⸗ und Militärvereins Käfertal ſtatt. Rach einigen ſchneidigen Märſchen, geſpielt von dem Kreismuſikzug der Amtswalter, und einem von dem Hitlerjungen Werner vorgetragenen Vor⸗ ſpruch auf die Reichsgründungsfeier 1934 rich⸗ tete der Vereinsführer Annemaier herzl. Be⸗ grüßungsworte an die zahlreich erſchienenen Gäſte. 4 Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Rebe des Kameraden—— Klingert. Der Red⸗ ner betonte, daß wir erſt jetzt wieder den 18. Januar mit echter Freude feiern können. Er machte dann Ausführungen über das Erſte Reich, zeigte deſſen Höhepunkte und Schatten⸗ **+ 3 . ſeiten, die ſich beſonders im Dreißigjährigen 4 Kriege bemerkbar machten. Dem genialen Biz⸗ marck war es vorbehalten, das Zweite Reich u gründen. Mit ſichtlicher Freude erwähnte er Redner, daß der jetzige Ehrenvorſitzende dez Vereins, Michael Schmitt IV, der einzige noch lebende Käfertaler ſei, der den 18. Januar 1871 als Soldat miterlebt habe. In dem Wirrwarr der Nachkriegszeit kommt ein unbekannter Sol⸗ dat, der nichts mitbringt als ſeinen überragen⸗ den Geiſt und ſeinen unerſchütterlichen Glau⸗ ben. 15 Jahre ringt er um das Volk. In ſchwe⸗ rem Kampfe mußte das Dritte Reich exkämpft Zahre⸗ Li Die imme ſindende Ge tagabend im Vereinsführ Verſammlur freundeten Von den? Sahres ſind hali⸗Masken in den Schr Bankett anlö läums des( Der Mitg Tod verlor nämlich: Ig Wilhelm M Wilhelm S der Verſtorb vion ibren P Wie alljäh miigkeit wie ſinnreichen 1 ſind dies di Kolbenſc Kaſſenbericht Anſchließen Satzungen, bund herau ſind. Sie wi den Muſikra Ernſt Heil Vereinsſatzu neu gewähl⸗ Baumanr ſeine erſprief volle Vertrar werden, Hunderte von Toten geben Zeugniz es davon. Aber am 12. November ſtellte 0 da5 oen anze Volk einmütig hinter den 1 Zum den Sitzen chluß forderte er die hröſiden auf, ein Treue ⸗ ſtimmig zun belenntnis zum Reichspräſidenten, zum Führer Beifall wurd und zum Vaterland abzulegen. Deutſchland⸗ ſammlung be Lied und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendeten die ein⸗ drucksvolle Rede. Dann ſchritt man zur Ehrung der alten Kameraden, die ſchon W und 40 Jahre dem Verein angehören. Ortsgruppenleiter Pg. Gawran richtete dann herzl. Worte an den S4jährigen Ehrenvorſitzenden, der als Soldat das 7 Reich miterkämpft habe. Aber 75 wir Jungen haben im Weltkrieg unſere* getan, denn die Heimat blieb unverſehrt. Mit eindringlichen Worten appellierte er an die Zu⸗ hörer, mitzuarbeiten am Dritten Reich und alles Trennende zu vergeſſen. „Der zweite, mehr unterhaltende Teil zeigte in einem gelungenen Schwank„Der ferdang kommt“ die Freuden und Leiden der Land⸗ ſturm⸗Rekrutenzeit. Um Mitternacht wurde ſo⸗ gar noch zum Tanz aufgeſpielt, ſo daß auch die ianzluſtige Jugend noch zu ihrem Rechte kam. Berichtigung In unſerer letzten Ausgabe brachten wir einen Vortrag v. Syndikus Dr. Buß pon der Mannheimer Produktenbörſe Mannheim einer der grüßten Getreidehandels⸗ plätze Europas Verſehentlich kamen unter die Ueberſchrift die Worte„Von Dr. jur. Claus Kentrup, Gauwirt⸗ ſchaftsberater des Gaues Baden der NSDAß“. zu ſtehen, was, wie deutlich aus dem Text her⸗ vorgeht, nicht den Tatſachen entſpricht. Dr. jur. Claus Kentrup iſt Verfaſſer des Artikels Die Neuorganiſation des Handels⸗ lammerwe ſens“ der in derſelben Ausgabe erſchienen iſt. Wie ich widder zu'r kumm, do war ich uff 'r Polizeiwach, unn wie die Schutzleit gemerkt hawwe, daß ich aus meiner geiſchtige Umnach⸗ tung uffwach, hawwe ſe gleich e Schtick Papier 'holt, unn hawwe do druffg'ſchriwwe, mas ich verzehlt habb. Mein ganze Schtammbaam wollte ſe wiſſe, nun ich habb mei Familie⸗ 'ſchicht noch preisgewe derfe. Die Schutzes hawwe was gemeent vun growwe Unfug, unn dann habb ich heemgederft. Meiner Fraa habb ich nadierlich e Märche erzählt— ob ſe's ge⸗ glaabt hott, wees ich nit. Jedenfalls weeß ſe jetzt alles dorch de Schorſch, den Quellkopp, der vun mir de Kronleuchter, e Oelgemälde, e Paar Schtrimp unn ſunſcht noch allerhand Kleenig⸗ 4 keite erſetzt hawwe will. Vorläufig ſoll er norfre emmol wolle. Solang ich nit will, kriegt'r keen Penning! Doch ſor heut langts, ſunſcht kumm't mei Fraa dehinner, daß ich widder de Fedder ab⸗ genitzt habb, unn e paar Droppe Dinte ge⸗ braucht habb. Euer Gillegalle. Was iſt los? Dienstag, 23. Januar 1934 Nationaltheater:„Am Himmel Europas.“ Komödie von Schwenzen⸗Malina. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Harmonie, D 2, 6: Kampfbund für deutſche Kultur. Konzert„Aus dem Schaffen der Lebenden.“ 20 Uhr. Städt. Hochſchule für Muſik und Theater: 18—18.50 Uhr Univerſitätsprofeſſor Dr. Hch. Beſſeler: Mu⸗ ſikgeſchichte von Bach bis Mozart. Mit muſika⸗ liſchen Demonſtrationen. 3 Stündige Darbietungen: Städt. Schloßmuſeum: 11.—13 und 14—16 Uhr ge⸗ öffnet. Sonderausſtellung Deutſche Volksbräuche. Stüdt. Schloßbücherei;—13 und 15—19 Uhr ge⸗ öffnet. Leſeſäle. 11—13 und 17—19 Uhr ge⸗ öffnet. Ausleihe. Stüdt. Kunſthalle: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet, Ausſtellung Prof. Alb. Haueiſen. Mannheimer Kunſtverein, I I, 1: 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völterkunde im Zeughaus: 15—17 Uhr geöffnet. Städt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30——12 und 16—19 Be 10.30—13 und 16.30—21 Uhr e 4 le. Möhlbloch, Weidenſtroße 16: 15—19 Uhr geöffnet. Zugendbücherei, k 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. 4 nun Oskar 2 ter, Fritz L0 Karl Kolbe Willy Scha Hertweck lert zum P Sämtliche w in Treue mi Nach Erlet und Wünſche Der Vorſchle Vereins als Du ſtatt de⸗ wurde einſti Friedrich G. war, ſprach e ſtaltung im Sänger an i Die harm ſchloß der Fi das den Gem Zugunſten d Sammlung Betrag erbre Was muf langung 4 Für den K neuen Arbei turgemäß vo muß in dieſe einzelnen zu Intereſſe wi. intenſiven? hereinzuhole ſchußantrag ſelbſt ſtellen. den Zuſchuß den. Auch de oder ſtillſchw für den Ant ſich insbeſon Beſchleunigu aufſtellende Eigentümer „Der Handt die Zuſchüſſe erteilung an über die 2 barungen ge auch im In Anſpruch au vergütungsſe Zahlungsſta bleibende Be vereinbarten tretung des entſprechende und ſchädlich vermieden u aeſichert wer Wie vern Im Falle und Zinsver iſt der Han gütungsſchei zu beſchaffen einfachſte iſt Einlöſung f bewahrung Gläubiger ir Gläubiger— rechnung mi ſen übergebe lich rege T. ing zeigen, daß Fahrgang 4. Nr. 39. Seite 7 „Hakenkreuzbanner⸗ Dienstag, 23. Januar 1934 —— Zahres⸗ Haupiverſammlung der Liederhalle Mannheim Frauenvereine tarbeit für die bedeutſamen Baden einzu⸗ er geſchmückten Die immer im erſten Drittel des Jahres ſtatt⸗ findende Generalverſammlung fand am Sams⸗ tagabend im großen Saal der Bäckerinnung ſtatt. Vereinsführer Georg Schäfer eröffnete die Verſammlung und übermittelte Grüße des be⸗ freundeten Geſangvereins Liederkranz Hagsſeld. Von den 31 Veranſtaltungen des vergangenen ZJahres ſind beſonders hervorzuheben, der Flo⸗ hali⸗Maskenball, die unvergeßliche Sängerreiſe feier des Krie⸗ al ſtatt. Nach ſpielt von dem und einem von tragenen Vor⸗ feier 1934 rich⸗ ier herzl. Be⸗ h erſchienenen ſand die Rede gert. Der Reb⸗ t wieder den ern können. EE der das Erſts und Schatten⸗ hreißigjährigen Bis-⸗ genialen Zweite Reich eude erwähnte — in den Schwarzwald und das Feſtkonzert und Bankett anläßlich des 25jährigen Dirigentenjubi⸗ läums des Chormeiſters Friedrich Gellert. Der Mitgliederſtand blieb der gleiche. Durch Tod verlor der Verein ſechs treue Mitglieder, nämlich: Janatz Blau, W. Dreeſen(Bonn), Wilhem Müller. Joſef Nenninger und Wilhelm Siegele. Zum ehrenden Gedenken der Verſtorbenen erhoben ſich die Anweſenden Lion ibren Pläben. 1 vorſitzende des er einzige noch 1 . Januar 1 dem Wirrwarr hekannter Sol⸗ ien überragen⸗ erlichen Glau⸗ zolk. In ſchwe⸗ Reich exkämpft ch das 4 eben ſtellte Führer. Zum uf, ein Treue⸗ „ zum Führer eugnis eutſchland⸗ deten die ein⸗ m zur Ehrung und 40 Jahre ppenleiter Pg. zorte an den r als Soldat be. Aber au unſere Pflich werſehrt. Mit er an die Zu⸗ teich und alles ſe Teil zeigte her Landſturm 'n der Land⸗ icht wurde ſo⸗ daß auch die 1 Rechte kam. brachten wir r. Buß von ktenbörſe treidehandels · 4 eberſchrift die tup, Gauwirt⸗ der NSDAP“ dem Text her⸗ itſpricht. Dr. des Artikels 3 Handels⸗ lben Ausgabe o war ich uff itzleit gemerkt tige Umnach⸗ öͤchtick Papier vwe, mas ich ͤchtammbaam mei Familie⸗ Die Schutzes »Unfug, unn r Fraa habb -ob ſe's ge⸗ falls weeß ſe zuellkopp, der tälde, e Paar and Kleenig⸗ ſoll er norre „riegt'r keen kumm't mei Fedder ab⸗ e Dinte ge⸗ llegalle. 34 as.“ Komödie sternprojektors. eutſche Kultur. zebenden.“ 20 ter: 18—18.50 Beſſeler: Mu⸗ Mit muſika⸗ —16 Uhr ge⸗ Volksbräuche. —19 Uhr ge⸗ —19 Uhr ge⸗ Uhr geöffnet, 3 und 14—16 im Zeughaus: 2 und 16—19 16.30—21 Uhr yr geöffnet. gebffnet. nun Oskar ſchußantrag für den Hausbeſitzer oder ſen übergeben. Ninein in die Nitler-Jugend! Wie alljährlich konnten für beſondere Werbe⸗ tätigkeit wieder drei Sangesbrüder mit einem ſinnreichen Uhrenanhänger geehrt werden. Es ſind dies die Herren Georg Schäfer, Karl Kolbenſchlag und Heinrich Englert. Der Kaſſenbericht ergab ein erfreuliches Bild. Anſchließend verlas der Führer die neuen Satzungen, die auf den vom Deutſchen Sänger⸗ bund herausgegebenen Richtlinien aufeebaut ſind. Sie wurden einſtimmig angenommen. In den Muſikrat wurden Heinrich Englert und Ernſt Heil berufen. Auf Grund der neuen Vereinsſatzungen mußte auch der Vereinsführer neu gewählt werden. Sangesbruder Oskar Baumann dankte dem ſeitherigen Führer für ſeine erſprießliche Tätigkeit und ſprach ihm das polle Vertrauen der Mitglieder aus. Er betonte insbeſondere ſeinen großen Idealismus und ſeine Heve zur Liederhalle. Durch Aufſtehen von den Sitzen wurde Herr Schäfer wieder ein⸗ ſtimmig zum Führer gewählt. Mit lebhaftem Beifall wurde ſeine Wiederwahl von der Ver⸗ ſammlung begrüßt. Der Vereinsführer ernannte Baumann zu ſeinem Stellvertre⸗ ter, Fritz Leipersberger zum Kaſſenwart, Karl Kolbenſchlag zum zweiten Kaſſenwart, Willy Scharrer zum Schriftwart, Wilhelm Hertweck zum Sachwart und Heinrich E na⸗ lert zum Propaganda⸗ und Vergnügungswart. Sämtliche wurden durch Handſchlag verpflichtet in Treue mitzuarbeiten. Nach Erledigung der Wahl wurden Vorſchläge und Wünſche der Mitglieder entgegengenommen. Der Vorſchlag eines Mitgliedes, innerhalb des Vereins als Anrede in Zukunft das brüderliche Du ſtatt des förmlichen„Sie“ zu gebrauchen, wurde einſtimmig angenommen. Muſikdirektor Friedrich Gellert, der nachträglich erſchienen war, frrach einige Worte über die zukünftige Ge⸗ ſtaltung im Geſangsweſen und ermahnte die Sänger an ihre Pflicht. Die harmoniſch verlaufene Verſammlung ſchloß der Führer mit einem ſchönen Geleitwort, das den Gemeinſchaftsſinn zum Ausdruck brachte. Zugunſten des Winterhilfswerkes wurde eine Sammlung veranſtaltet, die einen erheblichen Betrag erbrachte. Was muß der handwerker zur Er⸗ langung neuer Arbeitsbeſchaffungs⸗ aufträge ſelbſt tun? Für den Handwerker iſt die Frage, wie er zu neuen Arbeitsbeſchaffungsaufträgen kommt, na⸗ turgemäß von ganz beſonderer Bedeutung. Er muß in dieſer Hinſicht genau wiſſen, was er im einzelnen zu unternehmen hat, um im eigenen Intereſſe wie vor allem auch im Intereſſe einer intenſiven Arbeitsbeſchaffung neue Aufträge hereinzuholen. Der Handwerker kann 5 ſelbſt ſtellen. Der Antrag braucht nicht durch den Zuſchußberechtigten ſelbſt geſtellt zu wer⸗ den. Auch der Verwalter oder ſonſt ausdrücklich oder ſtillſchweigend Bevollmächtigte können ihn für den Antragſteller einreichen. Es empfiehlt ſich insbeſondere aber in ſehr vielen Fällen der Beſchleunigung wegen, daß der Koſtenanſchlag aufſtellende Handwerker den Antrag für den Eigentümer oder Mieter direkt ſtellt. Der Handwerker kann ſich den Anſpruch auf die Zuſchüſſe abtreten laſſen. Bei der Auftrags⸗ erteilung an den Handwerker werden am beſten über die Zahlungsweiſe ſchriftliche Verein⸗ barungen getroffen. Es iſt zweckmäßig und liegt auch im Intereſſe des Handwerkers, ihm den Anſpruch auf den Bar⸗Zuſchuß und die Zins⸗ vergütungsſcheine nach deren Aushändigung an Zahlungsſtatt abzutreten. Dann kann der ver⸗ bleibende Betrag umſo ſicherer pünktlich an den vereinbarten Tagen bezahlt werden. Durch Ab⸗ tretung des Anſpruchs auf Auszahlung und entſprechende Benachrichtung kann das unnötige und' ſchädliche Hin⸗ und Herſenden des Geldes vermieden und der Anſpruch der Handwerker aeſichert werden. Wie verwertet der Handwerker die Zins⸗ vergütungsſcheine? Im Falle der Abtretung der Bar⸗Zuſchüſſe und Zinsvergütungsſcheine an den Handwerker iſt der Handwerker Empfänger der Zinsver⸗ gütungsſcheine und muß ſich mit dieſem Geld zu beſchaffen verſuchen. Er kann ſie— was das einfachſte iſt— ſelbſt behalten und zur ſpäteren Einlöſung ſchon jetzt ſeiner Bank zur Auf⸗ bewahrung geben. Er kann ſie ſeinerſeits einem Gläubiger in Zahlung geben. Er kann ſie einem Gläubiger auch als Sicherheit und zur Ver⸗ rechnung mit den ſpäter fällig werdenden Zin⸗ Er kann ſie ſchließlich verkaufen. Herbert Norlcus zum Gedãchtnis Der Opfergung der deutscen Jugend Mit Genehmigung des Steuben⸗Verlags, Ber⸗ lin SwW. 68, bringen wir nachſtehenden Auseug aus dem Buch:„Herbert Norkus und 935 Hitlerjungen vom Beuſſel⸗ i eh“: 2 Wir haben draußen das Grauen geſehn in pulvergeſchwängerten Nächten... Wir ſchwiegen hart, und wenn neun von zehn mit dem Tod auf Schmollis zechten. Wir ſtürmten, von heiligem Wollen entbrannt, über qualzerriſſene Leiber.. Oft träumten wir ſtumm... im Unterſtand.. in Gedanken an Kinder und Weiber.. So mancher ging... für immer verweht... Fremd waren uns jammernde Tränen... Wir ſtanden ſinnend... Helm ab zum Gebet, mit trotzig verbiſſenen Zähnen.. Wir fanden kein Wort und kein Klagelied, kein fluchendes Mörderverdammen... Nur eine Weile wurden wir müd' und— riſſen uns wieder zuſammen. Verrauſcht ſind die Schlachten... der Krieg iſt aus Mit kummerergrauten Haaren tragen— wir— Norkus zum Hügel hinaus ein Kind noch... von ſechzehn Jahren! Sein Traum war das Sehnen, die deutſche Nacht, das Schickſal der Heimat zu wenden.. Drum— wurde— er— viehiſch—— um⸗ gebracht! von ruchloſen Mörderhänden! Du deutſcher Knabe! Du tapferes Kind! Du fielſt... indem du warbeſt An deinem Grabe flattern im Wind die Fahnen, für die du ſtarbeſt.. Du fielſt wie ein Held in toſender Schlacht, vom Geiſte der Freiheit beſeſſen! Und wenn lange vergeſſen die deutſche Nacht— dich werden wir nie vergeſſen! Pidder Lüng. Der Berliner findet klingende Namen für Gegenden, die Charakter haben. Der ganze Berliner Norden hat Charakter. Plumpe— Wedding— Beuſſelkietz, das waren einſt Na⸗ men für Stadtteile, jetzt ſind ſie zu feſten Be⸗ griffen geworden. Sie werden von zwei ande⸗ ren Begriffen eingeſchloſſen. Die heißen: Moabit und Alex. Beſſer wäre die Reihenfolge Alex und Moabit. Denn ſo iſt ſie all denen ver⸗ trauter, die vom Beuſſelkietz oder vom Wed⸗ ding oder von der Plumpe mit der grünen Minna erſt zum Alex befördert wurden und dann ein paar Wochen ſpäter nach Moabit. Im Alex ſitzt die Polizei und in Moabit das Ge⸗ richt. Außerdem das Gefängnis. Zwiſchen 1918 und 1933 mußten viele deutſche Männer aus dem Berliner Norden, aus der Gegend, die Charakter hat, dieſen Weg gefahren werden. Die deutſchen Männer waren Arbeiter, erſt Kämpfende und Schaffende, dann hungernde und darbende, und zuletzt wieder kämpfende und ſterbende deutſche Arbeiter. Die Politik hat ſie auf jenen Weg getrieben, der meiſt in Moabit endete. Er mußte da enden, weil der Staat, der dieſen Weg vorſchrieb und bewachte, alle ſeine Organe auf Moabit hin ausbildete, anſtatt ſie gegen einen anderen Ort zu kon⸗ zentrieren, der ganz Deutſchland zum Gefäng⸗ nis und zum Zuchthaus machte: gegen Ver⸗ ſailles. Die verlorene Schlacht von Verſailles wurde auf dem Beuſſelkietz und dem Wedding und an der Plumpe und an tauſend anderen Orten fortgeſetzt, wo deutſche Arbeiter ohne Arbeit und Brot, ohne Land und Zukunft ſich in die Enge der Mietskaſernen und ihrer lichtloſen Höfe zuſammendrücken mußten. Hier entſtan⸗ den die neuen Schlachtfelder, auf denen nicht nur die Männer verbluteten, ſondern auch die Frauen und Kinder ſtarben. Eins der blutig⸗ ſten Schlachtfelder dieſer Art war der Beuſſel⸗ kietz. Auf ihm wurde der fünfzehnjährige Hitlerjunge Herbert Norkus ermordet. Wahrhaftig, eine Gegend von Charakter, ein Stadtteil mit ganz eigenem Geſicht. Er um⸗ ſchließt wie ſelten wo anders Arbeitsſtadt und Wohnſtadt auf engſtem Raum. Die Arbeits⸗ ſtadt, das ſind mächtige, weite Rieſengebäude Das allein ist Deutschlands zugend ———————————— Die Auslegung der Zugabegeſetze Der verbokene Eindruck der Unenkgelllichkeit Das Landgericht Braunſchweig hat ein Urteil gefällt, dem auf dem Gebiet der Auslegung der Zugabegeſetze beſondere Bedeutung zukommt. Ein Angeklagter hate durch Anſchlag an ſeinen Schaufenſtern in auffallender Weiſe angekün⸗ digt, daß der Käufer bei jedem Einkauf in be⸗ ſtimmter Höhe, ſolange die Vorräte reichten, einen Reklamegegenſtand von geringem Wert und außerdem die üblichen 5 v. H. Rabatt in Marken erhalten würde. Zettel gleichlautenden Inhalts ließ er jedem Kunden im Geſchäft ſelbſt aushändigen.— Der Vorderrichter hatte den Angeklagten wegen der Gewährung des Reklamegegenſtandes von geringem Wert frei⸗ geſprochen und die Ausnahme zu§ 1 Abſ. 2a der Notverordnung vom 9. März 1932 für an⸗ wendbar erklärt. Das Landgericht beſtätigte das Urteil und gleichzeitig auch die Verurtei⸗ lung durch die Vorinſtanz wegen Verletzung des § 1 Abſ. 3 der erwähnten Notverordnunn. In den Gründen heißt es: Unzutreffend iſt das Vorbringen des Angeklagten, daß durch die Ankündigung nicht der Eindruck der Unent⸗ geltlichkeit hervorgerufen würde. Mit Recht hat hier der Vorderrichter das Gegenteil feſtgeſtellt. Wenn in der Ankündigung geſchrieben iſt, daß abgeſehen von den üblichen 5 v. H. Rabatt dar⸗ über hinaus noch der Reklamegegenſtand von geringem Wert gegeben wird, ſo wird in jedem unbefangenen Leſer der Eindruck erweckt, daß er eine Zuwendung erhält, für die er kein Ent⸗ gelt zu entrichten hat. Daß das leichtgläubige, kaufluſtige Publikum bei der vorliegenden An⸗ kündigung von vornherein damit rechnen muß, daß die Zuwendung in den Verkaufspreis ein⸗ kalkuliert iſt, kann keineswegs geſagt werden. Wie der Zeuge X. bekundet, iſt auf Grund der Ankündigung der Zuſtrom der Käufer bei der Firma M. außerordentlich ſtark geweſen. Dies iſt nur darauf zurückzuführen, daß die Käufer den Eindruck hatten, etwas unentgeltlich zu er⸗ halten. Der Angeklagte hat ſomit gegen§ 1 Ab⸗ ſatz 3 der Notverordnung verſtoßen, wonach es verboten iſt, bei einer Ankündigung der in Ab⸗ ſauberer und gut gegliederter Fabriken, lange Fronten, maſſig, aber am Tage gar nicht er⸗ drückend, ſondern beinahe einladend und freundlich, Straßenfront bildend wie ſonſt nur Wohnhäuſer. Ein ſauberes Bild deutſcher Ar⸗ beitsorganiſation. Die Wohnſtadt iſt der Ar⸗ beitsſtadt angeglichen, eine einzige große Wohn⸗ fabrit mit langen, bürgerlich ſcheinenden Fron⸗ ten, wie ſie das ausgehende neunzehnte Jahr⸗ hundert unſerem Geſchmack zuwider liebte. Jede dieſer Wohnfabriken hat drei bis vier Höfe. Sie haben lange nicht ſoviel Licht wie ihre Geſchwiſter drüben in der richtigen Fabrik. Die ewig klappernden Müllkäſten haben hier kaum Platz zum Stehen. An die Vorderfron⸗ ten haben die klugen Baumeiſter des neunzehn⸗ ten Jahrhunderts einen Erſatz für Wald und Wieſe angeklebt, winzige Balkons, die alle, aber auch ane ohne Ausnahme, Blumen ſchmücken. Die Blumen verwandeln die Wohnfabriken in Wohnhäuſer und die öde Wahngaſſe in eine richtige deutſche Straße. Und dieſe Straße liegt im Nordweſten Berlins. Das weiß man ſofort, wenn man einen Blick reingeworfen hat und— wenn man die Namen dieſer Straßen hört. Denn die Namen geben ihnen ja erſt den eigentlichen Charakter und die Würde. Die ge⸗ ſamte Blüte des Humanismus und die Eiite der deutſchen Renaiſſance treffen ſich hier zum Stelldichein. Reuchlin hat ſeinen Namen für die von Norden nach Süden laufende Straße gegeben, welche die Arbeitsſtadt von der Wohnſtadt trennt. Hutten kreuzt mit ſeiner Straße ge⸗ nau die Mitte ſeines Weges und damit: des ganzen Beuſſelkietz von Oſten nach Weſten. Im Weſten bildet einer der zum Berliner Weſt⸗ hafen laufenden Kanäle die natürliche Grenze dieſes humaniſtiſchen Kreuzes, im Süben die Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allen und im Oſten die Beuſſelſtraße, die dem Kietz den Namen gibt. Nördlich ſchließen Eiſenbahn und Weſthafen das Ganze mit einem lebendigen Bilde Ber⸗ liner Verkehrs ab. Dazwiſchen liegt das Ge⸗ wirr von Humanismus und Reformation: Erasmus und Sickingen, Zwingli, Wiclef und Berlichingen und dann wieder ſo ordinäre Ge⸗ genwart wie Roſtocker, Gotzkowſſy und Turm. Die Turm verlängert den Querweg der Hutten nach Oſten und führt unweigerlich nach Moabit zum Kfiminalgericht. Das iſt der Beuſſelkietz. Zehntauſende von Arbeitern wohnen hier mit ihren Familien. Früher haben ſie faſt alle Tag für Tag die weiten Fabrikräume bevölkert. Nach dem Kriege iſt das bald anders geworden. In den vierzehn Jahren„Friedenszeit“ leerten ſich die Maſchinenſäle manchmal bis auf den letz⸗ ten Mann. Dafür füllten ſich die Straßen und die wenigen Plätze und Grünanlagen dieſer Gegend mit Arbeitsloſen. Denn jetzt reicht das Geld und die Unternehmungsluſt nicht mehr, um Sonntags den Balkon oder die Hinter⸗ treppenwohnung mit dem Grunewald oder der Tegeler Heide zu verxtauſchen. Sonntag und Wochentag laſſen ſich nicht mehr unterſcheiden. Aus der Freiheit einer geordneten Arbeits⸗ woche iſt man längſt in die Unfreiheit arbeits⸗ loſen Herumlungerns geraten. Vom Hunger ganz zu ſchweigen. Das alles aber iſt der rechte Boden für die Saat der Kommune. Das Bürgertum ſchläft, der Staat verwaltet Alex und Moabit, die Kommune ſät und erntet. Der deutſche Arbeiter wird zum Kämpfer für Moskaus Intereſſen. Ueber den Straßen des Berliner Nordens wehen rote Fahnen, und rotes Blut fließt Nacht für Nacht aus den Wunden, die ſich deutſche Arbeiter gegenſeitig ſchlagen. Plumpe, Wedding und Beuſſelkietz ſind die Hochburgen des Kommunismus. (Fortſetzung folgt.) ſatz 2(z. B. auch Reklamegegenſtände von ge⸗ ringem Wert) zugelaſſenen Zugaben den Ein⸗ druck der Unentgeltlichkeit zu erwecken. Er hat dieſer Vorſchrift zuwidergehandelt, da er nach der Ueberzeugung des Gerichts den Sachver⸗ halt genau erkannt und überſehen hat. Er iſt nach§ 3 Abſ. 1 der Verordnung zu——— Bei der Strafzumeſſung iſt dem Vorderrichter darin beizuſtimmen, daß der ſchwer um ſeine W ringende Mittelſtand gegen ein derar⸗ tiges Geſchäftsgebaren geſchützt werden muß. Mit aus dieſem Grunde iſt es ja auch zum Er⸗ laß der oben näher bezeichneten Verordnung zum Schutze der Wirtſchaft gekommen... Au die von dem Vorderrichter angeordnete Bekannt⸗ machung der Verurteilung auf Koſten des An⸗ geklagten iſt im Intereſſe einer wirkungsvollen Bekämpfung des Zugabeweſens gerechtfertigt (§ 3a Abſ. 3 der Notverordnung). Diebſtahl⸗Chronik. Entwendet wurde: Aus einem PaW vor Q 4 ein zweireihiger, dunkel⸗ brauner Herrentuchmantel mit großen Karos, in der linken Taſche die Firmenbezeichnung: „Peter Langer, Heidelberg“. In einem Treppenhaus in der Sophienſtraße ein rot⸗ blau⸗ und grüngemuſterter Wollplüſchteppich, drei Meter lang und ein Meter breit. fameradſchaftsabend des Sturmes Ein Kameradſchaftsabend iſt Sache. Wie zu allem, Könner“, Leute, urchführung nicht mangelt. ner vom Sturm 6/171 eine ſolche Sache drehen, weiß man im voraus— die Sache klappt. Und o kann Sturmführer Hennrich bereits vor eginn ſeiner Eröffnungsanſprache einen orkanartigen Beifall einſtecken. Der Eröff⸗ nungsredner, Scharführer Gerſtel, bekann: als Fachmann auf dieſem Gebiet, leitet den Abend hindurch die Geſchicke ſeiner ihm anver⸗ trauten SA⸗Männer. Da iſt zunächſt die„Pälzer Sproch“, die er eifrig benutzt, um ſeine Zuhörer in die unum⸗ Helemme nötige Stimmung zu verſetzen. Der Bellemer Heiner kommt mit einigen köſtlichen Gedichten zu Wort, die recht geeignet ſind, den Kontakt unter den Leuten herzuſtellen. Als ganz große Humoriſten erweiſen ſich die Mit⸗ glieder der Kapelle Ganther. Nach einigen flott geſpielten Märſchen zeigen ſie ihr Können in der„Deutſchlandreiſe“, einem Potpourri eige⸗ ner Fabrikation. Das Lied vom„Kurfürſt riederich“ leitet über zur„Unterſuchung beim Sturmarzt“, einer Spezialität der beiden be⸗ Madeten Lachmuskelreizer Gerſtel und Wetz. In einer Glanzrolle zeigt ſich die Kapelle Gan⸗ ther in der Szene„Straßenſänger“, der eine weitere Anzahl beluſtigender Auswüchſe folgt. Da es ſich herumgeſprochen hatte, daß der frühere Sturm 23/469 einen Kameradſchaftsabend durchführt, fehlten auch die prominenten Gäſte nicht, die im Laufe des Abends den Anſchluß an die fröhliche Stimmung aufnahmen. Pg. Oberſturmbannführer Schönwitz hat es ſich nicht nehmen laſſen, perſönlich zu ſeinen Kame⸗ raden zu kommen, um mit ihnen den Reſt des Abends zu verbringen. In ſeinen Begrüßungs⸗ worten bringt er zum Ausdruck, wie notwendig die Pflege der Kameradſchaft für den Erfolg der geſamten Arbeit ſei. Echtes Kamerad⸗ ſchaftsgefühl ſteigert die Leiſtung, macht ſtark. Nach den begeiſtert aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen des Oberſturmbannführers beſtritt. SA⸗Mann Wetz ein vollſtändiges Varietöé⸗ Programm. Den programmatiſchen Teil dieſes Abends beſchloß eine köſtliche Szene„Der Verſicherungsagent“, bei der die Lachmuskeln ſtark in Anſpruch genommen wurden. Inzwi⸗ ſchen iſt die Zeit ſoweit vorgeſchritten, daß Scharführer Gerſtel das Kommando zum Tan⸗ en geben kann. Der Erfolg des Kamerad⸗ ſchaflsabends des Sturmes 6/171 war groß, als Ergänzung des harten Dienſtes wird er bei⸗ tragen zum Endziel des Sturmführers, ganze Kerle zu ſchaffen, die in jeder Lebenslage ihren Mann ſtellen. Aus der NSBo Schulungsabend in Edingen Der erſte Schulungsabend des neuen Jahres brachte einen Maſſenandrang der NSBo und er Deutſchen Arbeitsfront, ſo daß jeder Platz des Saales beſetzt wurde. Viele mußten um⸗ kehren. Der Ortsgruppenbetriebsobmann Maas eröffnete die Verſammlung, begrüßte die Er⸗ ſchienenen und erteilte dem Redner des Abends Pg. Kreisbetriebszellen⸗Schulungsleiter Bie⸗ ber aus Mannheim das Wort. Dieſer verſtand es, in beredter Sprache, die großen und ge⸗ waltigen Aufgaben der nationalſozialiſtiſchen Bewegung als Grundpfeiler des Deutſchen Staates hervorzukehren. Durch Beiſpiele war es ihm leicht, die Verſammlung zu feſſeln. Die Ausführungen des Redners fanden reichen Beifall. Anſchließend fand die Generalverſammlung der NSBo und eine Beſprechung mit den Mit⸗ gliedern der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt. Es finden in dieſem Frühjahr noch mehrere ſolcher Schulungsabende ſtatt. keine leichte gehören auch hierzu denen der Schwung zur Doch wenn Män⸗ 77 Die Ortsgruppenbibliothek, ein weſentlicher Faktor in der Schulungsarbeit Die Hauptaufgabe der Partei und ihrer Un⸗ tergliederungen iſt heute zweifellos die Ver⸗ tiefung und Feſtigung des nationalſozial ſti⸗ ſchen Gedankengutes im deutſchen Volke Dies wurde auch gerade in dieſem Winter von par⸗ teiamtlicher Seite des öfteren betont und wird in die Tat umgeſetzt durch häufige Schulungs⸗ vorträge. Aber kein noch ſo guter und umfang⸗ reicher Vortrag kann von nachhaltiger Wirkung ſein, wenn dem intereſſierten Hörer nicht Ge⸗ legenheit geboten iſt, ſich durch die Lektüre un⸗ ſerer authentiſchen Schriften weiterzubilden und ein Thema erſchöpfend ſelbſt durchzu⸗ denken. Und ſo iſt es naheliegende Aufgabe der Parteiorganiſation, dieſe literariſche Er⸗ gänzung der Schulungsarbeit den einzelnen Parteigenoſſen und Mitaliedern der Unterorga⸗ niſationen zu ermöglichen. Am beſten dient hierzu die Ortsgruppenbibliothek, die in jede Ortsgruppe gehört und eine ihres großen Wer⸗ tes entſprechende Pflege erfahren muß. Die Ortsgruppe Oſtſtadt hat ſich in jahre⸗ langer Arbeit eine Bücherei geſchaffen, die heute dieſe Anforderungen weitgehendſt erfüllt. Durch das Entgegenkommen unſeres Pg. Dr. Reuther, der uns einen behaglichen Raum in ſeinem Hauſe zur Verfügung geſtellt hat, wurde bald die Einführung regelmäßiger Bü⸗ cherſtunden möglich. Unter der Leitung unſeres Bibliothekars Pg. Feierabend entwickelte ſich hier nun jeden Donnerstagabend ein reger Verkehr. Vom jüngſten Jungvolkler bis zum gereiften Parteigenoſſen oder NSBoO⸗Mann herauf herrſcht lebhaftes Intereſſe an dieſer Einrichtung. An den Bücherſchränken und am Leſetiſch ſtehen ſie und ſuchen, laſſen ſich be⸗ raten oder beraten ſich gegenſeitig. Ein Hit⸗ lerjunge ſucht eifrig nach einem Richthofenbuch. Ein BdM⸗Mädel intereſſiert ſich beſonders für Biographien unſerer führenden Männer. An⸗ dere verlangen wiſſenſchaftliche Schriften oder geſchichtliche Romane. Wieder anderen müſſen wir reine Unterhaltungslektüre mitgeben. Am meiſten aber iſt natürlich unſere natialſo⸗ zialiſtiſche Schriftenreihe gefragt. Hauptſächlich einige Neuerſcheinungen, wie z. B.„Sturmgeſchlecht“ von Ekkehard,„SA er⸗ obert Berlin“ von Bade,„Straße zu Hitler“ uſw. werden oft verlangt. Die meiſtgeleſenen Bücher aber ſind unbeſtritten die Standard⸗ werke der Bewegnug, allen voran das Werk unſeres Führer„Mein Kampf,“ das trotz mehr⸗ facher Auflage ſtändig ausgeliehen iſt. So wird ungeheuer vieles der neuen Ge⸗ dankenwelt in das Volk getragen durch die Ortsgruppenbibliothek. Denn ſie iſt jedem poli⸗ tiſchen Leiter und Parteigenoſſen eine uner⸗ läßliche Handreichung und Stärkung im jetzigen Endkampf um die Seele des deutſchen Volkes. Und all denen, die durch Stiſtung von Geld oder Büchern unſere Bibliothek bedachten, un⸗ ſeren herzlichen Dank. Ebenſo herzlichen Dank im Voraus all denen, die ſolches noch zu tun gedenken! „Das deutſche Holz und ſeine Verwendung“ Vortrag in der Fachgruype Archileklen im KDA3 Die erſte Verſammlung der Fachgruppe im neuen Jahre eröffnete Fachgruppenleiter Pg. Johner mit einem kurzen Rückblick in das vergangene und einen Ausblick in das kom⸗ mende Jahr. Er wies darauf hin, daß ſich 1934 der berufsſtändiſche Aufbau im neuen Reich vollziehen würde, in dem auch der Archi⸗ tekt den ihm gebührenden Platz in der Volks⸗ gemeinſchaft erwarten könne. Kollege Innenarchitekt Illmer ſprach als⸗ dann über„das deutſche Holz und ſeine Ver⸗ wendung“. Er führte u. a. aus, daß ehrliche und ſchlichte Formen bei der Ausſtattung der Wohnung Anwendung finden müſſen. Es ſei notwendig, daß der Käufer von Möbeln, ſich durch blendende äußere Form und Größe nicht mehr täuſchen laſſe, denn das große in Hoch⸗ glanz polierte, in Serien fabrikmäßig her⸗ geſtellte Möbelſtück erfülle nicht den Zweck des erforderlichen Gebrauchsmöbelſtückes für eine heutige Wohnung. Insbeſondere wurden die Verirrungen bei der Herſtellung von Küchen⸗ möbeln gegeißelt. Sehr aufſchlußreich waren die Ausführungen, die der Vortragende über die deutſchen Hölzer, ihre Vorzüge und ihre Verwendungsmöglichkeiten machte. Wenn auch die Verwendung ausländiſcher Hölzer nicht ganz auszuſchalten ſei, ſo bietet doch die richtige Anwendung einheimiſcher Hölzer in den mei⸗ ſten Fällen die Möglichkeit weitgehendſter Ver⸗ wendung. Die Schönheit unſerer Edelhölzer iſt leider zum Teil nur wenigen ausreichend bekannt. Bedauerlicherweiſe iſt auch das Ver⸗ hältnis der Volksgenoſſen zur handwerklichen ———— Kunſt, deren letzte Blütenzeit im 18. Jahrhun⸗ dert liegt, verloren gegangen. Herrliche Möbel⸗ ſtücke, wie ſie heute noch der Stolz vieler Fa⸗ milien ſind, zeigen von dem großen Können des Handwerks, aber auch von dem geroßen Verſtändnis des damaligen Beſtellers. Es muß das Ziel der Führer unſerer Innenarchi⸗ tekten und Handwerker ſein, die Handwerks⸗ meiſter anzueifern, den Platz der alten Meiſter durch gute Leiſtungen wieder zu erobern. Aber auch der Beſteller muß wiſſen, daß er zur Er⸗ reichung dieſes Zieles durch Bevorzugung von Qualitätsarbeit mitzuwirken hat und Möbel verlangt, die aus deutſchen Hölzern in guten deutſchen Formen gefertigt ſind. Die Kollegen Eſch und Plattner machten ergänzende Ausführungen mit der Anregung, durch eine Ausſtellung von eingerichteten Ein⸗ familien⸗ und Siedlerhäuſern erziehend zu wirken, um ſo auch das einheimiſche Handwerk zu unterſtützen. Der Fachgruppenleiter wies auf ein Beiſpiel von Stuttgart hin, wo Sied⸗ lerhäuſer mit guten einfachen Tannenholz⸗ möbeln möbliert gezeigt wurden. Es iſt beab⸗ ſichtigt, mit dieſen Anregungen auch an die Stiet Mannheim heranzutreten. Im Anſchluß an den Vortrag ermahnte der Fachgerp penleiter die Kollegen zu ſcharfer Bau⸗ diſziplin uno gab einen Erlaß der Stadt Stu't⸗ gart bekannt, deren Wortlaut zur weiteren Verbreitung hier wiedergegen ſei: „Mit dem bisherigen liberaliſtiſchen— indi⸗ vidualiſtiſchen Syſtem, wonach jeder bauen durfte, wie es ihm paßte, ohne jegliche Rück⸗ ſichtnahme auf die Umgebung und das Stadt⸗ Die Jugend feiert Reichsgründung ... in der Luiſenſchule Angenehm überraſcht war man beim Betreten der Turnhalle; ſie war in einen Feſtſaal verwan⸗ delt. Ein prächtiges Bismarck⸗Bild in lebendi⸗ ges Grün gehüllt, die Farben des alten Reiches als Schleife eingewoben, grüßte die Feſtgäſte, eskordiert von je einem ſtattlichen Jungmannen der HJI und einer Fahne des Dritten Reiches. Den Hintergrund bildete eine mächtige Fahnen⸗ dekoration, darüber ein plaſtiſch fein ausgear⸗ beitetes Hoheitszeichen. Ein Bild zeigt uns den Feſtakt vom 18. Januar 1871 in Verſailles. Mit dem Torgauer Marſch, mit dem ſich der von Herrn Grelle gegründete Spielmannszug vorſtellte, wurde die Feier eröffnet. Sodann begrüßte Herr Grelle namens der Luiſenſchule und des Lehrerkollegiums die Feſtgäſte, Herr Fink, der den geſanglichen Teil übernommen hatte, brachte in feiner Manier durchgearbeitet, den mehrſtimmigen Chor„Des deutſchen Vater⸗ land“ von G. Reichardt zu Gehör und ſpäter eine Neuſchöpfung unſerer Bewegung„Wir ge⸗ hen im Schritte“ von Sepp Summer, geſungen mit vier Klaſſen. Zwei Gedichte,„Deutſchland und„Volk“, brachten uns weiter vorwürts auf dem von den Muſen vorgezeichneten Weg des Feſtes. Jawohl,„es iſt etwas Großes um dich, mein Deutſchland!“ In ſinniger Weiſe eingeſtreut, von allen An⸗ weſenden geſungen, folgte„Siehſt du im Oſten das Morgenrot“. Herr Grelle legte in ſeiner Anſprache die ge⸗ ſchichtliche Entwicklung zur deutſchen Reichsein⸗ heit und Einigteit dar. wie teuer ſie erkauft wer⸗ den mußte, um die Widerſtände alle zu über⸗ winden. Einen großen Schritt vorwärts bedeu⸗ tete damals die Gründung des preußiſch⸗deut⸗ ſchen Zollvereins, deſſenGründung vor 100 Jah⸗ ren wir in dieſen Tagen gedachten. Obwohl Parteien antinationalen und internationalen Einſchlages entſtanden, beſtand die wiederer⸗ wachte und durch Bismarck feſtverankerte Einig⸗ keit ihre Feuerprobe in dem unerhörten Völker⸗ ringen und der furchtbaren Nachkriegsjahre. Die Einheit des Reiches gerettet zu haben, iſt das große Verdienſt Adolf Hitlers und begründete ſeinen Anſpruch auf den Platz Bismarcks. Der Toten gedachte man, die die Vorausſetzungen ſchufen, das Erbe Biswarcks anzutreten und zu erfüllen, während die Weiſe„Ich hatt einen Ka⸗ meraden“ erklang und die Fahnen ſich ſenkten. Den beiden Großen des deutſchen Volkes, den beiden Schmieden deutſcher Einheit, eiſerner Geſchloſſenheit und ſtolzer Größe gedachte der Redner in Dankbarkeit und immerwöhrender Verehrung durch ein dreifaches„Sieg⸗Heil“. Nachdem das Horſt⸗Weſſel⸗ und Deutſchland⸗ lied verklungen, beendete der Spielmannszug der Luiſenſchule die mit meiſterlichem Geſchick glänzend aufgezogene Reichsgründungsfeier. Ein merklich neuer Geiſt durchwehte friſch die Hallen. .. in der Käferkal⸗Schule Zu einer freudigen und doch weihevollen Ge⸗ denkſtunde hatten ſich Lehrer, Geiſtliche und Schüler eingefunden. Auch Herr Schulrat Werner war zugegen. Eine Fahnenabordnung der PO unter Leitung des Herrn Ortsgruppen⸗ -e, bild, muß endgültig gebrochen werden. Es 4 eine der allerwichtigſten Aufgaben des Arch tekten(ſtandes), die Wünſche und Forderungen des Bauherrn mit den öffentlichen, ſtädtebau⸗ lichen und geſundheitlichen Belangen in Ein⸗ klang zu bringen und dabei ſtrengſte Bau⸗ diſziplin zu wahren. Auch bei der Baugeſin⸗ nung gilt:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ Nur auf dieſe Weiſe iſt es möglich zu verhin⸗ dern, daß ein Kollege gegen den andern aus⸗ geſpielt und Schindluder mit der Arbeitskraft des Architekten getrieben wird. Des weiteren wurden die Kollegen auf die Mitteilungen des KDaAg hingewieſen, ſowie auf dir, Fachzeitſchriften des KDAg„Deut⸗ 4 ſche Technik“ deren Aufſätze geeignet ſind, nationalſozialiſtiſches Gedankengut in den Reihen der Techniker zu verbreiten. deb Wg. Johner einige richtunggebende Sätze aus der Rede des Präſidenten der Kammek der bildenden Künſte, Pg. Profeſſor Hönig bekannt. Profeſſor Hönig betont, daß die Ge⸗ ſinnung für den Architekten ausſchlaggebend bei Ausübung ſeines Berufes, und daß Bauen kein Geſchäft, ſondern eine Kunſt ſei. In einem Hinweis auf den Wettbewerb der„Arbeitsfront⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für die Häuſer der Arbeit, wurden die Kollegen zur eifrigen Teilnahme am Wett⸗ bewerb aufgefordert. Es wurden ferner die Bedingungen für die Aufnahme in den KDAg bekannt gegeben Der KDA ſoll eine höchſi⸗ qualifizierte Kampftruppe für den Einſatz der Technik im nationalſozialiſtiſchen Staat ſein.“ Der Fachgruppenleiter teilte noch mit, daß die Maßnahmen der Stadtverwaltung für Ar⸗ beitsbeſchaffung auch weitere Aufträge für die freie Architektenſchaft bringt. Aus der deutſchen Arbeitsfront Erſte Fachſchaflsverſammlung der Konditorgehilfen Mannheims Nachdem am 5. Dezember 1933 der Kondi⸗ torgehilfen⸗Verein Mannheim zwecks Ueberlei⸗ tung in die Deutſche Arbeitsfront aufgelöſt wurde, erging an alle Kollegen von der hieſigen Kreisleitung des Deutſchen Arbeiterverbandes des Nahrungsmittelgewerbes eine Einladung zur erſten Fachſchaftsverſammlung der Deutſchen Arbeit, der die Kollegen reſtlos Folge leiſteten. Verbandskreisleiter Groh begrüßte die Er⸗ ſchienenen aufs herzlichſte. In ſeinen Ausfüh⸗ rungen betonte er ausdrücklich, nun endlich Schluß zu machen mit jeder Eigenbrödelei und dem Standesdünkel und mitzuarbeiten an der Volksgemeinſchaft im Sinne unſeres herrlichen Führers. Sodann beſtimmte Herr Groh den Kollegen Stelzenmüller zum Fachſchaftswart, der für das Vertrauen der Kreisleitung dankte und verſicherte, ſeine ganze Kraft in den Dienſt der Sache zu ſtellen. Jeden erſten Mittwoch im Monat findet im Loka.„Morgenröte“ in S 6, 26, eine Pflichtfach⸗ ſchaftsverſammlung ſtatt, zu der die Kollegen reſtlos zu erſcheinen haben. An den übrigen drei Mittwochabenden treffen ſich die Kollegen dort zu Vorträgen und ſonſtigen Veranſtal⸗ tungen. leiters Gawran vertiefte durch ihre den Geiſt des Dritten Reichs verkündete Gegenwart den Sinn der Feier. Nach Liedern, die unſere Ju⸗ and herzerfriſchend ſang, legte Herr Haupt⸗ lehrer Klingert in eindringlicher Rede die Be⸗ deutuna des Tages dar, feierte nach einem Rückhlick auf das erſte und zweite Reiche die Vol'endung Deutſchlands durch Adolf Hitlers Großtar und rief die Jugend zum Gelöbnis der Treue zu Führer und Vaterland auf. Dann ſprach unſer Ortsgruppenleiter, PVa. Gawran begeiſternde Worte der Kraft u. Mahnung, und ſchloß die Frierſtunde, deren muſikaliſcher Teil von Herrn Hauptlehrer Dick voll Verſtändnis und Hingebung geleitet wurde. und in der Albrecht⸗Dürer⸗Schule Zum erſten Male im neuen Reiche feierte die Albrecht⸗Dürer⸗Schule die Reichsgründung in der dem neuen Geiſte eigenen feierlichen Art. Veybunden war damit die eindrucksvolle Weihe von zwei Schulfahnen, deren Anſchaffung durch den Opferſinn der Schüler und der Lehrerſchaft ermöglicht wurde. Zahlreich war die Anteil⸗ nahme der Bevölkerung und auch die Orts⸗ gruppe Käfertal der NSDAp war durch eine Abordnung unter perſönlicher Führung des Ortsgruppenleiters Gawran vertreten. Har⸗ moniumklänge und das„Niederländiſche Dank⸗ gebet“ eröffneten die Feier. Das Gedicht„Ver⸗ ſailles einſt und jetzt“, vorgetragen von Schü⸗ lern der achten Klaſſe, führte den Anweſenden die Zeit deutſcher Kraft und Größe und die Herrlichkeit des Reiches nach dem erſten Ver⸗ ſailles vor Augen, das uns erlöſte von alter Zwietracht. Mit einer Mahnung zur Einigkeit hörten die Anweſenden aber auch von dem auf Lug und Trug aufgebauten Verſailles von heute.„Deutſchland, Deutſchland über alles“ klang es voll Begeiſterung durch die Halle zum Zeichen verſtandener Mahnung. Das Gedicht „Der Schmied“ erinnerte an die Taten der Väter.— Mit dem Geleitwort„Nimmer mehr wird das Reich zerſtört, wenn ihr einig ſeid und tren“ begann Rektor Heinzerling ſeine zu Herzen gehende Anſprache. Weit aus⸗ holend gab er einen geſchichtlichen Rückblick über die Entſtehung des erſten und zweiten Reiches, über die Uneinigkeit und die daraus entſtehenden Folgen. Er mahnte zur Danlbar⸗ keit und Glauben an den Gründer und Führer des dritten Reiches, Adolf Hitler der der Un⸗ einigkeit, der Sittenloſigkeit und der Gottloſig⸗ keit, die ſchon die Jugend erfaßt hatten, Ein⸗ halt gebot. Beſonders feierlich war die Ent⸗ faltung und Weihe der Fahnen. Leiſe erklang vom Harmonium die Melodie„Unſre Fahne flattert uns voran“. Während des Weiheſpruchs „Schwarz⸗Weiß⸗Rot leuchtet in Glück und in Not, verkläret das neue Morgenrot“ und: „Steige empor, uraltes, heiliges Zeichen, über die grünenden Eichen im neuen Reich“ berühr⸗ ten die beiden Fahnen die geweihte Ortsgrup⸗ penfahne. Lauter wurde der Klang des Har⸗ moniums und mächtig ertönte der Geſang des HI⸗Liedes„Unſre Fahne flattert uns voran“ durch den weiten Raum. Ein Sprechchor der HI gelobte Treue bis zum Tode dem Führer und den Fahnen. Zum Abſchluß richtete Orts⸗ gruppenleiter Gawran an Eltern, Lehrer und Geiſtliche eindrucksvolle Worte. Eltern und Leh⸗ rer ſollen ſtolz ſein auf die Jugend im brau⸗ nen Ehrenkleide. Sie ſollen ſich aber auch der großen Verantwortung bewußt ſein gegenüber den Kindern und dem Führer, dem wir die Auferſtehung der germaniſchen Raſſe zu ver⸗ danken hätten. Weiter 4 im Haus „Am Schlö aufeinander rangen die be .it goldner ſchneeweißen den Feind a⸗ gen. Als ich eſtrecktem K ſart ausgepr den Zügel n tu Luder.“ J ihm meinen halbe Stund tes Bericht er plötzlich hi „Ei, da woll Kopp nähm'. nenträger zu und ſchwenkt meln und Hi und blaſen über. Ich bli über den Au uns oder un der Fahne, d immer im ſt hin und her rachen hinein In dieſer eron. Für ihr wegene Kam die er nicht „Adjutantenr und plaſtiſch darſtellt, ſo iſ bis zum End ſchwer zu ſaf anfängt und das Leben i und ſo vielſ Leben war ii erſten Mal b einen Lyriker einmal:„Es für einen F. Der Gedanke halten könnt⸗ GWixlichen D zu ſehen gen einem„Schm wallenden Ha tes Stockwert lend pp.“ Er zu ſeinen dick Bierbrauer⸗ ſicht. Dieſe lt. große Rolle ſ das Lebensn nend. In die das Leben m len, das Mit Mitmachen u Menſchenſelig mit einer hin er ſchrieb, wa und Gegenwe konnte, der m ſtand. Liliene rennatur, ein elementarer? tig kannte, n Schwerenöter halten, für e zier, der das ſchloß, ohne mern. Nur d Lebens ſchaue denbaron un ein einſamer findſame See Die Geſtalt ungeheuren? gerade für u deutung. Er Holſtein, das er ſelbſt ſcher len Inbrunft geſchichtlich⸗pt unwiderſtehli ſchaftlichen v. Liliencron preußiſch⸗deu. und 1870/71. und Wilhelm ner Schöpfun Nach Beſue Liliencron in und wurde 1 ner zehnjähr ehn Garniſo ſchen Provin die Erhebune war im Gege lern ſeiner Schreibtiſchpe Soldat, der„ 1866 und 187 Das Leben 3 Widerlegung und Künſtler war Zeit ſein den. Es mdes Arch Forderungen n, ſtädtebau⸗ gen in Ein⸗ engſte Bau⸗ r Baugeſin⸗ Eigennutz h zu verhin⸗ andern aus⸗ Arbeitskraft gen auf die ieſen, ſowie [IJ„Deüte eeignet ſind, it in den en. Weiter bende Sätze ſer Kammer ſor Hönig daß die Ge⸗ ſchlaggebend daß Bauen unſt ſei. 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Seite 9 —5 — 4 Ciliencron, ein nationales Vorbild Vor fünfzig JFahren hat Detlev von Li⸗ liencron ſeine berühmten„Adjutantenritte“ erſcheinen laſſen. Dieſes Buch iſt in ſeiner menſchlichen Friſche und urſprünglichen Kraft als das Werk eines temperament⸗ vollen und genialen Draufgängers gerade für unſere Zeit der nationalen Erhebung vön beſonderem Wert. „Am Schlößchen ging es bunt her. Wie zwei aufeinander gegangene wütende Meſſerhelden rangen die beiden Gegner. Ein kleiner General neit goldner Brille und ganz kurz geſchocenen ſchneeweißen Haaren führte hier den Feind auf alle mögliche Weiſe zu oerdrän⸗ gen. Als ich ihn traf, riß ſein Pferd mit hoch⸗ eſtrechem Hals an einem Buchenzweig. In ſart ausgeprägtem thüringiſchen Dialekt zog er den Zügel nervös zurück mit den Worten:„Ei, tu Luder.“ Mich ſprudelte er heftig an, als ich ihm meinen Auftrag kundgab: Er ſende alle halbe Stunde über den Weitergang des Gefech⸗ tes Bericht an Seine Exzellenz. Und als wenn er plötzlich höchſt ärgerlich geworden ſei, rief er: „Ei, da wolln mer doch ämal de Luterſch an'n Kopp nähm'.“ Damit ſprengte er auf einen Fah⸗ nenträger zu, entriß ihm das heilige Zeichen und ſchwenkte es hoch hin und her. Alle Trom⸗ meln und Hörner ließ er zum Angriff ſchlagen und blaſen und ging ſo zum letzten Sturm über. Ich blieb an ſeiner Seite, um Gewißheit über den Ausgang zu erlangen. Kein Blei traf uns oder unſere Pferde. Und umflattert von der Fahne, die der tollkühne kleine General noch immer im ſteten Vorwärts über ſeinem Kopf hin und her ſchwang, ritt ich in den Höllen⸗ rachen hinein.“ In dieſer Schilderung liegt der ganze Lilien⸗ cron. Für ihn iſt der abenteuerliche wilde, ver⸗ wegene Kampf eine Lebensnotwendigkeit, ohne die er nicht ſein kann. So wie er in ſeinen „Adjutantenritten“ in einer bezaubernd friſchen und plaſtiſchen Art die gefährlichſten Szenen darſtellt, ſo iſt ſein geſamtes Leben vom Anfang bis zum Ende ein einziges Kriegführen. Es iſt ſchwer zu ſagen, wo bei Liliencron der Humor anfängt und der Ernſt aufhört. Für ihn war das Leben immer eine ungebrochene Einheit und ſo vielſeitig und unergründlich wie das Leben war im Grunde er ſelbſt. Wer ihm zum erſten Mal begegnete, hatte nicht den Eindruck, einen Lyriker vor ſich zu ſehen. Er ſelbſt ſchreibt einmal:„Es iſt geradezu mein Stolz, daß ich für einen Fettwarenhändler gehalten werde.“ Der Gedanke, daß man ihn für einen Dichter halten könnte, war ihm unerträglich. Einen wirklichen Dichter, wie ihn die Allgemeinheit zu ſehen gewohnt iſt, ſtellte ſich Lilieneron in einem„Schmierrock vor mit öldurchtränkten wallenden Haaren, angekränkeltem Hemde, vier⸗ tes Stockwerk pp., die Augen im Wahnſinn rol⸗ lend pp.“ Er bekennt ſich mit bewußtem Stolz zu ſeinen dicken„Burgunderbacken“ und ſeinem Bierbrauer⸗ Rittmeiſter⸗ und Gutsbeſitzersge⸗ ſicht. Dieſe Haltung, in der die Selbſtironie eine große Rolle ſpielt, iſt für die Perſönlichkeit und das Lebenswerk Liliencrons äußerſt bezeich⸗ nend. In dieſem Sinne iſt er ein Menſch. dem das Leben mitſamt ſeinen Himmeln und Höl⸗ len. das Mittendrinſtehen in den Dingen das Mitmachen und Erleben der Inbegriff höchſter Menſchenſeligkeit war. Er ſchwang den Säbel mit einer hinreißenden Gebärde und alles was er ſchrieb, war erfüllt von einer Unmittelbarkeit und Gegenwartsnähe, die nur einer empfinden konnte, der mit beiden Füßen feſt im Geſchehen ſtand. Lilieneron war eine ausgeſprochene Her⸗ rennatur, ein ewiger Kämpfer. ein Menſch von elementarer Triebhaftigkeit. Wer ihn nur flüch⸗ tig kannte, mochte ihn für einen ſkrupelloſen Schwerenöter und leichtſinnigen Schuldenmacher halten, für einen flotten, lebensluſtigen Offi⸗ zier, der das Glück bedenkenlos in die Arme ſchloß, ohne ſich viel um die Zukunft zu küm⸗ mern. Nur die, die in die Hintergründe dieſes Lebens ſchauen durften, wußten, daß der Schul⸗ denbaron und Grand⸗Seigneur in Wirklichkeit ein einſamer Mann war, der eine feine, emp⸗ findſame Seele hatte. Die Geſtalt Liliencrons hat nichts von ihrer ungeheuren Vitalität verloren. Sein Leben iſt gerade für unſere Zeit von ſymbolhafter Be⸗ deutung. Er liebte ſeine Heimat Schleswig⸗ Holſtein, das„Ländchen der roten Grütze“, wie er ſelbſt ſcherzt, mit einer männlichen, blutvol⸗ len Inbrunſt und wurde von der mächtigen geſchichtlich⸗politiſchen Schwerkraft Preußens unwiderſtehlich angezogen. Aus einer leiden⸗ ſchaftlichen vaterländiſchen Begeiſterung wurde Liliencron zum unſterblichen Dichter der preußiſch⸗deutſchen Einigungskriege von 1866 iind 1870/71. Das große Zeitalter Wilhelms I. und Wilhelms II. bildet den Gefühlsraum ſei⸗ ner Schöpfungen. Nach Beſuch der Erfurter Realſchule beſtand Liliencron im Jahre 1863 die Fähnrichsprüfung und wurde 1865 Leutnant. Er hat während ſei⸗ ner zehnjährigen Laufbahn als Offizier ſieb⸗ zehn Garniſonen in den verſchiedenſten preußi⸗ ſchen Provinzen kennen gelernt und 1863 auch die Erhebung in Polen miterlebt. Lilieneron war im Gegenſatz zu manch anderen Schriftſtel⸗ lern ſeiner eit nicht ein phraſenhafter Schreibtiſchpatriot, ſondern mit Leib und Seele Soldat, der als junger Offizier in den Kriegen 1866 und 1870/1 wiederholt verwundet wurde. Das Leben Liliencrons iſt die eindrucksvollſte Widerlegung der Annahme, daß ſich Soldaten⸗ und Künſtlerberuf gegenſeitig ausſchließen. Er war Zeit ſeines Lebens ein idealiſtiſch geſinnter und ſuchte Realiſt, ein Mann, in deſſen Bruſt die Wirk⸗ lichkeit des Lebens und die Traumwelt ſeiner Gedanken zu einer unlösbaren Einheit ver⸗ ſchmolzen. Das entſcheidende Erlebnis Liliencrons war der Krieg. Alles, was er geſchrieben hat, iſt von dieſem Erlebnis weſentlich beeinflußt worden. In Liliencron verbindet ſich das Kriegeriſche und Menſchliche, das Gemütvolle und Aben⸗ teuerhafte, Vaterlandsliebe und eine faſt ani⸗ maliſche Lebensfreude, zu einem unteilbaren Ganzen. Er iſt einer der prachtwwollſten deutſchen Männertypen, einer, der ſich nie unterkriegen Geſchöpte ließ, der die härteſten Entbehrungen lachend er⸗ trug, angekurbelt von einer naiven, unerſchöpf⸗ lichen Lebenskraft, mit allen Nerven und Sin⸗ nen den Geheimniſſen der Welt aufgeſchloſſen. Ein Nachfahre däniſcher Barone, mit norman⸗ niſchem und portugieſiſchem Blut in den Adern. Der Schöpfer der„Adjutantenritte“ dieſer mei⸗ ſterhaft geſchriebenen Kampfſzenen, in denen ein wundervoller Humor die ernſteſte Tragik verklärt, gehört in ſeiner beiſpielloſen, über⸗ ſchäumenden Urwüchſigkeit und ſeinem furcht⸗ loſen Draufgängertum zu den liebenswerteſten Geſtalten der deutſchen Literatur. der nacht Von William Beebe. Der in ſeiner Heimat zu den Volkslieb⸗ lingen gehörige amerikaniſche Naturdichter und Tiefſeeforſcher William Beebe, hat durch ſeine Bücher„Galapagos, das Ende der Welt“,„Dſchungelleben“,„Das Arctu⸗ rus⸗Abenteuer“ und„Im Dſchungel der Faſanen“ auch in Deutſchland eine ſtarke Leſergemeinde gefunden. Jetzt legt Brockhaus ein neues Werk Beebes vor:„Logbuch der Sonne. Ein Jahr Tierleben in Wald und Feld“. Was Tierſeelen erleben, was Tier⸗ augen ſehen, das ſchildert ein begeiſterter Naturfreund ſo einprägſam, daß man für den Stadtmenſchen keinen beſſeren Weg⸗ weiſer durch die Monate des Jahres wüßte. Wir bringen mit Genehmigung des Ver⸗ lages einen Auszug aus den Kapiteln über den Winter. Eins der ſeltſamſten Weſen unſerer Tierwelt wird dir bei der Nachſuche im alten Gemäuer oder im Dachgebälk vor Augen kommen. Ein armes, winziges, ſchrumpeliges Pelzbündelchen, feſt umarmt von den eigenen dünnen Fingern, hängt da; nicht mehr Leben als in einem Leichnam ſcheint in dem verfrorenen kleinen Körper zu ſein. Das iſt der Anblick, den eine Fledermaus in der Tiefe des Winterſchlafes bietet. Oft wirſt du eine ganze Anzahl dieſer erſtarrten Geſtalten finden; kopfabwärts, eng aneinandergeſchmiegt. Bringe eine ins warme Zimmer und hake ſie mit den Zehen in die oberen Drahtſtäbe eines Vogelkäfigs,den Kopf nach unten. Die Meinung der meiſten Menſchen über die Fledermaus iſt ſicher ⸗ſtark von den Dichtern und Künſtlern beeinflußt, die das arme Nacht⸗ geſchöpf gern bei der Schilderung der hölli⸗ ſchen Gefilde verwenden. Das iſt ſehr unge⸗ recht. Ihr nächtliches Treiben und die mangel⸗ hafte Unkenntnis ihres wirklichen Weſens allein ſind der Grund, weshalb man die Fle⸗ dermaus mit dem Reiche des Teufels in Ver⸗ bindung brachte. Der Name„Fledermaus“ iſt übrigens irre⸗ führend, denn dieſe Tiere ſind dem Maulwurf und anderen Kerbtierfreſſern viel näher ver⸗ wandt als den Mäuſen. Betrachten wir das Knochengerüſt eines laufenden oder hüpfenden Weſens, ſo finden wir die hinteren Glied⸗ maßen kräftiger entwickelt und eine ſtarke Knochenverbindung zwiſchen ihnen und dem Rücken. Bei den Fledermäuſen iſt das unge⸗ kehrt: die Knochen, die unſerem Schlüſſelbein und den Schulterblättern entſprechen, ſind ganz beſonders ausgebildet. Das iſt wie bei den Vögeln eine Notwendigkeit, um eine Anſatz⸗ fläche für die ſtarken Flügelmuskeln zu haben. Obwohl die Hand der Fledermaus ſo eigen⸗ artig abgeändert iſt, hat ſie doch, genau wie unſrige, fünf Finger, von denen vier lang und dünn ſind. Die Flughaut geht von Fingerſpitze zu Fingerſpitze, hin zum Körper und ſchließt ſelbſt die Beine mit ein; ſie endet an den Knöcheln und gibt dem Tierchen jenes merk⸗ würdige Ausſehen, als trüge es ein paar mäch⸗ tig breite, ſackartige Hoſen. Iſt unſere Gefangene ganz aufgetaut, ſo wird ſie ſich bald daran machen, den Käfig zu unter⸗ ſuchen. Sie hangelt von einem Draht zum andern, manchmal mit allen fünf Zehen, meiſt aber nur mit vier oder dreien. Die Zehen ſcheinen außer in hängender Stellung nicht ſehr viel Kraft entwickeln zu können, denn will ſich die Fledermaus den Kopf kratzen, kann ſie die Krallen nicht durch Eigenbewegung der Zehen, ſondern nur durch Bewegung des ganzen Bei⸗ nes heranbringen. Wir bewundern den ſchönen, weichen Pelz, deſſen goldenes Braun teilweiſe in Schwarz übergeht. Das kleine Geſicht hat einen leb⸗ haften Ausdruck, klug ſunkeln die winzigen Perlenaugen aus den Haaren hervor. Das feuchte Näschen iſt immer ſchnüffelnd in Be⸗ wegung und die Größe der aufmerkſam ge⸗ ſpitzten Ohren zeigt, wie ſehr ſich das Tier⸗ chen auf ſie verläßt. Treten wir plötzlich näher an den Käfig heran, ſo öffnet die Fledermaus wie eine Eule drohend ihre Flügel, ſetzen wir aber trotzdem unſere Annäherung fort, zieht ſich das zierliche Geſchöpfchen zurück, ſo ſchnell es kann. Glaubt es eine genügende Entfernung zurück⸗ gen 5 zu haben, hängt es wieder feſt, beugt den Kopf zurück und betrachtet uns ernſthaft. Bald ſind die halboffenen Flügel geſchloſſen und eng an die Schulter gelegt; in dieſer Ruheſtellung liegen die großen Krallen der Fan an der Bruſt in winzigen Rillen im elz. Es dauert nicht lange, ſo wird unſere kleine Gefangene müde; gähnend reißt ſie das Mäul⸗ chen auf. Dabei zeigt ſie eine Reihe feiner, nadelſpitzer Zähne und die breite rote Zunge, deren Länge uns überraſcht. Dann kommt etwas Spaßiges: die Fledermaus hüllt ſich in die Flughaut und geht zu Bett. Das iſt recht luſtig anzuſehen; man muß dabei an einen Schauſpieler denken, der den Sterbeauftritt im „Julius Cäſar“ ſpielt. Eine Wiederholung nimmt nichts von dem Reiz; jedesmal, wenn das kleine Tier ſein flatterndes Laken um den Körper zieht, wird man über ſeinen würdigen Ernſt bei dieſer Beſchäftigung lachen. Der Winterſchlaf iſt eine eigenartige Erſchei⸗ nung, die noch in mancher Hinſicht der Er⸗ klärung harrt. Unterbrechen wir den totähn⸗ lichen Zuſtand zu lange, oder können wir nicht das geeignete Fütter herbeiſchaffen, dann muß unſere gefangene Fledermaus ſterben. So wol⸗ len wir ſie in ihren Schlaf zurückfallen laſſen und wieder der Mutter Natur ans Herz legen. Wir haben die Freude gehabt, dem Tierchen Geheimniſſe abzulauſchen, ohne ihm doch ein Leid zu tun. Vielleicht erinnert es ſich im Frühling an uns wie an ein ſeltſames Traumbild, das zu ihm kam, als es tief und feſt ſchlief. Das Familien- und Hheimatbuch O lerne fühlen, welch'n Stamm's du biſt! Schiller. Der völkiſche Menſch muß beſonders an zwei Plätzen ſtark verankert ſein, nämlich in der Fa⸗ milie und in der Heimat. Familie und Heimat ſind der Nährboden für jeden echten Volks⸗ ——5 Je tiefer und vielfältiger ein Volks⸗ f0 1 e in dieſem Nährboden verwurzelt iſt, de⸗ to inniger und hingebungsvoller iſt ſein Sin⸗ nen und Trachten im Dienſte für Volk und Vaterland. Familienſinn und Heimatliebe müſſen daher eindringlich gepflegt und geför⸗ dert werden. Leider hat unſere kapitaliſtiſche und individualiſtiſche Einſtellung während der vergangenen Jahrzehnte wenig Sinn und Ver⸗ ſtändnis für ſolche Pflege aufgebracht, und doch wäre ſolches gerade in dieſer Zeit, wo Tau⸗ ſende vom Volksgenoſſen die Heimat verlaſſen haben, um in fremden Ländern und Erdteilen ihr Glück zu ſuchen, wo Millionen ihrem Hei⸗ matdorf den Rücken kehrten, um in der Groß⸗ ſtadt dem Mammon zu dienen, und um den daſelbſt herrſchenden Lüſten und Genüſſen nach⸗ gehen zu können, von ganz beſonderer Wichtig⸗ keit geweſen. Die meiſten der Aus⸗ und Ab⸗ gewanderten haben früher oder ſpäter Fami⸗ lientradition und Heimat vergeſſen und ſind wurzellos und heimatfremd geworden. Sie ſind untergegangen in marxiſtiſchen und kom⸗ muniſtiſchen Ideen und in internationaler Ver⸗ brüderung. Das Wort Heimat löſt in ihnen nicht mehr die heiligen und ſehnſüchtigen Ge⸗ fühle aus, wie ſolches bei bluts⸗ und boden⸗ verwandten Menſchen der Fall iſt, und die Fa⸗ milienbande reichen oft nicht einmal mehr hin⸗ über zu den allernächſten Anverwandten. Dieſe entwurzelten Volksgenoſſen ſind für den Be⸗ ſtand unſeres deutſchen Vaterlandes zu einer ungeheuren Gefahr gaworden, und wir können der göttlichen Vorſehung nicht genug dankbar ſein, daß ſie uns in Adolf Hitler noch recht⸗ laſßen einen Retter aus größtr Not hat erſtehen aſſen. Mit klarem Blick hat er erkannt, daß die deutſchen Volksgenoſſen wieder bluts⸗ und bodenmäßig verſchmolzen werden müſſen, und daß Familie und Heimat die ſicherſten Funda⸗ mente des völkiſchen Staates ſind. Weit mehr als bisher müſſen wir daher dieſe Familien⸗ und Heimatverbundenheit in den breiten Volks⸗ ſchichten wecken und fördern durch Wort und Tat. Wir müſſen nach Mitteln und Wegen ſuchen, die jung und alt direkt dazu veranlaſſen, in die eigene Familien⸗ und Heimatgeſchichte einzudringen, ſie zu erforſchen und weiter aus⸗ zubauen. Dazu eignet ſich das Familien⸗ und und Heimatbüchlein von Oberregierungsrat M. Walter(Boltze⸗Verlag, Karlsruhe) ganz vor⸗ züglich. Es iſt entſtanden aus einer außer⸗ Aandr ſtarken Familien⸗ und Heimatver⸗ undenheit und aus der Erkenntnis heraus, daß nur auf dieſem Wege echt heimatliches und völkiſches Empfinden in die breiten Volksſchich⸗ ten Eingang findet. Das Büchlein iſt frage⸗ bogenartig angelegt, und man iſt gezwungen, durch ſchriftliche Beantwortung der ſehr zahl⸗ reichen Fragen alles aufzuzeichnen, was über die eigene Familie und die Heimat irgendwie wiſſenswert und intereſſant iſt. Es ſoll für jedes Familienglied ein Büchlein angelegt wer⸗ den, ganz gleich, ob Kind oder Erwachſene, ob Mann oder Fſei weſſen Standes oder Be⸗ rufes es auch ſei. So entſtzhen Familien⸗ chroniken und Heimatgeſchichte, die von Gene⸗ ration zu Generation immer wertvoller wer⸗ den, in denen einſt unſere Enkel und Urenkel mit heiligem Ernſt und Eifer vieles ausgraben werden, was ihnen nützlich und zu wiſſen wich⸗ tig und notwendig iſt. So bleiben ſie mit uns wenn uns längſt Staub und Moder edeckt. Wie glücklich wären wir heute, wenn unſere Vorfahren ſchon vor Jahrhunderten ſo getan häten. Wie leicht würden ſich die Volksgenoſſen, die das Schickſal von Familie und Heimat hin⸗ weggeführt hat, zu uns zurückfinden, wenn die Verbindungsfäden rechtzeitig geſponnen wor⸗ den wären. Möge daher das Familien⸗ und Heimatbuch recht bald Allgemeingm jeder deut⸗ ſchen Familie werden, zum Segen für Volk und Vaterland. M Kr. —— Das Bild. Monatsſchrift für das Deutſche Kunſtſchaf⸗ fen in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag: F. C. Müller, Karlsruhe i.., Ritterſtraße 1, Herausgeber: Hochſchule der bildenden Künſt e, Karlsruhe i.., Hauptſchriftleiter: Direktor Profeſſor Hans Adolf Bühlrer, Karls⸗ ruhe i.., Schriftleiter für Vor⸗ und Frühgeſchichte und Mittelalter: Dr. W. Schleiermacher, Freiburg i. Br., Schriftleiter für Neuere Zeit und Gegenwart: Bettinng Feiſtel⸗Nohmeder, Karlsruhe i. B. Hervorgegangen aus der ſeit 1927 beſtehenden, bis⸗ her einzigen in rein nationalſozialiſtiſchem Sinne ge⸗ leiteten Fachzeitſchrift für bildende Kunſt, der„Deut⸗ ſchen Bildkunſt“, bedeutet dieſe Monatsſchrift in ihrem neuen Gewand und in der namhaften Verbreiterung des Arbeitsgebietes auf das geſamte deutſche Kunſt⸗ ſchaffen eine Wunſch⸗Erfüllung für weite Kreiſe, wie ſie ſchöner kaum gedacht werden kann. Die zahlreichen Begrüßungen und Beglückwünſchungen aus den Reihen der bisherigen Leſer, der Künſtlerſchaft und neuhinzutretender Laienkreiſe beweiſen das Bedürf⸗ nis nach einer ſolchen umfaſſenden Zeitſchrift, die ebenſowohl dem Gefühl wie dem Wunſch noch oe⸗ meinverſtändlicher Belchrung, dem Schönheitshunger kunſtfroher Menſchen wie dem Endziel aller Kunſt⸗ übung, das Werk dem Volk, für das es geſchaffen, zu zeigen, entgegenkommt. In den verfloſſenen Elendsjahren waren alle dieſe Bedürfniſſe teils un⸗ befriedigt, teils in einen wahren Abſcheu gegen das, was ihnen geboten wurde, verwandelt. Das deutſche Volk als Ganzes hat in bewunderungswürdiger Weiſe die offiziell geförderte Unkunſt abgelehnt. Im Dritten Reich, im Reich des Führers aber erſtanden Regie⸗ rungen, die den heißen Wunſch des Volkes nach ſeiner angeſtammten Kunſt kennen und befriedigen wolle⸗n. So durfte auch die vom Deutſchbund und der„Deut⸗ ſchen Kunſtgeſellſchaft“ durch ſchwierige Zeiten hin⸗ durchgerettete Zeitſchrift„Deutſche Bildkunſt“ unter der Förderung des Badiſchen Kultusminiſteriums den bedeutungsvollen Schritt in die Reihen der großen Monatsſchriften tun und bringt nun als„Das Bild“ ihr erſtes Heft vor die Oeffentlichkeit. Wie ſchon aus den Ankündigungen hervorgeng, umſchließt jedes Heft das geſamte Kunſtſchaffen des Deutſchen von Anbeginn her, ja es greift in Zeiten zurück, wo ſich das deutſche Volkstum noch lange nicht als ein Beſonderes aus dem nordiſch⸗ariſchen Kulturgut ab⸗ geſpalten hatte. In ganz großen Linien zeigt im erſten Heft Dr. W. Schleiermacher das Gemeinſame der Formempfindung, die zugleich Ausdruck iſt für die ſeeliſche Haltung und ſich durch all die Jahr⸗ hunderte bewahrte. Klaſſiſche Beiſpiele aus der Vor⸗ und Frühgeſchichte und aus dem Mittelalter, aus Hoch⸗Zeiten germaniſch⸗deutſchen Geſtaltungsdranges, werden in Bildern vorgeführt. Als eine Gabe beſon⸗ derer Art iſt beſonders das farbige Titelblatt zu er⸗ wähnen, das eine prachtvolle Wiedergabe aus der älteſten lateiniſchen Handſchrift in Deutſchland, dem Sacramentarium Gregorianum, bringt, den Anfangs⸗ buchſtaben der Oſtermeſſe, ein Gebilde von ſolcher Kraft und Schönheit, daß wohl kein deutſcher Menſch unangerührt den Blick davon läßt! In raſcher Folge geleiten uns die übrigen Bilder durch die Entwick⸗ lung der deutſchen bildenden Kunſt und gipfeln in einem Hauptwerk der Gegenwart, geſchaffen von dem Dresdner Meiſter Richard Guhr, das unter der Bezeichnung„Conceptio spiritus“ die Berührung der Künſtlerſeele mit den ewigen Mächten ſymboliſch andeutet. Mit gewaltigen Geleitworten pocht der Hauptſchriftleiter der Zeitſchrift, Hans Adolf Bühler, an das Gewiſſen der Künſtler, und was der um die Wiederherſtellung deutſcher Kultur hochverdiente Kul⸗ tusminiſter Badens, Dr. Otto Wacker, den Zeit⸗ genoſſen über ihren Anteil an den Rieſenaufgaben des Dritten Reiches ans Herz kegt, das verdiente, in allen Schulen an die Wände geheftet zu werden! „Der Krieg hat Aufgaben erſtehen laſſen, die entweder den Deutſchen zwingen zugrunde zu gehen oder dieſe Aufgaben zu meiſtern. Schon der Nationalſozlalismus iſt ein Beweis dafür, daß der deutſche Menſch dieſe Aufgaben meiſtern wird.“ Und wie Wegweiſung er⸗ hebt zu dieſen Worten des Volkserziehers der Dichter die Stimme: Georg Stammler ſpricht einen ſeiner Leitſprüche, im Gewand einer vorbildlichen Kunſt⸗ ſchreibung Oswald Jariſchs, und der gipfelt in dem Königsworte„Dienen!“ Unter Berufung auf Goethes Bekenntais„Wir bekennen uns zu dem Ge⸗ ſchlecht, das aus dem Dunkeln ins Helle ſtrebt“, wen⸗ det Bettina Feiſtel⸗Rohmeder die Blätter der neueren Geſchichte der Malerei bis auf die Gegenwart um, und der um die Wiedergutmachung der ſeit Dr. Hans Poſſes ſog.„Deutſcher“ Ausſtellung 1930 in Venedig ſchwer beſchädigten Kunſtbeziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und ZItalien verdiente Vorſitzende des Deutſchen Künſtlerbundes in Florenz, Maler Müller⸗Ewalbd, berichtet zum Schluß über die ſehr erfolgreiche Herbſtausſtellung Deutſcher Kunſt in der Arnoſtadt. Die Seiten des Anhanges mit ihren Kunſt⸗ und Verlagsanzeigen werden belebt durch Aus⸗ züge aus dem halbmonatlich erſcheinenden„Deutſchen Kunſtbericht“(Herausgeber: Deutſche Kunſtgeſellſchaft in Gemeinſchaft mit dem Deutſchbunde). Die ſich in muſtergültig techniſchen Ausſtattung darſtellende Zeit⸗ ſchrift darf ohne Uebertreibung als ein Prachtwerk bezeichnet werden und iſt bei Dauerbezug zum Vier⸗ teljahrspreis von RM..— gewiß auch dem kunſt⸗ freudigen Mittelſtande zugänglich. Land— Immer wird Italien das klaſſiſche Land der deutſchen Sehn⸗ lucht bilden, die Wiege aller europäiſchen Kultur läßt wieder jährlich tauſende deutſcher Touriſten nach dem Süden reiſen, denn dieſer Süden bietet eine ſo unerhörte Harmonie von Licht, Luft, Sonne, Natur, Menſchen und Kunſt, daß ſich dieſem Zauber nur wenige zu entziehen vermögen. Immer wieder wird der nordiſche Menſch von dieſer Ueberfülle ge⸗ Erinnerungen und künſtleriſcher Eindrücke ſo ge⸗ angen genommen, daß er, ſich ſelbſt vergeſſend, ganz dem ewigen anfe italieniſchen Bodens erliegt. Der feinſinnige Kunſtkenner wird die oberitalieniſchen Städte Florenz, Bologna, Padua und andere bevorzugen, Men⸗ ſchen, die ſtarke Eindrücke lieben, wird Rom, die ewige Stadt der Chriſtenheit, die Hauptſtadt der alten Welt, in ihren Bann ziehen, ſie unterliegen gerne den bezwingenden Formgebungen der ſteinernen Denkmäler Michelangelos und Palladios. Sen⸗ timentale Naturen lieben die Romantik Venedigs, und wem das Volksmäßige zum großen Erlebnis werden ſoll, der ſollte Neapel zu ſeiner Lieblingsſtadt auserwählen. radezu gewaltig wirkt im faſchiſtiſchen Italien die nüpſen nicht gekannte Syntheſe des alten und neuen Rom. Anknüpfend an alte traditionelle Werte zeigt dieſes junge Italien im Rahmen des alten Landes ein ſo überraſchend re⸗ volutionär⸗diſzipliniertes Geſicht, daß auch für den alten Italienfahrer die Verſchmelzung alter und neuer indrücke zum Erlebnis werden muß. So wird das iche Bez Italien, das be⸗ ſonders freundſchaftliche Beziehungen zum neuen Deutſchland unterhält, welches dieſe Freund⸗ ſchaft, begünſtigt durch gleichgerichtete Ideen und Regierungsmethoden, noch vertiefen konnte, dem Touriſten eine Fülle neuer Eindrücke ver⸗ mitteln. Ueberdies wird es immer Reiſende ge⸗ ben, die eine Fahrt nach Italien nicht ungern mit einer Mittelmeerreiſe verbinden. Gerade in dieſem Jahre, dem heiligen Jahre, bietet ſich eine beſonders günſtige Gelegenheit dazu. Denn der Norddeutſche Lloyd in Bremen ſchickt im 0 1933 erſtmalig ſeinen Dampfer„Sierra Tordoba“ zu zwei Reiſen ins Mittelmeer, wie ſie bislang nur im Frühjahr veranſtaltet wur⸗ den. Die herrliche Fahrt an der portugieſiſchen ſpaniſchen und afrikaniſchen Küſte iſt auf beiden Reiſen die ſchönſte Ergänzung des Beſuches Italiens. Auf der erſten ausgehend von Bremerhaven, wird ſie durch das Endziel Neapel und die von dort leicht zu bewerkſtelligende Reiſe nach Rom gekrönt. In Liſſabon wird das Hafenbild dieſer gleich⸗ unig ſchön gebauten Stadt entzücken, die Lord Byron Neapel und Konſtantinopel gleichzuſtellen wagte. Mauriſche Kunſt und arabiſches Leben bieien Ceuta, Algier und Oran, mauriſch er⸗ ſcheint auch das von den gegründete Cadiz, das in der Sonne gleißend wie ein von Waſſer umſpül⸗ tee» Kleinod ein Denkmal ſpaniſch⸗mauriſcher irmiſchung darſtellt. An der Levanteküſte ſind es Malaga, Ali⸗ cante und Barcelona, die dem Reiſenden alle Schönheiten der mittelländiſchen üßſenſtädte erſchließen. Das ausgeglichenſte Klima dor pyre⸗ näiſchen Halbinſel macht Malaga zu einer be⸗ vorzugten Hafenſtadt. Alicante, einer der ſau⸗ berſten und beſtorganiſierteſten des ſpa⸗ niſchen Südens, bietet den ſchönſten Palmenhain Spaniens dar, und ſchließlich Barcelona, die Hauptſtadt Kataloniens, zahlenmäßig Spaniens größte Stadt, imponiert beſonders uns Nord⸗ ländern durch den Arbeitsrhythmus ſeiner flei⸗ Elnd Bewohner und die odernität ſeines tadtbildes. Die ſehr in Mode gekommene Hauptſtadt der Balearen⸗Inſelgruppe, Dorado aller Maler und beſinnlichen Menſchen, Palma de Mallorca, iſt beſonders im Herbſt unver⸗ gleichlich ſchön. nd dann in Italien die Erfüllung der Sehnſucht! Neapel, Rom, Palermo, Genua deut nſu 7 er 4 ht! C h Welche Fülle von Idealvorſtellungen, von Kind⸗ heitserinnerungen, von Wunſchträumen ſtellen ſich hierbei ein. Es iſt ſo viel, daß es uns zu überwältigen droht! Goethe verweilte in Neapel den größten Teil ſeiner italieniſchen Reiſe und konnte ſich nicht genug tun, dieſer freudetrunken⸗ ſten aller italieniſchen Städte ihren Lebens⸗ rhythmus und ihre Vitalität abzulauſchen. Dro⸗ ſchaut der Veſup auf dieſes Urbild einer rohen Stadt, wie wenn er unwillig ob ſolcher Erlaͤuterung der Bilder. 1. Neapel, im Hintergrund: Der Veſuv. 2. Er⸗ ffnung der Via dell Impero durch Muſſolini. 3. Parade in der Via dell Impero. 4. Rom, Pe⸗ tersdom mit Vatikan. 5. Der Lloyddampfer „Sierra Cordoba“. 6. Stadion, erbaut von Muſſolini. 7. Marokkaniſche Volkstypen. 8. Ma⸗ laga. 9. Cadiz. 10. Rom, Engelsburg. 11. Rom, aus den. Innern der Peterskirche.„ Luſtigkeit den Einwohnern durch ſeine dräuende Haltung Mäßigung auſerlegen wollte. Die Kirche San⸗ ta Chiara birgt eines der ſchönſten, ſinnfälligſten barocken Deckengemäl⸗ de, die Italien kennt. Pompejis ſteinerne Wahrzeichen künden von einer vergangenen, ſo überaus rei⸗ chen Kultur, daß nicht umſonſt Muſſolini, ſich der Größe ſeiner geſchichtlichen Sen⸗ dung bewußt, das italieniſche Volk zu der leben⸗ digen Verbundenheit mit dieſen grandioſen Leiſtun⸗ gen ſeiner Vorfahren hinführen will. Von Neapel iſt Rom in kürzeſter Zeit erreichbar und kein Paf⸗ agier wird ſich die Gelegenheit entgehen laſſen, die Ketropole des Faſchismus in Augenſchein zu neh⸗ men. Angeſichts des größten Kirchenbaus der Welt, der eindringlichen Wucht der maleriſchen Stein maſſen des Domes Petri, ſpüren auch Andersgläu⸗ bige die weltumſpannende Kraft einer Idee und den iiſn Ausdruck einer Jahrtauſende alten Orga⸗ niſation und ihrer eindringlichen Werbekraft. Dazu wird das heilige Jahr 1933 den Glanz des von der ewigen Stadt ausgehenden Zaubers in noch helle⸗ rem Licht erſtrahlen laſſen. Palermo, die Perle Siziliens, grüßt den deut⸗ ſchen Menſchen und läßt ihn ſeine Heimat vergeſſen vor der Fülle ihrer Naturſchönheiten. Nicht zuletzt wirbt Genua, der Ausgangspunkt der zweiten Lloydreiſe, durch ſeinen wunderſchönen Hafen, einen der größten Umſchlageplätze Europas, der bei Nebel vom Rigi aus die Stadt und das blaue Mittelmeer zu ſeinen Füßen wie eine Viſion erſcheinen läßt. Dies alles bietet die Fahrt auſ der„Sierra Cordo⸗ 1* ba“, einem behaglich eingericheteten ſchwimmenden Hotel. Sie macht ſo recht dieſe Italienfahrt zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Die Erinnerung an dieſe Reiſe wird eine ſo eine ſo ungetrübte ſein, daß dieſen Menſchen immer wieder das unſch⸗ bild vorſchweben wird: Italien, ſonniges Mittelmeer, Wiege euro⸗ päiſcher Kultur, größter Geſchichte und klaſſiſcher Schönheit, immen bleibſt du uns Vermittlerin des wahrhaft Schönen und Edlen, der Heinz Tilleſſen. Ideen des helleniſch⸗römiſchen Kulturkreiſes, Haaaaganasuzaasmusamvmaavannmananmmnnanmn 1. 2) Sämtlich heim w durch de ) Der Sch 1933 erf und vor für den Sturmfü 6) Schießſpr Mannhet Kreiſes verbande bände, K 1. a) Die Zim ber⸗Schü von ſonf einen R vertreten ) Die S ebenfalls führen 7 merſtutzer des Krei ber⸗Schie Kreiſes Schießen ſes Man 6) Referente für Zim Augarten Hildeb Straße dein,? 8. a) Dem Sa Mitarbeit b) Die Wal Schleßſpo zeichnung ſport⸗Kre 4. a) Die Schü den, ihr⸗ drei Spi folgt: E b) Jede Spi Schützenfi Schützenft A — In Kaana nern, durch irche Can⸗ Kirche San⸗ er ſchönſten, heckengemäl⸗ Pompejis künden von beraus rei⸗ ht umſonſt lichen Sen⸗ der leben⸗ ſen Leiſtun⸗ zon Neapel d kein Paf⸗ laſſen, die ein zu neh⸗ s der Welt, chen Stein lndersgläu⸗ dee und den ilten Orga⸗ kraft. Dazu des von der noch helle⸗ den deut⸗ it vergeſſen ticht zuletzt er zweiten afen, einen r bei Nebel Mittelmeer einen läßt. erra Cordo⸗ vimmenden ergeßlichen ckliche, eine 5 Wunich⸗ ziege euro⸗ it, immer Edlen, der Tilleſſen. * —2◻ „Hakenkreuzpbanner“ Dienstag, 23. Januar 1934 Zabrgang 4. Nr. 30. Seite 11 4 1. .6) Sämtliche Schiltzenvereine des Kreiſes Mann⸗ heim werden im Kreis⸗Führerring Mannheim durch den Schleßſport⸗Kreisführer vertreten. ) Ter Schießſport⸗Kreisführer wurde am 27. 12. 1933 erſtmals von 13 Schützenſührern gewäh't und vom Beauftragten des Reich'ſportf' hrers für den Bezirk Mannheim. Gau 14(Baden), Sturmführer Körbel, beſtätigt. e) Schießſport⸗Kreisführer im Kreisführerring Mannheim iſt der derzeitige Kreisführer des Kreiſes Kurpfalz im Gau Südweſt des Reichs⸗ verbandes Deutſcher Kleinkali“er⸗Schützenver⸗ bände, Karl Jäger ſr., Mannheim, F 7, 3. .) Die Zimmerſtutzen⸗, Klein⸗aliber⸗ und Großkali⸗ ber⸗Schützenvereine und die Schützenabteilungen von ſonſtigen Sportvereinen werden durch je einen Referenten beim Schießſport⸗Kreisführer vertreten. ) Die Schießſport⸗Referenten wurden ebenfalls am 27. 12. 1933 erſtmals gewählt und führen die Bezeichnungen: Referent für Zim⸗ merſtutzen⸗Schießen beim Schießſport⸗Kreisführer des Kreiſes Mannheim: Referent für Kleinkali⸗ ber⸗Schießen beim Schießſport⸗Kreisführer des Kreiſes Mannheim: Referent für Großkali er⸗ Schießen beim Schießſport⸗Kreisführer des Krei⸗ ſes Mannheim. e) Referenten beim Schießſport⸗Kreisführer ſind: für Zimmerſtutzen Fritz Fuhr, Mannheim, Augartenſtraße 93; für Kleinkaliber Hildebrand, Mannheim, Jean⸗Becker⸗ Straße 11: für Großtaliber Hans Dingel⸗ dein, Mannheim, Q 4, Habereckl. 3. a) Dem Schießſport⸗Kreisführer ſteht als direkter Mitarbeiter ein techniſcher Berater zur Seite. b) Die Wahl des techniſchen Beraters iſt dem Schießſport⸗Kreisführer freigeſtellt. Seine Be⸗ zeichnung lautet: Techn. Reſerent beim Schieß⸗ ſport⸗Kreisführer des Kreiſes Mannheim. 4. 3) Die Schützenvereine des Kreiſes Mannheim wer⸗ den, ihren Intereſſengebieten entſprechend, in drei Sportgemeinſchaften zuſammengefaßt, wie folgt: Sportgemeinſchaft der Zimmerſtutzen⸗ Schützenvereine des Kreiſes Mannheim.(Schieß⸗ ſport⸗Gemeinſchaft 1 Mhm.); Sportgemeinſchaft der Kleinlaliber⸗Schützenvereine des Kreiſes Mannheim.(Schießſport⸗Gemeinſchaft II Mhm.): Sportgemeinſchaft der Großkaliber⸗Schützenvereine des Kreiſes Mannheim.(Schießſport⸗Gemein⸗ ſchaft III Mhm.) b) Jede Sportgemeinſchaft wird von einem Ober⸗ Schützenführer geſührt. Die Wahl der Ober⸗ Schützenführer der Sportgemeinſchaften wird Friedr. Bekanntmachung des Schießſport⸗Kreisführers Mannheim alsbald vollzogen. Wahlberechtigt ſind nur die Ober⸗Schützenführer der betr. Schöützenvereine oder ihre Stellvertreter. Die gewählten Ober⸗ Schützenführer müſſen vom Schießſport⸗Kreisfüh⸗ rer beſtätigt werden. Sie führen die Bezeichnung: Ober⸗Schützenführer der Schießſport⸗Gemeinſchaft I, II, III des Kreiſes Mannheim. Die Ober⸗Schützenführer der Schießſport⸗Gemein⸗ ſchaften beſtimmen ihre Stellvertreter ſelhſt. Dieſe führen die Bereichnung: Geſchäftsführender Schützenführer der Schießſport⸗Gemeinſchaft 1, II, III des Kreiſes Mannheim. Sämtliche Schieſ ſportangelegenheiten des Kreiſes Mannheim werden höheren Sportdienſtſtellen oder Behhrden gegenüber nur vom Schießſport⸗ Kreisführer oder durch die von dieſem mit aus⸗ drücklicher Vollmacht verſehenen Schützenführer über den Beꝛirksbeauftragten des Reichsſportfüh⸗ rers vertroeten. Bei Zuwiderhandlungen haben die Betroffenden eventuell mit Ausſchluß zu rech⸗ nen und außerdem werden alle durch Nichtbe⸗ auftragte getroffene Abmachungen für ungültig erklärt. Der Dienſtweg iſt in der Regel folgender: Ober⸗ Schützenführer des betr. Schützenvereins: Ober⸗ Schützenführer der betr. Schießſport⸗Gemeinſchaft; Reierent der betr. Schießſport⸗Gemeinſchaft: Schießſport⸗Kreisführer. In Beſchwerdefätllen iſt C — — — — b — die nächſt höhere Dienſtſtelle der Stelle anzu⸗ rufen, über welche Beſchwerde geführt wird. Die Stelle, über welche Beſchwerde geführt wird, iſt jedoch von der Beſchreitung des Beſchwerdeweges in Kenntnis zu ſetzen. Sämtliche Wünſche, Meldungen und Beſchwerden ſind nur ſchriftlich einzureichen unter Angabe des Betreffs am Kopfe links. In eiligen Fällen iſt mündliche Mitteilung geſtattet. Schriftliche Dar⸗ legung iſt jedoch raſcheſtens nachzuholen. Jeder direkte Verkehr mit den Schieß⸗Referenten der Wehrformationen iſt den Schützenvereinen einſtweilen unterſagt. Die Referenten der'hr⸗ formationen ſind auf den ordentlichen Dienſtweg zu verweiſen. — 0 4 — — b — formationen: Schießrefſerent der Wehrformation; Bezirksbeauftragter des Reichsſportführers, Sturmführer Körbel; Schießſport⸗Kreisführer. Dienſtweg für die Schützenvereine im Verkehr mit den Wehrformationen iſt der unter ö9 feſt⸗ gelegte Dienſtweg. Ueber Ausnahmen beſtimmt der Schießſport⸗Kreisführer. 7. Die Einhaltung des Dienſtweges iſt unerläßlich, wenn mit Erſolg gearbeitet werden ſoll. Jede Um⸗ gehung des Dienſtweges muß daher als Nichtbeach⸗ — C Dienſtweg für die Schieß⸗Referenten der Wehr⸗ Syport uncl Jyiol tung der Sportvorſchriften angeſehen werden und kann u. U. den Ausſchluß derer zur Folge haben, die ſich derartige Vergehen zu Schulden kommen ließen. 8. Es iſt Pflicht jedes Schützenvereins und jeder Schützenabteilung eines anderen Sportvereins, ſich als⸗ band zur Eingliederung in die zuſtändige Schießſport⸗ Gemeinſchaft ſchriftlich beim Schießſport⸗Kreisführer zu melden. Wilde Schützenvereine können nicht mehr länger geduldet werden und haben, ſofern ſie ſich nicht bis ſpäteſtens 30. Januar 1934 ſchriftlich gemeldet haben, mit der Auflöſung durch den Bezirksbeauftrag⸗ ten des Reichsſportführers zu rechnen. Dieſer Termin gilt übrigens für alle Schützenvereine. 9. Bei Einreichung der Meldung iſt anzugeben: a) genaue Anſchrift des Ober⸗Schützenführers; b) Mit⸗ gliederſtärke am 1. Januar 1934, getrennt nach Aktiven und Paſſiven; c) Angate, ob eigener Schießſtand vor⸗ handen und wo derſelbe liegt(genaue Ortsbeſchrei⸗ bung unerläßlich): d) wieviel Schußbahnen vorhanden ſind, getrennt nach den einzelnen Entfernungen aufge⸗ führt; e) Schießtage und Schießzeiten; f) welche ſon⸗ ſtigen Vereine in Miete auf dem betr. Stand ſind und zu weichen Zeiten. Angabe, wieviel Stände jeweils die einzelnen Vereine belegt haben; c) wieviel Stände zurzeit noch vermietet werden können und in welchen Zeiten; h) Vereine, die nicht über eigene Stände verfügen, geben an, wo, zu welchen Zeiten und auf wieviel Bahnen ſie zurzeit ſchießen; i) welche Miete oder ſonſtiges Entgelt wird pro halben Tag und Schußbahn verkangt?— Die verlangten Angaben ſind genau und wahrheitsgetreu, getrennt nach den einzelnen Fragen, ſchriftlich abzugeben. 10. Sämtliche Schießſportnachrichten, welche in der Preſſe veröffentlicht werden ſollen, ſind vorher dem Schießſport⸗Kreisführer zuzuleiten. Amtliches Organ für Veröffentlichungen und Nach⸗ richten iſt das Hakenkreuzbanner und daneben gegebe⸗ nenfalls der NS⸗Sport. Mannheim, Januar 1934. Der Schieſſport⸗Kreisführer im Kreis⸗Führerring Mannheim. gez.: Jäger. 2⏑αφI C T. u. Spv Altrip— Vikforia Wall⸗ ſtadt:2(:2) Der Altriper Sturm in Hochform Der Tabellenlepte Wallſtadt hatte heute einen ſchweren Gang über den Rhein zum Turn⸗ und Sportverein, nebenbei aber auch noch das Pech, den Sturm des Platzbeſitzers in Höchſt⸗ form anzutreffen. Derſelbe ſcheint wieder ſeine alte Gefährlichkeit zu erhalten. Spindler iſt auf dem beſten Wege, den nach München ab⸗ gewanderten H. Schneider zu erſetzen. Aber nicht nur er, ſondern ſämtliche fünf Stürmer hatten heute, teils mit mehr, teils mit weniger Glück, die Schießſtiefel an. Feth als Mittel⸗ läufer erſetzte den im Spiel gegen Feudenheim verletzten K. Spindler aufs Beſte. Von den Verteidigern war Sommer der beſſere. We⸗ ber war heute viel zu leichtſinnig und hätte die beiden Tore unbedingt verhindern müſſen. Die Läuferreihe von Wallſtadt konnte ſich gegen das gute Spiel von Altrip nicht entfalten. Das Zuſpiel war mangelhaft und ging der Ball faſt immer in die Füße des Gegners. In der Hin⸗ termannſchaft war Walter ganz hervor⸗ ragend. Er verhinderte eine höhere Niederlage. An den Toren, mit Ausnahme des ſechſten, war er ohne Schuld. Für Wallſtadt ſpielten: Walter, L. Krämer, Ritter, Ueberrhein, Strubel, L. Walter, Gallier, L. Peter, H. Krämer, W. Ru⸗ dolf und Beckenbach.— Für Altrip ſpiel⸗ ten: Weber, Sommer, M. Weller, Hauk, Feth, Münch, H. und Ph. Schneider, L. Weller, R. Spindler und Gropp. Schiedsrichter war Stroh(Plankſtadt), der nicht immer gefallen konnte. In der fünften Minute eröffnete R. Spind⸗ ler den Torreigen. In der zehnten Minute er⸗ zielte aber Krämer nach glänzendem Durch⸗ bruch den Ausgleich. Ritter leiſtete ſich einen Fehlſchlag, und ſchon hieß es wiederum durch Spindler:1. In vorbildlicher Weiſe nahm Krämer in der 25. Minute eine Flanke von rechts auf, und der Ball landete zum zweiten Ausgleich im Tor. Nach ſchönem Kombina⸗ tionsſpiel fiel kurz vor Halbzeit durch Schnei⸗ der das dritte Tor. Konnte Wallſtadt bis zur Halbzeit das Spiel noch offen geſtalten, ſo war dies in der zweiten Halbzeit vorbei. Altrip dominierte in glänzen⸗ der Weiſe. In regelmäßigen Abſtänden fielen die nächſten drei Tore durch Spindler, Gropp und Weller. Das Spiel war jederzeit fair. Zuſchauer zirka 500. Belgien— Frankreich:3 Ein verdienter Sieg der Franzoſen Zwei Ländermannſchaften, mit denen auch Deutſchland im letzten Jahre Kämpfe ausirug, trafen am Sonntag vor 30000 Zu⸗ ſchauern zuſammen, Belgien und Frankreich lieferten ſich den 28. Länderkampf. Von den vorher ausgetragenen 27 Spielen hatte Belgien 14, Frankreich 8 gewonnen, während 5 Treffen unentſchieden verliefen. Diesmal kamen die Franzoſen zu einem verdienten:2(:)⸗Sieg. Die Tordifferenz hätte höher ausfallen können. Als aber nach der Pauſé die Franzoſen ſtändig überlegen ſpielten, da fiel nur ein Treffer, denn die Abwehr der Belgier zeigte gerade in dieſer Zeit eine ausgezeichnete Leiſtung. 2 Auunununmmmmnnnummmnmmmmmnnmmnmnmmmnmnnnnnnmmmmun I IIIII in der Reihe der Ni 55 ttelmeerfahrten des Frühjahrs 1934 nehmen die beiden Gesellschaftsfahten des Vergnugungsreisen-Dampfers„Oceana“ eine besondere Stellung ein, Sie bieten ihren possàgieren wie dle ſetztjöhrigen ꝑeisen der „Oceana“ ein schönes behaägliches Schiff dessen Ffeundeszõhl nun schon in viele Tausende geht. Sie bringen weſtere dbw/echs- lungsreiche und interessẽnte Neiseprogramme und sind-dàs ist ihr eigentliches Kennzeichen- noch bhilliger als die vorjährigen Reisen lJ. 225.- Ist der lindestfahſpreis für die erste ſeunzehntögige heise, fl. 265.- für die zweite, sich ũber Zzueiundzu/enzig Tage er- Stleckende fahrt. Wenn mon bedenkt, wos für diesen preis alles geboten wird: bei der ersten Neise ⁊um heispiel eine fahrt ũber nahezu 6000 m(das entspricht der Luftinie Hemburg- Kæemerum, volle Verpflegung für fast drei Wochen in ausgeZeichneter geſchhãſtigłeit; wenn moͤn weiter berüͤcksichtięt, daß mòn àuf der Fõhrtft portugal, Nordafrika, Spanien, Sizilien undeltalien besucht, dann wird es nicht mehr froglich sein, daß es kaum eine billlgere, bequemefe der„Oceònò“ in den sonnigen Süden. 3— 35 * „des Hàkenlaeuzbanner nacli Italien mit dem Vergnùgungsteisendẽmpfer„Oceans und schõönere Nòöglichkeit gibt, den süden kennenzulernen. Reisen auf deutschen Schiffen sind Reisen auf deutschem Bodenl! III Ailummnunmnmnmnmmmnmmnmmununmmmm 10 Aaaaamosvaaanaanaasaasanaassaaaasnanaaaaa IL Fahrgang 4. Nr. 39. Seite 12 * „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 23. Januar 1334 Bettina von Arnim/ Zum 75. Lodestag „Meine Seele iſt eine innere Tänzerin. Sie ſpringt herum nach einer inneren Muſik, die nur ich höre und die andern nicht. Alle ſchreien, ich ſoll ruhig werden, aber vor Tanzluſt hört meine Seele nicht auf Euch und wenn der Tanz aus wäre, ſo wär's aus mit mir..“ Mit dieſen Worten zeichnete ſich Bettina von Arnim ſelber. Wer war dieſe Frau? Kind? Rätſel? Dämon? Schauſpielerin? Vielleicht, erſcheint uns ihr Weſen verſtändlich. wenn wir ihrer Herkunft und der Zeit, in der ſie lebte, nachgehen. Die Großmutter war die Dichterin und Lebensfreun⸗ din Wielands: Sophie de Laroche. Die Mutter war Maxemiliane Laroche, verheiratet mit dem Kaufmann italieniſcher Herkunft: Brentano. Sie war Goethe Vorbild zu Werthers Lotte ge⸗ wörden. Bettinas Bruder Clemens war einer der größten Lyriker. In dieſem romantiſch be⸗ wegten Kreis und allen ſeinen Sehnſüchten wuchs Bettina heran. Im Mittelpunkt des „Damals“ ſtand der Heros Goethe. War es ein Wunder, daß dieſes phantaſtiſche und geiſtig be⸗ wegliche, tief poetiſche Gemüt ſich ganz in ihn hinein verſenkte und ſich in einer großen Liebe zu ihm ſo ſtark verlor, daß alles andere daneben verſank? Sie ſah keine Möglichkeit, ihm perſönlich näher zu kommen und erſann mit echt weiblicher Liſt den Umweg über die Frau Rat in Frank⸗ furt. Ihr heiteres, anmutiges Weſen, ihre Schmiegſamkeit und Feinheit veranlaßten die alte Frau, ihr ein warmes Herz und volles Verſtändnis entgegenzubringen. Sie vermit⸗ telt, daß Bettina dem großen Sohn ſelber ſchreiben darf. Er iſt entzückt von dem reizvol⸗ len Gezwitſcher ihrer Briefe und antwortet ihr. Zwar erreicht ſie nicht, daß ſein Herz ſich ihr in Liebe zuneigt, aber der Alternde erlebt die Freude an einem jungen, überſchwenglichen Ge⸗ ſchöpf. Vielleicht hat er manchmal gelächelt, aber ſoviel darf mit Gewißheit angenommen werden, daß ſie für ihn ein Zurückerinnern an die eigenen überſchäumenden Jugendtage war. Bettina lebte das Leben einer vornehmen Dame. Sie war in junger Ehe verheiratet mit dem Dichter Achim von Arnim, der ſeiner Frau in ihren Gedankengängen und Sprüngen zu folgen verſuchte und in ihrer Liebe zu dem Großen keine Entweihung ſeiner eigenen Ge⸗ fühle erblicken konnte. War er doch erfüllt von der Eigenart ihres Weſens und verſtand, daß dieſes Temperament ſich Auswege nicht bürger⸗ licher Art verſchaffen mußte, wenn es nicht zu Grunde gehen ſollte. Einmal heißt es in einem Brief Bettinas an Goethe: „Alle Gedanken, die die Liebe mir eingibt, alles heiße Sehnen und Wollen, kann ich nur eldblumen vergleichen. Sie tuen unbewußt über dem grünen Raſen die goldenen Augen auf, ſie lachen eine Weile über den blauen Him⸗ mel, dann leuchten tauſend Sterne über ihnen und umtanzen den Wind und verhüllen die zit⸗ ternden, tränenbelaſteten Blüten in Nacht und betäubendem Schlummer, So biſt Du Poete ein vom Sternenregen ſeiner Hingebung umtanzter Mond; meine Gedanken aber liegen im Tal wie die Feldblumen; und ſinken in Nacht vor Dir und meine Begeiſterung ermattet vor Dir und alle Gedanken ſchlafen unter Deinem Firma⸗ ment.“ Ein andermal: „Liebe iſt Entfaltungstrieb in die göttliche Freiheit..., Liebe will allmählich die Ewig⸗ keit erobern, die kein Ende nehmen wird. Durch Dich werd' ich ins unſterbliche Leben eingehen; die Liebende geht ein durch den Ge⸗ liebten ins Göttliche, in die Seligkeit.“ Doch in ihrem Briefwechſel erſchöpfte ſich das dichteriſche Talent der Frau nicht. Ihr Werk: Gritta von Rattenzuhausbeiuns zeichnet das Leben einer Hochgräfin mit feinem Witz, mit Erkenntnis und leiſer JIronie. Ihr Ueber⸗ ſchwang ließ ſie manchmal zu ſtark ins Phan⸗ taſtiſche abirren, ſo daß ſie die meiſten Men⸗ ſchen nicht verſtehen konnten. Die anderen hat⸗ ten mit ſich ſelbſt zu tun, denen war ſie keine Offenbarung, ſondern eine ihresgleichen. Nur der Bruder Clemens verſucht, ihr einen Aus⸗ druck zu verleihen, der ſie kennzeichnet: inneres zärtliches Empfinden, und der witzige Dämon ſind der Ausdruck für Bettinas Weſen und für die Grundzüge der Romantik, deren Seele ſie iſt. Sie hat die ganze unbegrenzte Lebensfülle des romantiſchen Menſchen, ſeine innige Ver⸗ bundenheit mit dem unerſchöpflichen Weltge⸗ bilde in geiſtwollſter Weiſe mit dem ſtarken Ich⸗ bewußtſein ihrer Zeit zu verneinen gewußt. Zu ihrem großen Schmerz wendete Goethe ſich in ſpäteren Jahren von ihr, wie ſie mit ſeiner Frau eine häßliche Begegnung in der Oeffent⸗ lichkeit in Weimar hat. All' ihre Bitten verhall⸗ ten ungehört: er blieb hart und wollte den Frie⸗ den ſeines Hauſes nicht ſtören laſſen. Nach ſeinem Tode veröffentlicht ſie das Buch „Goethes Schriftwechſel mit einem Kinde“. In⸗ nigkeit und Poeſie ihrerſeits, Verſtändnis und Güte ſeinerſeits laſſen dieſe Briefe noch heute friſch und unvervraucht erſcheinen. Ein NMlaurer als preis- gekrönter Dichter Ueberraſchendes Ergebnis eines Preis⸗ ausſchreibens.— Dreihundert fühlen ſich berufen, aber einer iſt auserwählt. Wiens neueſte literariſche Entdeckung iſt der 37jährige Maurer Karl Jantſch, der ſich an⸗ läßlich eines Preisausſchreibens für das beſte Hörſpiel als Dichter von hohen Qualitäten ent⸗ puppt hat. Eine den Wiener Rundfunk verbreitete Melodie ſollte jeden, der ſich dazu befähigt fühlte, zur Abfaſſung eines Hörſpiels anregen. Der erſte Preis wurde einem Profeſſor Otto Wanetſchek zuerkannt, der zweite dem ſchlichten Handwerker Karl Jantſch, der zum erſtenmal im Leben zur Feder gegriffen hat, um ſich an dieſem Preisausſchreiben zu beteiligen. Der Erfolg war außerordentlich, denn ſeine Ar⸗ „Kraft durch Freude“ Kurz vor der Sonderfahrt nach Tölz⸗Langgries beſichtigt der Führer der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Dr. Ley, die Teilnehmer. Die Fahrt, die Samstag und Sonntag von Mün⸗ chen aus durch die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführt wurde, machte Dr. Ley ſelbſt mit. Von der Pfalz-Rusſtellung Beim Töpfer — beit wurde unter den eingeſandten 300 Hör⸗ ſpielen, die zum Teil von der Hand bekannter, routinierter Autoren ſtammten, mit als die beſte befunden. Viſion im Gefangenenlager. Jantſchs Hörſpiel trägt den Titel„Das Lied im Lager“ und ſoll, obwohl es ein Erſtlings⸗ werk darſtellt, in bezug auf Inhalt und tech⸗ niſchen Aufbau vorzüglich ſein. Der Verfaſſer hatte ſich bei Kriegsausbruch freiwillig zum Militärdienſt gemeldet, kämpfte an der ruſſi⸗ ſchen Front mit und geriet 1915 in Gefangen⸗ ſchaft. Die Erlebniſſe dieſer Zeit haben ihn auch zu ſeinem Werk angeregt. Ein wirkliches Ereignis, das er beim Bau der berüchtigten Murmanbahn miterlebt hat, lieferte ihm den Vorwurf zu ſeinem Hörſpiel. Der Inhalt iſt folgender: Ins Gefangenen⸗ lager wird mit einem Transport ein neuer Inſaſſe eingeliefert. Die Leidensgenoſſen drän⸗ en ſich um ihn, wollen Neuigkeiten aus der Heimat wiſſen. Die Lagerkapelle ſpielt ein Lied. Der„Neue“ horcht auf, wird von ſeiner Erinnerung gepackt und erzählt ſeinen Kame⸗ raden von einem Erlebnis in der Heimat, in dem eine junge Frau die Hauptrolle ſpielt. Einer der Soldaten war gerade dabei, einen Brief an ſeine Gattin in die Heimat zu ſchrei⸗ ben. Und nun erfährt er aus dem Munde des nichtsahnenden Gefangenen, daß es ſeine eigene Frau war, die ihm in der Heimat die Treue gebrochen hat. Langſam erhebt er ſich, ſchreitet gegen den Ausgang des Lagers zu, überhört ab⸗ ſichtlich das ſcharfe„Halt!“ der Wache und ſinkt dann, tödlich getroffen von der Kugel des Wachtpoſtens, zu Boden. 34 +4 Fortſeßung Die Tür fällt zu, die Schritte verhallen, reg⸗ los ſteht der König in dem verlaſſenen Raum. Wie ein Nachtfalter huſcht Faſtrada ins Ge⸗ mach, und die Frühſommernacht ſteigt mit kla⸗ ren Sternen empor. Zwei von Feſten und Liedern angefüllte Monde auf Ganelons Eifelburg haben Hildis nicht zu ändern vermocht. Sie ſitzt neben den Ereigniſſen, in beſcheidener Fröhlichkeit, auten Glaubens an Ganelons wunderbar ſchöne Ver⸗ ſprechungen eines endlichen Miederfehens mit dem Geliebten. An ihrem Herzen ſind Geſang und Jubel abgeglitten, dvon den gewagten Scherzen Ganlons und ſeines loſen Kreiſes hat ſie nicht den zehnten Teil verſtonden. Zwei monde haben ihrer Seele nichts vermocht, aber eir einziges Wort riß den Schleier von der ganzea Welt. Jetzt ſieht ſie mit einem Male die gemeinen Gebäörden, die ſchmutzig taſtenen Blicke, jetzt 'ſi ſie hellhörig für die nien:tcächt ger. Wori⸗ ſpiele, die ſchlüpfrigen Verſe, die ſchꝛwülen Känge und ein grenzenloſer Ekel ſteig: in ihr ouf cls habe ſie lange Zeit mit wioderlichen Getier'n: Schlamm der Steuße gelegen. u per die ſaftigen Wieſen leuchtet d' voite Hianei! mie Blut, eine.:'e flammender Tage ſärtut ihren Pfad in die groze Dunkelheit Nur weiter, weiter, ohne die graaſenn ſol:ernde Loſe der Jnger und Gedanken!'irer zum Zꝛele, an die Bruſt des Befreiers, in den Schoß der enigen Nocht! Habt Dank, ihr Hötter, daß hr dem uenſchlichen Geſchlecht die Gnade des To⸗ es voliehen habt! Aus den Armen der Hel mao Ganelon ſie holen und ſeine verſprochen⸗ Luft an ihr haben. Gerratene Beinat Oon Werner Janſen Copyrisht: Georg Westermann, Braunschweig raeeeeme Wunbervoll ſtark, mit ſchweren Achren ſteht das Korn im Jahre. Unhe lre?, daß es os den geſchändeten, verrarmen Leib der Hein.o erde an das Licht drängen und reifen mog! Unbegreiflich, daß Kinder an den Hängen und Uſe:a ſpielen, daß Frauen im Gärten jaten und am Herde ſtehen wie fonft— unbegreiflich alles Lenen auf Erden. Am elften Tage ihres Rittes ſchlagen Flam⸗ mia aus ihrem Hirn, vor dem Tämmern nech kriecht ſie mit der Stute in ein Birkengehölz und ſinkt zu Boden. Sie erwacht in der ſternenhohen Nacht, von Tau durchnäßt und froſtfiebergeſchüttelt, und das Entſetzen über ihre Schwäche macht ſie ſtark. Sie reibt ihre lahmen Glieder und arbeitet ſich in Schweiß, wickelt ſich in einen Pferdedecke und ſchläft hie in den hellen Tag. Und Not und Jugend ſiegen. Am vierzehnten Tage erkennt ſie an dem Leben der Straße die Nähe des großen Sam⸗ melplatzes, nimmt aus dem Mantelſack das feine fränkiſche Frauengewand und legt es an. In einem immer breiter werdenden Strom von Getreidekarren, Kriegern, Viehherden, der neben der Weſer läuft, wird ſie ins Lager geſpült, und das brauſende Gewimmel auf die langen Tage raſtloſer Einſamkeit legt ſich wie uin eiſernes Band um ihre Bruſt. Sie wendet ſich an einen, der Befehle ſchreit, und bittet, vor Dietrich ge⸗ führt zu werden. Ein grimmiges Gelächter iſt die Antwort, der Reiter lenkt ihren Blick auf eine hinter einem Erdwall halb verborgene, wohl zweibundert Köpfe ſtarke Frauenſchar und ruft:„Da geh hin! Die wollen alle zu Dietrich und Männer und Söhne wiederhaben. Der Graf hat wahr⸗ lich andere Dinge zu tun, als euer Geſchrei an⸗ zuhören.“ Zornglut und heiße Angſt färben ihr ver⸗ grämtes Geſicht, der erſtaunte Reiter weidet ſich an ihrer wiederaufblühenden Schönheit, ſeine groben Züge verzerren ſich zu einem gutmüti⸗ gen Grinſen. Hildis hört Ganelons hochmütige Stimme hinter ſich:„Zeige meinen Ring und nenne meinen Namen, dann empfängt dich Dietrich wie mich ſelbſt.“ Und in einem Ton, der ihr ſelber fremd iſt, herrſcht ſie den grinſen⸗ den Reiter an:„Du führſt mich! Du zeigſt Dietrich dieſen Ring und meldeſt Botſchaft vom Grafen Ganelon!“ „Von Ganelon? Frau, das ſagſt du erſt jetzt?“ Ehrfürchtig faßt er den Ring zwiſchen zwei ſchwere Finger, nimmt die Stute beim Zü⸗ gel und zwingt mit Flüchen und Püffen eine Gaſſe durch das Gewühl. Hildis ſpäht über die Zelte weg, die unabſeh⸗ bare Fläche iſt von Kriegsſcharen bedeckt, der Rauch von Feuern zieht in hundert Fahnen durch die ſtille, drückende, gewitterige Luft. Von den Gefangenen iſt nichts zu ſehen. Jetzt tau⸗ chen niedrige Häuſer auf, die Troßkarren ver⸗ ſchwinden aus dem bunten Bilde, reicher ge⸗ kleidete Reiter füllen das Feld, und plötzlich ſieht Hildis ſich in einem Schwarm ſächſiſchen Adels. So ſchnell ſie das Kopftuch um Kinn und Mund legt— ein Ruf aus der Menge hat ſie erreicht, das Bild eines gedunſenen, ſchwam⸗ migen Kummergeſichts hat ſie getroffen, bebend taſtet ſie nach ihrem zerbrechenden Herzen. Da ſteht ihr Vater mitten unter den Verrätern, da ſteht er und ſcharwenzelt um die fränkiſche Macht, demütigt ſich vor dem Henker, gibt Nach⸗ bar und Heimat preis, beſudelt ſeiner Väter Namen und Heldenart um lächerliche irdiſche Vorteile. „Hildis!“ Mit ſchweren Knien ſchwankt Heimo auf ſie zu, und in ihrer Seele toben Verachtung und Liebe wild und peinvoll gegeneinander. „Fort!“ ruft ſie ihrem Führer halblaut zu. Angeln knirſchen, Eichenbohlen liegen zwi⸗ ſchen ihr und dem Vater. „Von Ganelon?“ fragt eine Stimme irgend⸗ wo. Sie rafft ſich zuſammen, zerdrückt die Tränen zwiſchen den Lidern, ſieht einen Ritter vor ſich, der ſie aus den leicht hervorguellenden Augen aufmerkſam und verwundert betrachtet. Als ſie Miene macht, aus dem Sattel zu ſteigen, tritt er artig hinzu und hebt ſie aus den Bügeln.„Du kommſt von Ganelon?“ wieder⸗ holt er,„bringſt Du Briefe?“ Sie ſchüttelt den Kopf, das Kinntuch flattert beiſeite, und Dietrich ſieht mitleidig in dies klare, herrliche Antlitz, dem Qual und Trauer wenig von ſeiner Schönheit rauben konnten. Er begreift, daß ſie ihn allein ſprechen will, zieht ſie aus dem Kreiſe der Gaffer abſeits und öffnet die Tür zu einem kleinen, kahlen Raum. „Sprich, Mädchen! Wer biſt du, und was will Ganelon von mir? Du biſt aus Sachſen? Wenn es ſich um Gefangene handelt, ſo iſt jedes Wort verloren, mir ſind ſeit geſtern beide Hände ge⸗ bunden. Du weißt, was ihnen droht?“ „Ich ahne es“, ſagt Hildis und zerknittert ein Pergament in der Taſche ihres Oberkleides,„es freut dich nicht, Graf Dietrich?“ Dietrich ſtarrt ihr beſtürzt in die Augen. „Nein, Frau, wahrſcheinlich nicht! Ich bin ein Kriegsmann, kein Henker.“ Wider ſeinen Willen ſind ihm die Worte entſchlüpft, eine ſeltſame, fordernde Hoheit umgibt dieſe Fremde, un⸗ irdiſch und dunkel wie der Tod, voll unbeſtech⸗ licher Wahrheit. „Ich will einen der Gefangenen ſprechen, nur eine Viertelſtunde lang. Nichts weiter.“ „Auch das iſt unterſagt.“ Graf Dietrich gräbt die Zähne in die Unterlippe, der Aerger über Karls Befehle raubt ihm den Atem. Er dreht Ganelons Ring zwiſchen den Fingern und reicht ihn Hildis.„Ich will es auf mich nehmen, Mädchen, obſchon aller Augen auf meinen Ta⸗ ten ruhen. Wer iſt es denn?“ Das nackte Zim⸗ mer dreht ſich um Hildis, Dietrich fängt und ſtützt ſie. Er muß ſein Ohr an ihren Mund legen, um ihre leiſen Worte zu verſtehen, und faſt wäre ſie ſeinen Armen entglitten.„Wulf vom Wulfsberg?“ ruft er überraſcht,„kümmert ſich denn alles um dieſen Mann? Warin, der König, Ganelon und du?“ 4 „Wir ſind Nachbarskinder und einander ver⸗ lobt.“ Dietrich geleitet ſie an eine Niſche, wo ein Sitzplatz iſt, und beginnt in dem kleinen Raum auf und ab zu gehen.„Wäreſt du eher gekom⸗ men! Morgen vielleicht trifft der König ein, und wir verſaufen im Blut. Und doch, ich kann dir nicht nein ſagen, ſchon um Ganelon nicht. Wie kommſt du zu Ganelon? Gleichviel, ich will es nicht wiſſen. Geh und nimm Abſchied von deinem Liebſten, und der Teufel hole dieſe ganze verdammte Geſchichte! Laß dich vor den Weibern nicht blicken, ſie lauern ums Lager und liegen mir ſeit Wochen— oder ſind es Jahr⸗ — in den Ohren. Ich bin nur ein Werkzeug, Mädchen, ich bin nicht der König.“ Fortſetzung folgt! Eine Kraft und 7 Bezeichnung ſich im Sport wenden, dem naten in Ve— und dem Spo ſondere Bedeu lauf eine der Körperbetätigt 4 gelöſt von der digenden Ein kaum etwas S des Waldes z Luft einzuatm Zauber der u jeder Menſch Stille und Ei dahin, wohin vorgezeichneter Laufbahn im des. Was ſein ſo daß ſein A lenkung hat. 2 lände erforder— leit ohne zu e die Sinne. Es vollkommenſter ren Organe i glückende Gefü Getriebe des führt zu einer Natur. Nach e lauf ſoll man dern erholt u des Waldlaufs ſeiner Erledigt ſondern iſt ff läufe erziehen und Selbftbeh 5 4 4 sonlen. Kräfte richtig durchführen kö ken. Draußen Laufen als ge ſchätzen lernen, lung der Aufg neuen Deutſchl Waldläufe m ———— 2+ Mittwoch Z. Hin in Eir Abends ,e. 4 fllfttttiiAAA Die gemüt am Ha — Leter Empfehle mein reicl ledersohlen sowie Abhälle, Gummi Klebstot macherartikel Larl Kamn lederhandlui Nach Ihrem 5 beurteilt man 2 pornehme Aufn Ihnen das alte Adelmann& Co Mittelſtr. 24. 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Er dreht ngern und ich nehmen, meinen Ta⸗ nackte Zim⸗ fängt und hren Mund ſtehen, und ten.„Wulf t,„kümmert Warin, der nander ver⸗ he, wo ein inen Raum eher gekom⸗ König ein, och, ich kann nelon vicht. eichviel, ich im Abſchied lhole dieſe ich vor den Lager und d es Jahr⸗ i Werkzeug, ng folgt! Jahrgang 4. Nr. 39. Seite 13 „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 23.— 1934 Eine Canze für eine vernachläſſigte Sportart Kraft und Freude— dieſe kurze und treffende Vezeichnung der neuen Freizeitbewegung läßt ſich im Sport beſonders auf einem Gebiet an⸗ wenden, dem gerade jetzt in den kommenden Mo⸗ naten in Verbindung mit dem Geländeſport und dem Sport in der Hitler⸗Jugend eine be⸗ ſondere Bedeutung zukommt. Da iſt der Wald⸗ lauf eine der zweckmäßigſten und geſündeſten Körperbetätigungen, die die Jugend kennt. Los⸗ gelöſt von der Großſtadt und ihren vielfach ſchä⸗ digenden Einflüſſen gibt es für die Jugend kaum etwas Schöneres als in der freien Natur des Waldes zu laufen, die reine und würzige Luft einzuatmen und ſich völlig entſpannt dem Zauber der Umgebung hinzugeben. Hier iſt ein jeder Menſch frei und kann ungehindert die Stille und Einſamteit genießen. Er läuft nur dahin, wohin es ihn zieht, ſieht nicht auf einen vorgezeichneten Weg, ſondern ſucht ſich ſeine Laufbahn im geheimnisvollen Duntel des Wal⸗ des. Was ſeinen Blick feſſelt, das zieht ihn an, ſo daß ſein Auge ſtets Beſchäftigung und Ab⸗ lenkung hat. Das verſchiedenartig geſtaltete Ge⸗ lände erfordert Konzentration und Aufmerkſam⸗ eit ohne zu ermüden, es ſchärft den Blick und die Sinne. Es verſchafft dem Läufer den Genuß volllkommenſter Erfriſchung und ſtärkt die inne⸗ ren Organe in ungeahntem Maße. Das be⸗ glückende Gefühl vom Fernſein vom lärmenden Getriebe des Alltags erfüllt ſeine Seele und führt zu einem engen Verwachſenſein mit der Natur. Nach einem richtig durchgeführten Wald⸗ lauf ſoll man nicht müde und abgeſpannt, ſon⸗ dern erholt und erfriſcht ſein; wer die Kunſt des Waldlaufs richtig verſteht, der verſpürt nach ſeiner Erledigung keine Schwere in den Beinen, ſondern iſt ſpannkräftig und geſtärkt. Wald⸗ läufe erziehen ferner zur Selbſtüberwindung und Selbſtbeherrſchung, denn nur wer ſeine Kräfte richtig einſchätzt und einteilt, wird ſie ſo durchführen können, daß ſie Leib und Seele ſtär⸗ ken. Draußen im Walde ſoll die Jugend das Laufen als geſunde Leibesübung kennen und ſchätzen lernen, deren Ausübung ſie zur Erfül⸗ lung der Aufgaben befähigt die das Leben im Der Waldlauf als Rörperſchulung getragen, die als Abart der Dauerläuſe zu be⸗ zeichnen ſind und in der Hauptſache von Lang⸗ ſtrecklern durchgeführt werden. Dabei iſt zu be⸗ achten, daß die Strecke nicht zu ſchwierig ſein darf, denn dies würde keineswegs der Aufgabe dienen, die Ausdauer und Leiſtungsfähigkeit zu fördern, ſondern mit Gefahren und Ueberan⸗ ſtrengungen verbunden ſein. Sie darf nicht mit ver zu nehmenden Hinderniſſen verbunden ſein und ſoll nicht dauernd bergauf und bergab führen. Sie darf leinesfalls durch zu ſchlechtes Geläufe führen, weil dadurch der Schritt und der Stil verdorben würde. Die Auswahl der Strecke iſt für die reibungsloſe Durchkührung von Waldläufen von weſentlicher Bedeutung, und man bevorzugt deshalb auch für den Wett⸗ kampf ſolches Gelände, das auch im Walde eine einigermaßen gleichmäßige Schrittlänge zuläßt und nur gelegentlich von einem natürlicher Hin⸗ dernis, ſei es ein Graben, eine Schranke oder eine niedrige und leicht zu nehmende Mauer unterbrochen wird. Die Trainingsvorbereitun⸗ gen für ſolche Läufe führt über Diſtanzen von 4 bis 5 Kilometer, wobei die Strecke im Laufe der Vorbereitungszeit langſam und ſyſtematiſch erhöht wird. Die Höchſtgrenze bilden 8 bis 10 Kilometer. Bei ſolchen Waldläufen wird der Einzellauf mit dem Mannſchafiswettbewerb verbunden, wobei zu einer Mannſchaft vier Läufer zählen, von denen drei gewertet werden. Da kommt es denn mitunter als beſonders eindrucksvolles Zeichen einer guten Allgemeinausbildung und Diſziplin vor, daß eine Mannſchaft in geſchloſſe⸗ ner Formation durch das Ziel geht, eine Lei⸗ ſtung, die beſondere Anerkennung verdient. Da veranſtaltet man auch Wettbewerbe für ganze Abteilungen untereinonder, wobei es weniger auf die Spitzenleiſtung einiger zu einer Mann⸗ ſchaft formierten Spitzenleute, ſondern auf das gute Abſchneiden möglichſt vieler aktiv beteilig⸗ ter Läufer ankommt. Ein Sieg in ſolchem Lauf iſt ein guter Prüfſtein für die Allgemeinaus⸗ bildung und als Maſſenleiſtung von nicht zu unterſchätzender Bedeutung hinſichtlich der Er⸗ faſſung der großen Menge der Sportausüben⸗ den, ſowie zur Pflege der den Leibesübungen ergebenen zungen Leute. Die Organiſation der Waldläufe erforbert eine ſorgfältige Vorbereitung des Geläufes. Die Zeichnung und Markierung der Strecke ſoll ſo überſichtlich ſein, daß niemand eine falſche Lauf⸗ route einſchlägt. Man erleichtert den Läufern außerdem die Orientierung noch dadurch, daß man ihnen auf 50 bis 100 Meter einen Rich⸗ tungspunkt gibt, den ſie ſtets im Auge haben. Vom Start ab ſollen die Teilnehmer außerdem eine genügend breite und gerade Wegſtrecke zur Verf“gung haben, damit ſich die erſten Kämpfe um die Führung und Sicherung eines Platzes reibemgslos abwickeln können, wie es auch dem Publikum dadurch ermöglicht wird, das Feld ein gutes Stück weit mit den Blicken zu verfolgen. Eine in dieſer Weiſe geſchulte und durchgebil⸗ dete Jugend wird ebenſo kampffreudig wie leiſtungsfähig ſein. Sie wird in enger Verbin⸗ dung zur Natur ſtehen und den Wert ſolcher Be⸗ tätigung in friſcher Luft und im Kameraden⸗ kreiſe zu ſchätzen wiſſen. Es wird eine ſtarke und geſunde Jugend ſein, die auf dieſem Wege her⸗ angebildet und auf der Grundlage einer ver⸗ nünftigen Körperkultur den an ſie geſtellten er⸗ höhten Anforderungen körperlicher wie ſeeliſcher Art im neuen Deutſchland vollauf gewachſen ſein wird. Unfall auf der Bobbahn in Igls Auf der neuen Bobbahn in Igls ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Beim Training waren infolge des Tauwetters die Wände der Bahn zu weich und hielten dem Druck der ſchweren Vierer⸗ bobs nicht ſtand. So kam es, daß gleich zu Beginn des Trainings drei öſterreichiſche Bobs ſtürzten, doch blieben die Fahrer dabei unver⸗ letz. Als jedoch der vierte Bob durch die große Schleife fuhr, ſtürzte auch er, und ſein Lenker, der Amerikaner Tippy Gray(Reuyort) erlitt eine Gehirnerſchütterung, mehrere Rippenbrüche und andere Verletzungen, deren Art erſt im InnsbruckerKrankenhaus, wohin er übergeführt wurde, feſtgeſtellt werden muß. Die neue deutſche Meiſterin im Kunſtſpringen Im Stadtbad zu Halle an der Saale wurden die Kämpfe um die deutſche Hallenmeiſterſchaft im Kunſtſpringen ausgetragen. Bei den Damen. ſiegte die Europameiſterin Frau Jentſch⸗Jordan (Nixe, Charlottenburg). Hep Eheſtands echt nußbaum pol. Ztüriger Innenſpiegel, bot für rlehen flatunmer Schrank, nur 295 Mk. Möbelſchreinerei fiuihih Stenotypistin Hr ferstilssige, verantwortungskreuchge ü, Zuverlüssſge 3 Hur 5 Ur. 1 Kraft Aen nationaſer Kamilie von größerem Werk zum bäldigen Antritt gesucht Bei Bewänung evil. Vertrauensstelung. (12 991 Mittwoch, 24. 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Februar 1934, vormittags 11 men gr. 19 hier, zweiter Stock, Zim⸗ me den 20.— 1934. Bad. Amtsgericht Bö. den 24. Januar 1934, Wachug 8 1 nür, ſowie zur Feſtſetzung der Vergütung“ Prüfung der nachträglich angemelde⸗ ten Forderungen Schlußtermin be⸗ Bekanntmachung Das 3 in der Gemeinde Viernheim Wir haben funf zur Zucht untaug⸗ liche Ziegenböcke abzugeben. Angeb. ſind verſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Auſſchrift verſegen, bis ſpäteſtens Donnerstag, den 25. Jonuar 1934, nachmittags 5 uge, bei uns— Zim⸗ mer 5— abzugeben. Unterhaltung des Faſelviehes. Für den Faſelſtall werden 180 Ztr. Rüben benötigt. Angebote ſind der⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Soms⸗ 1353 den 27. Januar 1934, vormittaqs 12 Uhr, bei uns— Zimmer 5— ab⸗ zugeben Heppenheim Der mächſie amts wird am Donnerstag, 1. Fehr. 1934, auf dem hieſigen Rathaus ſtatt⸗ inden. Diejenigen Steuerpflichtigen, ie an dieſem Dage vorſprechen wol⸗ len, müſſen ſich kis ſpäteſtens Mon⸗ tag/ den 29. Jannar 1934, mittggs 12 Uhr, bei uns, die mit dem Finanzamit gewün, ſcht wird. Später Anmeldende können auf Er⸗ ledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag rechnen. kernh'eſm, den 20. Jan. 1934. beſſtlcher, Wfabrr mfekse Diernheim. komm. Vertretung: Bechtel. Weinheim Ueber den landwirtſchaftlichen Be⸗ trieb des Alfred Schmitt in Rip⸗ en weiner wird heute mittag 12 Uhr das Entſchuldungsverfahren eröffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wird die Be⸗ zirksſparkaſſe Weinheim beſtimm t. Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Forderungen bis ſpäteſtens 1. März Zimmer 21 meiden nn0 genau angeben, in welcher Sache Aachrohnen b0. 35 Aeru. 2“ Hlundstück4 Trreonon 52120 f00-Innew— Iflernge. I. gebrauchter, doch noch sehr gut erhaltener 3 22 f angelegt We Tabr. o. Limouſ. 32 22 m. Bad u. Zu⸗ amlsesparhelf.25 angeteſarten) Fahrräderständer behör, rub. La., Ld Hat een., geg. Kaſſe zu Feudenheim, v. E fel Angebote m. Preis lanin A. mit Ueberdachung sofort gegen Kasse zu kinderl. 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Ton⸗ nen Preßkohlen aus Steinkohlen, und 30,146(29,815) Mill. To. Preßkohlen aus Braunkohlen. Die Ergeb⸗ niſſe zeigen alſo gegenüber dem Vorjahre— aus⸗ genommen die Produktion an Preßrohlen aus Stein⸗ kohlen— eine zum Teil erhebliche Steigerung der Kohlenproduktion. Tabakverkaufsſitzung zu Kehl In Kehl fand eine Tabakverkaufsſitzung der Ta⸗ bake des dortigen Gebietes ſowie der Bühler Gegend, veranſtaltet vom Landesverband badiſcher Tabakbau⸗ vereine, ſtatt. Ausgeboten wurden etwa über 26 000 Zentner. Die Qualität der Tabake iſt dem Jahrgang entſprechend ſchön, die Tabake ſind gut ausgewachſen. So kam es, daß die Preiſe ſehr anſtändig waren, was beſonders von ſeiten der Pflanzer anerkannt wurde. Im allgemeinen haben insbeſondere die Fabri⸗ kanten groß gekauft, während der Handel etwas zurückhaltend war. Verwunderlich iſt, daß wenig ober⸗ badiſche Fabrikanten eingeſtiegen ſind. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 64 und 73.95 RM., im Durch⸗ ſchnitt um 68 RM. herum. Leichte Hagelpartien wur⸗ den bewertet mit 55—66 RM., Nachtabak erzielte rund 30 RM. Den niederſten Preis hat der Tabal⸗ bauverein Auenheim mit rund 64 RM. zu verzeich⸗ nen, den höchſten Preis erzielte Zell bei Bühl mit 73.95 RM.; der Geſamtumſatz des Tages belief ſich auf ungefähr 1 700 000 RM. Die Aufnahme war willig, der Verkauf ging raſch von ſtatten. Abgeſetzt wurde, wie man hört, alles. Großkäufer des Tages waren M. F. Hornung, Jatob Mayer und P. J. Landfried, Liebhold, Heidelberg, Böninger, Heidelberg, Weißmann, Viernheim, Borell & Co., Friedrichstal, Katz und Marx, Bruchſal. Vieh⸗ und Häutewirtſchaft zur Lederzoll⸗ erhöhung Die Deutſche Viehwirtſchaftliche Korreſpondenz ſchreibt:„Die Erhöhung der deutſchen Lederzölle wird amtlicherfeits als die unerläßliche Vorausſetzung für die Geſundung der Verhältniſſe und damit auch für die Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms innerhalb der deutſchen Lederinduſtrie bezeichnet. Die deutſche Landwirtſchaft, im beſonderen die Viehwiet⸗ ſchaft, wird daran die Hoffnung knüpfen dürfen, daß jetzt auch der Weg freigemacht worden iſt für eine Geſundung des deutſchen Häutemarktes. Bekanntlich liegen auch heute noch die Häutepreiſe im Durchſchnitt rund 40 bis 50 Prozent unter Friedenspreiſen. Die Angleichung der Häutepreiſe an die Vorkriegsſätze würde ein weſentliches Stück auf dem Wege zur Wiederherſtellung der Wirtſchaftlichkeit der Rindvieh⸗ zucht und ⸗maſt bedeuten. Daß dieſe Angleichung ſich nicht mit einem Schlage vollziehen kann, wird der ſachverſtändige Bauer einſehen. Es muß ſedoch er⸗ wartet werden, daß nunmehr eine planvolle, organi⸗ ſche Annäherung an die Vorkriegsverhältniſſe auf dem Häutemarkt ſich vollzieht. Daß dieſe Erwartung land⸗ wirtſchaftlicher Kreiſe ſich zugſeich mit den Auffaſſun⸗ gen amtlicher Stellen deckt, iſt eine Feſtſtellung, die die viehwirtſchaftliche Praxis mit hoffnungsvoller Ge⸗ nugtuung erfüllen dürfte.“ Viehzählung im Landbezirk Ludwigshafen a. Rh. Die Viehzäh'ung vom 5. Dezember 1933 erbrachte im Landbezirk Ludwigshaſen folgenves Ergebnis: 1793(1. Deꝛ. 1932: 1784) Pferde, 16.(16, Fohlen, 2(2) Maultiere, Rindvieh 6053(6452), dovon Käl⸗ ber 323(415), Zuchtbullen 173(211) Milchkühe 3108 (3166), Milch⸗ und Arbeitskühe 921(844), ferner 8268 (9216) Schweine, davon 308(302) Zuchtſchweine, Schafe 17(), Gänſen 2100(3270), Enten 3042(2918), Leghühner 50 239(52 597), Bienenvölker 515(— 49), Hunde 2382(2670) Stück. Trierer Weinverſteigerungen, 4. und 5. Tag Der 4. Tag brachte nur ein kleines Geſchäft. Die ausgebotenen Weine waren von geringerer Qua⸗ lität und blieben mit ihrem Durchſchnittspreis von 830 RM. weit hinter denen der erſten Verſteigerungs⸗ tage zurück. Geſamterlös 35 260 RM., ohne Gebot blieben 6 Fuder, 8 Fuder wurden zurückgezogen. Es handelt ſich durchweg um 1932er Weine.— Der 5. Tag brachte den Höhepunkt, bei 1 Fuder wurden 131 710 RM. erzielt, 76½ Fuder 1932er erbrachten 120 910 RM. oder durchſchnittlich 1582 RM. Es kamen hier beſte Kreſzenzen der Mittelmoſel zum Ausgebot. An den fünf Verſteigerungstagen wurden insgeſamt 301 480 RM. umqgeſetzt. Den höchſten Preis erzielte ein Berncaſteler Doktor Aus⸗ leſſe mit 1670 RM., das geringſte Fuder brachte immer noch 910 RM. Von 6 Fudern 1931er erlöſte Berncaſteler Doktor Ausleſe 3030 RM. Freiherr von Kanne Reichsbeauftragter für Geflügelwirtſchaft Durch eine Bekanntmachung vom 19. Januar 1934 ſind die Befugniſſe des Reichsminiſters für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft aus dem Geſetz über den Verkehr mit Eiern vom 20. Dezember 1933 und der Verordnung über die Durchführung dieſes Geſetzes vom 21. Dezember 1933 nach Maßgabe des 3 15 die⸗ ſer Verordnung auf den Reichskommiſſar für die Milchwirtſchaft, Freiherr von Kanne, übertragen wor⸗ den. Gleichzeitig iſt Freiherr von Kanne gemäß 5 7 der Verordnung vom 21. Dezember mit Warnehmung der dem Reichsnährſtand zuſtehenden Befugniſſe be⸗ auftragt worden. Im Rahmen dieſer Befugniſſe iſt Freiherr von Kanne zum Reichsbeauftragten für Ge⸗ flügelwirtſchaft und Dr. F. Filler⸗Berlin zu ſeinem ſtändigen Stellvertreter beſtellt worden. Internationaler Dieſelmotorenwettbewerb in Rußland An einem im Mai ſtattfindenden internationalen Wettbewerb, verbunden mit Wettfahrt von Kraft⸗ wagen mit Dieſelmotoren, haben ſich nach ſowjetruſ⸗ ſiſchen Meldungen bisher 7 deutſche, 6 engliſche, je 2 amerikaniſche und ungariſche Firmen angemeldet. Zu den deutſchen Firmen gehören die Maſchinenfabrik Augsburg⸗Rürnberg(MmA)) und die Daimler⸗Benz AG., die ihre Dieſelmotoren bereits auf die von der ruſſiſchen Automobilfabrik„Stalin“ gebauten Chaſ⸗ ſis aufmontiert und nach Moskau zur Teilnahme an der Wettfahrt verladen haben. Zur Senkung der Stickſtoffpreiſe Zu der rückwirkend ab 1. Juli 1933 erfolgten Sen⸗ kung der Preiſe für ſtickſtoffhaltige Düngemittel teilt der„Bad. Bauernſtand“ u. a. mit, daß eine Ver⸗ billigung der geſamten Stickſtoffvüngemittel um 79% eine Entlaſtung der Landwirtſchaft um rd. 17,5 Mill. RM. bedeutet. Daraus gehe hervor, daß die Stick⸗ ſtoffpreisſenkung als ein erſter und wichtiger Schritt auf dem Wege zur Verbilligung der Düngemittel zu werten und zu begrüßen iſt. Der geſamtee Dünger⸗ Wälle gedichtet, die Geſchütze gerichtet, Diſziplin in der Wirtſchaft! Von Dr. E. R. Uderſtädt Man kann nicht oft und nicht energiſch genug immer wieder darauf hinweiſen, daß wir uns in der Lage einer eingeſchloſſenen Feſtung befin⸗ den, die ſchwer von Feinden bedrängt iſt. Jeder Führer einer ſolchen belagerten Feſtung hat naturgemäß zunächſt die Verteidigungsmittel in⸗ ſtand zu ſetzen, alſo Arbeit nach innen zu leiſten und dann ſeinen ganzen Willen und alle ihm zur Verfügung ſtehende Kräfte zum Gegenangr ff, zur Abwehr einzuſetzen. Alle Fragen, die der zukünftigen Entwicklung, dem zukünftigen Glück der Einwohnerſchaft einer ſolchen belagerten Feſtung gelten, haben natürlich zurückzuſtehen, bis der Angriff ſieg⸗ reich abgeſchlagen iſt. In einer ganz gleichen Lage befindet ſich die deutſche Regiexung. Sie hat zunächſt, bildlich geſprochen, nach Uebernahme der Macht die die Sturmtrupps herangebildet. Das iſt geſchehen, indem ſie die Verwaltung und die Geſetze von allem ſäuberte, was einer ſtarken Front nach außen hin hinderlich zein könnte, insbeſondere alſo vom marxiſtiſchen Geiſt, ſo daß ſie einer treuen Ge⸗ folgſchaft gegen die Gegnerſchaft des Auslandes, die jetzt beſonders ſtart iſt, ſicher ſein kann. Erſt muß dieſer Kampf, der letzten Endes, wie die Regierung wiederholt verſichert hat, ein durch⸗ aus friedfertiger iſt, zu Ende geführt werden. Darauf muß jeder einzelne Volksgenoſſe Rück⸗ ſicht nehmen und erkennen, daß alle die Arbei⸗ ten, die darauf hinzielen, den Lebens⸗ und Ar⸗ beitsraum des deutſchen Volkes endgültig or⸗ ganiſatoriſch zu bereiten, erſt in zweiter Ord⸗ nung wichtig ſind. Kein Volksgenoſſe darf ver⸗ kennen, daß die Regierung, ſoweit ihr die oben geſchilderte vordringliche Aufgabe Zeit läßt, daran arbeitet, dieſe Organiſation vorzuberei⸗ ten und allr⸗ählich durchzuführen. Man muß ferner erkennen, daß dieſe organiſatoriſchen Ar⸗ beiten ſehr langwierig ſind, weil ſie gründlich von unten auf vorbereitet ſein müſſen, denn man will ja etwas Dauerbeſtändiges und wirk⸗ lich Nützliches ſchaffen. Das erfordert zahlreiche Ueberlegungen und Feſtſtellungen. Es hat deshalb keinen Zweck, ſtürmiſch zu for⸗ eee ent dmmerueniemn, aufwand für die Landwiriſchaft iſt auf jährlich ca. 500 Mitl. RM. zu veranſchlagen, davon kommt etwa die Hälfte auf ſtickſtoffhaltige Düngemittel. Märkte Mannheimer Großviehmarkt vom 23. Januar Zufuhr: 148 Ochſen, 142 Bullen, 394 Kühe, 310 Färſen, 691 Kälber, 15 Schafe, 1769 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebensgewicht: Ochſen: 30—31, 22—24, 25—28, 22—24; Bullen: 27—29, 24—26, 21—23; Kühe: 25—27, 20—24, 15—19, 10—14; Färſen: 30—32, 25 bis 29, 23—25; Kälber: 39—42, 35—38, 28—34, 22—26; Schaſe: 22—26; Schweine:⸗51—53, 50—53, 50—53, 48—52, 43—46. Marktverlauf: Großrieh ruhig, großer Ueberſtand, Kälber mittel, langſam geräumt, Schweine mittel, kleiner Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt vom 23. Januar Angebot: 133 Pferde, davon 78 Arbeitspferde.— Preiſe: 300—900 RM., 55 Schlachtpferde, Preiſe 25 bis 125 RM. pro Stück. Marktverlauf: Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde mittel. Börſen Berliner Börſenſtimmungsbild Stimmung: Ueberwiegend freundlicher. Nachdem ſich bereits gegen Schluß der Frankfurter Abendbörſe eine etwas zuverſichtlichere Tendenz ent⸗ wickelt hatte, beteiligte ſich das Publikum heute weiter mit Kauforders am Geſchäft. Neben der Flüſſigkeit des Geldmarktes trugen hierzu verſchiedene anregende Nachrichten aus der Wirtſchaft bei, insbeſondere wurde die Steigerung der Reichsſteuereinnahmen in Zuſam⸗ menhang mit der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung günſtig beurteilt. Hats geſtern zudem die leichte Er⸗ krankung des Reichspräſidenten etwas verſtimmt, ſo wurde die Mitteilung über die Geſundung mit Be⸗ friedigung aufgenommen.— Das Geſchäft hielt ſich allerdings weiter in engſten Grenzen, ſo daß ſchon geringſte Umſätze ſtärkere Kursveränderungen nach beidden Seiten hervorrufen konnten. So gaben bei⸗ ſpielsweiſe Conti Gummi auf ein Angebot von nur drei Mille um 3 Prozent nach. Orenſtein& Koppel büßten, vermutlich auf Gewinnmitnahmen, 1/ Proz. ihrer letzttägigen Gewinne wieder ein. Um 1⅛ Proz. gebeſſert waren Bemberg, wobei man auf die aus⸗ ſichtsreichen und erfolgverſprechenden Verhandlungen hinſichtlich einer Kombination von Kunſtſeiden mit Flachsgarnen hinwies. Montane waren bis/ Proz. oa. gebeſſert. Auch Braunkohlenwerte lagen eher feſter. Eintracht abermals 2½ Prozent höher. J. G. Farben eröffneten mit unverändert 123,75, zogen aber ſehr bald um/ Prozent an. Von Elektropapieren führten Felten auf die günſtigen Dividendenausſichten mit plus 1½/ Prozent. Dagegen kamen Schuckert 1 Prozent niedriger an. Am Rentenmarkt blieb es zu⸗ nächſt ruhiger. Neubeſitzanleihe eröffneten auf Vor⸗ tagsbaſis, Altbeſitz kamen um 22,5 Pfg. höher an. Dagegen waren Reichsſchuldbücher um ca./ Prozent ſchwächer. In Reichsmarkobligationen ließ das Ge⸗ ſchäft heute gegenüber den Vortagen weſentlich nach. Im Verlauf vermochten ſich verſchiedentlich weitere leichte Beſſerungen durchzuſetzen. Am Geldmarkt nannte man Tagesgeld mit un⸗ verändert 4 bzw. 3/ Prozent in einzelnen Fällen. Pfunde und Dollar errechneten ſich mit etwa 3,12 und 2,62 etwas feſter. Im weiteren Verlauf der Börſe traten infolge der dern oder gar Ungeduld zu zeigen und mit diefer Ungeduld die Seelen anderer einſichtiger Volts⸗ genoſſen zu vergiften. Ja, man muß ſich darüber klar ſein, daß jeder, der ſolche Ungeduld und damit Unruhe verbreitet, hochverräteriſch han⸗ delt, und im Grunde genommen, der Regierung genau in den Rücken fällt, wie es zum Fluche Deutſchlands im Weltkriege, insbeſondere im Jahre 1918 geſchehen iſt. Eine der gewiß brennenden Fragen iſt der berufsſtändiſche Aufbau Deutſchlands. Jeder Einſichtige muß vor ſich ſelbſt eingeſtehen, daß dieſes Werk ein Werk iſt, das vollkommen mit den bisherigen Anſichten und Traditionen auf⸗ räumt, auf völligem Neuland errichtet wird, und daß dieſer Bau, gerade weil er ſo gigantiſch iſt, nur allmählich nach gründlicher Planung vor⸗ angehen kann. Wie bei jedem Neubau, ſo muß erſt mit dem alten aufgeräumt werden, wobei jede Schädigung zu vermeiden iſt, alſo größte Vorſicht geboten iſt, denn Begeiſterung allein genügt nicht, ſondern eingehende Kenntniſſe ge⸗ hören dazu. Man muß ſich darüber klar ſein, daß berufsſtändiger Aufbau ſo unendliche For⸗ derungen ſozialer, wirtſchaftlicher und finanziel⸗ ler Natur erfordert, ſo daß man nicht nach ein⸗ fachen Theorien vorgehen kann. Wie alles Geſchehen im neuen Reiche, ſo hat auch dieſer Aufbau ſtreng nach dem Führerprin⸗ zig zu erfolgen. Als Führer kann nur legitimiert ſein, wer vom Führer aus oder von ſeinem, zu ſolchen Berufungen beauftragten Mitarbeitern des Führers berufen wird. Jeder Ehrgeiz, ſo⸗ weit er in das Allgemeine übergreift, iſt zurzeit, in der wir eine geſchloſſene Einheitsfront bil⸗ den müſſen, nicht angebracht. Man bann ſolchen Perſönlichkeiten nur die eine Mahnung zurufen: Geduld! Wir wiſſen aus dem Weltkriege, daß der Stellungskrieg viel ſchwerer, viel nervenauf⸗ reibender war, als das friſchfröhliche Vorandrin⸗ gen. In einer ſolchen Etappe des Abwartens befinden wir uns heute und man kann denen, denen es nicht ſchnell genug geht, nur zurufen: Auch Geduld kann Heldenmut, kann Auf⸗ opferung ſein! — 4 1 Geſchäftsſtille an den meiſten Aktienmärkten leichte Abſchwächungen ein. Montane gaben faſft durchweg um ca. ½ Prozent nach, Rheinſtahl waren in glei⸗ chem Ausmaß gebeſſert. Reichsbank büßten/ Proz. ein, Bemberg verloren/ Prozent ihres anfänglichen Gewinnes, Chade minus 3,5 RM. Lediglich Farben waren weiter lebhaft gefragt, und um% Prozent gebeſſert. Am Rentenmarkt blieben Hypothekenpfandbriefe bei kleinem Geſchäft wenig verändert. Kommunale kamen teilweiſe ½ bis ½ Prozent höher an. Provinz⸗Anl. waren gut behauptet. Stadtanleihen zogen um etwa ½% Prozent an. Mecklenburg⸗Strelitzer büßten 1 Proz. ein. Die Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1923(Dollar⸗Wertanleihe) verloren bei den gro⸗ ßen Stücken 2 Prozent. Induſtrieobligationen bröckel⸗ ten überwiegend ab. Der Privatdiskont blieb unverändert 3/ Prozent. Im Verlauf ſchwächten ſich auf dem Geldmarkt Pfunde und Dollar in Paris wieder ab, und zwar ging das Pfund auf 79,60 und der Dollar auf 15,90 zurück. Das Pfund ſtellte ſich in Amſterdam auf 7,04½, die Mark war mit 58,89 zu hören. Waris meldete einen Markkurs von 604. Am Berliner Geldmarkt war die Lage wenig ver⸗ ändert. Tagesgeld ſtand weiter mit 4 und vereinzelt 3½ zur Verfügung. Die Schatzanweiſungen lagen leb⸗ hafter. Gegen Schluß der Börſe machte ſich an den Aktien⸗ märkten eine kleine Teilbelebung bemerkbar, die wohl hauptſäch ich vom Farbenmarkt ausging. J. G. JFar⸗ ben ſchloſſen mit 124½ Prozent. Auch Reichsbank⸗ anteile waren erholt. Stark gefragt blieben BMW, die um 1¼ Prozent, ſowie Charl. Waſſer, die um Prozent höher ſtanden. Am Kaſſamarkt überwogen heute Abſchwächungen, ſo bei Schäfferhof mit minus 2½. Deutſche Ton und Steinzeug und ſächſ. Webſtuhl mit minus 2 Prozent. Um 3½¼ Prozenr gebeſſert waren dagegen Gebr. Stoll⸗ werck. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe 1 u. 2 1934 geſtrichen. Ausgabe 1 1940 96.25 bis 97½¼, Ausgabe 2 geſtrichen, Ausgabe 1 1943 44 94.37—95.25; Ausgabe 2 per 1943/44 94.12—95.12. Ausgabe 1 1944 48 95.25—95.12; Ausgabe 2 1945/48 94.12—95.12; Wiederaufbauanleihe 1944/45 bzw. 46/48 59.37—60.12. Steuergutſcheine blieben unverändert. Der Dollar wurde in Berlin offiziell mit 2,62, das Pfund mit 13,105% feſtgeſetzt. Nachbörslich blieb es ruhig. Börſen ⸗Indez Der Aktienindex ſtellte ſich in der Woche vom 15. bis 20. Januar auf 69,91(70,52), das Kursniveau der 5prozentigen Wertpapiere belief ſich im Durch⸗ ſchnitt auf 92,10(92,38). Frankfurker Miklagbörſe vom 23. Januar Stimmung: ruhig. Die Börſe eröffnete zwar ruhig, hatte aber eine freundliche Grundſtimmung aufzuweiſen. Das gebeſ⸗ ſerte Echo der Auslandspreſſe über die Abrüſtungs⸗ frage, die höheren Reichseinnahmen als Folge der unverkennbaren Wirtſchaftsbelebung und die leichte Geldmarktlage boten der Tendenz gegenüber der außer⸗ ordentlichen Geſchäftsſtille eine gute Stütze. Von der Kundſchaft lagen nur in wenigen Fällen Aufträge vor, dagegen verharrte die Sepkulation in ihrer Zurück⸗ haltung. Die Kursentwicklung zeigte gegenüber den Notierungen von geſtern abend kein einheitliches Aus⸗ ſehen, doch hielten ſich die Abweichungen nach beiden Seiten in beſcheidenem Rahmen. Etwas mehr unter Druck ſtanden Schuckert mit minus 2 Prozent, auch Siemens bröckelten ¼ Prozent ab, während die übri⸗ gen elektriſchen Papiere meiſt gut behauptet, Gesfürel % Prozent höher lagen. Von Montanpapieren ſetzten Gelſenkirchen und Phönix je ½ Prozent freundlicher * ein. Farbeninduſtrie gaben zunächſt ein ½ Prozent nach, konnten aber ſpäter dieſen Rückgang wieder aus⸗ gleichen. Deutſche Erdöl gewannen/ Proz. Reichs⸗ bantanteile waren um/ Prozent erholt. Von Schiff⸗ fahrtsaktien ſtanden Hapag etwas unter Druck und gaben ½ Prozent nach. Nordlloyd waren gehalten. Von Zellſtoffwerten gingen Waldhof um/ Prozent zurück. Im einzelnen lagen Conti⸗Gummi matt und etwa 3 Prozent niedriger. Im übrigen herrſchte Ge⸗ ſchäftsſtille. Der Rentenmarkt lag ebenfalls ſehr ſtill, lediglich in umgetauſchten Reichsmarkanleihen lagen kleine Anlagekäufe vor bei faſt unveränderten Kurſen. Von Reichsanleihen Altbeſitz /s Prozent feſter, Neu⸗ beſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen behauptet. Im Verlaufe blieb das Geſchäft an allen Märkten ſehr ſtill. Von Aktien konnten ſich Harpener um ½, Schuckert um ½ Prozent erholen. J. G. Farben blie⸗ ben ohne Veränderung und Reichsbankanteile gaben 1½ Prozent nach. Von den ſpäter notierten Werten lagen Stahlverein/ Prozent und Akkumulatoren um 1% Prozent feſter. Am Rentenmarkt bewegte ſich die Tendenz rückläufig, ſo verloren ſpäte Schuldbuchfor⸗ derungen und Altbeſitz je/ Prozent, Neubeſitz 10 Pf. Umgetauſchte Reichsmarkanleihen gingen bis ½ Proz. zurück mit Ausnhame von Rhein⸗Elbe⸗Union, die gut behauptet lagen. Staats⸗, Länder⸗ und Stadtanleihen ruhig. Am Pfandbriefmarkt waren Goldpfandbriefe und Kommunalobligationen aut behauptet, Liquida ⸗ tionsgoldpfandbriefe befeſtigten ſich bis ½/ Prozent. Von fremden Werten lagen Ungarn Gold ½ Prozent höher.— Tagesgeld 3½% Prozent. 73 Mannheimer Effekkenbörſe Bei mäßigem Auftragseingang war die Börſe heute wieder ſtill, aber behauptet. Farben notierten 124, Waldhof 47, etwas feſter lagen Zement Heidelberg und Südd. Zucker. Von Brauereiaktien waren Klein⸗ lein mit 60 und Aktienbrauerei Ludwigshafen mit 57 Prozent zu haben. Am Verſicherungsmarkt gingen Mannheimer Verſicherung mit RM. 20.— pro Stück. um. Am Rentenmarkt notierte Altbeſitz 96, Neubeſitz 19, mehr geſucht waren ferner Mannheimer Stadt⸗ anleihe, Goldpfandbriefe lagen behauptet. Intereſſe erhielt ſich ferner für die umgeſtellten Reichsmark⸗ Obligationen, von denen 4½proz. Rentenbank mit 87½¼½—1½ genannt wurden. Deutſche Anleiheablöſ. Neubeſitz 19, Altbeſitz 96, 6proz. Bad. Staat 95, 7proz. Heidelberg Stadt 84, Sproz. Ludwigshafen Stadt 89, Mannheimer Ablöſ. Altbeſ. 90, Sproz. Mannheim Stadt 87,5, Sproz. Bad. Kommunale Landesbank Goldpfandbr. 94,25, Zproz. Pfälz. Hyp. Goldpfandbr. 94,5, 8proz. Rhein. Hyp. Goldpfandbr. 93,37, 6proz. Farbenbonds 115. Bremen⸗Beſigheim 88, Cement Heidelberg 84, Daim⸗ ler⸗Benz 38, Di. Linoleumwerke 47,5, Durlacher Hoß 50, Eichbaum⸗Werger 71, Enzinger⸗Union 76, Gebr. Fahr 104, J. G. Farbenind. 124, 10proz. Großkraft⸗ werk Mannheim 120, Kleinlein 60, Knorr 189, Ludw. Aktienbr. 75, Ludw. Walzmühle 76, Pfärz. Mühlen⸗ werke 75, Pfälz. Preßhefe 104, Rheinelektra 20, Sin⸗ ner⸗Grünwinkel 76, Südd. Zucker 188, Ver. Dt. Oele 85, Weſteregeln 110, Zellſtoff Waldhof 47. Bad. Bank 122, Commerzbank 48,5, DD⸗Bank 545, Dresdner Bank 60, Pfälz. Hyp. Bank 87,5, Rhein Sop. Bam..— Bad. AG. für Rheinſchiffahrt 50, Bad. Aſſecuranz⸗ geſ. 38, Mannh. Verſ. 20, Württ. Transport 36. Brown Boveri 36. Berliner Getreidegroßmarkt Weiter kleine Umſätze. Die Geſchäftslage im Ge⸗ treideverkehr hat ſich kaum verändert. Da eine Kon⸗ ſumbelebung bisher nicht eingetreten iſt, findet das herauskommende Angebot nur ſchwer bei den Mühlen und beim Handel Unterkunft, zumal die Lagerraum⸗ verhältniſſe namentlich an den Binnenwaſſerſtraßen noch keine Erleichterung erfahren haben. Die Preiſe waren nominell unverändert, Forderungen und Ge⸗ bote ſind weiter ſchwer in Einklang zu bringen. Die Verwertungsmöglichkeiten für Exportſcheine ſind auch gering. Weizen⸗ und Roggenmehle werden nach wie vor nur in Loco⸗Ware aufgenommen. Das Haſfer⸗ angebot iſt gleichfalls reichlich, und zwar, da auf Un⸗ tergebote wenig Zuſagen erfolgen, bleibt der Abſatz unbefriedigend. Gerſte geſchäftslos. Rauhfutter am 23. Januar 1934 ab märk. Station trei Berlin Drahtg. Roggenstroh (Guadratballen) 0,45—0, 60 0,90—0,85 Drahtg. Welzenstroh (Guadratballen) 0,35—0, 40 0,65—0, 70 Drahtg. Haierstroh (Ouadratballen) 0,55—0, 65 0,80—0,85 Drahtg. Gerstenstroh (Ouadratballen) 0,0.—0, 75 0,80—0,85 (2 mit Stroh geb.) 0,65—0, 80 1,05—1,10 Rogsen-Langstroh (m. Bindfaden zeb.) 9,50—9,70 9,95—1,90 Bindidg. Roggenstroh 9,40—9,55 9,80—0,85 Bindida Welzenstroh 9,35—0, 45 9,70—0, 75 Bindidgs. Hächsel 1,25—1, 45 1,55—1,565 Tendenz: runig Handelsübl. Heu. zesund und trocken, nicht ü. 307 Besatz m. minderw. Gräsern 1,40—1,70 2,10—2,30 Gutes Heu. desgl. nicht ü. 1 Besatz 2,49—2,80 3,00—3,10 Luzerne, lose 3,20—3,80 3,90—4,00 Thymotee. lose 2,30—3,70 4,00—4,10 Kleeheu. lose. 3,10—3,50 3,80—3,90 Mielltz-Heu. rein. lose 550 555 Mielitz-Heu. lose (Warthe) 2,10—2,45 2,80—2,90 Mielitz-Heu, lose eh 1,80—2,10— Drahtgepr. Heu 40 Pfg. über Notiz Tendenz: ruhig Die Preise verstehen sich als Erzeugerpreis frei Wagsol für 50 kg in RM Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt und ſtellvertr. Hauptſchriftleiter: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilh. Kattermann; für Wirtſchaftsrundſchau; Wilh. Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Goebel; für Hr Zulturbrik Feni ton, Hellggen: Wili Körbel olitik. Feuilleton, Beilagen: rbel; ür Sport: i. V. Julius Etz, famiüfche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SwW 68, Charlottenſtr. J5 b. Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte nur mit Quellenangabe geſtattet. Sprechſtunden der Schriftleitung: taglich (außer Samstag und Sonntag). Die gegenwärti der kürzlich abgeh gensburg zum Au reits bis zu 95 tergebracht wort wurde, wie der R rbände(RDW) einung vertreten eiſe die als Zie 25 Prozent ni iedentlich höhere ſogar gewiſſe Der Schnittholz sentwicklung r Kiefernſchnitn le Lagervorräte rtigen Preiſen rſcheinlich dam dem Rundhol Welzen Cesetzl. Handelskl. fir 1000 kg in RM. und„ab Stat k, Weizen“) chschnittsqualit Flterweizen märkie Fommerweizen mür RBRogzen esetzl. Handelskl. erm. Wager; Uhr. —————— Verlag G. m. b. H. Verlagsleiter: urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. Con 3 33 für Verlag und Schriftleitung: 314* 86. 333 61/62.— Für den Anzeigent il verantwortl.; Arnold Schmid, Mannheim. Durchſchnittsauflage: Dezember 39 000. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitung⸗druc, 3 Vvorzussmehl.425 fr koookg in RM. und„ab Stat K. Roggen“) Durchschnittsquali ürk. Koggen“) fürk. Roggen“) Gerste Gesetzl. Handelskl. für 100% us in Kl. und„ab märk.? HBräugerste. feinste. Fräugerste. gute FSommerserste. mittl. Wintergerste zweiz Winte gerste vierz adustrieserste Feine Sorten üb Seimmung: ꝛunig Hafer t 100 ug in KM.. und„ab Sta Hrkischer Hafer ſurchschnittsauali einste Qualitäten Welzenmehl(ohne in Rl. für 100 einschl. Sack fr. Auszugsmehl, 0,405. vde* Bie e 41—70 7⁰ velimeht—05%½ Feinste Marken ü Seimmuns: ruhig Rorgenmehl in RM. für 100 3 einschl. Sack ir .s2 Asche)—7 Feinere Marken i 4 32 in RM. für 100 einschl. Sack fr ab. Bahn und a Weizenkleie Rorsxenkleie Stimmung: ruhig %% Nach Prof. l )Vereinzeltes zulässig. %) Vereinzelt. A4 ——— ——— Kass⸗ 1 Dt. Anl. Aus! do. Neubesitz 8% Hoesch RM. 6% Fr. Krupp R 7% Mittd. Stahl R 7% Ver. Stahl R Bk. el. Werte Bk. f. Brau Reichsbank AG. fi. Verkehr Allg. Lokal. Canada. Dt. Reichsbahn Hambg.-Slüd 0 Hansa- Dampf Nordd. Lloyd. Accumulator Aku „ Aschaff. Zell. Bavern Motor. l. P. Bembers Berger Tieib. Bergmann Berl. Karls. I. Bekuls. Berl. Masch. Braunk. Brik. Bremer Wolle Buderus Charl. Wasser. Chem. Heyden. Comp. Hispano Conti Gummi do. Linol. Daimler⸗Benz Dt. Atlanten D. Contigas Di. Brdöl Dt. Kabel Dt. Linol. 50 Telefon ht. Eisenhdl. Dortm. Union. „„„„O O ein ½ Prozent gang wieder aus⸗ %8 Proz. Reichs⸗ holt. Von Schiff⸗ 1 unter Druck und waren gehalten. um ¼ Prozent zummi matt und gen herrſchte Ge⸗ benfalls ſehr ſtill, irkanleihen lagen ränderten Kurſen. odzent feſter, Neu⸗ rungen behauptet. m allen Märkten Harpener um ½, G. Farben blie⸗ zankanteile gaben notierten Werten lkumulatoren um t bewegte ſich die te Schuldbuchfor⸗ „Neubeſitz 10 Pf. gen bis ½ Proz. he⸗Union, die gut nd Stadtanleihen Goldpfandbriefe hauptet, Liquida⸗ bis ¼ Prozent. Gold ½ Prozent anbörſe r die Börſe heute 'n notierten 124, ement Heidelberg ien waren Klein⸗ udwigshafen mit ingsmarkt gingen 20.— pro Stück. eſitz 96, Neube ſitz innheimer Stadt⸗ muptet. Intereſſe lten Reichsmark⸗ Rentenbank mit 19, Altbeſitz 96, elberg Stadt 84, imnheimer Ablöſ. 87,5, Syroz. Bad. r. 94,25, Sproz. toz. Rhein. Hyp. nds 115. 4 delberg 84, Daim⸗ 5, Durlacher Hof Union 76, Gebr. oproz. Großkraft⸗ inorr 189, Ludw. Pfälz. Mühlen⸗ nelektra 20, Sin⸗ 8, Ver. Dt. Oele of 47. 5q DD⸗Bank 545, ank 87,5, Rhein. Bad. Aſſecuranz⸗ ransport 36. ßmarkt häftslage im Ge⸗ t. Da eine Kon⸗ n iſt, findet das bei den Mühlen die Lagerraum⸗ nnenwaſſerſtraßen iben. Die Preiſe rungen und Ge⸗ zu bringen. Die tſcheine ſind auch werden nach wie ſen. Das Hafer⸗ war, da auf Un⸗ bleibt der Abſatz 3 n trei Berlin 0,50—0/45 0,65—0, 0 o,30—0,à35 0,50—.5 108—1,10 preis frei Wagson Kattermann iuptſchriftleiter: lußenpolitik: Dr. rundſchau: Wilh. karl Goebel; für 5: Herm. n: Willi Körbel; he in Mannheim. Reiſchach, Berlin k ſämtl. Original⸗ ſe geſtattet. gich 17—18 Uhr. intag). d. Verlagsleiter: inden der Verlags⸗ u. 2 eitung: 314.71, nil verantwortl.; eim. er 39 000. ng Zeitung⸗druck, ta ft Dienstag, 23. Januar 198- rbände(RDW) Berlin, ahrgang 4. Nr. 39. Seite 15 Vom deulſchen Holzmarkt Die gegenwürtig günſtige Holzabſatzlage kam auf der kürzlich abgehaltenen forſtlichen Tagung in Re⸗ gensburg zum Ausdruck. Teilweiſe ſol der, Einſchlag jereits bis zu 95 Prozent des normalen Hiebſaves untergebracht worden ſein. Bezüglich der Preisfrage burde, wie der Reichsverband Deutſcher Waldbeſitzer⸗ einheitlich die keinung vertreten, daß im Durchſchnitt die Rundholz⸗ eiſe die als Ziel angegebene Aufbeſſerung von 20 25 Prozent nicht überſchritten haben. Wenn ver⸗ iedentlich höhere Erlöſe erzielt worden ſind, ſo iſt les auf beſondere Verhältniſſe zurückzuführen, von ner ungeſunden Preistreiberei auf dem Rundbolz⸗ arkt kann aber nicht geſprochen werden. Um die auch weiter anhaltende Rundholznachfrage zu befriedigen, ſund ſogar gewiſſe Ueberhiebe vorgeſehen. Der Schnittholzmarkt ſteht unter dem Einfluß der Pireisentwicklung des Rundholzes. Die Forderuneen für Kiefernſchnittmaterial werden le Lagervorräte der Händler werden zu den gegen⸗ hörtigen Preiſen hier und da ergänzt, da auch ſie wahrſcheinlich damit rechnen, daß die Schnittholzpreiſe dem Rundholzpreisſtand weiter angleichen. Die mitteilt, langſam erhöht. Umſätze in Möbelholz nehmen zu. Dabei gewinnt die Käuferſchaft wieder ſtärkeres Intereſſe für deutſch. Eiche, ausländiſches Holz, namentlich das ſeither vor⸗ herrſchende kaukaſiſche Nußbaumholz, tritt zurück. Die Eheſtandsdarlehen beginnen ſich allmählich in einer ſtärkeren Möbelbeſchaffung auszuwirken. Bauholzmarkt, der zurzeit verhältnismäßig ſtill iſt, rechnet man mit einer recht fühlbaren Belebung und anſteigenden Preiſen im Frühjahr. Der Obſt⸗ und der Bergſtraſe Auf dem im Jahr 1 Die Umſatziffern der Obſt⸗ und Gemüſegenoſſen⸗ ſchaft„Bergſtraße“ ſtellen ſich gegenüber dem Vor⸗ jahre, da das Jahr 1933 der Bergſtraße eine nur geringe Obſternte beſcherte, entſprechend niedriger dar. Im Berichtsjahre kamen nur 24 034 Ztr. Obſt zur Verſteigerung gegen 31 642 i. V. Der Erlös für die Ware betrug RM. 262 079, ſtellt ſich ſomit alſo auf RM. 9000 niedriger wie im Vorjahre Die Obſt⸗ und Gemüſegenoſſenſchaft„Berg ⸗ ſtraße“ im Jahre 1933 In der Hauptverſammlung der Obſt⸗ und Gemüſe⸗ genoſſenſchaft„Bergſtraße“ in Weinheim wurde der „Hakenkreuzbanner“ Geſchäftsbericht für das Jahr 1933 erſtattet. Nach dieſem gelang es, trotz des in dieſem Jahre niedri⸗ geren Umſatzes doch noch einen finanziell tragbaren Abſchluß zu erarbeiten. In der Abſatzgeſtaltung konnte zwar durch die gemäß den Beſtimmungen des Geſetzes zur Regelung des Abſatzes von Erzeugniſſen des Deutſchen Gartenbaues erlaſſenen Vorſchriften eine Regelung für das Jahr 1933 noch reſtlos befriedigende nicht erzielt werden, es beſteht aber für die Zukunft die Ausſicht, daß die Auswertungen des Reichsgeſetzes die Genoſſenſchaft einen weſentlichen Schritt vorwärts bringen werden. Die Mitgliederzahl der Genoſſen⸗ ſchaft beläuft ſich am 31. Dezember 1933 auf 199 mit 169 Anteilen gegen 190 Mitglieder in 1932. Es wird weiterhen angeſtrebt, zur beſſeren Verwertung der Ver⸗ ſteigerungshalle in Weinheim, dem Obſtmark die Be⸗ zirks⸗Eierſammelſtelle anzugliedern.— Die Verſamm⸗ lung genehmigte dann einſtimmig die Regularien. In den Auſſichtsrat tritt anſtelle von Altſtadtrat Gücel Kreisbauernführer Stadtrat Bechtold neu ein. Wayß und Freytag AG i. L. Aus dem Beſitze der alten, in Liquidation befind⸗ lichen Wayß u. Freytag AG iſt bereits vor zwei Mo⸗ naten die Zementwarenfabrit Neuſtadt a. d. Hdt. in ben Be des Oberingenleurs Ludwig Gerhardt über⸗ Der Keuſpꝛeis beträgt 80 000 RM. Marktbericht der Bad.⸗Pfälziſchen Eierzentrale Karlsruhe Die Bad.⸗Pfälz. Eierzentrale erzielte in den letzten Tagen für deutſche Handelsklaſſeneier G 1 in Pia. e Stück: 98 im Klein⸗ im Groß⸗ Berl. Notier. handel handel vom 22. Jan. s über 66? 13,25—12,75 12,75—13,00 12,.00 A 60—65 g 12,.75—13,00 12,25—12,50 11,75 B 55—60 2 11,50—12,00 11.25 10,75 C 50—55 g 10,50—11,00 10,25 10,00 D 45—50 f 9,50—10,00 9,00 9,00 Tendenz weichend, in Pfg. je Stück, ohne Koſten für Fracht, Ver⸗ packung, Umſatzſteuer und Handelsſpanne. Ver⸗ braucherpreiſe liegen daher um—3 Pfg. le. Stück höher als obige Kleinhandelspreiſe. Tendenz ſchwächer. Die vergangene Woche eröffnete ſehr feſt. Gegen Ende der Woche ließen die Preiſe nach, da die Pro⸗ duktion im Zunehmen begriſſen iſt. Weitere Preis⸗ minderungen dürften nur ganz allmählich zu erwarten ſein. Wacker; 4 — ESNOTIEnTEX: Produktenbòõörse 0 Metall. Mofnemieben in lanin ſod miri.5 lfon Beriiner Produktenbörse Berliner Devisenkurse Eientrolptiupter(wirebars) prompt. cit 5 18,50 amburs oder Rotterdaen — vom 28. Januat 1934 vom 23. Januar 1934 Sesetzl. Handelskl. Fortsetzung Rafünadekupfer: loco 15,90—45,89 flr 1000 ks in RM..frei Berlin Geld Briei Geld Briei Standardkupfer, locoo 41.00—41,50 und„ab Station“ Original-Hlütten-Weichbiee— k. Weizen“) n⸗. Standard-Blei 5 23 14,50—15,00 chschnittsqualität 196—199— 5 Original-Hütten-Rohzink ab norddeutsch. kulterweizen märkischer—— 3 Buenos Alres..888 0,392].681.695 Stationenn 19,00—19,50 bommerweizen mürkischer—— en 183*——— 475 43 15 1380 von handelsüblich. einsat 47 9⁵² 5— Rosxen 8 Japan 07764 07786% 0,763 957⁵ Original-Hütten-Aluminium. 98—99•%. in Kleine Speiseerbsen„„„„„„„„„ f.465 13.495 13,470 3,500 Blöck 160,00 1 h ur in W frei Berlinꝰ 18.—150——3 13,005 13,115 13,050 15. 120 Aesfl. ih Whalz- oder Drahtbarren 161, 1 5 und„ab Station · F„„„„„„„„„ 13 New Voin 2,607 2,615 2,617 2,623 Banka-, Straits- Australzinn in Ver- Miik. Roggen · ·) Wicken 15.00—16,50 Rio de Janeiro. 0,224 0,226] 0,224 0,226 Käuferswahl(in Pid. n, ensl. To.) 303,00 Hufchschnittsaualität 158—160— Tare n 11,.50—12,50 s203———.— 148 3— Wa 53—59 3 9%„„ 303.60 Märk. Roggen——— Lupinen. gelbe„„„„„„„ 14,50—15,50 ms erdam. 7 7 65 400 5 9 Ar. 39.00—41,00 fick. Roszen““)—— Seradella, alttetet— Atnen. 2˙30 2˙400 33•380 2˙ Antimon-Ratnles— Seradella, neure.„ 19,00—22,00 Brüssetn 50,590 55,510 56,49 59,460 d 1—55 Handelskf 1 505 15 15 80——— 3— tzl. Handelskl. rdnußkuchen. Basis o ah Hamburg 5 5 Si in Barr, ca. 1000 fei 25— r 1000 Ks in Riä.„trei Berlin“ Erdnulkuchenmehi. Basis 50% ab Hbg. 11,00—.—.——5**—*— 33 33 S 48 mch m 1 und„aAb märk. Station 10,90—10, 40 eee——* 5 040 930 22,020 Alt-Platin(Abfälle) Circapreis.— Rerste. feinste. neue 3—38 6,50 Jugoslawien- 5,664 5,576 5,664 5,676 Techn. rein. Platin. Detallpreis in RM.— aerste. Lute 41,810 41,650 41,10 44.590 ver FG— Himerserste, mittl. Art u. Güte f165—178 156—164 Extrahiertes Soyabohnenschrot. 46 ½ 33.490 36610 400 36610 * sgeſee e e ererste 3—— Kartoffe lilocken. freie Ware 14,80—1„»„»„* 323 128 2 28 Feine Sorten über Notiz 0 12.465 12˙465 12.475 12.455 Stimmung: runig Tendenz: ruhis. faand 39.240 59.360 59•240 73⁰ „ Ae 00 30480 30hh Notierungen der Bremer Hafer i saaten per 1000 Kkg. Lh re i Fn, ſei. berun · zonst ver i00 bæ 55in: Baumwollterminbörse eund»ab Statlon Spanien. 34710 31,53] 34,720 34,760 Atkischer Hafer Stocknom 7,530 67,670 67,530 67,6/0 vom 23. Januar 1934 Hurchschnittsgualitt. 146—14 f—145 Tailin Estiand) 11550 12,070 11.550 72.070 1 einste Oualitäten über Notiz 7,200 7,300.200 47,300 Arief geld 3 wegzinl, Gvhite Handelsrechtliehe 3 RM. für brutto Vinschl. Sackt frei Berlin Lieferungsgeschüfte an der—— Auszugsmehl 9,40 Asche)—— i e w- Berliner Froduktenhörse Amtilehe Preisfestsetaunn ½ ne n 1200 Mrzussmehl,————. 4 eee Berlin, den, 28., Januat 194. i ee, 1251, 1250, 50,00 Type—50% 30,70—91, 225 fuür Metall Okiob 1266,00. kermehl.790 Asche Metalie ober„ 2266, 1264,00 1264,00 4 fyde 41—70 4 25 25.70—28.70— Weizen mit Normalgewicht 755 gr. pro L. vom Kahn oder Dezember. 1277,00 1275,00 1275,00 be 7 7 olimeht—65%½ 29,70—30, 70 vom Sypeicher Berlin Berlin, den 23. Januar 1934 ——— zes. 1 Handelspreis GRelchsmark per 100 Kg Wei H 7 Rorgenmenl. Weizen III 164,00— Magdeburger en Weizen IV 1005. nurA* MEI. Zibun Zuckernotierungen 4 inschl. Sack lrei rlin 1 15 ſerbe 15 10 21,90—22,90 e Roggen mit i vom Kahn oder still lustlos Magdeburt. den 23. Ianüs: 1564 Sinene tes. Erzeugerpreis Handelspreis Brief Geld ſ Brief Geld Brief Gelo woeie 146,90— Briel Geld net f Geld iRM. fur 100 ka prutto 3 5 Rotzen III 151,00 152,00 Januar.. 41.39 00 15,25 14,75 19,25 15,75— —————+ Kornen 19 55.00 155.50 reirusr-. 44.8.0 1½7 1455•J18,25 13.00 ** Mürz...41.30 41.25 15,25 14.75[15,50 19,00 1 4* Hafer mit Normalgewicht 475 gr. pro L. vom Kahn oder Januar 4,20 3,90 Jan—— 4 Weizenkleie 12,.20—12,500— Aprü. 414.25 13,5 13.00 18.75 15.25 Rogkenkleie 10 50—10.— 2 3 KMailil* 7 25„ 7„ ebruat— 4 ugust 0 4, 5 3 vom Sypeicher Berlin Mai 41,75 41,50 15,50 15,00 20,00 19,50 F.30 4,00 A 8⁰0 4,0 Stimmung: runig ges. Erzeugerpreis Handelspreis Juni... 42,25 41,75 J 15,50 15,00 J 20,25 19, 75 Mur:.30.10 Sepiembei* 4 per Mert— Jnil.. 43.30 42,00 15,50 15,25 20,50 20,00 %) Mach Prof. Mohs dugust 3,5 ,8 13, 15.25 20,75 20,½ Spru... ½0 f 320 Outoder. 4,90 f 4,10 5 Roggenmehl 2* Septembet. 43,00 42,50 J 15,75 15,25„0% 20,50 Mai.. 4,50 4,30 Novembei—— ) vereinzeltes Auswuchs- und Schmachtkorn(Rost ist(ab Boden Berun)——— 45— 33* 13 112 8 Juni A4 50 Dez embei—— zulässig. f ovember. 5 1 3 Alles per 1000 kg in Reichsmark ˙25 ) Vereinzelt. Auswuchs- 8 Schmachtkorn ist zulässig. Roggenmehl ver 100 kæ einschlieblich Sack frei Berlin. Dezember. 44.00 16,00 15,75 21,50 21,25 Tendenz: stetig 4* Berliner Börse Frankfurter Mittagsbörse Kassakurse Kassakurse Kassaku: se Schlußlkurse Tag 22.1. 22 1. Tag 22. 1. 258.1. Tag 22. 1. 3. Tag 22. 1. 23. 1. Tag 22. 1. 23. 1 Tag 22. 1. 23. 1• 6 3 Diich. Reichs⸗ Gritzner⸗—— 20,75 25 Dt. Anl. Austl 96,00 96,10 Eintracht*— Salzdetfurtn 146,00 145,00 Daimler.„„„0 37,62 97,75 zantslge 192% 95,75 25,50 Grün Bil inger 200,00 200,00 45 109,00 113.25— 2% Heidog Stadi 64,00 aid& Neu... 1370 33,0 do. Neubesitz. 139,45 Eisenb. Verk.. e 91,75 91,50 Sarotti Dt. Contigas. 2 8% Ludwigsh 20—— anſwk. Füſſen. 29,50 29,00 8% Hoesch KMl. 33,00 92,25] Er Lieferunn. 92,00 91,25 f Sohl. Bg. Zint.— bt. Eroo..... 101,00 104,25 8% Manngeſm 30 25,02 och⸗Tleſpau. 102,50 102,00 —————— v½ Mitid.Stan Kk. astoy. b8,50 f El. Licht-Kr.... 9,50 34,25 f Sebub.-Sals.... 10,00 ae,50 f Eisenb. Verh. 9½8s0— de Möm Sr Kohle 1,0 13,55[ Flein⸗Schänzi. 4200(700 % ver. Stahl Rül. 13,50 7300 Engelhardt..... 32,75 0,00 Schuckert 101,12 100,00 f Ei. Liefern... 322,00 30,62 Erti, Moim aba.— 5 Anorr 2 er. ei. werte... a,0.G. Farben.. 14.12 123,00 Sebulthes.... 1,5 21, f El. Licht-Kr..... r 5375 Fin 380 18 33 T i Bk. f. Braun 94,50 96,50 Feldmühle.„„ 31,75 f 61,87 Siem.-Halske... 143,25 142,12 Farbenincd.. 128,75 124,12 Hefſ. Ld Hyp L. 93,00 95,00 Ludwigeb Walzin Aaebebann.... 16,30 i6f,00 mnen 31,7 88,2 Sohe Kamm.. 10%,00 10,0 f Felomubie., Ain e,% 73 Faz 33 33 Meiallceſenſch 66,62 65,50 10. Verteir. 65r d4,5 Genen Ben.. 56780 6,e Stoſwem Znt..., 0[Bkelen-Camne..—— een ede Allz. Lökal.... 91,50 91,50 f Ges. f. el... 39,00 35,25 Sudd. Zucker... 186,00 161,00 J Geisen. BZ.—— 5% do. Liqu. 380 33,5[ Ryein⸗Maln⸗Ton. 31,00 31.00 Cansda.. 2525 Goldschmidt... 2 46,50 47,28[ Tnür. Gas..... 1II,00 111,0 Ses. f. el. 88,00 35,75 do Anteilſcheine 5,90 5,0 Autgerswerke 31,15 50,75 pt. Reichsbahn Vz. 111,00 111,00 Hambz. El.... 109,25 108,3) keonh. Tiet... 15600 16,62 Goldschmidt... 30,25.*—*—◻ 8 Schüellor.Arantm ,35•75 Hapag T 32½8 f18 Harb. Gummi„ 2330 22,50 Ver. Stahll.— 080 Harb. Gummi Labe do. Kommunaie 4— 2 Selünd. Wolff. 120,00 2900 Hambg.Süd.. 24,37 24.87 Harpener... 36,50 86,12 vosgel Draht.. 72,25 7¹,50 Harpener 67•18 5½% do Liqu. 93,00 93,37 Siemenz& Halste— 145.80 — 1 Hoesch-Köln. 67,50 67,12 Wasser Gelsen.. 111, 50—5 Hoesch„„ 76,50 Bad Bank 12²,00 119,00 Zucker füddtſch. 187,00 186,50 Nordd. Lloyd... 29,50 29,12 Holzmann.. 67,15 67.50 Wiesteregeln... 110,00 109,00 Holzmann— 49,00 Ban. Orv.- 76,50 17, Thür Lfg. Gas 7,00— e,, Hiezeibetr. 47,50 347,50 Zell Wwaldn... 47,12 47,0 f lse Bers Genub.— 83—405— Vex. Dt. 1„ 356,00 97700 n an in e e Diesdrer Wans 3840 30 Jelſiof Waiphog. 275 730 . Ann do. Genus... 13) 1 Senlußkurse Kali Chemie.. 00— Fiin p Wanr 3878 54,00[Buderus Elſenw. 74,00 13,5 Aschaft. Zell... 34· 3—— 3590 86,60[ Kibekner...—. fälz, Hop Banf 38,50 3f, Lichweiler Ba.. 215,0 21%5. Bauern Mator—— nn Menbsg. 0—4 2 Rochn 006 Bant n 2878 wg Hoſh. 143,7 149.5 nn——— Forde Lioyd 4 2 10 34 Wiigbez 5 45 el. 3— 0 Rordd Lloyd ali Aſchersleben 108,50— Berzmann„ 13,87 Kokswerke.. 60,50 63,50 Bk. el. Werte Mansfeld—————. Henninger 96•50 96.00 Talzdetfurtb 20 e eren Matemen— Löwenbränmünch 200 20500 f Kai Weilkresen,.— 105,90 3 Laurahütte.... 19,25 10,00 Ge v an 3 50 Metallges. Pr u. Ba Zweibr.— Klöcknerwerke 57,25 57,75 Berl. Masch.. 13,67 Leopoldær.... 25•15 25,50 8 Orenstein 1428 Brauereſ Pforzh 44, 44.30[ Mannesmannroöhr 38,35 55,50 ut. Ben.„ Mannesmann. 50,75 5, 87 E. Lohal... 11I00 11112[Fhonis Berg..— Schöiferh Binding 176,50 176,00 Sberbedarff Bremer Wolle..„ 169,00„r Mansfeld.. 29,00 36,75 Dt. Reichsd.— 2737[Rnein. Brk...— Schwartzſtorchen 94,00 9,00 Phönir Bergban. 44,87 4429 Buderus.. 13,75 15,5[ Maschb. Unt.. 37,00— Hlapaa. do. Elektr. 5 Cichb⸗Werger 71,0%% 70,50[Ibein Brauntohr 185,57 19,55 Charl. Wasser.. 36,50 3,) Max'hütte..... 145,00 149,50 Hamburg-Sudde.— 7 Rneinstahl... 23,00 35,50 f Ala. El. Gel. 20,00 27,15 Abein Staßi 4 85,39 e enee Nordd. LIoyVdd.— 29,25 Rh.-W. El.. 33,/62 95,25 Bad. Mgſchinen 43 2 Ser 1 165,50 105,50 n i, Conti Gummi 3 n e„„162,00— 51 Ae 5———◻ 1◻820———— eidelba 33 33 15 11000 7—„L„ 9+ D„„„„„ 7* 3 n* oo 55.30[ Berger riel..„ Schultheis... 308— f. Erdöken“, 101,00 100.50 005 3 Zi Atienten.... IIi,50 143,00[ Pnönir Berr.. 44,00 44,0 f Bert Karisr.. 91,5 31,50[ Siemens— StGold⸗n Sitbſch 160,00 170.00[ Sieuerguſcheine: ot. Atlanten 112˙50 Bekula.... 120,50 120,25—— Di. Linoleum J100 46,15 J Durchſchntt. 97.00 Cont 113,62 Polvphon 17.00 Stöhr Kñammg. nme... 180,50 199, Berl. Mascn.. 720— Stolb. Zink 20%5— Licht u Kraft 99,57 36,50[ Fäliar 1934. 102,25 183,5 9 4 Erast 101,87 Rhein. Braun 99, 199,00 D„„„ 7 5 u 76 76.00 1935 100.12 150.15 Dt. Kabeli. 627) 1,1 Bnein. El. 55 achk. Drn....— 100%[ Suad. Zuckar:—— Kaat ass K20 25•12 1— 1. Linol... 49 24½5] Rneinstahl..„ 44,5.e Thür. Gas.— 7 40 Abemie vön, 158, 0— 5 93,83 bt. Felefon.... 36,00 56,00 Kh. W. Elektr... 24,00 93.25 Buderus—5 Ver. Stahl..——— G. Farben 125,00 123,75— 9².00 9²,00 h. Eisenhdl.... 44,75 43,62 ſ Kütgerswerke.. 51,50 50,75 J Conti Gummi 2 3 Westeregeln. 477 16.75 835 Rarb. Bonds 17 14313 J ublöz,⸗Ant, Altbei..3 98.85 Dortm. Union 190, 50 194,0 Sachsenwerk ee do, Linol.— 205 Zellst. Waldhof. 100 f46, 7 oldſchmidt, Th. 45,00 47, do, Keubei.. 15,30 15,0ö0 3 Fahrgang 4. Nr. 39. Seite 16 „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 23. Januar 1934 früherer AufsichtsratsVorsitzender Interessen unseres Werkes wirkungsvoll unterstützt. des Andenken bewahren Mannheim, 23. Januar 1934 Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied vorgestern unser in M Otto Clemm Der Genannte hat längere Jahre als Vorsitzender unseres Auf⸗ sichtsrates maßgeblich an den Geschicken unseres Werkes mit- gearbeitet und mit seinem Rat und seinen ausgezeichneten Erfahrungen auf allen Gebieten uns in der Wahrnehmung der Wir werden dem Verschiedenen, der uns sowohl als Mensch wie auch als Vorgesetzter stets ein Vorbild war, jederzeit ein ehren- Die Direktion und das personal Zriefe — 0 0— un der Papierfabrik Weisenstein I. im sotzlnüiger Am 21. Januar 1934 verschied in Mannheim Herr Dr..h. Otto(demm früher Direktor der Zellstoff-Fabrik Waldhof Mehr als 22 Jahie gehörte der Verstorbene den Aufsichtsratskollegien unserer Firma und unserer früheren Schwesterfirma, der Mannheimer Dampf- schleppschiffahrts-Gesellschaft, an. In diesen langen Jahren hat er an den Interessen der Schiffahrt lebhaften Anteil genommen und hat uns jederzeit mit Rat und Tat treu zur Seite gestanden. Wir betrauern herzlichst den Verlust dieses hervorragenden Mannes und weiden ihm für alle Zeiten eine dankbare Erinnerung bewahren. Mannheim, den 23. Januar 1934. 75¹⁸ K Vorstand und Aufsichtsrat der Mannheimer lagerhaus-Gesellschaft Trauer- Karten Das Mitglied unseres Aufsichtsrates, Herr Dr. e. h. Otto Gemm ist am 21 dieses Monats verschieden. Der Verstorbene hat unserem Aufsichtsrat seit dem Jahre 1928 angehört und sich in dieser Eigenschaft große Verdienste um unsere Auslührung lieiern Zuchdruckerrien 7a05K Gesellschaft etworben. Mit größter Bereitwilligkeit hat er stets sein hervorragendes Wissen und den reichen Schatz seiner Erfahrungen unserer Schmalz A Laschinger R 3, 14/15, C7, 6 Am Sonntag nacht verschied unser Aufsichts- ratsmitglied Herr Direktor M Otto(emm in Mheim Herr Dr. Clemm, der unserem Aufsichtsrate seit 1928 angehörte, hat unserer Gesellschaft durch Rat und Tat wertvolle Dienste erwiesen. Wir verlieren in ihm einen lieben Kollegen und Freund, dessen An- denken wir stets in Ehren halten werden. 7308K Mannheim, den 23. Januar 1934. Aufsichtsrat und Vorstand der Rheinischen Elektrizitätz-Aktiengesellschaft Am 21. Januar 1934 verschied Herr Dr. e. h. Otio emm Wir betrauern in dem Dahingeschiedenen den langjährigen verdienstvollen ersten Vorsitzenden unseres Vereins, einen aufrechten deutschen Mann, Freund und Berater. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 23. Januar 1934. 5 Süddeuischer Exvorverein 5 e. U. Gesellschaft zut Verfügung gestellt und sein kluger Rat war für uns immer von hohem Werte. Seiner vornehmen Persönlichkeit wird allezeit in unserem Kieise dankbar und ehrend gedacht werden. Mannheim, den 23. Januar 1934 Die Beerdigung meiner lieden Frau findet am Mittwoch, den 24. Januar, nachm..30 Uhr, auf dem hiesigen Friedhof statt. 7337K 5 23. Januar 1934 Aufsichtsrat und der * eerfeldstr. Süddeutschen Nevisions- und Treuhand- Hinterbliebenen 7303 K Aktien-Gesellschaft Adoll Jungmann Todesanzeige Durch den allzufrühen Tod unseres stellvertretenden Aufsichtsratvorsitzenden lemn Ul. ian. e. H. Otto Cemm verlieren wir einen hochgeschätzten und hochverehrten Freund und Berater, mit dessen Namen die Entwicklung unseres Unternehmens in den letzten Jahren eng verbunden war. 7309K Mit seinem großen Wissen und seinen reichen Erfahrungen war er stets ein Förderer unseres Unternehmens und triift uns sein Hinscheiden aufs schwerste. Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren halten. Baienfurt, den 23. Januar 1934 Aufsichtsrãt und Vorstanc der Papierfabri Balenfurt Danłksagung Fur die erwiesene Teilnahme an unserem schweren Verluste sagen wir allen auf diesem Wege unseren herz- lichsten Dank. 13662* Mannheim, den 23. Januar 1934. Elise Köstner u. keinder Am 21. Jan. verschied nach schwerem Leiden unser Mitglied, Herr Dr. ing. e. h. Otto(lemm Wir verlieren in ihm einen weidgerechten Jàger, vorbildlichen Heger seines Wildes und einen treuen Anhänger unserer Bestrebungen. Mit ihm scheidet einer der Besten aus un- seren Reihen. Dem vornehmen Menschen und lieben Weidgenossen einen letrten grü⸗ nen Bruch. Eberbach, den 23. Januar 1934 Statt besonderer Anzeigel Am Freitag, den 19. Januar 1934 verstarb nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unser lieber Sohn und Bruder Max Umstätter im jugendiichen Alter von erst 24 Jahren. Manuheim, den 23. Januar 1934 8182K De trauernden Hinterbliebenen familie Otto Umstätter Die Einäscherung ſand in aller Stille statt. vVereinigung der Rotwildjäger im südlichen Odenwald E. V. Bitz Eherbach a. M. 7307K Berlag un „Hakenkreu zuzüglich 0 nehmen di böhere Gel 4. Jah ————————— — Ern Meme Memelgel „Memeler der einme 5000 Lit nis. De Beſtrafun öffentlicht der Ueber in Meme Dampfbo⸗ Der Kom lichung, d völkerung Autorität weil in di Tag geſp des Mer Auffaſſun 15. Janu gung“ de gelten. Der ſte v Inns Abendſtun ſung der vertretend Walter Gründe d ßes Auff In der l ſächlich it Angriffe litiſchen Slaa Müne mittags Archit Prof. Pe Friedhof Führer geführt. Eine E Müne Stellvert! In der durch die Stellv und ſtam der Weir nerzeit en nach Neu von Rud macht ha fabrikbeſi Dieſe nicht d des Führ ſiedel Fichtelge Aegypter