egien Dampf⸗ an den derzeit Mannes en. 7518 K Schaft ihre 1928 m unsere tets sein n unserer ins immer m Kreise schweren seren herz- 13662* inder ich langem, ieber Sohn rbliebenen istätter tt. 17 „Januar 1934 Berlag und Schriftleitun „Hakenkreuzbanner“ erſchelut 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei Träger inzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Be nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch ntſchädigung. Regelmäßig erſcheinende eilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen. böhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf 0 4. Jahrgang— Nr. 40 Luslemmmerffmal 1 Mannheim, ꝑ 3 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/½2. Das ——.—. tellungen Früh-Aus gabe W Anzeigen: Die 1 teil 45 markt. Fernruf 204 86, 314 71. 43——— Das w gshafen 4960. Verlagsort Mannheim LLLILIILIIILI eſpaltene Millimet fg. Für kleine Anzeigen: Die 1 Rabatt nach aufliegendem Tarif.— S für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗A un 61/62. Zahlungs⸗ und Erfülluneet Mannheim. Ausſchließ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. oſt⸗ akenkreuzbanner Lud⸗ Zaeß 10 Pfa. D 555 der Anzeigen⸗An nna im Text⸗ geſpaltene Milli a. Bei Wiederholung *Frühausgabe 18 Uhr. me: Mannheim, R d p 4, 12 am Stroh⸗ Mittwoch, 24. Januar 1934 Krach in der franzöſiſchen Kammer Pfeifkonzert und Internationale als parlamentariſche Ausdrucksmittel Vertrauensvotum für Chautemps Erneute herausforderung des Memeler Deukſchtums Memel, 23. Jan. Der Kommandant des Memelgebietes hat den Hauptſchriftleiter des „Memeler Dampfbootes“, Martin Kakies, wie⸗ der einmal beſtraft, und zwar zur Zahlung von 5000 Lit Geldſtrafe oder drei Monaten Gefäng⸗ nis. Den Anlaß zu dieſer überaus ſtrengen Beſtrafung hat der Kommandant in der Ver⸗ öffentlichung eines Berichtes geſehen, der unter der Ueberſchrift„Die Feier des Beſetzungstages in Memel“ in der Ausgabe des„Memeler Dampfbootes“ vom 17. Januar erſchienen iſt. Der Kommandant folgert aus dieſer Veröffent⸗ lichung, daß ſie angetan iſt, innerhalb der Be⸗ völterung Verärgerung hervorzurufen und die Autorität der Zentralregierung heralzuſetzen, weil in dieſem Bericht vom 15. Januar als dei Tag geſprochen wird, an dem die„Beſetzung“ des Memelgebietes ſtattgefunden hat. Nach Auffaſſung des Kommandanten hat aber der 15. Januar als der Gedenktag der„Vereini⸗ gung“ des Memelgebietes mit Litauen zu gelten. Der ſtellverkrekende Bürgermeiſter von Innsbruck verhafkel Innsbruck, 23. Jan.(HB⸗Funk.) In den Abendſtunden des Dienstag wurde auf Wei⸗ ſung der Bundespolizei der großdeutſche ſtell⸗ vertretende Bürgermeiſter von Innsbruck, Dr. Walter Pembauer, verhaftet. Ueber die Gründe der Verhaftung, die in Innsbruck gro⸗ ßes Aufſehen erregte, iſt noch nichts bekannt. In der letzten Zeit wurden allerdings haupt⸗ ſächlich in der chriſtlich⸗ſozialen Preſſe heftige Angriffe gegen Dr. Pembauer wegen ſeiner po⸗ litiſchen Einſtellung erhoben. Slaalsbegräbnis für Profeſſor Trooſt München, 23. Jan. Die am Mittwoch vor⸗ mittags 11 Uhr erfolgende Beiſetzung des Architekten des Braunen Hauſes, Prof. Paul Ludwig Trooſt, im nördlichen Friedhof in München wird auf Weiſung des Führers als Staatsbegräbnis durch⸗ geführt. Eine Erklärung des?Skellverkrelers des Führers München, 23. Jan. Die Adjutantur des Stellvertreters des Führers teilt mit: In den letzten Wochen geht eine kurze Notiz durch die Preſſe, in der behauptet wird, der Stellvertreter des Führers ſei Schwabe und ſtamme aus Neuffen. Sein Großvater, der Weingärtner Georg Konrad Heß, ſei ſei⸗ nerzeit nach längerem Aufenthalt in Paläſtina nach Neuffen zurückgekehrt, während der Vater von Rudolf Heß ſich in Aegypten ſeßhaft ge⸗ macht habe und dort Mühlen⸗ und Maſchinen⸗ fabrikbeſitzer geweſen ſei. Dieſe Meldung entſpricht in allen Punkten nicht den Tatſachen. Der Stellvertreter des Führers ſtammt väterlicherſeits aus Wun⸗ ſiedel im bayeriſchen Bezirk Oberfranken im Fichtelgebirge. Der Großvater machte ſich in Aegypten ſeßhaft. Paris, 23. Jan.(HB⸗Funk.) In ſeinen Ausführungen vor der Kammer, die zu den leb⸗ haften Zwiſchenfällen und zur Unterbrechung der Sitzung führten, hat der Abg. Henriot u. a. den Miniſterpräſidenten Chautemps perſönlich bloßzuſtellen verſucht mit der Erklärung, daß Chautemps 1932 der Rechtsbeiſtand des Gene⸗ rals Barbier de Fouton geweſen ſei, der dem Verwaltungsrat eines Staviſky⸗Unternehmens angehört habe. Henriot behauptete weiter, daß der Name des Juſtizminiſters Raynaldy in den Aktenſtücken einer Staviſky⸗Affäre ſtehe. Die Gerichtsverfahren ſtockten, weil Einflüſſe aus dem Parlament oder aus den Regierungs⸗ kreiſen den Gang der Rechtſprechung ver⸗ fülſchten. Dieſe Bemerkung veranlaßte den radikalſozia⸗ liſtiſchen Abg. Boueſſé zu dem Zwiſchenruf: „Wieviel bezahlt man Ihnen?“ In dem Lärm, den dieſer Zwiſchenruf auslöſte, rief Boueſſe dem Abg. Henriot weiter zu:„Ich erwarte Ihre Kartellträger!“ Die Kammer, die in ihrer Vormittagsſitzung den Geſetzentwurf zum Schutze des Sparkapi⸗ tals verabſchiedet hat, nahm nachmittags den Haushalt der Strafanſtalten in Angriff. Der Abgeordnete Henriot unternahm einen neuen Vorſtoß gegen die Regierung wegen des Sta⸗ viſky⸗Skandals. Als Henriot die Rednertribüne betrat, bemächtigte ſich des Hauſes eine gewal⸗ tige Erregung. Es ertönten laute Rufe und Ziſchen. Henriot kündigte an, daß er neue be⸗ laſtende Schriftſtücke bekanntgeben werde. Da⸗ raufhin wurde ihm von den Bänken der Radi⸗ kalſozialiſten erneut zugerufen:„Wieviel be⸗ zahlt man Ihnen?“ Das war das Signal für ein Pfeifkonzert auf den Bänken der Rechten. Gleichzeitig ſtimm⸗ ten die Kommuniſten die Internationale an. Der Lärm wurde ſchließlich ſo groß, daß der ſtellvertretende Kammerpräſident die Sitzung aufhob. Sämtliche Zuſchauertribünen wur⸗ den geräumt. Nach Wiederaufnahme der durch Lärmſzenen unterbrochenen Kammerſitzung ſetzte Henriot ſeine Angriffe gegen die Regierung fort. Im Verlaufe ſeiner Ausführungen kam es zu hef⸗ tigen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem ehe⸗ maligen Miniſterpräſidenten Herriot und dem früheren Handelsminiſter Rollin, ſowie zu häufigen lärmenden Kundgebungen von rechts und links. Als Miniſterpräſident Chautemps die Tribüne beſtieg, um auf die Angriffe Henriots zu antworten, mußte er ſich ebenfalls ſtündig Unterbrechungen gefallen laſſen. Von rechts wurde immer wieder in den allgemeinen Lärm hineingerufen:„Unter⸗ ſuchungsausſchuß! Unterſuchungsausſchuß!“ Der Miniſterpräſident wies die von Henriot vorgebrachten Beſchuldigungen als unzutref⸗ fend zurück und verwahrte ſich dagegen, daß der Staviſky⸗Skandal ſyſtematiſch zu Angriffen ge⸗ gen die Regierung mißbraucht werde. Chau⸗ temps erklärte, man müſſe der Gerechtigkeit ihren Lauf laſſen. Er habe eine Unterſuchung in den einzelnen Miniſterien zugeſagt, die be⸗ reits im Gange und teilweiſe ſchon abgeſchloſ⸗ ſen ſei. Man dürfe die notwendigen Maßnah⸗ men aber nicht überſtürzen. Schließlich ſchritt die Kammer zur Abſtimmung über die Zurück⸗ verweiſung eines Kapitels des zur Ausſprache ſtehenden Juſtizhaushalts, wegen der der Mi⸗ niſterpräſident die Vertrauensfrage geſtellt hatte, um ſofort das Mehrheitsverhältnis in der Kammer zu klären. Mit 367 gegen 201 Stimmen trat die Kammer für den Antrag der Regierung gegen die Rückverweiſung ein und ſprach ihr ſomit das Vertrauen aus. Die Volksſeele kocht Berittene Polizei greift ein Paris, 23. Januar. Die Ecke Boulevard St. Germain und Boulevard Raſpail war am Dienstag abend wieder der Schauplatz lär⸗ mender Kundgebungen, an denen ſich viele Tauſende von Menſchen unter Führung der „Action Francaiſe“ beteiligten. Die Gegend bil⸗ det den gleichen Anblick wie Montags: Umgeworfene Straßenbänke, herausgeriſ⸗ ſene Baumſchutzgitter, Polizeikolonnen, die überall gegen die Demonſtranten vorrücken. Nur inſofern hat ſich das Bild veränbert, als diesmal auch berittene Polizei eingeſetzt wurde, die in die Menſchenmenge hineinritt, wenn ſie ſich nicht auf die erſte Aufforderung hin zurück⸗ zog. Vonüberallherertönten Ru'fe, Schüſſe und Geſang. Aus vielen Fen⸗ ſtern wurden Knallbomben gegen die anreiten⸗ den Poliziſten geworfen. Auch Waſſer wurde aus den verſchiedenartigſten Gefäßen aus den Fenſtern gegoſſen. An der Kirche St. Germain kam es zu einer erheblichen Schlä⸗ gerei zwiſchen der Polizei und den Kundgebern. Dort waren Baumſchutz⸗ gitter auf die Schienen der Straßenbahn ge⸗ worfen, ſo daß blaue Stichflammen aufſchlugen. Bis 21 Uhr abends hatten die Kundgebungen nachgelaſſen. Die Polizei hat wieder das Feld behauptet. Der Polizeipräfekt leitete perſönlich die Maßnahmen. Der Boulevard St. Germain gleicht ſtellen⸗ weiſe einem Trümmerfeld. Ueberall liegen herausgeriſſene Bäume, umge⸗ worfene Bänke uſw. Vier Perſonen ſind ver⸗ letzt worden. Die Polizei nahm zahlreiche Ver⸗ haftungen vor. Der Pariſer Miniſterrat zur deukſchen Ankwort Paris, 23. Jan. Die Prüfung der deutſchen Antwort auf die franzöſiſche Denkſchrift iſt von den zuſtändigen Stellen des Quai'Orſay und des Miniſteriums für die nationale Verteidi⸗ gung beendet worden. Das Ergebnis dieſer Prüfung faßt das„Journal“ dahin zuſammen, daß die deutſche Antwort„nichts anderes dar⸗ ſtelle, als einen Rechtfertigungsverſuch der deut⸗ ſchen Stellungnahme“. Die Antwort Frank⸗ reichs werde weder zweifelhaft ſein noch lange „Der Krzt im Staat“ Die Berliner Akademie für ärztliche Fortbil⸗ dung hat in dieſen Tagen ihre Arbeit auf⸗ genommen. Im Rahmen der für die Berliner frei praktizierenden Aerzte gehaltenen Vorträge ſprach Miniſterialrat Staatsrat Dr. Conti über das Thema:„Der Arzt im Staat“. auf ſich warten laſſen. Wahrſcheinlich werde der nächſte Miniſterrat ſie feſtlegen, ſo daß dem am 13. Februar in London zuſammentretenden Kleinen Büro der Abrüſtungskonferenz, falls Englands Vermittlung ergebnislos ſein werde, nichts anderes übrig bleiben werde, als die Aufforderung an den Generalausſchuß, unver⸗ züglich die Schlußfolgerung aus dem Scheitern der deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache zu ziehen. Verſtändnis für die franzöſiſchen Belange vorausgeſetzt Franzöſiſche Befriedigung über die Einſetzung des Dreierrates und ſeine Zuſammenſetzung Paris, 23. Jan.(HB⸗Funk.) Die Saar⸗ frage wird nach dem Beſchluß des Völker⸗ bundsrates in politiſchen Kreiſen Frankreichs lebhaft erörtert. An den zuſtändigen Stellen erklärt man, daß der Genfer Be⸗ ſchluß Frankreich volle Genugtuung gebe. Die Vorſchläge wirtſchaftlicher Art, die der Reichskanzler als Gegenleiſtung für die Zurückgabe des Saargebiets an Deutſchland ohne Volksabſtim⸗ mung gemacht habe, ſeien„ſubſtantiell“ geweſen, aber Frankreich habe aus grund⸗ ſätzlichen Erwägungen darauf verzichtet. Die Einſetzung des Dreierausſchuſ⸗ ſes zur Vorbereitung der Volks⸗ abſtimmung wird ebenſo gebilligt wie die Auswahl der ihm angehö⸗ renden Perſönlichkeiten, deren Verſtändnis für die franzöſiſchen Belangemanohne weiteres voraus⸗ ſetztt. Die Saarfrage werde, ſo erklärt man, während dieſes Jahres im Vorder⸗ grun de der internationalen Ereigaiſſe ſtehen. ————————— — — Jabrgang 4. Nr. 40. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 24. Januar Das wüßrungseejeh des. Banten. ausſchuſſes des amerikaniſchen Senales in abgeänderker Jorm angenommen Waſhington, 23. Jan.(HB⸗Funk.) Reu⸗ ter. Der Bankenausſchuß des Senats prüfte am Dienstag den Geſetzentwurf über die Währungsreform und ſetzte dabei die Dauer des Beſtehens des Stabiliſie⸗ rungsfonds auf zwei Jahre feſt. Auch die Vollmacht Rooſevelts zur Herab⸗ ſetzung des Dollarwertes wurde von dem Ausſchuß auf zwei Jahre begrenzt. Dieſe beiden Abänderungen wurden jedoch mit der Einſchränkung angenommen, daß der Zeitabſchnitt von zwei Jahren entweder zu⸗ gunſten Rooſevelts verringert oder aber um ein Jahr verlängert werden kann. Der Ausſchuß nahm darauf den Geſetzentwurf in der abge⸗ änderten Form an. Die leitenden Männer der Regierung be⸗ -mühen ſich, das Geſetz, das am Mittwoch in der Vollſitzung des Senates durchgeſprochen wird, in ſeiner urſprünglichen Form durch⸗ zudrücken. Verhaftung unſozialer Bekriebs⸗ leiter Skandalöſe Zuſtände auf einem pommerſchen Gut Berlin, 23. Jan. Der Treuhänder der Ar⸗ beit für das Wirtſchaftsgebiet Pommern, Dr. Graf von der Goltz, hat veranlaßt, daß der Leiter eines vorpommerſchen Gutes in Schutz⸗ haft genommen wurde. Auf dem Gute herrſch⸗ ten— wie der„Deutſche“ berichtet— ſkandalöſe Zuſtände. Die Landarbeiter mußten teilweiſe zu Zweien in einem Bett ſchlafen und auch zu zweit mit einem Handtuch vorlieb nehmen. Das Schmalz wurde in gebrauchten Briefumſchlägen verabreicht. Als ſich die Arbeiter beſchwerde⸗ führend an den Deutſchen Landarbeiterverband wandten, wurde eine Reihe von ihnen wegen Unruheſtiftung entlaſſen. Wir begrüßen, ſo ſchreibt der„Deutſche“, die ſcharfen Maßnahmen gegen dieſe unſozialen Elemente ſehr und würden wünſchen, daß die nationalſozialiſtiſchen Unternehmer Mittel und Wege finden würden, um von ſolchen Störern der Vollseinheit abzurücken. Glück im Unglück Von der Untergrundbahn überfahren und un⸗ Ber— verletzt geblieben Berlin, 23. Jan. Wie die Berliner Blät⸗ ter melden, hät ſich auf dem Untergrundbahn⸗ hof Senefelder Platz ein aufregender Vorfall ereignet. Eine junge Frau, die hart an der Bahnſteigkante ſtand, erlitt plötzlich einen Ohn⸗ machtsanfall und ſtürzte auf die Gleiſe, gerade in einem Augenblick, als ein Zug einfuhr. Der Zugführer konnte nicht mehr rechtzeitig brem⸗ ſen, ſo daß mehrere Wagen über die Frau hin⸗ wegrollten. Alle Zeugen des Vorganges glaub⸗ ten mit Beſtimmtheit, daß die Frau den Tod gefunden habe. Als jedoch die herbeigerufene Feuerwehr den Wagen anhob, wurde die Frau zum allgemeinen Erſtaunen völlig unverletzt ge⸗ borgen. Sie war ſo glücklich zwiſchen die Schie⸗ nen gefallen, daß ſämtliche Wagen, ohne ſie zu berühren, über ſie hinweggefahren waren. Berliner Briet Grüne Wochen— Frohe Jeſie Wohnungen gähnen Dich an. Die großen Wohnungen ſterben langſam aus. Ihre Inhaber haben entweder über die Hinter⸗ treppe das Weite geſucht oder ſind in kleinere Wohnungen gezogen. Dreißigtauſend Wohnun⸗ gen ſehnen ſich nach Mietern. Welch verſchwen⸗ deriſcher Luxus wurde in dieſen Räumen ge⸗ trieben, als noch der Stern der Gebrüder Skla⸗ rek im Zenith ſtand! Jeder wollte Adolphe Menjou ſpielen, und jede wollte mindeſtens eine Greta Garbo ſein. Sie alle, die ihren Reichtum mit der Wünſchelrute der Korruption aus dem Boden zauberten, ſind von dem Wirbelwind der nationalen Erhebung fort⸗ gefegt worden. Bei der letzten Wohnungszählung gab es in Berlin 1,3 Millionen Wohnungen. Noch in den Jahren 1929/½30 ſind 69 000 Wohnungen neu hinzugekommen. Wenn man ſich dieſe Rieſen⸗ ziffer vor Augen hält, ſo ſind dreißigtauſend leerſtehende Wohnungen gar nicht viel. Wäh⸗ rend die großen Wohnungen leerſtehen, ſind die kleinen überfüllt. Das Ideal des Berliners iſt augenblicklich eine reizende, behagliche und kom⸗ fortable Zweizimmerwohnung mit Küche und Warmwaſſer. »Wer als Junggeſelle ein Zimmer ſucht, kann in Berlin allerhand erleben. Er hat zwar eine reiche Auswahl,— es gibt faſt kein Haus, an dem nicht zwei oder drei Schilder übereinander hängen:„Zimmer billig zu vermieten“. Aber faſt immer iſt irgendein Haken da. Entweder ſind es die Wanzen, die allerdings— wie mir unlängſt eine alte Dame mit treuherzigem Augenaufſchlag verſicherte— im Winter einen Winterſchlaf halten, oder in den Zimmern ſind ſo ſchreckliche Möbel, daß man kaum noch zu atmen wagt. An den Wänden hangen die lit⸗ ——Gegen Kriegstreiber und Wirtſchafts⸗Spekulanten Eine Auslaſſung des Präſidenten der internalionalen Handelskammer Amſterdam, 22. Jan. Der ausländiſche Preſſeverein in Holland hielt am vergangenen Samstag im„Carlſon⸗Hotel“ ſeine Jahres⸗ verſammlung ab. Zu dem nach der Jahres⸗ verſammlung veranſtalteten Bankett waren eine Reihe namhafter holländiſcher Perſönlichkeiten als Gäſte erſchienen. Unter den verſchiedenen Reden bildete ei“,e Stellungnahme des hollän⸗ diſchen Präſidenten der Internationalen Han⸗ delskammer, des Induſtriellen Fenſener von Vliſſingen, zur prlitiſchen und wirtſchaftlichen Weltlge unzweifelhaft den Höhepunkt des Abends. In ſcinen ſehr peſſimiſtiſch gehaltenen Darleguſigen betonte er, daß man zurzeit von einem internationalen Handel nichts mehr er⸗ leben könne, ſondern nur noch von internatio⸗ nalen Spekul«tirnen, deren Erfolg von den Währungsmanövern und Protektionsmaßnah⸗ men der verſchiedenen Länder abhängig ſei. Er wandte ſich entſchieden gegen die Kriegs⸗ .«ber, die ſich ſchon wieder in verſchiedenen Lündern deutlich bemerkbar machten, und in unn entwortlicher Weiſe werde häufig, ſogar aof der ſogenannten Abrüſtungskonferenz, von Krieg geſprochen. Auch der Wirtſchaftskrieg mache ſich immer ſtär⸗ ker bemerkbar. In ſeinen letzten Urſachen gehe er ebenſo wie die Wirtſchaftskriſe darauf zurück, raf ſeinerzeit ein„Frieden“ geſchloſſen wurde, deſſen Bedingungen praktiſch nicht durchzufüh⸗ ren waren. Dies habe dazu geführt, daß all⸗ mählich eine Stimmung des„Rette ſich, wer kann!“ entſtanden ſei.— Zurzeit ſchieße man zwar nicht mit Bomben und Granaten, ſondern „nur“ mit Einfuhrzöllen, Kontingenten und De⸗ viſenbeſchränkungen. Die internationale Preſſe habe hier eine ſehr große Aufgabe. Im eigenen Lande müſſe ſie um Verſtändnis für die Schwie⸗ rigkeiten der anderen Länder werben und nicht durch Senſationsberichte und Aufbauſchung von Streitigkeiten die Völker gegeneinander treiben. Die Rede des Präſidenten wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Will England vermitteln? London, 23. Jan.(§B⸗Funk.) In der Sitzung des Kabinettsausſchuſſes für Abrüſtung am Dienstagnachmittag wurde Reuter zufolge ſehr eingehend die Frage geprüft, ob die eng⸗ liſche Regierung einen Vorſchlag machen könne, der zur Ausſöhnung zwiſchen der deutſchen Gleichheitsforderung und dem franzöſtſchen Sicherheitswunſche führen könnte. Man glaube, daß möglicherweiſe ein Vorſchlag zur Beſſerung der Lage vor die am Nachmittag ſtattfindende Kabinettsſitzung gebracht werde. Außenmini⸗ ſter Simon wird nächſte Woche im Unterhaus eine entſprechende Erklärung abgeben. Eine engliſche Preſſeſtimme für die Gleichheit Deutſchlands London, 23. Jan.(HB⸗Funk.) Im„Star“ fordert Gardiner, daß die engliſche Regierung ſich mit Nachdruck für den Grundſatz der deut⸗ ſchen Gleichheit und deſſen raſcheſte Inkraft⸗ ſetzung erklären ſolle. Gleichlaufend hiermit müſſe eine Garantie für eine wirkungsvolle und unparteiiſche werden. Deutſchlands Forderung ſei nicht unb⸗rech⸗ tigt und könne nicht als verfrüht bezeichnet werden, nachdem 15 Jahre ſeit Kriegsende verfloſſen ſeien. Es handle ſich um Zugeſtändniſſe, die der deut⸗ ſchen Regierung vor Jahren hätten gemacht werden müſſen, wenn man die in Verſailles gegebenen Verſprechen gehalten hätte. Frank⸗ reich müſſe heute für den Ruhr⸗Wahnſinn und alle Sünden Poincarés bezahlen, und England müſſe heute die Jahre des knechtiſchen Sich⸗ fügens bezahlen. Es ſei klar, daß der Gedanke einer„Probezeit“ vollkommen erledigt ſei. Wenn Deutſchland die Gleichheit als Teil eines europäiſchen Abkommens erhalte, werde endlich die Grundlage zu einem Weltfrieden gelegt ſein. Rüſtungsüberwachung gegeben Rücktritt des ſpaniſchen Innenminiſters Madrid, 23. Jan. Der ſpaniſche In⸗ nenminiſter⸗Rico Abello iſt pvon ſeinem Poſten zurückgetreten. 3333 Teilumbildung des ſpaniſchen Kabinelts Madrid, 23. Jan. Durch den Rücktritt des ſpaniſchen Innenminiſters Abello iſt eine Teil⸗ umbildung des Kabinetts eingeleitet worden. Abello hat bei den letzten Wahlen kein Man⸗ dat erhalten. Nur aus Gründen der Auf⸗ rechterhaltung der öffentlichen Sicherheit war er bis jetzt im Amt geblieben. Es verlautet, daß Lerroux heute abend dem Staatspräſiden⸗ ten folgende Löſung der Teilkriſe vorſchlagen wird: Zum Innenminiſter wird der bisherige Kriegsminiſter Martinez Barrios ernannt. ſchigſten Schwarten, und die Schreibtiſche glei⸗ chen alten Feſtungen mit Zinnen und Türmen. Die Zimmerpreiſe ſind übrigens niedriger ge⸗ worden. Man kann ſchon für zwanzig Mark, unter Umſtänden ſogar ohne Wanzen und Ver⸗ tiko, mieten. Das Halliſche Tor— zweihundert Jahre alt. Das Halliſche Tor— wer dieſen Platz nicht aus eigenem Erlebnis kennt, wird ſchwer be⸗ greifen, was der Berliner bei dieſer Nachricht empfindet: zweihundert Jahre alt! Und da gibt es noch Leute, die zu behaupten wagen, Berlin hätte keine Tradition. Das Halliſche Tor iſt im Berliner Volksmund ein ebenſo vertrauter und geläufiger Begriff wie etwa der Zoo, der Alex, Potsdamer Platz oder der Hermannplatz. Heute wiſſen nur wenig Berliner, daß das Hal⸗ liſche Tor eine ehrwürdige Vergangenheit hat. Sie kennen es nur als eine der populärſten Sta⸗ tionen der Untergrundbahn, als Umſteigeplatz, wo die Menſchen in dichten Knäueln die unter⸗ irdiſchen Treppen hinauf⸗ und hinunterhaſten. Sie ſehen nur die Straßenbahnen, die dort in unaufhörlicher Folge aus allen Richtungen zu⸗ ſammenkommen, als würden ſie an unſichtbar laufenden Bändern durcheinandergleiten, ſie hören nur ihr nie verſtummendes Klingeln und das gedämpfte Hupen der Autos. Da, wo das Halliſche Tor iſt, wogt und brandet der Verkehr, und an der Normaluhr unter dem wuchtigen Torbogen treffen ſich die Paare nach Geſchäfts⸗ ſchluß, während die U⸗Bahn immer neue Men⸗ ſchenmaſſen ausſpeit und die Halteſtellen der Straßenbahn ſtändig umlagert ſind. Wie ſah es am Halliſchen Tor in der guten alten Zeit aus? Es wurde im Jahre 1734 an⸗ gelegt, als Friedrich Wilhelm I. zur Erwei⸗ terung ſeiner Reſidenz die alten Befeſtigungs⸗ mauern niederreißen und die Stadtmauern weiter hinausrücken ließ. In dieſer neuen Mauer wurden außer dem Brandenburger, 9 An ſeine Stelle tritt der Abgeordnete der Ra⸗ dikalen Partei Diego Hidalg o. Der bis⸗ herige Innenminiſter Rico Abello wird Ober⸗ kommiſſar in Spaniſch⸗Marokko. Hin⸗ ſichtlich des Außenminiſters Pita Ro⸗ mero iſt noch keine Entſcheidung ge⸗ fallen. Jedoch ſteht feſt, daß für ihn das Ein⸗ verſtändnis als Botſchafter am Vatikan eingeholt worden iſt. Die Uebernahme dieſes Poſtens iſt nur eine Zeitfrage. Dann würde Lerroux ſelbſt das Außenminiſte⸗ rium mitübernehmen. Der bevorſtehenden Ernennung des jetzigen Außenminiſters zum Botſchafter beim Vatikan kommt eine beſondere Bedeutung zu, da ſie ſeit dem Sturz der Monarchie im April 1931 den erſten Schritt zu einer Wiederauf⸗ nahmenormaler Beziehungen Spa⸗ niens mit dem Vatikan darſtellt. Wie Potsdamer und Schleſiſchen Tor auch das Hal⸗ liſche Tor errichtet. Noch im Jahre 1780 hielten am Halliſchen Tor„Ziethenſche Huſaren“ Hauptwache. Im Siebenjährigen Kriege und im Befreiungskriege war das Halliſche Tor An⸗ griffspunkt feindlicher Truppen. Wo heute in manchen Abendſtunden ein lebensgefährliches Gedränge herrſcht, oder wo die Lichtreklamen über hohen Häuſerfronten glühen, war in jenen Zeiten noch alles Ackerland. Im Jahre 1867 wurde des geſamte Gelände hier im Süden Berlins Anbaufläche und der Großſtadt ein⸗ verleibt. 1873 fuhr die erſte Pferdebahn in der inneren Stadt, und zwar vom Halliſchen nach dem Potsdamer Tor. 1896 wurde die elektriſche Straßenbahn eingeführt, und ſchon im Jahre 1902 hatte der raſtlos vorwärtsſtürmende Ber⸗ liner Gelegenheit, zum erſten Male das ſchnellſte Verkehrsmittel zu benutzen: die Untergrund⸗ bahn. Vor drei Jahren iſt auf dem Landwehr⸗ kanal die Reederei Halliſches Tor entſtanden, die den Berlinern auch von hier aus die Mög⸗ lichkeit bietet, mit Motorbooten an den Müggel⸗ ſee und nach Woltersdorf zu gelangen. Grüne Woche— heute neu. In den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm, die zuletzt der„Kamera“ und der Spielzeug⸗ warenſchau gewidmet waren, regen ſich tau⸗ ſend geſchäftige Hände. Hunderte von Arbeitern ſind am Werk, um den Rahmen für die große landwirtſchaftl. Ausſtellung zu ſchaffen, die am 27. Januar eröffnet werden ſoll. Die„Grüne Woche“ mit ihren ſenſationellen Reitturnieren gehörte ſeit je zum eiſernen Beſtand der Ber⸗ liner Ausſtellungstradition. Der Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg ließ es ſich nie nehmen, dieſer gewaltigen Schau landwirtſchaftlicher Er⸗ zeugniſſe und bäuerlicher Lebenskultur beizu⸗ wohnen. Das Bild war in den letzten Jahren immer dasſelbe: ungeheurer Zuſtrom aus der Provinz, lebhafte Nachfrage nach Quartieren, vollbeſetzte Hotels, ein buntes Gewoge auf den *7 verlautet, wird der Botſchafter zunächſt nur d Herſtellung eines modus vivendi in Rom zu be⸗ treiben haben. Hinſichtlich eines ſpäteren Kon⸗ kordatsabſchluſſes bleiben die Bedin⸗ gungen des Vatikans abzuwarten. ———— Arakis Rücktrittsgeſuch genehmigt Hayaſchi ſein Nachfolger— Tokio, 23. Jan. Der Kaiſer hat am Diens⸗ tag das Rücktrittsgeſuch des Kriegs⸗ miniſters Araki genehmigt. General Araki wurde zum Mitglied des oberſten Kriegs ⸗ rates ernannt. Kriegsminiſter wurde der Chef des Militärſchulweſens, General Hayaſchi, Chef des Militärſchulweſens der ſtellvertretende Stabschef des Generalſtabes, Miſaki.* Der neue Rieſenbekrugsfkandal in Paris Eine ſtattliche Opferliſte des Großbetrügers Alexandre Paris, 23. Jan. Der neue Betrugs⸗ ſkandal, der zur Verhaftung des Leiters der Beamtenbank, Georges Alexandre, ge⸗ führt hat, ſcheint dem Staviſky⸗Skandal nicht nachzuſtehen. Man behauptet, daß zahlreiche be⸗ kannte Perſonen den Verwaltungsräten der von Alexandre vegründeten elf Geſellſchaften ange⸗ hört haben. Ein inzwiſchen verſtorbener ehe⸗ maliger Finanzminiſter, mehrere Abgeordnete und frühere Parlamentarier ſollen in die An⸗ gelegenheit verwickelt ſein. 5* Die Bilanz der Opfer Alexandres iſt er⸗ ſchreckend. Nicht weniger als drei Abgeord⸗ nete, 18 Präfekten, 30 Haupikaſſierer verſchiede⸗ ner Geſellſchaften, 12 Gerichtsvorſitzende, zwoi Staatsanwälte, zwei Senatoren, 50 Richter, 12 Polizeikommiſſare und eine noch nicht über⸗ ſehbare Menge von Offizieren und mittleren und kleinen Beamten haben dem Großbetrüger ihre Erſparniſſe anvertraut. Alexandre ſcheint auch der Lehrmeiſter Staviſkys geweſen zu ſein, denn Staviſky iſt vor einem Jahre in einem Unternehmen Alexandres, der nach außen ſehr beſcheiden auftrat, angeſtelt geweſen. Beſtechungsfkandal in Prag Mehrere Beamte verhaftet Prag, 23. Jan. Die Behörden ſind einer umfangreichen Beſtechungsaffäre auf die Spur gekommen. Eine Reviſion der Bücher der Prager Baufirma Pittel und Brauſewetter führte zur Feſtſtellung zahlreicher unbegründeter Ausgabepoſten, die unter nichtsſagenden Titeln verbucht waren. Da der Verdacht beſtand, daß es ſich hier um Beſtechungsgeldern fürnſt aat liche Bauten handeln könnte, die mit der„Ver⸗ gebung oder Führung, öffentlicher Bauten be⸗ traut ſind, wurde eine eingehende Unter⸗ ſuchung vorgenommen. Sie führte zur Ver⸗ haftung der beiden öffentlichen Geſellſchafter der Firma, der Ingenieure Fehre und Ma⸗ chaczek, und zur Vernehmung zahlreicher Be⸗ amter. Einer von ihnen gab zu, daß die Firma im Bereich der Staatsbahndirektion Brünn öffentlichen Beamten Gratifikationen habe zukommen laſſen, die in einzelnen Fällen die Höhe von 50 000 Kronen erreichten. Auf Grund der Ausſagen wurden vier Beamte der Staatsbahnen in Haft genommen. Sie haben bereits eingeſtanden, Schmiergelder ange⸗ nommen zu haben. Die Unterſuchung wird fortgeſetzt. Straßen, in der Untergrundbahn eine Fülle bäuerlicher Trachten und verſchiedenſter Dia⸗ lekte. Und trotzdem fehlte etwas, es fehlte die letzte Harmonie zwiſchen Stadt und Land, die echte Verbundenheit zwiſchen Scholle und Aſphalt, die Gemeinſamkeit eines aufrichtigen nationalen Gefühls. Manche Aſphaltbewohner erblickten im Anſturm der Provinzler eine In⸗ vaſion, die biederen Männer mit den breiten, klobigen Schultern und der urwüchſigen Sprache waren ihnen irgendwie weſensfremd. Sie ver⸗ trugen ſchlecht die reine Luft, die plötzlich in die Atmoſphäre der Großſtadt eindrang. 553 Heute iſt dies wohl anders geworden. Die Snobiſten, denen die Bauernjoppe einen läh⸗ menden Schreck einjagte, ſind ſo gut wie aus⸗ geſtorben. Und die Menſchen, die in Berlin ge⸗ blieben ſind, haben für die wirtſchaftlichen und ethiſchen Bedürfniſſe der deutſchen Bauernſchaft das größte Verſtändnis. So werden in dieſem Jahre nicht ſo ſehr die Erzeugniſſe der land⸗ wirtſchaftlichen Induſtrie im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtehen, ſondern der deutſche Bauer als ſolcher, ſeine beſondere We⸗ ſensart und die Merkmale ſeiner kulturellen Haltung. Die Grüne Woche wird dazu dienen, die Beziehungen zwiſchen Stadt und Land ſo eng zu geſtalten, als es überhaupt möglich iſt. Das Grundmotiv der Ausſtellung iſt die Bedeu⸗ tung des deutſchen Bauern für die Zukunft der Nation. Im Vordergrund ſteht die eindrucks⸗ volle Ehrenhalle, in der ſich auf einem Sockel das Abbild eines Pfluges aus altgermaniſcher Zeit erhebt. Die Inſchrift lautet:„Blut und Boden ſind die Lebensgrundlagen unſeres Volkes“. Eine Sonderausſtellung bäuerlicher Kultur bietet ein Bild des deutſchen Bauern⸗ tums in Vergangenheit und Gegenwart. Sie zerfällt in die Unterabteilungen: Hof und Dorf, germaniſche Kultur, ferner Brauchtum, Sitte und Geſittung, das Bauerntum in der deutſchen Geſchichte, bäuerliche Handwerkskultur und der Im Jahr Berli des Statif 1933 in d rund 209 0 mehr als ſer Zunah 34 000 entf zember, d. krafttreten ſchließunge 1933 10,7 Sie war d jahren, in lich mit de jahre un außergewö ders ſtark den letzten wurden in allein 26 0 Hälfte mel Gefäh Trier, lang es de die in Lu dem Auge anderen P verkaufen wurden r Kokains er enthalten 1 nalpolizei wenige To Geldgeber luxemburgi man noche Montag ſir anwaltſcha genommen heit aus 2 ſonen, in d hinter Sch ſuchung if ſcheint faſt Kreiſe zieh Iwei Witter ſtraße Oſte ten Drüſed am Dienst Beyer aus trümmerter ein unbeka ren Schäde ſeiner Ein! 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Die Heiratsziffer betrug im Jahr 1933 10,7 auf 1000 Einwohner der Großſtädte. Sie war die höchſte ſeit den erſten Nachkriegs⸗ jahren, in denen die Heiratshäufigkeit bekannt⸗ lich mit dem Nachholen der während der Kriegs⸗ jahre unterbliebenen Eheſchließungen eine außergewöhnliche Höhe erreicht hatte. Beſon⸗ ders ſtark häuften ſich die Eheſchließungen in den letzten Wochen vor dem Weihnachtsfeſt. So wurden im Dezember des vergangenen Jahres allein 26 000 Ehen geſchloſſen, genau um die Hälfte mehr als im Dezember 1932. Gefährliche Kokainſchieberbande uAunſchãdlich gemacht Trier, 23. Jan. In der vorigen Woche ge⸗ lang es der Polizei von Trier, zwei Tſchechen, die in Luxemburg ihren Wohnſitz hatten, in dem Augenblick zu überraſchen, als ſie drei anderen Perſonen in Trier 260 Gramm Kokain verkaufen wollten. Sämtliche fünf Perſonen wurden verhaftet. Die Unterſuchung des Kokains ergab, daß in ihm 85 v. H. Zuſatzſtoffe enthalten waren. Die von der Trierer Krimi⸗ nalpolizei angeſtellten Ermittlungen führten wenige Tage darauf zur Verhaftung des als Geldgeber auftretenden Hintermannes, eines luxemburgiſchen Gaſtwirtes, in deſſen Beſitz man noch etwa 24 Gramm Kokain vorfand. Am Montag ſind in Trier im Auftrag der Staats⸗ anwaltſchaft wiederum neue Verhaftungen vor⸗ genommen worden, ſo daß in dieſer Angelegen⸗ heit aus Trier und Umgebung über 10 Per⸗ ſonen, in der Hauptſache Hehler und Verteiler, hinter Schloß und Riegel ſitzen. Die Unter⸗ ſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen, und es ſcheint faſt ſo, daß die Affäre noch weitere Kreiſe ziehen wird. zwei Tote auf der Landſtraße Wittenberge, 23. Jan. Auf der Land⸗ ſtraße Oſterburg— Wittenberge, am ſogenann⸗ ten Drüſedaurer Heuweg, fanden Fußgänger am Dienstagmorgen den Viehhändler Friedrich Beyer aus Aken(Elbe) mit ſeinem völlig zer⸗ trümmerten Motorrad tot auf. Neben ihm lag ein unbekannter Mann, der durch einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch ſchwer verletzt war und bei ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb. Die bisherigen Unterſuchungen haben ergeben, daß Beyer durch einen Kopfſchuß getötet wor⸗ den war. Die Piſtole lag neben dem Motorrad. Da der Mitfahrer keine Ausweispapiere bei ſich hatte, konnten die Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden. Man vermutet, daß Beyer, der auf dem Seehäuſer Ferkelmarkt Vieh auf⸗ kaufen wollte, gegen einen Baum gefahren iſt und aus Verzweiflung darüber, daß der Sozius dabei ſchwer verletzt wurde, Selbſtmord ver⸗ übt hat. Nicht ganz ausgeſchloſſen iſt dabei auch die Vermutung, daß der unbekannte Mit⸗ fahrer den Viehhändler hinterrücks erſchoſſen hat, um ihn zu berauben, und ſo das Unglück verſchuldet hat, bei dem er ſelbſt den Tod fand. bäuerliche Menſch und das deutſche Geſicht. In einer anſehnlichen Zahl von Sonderſchauen wird alles dargeſtellt, was nur irgendwie mit der Landwirtſchaft und ähnlichen Zweigen deutſchen Kulturſchaffens zuſammenhängt. Berlin im Karneval. Die Monate Januar und Februar bringen den Berliner in arge Verlegenheit. Wenn er Luſt verſpürt, ſein Tanzbein zu ſchwingen, ſo ergeht es ihm wie jenem armen Mann, der vor lauter Stühlen nicht wußte, wohin er ſich ſetzen ſollte. Wenn wir nur einen flüchtigen Blick in den Ballkalender werfen, können wir zu unſerer Freude feſtſtellen, daß die Luſt an der beſchwingten Welt des Dreivierteltaktes noch lange nicht ausgeſtorben iſt. Freilich ſind die Ausſchweifungen und Orgien der Nachkriegs⸗ zeit ein für allemal zu Ende. Es iſt noch nicht allzulange her, daß Polizeibeamte mitten in den Freudentaumel entfeſſelter Ballbeſucher ein⸗ drangen, die Säle beſetzten und allzu liebes⸗ trunkene Pärchen zu Paaren trieben. Man munkelte damals allerhand von ſtreng ver⸗ ſchloſſenen Separées, die in ein undurchdring⸗ liches Dunkel gehüllt waren. Wer in dieſem Jahre ein Schäferſtündchen verbringen will, wird gut daran tun, zu Hauſe zu bleiben. In die zahlloſen Ballſäle Berlins iſt wieder die gute, alte Gemütlichkeit eingezogen. Die un⸗ ſterblichen Geiſter altdeutſcher Geſelligkeit und Fröhlichkeit feiern eine luſtige Auferſtehung. Die Zeit des Dreivierteltaktes ſteht im Zei⸗ chen einer ſchlichten, einfachen und ungezwun⸗ genen Lebenshaltung. Schon die Namen man⸗ cher Veranſtaltungen kennzeichnen die neue, veränderte Einſtellung. Da iſt ein Ball unter dem Motto:„Alt⸗Berlin im Karneval“. Und auch die alten Pankgrafen werden es ſich nicht nehmen laſſen, ihr Tanzbein zu ſchwingen. Die Schule Reimann, die Reichsfachſchaft Film, die Wäckerinnung, die Fleiſcherinnung, der Klub Die ärztliche Verantwortung beim Steriliſierungsgeſetz Berlin, 22. Jan. Wie das VdZ⸗Büro meldet, veröffentlicht Miniſterialrat Dr. Gütt vom Reichsinnenminiſterium im„Reichs⸗ verwaltungsblott“ eine neue Stellung⸗ nahme zu dem Geſetz über die Verhütung erbkranken Nachwuchſes. Er betont, daß wir mit dieſem Geſetz in der Geſchichte der Medizin, aber auch des Rechtes, tatſächlich am Beginn eines neuen Zeitalters ſtehen, deſſen Bedeutung dem vergleichbar ſei, daß mit der Entdechung des Tubeckelbazillus durch den preußiſchen Kreisarzt Robert Koch begonnen hatte. Hier tut ſich ein neues Auf⸗ gabengebiet für den öffentlichen Geſundheits⸗ beamten und für die geſamte Aerzteſchaft auf, deſſen Entwicklung und Umfang wir noch nicht zu überſehen vermögen. Dadurch, daß die Erbgeſundheits⸗ gerichte aus einem Richter und zwei Aerz⸗ ten beſtehen, habe der Geſetzgeber die Entſchei⸗ dung über die Steriliſicrung vertrauens⸗ voll in die Hand des Arztes gelegt. Von dieſen Aerzten werde es daher in erſter Linie abhängen, ob das Geſetz verantwor⸗ tungsbewußt in jeder Beziehung ſowohl dem Einzelweſen als auch der Allgemeinheit gegenüber durchgeführt werden wird. Die ärzt⸗ lichen Beiſitzer übernehmen eine große Verant⸗ wortung ſowohl dem Volke als auch dem ärztlichen Stande gegenüber. Bei der Be⸗ urteilung des Einzelfalles müſſe der Arzt immer von zwei Vorausſetzungen ausgehen: 1. Iſt die Steriliſierung nur zuläſſig, wenn die Krankheit ärztlich einwandfrei feſtgeſtellt ſei und 2. müſſe das Erbgeſundheitsgericht zu dem Ergebnis kommen, daß nach der Erfahrung der ärztlichen Wiſſenſchaft die Nachkommen des be⸗ treffenden Menſchen mit großer Wahr⸗ ſcheinlichkeit an den im Geſetz ge⸗ nannten Erbſchäden leiden werden. Der Sinn des Geſetzes ſei eindeutig und klar, in Zukunft die Geburt erbkranker Per⸗ ſonen zu verhindern, ſowie Familie und Ange⸗ hörige vor dem unendlichen Leid und den Opfern zu bewahren, die die Pflege ſolcher Perſonen erfordern. Schließlich ſolle den erb⸗ kranken Perſonen ſelbſt wie bisher auch weiter⸗ hin die unbedingt notwendige Pflege ohne Uebertreibung zugebilligt werden. Dr. Gütt betont ſchließlich, daß ſelbſtverſtändlich zuerſt bei denjenigen Perſonen eine Entſchei⸗ dung herbeigeführt werden könne, bei denen die beſonders begründete Gefahr beſtehe, daß ſie ſich ungehemmt fortpflanzen, daß alſo die Fälle nach ihrer Dringlichkeit behͤndelt werden müſſen. Weimar ehrt Dr. Frick Weimar, 23. Jan.(HB⸗Funk) Am 23. Jan. jährt ſich zum vierten Male der Tag, an dem zum erſtenmal in Deutſchland ein National⸗ ſozialiſt Miniſter wurde. Dr. Frick, der jetzige Reichsinnenminiſter, wurde in Thüringen zum Innen⸗ und Volksbildungsminiſter gewählt. Dem Gedenken des Tages galt eine Erinnerungs⸗ feier, die in Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Frick von der Thüringer Regierung zu Weimar veranſtaltet wurde. Nach einer Be⸗ grüßungsrede des Staatsminiſters Wächtler unterſtrich Reichsminiſter Dr. Frick die Bedeu⸗ tung des 23. Januar 1930 für den national⸗ ſozialiſtiſchen Endſieg in Deutſchland. Es ſei ein Experiment geweſen, als die Nationalſozia⸗ liſten damals in die Regierung eines kleinen deutſchen Landes gingen. Dank der genialen Führung Adolf Hitlers, der trotz aller ſchweren Bedenken dieſen Schritt wagte, habe ſich die nationalſozialiſtiſche Bewegung auf legalem Wege bis zum endgültigen Erfolge durchgeſetzt. Heute ſeien Partei und Staat eins. Die Partei ſei der alleinige Träger des Staates und die einzige Quelle, durch die die Parteigenoſſen in den Regierungsſtellen ihre Kraft zur Erfüllung der ihnen vom Führer aufgegebenen Pflichten ſchöpften. Niemals dürfe daher ein Miniſter die Verbin⸗ dung mit der Partei verlieren. Reichsminiſter Dr. Frick richtete zum Schluß ſeiner Rede eine Warnung an alle diejenigen, die den Zeitpunkt für gekommen halten, eine Frage Monarchie oder Republik„aufzurollen“. Adolf Hitler und ſeine Mitarbeiter, ſo betonte der Reichsminiſter nachdrücklich, werden den Platz, auf den die Vorſehung ſie geſtellt hat, bis zum letzten Atemzuge verteidigen, und nie⸗ mand ſolle glauben, daß man ſie durch irgend⸗ welche Machenſchaften dazu bewegen könne, ihre Politik aufzugeben. der Rheinländer, der Kameradſchaftsbund der deutſchen Polizeibeamten, der Nationalverband Deutſcher Offiziere, die Zentrale der Haus⸗ frauenvereine, Hitler⸗Jugend und Fliegerorts⸗ gruppen, ja ſogar der Verband der Berliner Kegelklubs und die Drogiſteninnung, veranſtal⸗ ten ihre Bälle im neuen Geiſt. Ein neues Lebensgefühl ſchafft ſich eine eigene, dem ur⸗ deutſchen Weſen entſprechende Form des Feierns. Grüne Wochen— Frohe Feſte! ———— Ein Jeichen der Zeit! In der gegen früher weſentlich vergrößer⸗ ten() jüdiſchen„CV⸗Zeitung“ vom 7. Jul⸗ mond 1933 findet ſich folgende Betrachtung: „Wir(d. h. die Juden) haben niemals eine Be⸗ vorrechtung innerhalb der deutſchen Gemein⸗ ſchaft verlangt oder empfunden. Gewiß haben wir in Epochen, die dem Einzelnen nach ſeinen perſönlichen Fähigkeiten uneingeſchränkte Mög⸗ lichkeiten geſtatteten, durch unſere hiſtoriſch be⸗ dingte und von uns ſelbſt vielfach als auf⸗ gezwungen empfundene Berufsſchichtung in einzelnen Berufen(und nicht einmal in dieſen ganz allgemein, ſondern in einzelnen Städten maſſiert) einen über unſeren zahlenmäßigen Anteil an der Geſamtbevölkerung hinausgehen⸗ den Anteil gehabt. Aber das geſchah, weil wir mit der Zeit und ihren Strömungen leben und uns ihren inneren Geſetzmäßigkeiten anpaſſen, wenn man unſeren menſchlichen und geſ ellſchaft⸗ lichen Eigenwert anerkennt. Von keiner ernſt⸗ haften jüdiſchen Seite iſt jemals die Anders⸗ artigkeit des jüdiſchen Menſchen beſtritten, aber auch niemals die Minderwertigkeit des jü⸗ diſchen Menſchen anderen Menſchen gegenüber zugegeben oder anerkannt worden..“ So etwas alſo müſſen wir heute ſchon wieder genießen! Alſo eine Bevorrechtung hat Sem, der Mitbürger, nie verlangt!? Nun Rabbiner Reichsſtatthalter Sauckel dankte Dr. Frick für ſeine in Thüringen geleiſtete Arbeit. Am Abend fand zu Ehren des Reichsminiſters Dr. Frick im deutſchen Nationaltheater eine Feſt⸗ vorſtellung von Richard Wagners„Rheingold“ ſtatt, die ſich zu einer erhebenden Kundgebung für den Reichsminiſter geſtaltete. Grofzer Erfolg des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters in London London, 23. Jan. Vor ausverkauftem Haus veranſtaltete das Berliner Philharmo⸗ niſche Orcheſter unter Stabführung Furtwäng⸗ lers in der Queens Hall am Montagabend das erſte Konzert auf ſeiner Reiſe durch England. Da während des Konzertes deutſchfeindliche Kundgebungen geplant waren, hatte die Polizei umfangreiche Vorſichtsmaßnahmen getroffen. Furtwängler wurde bei ſeinem Erſcheinen ſtür⸗ miſch begrüßt. Die Darbietungen wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Das Konzert verlief ohne Störung. Die Erhaltung des deulſchen Waldes Das Geſetz gegen Waldverwüſtung Berlin, 23. Jan. Das Reichsgeſetzblatt ver⸗ öffentlicht den Wortlaut des Geſetzes gegen Waldverwüſtung vom 18. Januar 1934, deſſen Vorſchriften für alle nichtſtaatlichen Waldungen gelten. Zur Erhaltung des Waldes und zur Sicherung der Erzeugung des für die deutſche Volkswirtſchaft notwendigen Holzes verbietet das Geſetz die Abholzung hiebunreifer Nadel⸗ hochwaldbeſtände und in Waldungen von über 10 bis 50 Hektar die Abholzung von mehr als ein Zwanzigſtel, in ſolchen von über 50 Hektar — Die Getangenen des Sturmes aus dem Ceuchtturm betreit Drei Leuchtturmwächter, die infolge des anhal⸗ tenden ſchweren Sturmes im Dhu Hearteach⸗ Leuchtturm vor der ſchottiſchen Küſte hilflos ein⸗ geſchloſſen waren, wurden jetzt, nachdem der Sturm nachgelaſſen hat, aus ihrer Einöde be⸗ freit. Eine Flugaufnahme des Leuchtturms Dhu Hearteach und des zur Hilfe herbeigeeilten Dampfers. bis 100 Hektar die Abholzung von mehr als ein Dreißigſtel und in ſolchen von über 100 Hektar die Abholzung von mehr als ein Vierzigſtel der zu einer Betriebseinheit gehörenden Hoch⸗ waldfläche. Als hiebunreif im Sinne des Ge⸗ ſetzes ſind Nadelhochwaldbeſtände von noch nicht 50 Jahren anzuſehen. Iſt zweifelhaft, ob ein Beſtand hiebreif iſt, ſo iſt vor Ausführung des Hiebes die Entſcheidung der zuſtändigen Be⸗ hörde einzuholen. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag der zu⸗ ſtändigen Behörde ein. Der unter Zuwider⸗ handlung gegen das Geſetz abgetriebene Wald iſt binnen zwei Jahren wieder aufzuforſten. Deutſcher Jiſchdampfer auf Grund geraten Sechs Mann der Beſatzung vermißt Hammerfeſt, 23. Jan. Ein deutſcher Fiſch⸗ dampfer, deſſen Name bisher nicht bekannt iſt, iſt bei Nordkyn, öſtlich vom Nordkap, auf Grund geraten. Sechs Mann der zwölfköpfigen Be⸗ ſatzung ſind gerettet worden. Der Kapitän und fünf Mann der Beſatzung werden vermißt. Man hofft, daß ſie ſich an Land gerettet haben. Drei Fiſcherboote ſind zur Hilfeleiſtung ent⸗ ſandt worden. Nach den Vermißten wirb an der Küſte geſucht. —— meeeeee Dr. B. Cohen aus Heilbronn ſchrieb am 4. 8. 1921 im„Iſraelit“: „Weshab gerade wir, Iſrael, das allſtündlich bewußte Volk geworden ſind, iſt eine müßige Frage, denn es kann nur ein ſoͤlches Beiſpiel geben... Es ſoll froh ſein, daß ſein Sabbat nicht mit dem Ruhetag der Welt einer iſt. Denn wir ſollen die Wenigen und Edlen ſein, bewußt unſerer vorläufigen alleinigen Berufung zu reinem Gottesvolkstum...“— Und in der Schrift„Jeſchurun“(8. Jahr⸗ gang, März/ April 1921, Heft 3/4) ſteht:„Iſrael allein iſt auf Grund ſeiner ererbten Anlage be⸗ fähigt, Propheten hervorzubringen, die Män⸗ ner, die in übernatürlicher Weiſe in eine be⸗ ſondere Beziehung zu Gott treten können. Iſrael iſt das Herz im Organismus der Menſch⸗ heit. Es iſt das Herz unter den Nationen.“ Und Rabbiner Fiſchl im„Leipz. Iſr. Fam.⸗ Blatt“(Nr. 3, 15. 1. 26):„Unſer Kampf geht nicht nur um unſere Exiſtenz, ſondern auch um die Erhaltung und die Entwicklung unſeres ganzen jüdiſchen Seins, um unſere All⸗ macht, die uns vor zweitauſend Jahren ge⸗ nommen worden iſt.“ Keine Bevorrechtung? Im Kriege forderten die Juden, daß ihre Leute ſich, geſondert von den deutſchen Soldaten, aus der Heimat er⸗ nähren laſſen durften und ſetzten dieſe For⸗ derung bei der Oberſten Heeresleitung auch durch! Uebrigens: mit welchen Druckmitteln? Kein Vorrecht? Was waren und ſind ſie noch zu fordern bereit, bis ſie ihre„Allmacht“ wieder erreicht zu haben erklären werden? Aber eine Bevorrechtung werden ſie ja niemals emp⸗ finden; dem ſteht ja ihre unerſättliche Hab⸗ und Machtgier im Wege. Ferner: Inwiefern war es„hiſtoriſch be⸗ dingt“ oder„aufgezwungen“, daß es in Berlin ſchließlich 48 v. H. jüdiſche Aerzte und 54 v. H. jüdiſche Rechtsanwälte gab? Daß unſere ge⸗ ſchätzten CV⸗Leute zu der Zahl der Wohlfahrts⸗ ärzte 70 v.., der Krankenhaus⸗Direktoren 45 v.., der Theaterleiter 80 v. H. ſtellten! Daß der Geſamtvorſtand der Anwaltskammer hundertprozentig jüdiſch war? O ja, ihr lebtet „mit der Zeit und mitihren Strömun⸗ gen“, und nun möchtet ihr auch gern„mit dieſer Zeit und mit ihren Strömungen“ le⸗ ben und euch anpaſſen, wenn wir euren„menſch⸗ lichen und geſellſchaftlichen Eigenwert“ an⸗ erkennen. Siehe da, ſie ſtellen ſchon wieder Be⸗ dingungen. Ein Zeichen der Zeit! Aber das ſollt ihr wiſſen: Wir haben nicht fünfzehn Jahre gegen eure Bevorrechtung und Allmacht gekämpft, um ruhig und ſtill zuzuſehen, wie ihr durch Annahme brauner Schutzfärbung euch aufs neue anpaßt und in etwa verlorengegan⸗ gene Vorrechte euch wieder einſchleicht. Für uns ſeid ihr auch heute noch die Bevorrechteten, und wir werden raſtlos weiterarbeiten und nicht ermüden, bis Deutſchland gänzlich den Deutſchen gehört. Und da ihr offenbar glaubt, Morgenluft wittern zu dürfen, ſo werden wir mit dem heutigen Tage auf der ganzen Linie wieder zum Angriff gegen euch vorgehen. I. Mit heiligem Jorn——1 Symbolismus in der Kunſt?— Jawohl! Das war bisher in jeder großen Zeit ſo, in der die Menſchen ſich zu neuen Erkenntniſſen durch⸗ rangen. So der verinnerlichte Religionsſymbo⸗ lismus in der Kunſt der Gotik, ſo der feſtliche Religionsſymbolismus in der Kunſt der Re⸗ naiſſance und heute der Symbolismus der Volkswerdung, des Nationalſozialismus— auch einer Religion. Symbolismus in der Kunſt?— Jawohl! Doch nur mit innerſtem Erleben und mit einem ganz großen Gefühl für Stil! In einer verkehrsreichen Straße Dresdens iſt ein Bild ausgeſtellt„Der Nationalſozialismus beſiegt den Marxismus!“ Der Nationalſozia⸗ 4 „ „Hakenkreuzbanner“ mittwoch, 24. Januar 1 Jahrgang 4. Nr. 40. eeite 4 Das innerpolitiſche Rückgrat der faſchiſtiſchen Bewegung in Italien iſt die faſchiſt iſche Rationalmiliz. Sie wurde zu dem, was ſie iſt, aus den Freikorps und Frontkämpfer⸗ bünden der nächſten Kriegsfolgezeit, ſoweit dieſe die Träger der faſchiſtiſchen Revolution waren; weſentlich ſie haben den Marſch auf Rom am 28. Oktober 1922 vollzogen. Dieſe aus der Gründungszeit aus dem nationalen Geiſte und der faſchiſtiſchen Revolution g/ bildete politiſche Kampforganiſation hat ſeitdem eine innere Be⸗ feſtigung und einen Ausbau des Gefüges er⸗ fahren, die ſie zu einem politiſchen Machtfaktor beachtlichen Ranges haben werden laſſen; auf thr ruht neben der ſtehenden Wehrmacht weſent⸗ lich die Verläſſigung der äußeren Landesſicher⸗ heit und die ruhige Gewichtslage der politiſchen Regierung im Innern. Von den überſchlägig 2 Millionen Mitglie⸗ dern der Faſchiſtiſchen Partei gehören an⸗ nähernd 400 000 der Nationalmiliz an. Zwei Miliz⸗Formen haben den Dienſt in dem um⸗ fänglich entwickelten nationalen Aufgabenkreis übernommen: gewöhnliche Miliz, ſtän⸗ dige Sondermiliz. Die gewöhnliche Miliz iſt eine Rahmen⸗ organiſation für folgende Untergliederun⸗ gen: 1. Jugendverbände(Balilla)—14⸗Jähr., Avanguardia 14—18⸗Jährige, Fasci giovanili di combattimento 18—21⸗Jährige.». Vormilitä⸗ riſche Jugenderziehung Premilitarn 19—20⸗Jäh⸗ rige. 3.„Gewöhnliche Miliz“, innerhalb dieſer Schwarzhemdenbataillone. 4. Luftabwehrmiliz. 5. Univerſitätsmiliz. 6. Ständige Sondermilizen. EChef der Miliz iſt der Regierungsleiter Muſſolini; neben ihm ſteht der Chef des Generalſtabes der Miliz, zurzeit Gene⸗ valleutnant Teruzzi. Unter oberen und mitt⸗ leren Befehlsſtellen ſtehen 120 Legionen(Regi⸗ menter); den Bataillonen entſprechen Kohorten; eine Kohorte umfaßt 3 Centurien(Kompagnien, Hunderſchaften), dieſe je 3 Manipeln(Züge) zu je 3 Gruppen(squadra). Nach den Dienſtvorſchrfiten der Wehrmacht erfolgt die Ausbildung der Miliz. Die Leitung der Ausbildung iſt in den Händen der Miliz⸗ führer, für deren Offiziere an einer Militär⸗ „ gentralſchule, für deren Unterführer an einer Milizſchule Lehrgänge eingerichtet ſind. Da der Milizdienſt— außer den ſtändigen Sonder⸗ milizen— freiwillig für die Regel, in Not⸗ ſtandsfällen nach Aufgebot geleiſtet wird, findet die Ausbildung vorzüglich an Sonn⸗ und an Feiertagen im Rahmen der kleineren, lokalen Verbände ſtatt. Rach Bedarf und Möglichteit finden Uebungen vereinigter Verbände über die Dauer mehrerer Tage ſtatt. Im Kriege tritt die Maſſe der Miliz⸗ zugehörigen in die Frontverbände der Wehrmacht über. Schwarzhemden⸗Kohorten und Kommandos der ſtändigen Sondermilizen machen für ſich mobil. Die Milizangehörigen ſind dem Wehrmachts⸗Strafgeſetzbuch unter⸗ worfen. Die Schwarzhemden⸗Kohorten ſind aus ausgeſuchten Mitgliedern zu⸗ —————— ſchärpe um den Leib, im Begriff, den ſich wild⸗ ſträubenden Marxismus, auch ein nackter Mann, von einem Felſenriff in das erzürnt aufſchäu⸗ mende Meer zu ſtürzen. Ueber dieſem Ringen türmt ſich, finſter von Blitz und Donner zer⸗ wühlten Wolken verhangen, der Himmel. Doch ganz oben in den höchſten Höhen wird das bdrohende Wolkengebirge von einer lichten Man⸗ dorla zerriſſen und in ihr erſcheint— Chriſtus, anſcheinend als oberſter Richter über die beiden Ringenden unten auf dem Felſenriff. Wenn man lange genug hinſieht, entdeckt man, daß ſich hoch am Himmel, welche myſtiſches Spiel der Natur, die Wolken zu den Köpfen Bismarcks und(natürlich) Friedrichs des Großen formen. Zum Ueberfluß kommt noch der alte Preußen⸗ adler mit einem ſchwarz⸗weiß⸗roten Bändchen im Schnabel angerauſcht, dem ein anderer Vo⸗ gel, deſſen theatraliſche Sendung uns ſchleier⸗ haft iſt, entgegenſtößt. Iſt das der Symbolismus des Nationalſozia⸗ lismus? Nein, nein und nochmals nein! Eine Symbolie, einer exaltierten Szenerie eines Schmierentheaters vergleichbar, deſſen Re⸗ giſſeur die Orientierung verloren hat.— Die Orientierung verloren!, und ein ſolcher Regiſ⸗ ſeur erreicht das Gegenteil von dem, wos zu⸗ gegeben, ſein inbrünſtiger Wunſch war, auszu⸗ brücken. Er macht lächerlich, was er zum heili⸗ gen Ernſt erheben wollte. Die Orientierung: Dürer. Warum iſt nun Hürers„Melancholie“(Symbolismus letzter Höhe) oder ſein Blatt„Ritter, Tod und Teufel“ kein Theater, nicht eine ſeeliſch vorausſetzungs⸗ loſe überſchwengliche Geſte? Die Antwort iſt leicht gegeben. Dieſes unvergängliche Blatt„Me⸗ lancholie“ heißt nicht deshalb ſo, weil es auf. einem Spruchband ſteht, ſondern weil die Figur, die Melancholie in perſona und ihre Umgebung den Begriffs⸗ und Gefühlsgehalt, den wir mit dem Worte Melancholie verbinden, durch Dürer bis zum letzten und allerletzten Reſt ausgeſchöpft wird. Dasſelbe gilt für Dürers Blatt„Ritter, Tod und Teufel“, die ſymboliſche Darſtellung des Rittertums. Der Ritter iſt Ritter, der Tod iſt Tod, der Teufel iſt Teufel. Die Figuren brauchen alſo kein Umhängeſchild. Von Gerhard Scholtz ſammengeſtellt. Ihr Ausbildungsſtand und ihr Einſatzwert ſind gut. Zwei Kohorten ſind Teil jeder mobilen Infanteriediviſion. Die Tnge⸗ hörigen dieſer Formationen müſſen eine zehn⸗ jährige Zugehörigkeitsverpflichtung eingehen und mit dem 36. Lebensjahre ausſcheiden; ſie ſind im Mobilmachungsfalle für beſondere An⸗ griffsaufgaben vorgeſehen. Der Zugang erfolgt in der Regel nach der Ableiſtung der Dienſtzeit in der Front der Wehrmacht. Dem Luftſchutz dient die 1930 gegründete Luftabwehrmiliz, deren ſtändigesStamm⸗ perſonal zwar nur über ſeither 81 Milizoffi⸗ ziere und rund 150 Soldaten verfügt, doch an⸗ nähernd 80 000 nicht mehr frontverwendungs⸗ fähige und über 40 Jahre alte Milizangehörige in ſeinem Aufgebotsbereich umfaßt. Nach Gra⸗ den des Luftſchutzwertes im Gelände urd im einzelnen ſind beſonders gegliederte Abwehrver⸗ bände gebildet, die mit Flak, MG, nur mit MG ausgerüſtet oder nur zur Tarnung beſtimhit ſind. Vormilitäriſche Ausbildungslehrgänge ſchulen den Erſatznachſchub. Dem Führererſatz dienen vorzüglich die an allen(26) Univerſitäten neben der politiſchen Parteiorganiſation eingerichteten Univerſi⸗ täts⸗Milizen. Der Beſuch der an den Univerſitäten von Wehrmachtoffizieren gehaltenen wehrwiſſen⸗ ſchaftlichen Vorträge und Lehrgänge iſt für alle Studierenden pflichtmäßig. Im übrigen iſt die Zugehörigkeit zur Univer⸗ Deie faſchiſtiſche Nationalmiliz ſitätsmiliz freiwillig: es beſteht Wahlfreiheit zwiſchen der Ablegung einer ſolchen Fachprü⸗ fung an der Univerſität zur Erwerbung der Befähigung zum Reſerveoffizier oder die Be⸗ nützung einer der Reſerveoffiziersfachſchulen oer ſtehenden Wehrmacht; traten ſeither jährlich etwa 5300 Anwärter in die letzteren ein, ſo gehörten im Jahre 1931 der Univerſitätsmiliz etwa 1500 Studierende an. Die theoretiſche Ausbildung erfolgt ausſchließlich durch Offi⸗ ziere des Heeres. Milizoffiziere führen die praktiſche Schulung, die nach Beſtehen der ein⸗ ſchlägigen Prüfung und in Verbindung mit einem in der Front der Wehrmacht abzuleiſten⸗ den Dienſthalbjahre mit der Beförderung dum Unterleutnant der Reſerve endet. Ständige Sondermilizen ſind Frei⸗ willigenformationen, deren Zugehö⸗ rige ſich zu zwei⸗ bis dreijähriger Dienſtzeit verpflichten. Jede derart aktive Dienſtſtelle ver⸗ fügt über einen Aufgebotsbereich, aus dem ſie vervielfachende Verſtärkung erfahren kann. Man unterſcheidet Grenzmiliz, Eiſenbahnmiliz, Poſt⸗ und Telegraphenmiliz, Hafenmiliz, Forſtmiliz, Straßen⸗ und Kolonialmiliz. Die Geſamtſtärke der Verbände beträgt im aktiven Dienſt, der dem Dienſt in der Front der Wehrmacht gleichgewertet wird, einſchließ⸗ lich der Offiziere wenig über 15 000 Mann. Der für den Stand der Landesſicher⸗ heit wichtigen Aufgabe der nationalen und Staatsfeindlichkeit als Entlaſſungsgrund im Zeugnis Eine Stellungnahme aus dem preußiſchen Juſtizminiſterium Berlin, 22. Jan. Ein Arbeitsgericht hatte kürzlich auf die Klage einer Arbeitnehmerin entſchieden, daß aus deren Zeugnis die Bemer⸗ kung zu entfernen ſei, daß die Arbeitnehmerin wegen Staatsfeindlichkeit entlaſſen worden war. Die Entlaſſung ſelbſt hatte das Gericht gebilligt. Der Arbeitnehmerin waren vier Aeußerungen nachgew'eſen worden, aus denen ſich eine feind⸗ liche Geſinnung gegenüber dem neuen Staat eigni e Die Sireichung des Vorwurfs der Staa's⸗ feindlichkéet hatte das Gericht u. a. damit ve⸗ grindet, es würde nicht im Sinne der Ver⸗ ſöhnungspolitik des Führers liegen, wollte mon dieſe Arbeitnehmerin durch die Abfaſſung des Zeugniſſes für ewig zur ſtaatsfeindlichen Per⸗ ſönlichkeit ſtempeln und ihr jede Bekehrung zum neuen Volksſtaat bzw. jede neue Beſchäfti zung unmöglich machen. Zu dieſem bedeutſamen Erkenntnis führt der Landgerichtsdirektor im preußiſchen Juſtizmini⸗ ſterium Dr. Grußendorf u. a. aus, daß das Dagegen die Allegorie auf den Sieg des Na⸗ tionalſozialismus über den Marxismus. Der Nationalſozialismus, ein nackter Mann mit Hakenkreuzſchärpe um den Leib! Nehmt dieſem Mann dieſe Schärpe, dieſe Etikette weg, und— kein Menſch merkt es, weil es kein Menſch mer⸗ ken kann. Man kann vielmehr dann das Bild je nach Geſchmack betiteln, z. B.„Das Ringen der letzten Menſchen“ oder„Grauſige Tat am Meer“ oder ſonſtwie! Wenn der Schöpfer dieſes Werkes unterläßt, ſein Bild zu ſignieren(zumindeſt unkenntlich), ſo ſchätzen wir dieſe nicht ganz unangebrachte Beſcheidenheit. Wenn der Schöpfer aber ſein Geiſteskind in eine Umgebung von Lorbeeren und Hakenkreuz⸗ ſchleifen hineinſtellt, ſo verletzt dieſes alle hei⸗ ligſten Gefühle. Viel Lärm für Nichts, wird mnan ſagen! Doch der aufmerkſame Beobachter wird ſpüren, daß wir uns niemals damit zufrieden geben kön⸗ nen, irgend etwas Eingerahmtes, was in irgend einem Möbelgeſchäft ausgeſtellt wird, nach Strich und Faden herunterzureißen. Wir haben bei dieſem für oberflächliche Betrachter allerdings kleinlichen Unterfangen ſehr wohl den Blick auf das Ganze gerichtet. Wir ſehen in dieſem Mach⸗ werk einen typiſchen Vertreter einer Kunſt, die wir nur Unkunſt nennen können, dem Volte aber als nationale Kunſt nahe gebracht wird, ja ſo⸗ gar haben wir den Mut es einzugeſtehen, hie und da geduldet wird. Die Jungen aber werden mit demſelben ſicheren Inſtinkt, der die deutſche Ju⸗ gend zur nationalen Revolution führte, unfehl⸗ bar eine echte nationale Kunſt von einer phra⸗ ſenhaften Unkunſt trennen und vor ihr zu ſchützen wiſſen. So werden wir Jungen, die wir noch unſer Künſtlertum ſuchen, eiferſüchtig und leidenſchaft⸗ lich darüber wachen, daß kein Unberufener, den Beeten, die wir bald bepflanzen wollen, durch ſein Unkraut die göttlichen Kräfte entzieht. So werden wir Jungen, bevor wir ſelbſt den Tempel der Kunſt zum Gottesdienſt betreten, die Vorhallen dieſes Tempels von Wechſlern und Krämern ſäubern— mit heiligem Zorn!! Max Ronach. Urteil nicht zutreffend erſcheine. Die Anführung eines lediglich vereinzelten Vorganges, der für das Verhalten des Arbeitnehmers nicht kenn⸗ zeichnend ſei, dürfe in das Zeugnis nicht auf⸗ genommen werden, weil dies zu einer falſchen Beurteilung Anlaß geben müßte. Hier liege es jedoch anders. Es handle ſich um mehrere Aeußerungen, die eine grundſätzliche Einſtellung erkennen ließen. Wenn darauf die ſofortige Entlaſſung gerecht⸗ ſertigt war, vann müſſten dieſe Umſtände auch in dem Zeugnis Aufnahme finden, wenn es Anſpruch auf Vollſtändigteit und damit Wahr⸗ haftigkeit erheben wolle. Es könne nicht Aufgabe des Richters ſein, Entſchuldigungsgründe zuſammen zu tragen und damit einen tatſächlich erfolgten Verfall ungeſchehen machen. Es möge dem, der ſpäter die Arbeitnehmerin beſchäftigen will, überlaſſen bleiben, ſelbſt die Erwägungen anzuſtellen, die das Verhalten der Arbeitnehmerin in milderem Lichte erſcheinen laſſen. Ueber die Tatſache als ſolche aber müſſe er unterrichtet ſein. vormilitäriſchen Erziehung dienen die Miliz⸗ Jugendverbändeßz; ſie haben ſeither die volle Hälfte der Jugend der Nation erfaßt und folgende Stärken und Ausbildungsarten: Balilla 1 528 000,—14 Jahre alt, ſportliche Schulung; Avanguardia 403 000, 14—18 Jahre alt, Anfang der militäriſchen Erziehung, Schießſport; ab 16. Jahr: 1. MG, jährlich 25000 ausgeſucht. Avanguardia vierwöchentliche Lagerübung bei Rom, Fahrrad, Kraftrad, Waſſer⸗, Segelflug⸗, Funk⸗Sport. Fasci giovanili di combattimento 324 000, 18—21 Jahre alt, politiſche Schulung, geſchloſſene Teilnahme am geſamten vormilitä⸗ riſchen Ausbildungsdienſt. Die Jugendverbände der Miliz ſtehen als Verbände für ſich und nur durch ihre Führer mit jener in Verbindung; der Uebertritt„in die Front“ der Miliz erfolgt nach Erlangung des Alters⸗ und Ausbildungsanſchluſſes ge⸗ ſchloſſen jeweils jährlich am 24. Mai, dem Tage des Eintritts Italiens in den Weltkrieg, in feierlicher Weiſe. Unterſtehen die Jugendverbände der Milig nicht unmittelbar, ſo liegt doch die geſamte vor⸗ militäriſche Jugenderziehung bei dieſer. Sie gibt Anſchluß und Vorſchule zur nationalen Verteidigung. Dem Umriß des in der Nationalmiliz ge⸗ gebenen unzweideutigen Ausdrucks der natio⸗ nalen Geſchloſſenheit iſt nichts anzufügen. Un⸗ ſere Gedanken aber gehen um Deutſchland. Die Dynamitexploſion im hafen von Rio de Janeiro Man befürchtet 12 Tote und 60 Verletzte Buenos Aires, 23. Jan. Die Exploſion eines Dynamitlagers auf der Inſel Governador im Hafen von Rio de Janeiro hat, wie man befürchtet, 12 Todesopfer und 60 Verletzte ge⸗ fordert. Bisher ſind zwei Leichen geborgen und 30 Perſonen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Exploſion, die ſich während der Nacht er⸗ eignete, verurſachte auf der dicht bevölkerten Inſel eine Panik. Mehrere Lagerſpeicher ſind zerſtört worden. Die Schuppen der Marine⸗ fliegerſchule wurden beſchädigt. Seine fünf Kinder mik einem Hammer niedergeſchlagen Brüſſel, 23. Januar. Ein, ſchreckliches Familiendrama hat ſich in der Nacht zum Dienstag in def Ortſchaft Berzee bei Ramur Ein ehemaliger kleiner Unterneh⸗ abgeſpielt. mer, der ſeit einiger Zeit beſchäftigungslos war, erſchlug mit einem Hammer ſeine drei Töchter und verletzte ſeine übrigen beiden Kindere, dar⸗ unter einen Säugling im Alter von zwei Mo⸗ naten, ſo ſchwer, daß in ihrem Aufkommen ge⸗ zweifelt wird. Dann erhängte er ſich an einem Balken des Dachbodens. Der Täter war ein ruhiger beliebter Mann, der mit ſeiner Familie in beſter Eintracht gelebt hatte. Arbeiter fahren in Urlaub Die große Tagung der Gauwarte der„Krakt durch kFreude“— Die Autgaben des HS- Gemeinſchattserkes— Start und Ziel der erſten Urlaubszüge Berlin, 20. Jan. Am Samstag fand die erſtegroße gemeinſame Tagung al⸗ ler Amtsleiter der Reichsleitung und aller Gauwarte der RS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Berlin im großen Saal der Ar⸗ beitsfront ſtatt. Erſchienen waren über hun⸗ dert Parteigenoſſen aus allen Teilen des Rei⸗ ches. Das Ergebnis der Tagung wird ſich ſchon in nächſter Zeit infruchtbringender Tätigkeit auf dem Gebiete der Freizeit⸗ organiſation bemerkbar machen. Als erſter Redner betonte der Leiter des Am⸗ tes„Reiſen, Wandern und Urlaub“, Dr. Erd⸗ mann, der bevorſtehende Start der erſten zwölf Urlauberzüge habe nicht nur im deutſchen Volke freudigſte Zuſtimmung, ſondern darüber hinaus auch im ganzen Auslande ein gewaltiges Echo gefunden. Start und Ziel dieſer erſten Züge liegen be⸗ reits feſt. Es führen folgende Züge mit durch⸗ ſchnittlich je 1000 Mann: 1. Berlin nach Ober⸗ bayern; 2. Leipzig⸗Chemnitz zum Bayeriſchen Wald; 3. Breslau⸗Oppeln zum Rieſengebirge; 4. Danzig⸗Königsberg zum Glatzer Bergland: 5. Hamburg zum Harz; 6. Eſſen⸗Dortmund nach Thüringen; 7. Köln⸗Aachen zum Schwarzwald: 8. Hannover in den Harz; 9. München⸗Nürnberg zum Schwarzwald; 10. Stuttgart liegt noch nicht feſt; 11. Erfurt zum Erzgebirge; 12. Halle⸗ Merſeburg nach Oberbayern. Die Auswahl der an den Urlaubszügen teil⸗ nehmenden Betriebsarbeiter erfolgt gemeinſam durch NSBo und Unternehmer. Es ſollen nur die fähigſten und würdigſten Arbeitskameraden die Ehre haben, an dieſen erſten Urlaubsfahrten von„Kraft durch Freude“ teilzunehmen. Hauptſchriftleiter Buſch, der Leiter des Preſſe⸗ und Propagandamtes, teilte mit, daß die geſamte deutſche Preſſe ohne Ausnahme ebenſo wie Rundfunk und Film ſich freudig in den Dienſt der großen Idee.„Kraft durch Freude“ geſtellt haben, insbeſondere die Tageszeitung der Deutſchen Arbeitsfront,„Der Deutſche“. Ueber die Förderung der Siedlung ſprach ſodann der Leiter des Amtes„Siedlung und Selbſthilfe“, Müller. Ohne geſunde Woh⸗ nung keine geſunde Familie, kein geſundes Volk, keine Kraft und keine Freude. Die Sied⸗ lung iſt eine der vordringlichſten Auf⸗ gaben, die„Kraft durch Freude“ überhaupt zu erfüllen hat. Nicht nur im Wurmrevier, ſon⸗ dern auch in den Induſtriegebieten Oberſchle⸗ ſiens werde noch in dieſem Jahre mit der Er⸗ richtung von begonnen werden. Die Leitung des Amtes„Schönheit der Ar⸗ beit“ machte Mitteilung von dem beabſichtigten Bau von Häuſern der Arbeit, die ohne große Koſten zu errichten ſeien. Der Organiſationsleiter von„Kraft durch Freude“, Selzner, führte ſodann aus: Es kann nicht die Aufgabe dieſer erſten Tagung ſein, jetzt ſchon Einzelheiten und Nebenſächlich⸗ keiten feſtzulegen. Die Organiſation des ge⸗ waltigen, über ganz Deutſchland ſich erſtrecken⸗ den Feierabendwerkes muß Zeit haben zum Wachſen. Die grundlegende Rede Dr. Leys vom 27. Novembex porigen Jahres iſt der Kate⸗ chismus der Feierabendorganiſation. In dieſer Rede ſind die großen Richtlinien und Ziele und jeden Zweifel ausſchließend niedergelegt. Der Redner verwies ſodann alle Gauwarte auf Adolf Hitlers„Mein Kampf“ und Alfred Roſen⸗ bergs„Mythos des 20. Jahrhunderts“. Der Geiſt dieſer beiden Werke müſſe der Geiſt aller Gauwarte ſein, denn es ſei der Geiſt, aus dem auch die nationalſozialiſtiſche Organiſation „Kraft durch Freude“ ihre Energien ſchöpfe. Gewährleiſtung der unverrückbaren weltanſchau⸗ lichen Grundlagen des Nationalſozialismus ſei die höchſte Aufgabe aller Ausbildungsämter von „Kraft durch Freude“. Arbeitermuſterdörfern Daten Sonnenar 16.30 Uhr; untergang 3 1712 Friedr 1780). 1776 Der D nigsbe 1880 Der O telsdor Steil un! heroiſche M den Kämpfe gehen mußt wird am M belungenſaa rungsvollen geben werde tionaltheater HI und Bd Brandenbur einzelnen, ſ richten ſeine Kraftquell d weckung hel' Alle beim dürftigen, d fangsberecht toffeln bis abeſtelle, firaße 39, in Mit dem ſchluß · Die Liel Wie geme 19. Januar Liebestragöt Karl Nuß atr 17jährigen Kaiſerslaute zu erſchießer zu nehmen. am Tatorte eine Schußt ernſter Natu einen ſehr deſſen Folge haus geſtorb Tatorte bere Deulſe In einer g des der De geſtern abent Reichsführer Rauter au⸗ kenreichen Ar in Oeſterreick reichs für da ßend auch die oft von ſtark rungen werd gabe ausfüh ——————— Wann unt Geſtern ab In welche neues Kunſt Das wenit gleichgeſinnte zial empfind einen Willer deutſcher Ku Hier handelt benden, ſich niſten die W wertvolle At Kampfbund der Sache zi noch materi⸗ Arme. Wir und lebensvt unſerer Staf ebenſowenig turfaktor un theateror A 5 der Ent zu bewältige gen, der Bar liche Früchte Beſtanden dungen? O ja, abe als nationa Leitgedanke Preis. 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Der zuf Adolf d Roſen⸗ derts“. der Geiſt zeiſt, aus niſation ſchůyfe. tanſchau⸗ smus ſei mter von Daten für den 24. Januar 1934 Sonnenaufgang.54 Uhr, Sonnenuntergang 16.30 Uhr; Mondaufgang 10.52 Uhr, Mond⸗ untergang.15 Uhr. 1712 Friedrich der Große in Berlin geb.(geſt. 1780). 2 1776 Der Dichter E. T. A. Hoffmann in Kö⸗ nigsberg geb.(geſt. 1822). 1880 Der Ozeanograph Alfred Merz in Perch⸗ telsdorf bei Wien geb. „Der ſteile Weg“ Steil und ſteinig war der Weg, den der heroiſche Menſch in Deutſchland, verkörpert in den Kämpfern der NSDaAp, bis zum Siege gehen mußte. Zum Gedenktag dieſes Sieges wird am Montag, den 29. Januar 1934, im Ni⸗ belungenſaal eine Darſtellung dieſes aufopfe⸗ rungsvollen Kampfes in allen ſeinen Phaſen ge⸗ geben werden. Aufgeführt von Kräften des Na⸗ tionaltheaters unter Mitwirkung von SͤA, SS, Hi und BdM unter Leitung von. Intendanten Brandenburg. Nicht zur bloßen Erbauung des einzelnen, ſondern zum Mitreißen und Auf⸗ richten ſeines Innern an dem unerſchöpflichen Kraftquell des deutſchen Volkes und zur Er⸗ weckung heldiſchen Geiſtes! gartoffel⸗Ausgabe Alle beim Winterhilfswerk Be⸗ dürftigen, die im Beſitze von artoffeln⸗Emp⸗ fangsberechtigungskarten ſind, müſſen die Kar⸗ toffeln bis ſpäteſtens 27. Januar bei der Aus⸗ abeſtelle, Gutahr⸗Fendel⸗Halle, Werfthallen⸗ flraße 39, in Empfang genommen haben. Mit dem 27. Januar iſt endgültig Ausgabe⸗ ſchluß. Die Liebestragödie im Waldpark Wie gemeldet, ſpielte ſich in der Nacht des 19, Januar gegen 2 Uhr im Waldpark hier eine Liebestragödie zwiſchen dem 19 Jahre alten Karl Nuß aus Mörzheim bei Landau und dem 17jährigen Lehrmädchen Carolina Klein aus Kaiſerslautern ab. Nuß verſuchte das Mädchen zu erſchießen und darauf ſich ſelbſt das Leben zu nehmen. Der Mord und Selbſtmord iſt aber am Tatorte nicht geglückt. Das Mädchen erhielt eine Schußverletzung, die jedoch nicht ganz ernſter Natur iſt. Nuß brachte ſich ſelbſt aber einen ſehr gefährlichen Piſtolenſchuß bei, an deſſen Folgen er nun am Sonntag im Kranken⸗ haus geſtorben iſt. Die Meldung, daß Nuß am Tatorte bereits tot war, iſt ſonach falſch. Deulſch⸗Oeſterreich im Kampf ums Dritke Reich In einer großen Kundgebung des Kampfbun⸗ des der Deutſch⸗Oeſterreicher im Reich ſprach geſtern abend im vollbeſetzten Ballhausſaol der Reichsführer des Kampfringes, Pg. Ingenieur Rauter aus München, in längeren und gedan⸗ kenreichen Ausführungen über die heutige Lage in Oeſterreich und die Bedeutung Deutſch⸗Oeſter⸗ reichs für das Deutſchtum, und ſtreifte abſchlie⸗ ßend auch die Ziele des Kampfringes. Ueber die oft von ſtarkem Beifall unterbrochenen Ausfüh⸗ rungen werden wir in der heutigen Abendaus⸗ gabe ausführlicher berichten. — Unſere Mmöven. +3 f5 i W 10—— — Wenn die ſchönen, blütenweißen Möven um die Brücke kreiſen— Jedes Jahr im kalten Winter, Dann iſt Hochbetrieb für Kinder. S— u ſco Wahe E 11 — fff — N ——— hier ein Brocken— da ein Brocken— Gern läßt ſich die Möve locken, Denn ſie frißt ja— wie bekannt Gerne aus der Kinderhand... So wird Mannheims Ueckarbrücke Sehr zu unſrer Kinder Glücke Jedes Jahr um dieſe Zeit Tummelplatz der Fröhlichkeit! Doch auch wir woll'n unterdeſſen Unſre Möven nicht vergeſſenk! Lehrling— und was dann? Aus den Innungsberichten früherer Zeiten ergibt ſich, daß vor 50 JFahren nur ein Lehr⸗ ling auf je 6 bis 8 Handwerksmeiſter entſiel. Damals war der Andrang zu den meiſten Hand⸗ werksberufen gering, weil die Jugend den Glau⸗ ben an den goldenen Boden des Handwerks verloren hatte. Das iſt erfreulicherweiſe anders geworden. Heute drängt ſich ſogar ein Teil der aus den Höheren Schulen entlaſſenen Abiturien⸗ ten zu handwerklichen Berufen, weil der Be⸗ ſuch der überfüllten Hochſchulen meiſtens keine Ausſicht auf Broterwerb bietet. Aber ſo erfreu⸗ lich es iſt, daß der Nachwuchs des Handwerks wächſt und ſich teilweiſe aus den ſchulmäßig am beſten vorgebildeten Kreiſen der Jugend zuſam⸗ menſetzt, der Andrang zur Handwerkslehre hat auch ſeine bedenkliche Kehrſeite. Zunächſt einmal, wo ſollen die Lehrſtellen für die große Zahl derer, die heute ein Handwerk erlernen wollen, herkommen? Wenn einzelne Meiſter eine zu große Anzahl Lehrlinge anneh⸗ men, ſo beſteht die Gefahr, daß darunter ihre fachmänniſche Ausbildung leidet. Das gilt auch für induſtrielle Unternehmungen, die heute be⸗ müht ſind, den dringenden Aufforderungen der Induſtrie⸗ und Handelskammern zur Schaffung von Lehrſtellen und anderen Ausbildungsmög⸗ lichkeiten für die ſchulentlaſſene Jugend nach Kräften nachzukommen. Aber die Grenzen für die Ausbildung von Lehrlingen ſind dort ge⸗ zogen, wo aller Vorausſicht nach für die Ausge⸗ lernten nicht genug Beſchäftigungsmöglichkeiten, ſei es im Handwerk oder in der Induſtrie, zur Verfügung ſtehen werden. Mit Recht hat der Leiter des Jugendamts der Deutſchen Arbeits⸗ front, Oberbannführer Lange, ſoeben in einem Aufruf erklärt, es dürfe nicht länger ſein, daß die ausgelernten Lehrlinge, nachdem ſie mit Fleiß ihre Kräfte und Fähigkeiten für den gewählten Beruf ausoebildet haben, entlaſſen werden und zu dem Heer der Untätigen ſtoßen, daß ſie in⸗ folgedeſſen ihren Beruf wieder verlernen und ſo ſchließlich den Willen zur Leiſtun verlieren. Wenn das jedoch künftig verhindert werden ſoll, ſo muß die Zahl der angenommenen Lehrlinge in jedem Beruf von vornherein den vorhande⸗ nen Erwerbsmöalichkeiten beſſer angepaßt wer⸗ den. Eine übermäßige Zahl von Lehrlingen er⸗ höht die Gefahr, daß ſie nach Beendigung der Lehre in ihrem Handwerk keine Beſchäftigung finden. Die Frage: Was wird aus den Lehr⸗ lingen? muß ſchon jetzt geſtellt und beantwor⸗ tet werden, bevor die Schulentlaſſenen zur Be⸗ rufswahl ſchreiten und ein Handwerk zu er⸗ lernen beginnen, von dem ſie nicht wiſſen, ob es ihnen ſelbſt bei ſorgfältigſter Ausbildung ſpäter Beſchäftigung und Brot geben kann. Mitiwoch, 24. Januar 1934 Vereinsmeierei iſt nicht„üraft durch Freude“— Verfälſchung der Freizeitgeſtaltung verbolen Wie das VDZ⸗Büro meldet, wendet ſich der Geſamtverband der Deutſchen Arbeiter im Rah⸗ men der Deutſchen Arbeitsfront in einer Be⸗ trachtung von Werner Bunk dagegen, daß über⸗ all im Lande Unberufene verſuchten, den großen Gedanken der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für ihre ſelbſtſüchtigen Zwecke auszu⸗ nutzen. Es würden plötzlich alle möglichen Ver⸗ gnügungen und Veranſtaltungen mit dem Aus⸗ hängeſchild„Kraft durch Freude“ verſehen; in vielen Fällen verberge ſich hinter dieſer ſchein⸗ bar gemeinnützigen Parole nichts and⸗res als ſchnöde Gewinnſucht der Veranſtalter. Aber auch, wo ſolche Abſichten nicht beſtehen, müſſe man vorſichtig ſein, unter dem Motto der Feier⸗ abendgemeinſchaft Veranſtaltungen aufzrziehen. Es ſei an der Zeit, dem Treiben ſolcher Ele⸗ mente Einhalt zu gebieten. Die Gemeinſchaft ſolle erſtehen aus dem Volk von unten nach oben. Die Zielſetzung aber und Leitung müßte richtunggebend von oben nach unten erfolgen. Es ſei daher nicht wünſchenswert, wenn unter dem Motto„Kraft durch Freude“ Veranſtaltun⸗ gen ſtattfänden, die nicht die Billigung oder An⸗ erkennung der Leitung der Organiſation fän⸗ den. Die Feierabendgemeinſchaft müſſe es ſich verbitten, wenn irgendwelche Vereine und Ver⸗ bände oder Einzelperſonen ſich anmaßten, n ihre Befugniſſe einzugreifen und den großen erhabe⸗ nen Gedanken der ſinnvollen Ausgeſtaltung der Freizeit zu verflachen. Die Beitragszahlung zur Deutſchen Arbeitsfront Die NSBoO⸗Kreisleitung teilt uns mit, daß ihr bezüglich der Beiträge der Einzelmitglieder der Deutſchen Arbeitsfront entgegen der Ber⸗ liner Mitteilung, wonach die Beiträge in der Zeit vom 15. Januar ab von 10 bis 19 Uhr zu entrichten ſeien, bisher zentrale Anweiſungen zur Beitragseinziehung dieſer Mitolieder noch nicht vorliegen. Die Mitglieder wollen ſich alſo mit der Zahlung der Beiträge noch einige Tage gedulden, bis die Kreisleitung Näheres über die Beitragszahlung in der Preſſe mitteilt. Die neue lellner⸗leidung Hinſichtlich der Einführung der Einheits⸗Be⸗ rufskleidung für Kellner haben irreführende Notizen in der Tagespreſſe eine Unklarheit her⸗ vorgerufen. Nach dem Ergebnis neuerlicher Verhandlungen zwiſchen dem Reichseinheits⸗ verband des deutſchen Gaſtſtättengewerbes und der Reichsfachſchaft gab der Re die Erklä⸗ rung ab, daß er gegen die ihn in Berlin vorge⸗ führte Kellner⸗Einheitskleidung keine Beden⸗ ken mehr habe. m—————— Kampfbund für deutſche Kuitur Donnerstag, den 25. Januar, 20 Uhr Offene Singſtunde im„Caſino-Saal“ „Ein Tag in Liedern“ Unkoſtenbeitrag für das Singblatt 15 Pfg. ——————————————————————————————————————————————————————————— 5 cebende Romponiſten ſtellen ſich vor Wann und wo?— Geſtern abend im Saale der„Harmonie“. In welchem Rahmen?— Im Kampfbund für deutſche Kul⸗ ur. Das iſt wohl eine neue Einrichtung, ein neues Kunſtinſtitut?— Das weniger, als vielmehr eine Vereinigung gleichgeſinnter Menſchen, alle national und ſo⸗ zial empfindend und nur erfüllt von dem einen Willen, dem einen'inſch, wahrhaft deutſcher Kultur, deutſcher Kunſt, zu dienen. Hier handelt es ſich beſonders darum, aufſtre⸗ benden, ſich reckenden und ringenden Kompo⸗ niſten die Wege zu ebnen durch eine künſtleriſch wertvolle Aufführung ihrer Arbeiten. Dieſer Kampfbund ſtellt ſich nicht nur uneigennützig der Sache zur Verfügung, ſondern greift auch noch materiell den Ausführenden unter die Arme. Wir begrüßen in ihm eine lebendige und lebensvolle Einrichtung, die aus dem Leben unſerer Stadt nicht mehr hinwegzudenken iſt, ebenſowenig wie der feinſte ausführende Kul⸗ turfaktor unſerer Stadt: das National⸗ theaterorcheſter. Alles ſteht noch am An⸗ fang der Entwicklung. Rieſenaufgaben ſind noch zu bewältigen. Aber die Wurzeln ſind geſchla⸗ gen, der Baum wird wachſen, blühen und herr⸗ liche Früchte tragen. 5 Beſtanden nicht ſchon vorher ähnliche Verbin⸗ dungen? 555 O ja, aber ſie trugen mehr internationalen als nationalen Charakter. Ihr weſentlicher Leitgedanke war„Senſation“ um jeden Preis. Man reichte zumeiſt reine Gehirn⸗ oder reine Sinnesgeburte, extrem in der Farbe, grotesk im Rhythmus, voll von Disharmonien, im ganzen Gebahren höchſt widerlich, oftmals Prachtfälle für eine iin Klinik Es gab ſogar Leute, die dieſer Tal kunſt die goldene Aureole aufſetzten und ſie als Alleinſelig⸗ machende mit Lobeshymnen überſchütteten. Un⸗ ter dieſen waren ſogar Elemente, die unter Hintenanſetzung des eigenen Ichs, alſo be⸗ wußt, für Geld ſolchen Kunſtausgeburten das Wort redeten, wobei nicht ſelten auch fübrende deutſche Meiſter geſchmäht und herabgewürdigt wurden. Das waren die ungekrönten Knunſt⸗ päbſte des marxiſtiſch⸗jüdiſchen Deutſchlands, Kulturſchädlinge ſchlimmſter Sorte. Nun, ihre Zeit iſt vorbei, ſie wird nie wiederkehren. Wollen Sie mir von geſtrigen Eindrücken etwas erzählen? Sehr gerne. Ich will Ihnen meine perſön⸗ lichen Eindrücke knapp ſkizzieren, ſo wie ſie ſich bei einem erſtmaligen Anhören von bislang völlig unbekannten Werken eben ergeben. Alſo: Momentimpreſſionen. Es ſtellten ſich vor: Wolfgang Fortner mit einem vier⸗ ſätzigen Konzert für Streichorcheſter. Von den Orcheſterſtücken ohne Zweifel die ge⸗ bändigſte, konzentriert gefaßteſte und klarſte, ewollteſte Arbeit. Sie iſt nicht nur techniſch ge⸗ onnt, ſondern auch in den einzelnen Sätzen mit Subſtanz gefüllt. Gegeben iſt eine gewiſſe Gleichartigkeit zwiſchen den beiden Eck⸗ und den beiden Mittelſätzen unter ſich. Die beiden erſten ſind beherrſcht von einem ſtarken rhythmi⸗ ſchen Gefühl und von einer gewiſſen burſchiko⸗ ſen Art des Sichgebens. Die Soloepiſoden mit Pizzikatobegleitung geben dem einleitenden Allegro wohltuende Ruhepunkte. Voll Stim⸗ mungsreiz die beiden Mittelſätze. Der dritte gleicht einem einſamen Lied ohne Worte. Ueber dem auch klanglich ſehr reizvollen zweiten Satz liegt eine verhaltene Stimmung, der leiſe Schimmer einer aufkommenden Reſignation. In Summa: Eine Schöpfung, die über eine ſireßt Prüfungsaufgabe ganz energiſch hinaus⸗ rebt. Philipp Wüſt, unſer Generaliſſimus, mit drei Liedern: „Stimme im Dunkeln“, „Sehnſucht nach Vergeſſen“, zLied auf den Tod meines Kindes“. Wüſt geht keineswegs den bequemen, aus⸗ getretenen Weg. Das kennzeichnen ſchon die Namen der Dichter: Dehmel, Lenau, Eichen⸗ dorff, noch mehr aber die Eigenart der g⸗⸗ wählten Texte. Wü ſt mag vielleicht bei dem ſehr fließend gefaßten und feingeiſtig untermal⸗ ten Lied:„Stimme im Dunkeln“, Meiſter Rich. Strauß und bei dem kontrapunktiſch intereſſan⸗ ten„Sehnſucht nach Vergeſſen“, Meiſter H. Wolf vorgeſchwebt haben; jedoch kann von einer kla⸗ ren Anlehnung nicht geſprochen werden. Am perſönlichſten iſt der Komponiſt in dem von einer ſchmerzvollen Sehnſucht durchzogenen „Lied auf den Tod meines Kindes“. Wüſt hat etwas zu ſagen, zu geben. Er arbeitet mit außerordentlich beſcheidenen Mitteln. Im übrigen ſetzen ſeine Sachen Muſikalität und ein kultiviertes, umfangreiches Organ voraus. Hans Kummer mit einem Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Cello in C⸗Moll. Er hat ſich auf eines der ſchwierigſten Ge⸗ biete der Kunſt des Komponierens gewagt. Für ihn gilt offenbar Selbſtvertrauen und das Sprichwort: Friſch gewagt iſt halb gewonnen. Man mag ſich nun zu ſeinem Opus ſtellen, wie man will, eines muß ohne weiteres zugegeben werden: Hinter allem ſteckt ein ganzer Kerl, ein echter Muſiker. Er verzapft keine leeren Noten. Ihm fehlt nur noch die Klärung, die klare Faſſung. Hie und da glüht und blüht es auf. So im etwas zerſplitterten erſten Satz. Auch das ſonſt fließend geſchriebene Scherzo mit ſeinen Klaviergliſſandis leidet darunter, nicht zuletzt das Finale. Dagegen findet der dritte Satz unſere vollſte Zuſtimmung. Die ein⸗ leitende Geſangsmelodie ſteigert ſich zu einem entzückenden Zwiegeſang. Apart iſt hier Kum⸗ mers Palette. Alles ſingt von Wonne und Glück. Eine kammermuſikaliſche Schöpfung alſo von aufhorchender, verheißender Art. Conrad Beck mit ſeiner Sinfonie Nr. 3 für Streichorcheſter. „Die Arbeit kommt über einen Gehverſuch nicht hinaus. Beck fehlt noch die Klarheit des Wol⸗ lens, wenn man will, auch das Moment der Erfindung, der Eingebung. Bei allem Fiuß müßte die rhythmiſche Geſtaltung wechſelvoller, die ſeeliſche Subſtanz dichter werden. Wir ſu⸗ chen vergebens nach ſeiner Kunſt des Variie⸗ rens. Im allgemeinen iſt bei ihm das rein Spieleriſche primär. Beachtung erheiſcht die den dritten Satz beſchließende Fuge. Waren Sie mit der Ausführung, bzw. mit den Ausführenden zufrieden?— Zweifelsohne, manches hat mich ſogar aufs Angenehmſte überraſcht. Hier war die Jugend für die Jungen am Werk, und zwar mit echter Begeiſterung, echter Hingabe. Damit iſt ſchon viel erreicht. Aber auch geiſtig und techniſch gab es ein Aufhorchen. Das gilt vor allem für das Kammerorcheſter, in dem zumeiſt Schüler der Konzertmeiſter Müller(Cello) und Kergl(Violine) ſitzen, deren Kunſt prächtigen Nachwuchs hier gezogen hat. Man freut ſich ſolcher Taten. Helmuth Schlawing, den gei⸗ ſtigen Inſpirator des Orcheſters, halten wir für ſehr befähigt. Zuſammenſpiel, ſtiliſtiſche Aus⸗ deutung, rhythmiſche Prägnanz, Klarheit und Klang deuten den Kenner, wie Könner. Für die kurze Zeit des Beſtehens des Kammerorche⸗ ſters gab es reſpektable Leiſtungen. Ein Bra⸗ viſſimo!— Das Marcelle⸗Bächtold⸗ Quartett iſt eine Frucht der gleichnamigen Pianiſtin und Cembalomeiſterin. Auch da über⸗ raſchend hohe Kultur, auch da all jene Attribute, die das Kammerorcheſter auszeichen.— Und nun noch zur Sängerin Erika Müller. Sie kommt vom Konzertſaal, iſt unſere Jugendlich⸗ dramatiſche, und macht gelegentlich auch einen Abſtecher ins hochdramatiſche Fach. Die Lieder ſang ſie mit Verſtändnis und ſeeliſchem Ein⸗ fühlungsvermögen. Vor ihrer hier geoffenbar⸗ ten muſikaliſchen Kultur unſere Hochachtung. Am Flügel Schlawing ohne Tadel. Ich danke Ihnen für Ihre Ausführungen. Sie haben in mir ein lebhaftes Echo, ein war⸗ mes Intereſſe geweckt für dieſe kulturelle Be⸗ wegung. Seien Sie verſichert, das nächſte Mal werde ich auch da ſein. Auf Wiederſehen. Auf Wiederſehen! Hm. AN N*. Fahrgang 4. Nr. 40. Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ mMittwoch, 24. Januar 10 * Sandhofen hat ein recht ehrwürdiges Alter, kann ſein Beſtehen doch bis in die Zeit der Ka⸗ rolinger nachgewieſen werden. Zuerſt wird es im Jahre 888 in der Lorſcher Chronit erwähnt. Dieſe Stelle„in comitatu Lobodonense in villa auae dicitur Sunthove“ ermöglicht es auch, den Namen des Dorfes, das hier Sunthoven, ſpäter Sonthofen, und erſt vom 16. Jahrhundert ab Sandhoſen genannt wird, richtig zu deuten. Der Name hat nichts mit Sand zu tun. Der erſte Beſtandteil geht, wie eben die älteſte Bezeich⸗ nung Sunt hoven deutlich zeigt, auf den alt⸗ hochdeutſchen Stamm ſund zurück, der im Alt ſächſiſchen ſuth, im Engliſchenſouth heißt und unſer neuhochdeutſches Süden iſt. Sand⸗ hofen iſt alſo nichts anderes, als der Südhof, ſo genannt im Gegenſatz zu dem nördlich ge⸗ legenen, ebenſo alten Scharhof. Die obenerwähnte Urkunde von 888 iſt eine Schenkung des Königs Arnulph. Dieſer gibt einem ſeiner Getreuen, dem Mönche Sigolf von Worms, Grundſtücke und Gebäude, zuſammen mit drei Leibeigenen, unter dem Vorbehalt zum Geſchenk, daß alles nach dem Tode Sigolfs an das Kloſter Lorſch falle. Später geht Sand⸗ hoſen nach und nach in den Beſitz des Kloſters Schönau bei Heidelberg über, das im Jahre 1142 durch Biſchof Boggo von Worms ge⸗ gründet wurde und nach Lorſch das reichſte Kloſter war. Seine Beſitzungen erſtreckten ſich weniger über den Odenwald, als vielmehr den Neckar entlang bis zum Rhein und jenſeits des Rheins. Die erſte Schenkung aus Sandhofer Gemar⸗ kung an das Kloſter Schönau erfolgte 1227 durch Dietrich von Oppau unk Sigewart von Sandhofen. Weiteren Beſitz belommt Schönau 1272 durch die Schenkung, die die Witwe eines gewiſſen Streipho machte. Dann verkauſen die Deutſchordenskomture Wernher in Horneck und Sigelo in Weinheim 1277 ihre Güter in Sand⸗ hofen an das Kloſter. 1282 ſchenkt der Pfalz⸗ graf Ludwig an Schönau den Zehnten in Sand⸗ hofen, und im Jahre 1300 verkauft Pfalz⸗ graf Rudolph dem Kloſter das Dorf um 340 Pfd. d. und behält für ſich nur die hohe Ge⸗ richtsbarkeit. Damit iſt Schönau im vollſtän⸗ digen Beſitz des Dorfes. Um 1500 hatte Sandhofen etwa 57 Haushal⸗ tungen mit wohl 350 Einwohnern. An der Spitze ſtand der Schultheiß. Dieier war auch Vorſitzender des von Schöffen beſetzten Dorf⸗ gerichts. Die Gemeinde Sandhofen hatte an das Kloſter Abgaben in Geld und Naturalien zu leiſten und mußte Frondienſte tun. Doch bewegen ſich alle Leiſtungen, wie das Sand⸗ hofer Weistum aus dem Jahre 1527 ausweiſt, in ſehr mäßiger Höhe. Auch in dieſem Rechts⸗ huche war, wie in den meiſten Rechtsbüchern des Mittelalters,„Leben und leben laſſen“ die goldene Regel,—5 Im Jahre 1560 fiel Schönau, wie ſämtliche, noch ſonſt beſtehende Klöſter in der Pfalz, der Reſormation Friedrichs III. zum Opfer, und Sandhofen ging in den Beſitz der Pfalz über. Sandhofen iſt eine der wenigen Gemeinden, deren Kirchenbücher bis vor den Dreißigjäh⸗ rigen Krieg zurückgehen, das älteſte evangeliſche reicht ſogar bis 1577 zurück. Dieſe Kirchen⸗ hücher erzählen nun von ſchweren Leiden der Gemeinde im Laufe des 17. Jahrhunderts. Im Jahre 1621 lag im Spätſommer eng⸗ liſche Einguartierung in Sandhofen, deren Hauptmann, angeblich ein Graf Eſſex, auf der Kirchweihe damals den Tod fand Der Eintrag dieſes Geſchehens lautet im Kirchenbuch wie folgt: „Den 30. Auguſt iſt allhier von einem Oden⸗ wälder(als es um einer Weinzech willen in Caſpar Volmars Haus ein Streit ge⸗ der Film im Dienſte des Winterhilfswerkes Am 21. und 22. Januar wurde auf Ver⸗ anlaſſung der Kreisgeſchäftsſtelle des Winter⸗ hilfswerks Mannheim in zwei großen geſchloſ⸗ ſenen Sondervorſtellungen den minderbemittel⸗ ien Vollsgenoſſen koſtenlos der Film „Deutſchland erwache!“ im Lichtſpielhaus„Schauburg“ vorgeführt. Ausgehend von der Erkenntnis, daß es außer dem leiblichen Hunger auch den Hunger der Seele zu ſtillen gibt, wurde auch der Film als Kampfmittel gegen Hunger und Kälte eingeſetzt. Wie richtig dieſe Erkenntnis war, hat die Tatſache bewieſen daß an beiden Vorſtellungen „ausverkauftes Haus“ war. Mit Spannung wurde Bildfolge auf Bildfolge aufgenommen, und ſpürbar war der ſtarke Eindruck, welcher der Bildſtreifen hinterließ. Stürmiſcher, ſpon⸗ taner Beiſall rauſchte auf, als beinahe greifbar nahe der Führer auf der Leinwand erſchien und gütig lächelnd aus der Hand eines Kindes einen Blumenſtrauß empfing. Die Darbietung iſt ſicher allen, denen die Teilnahme ermöglicht werden konnte, ein Er⸗ lebnis geweſen, das ſie aus den Niederungen des Lebens emporführte. Es gebührt Dank all denen. die dazu bei⸗ getragen haben, die Vorſtellung ſo ſchön und würdig zu geſtalten, wie ſie war. In erſter Zinie dem Beſitzer des Lichtſpieltheaters, der dem Winterhilfswerk unentgeltlich das Schau⸗ burg⸗Theater zur Vorſtellung überlaſſen hat und dem Perſonal, das ſich ohne Ausnahme zur Verfügung ſtellte, und ſo im ſchönſten Sinne des Wortes Dienſt am Volke tat. Stunde am Lautſprecher Die Urahnen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes n einer Sendung„Die Urahnen des Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes“ brachte der Rundfunk aus Köln die Geſchichte des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, wobei auch Aufbau zergliedert wurde. orten ſprach Profeſſor Dr. t. Bombe über den beiſpielloſen Sieges⸗ ug dem zum Beſitztum des geſamten deutſchen Poltes ewordenen Liedes des jungen ſtrahlen⸗ den Helden Horſt Weſſel und zog Vergleiche Sandhofens mi geben mit etlichen engländiſchen Soldaten und die Leut zuſammengelaufen) vor dem Bildhäuſel drauſſen mit einem Flegel er⸗ ſchlagen worden, nobilis Anglus, ut dicunt, comes Essex, mit Namen Guilemus Aſſyltonius, und den erſten Sept. hernach allhier begraben worden auf dem Kirch⸗ hof. Gott geb, daß es eine Gemeind all⸗ hier nit entgelten müſſ“!“ Sie hat es aber doch entgelten müſſen! Am 9. September 1621 wurde Sandhofen geplün⸗ dert und niedergebrannt. Die Bewohner flüch⸗ teten nach Worms, teilweiſe mußer ſie ſich im Freien oder ſonſt ein Untertkommen ſuchen. Von der folgenden Zeit ſagt das Kirchenbuch: „Von dem 9. September 1621 bis Bartholomä 1632 iſt kein evangeliſcher Prediger hier geweſen, ſondern haben die Zeit lang keinen, weder hujus nec illius relig.(d. h. weder vor proteſtan⸗ tiſcher, noch von katholiſcher Konfeſſion), gehabt. Iſt alſo unbewußt, wo und von wem dieſe lange Zeit über die Kindeleni getaufft worden; etliche ſeind zu Mannheim getaufft, alldieweil Chur⸗Pfalz noch Mannheim innegehabt, etliche zu Lampertheim, Oedigheim uſw.“ Bald nach der Schlacht bei Nördlingen brach neues Verderben über Sandhofen herein. Dar⸗ über berichtet das Kirchenbych:„Auf den 3. Sept. 1634 iſt die Gemeinde abermals verſtreut worden und haben ſich die armen Leute eine Zeitlang unter freiem Himmel, in den Hecken und Büſchen, nachmals in Worms, auf⸗ gehalten.“ Die Zerſtörung des Dorfes ſcheint diesmal eine gründliche geweſen zu ſein; in den Hecken und Büſchen hätte man ſich ſchwer⸗ lich aufgehalten, wenn die Trümmer im Dorſe noch irgendeine Zuflucht geboten Student war, ſein Leben für das Vaterland opferte und durch ſeine zum Weckruf geworde⸗ nen Dichtungen das ganze Volk erfaßte. Der letzte Glockenruf beider Kämpfer war ihr hel⸗ diſches Sterben. Wie das Horſt⸗Weſſel⸗Lied entſtand und wie es zur der Fanfare der Be⸗ wegung wurde, ſchilderte anſchließend Inge Weſſſel, die erzählte, wie ihr Bruder erkannt hatte, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung ein Lied brauchte, das der Internationale und 7 Rhythmus entgegengeſetzt werden konnte. ei einem Marſch und einem Angriff der Kommuniſten kamen ihm die Worte in den Sinn und zu Hauſe ſuchte er am Flügel die muſikaliſche Form. An Hand von muſikaliſchen Beiſpielen wurde den Hörern gezeigt, welche muſikaliſchen An⸗ klänge in der Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes verankert liegen und wie man einzelnen ähn⸗ lichen Takten in alten Soldatenliedern und an⸗ deren Weiſen begegnet. Horſt Weſſels Eigen⸗ tum bleibt aber der fanfarenartige Aufbau und die Geſtaltung, die das Lied zu der mitreißen⸗ denden Kampfesmelodie werden'ieß. Zum Schluß hörte man, wie das Lied des Helden Weſſel nicht geſungen werden ſoll und wie es im richtigen Marſchrhythmus klingt. Freier Bund/ Städtiſche Kunſthalle Am Donnerstag, den 25. und Freitag, den 26. Januar ſpricht Dr. Niels v. Holſt, Frank⸗ furt am Main, über:„Deutſche Kunſt um Fried⸗ rich den Großen“.— Der Vortragende wird unterſuchen, wie die Bau⸗ und Bildkunſt in und um Berlin ausſah in einer Zeit, in der der junge Goethe, nach eigenem Zeugnis zwar „fritziſch geſinnt“ war, aber für Preußen nichts übrig hatte. Die Erörterung dieſer Frage ſoll weiterführen zu einer Betrachtung über den norddeutſchen Kunſtkreis im Zeitalter des Ba⸗ rock und zu der Frage nach einem„fritziſchen Stil“(wie wir eiwa von einem Stil„Louis XVI“ reden) hat der größte Hohenzoller eben⸗ bürtige künſtleriſche Kräfte in ſeinem Dienſt ziehen können, hat er auch im Bereich des Künſt⸗ leriſchen die Feſſeln ſeiner Zeit ebenſo abge⸗ ſtreift wie im politiſchen Denken und Han⸗ deln? mit Theodor Körner, der wie Horft Weſſel Doͤs Slegerpdat im „Großen preis von 7 *1 Heutschland Burken-Mæyer CHARLES KUTLMANN singt zugunsten der Winterhilfe Das nationalſozialiſtiſche Schrifttum In Göttingen wird von der dortigen Univer⸗ ſität im Lauſe dieſes Jahres eine große Aus⸗ ſtellung unter dem Titel„Das nationalſoziali⸗ ſtiſche Schrifttum“ zuſammengeſtellt und eröff⸗ net werden. Hier ſoll beſonders das neue Er⸗ ziehungsideal der deutſchen Hochſchulen heraus⸗ gearbeitet werden. Das neue deutſche Schrifttum iſt tatächlich ſchon derart reichhaltig, daß es nicht ganz ge⸗ lingen wird, es in einer einzigen Ausſtellung zu umfaſſen. Einen Ueberblick kann man nur geben. Und es wird ſich zeigen, daß ſich das junge Deutſchland ſeiner Literatur nicht zu ſchämen braucht. Muckertum! Nicht alle Menſchen haben begriffen, daß die nationalſozialiſtiſche Revolution den Weg frei⸗ machte zu neuem Blühen und Gedeihen, und zu neuen geiſtigen Horizonten. So gibt es bür⸗ gerliche Zeitungen, die es wagen, den uralten nordiſchen und germaniſchen Kult lächerlich ma⸗ chen zu können, indem ſie über den Brauch der Bauern, Hufeiſen über die Türe zu hängen, hohnlachende Artikel ſchreiben und ſich darüber luſtigmachen. Daß es ſich hier nicht um einen Aberglauben, ſondern um die Reſte einer ur⸗ alten, myſtiſchen Symbolit handelt, ſcheint man in dieſen Kreiſen nicht zu wiſſen. Wir müſſen energiſch gegen dieſe Verſchan⸗ delung der Ueberlieferung unſerer heiligſten Güter Stellung nehmen. Ebenſowenig, wie es einem Menſchen einfallen wird, ein über einer Tür angebrachtes Kreuz oder Monogramm Chriſti lächerlich zu machen, haben andere Men⸗ ſchen das Recht, über alte Kulturſpmbolit zu ſpötteln! Rätſelhafte Junde an der Porla Veſtfalita Unterhalb der Wittekingsburg an der Porta Weſtfalika ſtieß man bei Erdarbeiten auf eine lebensgroße Statue, die ihren Blick nach Süd⸗ weſten richtet. Sie hat unmäßig große Hände, die ſie an die Hüften preßt Rechts unterhalb iche Bergangenheit hätten. Die Kirche blieb ouch von dieſer zweiten Zerſtörung verſchont. Nach dieſer zweiten Zerſtörung kam es vor⸗ erſt zu teiner Gemeindebildung mehr. Erſt zwei Jahre nach dem Weſtfäliſchen Frieden, am 29. Oktober 1650, findet ſich wieder eine Ein⸗ tragung in das Kirchenbuch, und zwar durch Felix Vogler, Pfarrer zu Lampertheim:„Die⸗ weil die Pfarr Sandhofen nicht hat können mit einem eigenen Pfarrer verſehen werden, iſt ſelbige ad interim von mir, Felix Vogler aus Zürich, alle 14 Tage einmal verſehen worden.“ So war Sandhofen, das 1650 bereits auf eine 900jährige Geſchichte zurückhlicken konnte, durch den unglücklichen Krieg faſt an den Rand des Unterganges gebracht worden. Die Gemeinde, die 1650 noch vorhanden war, verlor ihre kirch⸗ liche Selbſtändigkeit und blieb von 1650 bis 1724 Filiale von Lampertheim, ein Zuſtand, der durch die Verhältniſſe gerechtfertigt war, denn die Gemeinde war arm an Bewohnern; ſie 1653 nur 3 Taufen, für Dorf und Kirch⸗ ſpiel zuſammen. Nur langſam konnte ſich Sand⸗ hofen erholen. Im Orleansſchen Kriege traf Sandhofen ein dritter vernichtender Schlag. Am 11. März 1689 kam eine franzöſiſche Truppenabteilung, wohl von Mannheim her, ins Dorf und brannte es nieder. Wieder blieben Kirche und Pfarrhaus verſchont, wenn auch unbeabſichtigt, denn das Gaſthaus„Zum wilden Mann“, in unmittelbarer Nähe der Kirche, ging in Flam⸗ men auf, und leicht hätte der Brand auf die Kirche übergreifſen können. Die Bewohner des Dorfes flüchteten auf eine etwa dreiviertel Stunve vom Dorfe entfernte Rheininſel, den ſogenannten Ballauf, wo ſie händeringend den Unter⸗ gang ihrer Habe mitanſehen mußten. An dieſem Tage wurden zwei Kinder auf jener Rheininſel geboren. Das Kirchenbuch be⸗ richtet darüber:„Anna Katharina Scherer und Johann Philipp Berger ſind in der retirade vor dem franzöſiſchen Brand auf dem Rhein⸗ wört, Ballauf genannt, von Herrn Johannes Dickſtahl, präzeptore zu Mannheim, der vorher Pfarrer in St. Goarshauſen geweſen, getauft worden.“ „Aus der Tatſache, daß die beiden Schreckens⸗ kinder, die übrigens nur ein paar Tage am Leben blieben, von einem Mannheimex Prä⸗ zeptor getauft wurden, ſcheint hervorzugehen, daß damals auch Mannheimer auf dieſer Rheininſel Zuflucht geſucht hatten. Bei dem Brande hatte die Gemeinde auch Uhr und Glocke verloren; keine Glocke erſchallte mehr, und leine Stunde ſchlug den Unglück⸗ lichen vom Turme bis 1705. Da erſt brachte es die Gemeinde wieder zu einer Turmuhr, die mit 79 Gulden bezahlt wurde. Nach und nach bauten ſich die Leute wieder an; 1694 wird vermerkt, daß viele Hausplüätze als Weinberge— man beachte: Weinberge— benützt würden. Wie gedrückt die Lage der Ge⸗ meinde war, geht aus einem amtlichen Erlaß von 1710 hervor, in dem es heißt:„Pfalz⸗Re⸗ gierung hat in Anſehung beſagter Gemeinde Armut und daß ſie nit ſoviel in Vermögen hat, daß ſie ſolches leiſte und ſich mit Weib und Kind ernähren könnte, gnädigſt bewilligt, daß ſolche Glockenſeile aus Gnaden und keiner Schuldigkeit von der Collektur beſtellt, bezahlt und verrechnet werden ſollen.“ Es muß ein ſtarkes Geſchlecht geweſen ſein, das Geſchlecht jener Tage, daß es unter all den bitteren Leiden den Lebensmut nicht verlor. ſondern immer wieder mit neuer Kraft den Kampf des Lebens wagte. Wie klein müſſen uns dagegen die Sorgen unſerer heutigen Ge⸗ neration erſcheinen! Werner Siebold. der Figur befindet ſich ein Kinderarm, wohl der Reſt eines Kinderſtandbildes. Viele Schrift⸗ zeichen wurden daran entdeck:. Man iſt ſich bis jetzt noch nicht darüber im klaren, was es mit dieſem Fund auf ſich hat. Einzelne Fachleute nehmen an, daß es ſich um vorkarolingiſche Arbeiten handelt, jedoch ſteht das nicht feſt. Jedenfalls wird man erſt die Ergebniſſe einer ernſten wiſſenſchaftlichen Aus⸗ wertung abwarten müſſen. Nationaltheater Mannheim. In der heutigen erſten Wiederholung der„Ariadne auf Na⸗ xos“ von Richard Strauß ſingt Anni Lange vom Stadttheater Chemnitz die Partie der Zer⸗ binetta als Gaſt auf Anſtellung.— Am Sonn⸗ tag wird die neuinſzenierte Operette„Die Fledermaus“ als Nachmittagsvorſtellung gegeben. Die Vorſtellung beginnt bereits um 14.30 Uhr(nicht 15 Uhr). Was iſt los? Mittwoch, den 24. Januar 1934 Nationaltheater:„Luther“ von Auguſt Strindberg. 15.00 Uhr.—„Ariadne auf Naxos“, Oper von Richard Strauß. Miete M. Anfang 20.00 Uhr. 16.00 Uhr Vorführung des Steruprojek⸗ ors. Stävt. Hochſchule für Muſik und Theater: 18.30 Uhr Hermann Maria Wette: Vollendung der poly⸗ phonen Stilgeſetze im Geſtalten J. S. Bachs. Deutſche Schule für Volksbildung(Harmonie, 0 2,)2 Die Religion als kulturſchöpferiſche Macht. Pfar⸗ rer Wilh. Senn, Sickingen. 20.15 Uhr. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: 11—13 u. 14—16 Uhr geöffnet. Sonderausſtellung Deutſche Volksbräuche. Stüdt. Schloßbücherei:—13 und 15—19 Uhr geöffnet. Stüdt. Kunſthalle: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Ausſtellung Prof. Albert Haueiſen. Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; 15—17 Uhr geöffnet. Stüdt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12 und 16—19 Uhr geöffnet, Buchausgabe. 10.30—13 und 16.30 bis 31 Uhr geöffnet, Leſeholle. Möhlblock, Weidenſtraße 16: 15—19 Uhr geöffnet. Jugendbücherei, R 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. 4 Oekonot d 3 Eine im B und weit dar achtete Perſi Kuhn, feie Georg Kuhn art, ſtudiert ſchuie in Hi Jahre als E trieben Nord Fahre lang burg bei Em Schulvorſtan Waldshut u Eigenſchaft k liche Winterſ wirkte. 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Geburtstag Eine im Bauernſtand des Bezirks Mannheim und weit darüber hinaus ſehr geſchätzte und ge⸗ achtete Perſönlichkeit, Oekonomierat Georg Kuhn, feierte geſtern ſeinen 80. Geburtstag. Georg Kuhn ſtammt aus Plieningen bei Stutt⸗ art, ſtudierte auf der Landwirtſchaftlichen Hoch⸗ ſchuie in Hohenheim und war dann lange Jahre als Gutsverwalter in verſchiedenen Be⸗ trieben Nord⸗ und Süddeutſchlands tätig. Zwölf Fahre lang leitete er die Ackerbauſchule Hoch⸗ burg bei Emmendingen, von dort wurde er als Schulvorſtand an die Landwirtſchaftsſchulen in Waldshut und Bühl berufen. In gleicher Eigenſchaft kam er 1899 an die Landwirtſchaft⸗ liche Winterſchule in Ladenburg, wo er bis 1919 wirkte. Seitdem lebt er im Ruheſtand und zwar bis 1932 in Neckarau, jetzt bei Verwandten in Feudenheim. Dort ſtellten ſich der Schulvorſtand der Kreiswinterſchule in Ladenburg, Dr. Krumm, Kreisrat und Schulausſchußvorſtand Marzenell aus Seckenheim, Landwirt Lackert aus Ladenburg und Landwirt Bohrmann aus Feudenheim ein, um, zugleich auch im Namen der ehemaligen Schüler des Jubilars, ihre Glückwünſche und ein Geſchenk darzubringen. Der alte Herr, der ſich ſeine geiſtige und kör⸗ perliche Geſundheit in erſtaunlicher Friſche er⸗ halten hat, ſteht überall in hohem Anſehen; un⸗ vergeſſen iſt ſeine 20jährige, außerordentlich ruchtbringende Tätigkeit an der Landwirt⸗ chaftsſchule in Ladenburg, wo er insbeſondere während des Krieges ſtets für ſeine Bauers⸗ leute einſtand. Auch jetzt noch verfolgt er mit roßem Eifer die Entwicklung der Landwirt⸗ ſchaft in Theorie und Praxis und ſtellt gerne ſein reiches Wiſſen in den Dienſt der Allgemein⸗ heit. Die Beliebtheit und die ihm entgegengebracht wird, konnte nicht beſſer zum Ausdruck kommen, als in der Weiſe, wie haupt⸗ ſächlich ſeine ehemaligen Schüler von ihm ſpre⸗ chen: Er iſt„unſer Kuhn!“ Winterhilfswerkzuſchlag bei allen Jaſtnachtsveranſtaltungen Bei den jetzt mit Hochdruck einſetzenden kar⸗ nevaliſtiſchen Veranſtaltungen dürfen wir nicht unterlaſſen, auch kurz unſerer vielen, noch in Not lebenden Volksgenoſſen zu gedenken. Jeder, der eine karnevaliſtiſche Veranſtaltung befucht, ſoll ſich verpflichtet fühlen, mindeſtens 20 Pfennig zur Linderung der Not dem Winter⸗ hilfswerk zu ſtiften und bei Bezahlung des Eintrittsgeldes beſonders zu entrichten. Es werden bei allen Veranſtaltungen Kolonnen mit Sammelbüchſen des Winterhilfswerkes erſchei⸗ nen. Gebt auch bei dieſer Gelegen⸗ heitfrohen Herzens! Aus dem Mannheimer Gerichtsſaal Ein Freiſpruch In unſerer Ausgabe vom 26. November 1933 berichteten wir über eine Gerichtsverhandlung gegen den Kaufmann Artur., der vom Schöf⸗ fengericht Mannheim fünf Monate Gefängnis wegen Verführung erhielt. In der Borufungs⸗ verhandlung vor der Strafkammer wurde der Angeklagte freigeſprochen, da das Gericht der Hauptzeugin, der 14jährigen Schweſter der Frau des Angeklagten keinen vollen Glauben beimaß. R. lebte mit ſeiner Frau in Scheidung, das Zu⸗ ſammenleben war ſchlecht und in Berückſichti⸗ gung der ganzen Verhältniſſe war das Gericht nicht ganz davon überzeugt, daß das Mädchen die volle Wahrheit geſagt hat. Es kam daher zu einem Freiſpruch. ſfflertens rächt ſich Von Theodor Riegler. Alter Haudegen, hat ſein Freund Peterſen geſchrieben, nimm dir ein Beiſpiel und heirate. Mertens halt den Brief in der Hand, fährt ſich mit einer müden Bewegung über die Wange und ſeufzt. Eigentlich iſt es mehr ein Knurren, in dem ein verhaltener Groll liegt. Nun hat dieſer Peterſen, ſein alter Freund und Studiengenoſſe Johannes Peterſen, plötzlich geheiratet. Er, der immer ein grimmiger Feind der Ehe war. Und nicht etwa irgendeine beliebige Frau, ſondern ausgerechnet Eva, die blonde ſanfte Eva Reh⸗ ner, die er, Hans Mertens, vor fünf Jahren ge⸗ liebt hat. Die einzige Frau, die er wirklich ge⸗ liebt hat, iſt Frau Peterſen geworden, die Frau des pedantiſchen Studienrats Johannes Peter⸗ ſen. Mertens ſitzt in ſeinem Zimmer und grübelt. Um acht kommt Anna, die kleine ſchüchterne Anna, aber er kann jetzt unmöglich an Anna denken, an dieſe flüchtige Liebſchaft, jetzt, da Eva, ſeine Freundin von einſt, wieder in ſeiner Er⸗ innerung lebendig wird. Er verſucht vergebens auf andere Gedanken zu kommen, der Brief will ihm nicht aus dem Kopf. Er ſtellt ſich vor, wie das Ehepaar Peter⸗ ſen wohnen wird, in ne'ten, behaglichen Räu⸗ men, ein Rauchtiſch wird da ſein und eine kleine gemütliche Stehlampe. So eine Stehlampe, hatte Eva vor Jahren zu ihm geſagt, ſiehſt du, Hans, dieſe Stehlampe, die müßten wir haben. Er ſtellt ſich vor, wie Johannes mit Eva frühſtückt, Der Film im Dienste der Winterhilte Paul Kemp, Jenny Jugo und Martha Eggerth werden mit Autogrammbitten beſtürmt. Alle an und im Film Schaffenden wirkten bei den Veranſtaltungen der Reichsfachſchaft Film und der NSBe⸗Fachgruppe Film zugunſten des Winterhilfswerkes mit Evang. Volksverein Mannheim⸗Waldhof Die gutbeſuchte und im Geiſt der neuen Zeit A8 Jahreshauptverſammlung des Evange⸗ iſchen Volksvereins Mannheim⸗Waldhof am vorletzten Sonntag im Gemeindehaus gab ein gutes Bild von den kirchlichen und ſozialen räften, die im vergangenen Jahr zur Wirk⸗ ſamkeit gekommen ſind. Freilich hat das einzig⸗ artige Winterhilfswerk des Dritten Reiches uns ein gut Teil ſozialer Sorge für unſere Freunde abgenommen. Das iſt das dankenswerte Werk unſeres.— der den Rieſenkampf gegen alle Not unſeres Volkes ſieghaft aufgenommen hat. Doch haben wir in beſcheidenem Maße auch im letzten Jahr zur Konfirmation und an Weihnachten ſoziale Tat geübt. Wichtiger aber war das geiſtige Leben des Vereins, das in dem vergangenen Jahr des Umbruchs unſeres Vol⸗ kes ibeſonders lebhaft war. Es hatte nicht nur das 40jährige Beſtehen des Vereins feſtlich zu geſtalten, ſondern gleichzeitig auch dem Ge⸗ dächtnis zweier—* deutſchen Geiſter ge⸗ recht zu werden: Richard Wagner und Mar⸗ tin Luther. Den Auftakt des ereignisreichen Jahres bildete die hirchliche Weihe unſerer er⸗ neuerten, nun mit der Lutherroſe gezierten alten Fahne. Dann kam die Jubiläumsfeier, die als großer evangeliſcher Volkstag gefeiert wurde. Ded Gedächtnis Richard Wagners wurden wir durch einen wohlgelungenen Rich.⸗ Wagner⸗Abend gerecht. Ein Lichtbildervortrag führte zu den Tempel⸗ und Ruinenſtätten von Aegypten. Mit dem Spiel„Luther in Oppen⸗ heim“ begingen wir die Feier des Lutherjahres. Und der weihnachtliche Ausklang des Jahres ſtand im Zeichen der„Deutſchen Weihnacht“, die uns verſtehen lehrte, wie die heilige Nacht unſerer germaniſchen Vorfahren unſere chriſt⸗ liche Weihenacht wurde. Nachdem der Kaſſen⸗ bericht und der Bericht der Kaſſenprüfer über den Stand der Vereinsfinanzen in Ordnung befunden und Entlaſtung erteilt war, wurde der Vorſtand erneuert. Der verdiente Vorſitzende J. Klein, Bankbeamter, wurde erneut mit der Führung des Vereins betraut. Er wird ſich ſeinen Mitarbeiterſtab noch ernennen. Möge es ihm gelingen, zuſammen mit ſeinen Mitarbei⸗ tern den Verein im neuen Jahr weiter auf⸗ wärts zu führen zum Segen für Gemeinde und Kirche! Alt⸗ fatholiſche kirche Die altkatholiſche Gemeinde veranſtaltete im Saale des Sängerheims Neckarſtadt eine öffent⸗ liche Kundgebung. Der Leiter derſelben, Pro⸗ feſſor K. Drös, führte in ſeinen Einleitungs⸗ worten aus, der Zweck der Verſammlung ſei nicht Kampf gegen eine andere Kirche, vielmehr der, ein Bekenntnis zur eigenen Kirche abzu⸗ legen und zu dem, was ſie in der Gegenwart den Suchenden biete. Stadtpfarrer Dr. Stein⸗ wachs ſprach darauf über das Werden einer katholiſchen deutſchen Nationalkirche. In länge⸗ ren Ausführungen ſchilderte er die Wandlungen im abendländiſchen Katholizismus und das Werden der altkaholiſchen Kirche, die katholiſch und deutſch zugleich ſein will. Sie hält darum ſeſt an dem katholiſchen Glaubensgut und be⸗ kennt ſich uneingeſchränkt zu den Glaubens⸗ belenntniſſen der alten Kirche. Sie hält feſt an der biſchöflichen Verfaſſung der Kirche, aber auch an dem altkirchlichen Aufbau der Kirche auf der breiten Grundlage der Gemeinde, in det den Laien ihre alten Rechte zurückgegeben ſind. Jedes Bistum beſitzt bei aller inneren Ver⸗ .endenheit mit der Geſamtkirche ſeine Selb⸗ ſtändiakeit und bildet, indem es der Eigenheit ſeines Volkes Rechnung trägt, eine National⸗ kirche. So ſehr ſie national ſein will, ſo ernſt will ſie dabei ſich hüten vor jeder Vermengung von Relicion und Politik. Sie pflegt den alten katholiſchen Kultus, inſonderheit hängt ſie an dem Erbgut der hl. Meſſe. Dieſe hat ſie, zurück⸗ gekehrt zu dem ausſchließlichen Gebrauch der Mutterſprache, zu einem wahrhaften Gemeinde⸗ gottesdienſt gemacht, an dem die ganze Ge⸗ meinde lebendigen Anteil nimmt. Zum Schluß wies der Redner auf die Unionsarbeit der alt⸗ katholiſchen Kirche hin, die unter Wahrung der Eigenart jeder Kirche im Januar 1932 zur Abendmahlsgemeinſchaft zwiſchen der anglika⸗ fe und altkatholiſchen Kirchengemeinſchaft ührte. Jahreshauptverſammlung des Heſſenbundes gegr. 1898 Mannheim Der im Jahre 1898 gegründete Heſſenbund Mannheim hielt am vergangenen Sonntag unter ſtärkſter Beteiligung ſeine Jahreshaupt⸗ verſammlung im Vereinslokal„Zum gelben Kreuz“ ab. Der Führer Sattler erſtattete den Jahresbericht und gab nochmals einen kurzen Rückblick über das im verfloſſenen Jahre gehabte 35jährige Jubiläum. Der Rechner Auguſt Wun ſch erläuterte den Rechenſchaftsbericht, aus dem entnommen wurde, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe als ſehr gut bezeichnet werden können. Die Führerſchaft ſetzt ſich wie folgt zuſam⸗ men: F. Sattler, Führer; W. Jeckel, ſtellv. Führer; A. Wunſch, Rechner; Th. Stumpf, Schriftwart und J. Stegmann, Beirat. Die Re⸗ viſoren Adolf Noe und Julius Karle wurden erneut beſtätigt. Mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Hexrn Reichskanzler ſchloß der Führer die harmo⸗ niſch verlaufene Hauptverſammlung. 60 Jahre alt. Herr Friedrich Klotz, Haupt⸗ portier im hieſigen Allgemeinen Krankenhaus, feierte in voller Rüſtigkeit ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Der Schrei des Glücks— „5000 Mark gewonnen“ Sitzt man gemütlich bei einem Glas Bier, ſo kommen meiſt die Glücksmänner. Und geſtern abend kamen ſie auch irgendwohin in der Oſt⸗ ſtadt. Und das Seltſamſte iſt, daß es diesmal wirklich Glücksmänner waren. Mancher ver⸗ ſuchte ſein Glück. Auch eine junge Dame— ge⸗ winnt... 50 Pfennige. Fortuna ſcheint hold zu ſein, und der zurückgewonnene Einſatz wird nochmal riſtiert. Loſe ſchauen dich an! Und“ da ſcheint die Göttin des Glücks ſo einem— nein jenem von uns allen ſo erſehnten— Los einen kleinen Schubs gegeben zu haben, daß es aus der Reihe ein Stückchen herausſchaut. Der Papa meint:„Nimm dieſes.“ Und da— ein Freudenſchrei, ein Jauchzen, ein—„Frü——f —-—————d—-—.—“. Die Freude iſt unbeſchreiblich, und die Hoffnung bei allen, die gehofft haben, iſt dahin. Ich durchſuche meine Geldbörſe und konſtatiere, daß mir zu fünftauſend Mark nur viertauſendvierhundert⸗ undneunundneunzig fehlen. Nur Geduld, ich hoffe auf das Nächſtemal. H. F. eterneeug:- —————————————————— auf dem hellen, luftigen Balkon, ſitzend in kni⸗ ſternden Korbſtühlen, mit dem Geſicht ins Grüne, und das Mädchen kommt und hat eine blendend weiße Schürze um und bringt den duftenden Kaffee. Ein kleiner, ohnmächtiger Neid wächſt in ſei⸗ nem Herzen. Er hat das Gefühl, als ob ſein Freund eine große Treuloſigkeit an ihm began⸗ gen hätte. Wer weiß, wie glles gekommen wäre, wenn ich Eva nicht ſo gründlos gequält hätte, denkt er. Es lag nicht in ſeiner Natur, zärtlich zu ſein. Wenn er mal einen Anlauf nahm, hatte dieſe Zärtlichkeit etwas plump JIroniſches, etwas, woran man nicht recht glauben konnte. Darum iſt er auch ein einſamer, mürriſcher Junggeſelle geworden, einer, der alle paar Wochen eine an⸗ dere hat, der die Frauen ſchlecht behandelt, bis ſie ihm fortlaufen, weil er Angſt hat, Angſt vor der Dauer, Angſt vor ſich ſelbſt, Angſt vor dem Glück. Er fühlt die Einſamkeit, die hinter ihm ſteht, ſchweigſam und lauernd, und in ſeiner Seele bohrt und ſtößt ein hilfloſer Groll. Eva, denkt er, ſitzt jetzt mit zufriedener Miene beim Abend⸗ brot. Kannſt du dich noch an Mertens erinnern, wird ſie ihren Mann fragen, an dieſen Mertens, und dann werden ſie ſich beide anſehen und lächeln, Peterſen wird ihre Hand nehmen oder ihr leiſe über das Haar fahren. Ein armer Kerl, wird Peterſen ſagen, und ſie werden wehmütig die Gläſer füllen und ihn hochleben laſſen. Nein, nein, ſie ſollen nicht glauben, daß er einſam iſt. Mertens ſtellt ſich vor den Spiegel, reckt ſeine breite, ſchwerfällige Geſtalt und macht dazu ein lächerlich ſelbſtbewußtes Geſicht. Dann nimmt er einen Stuhl und verſucht ihn mit einer Hand hoch in die Luft zu heben, um ſich ſelbſt zu beweiſen, daß er noch jung iſt. Es geht noch, denkt er, während er den Stuhl erſchöpft auf den Boden ſtellt, aber wie lange, wie lange. Plötzlich klingelt es. Er hört die ſchlurfenden Schritte der alten Wirtin, die öffnen geht, und Annas ſanfte, liebenswürdige Stimme. Herein! ruft Mertens, als es klopft, mit einem R, das mächtig durchs Zimmer rollt, in dieſem R iſt Wut und Freude zugleich. Die alte Frau deckt den Tiſch wie ſonſt, ſie ſetzen ſich auf ihre alten Stühle und beginnen zu eſſen. Mertens ſpricht wenig, plötzlich ſpießt er ein halbes Ei auf die Gabel und ſteckt es Anna in den Mund. Iß! brummt er, und Anna ſitzt mit ſchimmernden Augen da, kaut vorſichtig und mit großem Reſpekt und freut ſich auf eine de⸗ mütig verängſtigte Weiſe. Noch nie war Mertens ſo wie heute. Sie möchte fragen, aber ſie hat keinen Mut. Sie hält nur die Gabel ſtill und andächtig in der Hand. Mertens ſteht auf, geht pfeiſend zum Fenſter, blickt in den dunklen Hof und trommelt an die Scheibe. Armer Kerl, wird Peterſen ſagen. Sie werden die Gläſer füllen und ihn hochleben laſſen. Im geheimen beobachtet er Anna. Sie hat faſt dieſelben Haare wie Eva, und überhaupt dieſes Sanfte im Blick ... Sie iſt ſparſam und häuslich, die Anna, ſie würde eine gute Mutter ſein. Setz dich voch zu mir, hört er ihre leiſe Stimme. Er trommelt noch eine Weile, dann geht er langſam zum Schreibtiſch.„Ich habe da ein paar alte Photo⸗ graphien gefunden“, ſpricht er, ohne ſich umzu⸗ drehen, indem er eine Schublade herauszieht. „Wenn ſie dich intereſſieren...“ Seine Stimme hat faſt einen groben, gelangweilten Ton, aber Anna freut ſich.„O ja“, ſagt Anna, ſtellt ſich glücklich neben ihn und nimmt behutſam ein Bild nach dem anderen in die Hand, als ob es aus Glas wäre. Mertens zeigt ihr ein oltes Photo. Meine Mutter, brummt er und legt plötzlich den Arm um ihre Schulter. Sie ſagt nur„ſchön“, weil ſie keine anderen Worte findet. Lieber, guter Mertens, denkt ſie, wie ſie das Bild in der Hand hält. Er hat ſich bisher immer dagegen geſträubt, ihre dieſe Photos aus ſeiner Kindheit zu zeigen, weil ei es lächerlich und rührfelig zand und berne. Was er nur hat, denkt Anna aufgeregt vor ſich hin. Die Gegenſtände im Zimmer verſchw'⸗den, man kann die Bilder kaum mehr erkenmn, ſahſt tickt die Uhr. Anna legt den Kopf an die Bruſt des Mannes und hört andächtig und erſchrocken, wie ſein Herz klopft. Sie beginnt im Dunklen ganz leiſe zu weinen, ohne daß er es hört, denn ſie weiß, daß er Tränen nicht leiden kann. Nur die ſchmalen Schultern wiſſen von ihrer Freude. Mertens beugt ſich zu ihr, nimmt verlegen ihren leichten Kopf zwiſchen ſeine ſchweren, hilfloſen Hände und ſieht zu, wie ſie weint. Er ſtreichelt mit einer nachdenklichen Bewegung den Stoff ihres Kleides, das für ihn plötzlich einen Duft von Heimat hat, dann nimmt er ihre Hand und führt ſie an ſeine Lippen. „Mach Licht, Anna“, ſagt Mertens, und es klang, als ob er ſagen würde: Ich, liebe dich. Anna geht haſtig zum Schalter, knipſt das Licht an und verſteckt ihr Geſicht. Hm, macht Mertens und vergräbt ſeine Hände in die Hoſentaſchen. Er weiß nicht recht, wie er ſich benehmen ſoll. Er hat noch verſchiedenes zu erledigen, ſagt erz Anna hat inzwiſchen den Mantel angezogen, ſteht in der Nähe der Tür und wartet. Mertens geht auf ſie zu, mit plumpen Schritten, etwas zornig für das eigene, rätſelhafte Gefühl und reicht dem Mädchen die Hand.„Leb wohl, Karl“, ſagt Anna, und kaum hat ſie dies geſagt, da ge⸗ ſchieht es, daß Mertens zum erſtenmal einen Satz ſpricht, den er noch nie geſprochen hat. Er kann nicht ſagen, Anna, ich liebe dich.„Du Anna“, ſagt Mertens,„wann ſehen wir uns wieder?“ Bisher, ja, da war es immer Anna geweſen, die ihn fragen mußte. Auf der Straße lächelt Anna glücklich vor ſich hin. Sie weiß, daß in dieſem einen Satz, den Mertens geſprochen hat, ihre ganze Zukunft liegt, eine Zukunft mit hellen, freundlichen Mö⸗ beln und einem kleinen netten Balkon. Sie iſt glücklich, die kleine, ſchüchterne Anna, denn ſie weiß nicht, daß ſie ihr Glück einer großen blon⸗ den Frau zu verdanken hat, der Frau des pe⸗ dantiſchen Studienrats Johannes Peterſen. MANNHZIN 385.1◻4 zimein in die Mitler-Jugend! —— — — Jahrgang 4. Nr. 40. Seite 8 *3 „Hakenkreuzbanner“ . 7 7 5 .2◻—— ————— diick ub —..— 2 +— — SS—————— Baden Der Neubau des deutſchen Arbeit rechts Heidelberg. Die Preſſeſtelle der Univer⸗ ſität Heidelberg teilt mit: Im Rahmen der von der juriſtiſchen Fakultät veranſtalteten Vor⸗ tragsreihe über„Neugeſtaltung des deutſchen Rechts“ wird am Donnerstag, den 25. Januar, und am Donnerstag, den 1. Februar 1934, Prof. Ulmer über den Neubau des deutſchen Arbeits⸗ rechts ſprechen(20.15 Uhr im Hörſaal 15 der Neuen Univerſität). Das Handſchuhsheimer Schlößchen bleibt erhalten Heidelberg. Die finanziellen Mittel für die äußere und innere Erhaltung's Hand⸗ ſchuhsheimer Schlößchens ſind nunmehr ſicher⸗ geſtellt. Das Lehrlingsheim ſoll aufgelöſt und an ſeiner Stelle eine nordbodiſche Führerſchule des BdM und über den Winter eine Garten⸗ bau⸗Winterſchule für Bauernſöhne errichte“ werden. Kindsleiche gefunden Heidelberg. Im hieſigen Stadtwalh wurde am 18. Januar beim Rondell des Spey⸗ rerhofweges eine in einem braunledernen Handkoffer verpackte weibliche Kindsleiche ge⸗ funden. Anſcheinend wurde das Kind unmittel⸗ bar nach der Geburt vor etwa drei Wochen in Wäſcheſtücke und braunes Packpapier einge⸗ wickelt und in den Koffer gelegt. Sachdienliche Mitteilungen ſind an die Kriminalpolizei zu richten. Dieb gefaßt Heidelberg. Durch Einſchlagen eines Schaufenſters wurde eine antike goldene Herren⸗ uhr und ſonſtige Gegenſtände im Geſamtwerte von 1000 Mark geſtohlen. Der Täter wurde in der Perſon eines Kellners in Mannheim ermit⸗ telt und feſtgenommen. Verbandsgelder für ſich verbraucht Schwetzingen. Eine enswärtige Arbei⸗ terin, zog in einem hieſigen rieb Verbands⸗ gelder ein, lieferte dieſe aber cht pflichtgemäf ab, ſondern verbrauchte ſie für ſich. Darauf wurde ſie von der Firma friſtlos entlaſſen. Die Unterſuchung durch die Gendarmerie iſt ein⸗ geleitet. Der Reichsſtatthalter am Donnerstag in Engen und Konſtanz enKarlsruhe. Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ mner wird nach einer Beſichtigung der Hans⸗ Sachs⸗Schule in Unterwaſſer bei Ottenhöfen nach Engen fahren, wo er nachmittags 3 Uhr über„Deutſchlands Kampf um Gleichberechti⸗ ung, Arbeit und Brot“ ſprechen wird. An⸗ ſchliezend fährt er nach Konſtanz weiter, wo er mit dem Oberbürgermeiſter, dem Landrat, dem Kreisleiter und den maßgebenden Behörden der Stadt Konſtanz Beſprechungen haben wird. Frau Bögli kommiſſariſche Leiterin der Ns⸗ Frauenſchaft in Baden Karlsruhe. Die Gauleitung gibt folgende Mitteilung heraus: Frau Helene Bögli, bis⸗ herige Kreisfrauenſchaftsleiterin Freiburg⸗ Müllheim, übernimmt mit ſofortiger Wirkyng die kommiſſariſche Leitung der Frauenſchaft oes Gaues Baden der NSDAp. Todesfall Lahr. Der frühere Landesverbandsvor⸗ ſitzende der Schmiedemeiſter in Baden, Wilhelm Liebherr iſt am Samstag abend nach längerer Krankheit im Alter von 69 Jahren geſtorben. 257 —— 2.—.— —— —————————— 7 ——— —.— — E , — N in Weinheim miniſterprãſident Köhler bei der Naturin Gmbh. (Eigener Bericht des HB) In die Räume der ehemaligen Maſchinen⸗ fabrik Badenia in Weinheim an der Bergſtraße iſt neues Leben eingekehrt. Die Maſchinen⸗ fabrik lag lange Zeit ſtill; ſie hatte Hunderten von Weinheimern das Brot gegeben und mit einem Male genommen. Nun iſt ziemlich raſch ein neuer Betrieb in den alten Räumen entſtanden, und er läßt der Hoffnung breiten Raum, daß die Hallen wachſen werden, daß im Laufe der Jahre die Gefolgſchaft des Werkes größer wird und der Stadt Weinheim eine ſegenbringende Stätte wird. In der Eingangshalle des Werkes wiren die Gäſte verſammelt. Muſik ſetzte ein. Mini⸗ ſterpräſident Köhler erſchien mit Begleitung. Nach kurzer Begrüßung ſprach der Erfinder des „Naturin“, Herr Becker. Er gab einen Ueber⸗ blick über die techniſche Entwicklung des Pro⸗ duktes, das zwar weyiger von techniſcher als von wirtſchaftlicher Bedeutung ſei. Ein Rundgang durch die luftigen, lichten Arbeitsräume zeigte manches techniſch Intereſ⸗ ſante.„Naturin“ iſt ein Lederprodukt, das zur Herſtellung künſtlicher Därme benutzt wird. Das Rohmaterial wurde früher zur Herſtellung von Gelatine verwendet, heute iſt es weit wert⸗ voller ausgenutzt. Die Därme, wie ſie hier her⸗ geſtellt werden, wurden im vorigen Jahr noch in Höhe von 15 Millionen RM. vom Ausland eingeführt. Dieſe Einfuhr muß allmählich un⸗ nötig gemacht werden zugunſten der deutſchen Wirtſchaft. Bis jetzt ſtellt die Produktion nur einen kleinen Teil deſſen dar, was eingeführt wird. Wichtig iſt, daß 35 Prozent der Pro⸗ duktion im November vorigen Jahres expor⸗ tiert wurden. Wichtig iſt ferner, daß in den nächſten Jahren mit einer Verbrauchsſteigerung und einer Einfuhr in Höhe von 50—90 Mill. RM. zu rechnen iſt. Alſo gute Ausſichten für das junge Werk, in dem heute ſchon 125—150 Mann arbeiten. Nach dem äußerſt lehrrei⸗hen Gang durch die vielen Arbeitshallen ſaß die ganze Gefolgſchaft des Werkes einſchließlich Führung und den Gäſten in der großen Kantine zuſammen. Direktor Ahrens begrüßte alle Anweſenden namens der„Naturin GmbH“. Er gab einen Einblick in die Geſchichte des Fabrikats, über die Stationen dieſer Erfindung. Von Altona kam das Werk hier herunter nach Weinheim, „die Mainlinie auch hier fallen laſſend“, und wurde mit der Firma Freudenberg in Gemein⸗ ſchaft gebracht. Das Rohmaterial wird von dieſer Firma bezogen und findet hier wertvolle Ausbeutung. Ein Vertreter der Gefolgſchaft des Werkes ſchloß ſich mit ſeinem Gruß an, der beſonders dem Miniſterpräſidenten galt. Der Wirtſchaftsbeauftragte in der Reichs⸗ kanzlei, Herr Keppler, bewies mit ſeiner Gegenwart das Intereſſe, das man in Regie⸗ rungsſtellen an der Aufnahme dieſes neuen Betriebes nimmt. Herr Keppler gab allgemein gehaltene Ausführungen über die Notwendig⸗ keit der Ausfuhr, wenn wir den Lebensſtandard des Volkes verbeſſern wollen. Die Aufgabe, Abſatzgebiete zu erſchließen, hat auch dies neue Unternehmen, das erfreulicherweiſe bereits Ausfuhr zu verzeichnen hat. Miniſterpräſident Köhler als Weinheimer, gab der beſonderen Freude aller Weinheimer und beſonders der National⸗ ſozialiſten, Ausdruck über die Eröffnung des neuen Werkes an Stelle des alten, deſſen Unter⸗ gang ſo lebendig miterlebt wurde. Pg. Köhler ſchilderte das Eingreifen der damals noch un⸗ verſtandenen Nationalſozialiſten in den Kampf um dieſes Werk und nahm dieſes Beiſpiel als Lehre dafür, daß ein geſundes Werk von ſelbſt wachſe. Beſondere Freude iſt es, daß dies neue Werk, das ja mit dem Wachſen des Nationalſozialis⸗ mus verbunden iſt, im notleidenden Baden liegt, dort, wo man mit Recht von Grenzland⸗ not reden kann. Der Geiſt des Führers ſolle hier Eingang finden und dieſem Werk Vorbild ſein und wahr —. neuem werden der klaſſiſche Aus⸗ pruch: „Das Alte ſtürzt... Und neues Leben blüht aus den Ruinen“ Der Bezirksleiter der Arbeits⸗ front, Pg. Fritz Plattner, richtete ſchließ⸗ lich einen Appell an Arbeiter, Techniker und Kaufleute, ſich gegenſeitig achten und die gegen⸗ ſeitige Arbeit ehren zu lernen. Wenn die Ar⸗ beiter aber nicht jeden Tag ihrer Wünſche Er⸗ füllung ſehen, ſo ſollen ſie an den Erfinder denken, der wie in dieſem Fall zehn Jahre ar⸗ beitete, bis ihm ſeines Forſchens Erfüllung wurde. Bürgermeiſter Hügel gab in Einzelheiten einen Rückblick auf das Haus, auf die Grün⸗ dung der„Badenia“ und ihren Untergang. ſſoreß von Altona nach Weinheim zu über⸗ ſiedeln. Ein Vertreter des Hauſes Freudenberg war der letzte Redner des Nachmittags. Er be⸗ zeichnete das„Naturin“⸗Unternehmen als glück⸗ liche Ergänzung der Freudenbergſchen Ober⸗ badeninduſtrie, die in ihrem Geſchäftsgang vom internationalen Markt abhängig ſei. Die Stärke des neuen Betriebes liege aber darin, daß Rohſtoffe und Abſatz im Inland ſind, alſo unabhängig vom Ausland. Nach dem offiziellen Teil der Feier ſaßen alle Teilnehmer noch gemütlich zuſammen bei Feierliche Betriebseinweihung Pfalz„ an, Speyer. Am Montag abend 6 Uhr wurde ein 10 Jahre altes Mädchen am Königsplaß von einem Autofahrer mit Gewalt in den Wagen genommen. Ludwigſtraße verging er ſich an dem Kind. Da das Mädchen ſtändig ſchrie und um Hilfe rief, ſetzte er es in der Gilgenſtraße aus. Der Roh⸗ ling iſt eiwa 40 Jahre alt, bartlos und hat vol⸗ les Geſicht. Er fuhr einen hellgrauen Zweiſitzer mit Notſitz und dunklem Allwetterverdeck mit Zelluloidfenſtern. 7 Jugendliche Mordbriefſchreiber Bad Dürkheim. Wie bereits gemeldet, wurde kürzlich der jugendliche Rudolf Breit⸗ wieſer aus Gönnheim verhafte“ und in das Unterſuchungsgefängnis Bad Dürkheim einge⸗ liefert, weil er dringend verdächtig iſt, an ver⸗ ſchiedene Einwohner anonyme Mordbriefe ge⸗ richtet zu haben. Trotz dieſer Verhaftung liefen weiter derartige Briefe bei verſchiedenen Per⸗ ſonen in Gönnheim ein. Nunmehr wurde als 3 Abſenderin die erſt 17jährige Eliſabeth Lep⸗ pert von Gönnheim ermittelt und feſtgenom⸗ men, die auch an ſich ſelbſt Drohbriefe geſchrie⸗ ben hatte, offenbar, um keinen Verdacht auf⸗ kommen zu laſſen. Mit ihrer verwerflichen Handlungsweiſe verfolgte ſie wohl den Zweck, Breitwieſer zu entlaſten und ſeine Enthaftung herbeizuführen. Zum Diebſtahl noch Gemeinheit Pirmaſens. Am Montag abend kam es nach Fabrikſchluß zu einem großen Menſchen⸗ auflauf vor der Schuhfabrik Kopp AG, der ſich gegen eine Arbeiterin richtete, die einer Kollegin den Wochenlohn entwendete und auch dann noch ſchwieg, als Unſchuldige von der Polizei feſt⸗ genommen werden ſollten. Zu ihrem eigenen Schutze vor dem Grimm der betrogenen Ar⸗ beitskameraden wurde die Diebin von der Po⸗ lizei vorläufig in Gewahrſam genommen. Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, den 24. Januar Mühlacker:.05 Morgenkonzert;.00 Zeit, Nach⸗ richten;.10 Wetterbericht;.15 Frühkonzert; .25 Frauenfunk;.40 Die Ernährung des Kindes im zweiten Lebensjahr; 10.00 Nach⸗ richten; 10.10 Frauenſtunde; 10.40 Mozart (Schallplatten); 11.15 Zeit, Nachrichten; 12.00 Mittagskonzert; 13.35 Mittagskonzert; 15.30 Lied, Operette, Tonfilm; 16.00 Nachmittags⸗ konzert; 17.00 Leichte heitere Kammermuſik; 18.00 Stunde der Jugend; 20.10 Wanderer ins Jenſeits; 21.00 Stunde der Nation; 22.00 Zeit, Nachrichten; 22.20 Du mußt wiſſen; 22.45 Schallplatten;.15 Nachtmuſik. München:.25 Frühkonzert; 10.10 Stunde der 12.00 Mittagskonzert; 13.25 challplattenkonzert; 14.45 Kinderſtunde; 15.00 Jugendſtunde; 15.30 Der Tramp im Land des Paradieſes; 16.00 Veſperkonzert; 18.30 Neue Tanzſchlager; 20.10 Der Schau⸗ ſpieldirektor; 23.20 Abendkonzert; 23.45 Tanzmuſik. Deutſchlandſender:.35 Frühkonzert;.00 Ho⸗ henzollern zu Hauſe; 10.10 Vormittagskon⸗ zert; 11.30 Stunde der deutſchen Hausfrau; 12.00 Mittagskonzert; 14.00 Fortſetzung des Mittagskonzertes; 15.45 Gemütliche Verſe; 17.00 Ein Beſuch in Littoria; 18.05 Orgel⸗ konzert; 21.30 Das Blaue vom Himmel; 23.00 Volkstum im Rampenlicht Vor kurzem hat ſich ein hervorragender Nationalſozialiſt gegen die Verkitſchung des bayriſchen Volkstums gewendet. Das Reichs⸗ propagandaminiſterium iſt von einer amtlichen bayriſchen Stelle erſucht worden, dieſem Unfug ein Ende zu machen. Es gibt in Deutſchland kaum eine größere Stadt, in der nicht die bay⸗ riſchen Sitten und Gebräuche in einer wenig geſchmackvollen, verzerrten und aufdringlichen Form der Oeffentlichteit vorgeführt wurden. Wer die vielgeſtaltige Eigenart der deut⸗ ſchen Provinzen und die kulturellen Beſonder⸗ heiten deutſcher Stämme aus einem aufrich⸗ tigen und ernſten Nationalgefühl liebt, wird die Aufforderung, die Bayern an das Propa⸗ gandaminiſterium gerichtet hat, mit Freuden begrüßen. Die Sucht, aus der Eigenart einer Provinz Kapital zu ſchlagen und die ſittlichen Werte einer beſonders gearteten Landſchaft in einer ſeichten und ſchablonenhaften Form her⸗ auszuſtellen, reicht ſehr weit zurück. Im Grunde genommen iſt die öffentliche Zurſchau⸗ ſtellung von beſonderen Bräuchen und charak⸗ teriſtiſchen Stammesmerkmalen eine Entweih⸗ ung und Verwäſſerung des echten und wahren Volkstums. Es liegt darin eine ungeheure Ge⸗ fahr. Kulturelle Eigenſchaften und Werte, die einer Provinz das überzeugende Gepräge natürlicher Anmut, Schlichtheit und Einfach⸗ heit verleihen, verlieren, wenn ſie aus dem Boden der Landſchaft und aus der Atmoſphäre ihrer Heimat herausgenommen werden, nicht nur ihren urſprünglichen Charme, ſondern er⸗ halten oft einen recht komiſchen Anſtrich. So wird aus der ungezwungenen Bewegung eine genau abgezirkelte und auf Wirkung berechnete Gebärde. Was in der Luft der Heimat als ungewollter Ausdruck und ſelbſtverſtändliche Bier und Imbiß, um der künftigen Arbeits⸗ Aus d ikali Der„Naturin“ aber dankte er für den Ent⸗ kameradſchaft ein Beiſpiel zu——2 L. Beethovens. ahu mnchn ——————————— moer mn boneeeuu enmeeeenmneen Lebensform erſcheint, wirkt auf der Bühne, im abſpielte. So wurde das Volkstum im Laufe Der wahrhafte deutſche Menſch verrichtet Kabarett und im öffentlichen Lokal oft abſtoßend und befremdend. Es iſt unmöglich, ein echtes und originelles Volkstum mit all ſeinen ſeeliſchen und heimat⸗ lichen Beſonderheiten zu verpflanzen. Nicht einzelne von einander ſtreng abgeſonderte Eigenheiten ſind es, die den urwüchſigen Cha⸗ rakter einer Provinz beſtimmen. Es iſt ein Unding, einzelne beſonders wirkſame Züge aus der Geſamtheit von Tradition und Gegenwart, Kultur und Brauchtum, Klima und Geſchichte loszulöſen. Wenn man dies unternimmt, ent⸗ ſteht in den meiſten Fällen ein vollkommen ſchiefes und unrichtiges Bild, das als plumpe Nachahmung des Originals wirkt. Der Le⸗ bensſtil einer Raſſe hat nur dann etwas Ueberzeugendes, wenn er aus einer naiven Haltung entſpringt. Sobald er ſich aber ſeiner Schönheit und ſeines beſonderen Reizes be⸗ wußt wird, iſt es mit der Urſprünglichkeit ein für allemal vorbei. Leider haben die Regierungen der letzten Jahre für die Beſonderheit und Vielgeſtaltig⸗ keit des deutſchen Volkslebens wenig Verſtänd⸗ nis bewieſen. Es iſt ein bezeichnender Beweis liberaler Geſinnungsloſigkeit, daß man die Pflege des Volkstums vernachläſſigte und es jedem erlaubte, als Herold und Verkünder deutſcher Weſensart aufzutreten. Man fragte nicht viel, ob die Verzerrung und Verfälſchung des nationalen Weſens dem Volksganzen ſcha⸗ den könnte. Dem volksfremden und ariſtokra⸗ tenhaften Snobismus jener Männer, die damals am Ruder waren, war es gleichgültig, wenn die deutſche Kultur als wohlfeiles Amü⸗ ſement einer unkritiſchen und ſenſationslüſter⸗ nen Menge dargeboten wurde. Man kümmerte ſich nicht viel darum, in welchen Formen ſich das wirkliche Leben der deutſchen Bauernſchaft der Zeit zu einer Angelegenheit der bierfreu⸗ digen Konzerthallen und zu einer Nachfrage des überfeinerten Geſchmacks, der ſich bei den ſtampfenden Rhythmen eines Schuhplattlers oder bei den kunſtvollen Jodlern einer elegan⸗ ten Sennerin von den gewohnten Senſationen des Aſphalts erholen wollte. Damit drohte der Ernſt und die Heiligkeit des wahren Volks⸗ tums in eine Volksbeluſtigung umzuſchlagen und zu einer billigen Komödie auszuarten. Von der herben Luft der Heimat und dem urſprünglichen Dialekt ihrer Bewohner war nichts mehr zu verſpüren. Sobald man erkannt hatte, welchen beſonderen Eigenheiten die Oeffentlichkeit ihr Intereſſe zuwendete, wurden dieſe kulturellen Merkmale übertrieben und ins Unnatürliche geſteigert. Es iſt ſehr erfreulich, daß der echte National⸗ ſozialismus dieſen Unfug mit klarer Entſchie⸗ denheit ablehnt. Mag ſich auch die öffentliche Vorführung deutſcher Provinztypen und ihrer Gebräuche oft in recht harmloſen Formen ab⸗ ſpielen, ſo iſt es im Grunde genommen grund⸗ ſätzlich nichts anderes als eine, wenn auch un⸗ bewußte Proſtitution der reinſten und heilig⸗ ſten Gefühle. Einem wirklichen Bauern, gleich⸗ gültig aus welcher Provinz er ſtammt, würde es niemals einfallen, auf der Bühne zu erſchei⸗ nen, um ſich anſtaunen zu laſſen. Er lebt ſein beſonderes Leben in der Abgeſchiedenheit und Stille ſeiner Heimat, ohne ſich um den lauten und lärmenden Betrieb zu kümmern. Er lei⸗ ſtet ſo, vielleicht ohne es recht zu wiſſen, aus einem einfachen inneren Drange, aus der an⸗ geborenen Art ſeines Blutes, die wertvollſte Kulturarbeit, die man ſich nur wünſchen kann. So wie das Volkstum im Rampenlicht er⸗ ſcheint, theatraliſch geſteigert, genormt, verzerrt und geſchminkt, iſt es in Wirklichkeit nicht. ſeine Arbeit, ohne mit ſeiner Eigenart und ſei⸗ ner Kultur zu flirten. Unerſchöpflich iſt die Fülle der überlieferten Kulturwerte, die wir in Deutſchland beſitzen. Und unerſchöpflich iſt das Leben des wirklichen ſchaffenden Volkes. Es iſt ein Verbrechen, ſich an dieſem Volk zu verſündigen, indem man ſeine Gebräuche zur Programmnummer herabwürdigt. Der Nationalſozialismus ſorgt dafür, daß auch die letzten Ueberreſte einer veralteten und lebensunfähigen Weltanſchauung verſchwinden. Wenn man früher neben einer ſenſationellen Negerſchau zu gleicher Zeit die„humoriſtiſche“ Vorführung deutſchen Kulturlebens geſtattete, ſo wird dies ein für allemal aufhören. Gerade in dieſer ernſten Zeit, da alle ethiſchen und ſon⸗ ſtigen Kräfte eingeſetzt werden müſſen, um das deutſche Volk wieder zu einer wirtſchaftlichen und kulturellen Höhe zu führen, geht es nicht an, die ſchöpferiſchen Kräfte, die im Heimat⸗ boden enthalten ſind, durch ſolche Verzerrungen und Entſtellungen der Stammeseigenheiten zu ſchwächen. Th. R. Auf der Fahrt durch die 4 Spitze ſe Vei fortschreitendem Alter ——— symprome einer Aflektion dei Nieren auſ ibberkinger Adelheĩdqueile, verschwunden——, lühle mich wieder wohl und schaffensiteu- dig“ s0 schreibt Proſ. Dr. E. W. B.— verlangen Sie sofort ostenlos den interessanten ro- spekt von der inoralbrunnen.8. -rvinnen Peter Rixius GmblHi, Grohhandlung, Mannheim Verbindungskanal, linkes Uier ò, Tel. 267 Karls den zum fung einer Handel un von vornh nicht aus i gen oder k aus entſtar aus der Er beſondere d Revolution Auch die Organiſa der Gei die von di oder von d ſetze achten Handwer den Jahret ſtiſchen Be. geſtellt. Di ſozialiſtiſche gehabt, daf nonalſozial tiſche Führ der Partei daß ſie ab⸗ Fachverbän eine iſt Mi leiter, der diſches Bei bände und an dieſe M Die Glei res haben bhände Par größten Te wegung vor alle ihre K ſchäft zu ko erhalten. ſtems iſt no deutſche Vi Bekanntenk Kaufmann leiden hatte altung ſei amilie ſo ſind nun al ein rückt, au, daß di⸗ dringenden pflichtungen fahr gerate hängigkeit kommen. Das na verlangt der Wirt ube um wirklich wendigkeit l ſuchen und hörden und Sonderorga Fälle für d ſind, und di ihrer Arbe dieſe Fehlle überführen, dergleichen wollen nie Fehler des teiendurchei deren Mun keiten indi Grund ihre Fachverbänkt Bewältigun Die Aufg nächſt ſo a ſchulen der nach einer ———— Wie kör beſtand Von Ueber die wirtſchaft if ſich wohl e Aber auf eir gewieſen we giſche Reick kannt, daß e zwei Bruten Inſekten un hier alſo m wird dieſer vergegenwär ſekten verzeh Und dieſes Das Exen arten leiſten würden wir ſagen, ſchon eben weil da Die Vögel und ihre Pf den Staat, Beſtand dau Drei Pun rückſichtigen: 1. Füttern 2. Fürſore Z3. Schutz Mit Begir tungen der rückſichtigen ihren Balko tierlieb. Vi ſichtigt, nan nötigſten iſt ſind alſo wi Sehr wen ken der Vö ſtillten ihrer Uhr wurde Königsplat ſalt in den rt durch die m e rief, 3. Der Roh⸗ und hat vol⸗ en Zweiſitzet rwverdeck mit iber ts gemeldet, olf Breit⸗ und in das kheim einge⸗ iſt, an ver⸗ ordbriefe ge⸗ iftung liefen edenen Per⸗ r wurde als abeth Lep⸗ d feſtgenom⸗ iefe geſchrie⸗ erdacht auf⸗ herwerflichen den Zweck, Enthaftung theit hend kam es n Menſchen⸗ AG, der ſich ner Kollegin ch dann noch Polizei feſt⸗ rem eigenen rogenen Ar⸗ von der Po⸗ mmen. im mar 0 Zeit, Nach⸗ Frühkonzert; ährung des 10.00 Nach⸗ ).40 Mozart ichten; 12.00 nzert; 15.30 Machmittags⸗ immermuſik; Wanderer kation; 22.00 ußt wiſſen; ſik. Stunde der izert; 13.25 inderſtunde; Tramp im eſperkonzert; Der Schau⸗ zert; 23.45 rt;.00 Ho⸗ rmittagskon⸗ n Hausfrau; tſetzung des liche Verſe; 18.05 Orgel⸗ mmel; 23.00 n Schaffen remeeeeee h verrichtet iart und ſei⸗ flich iſt die rte, die wir ſchöpflich iſt iden Volkes. ſem Volk zu ebräuche zur dafür, daß ralteten und 'erſchwinden. enſationellen umoriſtiſche“ is geſtattete, ren. Gerade hen und ſon⸗ ſſen, um das irtſchaftlichen zeht es nicht im Heimat⸗ zerzerrungen genheiten zu . X. ter Afiektion nger ffenslteu · T. E. W. e sofort ten ro- .. „Mannheim Tel. 26796/ 4 Mittwoch, 24. Januar 1934 Jahrgang 4. Nr. 40. Seite 9 Karlsruhe. Wenn die N⸗Hago in Ba⸗ den zum erſten Male den Verſuch der Schaf⸗ fung einer reinen Fachſchule für Handwerk, Handel und Gewerbe unternommen hat, ſo iſt von vornherein feſtzuſtellen, deß dieſe Schule nicht aus irgendwelchen theoretiſchen Erwäguni⸗ gen oder berufsſtändiſchen Konſtruktionen her⸗ aus entſtanden iſt, ſondern einzig und allein aus der Erfahrung der letzten Jahre, und ins⸗ beſondere des Jahres der nationalſozialiſtiſchen Revolution, geboren iſt. Auch die beſten Geſetze, die vorzüglichſten Organiſationen ſind zwecklos, wenn nicht der Geiſt, der ſie geſchaffen hat, die Menſchen erfüllt, die von dieſen Organiſationen erfaßt werden, oder von denen verlangt wird, daß ſie die Ge⸗ ſetze achten und in ihrem Sinne handeln. Handwerk, Handel und Gewerbe haben in den Jahren des Kampfes der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung viele Kämpfer und Führer geſtellt. Die Machtergreifung und die national⸗ ſozialiſtiſche Auſbauarbeit haben aber zur Folge gehabt, daß dieſe bewährten Kämpfer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung als poli⸗ tiſche Führer an die Spitzen der Dienſtſtellen der Partei, des Staates uſw. getreten ſind, daß ſie aber als wirtſchaftliche Führer ihren Fachverbänden verloren gegangen ſind. Der eine iſt Miniſterpräſident, der andere iſt Kreis⸗ leiter, der andere Bürgermeiſter, wie unſer ba⸗ diſches Beiſpeil zeigt; die Arbeit der Fachver⸗ bände und Innungen aber noch dazu zu über⸗ nehmen, hieße übermenſchliche Anforderungen an dieſe Männer zu ſtellen. Die Gleichſchaltungen des vergangenen Jah⸗ res haben nun an die Spitzen der Bernfsver⸗ bände Parteigenoſſen gebracht, die zum aller⸗ größten Teil durch ihre Zugehörigkeit zur Be⸗ wegung vor dem 30. Januar gezwungen waren, alle ihre Kräfte auf ihr Handwerk oder ihr Ge⸗ ſchäft zu konzentrieren, um ſich ihre Exiſtenz zu erhalten. Der Terror des ſchwarz⸗roten Sy⸗ ſtems iſt noch lebhaft in Erinnerung, und jeder deutſche Volksgenoſſe wird in ſeinem engeren Bekanntenkreis einen Handwerker oder einen Kaufmann wiſſen, der unter dieſem Boykott zu leiden hatte und mit aller Energie um die Er⸗ ——5— ſeines Lebens und des Lebens ſeiner amilie ſorgen mußte. Dieſe Parteigenoſſen ſind nun als Führer in die Fachorganiſationen ein wrückt, und hier tritt ſogleich die Gefahr au, daß dieſe Männer dem plötzlich auf ſie ein⸗ dringenden Anſturm von Aufgaben und Ver⸗ pflichtungen nicht gewachſen ſind, und ſo in Ge⸗ fahr geraten, immer mehr und mehr in Ab⸗ hängigkeit von ihren Geſchäftsführern zu kommen. Das nationalſozialiſtiſche Führerprinzip verlangt aber auch in dieſen Verbänd/n der Wirtſchaft, daß der Mann, der an der Spitze ſteht, einen umfaſſenden Ueberblick über ſein Aufgabenbereich hat, um wirklich führen zu können. Daß dieſe Not⸗ wendigkeit beſteht, beweiſt der Anſturm von Ge⸗ ſuchen und Eingaben bei allen möglichen Be⸗ hörden und Dienſtſtellen der Partei oder ihrer Sonderorganiſationen, die in der Mehrzahl der Fälle für dieſe Angelegenheiten nicht zuſtändig find, und die ſo Tag für Tag einen guten Teil ihrer Arbeitskraft darauf verwenden müſſen, dieſe Fehlleitungen an die richtigen Stellen zu überführen, damit aus ihnen Anregungen oder dergleichen genommen werden können. Wir wollen nie vergeſſen, daß es einer der größten Fehler des überwundenen bürgerlichen Par⸗ teiendurcheinanders geweſen iſt, daß Männer, deren Mundfertigkeit gewöhnlich ihren Fähig⸗ keiten indirekt proportional war, eben auf Grund ihrer„Beredſamkeit“ an die Spitze von Fachverbänden kamen, und daß ſie dann bei der Bewältigung von fachlichen Aufgaben verſagten. Die Aufgabe, die ſich daraus ergab, kann zu⸗ nächſt ſo aufgefaßt werden, daß Amtsleiter⸗ ſchulen der NS⸗Hago gegründet wurden, und nach einer intenſiven Schulung die Amtsleiter Die Hans⸗Sachs⸗Schule der NS⸗Hago nun im Laufe der Zeit in die Führung der Fachverbände einrücken konnten. So darf aber die Aufgabe unſerer Sonderorgani⸗ ſation nie aufgefaßt werden, denn die LVolge würde ſein, daß die Ganzbeit der Partei, deren Abteilung„Handwert, Handel und Gewerbe“ die NS⸗Hago iſt, angegriffen würde und die Gefahr heraufbeſchworen würde, daß neue An⸗ ſätze zur Intereſſenpolitik ſich zeigen könnten. Der Amtsleiter der NS⸗Hago iſt, genau wie der Amtsleiter der NSBoO, politiſcher Leiter der NSDaApP. Die Schulung für ſein politiſches Amt innerhalb der Partei erhält er auf den Gauführerſchulen der PO, denn die Partei iſt und bleibt ein Ganzes Die Aufgabe, die ſich aus der Erfahrung her⸗ aus ergab, mußte daher ſo aufgefaßt werden, daß dieſen Parteigenoſſen jetzt ein Ueberblick über die geſamte Wirtſchaft, ein Ueberblick über alle Sonderorganiſationen der Partei, und dar⸗ über hinaus ein Ueberblick über Organiſation und Aufgabegbereich aller ſtaatlichen Einrich⸗ tungen gegeben werden muß, mit denen ſie als Führer ihres Berufsverbandes zu arbeiten ha⸗ ben, und deren Aufgabe ſie daher kennen müſ⸗ ſen, damit niemals irgendeine Entſcheidung voei ihnen gefällt werden kann, die dem Wohle des Volksganzen, alſo der geſamten Volks⸗ gemeinſchaft, entgegenſtünde. Dieſe Aufgabe könnte nie im Rahmen von Schulungsabenden innerhalb der Ortsgruppen oder Kreiſe gelöſt werden. Der Handwerker oder Kaufmann, der tagsüber ſein Geſchäft oder ſein Handwerk be⸗ treibt, der tagsüber als Führer ſeines Berufs⸗ verbandes von ſeinen Kollegen beſtürmt wird, wird niemals in ſeinen freien Stunden ſo auf⸗ nahmefähig ſein, daß er in der Lage iſt, in ſpäten Nachtſtunden, abgeſpannt, den vorgetra⸗ genen Stoff zu verdauen oder auch nur zu wür⸗ digen. Sie konnte vielmehr nur ſo gelöſt wer⸗ den, daß man für zwei oder drei Wochen dieſe Parteigenoſſen aus der täglichen Kleinarbeit des Alltags herausnahm und ſie irgendwo in „Hakenkreuzbanner“ einer Gegend zuſammenrief, die ſchon allein durch ihre Naturſchönheit den Menſchen ent⸗ ſpannte und aufnahmefähig machte. Das ſind die Gründe, denen die Hans⸗Sachs⸗ Schule in Unterwaſſer bei Ottenhöſen im Schwarzwald ihre Entſtehung verdankt. Vor wenigen Tagen hat der erſte Kurs begonnen, der Männer aus dem Handwert zuſammen⸗ geführt hat. Obermeiſter der Innungen, Füh⸗ rer der Handwerkslammer⸗Nebenſtellen, Führer vorhandener oder zu bildender Innungsaus⸗ ſchüſſe ſind hier zuſammengerufen worden, und ſchon die erſten Tage haben gezeigt, daß dieſer Gedante richtig war. Im Laufe dieſer 14 Tage werden nicht nur die Referenten der Mini⸗ ſterien, die Vertreter der Sparkaſſen und Ge⸗ noſſenſchaftsbanken, des badiſchen Gemeinde⸗ tags, nicht nur der Treuhänder der Arbeit, der Vertreter des Landesgewerbeamts, ſondern auch Führer der NS⸗Bauernſchaft, der NSBO und des deutſchen Arbeiterverbandes den Par⸗ teigenoſſen aus dem Handwerk, die am Kurſe teilnehmen, ihr Aufgabenbereich darlegen und dafür Sorge tragen, daß, wo irgend die Auf⸗ gaben des Handwerks mit ihren Aufgaben gleichlaufen, Verſtändnis und freudige, frucht⸗ bare Zuſammenarbeir Platz greift. Die Erfah⸗ rungen der erſten Tage haben wieder gezeigt, daß nichts ſo wichtig iſt, wie die Ausſprache mit dem Referesten, denn in dieſen wenigen Tagen wurde äußerſt wertvolle Arbeit zur Schaffung einer Volksgemeinſchaft in dieſen Ausſprachen geleiſtet Auf dieſem Wege iſt es den zuriick⸗ lehrenden Führern der mittelſtändiſchen Wirt⸗ ſchaft möglich, die Anſätze zur Intereſſenpolitik auszuſchalten und das Verſtöndnis für die Schickſalsgemeinſchaft der deutſchen Wirtſchaft in ihren Organiſationen zu ſchaffen. Die NSDaApP hat die Wichtigkeit dieſes Schu⸗ lungsgedankens erkannt und daher die Hays⸗ Sachs⸗Schule zur Gauführerſchule II des Gaues Baden der Partei gemacht. Der Auftakt dieſer Miniſterpräſident Köhler beſichtigt die Zigarrenfabrik Landfried in Heidelberg 5 eidelberg. Miniſterpräſident Walter Köhler hat am Dienstag vormittag der Zi⸗ garren⸗ und Tabakfabrik P. J. Landfried in Heidelberg einen Beſuch abgeſtattet. In ſei⸗ ner Begleitung befanden ſich Miniſter Prof. Dr. Schmitthenner, Hauptabteilungsleiter Schmitt, Karlsruhe, von der Landesbauern⸗ ſchaft Baden, Präſident Mayer, Großſachſen, vom Bad. Tabakbauverein. der Präſident des Deutſchen Tabakbauverbandes Robert Roth und der Geſchäftsführer, Oberlandwirtſchafts⸗ rat Dr. Meißner, Landwirtſchaftsrat En⸗ gelhardt, der Geſchäftsführer der badiſchen Tabakbauvereine, von der Stadt Heidelberg war Bürgermeiſter Wetzel anweſend. Sofort nach Eintreffen des Miniſterpräſiden⸗ ten und nach einer kurzen Begrüßung durch den Seniorchef Heinrich Landfried begann ein aus⸗ Rundgang durch den großen Fabrik⸗ etrieb, in dem z. Zt. etwa 500 Arbeiter und Angeſtellte tätig ſind. Unter Hinzurechnung der fünf Filialbetriebe in der Umgebung von Hei⸗ delberg beſchäftigt die Firma gegenwärtig etwa 1500 Arbeiter und Angeſtellte. In der Heidel⸗ berger Fabrik werden in der Hauptſache Pfei⸗ fen⸗ und Zigarettentabake ſowie Kautabak her⸗ geſtellt, während die Herſtellung von Zigarren in den Filialbetrieben erfolgt. Der Rundgang zeigte die großen Lager an Tabakſorten ver⸗ ſchiedenſter Art, die über vier Stockwerke gehen, die zahlreichen Bearbeitungsmethoden, aber auch all die vielen Nebenarbeiten, wie Herſtellung des Packmaterials, Verpackung uſw. Nach Beendigung des Rundgangs, während dem ſich Miniſterpräſident Köhler alle Einzel⸗ heiten erläutern ließ und oft auch an die Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen das Wort richtete, ver⸗ ſammelte ſich die geſamte Belegſchaft auf dem Fabrikhof, wo Miniſterpräſident Köhler vor allem die alten Arbeitsveteranen perſönlich be⸗ rüßte. Manche von ihnen ſind ein ganzes enſchenalter in der Fabrik tätig. Dann ſprach Seniorchef Heinrich Landfried herzliche Be⸗ grüßungsworte, aus denen das Vertrauen auf eine neue Blüte der alten Firma klang und die zugleich den Dank für dieſen Beſuch enthielten. Er ſchloß mit einem„Sieg Heil“ auf den Miniſterpräſidenten, den Führer und den Reichspräſidenten. Zellenwart Wüſt dankte im Namen der Belegſchaft dem Miniſterpräſidenten für den Beſuch, betonte das ausgezeichnete Ver⸗ hältnis zwiſchen Leitung, Arbeiterſchaft und Angeſtellten und ſchloß mit einem„Sieg Heil“ auf den Reichskanzler. Zuletzt ergriff Miniſter⸗ präſident Köhler ſelbſt das Wort. Die Firma Landfried verkörpere gute Tradition, die man beim Wiederaufbau des Vaterlandes nicht ver⸗ miſſen könne. Auch ein Staat könne nur ge⸗ deihen, wenn er das Gute aus der Vergangen⸗ heit übernimmt und in den Staat hineinſtellt. Die Vorbedingung zu jedem Wiederaufbau aber ſei, daß jeder mit Liebe und Eifer an das Werk herantrete, daß er Vertrauen habe. Mit beſonderer Freude wies der Miniſterprä⸗ ſident darauf hin, daß die vielen Arbeits⸗ veteranen des Betriebs ein Beweis ſeien, wie ſchon längſt der Geiſt des neuen Deutſchland in der Firma Landfried lebendi/ geweſen ſei. Sein„Sieg Heil“ galt der deutſchen Arbeit und denen, die ſie leiſten. Damit hatte die Beſichti⸗ gung ihr Ende gefunden. ——————,,————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— — wie können wir unseren Vogel⸗ beſtand in Deutschland heben? Von Caeſar Rhan, Berlin⸗Steglitz Ueber die Nützlichkeit der Vögel in der Volks⸗ wirtſchaft iſt ſoviel geſchrieben worden, daß es ſich wohl erübrigt, darauf näher einzugehen. Aber auf eine Vogelart muß doch beſonders hin⸗ gewieſen werden, auf die Meiſen. Die Biolo⸗ giſche Reichsanſtalt, Berlin⸗Dahlem, gibt be⸗ kannt, daß ein Meiſenpärchen mit Nachzucht aus zwei Bruten, 20 bis 36 Tierchen, 1% Zentner Inſekten und Raupeneier verzehrt. Wir müſſen hier alſo mit Milliarden rechnen. Begreiflich wird dieſer rieſige Verbrauch, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß die Meiſe ſoviel an In⸗ ſekten verzehrt, wie ihr Eigengewicht ausmacht. Und dieſes beträgt 15—20 Gramm je Tierchen. Das Exempel iſt alſo einfach. Andere Vogel⸗ arten leiſten das gleiche. Ohne unſere Vögel würden wir glatt verhungern— Wiſſenſchaftler ſagen, ſchon innerhalb von ſieben Jahren— eben weil das Ungeziefer alles vernichten würde. Die Vögel ſind alſo die billigſte Gartenpolizei und ihre Pflege iſt Pflicht gegen das Volk und den Staat, und das heute um ſo mehr, da der Beſtand dauernd zurückgeht. Drei Punkte haben wir in der Pflege zu be⸗ rückſichtigen: 1. Fütterung und Tränkung im Winter, 2. Fürſorge für Niſtgelegenheit, 3. Schutz gegen Neſträuber. Mit Beginn des Winters geht durch alle Zei⸗ tungen der Ruf: Füttert die Vögel! Viele be⸗ rückſichtigen ihn, beſonders die Großſtädter auf ihren Balkonen Der Großſtädter iſt eben ſehr tierlieb. Vielzuviele laſſen den Ruf unberück⸗ ſichtigt, namentlich da, wo die Fütterung am nötigſten iſt, auf dem Lande. Wir Großſtädter ſind alſo wieder die beſſeren Menſchen. Sehr wenig oder gar nicht wird an das Trän⸗ ken der Vögel gedacht. Theoretiker ſagen, ſie ſtillten ihren Durſt an Schnee und Eis. Aber wie iſt es in harten und ſchneearmen Wintern? Und wie ſteht es mit den kleinen Meiſen, die nicht einmal ein Hanfkorn aushülſen, geſchweige denn Eiszapfen abbeißen können? Ich lehne dieſe Theorie ab und ſtelle eine kleine mit Nacht⸗ licht zu heizende Tränke auf. Be⸗ triebskoſten 3 Pfennig je Tag. Der Einwand der Theoretiker, daß die Vögel hierin badeten, und dann eingingen, trifft nicht zu. Auf dem unruhigen Balkon badet kein Vogel. Ich be⸗ obachte ſeit Jahrzehnten. Hier Praxis— dort Theorie.— In den Futterapparaten wird viel billiges, unpraktiſches Zeug feilgeboten. Das Futter muß regen⸗ und ſchneeſicher untergebracht ſein, alſo automatiſch zulaufen. Ich zeige hier einige Apparate, die dieſe Forderung erfüllen. Wer es anders macht, macht es falſch. um die Anſchaffung von Futter⸗ und Niſt⸗ apparaten zu erleichtern, baute ich Futterhöhlen, die zugleich als Niſthöhlen benutzt werden kön⸗ nen. Hierbei habe ich die Meiſen beſonders be⸗ rückſichtigt, die dieſe Futterhöhlen leidenſchaft⸗ lich gern annehmen. Zugleich verbeſſerte ich die bekannten Meiſen⸗Futterringe. Ich gieße das Futter nämlich in die Ringe, und nicht darauf; denn bei dieſer Art Futterringen geht viel Fut⸗ ter verloren. Ein wichtiges Kapitel iſt Punkt 3, Schutz gegen Raubzeug. Heute gehen ungeheuer viel Bruten durch allerhand Raubzeug verloren, weil in un⸗ ſeren Niſthöhlen die Bruten ſchutzlos dem Raub⸗ zeug ausgeliefert ſind. Hier Abhilfe zu ſchaffen, muß unſere erſte Aufgabe ſein. Da wir die Neſträuber nicht mit einem Male abſchaffen können, müſſen wir die Bruten im Neſt ſchützen! Niſtkäſten und Niſthöhlen, die dieſer klaren Forderung nicht genügen, ſind mehr ſchädlich als nützlich und ſollten daher verboten werden; denn ſie ſind doch in wahrem Sinne des Wortes Vogelfallen, bequeme Speiſe⸗ kammern für die Neſträuber. Neben den oben gezeigten kombinierten Niſt⸗ höhlen, die ſchon abſolut raubzeugſicher ſind, ſchuf ich eine Niſthöhle und einen Niſtkaſten, mit einem Dach, das ſofort hochklappt, wenn ſich der Räuber, um an das Flugloch zu gelangen, nach vorn ſchiebt. Von unten iſt auch dieſe Höhle mit Stracheldraht geſichert. Buſchbrüter laſſen ſich durch Drahthauben ſchützen. Gegenüber der Tatſache, daß die Vogelbeſtände im Deutſchen Reich zurückgehen, wodurch unſere Obſternten in große Gefahr geraten, müſſen wir unbedingt auf Mittel und Wege ſinnen, dem ent⸗ gegenzuſteuern.— Der billigſte Weg iſt hier zweifellos der, möglichſt viele Vögel nach Deutſch⸗ land herüberzuziehen und zwar in unſeren Grenzwäldern, beſonders den ſüdöſtlichen. Vö⸗ gel kennen keine Grenzen. Für teueres Geld beziehen unſere Vogelhänd⸗ ler heute die Vögel aus Böhmen! Machen wir es klüger. Es iſt mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß wir mit jeder der obigen Futterhöhlen wenig⸗ ſtens drei Meiſenpärchen über die Grenze lok⸗ ken. Hierzu genügt eine einmalige Beſchickung mit Futter, alſo, da die Futterhöhle zwei Pfund Futter faßt, ein Aufwand von 30 Pfennigen. Jedes über die Landesgrenze gelockte Mei⸗ ſenpärchen koſtet uns alſo nur 10 Pfennig und verzehrt dafür 1½ Zentner Inſekten. Ein ein⸗ facheres Rechenexempel kann es garnicht geben. Die Handhabung iſt einfach: Wir beſchicken die Futterhöhle im Dezember mit Futter und neh⸗ men zum Frühjahr die Höhle ab, reinigen ſie, nehmen den Kork aus dem Flugloch heraus und ſtecken in das Futter⸗Zulaufrohr ein Knäuelchen Moos. Die Brut kann beginnen. Zur Verſtärkung unſeres Vogelbeſtandes in Mitteldeutſchland würde ſich die ſtändige, gut⸗ organiſierte Einfuhr von Meiſen aus dem Aus⸗ land empfehlen. Der Verluſt durch Obſtſchäd⸗ linge in Deutſchland iſt heute noch ein enormer. Sehr zurückgegangen iſt auch der Beſtand an Stieglitzen. Hänflingen, Buchfinken; beſonders aber an Nachtigallen, Lerchen und Wachteln. Nachtigallen werden immer ſeltener. Einen Wachtelſchlag hört man kaum noch. Trauxig, ſehr traurig! Schulung waren der Vortrag des Gauſchulungs⸗ leiters der Partei über die weltanſchaulichen Grundlagen des Nationalſozialismus und der Vortrag eines berufenen Vertreters über Ver⸗ erbungslehre und Raſſefragen. Der Kern, um den ſich auch dieſe Schu⸗ lungsarbeit dreht, iſt die nationalſoziali⸗ ſtiſche Partei und ihre Wertanſchauung. Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ partei hat den neuen Staat geſchaſfen, die NS⸗ DApP iſt der Garaat des neuen Staates, nd die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird auch auf dieſem Wege die Wirtſchaft zu einer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung bringen, denn was jetzt für das Handwerk begonnen wurde, wird in einigen Wochen für Handel und Gewerbe fortgeſetzt, und das Ziel muß und wird ſein: Die Schaffung einer nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaft, die auch dem letzten deutſchen Volksgenoſſen ſeinen Arbeitsplatz ſichert. Saargebiek: Zwiſchenfall an der Grenze Saarbrücken. In der„Saarbrücker Zei⸗ tung“ berichtet ein gewiſſer Chriſtian Roland über einen Grenzzwiſchenfall, Der ſich am letz⸗ ten Freitag im St. Arnualer Stiftswald ab⸗ ſpielte. An dieſem Tage ging Noland gegen 4 Uhr nachmittags in Begleitung ſeines Freun⸗ des Zimmermann auf dem ſogenannten Grenz⸗ weg, der den Wald am lothringiſchen Gebiet entlang führt. Sie hörten plötzlich einen Schuß und verließen daraufhin den Grenzweg nach deutſchem Boden zu. In dieſem Augenblick kam ein lothringiſcher Forſtbeamter auf ſie zu. Auf die Bemerkung Zimmermanns:„Da haben wir aber Glück gehabt“, antwortete der Förſter mit einem Schimpfwort, riß die Flinte an die Backe und gab auf die beiden einen Schuß ab. Noch im letzten Augenblick konnten ſie hinter einem Baum Schutz ſuchen, um den die Schrotkörner nachher herumlagen. Der Lohngeldraub in Völklingen Völklingen. Die Beute, die den Banditen in die Hand fiel, die den Raub bei den Röch⸗ lingſchen Eiſen⸗ und Hüttenwerken unternah⸗ men, iſt jetzt mit 35 000 Franken feſtgeſtellt wor⸗ den. Die Belohnung für die Ermittlung der Tä⸗ ter und die Wiederherbeiſchaffung des Geldes wurde auf 10 Prozent feſtgeſetzt. Wie nunmehr feſtſteht, wurde der Raub von drei Perſonen ausgeführt. Am Tatort wurde eine goldene Brille gefunden, die Eigentum eines der Räuber ſein dürfte. Glücklicherweiſe ſtellen ſich die Ver⸗ letzungen, die der Begleitmann des Lohnbeam⸗ ten, Hüttenarbeiter Blauweiſer, erlitt, als leich⸗ ter Natur heraus. Geſunde Eliern und kranke Eltern! Um 1900 wurden noch jährlich zwei Millionen Kinder in Deutſchland geboren; jede dritte Frau hatte ein Kind. Heute werden knapp über 900 000 Kinder geboren; nur jede achte Frau hat ein Rind, in Berlin nur jede 17.!— Begonnen hat der Geburtenrückgang in den Kreiſen der Wohl⸗ habenden und Reichen in den Tagen höchſter wirtſchaftlicher Blüte. Er hat ſich—— in den Kreiſen des Mittelſtandes, des geſunden Ar⸗ beitertums und auch bei der Bauernſchaft. So können wir heute bei den erbgeſunden Ehepaaren im deutſchen Volke nur noch vom Einkindſyſtem, leider nur zu oft vom Kein⸗ kindſyſtem ſprechen. Rur allzu ſelten finden wir erbgeſunde Familien mit einer ausrei⸗ chenden oder überdurchſchnitt · lichen Kinderzahl.— Dage⸗ gen haben nach ſtatiſtiſchen, wiſſenſchaftlich belegten Be⸗ rechnungen die Minderwerti⸗ gen, aus deren Kreiſen ſich die Fürſorgezöglinge, die Proſtituierten, die Verbrecher und Aſozialen in der Mehrzahl rekrutieren, eine weit über⸗ durchſchnittliche Kinderzahl. Um einer Verſchlechterung des Erbgutes des anzen Volkes, einer Belaſtung der Geſunden und rbeitsfähigen durch dieſe kranken, unfähigen und untauglichen Elemen zu begegnen, wird das Ge⸗ ſetz zur Verhütung erbkranken Rachwuchſes, das am 1. Januar 19•4 in Kraft getreten iſt, dafür ſorgen, daß dieſe Minderwertigen von der Fort⸗ pflanzung ausgeſchaltet werden. Bef der großen Bedeutung des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes, das eine An⸗ zeigepflicht für Erbkranke vorſieht, iſt es Pflicht eines ſeden verantwortungsbewußten Deuiſchen, 5 mit dem Geſetz, ſeiner Begründung und mit er Darlegung ſeiner Notwendigkeit vertraut zu machen. Die Möglichkeit hierzu bietet die dritte Broſchüre der bevölkerungspolitiſchen Aufklärungs⸗ aktion, die die N S. Volkswohlfahrt unter dem Titel„Geſunde Eltern— geſunde Kinder!“ ſo⸗ eben herausgebracht hat Sie iſt im Za nmel⸗ bezug für Verbände, Vereine, Behörden, Kranken ⸗ kaſſen, Firmen und dergleichen bei ſeder Orts⸗ gruppe der N S D A P für 10 Pf. ſe Eremplar zu beziehen. Der Erlös kommt erbgeſunden Kinderreichen zugute Im Einzelbezug kann ſeder Volksgenoſſe dieſe Broſchüre, ebenſo die beiden früher erſchienenen,„Mütter, kämpft für eure Kinder!“ und Die kommende Generation flagt an!“. zum Preiſe von je 10 Pf. an jedem Poſt⸗ ſchalter des Deutſchen Reiches ſich beſchaffen, 4 Jahrgang 4. Nr. 40. Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 24. Januar 1984 „„.. Aus der NSBO Die NSBoO, Joſeph Vögele A⸗G, Mannheim, hielt dieſer Tage ihre Monatsverſammlung ab. Die Gefolgſchaft hörte den Vortrag des Herrn Dr. Horſt über„Deutſche Geſchichte ſeit 2000 Jahren— Ueberblick“. Nach kurzen einführen⸗ den Worten des Betriebszellenobmannes, Pg. Conrad, erteilte er das Wort Herrn Dr. Horſt. Dieſer gab einen für jedermann ver⸗ ſtändlichen, klaren Ueberblick über die Entwick⸗ lung und den Aufbau des deutſchen Voltes ſeit den früheſten Anfängen bis heute. Er entwickelte klar und kurz umriſſen die ſchon in früheren Jahrzehnten immer wieder aufgerich⸗ tete Einengung der deutſchen Stämme, ihre Zerſplitterung und ſpätere Kleinſtaaterei, wäh⸗ rend ſich im übrigen Europa bereits die großen Nationen entwickelten. Der große, Jahrhun⸗ derte währende Kampf der Habsburger gegen die Hohenzollern, der politiſche Einfluß Roms das ewige Ziel Frankreichs und der anderen europäiſchen Großmächte, Deutſchlands Zer⸗ ſplitterung zu erhalten; ebenſo auch die Sehn⸗ ſucht aller guten Deutſchen zu einer einigen Nation zu gelangen, brachte der Redner zum Vortrag. Ebenſo eindringlich ſtellte er die Wucht und Größe der Volksbewegungen der vergangenen Jahrhunderte dar, die in der Aufrichtung des Bismarckreiches endeten, ſowie die das geſamte Volk ergreifende Volkserhe⸗ bung von 1914, die der Auftakt zur Volks⸗ und Staatseinigung von 1933 unter Führung Adolf Hitlers war. Aus der Geſchichte lernen, daß die Einigkeit das deutſche Volk ſtets zu großen Leiſtungen und Taten führte und ſtets deſſen eingedenk zu ſein, war der Inhalt des glänzend durchgeführten Vortrages von Dr. Horſt. Reicher Beifall belohnte den Redner für ſeine Ausführungen. Friedrichsfelder Verſammlung Die Ortsgruppe Friedrichsfeld der NSBO und der Deutſchen Arbeitsfront hatte zu einer großen Kundgebung aufgerufen. Der Adler⸗ faal war bis auf den letzten Platz beſetzt, als der Ortsgruppenbetriebsobmann Pg. Acker⸗ mann die Verſammlung eröffnete. In treff⸗ lichen Worten ſchilderte Pg. Ackermann die Er⸗ eigniſſe des vergangenen Jahres, die began⸗ nen mit der Machtübernahme am 30. Januar; ſich fortſetzten beim Tag der Arbeit am 1. Mai ünd ihren Höhepunkt erreichten bei der Macht⸗ probe am 12. November. Dann erteilte er dem Pg Neubert das Wort zu ſeinem Vortrage „Freiheit und Ehre der nationalen Arbeit“. Pg. Neubert zeichnete ein packendes Bild der Vor⸗ und Nachkriegszeit mit ihrem Spießer⸗ tum, der Rechtloſigkeit des Arbeiters, dem Ka⸗ pitalismus, der Zinsknechtſchaft. Dann rechnete er mit den Novemberverbrechern und dem Ju⸗ dentum deutlich und geradezu herzerfriſchend ab. Nachdem er den Leidensweg unſerer Be⸗ wegung bis 1933 und die ſeitdem innen⸗ und außenpolitiſch geleiſtete Arbeit geſtreift hatte, tam er auf das am 1. Mai d. J. in Kraft tre⸗ tende Geſetz zum Schutze der nationalen Ar⸗ beit zu ſprechen. Dieſes neue Geſetz wird den Grundſtein zur ſozialen Revolution bilden, nicht nur in Deutſchland, ſondern in der gan⸗ zen Welt. Stürmiſcher Beifall belohnte den Redner. Nachdem Pg. Ackermann die Anweſenden noch ermahnte, nicht zu ruhen und zu raſten, ſon⸗ dern mit ganzem Herzen mitzuarbeiten im Sinne unſeres Führers und ſo lange noch zu heiſen und zu ſpenden, bis der letzte Arbeits⸗ kamerad wieder in den Arbeitsprozeß einge⸗ gliedert iſt, ſprach Pg. Neubert das Schlußwort. Mit Begeiſterung ſtimmte alles in das auf die nationale Arbeit, das deutſche Volk und unſe⸗ ren herrlichen Führer ausgebrachte„Sieg⸗Heil“ Aus der PO Schulungsabend Orksgrappe Schwehingerſtadt Anläßlich des zweiten Schulungsabends der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt im„Zähringer Löwen“ ſprach Pg. Dr. Reuter über„Der Kampf um den deutſchen Lebensraum und die Ziele der NSDA“. Ueber die politiſchen Ziele und Beſtrebungen des vergangenen Syſtems hinweg beſchrieb der Redner das Wollen und Streben der NSDAP. An Hand geſchichtlicher Daten zeigte er den Werdegang der liberaliſtiſchen Welt⸗ und Le⸗ bensanſchauung auf, die den Einzelmenſchen zuungunſten der Geſamtheit förderte. Ein ziel⸗ bewußter Führer konnte aus dieſem Syſtem nicht erſtehen, wie es zehn Dummen möglich war, zwei Intelligente durch ihre Maſſe zu überſtimmen. Der Leitſatz eines Sozialdemo⸗ kraten(Wels):„Ich will lieber mit der Maſſe irren, als gegen die Maſſe recht haben“, wurde Allgemeingut und Verderben der Nation. Erſt bei der Machtübernahme durch den Na⸗ tionalſozialismus wurde das altgermaniſche Führerprinzip in neuer Faſſung wieder zur Geltung erhoben und dadurch alle Kräfte in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt. Was das Judentum, und mit ihm marxiſtiſche und ſchwarze Bonzen, durch ſein„teile und herrſche“ zerriſſen hatten, wurde durch das nationalſozia⸗ *+ 77 ——— ſ,,e, ew liſtiſche„vereinige, um ſtark zu ſein“, wieder zu einem Ganzen zuſammengeſchweißt. Das Leben iſt weit weniger kompliziert, als man uns glauben machen wollte. Das zeigen die Erfolge der letzten Monate auf innen⸗, wie auch auf außenpolitiſchem Gebiet. Heute ſchon ſchenkt das geſamte Ausland der deutſchen Na⸗ tion wieder erhöhete Beachtung, bald aber wird ſie im Mittelpunkte allen Geſchehens ſtehen, denn der Nationalſozialismus iſt daran, ſich, 4. die Landesgrenzen hinaus, die Welt zu er⸗ obern. Unſer Kampf aber gilt allen jenen Elementen, die wider das Volks⸗ und Staatswohl eigen⸗ nützigen Intereſſen nachjagen und die Gemein⸗ ſchaft gefährden. Aus einem Kampf um die Macht iſt der Kampf um die Erhaltung und die hohen Ziele der Bewegung geworden. Denn Kampf muß ſein, wollen wir nicht verkalken, ſondern jung und lebensnahe bleiben.„Des⸗ halb iſt es Pflicht jedes Einzelnen, ſich reſtlos für die Bewegung einzuſetzen“. Mit dieſer Mah⸗ nung ſchloß der Redner, von reichem Beifall bedankt, ſeine inhaltsreichen Ausführungen. Aus der NS⸗Hago Verſammlung der Orktsgruppe Waldhof Die NS⸗Hago Waldhof hielt eine Verſamm⸗ lung im Lokal Mohrenkopf, Waldhof, ab. Pg. Strubel(Käfertal) ſprach über die Schu⸗ lung als Erziehungsmittel. Die Schule des ſchaffenden Menſchen iſt die Arbeitsfront, in die auch die Mitglieder der NS⸗Hago ſich auf⸗ nehmen laſſen müſſen. Im Innungsverband und Einzelhandel muß jeder Führer eine Schu⸗ lung hinter ſich haben. Pg. Strubel ſprach Ernſt-Schwarz-Gedächtnis-Rusſtellung eröfknet Der Gau Groß⸗Berlin der NSDaAP eröffnete eine Ausſtellung von Werken des im Januar 1932 in der Kolonie Felſeneck von Kommuniſten erſtoche⸗ nen SA⸗Truppführers Ernſt Schwarz. Unſer Bild zeigt Staatsrat Pg. Görlitzer bei der Eröffnungsrede. dann von den weiteren Aufgaben, die darin beſtehen, die Altersverſorgung des Mittelſtan⸗ des ſicherzuſtellen und das Kreditweſen auszu⸗ bauen durch Schaffung von Kreditinſtituten des Mittelſtandes. Das Staatsbürgerrecht er⸗ hält nur derjenige Volksgenoſſe, der in der Arbeitsfront und in der Innung iſt. Oeffent⸗ liche Arbeiten werden nur an Mitglieder der Arbeitsfront vergeben. Auch in der Innung gibt es keine Trennung mehr durch den Mei⸗ ſter, Geſellen und Lehrling. Dr. M. * Vergangenen Dienstag hielt die NS⸗HAGd, Ortsamtsleitung Neckarau, im Lokal„Zum Lamm“ eine Mittelſtandsverſammlung ab. Durch den Pg. Ortsamtsleiter Fuchs wurde die Verſammlung eröffnet. Pg. Dr. Rotzin⸗ ger, ſtellvertretender NS⸗HAGO⸗Kreisamts⸗ leiter, ſprach über die Aufgaben der Arbeits⸗ front. Er zog Vergleiche mit dem Klaſſen⸗ kampf der früheren Jahre. Er ging dann näher auf die Organiſation des Handwerks ein und betonte, wie auch hier überall von der Regie⸗ rung aus verſucht wird, die Volksgemeinſchaft zu errichten. Anſchließend ſprach er noch über die Stellungnahme des Nationalſozialismus zu den Warenhäuſern, zu den Groß⸗Filial⸗ betrieben und den Konſumvereinen. Der Kampf werde dem Mittelſtand erleichtert dadurch. daß nun dieſe Betriebe unter den gleichen Schwie⸗ rigkeiten und ſteuerlichen Belaſtungen zu arbei⸗ ten hätten wie die Kleinbetriebe des Einzelhan⸗ dels. Er betont auch, daß die Abwicklung der Konſumvereine nicht geſtört werden dürfe, und daß die Abwicklung derſelben eine der Auf⸗ gaben der Arbeitsfront wäre. Er ſtreifte am Schluß noch die Geſetzgebung der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung und die Beziehungen zur Bevölkerungs⸗Politik. Pg. Fuchs ſchloß gegen 11 Uhr die Verſammlung mit einem Appell zur Mitarbeit. Ladenburg. Im Bahnhof⸗Hotel fand eine ſehr gut be⸗ ſuchte Verſammlung der vorgenannten Organi⸗ ſation ſtatt. Nach der Begrüßungsanſprache durch den Ortsamtsleiter der NS⸗HAGo, Pg. Joachim nahm Kreispropagandaleiter Pg. Holecek⸗Mannheim das Wort zu ſeinen ſehr intereſſanten Ausführungen über die Deut⸗ ſche Arbeitsfront. Nach ausführlichen Erläu⸗ terungen des Redners über die Entſtehung des Nationalſozialismus, wobei er die Miß⸗ ſtände des vergangenen Syſtems herausſtellte, geißelte er die Zurückhaltung und Lauheit bei den Mittelſtändlern gegenüber dem National⸗ ſozialismus, die auch heute noch nicht ganz überwunden ſei. Jetzt, nachdem jeder ſchaffende deutſche Menſch in der Deutſchen Arbeitsfront erfaßt werden ſoll, dürfe niemand mehr zurück⸗ ſtehen, um dadurch dem Führer zu beweiſen, daß er gewillt ſei, am Wiederaufbau des Deut⸗ ſchen Reiches und der deutſchen Wirtſchaft tat⸗ kräftig mitzuarbeiten. Man dürfe nicht glau⸗ ben, heute noch ſeine eigenen Wege gehen zu können, Haß, Neid und Hader müßten end⸗ gültig verſchwinden, immer nur das große Ziel vor Augen, müßten alle Volksgenoſſen zu⸗ ſammenſtehen und mit Adolf Hitler kämpfen für eine beſſere Zukunft. Reicher Beifall be⸗ wies dem Redner, wie ſehr die Anweſenden mit ſeinen Ausführungen einverſtanden waren. deeeelne fi wNmu aeee eeeee krrg Adein marrrnn—2 Anordnungen der NSDAp Anordnungen der Kreisleitung An ſümtliche Stadt⸗ und Landortsgruppenleiter ſowie Abteilungsleiter! Am Donnerstag, 25. Januar 1934, 18 Uhr, findet im Kommiſſionszimmer der Handelskammer, I. 1, 2, eine wichtige Beſprechung ſtatt, wozu ſämt⸗ liche Stadt⸗ und Landortsgruppenleiter und Ab⸗ teilungsleiter zu erſcheinen haben. Heil Hitler! Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. An alle Ortsgruppenleiter! Die Ortsgruppenleiter werden darauf aufmerkſam gemacht, für Ihren Bereich dafür Sorge zu tragen, daß bei den Karnevalsdekorationen in den verſchie⸗ denen Sälen und Gaſtwirtſchaften das Symbol des Nationalſozialismus, das Hakenkreuz, nicht verwen⸗ det wird. Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. PO Jungbuſch. Donnerstag, 25. Jan., 20.15 Uhr, in der„Liedertafel“, K 2, 32, Schulungsabend. Ein⸗ ladung am Saaleingang abzugeben. Gilt auch für NS⸗Frauenſchaft, NSBO, NS⸗Hago und NSKK. Stützpunkt Wallſtavt. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im Gaſthaus„Zum Pflug“ Schulungskurs. Neckarau. Mittwoch, 24. d.., 20.30 Uhr, im„Lamm“ Sprechabend. Der räumlichen Verhält⸗ niſſe wegen iſt dieſer Abend nur für die Zellen 1 und 2. Neuer Termin für die Zellen 3 und 4 folgt. Käfertal. Geſchäftsſtunden täglich 10—12 und 16 bis 18 Uhr. Mittwochs und Samstag bleibt die Geſchäftsſtelle offiziell geſchloſſen. Friedrichsfeld. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im„Adler“⸗Saal Schulungsabend. NS-Frauenſchaft Oſtſtavt. Mittwoch, 24. Jan., 20 Uhr, in den Gloriaſälen Heimabend. Deutſches Eck. Heimabend Mittwoch, 24. Jan., 20 Uhr, im„Wittelsbacher Hof“ in U 4, 13. Donnerstag, 25. Jan., 18—19 Uhr, Beſpre⸗ chung der Führerinnen der Arbeitsgruppen der ein⸗ zelnen Ortsgruppen in der Geſchäftsſtelle b 1, 5/6, Zimmer 2. Sandhofen. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, Mitgliederverſammlung im Gaſthaus„Zum Abler“ Neuoſtheim. Freitag, 26. Jan., 20 Uhr, Heim⸗ abend bei Brück. Die Vorführung des Films„Hans Weſtmar“ findet im„Alhambra“ für folgende Ortsgruppen ſtatt: Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, für die Ortsgruppen Oſtſtadt und Schwetzingerſtadt. Freitag, 26. Jannuar, 20 Uhr, für die Ortsgruppen Deutſches Eck und Lindenhof. Samstag, 27. Januar, 20 Uhr, für die Ortsgruppen Friedrichspark und Strohmarkt. Die Karten für 40 Pfg. ſind an der Abendkaſſe zu löſen. Der Termin für die üvrigen Ortsgruppen wird noch bekannt gegeben. 93 Unterbann 1/171. Donnerstag, 35. Jan., Beſuch des Films„Volk und Heimat“ im Kolpinghaus. Die Gefolgſchaften ſtehen um 19.25 Uhr auf dem U⸗Schul⸗ platz. Unkoſten pro Mann 10 Pfg. gez. Förſchle, Unterbannführer. Die Kolonialſchar rückt Dienstag, 20 Uhr, im Haus der Jugend an. Deutſches Jungvolk Unterbann 1/171. Der Führer des Unterbannes, G. Baier, iſt vom 22. bis 26. Jon. abweſend. Die Führung übernimmt während dieſer Zeit Gefolg⸗ ſchaftsführer Epting. Jungbann 1/171. Mittwoch, 24. Jan., 19 Uhr, im Haus der Jugend Fähnleinführer⸗Beſprechung. BdM Schar Rheintor. Sämtliche Mädels treffen ſich um 19.30 Uhr am Marktplatz, um geſchloſſen zu der Film⸗ vorſtellung„Hans Weſtmar“ zu gehen. 40 Pfg. ſind mitzubringen.(Turnen findet noch nicht ſtatt. Heim⸗ abende fallen an dieſem Tage aus.) Mittwoch, 24. Jan., um 20 Uhr, Film„Heimat und Wandern“ im Kolpinghaus(Pfälz. Jugendtreffen in Schwetzingen). Eintritt für BdM 10 Pfg. Sämt⸗ liche Mädels trefſen ſich am U⸗Schulplatz um 19.30 Uhr. Neckarau. Mittwoch, 24. Jan., 20 Uhr, Vortrag anläßlich der kirchlichen Aufbauwoche. Sämtl. evang. Mädels treffen ſich um.45 Uhr an der Kirche. BdMI Ring Mannheim⸗Nord(Sandhofen, Waldhof, Käfer⸗ tal, Wallſtadt, Ilvesheim). Am Mittwoch, 20 Uhr, in N 2, 4 Führerbeſprechung. Nur Gruppenführerin⸗ nen. Feudenheim. Heute, Mittwoch, 5 Uhr, haben die Mädelſchaften Speck, Briem und Hofheinz im Schul⸗ hof anzutreten. Schar Huether daſelbſt am Samstag um 5 Uhr. NSBO Friedrichspark. Betrie bsverſammlungen der Betriebszelle Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co., Mannheim, Parkring 27/29, im kleinen Saal des Ballhauſes am Mittwoch, 24. Jan., 20.30 Uhr. Lindenhof. Mittwoch, 24. Jan., 20.15 Uhr, im Lokal„Alter Lindenhof“ in der Lindenhofſtraße der erfte Pflichtſchulungskurs. Für den Film„Hans Weſtmar“ haben wir für Donnerstag, 25. Jan., 22.45 Uhr, ſowie für Sonntagvormittag,.30 Uhr, eine geſchloſ⸗ ſene Vorſtellung in den Alhambra⸗Lichtſpielen vorge⸗ ſehen. Karten zum Preiſe von RM. 0,40 auf der Kreisbetriebszellenabteilung, L 12, 2, ſowie bei den Ortsgruppenbetriebsobleuten. Sämtliche Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebs⸗ zellenobleute holen die Karten auch für die Auffüh⸗ rung„Der ſteile Weg“ Montag, 29. Fan., auf der Kreisbetriebszellenabteilung ab. Kreisbetriebszellenobmann: gez. Döring. Jungbuſch. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im Geſellſchaftshaus, E 3, Betriebsobleute⸗Sitzung. Betriebsverſammlung der Betriebszelle Rheiniſche Hypothekenbank, 4 2, 1 im kleinen Saal des Ball⸗ hauſes am Donnerstag, 35. Jan., 20.15 Uhr. Deutſche Arbeitsfront DrV. Mittwoch, 24. Jan., 20.30 Uhr, Saal 10 der Rheiniſchen Ingenieurſchule, Pflichtverſammlung der Betriebswarte. DoV, Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel. Der für Donnerstag, 25. Jan., angeſetzte Ausſprache⸗ abend fällt aus. BNSDa Donnerstag, 25. Jan., 20.15 Uhr, pünktlich, im Kaſino, K 1, 1, kleiner Saal, Pflicht⸗Mitgliederver⸗ ſammlung der Bezirksgruppe Mannheim BSdDz. Kreisleiter Dr. Roth ſpricht über:„Die Grundlagen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung“. Der Bezirksobmann. Kampfbund für deutſche Kultur Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im Kaſino⸗ Saal offene Singſtunde. Motto:„Ein Tag in Lie⸗ dern“. Für das Singblatt Nr. 8 wird am Eingang ein Unkoſtenbeitrag von 15 Pfg. erhoben. KDad Donnerstag, 25. Jan., 20.30 Uhr, Pflichtmit⸗ gliederverſammlung der Fachgruppe Bauingenieure im Hotel National. Thema des Abends:„Technik und ſtändiſcher Aufbau“. Donnerstag, 25., 17—18.30 Uhr, Sprechſtunde im Parkhotel, Zimmer Nr. 6, für Mitglieder und Nichtmitglieder.— 18.30 Uhr: Fachgruppenleiterſitzung, zu der auch die Stützpunktleiter gebeten werden. VDIJ. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im Verſammlungsſaal des Roſengartens Vortrag von Dr. Eugen Dieſel über„Technik, Nation und Welt“. NS⸗Volkstanzkreis Dienstag, 19.30 Uhr, in der Schillerſchul Uebungsabend. Glasklar fr Weihnachten chelnd lockten birge: Schnee Rauhreif, Pu ut; Schneehr ulverſchnee, Schneehöhe 45 Die ganze E heißung nach nicht——2 2 zu fragen? Und dann w veſter in den haglich durchn zurück nur R9 Auf dem ei Winterkurorts orange eine Hi buſſe, hatte ſi erdecke gezog ühler zuſamt welttieren fre riebe. Blechern ſch eiwas über de der letzten St abgelaufen. 8 ſchein; dort tre tungen, um ſl für den Anbri In den geſte ten Reſtaura chmutzig zerta 15 end ſchm es Hunſch un nſeretwegen Das fünfte geworden, da Unternehmung Aufſtehen und ſchloſſenen Ra auch in der Ste halb in den 2 mütig bis vor prima prima lage geb? „Kinder,—*— allgemeine Sel ſind zwei vern nicht minder v wächſt die Si zum Halſe her könnt nachher? folgendermaßer die Skianzüge Die Männer b tun thermosfla fannkuchen chußfahrt! ⸗ und dann— ſchon weiter ſe verſtanden?“ Der Vorſchla unklar gehalten genommen. erſte Teil des über die große Nun mußten 2 gegenüberlieger „Und wenn! termin verpaſſe „Ruhe in „Meine Sorge! Und wir kra, auch dieſe Höh m Hang ſte teten ihre ſchne kam der kalte Ziele unſerer ſaung ſtellt chwang ſich m betrachten!“ in Wir Rſhn die erſte Pur Herbert wieder die erſten Pfan ſpießt.„Nieme und warf ſeine ob jemand das Wir tranken kuchen und ließ Schu/ Bevölterm Werb Am Mittwoch, de det im„Falken““ ein bevölkerung⸗ abend ſtatt. Als Ortsgruppe den ſang⸗Karlsruhe unter„Schwet Mitwirkung de Beginn 20.15 Ul Reichsbun Ortsgru (10 920 Verſtei Die evangeliſch Schwetzingen ve woch, den 24. 3 11 Uhr, die zum Hauſe, Mannheir örige, hinter cheuer an O alsbaldigen Abl Evang. Kirch Wer Arb. 4 die darin Nittelſtan⸗ en auszu⸗ tinſtituten rrecht er⸗ r in der Oeffent⸗ lieder der Innung den Mei⸗ Dr. M. S⸗HA6Gbo, al„Zum lung ab. s wurde Rotzin⸗ reisamts⸗ Arbeits⸗ Klaſſen⸗ inn näher ein und ſer Regie⸗ meinſchaft noch über zialismus oß⸗Filial⸗ der Kampf durch. daß n Schwie⸗ zu arbei⸗ zinzelhan⸗ cklung der zürfe, und der Auf⸗ treifte am national⸗ ziehungen hs ſchloß nit einem r gut be⸗ Organi⸗ sanſprache IGO, Pg. eiter Pg. u ſeinen die Deut⸗ 'in Erläu⸗ ntſtehung die Miß⸗ ausſtellte, auheit bei National⸗ licht ganz ſchaffende beitsfront hr zurück⸗ beweiſen, des Deut⸗ ſchaft tat⸗ icht glau⸗ gehen zu ßten end⸗ as große noſſen zu⸗ kämpfen zeifall be⸗ iweſenden en waren. Rheiniſche des Ball⸗ .15 Uhr. hr, Saal 10 erſammlung zenuß mittel. Ausſprache⸗ „ pünktlich, itgliederver⸗ BNSD. Grundlagen bmann. tur im Kaſino⸗ ag in Lie⸗ m Eingang Pflichtmit⸗ genieure im Technik und 5prechſtunde ieder und leiterſitzung, verden. o Uhr, im ortrag von tation und chillerſchule Werbeabend Am Mittwoch, den 24. Januar, fin⸗ det im„Falken“⸗Sagle Schwetzingen Ortsgruppe den Pg. Dr. Mittwoch, 24. Januar 1934 hrgang 4. Nr. 40. Seite 11 Glastlar froren die Winternächte ſchon ſeit Weihnachten über dem weißen Land. Schmei⸗ birge: Schneehöhe 42 Zentimeter,— 9, SO 2, Rauhreif, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr ut; Schneehöhe 38 Zentimeter,— 8, SSo 1, ulverſchnee, Ski und Rodel vorzüglich; Schneehöhe 45 Zentimeter——— Die ganze Spalte hinunter eine lockende Ver⸗ heißung nach der anderen. Sollte man da nicht——? Aber natürlich, was gab's da noch u fragen? —32* war da noch das Inſerat:„Zu Sil⸗ veſter in den deutſchen Bergen! Fahrt in be⸗ haglich durchwärmtem Reiſeomnibus hin und zurück nur RM..50.“ Wenn das nicht zog— Auf dem einzigen freien Platz des kleinen Winterkurorts ſtand grün, gelb, blau und orange eine Horde zwei⸗ und dreiachſiger Omni⸗ buſſe, hatte ſich dicke Schneemützen über die erdecke gezogen und ſteckte die vermummten Rühler zufammen, als ob eine Schar von Vor⸗ welttieren freundlich die Naſen aneinander riebe. Blechern ſchlug eine Kirchturmuhr irgend⸗ eiwas über den kleinen Ort hin. Wieder eine der letzten Stunden des alten Jahres war abgelaufen. Im Oſten ſtand ein guter Licht⸗ ſchein; dort traf der Mond die letzten Vorberei⸗ iungen, um ſpäter eine wirkungsvolle Kuliſſe für den Anbruch des neuen Jahres abzugeben. In den geſtopft vollen Gaſträumen des größ⸗ ien Reſtaurants tropfte melancholiſch und ſchmutzig zertauter Schnee von den Stiern. Be⸗ kühigend ſchmeichelte der Duft des erſten Gla⸗ 8 Hunf um die Naſe. Es war alles bereit. nſeretwegen konnte das alte Jahr abtreten. Das fünfte Glas Punſch— elf Uhr war es geworden, da regte ſich an unſerem Tiſch die ünternehmungsluſt. Silveſter mit obligatem Aufſtehen und Gläſerzuſammenſtoßen im ge⸗ ſchloſſenen Raum—, das hätte man notſalls auch in der Stadt haben können. Saß man des⸗ halb in den Bergen, wo der Pulverſchnee de⸗ mütig bis vor die Haustür kroch und es einen prima prima Mondſchein als koſtenloſe Zu⸗ lage gb? 5 „Kinder,—5— mal zu!“ Herbert kleidete die allgemeine Sehnfucht in einen Vorſchlag.„Wir ſind zwei vernünftige junge Männer und zwei nicht minder vernünftige junge Mädchen. Uns wächſt die Silveſterfeier im Lokal geſchloſſen zum Halſe heraus. Ruhe, jetzt rede ich! Ihr könnt nachher Ja ſagen! Wir machen das jetzt folgendermaßen: Wir hüllen uns ſelbviert in die Skianzüge und ſchnallen die Bretter an. Die Männer behängen ſich mit Ruckſäcken und iun thermosflaſchenweiſe Punſch ſowie jriſche fannkuchen hinein. Und dann geht's— chußfahrt!.— die große Schneiſe hinunter, und dann——, dann—, dann wexden wir ſchon weiter ſehen! Edith, Gerda, Rudolf, ein⸗ verſtanden?“ 55 4 Der Vorſchlag, betreffs des Zieles leider ſehr unklar gehalten, wurde trotzdem begeiſtert auf⸗ enommen. Zehn Minuten ſpäter hatte der 25 Teil des Programmes, die Schußfahrt über die große Schneiſe, bereits ſtattgefunden. Nun mußten Treppen geſtiegen werden, um die gegenüberliegende Höhe zu erklimmen. „Und wenn wir nun den genauen Neujahrs⸗ termin verpaſſen?“ gab Gerda zu bedenken. „Ruhe in der Truppe!“ knurrte Herbert. „Meine Sorge!“ Und wir kraxelten tapfer weiter. Dann war auch dieſe Höhe erſtiegen. m Hang ſtanden üralte Tannen und brei⸗ teten ihre ſchneebedeckten Zweige aus. Hierher kam der kalte Oſtwind nicht.„Wir ſind am Ziele unſerer diesjährigen Wanderung an⸗ gelangt“, ſtellte Herbert tiefſinnig feſt urd ſchwang ſich mit einem„Mal die Umgebung betrachten!“ in eine der Tannen. Wir ſe Pun ihn nicht, und ich ließ derweil die erſte Punſchthermosflaſche kreiſen. Als Herbert wieder herunterkam, hatten wir bereits die erſten Pfannkuchen auf den Zeigefinger ge⸗ ſpießt.„Niemand in der Nähe!“ bemerkte er und warf ſeinen Ruckſack in den Schnee. Als ob jemand das Gegenteil behauptet hätte! Wir tranken Punſch, verſpeiſten die Pfann⸗ kuchen und ließen die letzten Minuten des alten chelnd lockten die Wetterberichte aus dem Ge⸗ „Hakenkreuzbanner“ Von Franz Rudolf Winkler Jahres dahinrinnen. Still und beſcheiden ſah der ſilberne Mond uns zu. „Jetzt müßte es eigentlich bald zwölf ſein—“ Ich kam nicht zum Weiterſprechen, denn von der Tanne, die Herbert vorhin erſtiegen hatte, er⸗ ſcholl ein ſcharfes Klingeln. Herbert weidete ſich an unſeren verblüfften Geſichtern.„Proſt Neujahr, Kinder!“ rief er und ſchwenkte die Blechverſchraubung der Ther⸗ mosflaſche.„Ich habe einen Wecker in die Tanne gehängt, damit wir das neue Jahr nicht verpaſſen.“ Wir lachten. Das war alſo das geheimnis⸗ volle Neujahrsdeſſin! Sozuſagen unſere pri⸗ vate Neujahrsglocke—— Und dann ſagte Edith plötzlich:„Hört nur, Neujahrsläuten——“ Wir wollten wieder lachen und kamen nicht dazu. Es ſtimmte ja, ſchwere Domglocken läuteten. „Ob Neujahrsglocken beſonders weit über das Land klingen?“ fragte Gerda. „Unſinn!“ brummte Herbert, aber eine Er⸗ klärung wußte er auch nicht. Wir ſaßen und ſchwiegen. Die Glocken läuteten weiter. Ich will ehrlich ſein, ganz wohl war uns bei dieſen rätſelhaften, geſpenſtiſchen Klängen nicht. „Die Glocken verſtummten. Wir atmeten un⸗ hörbar auf, Herbert griff bereits wieder zur Punſchflaſche, da klang unwirklich und geheim⸗ nisvoll eine ſonore Stimme auf.„Wir ſind in deutſchen Bergen“, ſagte die Stimme. „Sehr richtig!“ wollte ich dazu bemerken, aber die Stimme ſprach weiter:„Silbermond küßt weiße Tannen———“ Dann knackte es kurz und ſcharf, als ob ein Aſt unter ſeiner Schnee⸗ „Silbermond küßt weiße Tannen.. 7 laſt abbräche. Und wieder war Stille, tote, unheimliche Stille. Nur der Mond ſchien, als wäre nichts geweſen. Wie auf Verabredung packten wir zuſammen und ſchnallten die Bretter an. Silveſterſpuk—, 513 was recht iſt, aber dies ging langſam zu weit.—— Eine halbe Stunde ſpäter waren wir in den Ort zurückgekehrt und ſpülten mit friſchem Trunk das gruſelige Erlebnis fort. Aber jeder muß ſein Schickſal bis zur Neige auskoſten, und ſo bekamen wir ein paar Stunden ſpäter zum Schaden auch noch den Spott. Herbert freundet ſich ſo gegen vier Uhr an der Theke mit einem Berliner Ingenieur an und erzählte ihm die Geſpenſtergeſchichte. Da lachte der Berliner laut auf.„Herr, das bin ich geweſen. Ich bin kurz vor elf Uhr mit ein paar Bekannten aus dem Trubel hier in den Wald geflüchtet. Ich habe meine Rundfunkkiſte mitgenommen, weil wir uns die Uebertragung der Neujahrsglocken im ſtillen Walde anhören wollten. Das haben wir auch getan. Und als dann jemand etwas vom Wald erzählen wollte, habe ich ſchleunigſt abgeſtellt. Im Wald waren wir ja ſchließlich ſelber, das brauchten wir uns nicht vortragen zu laſſen. Und damit habe ich Sie ſo erſchreckt! Na, dann Proſt.“ Das war des Rätſels Löſung. Auch andere hatten den ſchlauen Gedanken gehabt, das neue Jahr mitten im Walde zu erwarten, und wir waren nur zwei⸗ bis dreihundert Meter von ihnen entfernt geweſen, ohne es zu wiſſen. Ein klein wenig leid hat uns allen vieren die Entſchleierung des Silveſterſpuks getan. Schade, es war doch ſo ſchön roman. iſch geweſen——— Fackeln in der Nacht Von hermann schnellbach In einer Januarnacht des Jahres 1256 er⸗ füllte Fackelſchein den Schloßhof zu Heidelberg. Pfalzgraf Ludwig brach mitten in der Nacht auf, König Wilhelm von Holland gegen räu⸗ beriſche Edle zu helfen. Der greiſe Dagobert, der Vogt des Schloſſes, nahm die letzten Be⸗ fehle ſeines Herrn entgegen. Da kam, von zwei Dienerinnen begleitet, die junge Gemahlin des Pfalzgrafen über den Schnee. Ludwig, von den tanzenden Fackeln umlodert, beugte ſich vom Pſerde:„Lebe wohl, Maria“, ſagte er,„ich weiß nicht, wann ich wiederkehnre. Halte mir die Treue, ſonſt wehe Dir! Du kennſt mich!“—„Du tuſt mir weh“, war die erſchrockene Antwort, „wenn Du ſo ſprichſt. Wie ſollte ich nicht treu ſein? Lebe wohl, mein Gemahl, und tomme bald zurück“. Ein Händedruck, ein Gruß. Lud⸗ wig ſprengte davon, Ritter und Knecht ffe Roſſe⸗ nach. In die Nacht Herlöſcht wiehernder R laut, qualmender Fackelſchein, Abſchiedswort von Gatte und Gattin.. Sinnend ſtand die ſchöne Frau im Schnee. Eine Träne hing an ihrem Auge.„Verzeiht, edle Frau“, mahnte der greiſe Vogt,„wollt Ihr Euch nicht hinaufbegeben? Der naſſe Schnee, die Nachtluft könnte Euch ſchaden.“ Das blonde Weib gab keine Antwort.„Herrin“, drängte ſich jetzt die ältere der Dienerinnen heran,„Da⸗ gobert hat recht, wir wollen hinein.“ Aufſeufzte die Herrin zu Heidelberg, das war alles, was ſie tat.„Nicht weinen“, bat die junge Dienerin, die andere,„kommt mit in die warme Kemenate, ich will Euch von meinem Liebſten erzählen. Was iſt dabei, wenn der Herr Gemahl eiferſüchtig iſt, meiner iſt es auch!“ Da traf ſie ein Blick aus blauem Auge, das ſo rein war wie der Schnee, den noch keines Menſchen Fuß berührte, daß ſie errötend verſtummte. Zu dem Schloß⸗ vogt ſagte jetzt die Gräfin:„Ja, Dagobert, wir wollen hinein! Schlaf, Alter, biſt müde.“ Eicte andere Nacht. Maria von der Pfalz ſaß mit ihren Dienerinnen in der Kemenate. „Seid Ihr mir wieder gut?“ ſchmeichelte die junge, die blond war wie ihre Herrin.„Wir haben dasſelbe Haar, dieſelben Augen.“— „Aber nicht dasſelbe Herz“, entgegnete die Pfalzgräfin,„meine Eliſabeth iſt anders.“— „Ja, Herrin, ich bin wie Ihr“, meinte die äl⸗ tere Dienerin,„und treu meinem fernen Lieb⸗ ſten in der Heimat.“—„Auch ich bin treu „heute ſchlaſe ich gut.“ meinem fernen Geliebten, das wißt Ihr!“— „Ich hab nie daran gezweifelt“, entgegnete ru⸗ hig Eliſabeth. Hilde, das Heidelberger Kind, aber lächelte und zuckle unmerklich die Schulter. Die Pfalzgräfin, an ihrem Mieder beſchäftigt, hatte die Gebärde des Mädchens und ihr Lächeln nicht geſehen. Sie zog einen Brief aus dem Buſen.„Mein hoher Herr hat mir heute ge⸗ ſchrieben“, ſagte ſie,„der Brief kann mich nicht freuen, es ſteht da zwiſchen den Zeilen von Zweifel und Eiferſucht.“—„Schreibt ihm“, meinte raſch Eliſabeth,„und nehmt ihm den Argwohn.“ Hilde drängte ſich an die Herrin: „Habt Ihr nicht noch einen zweiten Brief be⸗ kommen?“ ziſchte ſie. Die Pfalzgräfin erblaßte. „Hilde, ich hätte Grund, Dir meine Freund⸗ ſchaft zu kündigen!. Ja, ich habe einen zwei⸗ len Brief bekommen, der iſt von Ritter Rucho. Merk wohlauf, ich hab nichts mit ihm, und ich will nichts von ihm. Ich hätte den Brief ſo⸗ fort verbrennen ſollen“. Sie zog ein zweites Schreiben aus dem Mieder.„Er iſt ein Tor“, ſie ſagte es heiter,„er will, daß ich Du zu ihm ſage, wie es Sitte ſei von der Herrin zu den Rittern des Schloſſes. Siehſt Du, Hilde, das iſt alles. Soll ichs tun? Ich ſag ja auch Du zu Dagobert.“—„Der iſt alt, Rucho iſt jung!“ —„So will ichs nicht tun!“ Maria ſtand auf und warf den Brief ins Kaminſeuer. In Ge⸗ danken ſtand ſie vor dem hohen Kamin. Sie ſchaute in die Flamme, und ſie ſah ein anderes Bild: qualmende Fackeln im Hof, den bohren⸗ den Blick des Gatten, der ihr mißtraute. Da wußte ſie, was ſie zu tun hatte.„Ich will bei⸗ den ſchreiben“, ſagte ſie freudig,„dem Gatten, daß er bald heimkehre, und dem Rucho, daß er mich hinfort nicht mehr beläſtige. Bring mir Pergament und Feder, Eliſabeth, und Du, —— Zweiflerin, Hilde, wirſt beide Brieſe leſen. Als ſie geſchrieben und geſiegelt waren, gab Maria die Briefe Hilde, mit dem Auftrag, ſie in der Frühe dem Boten einzuhändigen.„Nun wollen wir ruhen“, ſagt die Pfalzgräfin, ilde ging, Eliſabeth zauderte.„Maria von Brabant“, ſeufzte die Dienerin,„die Ihr jetzt von der Pfalz heißet, ſcheltet mich nicht, wenn ich noch etwas zu ſa⸗ gen wage.“—„Immer noch Heimweh“, lächelte die Herrin,„nach unſerem ſchönen Brabant?ꝰ So errate ich doch Deines Herzens Kummer?“ —„Heimweh iſt es nicht allein“, war die Ant⸗ wort.„Erſchreckt nicht. Ein Grauen iſts, din Grauen, das mich foltert, und vor dem Pfarzgrafen hab ich Angſt!“ Das Lächeln wich aus dein Antlitz der Pfalzgräfin, raſch hob und ſenkte ſich ihr Buſen.„Närrin“, verſuchte ſie zu ſcherzen, indem ſie nach der Hand der Dienerin griff. Da überlief ſie ein Schauder, daß ſie zitterte.„Es iſt ſo kalt auf einmal“, ſagte ſie raſch,„ich friere wahrhaſtig. Komm, Eliſabeth, ſing mir von unſerem Brabant alle Lieder, die Du kennſt, der Sang von der Sonne wird uns das Grauen nehmen“ Es kam eine dritte Nacht. Früh war Maria zur Ruhe gegangen.„Ach, Ludwig, warum kommſt Du nicht? Wenn Du da biſt, iſt alles gut!“ Das waren ihre letzten, leiſen Worte geweſen nach dem Nachtgebet. Dann ſchlief ſie ein und träumte von ſonnigen Tagen der Heimat. Aufſchreckte ſie plötzlich Laut und Licht. Eli⸗ ſabeth ſtürzte herein:„Fackein im Hof! Sollte es der Herr—?“ Hilde, taumelnd über der Schwelle:„Rettet Euch! Er kommt, und unten liegt der Dagobert in ſennem Blut. Er hat ihn wortlos niedergeſchlagen, als er ihn will⸗ kommen hieß. Raſch, um aller Heiligen willen!“ Die Dienerin half der Zitternden beim Auf⸗ ſtehen, warf ihr Kleider über. Schritte. Fackeln ueiter der Tür. Im Gemach ſtand Ludwig, des Schloſſes Herr. Finſter trat er näher. Die Dienerinnen ſahen das Geſicht und ſchrien. Maria ſtreckte dem Gatten die Hände hin.„Gott ſei Dant, daß Du da biſt.“—„Falſche, Du“, ziſchte er. „Ludwig!“ Sie griff nach ihrem Herzen.„Laß das Spiel und geſtehe!“—„Was iſt geſchehen?“ ſtammelte ſie.„Das frägſt Du noch— und bier, der Brief an Rucho? Gut, daß ihn mir der Zufall in die Hand gegeben. Der Bote hat ſein Verſehen bereut. Ich ſtieß ihm den Stahl ins Herz.“ Maria ſagte nichts. Aber aus ihren Augen, dem Spiegel der Seele, brach die ganze Unſchuld des reinen Weibes. Eliſabeth warf ſich vor die Füße des Pfalzgrafen:„Sie iſt un⸗ ſchuldig“, ſchrie ſie,„ich beſchwöre es mit mei⸗ nem Leben.“— Weg da, Du warſt mit im Bunde! So büße als Dritte! Der Dagobert war der zweite! Schlecht hat er gehütet die Burg und die Herrin.“—„Ach“, hauchte Eliſa⸗ beth, von dem Schwertſtreich des Wütenden ge⸗ troffen, und ſank zu Boden. Maria umſchlang die ſchreiende Hilde:„Er iſt von Sinnen! Herr⸗ gott im Himmel, hilf Du!“ Dröhnende Schritte. Fackelſchein. Eine ver⸗ mummte Geſtalt.„Maria von Brabant“, ſagte kalt der Pfalzgraf,„die Du zwei Jahre Deines Lebens Maria von der Pfalz geheißen, ich über⸗ liefere Dich dem Henker. Du biſt des Ehe⸗ bruchs ſchuldig!“ Der Mantel der dunkeln Ge⸗ ſtalt ſiel auseinander, das Richtſchwert ward ſichtbar. Grell ein Mädchenſchrei. Hilde, ſich von der Herrin losreißend, wankte zum Fen⸗ ſter.„Stürz ſie hinunter, Henker, ſie war da⸗ bei!“ Der Henker tats. Da lag Maria vor den Füßen des Gatten;„Ludwig, glaub es mir, ich bin noch ſo rein, als ich es war, da Du das erſtemal den Arm um mich legteſt.“ Der Pfalz⸗ graf gab dem Henker einen Wink.„Doch“, ſeufzte die Gräfin,„wo ſo viele unſchuldig ſterben, um dich, Maria, was zögerſt du?“ Sie hob die Hände zum Gebet.„Henker, tu, was Deines Amtes iſt!“ Finſter ging der Pfalz⸗ graf hinaus. Die letzten Minuten ihres Lebens, die der unſchuldigen Pfalzgräfin gegeben waren, teilte ſie zwiſchen irdiſcher Pflicht uerd himmliſcher Erwartung. Sie ſchrieb die Worte:„Rettet Euch, Rucho, vor meines raſenden Mannes Rache.“ Dann gab ſie den Brief, nachdem ſie geſiegelt, da ſie niemand anders hatte, dem Hen⸗ ler zur Beſtellung. Der verſprach, von der Un⸗ ſchuld dieſes Weibes überzeugt, den letzten Wunſch der Unglücklichen zu erfüllen. Die Fackeln der Nacht waren verlöſcht. Am Morgen lief der Kammerdiener, als iher der Pfalzgraf In ſich rief, an allen Gliedern ſchlot⸗ ternd hinein; denn nach dieſer Nacht fürchtete jeder für ſein Leben. Als er ihn in ſeinem Bette ſah, ſtammelte er:„Herr, Herr!“—„Was iſt?“ Der Diener ſtotterte, er brachte kein Wort heraus. Aber er tappte nach einem Spiegel. Seine Hand zitterte ſo, daß er den Spiegel fallen ließ. Da ſprang der Pfalzgraf aus dem Bett und ſah in die Scherbe des Spiegels: Taumelnd fuhr der Siebenundzwortzigjöhrige ——* ſein Haar war weiß geworden in der a Schwetzingen und Umgebung 3 Bahnhofhotel Muggenſturm Nähe Bad.⸗Baden, Fremdenzimmer Vevölkerungspolitiſcher ein bevölterungspolitiſcher Werbe⸗ Ehestandshilfe abend ſtatt. Als Redne 3* 3 fang⸗Karlsruhe gewonnen. Näh. Küchen, Schlaf- u. Speisezimmer Stets günstige Gelegenheit durch die bei Die itrich, E Z, 11 Schwetzingen, Mannheimerstr. 23 zowle 2639K unter„Schwetzinger Hardt“. Mitwirkung des NS⸗Orcheſters. Beginn 20.15 Uhr. Eintritt frei. Reichsbund der Kinderreichen (10 920 K& Schwe.) ſchaften, Verkündigungstafel 3 ünd Anfchlagſtellen: Sis Bekanntmachung vom 17. Jannar Ortsgruppe Schwetzingen. 1934, n Wie⸗ derherſtellung erloſchener n des Rathauſes wart⸗ heizbar, ſchön ein⸗ gericht., an Dauer⸗ mieter zu vermiet. Harkenartikelfirmen fis kannbe ſon bei 3 Mahl⸗ 71 u, Nachm.⸗ affee, Zim., inbe⸗ griffen. 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Die wachſende Verringerung der Spanne zwiſchen Geburten⸗ und Sterbeziffern wird, wie ſchon bemerkt, in erſter Linie durch das raſchere Zurückgehen der Geburtenziffer hervor⸗ erufen. Die Sterbeziffer fällt dagegen lang⸗ amer und weniger ſprunghaft. Ein Vergleich der Sterblichkeitsziffern mit den in Klammern beigefügten Geburtenziffern der letzten fünfzig Jahre in Abſtänden von jeweils zehn Jahren ergibt folgendes Bild: im Jahre 1882 24,6 (34,5)— 1892: 22,3(32.7)— 1902: 20,0(34.3) — 1912: 15,6(27,8)— 1922: 14,0(240)— 1932: 10,9(16,0).— Setzen alſo beide Ziffernreihen, die der Geburten und jene der Sterblichkeit, ihre Annahme in dem hier zu beobachtenden Maße fort, ſo ſtehen in weiteren 10 Jahren beide Ziffern zum mindſten gleich, d. h. es ſterben in einem Jahre ebenſoviele Menſchen, als geboren werden. Der Geburtenüberſchuß iſt damit auf dem Nullpunkt angelangt. III. Der Geburteausfall des Weltkrieges Mit der Feſtſtellung des ſtändig wachſenden Geburtenrückganges iſt aber noch nicht die ganze Gefahr, die unſerem Bevölkerungsſtand droht, aufgezeigt. Bei den bis jetzt behandelten Zah⸗ lenreihen der Geburten und der Sterblichkeit ſind noch nicht die Verluſte berückſichtigt, die der Weltkrieg unſerer Heimat in ihrer Gebur⸗ tenzahl gebracht hat. In den fünf Jahren, in denen die Geburtenzahlen noch nicht durch die Kriegsereigniſſe beeinflußt waren, alſo in den Jahren 1910 bis 1914 wurden jährlich durch⸗ ſchnittlich 60 000 Kinder in Baden lebend ge⸗ boren. In den durch den Krieg beeinflußten fünf Jahren 1915 bis 1919, erblickten dagegen im ganzen nur noch rund 178 000 Kinder das Licht der Welt. Ohne den Krieg hätten bei einer gleichbleibenden Geburtenzahl in dieſem Jahrfünft aber rund 300 000 Kinder geboren werden müſſen. Es iſt ſomit ein Geburten⸗ ausfall von 122 000 eingetreten, ein Ausfall, der die Geburtenzahl von zwei Jahren der Vorkriegszeit übertrifft. Das Bedenkliche iſt aber nicht dieſer Fehlbetrag allein, ſondern die Tatſache, daß von dieſem Ausfall in den Nach⸗ kriegsjahren nichts wieder eingebracht wurde, ja, daß die Geburtenziffer immer tiefer unter den Stand der Vorkriegszeit geſunken iſt. Und dies trotz einer großen Heiratsfreudig⸗ keit, die nach dem Krieg auch in Baden ein⸗ geſetzt hat. In den fünf Jahren vor dem Krieg — 1909 bis 1913— wurden in Baden rund 77 000 Ehen geſchloſſen. In den fünf Jahren nach dem Krieg— 1919 bis 1923— waren es dagegen rund 130 000. Da in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 rund 49000 Ehen geſchloſſen wurden, ſo ergibt ſich für dieſe fünf Jahre, ge⸗ meſſen an der Ehezahl der vorhergehenden fünf Friedensjahre, ein Verluſt von 28 000 Ehen. Dieſer Ausfall iſt durch die Eheſchließungen der fünf Nachkriegsjahre nicht nur eingeholt, ſondern mit rund 25000 Ehen in erheblichem Maße noch überholt worden. Dieſer Hei⸗ ratshochflutiſt aberin Badenkeine ihr entſprechende Geburtenhoch⸗ flut gefolgt, es iſt vielmehr eine ſtändig wachſende Geburtenebbe eingetreten! IV Der Geburtenrückgang nach der örtlichen ſozialen und konfeſſionellen Verteilung Es erhebt ſich nun die weitere, für das Ge⸗ ſamtproblem des Geburtenrückganges nicht minder wichtige Frage, ob dieſe Geburtenebbe ſich, von einzelnen Schwankungen abgeſehen, über alle Teile des Landes erſtreckt, oder ob einzelne Landesteile, infolge der Beſonderheit ihrer wirtſchaftlichen Verhältniſſe, ſowie der ſozialen und konfeſſionellen Zuſammenſetzung ihrer Bevölkerung weniger von dem Rückgang berührt ſind. Insbeſondere ſoll nachgeprüft werden, ob eine größere„Geburtenfreudigkeit“ in den landwirtſchaftlichen Bezirken oder in den Amtsbezirken mit ſtärkerer Ar⸗ beiterbevölkerung zu beobachten iſt. ür eine ſolche Unterſuchung bietet gerade das and Baden eine gute Unterlage, neben rein landwirtſchaftlichen finden ſich Bezirke, in denen Arbeiter⸗ und Bauernſchaft gleich ſtark vertreten ſind. Aehnliches gilt von der kon⸗ feſſionellen Zugehörigkeit. Es gibt in Baden überwiegend katholiſche, überwiegend und konfeſſionell gemiſchte Amts⸗ ezirke. Der folgenden Unterſuchung ſollen die Zahlen der Geburten zwiſchen den beiden letzten Volks⸗ zählungen von 1925 und 1933 zugrunde gelegt werden. In dieſem Zeitraum von 8 Jahren wurden in Baden fährlich durchſchnittlich 43 746 Kinder geboren, das ergibt, auf 1000 Einwohner berechnet, die Geburtenziffer 189. Ausſcheiden müſſen aus dieſer Betrachtung die Amtsbezirke Freiburg und Heidelberg, weil— wie die hohen Geburtenziffern(21.3 und 23,3) zeigen— in den Kliniken ihrer Univerſitäten zahlreiche Kinder geboren werden, deren Müt⸗ ter nicht in den beiden Amtsbezirken anſäſſig ſind. Von den verbleibenden 38 Amtsbezirken haben 22 einen Geburtenſtand, der unter 16 einen ſolchen, der über der Landesziffer liegt. Beide Gruppen verteilen ſich faſt gleichmäßig über Ober⸗, Mittel⸗ und Unterbaden. Es ergibt ſich nun zunächſt die Feſtſtellung, daß die niedrigſten Geburtenziffern(unter 16,0 auf 1000 Einwohner) nicht die Amtsbezirke mit größerer Arbeiterbevölkerung, wie z. B. Lör⸗ rach, Waldkirch oder Wiesloch aufweiſen, ſon⸗ dern zwei Bezirke, die faſt ausſchließlich land⸗ wirtſchaftlichen Charakter haben, nämlich Müll⸗ heim(15,2) und Kehl(15,4). Es folgen mit dem nächſt niedrigen Geburtenſtand die landwirt⸗ ſchaftlichen Bezirke: Staufen(16.), Adelsheim (16,5) und Ueberlingen(16,6), ſodann die über⸗ wiegend induſtriellen Bezirke Säckingen(16,8) und Pforzheim(16,8). Von den reſtlichen 15 Amtsbezirken gehören 8 zu den überwiegend landwirtſchaftlichen, 5 haben eine landwirt⸗ ſchaftlich⸗induſtriell gemiſchte Einwohnerſchaft. Die Amtsbezirke mit den Großſtädten Mann⸗ heim und Karlsruhe, deren Geburtenſtand ebenfalls die Landesziffer nicht erreicht, weiſen die Ziffern 17,3 und 17,8 auf. Von den 16 Amtsbezirken, deren Geburten⸗ ziffer über 189 liegt, kann man 9 als überwie⸗ gen landwirtſchaftlich, 6 als landwirtſchaftlich⸗ induſtriell gemiſcht und 1 als überwiegend induſtriell bezeichnen. Hier überraſcht nun zu⸗ nächſt die daß dieſer letztgenannte Amtsbezirk, nämlich Wiesloch, der neben Berf⸗ heim und Säckingen die relativ größte Arbe terbevölkerung hat, die höchſte Geburtenziffer Badens(21,8) erreicht. Aber auch noch 3 andere Amtsbezirke mit ſtarker Induſtriebevölkerung haben einen Geburtenſtand von mehr als 20,0 auf 1000 Perſonen. Es ſind dies: Ettlingen (21,1), Bruchſal(20,8) und Waldkirch(20,2). Die⸗ ſen Amtsbezirken haben die 9 landwirtſchaft⸗ lichen Bezirke ebenfalls nur 4 mit einem Ge⸗ burtenſtand von mehr als 20 gegenüberzuſtellen und zwar Buchen(21,7), Wolfach(21,2), Meß⸗ kirch(20,1) und Wertheim(20,1). Das Verhält⸗ nis liegt alſo bei den Amtsbezirken mit Arbei⸗ terbevölkerung ſogar etwas günſtiger(:7) als bei den überwiegend landwirtſchaftlichen(:). Bemerkenswert iſt ſchließlich, daß der induſtrie⸗ ärmſte Amtsbezirk Badens, Pfullendorf, die Geburtenziffer 19,7 hat und ſomit noch hinter Lörrach(19,8) oder Raſtatt(19,9), abgeſehen von den ſchon genannten Bezirken mit Arbeiter⸗ bevölkerung, zurückbleibt und beinahe von Konſtanz⸗Singen(19,3) erreicht wird. Aus dieſen wenigen Zahlen geht einwandfrei hervor, daß die„Geburtenebbe“ an den land⸗ wirtſchaftlichen Gebieten unſeres Landes nicht 2 haltmacht, und daß auch bei unſerer Landbevöl⸗ kerung die Geburtenbeſchränkung, das Zwei⸗ kinderſyſtem, teilweiſe nicht unerheblich Platz gegriffen hat. Man kann ſogar ohne Ueber⸗ treibung behaupten, daß z. Zt. die Geburten⸗ häufigkeit bei der Arbeiterbevölkerung im Durchſchnitt größer iſt, als bei der Bauernſchaft. 2 Eine Unterſuchung des Geburtenproblems nach der konfeſſionellen Seite hin iſt weitere Folge inſofern ſchwieriger, als die große Mehrheit der Evangeliſchen in den konfeſſionell gemiſch⸗ ten Bezirken wohnt. Ordnet man die hier be⸗ handelten 38 Amtsbezirke nach der konfeſſionel⸗ len Zugehörigkeit ihrer Wohnbevölkerung, ſo ſtehen 20 überwiegend katholiſchen(mit über 75 Prozent Katholiken) nur 3 überwiegend evangeliſche Bezirke(mit über 75 Prozent Evangeliſchen) gegenüber. Von den 20 katholi⸗ ſchen Amtsbezirken haben 11, alſo etwa über die Hälfte, eine höhere Geburtenziffer als der Landesdurchſchnitt(18,9)9. Die 9 mit einer niedrigeren Ziffer ſind Staufen(16.), Ueber⸗ lingen(166), Säckingen(16,8), Tauberbiſchofs⸗ heim(18,2), Donaueſchingen(18,1), Neuſtadt (18,3), Engen(18,5), Bühl(18,7) und Stockach (18,8). Die 3 Amtsbezirke mit einer überwiegend evang. Bevölkerung bleiben erheblich unter der Landesziffer. Es ſind dies: Bretten(17,6), Pforzheim(16,8) und Kehl(15,4). Von den 15 konfeſſionell gemiſchten Amtsbezirken haben 10 eine geringere Geburtenziffer als 18,9. Hier⸗ her gehören u. a. folgende Amtsbezirke, in denen die Evangeliſchen mit 50—75 Prozent vertreten ſind: Müllheim(15,2), Mannheim (17,3), Karlsruhe(17,8), Weinheim(17,9), Sins⸗ heim(18,3), Emmendingen(18,7). Im ganzen kann man wohl ſagen, daß der Geburtenrück⸗ gang in den evangeliſchen Bezirken erkennbarer in die Erſcheinung tritt, als in den katholiſchen. Die drohende Vergreiſung Der gewaltige Geburtenausfall der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit wirkt ſich zurzeit noch nicht entſcheidend im Altersaufbau unſerer Bevöl⸗ kerung aus. Die mittleren Altersklaſſen ſind jetzt noch ſtark beſetzt von den geburtenreichen Jahrgängen, die aus der Vorkriegszeit ſtam⸗ men. Erſt wenn die ſchwach beſetzten Jahr⸗ gänge, deren älteſte Gruppe jetzt 19 Jahre zählt, in die mittleren Altersklaſſen eingerückt ſind, werden ſich die Folgen des Geburten⸗ ausfalls der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit in ihrem ganzen verhängnisvollen Umfang zeigen. Es wird dann jene„Vergreiſung“, jene Ueber⸗ alterung der Bevölkerung eintreten, auf die Dr. Burgdörfer, Direktor im Statiſtiſchen Reichsamt, ſchon vor Jahren eindringlich und überzeugend hingewieſen hat, und als deren ein erneutes Anſteigen der Sterblichkeitsziffer zu verzeichnen ſein wird. Wenn die jetzt heranwachſende Generation nicht mit aller Entſchiedenheit von der freiwilligen Geburtenbeſchränkung, die in Baden, wie vom Statiſtiſchen Landesamt ſchon früher einmal nachgewieſen wurde, vielfach zum Einkinder⸗ ſyſtem geführt hat, ſich, abwendet, dann wird auch das badiſche Volk im Laufe der kommen⸗ den Jahrzehnte ein ſterbendes Volk ſein. Das Steriliſationsproblem außerhalb Deutſchlands Das deutſche Reichsgeſetz zur Verhütung erb⸗ kranken Nachwuchſes hat das Problem der Ver⸗ erbung körperlicher und geiſtiger Minderwertig⸗ keiten in der ganzen Welt in den Brennpunkt der theoretiſchen Diskuſſionen gerückt. Das Für und Wider im Streit der Meinungen ſoll uns hier nichts angehen. Im Augenblick iſt für uns die Frage aktuell, was die Staaten des Auslan⸗ des in dieſer Beziehung bisher auf geſetzgebe⸗ riſchem Gebiet geleiſtet haben. Deutſchland iſt nicht das erſte Land, das ein Steriliſationsgeſetz erläßt. In Amerika war es im Vereinigten Staatenverbande Pennſylvanien der erſte, der ein Steriliſationsgeſetz im Jahre 1905 erließ, 1907 folgte der Staat Indiana, 1909 Kalifor⸗ nien, und heute haben im ganzen 27 von 48 der Vereinigten Staaten von Amerika Sterili⸗ ſationsgeſetze in Kraft treten laſſen. Das oberſte Gericht hat im Jahre 1927 die Verfaſſungs⸗ mäßigleit derartiger Geſetze grundſätzlich be⸗ ſtätigt, und ſie werden tatſächlich in einem Teil der Staaten durchgeführt. Beſonders energiſch geht hier Kalifornien vor. In Europa machte die Schweiz mit dem Kampf gegen die Minderwertigkeit der Erb⸗ maſſe den Anfang. Im Jahre 1928 erließ der Kanton Waadt ein Geſetz zur Unfruchtbarmach⸗ ung unheilbar Geiſteskranker und Schwachſin⸗ niger. Dann folgte Dänemark mit entſprechen⸗ den geſetzlichen Maßnahmen, und in Norwegen und Finnland ſind ähnliche Geſetzesentwürfe in Vorbereitung. Aber die größten Verdienſte auf dem Gebiet der Raſſeforſchung, vor allem auf dem Gebiet der Anwendbarkeit der Vererbungsgeſetze auf den Menſchen, hat lange, bevor man'in Europa damit ernſt machte, unſtreitig USA. Richtung⸗ weiſend waren in dieſer Beziehung die Arbei⸗ ten des amerikaniſchen Gelehrten Dr. phil. Her⸗ bert Goddard, der in Vineland ein Labora⸗ torium und Forſchungsinſtitut zum Studium des Schwachſinns leitet. Das Inſtitut iſt unter dem Namen„Training School“ im Staate New Jerſey beſonders angeſehen. Es befaßt ſich mit dem Studium des geiſtigen Zuſtandes der im Inſtitut lebenden Kinder, in der Abſicht, die geiſtigen und körperlichen Eigentümlichkeiten der verſchiedenen Grade und Typen feſtzuſtellen und ein genaues Protokoll über die Defekte und Leiſtungsunfähigkeiten jedes einzelnen Kindes anzulegen. Der genannte Forſcher veröffent⸗ lichte im Jahre 1912 zum erſtenmal die Ergeb⸗ niſſe ſeines Studiums an einer ſchwachſinnigen Familie, die er bis ins fünfte Glied zurückver⸗ folgte. Dieſe hochintereſſante Familiengeſchichte hat die Geſellſchaft„Deutſcher Staat“ in ihrer Schriftenreihe zur politiſchen Bildung veröffent⸗ licht. Der amerikaniſche Gelehrte zeichnet in die⸗ ſem Buch die Steriliſation als Notbehelf, als ein Hilfsmittel, dieſes Problem zu löſen, weil die Zuſtände ſo unerträglich geworden ſind. Er hat in jahrzehntelanger Arbeit Material zuſam⸗ mengetragen, um an einem tppiſchen Beiſpiel die Notwendigkeit geſetzgeberiſcher Maßnahmen zu begründen. Bei dem vorliegenden Fall handelt es ſich um eine Familie, die ihren Urſprung auf einen Milizſoldaten, zur Zeit der amerikaniſchen Frei⸗ heitskriege, zurückverfolgt. Er wurde der Stammvater zweier grundverſchiedener Linien der Familie. Der eine Zweig beſtand aus 480 direkten Nachkommen, von denen nur 46 als ſicher normal angeſprochen werden können, wäh⸗ rend der überwiegende Teil aus Schwachſin⸗ nigen, Alkoholikern, Epileptikern und unſittlichen Elementen beſteht. Die andere Linie verzeich⸗ net 496 hochwertige Nachkommen, unter denen ſich Kolonialbeamte, Soldaten, Doktoren, Rechts⸗ anwälte, Richter, Pädagogen, ja ſogar der Be⸗ einer großen amerikaniſchen Univerſität efinden. Von dieſem ehelichen Zweig der Fa⸗ milie ſind nur drei Fälle bekannt, in denen es zu moraliſchen unſittlichen Entgleiſungen kam. Die Stammutter der hochwertigen Linie war eine geſunde Frau einwandfreier Abſtammung, die Stammutter des minderwertigen unehelichen Zweiges war ein namenloſes, ſchwachſinniges Mädchen, das unſer Milizſoldat in einem der Wirtshäuſer kennen lernte, die durch die ame⸗ rikaniſche Miliz beſucht wurden. Der Forſcher kommt nun zu dem Schluß, daß dieſe von ihm ſtudierte Familie ein typi⸗ ſches Erblichkeitsexperiment darſtellt, das der Menſchheit erſpart werden muß. Ein junger Mann aus guter Familie wird durch zwei ver⸗ ſchiedene Frauen der Ahnherr zweier Linien von Abkömmlingen. Die eine iſt charakteriſiert durch hochwertige und angefkhene Menſchen, die andere durch geiſtigen Defekt in allen Generatio⸗ nen. Der Defekt wurde durch den Vater der erſten Generation übertragen. In ſpäterer Ge⸗ neration wurde durch Heirat aus anderen Fa⸗ milien weitere Defektivität hineingetragen. Der Schwachſinn iſt alſo in weiteſtem Umfange für die ſozialen Schäden verantwortlich zu machen. Iſt es da nicht die Pflicht unſeres Zeitalters, die Menſchheit gegen die Minderwertigkeit zu ſchützen und zu energiſchen Maßnahmen zu ſchreiten.. Zeilage des ilð. Gottlieb Tirala Proteſſor tfür aſſenhygiene in München Das iſt das ſonntags. Di Schwarzen ſpitze. Der Fr⸗ einen Sieg ü nd damit ei ange Zeit ſte it Waldhof, ſtpunkte in! uf billige Ar unkte ſind n —— ſelbſt erden, ſo hat winnern de die Mannheir hönix Karls ennen gewo puntte ſchlecht och Chancen Der Facharzt Dr. Lothar Gottlieb Tirala aus Brünn iſt zum etatsmäßigen ordentlichen Pro⸗ feſſor für Raſſenhygiene in der Mediziniſchen Fakultät der München ernannt worden. Franæõſiſche Raſſenpolitik im Pazʒific Ein Damm gegen die gelbe Raſſe 4 Frankreich und Portugal haben bisher es mit der Raſſenſcheidung nicht ſo genau genommen wie England, die Vereinigten Staaten und neuerdings auch Holland in ihrer Kolonialpoli⸗ tik. Dies trifft ſowohl im Mutterlande als auch in den Kolonien zu. Man ließ die farbigen alerhand, wi 20 bisweil⸗ 8 Franzoſen und Portugieſen auf dem Boden Luſt 0 3 völliger Gleichberechtigung mit den weißen Ko⸗ ich ſein geri lonialherren verkehren. Dies will Paris jetzt fampfwille ka mit einem Schlage ändern. Man hat plötzlich eingeſehen, wohin der Kurs geht, wenn dieſe Prinzipien beibehalten werden. Anſtatt zunächſt er ſo? im Mutterlande mit dem Kurswechſel anzufan⸗ 3 andere gen, wo außer dem franzöſiſchen Volk die ganze 5 hät faſt weiße Raſſe auf dem Spiel ſteht, will Frank⸗ ämpfe in de reich jetzt draußen im Pazific, auf den herrlich gelegenen Tahiti⸗Inſeln, ſeinem raſſepolitiſchen Grundſatz untren werden. Paris hat den Be⸗ fehl ausgegeben, daß in Zukunft kein Chineſe mehr auf Tahiti die franzöſiſche Staatsbürger⸗ ſchaft erlangen dürfe. Wenn man ſich erinnert, daß Frankreich mit der Verleihung der Staats⸗ bürgerrechte bisher alles andere als wähleriſch war, ſo kann man ſich von dem Kurswechſel einen Begriff machen. Allerdings ſind die Tahiti⸗ inſeln ein typiſches„Beiſpiel für die Ueber⸗ ſchwemmung durch chineſiſche Einwanderer, die zunächſt die eingeborene Bevölkerung verdräng⸗ ten und jetzt im Begriff ſtehen, die Franzoſen ſelbſt zu überrennen. Ebenſo beginnt auch Portugal ſich den Raſſe⸗ problemen mit beſonderer Aufmerkſamkeit zu⸗ Allerdings bleibt dieſe Aufmerkſam⸗ eit ohne jede aktive Betätigung, ſie iſt mehr oder weniger theoretiſch. Dafür bietet die kleine portugieſiſche Kolonie Macao ein typiſches Bei⸗ ſpiel. Wegen der gegenüberliegenden ſtarken engliſchen Seefeſtung Hongkong haben die Eng⸗ länder das allergrößte Intereſſe daran, daß Portugal ſich zu aktiven Maßnahmen entſchließt. Denn die Gründung portugieſiſcher Seefahrer aus der Mitte des 16. Jahrhunderts gilt heute allgemein als Sündenbabel des Fernen Oſtens. Auf den Promenaden Macaos treffen ſich die Abenteurer und Hochſtapler aller Herren Län⸗ der. Für die Engländer iſt es beſonders pein⸗ lich, daß Macao auch den politiſchen Spionen, die während der Spannung im Pazific reiche Betätigung finden, Tor und Tür geöffnet hal. Stelle für di einzuſtellen. auf den Ränc ruher. Noch Rätſels Löſun eigenen Vere gualifikation beſte Spieler nen Klubfüh ſtößen gegen nung für alle 3 lerdings ne ziemlich zweiß aus um den. Man iſt berei angelangt un die übrigen 2 In Freibu Reckarau ganz ge Es iſt portugieſiſches Hoheitsgebiet, England hoffen indeſſ hat daher gar keine Kontrolle über die zahl⸗ eimer Vertr reichen japaniſchen Agenten, die ſich für die behaupten w Vorgänge im Feſtungsgebiet von Honkong naturgemäß beſonders ſtark intereſſieren. Aber da die Portugieſen in Macao ſelbſt Miſchlinge ſind, mit wenigen Ausnahmen, wird in abſeh⸗ barer Zeit hier kein Wandel eintreten. Den Portugieſen iſt es gleich, was die Gäſte von Macao treiben, denn gerade dieſe zweifelhaften Elemente ſind es ja, die Geld ins Land hinein⸗ bringen. Und England wird ſich wohl oder hurgern übel mit der portugieſiſchen Energieloſigkeit ab⸗ Pauſe kam finden müſſen. Aslburger! i ien auf den Bejſer Elend verhindern als en auf de mit 0 ägli i die ra nachträglich lindern die Recka zweiten Tor In Deutſchland ſind von je 100 000 Einwoh⸗ 35—5* nern 1143 entweder blind oder taub oder taub⸗ Und ſtumm oder ſonſt mit ſchweren körperlichen oder 800 tdsrichte geiſtigen Gebrechen behaftet. Von dieſen je 1143 herden die Krüppeln ſind etwa 53 blind, 73 taub oder taub⸗ er fine ſtumm, 369 geiſtig und über 600 körperlich ge⸗ brechlich. Unter dieſen letzteren ſind aber die und zahlreichen Kriegsbeſchädigten mitgezählt. Für 10 die Vollsgemeinſchaft am bedeutungsvollſten iſt die Gruppe der geiſtig Gebrechlichen, denn ſie umfaßt vornehmlich Perſonen, die ſich am unbe⸗ kümmertſten und am zahlreichſten vermehren und dabei ihre Schäden auf ihre Abkömmlinge ittelfeld g vererben. Unendlich viel Elend wird alſo da⸗ ungen. durch weiter fortgepflanzt und vermehrt. Soll Rach w dem wie bisher weiter tatenlos zugeſehen wer⸗ den? Um das nicht zu müſſen, erließ man das Geſetz zur Verhütung erbtranken Nachwuchſes. ͤdie Tabe zeigt nach de laas ein we irala aus ichen Pro⸗ diziniſchen ernannt olitik aſſe her es mit genommen zaten und lonialpoli⸗ e als auch farbigen 'm Boden beißen Ko⸗ Baris jetzt it plötzlich henn dieſe tt zunächſt lanzufan⸗ die ganze ill Frank⸗ en herrlich politiſchen t den Be⸗ n Chineſe atsbürger⸗ h erinnert, er Staats⸗ wähleriſch urswechſel die Tahiti⸗ die Ueber⸗ derer, die verdräng⸗ Franzoſen den Raſſe⸗ amkeit zu⸗ ifmerkſam⸗ iſt mehr die kleine iſches Bei⸗ 'n ſtarken idie Eng⸗ aran, daß entſchließt. Seefahrer gilt heute en Oſtens. en ſich die rren Län⸗ ders pein⸗ „Spionen, ific reiche öffnet hat. England die zahl⸗ h für die Honkong ren. Aber Miſchlinge in abſeh⸗ eten. Den Gäſte von eifelhaften nd hinein⸗ vohl oder ſigkeit ab⸗ 1als Einwoh⸗ oder taub⸗ ichen oder en je 1143 oder taub⸗ perlich ge⸗ aber die ählt. Für vollſten iſt denn ſie am unbe⸗ hermehren ömmlinge alſo da⸗ ehrt. Soll ehen wer⸗ tan das hwuchſes. ahrgang 1. Nr. 40. Seite 13 Mittwoch, 24. Janwar 193⁴ Das iſt das Fazit des vergangenen Spiel⸗ ſonntags. Die Mannheimer Blau⸗ Schwarzen ſtehen allein an der Ta bellen⸗ . Der Freiburger FChat ihnen dazu durch ſeinen Sieg über Phönix Karlsruhe verholfen und damit einen wertvollen Dienſt erwieſen. Lange Zeit ſtanden die Karlsruher punktgleich mit Waldhof, wenn man die Anzahl der Ver⸗ luſtpunkte in Rechnung ſtellt. Nun iſt Waldhof auf billige Art den hartnäckigen Konkurrenten losgeworden. Hoffentlich auch endgültig. Die . 3 Punkte ſind weg und wenn ſie auch den Frei⸗ 4 kurgern ſelbſt nicht die Meiſterſchaft bringen werden, ſo hat der Punktgewinn den glücklichen Gewinnern doch den dritten Tabellenplatz ein⸗ gebracht. Sie ſtehen nun ſogar, nach Verluſt⸗ punkten gerechnet, mit drei Punkten beſſer als die Mannheimer Raſenſpieler. Immerhin iſt Phönix Karlsruhe noch nicht ganz aus dem Fanen geworfen; er liegt nur zwei Verluſt⸗ punite ſchlechter als Waldhof und hat durchaus noch Chancen auf die Meiſterſchoft. fR Mannheim konnte ducch ſeinen ſiche⸗ n Sieg über KFV den zweiten Tal ellenplatz alten. Aber ſo erfreulich dieſe Tatſache iſt und o ſehr man dieſen Sieg der Raſenſpieler be⸗ grüßen kann, ſo geben die in dieſem Spiel ge⸗ 3 15 Un Leiſtungen der VfR⸗Elf doch zu Beden⸗ len Anlaß. Die hinteren Reihen prima, prima. ber der Sturm! Zwei Verſager in dieſer 1 das iſt ein bißchen zuviel. Wie kommt as? Iſt Berk wirklich ſchon zu alt und zu eif geworden, wie einige Leute nach dem Spiel u urieilen ſich bemüßigt fühlen? Es gibt ältere pieler, die noch voll auf der Höhe ihres Kön⸗ ens ſind Bekir z. B. Nein, Be rk iſt durch⸗ aus noch nicht zu alt und kann immer noch allerhand, wie er auch in dieſem Spiel gegen köv bisweilen merken ließ. Aber es ſieht ſo Us, als ob er nicht mehr ſo mit der richtigen uſt und Liebe bei der Sache iſt. Anders läßt ſich ſein geringes Sicheinſetzen, ſein geringer Kampfwille kaum erklären. Berk hat auch den wenn er will—, wie man bei einigen ſelte⸗ Aktionen bemerken konnte. Wirum nicht hat faſt den Anſchein, als ob, die harten ämpfe in der erſten Mannſchaft den jugend⸗ lichen Linksaußen etwas zu ſtark mitgenommen haben. Es wäxre vielleicht gar nicht, ſo unzweck⸗ mäßig, ihm eine Spielpaufe bei leichtem Trai⸗ ing(Gymnaſtik) zu verordnen und an ſeiner Stelle für die Zeit den kräftigeren Pfiſter inzuſtellen. Uebrigens ſtaunte man nicht wenig uf den Rängen ob der Aufſtellung der Karls⸗ kuher. Noch am ſelben Abend erfuhr man des Kätſels Löſung. Müller wurde von ſeinem eigenen Vereinsführer mit einem Jahr Dis⸗ gualifikation beſtraft. Der zweite Fall, daß der beſte Spieler einer Mannſchaft von ſeinem eige⸗ nen Klubführer kaltgeſtellt wird, wegen Ver⸗ ſtößen gegen die Vereinsdiſziplin. Eine War⸗ Kung für alle„Cracks“, und olche, die ſich dafür holten. Daß der KFV in dieſer Neuaufſtellung allerdings noch viel Punkte ernten wird, iſt ziemlich zweifelhaft. Es ſieht zurzeit etwas trüb aus um den alten, verdienten Fußballyionier. Man iſt bereits auf dem vorletzten Tabellenplatz angelangt und hat gar noch ein Spiel mehr als die übrigen Anwärter auf dieſem Platz. In Freiburg hat der Sportklub gegen Reckarau ſeine letzte Chance vergeben, dem Aoſtieg zu entgehen. In einem matten Treffen, das kaum an ein Gauligaſpiel erinnerte, ver⸗ lor er klar:3. Da bleibt nur noch die Fuſion will man die bittere Pille des Abſtieges 5 ucken. Neckarau hat ſich durch dieſen Sieg auf den fünften Tabellenplatz vorgearbei⸗ ſet und liegt vor VfB Mühlburg, der indeſſen ein Spiel weniger hat. Noch iſt man aber nicht kanz'der Abſtiegsgefahr entronnen und es gilt, ganz gewaltig zuſammenzunehmen. Wir fen indeſſen, daß auch unſer dritter Mann⸗ eimer Vertreter ſeinen Platz in der Gauliga haupten wird. Ein ſehr wichtiges Spiel war auch das Treſ⸗ jen in 610 rzheim. Wenigſtens ſür die Pforz⸗ heimer ſelbſt. Endlich iſt es der vom Pech ſo berfolgten Elf gelungen, vom vorletzten Tabel⸗ lenplatz wegzukommen, und ſogar noch die Hrötzinger, mit denen man allerdings punktgleich iſt, hinter ſich zu laſſen. Es. Fi⸗ urgern fertig tam der Sturm auf vo ühlburger brachten dieſe Niederlage vom fünf⸗ ien auf den ſechſten Tabellenplatz, wobei ſie aber mit einem Verluſtpun't immer noch beſſer als die Reckarauer ſtehen. Leider wurde bei dem zweiten Tor der Mühlburger Torhüter verletzt, was Anlaß zu wenig erfreulichen Szenen gab. Und noch bedauerlicher iſt, daß ſich Batſchauer ar zu Tätlichkeiten gegen den ausgezeichneten Schiedsrichter hinreißen ließ. Ohne Zweifel werden die Mühlburger längere Zeit ohne Bat⸗ ſchauer, einen ihrer Beſten, ſpieten müſſen. „ und in der Bezirksklaſſe Unter⸗ baden⸗Weſt „Hie Tabelle unſerer zweiten Fußballklaſſe . nach den Kämpfen des vergangenen Sonn⸗ as ein wenig verändertes Bild; ledialich im Mittelfeld gab es kaum nennenswerte Verſchie⸗ bungen. NRach wie vor führt Fried richsfeld. Waldhof hat die Alleinführung Daß es auf eigenem Platz ausgerechnet von 07 eine Niederlage beziehen ſollte, wurde nicht er⸗ wartet. Tatſächlich wurden denn auch die Neu⸗ oſtheimer ſicher mit:0 nach Hauſe geſchickt und liegen noch immer auf dem vorletzten Platz. Sollten ſie Weggefährte der wohl ſicher zum Abſtieg verurteilten Wallſtädter werden? Die Wallſtädter haben ihren alten„Tank“ Krämer wieder in Dienſt geſtellt, der in Alt⸗ rip denn auch prompt zwei Tore ſchoß. Aber dafür revanchierten ſich die Platzherren mit einem halben Dutzend Gegentreffer, wodurch die Wallſtädter am Tabellenende bleiben und Altrip den zweiten Platz behält. MF Cos zeigte wieder einmal aute Leiſtun⸗ gen und ſchlug in einem auf hober Stufe ſtehen⸗ den Spiel den Mannheimer Phönix knapp, aber ſicher Nach Verluſtpunkten gerechnet, liegen Falente merden gesucmi knnt emmegehuohi uirpreaszhomnhg zr unzbanhnnghakenneen Eraniurnrernanmmnara Die Spiele der badiſchen Gauliga die Lindenhöfer nur zwei Punkte hinter dem Tabellenführer zurück, ſo daß ſie noch immer reelle Ausſichten auf die Meiſterſchaft haben. Phönix Mannheim rangiert an ſiebenter Stelle wie zuvor. Sandhofen ſtellte ſein Wiedererwachen er⸗ neut unter Beweis und ſchickte die Käfer⸗ taler mit:0 heim. Mit dieſem Sieg haben ſie ſich den vierten Tabellenplatz erobert. Schade, daß die Elf erſt ſo ſpät in Schwung gekom⸗ men iſt. Die Feudenheimer ſind wieder recht gut in Form gekommen, wie erneut das Unent⸗ ſchieden in Viernheim beweiſt. Die Heſſen ſind dadurch auf den fün,ten Platz 7 7 45 len, während die Feudenheimer ſich mit dieſem wichtigen Punktgewinn vor Phönix Mannheim an die ſechſte Stelle horſchieben konnten. Tage des„unbekannten Sportsmannes“ Erſte Olympia · undgebung der deutſchen veichlakhlelen Zum Abſchluß der Arbeitstagung des Reichs⸗ ſportführerrings waren alle Teilnehmer beim erſten Olympia⸗Werbeabend des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes im dichtgefüllten gro⸗ ßen Plenarſaal des ehemaligen Herrenhauſes in Berlin verſammelt. Reſchs⸗ und Staatsre⸗ gierung waren ſtark vertreten. Nach Referaten von Dr. Ritter von Halt, dem Reichstrainer Joſef Waitzer und dem Leiter der Reichs⸗ führerſchule Geo Brechenmacher gab zum Schluß der Kundgebung Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten einen neuen, in⸗ tereffanten Plan bekannt, der Largufhin läuft, die Talentſuche ſtärker als bisher zu unter⸗ ſtützen. Es ſoll eine Prüfung des„unbekannten Sportsmannes“ Der andere Verſager war Striebinger. geſchaffen werden. In jedem Monat werden an beſtimmten Sonntagen im garzen Reich Olympia⸗Prüfungen durchgeführe, an denen alle Deutſche ohne Rückſicht auf Vervands⸗ oder Vereinszugehörigkeit teilnahmeberechtigt ſind. Verantwortlich für die Durchführung ſind die Gaubeauftragten. Die erſte Prüfung des„unbe⸗ kannten Sportmannes“ findet bereitg am 15. April für die Langſtreckenläufer und Radfahrer ſtatt. Es folgen weitere Prüfungen am 29. Apr. als der des Kraftſports“, am 20. Mai der „Tag der ittelſtreckenläufer und Wurfathle⸗ ten“, am 27. Mai der„'Ta des Radſports“, am 10. Juni der„Tag der urzſtreckenläufer und Springer“, ſowie am 10. und 24d. Juni derTag der Schwimmer“. Für die Sieger dieſer Ver⸗ anſtaltungen hat der Reichsſportführer beſon⸗ dere Auszeichnungen beſtimmt. Weiter werden ſie den Olympia⸗Fortbildungs⸗ und Schulungs⸗ lehrgängen eingegliedert. Der Reichsſportführer gab dann noch bekannt, daß die Oberſte SA⸗ Führung erklärt habe, die Olympia⸗Vorberei⸗ tungen in weitgehendſtem Maße zu unterſitzen. Die Vertreter der deutſchen Preſſe forderte er dann auf, in der Kritit die deutſchen Kämpfer zu Selbſtvertrauen und freudiger Einſtellung zum Kampf aufzufordern. Die erhebende erſte Olympia⸗Kundgebung ſchloß mit dem Deutſch⸗ land⸗ und mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Rudergeſellſchaft Ludwigshafen zieht um Schiff„üurpfalz“ neues Nachdem der Turn⸗ u. Fecht⸗Club das Miet⸗ verhältnis mit der Rudergeſellſchaft Ludwigs⸗ hafen a. Rh. ſo unerwartet gelöſt hatte, mußte ſich die RG Ludwigshafen um neue Unter⸗ kunftsräume bemühen. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die Löſung dieſes Problems auf große Schwierigkeiten ſtößt, da am Ludwigshafener Strom⸗ und Ha⸗ fengebiet kaum 2 Räume zu bekommen oder ein paſſender Platz für die mschgenz einer Bootshalle frei iſt. Man kann deshal begreifen, wenn Gerüchte, die in die Weiter⸗ exiſtenz bieſes verhältnismäßig noch jungen Vereins Zweifel ſetzten und ihn bereits in an⸗ dere Vereinigungen aufgehen ſahen, Nahrung fanden. Glücklicherweiſe fanden dieſe Schwierigkeiten eine überraſchend günſtige Löſung, die man ſich beſſer und ſchöner nicht gut denken konnte. Das Oberdeck des Schiffes„Kurpfalz“, das vor dem Stadtpark in Ludwigshafen im Rhein verankert liegt, wird zu einer Bootshalle um⸗ gebaut. Vor der Bootshalle wird ein Prome⸗ nadedeck errichtet, das als Aufenthaltsort für die Mitglieder des Vereins und ihre Angehö⸗ rigen gedacht iſt. Die Boote werden auf einem Laufſteg, der vom Oberdeck auf die in Höhe des heim— Wilde Gerüchle des Schiffes zur Lagerung von 30 Paddelboo⸗ ten hergerichtet. Die Umkleideräume befinden ſich in den beiden Vorkajüten. Die Waſch⸗ und Umtleideräume ſind durch eine Verbindungs⸗ tür von den Umkleideräumen aus zu erreichen. Mit dem Umbau iſt bereits begonnen worden und dürfte bei normaler Witterung bis zum Beginn der Waſſerſportſaiſon, anfangs März, fertiggeſtellt ſein. 5 Es dürfte kaum bezweifelt werden können, daß das neue Heim der RG Lud Watel am Rhein wohl am günſtigſten am aſſer liegt, da von ihm aus der idylliſche Bellenkrappen für das Training der Ruderer, die Reißin el und das Strandbad für die Paddler ſehr ſchnell zu erreichen iſt. Außerdem iſt der Weg zu den wei⸗ ter oben gelegenen bekannten Paddlerparadie⸗ ſen(Koller⸗ und Ketſcherinſel) um eine be⸗ trächtliche Strecke verkürzt worden. Landſchaft⸗ lich liegen die neuen Bootsräume der Ruder⸗ geſellſchaft ſehr ſchön und ſind ſowohl mit der Straßenbahn, als mit dem Fahrrad ſehr ſchnell zu erreichen. man die bedeutenden Einſpa⸗ rungen und die größeren Bootsräume, die es ermöglichen, noch eine ganze Anzahl neuer Mit⸗ glieder aufnehmen zu können, dann darf man annehmen, daß die RG Ludwigshafen a. Rh. Buas des Schiffes liegende Pritſche führt, zu einer günſtigen Entwicklung entgegenſehen Waſſer gebracht. Außerdem iſt die Mittelkajüte wird. ee e eehre Mie, Weißmüllers Rekord in Gefahr Eine ſeit Jahren im 100⸗Meter⸗Kraulſchwim⸗ men nicht erreichte Zeit bildete die Sen⸗ des großen Hallenſ wimmfeſtes, das der euyork⸗Athletic⸗Club veranſtaltete. Der jugendliche Peter Fick, bisher noch nicht ſon⸗ derlich hervorgetreten, wartete mit der groß⸗ artigen Zeit von 57,6 Sekunden auf. Dieſe iſt nur um zwei Zehntelſekunden ſchlechter als der beſtehende Weltrekord, den Johnny Weißmüller am 17. Februar 1929 in Miami aufſtellte. Die Deutſchen Heeres⸗ und SA⸗Ski⸗ meiſterſchaften Unter der Schirmherrſchaft von Miniſterprä⸗ ſident Hermann Görin 8 der die Preisvertei⸗ lung und Ehrung der ieger perſönlich vor⸗ nehmen wird, gehen die Deutſchen Skimeiſter⸗ ſchaften, verbunden mit den Heeres⸗ ſowie Sͤ⸗ und SS⸗Meiſterſchaften, vom 7. bis 12. Februar in Berchtesgaden in Szene. Seit langer Zeit ſchon iſt die Gemeinde Berchtesgaden fieberhaft am Werke, um alle die Vorausſetzungen zu ſchaffen, die für ein volles Gelingen dieſer be⸗ deutendſten deutſchen ſkiſportlichen Veranſtal⸗ tung notwendig ſind. Hallen⸗Meiſterſchaften im Kunſt⸗ ſpringen Leilert⸗Teplitz und Frl. Jentſch⸗Jordan Meiſter Die erſten deutſchen Meiſterſchaften im Hallen⸗Kunſtſpringen vom Ein⸗Meter⸗Brett waren am Sonntag in Halle in jeder Bezie⸗ hung ein überragender Erfolg. Unter den Arhie reichen Zuſchauern und Ehrengäſten bemerkte man u. a. auch den Führer des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes und Gruppenfüh⸗ rer Ernſt. Ueberall gab es hervorragende Leiſtungen. ort⸗ beſtand geſichert haben. Bei den Herren betei⸗ igten ſich insgeſamt elf Springer, von denen ſich der Deutſchböhme Leikert⸗Teplitz vor Marauhn⸗Berlin und Greuſing⸗Spandau als der Beſte erwies. Bei den Frauen war der deutſchen Sieg nicht zu nehmen Sie gewann den Titel ſicher vor der Frl. Schieche⸗Spandau. Mannheimer Tiſch⸗Tennis· Sieg in heidelberg Bei den am Montag in Heidelberg ſtatt⸗ efundenen Ausſcheidungskämpfen zur Feſt⸗ lellung der beſten Gaumannſchaft konnten die Mannheimer große Erfolge gegen die Heidel⸗ berger Mannſchaften erringen. Heidelberg und Mannheim ſtellten je zwei Mannſchaf⸗ ten mit zwei Spielern, bei denen jede Mann⸗ ſchaft gegen jede ſpielte. Hierbei ſpielten die Die Hallen⸗Meiſterſchaften dürften ihren erſten ſowie die zweiten Punkte gegeneinander; Lerg die Einzel unentſchieden aus, ſo wurde er Kampf durch ein Doppelſpiel entſchieden. Die Spiele, die im Römerhaus in Heidelberg ſtattfa. fahen die Mannheimer in großer 7 Der des Abends, das uſammentreffen der beiden erſten Mannſchaf⸗ ten, brachte einen glatten:0⸗Sieg der Mann⸗ heimer. Schon das erſte Spiel war eine ſichere Sache für Mannheim. Ott ſchlug ohne große Anſtrengung Doll ganz überlegen in drei Sätzen 21:17, 21:7, 2111. Auch der zweite Punkt Werner konnte gegen Schick einen ſrheren Sieg herausholen, der leichter erkämpft wurde, als es das Ergebnis von 21:16, 21:9, :21, 22.24, 21:13 beſagt. Ebenſo hatten die Heidelberger im Doppel nie etwas zu beſtellen und unterlagen 16:21, 17:21, 12:21. Schwerer 5 kämpfen hatte die zweite Gäſte⸗Mannſchaft. aiſer verſtand es gut, ſich auf das Spiel Wittenmeiers einzuſtellen, mußte ſich aber doch nach hartem Kampf im fünften Satz mit 16:21 geſchlagen bekennen. Der zweite Mannheimer, Tyroler, holte ſich im kampf gegen Krämer einen ſchönen Sieg, ſo daß dieſe Partie mit:0 Punkten für Mann⸗ heim entſchieden war. Nun traf die erſte Mannheimer Vertretung und die zweite der F zuſammen. Ott hatte 4 Kaiſer den Sieg immer in der Hand, ſo ledigt wurde. 17:21, 22:24, 15:21. Ein weiteres Doppel brachte Ott⸗Werner einen zweiten Sieg, und zwar 31218 Kaiſer⸗Schick, die mit A13, 27225, •18 geſchlagen wurden. Und jetzt kam die größte Ueberraſchung des Abends, als die zweite Mannheimer Mann⸗ ſchoft gegen die f0 Vertretung der Heidelber⸗ ger antrat. Die Mannheimer ſchlugen fun ganz Suree und konnten auch hier ſamtliche Spiele für ſich buchen. Wittenmeier zeigte ſich von ſeiner beſten Seite und brachte das Kunſtſtück fertig, den Heidelberger Spitzenſpie⸗ ler Doll in vier Sätzen, 21:18, 21:15, 18:21, 21:14 ſicher zu beſiegen. Zam lieferte Tyroler, der nach härteſtem Kampf den ſich verzweifelt wehrenden Schick im fünften Satz ſchlagen konnte, ſo daß auch ier auf das Doppelſpiel verzichtet werden onnte. Die Mannheimer Spieler haben ſich durch dieſe prachtvollen Siege als Gaumann⸗ ſchaft für die Bundesſpiele des Deutſchen Tiſch⸗Tennis⸗Bundes qualifiziert. Die Spie⸗ ler Ott und Werner werden am Wochen⸗ ende in Braunſchweig bei den Bundes⸗ ſpielen den Gau Baden vertreten. Ergebniſſe:Heidelberg 1— Mannheim :3, Heidelberg 1— Mannheim II 02, Heidel⸗ berg II— Mannheim II.2, Heidelberg II— Mannheim 1:3. 0. H. Lehrwarte⸗Prüfung des DdSV Nur 15 von 43 Anwärkern beſtehen Vom 26. Dezember 1933 bis 2. Januar 1934 ver⸗ anſtaltete Gau 14(Baden⸗Pfalz⸗Saar) des Deutſchen Skiverbandes in Todtnauberg einen Lehrwartkurs mit anſchließenden Prüfungen für Lehrwarte. Mit welchem Ernſt im neuen Reich die Führung des DSV ihre Aufgaben anpackt, zeigt die Anordnung, künftig nur noch ſolche Bewerber zu Lehrwarten zu ernennen, die neben der praktiſchen Lehrprüfung und der theore⸗ tiſchen Prüfung auch noch die Prüfung für das neu⸗ geſchaffene Leiſtungsabzeichen des Deutſchen Ski⸗ verbandes beſtehen. Dieſe Prüfung fand in ihrem Hauptabſchnitt, dem Slalomlauf, an der ſteilſten Abfahrtsſtrecke im Feldberggꝛbiet, dem Fahlerloch, ſtatt. Das rege Intereſſe, das die Führer des Gaues 14 der Ausbildung tüchtiger Lehrwarte ent⸗ gegenbringen, erhellt aus der perſönlichen Leitung des ganzen Lehrganges und der Prüfungen durch den Gauobmann Julius Ries und den Gaulehrwart Twele, ſowie aus der Arweſenheit Zye, Zandes⸗ beauftragten, Miniſterialrat Herbert Nenrt, legentlich der Slalomläufe am Feldberg. Die Ergebniſſe legen ebenfalls Zeugnis ab von dem hohen Verantwortlichkeitsgefühl der neuen Füh⸗ rung. Es hatten ſich 43 Prüfungsanwärter aus ganz Baden auh der Pfalz gemeldet und nur 15 ver⸗ 0——+— zu beſtehen. us„uiheim unterzog ſich der Prüfun er duniclne p— 5 wurde zum 3 nd erhie a eltene) Leiſtungszeichen des DSV. Es iſt dies unſerem—.———+——— der erſte Arztin Nordbaden, dem dieſe Aus⸗ zeichnung zugeſprochen werden konnte. Die Mitarbeit an der ſportlichen Ertüchtigung des deurſchen Volkes iſt eine der großen Aufgaben des deutſchen Arztes im Dritten Reich. Dieſe Aufgabe aber kann nicht erfüllt werden etwa durch blutleere Vorträge des Nichtſportmannes über Sportfragen, ſondern nur durch eigene, umfaſſende Sportübung. Sie bildet das Fundament, von dem aus der Arzt a und durch e ſpor e Ertüchtigung d Volkes wirkſam werden kann. — —————————————— Meiſterin Frl. Jentſch⸗Jordan der brandenburgiſchen Meiſterin aß Kaiſer, mit drei Sätzen er⸗ Auch Krämer hatte gegen Werner nichts zu beſtellen und verlor mit Einen prachtvollen ge⸗ . — Jahrgang 4. Nr. 40. Seite 14 VDirtsc Ferner wird der Generalverſammlung vorgeſchla⸗ Vom NReckarkanal In einer Vorſtandsſitzung, die in Heidelberg ab⸗ gehalten wurde und an der zahlreiche Vertreter der intereſſierten Kreiſe teilnahmen, führte Bürgermeiſter Dr. Siegloch in ſeinem Referat über die Auf⸗ gaben des Kanalvereins u. a. aus, daß unter den heutigen, völlig veränderten wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Verhältniſſen man ſich von Atopien freihalten und mit längeren Zeiträumen bei den großen Schiff⸗ fahrtsplänen rechnen müſſe. Trotz der Verſchiebung der Verkehrsverhältniſſe, Verringerung der für die Schiffahrtsſtraßen in Frage kommenden Gütermengen, Errichtung der Reichsautobahnen, laſſe ſich der Aus⸗ bau natürlicher Waſſerſtraßen zu Schiffahrtswegen bei gleichzeitiger Hochwaſſerregulierung und Ausbau der meiſt in Frage kommenden und günſtig verteilten Mittelwaſſerkräfte auch heute noch vertreten. Dies gelte jedenfalls für den Neckar bis Plochingen und für die Donau bis Ulm. Der Referent kam zum Schluß, daß auch heute noch der Ausbau den natür⸗ lichen Waſſerſtraße jedenfalls als eines der beſten und finanziell günſtigſten Arbeitsobjekte bezeichnet werden müßte. Strombaudirektor Dr. Konz referierte über den Stand der Bauarbeiten. Hiernach ſind von den 113 Kilometer der Strecke Mannheim—Heilbronn 83 Kilo⸗ meter vollſtändig fertig ausgebaut. Aus ſteht noch der Ausbau von rund 30 Kilometer mit drei Stau⸗ ſtufen unterhalb Heilbronn. Man rechnet damit, daß im Sommer 1935 der erſte Abſchni't bis Heilbronn erreicht ſein wird. In den nächſten zwei Jahren wird auch oberhalb Heilbronn ein erheblicher Teil der Neckarkanaliſierung ausgebaut ſein, allerdings werde man die Schleuſenanlagen zunächſt noch weglaſſen. Der Durchſtich bei Deizisau werde jetzt in Angriff genommen werden können. Es handle ſich nunmehr zunächſt um den Ausbau des Neckarakanals bis Heilbronn, dann ſei es möglich, ſpäterhin auch die Strecke bis Plochingen in Anariff zu nehmen, ſofern die entſprechenden Mittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Im Sommer 1935, alſo drei Jahre früher als an⸗ genommen, wird die Großſchiffahrtsſtraße vom Rhein bis Heilbronn ausgebaut ſein. Vom bayeriſch⸗pfälziſchen Holzmarkt Aus den bayeriſchen Staatswaldungen wurden im Monat Dezember 297 789(Vormonat 350 327) Feſt⸗ meter und 13 972(118 150) Raummeter abgeſetzt. Der Rückgang erklärt ſich aus der fortſchreitenden Saiſon. Der Nadelſtammholzverkauf ſelbſt zeigt bei Fichten und Tannen noch eine Zunahme von 186 778 Feſtmeter auf 202 536 Feſtmeter. Der Umſatz in Schwellenholz hat ſich im Zuſammenhang mit Reichs⸗ bahnbeſtellungen verdoppelt. Am Pavpierholzmarkt iſt die Verkaufstätigkeit faſt zum Aufhören gekommen, da viele Bezirke ihren geſamten Anteil bereits ab⸗ geſetzt haben. Die Preisbewegung für Nadelſtamm⸗ holz zeigt weiterhin eine feſte Tendenz. In der Rheinpfalz wurden 4350(3804) Feſtmeter Fichten und Tannen zu 48,9(49,4) Prozent der Lan⸗ desgrundpreiſe, ferner 14 604(20 809) Feſtmeter Fohren und Lärchen zu 49,9(48,8) Prozent der Lan⸗ desgrundpreiſe verkauft. Für Eichenſtammholz ſtellte ſich der Erloͤs in der Pfalz auf 88,4 Proz. der Be⸗ zirksgrundpreiſe, für Buchenſtammholz auf 86,9 Pro⸗ zent. Fohrenſchwellenholz erbrachte in erſter Klaſſe 11,79, 2. Klaſſe 10,78 RM., Buchenſchwellenholz in 1. Klaſſe 11,68 RM., Eichenſchwellenholz 1. Klaſſe 13,98, 2. Klaſſe 12,18 RM., Nadelgrubenlanaholz Fohren 10,32 RM., Stroben 11,50 RM. per Feſt⸗ meter. Dividendenerhöhung der Süddeutſchen Zucker⸗ AG, Mannheim Der Aufſichtsrat der Süddeutſchen Zucker AG, Mannheim, hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, der Generalverſammlung am 29. Januar 1934 für das am 31. Auguſt 1934 beendete Geſchäftsjahr vor⸗ zuſchlagen, aus dem Reingewinn von 5 008 409 (4 493 162) RM. eine Dividende von 9(8) Prozent zu verteilen und den um 211 247 RM. auf 2 308 409 RM. erhöhten Gewinnreſt auf neue Rechnung vor⸗ zutragen.(Im Vorjahr wurden 2 097 162 RM. auf neue Rechnung vorgetragen.) gen werden, das Geſchäftsjahr zu verlegen auf di Zeit vom 1. März bis Ende Februar. Neuordnung im deutſchen Flachglasgroßhandel Durch die Errichtung des Kartells des deutſchen Flachglasgroßhandels iſt die Neuorhnung nunmehr durchgeführt. Neben einer reinlichen Trennung der Arbeitsgebiete zwiſchen Großhandel und Induſtrie iſt eine Preiskonvention für Maſchinen Dick⸗, Guß⸗ und, Spiegelglas errichtet worden, die eine geringfügige Preiserhöhung unter Beſeitigung der Schleuderpreiſe vorſieht. Ein Verbot von Filialgrundungen des Großhandels für 1934/35 iſt in Kraft getreten. Kar⸗ tellbeſtrebungen in der Glasbearbeitung ſowie Syn⸗ dikatsbeſtrebungen in der Farbenglasinduſtrie ſind im Gange. Eichbaum⸗Werger Brauereien AG, Worms Der Aufſich'srat beſchloß, für 1932/33(Bilanzſtich⸗ tag). September) nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtelungen(i. V. 292 602 Abſchreibungen) eine erhöhte Dividende von 4(3) Prozent auf 6,5 Mill. Stammkapital vorzuſchtagen.s Ter Zeitpunkt der ſtimmt. Märkte Zum Mannheimer Grofviehmarkt Zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren 142 Farren, 148 Ochſen, 310 Rinder, 394 Kühe, zu⸗ ſammen 994 Tiere zugelaſſen. Das Geſchäft verlief ruhig zu unveränderten Preiſen in allen Gattungen. Qualitätstiere waren wenig vorhonden. Höchſtnotiz für Ochſen 29—31, für Rinder 30—32 Pfg. bei er⸗ heblichem Ueberſtand. Am Kälbermarkt brachte der normale Auftrieb von 691 Tieren ein mittelmäßiges Geſchäft. Die Preiſe zogen um einen Pfennig gegenüber der Vorwoche an. Höchſtnotiz 40—42 Pfg. bei langſamer Räumung des Marktes. Am Schweinemarkt waren 1769 Tiere zum Ver⸗ kauf zugelaſſen. Das Geſchäft verlief mittelmäßig. Auf Grund der Schlußſcheine ergab ſich für die Klaſ⸗ ſen—0 eine Höchſtnotiz von 50—53 Pfg., was einem Aufſchlag von etwa 1 Pfg. entſpricht. Es verblieb ein mätziger Ueberſtand. Amtliche Schlachtviehpreiſe Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 994 Rinder, 691 Kälber, 1769 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhig, größerer Ueberſtand; »Schweine. „Hakenkreuzbanner“ Kälber mittel, langſam geräumt; Schweine mittel, kleiner Ueberſtand. Preiſe: Ochſen 30—31, 22—24, 25 »bis 28, 22—24; Bullen 27—29, 24—26, 21—23; Kühe 25—27, 20—24, 15—19, 10—14; Rinder 30—32, 25 bis 29, 23—25; Kälber 39—42, 35—38, 28—34, 22 bis 26; Schweine 51—53, 50—53, 50—53, 48—52; Sauen 43—46; Schafe 22—26 RM. Karlsruher SA Auftrieb: 238 Rinder, 244 Kälber, 760 Schweine. Marktverlauf: Rinder langſam, Ueberſtand; Kälber langſam, geräumt; Schweine mittel, geräumt. Preiſe: Ochfen 27—31, 25—27, 24—26, 22—24, 19—22; Bul⸗ len 28—29, 23—23, 22—23, 19—22; Kühe 22—23, 16 bis 20, 11—16; Rinder 27—33, 24—27, 22—24, 19 bis 22; Kälber 36—38, 33—36, 29—33; Schweine 51 bis 53, 50—52, 47—50, 45—47; Sauen 37—42 RM. Pforzheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 70 Rinder, 108 Kälber, 1 Schaf, 309 Marttverlauf: Rinder langſam geräumt, Kälber mittel, Schweine langſam. Preiſe: Ochſen 26 bis 28, 24—25; Bullen 29—30, 26—28, 25—26; Kühe 20, 17, 10; Rinder 30—32, 27—29, 23—26; Kälber 36 bis 38, 33—35, 28—32; Schweine 52—53, 50—52, 48 bis 50; Sauen 45—46 RM. Freiburger Schlachtviehmarkt Auftrieb: 88 Rinder, 224 Kälber, 27 Schaſe, 38⁵ Schweine. Markwerlauf: Rinder ſchleppend, Kälber ſch echt; Ueberſtand bei allen Gattungen. Preiſe: Ochſen 26—28, 24—26, 22—23; Bullen 25—28, 20—24, Kühe 18—20, 15—17, 10—14; Rinder 30—32, 25—28: Kälber 36—38, 33—35, 29—32; Schweine 52—54, 49 bis 51, 48; Schafe 30—32 RM. Berliner Schweinemarkt Auftrieb: 15 057. Marktverlauf: Fettſchweine ge⸗ ſucht, ſonſt langſam. Preiſe 50—52, 47—50, 44—46, 41—43, 36—38; Sauen 40—45 RM. Billigheimer Schweinemarkt Zufuhr gering. Preiſe pro Paar von 34—45 RM. Marktverkehr langſam. Ueberſtand. Hamburger Schweinemarkt Auftrieb: 6590. Marktverlauf: Handel mittel, ſpäter abflauend. Preiſe: 50—52, 47—48½, 44—46½, 40 bis 43, 36—38, 26—32; Sauen 38—45 RM. Stimmungsbericht von den badiſchen Schlacht⸗ viehmärkten Die heutigen badiſchen Schlachtviehmärkte waren insbeſondere bei Großvieh in Mannheim und Karls⸗ ruhe ſowie Freiburg trotz der Hontingentierung ſehr reichlich beſchickt, ſo daß die Märkte nich geräumt werden konnten. Es verblieb größerer Ueberſtand insbeſondere bei Tieren zweiter und dritter Qualität, Frankfurter Abendbörſe vom 23. Januar 1934 Tag 22. 1. 23. 1. Nounganleihe.—— 6% Dtſch, Reichs⸗ anleihe 1927.. Abl.⸗Schuld diſch. Reiches, Neubef. do., Altbeſitz 1 bis? 90 00%ũ ůöũ— Ver. Stahlbonds ———+◻ 1908 Schutzg.⸗Anl. Schutzg.⸗Anl. Schußg.⸗Anl. Schutzg.⸗Anl. 1913 utzg.⸗Anl 1914 Türk.(Bad.) S. do.* „.t⸗Rte. 1913 do. Gold⸗Rte. Liſſabon, St.anl. 86 Rumän vereinh. Rt o. do. do. Mon. Rum. 1929 Bk. f Brauinduſt Bay. Hp. u..⸗Be Di. Bt u. Discto. Dresdner Bank Reichsbank Buderus Eiſenw. Gelſenkirchener arpener ſe Bb. Genußſch. ali Aſchersleben Klöcknerwerke vehern. Stahl Laurahütte Stahlverein — * 8 S 3⁵ AeEc. St Bekula Bremen⸗Beſigh e Chade Cement Chem, Albert Dtſch. E Dtſch. Li LD 11881283 33 2³³ E — arben 85 — — — Zůͤcker-Selau „Rußlands allgemeines Geſicht.“ Nichts tritt in Rußland ſo ſehr in Erſcheinung wie der Verfall von Gebäuden und Wohnungen. Seitdem der Staat die Häuſer enteignet hat, werden ſie, meiſt in Häuſerblocks zuſammengefaßt, gemeinſam verwal⸗ tet, wobei der Reſt des Mietzenſes nach Abzug der Steuern, Verſicherungen, Waſſer⸗ und Beleuchtungs⸗ gebühren zur Inſtandhaltung verwandt werden ſoll. Wie wenig dabei übrig bleibt, erſieht man daraus, daß auch die nötigſten Reparaturen nicht gemacht wer⸗ den. Daß überall der Putz abbröckelt, daß Balkon⸗ ſtützen und Dachrinnen halb verroſtet herunterhängen, iſt noch das wenigſte. Die Schäden gehen noch tiefer. Die Dächer, ſelbſt an den als Muſeen verwandten Paläſten, ſind äußerſt ſchadhaft und laſſen Regen durch. Aber auch die Kellergewölbe und Mauern ſind nicht mehr intakt. An einzelnen Stellen wird ſogar durch Anſchlag gewarnt, wegen Einſturzgefahr den Bürgerſteig zu betreten. In dieſem Zuſtande ſind nun nicht nur die einfachen, billig erbauten oder alten Häuſer, nein, ſelbſt bei Paläſten und anderen ſtabil errichteten Gebäuden wundert man ſich bald nicht mehr über immerwährenden Steinſchlag, der den Paſſanten auf Bürgerſteig und Straße bedroht. Ueberall liegt Schutt und Gerümpel. Nichts von dem Verfallenen wird weggeſchafft, ſo daß ein Bild der grauenhafteſten Verwüſtungen ſich dem Auge darbietet, ſobald man einen Hofbetritt. Selbſt bei den alle paar Jahre wiederkehrinzen„Erneuerungskampagnen“, wie der —gheſchwollen““ Ausdruck in der Sowietſprache heißt, wird nur oberflächlich auf den Häuſerfronten, beileibe nicht hinten oder auf den Seiten, neuer Kalk auf⸗ geſtrichen; irgendeine gründliche Reparatur, die doch ſo notwendig wäre, findet nicht ſtatt„Ob man all⸗ mählich nicht doch merkt, daß der Au 100 wiel, viel langſamer geht als Einſturz und Verfall.9. n man ſieht, daß, während man vier Jahre lang e Moskau an einem Häuſerblock für achthundert Wohnungen baut, viele Tauſende von Wohnräumen in alten Häu⸗ ſern zugrunde gegangen ſind. Dabei ſind all dieſe Häuſer, ſelbſt die Paläſte, nicht unbewohnt, ſondern im Gegenteil übervölkert im Gegenſatz zu früher. Auch das iſt eine zwingende Folge des Niederganges. Es fallen eben jährlich bedeutend mehr Wohngelegen⸗ beiten aus, als das bei normalen Erh⸗ltungsmaß⸗ nahmen der Fall wäre. Was neue Bauten anbelangt, ſo ſpielen dieſe zahlenmäßig heute überhaupt noch jeine Rolle. In erſter Linie werden überall Waren⸗ häuſer, Bürogebäude und dergleichen erbaut. In letzter Linie erſt Wohnhäuſer und auch diefe nur in Einhalbbackſteinbreite, um aus einem zuſammengefalle⸗ nen Haus mit dem Reſt der Ziegel ein neues erſtehen zu laſſen. Kein Wunder alſo, dap die Wohnungsnot von Jahr zu Jahr unerträglicher wird. Schon die Zuwanderung zu den Städten, wenigſtens zu den großen Induſtriebezirken, bedingt dieſe Schwierigkeit. Und dabei das langſame Arbeitstempo des Ruſſen! Der Wohnraum iſt alſo in erſchreckendem Maße zu⸗ ſammengeſchmolzen, dazu trägt auch die jährlich um dreieinhalb Millionen anwachſende Bevölkerung bei, und die Tatſache, daß Hunderte von Klubs den nöti⸗ gen Wohnraum wegnehmen. Die völlig vorhangloſen Fenſter bieten Gelegenheit, in die Innenräume mehr als genug hineinzuſchauen. Kleine Räume mit vier Lagerſtätten, aber nicht etwa mit vier Betten, ſind an der Tagesordnung. Und nun das Mobiliar; Ich habe Wohnungen von Geiſtes⸗ arbeitern geſehen, denen nur eine aus rohem Tannen⸗ holz zuſammengenagelte Holzpritſche als Bett diente. Schränke und Kommoden ſind Seltenheiten. Man iſt froh, wenn die nötigen Tiſche, Stühle und Lagerſtätten überhaupt vorhanden ſind. Bisher war nach Verordnung bis zu zwei Quadrat⸗ faden Wohnraum, alſo etwa neun Quadratmeter„ie Seele“ erlaubt, jetzt ſpricht die Verordnung ſchon nur noch von einem Quadratfaden, das ſind viereinhalb Quadratmeter erlaubte Bodenfläche je Kopf. Irgend⸗ welchen Komfort bieten die Wohnungen nicht. Bad oder Toilettenanlagen kennt man dort nicht. Auch in den Höfen iſt es eine Seltenheit, ſie aufzufinden. Der Preis für die Wohnung iſt verſchieden, je nach der Höhe des Einkommens. Ein Zimmer kann heute drei⸗ ßig Rubel koſten und morgen, wenn etwa beide Ehe⸗ gatten verdienen, alſo der Verdienſt ſich ſteigert, vier⸗ zig bis fünfzig oder noch mehr. Der Staat zieht alſo von dem geſteigerten Einkommen ſofort einen recht beträchtlichen Teil als Mietzins wieder ein. Auch dies iſt eine Maßnahme, um niemand in den Genuß höhe⸗ ren Verdienſtes kommen zu laſſen. Die Wohnungs⸗ ämter ſind wie anderswo auch dort ein Stein des Anſtoßes. Auch ſie arbeiten nicht überall korrekt und haben vor allem ihre teufliſche Luſt oaran, ſolchen Perſonen, die ihnen mißliebig ſind, Straßenmädchen, Apachen, Diebe und anderes Geſindel als Nachbarn zu vermitteln. Leſeprobe aus dem Buch über 70 unbeauf⸗ ſichtigte Studienreiſen(1929 und 1931) in Ruß⸗ land von H. v. Watter,„Eine deutſche Frau erlebt Sowjetrußland“, mit 30 Photos in Leinen .75 RM., kartoniert.20 RM., das im Berg⸗ ſtadtverlag, Breslau, erſcheint. . Mannesmannröhr 59 59,75 Mansf. Bergbau hönix Berabau bein. Brauntohl. Accumulat Berlin Allg. Kunſt Unie amm Bemb eim r Att. Dit. Eiſenb. Brlun eidelbg IJG. Chemie volle Chemie 50* onti Caoutſchou⸗ Daimlex Motorer rdöl Dt. Gold⸗ u Silbſch noleum Dyckerh.& Widm. El. Licht u. Kraf El. Lieferungsgei Eßlinger Maſch. JG. F F0 Farb Bonds Felten& Guill. 23. 1. Tag 22 1. 57,50 Gef. f. El. Untern Goldſchmidt. Th. — Hoch⸗ und Tiefbav 44,00 olzmann Ph. 199,00 olzvertohl.⸗Ind 85.50 Funghans, G. St — Labhmever& Co. 38,12 Augsburg 41,00 2 2 — — — en Lech, 48 Miag, Mühlenvar 1 Moenus,. 27,75 J Montecatini AG. 120,25 Motoren Oberurſe! — Mainkraft. Höchſt 44,00 Metallgeſ. Frkit. 144, 50 111115 1381 228 2 Motoren Darmſt. Rhein. Elektr. My. Rütgerswerke. —.— Rorngg. iemens& Halske Thür, Vief., Gotha Leonhard Tietz Zeuftoff Aſchaffbg. Zellſtoff Waldhoſ Schöfferh⸗Binding D. Reichsbahn Vz. AG. für Verkehr. 99,00 Allg. Lokal& Kraft 91,50 dapag. — Nordd Lloyd 124,00 Anatol. 1u. I1.. — Anatol. E... 53,25 Tehuantepec. aba. 11811111 2 nS — S588 —..— 8³ 2382 88 S (nnn 88881815 8 1S81 — —2 —2 — — 8 1113f1 ——+ 2 Vom Bauerntum Friedrich der Große ſagte einmal:„Die Landwirt⸗ ſchaft iſt die erſte aller Künſte, ohne ſie gäbe es keine Kaufleute, Dichter und Philoſophen.“ An dieſe Worte erinnert uns ein Buch, das wir heute zu den wichtig⸗ ſten Erſcheinungen unſeres politiſchen Schrifttums rechnen müſſen und deſſen Bedeutung ſich auf viele Jayrzehnte erſtrecken wird. Alſo ein Buch, das uns alle angeht:„Das Bauerntum als Lebensquell der nordiſchen Raſſe.“ Von R. W. Darre. Es erſchien ſoeben in 3.(unveränderter) Auflage in J. F. Leh⸗ manns Verlag, München. Preis geh. 8 RM., Lein⸗ wand 10 RM. Mit ſeinem grundlegenden Buche vom Bauerntum nahm der damals noch wenig bekannte Diplomland⸗ wirt R. Walther Darre im Jahre 1928 erſtmalig den Kampf um die Rettung des deutſchen Landſtandes auf. Wenige Wochen nach Uebernahme des Reichs⸗ ernährungsminiſteriums durch den Reichsbauernfüh⸗ rer erſchien die 2. Auflage des Werkes als weſentlich verbilligre Volksausgabe, die nun in der 3. Auflage neu vorliegt. In der Zwiſchenzeit hat Darreé die Fol⸗ gerungen aus ſeinen Forſchungen gezogen und die Einigung der deutſchen Bauernſchaft unter ſeiner Lei⸗ tung durchgeführt. Dem ſo geeinigten Bauernſtand gibt er nun die Geſetze, die ihm auf Grund der Kennt⸗ nis der Geſchichte als notwendig für die Rettung nicht nur des Bauernſtandes, ſondern des nordiſch be⸗ ſtimmten deutſchen Volkstums erſcheinen. Sein Erb⸗ hofrecht iſt der erſte Schritt auf dieſem Wege geweſen, weitere werden folgen. Die Grundlagen für dieſe Rettungsmaßnahme für die deutſche Bauernſchaft ſind im Buch vom Bauern⸗ tum enthalten. Hier zeigt er, daß die Indogermanen nicht ein herumziehendes nomadiſches Hirtenvolk wa⸗ ren, ſondern daß ſie als Bauern lebten und ihre völ⸗ kiſche Kraft aus der Scholle zogen. Die Gedanken und Forderungen, die das Buch aus der Erkenntnis der bäuerlichen Beſtimmtheit der nordiſchen Raſſe für die bewußte Ausleſe einer neuen Volksgemeinſchaft aus Blut und Boden aufſtellt, ſind für die deutſche Gegenwart revolutionierend im beſten und höchſten Wortſinne, obwohl ſie uns nur das verloren gegan⸗ gene Erbe unſerer Vorfahren, das Bewußtſein ſtren⸗ ger Zucht und artgetreuer Haltung in unſer Gewiſſen zurückrufen. Wir lernen begreifen, daß ohne die natürliche Grundlage von Blut und Boden, ohne einen harten, erbgeſeſſenen und geſunden Bauernſtand als Erhalter der Volkskraft auch die geiſtige Erbmaſſe unſeres Volkes verloren gehen würde. Darres Buch bedeutet Beſinnung auf die verborgenen, bodenſtarken Wurzeln unſeres Volkstums und unſerer Kultur und Auf⸗ bruch in die weite und frohe Landſchaft des n⸗uen Reiches. Darum ſpricht es nicht nur zum Bauern, welche wieder in größerer Anzahl aufgetrieben w Erſtklaſſige Tiere ſämtlicher Gattungen konnten gleichen Preiſen wie in der letzten Woche ihr« 81 haber finden, während mittlere und geringere Q tät nur ſehr ſchwer anzubringen waren. Bei den Kälbern war der Auftrieb ebenſfalls ziem lich reichlich, doch konnte hier der Auftrieb, wenn aut die Preiſe für zweite und dritte Qualität nachgeb mußten, langſam geräumt werden. Bei den Schweinen blieben die Preiſe bisz m Mannheim und Freiburg, woſelbſt eine Beſſerung von 1 RM pro Zentner Lebendgewicht erzielt werden konnte, unverändert. Geſucht waren ſchwere, aug e ſprochene Fettſchweine und vollausgemäſtete Fleiſt ſchweine, im Gewichte von 100 bis 120 Kilo. Bei ſämtlichen Tiergattungen werden wohl i ſondere für Tiere erſter Qualität größere Pniz⸗ ſchwankungen nicht zu erwarten ſein, während ſit Tiere von mittlerer und geringerer Qualität Preisſchwankungen nach unten bzw. oben eintr können. Die großen norddeutſchen Schweinemärkte Ber und Hamburg ſind im Verhältnis zu den letz Wochen weiter unverändert und betrug hier ſeweſ die Höchſtnotierung 52 RM. pro Zentner Leh gewicht. Börſen Von der Frankfurter Börſe Der Frankfurter Börſenvorſtand hat die zur Ueb wachung der Engagements in Reichsmark⸗Anleih die aus Dollarbonds hervorgegangen ſind, geb Kommiſſion ermächtigt, in Fällen, in denen ſi Engagements ſtückmäßig innerhalb der anmelden Firmen bis zu einem gewiſſen Grade ausgleich nach Prüfung des Einzelfalles eine Ermäßigung erforderlichen Deckung zu gewähren. Frankfurter Abendbörſe Auch die Abendbörſe lag infolge des Ordermangels nahezu geſchäftslos, nachdem ſchon im Mittagsvei⸗ kehr kaum Umſätze zu verzeichnen waren. Die St mung war jedoch widerſtandsfähig und lediglich Grund der Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe Aktienmarkt und am Rentenmarkt geringfügig ab. u. a. IG⸗Farben(minus 0,50 Proz.), 6proz. Stahl⸗ vereinsbonds(minus 0,25 Proz.). Jen großen und ganzen lagen aber die Berliner Schlußkurſe behauptet. Reichsanleihen und Reichsmarkobligationen ruhig kaum verändert. Neubeſitzanleihe 19,10, Altbeſitzanleihe 96/, Re bank 164, Buderus 73, Ilſe Bergbau 139, R Braunkohlen 199, Aku 41, AEG 27,75, Chade 144 Conti Gummi 151,5, Daimler 38, Di. Erdöl 101,25, JG⸗Farben 124, Gesfürel 88,75, Lahmeyer 110, Sis mens 144, Südd. Zucker 187,5, Hapag 27,5, Nordd. Lloyd 29½..— Tendenz: geſchäftslos. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt und ſtellvertr. Hauptſchriftleiter; Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilh. Kattermann; für Wirichaſtsrunoſchauz Wilh. Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl G Unpolitiſches, Bewegung und Lokales: fur Kulturpolitik, Feuilleton, Beilagen: Willi Körbel ür Sport: i. V. Julius Et, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung; Hans Graf Reiſchach, Berlin SW 68, Charloltenſtr. J5 b. Nachdruc ſämtl. Original berichte nur mit Quellenangabe geſtattet. Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich 17—18 Uh (außer Samstag und Sonntag). arenkreuzbanner⸗Vexlag G. m. b. H. Verlagsleitet Kari Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der erlagz. leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. Sonntagh ei für Verlag und Schriftleitung: 314 4 86, 333 61/62.— Für den Anzeigent il verantwortl Arnold Schmid, Mannheim. Durchſchnittsauflage: Dezember 39 000. vebel; für exm. Wacher: Druc: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdrul ſondern zu jedein von uns, der ſich der Notwendigkell bewußt iſt, unſeren Bauernſtand und damit unſelt Raſſe zu erhalten und zu pflegen. „Daheim“(70. Jahrgang, Nr. 15). In dieſem Heſf beginnt ein neuer Roman mit dem Titel„Zwei Min der in der Wildnis“, eine Erzählung aus den Kah pathen, die eng mit der Bergwelt und ihren Tien verwachſen iſt. Einleitend erzählt der Verfaſſer, O Alſcher, ein Auslanddeutſcher,„Von mir über mich/ und wir erfahren, daß er in jenen Wäldern und un jenen Tieren, die er ſchildert, groß wurde. Der man führt den Leſer in Gegenden deutſchen Lebeſß die den meiſten bisher fremd waren.— Die bebilſe ten Aufſätze des Heftes behandeln den Wanderzin das nächtliche Leben unſerer Reichswehr, neua photographiſche Aufnahmemöglichkeiten, Kinderkleid beim Winterſport, und geben Ratſchläge für hüb Aufnäharbeiten. Eine Erzählung von Hans Fried Blunck, dem Präſidenten der Schrifttumskammer, der Nummer beſonderes Gewicht. Viel Bilder, ſchläge, Winke und andere Kleinigkeiten runden vielſeitige Heft unterhaltſam und anregend ab. Werner Siebold:„Auf deutſcher Wildführte“.(Ben lag Emil Roth, Gießen). Der Schriftſteller hat ſich ſicherlich durch ſein Ju⸗ gendbuch„Was Klaus von den Tieren erfuhr“ die Herzen vieler deutſcher Buben erobert; in der Erzäh⸗ lung von„deutſcher Wildfährte“ finden nun die älteren Jungens bis 14 etwa ihre Jagdgeſchichten. Dreierlei gibt dem Buch ſeinen Wert: der unbekümmerte, ſchlichte Erzählerton, der Standpunkt des weidgerechten Jägers und das rechte Einfühlen in Jungenſeelen. Man iſt gleich überzeugt von der Liebe des Verfaſſers zu ſeinem Wild und andrerſeits zur Jugend. Und man freut ſich mit den Knaben der Erzählung, wenn ihnen ein kapitaler Bock vor den Schuß gekommen iſt. Den Eltern aber wird mancher heimliche Wink gegeben, wie ſie ihre Kinder gewinnen können, wie Pflicht und Gehorſam dieſen zur Luſt wird. Dabei enthält das Buch eine Reihe köſtlicher und lebendiger Szenen: Das Häschen im Puppenwagen, das Liebesſpiel der Birkhähne, das Austreten eines Keilers, die Photojagd vor dem Fuchsbau, um nur einige wenige zu nennen. Einige ſympathiſche Bilder geben trefflichen Rahmen:“ ſeelenvolle Tieraugen, eine ſchmiſſig gezeichnete Sau⸗ lagd, zwei köſtliche Zeichnungen des dicken Zollinſpek⸗ tors mit dem Haſen zwiſchen den Beinen und beim verfehlten Schuß.(Federzeichnungen von Adalbert Meckel.) Deutſche Knaben, die den Wald, ſeine Schön heiten und ſeine Tiere lieben, werden an dem Buch ihre helle Freude haben. Rd. A Vorsitzet Der Ver Gesellsc treuer F sichtsrat zur Ver Eigenscl lichen v bewahre Aufsicht entrissei gegenbr läßt uns V Dankba allezeit im Alte Ma Vo Die aus sSta ———◻νινin ae aaa „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 24. Januar 1984 aufgetrieben waren ittungen konnten en Woche ihre Lieh⸗ ind geringere Quall⸗ waren. ftrieb ebenfalls zien Auftrieb, wenn auth Qualität nachgeben i. die Preiſe bis auf elbſt eine Beſſerung ewicht erzielt werbden aren ſchwere, auzge ausgemäſtete Fleiſch is 120 Kilo. werden wohl insbe⸗ ität größere Preiz⸗ ſein, während fit ſerer Qualität kleim bzw. oben eintrelen hweinemärkte Berlin tnis zu den letzten betrug hier jeweilſh ro Zentner Lebhend⸗ 4 Jahrgang 4. Nr. 40. Seite 15 bet verstorbene gehörte über zwei Jahrzehnte dem Vorstand unserer sichtsrat als dessen stellvertretender Vorsitzender seine reichen Erfahrungen chen Verlust. Wir werden dem Verstorbenen allezeit ein treues Andenken Am 21. Januar 1934 verschied in Mannheim der stellvertretende Vorsitzende unseres Aufsichtsrates, Herr pr. ing. e. h. Ołto Clemm Gesellschaft an und ist uns stets ein hochgeschätzter Mitarbeiter und treuer Freund gewesen. In den letzten Janren stellte er uns im Auf⸗ zur Verlügung. Der Heimgang dieses durch hervofragende menschliche Eigenschaften ausgezeichneten Mannes bedeutet für uns einen schmerz- bewahren. Mannhe im, den 23. Januar 1534 Vorstand und Aufsichtsrat der ZTellstofffabrik Waldhof 75¹K Fiür NMNauarscheinu noch einige eines umsatztähigen Verlagsorgans werden tücnige Damen und Herren für Propagandatätigkeit eingestellt. Lohnender Verdienst bei schnellster Auszahlung. Meldung bezw. schriftliche Offerten an Verlag Scherl (Allgem. Wegweiser) Mannheim DI, 7/8 X. 0. 20545 74K Angeſehene Buchdruckerei ſucht umſtändehalber für einen vorhandenen großen Kundenkreis einen zuverläſſigen Vertrefer geg. rohfri Fixum u. Prov. Bei ge l 18• Off. unt.“ N. 12995“ an den Verl. n er Börſe 3 d hat die zur Uehet⸗ Reichsmark⸗Anleihen, imgen ſind, gebildete n, in denen ſich die ub der anmeldenden Grade ausgleichen, ine Ermäßigung der hren. idbörſe ze des Ordermangelz hon im Mittagsver⸗ waren. Die Stine ig und lediglich auf lten die Kurſe at t geringfügig ab. S0 Broz.), 6proz. Stahl⸗ ). Im großen und öchlußkurſe behauptet — Nach kurzem schweren Leiden wurde uns der Vorsitzende unseres Aufsichtsrats, Herr br. ing. e. h. Otto(lemm entrissen. Das große Interesse, das er unserem Unternehmen stets ent- gegenbrachte, sowie sein erlolgteiches Wirken für unsere Gesellschaft läßt uns seinen Verlust ganz besonders schmerzlich empfinden. Wir werden seiner hervorragenden Verdienste stets mit großer Dankbarkeit gedenken und seine tatkräftige Persönlichkeit wiid bei uns allezeit in treuestem Andenken fortleben. Mannheim, den 23. Januar 1934, Kufsichtsrat und Direktion der Banngesellschaft Waldhof ligationen ruhig und anleihe 965/, Reich⸗ zergbau 139, Rhein, 27,75, Chade 14% 3, Dt. Erdöl 101,25, Lahmeyer 110, Sie⸗ Hapag 27.5, Nordd. iftslos. elm Kattermann Hauptſchriftleiter: el d Außenpolitik: Dr. aftsrundſchau: Wilh. 1: Karl Goebel; für kales: Herm. Wacher; lagen: Willi Körbelz itliche in Mannheim. raf Reiſchach, Berlin druck ſämtl. Original⸗ igabe geſtattet. täglich 17—18 Uhr, Sonntag). b. H. Verlagsleiten chſtunden der Verlags⸗ 3 Ichriftleitung: 314, Mann, unser guter, treusorgender Vater osei Schüssler Statt besonderer Anzeige Am 22. Januar verschied rasch und unerwartet mein innigstgeliebter Fortb.-Hauptlehrer im Alter von 51 Jahren. Mannheim, Kl. Merzelstr. 10, den 23. Januar 1934. Anna Schüssler geb. Reicher Trude Schüss'er Hari Heinz Schüssler Von Beileidsbesuchen bittet man absehen zu wollen. Die Beerdigung findet Donnerstag 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 7311K ur fir ermgen Zurber! Wir bieten einem Herrn die Ge⸗ legenheit zur Einreihung in unſeren Organiſationsappargt und damit die Sicherung der Möglichkeit zum Aufbau einer erſtrehenswerten Po⸗ ition. Es kann jedoch nur ein ewerber in Frage kommen, der mit Gründlichkeit und Feul allen Anordnungen, die auch heute beſte Erfolge gewährleiſten, zu folgen bereit iſt. Einwandfreier Leumund Dauerſtellung. nellengenuche Sehr ſchöne 5 mieten. 7⁵ igent il verantwortl nnheim. 4 ember 39 000. eilung Zeitung⸗drul, ich der Notwendigekel d und damit unſett en. 4 15). In dieſem Siff m Titel„Zwei Min hlung aus den Kay lt und ihren Tient t der Verfaſſer, O Bon mir über mich n Wäldern und un oß wurde. Der en deutſchen Lebeih ren.— Die bebilhen n den Wanderziſfi teichswehr, neuaih keiten, Kinderkleidin 3 atſchläge für hübſhe von Hans Friediih rifttumskammer, gihl t. Viel Bilder, Rat nigkeiten runden daß anregend ab. r Wildfährte“.(Vet⸗ rlich durch ſein Fu⸗ Tieren erfuhr“ die obert; in der Erzäh⸗ inden nun die älteren geſchichten. Dreierlei nbekümmerte, ſchlichte weidgerechten Jägers ingenſeelen. Man iſt des Verfaſſers zu Jugend. Und man zählung, wenn ihnen *gekommen iſt. Den he Wink gegeben, wie en, wie Pflicht und Dabei enthält das lebendiger Szenen: das Liebesſpiel der eilers, die Photojagd je wenige zu nennen. trefflichen Rahmen:“ ſſig gezeichnete Sau⸗ des dicken Zollinſpek⸗ 'n Beinen und beim ngen von Adalbert n Wald, ſeine Schön⸗ herden an dem Buch Rd. Anmmummmn uaaaa ſo ſicher erfüllt ſich jebes menſchen Ochickſal./ Bewahrt bleibt jeber vor Eni⸗ tãuſchungen/ ber nichts dem zufallüberlüßt. Ein ſtarkes wirtſchaftliches Rückgrat ſchützt das Leben vor Erſchütterungen./ Das beſte mittel, mit wenig Aufwendungen ein Kapital zu bilden und vorſorglich für ſeine Angehörigen zu handeln/ ſt der Ab⸗ ſchluß einer Lebensverſicherung bei uns. Hamburg 7 An der Alſter 775%0 Auskunft erteilt: Rechnungsstelle Mannheim. 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