lxter agl ner nor Handlung ufnahmen 1 7 äger Else Elster laid Verlag und Schriftleitung: Mannheim, K 3 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/½2. Das Anzelgen: Die 12geſpaltene Minimeterzeile 10 Pfg. Did Ameterzeile im Text⸗ „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und er.20 RM. bei Trägerzuſtellung teil 45 Wfa. Für leine Anzeigen: Die igeſpaltene Millim. 1 Bet Wieverbolung zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Ann“ Frühausgabe 18 Uhr. nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch und p 2 12 am Stroh⸗ für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, g 3. markt. Fernruf 204 86, 314 71. 33 61/62. Zahlungs⸗ und Erfülungs/rt Mannheim. Ausſchließ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. ſt⸗ ſcheckonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wigshafen 4960. Verlagsort Mannheim höhere Gewalt) verhindert, beſtebt kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— 4. Jahrgang— Nr. 43 Für unverlangt eingeſandte Manufkripte wird keine Verantwortung übernommen. Donnerstag, 25. Januar 1934 Kulturfiim o Unr Zutritt RaUE .5,7 Sohlachtfest! 75⁵⁵ K ten, vorzügliche er- u. Blutwurst n Karl Stein ftäfte Hannheins g Billig u. gut beim 5 Arbeitsamt ng Blusen Nödie ingetroffen Spcdi Gn nalerwagen ppenwagen n allen Preislagen n größter Auswahl hne à Aulbach 70 Gu 1, 16 Waſhingtoner Vor dem baldigen Ausbruch eines ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges? Waſhington, 355. Jan. Das Weiße Haus lehnte am Mittwoch eine Stellungnahme zu der Frage, ob die amerikaniſche Kriegsflotte zu der durch den Londoner Pakt feſtgelegten Höchſt⸗ grenze ausgebaut werden ſoll, ab. Die allge⸗ meine Stimmung ſcheint jedoch für einen Ausbau der Flotte zu ſprechen. In Ma⸗ rinekreiſen wünſcht man darüber hinaus auch die Vermehrung der Luftſtreitkräfte, um die neuen Kreuzer mit Flugzeugen aus⸗ rüſten zu können. Das Repräſentantenhaus, das ſich bisher den Wünſchen der Admiralität ge⸗ genüber meiſt ablehnend verhalten hat, ſcheint diesmal für den im Ausſchuß bereits ange⸗ nommenen Geſetzentwurf über den Ausbau der Kriegsflotte ſtimmen zu wollen. Die täg⸗ lichen Meldungen der amerikaniſchen Preſſe, die von einer wachſenden Spannung zwi⸗ ſchen Rußland und Japan berichten, laſſen der Oeffentlichkeit die Bedeutung einer ſtarken Kriegsflotte immer deutlicher erſchei⸗ nen. Manche Blätter rechnen bereits für das Frühjahr mit dem Ausbruch des Krieges im Fernen Oſten. Unter dieſen Umſtänden iſt auch der Kongreß der Meinung, daß die Stellung der Vereinigten Staaten im Stillen Ozean durch eine ſtarke Flotte geſchützt werden müſſe. Der Ausbau der Flotte erſcheine vor allem deswegen beſonders notwendig, weil Japan offenbar die im Jahre 1936 ablaufenden und Londoner Flottenpakte nicht in der vorliegenden Form erneuern will, ſondern die Flottengleichheit mit England und den Vereinigten Staaten beanſprucht. Die Gleichheitsforderung wird in der amerikani⸗ ſchen Preſſe ganz allgemein als ein Beweis für die japaniſchen Angriffspläne aufgefaßt. In dieſem Zuſammenhang iſt es von Bedeutung, daß Präſident Rooſevelt und Botſchafter Bullit in ihren kürzlichen Aeußerungen die ſtarke Friedensliebe der Sowjetregierung beſonders betont haben. Greift Muſſolini in die Fragen des Jernen Oſtens ein? London, 25. Jan. Der Korreſpondent des „Daily Telegraph“ in Rom ſagt in einem Auf⸗ ſatz, in diplomatiſchen Kreiſen werde die Frage erörtert, ob Muſſolini beabſichtige, Vorſchläge für die Behandlung der Fragen des Fernen Oſtens zu machen. Verſchiedene Anzeichen deu⸗ teten darauf hin. Vor einigen Tagen hätten viele europäiſche Blätter einen von einem ame⸗ rikaniſchen Syndikat verbreiteten Aufſatz Muſ⸗ ſolinis veröffentlicht, in dem er wiederum Un⸗ ruhe über Japans Außenpolitikbe⸗ kundet habe. Es verlaute, daß die japa⸗ niſche Regierung dieſerhalb die Möglichkeit freundlicher Vorſtellungen in Rom erwäge. Wie eine Antwort an die erwähnten Gerüchte ſehe ein Aufſatz in der„Tribuna“ aus, den ein Mit⸗ glied des Faſchiſtiſchen Großen Rates verfaßt hat. Dort werde Japan der Unehr⸗ lichkeit im Zuſammenhang mit der Mandſchurei und China bezichtigt. Der Völterbund werde für ſeine Schlaffheit gegenüber Japan getadelt und Großbritannien werde vor der Durchdringung Indiens, Auſtra⸗ liens und Neuſeelands durch Japan gewarnt. Die Singapur⸗Konferenz werde auf Groß⸗ britanniens Furcht vor Japan zurückgeführt. Dieſer Artikel werde als Zeichen dafür ange⸗ Fortſetzung ſiehe Seite 2 Arbeitspaß als Leiſtungsausweis für den Handarbeiter Berlin, 24. Jan. Seweit bisher in ver⸗ ſchiedenen Orten Deutſchlands der Arbeitspaß zur Einführung gelangt iſt, dient er ledig⸗ lich dem einen Zweck, die Schwarz⸗ arbeit zu bekämpfen. In der„NeS⸗ Sozialpolitik“ zeigt nun der ſtellvertretende Leiter des Sozialamtes der Deutſchen Arbeits⸗ front, Dr. Daeſchner, Wege auf, wie der Ar⸗ beitspaß in zweckentſprechender Weiſe ausgebaut werden kann. Er betont dabei die Notwendig⸗ keit, deei Arbeitspaß als ein Mittel für die Hebung des Berufsſtandes der Handarbeiter überhaupt zu verwen⸗ den. In den Betufen der Handarbeiter ſei es nicht üblich, daß man ihm, der nur zu oft unter Einſetzung von Geſundheit und Leben ſeinen Beruf ausfüllen müſſe, beim Ausſcheiden ein anſtändiges Zeugnis gebe, wie man es dem kleinſten Büroangeſtellten gegenüber als ſelbſt⸗ verſtändlich anſehe. Der Handarbeiter er⸗ halte im allgemeinen ſeinen Abkehrſchein und ſeine Papiere, eine Arbeitsbeſcheinigung, die man als geradezu unwürdig und entehrend be⸗ zeichnen müſſe. Der Arbeitspaß könne ein wert⸗ volles Hilfsmittel werden, um dem Unter⸗ nehmer und Betriebsleiter ein getreues Bild von der Perſon des Bewerbers zu verſchaffen. Der Arbeitspaß wäre danach zu ergänzen durch Fragen über die Art der Berufsausbildung, die beſondere Eignung und Fertigkeiten, die Be⸗ wertung der beruflichen Leiſtungen und die perſönliche Führung. Dabei werde die Frage nach einem Zwange zur Ausfüllung dieſer Spalten zweckmäßigerweiſe dahingehend zu ent⸗ ſcheiden ſein, daß die Art der Tätigkeit und die die berufliche Spezialiſierung behandelnden Fragen ſtets zu beantworten ſind, hingegen die Bewertung von beruflicher Leiſtung und per⸗ ſönlicher Führung auf Wunſch des Arbeit⸗ nehmers zu unterbleiben hat. Tagung des Verwaltungsrates der Reichsbahn Verbeſſerungen in der Zugſicherung— Skeigerung der Einnahmen Berlin, 24. Jan. Am 23. und 24. Januar 1934 trat der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn zu einer außerordentlichen Tagung zuſammen. Zum Präſidenten des Verwaltungs⸗ rates wurde einſtimmig der bisherige Präſident Dr. C. F. von Siemens wiedergewählt. Zum Vizepräſidenten wurde Dr. Frhr. von Schröder, Köln, einſtimmig gewählt. Der Verwaltungsrat verſchaffte ſich zunächſt einen Ueberblick über die finanzielle Lage der Reichs⸗ bahn und konnte mit Befriedigung feſtſtellen, daß die Entwicklung der Einnahmen im Dezem⸗ ber 1933 ein erfreuliches Bild zeigt. Die Stei⸗ gerung der Dezembereinnahmen 1953 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres betrug im Perſonenverkehr 4,8 v.., im Güterverkehr 173 v. H. Die günſtige Entwicklung der Ein⸗ nahmen hat auch, ſoweit ſich bisher überſehen ließ, im Januar 1934 aggehalten. Auf dem Gebiete des Perſonalweſens geneh⸗ migte der Verwaltungsrat die Aenderungen der Perſonalordnung, durch die der für die Reichs⸗ beamten angeordneten Aufhebung der Beamten⸗ räte Rechnung getragen und die neue Eides⸗ Der Tag der Hitlerjugend in potsdam Saig nen and bei der Beſichtigung des Schloſſes Sansſouci. Tauſende von itlerjungen aus allen Teilen des Reiches kamen in Potsdam zur Führertagung und Bannerweihe zuſammen. formel, wie ſie auch für die Reichsbeamten vor⸗ geſehen iſt, eingeführt wird. In ſeinem tech⸗ niſchen Ausſchuß beſchäftigte ſich der Verwal⸗ tungrat eingehend mit den Fragen der Zug⸗ ſicherung und den Maßnahmen, die ſchon ſeit Jahren zu ihrer weiteren Verbeſſerung ge⸗ troffen worden ſind. Die auf einem Teile der Strecken ausgeführten neuen Einrichtungen ha⸗ ben ſich in der Praxis ſo bewährt, daß der Ver⸗ waltungsrat ihrer beſchleunigten weiteren Ein⸗ führung ſeine Zuſtimmung geben konnte. Bei den in Ausſicht genommenen höheren Geſchwin⸗ digkeiten wird dieſe Maßnahme beſondere Be⸗ deutung gewinnen. Auch der Fortſchritt im Einſatz von Wagen, die die Unfallgefahr abſchwächen, wurde ein⸗ gehend erörtert. e Am 30. Januar Reichslag Berlin, 25. Jan. Das Hauptbüro des Reichstages teilt mit: Am Dienstag, 30. Januar, nachmit⸗ tags 3 Uhr Zuſammentritt des Reichstages mit der Tagesordnung: Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. Dr. Goebbels ſpricht im Sporłpalaſt Berlin, 25. Jan. Im Rahmen einer Ver⸗ anſtaltung des Gaues Groß⸗Berlin der NSDa⸗ Ap ſpricht Dr. Goebbels am 30. Januar im Sportpalaſt über das Thema„Das Jahr der Deutſchen Revolution.“ Dr. Goebbels an den Führer der ägyptiſchen Nationalſozialiſten Berlin, 25. Jan. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſandte zum Abſchluß des Kairoer Judenprozeſſes dem Führer der dortigen Natio⸗ nalſozialiſten Pg. Alfred Heß, dem Bruder des Reichsminiſters Heß, folgendes Telegramm: „Herzlichen Glückwunſch zu dem Siege, den Sie und unſere Parteigenoſſen in Kairo er⸗ rungen haben. Sie haben der deutſchen Sache einen großen Dienſt erwieſen. Genfer Arbeitskonferenz am 4. Junĩ 1934 Genf, 25. Jan. Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes hat ſeine Ta⸗ gung am Mittwoch abend abgeſchloſſen. Er hat den Beginn der diesjährigen Arbeitskonferenz auf den 4. Juni 1934 angeſetzt. Der Verwal⸗ tungsrat wird am 26. April wieder zuſammen⸗ treten. Ein Rubensbild für z0o ooo Dollar verkauft Neuyork, 25. Jan. Ein aus dem Nachlaß des ſchwediſchen Zündholz⸗Königs Jvar Kreu⸗ ger ſtammendes Rubensbild wurde geſtern mit einem Erlös von 300 000 Dollar verſteigert. Das Bild wurde von dem Induſtriellen John Richardſon aus Philadelphia erworben. Ri⸗ chardſon legte die Kaufſumme von 300 000 Dol⸗ lar bar auf den Tiſch, nahm das Bild unter den Arm und ging, ohne den wertvollen Kauf⸗ gegenſtand vorher einzuwickeln, aus dem Raum. Fahrgang 4. Nr. 43. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 25, Januar 5—————— Fovrtſetzung von Seite 1 ſehen, daß Muſſolini wünſche, Europa zu einem Vorgehen zu veranlaſſen, das China und Ruß⸗ land gegen die japaniſche Politik zu ſchützen geeignet ſei und gleichzeitig Schritte zu tun, um dem Eindringen japaniſchen Handels in Europa ein Ende zu machen. 150 milionen pen fur die apanijche iir Tofio, 25. Jan, Die ſapaniſthe Peſſe ver. öffentlicht am Mittwoch auszugsweiſe die Rede. ia eeene n dauer die Möglichteit einer Einſchaltung des japaniſchen Miniſterpräſidenten Saito im Ober⸗ und Unterhaus ſowie die Rede des Fi⸗ nanzminiſters Takachaſi. Saito beſchäftigte ſich dann mit der innerpolitiſchen Lage Fapans. Die Regierung ſei beſtrebt geweſen, alles zur Milderung der wirtſchaftlichen Kriſe zu tun. Vor allem habe die Regierung, um produktive Arbeit zu ermöglichen, eine Umänderung des Staatsapparates für notwendig gehalten. Die geſamte außenpolitiſche Lage verlange im In⸗ nern einen Zuſammenſchluß aller Kräfte, um dem Ausland die Einheit des japaniſchen Vol⸗ kes zu zeigen. Der Finanzminiſter Tatachaſſe wies auf die großzügige Politik der Regierang in der För⸗ derung der japaniſchen Aüsführ hin. Der Fehl⸗ betrag von etwa 900 Millionen Nen werde durch neue innere Anleihen gedeckt werden. Die Ko⸗ ſten für das Vorgehen in der Mandſchurei wer⸗ den mit 160 Millionen Hen angegeben. Für die Umorganiſierung der japaniſchen Armee ſeien beſondere Kredite in Höhe von 130 Millionen Den zur Verfügung geſtellt. Die Regierung habe ein Wirtſchaftsprogramm aufgeſtellt, deſ⸗ ſen Hauptaufgabe die Milderung der Wirt⸗ ſchaftskriſe beſonders auf dem Gebiete der Landwirtſchaft ſei. Die japaniſche Regierung gedenke hier umfaſſende Reſormen durchzu⸗ führen, um die Lage der japaniſchen Landwirt⸗ ſchaft zu beſſern. Die Bauſumme für die franzöſiſchen Oſtbefeſtigungen um 700 Millionen Franken überſchritlen Paris, 25. Jan. Laut„Petit Tariſien“ hat Kriegsminiſter Daladier am Miltwoch vor dem Finanzausſchuß der Kammer die Höhe der Kreditüberſchreitungen bei den Befeſtigungs⸗ bauten an der Oßgrenze mit 700 Millionen Franken angegeben. Exploſton in einem Induſtriewerk Bisher ein Toter, mehrere Verletzte Völtlingen, 25. Jan. Im Frühſtücks⸗ raum der Edelſtahlwerke ereignete ſich am Donnerstag vormittag 10 Uhr aus bisher un⸗ geklärter Urſache eine Exploſion, die das Ge⸗ bände völlig zerſtörte. Ein Teil der Belegſchaft, der ſich gerade in dleſem Raum aufhielt, würde unter den Trümmern begraben. Ein Arbeiter wurde als Leiche geborgen, acht wurden ver⸗ letzt, davon mehrere ſchwer. Der Aufſeher des Aufenthaltsraumes liegt noch unter den Trümmern. Von Gerhard Schelcher. Er iſt dreiſt und gottesfürchtig. Damit iſt eigentlich der afritaniſche Negerboy, dieſer un⸗ entbehrliche Begleiter und Betreuer ſeines euro⸗ päiſchen Herrn, dieſer unerſchöpfliche Quell ſtän⸗ digen Aergers aber auch herzerfriſchender Heiter⸗ keit erſchöpfend charakteriſiert. Welcher Afrikaner könnte ſich ein Leben zwiſchen vamu und Port Elizabeth, ſei es an der Küſte oder im tiefſten Buſch, vorſtellen ohne ſeinen Salim, Abdallah oder Alt? Er iſt ſein Reiſeinarſchall und ſein Kaſfierer, ſein Kammerdiener und ſein Mund⸗ ſchent in einer Perſon. Er ſorgt für das rich⸗ tige Funktionieren des Haushalts, überwacht die Tätigteit des mpiſhi(Koch) und des dabi (Wüſcher), ſorgt dafür, daß jeden Nachmittag friſche Wäſche und ein friſcher Anzug bereit lie⸗ gen, bedient ſeinen Herrn bei Tiſch und weiß im Klub zu vorgerückter Stunde nach dem 6. oder 8. Whiskyſoda die Doſierung weiterer Trantopfer vorſorglich ſo abzumeſſen, daß ſich dem„Nach⸗Hauſe⸗Begleiten“ ſeines„bwana“ keine unüberwindlichen Schwierigteiten in den Weg ſtellen. Er waltet ſeines Amies, bis ſein Herr ſicher und richtig unter dem Moskitonetz verſtaut iſt, und iſt am nächſten Morgen zur rechten Zeit im Dienſt, um zu wecken und bet der Morgentoilette die nötigen Handreichungen zu tun. Daß ſich ein richtiger Boy nicht nur für berechtigt, nein für verpflichtet hält, gelegent⸗ lich auch einmal den tadelloſen Sitz der Klei⸗ dung ſeines Brotgebers am eigenen Leibe zu erproben oder den Whisky auf ſeine Güte und Unſchädlichteit zu prüfen, iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichteit, die keine Distuſſion zuläßt. Es iſt begreiflich, daß eine ſolche Anhäng⸗ lickteit gelegentlich auch ihre Schattenſeiten ha⸗ ben kann. Komme ich da in Daresſalam eines Morgens gegen 11 Uhr zu einem Belannten, den ich noch im Bett antreffe.„Nanu“, frage ich beſorgt,„ſind Sie kranf?“„Keineswegs“, lau⸗ tete die beruhigende Antwort,„mein Boy iſt noch nicht gekommen“. Damit war die Situation für jeden alten Afrikanex eindeutig geklärt. Der Herr hätte ohne ſeinen Boy günſtigſtenfalls viel⸗ leicht noch in ſein Hemd hineingefunden, aber ſcton bei der Suche nach einem weiteren, un⸗ ausſprechlichen Hleidungsſtück wäre er vermutlich hoffnungslos feſtgeſahren. Ein beſonderes Kapitel im Verhältnis des richtigen Boys zu ſeinem Herrn bildet der Vor⸗ ſchuß,„eoba“ genannt. Es gibt kaum einen tüch⸗ tigen Regerdiener, der nicht bei ſeinem bwana tief in der Kreide ſteht. und Vorſchiſſe in der Sne eine?—6fachen Monatslohnes ſind keine Seltenheit. Beſonders wenn der Herr das Do⸗ rado der Großſtadt an der Küſte verläßt. um für—2 Jahre im afrikoniſchen Buſch unterzu⸗ tauchen, iſt ein größerer Vorſchuß eine„conditio — Jos- Hollfuſ K Deſterreichiſche Interventionsgelüſte ——————— Außerordenkliche Tagung des Völkerbundes?— Aufſchlußreiche Verzweiflungsmanöver —— Berlin, 25. Jan. (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleiiung) In einem Teil der ausländiſchen Preſſe wird ſeit einigen Tagen mit bemerkenswerſer Ans⸗ des Völterbundes in die ourſch „öfleltench ſchen Bezlehungenero ⸗ ſter Ter Kohn Simon, den franzsſiſ.he: „miniſter ſomie den italieniſch'« Delegations⸗ tert. Englſſche Blätter melden aus Genf. e⸗ beſtehe die ernſte Möglichkeit, daß Oeſtꝛeneich in kurzem den Völkerbund gegen Denichland am⸗ rufen wirde Der öſterreichiſche Geſangte i Gen:, Baron Pflueger habe ſchon in der vergangenen Woche den engliſchen Aißenmini⸗ :Fen inrer. Reron Alorſi aufgeſir:, um bre Meinung über einen derartigen Schriit Oeßer⸗ .chs ennen zulernen. In Pa.s to'nrenmert man in inſem Zuſammenhang, daß dem eirn⸗ rrichiſchen Vertreter dabei de Zuſicherung ge⸗ zeuen vnden ſei, die Mächte vu:den ein der⸗ Arztges Korgehen Oeſterreichs begrüßſen. In⸗ zHeſchen Kecen aber ſchon aus London Stimmen vor, die eindeutig von den reuen öſterreichiſchen Interventionsge⸗ lüſten abrücken.„DailyTelegraph“ ſchreibt, tatſächlich könne heute weder die Zweckmäßig⸗ keit noch die Wirkſamkeit ein⸗r Anrufung des Völkerbundes angenommen werden. Wien würde ſich nicht über einen tatſächlichen Ein⸗ bruch deutſcher Truppen in Deſterreich beſchwe⸗ ren können und eine öſterreithiſche Intervention tönnte aus dieſem Grunde nur langwierige Unterſuchungen zur Folge haben, die die Auf⸗ merkſamkeit von anderen weit bedeutenderen Problemen der europäiſchen Politik ablenken müßte. Man könne deshalb ſchlechkerdings nicht annehmen, daß England zu dieſer ganzen An⸗ gelegenheit irgend etwas beiſteuere, was doch nur„akademiſchen Wert“ habe. Eine Reuter⸗ Meldung iſt auf eine ähnliche Tendenz abge⸗ ſtimmt. In Paris iſt man zwar vorläufig noch anderer Meinung, aber auch hier denkt man zweifellos realpolitiſch zu vernünftig, als daß die neue Entlaſtungsoffenſive der öſterreichiſchen Regierung Ausſicht auf einen Enderfolg haben könnte. Bekanntlich hat Wien ſchon vor etwa zwei Monaten den allerdings auch damals ver⸗ geblichen Verſuch unternommen, die unhaltbar gewordene innerpolitiſche Lage durch eine außenpolitiſche Aktion ährlichen Stiles zu ſtützen. Damals lieferte das Ueberfliegen öſter⸗ Gedenkteier im Kriegsinvalidenhaus Das Kriegsinvalidenhaus in Berlin veranſtaltete anläßlich des Geburts⸗ tages Friedrichs des Großen, dem Stifter des Invalidenhauſes, eine Ge⸗ denkfeier. Unſer Bild zeigt Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte am Denk⸗ mal Friedrichs des Großen im Krie gsinvalidenhaus. Werne reeeeresker- muhaabienmitngueeen naach nhun av ſine qua non“ für die Gefolgſchaftstreue ſeines Leibdieners. Der echte Boy iſt als Gentleman unter ſeinen Londsleuten natürlich Lebemann, und hat als ſolcher nie Erſparniſſe. In dieſer Hinſicht unterſcheidet er ſich nicht von ſeinem europäiſchen Vorbild. Eine Reiſe ins Innere des ſchwarzen Erdteils erſordert auch für den ſchwarzen Gentleman allerhand Anſchaffungen, in vielen Fällen zum Beiſpiel die Beſorgung einer ſtändigen und zuverläſſigen Reiſebegleite⸗ rin, die für ſein leibliches Wohl zu ſorgen und ſeine Habſeligkeiten auf der„ſafari“ zu tragen hat, denn in der Großſtadt zog er es vor, als echter Lebemann von Blume zu Blume zu flat⸗ tern. Dann aber erfordert der Abſchied für längere Zeit von allem, was für den Neger „Kultur“ bedeutet, ein letztmaliges gründliches Untertauchen in den Genüſſen der Großſtadt, denen er nun auf längere Zeit entſagen muß. Trotzdem gehen die meiſten Boys gern mit ihrem bwana auf ſafari, einmal, weil ein tief eingewurzelter Wandertrieb eine Eigenſchaft der meiſten Neger iſt, zum zweilen, weil für den Lebemann der Küſtenſtadt eine längere ſa⸗ fari gewöhnlich die Sanierung ſeiner arg zer⸗ rütteten Finanzen mit ſich bringt, wenn ſie ihm nicht gar die Möglichkeit bietet, ſich ſeinen indi⸗ Manichäern, die ihm bisher ſein großſtädtiſches Lebemannsdaſein finanzieren halfen, zu ent⸗ ziehen. Ein finanzielles Riſiko iſt für den Europäer mit der Hergabe eines größeres Vorſchuſſes in den ſeltenſten Fällen verbunden. Es kommt wohl gelegentlich einmal vor, daß ein Boy nach Erhalt einer größeren Abſchlagszahlung auf ſeine in einer ſpäteren Zukunft erhofften Dienſte am Tage der Abreiſe, oder— was für ihn »ſicherer iſt— am 3. oder 4. Tage der Safari mit Vorſchuß und womöglich noch rgendeinem lie⸗ ben Andenken aus den Koffern ſeines Herrn auf Nimmerwiederſehen verſchwindet. doch ſind dieſe Fülle äußerſt ſelten. Erſtens iſt ein richtiger Europäerboy untex ſeinen ſchwarzen Landsleu⸗ ten eine viel zu bekannte, prominente Perſön⸗ lichkeit, als daß ihn nicht der Arm der europäi⸗ ſchen Gerechtigkeit über kurz oder lang erreichen könnte, wenn er es nicht verſteht, ſich für län⸗ gere Zeit unter Verzicht auf alle Annehmlich⸗ keiten eines nur in afrikaniſchen Küſtenſtädten zu verbringenden Bummlerdaſeins in Welt abgele⸗ genen Buſchgegenden unſichtbar zu machen. Ab⸗ geſehen davon ſcheint unter der Gilde der Boys ein geheimer Ehrenkodex in Geltung zu ſein, der ihm gewiſſenhafte Abarbeitung eines einmal er⸗ haltenen Lohnvorſchuſſes als Erfordernis ſeiner Berufsehre vorſchreibt. Der Euroväer weiß dies, und benutzt die Sehnſucht ſeines Boys nach einem größeren Vorſchuß gern, um ſich ſeiner Dienſte für eine längere Zeit zu vergewiſſern. Der Neger iſt von Natur ſehr ſauber. Im Gegenſatz zum Inder, der im Allgemeinen die Verwendung des Waſſers nur als Getränk kennt, wäſcht und badet er ſich, ſo oft er Gelegenheit dazu findet. Allerdings decken ſich ſeine Begrifſe von Reinlichkeit nicht immer ganz mit unſeren Vorſtellungen von Appetitlichkeit. Hatte da einſt in Daresſalam ein alter Afrikaner, höherer Be⸗ amter und ſeines Zeichens Junggeſelle ein grö⸗ ßeres Diner gegeben, zu dem die Kollegen, ſo⸗ weit ſie beweibt waren, mit ihren Damen er⸗ ſchienen waren. Frau X war voll des Lobes ob des tadelloſen Funktionierens des frauenloſes Haushalts, und der Gaſtgeber konnte die Tugen⸗ den ſeines Oberboys, der die ganze Veranſtal⸗ tung dirigiert hatte, nicht genug rühmen, Um den Göſten einen Einblick in die ſicher arbeitende Maſchinerie des häuslichen Betriebes zu ver⸗ ſchaffen, wurden ſie nach dem Diner in die Wirt⸗ ſchaftsräumlichkeiten geführt. Als man in die Küche trat, wuſch ſich der Oberboy nach getaner Arbeit gerade die Füße in der— kurz vorher von der Tafel abgeräumten Suppenterrine. Man begreift, daß der Gaſtgeber und ſeine Gäſte mög⸗ lichſt raſch das intime Reich des Oberboys wie⸗ der verließen. Weſentlich geringerer Beliebtheit erfreut ſich bei allen erfahrenen Afrikanern der aus der Miſſionsſchule hervorgegangene Boy. Der Ne⸗ ger entnimmt der chriſtlichen Heilslehre in erſter Linie das, was ihm zuſagt, und dazu gehört vor allem die Erkenntnis, daß wir Menſchen vor Gottes Thron alle gleich ſind. Mit ſeiner ihm eigenen Logik vermag er nicht einzuſehen, war⸗ um dieſe Gleichheit erſt in einem ſpäteren, doch ſehr problematiſchen Leben Tatſache werden ſoll, ſeine Stellung zum Weißen erſcheint ihm in einem neuen Lichte und er wird anmaßender und ſchwerer zu behandeln. Auch die in den Augen ihrer Miſſionsvertreter verſchiedene Wer⸗ tigkeit der chriſtlichen Konfeſſionen bleibt dem Neger nicht lange verborgen. Er iſt nur zu gern bereit, ſeine Schlüſſe daraus zu ziehen: Auch dem freundlichen Gotte mit dem Thyrſos⸗ ſtab iſt der Mohr keineswegs abgeneigt, und zwar muß zur Ehrenrettung europäiſcher Zivili⸗ ſation geſagt werden. daß es keineswegs— wie ſo oft behauptet wird, ihr Verſchulden iſt, wenn die Naturkinder ſich gelegentlich dem ſtillen Suff ergeben. Die Erfindung des Alkohols iſt zu allen Zeiten und bet allen Völkern eine der erſten Etapypen auf dem Wege der Entwicklung zum denkenden Weſen geweſen. Was den alko⸗ holiſchen Getränken des afrikaniſchen Buſches infolge der primitiven Fabrikationsmethoden an Hochyrozentigkeit abgeht, wird ganz einfach durch den Konſum entſprechend größerer Quantitäten erſetzt. Der gewünſchte Erfolg wird jeden⸗ falls in allen Fällen erzielt. Auch beim Neger iſt natürlich die Aufnahmefähigkeit für geiſtige Getrönke verſchieden. Man⸗ cher Boy trinkt ſtändig ſein Hirſebier (pombe) oder ſeinen Palmwein(tembo), wie der gute Münchener Bürger allabendlich ſeine drei reichiſchen Gebietes durch angeblich deutſche Propagandaflugzeuge den, wie man hoffte, aku⸗ ten Anlaß, um die Weltmeinung gegen Deutſch⸗ land aufzuwiegeln. Welche Gründe die öſter⸗ reichiſche Regierung heute ins Feld zu führen gedenkt, um eine neue Verzweiflungsaktion vom Stapel zu laſſen, iſt zum mindeſten im Augen⸗ blick noch unerfindlich. Wenn die öſterreichiſche Diktatur heute auf die Integrität Oeſterreichs pocht, und den Völ⸗ terbund dafür als Zeugen anzurufen gedenkt, ſo kann nur geſagt werden, daß die Völler ⸗ bundsſtatuten und auch die Paragraphen des Verſailler Diktates garantieren, gegen die ſich die überwiegende Mehrheit des öſterreichiſchen Volles auflehnt. Die neuen Manöver, die man augenblicklich in Wien einzuleiten verſucht, ſind beſtenfalls ein neuer ſchlüſſiger Beweis dereigenen Schwäche und das offene Zugeſtändms einer politiſchen Haltung, zu deren Charakteriſierung im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Worte fehlen. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland denti nicht daran, ſich in inneröſterreichiſche Verhält⸗ niſſe einzumiſchen. Die Dinge werden in Oeſter⸗ reich ihren normalen Gang gehen und daran wird auch dieſe letzte Verzweiflungsaktion nichts ändern. Es iſt abſolut ſelbſtverſtändlich, daß von deutſcher Seite keine Garantien gegeben werden können, daß ſich das deutſche Volk Oeſterreichs auf ewig mit einer Regierung ab⸗ finden wird, die den Namen Dollfuß lrägt⸗ Wenn man am Ballhausplatz in dem Wahne leben ſollte, daß die immer ſtärker werdende Oppoſition gegen das eigene Will-ürregiment eine Folge deutſchen Einwirkens ſei ⸗ nich. das zwangsläufige Ergebnis einer innen⸗ wie außenpolitiſchen Kataſtrophenwirtſchaft, deren Ende das öſterreichiſche Volk ſelbſt abzuſehen in der Lage iſt und die es täglich am eiſenen Leibe. verſpürt, ſo zeigt das nur wieweit man von allen Realitäten entfernt iſt. Es iſt kaum dent⸗ bar, daß man in Paris und London das deutſch⸗ öſterreichiſche Verhältnis in der Perſpektive der Wiener Regierung ſehen könnte. Die Begleit⸗ erſcheinungen des italieniſchen Staatsbeſuches waren im übrigen ebenfalls ſo delikat, daß mon auch in Rom über manches anderer Meinung ſein dürfte als man es vielleicht in Wien noch annimmt. Der Erfolg des neuen Wiener Ma⸗ növers dürfte alſo jetzt ſchon feſtſtehen. „Der-Reichs kanzler beim Reichs⸗ präſidenten Berlin, W5. Januar. Reichs präſident von Hindenburg empfing heute vormittag den Reichskanzler Adolf Hitler zum Vortrag. ———— bis vier Maß, ein anderer betrinkt ſich ſelten. dann aber ſo gründlich, daß jedes Parlamentie⸗ ren mit ihm für 24 Stunden unmöglich wird. Einmal engagierte ich einen alten, als zuver⸗ läſſig empfohlenen Boy, der mich gleich— ich ſah darin einen Ausfluß ſeiner Gewiſſenhaftig⸗ teit— bei Abſchluß unſeres Vertrages darauf aufmerkſam machte, daß er monatlich einen Tag, und zwar den Tag nach der Lohnzabhlung frei haben müſſe. Auf meine Frage nach dem Warum erklärte er treuherzig, er ſei keineswegs ein Trinker, aber es ſei ſeine Gewohnheit, ſich ein⸗ mal im' Monat ordentlich die Naſe zu begießen, und er wolle mich gleich von vornherein darauf aufmerkſam machen, um ſpäterhin unliebſame Differenzen und unnötige Mißverſtändniſſe zu vermeiden. Wir ſchloſſen den Dienſtvertrag mit dieſer Konzeſſion meinerſeits ab, und ich muß ſagen, daß wir beide gut dabei gefahren ſind. Ich kannte den Tag, an dem ich auf ſeine Dienſte zu verzichten hatte, und er konnte ſich ohne Ge⸗ wiſſensbiſſe und ohne das Gefühl verletzter Pflicht den anſcheinend für ſein leibliches Wohl uner⸗ läßlichen monatlichen Kanonenrauſch leiſten. Doch, nehmt alles nur in allem, ſo muß man ſagen, der Negerboy iſt ein Stück liebe Erin⸗ nerung an unſer ſchönes Aſrika. Ex hat noch einen gewiſſen patriarchaliſchen Enthuſiasmus des Dienens und iſt ſeinem Herrn, wenn er ſtreng aber gerecht behandelt wird, treu und anhänglich. Auch ein beträchtlich höheres Lohn⸗ angebot vermag nur ſelten einen Boy, der ſich zan ſeinen bwana gewöhnt hat, zu veranlaſſen, ſeine Dienſtſtelle mit einer anderen zu vertau⸗ ſchen. Er kennt die guten und ſchlechten Ge⸗ wohnheiten ſeines Herrn und hat ſein Daſein darauf eingeſtellt. Warum ſollte er ſich alſo die Mühe machen, ſich ohne Not in die Eigenheiten eines anderen Herren einzugewöhnen? Ein Mehr⸗Verdienſt von einigen Rupinen im Monat wiegt ihm dieſe Störung ſeines inneren Gleich⸗ gewichts nicht auf. Und das Geld wird ja doch ſo oder ſo alle. Noch ein Wort über den Boy im Kriege. Wenn wir alten Afrikaner uns heute erinnern, was uns unſere Boys im Felde geweſen ſind, wie ſie unter oft ſchwierigſten Verhältniſſen treu und mit einer in ihrer Weltanſchauung be⸗ gründeten fa!aliſtiſchen Ruhe bei uns, die wir ihnen doch ſo gut wie nichts bieten konnten, ausgehalten haben, ſo will uns oft ein ſtilles Heimweh nach dieſen einfachen Naturkindern überkommen. Ob man im Frieden im eleganten Klub von Dareſſalam ſaß, oder im Buſchkrieg in der Feuerlinie lag, mit unerſchütterlicher Selbſtwerſtändlichkeit meldete der Boy um 1 Uhr mittag:„chalula tayari“(das Eſſen iſt fertig). Wenn wir heute in ſtiller Wehmut das far⸗ benprächtige Bild unſeres geliebten Afrika an unſerer Erinnerung voröberziehen laſſen, ſo ſol⸗ len die treuen Dienſte nicht vergeſſen ſein, die dem einen Ehrenplatz ſichern, der Freud und Leid mit uns teilte, dem afrikaniſchen Boy. Der Robert berichter die wir Aufgaben 23 „Das Ge kurz zuſam wachung de aufgeſtellten fertigung u 3. Ernennu beamten ur Das ſind a Pflichten un in der ich ſoll der Rei Stellver ſein, kurz 7 des. Sein? 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Reichs⸗ räſident von mittag den zortrag. mun kt ſich ſelten, Parlamentie⸗ nöglich wird. ,„ als zuver⸗ gleich— ich wiſſenhaftig⸗ rages darauf ch einen Tag, tzahlung frei dem Warum neswegs ein heit, ſich ein⸗ zu begießen, herein darauf unliebſame ſtändniſſe zu iſtvertrag mit und ich muß efahren ſind. ſeine Dienſte ſich ohne Ge⸗ rletzter Pflicht Wohl uner⸗ ch leiſten. ſo muß man k liebe Erin⸗ Er hat noch Inthuſiasmus rn, wenn er rd, treu und öheres Lohn⸗ Boh, der ſich 1 veranlaſſen, en zu vertau⸗ ſchlechten Ge⸗ t ſein Daſein r ſich alſo die e Eigenheiten ihnen: Ein ſen im Monat ineren Gleich⸗ wird ja doch y im Kriege. eute erinnern, geweſen ſind, Verhältniſſen nſchauung be⸗ uns, die wir eten konnten, oft ein ſtilles Naturkindern im eleganten im Buſchkrieg erſchütterlicher Zoy um 1 Uhr ſen iſt fertig). mut das far⸗ en Afrika an laſſen, ſo ſol⸗ eſſen ſein, die r Freud und hen Boy. 4 8 4. Mr. 43. Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 25. Januar 1934 Ein Interoie/ mit Reielostattſiclte- Rolert MOagner Baden als Grenzwacht des nationalſozialiſtiſchen Reiches Der badiſche Reichsſtatthalter, Gauleiter Robert Wagner, gewährte dem Sonder⸗ berichterſtatter des„VB“ eine Unterredung, die wir in folgendem wiedergeben: „Herr Reichsſtatthalter, welches ſind die Aufgaben, die Ihnen das Reichsgeſetz vom 7. April 1933 zugewieſen hat?“ „Das Geſetz hat uns folgende Aufgaben, kurz zuſammengefaßt, übertragen: 1. Ueber⸗ wachung der Durchführung der vom Führer aufgeſtellten Richtlinien der Politik; 2. Aus⸗ fertigung und Verkündung der Landesgeſetze; 3. Ernennung und Entlaſſung der Staats⸗ beamten und Richter; 4. Begnadigungsrecht. Das ſind aber nur die im Geſetz erwähnten Pflichten und Rechte. Nach meiner Auffaſſung, in der ich mich einig weiß mit dem Führer, ſoll der Reichsſtatthalter aber Stellvertreter des Deutſchen Kanzlers in den Ländern ſein, kurz Führer des ihm anvertrauten Lan⸗ des. Sein Aufgabenkreis bleibt ſeiner eigenen Verantwortungsfreudigkeit überlaſſen.“ „Eine Ihrer erſten Aufgaben war doch wohl die ſogenannte Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich. Haben ſich in Baden irgendwelche Schwierigteiten er⸗ geben?“ „Auf ernſthafte Schwierigkeiten bin ich nirgends geſtoßen. Die Zeit war reif zur Uebernahme der Macht durch den National⸗ ſozialismus. Ich habe die Wiederherſtellung des Be⸗ rufsbeamtentums und die Säuberung des Beamtenapparates von marxiſtiſchen Partei⸗ buchbonzen mit aller Konſequenz und Schärfe durchgeführt. Nicht nur im Staate, ſondern auch iu den Kommunen. So wurden mit ganz wenigen Ausnahmen faſt ſämtliche Bürgermeiſter entlaſſen und durch zuverläſ⸗ ſige alte nativnalſozialiſtiſche Kämpfer er⸗ ſetzt, die ſelbſtverſtändlich vor allen Dingen auch die Befähigung für ihr Amt mitbringen mußten. Unſere Bewegung iſt groß gewor⸗ ven durch Kampf und durch Opfer; ſo brauche ich in der Verwaltung auch Männer, die nicht nur ihre Pflicht tun, ſondern darüber hinaus auch bereit ſind, ſich mit allem für unſeren Staat einzuſetzen, und ſei es mit dem Leben. Bei der Poliz ei fand ich inſofern einen glücklichen Umſtand vor, als die etatsmäßige Stärke nicht voll ausgenutzt war. Es fehlten 500 Mann. Dieſe entnahm ich vornehmlich der SS, aber auch der SA. Durch die laufen⸗ den Entlaſſungen und ſolche, die durch die Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums notwendig waren, wurden weitere 300 Stellen frei, die ich ebenfalls mit SsS und SA beſetzte. Daher ſind von den 3000 Polizeibeamten Ba⸗ dens heute 800 unbedingt zuverläſſige Diener unſeres Staates, wobei ich jedoch noch aus⸗ drücklich hervorhebe, daß auch die reſtlichen — und ganz ihre Pflicht in unſerem Sinne un. Da ich, wie geſagt, ſofort mit aller Schärfe bei der Reinigung vorgegangen bin, habe ich ſeit Uebernahme meines Amtes bisher keiner⸗ lei Schwierigkeiten gehabt, weder von mar⸗ xiſtiſcher noch von reaktionärer Seite. Die Reaktion ſpielt ja bei uns Gott ſei Dank von jeher eine untergeordnete Rolle.“ „Darf ich nun die Frage ſtellen, Herr Reichsſtatthalter, wie ſich in Ihrem Lande die Erbhofgeſetzgebung auswirkt?“ „Bei dieſem Punkte muß ich Ihnen leider ſagen, daß unſere Bevölkerung die große Trag⸗ weite und Bedeutung des Geſetzes noch nicht erkannt hat. Es wird noch einer beſonderen Aufklärung bedürfen, den Bauern klarzumachen, daß auch für ihre zweiten und dritten Söhne geſorgt werden ſoll. Sie ſollen die erſten An⸗ wärter bei der Neubeſiedlung des jetzt urbar zu machenden Bodens werden. Ich zweifle nicht, daß auch unſer badiſcher Bauer das Erb⸗ hofrecht begrüßen wird, wenn er erſt die auch für ihn noch fühlbaren Erleichterungen kiar er⸗ kennt. Im übrigen ſpielt das Geſetz bei uns nicht die übergeordnete Rolle wie z. B. in Oſt⸗ preußen, da es ſich bei uns nur um kleine Wirtſchaften von 10 bis höchſtens 15 Hekrar handelt.“ „Iſt es Ihnen im vergangenen J⸗hre möglich geweſen, die Arbeitsloſenzahl weſentlich herabzudrücken?“ das erſte große Reichstretten der Ritter des Ordens Pour le meèrite Anläßlich des Geburtstages Friedrichs des Großen, des Stifters des Ordens Pour le mérite, fand am 24. Januar das erſte große Reichstreffen der Ritter dieſes Ordens ſtatt. im Landwehrkaſino zu Berlin. Am Vorabend des Friedrichstages trafen ſich 160 mit dem Orden Ausgezeichnete Unten von links nach rechts: Mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnete U⸗Boot⸗Kommandanten bei der Zuſammenkunft im Landwehr⸗ kaſino: Kapitän Waßner, Korvettenkapitän Forſtmann, Korvettenkapitän Adam, Korvet⸗ tenkapitän Valentiner „Bei unſerer Uebernahme der Macht war die wirtſchaftliche und finanzielle Kraft Badens vollkommen erſchöpft und ruiniert. Die Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen mit Frankreich und der Schweiz kommen ſchrittweiſe vorwärts. Elſaß und Lothringen wie auch die Schweiz ſind aber mit die Hauptabſatzgebiete Badens. Wenn es uns trotzdem möglich war, die Erwerbsloſenziffer von 185000 auf 136 000 herunterzudrücken ſo dürfte zweifellos darin ein großer Erfolg liegen. Von dem Bau der erſten Reichsautobahn haben wir bisher wenig gehabt, da ſie erſt bis Heidelberg genehmigt iſt. Ich hoffe jedoch, daß ſie zunächſt wenigſtens bis Karlsruhe geführt wird; über den weiteren Verlauf ſind an den maßgebenden Stellen noch keine Entſcheidungen getroffen.“ „Baden iſt Grenzland durch das Ver⸗ ſailler Diktat geworden. Welche beſon⸗ deren Aufgaben erwachſen Ihnen hieraus, Herr Reichsſtatthalter?“ „Das Grenzland Baden ſieht ſeine be⸗ ſondere Grenzlandnot nicht nur in der grö⸗ ßeren wirtſchaftlichen, ſondern auch in der größeren kulturellen Not. Die Ein⸗ wirkungen der weſtlichen Demokratie und des Liberalismus auf das Grenzland Baden auch kührerinnen des B. d. Nl. tagen Blick in den großen Saal des Potsdamer Stadtſchloſſes während der Tagung von 120 Führerinnen des Bundes decher Mädchen. Links Inge Petri von der Reichsjugendführung bei ihrer Rede. über die Schweiz ſind Gefahren, die nicht unter⸗ ſchätzt werden dürfen. Ich ſehe es deshalb als meine beſondere Aufgabe an, die deutſche und national⸗ ſozialiſtiſche Kultur ſo zu fördern, daß Baden dieſen Gefahren für immer trotzen kann. Da⸗ bei finde ich die Unterſtützung aller Kreiſe unſerer Heimat, vornehmlich auch der Künſt⸗ ler und Schriftſteller. Ich werde einen großen Plan zur Ausfüh⸗ rung bringen, über den ich heute noch nichts ſagen will. Nur ſoviel möchte ich Ihnen ver⸗ raten, daß auch die Preſſe eine beſondere Rolle dabei erhalten wird. Als Grenzland iſt Baden natürlich auch ein Hauptarbeitsfeld feindlicher Spionage; dabei iſt die im Verſailler Diktat feſtgelegte 50⸗Kilo⸗ meter⸗Zone das beſondere Intereſſengebiet unſerer Gegner. Dieſe Tatſache hat uns auch die Aufgabe auferlegt, die Geheime Staatspolizei nach ganz beſonderen Grundſätzen neu aufzubauen. Die Or⸗ ganiſation war am 1. Oktober beendet; ſeit dieſem Tage arbeitet ſie mit dem größten Er⸗ folge. Es konnten in den letzten drei Monaten des Jahres mehr Verhaftungen vorgenommen werden, als in den vorausgegangenen Mona⸗ ten des Jahres. Es wird auch die Oeffentlichkeit intereſ⸗ ſieren, daß in Frankreich von den ſogenann⸗ ten Emigranten Kurſe für Spriengſtoffanſchläge abgehalten werden. Es wird verficht, über das Saargebiet durch Kohlentransporte Sprengſtoffe nach Deutſchland zu ſchicken. Kohlentransporte ſind übrigens auch ein be⸗ liebtes Mittel, um Hetzſchriften nach Deutſchland einzuſchmuggeln. Für dieſe Be⸗ hauptung kann unſere Geheime Staatspolizei jederzeit die Beweiſe erbringen. Leider folgt für ſolche Verbrecher nicht die Strafe auf dem Fuße. Noch immer hinkt unſere Juſtiz hinterher, ohne das Volks⸗ empfinden zu verſtehen, das ein ſchnelles und gerechtes Urteil für ſolche Verbrecher verlangt. Ich kann jedenfalls verſichern, daß wir im Grenzland Baden unſere Pflicht im Sinne des Führers tun werden und daß wir hoffnungsvoll in das zweite Jahr unſeres Dritten Reiches blicken.“ Uebermäßzige Beanſpruchung der Schuljugend durch Vereinsmeierei Berlin, 355. Jan. In den„Leitgedanken zur Schulordnung“, die auf der elften Tagung des Ausſchuſſes für das Unterrichtsweſen be⸗ raten und inzwiſchen den Ländern mitgeteilt wurden, ſind die Anſprüche der Schule und der Hitlerjugend auf die Schüler und die Rechte des Elternhauſes auf Erhaltung des Familien⸗ lebens in der erforderlichen Weiſe abgegrenzt worden. Aus verſchiedenen Vorſtellungen ent⸗ nimmt jedoch der Reichsminiſter, daß die Schul⸗ jugend auch außerhalb von Schule und Jugend⸗ hhund von den verſchiedenſten Organiſationen und Vereinen in einer oft geradezu geſund⸗ heitsſchädigenden Weiſe in Anſpruch genommen wird. Die Schüler werden dabei zu öffentlichen Kundgebungen, Vereinsfeſten, Theaterauffüh⸗ rungen uſw. bis in die ſpäten Nachtſtunden herangezogen. Wir wir hören, erklärt der Reichsinnenmini⸗ ſter in einem Schreiben an die Landesregie⸗ rungen dies für einen Raubbau an der Ge⸗ ſundheit der Schüler. Er bittet daher, einer ſolchen mißbräuchlichen Ausnutzung der Schul⸗ jugend ohne Rückſicht auf die betreffende Or⸗ ganiſation entſchieden entgegenzutreten. Kommuniſten als Bibelforſcher Berlin, 25. Jan. Der Polizei iſt es gelun⸗ gen, in Potsdam eine Geheimſitzung einer An⸗ zahl ehemaliger Angehöriger marxiſtiſcher Parteiorganiſationen aufzuheben. Die Polizei hatte ſchon vor einiger Zeit die Feſtſtellung ge⸗ macht, daß an beſtimmten Abenden in einem Hauſe in Potsdam eine auffällig große Anzahl ehemaliger Marxiſten zuſammenkamen. In dieſen Tagen hat man zugegriffen, iſt in das Haus eingedrungen und fand dort tatſächlich über 20 Kommuniſten zu einer Geheimſitzung verſammelt. Die ertappten Kommuniſten fan⸗ den keine beſſere Ausrede und behaupteten, ihre Zuſammenkünfte ſeien völlig harmlos; ſie hät⸗ ten ſich aus Spandau einen Wanderprediger be⸗ ſtellt, mit dem ſie gemeinſam die Bibel zu er⸗ forſchen ſuchten. Die Polizei iſt jedoch nicht ge⸗ neigt zu glauben, daß ehemalige fanatiſche Kommuniſten plötzlich einen ſtürmiſchen Drang zur Auslegung der Bibel verſpüren. Iwei ködliche Unfälle unter Tage Die erſte Schicht nach langer Arbeitsloſigkeit auch die letzte Eſſen, W. Jan. Im Untertagebetrieb der Schachtanlage—2 der Bergbau⸗AG„Lothrin⸗ gen“ in Bochum kam der Diplomingenieur Huth durch einen Unfall zu Tode. Huth wurde von einem ſich aus dem Hangende löſenden Stein am Kopf getroffen, als er einen Stapel befuhr. Er verlor die Beſinnung und ſtürzte in den Stapel. Dabei erlitt er einen Schädelbruch, der den Tod auf der Stelle herbeiführte. Schon vor vierzehn Tagen hatte der Verunglückte einen Unfall erlitten, der ihn zum Feiern ge⸗ zwungen hatte. Die Unglücksſchicht war die erſte wieder befahrene.— Auf der Zeche„Ju⸗ lius Philipp“ ſtürzte der Bergmann Keſter⸗ mann bei Zimmerarbeiten im Aufbau vom Ge⸗ rüſt ab. Er verunglückte tödlich. Es war vach jahrelanger Arbeitsloſigkeit eine der erſten wieder befahrenen Schichten, die ſo ſeine letzte werden ſollte. „Hakentreuzbanner⸗ Jahrgang 4. Nr. 43. Seite 4 „Die Marneſchlacht ein Freimaurerverrat?“ Berlin, 24. Jan. In der Oeffentlichkeit ſind in letzter Zeit wiederholt Behauptungen über den verſtorbenen Oberſt Hentſch und ſeine Tätigkeit als Beauftragter Generalſtabes des Feldheeres und über den Generaloberſten v. Moltke ſelbſt aufgetaucht, die geeignet ſind, nicht nur die Ehre dieſer bei⸗ den Männer, ſondern auch das Anſehen der alten Armee und ihre Leiſtung auf das ſchwerſte zu ſchädigen. So wird in einem Aufſatz im„Deutſchen Textilarbeiter“ Nr. 50 vom 15. 12. 1933 des Chefs des quartier in Koblenz alle Türen offen geſtan⸗ unter der Ueberſchrift„Die Marneſchlacht, ein Freimaurer⸗Verrat“ uU. a. behauptet, dem Anthro⸗ poſophen Steiner hätten im Deutſchen Haupt⸗ den, er habe Ende Auguſt im Großen Haupt⸗ quartier in Koblenz einen Vortrag über Anthropoſophie vor Offizieren gehalten. Gene⸗ raloberſt v. Moltke ſei— offenbar durch Steiner— in den Zuſtand ſtärkſter Benommen⸗ heit verſetzt und ihm die Ausübung der Kom⸗ mandogewalt unmöglich gemacht worden. „Der Hauptverräter, Freimaurer Oberſtleutnant Hentſch“ habe als„Meldeoffizier“— gemeint iſt Chef der Nachrichtenabteilung— verſagt und eigen⸗ mächtige Befehle an die im Kampf ſtehenden Armeen geleitet. Den Höhepunkt ſeiner unheil⸗ vollen Rolle habe Hentſch erreicht, als er unter Berufung auf ſeine Vollmacht die Sieger — 1.— 3. Armee— im Augenblick eines durch⸗ ſchlagenden Erfolges veranlaßt habe, das Schlachtfeld zu räumen. Ferner wird behauptet, Hentſch ſei in Paris als Sohn eines franzöſiſchen Bankiers ge⸗ boren und habe erſt 1888 die deutſche Reichs⸗ angehörigkeit erworben, als ſein Vater nach Köln zog. Auch wird in Zweifel gezogen, daß Hentſch im Jahre 1918 in Bukareſt eines natürlichen Todes geſtorben ſei. Neuerdings iſt an anderer Stelle ſogar die Behauptung aufgeſtellt worden, Hentſch ſei Beiſitzer der Aktienmehrheit der Banque de France geweſen! Der Auffatz im„Deutſchen Textilarbeiter“ ſchließt mit den fettgedruckten Sätzen:„Volks⸗ genoſſen! Das Ungeheuerliche iſt Tatſache: Ein Franzoſe kommandierte den Rückzug an der Marne! Dieſer Franzoſe Hentſch war Frei⸗ maurer“! und„Das Wunder an der Marne war ein ſchurkenhafter Freimaurerverrat!“ Gegenüber dieſen aus fragwürdigen Quellen ſtammenden leichtfertigen Vehauptungen ſtellt das Reichsw'ehrminiſterium auf Grund authentiſcher Unterlagen und Erhebungen feſt: 1. Generaloberſt v. Moltke hat Steiner in Koblenz überhaupt nicht geſehen. Daß Steiner im Großen Hauptquartier alle Türen offen⸗ geſtanden hätten, iſt unwahr. Niemals hat der behauptete Vortrag im Großen Hauptquartier ſtattgefunden. Der körperliche und ſeeliſche Zu⸗ „ſtand des Generaloberſten v. Molkte während des Sommerfeldzuges 1914, der auch der Grund für ſeine alsbaldige Abberufung aus ſeiner Stellung war, erklärt ſich daraus, daß Moltkes Natur ſich nicht als widerſtandsfähig genug er⸗ wies, die auf ihm laſtende ungeheure Verant⸗ wortung zu tragen, verſtärkt durch ſeinen un⸗ günſtigen Geſundheitszuſtand und die in den vorhergehenden Monaten gerade überſtandene angreifende Kur. Daß Dr. Steiner jemals als„behandelnder Arzt“ des Generaloberſten v. Moltke aufgetre⸗ ten ſein ſoll, iſt ſchon deswegen ausgeſchloſſen, weil Steiner, ſoweit bekannt, gar nicht Arzt, ſondern von Hauſe aus Literarhiſtoriker war. 2. Daß Hentſch eigenmächtige Befehle an die Armee geleitet hätte, iſt unwahr. Seine Tätig⸗ keit als Beauftragter der Oberſten Heeres⸗ leitung am 8. und 9. September 1914 iſt be⸗ reits 1917 auf Veranlaſſung des Generals Ludendorff unterſucht worden. Im Anſchluß an dieſe Unterſuchung hat General Ludendorff dem damaligen Oberſten Hentſch in einer dienſtlichen Zuſchrift beſcheinigt, daß„den Oberſt Hentſch ein perſönlicher Vorwurf, über ſeine Befugniſſe hinausgegangen zu ſein, nicht trifft. Er hat lediglich nach der ihm von dem damali⸗ gen Chef des Generalſtabes des Feldheeres er⸗ teilten Weiſung gehandelt.“ Seine Einwirkung auf die Entſchlüſſe der Oberkommandos 1 und 2 erklärt ſich aus der einſeitigen Auffaſſung ſeines Auftrages und ſeiner peſſimiſtiſchen Be⸗ urteilung der Lage. Für eine verräteriſche Ab⸗ ſicht auf Seiten Hentſchs fehlt es an jedem An⸗ haltspunkt, geſchweige denn Beweis und auch an jeder pſychologiſchen Erklärung. 3. Die Unſinnigkeit der Behauptungen be⸗ züglich Geburt und Abſtammung Hentſchs widerlegt am beſten ſein Perſonalbericht, aus dem hervorgeht, daß Hentſch am 18. 12. 1869 zu Köln als Sohn des Fortifikationsſekretärs Fritz Hentſch geboren wurd« und evangeliſcher Religion war. Hentſch trat am 1. 10. 1888 als Avantageur in das Inf.⸗Rgt. 103 ein. Er ſtarb am 13. 2. 1918 in Bukareſt infolge Magen⸗ blutung nach Entfernung der Gallenblaſe. Die Familie iſt rein deutſchen und ariſchen Urſprungs. Die Behauptung, der Vater ſei Pariſer Bankier geweſen, iſt vollkommen aus der Luft gegriffen. Der Vater war 1836 in Oſtrau geboren, diente als Dreijährig⸗Frei⸗ williger beim Pionier⸗Bataillon 4 und nahm am Feldzug 1864 mit Auszeichnung teil. Er hei⸗ ratete am 25. 10. 1866 in Magdeburg Emma Pipo und war dann in Köln bei der Forti⸗ fikation. Er ſtarb als Feſtungsoberbaurat und char. Rechnungsrat in Gautſch bei Leipzig am 19. 12. 1909. 4. Daß Hentſch der Freimaurerloge ange⸗ hörte, wird von ſeinen Angehörigen für ganz ausgeſchloſſen gehalten. Handel und Gewerbe in Oeſterreich fordern Freundſchaft mit dem Reich Salzburg, 25. Jan. Auf der Tagung des Reichs⸗Hago⸗Bundes, der älteſten überpartei⸗ lichen Spitzenorganiſation des freien Handels und Gewerbes in Oeſterreich, wurde eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der erklärt wird, daß die von der Regierung erlaſſenen Verordnungen zum wirtſchaftlichen Neuaufbau Stückwerk blei⸗ ben müßten, wenn nicht die Vorausſetzungen für eine wirkliche Aufbauarbeit geſchaffen wer⸗ den. Dieſe Vorausſetzungen ſeien aber nur dann gegeben, wenn Oeſterreich mit allen Nach⸗ barſtaaten in freundſchaftlichem Verhältnis lebt. „Wir fordern“, heißt es in der Entſchlie⸗ ßung,„die Wiederherſtellung der Freundſchaft mit dem Deutſchen Reiche. Bei Zurückſtellung jeder Preſtigepolitit ſind die Vorausſetzungen hierzu gegeben. Es wird erwartet, daß kein Mittel unverſucht bleibt, um dieſe notwendige Grundlage für einen ge⸗ ſicherten Wirtſchäftsneuaufhau zu ſchaffen.“ Die Zeitungen, die dieſe Entſchließung ver⸗ öffentlichten, unter anderen das„Süddeutſche Tageblatt“ in Graz und die„Grazer Tages⸗ poſt“, ſind beſchlagnahmt worden, und zwar wegen des Satzes von der Wiederherſtellung des freundſchaftlichen Verhältniſſes mit dem Deutſchen Reiche. Dollfuß⸗Polizei gegen Demonſlran⸗ ten machllos Freiſtadt(Oberöſterreich), 25. Jan. An⸗ läßlich des bekannt gewordenen Abſchubs einer größeren Anzahl von Parteigängern kam es Verkehrsſtockungen durch dichten Nebel in London Ein ſiebenfacher zuſammenſtoß London, 25. Jan. Wegen dichten Nebels mußten am Mittwoch gegen 20 Uhr die meiſten Autobuslinien eingeſtellt werden. Der Eiſen⸗ bahnverkehr erlitt ſchwere Störungen. Wo es Straßenbahnſchienen gab, benützten ſie die Kraftwagenführer als Wegweiſer. Viele Ver⸗ kehrsſtockungen und Unfälle werden gemeldet. In Chiswick gab es einen Maſſenzuſammen⸗ ſtoß zwiſchen vier Privatkraftwagen, zwei Laſt⸗ kraftwagen und einein Leichenwagen. Die Weſtküſte dagegen iſt beinahe nebelfrei, und in anderen Teilen Englands herrſchte am Mittwoch den ganzen Tag über ſchönſtes Win⸗ terwetter mit blauem Himmel, leichtem Wind und Sonnenſchein. In einem großen Bezirk im Norden Lon⸗ dons, der zehn Vorſtädte umfaßt, verſagte abends eine zeitlang das elektriſche Licht und es trat völlige Finſternis ein. Die Verwirrung war außerordentlich groß, wenn auch die Ver⸗ kehrsſchutzleute ihr Beſtes taten, um ſich durch Zeichenſignale mit den Wagenführern und dem Publikum zu verſtändigen. hokelſtreik in Neuyork— Die Gäſte vor leeren Tiſchen Neuyork, 25. Jan. Im Waldorf⸗Aſtoria⸗ Hotel in Neuyork, einem der größten der Stadt, traten am Dienstagabend plötzlich wegen der Entlaſſung eines Unterkochs ungefähr 600 Kell⸗ ner, Köche und weiteres Küchenperſonal in den Streik. Die Streikenden halten vorher nicht die geringſte Streikabſicht merken laſſen. Sie ver⸗ ließen Punkt 19 Uhr ihre Oefen und Tiſche, obwohl vorher ſchon Hunderte von Gäſten in den Eßſälen verſammelt waren und die Spei⸗ ſen beſtellt hatten. Alles Einwirken der Hotel⸗ leitung auf das Perſonal blieb erfolglos, ſo daß die drei großen Hauptreſtaurants des Ho⸗ iels geſchloſſen werden mußten. Später konnte ein Teil des Betriebes wieder aufgenommen werden. Einſturzunglück in einer Kirche in Ohio London, 25. Jan. Wie Reuter aus Ports⸗ mouth(Ohio) meldet, iſt in der dortigen Kirche während eines Gottesdienſtes der Fuß⸗ boden eingeſtürzt. Von den 400 Perſonen ſtürzten zahlreiche in das Kellergewölbe. Etwa 50 Perſonen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Neger aus dem Gefängnis verſchleypt und erſchoſſen London, 25. Jan. Nach einer Reuter⸗ meldung aus Hazard(Kentucky) brachen 30 bis 40 bewaffnete und maskierte Männer am ſpäten Abend des Mittwoch in das hieſige Perry⸗County⸗Gefängnis ein, bemächtigten ſich eines 20jähr. Negers, namens Rex Scott, ſchleppten ihn in einen Kraftwagen und fuhren davon. Ungefähr 300 Perſonen, die ſich vor dem Gefängnis angeſammelt hatten, ſahen zu. Eine Anzahl Kraftwagen folgte. Als die Grenze der Stadt erreicht war, wurden Hunderte von Freu⸗ denſchüſſen abgegeben. Der Sheriff nahm mit 50 Mann die Verfolgung der Menſchenranber auf. Sie konnten aber nur die Leiche des Negers, die an einem Baum hing, finden. Sie war von 40 Schüſſen durchbohrt. Scott war beſchuldigt, einen Bergmann lebens⸗ gefährlich verletzt zu haben. Das Lynchen in den Vereinigten Staaten hat beträcht zugenommen. Im Jahre 1923 waren im ganzen nur ſechs Lynchmorde zu verzeichnen; im Jahre 1933 dagegen wurden 42 Neger und fünf Weiße gelyncht. am Mittwochabend in Freiſtadt zu ſchweren Un⸗ ruhen. Eine vielhundertköpfige Menge, die ſich auf dem Hauptplatz eingefunden hatte, empfing die Sicherheitsorgane mit Schmöhrufen. Sie verſuchte die Abfahrt der bereitgeſtellten Laſt⸗ kraftwagen zu verhindern. Einige Frauen warfen ſich vor die Wagen. Die Gen⸗ darmerie und die aufgebotenen Hilfspolizei⸗ abteilungen wagten angeſichts der ſtarken Er⸗ bitterung und drohende Haltung der Menge nicht, einzuſchreiten. Die Menge blieb bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden wie einen Mauer beiſammen und ſang wiederholt das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied. Die Abfahrt der Kraftwagen mußte auf den frühen Morgen verſchoben werden. Wie ver⸗ lautet, ſoll der Bezirksamtmann von Freiſtadt, Regierungsrat Mayrzedt, ſowie der Gen⸗ darxrmeriekommandant vom Dienſt⸗enthoben wer⸗ den. Freiſtadt liegt hart an der kſchechoſlowaki⸗ ſchen Grenze und iſt zum größten Teil von Landbevölkerung bewohnt. Donnerstag, 25. Ja 1ar Aus der Vergangenheit der Baſe Mörder Stuttgart, 24. Jan. Wie die Kriminal⸗ abteilung des Polizeipräſidiums Stuttgart mit⸗ teilt, haben die beiden Baſeler Mörder, Waldemar Velte und Kurt Sandweg aus Wuppertal, wie jetzt feſtſteht, auch den Raub⸗ überfall auf die Stuttgarter Bank in Gablenberg am 18. Nopember 1933 verüht. Es iſt damals gelungen, an dem von den Tätern geſtohlenen Kleinkraftwagen eine Fin⸗ gerſpur abzunehmen, die einwandfrei vom rechten Zeigefinger des Raubmörders Velte verurſacht wurde. In einem bei Telte aufgefun⸗ denen Taſchennotizbuch befinden ſich u. a. folgende Aufzeichnungen:„18. 11. 33(Atü.) Stu., 5. 1. 34(13). Atü. Ba.“ Die Abkürzung bedeutet ohne Zweifel„Autoüberfall“. Die bei⸗ den angegebenen Daten ſtimmen mit den Ueber⸗ fällen in Stuttgart und Baſel überein. Es ſteht feſt, daß die Täter, nachdem ſie Stuttgart ver⸗ laſſen hatten, nach Hauſe fuhren und ſich in Düſſeldorf und Köln das franzöſiſche und bel⸗ giſche Viſum beſorgten. Sie ſind dann über Brüſſel und Antwerpen nach Paris gereiſt. Auch nach dem Baſeler Banküberfall ſind ſie vorübergehend wieder in Marſeille geweſen, bald darauf aber wieder nach Baſel zurückgekehrt. Bei den Tätern fand man außer ihren Selbſtladepiſtolen noch 28 Schuß Munition Kal. 7,65 mm. Die Tagebuchaufzeichnungen wer⸗ den durch die Kriminalpolizei noch weiterhin genau geprüft. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich an Hand derſelben Anhaltspunkte für die Aufklärung weiterer anſehnlicher Straftaten ergeben. Belrunkener ſchießt Polizeibeamten nieder Berlin, 25. Jan. Ein betrunkener 23jähr. Burſche verlangte in der Nacht zum Donners⸗ tag in einer Gaſtwirtſchaft im Oſten der Stadt einen Schoppen Bier. Als ihm der Wirt dieſen verweigerte, zog der Betrunkene eine Piſtole, richtete ſie auf den Wirt und verlangte mit den Worten„Dann will ich wenigſtens mit Muſik ſterben“, daß er das Grammophon in Betrieb ſetzte. Ein Oberwachtmeiſter, der ſich zu⸗ fällig in Zivil in dem Lokal aufhielt, verſuchte, dem Betrunken die Schußwaffe zu entreißen. Dabei ging ein Schuß los, der den Beamten ſo ſchwer⸗ verletzte/ daß/ ar ſojort ins⸗Kranken⸗ haus gebracht werden mußte. Es ſteht noch nicht einwandfrei feſt, ob ſich der Schuß zufällig gelöſt hat oder ob er bewußt abgegeben worden iſt. Schloß Friedensburg in Flammen Leutenberg(Kreis Saalfeld), 25. Jan. In den frühen Morgenſtunden des Donnerstag brach im Schloß Friedensburg oberhalb von Leutenberg ein Brand aus, der ſich mit großer Schnelligkeit ausbreitete. Sämtliche Feuerweh⸗ ren der Umgegend wurden alarmiert. Gegen 10 Uhr vormittags war das Obergeſchoß voll⸗ ſtüändig ausgebrannt. In dem Schloß, einem Fachwerkbau aus dem 15. Jahrhundert, das dem Lande Thüringen gehört, werden ſeit Okto⸗ ber vorigen Jahres Erneuerungsarbeiten aus⸗ geführt. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes iſt zur Stunde noch nichts bekannt. Das Unglück bei Oſterburg⸗Wittenberge aufgeklärt Wittenberge, 24. Jan. Das ſchwere Motorradunglück, das in der Nacht zum Dienstag auf der Chauſſee Oſterburg⸗Witten⸗ berge zwei Todesopfer forderte, hat durch die Unterſuchung der Staatsanwaltſchaft ſeine Aufklärung gefunden. Bekanntlich wurde in der Nähe von Seehauſen der Ajährige Sohn des Viehhändlers Beyer aus Aken (Elbe) tot neben ſeinem zertrümmerten Motor⸗ rad aufgefunden. Sein Begleiter ſtarh auf dem Transport ins Krankenhaus. Die polizeiliche Unterſuchung ergab, daß Beyer von ſeinem Vater beauftragt worden war, auf dem Schweine⸗ markt Ferkel aufzukaufen und gegen das Ver⸗ bot ſeines Vaters ſeinen gleichaltrigen Freund mitgenommen hatte. Aus bisher noch unbekann⸗ ter Urſache fuhr Beyer gegen einen Baum. Während ſein Begleiter ſchwer verletzt wurde, erlitt Veyer ſelbſt nur leichte Verletzungen. Aus Verzweiflung über den Unfall brachte ſich nun Beyer einen tödlichen Kopfſchuß bei. zwei Töchter des Königs von Nepal beim Erdbeben getötel Kalkutta, 25. Jan. Zwei Töchter des Kö⸗ nigs von Nepal ſowie die jüngſte Tochter des Premierminiſters wurden während des Erd⸗ bebens, als ein Teil des Königspalaſtes um⸗ ſtürzte, getötet. Starker Rückgang der Bevölkerung in; Sowjekrußland Leningrad, 25. Jan. Der neue Partei⸗ ſekretär Kiroff bemerkte u. a. bei einer Rede, die er vor der Leningrader Parteikonferenz hielt, daß die Bevölkerungszunahme in der Sowjetunion im Jahre 1932 nur 17 Menſchen mit Schreckſchüſſen zu vertreiben. auf 1000 betragen habe. Das bedeutet, daß gegenüber dem Durchſchnitt, den man in den letzten Jahren ausrechnete, ein Rückgang um faſt 50 v. H. eingetreten ſei. Bisher nahm man den Bevölkerungszuwachs der Sowjetunion mit 3 v. H. an. Wegen wirkſchaftlicher Sabotage verhafket 13 000 Paar minderwertiger Schuhe beſchlag⸗ nahmt Reval, 25. Jan. Wie aus Mostau gemeldet wird, wurden auf Veranlaſſung des Oberſten Staatsanwaltes der Sowjetunion die Leiter der Schuhfabrik„Oktober“ feſtgenommen, und zwar wegen der Produktion von ſchlechten Schuhen. 13 000 Paar Schuhe wurden wegen minderwertiger Qualität beſchlagnahmt. Die Verhafteten werden dem außerordentlichen Ge⸗ richt zur Bekämpfung der wirtſchaftlichen Sa⸗ botage zugeführt werden. Schwere zuſammenſtöße bei Coruna Madrid, 25. Jan. In einem Dorfe in der Nähe von Coruna wurden Arbeiter, die mit der Verlegung einer elektriſchen Hochſpan⸗ nungsleitung beſchäftigt waren, von Gruppen ſtreikender Bauarbeiter, unter denen ſich zahl⸗ reiche Frauen befanden, tätlich angegriffen und als Streikbrecher beſchimpft. Die Polizei, die bei ihrem Erſcheinen von der Menge mit Stei⸗ nen beworfen wurde, verſuchte, die Angreifer Als dies nichts nützte, ſchoß ſie auf die Menge; eine Frau wurde getötet, drei Frauen und ein Mann ſchwer verletzt. Jranzöſiſche Fronkkämpfer fordern Beſeitigung des Parteigezänks Paris, 24. Jan. Die Vereinigung der ehe⸗ maligen Frontkämpfer„Feuerkreuz“ hat den Präſidenten der Republik, Lebrun, in einem Schreiben aufgefordert, dem Wunſche des Vol⸗ kes nach einer ſtarken Regierung und nach Wie⸗ derherſtellung des Vertrauens zu entſprechen, dem Parteiengezänk ein Ende zu bereiten und unter der blau⸗weiß⸗roten Fahne, dem Zeichen der Sammlung, das Geſchick Frankreichs einem kleinen Kreis entſchloſſener Männer anzuver⸗ trauen, deren moraliſcher Wert untadelig ſei. „Wir haben uns“, ſo heißt es in dem Schrei⸗ ben.„zuerſt einmal an den Präſidenten der Republik wenden wollen.“ lag heute erhöhte in mel das f in grof Obſt in f Die Aepfe die Orang frauen, die nalen Pfl zuwandten wenn mar was ſonſt war, unte Kälte hätte die Marktf Tücher un ſß die Je aſſen kom immerhin das Bild das Gelb, andere Fa Salate. 8 der Blum wagt hatte findlichen Schau zu Groß un der Abſchi⸗ glühender ten Aufge Strahlen i der Häuſer reihen, vo ſtrahlen in ſcheinen di tet in Ent muß an m worden iſt ſich aufgen Schweren: chaften, di eren Aug vom Mitte ſo ein ſtill manches ji und Medler B enſter in ie ein frer innerung tiefe Nacht Jur Me Die einz nis iſt die ſichtbare te Uhr tritt d Erde ein; ſ deutſchland Horizont!) alſo ſchon Rand verf weiter zu größten Ve nur etwas meſſers au⸗ ab und un Kernſchatte Anzei aufführ Die Land miniſterium; teilt mit: Der Präſi rat Dr. Ott gemäß Par Durchführun ſehr wichtig Theaterauffi Alle Thea von deutſche ſchaſten des nen Theater ſionen, die führungen 1 gen) zu vere 1934 der fü Reichsminiſt ganda über und der auf Der unter terkammer ſt Freilicht dem alle Fr gehören ſoll ſationsplane in Verbindr Reichsminiſt ganda die 2 auf dem We daß bei die ſolche Schar die währen und erforde auf ihre A der Landes aufklärung ſchaften für Wenn zwiſe die Durchfi wird, ſo mw der Beteilig Die Beſti alle ſonſtig Sahre 1934 Januar er Baſeler hie Kriminal⸗ stuttgart mit⸗ r Mörder, ndweg aus h den Raub⸗ r Bank in 1933 verübt. n den Tätern n eine Fin⸗ andfrei vom ders Velte elte aufgefun⸗ nden ſich u. a. 1. 33(Atü.) ie Abkürzung a1l“. 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Es wäre wirklich ſchade geweſen, wenn man die vielen rotbäckigen Aepfel und was ſonſt noch an leuchtendem Obſt vertreten war, unter Tüchern und Säcken wegen der Kälte hätte verſtecken müſſen. Dafür hüllten ſich die Marktfrauen um ſo feſter in ihre warmen Tücher und waren im übrigen froh, wenn ſie ſich die Januarſonne auf den Rücken ſcheinen laſſen konnten, denn die Strahlen wärmten immerhin etwas. Auf dem Gemüſemarkt war das Bild nicht weniger farbig. Hier leuchtete das Gelb, das Grün, das Rot und manche andere Farbe der verſchiedenen Gemüſe und Salate. Farbenbunt waren auch die Fronten der Blumenverkäufer, die trotz der Kälte ge⸗ wagt hatten, die zarten Tulpen und die emp⸗ findlichen Alpenveilchen ohne Schutzhüllen zur Schau zu ſtellen. Leuchlende Jenſter Groß und feierlich iſt am klaren Januarabend der Abſchied der winterlichen Sonne. Als ein glühender Ball ſteigt ſie hinab und mit dem letz⸗ ten Aufgebot ihrer Kraft ſendet ſie glutrote Strahlen über das Land, die von den Fenſtern der Häuſer aufgefangen werden. Ganze Häuſer⸗ reihen, von den Sonnenpfeilen getroffen, er⸗ ſtrahlen in feenhaftem Licht. In pures Gold ſcheinen die Fenſter verwandelt. Das Auge haf⸗ tet in Entzücken auf dem ſchönen Bild, und ich muß an manchen Menſchen denken, der alt ge⸗ worden iſt, und der das warme, helle Licht in ſich aufgenommen hat, das das Leben trotz allem Schweren über uns ausgießt. Müde mögen wir chaften, die der Jugend eigen ſind, aber in un⸗ eren Augen liegt noch lange der Widerſchein vom Mittag unſeres Lebens. Das iſt dann auch ſo ein ſtilles, abendliches Leuchten, an dem ſich manches junge Auge noch zu entzünden vermag und weit entfernt ſchon von den Leiden⸗ „edier Begeiſterung. Weit leuchten, ſolch helle enſter ins Land! Vielen, die ſie ſhauen, ſind ie ein freundlicher Gruß, und eine köſtliche Er⸗ innerung daran wird ihnen bleiben, bis die tiefe Nacht hereinbricht. Zur Mondfinſternis am 30. Januar Die einzige in dieſem Jahre ſichtbare Finſter⸗ nis iſt die am 30. Januar in den Abendſtunden ſichtbare teilweiſe Mondverfinſterung. Um 17.02 Uhr tritt der Mond in den Kernſchattenkegel der Erde ein; ſichtbar iſt dies allerdings in Südweſt⸗ deutſchland noch nicht, da der Mond(bei ebenem Horizont!) erſt etwa 17.15 Uhr aufgeht; er iſt alſo ſchon etwas und zwar an ſeinem ſüdöſtlichen Rand verfinſtert. Der Schatten nimmt dann weiter zu bis 17.43 Uhr, wo der Betrag der größten Verfinſterung erreicht iſt, der allerdings nur etwas mehr als ein Zehntel des Monddurch⸗ meſſers ausmacht; dann nimmt die Verfinſterung ab und um 18.24 Uhr tritt der Mond aus dem Kernſchatten der Erde wieder aus. Zum Tag der blauen Rornblumen Am 26. Januar führt der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland ſeinen erſten Opfertag im Dienſte des Winterhilfswerks durch. An dieſem Tage werden Schüler und Schülerinnen im ganzen Reich das alte Kampf⸗ abzeichen der volksdeutſchen Einheitsidee, die blaue Kornblume, verkaufen. Im Zeichen der blauen Kornblume Volksdeulſcher Kampf einſt und jetzt „In der Prager Herrengaſſe kam es heute zu ſchweren Ueberfällen tſchechiſchen Pöbels auf deutſche Studenten. Polizei mußte die Kämpfen⸗ den trennen. Es gab mehrere Schwer⸗ und Leichtverletzte“. So und ähnlich lanteten die täglichen Meldungen der öſterreichiſchen Preſſe in einer Zeit tiefſten Friedens, da den Deut⸗ ſchen im Reich ein Kampf um die Erhaltung des Volkstums noch unbekannt war. Die Meldungen kamen nicht allein aus Prag, wo die Ueberfälle des aufgehetzten Janhagels auf die Deutſchen an der Tagesordnung waren. Sie kamen ebenſo aus Brünn, aus Laibach, aus Budweis, von überall her, wo die Front des deutſchen Selbſt⸗ behauptungswillens gegen den ſlawiſchen Ver⸗ nichtungswillen verlief. Und wenn der ſlawiſche Anſturm eine Atempauſe einlegte, dann rührte ſich in den deutſchen Städten die ſchwarzgelbe Syſtempolizei Habsburgs, um Deutſche zu ver⸗ folgen, die eine blaue Kornblume trugen oder das Deutſchlandlied ſangen. Es waren Zeiten, die gerade heute wieder im Gedächtnis der Deut⸗ ſchen Oeſterreichs lebendig werden. Ueberall aber, wo dieſer Zweifrontenkrieg des Außendeutſchtums tobte, leuchtete von der Bruſt aufrechter deutſcher Männer und Jungens als Kampfſymbol die blaue Kornblume. Und ſie leuchtete auch von der Bruſt eines jungen Deut⸗ ſchen, der alle Sehnſüchte des Außendeutſchen in ſich trug und deſſen Name heute in aller Mund iſt: Adolf Hitlers. Die blaue Kornblume war die Lieblingsblume der Preußenkönigin Luiſe geweſen und des alten Kaiſers Wilhelm, der das 2. Deutſche Reich ſchuf. Und die Deutſchen Oeſterreichs, auf denen das Unheil laſtete, daß ſie nicht Bürger dieſes Reiches ſein durften, trugen dieſe Lieblings⸗ blume eines Kaiſers, der ihren Herzen näher ſtand, als der andere Kaiſer, der über ſi herrſchte. Sie trugen ſie als das Zeichen ihrer Sehnſucht und als Zeichen ihres Willens, deutſch zu ſein und deutſch zu bleiben, auch außerhalb der deutſchen Grenzen. Und ſo wurde die blaue Kornblume das Symbol des volksdeutſchen Ge⸗ dankens, der die Einheit des deutſchen Volkes über alle Staatengebilde ſtellt, die von Menſchen geſchaffen ſind und nicht, wie das Volk, durch göttlichen Willen. Die blaue Kornblume lieh ihre Farbe der Flagge des Völkerbundes für das Deutſchtum im Ausland. Und am 26. Januar ſoll ſie nach dem Willen des Volksbundes als Symbol kämp⸗ fenden Außendeutſchtums wieder Einzug halten in das Reich, von dem ſie ausgegangen war. Am Freitag, dem 26. Januar, ſammelt der Volts⸗ bund für das Deutſchtum im Ausland für das Winterhilfswert des deutſchen Volkes, und über ſeinem Opfertag leuchtet das Zeichen der Korn⸗ blume, und das ganze deutſche Volk wird an die⸗ ſem Tage die blaue Kornblume tragen. Denn es gilt, wieder einem Kampf gegen einen Feind des Volkes, dem Kampf gegen Hunger und Kälte, gegen Not und Elend deutſcher Volksgenoſſen. Und dieſer Kampf ſoll ein Kampf ſein der großen deutſchen Volksgemeinſchaft in aller Welt für den Beſtand und för den Aufſtieg unſeres Hundert⸗ Millionen⸗Volles. Matroſe ſtürzt ůch in den Rhein Nach Mitteilungen der Rheinpolizei wird der ledige Matroſe Wihelm Schmidtte, geb am 23. März 1910 in Klente(Oſtpr.) ſeit Mon⸗ag, den 22. Januar, an Vord des Schleppkahns„Ba⸗ den 65“ vermiß: Schm. zeigte in letzter Zeit deutliche Sruren von Geiſtesſtörung. Es wird deshalh angenommen, daß er in einem Anfalle von geiſtiger Umnachtung ſich in den Rhein ſtürzte und auch ertrunken iſt. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Schmidtke iſt 173 Meter groß, ſchlant, hat blondes zurückge⸗ kämmtes Haar, weiße geſunde Zähne, ovales Geſicht. Bekleidet iſt er mit weißem Hemd mit blaßroten Streifen, blauem Anzug, ſchwarzen Strümpfen, ſchwarzen Schuhen und braunem Mantel. Schutzhaft. Aus politiſchen Gründen wurden drei Perſonen in Schutzhaft genommen, darun⸗ ter zwei wegen Vorbereitung zum Hochverrxat. Herrenmantel geſtohlen. Aus einem..W. vor E 4 wurde ein älterer, grauer Herrenflauſch⸗ mantel mit großen Karos, zur Hälfte ſchwarz gefüttert, in den Taſchen ein paar graue Schweinslederhandſchuhe und ein Paar braune Glacéhandſchuhe, entwendet. Anzeigepflicht für alle Theater⸗ aufführungen unker freiem himmel Die Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichs⸗ — für Volksaufklärung und Propaganda eilt mit: Der Präſident der Reichstheaterkammer, Miniſterial⸗ rat Dr. Otto Laubinger, hat unterm 9. Hanuar gemäß Paragraph 25 der erſten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergeſetzes folgende ſehr wichtige Anordnung über die Veranſta tung von Theateraufführungen unter freiem Himmel erlaſſen: 1 Alle Theaterunternehmer einſchließlich der Leiter der von deutſchen Ländern, Städten und ſonſtigen Körper⸗ ſchaften des öffentlichen und privaten Rechts betriebe⸗ nen Theatern ſowie die Inhaber von Theaterkonzeſ⸗ ſionen, die beabſichtigen, im Jahre 1934 Theaterauf⸗ führungen unter freiem Himmel„Freilichtaufführun⸗ gen) zu veranſtalten, müſſen bis ſpäteſtens 1. Februar 1934 der für ihren Sitz zuſtändigen Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda über dieſe Pläne unter Angabe des Spielortes und der aufzuführenden Werke Anzeige erſtatten. Der unter Leitung des Präſidenten der Reichsthea⸗ terkammer ſtehende Reichs bund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele e.., dem alle Freilicht⸗Unternehmungen als Mitglieder an⸗ gehören ſollen, iſt mit der Durchführung des Organi⸗ ſationsplanes der Freilichtſpiele beauftragt. Er wird in Verbindung mit den Leitern der Landesſtellen des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda die Abſichten der einzelnen Theater prüfen und auf dem Wege der Verhandlungen zu erxeichen ſuchen, daß bei dieſen ſommerlichen Spielen in erſter Linie ſolche Schauſpieler und Regiſſeure beſchäftigt werden, die während der Wintermonate erwerbslos waren und erforderlichenfalls die Theaterbetriebe veranlaſſen auf ihre Abſichten zugunſten der unter der Leitung der Landesſtellen des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda ſtehenden„Spielgemein⸗ ſchaften für nationale Feſtgeſtaltung“ zu verzichten. Wenn zwiſchen den Beteiligten eine Einigung über die Durchführung der Sommerſpielzeit nicht erzielt wird, ſo wird die Reichstheaterkammer auf Antrag der Beteiligten entſcheiden. II. Die Beſtimmungen unter 1 beziehen ſich auch auf alle ſonſtigen Vereine und Einzelperſonen, die im Jahre 1934 öffentliche Theateraufführungen mit Be⸗ rufsdarſtellern oder Dilettanten veranſtaſten wollen. Ihre Anträge werden in der gleichen Weiſe geprüft. Oeffentliche Theateraufführungen unter freiem Him⸗ mel durch Dilettanten ſollen jedoch nur ausnahms⸗ weiſe und nur dann zugelaſſen werden, wenn Grenz⸗ land⸗ oder reichswichtige Intereſſen vorliegen, oder wenn es ſich um Theateraufführungen vor einer be⸗ ſchränkten Oeffentlichkeit und im Zuſammenhang mit Kundgebungen oder ähnlichen Vereinsveranſtaltungen handelt, und die Veranſtalter durch Beitritt zum Reichsbund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchau⸗ ſpiele ſich dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda unmittelbar unterſtellt haben. Wenn zwiſchen dem Antragſteller und dem Reichsbhund ker deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele eine Einigung nicht erzielt wird, ſo wird die Reichstheaterkammer auf Antrag der Beteiligten entſcheiden. III. Die Vorſchriften über die Erteilung einer Theater⸗ ſpielerlaubnis nach Paragraph 32 der Reichsgewerbe⸗ ordnung werden nur hinſichtlich der Prüfung der Be⸗ dürfnisfrage gemäß Bekanntmachung des Bundesrats vom 3. Auguſt 1917 berührt. Sämtliche für die Er⸗ teilung von Theaterkonzeſſionen im Gebiete des Deut⸗ ſchen Reiches zuſtändigen Beh'rden werden erſucht, vor Entſcheidung über Anträge auf Erteilung von Konzeſſionen für Freilicht⸗Theaterunternehmungen der Reichstheaterkammer Mitteilung zu machen und deren Entſcheidung zu beachten. Die Konzeſſionsbehörden werden ferner erſucht, in allen ein Freilicht⸗Theaterunternehmen betreffenden Konzeſſionsangelegenheiten ein Gutachten des„Reichs⸗ bundes der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele“ in Berlin⸗Südende einzufordern. IV. Die Landesſtellen des Reichsminiſteriums für Volts⸗ aufklärung und Propaganda werden erſucht, in allen Fällen der Zuwiderhandlung gegen die Anordnungen u Ziffer 1 und II unverzüglich der Reichstheaterkam⸗ mer und der zuſtändigen Konzeſſionsbehörde Anzeige zu erſtatten und die örtlichen Polizeiverwaltungen zu veranlaſſen, die beabſichtigten unerlaubten Theater⸗ aufführungen zu verhindern. Die auf Grund der vorſtehenden Anordnung zu er⸗ ſtattenden Anzeigen von Theateraufführungen unter freiem Himmel in den Ländern Baden und Württem⸗ berg mit Hohenzollern ſind zu richten an die: Landes⸗ ſtelle Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Karlsruhe i.., Evbprinzenftraße 15. Ende des„Provinztheater⸗ Verbandes“ Die deutſchen reiſenden Theaterunternehmun⸗ gen kleineren Umfanges, es handelt ſich hierbei im Gegenſatz zu den im Bühnenverein organi⸗ ſierten überwiegend öffentlich⸗rechtlichen Wan⸗ derbühnen um die kleinen Theater, die man im Volksmund kurzerhand„Schmiere“ nennt, müſ⸗ ſen. wie die Thecler⸗Depeſchen melden, auf⸗ cund des Reichskulturkammergeſetzes nun auch ſtändiſch orgeniſiert werden. Sie werden als beſondere Gruppe in den Deutſchen Bühnen⸗ verein eingegliedert wirden. Di« Gruppe wird vahrſchemlich als„ceiſende Theaterunterne“ men“ bezeichne: werden. „Deulſche Bühne“ übernimmt Breslauer Schauſpielhaus Die Deutſche Bühne, Breslau, hat, wie die „Theater⸗Depeſchen“ melden, am 1. Januar da“ Breslauer Schauſpielhaus übernommen. Sie wird das Theater auf eigene Rechnung weiter⸗ führen. Die Organiſalion der Thealerleute Der Präſident der Reichstheaterkammer hat, wie kürzlich gemeldet wurde, ange'rdnet, daß bis ſpäteſtens 31. Janaur jeder am Theater Tätige ſtändiſch organiſiert ſein muß. In Er⸗ gänzung dieſer Meldung wird jetzt, wie die Theater⸗Depeſchen melden, darauf aufmerkſam gemacht, daß als für künſtleriſch tätige Arbeit⸗ nehmer zuſtändige Fachverbönde nur folgende Organiſationen in Frage kommen: 1. Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehörigen 2. Deutſcher Chorſängerverband u Tänzerbund 3. Reichsmuſikerſchaft. Die Zugehörigkeit zur Vereinigung künſtleri⸗ ſcher Bühnenvorſtände VaͤB mthebt nacht der Verpflichtung, Mitglied der Genoſſenſchaft zu ſein. Die Vereinigung künſtleriſcher Bühnen⸗ vorſtände iſt alſo keine im ſtändiſchen Aufbau anerkannte Organiſation. Der Beitritt zu der Organiſation muß jetzt mit großer Beſchleunigung erfolgen. Die ein⸗ zelnen Theaterleiter müſſen bereits bis zum 25. Januar an den deutſchen Bühnenvperein melden,„daß alle dafür in Betrocht kommenden am Theater verpflichteten Arbeitnehmer ihren zuſtändigen Berufsorganiſationen angehören oder zur Aufnahme ſich gemeldet haben.“ Arbeitnehmer, die ſich weigern, der zuſtändigen Berufsorganiſation beizutreten, müſſen nament⸗ lich gemeldet werden. Wer gehört in die Thealerkammer? Im Theaterbetrieb gibt es neben dem künſt⸗ leriſchen Perſonal auch techniſches und Verwal⸗ tungsperſonal, für das es nicht inmer ohne weiteres klar iſt, ob und wie weit der einzelne in die ſtändiſche Organiſation des Kulturlebens hineingehört oder nicht. Der Deutſche Bühnen⸗ verein hat hier, wie die Theater-Depeſchen mel⸗ den, folgenden Standpunkt eingenommen: Für ihr zuſtändigen in der Reichskulturkam⸗ mer organiſierten Verbände haben ſich von fech⸗ niſchen Theaterangeſtellten anzumelden: Die techniſchen Vorſtände, die Bühnenmeiſter, die Beleuchtungsinſpektoren, die Garderobemeiſter, die Theaterfriſeure. Nicht anzumelden haben ſich: Die Bühnen⸗ arbeiter, die Schnürmeiſter, die Beleuchter, die Ankleider, die Portiers, die Logenſchließer. Vom Verwaltungsperſonal ſind an⸗ meldepflichtig die Verwaltungsdirektoren und die Direktionsſekretäre. Nicht anzumelden ſind Buchhalter, Kanzlei⸗ vorſtände, Stenotypiſtinnen, Boten. Im Allgemeinen darf für das Büroyerſonal folgender Grundſatz gelten: Wenn die Tätigkeit beſondere Anpaſſung an den Theaterbetrieb vor⸗ ausſetzt, iſt ſie nicht als rein kaufmänniſch an⸗ zuſehen. In dieſem Falle gehört der Betref⸗ fende alſo in die Reichstheaterkammer. In Zweifelsfällen iſt, um die Zeit nicht zu ver⸗ paſſen, die rechtzeitige Anmeldung bei den in Frage kommenden Organiſationen der Kultur⸗ kammer zu melden. In dieſem Fall kann Klä⸗ rung und Entſcheidung dann vorbehalten bleiben.— 49%0 e e, e e ee, ard Ja rgang 4. Nr. 43. „Hakenkreuzbanner“ 3 Donnerstag, 25. Jan Seite 6 Der traditionelle„Mannemer Wertsball“ Mildtätigkeitsabend der Gaflwirte⸗Znnung Mannheim Alljährlich einmal ruft die Mannheimer Gaſt⸗ wirte⸗Innung ihre Mitglieder zu geſelligem Beiſammenſein— zum Winterfeſt. Und ſtets weiß ſie ihren Mitgliedern und Gäſten mit einem gehaltvollen Programm und genußreiche Stunden zu verſchaffen. Auch die diesjährige Veranſtaltung, die man ſelbſt⸗ verſtändlicherweiſe in den Dienſt der Wohl⸗ tätigkeit geſtellt hatte, machte in dieſer Hinſicht keine Ausnahme. Es war ein wohlgelungener Abend. Das ſei vornweg regiſtriert. Johannes Bernſtein, der für die Leitung verantwort⸗ lich zeichnete, hatte ein wirklich gutes Pro⸗ gramm zuſammengeſtellt, das an Reichhaltigkeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Es wird kaum jemand gegeben haben in dem dichtbeſetzten Saal des„Friedrichsparks“, der unzufrieden nach Hauſe gegangen iſt. Zu Beginn des Abends waren die Tiſche zwar noch nicht ſo ſtark beſetzt; verſtändlich, da berufliche Pflichten ſo manchem erſt ein ſpäteres Kommen geſtatte⸗ ten. Aber mit fortſchreitendem Programm füllte ſich der Saal doch und als es ſpäter zum Tanz aing, herrſchte auf der Tanzfläche drang⸗ volle Enge. Trotzdem wurde Terpſychore eifrig gebuldigt und man konnte nur ſtaunen, mit -welcher Ausdauer und Hingabe ſelbſt die älte⸗ ſten Semeſter das Tanzbein ſchwangen. Nicht unerwähnt ſoll auch die reichhaltige Tombola bleiben, bei der es neben Sachen des täglichen Hausfrauenbedarfs wie Sei⸗ fenpulver, Kaffee⸗Eſſenzen uſw. auch recht lukulliſche Dinge, wie knuſperig gebratene Hähnchen, Torten, Wurſtwaren und maſſen⸗ haft Flaſchen guter Qualitätsweine zu ge⸗ winnen gab. Ein beſonderer Glückspilz gewann ſogar mit einem einzigen Los eine wertvolle goldene Uhr. Glück muß der Menſch haben! Eingeleitet wurde der Abend mit dem Badenweiler Marſch, den die Kapelle, welche der SS⸗Muſikzug der Standarte 32 ſtellte, recht flott und ſchneidig zu Gehör brachte. Daß unſere braven SS⸗Muſiker aber auch auf andern Gebieten der Muſik zu Hauſe iſt, bewieſen ſie durch die gute Wieder⸗ gabe der Ouvertüre aus„Dichter und Bauer“ wie ſie auch ein Theaterorcheſter klangreiner und melodiöſer nicht hätte geben können. Eben⸗ trio wieder einmal zu hören, Todesfall in der Familie des Tenors machte „ein komplettes —.— 6 ſo erwieſen ſie ſich als fleißige und vor allem taktſichere Tanzkapelle. Toni Kunz, der be⸗ kannte Mannheimer Lokalhumoriſt, figurierte als Anſager. Als erſte Amtshandlung kündete er das Landhäuſer⸗Quartett an. Leider war die Freude, das bekannt vortreffliche Sänger⸗ verfrüht; ein Auftreten unmöglich. Dafür ſtellen die beiden Mitglieder der kleinen Sän⸗ rhn Elſishans(Baß) und Schoos(Bari⸗ nf mit zwei Solis die hohe Gangeskunſt des Quartetts erneut unter Beweis. Mit„In die⸗ ſen heilgen Hallen“ aus Mozarts„Zauberflöte“ und„in vino veritas“ ernteten beide Sänger leb⸗ haften und berechtigten Beifall. Sodann er⸗ „folgte die Begrüßungsanſprache durch Kreisoer⸗ walter ſondere den Vertretern der ſtädtiſchen und ſtaat⸗ lichen Behörden galt. Hch. Reith, deſſen Willkomm insbe⸗ hört Als ſolche waren an⸗ iend: Landrat Dr. Veſenbekh, die Re⸗ gierungsräte Dr. Neumaier, Dr. Schult⸗ heiß, Dr. Lauber; ferner für die Kreis⸗ leitung der NSDAq Stadtrat Fiſch⸗r, für die Arbeitsfront Henn und Gaber, für den Verkehrsverein Fritzſche und als Vertreter des Oberſturmbannführers Schönwitz: Lei⸗ „ ſter vom„Hakenkreuzbanner“. auch belannte Vertreter aus der Sportwelt in Rennſportleiter des DDAC Kaſtner und Man bemerkte Fleiſchmann vom VfR. Eine erfreuliche Erweiterung erfuhr das Programm durch das „Rüberraſchende Auftreten zweier Künſtler aus der„Libelle“, Zunächſt produzierte ſich das Jongleurwunder Haubenſtein. Fabelhaft, „was der Mann alles kann. —— Allererſte inter⸗ nationale Klaſſe. Das muß man geſehen haben, wie er einen fündunddreißig Pfund ſchweren Tiſch mit den Füßen in atemberaubener Ge⸗ ane Bobtri kreiſen läßt. Und fabelhaft auch eine Balltricks, in welchen ihn nur ein Raſtelli übertreifen dürfte. Nur mit dem Ballſtoppen klappte es nicht ſo richtig, weshalb Fleiſchmann auch davon Abſtand nahm, ihn als Trainer für ſeinen Verein zu engagieren.(?) Natürlich ſtürmiſcher Beifall von allen Seiten. —— Aber nicht minderen Applaus bekam ſein Kollege Balton. Kartenkunſtſtücke hat man ſchon oft geſehen, aber kaum in dieſer voll⸗ endeten Art wie ſie Balton zeigte. Er verdient einen Titel:„Der luſtige Hexer“ mit allem Recht. Die nächſte Nummer beſtritten'e Sun⸗ lich girls. Die zwölf Mädels vom Sunlicht⸗ ſportverein machten ihre Sache recht nett, ins⸗ beſondere der Miniaturkavalier, der ſpäter als Elſchen aus dem Wiener Wald ſehr nett tanzte — und reichen Sonderbeifall einheimſen konnte. Toni Kunz brachte ſodann wieder einmal mehr ſeinen„Deutſchen Michel“ zum Vortrag. Sicher iſt Toni Kunz ein recht guter Humoriſt und ſicher meint er es mit dieſem Couplet recht gut. Aber dieſes Kind ſeiner Muſe iſ: nicht gut geraten. Im großen und ganzen ſogar Kitſch. Eine andere Bezeichnung iſt kaum zu⸗ läſſig. Das muß einmal geſagt werden. Viel beſſer gefallen ionnte er bei ſeinem ſpäteren Auftreten als Schulbub mit ſeinem Schulränzel auf dem Rücken. Sein Sommertagslied iſt be⸗ 4 deutend anſprechender und mit ſeinem„aus der Schule plaudern“ hatte er die Lacher immer auf ſeiner Seite. Beſonders beifällig aufge⸗ nommen wurde der Refrain:„Schtrie⸗, ſchtrah⸗, ſchrei⸗— ball ſin mer ſchteierfrei“. Ja, ja, die böſen Steuern. In weiterer Abwickelung des Programms erfolgte die Anſprache des Gau⸗ leiters Knodel, Karlsruhe. Die ſonore Stimme des markanten Hünen drang vernehm⸗ bar bis in die entfernteſte Ecke des Saales. Es war eine ſehr gehaltvolle, mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede, die getragen war von überzeugendem Optimismus zum Dritten Reich. Mit Recht bezeichnete er die Lage des Gaſtwirtsgewerbes als Gradmeſſer für die all⸗ gemeine Wirtſchaftslage.„Haben Sie Mut, ha⸗ ben Sie Hoffnung auf Beſſerung, meine Kolle⸗ gen! Verſtehen Sie, daß der Dreck, der ſich in vierzehn Jahren angeſammelt hat, nicht in wenigen Monaten beſeitigt werden kann. Tre⸗ ten Sie denen entgegen, die miesmachen und immer noch ungläubig ſind. Und beweiſen Sie immer und jederzeit, daß auch wir Gaſtwirte uns voll und ganz ein⸗ ſetzen wollen zur Erreichung der hohen Ziele unſeres Führers Adolf Hitler. Nichts für uns, alles für Deutſchland.“ Den Schluß der Darbietungen machte das Hotter⸗Terzett, das ſich durch einen Har⸗ monikaſpieler verſtärkt hatte. Das Terzett hat, ſeit es ſich bei dem Hofſängerwettſtreit ſeiner⸗ zeit zum erſten Mal einem größeren Publikum vorſtellte, recht gute Fortſchritte gemacht. Die Soldatenlieder dieſer vier Halbſoldaten(unten Zivil, oben Drillichjacke und Krätzchen) wurden ebenfalls mit freundlichem Beifall aufgenom⸗ men. Und dann gings zum Tanz, der erſt in der Morgenſtunde ſein Ende fand. Faſchingszauber im PalaſtCafẽ „Rheingold“ Gegenwärtig entwickelt ſich im Palaſt⸗Café „Rheingold“ ein heiteres und ſtimmungsvolles Faſchingstreiben, unter Mitwirkung origineller karnevaliſtiſcher Humoriſten. Was an Fa⸗ ſchingsideen ausgedacht werden kann, findet hier in launiger und urfideler Mundart ſeine treffliche Wiedergabe. In Wort und Lied wird dem Karneval gehuldigt, und die äußere Form des Kappenfeſtes findet durch die bunte Kopf⸗ bedeckung den ſchönſten Ausdruck. Unſer ver⸗ ehrter Kapellmeiſter Arthu: Groeſchler ſpielt mit ſeinem blendenden Orcheſter die echte Faſchingsmuſik und untermalt den Faſchings⸗ zauber mit herrlichen Melodien. Rnudy May wird auch in den Verwandlungsſzenen die Stimmungskanone des dreitägigen Kappen⸗ feſtes. an lacht, ſingt, und ſcherzt und iſt fröhlicher Dinge. Stimmung und Humor fin⸗ det im Palaſt⸗Café den rechten Frohſinn. Ver⸗ Rlr ſei bei dieſer Gelegenheit die bunte adioſchau nicht, die eine künſtleriſche, mu⸗ ſikaliſche Illuſtration von Kapellmeiſter Groeſch⸗ ler ſelbſt verarbeitet und teils mit eigenen Kom⸗ poſitionen verflochten, darſtellt. Immer iſt Hoch⸗ betrieb im„Rheingold“, und Herr Höfer ver⸗ ſteht ſeine Gäſte mit täglichen neuen Darbie⸗ tungen zu erfreuen: ein Erfolg für die Künſt⸗ ler, ein glücklicher Wurf in der Auswohl der Sonderdarbietungen, die volle Häuſer einbrin⸗ gen und eine beifällige Aufnahme finden. Mannheimer Faſching— Ja oder Nein? Wo bleibt die Unterſtützung für den Maskenzug? Die Kreiſe, die'e Mannheimer Wirtſchaft an den Faſchingstagen beleben wollen, und die alle Vorbereitungen für die Durchführung eines Mastenzuges getroffen haben, ſind mit der Mannheimer Einwohnerſchaft ganz und gar nicht zufrieden. Der Aufruf, durch Spenden jegl ur Art die Heſir⸗bungen zu unterſtühe n, ſind lis jetzt ſo gut wie ungehört verhallt, und der Betrag, der gigenwärtig zur Verfügung ſteht, iſt ſo gerine, daß er nicht für die Durch⸗ führung des aufgeſtellten Programms ausreicht, Die gegenwärtige Lage iſt ſo, daß man zu⸗ ſrieden iſt, wenn die Gelder zuſaaumenkummen, die die Ausführung eines anſtändigen Masken⸗ zuges ermöglichen und es geſtatten, die guten Masken mit annehmbaren, einen Anreiz bie⸗ tenden Preiſen zu bedenken. Es ſoll vor allen Dingen an die Kreiſe noch herangegangen werden, die durch den zu erwar⸗ tenden Fremdenzuſtrom den größten Nutzen haben werden. Darüber hinaus muß aber aus weiten Kreiſen eine Unterſtützung einſetzen, da ſonſt der Mannheimer Volkskarneval nicht neu belebt werden kann. Zu dem Maslenzug ſind bis jetzt auch nur verhältnismäßig wenig An⸗ meldungen eingelaufen, doch iſt das weiter nicht ſchlimm, da erfahrungsgemäß die meiſten Meldungen erſt in den letzten Tagen getätigt werden. Da man alle Kräfte darauf konzentriert, den Maskenzug zu einem Ereignis werden zu laſſen, wird man wohl davon Abſtand nehmen müſſen, die beabſichtigte Einholung der Garden am Faſtnacht⸗Samstagabend und das Feuerwerk am Roſenmontag durchzuführen. Der Masken⸗ zug kann aber nur dann gelingen, wenn ſich die geſamte Mannheimer Einwohnerſchaft reſt⸗ los einſetzt, ſo weit es in ihren Kräften ſteht. Winterhilfswerkzuſchlag bei allen Jaſtnachlsveranſtaltungen Bei den jetzt mit Hochdruck einſetzenden kar⸗ nevaliſtiſchen Veranſtaltungen dürfeer wir nicht unterlaſſen, auch kurz unſerer vielen, noch in Not lebenden Volksgenoſſen zu gedenken. Jeder, der eine karnevaliſtiſche Veranſtaltung beſucht, ſoll ſich verpflichtet fühlen, mindeſtens 20 Pfennig zur Linderung der Not dem Winter⸗ hilfßswerk zu ſtiften und bei Beh.-ung des Eintrittsgeldes beſonders zu entrichten. Es werden bei allen Veranſtaltungen Kolonnen mit Sammelbüchſen des Winterhilfswerles erſchei⸗ nen. Gebt auch bei dieſer Gelegen⸗ heit frohen Herzens! Friedrichsfelder Nachrichten Reichsgründungsfeier des Militärkriegerbundes Friedrichsfeld Der„Adler“⸗Saal und das Nebenzimmer konnte die Mitglieder und geladenen Gäſte kaum faſſen, ein Beweis dafür, welche Beliebt⸗ heit der Verein hier genießt. Die Kapelle Ja⸗ muty leitete die Feier mit ſchneidig geſpielten Märſchen ein. Der Vereinsführer, Herr Jung, begrüßte mit herzlichem Willkommen die Ver⸗ ſammelten und ermahnte zu Treue, Einigkeit und Zuſammenhalt zum Wohle des deutſchen Volkes. Die Feſtanſprache hielt Herr Haupt⸗ lehrer Altfelix, der in verſtändlicher Weiſe den Feſtgäſten den Sinn und Wert des 18. Ja⸗ nuar erklärte. Was Bismarck begann, die Einigung der deutſchen Stämme, hat unſer Volkskanzler Adolf Hitler vollendet. Durch den Führer des Vereins wurde die Ehrung treuer Kameraden vorgenommen. Zum Ehrenvorſitzen⸗ den wurden ernannt: Kam. Sponagel, der das Verbands⸗Ehrenkreuz erhielt; zum Ehrenfähn⸗ rich: Kam. Kopp. Für 50jährige Mitgliedſchaft wurden ausgezeichnet: Ph. Gg. Dehouft II, Joh. Lutz; für 40jährige: Ph. Dehouſt VI, Franz Sauer, Adolf Ackermann, Georg Apfel, Heinrich Kopp, Jakob Steinbrunner, Joſ. Erat, Martin Meier; für 25jährige: Alois Berling⸗ hof, Max Bregel, Peter Krieger, Joh. Spieler, K. Braun; für 15jährige: Ad. Sponagel. Die Sammlung bei dieſer Gelegenheit für das Winterhilfswerk brachte einen anſehnlichen Betrag. Der anſchließende Tanz hielt die Feſt⸗ gäſte noch bis zum frühen Morgen beiſammen. Jahresverſammlung des Turnvereins Fried⸗ richsfeld. In großer Anzahl waren die Mit⸗ glieder des Turnvereins zur angeretzten Jahres⸗ verſammlung erſchienen, welche vom Vereins⸗ führer Karl Mayer jun. geleitet wurde. Mit dem Lied„Turner auf zum Streite“ wurde zur Tagesordnung übergegangen. Der Vereins⸗ führer gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß man die Schwelle eines neuen Jahres mit der Genugtuung überſchritten habe, ein Jahr voller Erfolg hinter ſich zu haben und daß man voll Hoffnung in die Zukunft blicken dürfe. In ſtillem Gedenken gedachte man verdienter Mit⸗ glieder, die dem Verein während des Jahres durch Tod entriſſen wurden. Der hierauf vom Schriftwart verleſene Jahresbericht gab über ein äußerſt arbeits⸗ und erfolgreiches Jahr Auſſchluß. Der Kaſſenbericht bezeugte, daß die Finanzen des Vereins in Ordnung ſind. Den darauffolgenden Turnberichten der Turnwarte konnte entnommen werden, daß der Turnſtun⸗ denbeſuch trotz vielſeitiger Beanſpruchung un⸗ ſerer Aktiven durch die PO ordentlich iſt. Die der Führerſchaft des Vereins gezollten Dankes⸗ worte für die geleiſtete Arbeit ſowie die Ent⸗ laſtung derſelben zeigte, daß die geſamten Mit⸗ glieder mit der Führung des Vereins zufrie⸗ den ſind. Nachdem dem bisherigen Vereins⸗ führer nochmals das Vertrauen ausgeſprochen wurde, erklärte er, auch für das Jahr 1934 die Führung zu übernehmen und beſtimmte an⸗ ſchließend ſeine Mitarbeiter. Die Führerſchaft des Vereins ſetzt ſich aus folgenden Turnfreun⸗ den zuſammen: 1. Vereinsführer Karl Mayer jun., Stellvertreter: Karl Wehe, Kaſſenwart: Wilh. Geiſer, Schriftwart Jakob Buſch, Werbe⸗ und Preſſewart: Fritz Röhler, Oberturnwart: Guſt. Kampfhenkel, 1. Männerturnwart: Bernh. Brecht, 2. Männerturnwart: Joſ. Klein, Frauen⸗ turnwart: Jakob Schubert, Jugendwart: Guſt. Kampfhenkel, Volksturner⸗ u. Spielwart: Fritz Heil, Reviſoren: Auguſt Krämer und Willy tüller, Platz⸗ und Zeugwart: Heinrich Heil. Bei Punkt„Verſchiedenes“ wurden wertvolle Anregungen für die im kommenden Jahre vor⸗ zunehmende Jahresarbeit gegeben, und die Vereinsleitung wird beſtrebt ſein, den verſchie⸗ denen Wünſchen nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Maskenball Turnverein Friedrichsfeld Am kommenden Samstag, 27. Jan., abends .11 Uhr, eröffnet unter dem Motto:„Alles ſchwimmt“ obiger Verein den diesjährigen Faſtnachts⸗Reigen. Der„Roſen“⸗Saal iſt när⸗ riſch dekoriert, 0 daß allen Narren und Närrin⸗ nen ein genußreicher närriſcher Abend bevor⸗ ſteht. Es iſt ſeit langer Zeit wieder das erſte Mal, daß der Turnverein mit einer ſolchen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit tritt. An⸗ geſichts der niedrigen Eintrittspreiſe muß am Samstag alles, was Hände und Füße hat, er⸗ ſcheinen. Eine 25 Mann ſtarke Kapelle wird den nötigen Schwung bringen. Am letzten Sonntag hie⸗! der Evang. Kirchen⸗ geſangverein Mann eim⸗Friedrichsfeld ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Der erſte Vorſitzende begrüßte die zahlreich Erſchienenen und dankte allen für die im vergangenen Jahre geleiſtete Vereinsarbeit und erteilte der Füh⸗ rerſchaft Entlaſtung, nach Verleſen des Jahres⸗ und Kaſſenberichtes. Der langjährige erſte Vov⸗ ſitzende wurde zum Führer des Vereins nen gewählt. Stellv. Führer iſt Herr Jak. Möhlin⸗ ger; Schriftwart: Karl Wäſch; Kaſſenwart: Karl Ries; Beirat: Stadtpfarrer Schönthal und Frau Frida Hoog. Geehrt wurden vom Diri⸗ genten, Studienrat Eberhard, für mehrjährigen, ununterbrochenen Singſtundenbeſuch Frl. Hilda Sponagel und Frau Anna Filbrer ſch dur ein praktiſches Geſchenk. Der Führer ſchloß m dem Appell⸗ dem Kirchengeſangverein auch wei⸗ terhin die Treue zu halten. Die Kraftpoſtlinie Frankenthal Ludwigshafen ſehr renkabel Verhandlungen wegen Fahrpreisneuregelung im Gange Wie uns mitgeteilt wird, entwickelt ſich det Vertehr der neuen vor einem Monat eröffneien Kraftpoſtlinie zwiſchen Frankenthal—Oppau Edigheim—Ludwigshafen über die Erwartun⸗ gen. Der Kraftpoſtbetrieb wird als ſehr ren:abel bezeichnet. Die neue Verkehrslinie erfreut ſich eines ſehr regen Zuſpruchs durch die IG⸗Ar⸗ beiter, die hauptſächlich die Teilſtrecke zwiſchen Frankenthal und Oppau rentabel machen. Täglich werden auf dieſer Strecke durchſchnitt⸗ lich je 300 Perſonen auf der Hin⸗ und Rückfahrt, zufammen etwa 600 Arbeiter befördert. Die Kraftpoſtlinie entſpricht vollkommen den Ver⸗ kehrsanforderungen. Weniger belebt iſt der Om⸗ nibusverkehr von Ludwigshafen nach Oppau, bezw. Frankenthal. Die Fahrten blieben auf die⸗ ſer Strecke ja ſchon von vornherein eingeſchränkt, um vor allem die Konkurrenz gegenüber der Straßenbahn auszuſchalten. Die IG⸗Arbeiter, welche für den Betrieb den Hauptausſchlag ge⸗ 5 ſind lediglich über den Fahrpreis unzu⸗ rieden. Verhandlungen wegen einer Fahrpreisermäßi⸗ gung ſind bereits eingeleitet. Die Oberpoſtdixel⸗ tion hat zwar von vornherein ſchon den niedrig⸗ ſten Fahrpreis der ganzen Pfalz für dieſe Linie in Anſatz gebracht. Sie berechnet die Wochenkar⸗ ten mit 3 Pfennig pro Kilometer, den übrigen Fahrpreis mit 5½ Pfennig pro Kilometer. Die Fahrpreisverhandlungen befinden ſich zwar noch in der Schwebe. Eine Neuregelung der Fahr⸗ preiſe für Arbeiterkarten wird jedoch von einer gefeſtigten Rentabilität der Linie abhängig ge⸗ macht, über die wegen der erſt kurzen Betriebs⸗ dauer noch keine klarſichtlichen Rentabilitäts⸗ berechnungen angeſtellt werden konnten. ———.— Wichtig für wellenſittich⸗Züchter Wohl den meiſten Wellenſittichzüchtern in Mannheim und Umgebung wird es ganz un⸗ bekannt ſein, daß ſeit 1. Januar 1934 in Deutſchland eine Reichsfachſchaft der Wellen⸗ ſittichzüchter, die ihren Sitz in Berlin hat, beſteht. Zweck und Ziele ſind, ſämtliche Wellenſittich⸗ züchter Deutſchlands innerhalb einer Organi⸗ ſation zu erfaſſen, um dadurch die Abſatzfragen zu fördern und eine Verſchleuberung der Vögel zu verhindern; ferner, die Zucht auf geordnete Wege zu bringen, damit nur gute Vögel ge⸗ züchtet und verkauft werden. Die Wellenſittichzüchter des Vereins„Lieb⸗ haber und Züchter fremdländiſcher Vögel, Maeinheim und Umgebung“ haben ihre Züchter der Reichsfachſchaft angeſchloſſen und wurden dieſe Mitglieder zu einer Ortsgruppe beſtimmt. Als Ortsgruppenleiter wurde Pg. Bernhard Rauch von der Reichsleitung ernannt. Der⸗ ſelbe iſt allein berechtigt, unter Berückſichtigung der herausgegebenen Richtlinien, den Zu⸗ ſammenſchluß aller Wellenſittichzüchter von Mannheim und Umgebung zu organiſieren, die Intereſſen der Fachſchaft in jeder Higſicht zu vertreten und zu fördern. Alle Neuanmeldungen gehen über die Orts⸗ gruppe Mannheim und ſind zu richten an den Ortsgruppenleiter Pa. Bernhard Rauch, Qu 6, 11. Der Fachſchaftsbeitrag beträgt mo⸗ natlich 25 Pfg. Ein treuer, auswärtiger Abonnent unſerer Zeitung, Herr Konſtantin Scheuermann, Unterſcheidental(Amt Mosbach), feierte dieſer Tage in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 85jährigen Geburtstag. 60 Jahre alt. Herr Otto Beiſel, Schloſſer, in L 4, 6, feierte ſeinen 60. Geburtstag in voller körperlicher Friſche. Er iſt ein eifriger Leſer unſerer Zeitung. Im Silberkranze Das Feſt ſeiner ſilbernen Hochzeit feierte Herr Johann Eckext, b 4. 17, mit ſeiner Ehe⸗ frau Emilie. geb. Göpfrich, in beſter Geſund⸗ heit und Friſche. Was iſt los? Planetarium: 16 Uhr Vorführung d⸗s Sternpr:' tors Kunſthalle: Vortrag mit Lichtbildern:„Deutſche uſt um Friedrich den Großen“, Dr. Niels v. Hſt, Frankfurt. Freier Bund,—K. 20.15 Uhr. Städt. Hochſchule für Muſik und Theater: 18 Uhr Univerſ.⸗Prof. Dr. Hch. Beſſpler:„Muſek⸗ geſchichte von Bach bis Mozart“, mit muſtkaliſchen 4 5 „Feurio“: Karnevaliſtiſche Sitzung im„Habereckl“,— Anſang 20.11 Uhr. Ständige Darbietungen: Stüdt. Schloßmuſeum: 11—13 und 14—16 Uhr geöff⸗ net. Sonderausſtellung: Deutſche Volksbräuche. Städt. Schloßbücherei:—13 und 15—19 Uhr Leſe⸗ ſale, 11—13 und 1/—19 Ausleihe. Städt. Kunſthalle: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Ausſtellung Prof. Albert Haueiſen.“ Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Stüdt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12 und 16—19 Uhr Buchausgabe; 10.30—13 und 14.30—21 Uhr Leſehalle. Möhlblock, Weidenſtraße 16: 15—19 Uhr geöffnet. Jugendbücherei, P 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. Ein St Von uns d unſere lich ei wohne anſcha im ga Abſchrif „An d Am N. erhörten Neujahrs Verſchuld Regierun ebenſo m Hauſe m Ein de einen de hörte F. kittmeiſte ter wur Leoben z Die am 5 völkerung lich ſehr muniſtiſch auf Befe darmerie Die ga ſelbſtverſt fremden 8 F. mi eſchäfts beziehen, rung un bezug ſol tragen, d ſolchen K wir es ſteiriſchen Wir v mutigen noch die in Oeſter Das J ges ſein Förde Der R men mit behörden trägen d zu berück wärtſchaft durch die d e b Sonn haben, e. Gemeind bhlinden trägen n „Wiſſer mit dem tanzen?“ „Wirkl her mal Pulle We nicht rau „Fried Hermat ten Teil „Der Kön ſah man gleichfalls Bogen u (1740—17 naturnotr ſchon ein Charakter betrachtet Charakter hierzu w zuſammei 1740—174 ſpannen. aber— Szene vo ſouci.) 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Eigent⸗ lich ein Flugblatt, das unter den 12 000 Ein⸗ wohnern von Leoben verteilt wurde, gibt es in anſchaulicher Weiſe ein Bild der Zuſtände, wie ſie im ganzen Lande herrſchen. Abſchrift eines vervielfältigten Handzettels „An die deutſche Bepölkerung von Leoben (Steiermarh)! Am Neujahrstage kam es in Leoben zu un⸗ erhörten Vorfällen, bei denen im Zeichen des Neujahrsfriedens deutſches Blut gefloſſen iſt. Veyſchuldet hat dieſes würdeloſe Vorgehen der Regierungsbüttel Kaufmann H. F. der ſich ebenſo wie der„ſchwarze“ Führer W. M. zu Hauſe nur ſloveniſch unterhält. Ein deutſcher Arbeiter rief einem Freunde einen deutſchen Neujahrsglückwunſch zu, dies hörte F. und ließ ihn durch den Gendarmerie⸗ Uttmeiſter Z. perſönlich verhaften. Der Arbei⸗ ter wurde von der Bezirkshauptmannſchaft Leoben zu ſechs Wochen Arreſt(i) verurteilt. Die am Hauptlatz ſtehende und ſpazierende. Be⸗ völkerung zeigte ſich über dieſen Vorfall natür⸗ lich ſehr beunruhigt. Sofort wurden die kom⸗ muniſtiſchen Plattenbrüder— Hilfspolizei ge⸗ nannt— unter Führung des ſattſam bekann⸗ ien Gendarmen S. eingeſetzt. Dieſe gingen mit efälltem Bajonett auf deutſche Frauen, er und Männer aher Stände los. Ein mordluſtiger Geſelle der Hilfspolizei ent⸗ ſicherte das Gewehr und brachte es gegen deut⸗ ſche Volksgenoſſen ſofort in Anſchlag. Ohne Anlaß wurde Ingenieur K. durch Bajonettſtiche verletzt und dann ohne ärztliohe Behandlung auf Befehl des„chriſtlich⸗vaterländiſchen“ Gen⸗ darmerie⸗Inſpektors P. in den Arreſt geſteckt. Die ganze deutſche Bevölkerung wird zunächſt ſelbſtwerſtändlich die Niedertrach“ der volks⸗ fremden Kreatur und des Angebers Kaufmann H. F. mit ſchärfſtem Boykott beantworten. Alle Geſchäftsleute, die Waren von der Firma F. beziehen, werden von der deutſchen Bevölke⸗ rung unbedingt gemieden werden. Bei Fort⸗ bezug ſolcher Waren werden wir dafür Sorge tragen, daß alle Volksgenoſſen den Einlauf bei ſolchen Kaufleuten unbedingt einſtellen, ſo wie wir es auch ait den Freunden der„Ober⸗ ſteiriſchen Vollkspreſſe · machen werden. Wir vergeſſen nichts, weder unſere opfer⸗ mutigen und leidenden Brüder und Schweſtern, noch die Todfeinde des nationalen Gedankens in Oeſterreich! Das Jahr 1934 wird das Jahr unſeres Sie⸗ ges ſein! Heil Hitler!“ Förderung des Blindenhandwerk⸗ Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einverneh⸗ men mit dem Reichsfinanzminiſter die Reichs⸗ behörden erſucht, bei der Vergebung von Auf⸗ trägen das Blindenhandwerk nach Möglichkeit zu berückſichtigen. Mit Rückſicht auf die große wirtſchaftliche Not, zum Teil hervorgervſen durch die raſche Entwicklung der Technil, unter de 95 blinden Gia bzer auf ihrem ohnehin heſchränkten Aübeitsgebiere beſonders zu leiden haben, empfehle ich auch den Gemeinden und Gemeindeverbänden, die kriegs⸗ und zivil⸗ blinden Handwerker durch Erteilung von Auf⸗ trägen nach Möglichteit zu fördern. Paßt großartig „Wiſſen Sie auch, Fräulein Ilſe, daß Sie mit dem ſtärkſten Mann aus dem Verein tanzen?“ „Wirklich? Ach, dann kommen Si⸗ doch nach⸗ her mal an unſeren Tiſch. Mutter hat eine Pulle Wein mitgebracht und kriegt den Pfropfen nicht raus!“ „Friedrich der Große“ am Berliner Slaatstheater Hermann v. Boetticher ſpannt mit dem zwei⸗ ten Teil ſeines Fridericus⸗Schauſpiels, betitelt „Der König“— den erſten Teil„Der Kronprinz“ ſah man vor einer ganzen Reihe von Jahren gleichfalls am Staatstheater— einen weiten Bogen über einen Zeitraum von 46 Jahren (4740—1786). Was dabei zuſtandekommt, iſt naturnotwendig kein einheitliches Drama, aber ſchon ein weit und gleichſam kosmiſch geſehenes Charaktergemälde. Unter dieſem Geſichtswinlkel betrachtet, ein ſehr gelungener Verſuch, dem Charakterdrama den Weg zu bereiten. Anſätze hierzu werden ſpürbar in den beiden längeren zuſammenhängenden Bilderfolgen, die die Jahre 1740—1744 ſowie den Siebenjährigen Krieg um⸗ ſpannen.(Aufgeſetzt, zuſammenhanglos, dann aber— trotz der textlichen Anknüpfung— die Szene vor dem Tode auf der Terraſſe von Sanſ⸗ ſouci.) Jürgen von Alten, als Gaſtregiſſeur, gibt, ſo berichten die„Theater⸗Depeſchen“, dem Bühnen⸗ geſchehen ein unerhörtes Tempo, das über alle gelegentlichen Längen in gewaltigem Schwung hinwegreißt. Alle techniſchen Mittel des Thea⸗ ters ſind mit echteſter Virtuoſität eingeſeßt, und die gedrängte Fülle des Handlungsablaufs ſo⸗ wie der muſikaliſchen und akuſtiſchen Zwiſchen⸗ akte ergibt ein außergewöhnlich lebendiges, far⸗ biges Bild. Im Mittelpunkt des Geſchehens: die gleichfalls weitgeſpannte Fridericus⸗Geſtalt Guſtav Gründgens'— vom jungen, verſpielten „Fritz“ bis zum Weiſen von Sanſſouci immer einfacher, ſchlichter und größer werdend; köſtlich beſonders im Brillantfeuerwerk des„Eſprit“, mit flammendem Auge und jugendlich⸗harter, klangtragender Stimme. Energiegeladen bis zur vorletzten Szene: Einheit, und doch ein Menſch in der Wandlung.— Ausgezeichnet auch der ganze übrige, ſehr reichhaltige Darſtellerſtab, aus dem als durchgeführte Rollen nur der Prinz Heinrich(Hansjoachim Büttner) der Deſſauer (Otto Mannſtaedt) der Schwerin(Walter Jung) und der Kabinettsrat Eichel(Paul Bildt) ge⸗ nannt werden ſollen. Ein großer Erfolg. Ein Schritt auf dem Wege zum Nationaltheater. 0 195 Uraufführungen in 4 Monaten Das Dheater⸗Tageblart veröffentlicht ſoeben eine ſehr intereſſonte Uraufführungsſtatiſtit Herbert Norkus zum Gedächtnis 2. Fortſetzung Sie ſetzten ſich in Trab, bis ſie da, wo die Huttenſtraße wieder zur Wohnſtraße wird, eine kleine Kneipe erreicht haben. Die gehört Vater Klotzſche. Auch Vater Klotzſche hatte die Frech⸗ heit gehabt, als Unbefugter in die Rot⸗Front⸗ Straße von Beuſſelmoskau einzudringen. Das hatte ſich ſo abgeſpielt: im Sommer 1930 war er hier als nichtsahnender harmloſer Gaſtwirt in den Engelhard⸗Ausſchank, Huttenſtraße 23, eingezogen. Gleich nach dem Kauf merkte er, daß der Wind vom Kanal her nicht bloß Herbſt⸗ blätter von den Bäumen fegte, ſondern auch nach Politik roch. Bei der Vorbereitung auf die bekannten Septemberwahlen hatte man ihn ge⸗ beten, ſeine Fenſter mit roten Transparenten und Verzierungen zur höheren Ehre der KPD und ihrer Führer zu ſchmücken. Als Vater Klotzſche ablehnte, verfiel er in jenen Tagen feinerer Sitten und Umgangstöne zunächſt noch nicht der Todesſtrafe, ſondern bloß dem Boy⸗ kott. Seine Fenſterſcheiben blieben alſo ganz. Aber das Lokal wurde leer. Die paar Muſik⸗ und Geſangvereine, die in dieſer Gegend noch nicht von der Politik angeſteckt waren, konnten die Kaſſen nicht füllen. Eines Tages nun wag⸗ ten die böſen Nazis in dem Häuſerblock mit dem ſchönen Namen„Schwindelſchweiz“ Pro⸗ paganda zu machen. Die Schwindelſchweiz ge⸗ hörte Rot⸗Front. Jedenfalls bildete ſich das Rot⸗Front ein. Erfolg dieſer Aufdringlichkeit: Keilerei und Schießerei. Ein verwundeter Nazi blieb auf der Strecke. Vater Klotzſche gab ihm Obdach und erſte Hilfe. Die Nazis merkten ſich das. Bald erſchien der Sturmführer des SA⸗ Sturms 32 und fragte an, ob Klotzſche ſeine Räume nicht zum Sturmlokal machen wollte. Mit Freuden willigte er ein. Und der SA war die HI gefolgt. Wo hätten ſie ſonſt in dieſer Gegend ein Heim bekommen? Kein Wirt hätte den Mut aufgebracht, der in dieſen Zeitläuften dazu gehörte, ein paar Hitlerjungens einen Verſammlungsraum zur Verfügung zu ſtellen. Die Beuſſelkietzer HJ⸗Kameradſchaft war dank⸗ bar. Die Jungen bewieſen es mit unbedingter Treue und Anhänglichkeit an ihren Vater Klotzſche. Mondt und ſein Freund Kirſchner traten ein. „Heil Hitler, Vater Klotzſche!“ „Heil Hitler, Jungs. Na, heute noch ſo ſpät das Geſicht des neuen Geſchlechts über die erſten 4 Monate der Spielzeit 1933/34. In den Monaten September bis Dezember 1933 ſind im deutſchen Sprachgebiet nicht weniger als 195 Werke zur Uraufführung gelangt. Von dieſen entfallen 27 auf das deutſchſprachige Aus⸗ land, davon 12 auf Wien. In Reichsdeutſchland hat man alſo nicht weniger als 168 neue Werke aus der Taufe gehoben. Dieſe Statiſtik umfaßt nämlich nicht die Werke, die, von den Autoren und Verlegern aus Konjunkturgründen neu auf⸗ gefriſcht oder neu benemſt, jetzt wieder als Ur⸗ aufführungen herausgebracht wurden, nachdem ſie bereits vor Jahren keinen nachhaltigen Erfolg hatten. Die Zahl von 168 umfaßt vielmehr aus⸗ ſchließlich wirklich neue Bühnenwerke. An der Zahl dieſer Uraufführungen iſt Berlin ſehr dürftig beteiligt. Nur 13 Werke wurden in Berlin geſtartet, von ihnen ſind nicht weniger als acht Werke Operetten. Die anderen Werke ſind Sprechſtücke. Eine Opernuraufführung hat man in Berlin nicht erlebt. An den 27 Uraufführungen im Monat Sep⸗ tember beteiligten ſich insgeſamt 30 Städte. Eine vierfache Uraufführung erlebte in dieſem Monat Andermanns„Des Königs jüngſter Rekrut“. An den 59 Uraufführungen des Monats Or⸗ tober ſind 72 Städte beteiligt. Eine neunfache Uraufführung erlebte Faehlers„Die Tragödie Kleiſt“, eine vierfache Uraufführung Paul Ernſts „Mork“. Die 60 Uraufführungen des Monats Novem⸗ ber verteilten ſich auf 75 Städte. An 10 Orten ging gleichzeitig Zerkaulens„Jugend von Lange⸗ marck“ in Szene, an 4 Orten führte man For⸗ ſters„Alle gegen einen, einer für alle“ gleich⸗ zeitig erſtmalig auf. Im Dezember gab es 50 Uraufführungen in 51 Städten. Von dieſen 50 Uraufführungen ſind allerdings 20 Märchen⸗Uraufführungen, die mei⸗ ſtens nicht über den einzelnen Ort hinauszu⸗ gehen pflegen. Immerhin iſt die verbleibende Zahl von 30 Uraufführungen auch für den De⸗ zember recht beträchtlich, wenn man berüchſichtigt, daß nach dem Tarifvertrag in der ruhigen Thea⸗ terzeit vom 10. bis 22. Dezember Uraufführun⸗ gen ohne beſondere Genehmigung von Verlag und Autor nicht ſtattfinden dürfen. Auf die einzelnen Kunſtgattungen verteilen ſich die Uraufführungen folgendermaßen: Sprech⸗ ſtücke 132, Opern 15, Operetten 23, Tanzſpiele 2, Märchen 23. Addiert man die einzelnen an der Urauffüh⸗ rungsſumme eines jeden Monats beteiligten Theaterſtädte, ſo ergibt dies die Beteiligung von 228 Städten an der Uraufführung der 195 Stücke. Im Durchſchnitt hat alſo feſt jedes deutſche Thea⸗ ter bereits eine Uraufführung gebracht. Ueber dem Durchſchnitt ſtehen, wie ſtets in den letzten Jahren, das Leipziger Städtiſche Alte Theater und das Schauſpielhaus in Bremen, ſtart betei⸗ ligt ſind an der Zahl der Uraufführungen des weiteren das Stadttheater in Altona, das Stadt⸗ theater Erfurt, das Schauſpielhaus in Leipzig, die Deutſche Bühne in Breslau. Durchſchlagenden Erfolg hatten von dieſen Werken nur die im Städtiſchen Alten Theater in Leipzig geſtartete„Heimkehr bes Matthias Bruck“ von Sigmund Graff, und das ebendort gleichzeitig mit München, Kölr und Wuppertal herausgebrachte Forſter⸗Werk„Alle gegen einen, einer für alle“. Reichsthealerkammerausſchüſſe in allen Theaterſtädten Der Präſident der Reichstheaterkammer, Otto Laubinger, hat, wie die„Theater⸗Depeſchen“ melden, angeordnet, daß on jedem deutſchen Theater ein beſonderer Ausſchuß der Reichs⸗ theaterkammer eingerichtet wird. Dieſer Aus⸗ ſchuß ſoll aus dem Unternehmer, bezw. dem In⸗ tendanten und den Obleuten der örtlichen Or⸗ ganiſationen der Angeſtelltenverbände beſtehen. Vorſitzende des einzelnen Ausſchuſſes ſind der Direktor, bezw. der Intendant und der Obmann des Ortsverbandes der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehörigen. Die Aufgabe der örtlichen Ausſchüſſe iſt die Durchführung des Kammergedankens und die Herbeiführung des Intereſſenausgleiches bei den einzelnen Theaterunternehmungen. Aehn⸗ liche Ausſchüſſe werden als Bezirksverbandsaus⸗ ſchüſſe in den einzelnen Bezirken gebildet. Dieſe Bezirksverbandsausſchüſſe beſtehen aus dem Be⸗ zirksobmann und den Beiſitzern des Deutſchen Bühnenvereins, aus dem Bezirksobmann und den Beiſitzern der Deutſchen Bühnengenoſſen⸗ ſchaft und aus dem Gauverbandsleiter und den Beiſitzern des Deutſchen Chorſaͤnger⸗ und Tän⸗ zerbundes. Die Organiſation der Ortsausſchüſſe und Bezirksausſchüſſe der Reichstheaterkammer ſoll ſchon bis zum 31. Januar durchgeführt werden. Donnerstag, 25. Jamnar 1934 7 Der Opfergunęꝰ der deuiscien Jugend und allein hier unterwegs. Wenn das man gut geht. Die roten Brüder jeben wieder mãächtig an. Jeſtern war in der Sickingen wieder ne nette Bolzerei. Alſo was jibt's denn?“ „Ich hab'„ne große Bitte, Vater Klotzſche“ begann Gerd.„Nächſten Sonntag is doch großer Ausmarſch der HJ. In Kluft und mit Affen. Nu, die Kluft habe ich mir ja ſo allmählich zu⸗ ſammenverdient. Aber zum Affen hat's noch nicht gereicht. Und da wollte ich mal fragen, ohb?. „Ick dir'nen Affen pumpen möchte. Is leider nich möglich, Junge. Habe ſelber keinen. Und mit den bekannten Affen, den ick mal alle Vier⸗ teliahre Montag morgens habe, is dir ſicher nich gedient.“ Die Jungens lachten.„Ja, was machen wir da? Ohne Affen geh' ich nich auf den Klotz mit. Weißte nich einen Parteigenoſſen, Vater Klotz⸗ ſche, der da aushelfen könnte?“ „Natürlich, Gerhard, gute Idee. Jeh' zum alten Norkus in de Reichsanſtalt drüben in der Jungfernheide, du kennſt ihn ja von der SA. Der hat noch ſeinen Affen vom Krieg her. Vielleicht rückt er ihn raus, wenn du ihn drum bitteſt.“ „Is jemacht, Vater Klotzſche. Und ſchönen Dank auch. Heil Hitler!“ „Heil Hitler!“ Die Jungens verſchwanden. Da ging die Tür noch einmal auf, Gerd fragte zum Schanktiſch rüber:„Vater Klotzſche, hat Pg. Norkus nicht einen Sohn? Ich habe ſone dunkle Erinnerung, als ob,„ „Jawoll, hat er. Sogar zweie. Der ältere geht in die höhere Schule.“ „Is ja knorke, Vater Klotzſche. Da hol' ich mir nächſtens nich bloß den Affen, da keile ich auch gleich den Jungen für die HJ!“ „Viel Glück, Gerhard!“ „Aber noch niſcht dem Alten verraten, wenn du ihn ſiehſt. So was erledje ich gern alleine!“ „Jemacht, Junge!“ „Heil Hitler!“ Und draußen war er wieder. Nördlich vom Beuſſelkietz, faſt eine gute halbe Stunde Fußmarſch von der Stadt her, liegt die Jungfernheide. Vom lauten Berlin trennt dies Stückchen ſtillen märkiſchen Kiefernwaldes der Spandauer Kanal. Ueber zwei Brücken hat man vom Nordweſten der Stadt her guten Zugang in den Wald: über die Jungfernbrücke nördlich vom Bahnhof Beuſſelſtraße und über die Hin⸗ keldeybrücke nördlich vom Bahnhof Jungfern⸗ heide. Von der einen zur anderen geht man eine gute Viertelſtunde den Saatwinkler Damm immer am Kanal entlang. Gleich hinter der Hinkeldeybrücke liegt dann, ſchon in der Wald⸗ einſamkeit verborgen, die Chemiſch⸗Techniſche Reichsanſtalt. Hier werden Verſuche gemacht, bei denen es knallt und ſtinkt. Darum liegt ſie ſo weit ab von den Wohnſtraßen. Es iſt einſam hier draußen. Der Betrieb der Reichsanſtalt braucht die Menſchen der Stadt nur für den Arbeitstag bis vier Uhr. Um vier Uhr ſtrömt die Belegſchaft der Arbeiter und Angeſtellten nach Hauſe. Dann wird es ganz ſtill im Walde und auch hinter den hohen Eiſen⸗ gittern des Geländes der Reichsanſtalt. Man würde ſie jetzt leicht für ein Sanatorium halten können. Nur vier Familien bewohnen am Nach⸗ mittag das Sanatorium. Sie gehören zur Hausverwaltung und leben in dem kleinen Wohnhaus gleich am Eingang zu dem rieſigen Gelände. Sie ſind für den Nachmittag, den langen Abend und die noch längere Nacht die einzige Wache hier draußen. Ein paar ſcharfe Hunde helfen ihnen dabei. Und natürlich der hohe, feſte Spitzſtachelzaun, der ſich um das ganze Gebiet herumzieht. Das iſt gut ſo, dieſer feſte Schutz, denn hier draußen verwandelt ſich die Berliner Landſchaft allzu leicht in Wildweſt, wenn es um Politik geht. Dann knallt es nicht nur am Tage, vor⸗ ſchriftsmäßig, wie es bei Verſuchen knallen ſoll, ſondern ſehr unvorſchriftsmäßig auch nachts, wenn da einer allein nach Hauſe geht. Das hat der Heizer Ludwig Norkus, Propagandawart der Sektion Beuſſelſtraße der NSDaAp, ſchon ein paarmal feſtſtellen können. Die da knallen, das ſind die Roten. Sie haben den Lebensweg des Ludwig Norkus in den letz⸗ ten eineinhalb Jahren bis hier in die Reichs⸗ anſtalt verfolgt, und ſie laſſen ihm keine Ruhe. Ihr erſtes Opfer liegt bereits auf dem Kirch⸗ hof. Es iſt Frau Norkus. Und das kam ſo. In der Wiclefſtraße in Moabit, da, wo der Beuſſel⸗ kietz anfängt, hatten ſie ein kleines Milchgeſchäft gehabt. Milch und Lebensmittel. Frau Norkus ſtand hinter dem Ladentiſch. Ludwig Norkus fuhr Taxe. Sie ſchufteten viel und lange. Sie ſchufteten gern, denn ſie wußten wofür. Zwei Kinder hatten ſie, Jungs, Herbert und Erwin. Den Aelteſten konnten ſie in die höhere Schule ſchicken, ſie konnten ihm die Bücher kaufen, die er brauchte, ja, ſie konnten ihm ſogar das Kla⸗ vier anſchaffen, das ſich der begabte Knabe wünſchte. (Fortſetzung folgt.) „Hakenkreuzbanner“ Bfk Mannheim— Kö:0 Dieſer Zuſammenſtoß Huber⸗Schmoll gab zwei blutige Köpfe. Bartak kann den Kopfbalſ Hubers gerade noch zur Ecke lenken. holland— Budapeſt:5(:2) Die Budapeſter Fußball⸗Stadtmannſchaft ſpielte am Mittwochnachmittag auf dem Sparta⸗ platz in Rotterdam vor etwa 3000 Zuſchauern egen eine holländiſche Ländermannſchaft und iegte dank techniſcher Ueberlegenheit mit.1 (21). Ueberraſchenderweiſe ging Holland bald nach Beginn durch van Weingaarden in Füh⸗ rung, und es dauerte auch eine halbe Stunde, bis ſich die Gäſte gefunden hatten, durch den Halbrechten Vincze ausglichen und durch Tele⸗ kibis zum Wechſel mit:1 in Führung gingen. Nach der Pauſe waren es Toldi, Vincze und Teleki, die drei weitere Tore anreihen konnten. Goldbrunner bei„Voruſſia“ Neunkirchen? Der ausgezeichnete Mittelläufer von Bayern München, Goldbrunner, der bei dem Länderſpiel gegen Ungarn einen erheblichen Anteil an dem ſchönen deutſchen Sieg hatte, iſt aus beruflichen Gründen nach Neunkirchen übergeſiedelt. Vor⸗ ausſichtlich wird Goldbrunner ſich Boruſſia Neunkirchen anſchließen. fickers Stultgart beim Berliner Turnier Hertha⸗BSC Berlin beabſichtigt, an den Oſter⸗ feiertagen, dem 1. und 2. April, ein nationales Fußballturnier durchzuführen. Einladungen haben der Tabellenführer des Gaues Bayern, Fé 05 Schweinfurt, und die Stuttgarter Kickers, die im Gau Württemberg bekanntlich zu den engeren Anwärtern auf die Meiſterſchaft zählen, erhalten. Als vierter Teilnehmer gilt Tennis⸗ Boruſſia Berlin. Platzſperre für Weſtmark Trier Wegen der in den deutſchen Sport nicht paſ⸗ ſenden Vorgänge gelegentlich des Verbands⸗ ſpieles Weſtmark Trier gegen Bonner Fußball⸗ verein iſt der Weſtmark⸗Platz für Zuſchauer geſperrt, wenigſtens für die beiden nächſten Verbands⸗ ſpiele. Der Gauführer von Mittelrhein hat er⸗ klärt, ihm ſeien während ſeiner 25jährigen Fuß⸗ ball⸗Praxis noch auf keinem Platz Zuſchauer be⸗ gegnet, die ſo bar jeglichen ſportlichen Anſtands und jeder Sitte geweſen ſeien, wie die Zu⸗ ſchauer auf dem Weſtmark⸗Platz beim Spiel gegen den Bonner FV. Hlutterſtolz Skizze von Karl Hohmeyer In dem Wartezimmer eines Berliner Frauenarztes herrſcht eine höchſt unbehagliche Stimmung. Draußen pfeift ein kalter Oktober⸗ ſturm und läßt das ungeheizte kahle Zimmer noch unfreundlicher erſcheinen. Und die Aus⸗ ſicht, auf den plötzlich in einer dringenden Sache abberufenen Arzt noch länger warten zu müſ⸗ — trägt auch nicht gerade zur Erhöhung der aune bei. Eine mir gegenüberſitzende Kran⸗ fenſchweſter ſieht wohl ſchon zum zehnten Male nervös auf ihre Armbanduhr, und eine alte Dame, die ein langes, mühſames Leben nicht gerade geduldiger gemacht hat, klagt immer wieder über ihre kalten Füße. Gerade als dieſe alte Dame ſich zu dem übertreibenden Jammer⸗ ruf verſteigt:„Meine Füße ſind jetzt ſchon bis zu den Knien kalt!“, öffnet ſich die Tür, und eine junge, blonde Frau ſchiebt ſich mit einem rieſigen Bündel herein. Sorgſam legt ſie das unförmige Paket auf den in der Mitte des Zim⸗ mers ſtehenden Tiſch, und unter dem verhalte⸗ nen Atem der Zuſchauerinnen wickelt ſie das geheimnisvolle Etwas auseinander. Aus dem dicken großen Tuch„ſchält“ ſich allmählich ein Rieſenſteckkiſſen heraus, in dem man nur müh⸗ ſam ein winziges Menſchenkindlein entdeckt mit einem zierlichen, rotangelaufenen Köpfchen Berlin— Süddeulſchland am 4. Jebruar Den Bemühungen des Gaues 14 des Deutſchen Tennis⸗Bundes iſt es gelungen, für dieſen Winter noch eine große Hallentennisveranſtaltung nach Mannheim zu bringen. Und zwar wird die Berliner Mannſchaft gegen die ſüddeutſche Repräſentativmannſchaft am Sonntag, 4. Februar, in der Rhein⸗Neckarhalle antreten. Auf beiden Seiten werden vorausſichtlich je zwei Herren und eine Dame mitwirken. Die Aufſtellung beider Mannſchaften ſowie der Spielplan werden ſpäter bekanntgegeben. Die Begegnung Süddeutſchland— Berlin dürfte gerade in Mannheim beſonderes Inter⸗ eſſe erwecken. Es iſt anzunehmen, daß die zahlreichen Anhänger des Tennisſports die Gelegen⸗ heit wahrnehmen werden, um nach langer Pauſe wieder einmal erſtklaſſiges Tennis zu ſehen. Für ausreichende Sitz⸗ und Stehgelegenheit in der geheizten Rhein⸗Neckarhalle wird geſorgt ſein. Borotra favoriſiert Auſtralien Borotra, Frankreichs ausgezeichneter Tennis⸗ ſpieler, kommt bei Beurteilung der diesjährigen Havispokal⸗Kämpfe zu dem Schluß, daß Auſtra⸗ lien die beſten Ausſichten auf Gewinnung der wertvollen Trophäe habe. In der Europazone hat Auſtralien nach Anſicht des„Fliegenden Basken“ keinen Gegner zu fürchten, auch die Japaner würden den Leuten des 5. Erdteiles nicht gefährlich werden können. Und gegen Amerika und England, den Cupverteidiger, hät⸗ ten Crawford und ſeine Mitſpieler mindeſtens gleiche Gewinnchancen. Aber auch die Ausſich⸗ ten Frankreichs ſeien nicht ſchlecht, meint Bo⸗ rotra, mindeſtens habe von den kontinentalen Mannſchaften die franzöſiſche die meiſten Chan⸗ cen. Er begründet dieſe Anſicht damit, daß Deutſchland, Italien und die Tſchechoſlowakei 54 je einen guten Einzelſpieler, v. Cramm, e Stefani und R. Menzel, hätten, aber kein gutes Doppel. Vom Spiel zweier Traditionsvereine Beim Spiel Vfn Mannheim gegen den KF war die VfR⸗Tribüne wieder ein⸗ mal recht gut beſucht. Der Karlsruher Anſtand und am Geſicht ableſen Mannes, denkt ſicherlich wehmütig früherer Treffen zwiſchen dem K Mannſchaften, während Dr. Buß mit ernſter Miene das Dr. Körner überwindet die Schlappe mit igarette, während man Dir. Egetmeyer den Verlauf des Spieles kann. Frau Bekir bedauert die vergeblichen Bemühungen ihres dem Spiele eine andere Wendung zu geben. Wilhelm Trautmann ge⸗ V und Mannheimer un ſeiner Vereins⸗ kameraden verfolgt. Und kaum iſt es aus ſeiner finſteren Umhüllung befreit, fängt es auch ſchon mächtig an zu ſchreien, aber bei dieſer— an ſich nicht gerade ſchönen— Muſik erſtrahlen plötzlich alle eben noch ſo mißmutig blickenden Frauengeſichter, als lauſchten ſie den lieblichſten Wunderklängen. Und die glückliche junge Mutter wird nun mit tauſend Fragen beſtürmt.—„Wie alt iſt das Kindchen?“—„So, acht Wochen, dafür iſt es aber ſchon ein prächtiger Junge.“—„Wieviel Pfund hat es denn bei der Geburt gewogen?“ — Solchen und ähnlichen Fragen wurde nun aber durch das Benehmen des jungen Herrn energiſch ein Ende bereitet, ſein Schreien wurde immer heftiger, und alle Beſchwichti⸗ gungsverſuche verliefen erfolglos.„Der kleine Kerl hat Hunger“, meinte die alte Dame,„Sie hätten eine Flaſche mimehmen müſſen.“—„Ich nähre ſelbſt“, gab die junge Mutter ſtolz zur Antwort. Dann erhob ſie ſich und ging, ihr Kleinchen im Arm, in das anſtoßende Zimmer, um, nach einer Rückſprache mit dem dienſtharen Geiſt, ihm dort ſein energiſch gefordertes Recht zukommen zu laſſen.— Der Mittelpunkt un⸗ ſeres Intereſſes war damit für eine Weile wie⸗ der unſeren Augen entrückt, und das Zimmer gähnte uns wieder in ſeiner ganzen troſtloſen Langeweile an. Sogleich wurden die Züge der Wartenden wieder mißmutig und verdroſſen. Plötzlich unterbrach eine junge, ſehr elegante Frau mit einem Seufzer das troſtloſe Schwei⸗ gen.„Gott, ich erwarte auch ein Kind. Das iſt ja entſetzlich, wieviel Umſtände ſolch ein junges Weſen macht.“ In dieſem Augenblick kehrte die junge Mutter zu uns zurück, ſie hatte die letzten Worte noch gehört und bemerkte mit einem Auf⸗ leuchten ihrer blauen Augen:„Aber es macht noch viel mehr Freude, oh, ſo viel Freude!“ Mit dieſem Ausſpruch hatte ſie vollends mein Herz gewonnen, und als ſie dann daran ging, ihr Kindchen auf dem großen Tiſch wieder in die graue Decke zu wickeln, ſprang ich ſchnell hinzu, um ihr dabei behilflich zu ſein. Unwill⸗ kürlich fiel mein Blick bei dieſem Vorgang auf ihre rechte Hand, da überzog eine zarte Blut⸗ welle ihr Geſicht— den Ringfinger ſchmückte kein goldener Reif.—„O rätſelhaftes Men⸗ ſchenherz“, philoſophierte ich nachher auf mei⸗ nem Platze,„da ſitzt ein verwöhntes Dämchen, dem der Mann ein warmes Neſt bereitet hat, und fürchtet ſich vor den Mühen der erſten Mut⸗ terſchaft, die wohl größtenteils noch auf die Schultern bezahlter Kräfte abgewälzt werden, — und die Verlaſſene dagegen ſtrahlt über ihren Jungen, als ob man ihr das Chriſtkind ſelbſt in die Wiege gelegt hätte. Wie hoch ſteht ſie in ihrer opferbereiten Mutterliebe über ihrer glücklicheren Mitſchweſter da, und welch ein Segen iſt gerade für ſie dieſes ſtarke Mutter⸗ gefühl, denn mehr noch als den meiſten andern Frauen wird gerade ihr die Mutterkrone zur Dornenkrone werden.— Unſere höchſte Selig⸗ keit und unſer tiefſter Schmerz haben wohl mei⸗ ſtens ein und dieſelbe Quelle..“ Hallentenniskampf in Mannheim die Monte cho-Fahrt Franzöſinnen gewinnen den Damen⸗ pokal— Ein Unfall bei Toulouſe Die 13. Automobil⸗Sternfahrt nach Monte Carlo iſt beendet. Der größte Teil der Fahrer hat rechtzeitig das Ziel erreicht, obwohl gerade der letzte Tag noch viele Schwierigkeiten bot. Man erwartete einen der in Athen geſtarteten Teilnehmer als Sieger, da für die Strecke Athen— Sofia— Wien— München— Stroß⸗ burg— Lyon— Monte Carlo die Höchſtpunkt⸗ zahl von 1000 vorgeſehen iſt. Feſt ſteht bereits, daß der Damenpokal von den Franzöſtnnen Houſtin/ Foreſt gewonnen wurde. Der in Stavanger geſtartete Deutſche Landsberger iſt noch am letzten Tag avs⸗ geſchieden, da er in Paris zu ſpät ein⸗ traf. Pech hatte auch der Engländer Porter, der auf der Straße zwiſchen Bayonne und Tou⸗ louſe in voller Fahrt gegen einen Baum raſte. Während Porter ſelbſt mit Hautabſchürfungen davonkam, mußte ſein Mitfahrer mit einem Beinbruch ins Krankenhaus geſchafft werden. ————.— Defizit beim Schweizer Jußball⸗ Verband Dem Schweizer Fußball⸗Verband hat das ab⸗ gelaufene Jahr keineswegs die zur Ausgleichung ſeines Etats notwendigen Einnahmen gebracht. Die Länderſpiele insbeſondere waren nicht ſo lukrativ, wie man gehofft hatte. Eine Unterbilanz von 11 000 Franken iſt zu verzeichnen. Die Leidtragenden ſind die Vereine, die bis 15. Februar ſe 800 Franken zu bezahlen hahen, wenigſtens ſoweit ſie der Na⸗ tional⸗Liga angehören. Die ſchweizeriſchen Fuß⸗ ballvereine ſind aber ebenfalls ſo wenig auf Roſen gebettet, daß man damit rechnet, daß ein Teil der Vereine dieſe Verpflichtung kaum wird erfüllen können. Sporkefat in Saarbrücken verfünffacht Die Städt Saarbrücken hät den Spörtetat für das kommende Jahr auf 714000 Franken feſt⸗ geſetzt, der Betrag iſt damit fünfmal ſo groß wie der im Vorjahr angeſetzte. Das Programm ſieht u. a. den Bau einer Radrennbahn vor, für den als erſte Rate 150 000 Franken ausgeworfen ſind. Auf dem Kieſelhumes⸗Sport⸗ platz ſoll eine Tribüne für 250 000 Franken erbaut werden. Fünf Sportplätze erhalten Lauf⸗ bahnen, den einzelnen Turn⸗ und Sportver⸗ einen werden ferner noch Unterſtützungen zwi⸗ ſchen je 10 000 und 50 000 Franken zugewieſen. Während noch im Vorjahre die Vereine 80 Pro⸗ zent der Unkoſten für Unterhaltung der Plätze und ſonſtiger Bauten, ſowie für die Jugend⸗ pflege ſelbſt aufbringen mußten, verteilen ſich nach dem neuen Sportetat die Unkoſten zu je 50 Prozent auf Stadt und Vereine. Die sSchwerathleien ſorgen für Ordnung Beſtrafungen Das Mitglied E. Sommer vom RuSt⸗Club „Eiche“ Sandhofen wird mit zwei Jahren Dis⸗ qualifikation und gleichzeitigem Ausſchluß von allen Veranſtaltungen innerhalb des Gaues 14 beſtraft, weil er den Kampfrichter ſchwer be⸗ leidigte und tätlich bedrohte. Das Mitglied V. Lang vom gleichen Verein wird wegen beleidigenden Zurufen und wieder⸗ holtem unſportlichen Betragen für die Dauer von zwei Jahren von allen Veranſtaltungen des Gaues ausgeſchloſſen. Der Vereinsführer F. Litters ſen. erhält einen ſtrengen Verweis, weil beim Kampf„Eiche“ Sandhofen gegen Siegfried Ludwigshafen der Ordnunosdienſt verſagte. Das Mitglied Lauth jun. vom Athletik⸗Sport⸗ verein Heidelberg, wird wegen Beleidigung des Kampfleiters mit 1 Jahr Disqualifikation be⸗ ſtraft. Der Vater desſelben, Lauth ſen., wird für die gleiche Dauer von allen Veranſtaltungen innerhalb des Gaues geſperrt. Die Strafen treten mit ſofortiger Wirkſamkeit in Kraft. Schopf, Gauführer. SeiahlenEe%. Die Sportwarte kagen in Ekklingen Der Deutſche Leichtathletik⸗Verband wird am 3. und 4. Februar in Ettlingen eine Gauſport⸗ warte verſammeln und mit ihnen die prakti⸗ ſchen Auswirkungen des Olympia⸗Vorberei⸗ tungs⸗Programms, wie es auf der Berliner Olympia⸗Kundgebung der Oeffentlichkeit mit⸗ geteilt worden iſt, beſprechen. Die Tagung wird vorausſichtlich internen Charakter tragen. hHeliacz für Beccali nach USA Nachdem die Amerikareiſe des italieniſchen Weltrekordmannes Luigi Beccali endgültig als geſcheitert anzuſehen iſt, wird als einziger euro⸗ päiſcher Leichtathlet der polniſche n eliagz an den amerikaniſchen Hallenſport⸗ eſten teilnehmen. Polens Meiſter hat eine ent⸗ ſprechende Einladung angenommmen und wird zum erſten Male in ewyork beim Hallenſport⸗ 7 13 dortigen polniſchen Sokol⸗Verbandes ſtarten. 4 amtliche beglau Natürlich kan die mir auf de äne Nedland der auf einer hängen geblie“ ein Elektrizwät Diůe Geſchicht tungen geſtant von dem dän:“ vor drei, vier, Matroſen an 2 war und das f Hogleich es m. war, obgleich e⸗ ſich führte,'e nach dem man gern und vier hat. Und das vie 4 dem Nichts auf men Sege. bend auigefun! 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SA lieniſchen fültig als iger euro⸗ Men llenſport⸗ eine ent⸗ und wird llenſport⸗ zerbandes enzbanner⸗ 2 Donnerstag, 25. Januar 1934 Natürlich kannte ich die unheimliche, Geſchichte, mir auf der Inſel Simi im Dodekanes der äne Nedland erzählt hat, ein junger Ingenieur, er auf einer Faltbootreiſe um die Erde dort hängen geblieben war und, der Gemeinde nun ein Elektriznätswerk zuſammenbaſtelte. Die Geſchichte hat ſeinerzeit auch in allen Zei⸗ fungen geſtanden, die mertwürdige Geſchichte on dem dän:ichen Fünf⸗Maſter⸗Schulſchiff, das or drei, vier Jahren mit 60 Kadetten und 140 Matroſen an Bord auf eine Weltreiſe gegangen war und das ſe'tdem ſrorlos verſchwunden iſt. bgleich es mit Funt und Radio ausgeſtattet war, obgleich es als Ballaſt eine Holzladung mit ſich führze, die es unſintbar machte, ein Schiff, nach dem man noch monatelang ſpäter mit Flie⸗ gern und vier Hilfsdampfern vergeblich geſucht „ hat. Und das vielleicht doch einmal wieder aus dem Nichts auftauchen wird, wie jene drei an⸗ ern Sege. amtliche beglaubigt— auf dem Ozean hat trei⸗ „die man— nachweisbar und bend aufgefunden und deren Geheimnis lein Menſch zu ergründen vermochte. Sie waren un⸗ beſchädigt und unverſehrt, voll manöverierfähig und ſahen aus, als hätten ſie eben den Heimat⸗ bhafen verlaſſen. Keine Niete und kein Nagel fehlte, Schiſfspapiere und Dotumente waren am Horſchriftsmäßigen Platz, die Kaſſe in Ordnung ————— »nur von den Menſchen ſehlte jede Spur. Auch nichts, was auf ihren Verbleib hätte ſchließen laſſen, ſelbſt wenn man die gewagteſten Vermu⸗ tungen aufſtellt: Peſt, Meuterei, oder unerklär⸗ liche Flucht in die Boote. „Sehen Sie“, ſagte der verſonnene, etwas grübleriſche Nebland zu mir,„mit einem faden Witz oder dem reſignierten, Ignoramus“ darf man dieſe Dinge nicht abtun. Ich lebe nun hier ſchon ein paar Jahre unter dieſen Inſulanern, ich bin weit in der Welt herumgekommen, ſtamme aus einer Familie, die ſeit Jahrhunder⸗ ien zur See gefahren iſt und Handel getrieben hat, ich habe viel gehört und viel geſehen und glaube feſt daran, daß die Sagen, Märchen und Erzählungen der Schiffer aller Zeiten ſich um itgend einen poſttiven Punkt, um etwas Tatſäch⸗ liches drehen. Warum ſoll nicht auch an der Ge⸗ ſchichte von der großen Seeſchlange doch etwas Wahres ſein?“ „Kennen wir denn das weite Meer und ſeine Geheimniſſe? Werden nicht alle Augenblicke bis⸗ her unbekannte Rieſenfiſche und Seeungeheuer gefangen? Dasweltmeer iſt tief, den Gauriſan⸗ 5 far können Sie darin verſenken, aber die letzten SGeheimniſſe dieſer Unendlichkeit werden wir Schläge austeilenden wohl nie ergründen. Warum ſollen nicht irgend⸗ wo in dieſer unermeßlichen Tiefe und Weite rieſenhafte Polypen oder meinetwegen auch See⸗ ſchlangen leben, die analog den, ſtarke elektriſche amerikaniſchen Zitter⸗ galen, mit irgend eine hypnotiſchen Kraft ausge⸗ ſlattet ſind? .„Stellen Sie⸗ſich vor: dey Mann am Aus⸗ guck ſieht plötz och ſo ein Fabelweſen auftauchen, er erliegt augenblicklich der hypnotiſirenden Wir⸗ kung der toten Augen und ſtürzt ſich hinab ine Meer.„Mann über Bord“ gellt der Schrei durchs Schiff, die Kameraden eilen herbei, geraten eben⸗ fſals in den Bannkreis des Unheimlichen, Unbe⸗ Weiſlichen und ſpringen hinterber. — Willenlos wie Schafe, die in eine brennende Scheune eilen., weil es dem Leithammel ſo beliebt. Das eilige Getrampel an Deck alarmiert die Menſchen im Innern des Schifſes.„Was iſt los?“ Sie laſſen alles ſtehen und liegen, einer nach dem andern geht vom Maſſenwahn gerackt über Bord— das Schift aber treibt weiter als Geſpenſterſchiff.“ Fund das glauben Sie wirklich. Miſter Ned⸗ land?“ fragte ich und bemühte mich, ernſt zu bleiben.——„Glauben! Glauben! Was heißt glauben: Ich ſuche nach einer Erklärung für das Phänomen und finde keine. Wiſſen Sie eine beſ⸗ Der vierte Briet Von Hans Kn othe. Wenn Lotte früh zum Dienſt kommt, ſagt nohn ſchon ſeit vier Tagen jedesmal der Portier zu ihr:„Ein Brief far Sie, Fränlein Engelmann.“ Lotte bekommt ſonſt nie Privatpoſt an /ihre 3 Geſchäftsadreſſe, deshalb kann man es dem/ Cer⸗ — berus des Verwaltungsgebäudes nicht ültelneh⸗ men, daß er bei ſeiner Ankündigung Kesmal ein lleines Lächeln hinter dem großen Schnurr⸗ bart ſehen läßt. Und tatſächlich hat es mit dieſen Brichen ſeine beſondere Bewandtnis. Fräulein Engelmann ſitzt im Vorzzmmer von Direktor Sachs, dem Leiter der Expoptabteihung. Als ſie damals dieſen Poſten betam, hatte man in der Firma ſo allerlei gemurlelt, Beſonders unter den Kolleginnen, mit denen ſie bis dahin gemeinſam im großen ge⸗ arbeitet hatte, gab es einen ſo nnen Klatſch über Lottes„Karriere“.— Denn das muß ihr ja der Neid iaſſen, ſie iſt eigen/ich fehr hübſch. uUnd Direttor Sachs iſt doch Junggeſelle Natürlich war alles nur dumznes Gexede. Ge⸗ wiß: der Direktor iſt mit ſeinar Sekretärin zu⸗ frieden. Sie iſt pünktlich. Man kann ſich auf ſie verlaſſen. Die Briefe, die ſie ſchreibt, ſehen tipp⸗topp aus. Und die Alßen hält ſie in ge⸗ radezu muſtergültiger Ordnung. Und dann ihr Gedächtnis! Wenn der Chef ſagt:„Ach, Fräulein Endelmann, da hatten wir doch ſeinerzeit mal mit Hagenbuſch glaub ich, eine löngere Korre⸗ ſpondenz über Export nach mehr genau, war es alezanprige“ dann ant —, ja ich weiß nicht wortet ſie prompt:„nach Teheran“ und legt im nächſten Moment das gewünſchte Aktenſtück vor Sowas gefällt natürlich pem Chef; und weil Di rektor Sachs auf dem Standpunkt ſteht, daß ſelh ftändige Tüchtigteit ung Arbeitseiſer eines An geſtellten mehr wert ſind als alle„Untergeben beit“, verzichtet er ſeiner Sekretärin gegenübe gern auf den Nimbuß des„Vorgeſe zten“ un verkehrt mit ihr wie mit einer guten Kollegin mit der man gern zuſammenarbeitet. Gelegentlich kommen bei ſolcher Zuſammen⸗ Träumereien beim Griechenwein Das Allerneueſte von der Seeſchlange/ Von hanns Tröhſt ſere? Ich bin dann der erſte, der ſie anerkennt. Aber ſo? Nennen Sie es„Maſſenwahn“,„Maſ⸗ ſenpanik“... alles gut und ſchön. Aber Panik? Panik wovor? und Warum?“ „Sehen Sie“ fuhr Nedland fort„manche lachen über die Geſchichte von Jonas und dem Wal⸗ fiſch, der den Propheten verſchluckt und wieder — ausgeſpien ghat. Aber genau das Gleiche hat ſich hier auf mi zugetragen. Dort hinten, in dem kleinen Hquſe, gerade gegenüber dem alten Bade, wohnt ein gewiſſer Triandaphyllos. Der Mann war in ſeinen jungen Jahren Schwammfiſcher— damals tauchte man, wie ſtellenweiſe auch heute noch—onackt und nahm als Ballaſt einen großen Die Frau, die ein Kaijerreich beherrſchte Anna Wirubowas Glanz und Untergang./ Die Ratgeberin des letzten Zaren Arm und verlaſſen iſt dieſer Tage in London Anna Wirubowa, die allmächtige Hofdame der letzten Zarin von Rußland, geſtorben. In einer ärmlichen Vorſtadtwohnung endete eine Laufbahn, deren Trägerin eine Zeitlang ent⸗ ſcheidenden Einfluß auf die Geſchichte des größ⸗ ten Kaiſerreichs der Welt ausgeübt hat. Anna Wiruvowa wurde als die Tochter eiyes ruſſiſchen Staatsrats geboren, als junges Mäd⸗ chen mit einem Maxineoffizier verheiratetz und durch einflußreiche Bekannte an den Zarenhof gebracht. Hier gelang es ihr, nach kurzer Zeit das grenzenloſe Vertrauen der damals noch jungen Zarin zu erwerben. Es war ⸗eine un⸗ gewöhnliche Freundſchaft, die dieſe ſwei völlig gegenſätzlichen Erſcheinungen verzand. Die Zarin: blond, blauäugig, von zaytem Körper⸗ bau und ſchwärmeriſchen, zu religiöſer Myſtik hinneigendem Weſen. Die Hofda⸗ne: eine hoch⸗ gewachſene, kräftige, ſchwarzhacſrige Frau, an der jede Bewegung Energie umd Leidenſchaft verriet. Aber gerade dieſe fremdartige Weſens⸗ art der Wixubowa ſchien auß die Zarin einen ſuggeſtiven Einfluß zu üben und es kam ſchließ⸗ lich ſo weit, daß im Zarenreich buchſtäblich nichts unternommen wurhe, was nicht die Zu⸗ ſtimmung der allmächtigen Hofdame fand. Raſputins Freunden und Fürſprecherin Die Macht der Wfrubowa bannte in dieſer Zeit keine Grenzen. Sie war diejenige, die in Wirklichkeit heimlich das Land regierte. Der Zar ſtand ebenſo enter ihrem Einfluß wie die Kaiſerin. Die Wirubowa konnte Miniſterien einſetzen und ſticezen, ſie konnte jeden noch ſo einflußreichen Würdenträger, der nicht ihre Bil⸗ ligung fand, Anfach beiſeiteſchieben. Sie war ein weiblicher, Gegenpol zu dem ebenſo mäch⸗ tigen Mönch Raſputin. Man hätte glauben kön⸗ nen, daß Pvei derart herriſche und macht⸗ hungrige Naturen einander feindlich gegenüber ſtehen müßten. Aber zwiſchen der Hoſdame und dem Mößh herrſchte Jahre hindurch das beſte Einvernehmen, ja, es wurde allgemein davon geſprochen, daß es die Wirubowa geweſen war, die Raſputins Ruf als Wundermönch befeſtigt und ihn am Zarenhof eingeführt hatte. Die Wirubowa hat ſich in einem Buch, in dem ſie ihre Schickſale erzählt, gegen den letzteren Vyrwurf mit beſonderer Heftigkeit gewehrt. Tat⸗ ſache iſt aber, daß ſie ſelbſt mit Raſputin be⸗ freundet war und an ſeine übernatürlichen Kräfte geglaubt haben dürfte. Sie erzählt in ihren Erinnerungen ſelbſt, wie Raſputin die ——— 2————————— arbeit auch einmal perſönliche Dinge zur Sprache. Augenblicklich zum Beiſpiel dieſe Ge⸗ ſchichte mit den Briefen. Gemeinſam haben ſie hin⸗ und hergeraten, wer wohl der anonyme lrchreiber dieſer zarten Verehrungshymnen ſein könne. Jedenfalls ließ die Verwendung von Ma⸗ ſchinenſchrift darauf ſchließen, daß der Anony⸗ mus auf ein abſolutes Inkognito wert legte. Am erſten Tag hatte ſchließlich der Chef die Er⸗ örterung mit der Bemerkung:„Na, da haben ſie jedenfalls einem gründlich das Herz gebrochen!“ beendet und auch an den beiden folgenden Tagen war dieſer Feſtſtellung nichts hinzuzu⸗ fügen geweſen. Aber heute der vierte Brief! Der führt ent⸗ ſchieden einen Schritt weiter. Als Lotte ihn dem Chef zu leſen gibt, hat es den Anſchein, als ſei der ſehr überraſcht.— Schließlich ſagt er nur: „Na alſo“. Und als er den Brief zurückgibt: „Nun, und was werden Sie tun?“—„Natür⸗ lich werde ich hingehen“, ſagt Lotte. In dieſem Brief wird Lotte nämlich zu einem Rendezvous „für 8 Uhr gegenüber dem Portal der Kreuz⸗ kirche“ gebeten. * Abends Schlag 8 Uhr ſteht Fräulein Engel⸗ mann am gewünſchten Treffpunkt. Leider regnet es ein wenig. Die Straße iſt menſchenleer und nur durch ein paar vereinzelte Laternen ſchwach erleuchtet. Und der Verehrer läßt auf ſich war⸗ ten. Vielleicht denkt Lotte: Na, da bin ich ja jemandem ſchön auf den Leim gegangen, denn als es 49 ſchlägt, gibt ſie ſich einen energiſchen Ruck und ſchickt ſich an, heimzugehen. Aber da hört ſie ſchnelle Schritte näherkom⸗ nen. Auf ihrer Straßenſeite. Es iſt ein Herr im Regenmantel, mit hochgeſchlagenem Kragen ind tief ins Geſicht gezogenem Hut. Er ſchein s eilig zu haben. Lotte drückt ſich dicht in der ichatten einer Hausecke, Der Herr geht vorüber Aber wie er ſchon ein paar Schritte vorbei iſt leibt er plötzlich ſtehen, wendet den Kopf, geh⸗ uf Lotte zu, ſagt:„Aber, ſehe ich denn richtig! fräulein Engelmann? Nanu? Allein?“ Es if direktyr Sachs. Lotte beteuert, daß ſie ſich eben ntſchloſſen habe, nicht länger zu warten und ſchimpft mit erregtem Wortſchwall darüber, daß Geneſung des lebensgefährlich erkranten Zare⸗ witſch vorausgeſagt hatte. Damals telegraphierte Raſputin an die Zarin:„Der Zuſtand des Zare⸗ witſch wird ſich beſſern. Die Aerzte mögen ihn in Ruhe laſſen.“ Tatſächſich trat ſchon in kürze⸗ ſter Zeit die Kriſe ein, die dem Zarewitſch die Geſundung brachte. „Frag doch die Wirubowa.“ Die perſönlichen Briefſe des Zaren an ſeine Gemahlin laſſen vielleicht am deutlichſten den ungeheuren Einfluß der Hofdame auf die Ge⸗ ſchicke Rußlands erkennen. Immer wieder fin⸗ det man in dieſen Briefen Redewendungen, wie „Frag doch die Wirubowa“,„Wenn die Wiru⸗ bowa es für richtig findet“,„Ich möchte auf keinen Fall die Wirubowa ärgern“. Und die Zarin ſchreibt:„Ich bitte Dich, die Ernennung von.„ noch ſolange nicht zu vollziehen, bis ich mit der Wirubowa geſprochen habe.“ Nach dem Ausbruch der ruſſiſchen Revolution wurde die Wirubowa in die Peter Pauls⸗ Feſtung gebracht und vor das Revolutions⸗ tribunal geſtellt. Man ließ gegen ſie eine Schar von Zeugen aufmarſchieren. Aber da die Unter⸗ ſuchung ſich in die Länge zog und keine kon⸗ kreten Beweiſe gegen ſie vorhanden waren, wurde ſie ſchließlich auf freien Fuß geſetzt und verließ Rußland. Hätte man ſie noch einige Wochen länger in Haft behalten, ſo wäre ſie von den inzwiſchen an die Macht gekommenen Bolſchewiken zweifellos erſchoſſen worden. „Der ſchwarze Vampyr“ Nach ihrer Freilaſſung führte die ehemalige Hofdame ein unſtetes Wanderleben und reiſte von Stadt zu Stadt. Das Buch über den Unter⸗ gang der Romanows, von dem ſie ſich einen großen finanziellen Erfolg erhoffte, brachte ihr doch nicht die erwarteten Summen ein. Sie ver⸗ kaufte allmählich ihre letzten Habſeligkeiten und landete ſchließlich in England, wo ſie inmitten ihrer ärmlichen Umgebung nicht mehr auffiel. Weder der Milchhändler, bei dem ſie jeden Mor⸗ gen ihr kärgliches Frühſtück einkaufte, noch die Gemüſefrauen, an deren Ständen ſie täglich vorbeiging, wußten, daß dieſe weißhaarige, ge⸗ beugte Greiſin einmal die mächtigſte Frau des ruſſiſchen Weltreiches geweſen war Nur im Gedächtnis des ruſſiſchen Volkes lebt die Hofdame Wirubowa noch immer fort. Der einfache Muſchik iſt nach wie vor davon über⸗ zeugt, daß es der„ſchwarze Vampyr“ geweſen war, der in Gemeinſchaft mit dem unheimlichen Mönch Raſputin Rußland ins Unglück ge⸗ ſtürzt hat. ſie ſich ſo habe zum Narren halten laſſen. Sicher habe ihr eine Kollegin den Streich geſpielt. „Na, hoffentlich holen Sie ſich zu allem Aerger nicht auch noch einen tüchtigen Schnupfen“, meint Direktor Sachs,„bei dieſem Sauwetter.— Aber kommen Sie, trinken wir zur Vorbeugung noch irgendwo einen heißen Tee, und Sie ſpülen damit Ihren Zorn herunter. Ja?“ Lotte willigt ein und die beiden ziehen zu⸗ ſammen los.— Dann fitzen ſie in irgend einem kleinen Wirtshaus. Das Gaſtzimmer iſt faſt leer. Statt des Tees hat Direktor Sachs zwei Grogs beſtellt.„Ah, das tut gut!“ meint Lotte und hat den ganzen Aerger von vorhin anſcheinend ſchon vergeſſen. Lachend plaudert ſie mit ihrem Chef, erzühlt dies und das, der Grog macht ſie luſtig und geſprächig. Direktor Sachs hört ver⸗ gnügt zu. Aber dann ſagt auf einmal ganz un⸗ vermittelt der Chef:„Hören Sie, Fräulein En⸗ gelmann, ich muß Sie etwas fragen: Haben Sie denn irgend einen beſtimmten Verdacht, wer Ihnen dieſen Streich von heute abend geſpielt haben könnte?“ Lotte ſchaut über den Rand ihres Glaſes zu ihm hin.„Nein“, ſagt ſie. „Nun, dann weiß ich überhaupt nicht mehr, was los iſt!“ „Ja, wieſo denn? Was wollen Sie damit ſagen?“ Pauſce.— Dann ruft Direktor Sachs den Ober und beſtellt noch zwei Grogs. Als dieſe damp⸗ end auf dem Tiſch ſtehen, ſagt er:„Na, erſt mal Proſt, Fräulein Lotte!“ „Proſt!“ „So und nun paſſen Sie einmal gut auf. Alſo iie Sache iſt nämlich die: Von wem die drei rſten Briefe, die Sie bekommen haben, ſtammen, as weiß ich.“ „Sooo?“ „Ja.„, die Briefe... die habe ich geſchrieben e drei erſten...“ Lotie bleibt vor Schrecken der Mund offen. „Und nun habe ich mir gedacht, Sie müſſen zelleicht außer mir noch jemandem die Briefe zezerg haben. Und der hat ſich dann dieſen in⸗ jamen Spaß mit Ihnen erlaub“. Aber im übri⸗ Stein in den Arm. Auf der Höhe von Tripolis iſt dieſer Mann vor etwa 40 Jahren von einem Rieſenhai in einem Stück„übergeſchluckt“ wor⸗ den, wobei er vor Schreck, gerade als er dabei war, durch den Schlund zu rutſchen, den Stein losgelaſſen hat, ſo daß dieſer als erſter durch die Speiſeröhre des Hai ging. Scheinbar hat die Beſtie jetzt geglaubt, einen unverdaulichen Biſſen erwiſcht oder einen Köder geſchluckt zu haben— jedenfalls warf das Vieh den halbtoten Triandaphyllos, der als Taucher gewohnt war, den Atem lange anzuhalten, wieder heraus, wo⸗ bei ihn die Haizähne auf Lebenszeit zeichneten. Der Fall hat damals Aufſehen erregt, daß die Königin von Griechenland den neuen„Jonas“ nach Athen kommen ließ, wo er ſich eine Gnade ausbitten durfte. Er hat um das Geld für die Rückfahrt gebeten. „Hm! Eine mertwürdige Geſchichte!“ Ich warf einen Blick an die Decke der kleinen Kaffeelaube, in der wir am Meeresufer ſaßen— nein: die Balken hatten noch nicht jene Form angenom⸗ men, die man in der Mathematik eine„Kurve“ oder„Biegung“ zu nennen pflegt.„Verehrter Herr Dottor“, ſagte ich darauf, beruhigt über die Feſtigkeit der Konſtruktion,„mit Ihnen zu ſpa⸗ zieren iſt in der Tat ehrenvoll und bringt Ge⸗ winn. Aber nun laſſen Sie mich auch einmal ein Geſchichte erzählen. Ich war neulich auf Niſiros, auf der Inſel der Vultane. Dort erzählte mir ein alter Grieche eine ziemlich konfuſe Geſchichte. Vom„ewigen Juden“, den man kürzlich in Kleinaſien wieder geſichtet hätte. Willen Sie davon?“ „Gewiß doch!“ entgegnete der Däne mit uner⸗ ſchütterlicher Ruhe und kippte ſein Raktigläschen herunter.„So war doch die Sache: Nach der Ueberlieferung auf der Inſel hat ſich Chriſtus auf dem Wege nach Golgatha, von der Laſt des Kreuzes ermüdet, einen Augenblick vor dem Hauſe des Schuſters Eupater ausgeruht. Als der ihn zum Weitergehen aufforderte, ſoll Chri⸗ ſtus ihm geantwortet haben:„Die Steine wer⸗ den vergehen, aber du ſollſt ewig leben!“. Eu⸗ pater iſt dann nach China ausgewandert, hat dort geheiratet und eine Familie gegründet. Die Nachfahren dieſes Schuſters ſind dann alles ſterbliche Menſchen geweſen und werden ſterb⸗ liche Menſchen bleiben, an denen aber die Sünde des Urvaters heimgeſucht worden iſt bis ins tauſendſte Glied: denn raſtlos und ruhelos, ewig aber ſterblich wandern die Zigeuner von Ort zu Ort, und niemand weiß von wannen ſie kommen und wohin ſie gehen. Unſterblich allein iſt Eupater geblieben und gerade jetzt— ob Sie mir glauben wollen oder nicht— hat man ihn wieder drüben in Makri auf der anatoliſchen Seite, dort, wo die neuen Kupferminen ſind, geſehen. Ein Mann aus Simi, der halbverrückt von dort wiedergekommen, iſt ihm auch begeg⸗ net: ein Greis, mit einem langen Barte und einem Stock in der Hand, ſo ſtreift er dort in den Bergen herum. Man hat ſogar verſucht, ihn zu erſchießen aber er iſt kugelfeſt, wie ein“at⸗ ten geht er durch die Menſchen hindurch. Der Schreck über ſein Auftauchen iſt ſo groß geweſen, daß man ſogar das Sägewerk ein paar Tage hat ſtillegen müſſen, weil keiner der Arbeiter ſich auf. den Weg getraut hat.“ Nedland ſchwieg, zerdrückte ſeine Zigarette im Aſchenbecher und ſtarrte nachdenklich vor ſich hin. Dann bilckte er auf, und ein undefiniertes Lä⸗ cheln umſpielte ſeine Lippen:„Tja“, ſagte er ge⸗ dehnt,„ſo iſts! Shakeſpeare wird ſchon gewußt haben, warum er das Wort von jenen„Dingen“ prägte, von denen wir uns in aller unſerer Schul⸗ weisheit nichts träumen laſſen. Iſts nicht ſo?“ „So iſts“, entgegnete ich und erhob mich. Denn es war ſchon ſpät geworden und der Vollmond war heraufgekommen. Es ſah aus, als ob die gelbe Scheibe genau auf dem meſſerſchar en Grat des nahen Gebirgszuges befeſtigt ſei. Die Nacht war ſo hell, daß ich ſogar ganz deutlich den „Mann im Mond“ zu erkennen glaubte. Und ich bedauerte es ſehr, daß er uns nicht als Dritter im Bunde Geſellſchaft geleiſtet hatte.— Denn der hatte gerade noch gefehlt. gen war es ſo: Eigentlich wollte ich ja geſtern mit meinem Geſtändnis herausrücken. Aber weil ich dann glaubte, daß meine Briefe wohl gar keinen Eindruck auf Sie gemacht haben, da hab ichs lieber gelaſſen und auch auf weitere ſchrift⸗ liche Mitteilungen verzichtet. Na, und da kam dann heute dieſer vierte Brief, an dem ich, ſo wahr wie ich hier ſitze, unſchuldig bin... Aber, was ſehen Sie mich denn ſo entgeiſtert an?“ Aber Lotte ſagt nur:„Ach, Herr Direktor, wollen wir jetzt nicht gehen?“ „Gern.“—— Man zahlt und geht. Draußen iſt es ſtockdunkel. Eine ganze Weile ſind ſie ſtumm nebeneinander hergegangen. Aber dann bleivt Lotte plötzlich ſtehen und ſagt: „So.. und nun paſſen Sie einmal auf! Aber ganz genau. Ja?... Alſo: Ich habe natürlich keine Ahnung gehabt, daß die Brieſe von Ihnen waren. Ach, dann wäre natürlich alles viel ein⸗ facher geweſen!“ „Wieſo wäre dann alles einfacher geweſen?“ echot der Chef. „Sehen Sie, ſo egal war mir das beſtimmt nicht mit den Briefen. Bloß ſehr enttäuſcht war ich, daß es Ihnen anſcheinend ganz gleichgültig war, daß mir jemand ſolche Briefe ſchreibt. Und da dachte ich geſtern, als Sie guten Abend ge⸗ ſagt hatten und gegangen waren: So, jetzt wirſt du die Sache mal in die Hand nehmen! Und da hab ich mich hingeſetzt und mir erſt die drei Briefe noch mal durchgeleſen und dann den vierten geſchrieben. Und gedacht hab ich: Wenn du den morgen vorzeigſt, muß es ſich ja entſchei⸗ den... Und als es dann wirklich ſo ausſah, als hätte Sie der Brief überraſcht und Sie mich fragten, ob ich zu dem Rendezvous gehen würde, da hab ich doch ſo ein kleines bißchen Hoffnung gehabt, daß Sie noch irgend etwas ſagen wiir⸗ den. Aber als es damit nichts war, da hab ich gedacht, wenn du tatfächlich um acht da hingehſt, vielleicht kommt er und will ſehen, mit wem du 'ich triffſt...“ Pauſe. „Siehſt du, Lotte: und er iſt getommen.“ „Hakenkreuzbanner“ 43—◻33⸗.—. re,, 3—————— 4———————.————— 5 5——— Sa———...,,,—————————————— e e.——————.—————— ———————— ————— 5 ——————— ———————————————————— *———————————————————— ——— —— Volkstümliche Faſtnachtsbräuche Eröffnung einer Ausſtellung in der Landesgewerbehalle Karlsruhe. In Anweſenheit einer großen Anzahl geladener Gäſte, die vornehmlich die geiſtigen und künſtleriſchen Kreiſe Karlsruhes vertraten, wurde die Ausſtellung„Volkstüm⸗ liche Faſtnachtsbräuche“ in der Landesgewerbe⸗ halle eröffnet; unter den Anweſenden bemertte man mehrere Reglerungsvertreter, den Ober⸗ bürgermeiſter der Landeshaupthauptſtadt Jä⸗ ger, Direktor Hans Bühler ſowie den In⸗ tendanten des Staatstheaters Dr. Himmig⸗ hofen. Oberregierungsrat Dr. Linde begrüßte die Anweſenden und betonte, eine Ausſtellung über Faſtnachtsgebräuche wäre vor einem Jahr noch nicht möglich geweſen angeſichts des betrüblich geringen Verſtändniſſes, das die alte Regie⸗ rung den volkstümlichen Bräuchen, vor allem denen der Faſtnacht, entgegengebracht habe. Dieſe gingen zum großen Teil auf altvererbtes Volksgut zurück und zeigten zum Teil auch deutlich die Spuren der mitielalterlichen Zünfte. Die Ausſtellung ſei nur durch die einträchtige Zuſammenarbeit aller amtlichen und privaten Stellen, nicht zuletzt der beteiligten Narren⸗ zünfte, zuſtandegekommen. Die Ausſtellung wolle nicht nur dazu dienen, altüberkommene Bräuche lebendig zu bewahren, ſondern auch in Vergeſſenheit geratene wieder aufleben zu laſſen. Oberregierungsrat Dr. Linde wies dann noch auf eine Morgenveranſtaltung des badiſchen Staatstheaters am 4. Februar hin, bei der alle möglichen alten Gebräuche durch die Narren⸗ zünfte ſelbſt aufgeführt werden ſollen. Profeſſor Hermann Eris Buſſe gab dann in vortrefflichen, von höchſtem Sachver⸗ ſtändnis getragenen Ausführungen ein anſchau⸗ liches Bild der verſchiedenen Narrenbräuche. Er ging davon aus, daß der Mummenſchanz, wie er ſich in den alemanniſchen Gebieten des Oberrheins vor allem erhalten habe, zurückgehe auf die Furcht der Menſchen vor den Natur⸗ gewalten. Ihnen liegt zugrunde der Zauber gegen die vernichtenden Geiſter, deren ſchreck⸗ liche Masken man nachahmt, um ſie zu ver⸗ ſcheuchen. Die oberrheiniſche Faſtnacht hat alſo nich!s mit dem ſinnesfrohen Karneval und Faſching anderer Teile unſeres Vaterlandes zu tun; ſie iſt eine durchaus ernſte Angelegenheit. Die Kirche hatte von Anfang an wenig Freude an dieſem Brauchtum des Volkes; wo ſie ſie nicht überhaupt ganz verboten hat, hat ſie die Bräuche im Zuſammenhang mit der nachfolgenden Faſtenzeit ins Kirchliche gewen⸗ det. Später haben dann die Regierungen häu⸗ fig die Faſtnacht verboten, weil ſie ein beſon⸗ ders empfindliches Inſtrument der Volksſeele war, ein Sprachrohr der öffentlichen Meinung. Der Redner ging dann auf die einzelnen Ge⸗ bräuche und Typen ein, wie ſie ſich in der Zeit zwiſchen dem ſchmutzigen Donnerstag und dem Aſchermittwoch in den verſchiedenſten Gemein⸗ den des Oberlandes abſpielen; Konſtanz, Ueber⸗ lingen, Villingen, Elzach und die Gemeinden des Kinzigtales wurden ausführlich geſchildert. Zum Schluß erwähnte H. E. Buſſe noch den am Sonntag nach Faſtnacht oder ſpäteſtens nach Lätare üblichen Brauch des Scheibenwerfens, bei dem glühende Scheiben weit durch die Nacht geſchleudert werden. Auch hier kam ſchon immer das Empfinden des Volkes zu kräfrigem Aus⸗ druck. Auch heuer wird das erſte Rad nach altem Herkommen dem lieben Gott zu Ehren geſchleu⸗ dert, das zweite aber wird dem neuen Deutſch⸗ land und ſeinem genialen Führer gelten. Nach der mit herzlichem Beifall aufgenom⸗ mnenen Rede eröffnete Oberregierungsrat Dr. Linde die Ausſtellung und führte ſelbſt die Gäſte auf einem Rundgang. das Wichtigſte mit großer Kennerſchaft ſchildernd. Schon vor dem Eingang zur Ausſtellung grüßt ein Narrenbaum aus Stockach. Die große Halle der Gewerbehalle macht einen vergnüg⸗ lichen Eindruck. Farbig grüßen von der Decke Bänder und Girlanden, die frohe Buntheit wird von den rund 50 in Lebensgröße auf⸗ geſtellten Puppen in den altüberlieferten Trach⸗ ten aufgenommen. Da haben gleich am Eingang die Kappelrodecker ihre uralten Bräuche in Bil⸗ dern und Plakaten feſtgehalten. Eine Reihe von„Hanſele“ aus Konſtanz, Ueberlingen, En⸗ gen, Waldkirch und Wolfach zeigen ſich in ihren farbenprächtigen Koſtümen, während die Hü⸗ finger„Butzen“ mit dem gefeſſelten Peſtmann eine düſtere Zeit der Not und des Schreckens vor uns erſcheinen laſſen. Die um die Hüften geſchlungenen Fiſchernetze verraten die Laufen⸗ burger Narren und„Narrönninen“ mit ihren 200 bis 300 Jahre alten Holzlarven. Villingen iſt in der Ausſtellung beſonders gut vertreten. Da ſteht der„Wueſcht“ mit ſeiner mit Heu aus⸗ geſtopften weiten Gewandung drohend im Hin⸗ tergrund; man meidet ihn, wie auch den „Stachi“ weil ſie das Sündenregiſter ihrer Mit⸗ bürger gern auf offenem Pletz verleſen. Er⸗ wähnt müſſen auch noch die„Hanſele“ aus dem württembergiſchen Oberndorf werden. Ganz be⸗ ſonders eindrucksvoll ſind aber die dämoniſchen Schuddige aus Elzach mit ihren flammend roten, mit einzelnen Tuchſtücken verzierten Ge⸗ wändern. Man muß ſich vorſtellen, daß in dem kleinen Städtchen mit ſeinen 13000 Einwohnern 360 ſolche Schuddige ihr Weſen treiben. Eben⸗ ſo eigenartig ſind die Elzacher„Taganſager“. So haben alle Kreiſe, vor allem die Narren⸗ zünfte, ihr Möglichſtes getan. um die Gebräuche ſo anſchaulich zu machen, wie das in einer Ausſtellung überhaupt möglich iſt. Man muß dieſer Schau, die uraltes deutſches Volkstum zu neuem. Leben erwecken will, recht viele Be⸗ ſucher wünſchen. Reichsfeſtſpiele 1934 in Heidelberg Heidelberg. Auf einer am Dienstag in Berlin abgehaltenen erſten Sitzung des Bun⸗ desausſchuſſes des Reichsbundes der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele macht der präſi⸗ dierende Vorſitzende des Bundes, Miniſterial⸗ rat Laubinger, u. a. auch die Mitteilung, daß die Reichsfeſtſpiele 1934 auf dem Schloßhof in Heidelberg und vor der Marienburg in Oſt⸗ preußen ſtattfinden. Der Plan, die Feſtſpiele auf dem Schloßhof in Heidelberg wieder auf⸗ leben zu laſſen und ſie gemeinſom von Reich, Land und Stadt mit dem Reichsbund als Rechtsträger zu Reichsfeſtſpielen zu erheben, entſtand, wie Miniſterialrat Laubinger be⸗ tonte, aus der Erwägung, daß zahlreiche Aus⸗ länder, die ſich durch die Greuelpropaganda des vorigen Jahres davon abhalten ließen, nach Deutſchland zu reiſen, dieſe Hemmung jetzt überwunden haben und ſehr geſpannt darauf ſind, das neue Deutſchland kennen zu lernen. Die Reichsfeſtſpiele ſollen unter der Leitung der beſten deutſchen Regiſſeure und unter Se der erſten Kräfte des deutſchen Schauſpielerſtandes drei oder vier Werke unſeres klaſſiſchen Beſitzſtandes in muſtergültiger und künſtleriſch vollendeter Weiſe darſtellen und dadurch auch eine ſtarke Anziehungskraft auf alle diejenigen Volks⸗ genoſſen ausüben, die als Künſtler, Erzieher oder Führer oder aus allgemein geiſtig⸗künſt⸗ leriſchem Intereſſe an ſolchen Feſtſpielen teil⸗ zunehmen berufen ſind. Meben dieſen Klaſſikern⸗ aufführungen ſoll ein Werk aus dem Schaffen der jungen nationalſczialiſtiſchen Dichter⸗ generation entſtehen, das unſeren Volksgenoſ⸗ ſen und auch den ausländiſchen Gäſten die geiſtige Kraft und das künſtleriſche Schaffen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands zeigt. Wir denken an Euringers„Deutſche Paſſion 1933“ in der von dem Dichter zurzeit bearbei⸗ teten dramatiſchen Durchbildeung ſeines als Hörſpiel bereits bekannten Stoffes, die den Charakter einer großen kultiſchen Dichtung haben wird. Zehn Jahre Zuchthaus für zwei Straßenräuber Konſtan z. Das Konſtanzer Schöffengetricht verurteilte am Dienstag den ledigen 29 Jahre alten Arbeiter Walter Zeiſl aus DTresden und den 28 Jahre alten ledigen Former Adolf Mül⸗ ler aus St. Ingbert wegen Straßenraubs zu je fünf Jahren Zuchthaus mit anſchließender Sicherheitsverwahrung. Für Zeiſl wurde außer⸗ dem auf ſpätere Ausweiſung aus dem Reichs⸗ gebiet erkannt. Die beiden hatten in einer No⸗ vembernacht vorigen Jahres die Ehefrau eines Kinobeſitzers auf ihrem Nachhauſeweg über⸗ fallen und beraubt. Die hohe Strafe, die auch vom Anklagevertreter beantragt worden war, wurde wegen der Gemeingefährlichkeit der An⸗ geklagten ausgeſprochen. Ein Badener in der Pfalz ſchwer verunglückt Brühl(bei Schwetzingen). Ein 30 Jahre alter Motorradfahrer von hier fuhr mit ſeinem Fahrzeug in der Pfalz durch die Frankenthaler⸗ ſtraße in Richtung Ludwigshafen. Einem ihm entgegenkommenden Straßenbahnwagen wollte er in verkehrswidriger Weiſe ausweichen und fuhr dabei auf einen hinter dem Straßenbahn⸗ wagen nachfolgenden Perſonenwagen auf. Bei dem Zuſammenſtoß kam der Motorradfahrer ſo unglücklich zu Fall, daß er ſich einen Schädel⸗ bruch zuzog. Beide Fahrzeuge wurden erheb⸗ lich beſchädigt. 105 Vorſtrafen Bruchſal. Das Amtsgericht verurteilte am Dienstag einen erwerbsloſen jungen Mann aus Rheinhauſen wegen ſchweren Einbruchsdieb⸗ ſtahls zu 11 Monaten Gefängnis. Ein 71jäh⸗ riger Tippelbruder mit 105() Vorſtrafen wurde zum neuntenmal dem Arbeitshaus zu⸗ gewieſen. Der Mörder Zwinger im Saargebiet geſtellt, aber entkommen Karlsruhe. Im Laufe des heutigen Tages wurde bekannt, daß ſich der ſteckbrieflich verfolgte Mörder des Kriminalkommiſſärs Rumpf, Franz Zwinger, im Saargebiet aufhält und dort Dienstagabend im Gelände im ſog. Steigerhaus bei Merchweiler von Land⸗ jägern und Kriminalbeamten geſtellt worden iſt. Zwinger entzog ſich der Feſtnahme durch Sprung aus dem Fenſter, wobei er auf die Be⸗ amten drei Schüſſe abfeuerte. Der Landjäger Weißgerber wurde durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzt. Zwinger vermochte in der Dun⸗ kelheit im Walde zu entkommen. Geteilte Freude iſt doppelte Freude Pforzheim. Die junge Frau, die hier den Haupttreffer der erſten Serie in der Reichs⸗ winterhilfe⸗Lotterie zog und 5000 RM. gewann, hat einen beträchtlichen Betrag der Winterhölfe zur Verfügung geſtellt und ebenſo dem Ver⸗ käufer ihres Glücksloſes einen großen Betrag überreicht. Ein ganz Schlauer Schöllbronn(bei Ettlingen). Ein ganz Schlauer holte ſich mehrere Tage hintereinander morgens 7 Uhr ein Viertel Wurſt in einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft. Währenddeſſen der Wirt in der nebenan liegenden Metzgerei die Wurſt holte, klaute ſich der Wurſtkäufer ſeinen täg⸗ lichen Rauchbedarf. Natürlich fiel dem Wirt der rapide Schwund ſeines Rauchmaterials auf und legte ſich mit einem Poliz.ſten auf die Lauer. Prompt kam der Wurſtkäufer, wie jeden Morgen, um 7 Uhr, kaufte ſein Viertel Wurſt und ſchnappte ſich in der Zwiſchenzeit die Ziga⸗ retten. Jetzt war der Dieb unter guter Zeugen⸗ ſchaft überführt und die verdiente Strafe wird nicht ausbleiben. Zwei Brüder finden ſich Heilbronn. An einem Sonntag, kurz vor Weihnachten, ſaßen zwei Arbeitsdienſtkamera⸗ den im Tagesraum des Lagers Heilbronn an einem Tiſch ſich gegenüber und unterhielten ſich. Sie waren beide erſt kurz im Lager. Man erzählte, fragte über das Woher und was ſonſt einem das Herz bewegen mag. Bis auf einmal der eine fragte:„Wie heißt Du denn?“ Ant⸗ wort:„Schmid“.—„So heiße ich auch“, ſagt der andere. Schweigen.. er geht hinaus und holt ein Bild, bringt es dem anderen,„mein Vater“.—„Meiner auch“, antwortete der an⸗ dere.—— Zwei Brüder haben ſich gefunden. Alfred und Otto Schmid. Sie haben ſich nie gekannt. Als der Vater der beiden— die zahlreiche Familie wohnte in Weinsberg— mit Kriegsbeginn 1914 ins Feld zog, ſtarb nach kurzer Zeit die Mutter von den Kindern weg. Otto war vier, Alfred ein halbes Jahr alt, als man die Kinder in Pflege geben mußte und damit die ganze Familie in alle Winde zer⸗ ſtreute. Der Vater kam vom Feld zurück und verheiratete ſich wieder. Nur der eine Sohn, Otto, fand wieder den Weg ins Vaterhaus zurück. Die beiden Brüder wußten voneinan⸗ der nur das, daß ſie irgendwo exiſtierten, bis der Tag des Wiederſehens im Arbeitsdienſt ſie wieder zuſammenführte. Groß iſt die Freude der beiden, wie die Anteilnahme ſeitens der Kameradſchaft ob dieſes glücklichen Wieder⸗ findens. Nächtliche Schießerei 26 Kommuniſten verhaftet Türkismühle. ten geholfen. Als die Schmuggler merkten, daß der Plan mißlungen war, begannen ſie auf die ſie überraſchenden Zoll- und Polizeibeamten zu Die letzteren erwiderten das Feuer, ſchießen. worauf die Kommuniſten die Flucht ergriffen. Einige aus dem Saargebiet ſtammende Kom⸗ muniſten konnten über die ſaarländiſche Grenze entkommen, während zehn reichsdeutſche Kom⸗ 3 muniſten aus Pfeffelbach und Umgebung feſt⸗ genommen wurden. In Freiſen wurden 16 Kommuniſten aus Oberkirchen in Haft genommen. Sie hatten Flugſchriften aus dem Saargebiet ins Reich eingeſchmuggelt und hier verteilt. Außer den Flugſchriften wurden bei den Feſtgenommenen Waffen und Munition beſchlagnahmt. Zwei Jahre Gefängnis und Entmannung Zweibrücken. Die Große Strafkammer verurteilte in einer unter Ausſchluß der Oef⸗ ſentlichteit durchgeführten Verhandlung den 30 Jahre alten Schneider Ferdinand Sarter aus Bundenthal wegen Sittlichkeitsverbre⸗ chens zu zwei Jahren Gefängnis, fünf Jahren Ehrverluſt und Haftfortdauer. Außerdem wird Entmannung erfolgen. Hithwoch, 39. oan¼ ꝗ+03 4 n. OWike nios. O nener O naid degecnt. Gwolxio, O begeckt. ofegen * Aminee a crsupein= Nedel K Geuitt Gvinastile.-O= sent 5lurmischer norow es die pfeng fliegen mn gem uinde oie dergen Kätionen sienengen Lah— len geben die lemperatur an hie Uimen verdinden Orie mit gieichem leichter“05t maͤssiger suasbqwe 51 aut HReerenive au umrgerechneten Cuftoruck Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt Vom Atlantik her hat tätigkeit eingeſetzt. Mittwochnacht fand an der Saargrenze eine Schießerei ſtatt. Kommu⸗ niſten aus dem Saargebiet verſuchten verbotene Hetzblätter und Zeitſchriften ins Reich einzu⸗ ſchmuggeln. Es wurde ihnen dabei von Partei⸗ freunden aus Pfeffelbach und anderen Ortſchaf⸗ 4 —————————— verſtärete Wirbel ⸗ Zunächſt hält jedoch das kontinentale Hochdruckgebiet noch ſtand und be⸗ einflußt unſer Wetter. Späterhin iſt jedoch durch das Eintreffen von Tiefausläufern eine langſame Umgeſtaltung wahrſcheinlich. Die Ausſichten für Freitag: In den Nie⸗ derungen vieljach neblig, doch zeitweilig auch aufheiternd, nen— Noch trocken, leichter bis mäßiger Froſt. .., und für Samstag: Vorausſichtlich wei⸗ 4 tere Bewölkungszunahme und Froſtmilderung. ſpäter aufkommende Bewölkung. Rheinwasserstand 24. 1. 34 23..34 Waldshut„ O Oο. 0 Z8 4 Rheinielden 189 184 Breisach„„„%ο ne% O 90 83 Kehl„„„„„„„ O 22² 21² Maxau„„„„„„ e— 403 389 Mannheim e eO 285⁵ 266 Cüih„ 2²26 200 Köln„ O„„»„%O„% 9 302 255 Neckarwasserstand 4 24. 1. 34 Jö23..34 Jagstielldle. 10⁴ 93 Heilbronn„» O O ο Plochingen— Diedesheim„ Oο— Mannheim οο Oο 288 265 Eine Unt Anläßli⸗ ſchen Ai ſterium ßiſchen ler, de Schriftle ſtrebung Behörde er Ber gendes: Frage: V einer Tagune ten und Obe des Herrn 9 Preſſe gegang chen Tagunge Neuerung? dieſer Tagun⸗ Antwort zu, etwa in jäl der Oberlant Vorſitz des je Tieſe Zuſamt dem Preußi Einrichtung loügkeit ſchle Einiluſſes au weil man ein deshalb Erei teten. Die 3 roluton und baues hat faſ ſen, die der ſ di⸗ energiſche ßen Herr M. täal'ch neue men. Nun 1 3 4 Eatſchlüſſe, Wie wird das Wetter? ina turzen eim Oberlandesge ſtaatsanwälte Geſetze tot( da ſind, die ſi ken heraus h mer wieder und des Will Julſtiz, bas he leiter feſtzuſte Frage: S gewiſſermaßer Antwort drucks, den! hat. Das ger⸗ Beſprechunger wennen, daß der Gerichte“ tralen Maßne pflege. Geſet fehle dar, die iſt es erſt, 1 Wirklichkeit* abſolut ſicher ſer Tagungen 3 haben, di leiter ſchon letzten Jahrz⸗ heit gaben, d der Führer v Frage: 2 rend er das Berlin berief waltſchaft nae dieſe Maßnal Streben, das Antwort Selbſtzweck. des Führers tung, ſondern das wir imm führung aber bewußt iſt, de und nicht in ratur dahinſt derſelben pul von Anfang a führung der Gemeinverſtät des Volkes ur einer ſchneller ſtändnisvollen gane, die der nen, möglich deutſche Recht ſammenfaſſun ſchen Deutſch neren Durch ſchem Gedank niger und w als ein Orgar 15 die Bed chöpferiſche( Rechtspflege, geſpeichert un mobiliſiert ſi den Entſchlüff des rechtsſuch war alſo gen mit den Leite Frage: ien, Herr Sta alſo offenbar der Behörde rößte Bed bes geſetzgeb. aftet ſacht fand an ſtatt. Kommu⸗ chten verbotene s Reich einzu⸗ hei von Partei⸗ deren Ortſchaf⸗ ir merkten, daß nen ſie auf die izeibeamten zu en das Feuer, lucht ergriffen. mmende Kom⸗ ndiſche Grenze sdeutſche Kom⸗ Imgebung feſt⸗ mmuniſten aus 1. Sie hatten biet ins Reich lt. Außer den eſtgenommenen iahmt. ntmannung Strafkammer chluß der Oef⸗ handlung den iand Sarter lichkeitsverbre⸗ , fünf Jahren lußerdem wird Vetter? gang Nr. 43. Seite 0 akenkreuzbanner⸗ Donnerstag, 25. Januar 1934 ammmee Aktivierung der Rechtspflege Eine Unterredung mit dem Staatssekretär im preuß. Justizministerium Staatsrat Dr. R. Freisler Anläßlich der Tagung der Führer der Preußi⸗ ſchen Anwaltichaft im Preußiſchen Juſtizmini⸗ ſterium gewährte der Staatsſekretär im Preu⸗ ßiſchen Juſtizminiſterium, Staatsrat Dr. Freis⸗ ler, dem v..⸗Mitglied unſerer Berliner Schriftleitung eine Unterredung über die Be⸗ ſtrebungen einer aktiven Durchdringung des Behördenapparates der preußiſchen Juſtiz. Un⸗ er Berliner Büro drahtet uns darüber fol⸗ gendes: Frage: Vor einigen Tagen iſt die Nachricht einer Tagung der Hberlandesgerichtspräſiden⸗ ten und Oberſtaatsanwälte unter dem Vorſitz des Herrn Juſtizminiſters Kerrl durch die Preſſe gegangen. Man las früher nicht von ſol⸗ chen Tagungen. Handelt es ſich hier um eine Reuerung? Was war der konkrete Anlaß zu dieſer Tagung? Antwort: Es hat auch ſchon früher ab und zu, etwa in jährlichen Abſtänden Zuſammenkünfte der Oberlandesgerichtspräſidenten unter dem Vorſitz des jeweiligen Juſtizminiſters gegeben. Tieſe Zuſammenkünfte haben aber mit der von dem Preußiſchen Juſtizminiſter getroffenen Einrichtung nichts zu tun. Zeiten der Tat⸗ lofigkeit ſchleichen dahin, ohne daß es eines Einiluſſes auf den Gang der Ereigniſſe bedarf, weil man ein Fortſchreiten nicht wünſcht und deshalb Ereigniſſe von Bedeutung nicht ein⸗ treten. Die Zeit der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ rolunon und des nationalſozialiſtiſchen Auf⸗ baues hat faſt täglich Probleme auftauchen laſ⸗ ſen, die der ſoſortigen Regelung bedurften und di? energiſche Führung der Juſtiz, die in Preu⸗ ßen Herr Meniſter Kerrl ühernahm, erforderte täglich neue En'ſchlüſſe, täglich neue Maßnah⸗ men. Nun weiß jeder Nationalſozialiſt, daß Eatſchlüſſe, Maßnahmen, Anordnungen und Geſetze tot bleiben, wenn nicht die Männer da ſind, die ſie ausführen. Aus dieſem Gedan⸗ ken heraus hot ſich Herr Miniſter entſchloſſen, in kurzen etwa zweimonatigen Abſtänden, ſeine Oberlandesgerichtspräſidenten und General⸗ ſtaatsanwälte nach Berlin zu berufen, um im⸗ mer wieder die Gleichrichtung ſeines Willens und des Willens ſeiner Vertrauensleute in der ˙ Juſfſtiz, bas-heißt, feinet pibbinztalen Behörden⸗ „ Obegeckt okegen OVinastie.-Os zeht Stürmtzcher Norov 251 nonen ztenengen 4au- zen orie mit gieichen erdienſtſtelle rſtär'te Wirbel⸗ jzält jedoch das ſtand und be⸗ erhin iſt jedoch usläufern eine einlich. In den Nie⸗ zeitweilig auch ide Bewölkung. ger Froſt. zusſichtlich wei⸗ Froſtmilderung. tand 3 1. 34 23..34 89 184 90 83 22 21² 03 389 85⁵ 26 26 200 02 255⁵ tand 1. 34[ 23. 1. 34 04 93 88 26⁵ Gemeinverſtändlichkeit, leiter jeſtzuſtellen. Frage: So dient alſo dieſe Neueinrichtung gewiſſermaßen einer Aktivierung der Juſtiz! Antwort: Sie bedienen ſich dabei des Aus⸗ drucks, den der Herr Miniſter ſelbſt geprägt hat. Das gerade iſt das Ziel, das er mit ſeinen Beſprechungen verfolgt: Die Sicherheit zu ge⸗ winnen, daß draußen im Lande in der Praxis der Gerichte Schritt gehalten wird mit den zen⸗ tralen Maßnahmen zur Aktivierung der Rechts⸗ pflege. Geſetze und Verfügungen ſtellen Be⸗ fehle dar, die Ausführung dieſer Befehle aber iſt es erſt, die den Willen des Geſetzgebers Wirklichkeit werden läßt. Dieſe Ausführung abſolut ſicherzuſtellen, das iſt die Aufgabe die⸗ ſer Tagungen, die ihr Vorbild in den Tagun⸗ 3 haben, die dem nationalſozialiſtiſchen Gau⸗ keiter ſchon in den Zeiten des Kampfes des letzten Jahrzehntes immer wieder die Gewiß⸗ heit gaben, daß er in der Linie arbeitete, die der Führer verlangte. Frage: Der Herr Miniſter hat aber, wäh⸗ rend er das letzte Mal Behördenleiter nach Berlin berief, nun die Führer der Rechtsan⸗ waltſchaft nach Berlin eingeladen. Steht auch dieſe Maßnahme im Zuſammenhang mit dem Streben, das Sie ſoeben charakteriſiert haben? Antwort: Staatsverwaltung iſt kein Selbſtzweck. Sie werden ſich des Ausſpruches des Führers erinnern, daß nicht Staatsverwal⸗ tung, ſondern Volksführung das Ziel ſein muß, das wir immer vor Augen haben ſollen. Volks⸗ führung aber iſt nur möglich, wenn man ſich bewußt iſt, daß das lebendige Leben nicht nur und nicht in erſter Linie in der Behördenappa⸗ ratur dahinſtrömt, daß es vielmehr außerhalb derſelben pulſiert. Deshalb warx der Miniſter von Anfang an davon überzeugt, daß die Durch⸗ führung der Beſtimungen, die der Volksnähe, dem Rechtsbedürfnis des Volkes und dem Verlangen des Volkes nach einer ſchnellen Rechtspflege dienen, nur in ver⸗ ſtändnisvollem Zuſammenarbeiten aller Or⸗ gane, die der Bewältigung dieſer Aufgabe die⸗ nen, möglich iſt. Das aber iſt ſicher: Der heutige deutſche Rechtsanwalt nach ſeiner äußeren Zu⸗ ſammenfaſſung im Bunde natnonalſozialiſti⸗ ſchen Deutſcher Juriſten und damit ſeiner in⸗ neren Durchdringung mit nationalſozialiſti⸗ ſchem Gedankengut iſt nicht mehr und nicht we⸗ niger und will nicht mehr nicht weniger, ſein, als ein Organ der Rechtspflege. Die Erfahrun⸗ gen, die Bedenken, die Anregungen und die ſchöpferiſche Energie, die in dieſem Organ der Rechtspflege, in der Deutſchen Anwaltſchaft auf⸗ geſpeichert und durch den Nationalſozialismus mobiliſiert ſind, zuſammenzufaſſen und damit den Entſchlüſſen des Miniſters und dem Wohle des rechtsſuchenden Volkes dienſtbar zu machen, war alſo genau ſo nötig, wie die Beſprechung mit den Leitern der Provinzialbehörden. Frage: Ich entnehme aus Ihren Antwor⸗ ten, Herr Staatsſekretär, daß der Herr Miniſter alſo offenbar der perſönlichen Einflußnahme der Behördenleiter in den Provinzen aller⸗ rößte Bedeutung bei der Durchführung des geſetzgeberiſchen oder ſonſtwie feſtgelegten pflege Willens der Staatsführung auf dem Gebiete der Rechtspflege beimißt? Antwort: Wäre es anders, ſo würde die Auffaſſung nicht nationafſozial'ſtiſch ſein. Iſt es nicht ſo, daß der Führer uns immer wieder gelehrt hat, daß es Männer ſind, die Tatſachen formen und iſt es nicht ſo, daß Verantwortlich⸗ keit und Einordnung die beiden unlöslich ver⸗ bundenen Seiten des Führergedankens ſind? Die Leiter der Behörden der Juſtiz in den Pro⸗ vinzen ſind es, die durch ihre Perſönlichkeit die Gewähr dafür geben müſſen, daß das, was die Staatsführung auf dem Gebiete der Juſtiz will, auch durchgeführt wird. Vertrauen von oben gibt Autorität nach unen, und ſo wird das Vertrauen, das die oberſte Behörde durch die von ihr angeordneten wiederkehrenden Be⸗ ſprechungen immer wieder den Leitern der ihr unterſtellten Behörden erweiſt dieſen die Mög⸗ lichkeit geben, ihrerſeits mit dem Vollbeſitz die⸗ ſes Vertrauens und der durch das Vertrauen mmmmm verliehenen Autorität den Willen der oberſten Behörde in ihren Amtsbezirken verantwortlich, das heißt ſelbſtändig und doch gebunden in un⸗ löslicher Einheit durchzuführen. Frage: Folgt daraus nicht, daß nun die Behördenleiter in der Provinz ihrerſeits die ihnen zuteilgewordenen Anregungen und Ein⸗ drücke den Landgerichtpräſidenten und Ober⸗ ſtaatsanwälten weitergeben? Antwort: Nichts iſt natürlicher als dieſe Annahme. Freilich: Es muß zwar jedem Be⸗ hördenchef überlaſſen bleiben, in welcher Art er dafür ſorgen will, daß der Geiſt von dem er durchdrungen iſt, die Geſamtheit der von ihm geführten Mitarbeiter erfaßt. Denkt er an das Vorbild der Partei, ſo wird er, wie ich mir denken kann, der unmittelbaren perſönlichen Einwirkung gegenüber ſeinen Untergebenen ge⸗ nau ſo den Vorzug vor papierenen Verfügun⸗ gen geben, wie es der Herr Miniſter ihnen gegenüber getan hat. Rechtspfleger und Richter II.(Vergl.„HB“, Nr. 27) Wenn das Rechtspflegertum durch das Ver⸗ langen einer großzügigen Ausgeſtaltung ſeines Arbeitsgebietes die Herbeiführung des Ideal⸗ zuſtandes eines Richterlönigtums in den Bann⸗ kreis ſeiner Aufgaben und Zielſetzungen ge⸗ zogen hat, ſo geſchah dies in erſter Linie um des Rechtes ſelbſt und der Autorität der Rechts⸗ willerr. Jede perſönlichen Momente mußten dieſer Einſtellung fremd bleiben. Nur eine vom rein idealen Standpunkt erfol⸗ gende Betrachtungsweiſe kann Erfolge ver⸗ bürgen, die dem deutſchen Rechtsgedanken, einem dieſem Rechte unterworfenen Volte und den Organen der Rechtspflege ſelbſt bleiben⸗ den Wert ſichern. Die deutſchen Rechtspfleger, von ſeltenem Be⸗ rufsideal beſeelt, haben in dem Kampf um eine billige und doch gleich wertwvolle Rechtspflege jedes egoiſtiſch⸗wirtſchaftliche Moment um der Sache willen ausgeſchieden. Sie ha⸗ ben ſich damit ſchon von jeher in ihrer Ge⸗ ſamtheit den oberſten Grundſatz des neuen Staates: Gemeinnutz eht vor Eigennutz! im wahrſten Sinne des Wortes zu eigen gemacht. Nicht zuletzt iſt gerade dieſer idealen Grund⸗ einſtellung zu verdanken, daß die ausgezeich⸗ neten Vorſchläge des Rechtspflegerſtandes zu einer Fuſtizreform die gebührende Beach⸗ tung gefunden haben. Wahres Richterkönigtum wird nie und nim⸗ mer durch eine rein verwaltungsmäßige Her⸗ aushebung des deutſchen Richters aus der gro⸗ ßen Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Beam⸗ tentums erreicht werden. Das wäre ein Wider⸗ ſpruch dem Volksgemeinſchaftsgedanten gegen⸗ über. Dieſer hohe Begriff würde dem Reiche ungelöſter Probleme verfallen, wollte der deutſche Richter etwa ſchon an der Schwelle die⸗ ſes Zieles den aus einer vergangenen Epoche bekannten Widerſtand gegen ſeine Befreiung vom Ballaſt weniger wichtiger Geſchäfte auf⸗ rechterhalten. Wirkliches Königtum formen die inneren Werte der Perſönlichteit, die vornehmlich in der Volksverbundenheit, im Opferſinn, im lau⸗ teren Gerechtigleitsgefühl, im nationalen Wollen zu ſuchen ſind. Das Rechtspflegertum ſetzt ſeine wertvollen Kräfte nur mit Blickrichtung auf das Volk für eine organiſche Reform der Rechtspflege ein. Es will die Rechtspflege unter Wahrung ſeiner Güte beſchleunigen, verbilligen und ver⸗ einfachen helfen, ſie vollstümlich machen. Sein Beſtreben iſt darauf gerichtet, einen Juſtiz⸗ abbau von oben nach unten herbeizuführen dergeſtalt, daß dem Richter nur das zur Bear⸗ beitung vorzubehalten iſt, was ſeiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Vorbildung entſpricht. Es will ihn von all den Dingen entlaſten, die bieſe Vor⸗ bildung nicht erfordern, ſondern auch von bil⸗ ligeren Kräſten wahrgenommen werden können. Eine ſolche Reform, die dem Richter von ſelbſt vermöge ſeiner Konzentrierung auf nur hochwertigſtes Schaffen ſteigende Bedeutung ver⸗ ſchafft, brieigt natürlich bei ernſthaſter und kon⸗ ſequenter Durchführung eine weſentliche Ver⸗ ringerung der Richterſtellen. Da der Rechts⸗ pflegerſtand— das beweiſt wiederum ſeine fachliche und jeder verſorgungspolitiſchen Ten⸗ denz abholde Einſtellung— ſeinerſeits be⸗ ſtrebt iſt, ſich ſelbſt von den ſeiner Vor⸗ und Ausbildung nicht entſprechenden Obliegenheiten durch Uebertragung derſelben auf mierder⸗ bezahlte Beamtengruppen zu entlaſten, ſo wird dieſe ausgleichende Verſchiebung eine nennens⸗ werte Vermehrung der Rechtspfleger ausſchlie⸗ ßen. Eine etwaige Vermehrung der im Dienſt der Rechtspflege überhaupt ſtehenden Arbeits⸗ kräfte wird ſich nur in den unteren Gruppen auswirlen und an die Einſparungen aus dem Wegfall höherer Stellen auch nicht annähernd heranreichen. Es entſpricht auch einem Ratio⸗ naliſterungsgrundſatz, nur Kräfte ſolcher Art einzuſetzen, die für die Leiſtung notwendig ſieid. Das Rechtspflegertum arbeitet ſomit auch unter ökonomiſchen Geſichtspunkten an der Juſtiz⸗ reform. Es beſteht auf einer vollen wirt⸗ ſchaftlichen Ausnutzung aller im Or⸗ ganismus der Rechtspflege ruhenden Kräfte. Es bekämpft aber auch den Leerlauf und das Unwürdige einer Arbeitsweiſe, die einer freien Entfaltung der Perſönlichkeitswerte hemmend im Wege ſteht, die darauf abgeſtellt iſt, die Ver⸗ antwortung für eigene Leiſtungen an⸗ deren zu überlaſſen. Ein ſolcher Kampf entſpricht auch ganz dem ſoldatiſchen Geiſt, der Gemeingut unſeres Volkes werden muß: Jedem die Verantwortung für die eigene Tat! O.... im BNSDa. Rechtskunde des Allſtags Darf der Förster auf fliehende Wilderer schießenꝰ Vom Reichsgericht wurde neuerdings eine Ent⸗ ſcheidung gefällt, die zum mindeſten für den Bereich des preußiſchen Forſt⸗ und Jagdrechtes grundlegende Bedeutung hat und die der irr⸗ tümlichen Auffaſſung ein Ende bereitet, dem Förſter ſtehe kein Recht zu, auf fliehende Wil⸗ derer zu ſchießen. Der jetzt vom Reichsgericht bekundete Stand⸗ punkt kennzeichnet als„gegenwärtigen Angriff“, der das Recht der Notwehr gibt, ein Verhalten, das an ſich zwar noch keine Rechtsverletzung darſtellt, aus dem jedoch eine unmittelbare Rechtsverletzung zu entſtehen droht. Eine auf die Zwecke der Abwehr gerichtete Handlung eines Forſtbeamten iſt ſogar dann noch als eine rechtmäßige Amtsausübung aufzufaſſen, wenn der Forſtbeamte eine Notwehrlage— nach ein⸗ gehender Prüfung ſelbſtverſtändlich— als ge⸗ geben annimmt. Es ändert ſich nichts an der Sachlage, wenn ſich nachträglich herausſtellen ſollte, daß ſich der Beamte in einem entſchuld⸗ baren Irrtum befunden hat. Dieſer neuen Reichsgerichtsentſcheidung kommt auch in der Weiſe eine große Bedeutung zu, als nunmehr ſogar dem fliehenden Wilderer die Möglichkeit entzogen iſt, ſich darauf zu be⸗ rufen, er habe ſich in Notwehr befunden. Er kann ſich umſoweniger auf Notwehr berufen, als es natürlich Notwehr gegen Notwehr nicht gibt. In jedem wie auch gearteten Angehen gegen den Förſter iſt ein tätlicher Angriff oder ein gewaltſamer Angriff zu erblicken. Straf⸗ rechtlich läßt ſich ein derartiger Angriff auch dann nicht entſchuldigen, wenn bei dem Angrei⸗ fer der Irrtum beſtanden haben ſollte recht⸗ mäßig gehandelt zu haben, da ſeiner Anſicht nach der Förſter kein Recht hatte, zu ſchießen. Konnen Schuldscheine verjãhrenꝰ Nein!. Ein Verjährung für Schuldſcheine gibt es überhaupt nicht. Was verjähren kann, iſt le⸗ diglich der Anſpruch, der Schuldſchein jedoch ſtellt ein Beweismittel dar. Ein Verjährung der Anſprüche auf Darlehensrückzahlung tritt erſt nach einem Zeitraume von dreißig Jahren ein. Würde die Feſtlegung eines Rückzahlungster⸗ mins verſäumt, dann hat der Gläubiger die Pflicht, mit entſprechender Friſt zu kündigen und zwar iſt bei einer Summe bis zu 300 Mart ein Zeitraum von einem Monat einzuhal⸗ ten, während für Dawlehen, die über der Summe von 300 Mark liegen, eine Kündigungs⸗ friſt von drei Monaten gilt. Weithin verbreitet iſt die irrtümliche Auf⸗ faſſung, es gebe die Möglichteit, durch eine ſchriftliche oder mündliche Mahnung oder durch Zuſtellung der Rechnung an den Schuldner die Verjährung aufzuhalten. Dieſe Anſicht iſt einem glatten Irrtum gleichzuachten. Eine Unterbre⸗ chung der Verjährung tritt nur dann ein, wenn ammmmmmmmmn, rechtzeitig die Zuſtellung eines Zahlungsbefehls veranlaßt worden iſt oder auch wenn die Klage erhoben wurde. Die Verjährung läßt ſich abet auch aufhalten, wenn der Schuldner die Schuld anerkannt hat. Als eine Anerkennung der Schuld kann es bereits aufgefaßt werden, wenn ſich der Schuldner dazu verſtanden hat, eine Ab⸗ ſchlagszahlung zu leiſten oder Zinſen zu zahlen. Das gleiche wird durch die Leiſtung einet Sicherheit bewirkt, ja ſogar ein Antrag des Schuldners, die Schuld zu ſtunden, reicht aus/ die Verjährung zu unterbrechen. Wichtige Entſcheidung des Reichsfinanzhofes Wenn jemand ſein Grundſtück in eine G. m. b. H. einbringt und wenn ſodann ſümtliche Ge⸗ ſchäftsanteile in ſeiner Hand vereinigt werden, ſo kommt dies keinem Rückerwerb im Sinne des 8 23 Gr. St. G. gleich(I1 A 22/33). Wird von einem Steuerpflichtigen der ge⸗ meine Wert in die Handelsbilanz eingeſetzt. ſo iſt er verpflichtet, dies im gleichen Tahre auch in der Steuerbilanz zu beobachten.(I. A. 223/31.) Lebte jemand im Augenblick, da die Steuer⸗ ſchuld entſtand, noch nicht, war er aber in die⸗ ſem Augenblick bereits erzeugt, dann iſt er als vor dem Entſtehen der Steuerſchuld geboren anzuſehen.(Ve A 1000/32.) Unter Vorbehalt ſpäterer Nachrrüſung und Rückforderung des Vergütungsbetrages kann der Vergütungsbetrag an den Ausfuhrhändler erlaſſen werden. Eines ſolchen Vorbehaltes wegen iſt das ordentliche Rechtsmittelverfahren das Gegebene.(V A 117/33.) Verzogen nach Lange Zeit iſt die Frage, ob Angehörige von freien Berufen, wie Rechtsanwälte, Architekten, Aerzte, Ingenieure und dergleichen, oder auch Handel⸗ und Gewerbetreibende das Recht haben, bei Aufgabe ihrer bisherigen Wohnräume an der alten Wohnung ein Schild anbringen laſſen zu dürfen, worauf ihre neue Adreſſe verzeichnet iſt. Erfreulicherweiſe haben in neuerer Zeit mehrere Gerichtsentſcheidungen dazu beigetragen, die Frage weſentlich zu klären und— wenn auch noch nicht allgemein— ſo doch gebietsweiſe den nötigen Rückhalt zu ſchaffen. Von beſondexer Bedeutung iſt eine Entſcheidung des Landge⸗ richtes Altona vom 10. März 1933(7 T 477/½33) und des Landgerichtes Berlin 1 vom 13. Januar 1932(70 6 22/31). In der Entſcheidung des Landgerichts Altona wird u. a. folgendes ausgeführt: Wenngleich mit Beendigung der Mietzeit die Verpflichtun⸗ gen der Vertragsparteien aus dem Miets ver⸗ trage grundſätzlich erledigt ſind, ſo ſchließt das noch nicht aus, daß mit Rüchſicht auf die Ver⸗ kehrsſitte gewiſſe Verpflichtungen für die Ver⸗ tragsparteien durch ſtillſchweigende Abrede be⸗ gründet ſind, die ſich über die eigentliche Miets⸗ zeit hinaus erſtrecken. Es iſt allgemein üblich, daß z. B. Aerzte, Zahnärzte und Rechtsanwälte bei ihrem Wegzug einen Hinweis über die Ver⸗ legung ihrer Praxis an dem Hauſe anbringen, in dem bisher die Praxis ausgeübt worden iſt. Ein ſolcher Hinweis iſt dringend geboten, da der bezeichnete Perſonenkreis durch Standesvor⸗ ſchriften daran gehindert iſt, durch eine größere Retlame auf die Verlegung der Praxis auſmerk⸗ jam zu machen. Derjenige, der Büroräume an ſolche Perſonen vermietet, muß deshalb ohne weiteres davon ausgehen, daß der Mieter bei einer Auflöſung des Mietverhältniſſes ein drin⸗ gendes Intereſſe an der Anbringung des Schil⸗ des mit dem Hinweis auf die Verlegung der Praxis hat. Wenn unter dieſen Umſtänden die Anbringung eines ſolchen Schildes in dem Miet⸗ vertrage nicht ausdrücklich ausgeſchloſſen wird, ſo muß ſie als ſtillſchweigend vereinbart gelten, insbeſondere weil im Regelfalle die Anbrin⸗ gung keinerlei Schaden für den Vermieter bringt. * Bei der Vermõögenssteuer iſt die allgemeine Freigrenze mit 20 000 M. ſeſtge⸗ ſetzt. Außerdem beſteht eine beſondere Freigrenze für diejenigen Perſonen, die älter als 60 Hahre oder nicht erwerbsfähig oder nicht nur vorüber⸗ gehend behindert ſind, ihren Lebecisunterhalt durch eigenen Erwerb zu beſtreiten. Sind dieſe Vorausſetzungen erfüllt, dann wird die Vermö⸗ gensſteuer nicht erhoben, wenn das abgerundete Vermögen 30 000 Mk, und das letzte Jahresein⸗ kommen 4000 Mart nicht überſteigt. Gehören zum Haushalt mehr als zwei minderjährige Kinder, ſo erhöht ſich die Einkommensgrenze auf 5000 Mark. Um die Vermögensſteuer zu be⸗ rechnen, wird zunächſt das Vermögen auf volle 100 Mark nach unten abgerundet. Von dem ſo feſtgeſetzten Vermögen beträgt die Steuer grund⸗ ſätzlich 5 vom Tauſend. In beſonderen Fällen kommt aber ein geringerer oder auch ein höherer Tarif zur Anwendung. ——— 51 Gahrgang 4. Nr. 43. Seite 12 „Hakenkreuzbanner⸗ Donnerstag, 25. Januar Die polen kommen Den namenloſen Helden der Oſtmark zum Gedächtnis Vor fünfzehn Jahren führten oſtmärkiſche Frei⸗ willige und Bürgerwehren einen heldenhaften Verzweiflungskampf um die von den Polen be⸗ drohte Heimat. Als dieſe braven deutſchen Män⸗ ner von der ſozialdemokratiſchen Revolutions⸗ regierung ſchmählich im Stich gelaſſen wurden, griffen ſie trotz der ſchweren Strapazen, die ſie in den Jahren des Weltkrieges erduldeten, in einmütiger Begeiſterung zu den Waffen, um den heiligen Boden ihrer Väter vor den eindringen⸗ den Polen zu ſchützen. Die Helden, die vor fünfzehn Jah⸗ ren ihr Leben aufs Spiel ſetzten, um ihre Hei⸗ mat zu ſchützen, haben nicht umſonſt ihr Blut vergoſſen. Wenn auch lange Jahre der inner⸗ politiſchen Zerriſſenheit und einer zielloſen Par⸗ teipolitik die nationale Einigung verhinderten, o ſiegte ſchließlich der kämpferiſche Geiſt und eer leidenſchaftliche Heimatwille dieſer Männer übr alle Mutloſigkeit und Verzagtheit. Den aus den Schrecken des Weltkrieges heim⸗ lehrenden Truppen bot ſich ein grauenvolles Bild. Das ehemals ſo mächtige und erhabene Deutſchland war nicht wieder zu erkennen. Während heimattreue Männer an der Front mit übermenſchlicher Energie ihre letzten Kräfte einſetzten, vollzog ſich im Innern des Reiches die Auflöſung und Zerſetzung aller beſtändigen und übe lieferten Werte. Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenräte wurden gewählt und den ankommen⸗ den Soldaten wurden Flugblätter in die Hand gedrückt, in denen zu leſen war, daß die Offi⸗ ziere nicht mehr gegrüßt werden ſollten. Vor⸗ geſetzte, die ſich den Wünſchen der Soldaten widerſetzten, ſolle man ohne weiteres abſetzen. Ordnung, Autorität und ſtrenge Zucht waren leere Begriffe. Was die alten Sanas. Kach vorfanden, war nicht mehr die Heimat, nach der ſie in den Schützengräben Sehnſucht emp⸗ funden hatten, ſondern ein heilloſes Durchein⸗ ander, ein von den Sozialdemokraten und Kommuniſten geſchürter Hexenkeſſel revolutio⸗ närer Gefühle und Empfindungen. Als im Anfang des Jahres 1919 zwiſchen Demtſchen und Polen ein erbitterter Kampf ent⸗ brannte, bildeten ſich überall in den bedrohten Grenzgebieten freiwillige Bürgerwehren. Die nachgiebige Haltung der damaligen Regierung ließ für dieſe heimattreuen Männer oas Aller⸗ ſchlimmſte befürchten. Wilſon hatte den Polen ———— daß ihr Staat alle jene Gebiete um⸗ aſſen würde, die von einer unzweifelhaft pol⸗ niſchen Bevölkerung bewohnt ſeien. Die alten Oſtmärker, die durch die unermüdliche Arbeit ihrer Hände mit ihrer Heimat auf daus engſte verbunden waren, ahnten, was dieſer Satz zu bedeuten habe. Sie wußten, was für Männer die Schickſale des Deutſchen Reiches lenkten. Sie wußten, daß dieſe Männer von internatio⸗ nalen Phraſen ſchwärmten und einem revolu⸗ tionären Sozialismus huldigten, der alles ver⸗ neinte, was irgendwie mit nationalen und hel⸗ diſchen Gefühlswerten zuſammenhing. Die Re⸗ gierung beſaß nicht die nötige Energie, um den unberechtigten polniſchen Forderungen auf Ab⸗ tretung deutſcher Kulturgebiete einen harten Widerſtand entgegenzuſetzen. Die Verhandlun⸗ gen, die zwiſchen der deutſchen Regierung und der Entente⸗Kommiſſion geführt wurden, hat⸗ ten ein recht unbefriedigendes Ergebnis. So blieb den braven Oſtmärkern nichts anderes übrig, als ſelbſt zu den Waffen zu greifen. Geheimrat Cleinow, Bromberg, ſchuf am 1. De⸗ zember 1918 die Deutſche Vereinigemg, die es ſich zur Aufgabe machte, alle nationalgeſinnten Deutſchen der Oſtmark, gleich welcher Partei⸗ richtung, um die Fahne der Heimat zu ſcharen. Anfang Dezember 1918 waren die polniſchen Anmaßungen bereits ſo weit gediehen, daß die ſtaatlichen Verwalter der Anſiedlungsgüter zum rößten Teil vertrieben waren und jedem deut⸗ ——— Beamten ein Pole beigegeben war, der in Wirklichkeit zu beſtimmen hatte. Ueberall ſah man an den Mützen der Männer den weißen Adler. Unflätige Zurufe und Ausplün⸗ derungen deutſcher Geſchäfte waren keine Sel⸗ tenheit mehr. Die Polen organiſierten ſich zu Kriegervereinen und Bürgerwehren und wo ſich deutſche Soldaten blicken ließen, hörten ſie nur polniſche Laute. Mäuner und junge Burſchen von zwölf Jahren trugen Waffen. Als Paderewſki, der ſpäter Präſident der Re⸗ publik Polen wurde, in Polen eintraf, wurden ihm von den Polen große Ovationen darge⸗ bracht. Es wurde die Republik Polen unter Paderewſki als Präſident ausgerufen mit dem Hinweis, daß Danzig, Weſtpreußen, Poſen, 0 0 und Pommern polniſch werden ſoll⸗ en An demſelben Tage kam es beceits in Poſen zu blutigen Straßenkämpfen. Damit war der Auftakt zu dem heroiſchen Todeskampf der Oſt⸗ mark gegeben, zu dem heldenhaften Ringen deutſcher Männer um ihre Heimat. Jeder ein⸗ zelne von dieſen Männern wußte, worum es ging, jeder wußte, daß es keine leere Phraſe zu verteidigen galt, ſondern die heißgeliebte Heimat, den alten deutſchen Kulturboden ihrer Vorfahren. Halbwüchſige junge Leute und er⸗ graute Männer ſtanden in dieſem Verzweif⸗ lungskampf Schulter an Schulter und rangen oft gegen eine Uebermacht mit zäher Ver⸗ biſſenheit. Viele mußten für die Heimat ihr Leben laſſen. Wenn auch ihr Name längſt verklungen iſt, die Erinnerung an den Geiſt, der ſie beſeelte, wird immer lebendig bleiben. Man müßte zahlloſe Seiten füllen, um auch nur einen Bruchteil all jener Heldentaten zu erwähnen, die von den freiwilligen Kämpfern vollbracht wurden. Einige wenige Beiſpiele, die den Berichten von Augenzeugen entnom⸗ men ſind, mögen von dem ungeheuren Opfer⸗ mut dieſer namenloſen Helden einen Begriff geben. „Beſonders hervorgehoben zu werden“, ſo berichtet ein Augenzeuge,„verdient die Helden⸗ tat des Sanitätsſergeanten Remmert auf dem Bahnhof Schubin. Er befand ſich gerade im Bahnhofsgeböude, um ſich um die Verwunde⸗ ten zu bemühen. Da er unbewaffnet war, blieb ihm beim Sturm durch die Polen nichts an⸗ deres übrig, als ſich zu ergeben. Er trat aus dem Gebäude heraus Sofort ſtürzte ſich eine Rotte auf ihn, um ihn zu erſchlagen. Remmert erklärte den Polen ruhig, unter Hinweis auf ſeine Armbinde, daß er Sanitätsſoldat ſei. Doch dieſe in ihrer pblinden Wut ſchrien, das wäre ganz gleich, er ſei Deutſcher und müſſe daher totgeſchhagen werden. Man ſtellte den Sergeanten an die Wand, um ihn zu erſchießen. In ſeiner höchſten Verzweiflung ſprang er plötzlich mitten unter die Polen, entriß dem erſten ein Gewehr unb ſchnell zurückſpringend, ſchoß er in die Rotte hinein. Doch dieſe in Stürmiſcher Erfolg des Philharmoniſchen Orcheſters unter Furtwängler in Condon Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter unter Wilhelm Furtwängler in der Londoner Queens Hall, wo das erſte Konzert auf der Reiſe nach England ſtattfand und ſtürmiſchen Erfolg hatte. ihrer Ueberzahl drang erneut auf ihn ein. Remmerte erhielt hierbei einen Schulterſchuß. Hiermit nicht genug, warf ein Pole noch eine Handgranate nach ihm, wodurch Remmert ein Auge verlor und zu Boden ſtürzte. Man hielt ihn nunmehr für tot und ließ von ihm ab. Ein Pole jedoch wollte ganz ſicher gehen, kam noch einmal an ihn heran, ſchoß und ver⸗ wundete ihn durch einen Kopfſtreifſchuß. Mit letzter Kraft ſprang Remmert hoch, ſtürzte—5 auf den Polen und riß ihn zu Boden, worau er ihn derart mit Fußtritten vor den Leib traktierte, daß dieſer ein Aufſtehen vergaß. Nach kurzem Lauf brach Sergeant Remmert vollkommen erſchöpft durch den hohen Blutver⸗ luſt zuſammen und blieb liegen, bis ihn pol⸗ niſche Sanitätsmannſchaften fanden und ihn zum Verbandplatz trugen. Er hatte nicht weni⸗ er als den Verluſt eines Auges, Schulterſchuß, opfſtreifſchuß, drei Bajonettſtiche und außer⸗ dem zwei Wunden am Kopf davongetragen. Ein erhebender Beweis für die glühende Heimatliebe, von der auch die deutſchen Frauen erfüllt waren, iſt die tapfere Tat einer Tele⸗ foniſtin: Fräulein Illy Reidt, eine Lehrers⸗ tochter, befand ſich am 15. Januar auf dem Poſtamt Groß⸗Neudorf, als eine dreißig Mann ſtarke polniſche Patrouille in ihrem Amtszim⸗ mer erſchien. Den Vermittlungsſchronk für Telefongeſpräche hatten die Polen bereits früher unbrauchbar gemacht, nur noch der Te⸗ legraph war unbeſchädigt. Während die Polen alle herumſtanden, ſetzte ſich Fräulein Reidt mutig an den Morſeapparat und telegraphierte mit äußerlich größter Ruhe nach Bromberg, daß ſich ſoeben eine dreißig Mann ſtarke Pa⸗ trouille auf dem Poſtamt Groß⸗Neudorf be⸗ fände. Bald darauf erſchien eine Patrouille der Marineabteilung aus Hopfengarten, er⸗ reichte die Polen noch an der Kirche, wo ſie mit ihnen ein lebhaftes Feuergeſecht führten. Freiwillige Soldaten im Alter von ſiebzehn Jahren zeichneten ſich oft durch eine beiſpiel⸗ loſe Todesverachtung aus. Während eines Kampfes ſahen der ſiebzehnjährige Peikert und der Musketier Schwarz plötzlich dreißig bis vierzig Polen auf ſich eindringen. Schnell ent⸗ ſchloſſen zogen ſie zwei Handgranatem ab und warfen ſie mitten in den Haufen hinein. Die Wirkung war vernichtend. Mehrere Polen fie⸗ len, andere wälzten ſich in ihrem Blut, der Reſt entfloh. Das Gefecht in der Stadt tobte un⸗ vermindert fort. Die beiden Freiwilligen dran⸗ gen weiter, kamen an das Dierfeld'ſehe Gehöft und ſahen im Garten eine größere Anzahl Po⸗ len. Sie warfen zwei Handgranaten über den Zaun, worauf die Polen nach dem Kranken⸗ haus flüchteten. Die Freiwilligen eiltey ihnen nach und erfuhren, daß die Poſt bereits in den Händen der Polen ſei. Nun beſchloſſen Peiiert, Schwarz und Gefreiter Schülke, das Gebäude zu ſtürmen. Schülke ſtellte ſich vor den Ein⸗ gang, während die beiden anderen auf den Hof drangen. Sie konnten durch die hellerleuchteten Fenſter beobachten, wie die Polen alle Schränke aufriſſen und durchwühlten. Peikert warf nun eine Handgranate in das voll beſetzte Zimmer. Die Wirkung in dem geſchloſſenen Raum war unbeſchreiblich. Laute Hilferufe durchzitterten die Luft. Die Ueberlebenden kamen heraus⸗ eichte Beute wurden. Der unbeugſame Kampfwille, von dem dieſe deutſchen Männer durchdrungen waren, lebte in den Herzen jener Männer fort, die den Grundſtein für die nationale Erneuerurg des deutſchen Volkes legten. Darum wollen wir ſerade in dieſen Tagen, da der Nationalſozia⸗ ismus die einjährige Wiederkehr ſeines Sie⸗ ges feiert, der Helden gedenken, die für Deutſch⸗ lands Ruhm und Ehre fielen. Dr. Th. R. 25 , 2 ,, Fortſetzung Sie huſcht von ihm weg, der verzweifelt an ſeinen Stricken zerrt, kauert neben Emming und ringt mit dem Mann, dem Vater. Schon löſt ſie die Bande des Jungen, der ſich wie ein Träumender zu Emming beugt und ſeine Be⸗ fehle hört. Sie wechſeln die Gewänder, m: zitiernden Händen legt ſie Erik die linnenen Fußbinden an, zwängt ihm die Sohlen über, zieht ihm die Tücher um den Kopf zurecht, un⸗ terrichtet ihn über alles.„Kein Wort zu Heimo!“ beſchwört ſie ihn,„und liefe er dir nach bis ans Ende! Vergiß Sachſen nicht!“ Sie läßt ſich binden, verlangt die Stricke ſchärfer angezogen, dent: an alles. Im Lärm des Wetters und in der Finſternis achtet keiner der anderen auf den Vorgang, die erloſchene Hoffnung, die ob⸗ geſtumpften Sinne nehmen keinen Anteil nehr. „Nimm nur vom Vater Abſchied“, flüſtert ſie Erik zu. Faſſungslos ſchluchzt der kaum Secq⸗ zehnjährige an Emmings Herzen, bis ihn die kreiſchenden Riegel aufſcheuchen. Der Rottmeiſter ſteckt den Kopf hinein, kaum erhellt das offene Tor die Finſternis im Raum. „Willſt du in dies Wetter?“ fragt er mitleidig. Erik nickt. Da kommt der Rottmeiſter vollends herein, taſtet ſich an den Gefangenen entlang und be⸗ fühlt die Bande.„Es iſt nur wegen des Be⸗ fehls“, entſchuldigt er ſich bei Erik,„komm, Herrin!“ Erik geht durch den Torweg, ſieht das Pferd und ſteigt unbeholfen auf. Wie Nebel liegt es vor ſeinen Augen, die verſchwollenen Glieder ſchmerzen von den Banden, ſogleich triefen die Oerratene Heimat Qon Werner Janſen Copyright: Georg Westermann, Braunschweig Kleider vor Näſſe, und das Kinntuch beraubt ihn faſt des Atems. Der Rottmeiſter kommt, faßt die Stute und führt ſie ſchweigend durch die Reihen der Lanzenträger. Da ſitzt wie ein Unglück Heimo am Wege, ſteht auf und ſtapft durch den Moraſt hinter den beiden her. So kommen ſie an die äußerſten Lagerpoſten; un⸗ ſchlüſſig ſtarrt der Rottmeiſter zu Erik empor, deutet auf den Alien und will etwas ſagen. Aber kaum fühlt Erik die Zügel frei, da reißt ihn die Angſt von dieſer Stätte unſagbaren Grauens fort, er treibt die Stute mit den Füßen und ſprengt davon. „Hildis!“ ſchreit Heimo, breitet die Arme aus und läuft hinter dem Reiter in das flache Feld, ſtolpernd, fallend. Rafft ſich wieder auf, und weiter. Kopfſchüttelnd ſteht der Rottmeiſter unter den ſtrömenden Waſſern und ſchilt ingrimmig in ſich hinein. Hammerſchläge ſchallen die lange Nacht, durchſichtig klar ſteigt der Tag und betrachtet aus blauer Höhe das Werk der Zwerge. Für den König und die Seinen iſt ein Gerüſt ge⸗ zimmert und mit Stoffen hell und freundlich ausgekleidet worden, da mag er ſitzen und die Früchte ſeiner Gerechtigkeit genießen. Warins Heer iſt von den fränkiſchen Scharen derart eingeſchloſſen, daß es wie Gefangenſchaft aus⸗ ſieht; der weſtfäliſche und energiſche Adel aber iſt gehalten, auf dem Platz vor Karls Hochſitz dem Gericht beizuwohnen. Achtzehn aus dem ſächſiſchen Adel ſind unter den Gefangenen. Sie werden gewürdigt, den Ihrigen voranzu⸗ ſchreiten, außer Emming, für den eine beſon⸗ dere Säule errichtet iſt, damit er alles anſehen muß, bis die Reihe an ihn kommt. Dafür iſt ſein Sohn als erſter beſtimmt— Karl iſt grau⸗ ſam bis zum letzten. Sicherungen gegen einen Ueberfall ſind in ge⸗ waltigem Ausmaße getroffen worden, zu Diet⸗ richs Truppen hat der König ein Heer von über ſechstauſend Kriegern geführt, die Lanzen ſtehen dichter als die Halme hinter ihnen auf den zer⸗ tretenen Feldern. Alles iſt bereitet, und doch glaubt niemand an die wirkliche Vollſtreckung, nicht einmal die in Karls nächſter Nähe. Einige Dutzend, einige Hundert Köpfe werden fallen, dann kommt das Zeichen der Gnade, das große, erlöſende Atmen. Die ganz Klugen betrachten abſchätzend die Richtſtätte und rechnen aus, daß die Sachſen nicht einmal Platz zum Sterben haben, das Ganze ſei auf Gnade angelegt. Wehe den Erſten! Dumpf und ſtumpf ſtarren die Sachſen, die am Verrat mitgeholfen haben, an den fränki⸗ ſchen Lanzen empor. Sie wagen einander nicht mehr in die Augen zu blicken, ſie haben nur den einen Wunſch, daß alles vorbei ſein möchte. Jetzt, da es zu ſpät iſt, bereuen ſie tief, daß ſie Widukind nicht gefolgt ſind, Widukind, der zum erſten Male in dieſem Ringen der Völker den vollen Sieg in der Hand hielt, und der von Warin darum betrogen ward. Warins Name lebt im Munde der Geſchwätzigen, die anderen ſprechen ihn nicht aus, ſie tragen ihre Schuld allein. Niemand von ihnen, die dieſen Tag überſtehen, kann je wieder fröhlich werden, durch keine Gnade, durch keine Rache; kein Meer wäſcht ſie rein, kein Tod nimmt den Makel von ihrer Stirn, Kinder und Kindes⸗ kinder werden ihnen fluchen, ihr Leben iſt aus⸗ gelebt, ärger als das der Brüder, die heute unter dem Schwerte knien. Gellende Hörneriverkünden den König. Bar⸗ haupt, in einfachem blauen Rock, ſchreitet Karl vor der reichen Schar ſeines Gefolges, einen Schritt hinter ihm Warin, als wolle der König ſeinen Dank und ſeine Gunſt für immer deut⸗ lich zum Ausdruck bringen. Dann Dietrich mit etlichen Hauptleuten und den Hofbeamten, die Karl befohlen hat. Kein großer Name iſt unter ihnen, es ſcheint, als würde Karl von den Ge⸗ ringſten ſeines Reiches auf dieſem furchtbaren Gang geleitet. Karl ſetzt ſich auf ſeinen Platz, allen ſichtbar, und unter atemloſem Schweigen gibt er das Zeichen zum Beginn. In dem lanzenſtarrenden Viereck öffnet ſich eine Gaſſe, die roten Henker und ihr Troß, nackte Schwerter auf den Schultern, treten ein, und hinter ihnen die Opfer. Sie müſſen alle an dem Schwarm des Sachſenadels, der unter Karl ſeine Stelle hat, vorüber, und als die Ver⸗ räter dieſe bärtigen, ſchmutzigen, ausgemergel⸗ ten Geſtalten ſehen, erhebt ſich ein kaum unter⸗ 4 drücktes Schluchzen und Stöhnen unter ihnen. Auch von dieſem auf das Seine bedachten Adel ſind jetzt wenige übrig, die Herrn Warins Tat nicht ungeſchehen wünſchten, und zerflöſſen darüber all ihre Güter zu nichts. Sie glaubten an des Königs Gnade, aber der erbärmliche Anblick ihrer Brüder, wie ſie ſchwankenden, mühſeligen Schrittes, die Arme auf dem Rücken gebunden, ſtumm und ſonder Klage vor den Thron des Todes ſchreiten, wird bis an ihr eigenes Ende vor ihnen ſtehen. Herr Emmig iſt nicht wiederzuerkennen. Seine ruhigen, immer freundlichen Augen unſtet hin und her, die grauen Stoppeln ver⸗ leihen ſeinem eingeſunkenen Geſicht einen ur⸗ alten, fahlen Ausdruck. Als er Warin hinter dem König ſtehen ſieht, lacht er hohl und ſchaurig auf und ſpuckt vor ſich auf den Raſen. Jetzt bemerkt er auch ſeine früheren Freunde in Scharen unter dem Königszelt, hört die matten, ohnmächtigen Seufzer, ſtrafft ſich und blickt ſie trotzig an. Dieſe betrogenen Betrüger! Wie ſie die Augen vor ihm niederſchlagen, wie ſie die Hände um Vergebung aufheben, vorſichtig, Brügger Str daß ja die Franken nichts von all dem erfahren! Zorn und Verachtung ſprengen ihm die Bruſt, er wendet ſich zu Karl und ſchreit:„Beginne, Mörder!“ Ein Wächter ſchlägt ihm mit dem Lanzenſchaft über den Mund, der oberſte der Henker tritt hatten mit ei für ihn Das Blut läuft Emming zwiſchen den Lippen zuſammen und rieſelt dünn an den Mundwinkeln nieder, ſo ſteht er, zehn Schritt vor den entſetzten Sachſen, ein Bild hinzu und bindet Emming an die beſtimmte Säule. der gemarterten, verratenen Heimat. Jetzt haben die Neugierigen Augen für das 4 Ein hochauf⸗ nacyſte Opfer, Emmings Sohn. geſchoſſener Knabe, das vielleicht ſchöne Geſicht bis zur Unkenntlichkeit von Blut und Staub beſchmutzt, mit langem, goldenem, knapp am Scheitel aufgebundenem Haar und großen, hel⸗ (Fortſetzung folgt.) 3 len Augen. eſtürzt, wo ſie den deutſchen Soldaten eine jagen mmmm Nach dem verſammlun Landsberger Mann zu W Weiſe Erleb zeit. Wir c heraus. Aber dan Ton ſeiner bung. Gan einen Auger ſei auf den Er ſchilder land wäre, Wien einenn man ſeinen beſten bewer ner habe ja die Bewegun fahrungen. 4 ählung auc en Gedanke den Vorderg Weder bel⸗ oder gar üb er uns Kam Augen zu he ten Ausland Berlin und richtet ſei. Laſſen einric Ich ſchaut, in ſeinem b lebhaften un ſtändig die raſchen und bauten Sätz. manchmal ſo auf dem Hei ſonders herc Hand auf de Dieſe kurz 4 hob ihn, da über uns hi VTir zu gebe lichkeit und bezwang. Anflug. Ni riſches! Ein formt wie w heimnisvolle ausſtrahlte. er anderen im Denken u Längen vora Als wir d Vorbeigehen was erzähler Er lachte meinte, ſichtl Am folgen an einem Ze ſich um dieſ SA⸗Männer ſpräch, und iunge Mann In der F privat häufic ſam ſeine G kennen. Eines Tag meiner Woh aufzuſuchen. Mal Gebrau beſprachen d Scharn Gerhard im doppelter eiſernen Rin hrochen, er r ſichtbare Ma verſtehens u hatte das Be eil ſeiner bisher umſch glaubten vie offizier, ſo f ßig Schritte er mit jünge men, ſo wur einem ehrfü. 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Augen für das Ein hochauf⸗ ſchöne Geſicht ut und Staub em, knapp am id großen, hel⸗ etzung folgt.) lebhaften und durchdringenden Augen über uns hinaus. bezwang. Anflug. jhſen, ein Bild 7 Tn 5————2 .⸗ Nach dem offiziellen Schluß einer Mitglieder⸗ verſammlung in einem Hinterzimmer der Landsberger Straße meldet ſich ein junger Mann zu Wort und erzählt in überaus launiger Weiſe Erlebniſſe aus ſeiner Wiener Studenten⸗ zeit. Wir alle kamen aus dem Lachen nicht heraus. Aber dann wird er mit einmal ernſt. Der Ton ſeiner Stimme erhält eine dunklere Fär⸗ bung. Ganz natürlich, ohne daß man nur einen Augenblick das Gefühl gehabt hätte, es ſei auf den Effekt berechnet. Er ſchildert, wie ſchwer es drüben im Bruder⸗ land wäre, SA⸗Mann zu ſein. So oft man in Wien eine wichtige Sache vorgehabt hätte, habe man ſeinen Rat eingeholt, wie man es am beſten bewerkſtelligen könnte. Denn ein Berli⸗ ner habe ja in allem, was SA und Kampf für die Bewegung anbelange, ſeine beſonderen Er⸗ fahrungen. Keiner von uns kam bei dieſer Er⸗ ählung auch nur für Sekundenbruchteile auf en Gedanken, hier„gibt einer an“, der ſich in den Vordergrund drängen möchte. Weder belehrend, noch von ſich ſelbſt brüſtend, oder gar überlegen von oben herab ermahnte er uns Kameraden, ſich immer und überall vor Augen zu halten, daß der Blick des intereſſier⸗ ten Auslandes ſehr ſcharf auf die Partei in Berlin und beſonders auf die Berliner SA ge⸗ richtet ſei. Danach ſollten wir unſer Tun und Laſſen einrichten. Ich ſchaute mir daraufhin den jungen Mann in ſeinem blauen Anzug genauer an. Seine gingen ſtändig die Reihen ſeiner Zuhörer ab. Mit raſchen und beſtimmten Worten und in gut ge⸗ bauten Sätzen, bald launig, bald ernſt und manchmal ſogar gebietend, ſagte er das, was er auf dem Herzen hatte. Wenn er Gedanken be⸗ ſonders herausſtellen wollte, klopfte er mit der Hand auf den Tiſch. Dieſe kurze Erzählung, ſo wie er ſie brachte, hob ihn, das fühlten wir alle, ſchon damals Es war in ſeiner ganzen Art, zu geben und ſich zu geben, eine Natür⸗ lichkeit und menſchliche Nähe, die unwillkürlich Nicht ein winziger akademiſcher Nichts Anmaßendes und nichts Her⸗ riſches! Ein Menſch, aus der gleichen Erde ge⸗ formt wie wir. Und doch ein anderer! Das wax eben ſchon heindiefem, erſten, Zuſammentreffen Das Ge⸗ heimnisvolle, was ſeine geborene Führernatur ausſtrahlte. Denn auch das ſpürte man, daß er anderen jungen Männern in ſeinem Alter im Denken und in ſeiner Entſchlußfeſtigkeit um Längen vorausgeeilt war. Als wir das Lokal verließen, ſagte ich im Vorbeigehen zu ihm:„Sie müſſen uns öfter was erzählen!“ Er lachte ſein großes Jungenlachen und meinte, ſichtbar erfreut nur:„Sooo?!“ Am folgenden Nachmittag traf ich ihn zufällig an einem Zeitungsſtand am Alexanderplatz, wo ſich um dieſe Zeit immer Parteigenoſſen und Su⸗Männer aufhielten. Wir kamen ins Ge⸗ ſpräch, und ich mußte erneut feſtſtellen, dieſer junge Mann war ein ganzer Kerl! In der Folgezeit kamen wir dienſtlich und pripat häufig zuſammen. Dabei lernte ich lang⸗ 8 ſeine Gewohnheiten und ſeine Ideenwelt ennen. Eines Tages bat ich ihn, mich doch einmal in meiner Wohnung, und ſo oft es ihm beliebe, aufzuſuchen. Davon machte er ſo manches liebe Mal Gebrauch. Wir laſen dann Zeitungen und beſprachen die gerade aktuellen Tagesereigniſſe. Als er ſeinen neuen Trupp aufſtellte, der ja bekanntlich in vierzehn Tagen zum Sturm an⸗ wuchs, nahm er mich hinüber nach ſeinem Be⸗ zirk Friedrichshain. Hier waren wir nur zwei ſeiner alten Kame⸗ raden, die dabei ſein durften, als er ein Lied aus der Taufe hob: „Die Fahne hoch!...“ In„Heinrichs Feſtſälen“ iſt es geweſen. Sein Sturm mochte in Stärke von etwa 80 Mann in dem kleinen Sälchen beiſammen ſein. Wir merkten ſchon gleich, daß etwas mit ihm um⸗ ging. Ein ſeltſames Leuchten war in ſeinen Augen. „Mal herhören!“, fing er mit „... Ich habe ein Gedicht gemacht. ich euch vorleſen.“ einmal an, Das will Wer von uns hat damals geahnt, welche Stunde wir nun erleben ſollten? Dann las er uns ſein Gedicht vor Gewiß merkte man aus dem Vortrag, daß in den Wor⸗ ten ſeine Seele ſchwang, aber er ſprach ohne Ueberſchwang. So, wie es ſeine Art war, ſo, wie er nichts nebenſächlich nahm, was die Be⸗ wegung anbetraf, mit dem ganzen männlichen Ernſt, den ihm ſein unerſchütterlicher Glaube an die Sendung Adolf Hitlers eingab. „So, und nun wollen wir das Lied einüben!“ Ein Deckel quietſcht auf, und Horſt Weſſel ſetzt ſich an die„Drahtkommode“, wie er das Inſtrument nannte, das in ſeiner Jugend ein Klavier geweſen war. Der erſte Vers mußte ein paarmal wiederholt werden, bis er ſaß. Mit dem zweiten und drit⸗ ten ging es ſchon viel leichter. Und dann wur⸗ den alle vier Verſe hintereinander geſungen. Ein Lied, das heute Millionen ſingen, die deutſcher Art und Zunge ſind, hatte ſeinen Weg in die Herzen Ungezählter angetreten. Beim nächſten Ausmarſch horchten alle auf Erinnerunoen an Horſt Weſſel 22 Hartmann— die neue Weiſe. Bald ſangen ſie auch andere Stürme mit. In ſeinem Geſicht aber konnte man deutlich die Befriedigung leſen, daß die Klänge, die zuerſt in ihm geklungen hatten, i——— Sn 4 V— 4— 1* 5 4 nunmehr auch ſeinen Kameraden vertraut wur⸗ den. Aus ſeiner Sturmführerzeit fällt mir da noch eine kleine Sache ein, die, ſo einfach der Her⸗ gang auch geweſen ſein mag, doch den Horſt Weſſel zeigt, wie wir ihn oft genug kennen⸗ lernten. An der Säule vor meiner Wohnung hatten wir ein Plakat angebracht, das zu einer Ver⸗ ſammlung bei„Haverland“ einlud. Die Kom⸗ mune hatte das Plakat beſchmiert. In einigen Tagen iſt dieſelbe Säule von oben bis unten mit gegneriſchen Plakaten be⸗ kleiſtert. Horſt Weſſel kommt zu mir herauf, erbittet ſich unſeren Hausſchlüſſel.„In eini⸗ gen Minuten ſei er wieder in meiner Hand. Zu helfen brauche ich nicht.“ Von meinem Fenſter aus ſehe ich, wie ſich einige handfeſte Männer daranmachen, mit einer Leiter, Haken und Meſſern die Plakate der ande⸗ ren Fakultät zu beſeitigen. In Augenblicken war die Litfaßſäule wie abgebürſtet, und auf dem Boden lagen dicke Papierhäufchen. In aller Seelenruhe hörte ich ihn wieder die Treppe heraufkommen, und als er in die Woh⸗ nung trat. ſagte er zufrieden:„So, das wäre erledigt! Wie du mir, ſo ich dir!“ Wir warteten erſt noch einige Minuten und verließen dann zuſammen unſere Wohnung. Als wir aus dem Hausflur traten, ſtanden ſchon Schupo und Neugierige um die Plakat⸗ fäule herum, die ſich die Arbeit beſahen. Wir miſchten uns unter den Auflauf und fragten mit Unſchuldsmienen, wer denn dieſe Schwei⸗ nerei angerichtet habe? Beinahe jeder hatte einen anderen Verdacht. Horſt Weſſel ſtieß mich in die Seite und zwin⸗ kerte ſpitzbübiſch dazu. Dann drückten wir uns kurz die Hände, ein leiſe geſprochenes„Heil Hit⸗ ler“, und mein Sturmführer ging, auf meine Begleitung verzichtend, allein nach Hauſe. Pflicht und Dienſt war ihm oberſtes Gebot. Aber wenn es galt einen Scherz mitzumachen, war er genau ſo mit an der Spitze. Seine originellen und drolligen Einfälle riefen wahre Lachſalven hervor. Wie das Geſindel in der Altſtadt arbeitete An zmsiſteim Geburistage“ hatte ich einige Ka⸗ meraden zu einer beſcheidenen Feier eingela⸗ den. Die„Speiſefolge“ hatte die Stempelkarte vorgeſchrieben. Da traf mittags der Befehl ——0 Saalſchutz ein. Alſo mußten wir unſer eiſammenſein bis nach Schluß der Verſamm⸗ lung verlegen. Es war 11 Uhr durch, als wir in meiner Wohnung ankamen. Wir ſangen unſere Lieder und verzehrten ein paar belegte Brote zum Start in ein neues Lebensjahr, in einen neuen Kampfabſchnitt. Gegen halb 1 Uhr brachen wir auf, um Ka⸗ meraden, die in der Linienſtraße wohnten, nach Hauſe zu begleiten. Ueber unſere Braunhem⸗ den hatten wir Zivilröcke angezogen. Wir waren fünf Mann. In dieſer gefährlich⸗ ſten Gegend Berlins konnte man ſich, erſt recht in der Dunkelheit, nur in kleineren Trupps durch die Straßen und Gaſſen wagen. Wir kommen unbehelligt der Linienſtraße näher. Eine auffallende Totenſtille empfängt uns. Keine ſterbliche Seele iſt weit und breit zu ſichten. Oder ſchlich da eben eine Geſtalt in den nächſten Hauseinang? Drei Kameraden ſind beim Gehen ungefähr 50 Meter von uns abgekommen. Eine Kneipen⸗ tür öffnet ſich, Ich werfe einen ſpähenden Blick in die verräucherte Bude, kann aber durch den Dunſt niemand unterſcheiden. Zwei Schritte, und ein Schlag ſauſt auf mei⸗ nen Hinterkopf nieder. Ich wende mich um und erhalte noch einige Hiebe in das Geſicht. Blut quillt mir aus Mund und Naſe. Ich ſpukte aus. Was iſt das bloß? Es waren Zähne mit dabei! 5 Meine Augen brennen. Meine Netzhäute ſind ein einziger Sternenhimmel. Alles ver⸗ ſchwimmt um mich herum. Ich ſetze mich blind⸗ lings zur Wehr. Ich taſte und greife in das Dunkel hinein, bekomme nichts und niemand zu faſſen. Meine Knie beginnen zu verſagen. Mein Kamerad, der mich um Haupteslänge überragt, hatte ſich beim erſten Hieb, der mich traf, umgeſehen. Ich hörte ihn nur ein paar unverſtändliche Worte durch die Zähne preſſen. Er wird zu Boden geriſſen. Aber, da er über rieſige Körperkräfte verfügt, kann er ſich wieder hocharbeiten. Haut nach allen Seiten wie ein Berſerker um ſich. Die drei abgekommenen Kameraden ſind auf den Ueberfall aufmerkſam geworden und wollen Scharnhorſt dringt durch Von Guſtav Kohne Gerhard Scharnhorſt war durch. War durch im doppelten Sinne. Er hatte nicht nur den eiſernen Ring der Belagerung von Menin durch⸗ hrochen, er war gleichzeitig auch durch die un⸗ ſichtbare Mauer winterlicher Kälte, argen Miß⸗ verſtehens und haltloſer Vorurteile gedrungen; hatte das Bollwerk geſprengt, womit der größte eil ſeiner portepeetragenden Kameraden ihn bisher umſchloſſen. So ſchien es wenigſtens; ſo glaubten viele. Denn begegnete ihm ein Stabs⸗ offizier, ſo fingen deſſen Augen ſchon auf drei⸗ ßig Schritte Entfernung an zu leuchten. Traf er mit jüngeren Herren ſeines Standes zuſam⸗ men, ſo wurde er mit einer ſtillen Scheu und einem ehrfürchtigen Staunen angeſprochen.— Selbſt ein paar Mitglieder des Donnerstags⸗ klubs von Herrn Major von Dickehof hatten ſich gedrungen gefühlt, ihm ſchon drüben auf der Brügger Straße mit Tränen in den Augen die Hand zu drücken. Wo ſich Gelegenheit dazu bot, wurde er mit Lob und Anerkennung überſchüttet. Denn ein jeder wußte, daß alles, was in Menin geſchehen, ſeinem Geiſt entſprungen war. Und mehr! Viele hatten mit eigenen Augen wahrgenommen, wie er in der Durchbruchsnacht rechts an der Ver⸗ bindungsſtraße zwiſchen Menin und der Vor⸗ ſtadt Brügge von einem ſeiner drei Geſchütze 55 andern geeilt war, um Befehle zu erteilen, ie Bombardiere zum Aushalten anzufeuern, oder ihnen beim Ausrichten und Einſtellen der Geſchütze perſönlich mitzuhelfen. Ihm hatte man es zu danken, daß der Feind nicht in den Win⸗ kel zwiſchen der Stadt und dem Geluwe⸗Bache eingedrungen war. Ob ſeines unerſchütterlichen Ausharrens im ſtärkſten Kampfgetümmel war ez jedem Einzelnen möglich geweſen, über die Geluwe zu entkommen und ſein Leben in Si⸗ cherheit zu bringen. Wem durfte es jetzt noch in den Sinn kommen, ihn mit geringſchätzigem Lächeln einen Schulmeiſter zu nennen! Wer es wagen, über ihn als von einem Bücherwurm und einer mitleiderregenden Schreiberſeele zu ſprechen! Alles andere eher als das! Er hatte ſich als ein gewaltiger Kopf gezeigt; er war her⸗ vorgetreten als ein großer, ſtarker Held! Gerhard Scharnhorſt war durch! Auch bei der Mannſchaft. Sie war ihm freilich ſchon wäh⸗ rend des ganzen Feldzugs zugetan geweſen. Denn ſo vertrauenerweckend, ſo anheimelnd, ihnen ſo ins Herz und aus der Seele zu ſpre⸗ chen, wie ſie es bei ihm gewohnt waren, das konnte nur er! Worte zu finden, wie er ſie ge⸗ brauchte, einen Ton zu treffen, wie er ihm als ein natürlicher Quell von den Lippen floß, war außer ihm niemand fähig. Und nun hatten ſich zu all der reichen, ſchönen Menſchlichkeit auch noch die Größe geſellt und die Kraft, die Un⸗ erſchrockenheit und das Heldentum. Er hatte Einſicht, er hatte Umſicht. Wer ſich ihm mit einer Bitte nahte, wußte, daß er nicht vergeblich kam. Wer von einer Sorge geplagt wurde, durfte ſie ihm ohne Zagen und Zaudern anver⸗ trauen. Er war der Ihre! Er freute ſich mit ihnen und litt mit ihnen! Sein eigenes Los war auch das Schickſal eines jeden, der ihm dienſtlich naheſtand! Was Wunder, wenn ſich alle zu ihm hin⸗ drängten. Wenn Geſuche über Geſuche bei dem Bataillonschef einliefen, um in die Batterie des Helden von Menin und des Menſchen Scharn⸗ horſt eingeſtellt zu werden! Gerhard Scharnhorſt hatte geſiegt auf der gan⸗ zen Linie. Denn er war auch durch bei ſeinem Vorgeſetzten. General von Hammerſtein hätte nicht der gerade, ehrliche Niederſachſe ſein müſ⸗ ſen, der er war, wenn er es verſucht hätte, ſei⸗ nem Adjutanten Verdienſt und Ruhm zu ſchmä⸗ lern. In den Berichten, die er an Graf Wall⸗ moden ins hannoverſche Hauptquartier abgehen ließ, und in den Ausführungen, die auf direk⸗ tem Wege nach London gingen, unterließ er es nicht, auf Gerhard Scharnhorſts Anteil an dem glücklichen Ausgang von Menin nachdrücklichſt zu verweiſen.„Ohne ihn,“ ſchrieb er,„würde der Durchbruch nicht gelungen ſein. Seine Ideen und Ratſchläge waren ebenſo klar als durchführbar; er trifft immer das Rechte, und ich möchte ihn im weiteren Verlauf des Feld⸗ zuges nicht mehr miſſen.“ Das waren Worte, wie ſie ſelten über einen Untergebenen an das Londoner Kabinett ge⸗ langt waren. Dennoch ſchien man keine Notiz davon zu nehmen. Was lag vor? War er jenſeits des Kanals noch nicht durch? Ein paar ſchwachſinnige Freunde, die Ger⸗ hard Scharnhorſt ſchon auf Roſenpfaden hatten wandeln ſehen, gerieten in Zweifel. Für ihn ſelber aber wollte die Frage nicht viel bedeuten. Denn er ſtand auch all den Anerkennungen im eigenen Lager mit Mißtrauen gegenüber. Fühlte ſich eher davon abgeſtoßen als von ihnen ge⸗ ehrt. Wo andere lobten, da hatte er zu tadeln. Nicht etwa, weil er verſtimmt geweſen wäre oder der Geiſt des Widerſpruches ihn beherrſcht hätte. O nein! Seine Augen ſahen zu ſcharf, als daß ſie nicht echtes Gold von eitlem Blendwerk hät⸗ ten unterſcheiden können! Auch der Erfolg war nicht imſtande, ihm die Augen zu blenden, und ſeinen an die Wirklichkeit des Lebens gebunde⸗ nen Geiſt zu Aethershöhen aufſteigen zu laſſen. Wir entnehmen dieſes Kapitel im Einver⸗ ſtändnis mit dem Verlag Georg Weſtermann in Braunſchweig der demnächſt erſcheinenden Volks⸗ gabe des dreiteiligen Scharnhorſt⸗Romans„Waf⸗ fenſchmied des Volkes“ von Guſtav Kohne. nanmmmmmonmmumnnnnnmmmnmnmmnnmmmmmmnnmamammnmmmnnmmmnmmmmmnmmnmmmmnmnnnmnnnnunmmmmmmnnmmnmmnmmmnnmmnnnmmnnmmmmmmun Erinnerungen an Horſt Weſſel uns ſchnell zu Hilfe eilen. Ein Trupp Männer mit einigen Hunden riegelt ſie von uns ab und treibt ſie zur nächſten Straßenecke zurück. Dieſer Ueberfall ſpielt ſich ſo ſchlagartig und in ſo kurzer Zeit ab, daß wir ſofort auf„Unter⸗ weltler“ ſchloſſen, auf gekaufte Beſtien in Men⸗ ſchengeſtalt, deren Siegesgebrüll:„Rot Front lebt!“ von den Häuſern widerhallte. Sie hatten typiſche„Facharbeit“ geleiſtet. Eine derartige Situation läßt ſich ſchlecht mit Worten ſo ausmalen, wie ſie ſich in Wirklich⸗ keit abſpielte. Auch nachher, bei ruhigem Ueber⸗ denken aller Einzelheiten, die haftengeblieben waren, iſt es mir bis heute unklar, wie die totenſtille Straße plötzlich ſo belebt wurde und woher mit einmal ein ganzer Hundezwinger gekommen war. Meinen Kameraden und mir war ja ſchon oft aufgelauert worden. Aber an dieſer Stelle hätten wir nie mit einem Ueberfall gerechnet. Man wollte uns, wie ſie heiſer hervorſtießen „fertig machen“. Das wäre keine große Sach⸗ geweſen, da uns das Tragen von Waffen ver⸗ boten war. In das ſchlimmſte Ringen hinein geser ver⸗ zweifelte Hilferufe. Schritte dröhnen auf. Man läßt ab von mir. Mein Kamerad ſchwingt ſich auf eine vorbei⸗ fahrende Autotaxe. Der Schofför ſtößt ihn vom Trittbrett herunter. Immer angſtgepeitſchter werden die Hilferufe. Da endlich, und wie auf Kommando, läßt die Horde von uns ab und iſt, wie ſie aufgetaucht war, ſpurlos verſchwunden. Wie vom Erd⸗ boden verſchluckt! Erſt an der Straßenecke bemerken wir, daß ein Kamerad fehlte. Eine Polizeiſtreife kommt heran. Wir bitten ſie um Unterſtützung. Sie lehnt ihren Schutz mit dem Bemerken ab, daß wir uns an die nächſte Wache am Hanke⸗Platz wenden ſollten. Die blauen Zwillinge laſſen uns tatſächlich ſtehen und gehen weiter! Wir ſuchen einige Minuten vergebens nach unſerem verſchwundenen Kameraden. Dann wird die Wache angerufen, was wir SA⸗Män⸗ ner nur in den allerdringendſten Fällen der Not taten, da wir aus der Erfahrung wußten, daß man uns nie oder nur widerwillig Schutz angedeihen ließ. Nochmaliges und eindringliches Klingeln. In einem Fenſter des erſten Stockes zeigt ſich ein Schupo, der von uns, von unten herauf, erſt eine nähere Erklärung wünſchte.„Unſer Ka⸗ merad iſt verſchwunden!“ Wir waren um die Sorge um ihn ungeduldig. 4 Da öffnet ſich die Haustür, ein Herr erſcheint ſcheint nur in Hoſen und Oberhemd, der ſich uns als Hauptmann vorſtellte. Ehre und Dank, wem ſie gebühren! Es war jener Polizeihauptmann Anlauf, der ſpäter von der Kommune vor dem„Babylon“⸗Kino erſchoſ⸗ ſen wurde. Als er gehört hatte, worum es ſich handelt, geht er, wie er iſt, mit uns in die Linienſtraße und in das Lokal, vor dem der Ueberfall ge⸗ ſchehen war. In dem Ausſchank herrſchte Friedhofsſtille. Nicht ein Gaſt iſt mehr zu ſehen. Anſcheinend ſchläfrig lehnt der Wirt an der Wand und be⸗ teuert, den ganzen Abend keine Gäſte gehabt zu haben. Vielleicht ſei der Ueberfall, den er un⸗ deutlich vernommen haben wollte, von einem der umliegenden Privathäuſer ausgegangen. Dieſe freche Stirn ſetzt uns doch in Erſtaunen. Wie aus den Wolken gefallen, ſteht plötzlich unſer vermißter Kamerad vor uns. Nun haben wir kein Intereſſe mehr, zu erfahren, wer die Wegelagerer geweſen waren. Wir wollen ſchon davonſtürmen, da hält uns Hauptmann Anlauf zurück, winkt eine Droſchke heran und gibt uns die Mahnung mit auf die Fahrt:„Machen Sie, daß Sie nach Hauſe kom⸗ men. Aber ſagen Sie dem Schofför Ihre Hausnummer erſt unterwegs. Denn hier haben die Wände Ohren!“ Zuſammengepfercht hockten wir im Auto, freu⸗ ten uns über den wiedergefundenen Kameraden, und daß ein Polizeioffizier den damals ſeltenen Mut gehabt hatte, uns öffentlich zu beſchützen. Es gab alſo doch Ausnahmen! Wie ſchon häufig, verrann auch dieſe Nacht unter dem Kühlen von Striemen am ganzen Oberkörper.»Am unangenehmſten war natur⸗ gemäß die„Haupt“angelegenheit. Auch weil in der Innenausſtattung eine Lücke gähnte, ein paar Zähne, denen ich noch heute nachtrauere. Aber dafür war ein Menſchenleben gerettet worden! Unſer Kamerad wäre todſicher nicht mehr unter uns, wenn die Hilferufe nicht zur rechten Zeit gekommen wären. Wochenlang ſpäter hob ein Lauſejunge die geballte Fauſt gegen mich, als er mein Abzei⸗ chen gewahrte. Ich nahm ihn mir vor, und er beichtete, daß man uns damals verfolgt und überfallen hatte, um uns zu beſeitigen. Das iſt nur ein kleiner Ausſchnitt aus dem Kapitel:„Nachtarbeit in der Altſtadt!“. Wenches Mitgliecd fieichsfuftschutzbund! (Anmeldung bei der Ortsgruppe Mannheim des RKeichsluftschutzbundes, E 5, 16) „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 25. Janmtar 198 Jahrgang 4. Nr. 43. Seite 14 Wochenüberſicht der Reichsbank vom 23. Januar 1934 Aktiva: Goldbeſtand ſowie in in⸗ und ausländi⸗ ſchen Goldmünzen(alle Ziffer in 1000 RM.) 380 329, Abnahme 3145, und zwar Goldkaſſenbeſtand 349 696, Golddepot bei ausländiſchen Zeytralnotenbanken 30636, Beſtand an deckungsfähigen Deviſen 13 121, Zunahme 5080, Beſtand an Reichsſchatzwechſeln 1280, Abnahme 12 750, Beſtand an ſonſtigen Wechſeln und Schecks 2634 772, Abnahme 130 230, Beſtand an deutſchen Scheidemünzen 347 240, Zunahme 58 259, Beſtand an Noten anderer Banken 15 483, Zuvnahme 2813, Beſtand an Lombardforderungen 62442, Abnahme 1680, darun⸗ ter Darlehen auf Reichsſchatzwechfeln 70, Beſtand an ſonſtigen Wertpapieren 320 454, Abnahme 64, Beſtand an ſonſtigen Aktiven 563 387, Zunahme 35 420. Paſſi va: Grundkapital 150 000 unverändert, ge⸗ ſetzlicher Reſervefonds 59 254 unverändert, Spezial⸗ reſervefonds für künftige Deviſonzahlungen 40 254, ſonſtige Rücklagen 317 937, Betrag der umlaufenden Noten 3 229 581, Abnahme 124 502, ſonſtige täglich fällige Verbindlich'eiten 537 050, Zunahme 80 080, ſon⸗ ſtige Paſſiva 237 355, Zunahme 11 074. Der Krupp⸗Abſchluß Die Friedrich⸗Krupp⸗AG Eſſen ſchließt 1932/33 mit einem Verluſt von 3,069(15,232) Mill. ab, der aus Rücklagen gedeckt wird. Der Ertrag nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe ſtellte ſich auf 118,03(108,06) Mill. RM., Betei.i⸗ gungserträge auf 4,38(4,696), außerordentliche Er⸗ träge auf 7,8(3,02) Mill. RM. Zu Abſchreibungen auf Anlagen wurden 15,237(11,35), andere Abſchrei⸗ bungen in Höhe von 5,289(6,705) Mill. RM. vor⸗ genommen. Die Zahl der Werksangehörigen einſchließ⸗ lich Tochterunternehmungen betrug am 30. September 1933: 43 409(35 647). Bis 31. Dezember 1933 konnte die Belegſchaft um 3720 weiter erhöht werden.— Die Friedrich⸗Krupp⸗Gruſonwerk⸗AG Maadeburg weiſt 0,341(0,389), die Friedrich⸗Krupp⸗Germaniawerft⸗AG Kiel 0,501(0,766) Mill. RM. Verluſt aus, die AG für Unternehmungen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie Berlin brachte 0,131 Mill. RM. Gewinn(i. V. 0,256 Mill. RM. Verluſt). Erzeugungs⸗ und Beſchäftigungs⸗ zahlen zeigten gegenüber dem Vorjahre ſtattliche Zu⸗ nahmen. Die Firma wäre in der Lage geweſen, einen ausgeglichenen Abſchluß vorzulegen, wenn nicht Vor⸗ belaftungen beſonderer Art zu tragen geweſen wären. Im weſentlichen durch freiwillige Wohlfahrtsaufwen⸗ dungen wurden 3 Mill. RM. Verluſt verurſacht. Aus Konkurſen Im Nachlaßkonkurs des Kaufmann. Hch. Kürſch⸗ ner in Mannheim ſtehen zur Vornahme einer Teilausſchüttung 17 547 RM. verfügbar. Zu berück⸗ ſichtigen ſind 58 457 RM. Forderungen. e0⁰ Märkte Mannheimer Großmarkt für Getreide und Futtermittel (Nichtamtlich.) Der Großmarkt für Getreide und Futtermittel zeigte während der Bormittagsſtunden keinerlei Veränderung. Das Angebot iſt, gemeſſen an der Nachfrage, vollkommen ausreichend. Das Mehl⸗ geſchäft iſt nach wie vor ſchleppend. Auch Roggen, Hafer, Gerſte und Futtermittel liegen unverändert. FIntereſſe beſteht lediglich für Saatware. Vom Weinheimer Obſtgroßmarkt Wie bereits kurz berichtet, ſind vom Obſtgroßmarkt Weinheim aus 240 Waggons durch die Reichsbahn verladen worden. Hauptabnehmer waren das Rhein⸗ land, Thüringen, Breslau, Berlin, München und Stuttgart(Mannheim⸗Darmſtadt⸗Frankfurt a. Main dürften wohl zum größten Teil mit Laſtwagen ver⸗ ſorgt worden ſein). 76 Waggons gingen nach Elber⸗ feld⸗Barmen, 54 nach Eſſen, 13 nach Köln, 20 noch Thüringen, je 25 nach Stuttgart und München, 5 nach Oſtpreußen, 10 nach Berlin, 7 nach Breslau. An der Obſtanlieferung waren Weinheim mit 45,1 Prozent(i. V. 47,35), Großſachſen mit 12,4(9,07), Schriesheim mit 10,9(9,07), Lützelſachſen mit 7(8,04), Veutershauſen mit 6,5(5,73), Rippenweier mit 5,2 (1,84), Sulzbach mit 4,3(5,82), Laudenbach mit 3,7 (6,3), Hemsbach mit 2,8(4,16), Oberflockenbach mit 1,8(1,05), Steinklingen mit 0,6(0,33), und Wünſch⸗ michelbach mit 0,3(0,88) Prozent beteiligt. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 25. Januar Zufuhr: 12 Kälber, 57 Schafe, 53 Schweine, 372 Ferkel, 202 Läufer. Preiſe pro 50 Kilo Lebend⸗ gewicht bzw. pro Stück: Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert, Ferkel bis 6 Wochen 12—14, über ſechs Wochen 18—27. Läufer 23—26 RM. pro Stück.— Marktverlauf: mittel. Börſen Berliner Börſenſtimmungsbild Aktien nachgebend, Renten freundlich Im Hinblick auf die morgen beginnenden Still⸗ halteverhandlungen legte ſich die Börſe heute weitere Zurückhaltung auf; ſo daß ſich an der beſtehenden Geſchäftsloſigkeit nichts änderte. Selbſt die zuverſicht⸗ lichen Berichte des Inſtituts für Konjunkturforſchung Und des Statiſtiſchen Reichsamtes blieben eindrucks⸗ los, wenn ſie auch zu einer rein ſtimmungsmäßig freundlichen Beurteilung der Lage beitragen. Das Kursniveau gab an den Aktienmärkten überwiegend nach, insbeſondere in Montanen drückten einige Ab⸗ gaben. Max Hütte verloren 1½, Hoeſch /, Klöckner und Mannesmann je 4 Prozent. Auch Elektropapiere bröckelten unter Führung von Siemens(minus 1½/ Prozent) ab. Selbſt Gesfürel mußten ſich trotz der Verlautbarung über eine Beibehaltung der bisherigen Dividende einen geringen Abſchlag gefallen laſſen. Feſter lagen dagegen Elektriſch Licht und Kraft, Fel⸗ ten. und HEW. Auch Deutſche Atlanten konnten auf anhaltende Intereſſenkäufe weitere 1½/ Proz. gewin⸗ nen. Reichsbankanteile verloren zunächſt 1½ Proz. und ſehr bald ein weiteres ½ Proz. Auch der im Verlauf bekannt werdende Reichsbankausweis, der eine leichte Steigerung des Deviſenbeſtandes und der Notendeckung verzeichnet, vermochte die Tendenz nicht zu beeinfluſſen. Am Rentenmarkt konzentrierte ſich das Intereſſe auf Caiſſe Commune⸗Werte, da von einer Wiederaufnahme der Zinszahlungen geſprochen wird. Von deutſchen Renten blieben Altbeſitz gefragt und um ½ Prozent gebeſſert, Neubeſitz konnte ihre anfängliche Einbuße von 5 Pfg. ſehr bald wieder auf⸗ holen. Von Induſtrieobligationen ſind Stahlverein mit plus/ und Mittelſtahl mit plus/ Prozent zu erwähnen. Tagesgeld verſteifte ſich im Hinblick auf den bevor⸗ Die Erfolge der deutſchen Konjunkturpolitik Die konjunkturelle Belebung der Wirtſchaft macht von Monat zu Monat weitere Fortſchritte. Zwar zwingt der Winter einige Wirtſchaftszweige dazu, die Arbeit vorübergehend einzuſchränken oder gar einzu⸗ ſtellen. Davon abgeſehen aber regen ſich, wie im neue⸗ ſten Vierteljahresheft des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung ausgeführt wird, überall die Kräfte in der Wirtſchaft von neuem. Am einprägſamſten ſind die Erfolge der zurückliegenden Monate auf dem Ar⸗ beitsmarkt. Die Geſamtbeſchäftigung(Arbeiter und Angeſtellte) hat bisher von ihrem Rückgang be⸗ reits wieder etwa ein Viertel aufgeholt. Um ungefahr den vierten Teil des Rückganges hat ſich bisher auch die gewerbliche Güterproduktion erhöht. Der Güterverkehr hat ſeinen Rückgang zu etwa einem Fünftel wieder wettgemacht. Das Arbeitsein⸗ kommen iſt geſtiegen, allerdings bis jetzt noch nicht um den zehnten Teil des vorhergegangenen Abſturzes. Die Preiſe, vor allem in der Induſtriewirtſchaft, haben ſich nur wenig erhöht. Der Außenhandel da⸗ gegen ſtagniert. Dabei iſt überall in der Würtſchaft die Inveſtitionstätigkeit auf dem Weg nach oben am weiteſten fortgeſchritten. Die Inveſtitionsgüterpodut⸗ tion hat bereits ein Drittel ihres Rückgangs aufgeholt. Das Kreditvolumen der Wirtſchaft beginnt ſich etwas auszudehnen. Die Sparkaſſen können wachſende Einzahlungen der Sparer verbuchen, und die Kurſe an den Effektenmärkten ſind dabei, ſich von dem Rückſchlag der Sommermonate wioder zu erholen; auf dem Markt der feſtverzinslichen Papiere haben ſie ihn ſchon wie⸗ der wettgemacht und liegen ſogar höher ars im No⸗ vember 1927. Starke Ausdehnung der Inveſtitions⸗ tätigkeit, gewiſſe Erhöhungen des Verbrauchs und des Einkommens bei unbedeutender Steigerung der Preiſe, darniederliegendem Export und nur geringer Verflüſ⸗ ſigung der Kreditmärkte ſind alſo die Kennzeichen der neueſten Konjunkturentwicklung. Dieſe Konſtellation erklärt ſich einerſeits aus den Kriſenreſten, mit denen die Wirtſchaft noch immer zu kämpfen hat, und andererſeits aus der wirtſchafts⸗ politiſchen Aktivität der letzten neun Monate. Erſt als mit dem politiſchen Umſchwung in Deutſchland neue Kräfte mit neuen Zielen und neuen Methoden ans Ruder kamen, wurde die Wirtſchaft aus dem Zu⸗ ſtande der Erſtarrung gelöſt: Die Konjunkturpolitik ging dabei von folgenden Grundſätzen aus: 1. Sie hat ſich vornehmlich auf den Binnenmarkt be⸗ ſchrankt, ſchon weil die Lage der Weltwirtſchaft keine Hoffnung ließ, auf dem Weg des Exports einen für die Geſamtwirtſchaft entſcheidenden Erfolg zu er⸗ zielen. 2. Sie ſuchte an die Stelle der verſagenden Kredit⸗ märkte andere Finanzierungsmethoden zu ſetzen. 3. Sie ſuchte gleichzeitig jede inflatiomſtiſche Auf⸗ blähung und Preisſteigerung zu vermeiden. 4. Sie wollte die Initiative der freien Wirtſchaft nicht lähmen, ſondern erſetzen und ſo weit wie mög⸗ lich anſpornen. Verwirklicht wurden dieſe Grundſätze in zahl⸗ reichen Geſetzen, die freilich nicht immer nur konjzunt⸗ turpolitiſchen Zielen vienen ſollten, als Ganzes be⸗ trachtet aber folgende Mittel der Konjunkturpolitik zur Anwendung brachten: 1. Der öffentliche Kredit iſt in großem Umfange für die Arbeitsbeſchaffung eingeſetzt worden, und zwar teils dadurch, daß Kreditmittel als Zuſchüſſe oder als Kredite für Inveſtitionen der privaten Wirtſchaft, namentlich auf dem Gebiete der Bauwirtſchaft zur Verfügung geſtellt wurden. 2. Auf verſchiedene Weiſe wurde der Steuerdruck er⸗ leichtert. Erſatzanlagen, Inveſtitionen uſw., auf den verſchiedenſten Gebieten ſind von der Steuer befreit worden. Das Syſtem der Steuergutſcheine wurde bis zum September 1933 beibehalten. Hinzu kamen beſon⸗ dere Steuerſenkungen für die Kraftfahrzeug⸗ und die Landwirtſchaft. Schließlich hat die Reichsregierung neuerdings auch die Steuerrückſtände zur Arbeits⸗ beſchaffung herangezogen. 3. Durch die Aenderung des Bankgeſetzes, die der Reichsbank erlaubt, Offene⸗Markt⸗Politik zu treiben, ſind zunächſt wenigſtens Vorausſetzungen dafür ge⸗ ſchaffen, daß der Kapitalmarkt ergiebiger wird. Auch die Gemeindeumſchuldung ſoll u. a. die Lage am Kapitalmarkt bereinigen. 4. Die grundlegende Umſtellung der Agrarwirtſchaft hat Bauerntum und Landwirtſchaft vor der Gefahr des Zuſammenbruchs bewahrt und ſie zugleich auf⸗ nahmefähiger für Induſtrieerzeugniſſe gemacht. 5. Der Verbrauch iſt direkt angeregt worden durch Eheſtandsdarleyen, Bedarfsdeckungsſcheine und Steuer⸗ befreiung einmaliger Zuwendungen an Arbeitnehmer. Das Schwergewicht aller dieſer Maßnahmen liegt einmal darin, die Inveſtitionstätigkeit an allen mög⸗ lichen Stellen der Wirtſchaft anzuregen und nament⸗ lich die Bautätigkeit wieder in Gang zu bringen. Es iſt klar, daß der Einſatz konjunkturpolitiſcher Maß⸗ nahmen in einem Teil det Wirtſchaft zunächſt nicht alle Gebiete gleichmäßig befruchten kann. Es wird daher vor allem für die nächſten Monate darauf an⸗ kommen, daß der Aufſchwung ſich möglichſt über alle Teile der Wirtſchaft gleichmäßig ausbreitet. Die badiſchen Viehbeſtände Ende 1933 (Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt) Wie alljährlich hat Anfang Dezember vorigen Jah⸗ res im ganzen Deutſchen Reich eine allgemeine Vieh⸗ zählung ſtattgefunden. Dieſe große Inventur unſerer Haustieren hat für das Land Baden einen Beſtand von 62 831 Pferden, 655 773 Stück Rindvieh, 570 158 Schweinen, 37 706 Schafen, 111 780 Ziegen, 3 231 558 Stück Federvieh und 121 073 Bienenſtöcken ergeben. Mit Ausnahme der Pferde und Schafe iſt bei allen Tiergattungen eine Zunahme gegenüber dem Vor⸗ jahre feſtzuſtellen. Die Veränderungen in den Viehbeſtänden zwiſchen den einzelnen Zählungen ſind in großen Zügen ge⸗ ſehen immer ein Spiegelbild der wirtſchaftlichen Lage der Landwirtſchaft. Ueberblickt man die Entwicklung im vergangenen Jahre, ſo iſt zunächſt die erfreuliche Feſtſtellung zu machen, daß die Rindvieh⸗Be⸗ ſtände mit einer Zunahme von 12 308 Stück(1,9 /) gegenüber dem Vorjahre den höchſten Stand in der Nachkriegszeit erreicht haben. Hinſichtlich der Kühe iſt die Rekordziffer vom Jahre 1914 insgeſamt 395 942 Stück, ſogar um 2293 überſchritten. Im übrigen ent⸗ fällt die Zunahme faſt ausſchließlich auf die Kälber unter 3 Monaten(rund 10 000), während das Jung⸗ vieh von—2 Jahren einen Rückgang aufweiſt. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht ſeit Fahren die Bewegung der Schweinebeſtände, die im Zuſammenhang mit den Maßnahmen der nationalen Regierung zur Regelung der Fettverſorgung noch erhöhte Bedeutung erlangt hat. In unſerem Lande hat die Zahl der Schweine ſeit dem Dezember 1932 nicht nur um 4,4 v. H. wie im Reichsdurchſchnitt, ſondern ſogar um 7,3 v. H.(38 748 Stück) zugenom⸗ men. Die künftige Entwicklung der Schweinebeſtände hängt in erſter Linie von den vorhandenen Ferkeln, Jungſchweinen und den trächtigen Zuchtſauen ab. Dieſe Altersgruppen haben ſich im vergangenen Jahre in Baden teilweiſe ſtärker vermehrt als im Reichs⸗ durchſchnitt. So hat die Zahl der Ferkel um 7,9 v. H. (Reichsdurchſchnitt 6,0 v..) zugenommen, die der Jungſchweine um 13,7 v. H.(Reichsdurchſchnitt 4,5 v..) und die der trächtigen Zuchtſauen um 10,9 v. H. ſtehenden Ultimo auf 4½¼ bzw. 4½ Proz., vereinzelt war aber auch noch mit 4 Proz. anzukommen. Das Pfund und der Dollar waren auf zirka 13,15 bzw. .63½ befeſtigt. Im weiteren Verlauf der Börſe drückte die Ge⸗ ſchäftstätigkeit anhaltend auf die Börſe, ſo daß er⸗ neute Einbußen eintraten. Nur wenige Werte zeigten Beſſerungen, darunter Felten und Deutſcher Eiſen⸗ handel je plus 1 Prozent, Schleſiſche Gas plus 3/8 Proz., Chade plus 50 Pfg. Farben gaben um/ Prozent nach, im gleichen Ausmaß waren auch RWeé und Bekula gedrückt. Niederlauſitzer minus 1 Proz. ren, vermehrt(um 40 222 Stück oder 1,3 v..). (Reichsdurchſchnitt 10,6 v..). Der Beſtand an ſchlachtreifen Schweinen iſt in Baden um 3,4 v. H. zurückgegangen, während er im Reichsdurchſchnitt um 2 v. H. geſtiegen iſt. Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß ſich die badiſchen Landwirte durch die gün⸗ ſtige Entwicklung der Schweinepreiſe im vergangenen Jahre haben verleiten laſſen, die Schweineerzeugung zu ſehr auszudehnen und dadurch die von der Reichs⸗ regierung für die Fettverſorgung ausgegebenen Richt⸗ linien nicht genügend zu beachten. Die von zuſtändi⸗ ger Stelle ausgeſprochene Warnung vor einer Auf⸗ blähung der Schweinehaltung hat dem⸗ nach für die badiſchen Landwirte erhöhte Bedeutung. Die Zahl der Pferde zeigt in dieſem Jahre wie⸗ derum einen kleinen Rückgang(904 Stück oder.4 v..). Die rückläufige Bewegung iſt jedoch lediglich eine Folgeerſcheinung der fortſchreitenden Motoriſie⸗ rung des Verkehrs und läßt auf die Pferdezucht keinen Schluß zu. Im Gegenteil, die für die Zucht vor⸗ wiegend in Frage kommenden Fohlen und 1 bis 2 Jahre alten Pferde ſind zahlenmäßig nicht unerheblich (rund ein Fünftel) angewachſen. Die Beſtände an Schafen haben ſich im vergangenen Jahre kaum verändert. Vergleicht man die geringe Abnahme von 209 Stück oder 0,6 v. H. mit dem Rückgang im Jahre 1932 von nahezu 3000 Stück, ſo laſſen ſich auch hier die erſten Auswirkungen der Maßnahmen zur För⸗ derung der Schafhaltung erkennen. Die Zahl der Ziegen iſt um 7299 Stück oder 7 v. H. angewach⸗ ſen. Gegenüber früheren Fahren, die eine ſtetige Rück⸗ wärtsentwicklung brachten, iſt die neuerliche Zunahme ſehr beachtenswert. Sie dürfte mit der ſtarken För⸗ derung der Stadtrandſiedlung und den Beſtrebungen, den auf dem Lande wohnenden Arbeiter wieder mehr der Landwirtſchaft zuzuführen, eng zuſammenhängen. Die Beſtände an Federvieh haben ſich ſeit der letzten Zählung, wie ſchon ſeit einer Reihe von Jah⸗ Die Zunahme erſtreckt ſich überwiegend auf Hennen. Einen bemerkenswerten Fortſchritt hat auch die Bienen⸗ haltung aufzuweiſen. Gegenüber dem Vorjahre konnten 13 835(12,9 v..) weitere Bienenvölker er⸗ mittelt werden. Am Markt der feſtverzinslichen Werte verloren dieſe durchſchnittlich/ Proz. In dieſem Umfang ſchwäch⸗ ten ſich auch Hypothekengoldpfandbriefe ab. Kommu⸗ nalobligationen ſchwächer. Berliner Hypothekenpfand⸗ brief 1½ Proz. niedriger. Schatzanleihen gingen etwa ½ Proz niedriger um. Provinzanleihen waren etwas abgeſchwächt, dagegen haben Staatsanleihen ca./ bis/ Proz. angezogen. Pounganleihe unverändert, desgleichen Steuergutſcheine. Von Induſtrieobligatio⸗ nen gaben Leipziger Bier um 1 Proz. nach, Leopold⸗ gruben um ½ Proz., dagegen befeſtigten ſich Farben und Mittelſtahl um ½ bzw./ Prozent. lirtschafis-undscium Die Geſchäftsloſigkeit hielt bis zum Schluß der Börſe an, ſo daß die meiſten Papiere geſtrichen wur⸗ den, ſo Siemens, AEG, Reichsbank. Eleltriſche Lieſe⸗ runge plus ½ Proz., Rütgers plus /. Auch Farben überſchriten den Tagestiefſtand um ½/ Proz. Der Dollar wurde offiziell mit 2,64, das engliſche Pfund mit 13,16 feſtgeſetzt. Am Kaſſamarkt, der wieder uneinheitliche Tendenz zeigte, büßten Reichelbräu 3½, Dortmunder Aktien⸗ brauerei 2½ ein. Dagegen kamen Dortmunder Rit⸗ ter und IG Chemie um ½ Proz. höher zur Notiz. Von den per Kaſſe gehandelten Hypothekenbanken lagen Meininger Hypotheken 1½ Prozent höher, ſo daß der geſtrige Kurs wieder zum Teil aufgeholt iſt, dagegen büßten Deutſche Centralboden/ Proz. ein. Rheiniſche Hypotheken plus 15/, Großbankaktien lagen nur wenig verändert. Reichsſchuldbuch⸗Forderungen notierten Ausgabe 1 1934er 99,62, Ausgabe II geſtrichen. Ausgabe 1 1940er 95,62—96,50; Ausgabe II 94,87—95,75; Aus⸗ gabe 1 1944—48er 93,12—94,12; Ausgabe II 93,12 bis 94,12; Wiederaufbauanleihe 1944—45er bzw. 1946⸗ bis 1948er 58,87—59,84. Steuergutſcheine lagen unverändert. Der Privat⸗ diskont war unverändert 3½/ Proz. Berliner Geldmarkt Im Verlauf konnte ſich der Dollar gegenüber dem Pfund auf 5,00% befeſtigen. In Paris wurde das Pfund mit 80,25 und der Dollar mit 16,02 gehandelt. Der Gulden lag mit 1,023½ etwas ſchwächer. Am Berliner Geldmarkt verſteiften ſich die Sütze infolge des nahenden Ultimos auf 4¼½, 41½ und ganz vereinzelt auf 4. Privatdiskonte waren angeboten. Die Londoner Börſe verkehrte angeſichts der geſtri⸗ gen feſten New Porker Börſe ſtetig. Das Haupt⸗ intereſſe erſtreckte ſich auf Altien. Frankfurter Mittagbörſe vom 25. Januar Stimmung: ſtill. Die Börſe verkehrte in äußerſt ſtiller Haltung. Die Umſatzſchrumpfung führte zum teilweiſe völligen Still⸗ ſtand im Börſenverkehr. Trotzdem ſind die Kurſe ziem⸗ lich widerſtandsfähig. Die außenpolitiſche Lage wird beachtet. Die Berichte des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung, die ſehr zuverſichtlich gehalten ſind, und Mitteilungen über weitere Belebung der Wirtſchaft geben einen gewiſſen Rückhalt. Die Einberufung des Reichstages zum 30. Januar, dem Jahresgedenktag der Machtübernahme, wurde allſeits beachtet. Bei ge⸗ vingen Umſätzen eröffneten Farbeninduſtrie ½ Proz. ſreundlicher. Rütgerswerke blieben unverändert, da⸗ gegen Scheideanſtalt 1½ Prozent ſchwächer. Elektro⸗ werte uneinheitlich. Siemens in Erwartung der Bilanzabſchlüſſe gut gehalten, auch Gesfürel behaupi.t dagegen Schuckert 1 Prozent, Akkumulatoren 2½ Pro⸗ zent niepriger. Lechwerke Augsburg 1 Prozent heher. Die Kursbildung war hier wie auch an anderen Märk⸗ ten zumeiſt vom Zufall abhängig. Montanwerte bröckelten weiter leicht ab, ſo Gelſenkirchen um ½, Klöckner um 3, Mannesmann um /, Mansfeld um 34 Prozent. Transportwerte eher freumd'icher, Reichs⸗ bahn⸗VA. wieder ½/, Nordd. Lloyd 1/ Prozent feſter. Angeſichts der Geſchäftsſtille verzögerte ſich an den meiſten Märkten die erſte Kursfeſtſetzung. Rentenmarkt hatte nur ſehr geringe Umſätze. Selbſt die bisher bevorzugten Reichsmarkobligationen bei ½ bis ½ Prozent Kursrückgang ſtill. Von Reichsanleihen Altbeſitz /s Prozent höher, Neubeſitz behauptet, ſpäte Schuldbücher/ Prozent ſchwächer. Von Auslands⸗ renten blieben Ungarn Gold behauptet, öſterreichiſche Schatzanweiſungen gewannen 2¼ Prozent. Infolge der Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe im Verlaufe überwiegend ab. So verloren J G. Farben 34, Rheinſtahl /½ und Bekula 1½ʒ Prozent. Von ſonſt noch zur Notiz gekommenen Werten gingen Stahlverein um /, Bemberg um /8, AEG um 1 und Reichsbank anteile um 2 Prozent zurück. Nur Schuckert waren um 1/ Prozent erholt. Am Rentenmarkt behaupteten ſich ſpäte Schuld⸗ bücher, während Altbeſitz um ½, Neubeſitz um 10 Rpf. niedriger notierten. Staats⸗ und Länderanleihen wei⸗ ter ruhig, Städteanleihen uneinheitlich. Am Pfand⸗ briefmarkt blieben Gold⸗ und Liquidationspfandbriefe wie auch Kommunalobligationen ziemlich unverandert. Tagesgeld unverändert 3½¼ Prozent. Mannheimer Effektenbörſe vom 25. Januar Die Börſe war heute wieder ſehr ruhig und ohne ausgeſprochene Tendenz. Aktienmarkt waren gegenüber dem Vortage belanglos. Farven notierten 124, Zellſtoff Waldhof 45.25. Von Nebenwerten waren Durlacher Hof und feſter. Bankaktien und Verſicherungsaktien waren wenig verändert. Am Rentenmarkt waren Neubeſitz 18.75, Altbeſitz behauptet. Kommunalanleihen lagen eher etwas leichter. Goldpfandbriefe behauptet. Dit Anleihe Ablöſ. Neubeſitz 18.75, Altbeſttz 96.87, 6proz. Baden Staat 1927 95, 7proz. Heidelberg Stadt 84, Sproz. Ludwigshafen 88, Mannh. Ablöſ. Altbeſitz 89, Sproz. Mannheim Stadt 88, S8proz. Bad. Komm. Landesbank Goldpfandbriefe 94.25, Sproz. Pfälz. Hyp. Goldpfandbrieſe 94,5, Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfand⸗ briefe 92.87, 6proz. Farbenbonds 112. Bremen⸗Beſigheim 82, Cement Heidelberg 83, Daäm⸗ ler⸗Benz 37,5, Di. Linoleumwerke 46, Durlacher Hof 52, Eichbaum⸗Werger 71, Enzinger⸗Union„6, Gebr. Fahr 104, J. G. Farben⸗Ind. 124, 10proz. Groß⸗ kraftwerk Mannheim 120, Kleinlein 61, Knorr 184, Konſerven Braun 39, Ludwigshafener Aktienbraueret 76, Ludwigsh. Walzmühle 76, Pfälz. Mühlenwerke 75, Pfälz. Preßhefe 104, Rheinelektra Stammaktien 92.5, VA. 96, Salzwerk Heilbronn 185, Schwartz⸗Storchen 81, Seilind. Wolff 20, Sinner 78, Südd. Zucker 188, Ver. Dit. Oele 87, Weſteregeln 108, Zellſtoff Wald⸗ hof 45.25. Badiſche Bank 122, Commerzbank 49, Deutſche⸗Dis⸗ conto 55.25, Dresdner Bank 59,5, Pfälz. Hyp.⸗Bank 86,5, Rhein. Hyp. Bank 115, Bad. AG. für Rhein⸗ ſchiffabrt 50; Bad. Aſſecuranzgeſ. 38, Mannh. Ver⸗ ſicherung 20, Boveri 11. Berliner Gelreidegroßmarkt Schleppendes Geſchäft. markt bleiben ſchränkt. Infolgedeſſen drückt das Angebot nach wie vor und findet nur zu einem Teil Anklang. Die Preiſe waren nominell wenig verändert. In Export⸗ ſcheinen waren die Käufer auch zurückhaltend, da man bezüglich der Entwicklung nach dem Monatsſchluß noch nicht klar ſteht. Weizen⸗ und Roggenmehle werden in kleinen Mengen als Locoware aufgenommen. Daz Haferangebot bleibt reichlich, beſonders an der Küſte iſt der Abſatz infolge der ſchlechten Erportmöglich⸗ keit ſchwierig. Gerſte ſtill. Württ. Transportverſ. 36, Brown Auch der Die Kursveränderungen am Ver. Oele Die Umſätze am Getreide⸗ weiterhin auf ein Mindeſtmaß be⸗ Erläuter. ausw Berlin, B. bank vom 23. Jo Bankwoche die Wechſeln und S um 131,8 Mill. a einzelnen haben ⸗ſchecks um 130, Lombardbeſtände die Beſtände an 13 Mill. RM. an deckungsfähig 288,6 Miſl. RM. ſtigen Wertpapie nahezu unveränd Nach den Feſt Feuerverſicherune die Leiſtungen f 1033. Die Geſan ——— „„ ereeeeneeeeeneenenunenee. —..——————— Welzen Gesetzl. Handelsk für 1000 kg in KkM und„ab St Märk. Weizen“) Durchschnittsqus Futterweizen märl Sommerweizen m' für 1000 kg in RM. 4 und„ab St Märk“ RKoggen“) Durchschnittsqua Märk. Rosgen?“ MHärk. Roggen““) HGerste Gesetzl. Handelsk für 1000 kæ in KM. und„ab märk Braugerste. feinst Braugerste, gute Sommergerste. mit Wintergerste zwe Wintergerste vie Industrieserste Eeine Sorten Stimmuns: lunhie Hafer für 1000 kg in RM. und„ab 8t Märkischer Hafer Durchschnittsqua Feinste Oualitöte * Welzenmehl(oh in RM. für- 100 einsohlt Sgel. Auszugsmehl.40. Type—41.%/, Vorzugsmehl.425 Type—50% Bäckermehl.79 Fype 41—70% polimehl—65.% Feinste Marken Stimmuns: runig Rosgenmehl in RM. für 100 einschl. Sach .,82 Asche““) 0— Feinere Marken Kieie in kM.-für 100 einschl. Sack 4 ab Bahn und Weizenkleie Rosgenkleie Stimmuns: ruhig ) Nach Prof. ) Vereinzeltes zulässig. %) Vereinzelt. 3— ——. 4 Kuss Dt. Anl. Aus! do. MNeubesit⸗ 8% Hoesch RM 50% Fr. Krupp! 7% Mittd.Stahl! 7% Ver. Stahl! Bk. el. Werte Bk. f. Brau KReichsbanłk AG. f. Verkehr Allg. Lokal Canada Dt. Reichsbahn Hapag Hambs.-Süd Hansa- Dampf Nordd. Lloyvd. Accumulator Aku ags Aschaff. Zell. Bayern Motor. l. P. Bemberg Berger Tiefb. Berl. Karls. I. Berl. Masch. Braunk. Brik. Bremer Wolle Buderus Charl. Wasser Chem. Heyden Comp. Hispano Conti Gummi do. Linol. Daimler-Benz Dt, Atlanten. Dt. Contigas Dt. Erdöl. Pt. Kabel. nol.. Dt. Telefon I bi. Eisenhdl. Iportm. Union 1 Schluß der eſtrichen wur⸗ eltriſche Liefe⸗ Auch Farben Proz. Dex gliſche Pfund tliche Tendenz under Aktien⸗ rtmunder Rit⸗ zer zur Notiz. pothekenbanken zent höher, ſo aufgeholt iſt, 3% Proz. ein. inkaktien lagen en Ausgabe 1 Ausgabe 1 —95,75; Aus⸗ gabe II 93,12 5er bzw. 1946⸗ Der Privat⸗ kt zegenüber dem is wurde das 5,02 gehandelt. zwächer. ſich die Sätze 4½ und ganz angeboten. yts der geſtri Das Haupt⸗ örſe Haltung. Die völligen Still⸗ die Kurſe ziem⸗ ſche Lage wird ir Konjunktur⸗ ten ſind, und der Wirtſchaft inberufung des ahresgedenktag achtet. Bei ge⸗ tſtrie ½ Proz. verändert, da⸗ ächer. Elektro⸗ rwartung der ürel behauri.t toren 2½ Pro⸗ Prozent heher. anderen Märk⸗ „Montanwerte irchen um ½, Mansfeld um 'icher, Reichs⸗ Prozent feſter. te ſich an den ung. imſätze. Selbſt gationen bei ½ Reichsanleihen ſehauptet, ſpäte Bon Auslands⸗ t, öſterreichiſche ent. die Kurſe im G. Farben ſent. Von ſonſt zen Stahlverein ind Reichsbank ckert waren um ſpäte Schulſd⸗ eſitz um 10 Rpf. eranleihen wei⸗ ) Am Pfand⸗ ionspfandbriefe ch unverandert. ibörſe uhig und ohne änderungen am tage belanglos. hof 45.25. Von und en waren wenig Neubeſitz 18.75, 'n lagen eher zuptet. Altbeſttz 96.87, eidelberg Stadt Ablöſ. Altbeſitz „Bad. Komm. oz. Pfälz. Hyp. yp. Goldpfand⸗ lberg 83, Daim⸗ Durlacher Hof nion 7/6, Gebr. 10proz. Groß⸗ 51, Knorr 184, Aktienbraueret Mühlenwerke 75, immaktien 92.5. hwartz⸗Storchen dd. Zucker 188, Zellſtoff Wald⸗ , Deutſche⸗Dis⸗ fälz. Hyp.⸗Bank lG. für Rhein⸗ Mannh. Ver⸗ 36, Brown zmarkt e am Getreide⸗ Nindeſtmaß be⸗ gebot nach wie Anklang. Die rt. In Export⸗ haltend, da man onatsſchluß noch nmehle werden enommen. Das s an der Küſte Esportmöglich⸗ Auch der ien, Sozietäten, Brandtaſſen) Nr. 43. Seite 15 ——— —— Erlãu ausweis vom 23. Januar Berlin, W. Jan. Nach dem Ausweis der Reichs⸗ bank vom 23. Januar 1934 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bankt in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 131,8 Mill. auf 3307,6 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und „ſchecs um 130,2 Mill. auf 2634,8 Mill. RM., die Lombardbeſtände um 1,7 Mill, auf 62,4 Mill. Rm., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 12,8 Mill. auf 13 Mill. RM. abgenommen, dagegen die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren um 12,9 Mill. euf 288,6 Mill. RM. zugenommen, Die Beſtände im ſon⸗ ſiigen Wertpapieren blieben mit 320,5 Mill. RM. nahezu unverändert. Die öffentlichen Feuerverſicherungsunſtalten 1933 Nach den Feſtſtellungen des Verbandes öffentlicher Feuerverſicherungsanſtalten in Deutſchland berrugen die Leiſtungen für Brandſchäden bei den öffentlichen Feuerverſicherungsanſtalten(Brandverſicherungsanſtal⸗ im Dezember 1933. 4993 642 RM. gegen 3 918 416 RM. im November 1933. Die Geſamtleiſtungen der öffentlichen Feuerver⸗ terungen zum Reichsbank⸗ —— ſicherungsanſtalten betrugen im verfloſſenen Jahr 1933 70 172 685 RM. für 73 450 angefallene Brandſchäden. Der Schadenverlauf war demnach günſtiger als 193: mit 99 131 197 RM. und 75 560 angefallenen Brand⸗ ſchäden. Kartellgerichtsentſcheidungen über den Reifen⸗ vertrag Die Wirtſchaftsſtelle für Kraftfahrzeugreifen(Wi⸗ krafa) Gmbß Berlin, der die Ueberwachung der Inne⸗ haltung der zwiſchen den Reifenfabriken getroffenen Preisſchutzvereinbarungen übertragen iſt, hatte beim Kartellgericht beantragt, die Firma Vorwerck u. Sohn, Wuppertal⸗Barmen mit ihrer Erzeugung an Elaſtik⸗ Vollgummireifen, dem Fahrzeugreifenvertrag 1934 beizuſchließen oder die Sperre gegen dieſe Firma zu verhängen. Nach einer Mitteilung der„Nationalztg.“ hat das Kartellgericht dieſen Antrag abgelehnt, ſo daß eine Bindung des Handels mit einer Abnahmeſperre gegenüber der Firma Vorwerck durch die Vertragsfabri⸗ ken nicht möglich iſt. Ueber den gleichfalls beim Kar⸗ tellgericht eingereichten Antrag der Wikrafa gegen die Deutſche Pneumatic Michel in Karlsruhe liegt eine Entſcheidung noch nicht vor, doch wird auch hier mit einer Ablehnung dieſes An⸗ trages gerechnet. Damit würde ſelbſtverſtändlich der „Hakenkreuzbanner“ Beſtand der Reifenkonvention ernſtlich in Frage geſtellt ſein. Es kommt hinzu, daß nach Mitteilungen der „Nationalzeitung“ handwerkliche Betriebe in Nord⸗ deutſchland ſich die notwendigen Spezialarbeiter ge⸗ ſichert haben, um demnächſt mit der Anfertigung von Gummifahrzeugreifen im Kleinbetrieb zu beginnen. Verordnung über den Zoll von Küſe mit Uebernahmeſcheinen Nach einer im„Reichsanzeiger“ veröffentlichten Ver⸗ ordnung über Zollerhöhungen vom 24. Januar 1934. die mit Wirkung vom 1. Februar 1934 in Kraft tritt, wird in der TNr. 135(Käſe) die Anmerkung zu Ab⸗ ſatz 3 dahin geündert, daß die beſtehenden Zollſätze für Hartkäſa mit Uebernahmeſcheinen einer vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft zu beſtimmenden Stelle in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Februar 1934 gelten(bisher bis 31. Jan. 1934). Süddeutſche Induſtrie⸗ und Handelsbörſe in Stuttgart Baumwollgarne, beſte ſüdd. Qual., Br. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.40—.44(Vorbörſe .38—.42), Nr. 30 dto..74—.78(.72—./6), Nr. 36 dto..82—.86(.80—1,84), Nr. 42 engl. Pincops.92 bis.96(.90—.94) RM. das Kilo. Baumwoll⸗ Donnerstag, 25. Januar 1934 e, wee ee— e, gewebe, beſte ſüdd. Qual., 86 em Cretonnes 16/16 per ½ frz. Zoll aus 20⸗20er 28.—29.5(unv.), 86 em Ren. forces 18/18 per ½ frz. Zoll aus 30/30er 28—29 (unv.), 86 em glatte Cattune oder Croiſes 19/18 per ½ frz. Zoll aus 36/42er 22,8—23,8(unv.) Pfg. d. Mtr. Rächſte Börſe am 7. Febrnar. An dieſem Tage fin⸗ det nachmittags die 53. Mitgliederverſammlung ſtatt. —— 0 Amtliche Berliner Kartolelnotierungen vom 25. Januar 1934 Erzeugerpreise in Reichsmark je Zentnei waggoutrei 1 müikische Station 1,40—1,50 .1,50—1,60 Weiße Kartoffein rote Kartotein. Odenwälder, blaue. gelblleischige außer Nierenkartoftein 180,.—1,95 Inductriekaitoffein. 9 pbg. je Stürkeprozent frei Fabrik Fabrikkai toffeln Ver. Oele —mmmͤᷣ̊érnaaehebun menehueun a—. deeehechane————————————————— —— ESNOTIEnTEX:—— Produktenbörse 5— meim mon hen vom 2. Januat 1934 RM. jür 10% kg. ini der in fab mürt. 5 an Ber. iner Produktenbörse Berliner Devisenkurse riennohnerte,Fitbedbsense en Amburs oder otterdam„ Welzen vom 5. Januar 1934 vom 25. Januai 1934 Gesetel. Handelskl.. 154 kortsetzung Raffinadekupfer. loco 15,.00—46.00 für 1000 he in K) rei. Berin Oeid Briel Geid Briei Standardkupfer locog 40.50—41.00 und ab Station Ra. fu 10 kg Original-Hütten · Weichblei— 35 Mark. Weizen?) 190—155* eee Standard-Blei ver lan.. 14,75—15,25 hurehseimitsaugneeß 1 4* 33 ae0 ab norddeutsch. 19,00—19,50 tterweizen märkischer 5 55. uenos Aires. tationen„ bommerdielzen mürzischer 15— 2—————— 2,.502.506 2,50) 2,613 nemeſted.Piattenzint von nandelsüplieh. f Fann 40.00—45,00 lstanbui 1,978 1,9 1,978 1,982 Beschaffenheit— Roggen Kleine Speiseerbsen 32, 36,00 Japan„„ 9,783 0,785 0,789 0,791 Original-Hütten- Aluminium 08-00⁰%%. in Gesekel, kHandelskl.„ gerün- Euttererbsen—22,00 in„.„ 13.525 135,555 Blöcken 160, 90 für 1000 ke in Kü..trei. Berlin peluschken 38 16,50—17,50 London 7 3,090 13,1290 13,145 13,175 desgi in Walz. oder Drahtbarren 164,00 4 und„ab Station' 16,50—18,00 New VoiKk. 2,617 2,623 2,637 2,643 Banka-, Straits- Australzinn in Ver. Märk⸗ Koggen“) F 15,00—16,50 kio de Janeiro. 9,224 0,226] 0,224 0,226 käuferswahl(in Pid. h enzl. To.) 303,00 4 chschni alität 158—180— Lupi 12,00—13,00 Uruguy 1,399 1,401 1,399.401 Hüttenzinn mindestens 0% 5 Durchschnittsgu uüin 5 3, 8 tten 6 Märk. Rossen*——.1—5 15— 5 15,00—15,50 e*— ür—11 Fele 1—— 2330 39 10.0 1 10—— 0— 10.* 25 5 Saragala- mate e e— Gerste n W 37—— epueen*— 2,405„492] 2,,488 492 RM. Gesetzl. Handelskl. rdnubkuchen. Basis 50% ab Hamburs apest.— 4 50— 3 ſir 1000 16 J0 RM.„frei Berlin“ Erdnußkuchenmehl. Basis 50% ah Ubs. 11,00 Danzig. 81,220 63,5890 63,50 63,519 38 e und„ab märk. Station“ Trockenschnitzel 10,30—10, 40 Heisingfors. 5,794„80% 5,814 5828 5 aan 5 HBrauserste, feinste. neue 185—191 176—182 Extrahiertes, Soyabohnenschrot. 46% halien 1, 22,020 21,990 22,920 in Pif 4 3—+— 150—157 171—17⁵ ab faurr 8,50 Jugoslawien. 5,664 5,676 5,664 5,670 echn.. atin Detailpreis in 2 Fommergerste. mittl. Art u. Güute 165—17 156—164 Sovabohnenschrot. 46% 42 110 353— 172i1i—— ab Stettin—9,1 oenhagen.„„ —————— 3 14.40 Lissabon. 11.340 11,360] 11.550 12,.010 Jrenden⸗ 1 Ind lelekersie— Kartoffelflocken, freie Ware 14,80 OSlo 65,780„980„080 66,220 aßeine Sorten über Lotiz Faris.. 16,440 15,450 16.440 16,480 —— zuhig Tendenz: ruhig. 75————+—*— 335 5 Slän„„„„ 7* Haier Preise in RM.— Oelsaaten per 1000 Kkg.* 4 1500— 50450 38 Notierungen der Bremer 4 4 1 3 430 chwei⸗ 0 7 7 7 wüßtſßer log h S 3 3 30 Baumwollterminbörse 3 3 p ss„ 7„„ Mkischer Hater 146—151 13½—145 Stockhom. 67,550 67,670 67,830 67,70 vom 25 Januai 1934 Hurchschnittsaualität Tallin(Estland). 71,980 72,070 71,930 72.070 Feinste Oualiteten uber Notiz Wien 7,½300 17,300] i,200 47,305 GS ee egenen Ggvealh Handelsrechtliche 40 b, in KM. für 100 kg brutto Misrllk. Svel.- frel, Barlin-... v. Lie ferungsgeschäfte an der lanurn.—— n Berliner Produktenbörs. Marrn. 1222,00 12²0,00 12²¹.,00 e e emen oanktenbörse Amtliche Preisfestsetzung„„.. 1224.00 1230 123400„ — Berlin, den 25. Januar 1904 Julil. 10249,00 1247,00 1248,00 e fuür Metalle Oxktobetr. 1260, 00 1258.00 1260,00 Fype 41—70%½ 25,70—26, 7 22 Weizen mit Normalgewicht 755 gr. pro L. vom Kahn oder Dezember 1272,00 1269.00— volimehl—65½ 29,70—30, 70 5 vom Speicher Berlin Berlin, den 25. Januar 1934 inst K über ti n. er Notiz 5 ges. Handelspreis Geichsmark per 100 kg) elzen 7 48 Roggenmehl Weizen III 104,90 55 Magdeburger in RM. für 100 kg brutto Weizen IV 186,00— einschl, Sach ſrei Berlln 185 5 W. 5 Zuekernotierungen oſſe Asche%—70% 21,90—22 W0 Koszen mit Normalgwicht 712 Er. pro L. vom Kann oder kaum ftetig jusilos s elig Feipere Marken über Notiz vom Speicher Berlin Magdeburg, den 25. Janus 834 ges. Handelspreis Brief Geld J Brief Geld Brief Geld Roggen II 84. Briet Geld Briet nr. Bosten fif 154.55 152.00 zanust....00 41,00 f15,25 14,15 19,50 19/00 a er oels nns d mudie Roszen 1 158,00 155,00 Wae 200 152 Weizenkleie 12,20—12,50— Hafer mit e vom Kahn oder Apri 42.00 44•75 1˙50 3 3 19˙50 Janua- 4,20 3,90—3— Rnossenkeieie 10,50—10/50— Nai....42.25 42,00[15,50 15,00 20,25 19.75[ Februam..30 4,00 august.80.60 Sammuns: ruhig ges. Erzeugerpreis Handelspreis 3 83—— 3 2 33*— März 4,30.10-ac. 10. per März—— i 15, 1 »»aceh prof. Mons. 1 15 Logust.43.00 42,50 18,00 15,25 20,75 20,25[ Aorm 4,0 4,20 Oxtober. 4,30 f 4,0 4 4) Vereinzeltes Auswuchs- und Schmachtkorn(Rost ist(ab Bocen Ber“un) Gledor? 4350 4200 1600 15.80 21˙20 22500 5* B. 2 2 zulassiæ. November. 13.5 43,25 1595 5 n—55 4 4) Vereinzelt. Auswuchs- u. Schmachtkorn ist zulässig. Roggenmehl per 100 ks einschlieblich Sack frei Berlin. Dezember. 44.00 3,50 16,25 15.75 21,75 21, 25 Tendenz. ruhig 1 Berliner Börse Frankfurter Mittagsbörse 1 Kussakurse Kassukurse Kassakuse Schluſlkurse Tag 24.1 25 1 Tags 24. 1. W. 1 Tag 24. 1. 25.1. Tag 2A. 1. 25.1. Tag 24. 1. 25. 1. Tag 24. 1. 25. 1. 3 4 Diſch. Reichs⸗ Gritzner 19.67 13˙67 Dt. Anl. Auss. 95,80—* Eintfücht 164,00 Schl. Bg. Zink 8 19,00 Baünnierene— 25 7% Heidbg Siapi 95,00 94,8/ 11 SShenger 120 1550 1 1 18 j 40. 0 u— aid 8 u. 5 . Neubesit:——* 1 Eisenb. Verk..———— do. El.„B“.. 109,50 110,00 J ot. Contixas. 112,00 8% Judwiash z, 35,00 oo Hanfwk. Fuͤſſen 30.00 30.00 %8 Hoesch KM. El Lieferunn. Schub.-Salz... 186,00 Dt. Erdöl.... 101,00 100, 75 5 20 32 85,00 Foßzmaeſpanzh 10738 1 0 0 KRM.* S Se 7 5„„„„ 99, 75„ i„„ O 1 annheim** 5 olzmann 3 33 52⁵ 542 n an 5 Ken, Mibm. Zohte f. ms Jugbans. Aeten— 3175 %Mittd. Stahl K M. El. Licht-Kr.„„ Schulthein„ Eisenb. Verk..„ 5% Möm. Si Kohle 13,560 13.60 lein⸗Schanzi 2 44˙00 4 70% Ver. Stall R. 4 72%% Engelharot.—.——— Siem.-Halske... 143,00 142,00 Ei. Liefern... 90,25 90,00 Luriz mör e 550 5 fem 913 1 5 Bk. el. Werte 5n. 6Farhen 5„ Stöhr Kammgs. 106,25 106,37 El. Licht-Kr... 9½00— om Sam.** erv Brann 39,12— Iser Brau 96,37 96,00 f peldmunle... 32,00 80,75 f Stolbers Zinn.. 31,00 30,00 f Farbenind..... 123,75 123,37 2f—455 95 M—— 7 Aaein 165,10 2 rehsbane... 16,7 162,30 f Feilen. 55½5 54,75 f Sudd. Zucker... 13,50 189,25 f Eelamühle—* 3% Pfälz. Höp.—5 3,) 34,25[ Metallaeſellich. 2 6500 n e BRnn 25.50 7 Sn 16,30 us,3 gelsen. Br..... 152% f„5,% do. Ligu. 300 33,00 Mhbeim-mam⸗Lon. z1% Agh Canalla 1e Lolaschmidt.. 46,50 347,75 Ver. Stahlh.———5 Ges. f. el.. 3,62 57,75 do' Anteilſcheine 5,50 9,90 JRKütgerswerke 51,00 51,50 Dt. Reichsbahn V2z. 111,62 Hambg. El. 106,50 Vorel Draht. 72,75 it Goldschmidlt.——. 5—— 92,00 Schnellbr. Franttb 6,25 6,25 .„%0 i w. Gummi. 3570 313[ Westeresein-.: 109 0h i6er5 fiard, umon... 623— 3 ie“ 6 eliſnd Weiffe 20 Inanva.-Sud A We0„ 3˙00 en. 65,25 60% Ba B Siemens 8 b0h 143,.00 142.50 bpbamoft 4„ 4 K desch 0 22, Zucker füddtſch.— Rordd- Lloyd... 29.25 200 f Holzmann—— 67.0[oOtavi Minen.... 10,75 11,00 f Holzmann— 5 Bah Hyven.⸗Br. 177,25 75,00 Poür Lia. Gas 75,00 15.00 IKccumulator 176,50 174,25 fHoteſpetr. 50, 50 lise Berz Genuß—— Com- u Prſv.⸗B 109,00 40,50] Ver. Di. OSele. 6700 657,00 40.75 41.50 139,75——— Di Discontogef 95,25 55,25 Zellſtoft Aſchaffbg. 3 3——1 Bergb. 107•75 106.00 Schlußkurse Gebr junshans Ber—*— of Wae 34,00 24,00 nn.. 31.00 305 funehes.. 32,50 3200 f Abissung—3 n Fuit bhn Benn.[Buderits Gizend, f4 1 LAschaff. Zell.—— 13 00 zunghans 3 15——5„16,80 13,80 Klöckner 65.f75 Piälz“ Hyp Bant 37,00 87.00 Eſchweiler Ba. 213,00 215,%00 en Meter.. 43,25 42,50 Kal Kchers i1000 i0fJ0 f ve Ver, Sahi.1 n Lorswerte Reichsvan 1350 1063,00[ Selſenkirchen 5500 25, e. Bembere 3 Kali Aschers 4 3 0 3 Lahmeyer 4 Rhein Hyp Bank 115,00 116,00 Harpener 64.87 erser Tieſb 149,50 1465,00[ Kiöcknerwerke. 55,5 56,00 Bb. el. Werte. 7 Mannesmann... 39,00 78,75 apag—— Fiſe Bergvau.. 138,50 139,00 W. 23½23 5 Kolsverte e geie 15 Rordd Llovd 28,37— Rahn Aſchersleben 107,62.50 rea. Kn. I. er.... 109,00 110,00[Beichsbank... 3 7 +* Brauer Henninger 959, 50 99,50[ Salzdetfurſbh 7,50 oeruis W 10,00 18,75[ 48. vertenr 6% enho nenee Lowenbräumünch 200,0 205,00[ Fal Wefteregen 1050 „„„„„„„ 4 3 4„„ 7 5— 5 7„ 25 Le.— 5 e.00 00 f Teopoldsr.. 2400 28,0 Tue. Lous. Fu. Ba zweibr—Klöcnerwertte 512 55,12 Iosraunk. Brik— 15„a 11,62 111,75 n rauerel Pforzy 4459 44.55] Mannesmannroöhr 53,15 55,25 168.00 160, 00 Mannesmann 29•00 28.50 4 pPhönix Bergn Schöfferh Bindina 174,25 174,50 Oberbedarji 9,25. 9,0 sener wole... 1 3300 f lansteis..... 36, Rhein BrK...—— Schwartzſtorchen—— Wbönir Bergvan 43,75 48,00 Buderus ln Maschb. Unt.. 36,50 36,39 Hamburg. 29.00 do Blektr. 55 Eichb.⸗Werger 71,00 70,25 Rhein Braunkohl 19850 195,50 Charl, Wassef.. 37,7 2,00 Maz'hütte 150,00 146,50 f Nordd..lo-.— Rheinstahl.... 3,00 33,25 Alla El Gef 2751⁰ 26,5[ Abein Stahl 55,7 54,00 Chem. Heyden.. 61,00 60,50[ Metallges.. 66,62 65,6f Akkumulatoren— 450 W 93,00 90, 50 Bad Maſchinen— Fin n 5 Comp. Hispano 143,00 K5 Montecatin.„„„— 138,00 A 15 4 Rütgers 51,87 51,75 B 133 Aanz“ 10 170 Conti Gummi... 151,00—*— Niederl...— 1066,00——40 2 Schub,⸗Sal 3 Cement Heidelbg 35,00 63,00[ Frankona 100.. 114.00 114.00 do Linol. 51,50 7. Orenstein 56,00 58,12 l. P. embers Schuckert..* Daimler⸗Benz 37,25 37,37 Mannb Verjf. 70, 20, paimler-Ben:.. 31,62 27½ Piama Rars n 0 Schultheiz..—* St. Erdvöl 105,50 100,50 bi, Atlanten.... 110,62 110,00 polvph 16.75 16.00 Berl. Karisr.—3,632 92, Siemens Ti. Gold⸗u. Sibich 168,87 167,50] Sieuerguiſcheine: n 10325 137 Bekula..... 120.00 119,.50 f Stönr Kamma..—— Dt, Linoleum 4,59 35,00 J Durchſchntt....99 900 nnn deneneenee 3370 1h ert Masch.—* Stolb. Zinn...—— Licht u Kraft 60 h i8 160575 102,5 n ein. E., inie, n— d. Zacher n2 F e.— Bpeinstahl 357 00 Sremer Wolle...—— Thor, Gas.—— Aingvemie vön, 18709 130 1.. 3 B1. Feleſon.. 56,50 386,50[ Rn. W. Eiektrr.. 2,5 9. f Boderus.. 112— ver, Stahhh..—— Farben 123,.7 125,25 nereaee. een Smen e eeen e ſthndd ide iige ii gisen Anen IHortm, Union 193,00 193,75 1 Salzdetfurth 58 144,00— ur Zellst. Waldhof. 45,00— oldſchmidt. Th. 40,00 4,50 do Renbei 15,90 18,65 Jahrgang 4. Nr. 43. Seite 16 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 25. Januar 1934 Zůücher-Schau⸗ Erſte Hilfe, Unfallverhütung, Luft⸗ ſchutz in der Schule Zur geiſtigen und praktiſchen Vorbereitung der Schuljugend auf dieſe Aufgaben iſt das Januarheft der„Deutſchen Jugend, Zeitſchrift für das Jugend⸗ rotkreuz“ ein wertvolles Hilfsmittel. Die Behandlung des Themas wurde vor allem durch die Eingliederung des Jugendrotkreuzes in den Luftſchutz des NS⸗Leh⸗ rerbundes veranlaßt. So bringt das Heft einige Seiten aus der„Not⸗ hiifefibel“, die für dieſe Zuſammenas beit ſoeben vom Jugendrotkreuz herausgegeben worben iſt als ein kleines Heftchen zur Ausbildung in Erſter Hilfe, die die Grund age für jede Mithilfe der Kinder im Luft⸗ ſchutzdienſt ſein muß. Ferner iſt in wirkſamer Form auf die Bedeutung der Unfallverhütung hin⸗ gewieſen. Im übrigen enthält das Heft wie üblich eine größere Anzahl von Erzählungen, z. B. von Wilhelm Schäfer, Heinz Steguweit, Herbert Kranz, Michael Bauer u.., die von kühnen und ſtillen Helfertaten berichten. Aus dem Bildteil des Heftes ſind vor allem hervorzuheben die Zeichnungen von Menzel zur Ge⸗ ſchichte Friedrichs des Großen, die in einem beſonde⸗ ren Bezug zum Heftthema geſetzt ſind. Das Titelbild zeigt eine Porträtzeichnung des Führers von Profeſ⸗ ſor Arthur Kampf. So ſind die verſchiedenſten Arten von Hilfeleiſtungen in inneren und äußeren Nöten in dieſem Hefte dargeſtellt mit einer ſtarken unmittel⸗ baren Wirkung auf die Kinder. Wir weiſen auf dieſes Heft ganz beſonders die Luftſchutzobleute der Schulen hin(Sam⸗ melbeſtellungen!); es ſollte im Unterricht eine ſeiner Bedeutung entſprechende Auswirkung finden, ganz ſelbſtverſtändlich aber bei der Behandlung(mit der Nothilfefibel) der Luſtſchutzfragen. Preis des Heftes 15 Pfennig zuzüglich 8 Pfennig Porto; bei Sammelbeſtellungen von 20 Heften an er⸗ folgt die Lieferung poſtgebührenfrei. Beſtellungen ſind zu richten an: Deutſches Rotes Kreuz Jugendrottreuz, Berlin W. 35, Cyrneliusſtraße 4b. zehn Tage in der Luft Dieſer Rekord wurde natürlich in Amerika aufge⸗ ſtellt. Diesmal waren es ſogar zwei Frauen, die ame⸗ rikaniſchen Fliegerinnen Frances Marſalis und Helen. Ritchey, die es 233 Stunden in der Luft aushielten. Die Brennſtoffzuführung während des Fluges geſchah durch ein zweites Flug ſeug ohne jeden Zwiſchenfall. Die„Deutſche Flugilluſtrierte“ bringt über dieſen Re⸗ kordflug intereſſante Aufnahmen. Das neueſte Heft der jeden Mittwoch erſcheinenden„Deutſchen Flugillu⸗ ſtrierten“ iſt der fliegenden Frau gewidmet. Die erſten fliegenden Frauen werden uns in Wort und Bild vorgeſtellt. Kätchen Paulus, die bekannte Fallſchirmpionierin, erzählt uns ihren Werdegang. Während des Krieges fabrizierte ſie Tauſende von Fallſchirmen für das Heer. Mit beſonderem Stolz denkt ſie daran zurück, daß mit ihren Fallſchirmen viele Feſſelballonbeſatzun⸗ gen ſich durch Abſprung in Sicherheit bringen konn⸗ ten. Deutſche Fliegerinnen, die jetzt noch im Flug⸗ ſport ſich als Kunſtfliegerin betätigen, und deutſche Segelfliegerinnen ziehen im Bilde an uns vorbei. Wir ſehen, wie eine junge Neunzehnjährige ſich ſelbſt ein Segelflugzeug baut. Fliegerinnen aus aller Welt ſchauen uns an. Die„Deutſche Flugilluſtrierte⸗ iſt zum Preis von 20 Pfennig überall zu haben. Probenummern ſendet der Verlag gern koſtenlos. Phönix Illuſtrationsdruck und Verlag Gmbh, Berlin SW 68, Lindenſtr. 3. In der Januarnummer von Weſtermanns Monats⸗ heften ſetzt Dr. Hellmuth Langenbucher ſeine Betrach⸗ tungen über den neuen Mittelpunkt unſeres Lebens an Beiſpielen weſentlicher Romane unter der Ueber⸗ ſchrift„Dichtung der Landſchaft“ focrt. Er zeigt, daß das Jahr 1933 eine faſt allzu reiche Fülle von dich⸗ teriſchen und ſchriftſtelleriſchen Werken gebracht hat, an denen ernſthafte Kritik aus mancherle: Gründen eine dringende Notwendigkeit iſt. Die Ausführungen verdienen beſonderes Intereſſe, da in ihnen ehrliche und wenn es ſein muß ſchonungs'oſe Kritik geübt wird. Von beſonderer Wichtigkeit iſt auch die Abhand⸗ lung von Dr. Walther Linden über„Die geiſtigen Wegbereiter der nationalen Umwälzung, die bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurück⸗ reichen. Daß der tiefe lebendige Sinn des deutſchen Grußes aufs engſte mit den deutſchen Lebensidealen verbunden iſt, beweiſt Dr. Kurt Stegmann in ſeinem Artikel„Vom deutſchen Gruß“. Auch der Aufſatz von Kurt Severin„Auf den Ruinen eines Imperiums“ verdient Beachtung, beſchäftigt er ſich doch mit dem immer von neuem feſſelnden tragiſchen Schickſal des Inkareiches. Von dem weiteren Inhalt nennen wir die Novelle von Joſef Martin Bauer„Der Kanal“, die Abhandlung von Hilde Reimeſch⸗Dominik„Trier“, von Theodor v. Hanffſtengel„Deutſche Jugend“. Auch dieſes Heft iſt mit vielen meiſt farbigen Bildern ge⸗ ſchmückt. Das erſte Heft des neuen Jahres eignet ſich gut zum Beginn eines Dauerbezugs und wir machen unſere Leſer deshalb darauf aufmerkſam, daß rer Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig, auf Intereſſenten gern eine Probenummer koſten⸗ los liefert. „Mein Heimatland.“ 20. Jahrg., Heft 11/12, 1933, Blätter für Volkskunde, Heimat⸗ und Naturſchutz, Denkmalpflege, Familienforſchung, i. A. des Landes⸗ vereins Badiſche Heimat herausgegeben von Hermann Eris Buſſe, Freiburg im Breisgau. Im Jahrlauf 1933 iſt der Landesverein Badiſche Heimat, eine Volksbildungsgemeinſchaft vorbildlicher und heute beſonders wichtiger Art, nicht wie üblich mit acht, ſondern mit zwölf Heften„Mein Heimat⸗ land“ herausgekommen. Wenn wir die Reihe der Hefte durchblättern, ſo ſtellen wir mit Bewunderung feſt, wie ſicher und ohne jeden Zwang dieſe Organi⸗ ſation zur Pflege des Volkstums in der Heimat auf dem Weg des neuen Deutſchland marſchiert. Und wer in den vorangehenden Jahrläufen blättert, vorab im Heft 7/8„Mein Heimatland“ 1931 das Kapitel „Umbruch“ von Hermann Eris Buſſe lieſt, der weiß, wie unauffällig, aber kraftvoll ſicher hier am Fundament des Volksreiches geſchafft worden iſt. Klar und offen liegt die Arbeit der lang genug belächelten und heimlich angefeindeten Männer zutage, die mit⸗ einander als treue Mitarbeiter zum Wohle des ganzen Volkstums, des Grenzlanddeutſchtums, oft die wenigen freien Stunden neben dem Beruf opfernd, das Erbe geiſtiger und ſeeliſcher Art, das Erbe, das uns auch völkiſch formte und prägte, verkündet und erforſcht haben. Viele von ihnen, Volksſchullehrer und Univer⸗ ſitätsprofeſſoren, Handwerksmeiſter und Studenten, Künſtler, Dichter, Bauern und Beamte, geiſtliche Her⸗ ren und Offiziere ſtehen unter den Vorkämpfern des neuen Reiches in der Gefolgſchaft Adolf Hitlers. Was iſt Redefurcht? Vielen Menſchen geht es ſo, daß ſie, die ſonſt fähige und tüchtige Köpfe ſind, an⸗ fangen zu zagen und unſicher zu werden, wenn ſie öffentlich oder auch nur in kleinem Kreiſe reden ſollen. Man glaubt kaum, wie verbreitet dieſe Rede⸗ furcht unter den Menſchen iſt. Und doch kann man dieſer Furcht wirkſam begegnen, durch Selbſt⸗Bildung der eigenen Perſönlichkeit. Hier liegt der Schlüſſel zur Ueberwindung dieſes Furchtgefühls. Und man muß dem bekannten Leiter von F. A. Brechts Reb⸗ ner⸗Akademie, Herrn Direktor F. A. Brecht, dankbat ſein, daß er in ſeiner Zeitſchrift„F. A. Brechts Mo⸗ natshefte“ Hauptaufgabe machte. Dieſe Zeitſchrift war wirklich notwendig und ſie iſt ein Segen für alle, die den Weg zu wahrer Perſönlichkeitsbildung ſuchen. In dem uns vorliegenden Heft 4 behandelt ein beſon⸗ derer Artikel gerade die oben beſchriebene Redefurcht. Daran anſchließend finden wir intereſſante Ausfüh⸗ rungen über„Die deutſche Sprache in der Erziehung“, Weitere lehr⸗ und inhaltreiche Artikel ſprechen von dem Wert und Nutzen einer bewährten Schulung in der Konzentration, von der Nächſtenliebe, dem Guten im Menſchen, vom Chriſtentum und vom Nationalſozialismus. In allem fühlt man das Be⸗ ſtreben dieſer Zeitſchrift heraus, Menſchen zu för⸗ dern, ihnen zu helfen und ſie zu unterſtützen, damit ſie zu den deutſchen Perſönlichkeiten werden, die unſer Volk braucht. Im Hinblick auf den hohen ideellen Wert dieſer Zeitſchrift ſollte tatſächlich niemand, der den vorgeſchriebenen Wert ſucht, die geringen Aus⸗ gaben für ein Abonnement dieſes wertvollen Blattes ſcheuen.(F. A. Brechts Monatshefte erſcheinen im Storch⸗Verlag, Reutlingen⸗Stuttgart und— mo⸗ natlich nur RM..25.) Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt und ſtellvertr. Hauptſchriftleiter: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilh. Kattermann; für Se Wilh. Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Goebel; für Unpolitiſches, Bewegung und Lokales: Herm. Wacker; far Sport. Feuilleton, Beilagen: Willi Körbel; r or SwW 68, Charlottenſtr Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte nur mit Zuelenangade geſtattet. Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich Uhr. (außer Samstag und Sonntag G. m. b. H. Kurt Schönwitz, Sprechſtunden der Verlag leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u.. 314. Fernſprech⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: 314 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigent il verantwortl.; Arnold Schmid, Mannheim. Durchſchnittsauflage: Dezember 39 000. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck. die Bildung der Perſönlichkeit zu einek V. Julius Etz, ſämtliche in Mannheim. Berliner——0 Hans Graf Reiſchach, Berlin Veus sleiter: 8• weit unter Preis! Oberhemden und Sportnemden nen lMVyenturverkauf beginnt am Samstag, den 27. Januar Papierfahnen Lampions nationale diverſe dekorationen Kleine HB-Anzeigen Veikauf zurückgesetzter und angestaubter Waren 1452 K Besonders Damenwãsche, Herren Nachthemden, Bettwäsche, Bettdamaste, Halbleinen, Stoffe für Flanelle für Sporthemden und Schlafanzüge. Leinenhaus Emil Sschulz C 1, 16 Eckladen) Zwischen Kaufhaus und Theater. Tel. 308 69 faud.)0 Buchbinderei und Papierhandlung, Telen39 L. 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