— — A ns zurückfluten ſenhaar tränen⸗ ſen uns Deutſ n werden durf⸗ nd ſpäter wurde nn an Ungebore⸗ s Arztes und nach dem Kriege im Mutterleibe ) junge Mütter nach qualvollen Alzufrühe Grah, oßen Heer derer, in wenig zu ger aber zu krant Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeter eile 10 Pfg. Die A4geſpaltene Millimeterzeile im Text⸗ teil 15 Ai, Für fleine Anzeigen: Die l2geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederhokung abatt nach aufliegendem Tarif.— Schiu der Anzeigen⸗Annahme: für Frühausgabe 18 Uhr. f W 4 5 Aah 3. 14/15 und p 4, 12 am Stroh⸗ für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R markt. Fernruf 204 86, 31471. 61/2. Zahlungs⸗ und Erfülungsort Mannbeim. Ausſchließ ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. oſt⸗ ſcheckkonto: Das akenkreuzbanner Lud⸗ Mannheim, K 3 14/19. Fernruf: 204,86, 314 72, 333 61/62. Das 4 erſcheint 12mal(.20 RM. und 50 Pfg. Trägerlohn), Aus⸗ nd 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen eitung am Erſcheinen(auch durch Regelmäßia erſcheinende allen Wiſſensgebieten.— Verlag und Schriftleitung: „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe gabe B erſcheint 7mal(.90 RM. u nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. ſt die böhere Gewatt) verhindert, beſteht kein Anſpruch l Wchdang Beilagen au ausgahe A/ Nr. 45 er Familie nicht Frankreichs Ge⸗ Kameraden die weikinderſyſtem ernen Weib fan⸗ nis dafür, auch 3, der nur ein rtvolle Bauſtein dabei vernilltet ie Tatſache, daß 1 n Männer aller inderreichen Fa⸗ g die Jüngſige/ der große Ton⸗ ner armen Sei⸗ Reformator hat ern als 7. Kind rde, da haben ſie )e. Rarneval, Stadt und Land bermuts, in den Die Nörgler und die Menſchen goldene Zeiten Bir helfen durch einer endloſen nd Brot finden, zedenk des Wor⸗ reude. haben die Men⸗ Laſt des Alltagz llen und dürſen ben, ganz ohne erwachen, ob mit s zeigt, daß wir mit einem he⸗ nntnis gibt, daß Heiterkeit, Ernſt ſeln wie Früh Jeder hat nter. in: Und jetzt iſß willkommen ſein, ehlt rät: ktiſche Neuheiten das Leben leich⸗ der es geſtattet bzuſetzen, in eing ingen der Staub⸗ it und raumſpa⸗ Hand, was ſonſt ik herausgenom⸗ ummiwaſchbürſt l. Sie hat den kanſchetten uſw. igen, ohne den Seeeeeeeeeeeene hrend im Wirt⸗ inzige Sorge— nur die iſt, wie weniger begün⸗ kende Engel ſein dieſer Frau vei⸗ unendlich reich e“ nicht in den an das dazu⸗ in Liebe im tieſ⸗ deres als opfern. Sorge, und wie ens, und die die n ſie nicht alz chenk. Dafür hat mk, den man ſich Jedes von iht zenkind teilt die r, und ſie felhſ ſie der Troſt ſo ſten Dank für ihr habe ich gedacht, igen bettelnd um o Eltern auf den ihſam die Abfälz il für ein kleinez wo Mütter den müſſen, um ein oder wo Männer arren, weil um ſigkeit iſt, da gihſ ug zu tun, genug t. Einen Hungriß wert, als tauſend hſt vergeſſen, um dann erſt erfült n Geiſt, der über rd Dir ſehr viel ſſe aber darüber r hören zu laſſen, nd Heil 45 Mmontag⸗Ausgabe einmal ein Dr. Adele. Für unverlangt eingeſandte Manuſfkripte wird keine Verantwortung übernommen. Ausgabe N/ Nr. 30 wigshafen 4960. Verlagsort Mannheim Mannheim, 29. Januar 19 Syſtemkriſe in Frankreich Die Regierung Chautemp Paris, 28. Jan. Die franzöſiſche Regierung Chautemps hat in den Nachmittagsſtunden des Samstag ihren Rücktritt erklürt. Die franzöſi⸗ ſchen Miniſter begaben ſich gegen 17.00 Uhr ins Elyſee, um dem Staatspräſidenten ihr Rück⸗ trittsſchreiben zu unterbreiten. Der Präſident der Republik hat den Rücktritt angenom⸗ men und die Miniſter gebeten, die Geſchäfte bis zur Bildung eines neuen Kabinetts weiter⸗ zuführen. Beim Verlaſſen des Elyſee erklärte Chau⸗ temps:„Der Präſident der Republik hat der Regierung für ihre Bemühungen namentlich bei der Beratung des Staatshaushalts ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Unter Hinweis auf die Mehrheit, die mein Kabinett ſtets im Senat und in der Kammer erhielt, hat der Prã⸗ ſident mich gebeten, die neue Regierung zu bil⸗ den. Ich konnte ſeinem Wunſch aber nicht nachkommen. Der Präſident der Republik wird unverzüglich die Beſprechungen zur Lö⸗ ſung der Kriſe beginnen.“ Die entſcheidende Sitzung des gabineltsrales Paris, 28. Jan. Ueber die Sitzung des Ka⸗ binettsrates, in deren Verlauf der Rücktritt der Regierung beſchloſſen wurde, wird eine Ver⸗ lautbarung veröffentlicht, in der es heißt: Der Miniſterpräſident erläuterte ſeinen Kollegen die Bedingungen, unter denen ſich der Rücktritt des Juſtizminiſters vollzogen hat. Der Juſtizminiſter, der in Zuſammenhang mit der Affäre Sacazan, die fünf Jahre zurückliegt und die keinerlei Beziehungen zum Staviſky⸗Skan⸗ dal hat, beſchuldigt worden ſei, habe es in Uebereinſtimmung mit dem Miniſterpräſidenten für ſeine Pflicht gehalten, ſeine volle Hand⸗ lungsfreiheit wieder zu gewinnen, um ſeine Verteidigung zu ſichern und die Feſtellung der Wahrheit zu fördern. Der Miniſterpräſident hat infolgedeſſen den Rücktritt angenommen. In Zuſawmenhang mit der durch dieſen Rücktritt geſchaffenen politiſchen Lage erklärte Chautemps, daß ſeine Regie⸗ rungsführung in den letzten Tagen mehrere⸗ male von der großen Mehrheit der beiden Kam⸗ mern gutgeheißen worden ſei. Die Regierung bleibe deshalb Herr ihrer Beſchlüſſe. Das öffentliche Leben ſtehe jedoch im Au⸗ genblick unter dem Einfluß der Wirren, die der Finanzſkandal in der Oeffentlichkeit hervorgerufen habe und der außerdem alẽ Vorwand für eine politiſche Propaganda ausgenutzt werde. Der Rücktritt des Juſtizminiſters mache der Regierung die Erfüllung ihrer Pflicht in einer ruhigen Atmoſphäre noch ſchwieriger. Mini⸗ ſterpräſident Chautemp 3 hat deshalb ſeinen Kollegen vorgeſchlagen, dem Staatspräſidenten den Geſamtrücktritt des Kabinetts zu unterbrei⸗ ten, um einer neuen Regierung die Fortſetzung der Aufgabe zu ermöglichen. Der Kabinettsrat hat dieſen Vorſchlag einſtimmig angenommen. drei mitglieder des zurückgetrelenen Kabinelts belaſtet Paris, 28. Jan. Der Rücktritt Chau⸗ temps wird als unvermeidliche Folge des Staviſkty⸗Skandals und ſeiner Auswir⸗ kungen bezeichnet. „Wie hätte“, ſchreibt das„Fourna*“,„das Kabinett ſich halten können, nachdem vor eini⸗ gen Tagen der Kolonialminiſter gehen mußte, nachdem jetzt der Juſtizminiſter zurückgetreten iſt und nun ein drittes Regierungs⸗ Fortſetzung ſiehe Seite 2) Sechs Kabinette in einem Jahr Vor der britiſ chen Erklärung zur Der neue Sa Abrüſtungsfrage London, 29. Jan.(5B⸗Funk.) Mit der größten Spannung wird hier dem heutigen Wiederzuſammentritt des engli⸗ ſchen Parlaments entgegengeſehen, vor allem aber der Erklärung, die von britiſcher Seite im Unterhaus zur Abrüſtungs⸗ frage erwartet wird. Ueber die Reichweite der bevorſtehenden Erklärung herrſcht noch völ⸗ lige Unklarheit. Allgemein wird angegeben, daß nach den bis⸗ herigen fruchtloſen diplomatiſchen Verhand⸗ lungen „irgend etwas getan werden muß“, da die Zeit für ein flickwerkartiges Kompromiß zwiſchen den Einzelheiten von Plänen und Gegenplänen vorbei iſt, und die Notwendigkeit für die Schaffung eines neuen Standards die Forderung des Augenblicks iſt. „Sunday Times“ erwartet, daß die Erklärung des Reichskanzlers am Dienstag einen wichtigen Einfluß auf die Ausſichten einer ſchließlichen Ab⸗ rüſtungsvereinbarung haben werde. Die Lage ſei ſehr ſchwierig. Alles deute auf eine allgemeine Verſteifung der Haltung der deutſchen Regierung hin. Trotzdem werde die britiſche Regierung ihre Bemühungen, einen Ausgleich zwiſchen den einander entgegengeſetz⸗ ten Standpunkten Deutſchlands und Frankreichs zu erzielen, fortſeten. Amerika verdoppelt ſeine Luftmacht Wwaſhington, 28. Jan. Der ame⸗ rikaniſche Kriegsminiſter hat einen neuen Fünfjahresplan für den Gufban der Luft⸗ ſtreitkräfte des Landheeres bekannt⸗ gegeben. Der plan ſoll alsbald den Mili⸗ tärausſchüſſen der beiden häuſer unter⸗ breitet werden. Die bisherige Sollſtärke von 1800 Flugzengen ſoll um 1000 ver⸗ mehrt werden. Die durchſchnittlichen Ko⸗ ſten für jedes neue Flugzeug werden mit 40 ooo Dollar angegeben. Weiter iſt die Bildung eines fliegenden„Hauptquartier⸗ Eeſchwaders“ beabſichtigt, das aus 900 Flugzeugen beſtehen ſoll. Dieſe Flugzeuge werden dem Generalſtab unmittelbar zur berfügung ſtehen und ſowohl in Derbin⸗ dung mit den Land⸗ oder Seeſtreitkräften, als auch für beſondere Luftaufträge ver⸗ wandt werden. Das Geſchwader ſoll ferner dann eingeſetzt werden, wenn ein lingriff auf eine Landesgrenze eine konzentrierte abwehrmaßnahme notwendig macht. Uach den Angaben des Kriegsamtes wird Ame⸗ rika hiermit das größte Luftgeſchwader der Welt haben. iieeeeeen Die Kriſe des Parlamentarismus Regierung geſucht!— Die Empfänge beim Präſidenten der Republik Paris, W. Jan. Der Präſident der Re⸗ publik hat am Sonntagvormittag die Beratun⸗ gen über die Kabinettsbildung fortgeſetzt. Zu⸗ nächſt empfing er den ehemaligen Miniſter Tar⸗ dieu, der nach Aeußerungen, die er gegenüber der Preſſe machte, für die nationale Union, für beſchleunigte Verabſchiedung des Haushalts, für einen neuen Mann an der Spitze der Re⸗ gierung und unter Umſtänden für Auflöſung der Kammer eingetreten iſt. Anſchließend empfing Staatspräſident Lebrun den ehemaligen Miniſterpräſidenten Herriot, der es nach Verlaſſen des Elyſées ablehnte, eine Erklärung abzugeben. Bei einer Beratung, die die ſogenannte„A b⸗ ordnung der Linksparteien“ heute nachmittag abgehalten hat, hat Herriot erklärt, die Lage habe ſich ſo ſehr verſchlimmert, daß die radikalſozialiſtiſche Partei allein die Re⸗ gierungsmacht nicht mehr übernehmen könne. Es müßten möglichſt viele der Linksparteien in der Regierung vertreten ſein. In Zuſammenhang mit den Verhandlungen über die Regierungsbildung iſt es übrigens intereſſant, daß der Abgeordnete Flandin, Mitglied der linksrepublikaniſchen Fraktion, alſo der Gruppe, die den Anſchluß nach rechts bilden würde, wenn eine Verbreiterung der Regierungsbaſis nach dieſer Seite hin zur Tat⸗ ſache wird, in der Agence Economique et Fi⸗ nanciere einen ſcharfen an ti parlamentar i⸗ ſchen Artikel veröffentlicht, in dem es heißt, die öffentliche Meinung wiſſe noch nicht, ob ſte den Parlamentarismus eigentlich noch wolle oder nicht. Wenn aber das Hin⸗ und Hergerede und die Intrigen in den Wandelgängen zur Bildung einer parlamentariſchen Regierung führen, dann ſeien binnen kurzem eine Schatzamtskriſe und Straßenkundgebungen zu erwarten. Wenn dagegen der Chef der neuen Regierung ſich zehn energiſche, erfahrene Männer ausſuchte, die die Rahmen der Parteien bre⸗ chen, und wenn er Vollmachten fordere und raſch und durchgreiſend handle, dann werde er das Geſchwür bald beſeitigen, ein G e ſchwür, das Frankreich vor der Welt entehre. Er werde auf dieſe Weiſe eine der letzten freien Demo⸗ kratien, die noch beſtehen, retten. s zurückgetreten/ Volkswut gegen den Parlamentarismus Zum Reichshandwerksführer wurde der Speng⸗ lermeiſter W. G. Schmidt, MdgR, Wiesbaden, durch den Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt ernannt. Vorwärts im Kampf um Blut und Boden Ein Aufruf des Reichsbauernführers Auf keinem Gebiet deutſcher Innenpolitik haben ſich im erſten Jahr des Dritten Reiches die Grundgedanken des Nationalſozialismus unſeres Führers Adolf Hitler ſo entſchieden und ſo ſchnell durchgeſetzt wie in den Reihen des deutſchen Bauerntums. Das Reichserbhofgeſetz, das dem Kapitalismus eine ſeiner wichtigſten Speku⸗ lationsgebiete wegnahm, nämlich den deut⸗ ſchen Boden bäuerlichen Beſitzes, und das den Bauern wieder zu ſeiner Uraufgabe befühigte, zugleich Blutsquelle und Ernährer des deut⸗ ſchen Volkes zu ſein, war der erſte und ent⸗ ſchiedenſte Schlag, den der Kapitalismus er⸗ hielt. Die Totalität des nationalſozialiſtiſchen Führeranſpruchs iſt durch den Aufbau des Reichsnährſtandes reſtlos in die Wirklichkeit umgeſetzt worden. Ein Ausfluß wahren deutſchen Sozialis⸗ mus iſt unſer Beſtreben, fe ſt e Preiſe zu erreichen. Feſte Preiſe heben den Bauern heraus aus der artfremden Spekulation und machen ihn frei von jeglichen Konjunktur⸗ erſcheinungen der Börſen, dieſer internativ⸗ nalen Spielhöllen, in denen die Erzeugniſſe der heimatlichen Scholle als Einſatz dienen. Die hierdurch bedingte Stetigkeit der Preiſe gibt aber gleichzeitig dem Verbraucher, dem Arbeiter, eine Gewähr für feſte Preiſe ſeiner Hauptnahrungsmittel. Vieles iſt ſchon erreicht, jetzt gilt es, we i⸗ terzubauen! dDen nationalſozialiſtiſchen Gedanken von Blut und Boden als Ausdruck engſter Verbundenheit unſeres Volkes mit ſeiner Scholle gilt es zu tragen in die Herzen aller deutſcher Volksgenoſſen. R. Walther Darré, Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft. Jahrgang 4. Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 29. Januar 19 Syſtemkriſe incfrankreich Fortſetzung von Seite 1 mitglied(gemeint iſt der Finanzminiſter Bonnet) durch ein Dokument belaſtet wird.“ „Matin“ erklärt, es ſei notwendig geworden, endlich Platz zu machen, damit überall hineingeleuchtet werden könne. 3 Jubelnd erklärt„Echo de Paris“, daß es nunmehr Aufſchluß zu erhalten hoffe über die hundert Schecks, die Bonnaure von Staviſky erhalten haben ſoll. das Drama der Re⸗ gierung'skriſe ſei, ſo behauptet das Blatt, nur ſo zu verſtehen, daß Bonnaure für Wahl⸗ zwecke der Radikalſozialiſtiſchen Partei dieſe Gelder erhalten und Chau:emps aus dieſem Grunde verſucht habe, bis zuletzt einen Dali⸗ mier und einen Raynaldy zu decken. der Londoner Eindruck der pariſer Vorgänge London, 29. Jan. Hier erregte der Sturz der franzöſiſchen Regierung das größte Aufſehen. Die Sonntagspreſſe ver⸗ öffentlicht ſpaltenlange Berichte, beſonders über die Zuſammenſtöße und Verhaftungen auf dem Opernplatz in Paris. In den Kom⸗ mentaren wird betont, daß es der tote Sta⸗ viſky und der Skandal, in deſſen Mit⸗ telpunkt er geſtanden habe, geweſen ſeien, die das Kabinett Chautemps zu Fall gebracht haben. Als Beweis für den Zuſtand des franzöſiſchen parlamentariſchen Syſtems wird angeführt, daß Frankreich ſeit Januar 1932 nicht weni⸗ ger als acht Kabinette beſeſſen und daß die Durchſchnittslebensdauer einer franzöſiſchen Regierung während der letzten 60 Jahre nur ſieben Monate betragen habe. Wie ernſt die Lage in Paris am Samstag aufgefaßt wurde, geht aus einer telephoniſch übermittelten Meldung der„Sunday Ti⸗ mes“ aus Paris hervor, der zufolge am Samstagnachmittag trotz des Verſprechens, das die franzöſiſchen Behörden vor einem Jahr ge⸗ geben hätten, die Zenſur von Nachrichten ein⸗ zuſtellen, franzöſiſche Regierungszenſo⸗ ren bei den Telegraphenämtern eingeſetzt wor⸗ den ſeien, um alle Telegramme über die Ka⸗ binettskriſe aufzuhalten. Der Wortlaut dieſer Telegramme habe ins Innenminiſterium zur Billigung geſandt werden müſſen. heute Enkſcheidung über die neue Regierung »Paris, 28. Jan.(HB⸗Funk.) Mit einem ausführlichen Gedankenaustauſch mit den Ab⸗ geordneten Marin, Laval und zuletzt mit Linier, dem Vorſitzenden der republikaniſchen Linken des Senats, hat der Präſident der Republik die Reihe der Sonntagsbeſprechungen abgeſchloſſen. Er will die Nacht zur Prüfung der Ergebniſſe ſeiner Fühlungnahme benützen, und ſich am Montag vormittag entſcheiden. Senator Linier erklärte beim Verlaſſen des Elyſées, die erſte Aufgabe der neuen Regierung müſſe darin beſtehen, genügend Autorität zur Beſeitigung der ungeſunden Atmoſphäre zu beweiſen, die das Parlament und das Land ergriffen habe. Die öffentliche Meinung lege weniger Wert auf die politiſche Einſtellung der künftigen Miniſter, als auf ihre moraliſchen Qualitä⸗ ten.(1) Ein erweitertes Kabinett ſei zu wün⸗ ſchen, damit alle an der Geſundung mitarbeiten könnten, um den„bedauerlichen“ Zu⸗ ſtand, in dem das Land ſich befinde, zu be⸗ ſeitigen. um die Einheit der Kirche Einmütiges Treuebekenntnis der Kirchenführer zum Reichsbiſchof Berlin, 28. Jan. Der Reichsbiſchof hat, wie vom Büro des Reichsbiſchofs gemeldet wird, am Samstag die geſamten Kirchen⸗ führer der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zu einer Beſprechung eingeladen. Als Ergebnis der längeren, in völliger Ein⸗ mütigkeit verlaufenen Ausſprache wurde von den Führern aller Deutſchen Evangeliſchen Landeskirchen folgende gemeinſame Er⸗ klärung abgegeben: Unter dem Eindruck der großen Stunde, in der die Kirchenführer der Deutſchen Evangeli⸗ ſchen Kirche mit dem Herrn Reichsbiſchof ver⸗ ſammelt waren, bekräftigen ſie einmütig ihre unbedingte Treue zum Dritten Reich und ſeinem Führer. Sie ver⸗ urteilen aufs ſchärfſte alle Machenſchaf⸗ ten der Kritik an Staat, Volk und Bewegung, die geeignet ſind, das Dritte Reich zu gefähr⸗ den. Insbeſondere verurteilen ſie es, wenn die ausländiſche Preſſe dazu benutzt wird, die Aus⸗ einanderſetzung in der Kirche fälſchlich als Kampf gegen den Staat darzuſtellen. Die ver⸗ ſammelten Kirchenführer ſtellen ſich geſchloſſen hinter den Reichsbiſchof und ſind gewillt, ſeine Maßnahmen und Verordnungen in dem von ihm gewünſchten Sinne durchzuführen, die kir⸗ chenpolitiſche Oppoſition gegen ſie zu verhin⸗ dern und mit allen ihnen verfaſſungsmüßig zu⸗ ſtehenden Mitteln die Autorität des Reichs⸗ biſchofes zu feſtigen. Einheikliche Jührung in der Altpreußiſchen Landeskirche Eine Notverordnung des Reichsbiſchofs Berlin, 28. Jan. Kirchenamtlich wird durch den Evangeliſchen Preſſedienſt mitgeteilt: Der Reichsbiſchof hat in ſeiner Eigenſchaft als Landesbiſchof der Evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen Union folgerde Notverordnung gKommt hHherriot wieder? Die Hoffnungen Moskaus Paris, 28. Jan. In den Wandelgängen der Kammer ſpricht man von Herriot als der Per⸗ ſönlichkeit, die unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden die ſchwere Nachfolge Chau⸗ temps zu übernehmen geeignet ſei. Als mög⸗ licher Juſtizminiſter in einem Kabinett Herriot wird bereits Senator Cheron ge⸗ nannt. Der Sturz des Kabinetts Chautemps hat in Moskauer politiſchen Kreiſen nicht ſehr über⸗ raſcht. Die einzigen führenden Politiker, die jetzt an die Macht gelangen könnten, ſind nach Moskauer Anſicht Herriot und Tardieu. Her⸗ riot halte ſeine Stunde jedoch offenbar noch nicht für gekommen. Er ſtehe aber unter dem Druck ſeiner Freunde, die ihn zu veranlaſſen ſuchten, ein Kabinett zu bilden, das auch in außenpolitiſcher Beziehung für Moskau an⸗ nehmbar ſei. Die Volksempörung in Paris Ueberall Straßenkundgebungen Paris, 28. Jan. Bisher ſind 100 Ver⸗ haftungen bei den Kundgebungen der „Action Francaiſe“ erfolgt. Das ſtarke Polizeiaufgebot kann ſich der gewaltigen Men⸗ ſchenmaſſen unter Führung von Camelots du Roi, die vom Opernplatz her die Hauptadern der Stadt herunterziehen, kaum erwehren. Sie muß ſich damit begnügen, der Menge zu folgen und Sein Ehrentag aut der„Grünen Woche“ Ein Wjähriger Pferdeveteran.— Als Stangenpferd auf ſechs Kriegsſchauplützen. Futterſchütten im Pferdeſtall der 12. reiten⸗ den Batterie draußen in der Artillerie⸗Kaſerne zu Potsd am⸗ Nedlitz. Wenn der Futter⸗ wagen die Stallgaſſe langfährt, kommt plötz⸗ lich Leben in die vierbeinigen Geſellen, in die Füchſe, die Rappen und die Braunen. Sie raſ⸗ ſeln mit den Halfterketten und wiehern ſo ſehn⸗ ſüchtig verträumt, als hätten ſie den goldgelben Hafer bereits auf der Zunge. Am dritten Stand vorne rechts wird das Futterſchütten jedesmal zum weihevollen Akt. Hier ſteht„Neiſſe“, ein glatter, runder Bleß⸗ fuchs, der ehrwürdige Kriegsveteran der Bat⸗ terie. Eigentlich iſt es kein„Er“, ſondern eine „Sie“, eine immer noch rüſtige und kräftige Stute im Alter von 25 Jahren. Für ein Ar⸗ tilleriepferd, das den Weltkrieg auf ſechs Kriegsſchauplätzen mitge⸗ macht hat, iſt das immerhin ein erſtaunliches Alter. Die meiſten Dienſtpferde, die 1914 mit ihren Batterien hinauszogen, blieben in den Granattrichtern Flanderns, in den Sümpfen Wolhyniens und Galiziens und in den uner⸗ gründlichen Schlammwegen Rumäniens und der Ukraine. Ihre Knochen blichen draußen irgendwo in Feindesland. Aber unſere Neiſſe · iſt von ganz beſonderem Schlag. Sie focht dies alles nicht ſonderlich an. Sie zogtreu und brav am 5. Auguſt 1914 als Stangenpferd bei der 1. reitenden Batterie des 15. Oberelſäſſiſchen Feldartillerie⸗ Regiments von Saarbrücken aus ins Feld. Und mochten bei dem ungeheuren Vormarſch⸗ tempo der erſten Siegesmonate rechts und links die vierbeinigen Genoſſen in den Sielen ſtür⸗ zen, ſie ſchien unverwüſtlich. Sie war überall mit dabei, im Wasgenwald und in den Kreide⸗ feldern der Somme. Sie fuhr ein paar Mal kreuz und quer durch Deu“ſchland, vom Weſten zum Oſten und wieder zurück, und ſah wochen⸗ lang nichts anderes als die engen Wände des Transportwagens. Und wenn die Kanoniere ſie dann in Siebenbürgen oder ſonſt irgendwo vor das Geſchütz ſpannten, war ſie wieder die alte. Sie kniff nicht einmal mehr die Ohren an, wenn die ruſſiſchen Granaten dicht über den Kopf ſauſten. Sie kannte die grauſigen Melo⸗ dien beſſer als mancher Fahrer, angefangen vom hackenden Takt der Maſchinengewehre bis zum brummenden Moll der ſchweren Kaliber. Und als ſie dann mager und abgefal⸗ len, ſtruppig wie ein Panjekunter, nach dem endloſen Rückmarſch aus der Ukraine in der heimatlichen Garniſon eintraf und der Bat⸗ teriechef noch einmal die traurigen Reſte ſeiner ſtolzen Batterie mit Mann und Roß und Wa⸗ gen an ſich vorüberziehen ließ, da verſuchte ſie ſogar ſchüchtern zu tänzeln, wie ehedem bei den großen Paraden. Das ſtolze und ruhmreiche Regiment wurde aufgelöſt. Seine Tradition ging über auf die 12. reitende Batterie des heutigen 3. Preu⸗ ßiſchen Artillerie⸗Regiments und mit ihr das unveräußerliche Stück dieſer Tradition, die gute alte„Neiſſe“. Hier tat ſie noch unbekümmert bis 1929 Dienſt als Stangenpferd und war manch blutjungem Rekruten ſtummer Zeuge zur Sicherung einheitlicher Führung der Evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen Union erlaſſen: Zur Sicherung einheitlicher Führung der „Evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen Union verordne ich gemäß Artikel 6 Abſatz 1 der Ver⸗ faſſung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche und gemäß 5 1 des altpreußiſchen Kirchengeſetzes über die Errichtung des Landesbiſchofsamtes und von Bistümern vom 6. September 1933 (Kirchliches Geſetz⸗ und Verordnungsbl. S. 141) was folgt: 8 1. Die Befugniſſe des Kirchenſenates der Evan⸗ geliſchen Kirche der Altpreußiſchen Union wer⸗ den durch den Landesbiſchof ausgeübt. 8 2. Der Landesbiſchof iſt berechtigt, den evangeli⸗ ſchen Oberkirchenrat und den ihm nachgeord⸗ neten Stellen der allgemeinen kirchlichen Ver⸗ waltung Weiſungen zu erteilen. 8 3. Auf das Verhältnis des Biſchofs zum Kon⸗ ſiſtorium der Kirchenprovinz fipbet 5 2 ent⸗ ſprechende Anwendung. § 4. Entgegenſtehende Beſtimmungen der Verfaſ⸗ ſung der Evangeliſchen Kirche der Altpreußi⸗ ſchen Union bleiben für die Geltungsdauer die⸗ ſer Verordnung außer Anwendung. Die pres⸗ byterial⸗ſynodale Ordnung der kirchlichen Selbſt⸗ verwaltungsverbände bleibt unberührt. 8 5. Dieſe Verordnung tritt mit dem heutigen Tage in Kraft. Berlin, den 26. Januar 1934. Der Reichsbiſchof zugleich als Lan⸗ desbiſchof der Evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen Union. dae dehne eeeee ſie in die Nebenſtraßen abzudrängen. Der Opernplatz ſelbſt iſt vollkommen abgeſperrt. Der Verbehr wird umgeleitet. Aus der Menge er⸗ tönen fornwwährend Rufe:„Vive le Roil!“, „Nieder mit der Republik!“ Bei den Kundgebungen, die in der Nacht zum Sonntag in der Nähe des Opernplatzes ſtatt⸗ fanden, wirkten u. a. mehrere hundert von einer Verſammlung kommende Kommuniſten mit. Unter dem Geſang der Dritten Inter⸗ nationale rückten ſie in geſchloſſener Kolonne vor. Der Polizei gelang es erſt nach mehrmali⸗ gem Eingreifen, die kommuniſtiſchen Ruheſtörer auseinanderzutreiben. Im Verlaufe der Nacht wurden über 400 Perſonen verhaftet. Diejenigen, die ſich Sachbeſchüdigungen haben zuſchulden kommen laſſen oder die tätlich gegen Polizeibeamte vor⸗ gegangen ſind, werden gerichtlich belangt wer⸗ den. Eine ganze Reihe von Polizeibeam⸗ ten iſt verletzt worden. Zwei Beamte muß⸗ ten ins Krankenhaus gebracht werden. Doumergue verzichtek auf die Bildung des Kabinelts Paris, 28. Jan. Der Präſident der Repu⸗ blik, Lebrun, hat am Sonntagabend telephoniſch dem ehemaligen Präſidenten der Republik, Ga⸗ ſton Doumergue, der dem Parlament zur⸗ zeit nicht mehr angehört, auf ſeinem Landſitz in Tournefeuille die Kabinettsbildung angetragen. Doumergue hat dieſes Angebot nicht angenom⸗ jener ernſten Tage, die er nur vom Hörenſagen kannte. Doch dann kam jener Tag, der dem ſtolzen Leben eines Artilleriſtenpferdes ein unrühm⸗ liches Ende ſetzen ſollte. Am 28. September 1929 war der Tag der„Ausmuſterung“. „Neiſſe“ ſollte verſteigert werden und hinaus zum Bauern an den Pflug und vor den Miſtwagen. Die ganze Batterie vom Chef bis zum jüngſten Rekruten ſchlich umher, als wäre ihnen allen ſamt und ſonders für ein hal⸗ bes Jahr der Stadturlaub geſperrt. Die „Zwölfte“ ohne die„Neiſſe“, das war einfach undenkbar. Und ſie ſannen hin und ſannen her, bis ſie ſchließlich den Ausweg gefunden hatten. Die „Neiſſe“ wurde auf der öffentlichen Verſteige⸗ rung einfach durch die Batterie ange⸗ kauft. Die Kaufſumme ſtiftete zum großen Teil die Offiziersvereinigung des ehemaligen 1. Oberelſäſſiſchen Feldartillerie⸗Regiments und zu einem Teil die Batterie. Dann wurde ſie im Triumphzug mit Pauken und Trompeten wieder an ihren Platz im Stall zurückgeführt. Sie ſaß nun auf „Altenteil“, wie es ſich für einen kampf⸗ erprobten Veteranen gehört, und erhielt eine umkränzte Ehrentafel, die in militäriſcher Kürze knapp und ſachlich die Daten ihres wechſelvollen Pferdelebens verkündet. Aber wer nun glaubt, daß unſere„Neiſſe“ faule Tage lebt und übermäßig Fett anſetzt, der täte ihr Unrecht. Ein paar Mal in der Woche macht ſie ſich regelmäßig nützlich und eggt die Reitbahn oder verrichtet mit der Ge⸗ mächlichkeit eines Penſionärs, der weiß, was er leiſtet, ihre Spaziergänge über den Reitplatz. men und zwar mit der Begründung, daß er in⸗ folge ſeines hohen Alters nicht mehr in der Lage ſei, ein ſo ſchweres Amt zu übernehmen. Der Präſident der Republik dürfte am Montagvor⸗ mittag die Perſönlichkeit ins Elyſee berufen, der er nach der Ablehnung Doumergues den Auf⸗ trag zur Kabinettsbildung anbieten wird. Die Lügenpropaganda gegen Deulſchland Berlin, W. Jan. Das Außenpolitiſche Amt der NSDaAP teilt mit: In letzter Zeit hat die ausländiſche Preſſe erneut gegen die NSDaAp die unerhörteſten Verleum⸗ dungen verbreitet. So ſollte ſie an der Er⸗ mordung des rumäniſchen Miniſterpräſi⸗ denten Duca ſchuldig ſein, Militärkonſpira⸗ tionen gegen andere Staaten vorbereiten uſw. Soeben bringt ein internationales Blatt in Wien„Telegraaf“ einen Bericht, wonach die politiſchen Attentate in Südſlawien auf das Außenpolitiſche Amt und ſeinen Leiter Alfred Roſenberg zurückgehen ſollen. Das iſt eine neue Verleumdung, die wir als ſolche hiermit öffentlich als ſkrupelloſeſte Völkerverletzung brandmarken. Ziel dieſer verleumderiſchen, ge⸗ meinſam in den verſchiedenſten Staaten zu⸗ ſammenwirkenden Tätigkeit iſt, einen Frieden in Europa nicht aufkommen zu laſſen, die Na⸗ tionen gegen das neue Deutſchland aufzureizen. Bevorſtehender Beſuch Suvichs in Budapeſt Rom, 28. Jan. Der Unterſtaatsſekretär im italieniſchen Außenminiſterium, Suvich, wird ſich in der zweiten Hälfte des Monats Februar nach Budapeſt begeben, um im Auftrage Muſſo⸗ linis die Beſuche des ungariſchen Miniſterpräſi⸗ denten und des Außenminiſters zu erwidern. Jwei SA⸗Männer als Opfer des Swinemünder Verkehrsunglücks Swinemünde, 28. Jan.(HB⸗Funk.) Zu dem ſchweren Verkehrsunglück, das ſich in der Nacht zum Samstag auf der Bäder⸗ chauſſen Swinemünde—Uſedom ereignet hat, wird nunmehr gemeldet, daß von den in das Swinemünder Krankenhaus eingelieferten drei Schwerverletzten die SA⸗Männer Karl und Fritz zu haben, geſtorben ſind. Schutzhafk für einen kakholiſchen Geiſtlichen Memmingen(Allgäu), 28. Jan. Auf Ver⸗ anlaſſung des Sonderkommiſſars für Schwaben und Neuburg, Brigadeführer Ritter v. Schöpf, wurde am Freitag der Stadtkaplan Prim von Memmingen in Schutzhaft genommen. Er hatte gegen Einrichtungen des nationalſozialiſtiſchen Staates in ungebührlicher und gehäſſiger Weiſe Stellung genommen. Dr. Frick heute im Rundfunk — 3 4 Berlin, 28. Jan. Reichsinnenminiſter DBr. Frick ſpricht auf der Kundgebung der deut⸗ ſchen Waffenſtudenten am heutigen Tag im Sportpalaſt von 21,40 Uhr bis 22.00 Uhr über die Aufgaben des national⸗ ſozialiſtiſchen Akademikers und der nationalſozialiſtiſchen Studen⸗ ten, ſowie über die Freiheit der Wiſſen⸗ ſchaft in Deutſchland. Dieſe Rede wird vom Deutſchlandſender übertragen und geht über alle deutſchen Sender. Mit einem Schlage war ſie eine bekannte Per⸗ ſönlichkeit geworden. Die Kunde von ihrer zähen Natur war auch auf irgend eine Weiſe in ihre alte Garniſonſtadt Saarbrücken gekommen. Und mancher alte Krieger entſann ſich plötzlich, ſie geputzt und geſtriegelt zu haben. „Herr Gott nochmal, die„Neiſſe“ lebt im⸗ mer noch!“ Und die„Neiſſe“ bekam dann eines Tages die erſte Poſt. Richtiggehende Poſt mit der Anſchrift: „An die Neiſſe bei der 12. reitenden Batterie, Potsdam.“ Sie bekommt Liebesgabenpakete mit Möhren, Keks und anderen Leckerbiſſen aus allen Teilen Deutſchlands. Eine alte Dame aus Kiel erkundigt ſich teilnehmend nach ihrem Befinden und wünſcht ihr beſorgt alles Gute. Auf der„Grünen Woche“ nun ſoll ſie ihren Ehrentag erleben. Man will ſie inmitten der glänzenden Veranſtaltung in den Kaiſer⸗ hallen zuſammen mit den ſchnittigen Turnier⸗ pferden einem erlauchten Publikum vorführen. Sie wird den Ehrenplatz unter ihren Art⸗ genoſſen einnehmen, wie er einem kampf⸗ erprobten Veteranen zukommt. Wenn„Neiſſe“ nicht bis dahin plötzlich unpäßlich werden ſollte. Sie erfreut ſich aller⸗ dings im Verhältnis zu ihrem Alter einer er⸗ ſtaunlichen Geſundheit. Aber wie manchen alten Krieger manchmal das Zipperlein plagt, ſo bekommt auch ſie bisweilen einen dicken Fuß. Dann kommt ſie in eine geräumige Box und muß ſich ſchonen. dieſen Umſtänden müßte ſie natürlich im Stall bleiben. Denn ſie ſoll ja noch viel, viel n Helmuth Koschorke. Man wird verſtehen, unter Eine Dre Moska der Kon Sowjetu ſekretär der die geſamte Lage. Nach ein⸗ der Weltwi ins einzelr Wirtſchaftst ſchaftskriſe ten Staater taliſtiſche W in der zwe feſtſtellen kö eine Stei rückzuführer Im weite betonte Ste rung, un! ziehunge recht zu e die einen K zieren wollt Die Wied Amerika t Es ſei dadu menarbeit Die Bezie die größt Die japar jetunion e ſien, ſe Das gleiche die chineſ ten begingen jetruſſiſchen die Geſetze Teil der ja zur Beſitzerg auf und die einmal fü Roſenthal, ohne das Bewußtſein wieder erlangt rufen. „Wir w. Stalin, und reit, um ein ren. Wir kö mehr tun. raſchungen faßt ſein. V gen und wir Gegenſchlag will und G. bahnen ſuch finden. Dieß len, uns zu tel bekomme de, ihre S in den Sor Stalin ſtr hungen z hauptete, da ſowjetfei ſeien. Die fort, trete d haltung! ziehunge Italĩeniſc Berlin, des Beſu führer in 2 Auf de Reichsmini rungsrat 9 landwir Januar 1934. ng, daß er in⸗ hr in der Lage nehmen. Der 1 Montagvor⸗ ſe berufen, der ues den Auf⸗ ten wird. gegen politiſche Amt r Zeit hat die ut gegen die Verleum⸗ ie an der Er⸗ ſterpräſi⸗ ilitärkonſpira⸗ bereiten uſw. iles Blatt in ht, wonach die vien auf das Leiter Alfred Das iſt eine ſolche hiermit lkerverletzung ideriſchen, ge⸗ Staaten zu⸗ inen Frieden aſſen, die Na⸗ zutſchland uvichs in tsſekretär im zuvich, wird nats Februar ftrage Muſſo⸗ Miniſterpräſi⸗ u erwidern. pfer des unglücks Bi⸗Funk.) Zu nglück, das uf der Bäder⸗ ereignet hat, i den in das ſlieferten drei rarl und Fritz vieder erlangt holiſchen zan. Auf Ver⸗ für Schwaben ter v. Schöpf, n Prim von men. Er hatte lſozialiſtiſchen d gehäſſiger ndfunk nminiſter Dr. ing der deut⸗ gen Tag im )bis 22.00 Uhr national⸗ ers und der Studen⸗ der Wiſſen⸗ ede wird vom id geht über bekannte Per⸗ e von ihrer eine Weiſe in en gekommen. entſann ſich elt zu haben. e“ lebt im⸗ eines Tagez Poſt mit der iden Batterie, pakete mit ckerbiſſen aus alte Dame id nach ihrem alles Gute. nun ſoll ſie llſte inmitten mden Kaiſer⸗ igen Turnier⸗ im vorführen. er ihren Art⸗ em kampf⸗ kommt. ahin plötzlich teut ſich aller⸗ llter einer er⸗ wie manchen perlein plagt, en dicken Fuß. lige Box und rſtehen, unter rlich im Stall viel, viel oschorke. Zahrgang 4. Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 29. Janwar 1934 Der ſowjet⸗ruſſiſche„Gemüſegarten“ Eine Drohrede Skalins auf dem Moskauer Parteikongreß— Jür freundſchaftliche Beziehungen zu Deulſchland Moskau, 2. Jan. Auf der 17. Tagung der Kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion hielt Stalin als General⸗ ſekretär der Partei eine mehrſtündige Rede über die geſamte innen⸗ und außenpolitiſche Lage. Nach einem Ueberblick über die Entwicklung der Weltwirtſchaftskriſe entwickelte Stalin bis ins einzelne die bekannten ſowjet⸗ruſſiſchen Wirtſchaftstheorien. Die geſamte Weltwirt⸗ ſchaftskriſe in Europa, Aſien und den Vereinig⸗ ten Staaten haben gezeigt, wie krank die kapi⸗ taliſtiſche Wirtſchaft ſei. Die Belebung, die man in der zweiten Hälfte des Jahres 1933 habe feſtſtellen können, ſei, ſo behauptet Stalin, auf eine Steigerung der Rüſtungen zu⸗ rückzuführen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte Stalin den Wunſch der Sowjetregie⸗ rung, unbedingt die Friedensbe⸗ ziehungen zu der ganzen Welt auf⸗ recht zu erhalten, obwohl es Mächte gebe, die einen Konflikt mit der Sowjetunion provo⸗ zieren wollten. Die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Amerika bezeichnete Stalin als eine wich⸗ tige internationale Aktion. Es ſei dadurch für eine fruchtbringende Zuſam⸗ menarbeit die Grundlage geſchaffen worden. Die Beziehungen zu Japan verdienten die größte Aufmerkſamkeit. Die japaniſche Ablehnung, mit der Sow⸗ ietunion einen Nichtangriffspakt abzuſchlie⸗ ßen, ſei ein feindſeliger Akt geweſen. Das gleiche gelte von den Verhandlungen über die chineſiſche Oſtbahn. Japaniſche Agen⸗ ten begingen unglaubliche Dinge gegenüber ſow⸗ jetruſſiſchen Angeſtellten und verletzten dauernd die Geſetze auf der chineſiſchen Oſtbahn. Ein Teil der japaniſchen Militärpolizei rufe offen zur Beſitzergreifung der ruſſiſchen Küſtengebiete auf und die japaniſche Regierung halte es nicht einmal für notwendig, ſie zur Ordnung zu rufen. „Wir wollen den Frieden“, betonte Stalin, und wir ſind zu allen Maßnahmen be⸗ reit, um eine normale Situation herbeizufüh⸗ ren. Wir können aber in dieſer Richtung nichts mehr tun. Wir müſſen das Land vor Ueber⸗ raſchungen ſchützen und auf einen Angriff ge⸗ faßt ſein. Wir fürchten uns nicht vor Drohun⸗ gen und wir ſind bereit, jeden Schlag mit einem Gegenſchlag zu beantworten. Wer den Frieden will und Geſchäftsbeziehungen mit uns anzu⸗ bahnen ſucht, wird ſtets bei uns Unterſtützung finden. Diejenigen aber, die es verſuchen wol⸗ len, uns zu überfallen, werden einen Denkzet⸗ tel bekommen, daß ſie jede Luſt verlieren wer⸗ de, ihre Schweineſchnauze noch einmal in den Sowjetgemüſegarten zu ſtecken. Stalin ſtreifte dann noch kurz die Bezie⸗ hungen zu Deutſchland, wobei er be⸗ hauptete, daß in Deutſchland angeblich ſowjetfeindliche Kräfte am Werke ſeien. Die Sowjetunion jedoch, fuhr Stalin fort, trete den noch für die Aufrechter⸗ haltung der freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu Deutſchland ein. Ialieniſche handwerkerabordnung in Berlin Berlin, 28. Jan. In Erwiderung des Beſuches der deutſchen Handwerker⸗ führer in Italien im vorigen Jahre traf heute früh auf dem Potsdamer Bahnhof eine italieniſche Handwerkerabord⸗ nung unter Führung von Profeſſor Bu⸗ ronzo, Rom, ein. Zum Empfang der ita⸗ lieniſchen Gäſte waren Vertreter des Reichs⸗ ſtaerdes des deutſchen Handwerks erſchienen, ſo⸗ wie ein Vertreter der italieniſchen Handels⸗ kammer in Berlin. Mit herzlichen Worten be⸗ grüßte Vizepräſtdent Zelenn im Namen des Reichsſtandes die italieniſchen Handwerker⸗ führer in der Reichshauptſtadt, und ſprach die Hoffnung aus, daß ſie den beſten Eindruck von den deutſchen handwerklichen Betrieben und ihren Eigrichtungen, ſowie überhaupt vom Le⸗ ben des deutſchen Menſchen im neuen Reich, empfangen mögen. Nach Dankesworten bekräftigte Profeſſor Bu⸗ ronzo, Rom, die bereits angebahnte Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen dem italie⸗ niſchen und dem deutſchen Hand⸗ werk. Mittags ſtatteten die Italiener in ihren ſchwarzen Uniſormen dem Ehrenmal Unter den Linden einen Beſuch ab und legten einen Kranz neben den Kränzen des Reichspräſidenten und des Führers nieder. An⸗ ſchließend daran beſuchten die Italiener auf be⸗ ſonderen Wunſch das Grab des deutſchen Frei⸗ heitshelden Horſt Weſſel. Auch hier wurde ein großer Kranz niedergelegt. Schwarze Reaktion und Marxismus Das Bündnis in Oeſterreich Beſchlüſſe der öſterreichiſchen Marxiſten Wien, 29. Jan.(HB⸗Funk.) Der marxi⸗ ſtiſchee Parteirat ſtellte in ſeiner Sitzung am Sonntag die Aufforderung des Bundes⸗ banzlers wegen Mitarbeit am Neuaufbau des Staates feſt, daß die Sozialdemokratiſche Partei bereits in früheren Beratungen ihre Bereitſchaft erklärt habe, an einer friedlichen und ver⸗ faſſungsmäßigen Entwirrung der politi⸗ ſchen Kriſe mitzuwirken. Der Parteirat erklärte, daß die ſozialdemokra⸗ tiſche Arbeiterſchaft auch jetzt in jedem Augen⸗ blick zu dieſer Mitwirkung bereit ſei, daß aber der Abbau der Freiheitsrechte des Volkes und der„ſozialen Rechte“ der Arbeiter jene innere Bereitſchaft der Arbeiterſchaft zur Mitarbeit, welche der Bundeslanzler fordere, nicht aufkom⸗ men laſſe. Die ſozialdemokratiſchen Arbeiter und Angeſtellten ſtänden zur Unabhängig⸗ keit Oeſterreichs und ſeien bereit, ſie mit allen Mitteln zu verteidigen.() Der Partei⸗ rat hat ſchließlich Weiſungen über die Fort⸗ ſetzung des Abwehrkampfes gegen alle faſchiſti⸗ ſchen Beſtrebungen beſchloſſen, die den Organi⸗ ſationen übermittelt werden. Die NSo ein Teil der Partei zulaſſung der NSBO⸗Männer als Mitglieder der NsDAp Berlin, 28. Januar. Der Reichsorgani⸗ ſationsleiter der Deutſchen Arbeitsfront und ſtellvertretende Leiter der NSBoO, Claus Selzner, gewährte dem Hauptſchriftleiter des„Deutſchen“, Karl Buſch, eine längere Unterredung, die ſich mit der Neuordnung der Deutſchen Arbeitsfront und den von Dr. Ley dazu herausgegebenen Erlaſſen befaßte. Unter anderem wies in der Unter⸗ redung der Beſucher darauf hin, daß der NSBo durch die Neuordnung eine außer⸗ ordentliche Verantwortung auf⸗ erlegt worden ſei. Dies wurde vom Reichs⸗ organiſationsleiter beſtätigt mit der Bemer⸗ kung, daß ja die NSBo gerade darum immer gekämpft habe, dieſe Verantwor⸗ tung zu erhalten und als die Pionier⸗ gruppe in den Betrieben auch praktiſch im neuen Staat verankert zu werden. Weiterhin wies Reichsorganiſationsleiter Selzner, veranlaßt durch eine Bemerkung des Beſuchers, darauf hin, daß die NSBO nicht nur als Teil der Partei gelte, ſon⸗ dern ein Teil der Partei iſt. Auf den Einwand:„Ja, ein Teil der NSBo⸗ Männer ſind aber gar nicht Parteigenoſſen,“ erwiderte Selzner: Das ſtimmt. Ein großer Teil der NSBO⸗Männer waren National⸗ ſozialiſten, aber keine offiziellen Mitglieder, ſo daß ſie nur als Sympathiſierende gelten konn⸗ ten. Nach einer Abmachung mit dem Reichs⸗ ſchatzmeiſter Schwarz ſollen die NSBo⸗ Männer, die vor dem 30. Januar 1933 in Ruf der erſten Grünen Woche im neuen Deutſchland ini ldte, Reichsminiſter Dr. Goebbels Reichsminiſter v. Eltz⸗Rübenach, Regie⸗ a 4————— Reichsminiſter Darre beim Rundgang durch die große landwirtſchaftliche Ausſtellung am Kaiſerdamm in Berlin kurz nach ihrer Eröffnung. der NSBo kämpften und nicht offizielle Mitglieder der RSDaAp waren, die Partei⸗ mitgliedſchaft nachträglich erwerben können. Das iſt notwendig, da die NSBo die Ver⸗ trauensräte und die Sachverſtändigen⸗ beiräte ſtellen ſoll, die das Geſetz der nationalen Arbeit vorſieht. Dieſe wichtigen Stellen müſſen nun möglichſt mit National⸗ ſozialiſten beſetzt ſein. Auch im weiteren Verlaufe der Unterredung betonte der Reichs⸗ organiſationsleiter noch einmal: Die Deutſche Arbeitsfront überwacht ſcharf, daß für die Bei⸗ ſitzer der ſozialen Ehrengerichte nur ſolche Vor⸗ ſchläge zuſtandekommen, die im Perſonenkreis tatſächlich KRationalſozialiſten um⸗ faſſen. Denn nur aus der nationalſozialiſtiſchen Geſinnung kann nationalſozialiſtiſches Handeln entſpringen. 1. Originalbild vom Eiſenbahn⸗ attentat aut den Zug Wien-Agram In dem Schnellzug Wien—Agram explodierte kurz vor Agram eine Höllenmaſchine und zer⸗ ſtörte einen der Wagen. Drei Perſonen wur⸗ den getötet und zahlreiche zum Teil ſchwer verletzt. Unſer Bild zeigt eine Außen⸗ und Innenanſicht des zerſtörten Wagens nach der Exploſion. Der erſte Deutſche Tag in Aegypten Kairo, 28. Jan.(HB⸗Junk.) In Er⸗ innerung an den erſten Jahrestag der deutſchen Revolution wurde heute in Kairo der„erſte Deutſche Tag in Aegypten“ gefeiert, wozu aus allen Teilen Aegyptens die Deutſchen in einer Anzahl von annähernd 1000 Teilnehmern nach Kairo zuſammengeſtrömt waren. Anſprachen hielten der Geſandte Stohrer, Landesgruppen⸗ leiter Heß, der Berliner Gauleiter Diewerge und Profeſſor Grimm. Die Feier war ein erhebendes Bekenntnis gemein⸗ ſamer Verbundenheit zum Drit⸗ ten Reich und ſeinem Führer. 10000 Tote bei den Aeberſchwemmungen in China Paris, 28. Jan. Aus Schanghai wird gemeldet, daß bei den Ueberſchwemmungen des Gelben Fluſſes in den Provinzen Honan und Hupeh 10 000 Perſonen ums Leben ge⸗ kommen ſein ſollen. Tauſende von Perſonen ſind obdachlos geworden. Schweres Fährbootunglück in Japan London, 28. Jan. Wie Reuter aus Naga⸗ ſaki meldet, iſt dort ein vollbeſetztes Fährbot gekentert. Man befürchtet, daß 200 bis 300 Perſonen ernunken ſind. Einzelheiten ſtehen noch aus. Brand in einem mandſchuriſchen kKrankenhaus 15 Tote Mukden, 28. Jan. In der Stadt Sjanpin brach im Krankenhaus infolge Exploſiion eines Benzinbehälters ein großer Brand aus. Das aus Holz beſtehende Gebäude wurde vollkom⸗ men eingeäſchert. Bis jetzt wurden 15 Tote ge⸗ borgen. Deulſcher Dampfer an der Weſtküſte Vorderindiens geſtrandet London, 28. Jan. Wie Lloyds⸗Büro von Perim(Bombay) meldet, iſt der deutſche Dampfer„Weißenfels“, der ſich auf der Fahrt von Basra nach Bremen befand, im dor⸗ tigen Hafen aufgelaufen. Eine Bremer Firma verkeilt 100 000 Ram. an ihre Mitarbeiter Bremen, 28. Jan.„Aus Anlaß des Jah⸗ restages der Machtübernahme durch den Na⸗ tionalſozialismus und aus Dankbar⸗ keit gegen unſeren Führer“, ſo ſchreibt der Vor⸗ ſitzende des Aufſichtsrates der Bremer Tabak⸗ Firma„Martin Brinkmann A6“, wird der Betrag von 100 00 RM gleichmäßig an die 5000 Mitarbeiter verteilt. Die Auszahlung für jeden Angeſtellten und Arbeiter in Höhe von 20 RM erfolgt am 29. Januar. Anſchläge auf Telegraphenleitungen in Kärnken und Steiermark Wien, 28. Jan.(HB⸗Funk.) In Steier⸗ mart und Kärnten wurden in der Nacht zum Sonntag Bahnteregraphen⸗ un d Feraſprechleitungen'darchgeſchnit⸗ ten. Die Sicherheitsbehörden haben umfaſſende Vorkehrungen zur Feſtſtellung der Täter ge⸗ troffen, und für Perſonen, deren Angaben zur Ermittlung der Täter führen, eine Belohnung von 5000 Schilling ausgeſetzt. Das Volk will wahres Recht! Reviſion im Maikowſki⸗Prozeß Berlin, 28. Jan. Wie die Juſtizpreſſeſtelle Berlin mitteilt, hat die Staatsanwalt⸗ ſchaft im Prozeß gegen die Mörder des Sturmführers Maikowſki und des Polizeioberwachtmeiſters Zauritz Revi⸗ ſion eingelegt. Der Prozeß wird vorausſichtlich noch einmal zur Verhandlung kom⸗ men. Damit iſt dem Gerechtigkeitsge⸗ fühl des größten Teiles des deutſchen Volkes Genüge geſchehen, das dem Urteil im Maikowſki⸗Prozeß verſtändnislos ge⸗ genüberſtan 5. Dieſes Urteil war zwar nach den Buchſtaben des Geſetzes gefällt, keines⸗ falls aber nach dem Geiſt des Geſetzes und nach dem heute geltenden Rechts⸗ empfinden. Auto fährt in eine marſchierende SA-Kolonne Berlin, 28. Jan.(HB⸗Funt.) In Lichter⸗ felde fuhr heute früh gegen 4 Uhr ein Per⸗ ſonenkraftwagen von hinten in eine marſchie⸗ rende SA⸗Kolonne, wodurch der SA⸗Mann Otto Schöning aus Steglitz am Kopfe ſchwer, und fünf andere SA⸗Männer leicht verletzt wurden. „Hakenkreuzbanner“ montog, 28. Sambar 12 Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen für das Stein⸗ und Holzbildhauergewerbe Urgeſtein trägt alles Wachstum unſerer Erde. Dem Stein iſt allem Wandel zum Trotz ein Tropfen Ewigkeit gegeben. Die erhabene Ruhe des Steines in der großen, leiſe ſprechenden Natur rührte von Alters her an das tiefinnere Weſen deutſcher Art an verharrendes, boden⸗ wurzelndes, ſchöpferiſches Menſchentum. Naturſtein, aus dem Reichtum unſerer Hei⸗ materde in Fülle dargeboten, wurde von künſt⸗ leriſchem Geiſte geformt zum ausdrucksfähigen und dauernden Träger deutſcher Kultur durch die Jahrhunderte. turſtein war der natür⸗ liche,—— Grundſtoff des Baues bei un⸗ ſeren rfahren. Deutſche Dome, Kaiſerpfal⸗ ſen, Patrizier⸗ und Rathäuſer auf deutſchem oben ſind zeitlos, voll Heiligkeit, Würde und UAusdruckskraft. Betreten wir das Innere dieſer Gebäude: welche Fülle von Schnitzwerk zeigt ſich uns! Koſtbare Altäre, wuchtiges Chorgeſtühl, breit⸗ ausladende Treppen mit reichverzierten Gelän⸗ dern, holzgetäfelte Sitzungszimmer mit ge⸗ ——— Emblemen und ſymboliſchen Darſtel⸗ ungen köſtlich ausgeſtattet. Wie anders iſt es in der heutigen Zeit um den Steinmetz und den Holzbildhauer beſtellt! Neben dem gotiſchen Dome ſteht der Beton⸗ klotz. Breit und protzig aber kalt und nüchtern reckt er ſein Haupt. Möchte wohl ſelbſt gerne ein Dom ſein. Zahl iſt alles an ihm. Seine Erbauer rechnen, wie viele Arbeitskräfte brin⸗ ſen wir an ihm am zweckmäßigſten unter, wie viele Menſchen laſſen ſich als Mieter in ihn Der Betonklotz muß ſich ren⸗ eren. Hat man beim Bau des Kölner Domes oder des Straßburger, dem Naumburger, des reiburger Münſters auch gefragt, ob der Bau ch rentieren muß? Wir lernen begreifen, rum bei der Eyſtellung des Betonklotzes keine Arbeitsmöglichkeit für den Steinmetz und olzbildhauer vorhanden iſt. Der Betonklotz iſt kein Werkmaterial für Hammer und Meißel, r eine feinfühlende Künſtlerhand. Die Werk⸗ ätten der Stein⸗ und Holzbildhauer ſind heute berwaiſt die Steinbrüche liegen ſtill, Meiſter und Geſellen müſſen feiern. Nichts bezeichnet treffender das Abſinken in eine nomadenhafte Denkungsart, die nur den flüchtigen Augenblicksvorteil bewertet und nichts mehr von ſteingewohnter Beharrlichleit, Energie und Dauer wußte. als die Abkehr von den gediegenen Bauſtoffen unſerer Heimaterde. Wir fragen uns daher: Soll der Betonklotz das bleibende Wahrzeichen unſerer Zeit ſein, oder iſt es nicht dringend erforderlich, unſerem neuen Zeitalter auch ein neues Kleid zu geben? Wir können freilich heute keinen Kölner Dom bauen. Es iſt auch gar nicht nötig. Jedes zu ſeiner Zeit. Ein Unding aber iſt es, wenn wir an den Eiſenbeton als den allein ſeligmachen⸗ den Werkſtoff im Bauhandwerk glauben ſollten. Es gilt, Arbeit zu ſchaffen für einen der kulturell wertvollſten Handwerks⸗ weige. Das ſich im Bauſtil ausdrückende ewand einer neuen Zeit kann zwar nicht von heute auf morgen geändert werden; aber an⸗ gefangen muß werden. Darum wäre es zu⸗ nächſt notwendig, daß in den Hörſälen der Hochſchulen und Bauakademien den werdenden Architekten bereits die Bedeutung des Natur⸗ ſteines eingeimpft wird. Der berufstätige Ar⸗ chitekt ſollte bei der Planung eines Baues prü⸗ en, ob nicht Türumrahmungen. Fenſterſimſe nd Haupttreppen aus Naturſteinen hergeſtellt werden können. Iſt der Türrahmen oder das mit einem Ornament verſehen, be⸗ eutet dies weitere Arbeit für den Steinmetz. Kann man befonders in naturſteinreichen Ge⸗ genden beim Hausbau nicht wieder dazu über⸗ gehen, das n Bruchſtein u errichten! Schon tauchen an dieſem oder — Haustor vereinzelt wieder e ſich ni eiſerne Verzierungen auf. Ließe ſich nicht an dem einen oder anderen Haustore auch ein⸗ mal eine Holzſchnitzerei anbringen? Bie⸗ ten nicht Treppengeländer und Treppenpfoſten auch im modernen Hauſe dem Holzbildhauer Urbeitsmöglichkeiten? Es liegt wohl nur an dem Architekten, dem Bauherrn den nötigen Fingerzeig zu geben. Die Nachkriegszeit hat für die Erhaltung kul⸗ mrell wertvoller Güter faft gar nichts getan. Die in allen Teilen unſeres Landes in den letzten Jahren erklungenen Mahnrufe, daß werwolle Kulturgüter dem Untergange aus⸗ geſetzt ſcien, wenn für ihre Erhaltung nichts geian würde, blieben ungehört. Unzählig ſind die Reparaturnotwen⸗ dig 44 n an dem äußeren Kleide badiſcher Schlöſſer und Kirchen. Selbſtverſtändlich kann nicht alles auf einmal erledigt werden. Aber die laufende Vergebung ſolcher Reparaturarbei⸗ ten— auch in kleinerem Umfange— gibt lau⸗ — Arbeit für den Handwerker. Eine weitere Möglichkeit der Arbeitsbeſchaffung für das Bildhauergewerbe bedeutet das Liefern und Setzen von Einfaſſungen von Grabſteinen und allen damit zuſammenhängenden Arbeiten auf den Friedhöfen Die Badiſche Handwerkskammer wird ähnlich wie bei dem Elektroinſtallationsgewerbe für die Von pPg. Hans Endres Steinmetze und Bildhauer in nächſter Zeit mit einer umfaſſenden Werbung beginnen. Hat doch die unheilvolle Einwirkung der Formengebung moderner Architektur, die eine handwerksmäßige Verwendung des Natur⸗ fteines gar nicht mehr zuließ, es mit ſich ge⸗ bracht, daß von den etwa 20 000 im Steinmetz⸗ handwerk beſchäftigten Steinarbeitern kaum noch der zehnte Teil in Tätigkeit iſt. Dem neuen Staat aber muß der Steinmetz und Holzbild⸗ hauer ſchon allein der kulturſchöpferiſchen Auf⸗ gabe wegen erhalten bleiben. Deutſcher Stein aus deutſcher Erde ſchmücke den Bau! Erfüllung werde dem heiligen Spruch in Zeiten der Not:„Schafft dem Volk aus Steinen Brot!“ Zur Lebertranaktion des badiſchen Innenminiſteriums Die Bedeutung der Wurmkrankheit im kindesalter Vorbeugende Geſundheitsfürſorge treiben, heißt, nach Möglichkeit alle irgendwie faßbaren Schäden vom Kind fernzuhalten. Wenn wir verſuchen, in den nächſten Wochen den All⸗ gemeinzuſtand einer großen Zahl von unter⸗ gewichtigen und unterernährten, blutarmen und appetitloſen Kindern mittels einer vom ba⸗ diſchen Innenminiſterium großzügig organi⸗ ſierten und mit vielen Koſten verbundenen Verabreichung von Lebertran zu heben, ſo trei⸗ ben wir damit bewußt vorbeugende Geſund⸗ heitsfürſorge. Die Erfahrung lehrt, daß eine ſachgemäß durchgeführte Lebertranbehandlung die Widerſtandskraft der Kinder zu beſſern ver⸗ mag. Die Kinder ſind alſo nach einer längere Zeit durchgeführten Behandlung mit Lebertran weniger anfällig gegenüber Krankheiten, vor allem gegenüber Erkältungskranlheiten, als vor⸗ her. Daran kann kein Zweifel ſein. Ein be⸗ friedigender Erfolg wird aber nur dann er⸗ reicht werden können, wenn wir gleichzeitig ver⸗ ſuchen, nach Möglichteit andere, von außen kommende Schädigungen vom Kind fernzuhal⸗ ten, oder, ſofern ſie ſich ſchon eingeſtellt haben, ſie zu beſeitigen. Eine von den vielen Schäden, die hier in Frage kommen, iſt die 241 nehmende Ver⸗ wurmung im Kindesalter. Im abhgemeinen ſtellt man ſich auf den Standpunkt, daß das Wurmleiden eine harmloſe Angelegenheit ſei, mit der man nun mal bei gewiſſen Kindern und in gewiſſen Gegenden rechnen müſſe, und die höchſtens den Charakter des Unangenehmen, Unappetitlichen trage. Man weiß auch ſchon lange, daß Würmer, wenn ſie in großen Men⸗ gen auftreten, gelegentlich mal zum Verſchluß des Dünndarms, und damit zu einer ganz ſchweren Kranlheit, führen können. Außerdem lönnen noch eine Reihe anderer Störungen ſich einſtellen, wie Hautausſchläge, Neſſelſucht, Appe⸗ titloſigkeit und Blutarmut. Schließlich kennen wir auch noch ganz ſchwere Schädigungen, die dadurch zuſtandelommen, daß die Larven der Würmer in die Blutbahn einbrechen, ſich in den Lungen feſtſetzen und zu ſchweren Katarrhen der Luftröhre und der Bronchien führen. Aſthmaähnliche Anfälle können dann das Bild vervollſtändigen. Dieſe Zuſtände ſind gar nicht ſo ſelten. Die Spulwurmkrankheit befällt beſonders Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren. Die Uebertragung der Wurmeier erfolgt oft ſo, daß ſte von Kindern, die im Sande ſpielen, auf⸗ genommen werden. Weit häufiger aber iſt eine andere Art der Uebertragung, nämlich die durch mangelhaft gereinigte Gemüſe, Salate oder Früchte, die am Boden gelegen haben und die bei der allerorts noch üblichen Düngung mit Jauche geradezu überſät mit Wurmeiern ſind. Wenn wir, wie oben erwähnt, mit großen Opfern einer großen Zahl von Kindern Leber⸗ tran zukommen laſſen, dann haben wir gleich⸗ zeitig die Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß für die betreffenden Kinder mit dieſer Lebertran⸗ verabreichung möglichſt viel geleiſtet wird. Da⸗ zu iſt notwendig, daß vor Beginn der Leber⸗ tranverabreichung ſtark verwurmte Kinber und Familien dem Arzt zugeführt werden, damit unter ärztlicher Kontrolle eine ſachgemäße Ab⸗ treibung der Paraſiten vorgenommen werden kann. Mehr als bisher wird es Aufgabe der Fürſorgerinnen ſein, ſolche verwurmten Kinder und Familien ausfindig zu machen und ſie dem Arzt zuzuführen. Nur dann haben wir die Ge⸗ währ, daß Rückfälle vermieden werden, und daß mit der Lebertranzulage das erreicht wird, was wir erſtreben, nämlich eine Beſſerung des Allgemeinzuſtandes ürftiger Kinder und eine Hebung der aällge⸗ meinen Widerſtandskraft. Die Kartoffelverſorgung des Winterhilfswerkes Karlsruhe. Durch die umſichtige Vorſorge der Landesführung des Winterhilfswerkes un⸗ ter der NS⸗Volkswohlfahrt war es im Spätherbſt gelungen, die Kartoffelverſor⸗ gung des Winterhilfswerkes für den Gau Baden ſicher zu ſtellen. Da das Land Baden infolge der geringen Kartoffelernte nur 60 000 Zentner für das Win⸗ terhilfswerk aufbringen konnte, mußten noch rund 200 000 Zentner in anderen Landesteilen gekauft werden. Dazu ſpendete der Patengau Kurheſſen 5000 Zentner, der Patengau Magde⸗ burg⸗Anhalt 5200 Zentner. Einige badiſche Kreiſe brachten ferner noch für ſich Kartoffeln auf, ſo daß rund 300 000 Zentner Kartoffeln faſt reſtlos verteilt werden konnten. In alle Keller der notleidenden Volksgenoſſen kamen Kartoffeln, die wohl neben Brot das wichtigſte Nahrungsmittel ſind. Nicht in allen Landesteilen des Reiches ging die Kartoffelverſorgung ſo einwandfrei vor ſich. Der Einbruch des frühen Winters hatte einigen Gebieten nicht unerhebliche Schwierigkeiten ge⸗ bracht. Dazu kam noch, daß einige Länder, wie auch Baden, nur eine mittelmäßige Ernte hat⸗ ten. Soweit es nun bei den gegebenen Um⸗ ſtänden möglich war— die Kartoffelverſorgung in dieſem großen Ausmaße, wie wir es erleben konnten, ſteht einzig in der Geſchichte da— wurde die Kartoffelverteilung durchgeführt. Aber es werden noch immer Kartoffeln ge⸗ braucht. Gern würde man mit Kartoffeln wei⸗ terhelfen. Aber in dieſer Jahreszeit ſind die Gefahrenmomente für die Kartoffelzufuhr zu groß, ſo daß man vorläufig keine Kartoffeln mehr verteilen kann. Denn, wie iſt den Arme! geholfen, wenn ſie erfrorene Kartoffeln erhalten? In den Landesteilen, in welchen ſich ein Kar⸗ toffelmangel fühlbar macht— Baden iſt, wie bereits oben geſagt, gut verſorgt— werden Le⸗ bensmittel wie Mehl, Hülſenfrüchte und ande⸗ res als Erſatz für Kartoffeln verteilt e e d M Mihherdeneuieema Schadenfeuer Wiesloch. In der Nacht auf Samstag brach im Anweſen des Landwirts fock in Oberhof Feuer aus, von dem der Dachſtock und der zweite Stock ergriffen wurde. Das tat⸗ kräftige Eingreifen der Feuerwehren verhin⸗ derte größeren Schaden. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht geklärt. Der Führer als Taufpate Gauangelloch. Reichskanzler Adolf Fa i hat die Patenſchaft für das zehnte ind des Landwirts Georg Lutz von hier übernommen. Selbſtmord Karlsruhe. Am Freitagvormittag hat ſich ein Küchenchef in ſeinem Zimmer erſchoſſen. Der Lebensmüde war etwa 40 Jahre alt und verheiratet. Was den Mann in den Tod ge⸗ trieben hat iſt unbekannt. Von Frankreich ausgeliefert Müllheim. Ein Dekorateur aus Dresden, der nach Verübung eines Einbruchs in das Schloß Aſchaffenburg nach Frankreich geflohen war, wurde ausgeliefert und am Freitag in das Bezirksgefängnis Müllheim eingeliefert. Von der Univerſität Freiburg Freiburg. Das Bad. Staatsminiſterium hat dem Privatdozenten für phyſikaliſche Che⸗ mie Dr. Johann Böhm für die Dauer ſeiner Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität Freiburg die Amtsbezeichnung außerordent⸗ licher Profeſſor verliehen. Der Mord bei Mefßiirch Meßkirch. Der unter dem Verdacht des Mordes an dem Dienſtknecht Hugo Kramer ver⸗ haftete Knecht Mathias Steiner hat bis jetzt noch kein Geſtändnis abgelegt. Doch ſind die Indizienbeweiſe ſo ſtark, daß an der Täterſchaft Steiners kaum noch zu zweifeln iſt. Es beſteht ſogar die Möglichkeit, daß es ſich um einen Raubmord handelt. Kramer hatte bei ſeinem Weggang in Meßkirch noch etwa drei Mark in der Taſche, als man ihn auffand, hatte er nur noch vier Pfennig. Der Markelfinger See wieder zugefroren Radolfzell. Durch die anhaltende Kälte der letzten Tage iſt der Markelfinger See in ſeiner ganzen Ausdehnung wieder zugefroren und bietet eine günſtige Gelegenheit zur Aus⸗ übung des Eislaufſportes. ——— ,,, 2. —r23.. Gemeinderatsbeſchlüſſe von Neckarhauſen Joſef Zieher, Schloſſer, Sohn von Heinrich I, wird zu ſeinem angeborenen Bürgerrecht zu⸗ gelaſſen.— Vom Erlaß über die Einführung der Trichinenſchau wurde Kenntnis genom⸗ men, als Trichinenſchauer ſoll Fleiſchbeſchauer leck beſtellt werden.— Vom Abſchluß des ontoauszuges mit Stand vom 1. Januar 1934 der früheren Bezirksſparkaſſe Ladenburg wurde Kenntnis genommen. Vom Vorkaufsrecht der von Graf von Oberndorff verkauften Grund⸗ ſtücke kann die Gemeinde mangels Mittel kei⸗ nen Gebrauch machen.— Von der Kanaliſie⸗ rung der Robert⸗Wagner⸗Straße wird vorerſt abgeſehen.— Die Kanaliſation der Luiſen⸗, Schloß⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Straße wird durch⸗ geführt und die Arbeiten den vier—— mern Wolf, Bühler, Linnenbach und Herold zum verbilligten Angebotspreiſe von 5052.75 Mark übertragen.— Die Grasſtücke, große Wie⸗ ſen und hintere Rebſtücke werben Amffig auf die Dauer von ſechs Jahren öffentlich verſtei⸗ gert.— Der Nußbaum am Aſerdamm wurde verkauft.— Verſchiedene Unterſtützungs⸗ und Ausſtandsgeſuche wurden verbeſchieden. Landwirtſchaftlicher Schulungskurs Ladenburg. Im Bahnhofshotel Laden⸗ burg findet am kommenden Mittwoch der her⸗ kömmliche Schulungskurs der Landwirtſchafts⸗ ſchule ſtatt, an dem ſich in dieſem Jahre auch die Kreisbauernſchaften Mannheim und Weinheim beteiligen. Prominente Redner aus den Reihen der Führer der badiſchen Land⸗ wirtſchaft werden über die zurzeit wichtigſten und allgemein intereſſierenden, berufsſtändigen Fragen Bericht erſtatten. Ganz beſonderes In⸗ tereſſe dürfte die auf der Tagesordnung ſtehen⸗ den Vorträge über„Erbhof und Entſchuldung“ und über die„Tabakkontingentierung im Jahr 1934“ begegnen. Aus Anlaß dieſer Veranſtal⸗ tung wird Ladenburg der Treffpunkt zahlreicher Bauern aus dem ganzen Kreis Mannheim ſein, Neuer Bürgermeiſter Lampertheim. Nachdem die Gemeinde ſeit etwa drei Wochen ohne Ortsoberhaupt war, wurde nunmehr Ortsverwalter Groß aus Weiſenau bei zum kommiſſariſchen Bür⸗ fein für die Gericht verfügt Unterbringung in eine Heilanſtalt Darmſtadt. Die Große Strafkammer ver⸗ handelte gegen den früheren Rechtsanwalt Aug. Meon aus Bensheim, der im vorigen Jahre wegen Untreue und Unterſchlagung zu vier Mongten Gefängnis verurteilt worden war. Im Wiederaufnahmeverfahren wurde ihm nach der ärztlichen Feſtſtellung der§ 51 für ſein früheres Vergehen zugebilligt, ſo daß der An⸗ geklagte einen Freiſpruch erzielte. Das Gericht verfügte jedoch gleichzeitig ſeine Unterbringung in eine Heilanſtalt, da ſeine damaligen Ver⸗ gehen, zu denen er immer wieder fähig ſein önne, zweifellos eine gro Gefa ii Heffentlͤchkeft darſtellten Zum Polizeioberſt der heſſiſchen Landes⸗ polizei berufen. Darmſtadt. Der Polizeioberſtleutnant und Landespolizeiführer Heinrich Jacobſen zu Darmſtadt wurde, wie das Landespreſſeamt mit⸗ teilt, zum Polizeioberſten der heſſiſchen Landes⸗ polizei berufen.— Gleichzeitig wurde der Poli⸗ zei⸗Inſpektor Friedrich Wilhelm Schreiber, Frankfurt a.., zum Polizeihauptmann bei der Polizei in Darmſtadt beſtellt. Eiferſuchtsdrama Frankfurt a. M. Am Bahnhof Ober⸗ lie derbach ereignete ſich heute morgen gegen 6 Uhr eine ſchwere Bluttat. Ein 37jähriger Arbeiter, der mit einem 22jährigen Mädchen ſeit einigen Jahren ein Verhältnis unterhielt, lauerte ſeiner Braut auf und ſtellte ſie. Er begleitete das Mädchen bis zum Bahnhof Ober⸗ liederbach, und als ſich die beiden trennen woll⸗ ten, zog der Mann einen Revolver und gab aus nächſter Nähe einen Schuß auf das Mädchen ab. Dieſes ſank mit einem ſchweren Kopfſchuß zu Boden und ſtarb bald darauf. Der Täter richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich ebenfalls einen Kopfſchuß bei. An der ſchwe⸗ ven Kopfverletzung iſt auch der Täter inzwiſchen eſtorben. Es handelt ſich um eine Eifer⸗ fuchtstat. Die Störungen im Gleichwellennetz des Süd ⸗ weſtfunks.— Die Arbeiten der Reichspoſt zur Beſeitigung der Störungen in vollem Gange. Baldige Behebung der Störungen zu erwarten. Frankfurt a. M. Wie uns vom Südweſt⸗ funk mitgeteilt wird, ſind die Arbeiten zur Be⸗ ſeitigung der Störungen beim Empfang der Sender des Südweſtfunk⸗Gleichwellennetzes auf die Vorſtellung des Rundfunks beim Reichspoſt⸗ miniſterium hin von dieſem ſofort in vollem Umfange in Angriff genommen worden. Die Reichspoſt iſt mit allen Mitteln beſtrebt, die Empfangsſchwierigkeiten insbeſondere der Sen⸗ der Frankfurt und Kaiſerslautern des ſüdweſtdeutſchen Gleichwellennetzes, die auf⸗ fallend ſtark in der Pfalz, im Saargebiet und an der Bergſtraße in Erſcheinung tre⸗ ten, zu beſeitigen. Bei der Kompliziertheit eines Gleichwellenbetriebes iſt es natürlich nicht mög⸗ lich, in wenigen Stunden die aufgetretenen Schwierigkeiten zu beheben. Es iſt jedoch zu erwarten, daß in kürzeſter Friſt die Arbeiten. zur Verbeſſerung des Empfanges insbeſondere der Sender Frankfurt und Kaiſerslautern be⸗ endet ſein werden. emeinde Lampertheim be⸗ Daten fi Sonnenauf 16.39 Uhr; 2 untergang.3 1763 Der Die Poſerna 1860 Der Dic geſtorben 1860 Der ruf Taganre 13873 Der Fo Herzog (geſtorbe Herr Ludw feierte ſeinen Krieges hat e hatte, ſich noe 110ern, zum eſtellt und i einem Vater manchen Mit Die älteſte annheim, L ihren 83. Ge. SWjähriges Konrad„ jähriges Dier Roſengartenv Beſuchern de notwendige 2 Leben erfreu und Wertſchä Opfergeiſt. Feibelma Winterhilfe trag von RN Arbeit, und „Schickſa Zum bleib Jahr der Erl münze nach Bildhauers geprägt, dere Profilbildnis Adolf Hit Eichenkranz,! res 1933— 21. März— bildlicht die auf der Rückſ Ehre⸗ Idee hre, Freihe Nation. Von Hermann geſchaffen. A der Künſtler kunſt. Das der Medaille trägt auf de Staatswappe Blitz und das das Hakenkre Ehre mit d Deutſchland“. res der grof denkmünzen eben und ki n Fünfmarl von 3 RM. 6 RM. erwo Der Zur Aufführ Mit Recht roduktion d teigerten Er läuſchten, eit nichtenden K immer nur 2 gen. Manche kündigte Fil. Leiſtungen f minderer Na augenblicklick film„Flüch ann bewei Filmkunſt, d ein ſtarkes K merte, daß d mers und Dieſer Film, Deutſchtums Anklänge an filme, ohne —— ruf technik dieſe vorragend, keinem Filn ten konnten. wendige We Zurückſchreit ftummen fe wird. Dieſe dem Scheme theater, in! ren, macht Theaterſtück. Leinwand z Gewalt der tarhauſen Heinrich II, rgerrecht zu⸗ Einführung nis genom⸗ ꝛiſchbeſchauer Abſchluß des Januar 1934 nburg wurde ufsrecht der ften Grund⸗ Mittel kei⸗ r Kanaliſie⸗ wird vorerſt der Luiſen⸗, wird durch⸗ r Unterneh⸗ und Herold von 5052.75 „große Wie⸗ künftig auf itlich verſtei⸗ amm wurde itzungs⸗ und ieden. gskurs zhotel Laden⸗ och der her⸗ dwirtſchafts⸗ ch in dieſem Mannheim tente Redner ziſchen Land⸗ t wichtigſten ufsſtändigen onderes In⸗ nung ſtehen⸗ ntſchuldung“ ng im Jahr r Veranſtal⸗ kt zahlreicher nnheim ſein. e Gemeinde erhaupt war, Groß aus zriſchen Bür⸗ pertheim be⸗ in eine kammer ver⸗ anwalt Aug. rigen Jahre ng zu vier orden war. rde ihm nach 51 für ſein daß der An⸗ Das Gericht terbringung ialigen Ver⸗ r fähig ſein ahr für ⸗die Landes⸗ eutnant und zobſen zu reſſeamt mit⸗ hhen Landes⸗ de der Poli⸗ chreiber, ptmann bei hof Ober⸗ iorgen gegen n 37jähriger en Mädchen 3 unterhielt, te ſie. 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Während des Krieges hat er, der drei Söhne im Felde ſtehen hatte, ſich noch bei ſeinem alten Regiment, den iibern, zum Ausbildungsdienſt zur Verfügung eſtellt und in dieſem Amt als Vizefeldwebel einem Vaterland Dienſte erwieſen, aber auch manchen Mitbürger väterlich betreut. 83. Geburkstag Die älteſte Frauenſchaftlerin der NSDAP Mannheim, Luiſe Lutz, in Feudenheim beging ihren 83. Geburtstag in beſter Geſundheit. Wiähriges Dienſtjubilüum. Maſchinenmeiſter Konrad Oberſt feierte geſtern ſein 25⸗ jähriges Dienſtjubiläum bei der Stadt und⸗der Roſengartenvermaltung. 25 Jahre hat er allen Beſuchern des Roſengartens die im Winter ſo notwendige Wärme geſpendet. Auch im privaten Leben erfreut ſich der Jubilar großer Achtung und Wertſchätzung. Opfergeiſt. Die Angeſtellten der Firma Gebr. Feibelmann, Mannheim, führten für die Winterhilfe bzw. Arbeitsbeſchaffung den Be⸗ trag von RM. 77.72 für Spende der nationalen Arbeit, und RM. 32.— für Wiyterhilfe ab. Gedenkmünze „Schickſalsjahr der Nation 1933“ Zum bleibenden Gedenken an das große Jahr der Erhebung hat die Preußiſche Staats⸗ münze nach dem hervorragenden Entwurf des Bildhauers Franz Beyer eine Gedenkmünze geprägt, deren Vorderſeite ein lebensgetreues Profikbildnis des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler zeigt. Umrahmt von einem Eichenkranz, die entſcheidenden Daten des Jah⸗ res 1933— 30. Januar— 5. März— 21. März—12. No v.— aufweiſend, verſinn⸗ bildlicht die künſtleriſch vollendete Darſtellung auf der Rückſeite den ſiegreichen Kampf um die roße Idee des Nationalſozialismus, um Ehre, Freiheit und Einigkeit der deutſchen Nation. Von dem gleichen Künſtler wurde eine Hermann⸗ Göring ⸗ Gedenkmünze geſchaffen. Auch in dieſem Entwurf zeigt ſich der Künſtler als Meiſter deutſcher Medaillen⸗ kunſt. Das Kopfbildnis auf der Vorderſeite der Medaille iſt hervorragend gelungen und trägt auf der Rückſeite das neue Preußiſche Staatswappen, den Adler mit Schwert und Blitz und das Zeichen der ſiegreichen Erhebung, das Hakenkreuz als Symbol der Freiheit und Ehre mit der Umſchrift„Unſer Ziel heißt Deutſchland“. Anläßlich der Wende des Jah⸗ res der großen Erhebung werden beide Ge⸗ denkmünzen nunmehr der Oeffentlichkeit über⸗ eben und können bei Banken und Sparkaſſen in Fünfmarkſtückgröße in Bronze zum Preiſe von 3 RM. und in Feinſilber zum Preiſe von 6 RM. erworben werden. ee e. Der Film am sScheidewege Zur Aufführung„Flüchtlinge“ im Gloria und Palaſt Mit Recht ſind die Erzeugniſſe der Film⸗ roduktion des letzten Jahres, die unſere ge⸗ teigerten Erwartungen ſo oft ſchmählich ent⸗ läuſchten, einer ſachlichen und damit oft ver⸗ nichtenden Kritik unterzogen worden. Es waren immer nur Anſätze, Verſuche, Einzelerſcheinun⸗ gen. Mancher mit großer Werbetrommel ange⸗ kündigte Film war Durchſchnitt, ja, an manchen Leiſtungen früherer ſtummer Filme gemeſſen, minderer Natur. Wenn heute ein Film, wie der augenblicklich im ganzen Reich vorgeführte Film„Flüchtlinge“ gedreht werden konnte, dann beweiſt dieſe Meiſterleiſtung deutſcher Filmkunſt, daß unſere Kritik berechtigt war, daß ein ſtarkes Können in der Filminduſtrie ſchlum⸗ merte, daß die ſchlechten Erzeugniſſe des Som⸗ mers und Herbſtes nicht notwendig waren. Dieſer Film, der die furchtbare Not des Wolga⸗ Deutſchtums ſchildert, hat in ſeiner Struktur Anklänge an die Regiekunſt der beſten Ruſſen⸗ filme, ohne jedoch eine Imitation dieſes ge⸗ waltigen ruſſiſchen Filmſtils zu ſein. Die Bild⸗ technik dieſes Films„Flüchtlinge“ iſt ſo her⸗ vorragend, ſo ausgezeichnet, wie wir ſie in keinem Film des verfloſſenen Jahres beobach⸗ ten konnten. Hier iſt zum erſten Mal der not⸗ wendige Weg zurück beſchritten worden, der im Zurückſchreiten auf die Höchſtleiſtung des ſtummen Films den Tonfilm zur Höhe führen wird. Dieſer Film macht endgültig Schluß mit dem Schema, die Guckkaſtenbühne, das Sprech⸗ theater, in bequemer Manier zu photographie⸗ ren, macht ein Ende mit der laxen Art, gute Theaterſtücke mit primitiven Mitteln auf die Leinwand zu werfen. Ungeheuer wirkſam, die Gewalt der Maſſenſzenen, die dieſen Film ————— „Hakenkreuzbanner“ 7 guszug aus dem Ufa-Ball im Friedrichspark Photo Hofheinz, Schwetzingerstadt Afa⸗Ball im Friedrichspark Achtung, Aufnahme! war die Deviſe des diesjährigen Ufa⸗Balles. Waren auch diesmal keine Stars anweſend, ſo lächelten die Film⸗ lieblinge von den Plakaten, mit denen die Wände des Saales wirkungsvoll ausgeſchmückt waren, ihren Gönnern und Verehrern zu. Der Beſuch war gut, wenn auch nicht ſo wie im vergangenen Jahre. Aber etwas war ſehr gut, und das war die Stimmung und die Fröhlich⸗ keit des jungen Volkes.— Die eigentliche Er⸗ öffnung des Balles bildete der Einzug Prinz Karnevals. Voran die herrliche Feuerio⸗Prin⸗ zengarde, es folgen die Ufa⸗Pagen, der des Tanzens nimmer müde Eulenſpiegel, und dann all die bunten Masken. Ausgeſprochen ſchöne Masken waren eigentlich wenig vertreten, da⸗ für aber einige ganz beſonders originelle(glän⸗ zend der Mann mit dem Grabſtein der Ab⸗ rüſtung).— Einen weſentlichen Anteil an der vorzüglichen Stimmung hatte die ausgezeich⸗ nete Kapelle der Ufa⸗Jungens(Matz⸗Leux), die geſtern eine ſehr gute Leiſtung in Spiel und Unterhaltung vollbrachten. Den Höhepunkt des Abends bildete natürlich die Filmerei. Die Ver⸗ ſchönerungsutenſilien wurden gezückt und ſchnell noch ein bischen„zurecht gemacht“, als Photo Reimann ſeine Filmkamera in Poſitur rückte. Und dann— das große Wort: „Achtung! Aufnahme!“— Die Scheinwerfer blitzen auf, und dann naht der große Augen⸗ blick, wo die„Aſpiranten“ ſtrahlenden Blickes vüer uegen anurt köestpSher Vwi, mihahhemenekemtgzuen 4ns aberbvar ivgen npafehüve aens narat anm mrwechhenar aantiasnrueenee e e, n wie eine gewaltige Ouvertüre einleiten, die in der Lage ſind, die für die Handlung notwendige Stimmung im ganzen Zuhörerraum einziehen zu laſſen. Quälend ſind dieſe Szenen in ihrer bewußten Gedehntheit, die— das fühlen wir im Abrollen des Films— ein notwendiges Stilmittel ſind. Aus dem Wuſte der Maſſen entwickelt ſich die handelnde Gruppe der Ein⸗ zeldarſteller. Maſſenſchickſal wird aufgelöſt in Einzelſchickſale. Der Regiſſeur verſteht es, die realiſtiſchen Mittel des Filmes in vollendeter Weiſe einzuſetzen. Die Wirren der ruſſiſchen Revolution in aſiatiſchen Gebieten, die Gegen⸗ ſätze zwiſchen der Bevölkerungsſchicht und der internationalen Kommiſſion ſind wunderbar herausgeſtellt. Indeſſen die völkerbundartige Kommiſſion in ihrem hohen Hauſe tagt und ſchwätzt und die Zeit vertut, indeſſen ein in ſeiner Hilfloſigkeit prächtig ſkizzierter deutſcher Delegierter mit lahmen Proteſten das grau⸗ ſame Schickſal der Wolgadeutſchen zu lindern ſucht, geht der Tatmenſch, der geborene Führer, der Aktiviſt, der deutſche Menſch, den das No⸗ vember⸗Deutſchland ins Gefängnis geſperrt hatte, an die Arbeit, und was den Proteſten nicht gelingt, das vollbringt Tatkraft, Mut, Energie und Glaube im kleinen Rahmen. Dies Häufchen verſprengter Wolgadeutſcher, das ſich vor dem ruſſiſchen Zugriff durch Flucht zu retten ſucht, ſymboliſiert in ſeiner Verzagtheit, in ſeiner Uneinigkeit und in ſeiner Mutloſigkeit das deutſche Volk in den Jahren des Nach⸗ kriegs. Jeder Führung beraubt, wird das Ziel der Flucht, die Freiheit, faſt ein Ding der Un⸗ möglichkeit. Da wird dieſem führerloſen Hau⸗ fen durch Zufall, durch Schickſal, der Führer geſchickt. Hans Albers, der Darſteller des tat⸗ kräftigen Menſchen, wie wir ihn aus ſo vielen Filmen kennen, verkörpert dieſen aus dem No⸗ vember⸗Deutſchland ausgewanderten Menſchen, — mit mehr oder minder großem Herzklopfen vor dem Wundertier Kamera vorbeirauſchen. Doch die 200 Meter Film ſind bald abgerollt. Gar zu raſch ging dieſer„erhebende Moment“ vorbei. Jeder hätte ſich gern noch einmal fil⸗ men laſſen, wenn nicht....— Auch eine Ball⸗ bude war da. Wem das Glück hold war, der konnte einen wunderbaren Teddybären gewin⸗ nen. Ich hatte Glück und würfelte die richtige Zahl(es war aber nur Spaß).— Eine Ver⸗ loſung bot wirklich gute Chancen, die Damen mit Ueberraſchungen zu erfreuen.— Es war denn auch nicht verwunderlich, daß ſich bei ſo viel Abwechſlung die gute Stimmung bis zu ſpäter Stunde erhielt. Es war ein wohlgelun⸗ genes Feſt, das durch die freundliche Unterſtüt⸗ zung der Direktion des Univerſums, Herrn Dau, in ſeinem Gelingen weſentlich gefördert wurde. Und alle, die da und nicht da waren, werden ab Freitag Gelegenheit haben, ſich und ihre Bekannten in der Wochenſchau wiederzu⸗ ſehen.. Beflaggung am 30. Januar Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch den Volkskanzler Adolf Hitler werden am Dienstag, 30. Jan., die ſtädtiſchen Gebäude beflaggt. Die Be⸗ völkerung wird erſucht, ſich dem Vorgehen der Behörden anzuſchließen. der, wie ein Heimatloſer, Offizier dieſer inter⸗ nationalen Kommiſſionsgewalt iſt. Was eine Führerperſönlichkeit bedeutet, hat niemals plaſtiſcher zum Ausdruck kommen kön⸗ nen, als in Spielſzenen, in denen Hans Albers die Topſich d der Wolga⸗Deutſchen an ſich reißt. Er ſetzt ſich durch, Unüberwindliches wird durch ſeine Energie zur Wirklichkeit. Eine Gruppe von Menſchen, die in ihrer Haltloſigkeit und ührerloſigkeit dem Verderben ausgeliefert iſt, ringt durch die Energie dieſes Führers ein Meiſterſtück von Arbeit und Leiſtung fertig. Mag manches in dieſem Film abenteuerlich er⸗ ſcheinen, mag der eine oder andere Filmtrick den Aufnahmen notwendig oder doch dienlich geweſen ſein, dieſer Film hat nichts mit ame⸗ rikaniſcher Senſationshaſcherei zu tun. Dieſer Film, der einen neuen großartigen Weg geht, iſt ein deutſcher Film. Es dürfte ſelten und für ein Lichtſpielthegter ein ungewohntes Ereignis ſein, daß in einem Spielfilm gewiſſermaßen auf offener Szene das Publikum Beifall ſpen⸗ det. Es mag ein Beweis dafür ſein, wie mit⸗ reißend die Handlung des Films iſt, wie ein jeder Zuſchauer gewiſſermaßen den Film erlebt, wie er im beſten Sinne die Geſchicke der han⸗ delnden Perſon erlebt, das ganze Geſchehen mit durchlebt. Wenn der deutſche Film, der zu Beginn des neuen Jahres dieſe großartige Lei⸗ ſtung herausbrachte, dieſen Weg weitergeht, wenn die deutſche Regiekunſt ſich auf die Kräfte beſinnt, die ſie bereits vor Jahren in der Tech⸗ nik des ſtummen Films beſaß, dann wird der Film wieder den Weg vom photographiſchen Theater zu einer eigenen originellen Filmkunſt finden. Der Film„Flüchtlinge“ jedenfalls hat bewieſen, daß mit den vorhandenen Mit⸗ teln und mit den a usgezeichneten deutſchen Filmſchauſpielern dieſer neue deutſche Film möglich iſt. Hikad. MANNLIELAA Achtung!— Aufnahme! gleine Ereigniſſe in einer großen Stadt Die Laterne ſtand im Weg Vor dem Reichsbankgebäude zwiſchen M 0 und M 7 hielt ſich der Lenker eines Kraft⸗ wagens nicht an die Fahrbahn, ſondern fuhr mit ſeinem Fahrzeug auf eine Laterne, die vollſtändig in Trümmer ging. Der Schaden war nicht gerade unbedeutend. Das Gaswerk war aber ſchnell bei der Hand und ſtellte eine neue Laterne auf, während man ſich wegen Sachbeſchädigung ſpäter auseinanderſetzen wird. Das Pflaſter ſenkt ſich. Bei den Grabarbeiten für das neue Brücken⸗ lager am Neckarauer Uebergang ſenkte ſich am Samstag plötzlich das Straßenpflaſter auf einer Fläche von 25 Quadratmeter, wodurch der Ver⸗ kehr gefährdet wurde. Selbſtverſtändlich brachte man die Sache raſcheſtens wieder in Ordnung, um Verkehrsſtörungen zu vermeiden. Schüler als Meſſerheld Zwei Schüler, die ſich auf dem Heimweg von der Schule befanden, waren auf der Straße in Streit geraten. Im Verlauf der Auseinander⸗ ſetzung zog der eine Schüler ſein Meſſer und ſtieß es ſeinem Kameraden in den linken Ober⸗ arm. Die zugefügte Verletzung iſt nicht unbe⸗ deutend und mußte von einem Arzt behandelt werden. Die Straßenbahn angefahren Ein Kraftwagenführer von auswärts, der offenbar nicht wußte, daß die Mannheimer Straßenbahnen nicht ausweichen können, fuhr auf der Friedrichsbrücke mit ſeinem Fahrzeug einen Straßenbahnwagen der Linie 5 an und verurſachte an dem ſtädtiſchen Fahrzeug recht erheblichen Schaden. Sichergeſtellte„Damen“ Den zweifelhaften Frauenzimmern iſt es ſchon oft geſagt worden, daß ſie auf der Straße keine Männer anſprechen dürfen. Um wieder einmal ein Exempel zu ſtatuieren, ſchnappte man am Samstag eine Anzahl dieſer„Damen“ und ver⸗ brachte ſie in Gewahrſam, wo ſie darüber nach⸗ denken konnten, wie man ſich auf der Straße zu benehmen hat. ... zur Schlägerei ausgeartet In einer Wirtſchaft konnten ſich Wirt und Gäſte nicht mehr auf parlamentariſchem Wege verſtändigen, ſo daß ſie in Streit gerieten, der ſchließlich in eine Schlägerei ausartete. Die Polizei machte nicht viel Federleſens, beendete l Treiben und ſchloß die Wirt⸗ aft. Ruheſtörungen Am Bahnhof glaubten einige Perſonen die nächtliche Ruhe ſtören zu dürfen und wurden, da ſie ſich nicht von dem Schutzmann belehren laſſen wollten, zur Polizeiwache verbracht. Hier⸗ bei leiſtete einer der Ruheſtörer Widerſtand, während eine Frau glaubte, unbedingt ſich eine Beamtenbeleidigung zuſchulden kommen laſſen zu müſſen. Insgeſamt notierte in der Nacht zum Sonntag die Polizei 14 Ruheſtörer und vier Perſonen wegen groben Unfugs. Aus Ludwigshafen Jäher Tod. Am Sonntagvormittag,.35 Uhr, erlitt eine 68 Jahre alte Witwe in der Gellertſtraße einen Schlaganfall. Sie verſtarb auf dem Wege zum Krankenhaus. Selbſtmord. Vergangene Nacht brachte ſich ein junger Mann in der Wohnung ſeiner Schwiegermutter in Neckarau aus unbekannteer Gründen einen Schuß in die Herzgegend bei. Auf dem Transport in das Städt. Krankenhaus erlag der Lebensmüde ſeinen Verletzungen. Foto Roma, Frankfurt a..-Süd. Otto Rombach, der junge ſchwäbiſche Dichter, ſchrieb ein Volksſtück über den Schneider von Ulm.„Der Münſterſprung“. Zur Uraufführung im Nationaltheater Mannheim am 6. Februar Zahrgang 4. Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ 4 er ni ür m iſt wider micht Unter obiger Ueberſchrift erſchien vor einigen Tagen im„Kmeuen Mannheimer Volks⸗ blatt“ ein Artikel, in dem gegen die Aufmun⸗ terung der Schulen zum Eintritt in das Jun g⸗ volk proteſtiert wird. U. a. werden hierbei in altzentrümlicher Weiſe— wie einſt katholiſche Kirche und Zentrum— ſo heute: katholiſche Ju⸗ gend und die katholiſch organiſierte Jugend gleichgeſtellt und damit die Oeffentlich⸗ keit getäuſcht. Im Hinblick auf die Unbelehrbarkeit vieler aus dem ehemalig ſchwarzen Lager, die bis heute den Geiſt der neuen Zeit noch nicht verſtehen können und wollen, muß gegen die Ausführungen des betreffenden Artikels Stel⸗ lung genommen werden: Es muß als böswillige Verdrehung der Tatſachen betrachtet werden, wenn aus dem Aufruf der Schulen eine Abſprechung der nationalen Geſinnung der katholiſchen Jugend geleſen wird. Als Lehrer und Erzieher kennen wir den Geiſt der Jugend und ſind überzeugt, vaß auch die katholiſche Jugend, im Bewußtſein, daß ſie die Exiſtenz ihrer Kirche in Deuſtchland einzig und allein unſerem Führer Adolf Hitler zu verdanken hat, in deſſen Reihen ſteht. Wohl hat ein Teil der katholiſchen Jugend den Weg zu ihm noch nicht gefunden, doch nur, weil er(mit für uns durchſichtigen Zwecken) in Sonderorganiſationen geführt wird. Aus eigener Erfahrung wiſſen wir, daß die katholiſch organiſierte Jugend ſich mit Freu de dem Jungvolk eingliedern würde, wenn ſie nur dürfte. Wenn die Verbändefrage auch noch nicht gelöſt iſt, wird dies doch nie⸗ mand der Jugend entgelten laſſen. Wir ſind uns wohl bewußt, daß das bisherige Schei⸗ tern der Eingliederung nicht der Jugend zugeſchrieben werden kann, ſondern lediglich Verſchulden des ſcheinbar ſchlummern⸗ den Zentrumsgeiſtes iſt. Hätte der Wille der Führer der katholiſchen Jugendverbände nicht gefehlt, wäre bis heute Zeit genug ge⸗ weſen, einen Weg zu finden. Es iſt bezeich⸗ nend genug, daß, trotz des Konkordats, die gei⸗ ſtigen Führer der organiſierten katholiſchen Ju⸗ gend an die Gefahren ihrer Kirche und Seel⸗ ſorger erinnert werden müſſen, zudem ſie ſelbſt vor noch nicht allzu langer Zeit im Treubund mit dem Marxismus den nationalſozialiſtiſchen Staat zu verhindern ſuchten, ſeine Verkünder verleumdeten und beſchimpften, und Adolf Hit⸗ ler als ihren Beſigehaßten bekämpften, ihn, der den ehemaligen Schmähern das von ihnen ſelbſt nicht erhoffte Konkordat brachte. Dieſe verſöhnende Liebe unſeres Führers zu ſeinem geſamten Volke hätte bei gleichem Entgegen⸗ kommen der anderen Seite zum freiwil⸗ ligen Verzicht, unter Vorbehalt der Aus⸗ übung der ſeelſorgeriſchen Pflichten, auf Son⸗ derorganiſationen führen müſſen. Verſchiedene erhaftungen der letzten Zeit, wie auch das Neubeleben der organiſierten katholiſchen Ju⸗ gend beweiſen aber, daß gerade aus dieſem Konkordat ein Recht abgeleitet wird, ſich langſam wieder auf die Verhültniſſe vor dem 5. März vorigen Jahres feſt⸗ zulegen. Es iſt an der Zeit, dieſem wieder beginnenden ee eeeeeraritbannr, Beſuch aus der Pfalz Mit annähernd 600 Pfälzern traf geſtern früh kurz nach hach 10 Uhr im Mannheimer Bahn⸗ hof ein aus 18 Wagen beſtehender Sonderzug der Reichsbahndirektion Ludwigshafen ein, der Pfälzer aus Neuſtadt, Germersheim Landau, chifſerſtadt Speyer, Maikammer, Lambrecht, Haßloch und dem Elmtal zu einem Mann⸗ heimer Beſuch Die SA⸗Kapelle hatte auf dem Bahnſteig ufſtellung genommen und begrüßte die Gäſte beim Einlaufen des Zuges mii einem Marſch. Anſchließend 1— man die„Lore“, wohl in der Anſicht, 45 dieſes Lied in der Pfalz nicht bekannt iſt. Leider hatte es der Verkehrsverein, der ſich um die Gäſte während des Mannheimer Aufenthaltes an⸗ nahm, nicht für nötig gefunden, einige Fahnen au zuziehen. Man ſollte ſich auch um ſolche Kleinigkeiten bekümmern, denn eine ſolche Geſte ſchadet beſtimmt nie etwas. ür die Pfälzer war das gleiche Programm 5 253 für die Teilnehmer des vor vierzehn Tagen zur Durchführung gebrae ten Sonderzuges aus Worms. In zwei Abteilun⸗ gen marſchierte man los und beſuchte Schloß⸗ muſeum und Schloß ſowie das Planetarium. Im Schloß richtete Profeſſor Dir. Walter einige die Beſucher und im Planetarium ſprach Prof. Feurſtein über eine„Wanderung durch das Weltall“. Das Mittageſſen wurde in ehn verſchiedenen Lokalen eingenommen, ſo daß mehrere Wirte etwas von dem Pfälzer Be⸗ fuch profitierten. Nach der Magenſtärkung ging u das Nationaltheater, wo man die beſten Plätzen vorbehalten hatte, um den Gäſten die Vorſtellung der„Fledermaus“ auch möglichſt enußreich zu geſtalten. Die Stimmung, die beim Verlaſſen des Theaters unter den Pfäl⸗ ern herrſchte, hätte nicht beſſer ſein können. Roch fünfviertel Stunden blieben den Gäſten zur freien Verfügung, denn um 18.45 Uhr ging es mit dem Sonderzug wieder in die Heimat zurück. Worte an Treiben ein energiſches Halt zu⸗ zurufen! Was die Mannheimer Schule an⸗ belangt, fühlt ſie ſich dem deutſchen Volke und ſeinem Führer gegenüber nach wie vor ver⸗ pflichtet, ihre Jugend an den Platz zu ver⸗ weiſen, an den ſie gehört: in das Jungvolk, die Jugend Adolf Hitlers, die Jugend des deutſchen Volkes. Das deutſche Volk und die nationalſozialiſtiſche Schule müſſen ſchärfſte Verwahrung dagegen einlegen, wenn verſucht wird, einen Teil ihrer Jugend in Sonderorganiſationen der Ein unmöglicher Weg! nationalſozialiſtiſchen Erziehung fernzu⸗ halten, und, was die Proteſtmärſche der letzten Tage bewieſen: dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Geiſte zu entfernen. Es iſt Kirche und Staat dienlicher, wenn die geſamte Jugend gemeinſam im Geiſte der Volksgemein⸗ ſchaft erzogen wird. Hierzu ſind einzig und allein die Fugendorganiſationen un⸗ ſeres Führers berufen. Wer Sonderorga⸗ niſationen heute noch fördert, hegt auch Sonder⸗ intereſſen, ſabotiert das Aufbauwerk Adolf Hitlers und geht auch für die Mannheimer Schule: einen unmöglichen Weg! Fröhlich Pfalz— Gott erhalts Der„Fröhlich Pfalz“ dritte Sitzung Das Stammhaus„Durlacher Hof“ war am Samstag die Tagungsſtätte der„Fröhlich Pfalz“, die wieder durch ihren närriſchen Präſi⸗ denten ein volles Haus begrüßen durfte, als mit einiger Verſpätung der Elferrat ſeinen Einzug gehalten hatte.„Mir hätte jo frieher doo ſein könne, awwer mir ſinn mit'r Elektriſch ge⸗ fahre“ meinte Präſident Reiſcher, ehe er gemein⸗ ſam das erſte Lied vom ſchönen Mannheim ſin⸗ gen ließ. Als Mannemer Bloomaul ſtieg Her⸗ mann Bornhofen in die Bütte und ſorgte dafür, daß die Lachmuskeln der Anweſenden in Tätig⸗ keit treten mußten. Karl Spindler hatte ſeinen Sprößling mitgebracht, um als Straßenmuſikan⸗ ten den ihnen zukommenden Beifall einzuheim⸗ ſen. Geſangshumoriſt Röder brachte Couplets, die entſprechend belacht wurden, während Ger⸗ hard Helffenſtein als Außen⸗ und Kommunal⸗ politiker in die Bütte ſtieg. Am vorjährigen Aſchermittwoch habe er ſich im Bett vorgefunden, nachdem er ſchon geglaubt hatte, daß er ſich auf dem Fundbüro abholen müſſe. Als er aufge⸗ wacht ſei, habe ſeine Frau mit dem Staubſauger gerade den Geldbeutel gereinigt. Mit dem Ver⸗ lauf des Mannheimer Karnevals iſt er nicht ganz einverſtanden, denn er klagte„Mir Narre mache die Arweit und die Schtadt macht de Maskeball“. Zum Schluß kam Narr Helfſenſtein nochmals auf das Fundbüro zu ſprechen und meinte, daß man dort alles abgeben könne, mit Ausnahme der Frau und des Humors. Sein Hoch galt dann auch dem Pfälzer Humor: „Fröhlich Pfalz!— Gott erhalts!“ Herr Thürer wußte allerlei über den Völkerbund zu ſagen und bei der Beliebtheit, deren ſich dieſe Ein⸗ richtung erfreut, fanden ſeine Worte überall Zuſtimmung. Das Hotter⸗Terzett ſchmetterte ein Liederpotpourri und ſang auch: Es war einmal ein Rindskotelett Das war ſo hart, wie ein Brett; Die Fleiſchmaſchin' war ſchnell zur Stell Und verwandelt' es zur Frikatell. Das Rattegiggellied gab es dann noch als ſtürmiſch verlangte Zugabe. Als Kutſcher Nr. 13 ftellte ſich Narr Häußler vor, um von ſeinem Vollblutaraber zu erzählen, der mit Holzſtützen abgeſteift wird, daß er nicht umfällt und der als das Sodbrennen in die Knie bekommt. Zwiſchendurch ehrte man die Brauereidirek⸗ toren Müller und Meyringer ſowie den Wirt Büttner und ſetzte ihnen närriſche Mützen auf das Haupt. Selbſtverſtändlich mußte die Ko⸗ rona allerlei närriſche Lieder ſingen und zur Erhöhung der Stimmung auch kräftig ſchunkeln. Als die traditionelle Pauſe von elf Minuten eingeſchaltet wurde, herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung, die im zweiten Teil des Programms noch geſteigert werden konnte. Einen großen Erfolg hatte wieder einmal Minna Schwebler von Ludwigshafen, die als Lehrerin in die Bütte ſtieg und aus ihrer Leh⸗ rerinnenlaufbahn berichtete. Hat ſie da einmal einen Jungen verprügelt und wie ſie fertig iſt, brüllte der Knirps„Fräulein, des ſag ich mein Vadder, unn wenn der kummt, dann ſinn Sie die längſcht Zeit Fräulein geweſe“. Cin ander⸗ mal wurde ihr von einem Schüler eine Gans verſprochen, und als ſie dieſe nicht bekam, und nach dem Verbleib forſchte, meinte der Kleine: „Wiſſe ſe Fräulein, mir hawwe gemeent, die Gans verreckt, awwer ſe iß nochemool devun⸗ kumme unn do behalte mir ſe liewer ſelwer“. Jetzt hat ſie den Lehrerinnenberuf aufgegeben und hängte zu ihrer großen Wohnung ein Pla⸗ hat heraus„Drei Herrenzimmer und drei Frauenzimmer zu vermieten“. Karl Spindler war ein trauernder Witwer, der durch ſein herz⸗ zerbrechendes Weinen ein befreiendes Lachen allerſeits auslöſte. Hans Kraft von der„Sän⸗ gerhalle“ gab einen Gockelhahn der ſich ge⸗ waſchen hatte und der treffend die Menſchen kar⸗ rikierte. Nicht weniger gefiel die Sache von dem „Schön Blümelein hüte dich— ſonſt freſſen dich die Hühner“. Als Bauchredner trat Emil Schu⸗ berti mit ſeinem urkomiſchen Partner Moritz auf und verzapfte ergötzlichen Unſinn. Zur Eh⸗ rung des Ranzengardeofftziers zog die Ranzen⸗ garde auf, zu deren Ehren man wieder das Ranzengardelied ſchmetterte: Zum Kampf gegen Griesgram ziehn wir in das Feld, So lautet die närriſche Parole: Philiſter und Mucker verderben die Welt. Hoch Fröhliche Pfalz! Deinem Wohle! Ein Hoch der Ranzengarde, die man in Mann⸗ heim liebt, Die Pfälzer Ranzengarde, die Humor und Froh⸗ ſinn liebt! Zum Schluß ſtiegt Gerhard Helffenſtein noch⸗ mals in die Bütte und kritiſierte an den Mann⸗ heimer Verhältniſſen herum. Das Benzdenk⸗ mal mußte mit ſeinem bis auf das Hemd ausge⸗ zogenen Benz wieder herhalten und auch die Tatſache, daß Junggeſellen billiger und ſpar⸗ ſamer als die Hausfrauen kochen können, wurde gebührend hervorgehoben. Der unter den Klän⸗ gen der„Lore“ erfolgende Abzug des Elferrats bedeutete aber noch nicht das Ende der Sitzung, denn bei einer Nachſitzung blieb man in beſter Stimmung noch längere Zeit beiſammen. Damenbierprobe der Mannheimer Liederkafel Seit Jahrzehnten iſt es in der Mannheimer „Liedertafel“ Tradition, daß in jedem Jahre eine Bierprobe ſtattzufinden hat. Seit Jahr⸗ 38 hatten die Herren das Vorrecht und ie„Herren⸗Bierprobe“ ſtieg denn auch prompt in jedem Jahre aufs neue. Anſcheinend hatten die Damen nun lange genug zugeſehen und ſich im Hintergrund gehalten. Dieſes Jahr traten ſie ganz energiſch mit ihren eigenen Wünſchen hervor und konnten ſich auch. denn geſtern abend ſtieg zum erſten Mal eine„Da⸗ menbierprobe“ und die Damen, die für den „Edlen Stoff“ aufkommen mußten, fühlten ſich in ihrem Element. Zu Beginn der Veranſtal⸗ tung erſchienen mit Begleitung der Hauskapelle ungefähr 15 Damen, die das„edle Naß“ kre⸗ denzten, aber nicht nur für die Damen, ſondern auch für die Herren. Nachdem alles mit„Stoff“ verſehen war, be⸗ un, man mit einem ſehr netten und abwechs⸗ ungsreichen Programm aufzuwarten, an dem ſich folgende Mitwirkende beteiligten: Fräulein Linden(Sopran), Herr Schweitzer(Bari⸗ ton), eine Jugendgruppe der Hitlerjugend, un⸗ ter Leitung von Herrn Wolf Höchtel, der Humoriſt Toni—— die Herren Gö 1 Frank, Mark und Benzinger. Am Flü⸗ gel begleitete Herr Erwin Lilienfein, wäh⸗ rend das Hausorcheſter die Pauſen mit Muſik⸗ vorträgen ausfüllte und nach Schluß des offi⸗ ziellen Programms zum Tanze aufſpielte, dem man bis in die frühen Morgenſtunden huldigte. Jedenfalls kann das eine Klag werden, daß die Damen der Mannheimer„Liedertafel“ be⸗ wieſen haben, daß auch ſie, unabhängig von den Männern, in der Lage ſind,„Bierproben“ vom Stapel zu laſſen, und einen vollen Erfolg damit zu erzielen. Kundgebung des Neichsverbandes des gewerblichen Kraftverkehrs u. der Fuhrbe triebe Deutſchlands e. V. Der Reichsverband des gewerblichen Kraft⸗ verkehrs und der Fuhrbetriebe Deutſchlands e. V. hatte die Unternehmer des gewerblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbetriebe von Mann⸗ heim und Ludwigshafen zu einer Kund⸗ gebung in den großen Saal des„Sie⸗ chen⸗Bräu“, Mannheim, eingeladen. Dieſe Kundgebung war außerordentlich zahlreich be⸗ ſucht. In Verhinderung des erkrankten Lan⸗ desführers Friedrich Schmidt, Mannheim leitete SS⸗Haupttruppführer Paul Graeff⸗ Mannheim die Verſammlung. Der Präſident des Reichsverbandes des ge⸗ werblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbetriebe Deutſchlands e.., Pg. Friedrich Strebel⸗ München, ſprach über das Thema: „Der gewerbliche Kraftverkehr und das Fuhr⸗ gewerbe Deutſchlands im neuen Staat.“ In der ihm eigenen Redegewandtheit und der großen Sachkenntnis entwickelte Herr Präſident Strebel ein außerordentlich eindrucksvolles Bild von den zukünftigen Aufgaben unſeres Gewerbes. Im beſonderen ſprach er über den Schenkervertrag und forderte bierbei eine beſchleunigte Fortſetzung der Ver⸗ handiungen zur Neuregelung des Rollfuhrwe⸗ ſens. Bei der Erörterung des Problems n die großen Ziele, die unſer Gewerbe hierbei verfolgt, her⸗ ausgeſtellt und eine Zuſammenarbeit mii der Reichsbahn für unuumgänglich notwendig bezeichnet. Die beabſichtigte Einfüh⸗ rung der Beſchäftigungsverträge mit der Reichsbahn wird deshalb allſeits begrüßt. Die ſchädlichen Auswirkungen, die für das Fuhr⸗ und Kraftverkehrsgewerbe dadurch ent⸗ ſtehen, daß viele Unternehmungen aus Handel, Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft Fuhr⸗ leiſtungen für Dritte gegen Entgelt ausführen und damit in unſer Gewerbe eindringen, wur⸗ den eingehend beſprochen. Alle dieſe Eingriffe und Schädigungen des Fuhr⸗ und Kraftver⸗ kehrsgewerbes ſollen durch die Einführung der Fuhrunternehmerkarte beſeitigt werden. Mit dieſer Gewerbekarte wird auch die Bereinigung des Gewerbes von unzu⸗ verläſſigen und unreellen Elementen durchge⸗ führt werden. Ferner fordert das Gewerbe eine Sperre in der Errichtung von Unternehmun⸗ gen aus dem ewerblichen Kraftverkehr und dem Fuhrgewerbe bis 1. April 1935 und ein geſetzliches Verbot der Ausführung von Transportleiſtungen durch Unter⸗ nehmungen des Handels, Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft. Ei weiten Raum in den Ausführungen des Pg. Präſidenten Strebel nahm ſeine Stellungnahme u dem Möbeltransportgewerve und zu den zähnamtlichen Rollfuhrunterneh⸗ mungen ein. Er fordert von jedem einzelnen Blinde Am vergan einmal 24- unter Leitun Unternehmer, daß jeder einzelne mit größter das hieſige Brutalität zunächſt gegen ſich ſelbz ſchaute den n vorgeht, um durch dieſe Arbeit an ſeinem inne⸗ 3—5 als ihne ren Menſchen die moraliſchen Vorausſetzungen 40 plätſcher der konnte es die den und erfr und jeder be⸗ zu———= ohne die weder ein nationalſozia⸗ liſtiſcher Staat vorhanden ſein kann, noch ein von nationalſozialiſtiſchem Geiſt zur Geſun⸗ dung und Blüte geführtes Gewerbe. Das geſchäftsführende Ablien aſ des Reichsverbandes des gewerblichen Kraftwperkehrs Führung zu und der Fuhrbetriebe Deutſchlands e.., Dir. 4 37 77—— er dann Langenbein hielt ein Referat über den or⸗ ganiſatoriſchen Aufbau des Reichsverbandes des gewerb ⸗ lichen Kraftverkehrs und der Fuhrbetriebe Deutſchlands e. V. Er führte aus: Das deutſche Krafwerkehrs⸗ und Fuhrgewerbe iſt erwacht. Aus allen Tei⸗ len des Reiches, aus der Großſtadt, aus der Mittelſtadt und aus der Kleinſtadt melden ſich die Fuhr⸗ und Kraftverkehrsunternehmer, um eingegliedert zu werden in die zuſtändigen Or⸗ ganiſationen. Durch die Zuſammenfaſ⸗ ſung von acht Reichsverbänden im Reichsverband des gewerblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbe⸗ triebe Deutſchlands ſei der Zerſplitte⸗ rung ein Ende bereitet. So wie oben in der ganz verwun und ausgezei Jungens im? Ein⸗Meter⸗, j brett gelange Dioch trotz alle erkennenswer ame Wärter atte. Nur zi mit das heite mezzo für die die wenigen zen mitfreute gerne noch eit herrlichen Her traurig ſein, i kiommt ihr wi Spitze die Zuſammenarbeit geſchaffen ſei, wird Sitzung dies im Landesverband und in der Ortsgruppe geſchehen. Durch die Errichtung der Reichs⸗ Landes⸗ und nn der In den e Säule motoriſierter Verkehr und in gKreisleiter S der Säule nicht motoriſierter Ver⸗ der Stadt⸗ u kehr ſei jetzt die Möglichkeit gegeben, allet nächſtliegendet Fragen, die die einzelnen Sparten unſeres'e. und um Rich werbes berühren, in der Geſamtheit die⸗ Der 30. Jan —55 Sparten zu beſprechen und die Stel⸗ ungnahme dieſer Zweige unſeres Gewerbes feſtzulegen. Die Berufung des Pg. Präſident Strebel in den Reichsverkehrsrat bürgt dafür, daß die enge Zuſammenarbeit mit allen maß⸗ gebenden Stellen zum Nutzen unſeres Gewer⸗ Stellen der bares Zeichen bes ſich vollziehen wird. Der Reichsverband hat Dag dem Ged in der Berufung des Präſidenten Strebel einen dem ſchickſalh⸗ 77 Griff getan. In ihm verkörpert ſich der Die berecht leine Fuhrunternehmer, jung an Jahren, das Gefühl d⸗ mit unbeugſamer Zähigkeit und eiſernem Wil⸗ len, der als alter Nationalſozialiſt in hartem Kampfe geſchult, das Ziel, das er ſich geſetzt hat, unter allen Umſtänden durch⸗ beredten Aus bedürftigen hilfe gewährt wvverden läßt, führen wird. eit An Obergruppenführer Hühnlein in Mün⸗ Sinsgenhiſſun chen wurde unter allgemeiner Zuſtimmung ein antreien. Jet geſandt, in dem ſie ihren Willen beſtimmten J zur Gefolgſchaft bekundeten. Geſang des ſchlichten, wür 6 Uhr werder ſationen wied Deutſchlandlie Pjlatzkonzert at eſe kurze Fe rabe —— Preußiſch⸗Südd. Klaſſenlotterie. Die Haupt⸗ und Schlußziehung der laufenden Lotterie fin⸗ det vom 8. Februar bis 14. März ſtatt. Wäh⸗ rend dieſer Zeit kommen über 51 Millionen Mark zur Ausſpielung, darunter 2 Gewinne zu je 1 Million. Außerdem werden 600 Tages⸗ prämien zu je 1000 Mark ausgeloſt. eran Schlußtermin für die planmäßige Erneuerung Rogengartens zu dieſer Hauptziehung iſt der 1. Februar. und Anhänge Dieſer Termin wird beſonderer Beachtung des gewaltigen empfohlen, da der Spieler ſonſt des Anrechts das Spiel der auf ſein Los verluſtig geht. Kaufloſe ſind vor Die Schulu und während der Ziehung zu amtlichen Prei⸗ naten mit eir ſen bei den Staatlichen Lotterie⸗Einnehmern erhältlich. beſchaffung be war Gegenſtar LTeils. In al 55 ſein, iſt d⸗ beit und Diſz erfordert. Als den Kamerad Ausmärſche zi DJIdee der Voll den politiſchen muß. In unserem INVENTUR- VERKAUF wollen wir auch unsere grossen Vorrute in unserer Mass-Abtlg. guter u. bester Stoffe räumen. Wir wenden uns daher mit offenen Karten fur diese Abteilung an Sie und erklüren Ihnen, dass wir Abeſſi afrik. In den Sil Weltpolit in ihren Eing über den gute ſah zahlreiche ziersbundes, d und Landwehr Vereins(mit truppe), ſowie Kolonial⸗Geſel Vergnügen, ei gleichzeitig abe ſolches Thema war. Als eh⸗ Mencelik von? aus langjähri dem Weltkrieg ſchende Stellu und ſomit ha den Weltkrieg daß im Weſter Aſien unter F rechnet werden Entfaltung un Frage: Afri wohl wie vom einziges Reich ne Selbſtän chiedenen Höl über faſt ſämt einen Naturre in Afrika ſelte man ſich nur machen kann. (Urſprungslan früchte, Gumn die Preise für unsere Mass-Anzüge stark zusammengestrichen ha- ben. Lassen Sie sich die grossen Vorteile nicht entgehen. zueh Mass-Stoffe meiervelse zu Inventur-Peisen! —0—— Mannßeim 0 5, 4/7 af t. Einen en des Pg. ellungnahme ind zu den nterneh⸗ m einzelnen mit 034 ich fe bſt ſeinem inne⸗ ausſetzungen ationalſozia⸗ in, noch ein zur Geſun⸗ mitglied des kraftverkehrs e.., Dir. über den or⸗ s gewerb · ihrbetriebe rafwerkehrs⸗ is allen Tei⸗ dt, aus der melden ſich nehmer, um ändigen Or⸗ nmenfaſ⸗ änden im erblichen Fuhrbe⸗ r Zerſplitte⸗ oben in der fen ſei, wird Ortsgruppe r Reichs⸗, ten in der ehr und in rter Ver⸗ ſegeben, alle unſeres Ge⸗ theit die⸗ id die Stel⸗ 3 Gewerbes g. Präſident bürgt dafür, allen maß⸗ eres Gewer⸗ zverband hat Strebel einen pert ſich der an Jahren, ſernem Wil⸗ ozialiſt in , das er ſich iden durch⸗ in in Mün⸗ immung ein hren Willen Die Haupt⸗ Lotterie fin⸗ ſtatt. Wäh⸗ 1 Millionen 2. Gewinne 600 Tages⸗ oſt. Erneuerung Februar. Beachtung des Anrechts oſe ſind vor tlichen Prei⸗ Einnehmern 2E ſinnn à ha- ssen hen. Samstagabend die Abteilun „Hakenkreuzbanner⸗ Montag, 29. Januar 1934 52 Blinde Jungens beſuchen das hHherſchelbad Am vergangenen Samstag beſuchten wieder einmal 24 blinde Jungens aus Ilvesheim unter Leitung ihres verdienten Lehrers Joh das hieſige Herſchelbad. Unverhohlene Freude ſchaute den wackeren Kerlchen aus den Geſich⸗ tern, als ihnen aus dem Hallenſchwimmbad be⸗ hagliche Wärme entgegenſtrömte und als das ſonders empfindſame Ohr das fröhliche Ge⸗ plätſcher der Wellen vernahm. Kaum erwarten konnte es die fröhliche Schar, ſich dem beleben⸗ den und erfriſchenden Element anzuvertrauen, und jeder beeilte ſich fieberhaft, nach erfolgter Führung zu den Duſchen, mit dem erforder⸗ lichen„Reinemachen“ fertig zu werden. Aber dann! Ein Jubel ohnegleichen! Es iſt ganz verwunderlich, mit welcher Sicherheit und ausgezeichnet geſchultem Taſtſinn ſich die Jungens im Waſſer bewegen. Kopfſprünge vom Ein⸗Meter⸗, ja, ſogar vom Drei⸗Meter⸗Sprung⸗ berett gelangen durchweg ganz ausgezeichnet. Dioch trotz aller Luſtigkeit herrſchte hier eine an⸗ erkennenswerte Diſziplin, ſo daß das aufmerk⸗ ſame Wärterperſonal keine ſchwere Aufgabe hatte. Nur zu ſchnell verflog die Zeit und da⸗ mit das heitere und abwechſlungsreiche Inter⸗ mezzo für die glücklichen Teilnehmer. Doch auch die wenigen Zuſchauer, die ſich aus vollem Her⸗ zen mitfreuten, hätten den braven Jungens SS2— —2 3 gerne noch ein längeres Verweilen in unſerem herrlichen Herſchelbad gegönnt.(Aber nur nicht traurig ſein, ihr Lieben aus IFlvesheim— bald kommt ihr wieder dran!) Sitzung der Orksgruppenleiter Stadt und Land In den Saal der Handelskammer hatte Kreisleiter Dr. Roth die Ortsgruppenleiter der Stadt⸗ und Landbezirke gerufen, um die nächſtliegenden Tagesaufgaben zu beſprechen und um Richtlinien zu erteilen. Der 30. Januar als bedeutungsvoller Tag in der Geſchichte der Bewegung und in der Ge⸗ ſchichte des Dritten Reiches ſteht bevor. Große Aufmärſche oder Feiern finden an dieſem Tag nicht ſtatt. Statt deſſen wird an verſchiedenen Stellen der Stadt eine Flaggenhiſſung ſicht⸗ bares Zeichen allen Volksgenoſſen ſein, daß ein DTag dem Gedächtnis zurückgerufen werden ſoll, dem ſchickſalhafte Bedeutung zukommt. Die berechtigte Freude an dieſem Tag und das Gefühl der Dankbarkeit wird dadurch zum beredten Ausdruck gebracht werden, daß jedem bedürftigen Volksgenoſſen eine beſondere Bei⸗ hilfe gewährt wird, die ihn dieſes Tages froh werden läßt, auch in leiblicher Beziehung. Bereits am frühen Morgen werden zur Flaggenhiſſung SA, SS, Sta, PO und 5J antreten. Jede Organiſation wird an einem beſtimmten Platz die Hiſſung vornehmen; der Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes wird den ſchlichten, würdigen Akt begleiten. Abends um 6 Uhr werden die Fon von den Organi⸗ ſationen wieder eingeholt unter Geſang des Deutſchlandliedes.— Platzkonzerte werden von 12—1 Uhr mittags auch die Landortsgruppen werden ieſe kurze Feiern abhalten. Der Vorabend des 30. Januar wird durch eine Feſtaufführung im Nibelungenſaal des Rogengartens:„Der ſteile Weg“ den Kämpfern und Anhängern der Bewegung die Stationen des gewaltigen Kampfes vor Augen führen und das Spiel der gegneriſchen Kräfte darſtellen. Die Schulung, die in den kommenden Mo⸗ naten mit einer Vortragswelle über Arbeits⸗ beſchaffung beſonderen Raum einnehmen wird, war Gegenſtand der Beſprechungen des zweiten Teils. In allen Dingen des Lebens führend ſein, iſt das zu erreichende Ziel, das Ar⸗ beit und Diſziplin von den politiſchen Leitern erfordert. Als Ergänzung dieſer Tätigkeit wer⸗ den Kameradſchaftsabende und gemeinſame Ausmärſche zu dem Ziel verhelfen, das in der DIdee der Volksgemeinſchaft geſteckt iſt und bei 7** Leitern zuerſt reſtlos erfüllt—5 muß. 8 — .* Verregnetes Wochenende Im Zeichen des Jaſchings ſein!“, ſo dachte man of⸗ fenbar in der Wetterzentrale, denn der geſtrige Sonntag war genau das Gegenteil ſeines Vor⸗ gängers: unfreundlich, trübſelig, verregnet.— Schon am Samstag ging es los und die Ge⸗ ſchäftsleute, die in der Frühe auf einen Inven⸗ turverkauf⸗Anſturm gerechnet hatten, konnten ganz gut mit der fertig werden. Erſt am Nachmittag wagten ſich die Hausfrauen trotz dem Regen aus ihren Wohnungen heraus, um ihre Einkäufe zu tätigen und in den Geſchäften zeitweiſe ein Gedränge hervorzurufen. Gar manche Ware blieb ungekauft, weil der Geld⸗ beutel leer war und die Auffriſchung erſt Mitte nächſter Woche erfolgen kann. Gerade die Emp⸗ fänger von Monatslohn konnten ihre Frauen noch nicht mit dem benötigten Geld ausſtatten und ſo blieb gar nichts anderes übrig, als in⸗ zwiſchen lediglich die Wahl zu treffen. Somit iſt ein lebhafterer Geſchäftsgang im Inventur⸗ verkauf Mitte der Woche zu erwarten. Im⸗ merhin wurde am Samstag ganz nett, teilweiſe ſogac ſehr aut, gekauft, vor allem Konfektion und Weißwaren. Der Samstagabend ſtand ganz im Zeichen des Faſchings. Annähernd 50 Kappenabende und 14 Maskenbälle ſorgten für die Beluſtigung der Mannheimer. Allerdings waren von die⸗ ſen Maskenbällen nur vier in Mannheim, wäh⸗ rend die übrigen in den Vororten abgehalten wurden. Die größte Anziehungskraft hatte der Ufa⸗Filmball im Friedrichspark ausgeübt. wäh⸗ rend auch ſonſt allenthalben guter Beſuch und luſtige Stimmung gemeldet wurde. Der Treff⸗ punkt derer, die nicht genug bekommen konnten, war nach vier Uhr der Hauptbahnhof, wo man mit Kaffee die Lebensgeiſter aufmunterte oder dem Schutzmann Kummer machte, weil die Om⸗ nibushalteplätze(morgens um 4 Uhrl) von Un⸗ befugten nicht freigehalten wurden. Die Sport⸗ ler, die mit ſchweren Stiefeln umherliefen, waren allerdings keine Masken, ſondern echte Skiläufer, die mit ihren Bretteln in den Schwarzwald fuhren. Allerdings waren es nur 70 an der Zahl, die die Reichsbahn mit ihrem Sonderzug in die weißen Berge fahren durfte. Am Sonntag ſchien ſich das Wetter beſſern zu wollen und ſo gegen Mittag riß die Wolken⸗ decke auf und ein blauer Himmel munterte für kurze Zeit zu neuen Taten auf. Allerdings war die Freude verfrüht, denn gar bald hingen wie⸗ der ſchwarze Wollen über uns und ließen un⸗ erwünſchtes Naß herniederſtrömen. Das warf wieder neuaufgetauchte Pläne über den Haufen und ſchließlich tat man das Beſte, was man tun konnte: man blieb zu Hauſe oder ſuchte in einem Kino Unterſchlupf, um dann den Abend bei einem Glaſe Bier zu beſchließen. In Scha⸗ ren pilgerten trotz der ſtändig niedergehenden Regenſchauer ganze Familien zur Schaufenſter⸗ inſpektion durch die Hauptſtraßen und gar man⸗ cher Ehemann mußte ſeine beſſere Hälfte be⸗ gleiten, um die Wünſche betreffs Feſtſetzung der zur Verfügung zu ſtellenden Summe entgegen⸗ zunehmen. In den Lokalen herrſchte am Sonn⸗ tag nicht überall der Betrieb wie am Samstag und nur vereinzelt tat man bei Kappenabenden närriſch. Man hatte vom Samstag her noch genug und machte ſich zeitig auf den Heimweg. Hurra!— Der Inventurverkauf! Eine wahre Revolution unter den Frauen brach am letzten Samstag aus. Die Eröff⸗ nung des Inventurverkaufs war und iſt eine Angelegenheit, die Frauenherzen höher ſchlagen läßt, die alle anderen Regungen, die ſonſt die Seele durchtoben, zum Verſchwinden oder zur Einordnung unter dieſes hohe Ziel zwingt. Ein Zauberwort: Inventurverkauf! Da gerät der Kochtopf, der Kinderwagen, das Radio und ſogar— Gott ſei's geklagt— auch der Ehemann vollkommen in Vergeſſenheit. Die Bande frommer Scheu löſen ſich, und der Ein⸗ laufsteufel fährt in die Herzen des zarten Ge⸗ ſchlechts. Mit dem feſten und unverbrüchlichen Vorſatz, dieſes Mal die Gelegenheit beim Schopf zu faſſen und die günſtigſten Bedin⸗ gungen herauszuſchinden, beſteigt die beſſere Hälfte die von Konkurrentinnen überfüllte Straßenbahn und fährt zum Streit. Jedermann, der am Samstagnachmittag die Gelegenheit wahrnahm und einen Blick in die Mannheimer Geſchäfte warf, konnte ſich, von dieſem tollen Treiben gebannt, kaum mehr los⸗ reißen. Die Ladentiſche waren dick überlagert, Verkaufsgegenſtände gingen von Hand zu Hand, wurden auf Haltbarkeit und Preishöhe geprüft, forſchend ging der Blick der Hausfrau nach noch beſſeren und noch billigeren Dingen hin und her, und es herrſchte ein Gewoge, das dem Unbeteiligten Sorge, und dem Unbemit⸗ telten gelben Neid einflößte. Voll ſtummer Hochachtung vor ihrem ſtillen Heldentum ſchauen wir den Verkäuferinnen zu, die da, Verzweiflung im Auge und Schweiß auf der Stirn, den Wünſchen der Kunden gerecht zu werden und jeden Wink zu befolgen ver⸗ ſuchen, obwohl ſie recht gut wiſſen, daß das finanzſchwache Monatsende den Kaſſenerfolg in ein ſchiefes Verhältnis zu dieſem Andrang bringt. Denn es wurde viel geprüft und be⸗ ſchaut— und wieder in den Kaſten zurück⸗ gelegt, da ja der Familien⸗Mammon durch Weihnachten, Neujahr und nun auch durch Kappenabende und Maskenbälle ſo ſtark in An⸗ ſpruch genommen war, daß viele ſich, blutenden Herzens zwar, aber mit dem feſten Vorſatz, un⸗ mittelbar nach Empfang des neuen Wirtſchafts⸗ geldes wieder zu kommen, von dieſer Verfüh⸗ rung zum Kaufen losreißen mußten. Darum, Geſchäftsleute und Verkäuferinnen wappnet euch auf den Erſten, ihr habt da Publikum nun Blut lecken laſſen, es wird ſich bei gefüllter Börſe zu rächen wiſſen! Jahresverſammlung des Mann⸗ heimer Ruder⸗Clubs Vor kurzem hielt der Mannheimer Ruderklub ſeine gutbeſuchte Jahreshauptverſammlung ab. Den Geſchäftsbericht über das Vereinsjahr 1932/33 erſtattete Herr Rechtsanwalt Beyer⸗ len. Die Rudertätigkeit war im abge⸗ laufenen Jahre ziemlich lebhaft; ſie weiſt 2577 gegen 3003 im Vorjahre aus. Am raining beteiligten ſich 8 Senioren, 12 Jung⸗ mannen und 4 Anfänger, welche gute Fort⸗ ſchritte machten und elf Siege erringen konnten, ſo daß ſich die der Siege des Ver⸗ eins auf 377 erhöhte. Beſonders erfreulich war dabei der Erfolg auf der Internationalen Re⸗ gatta in Zürich, auf welcher der Senior⸗Vierer in ſeinem neuen Rennboot„Adolf Hitler“ einen überlegenen Sieg gegen beſte Konkurrenz nach Hauſe fahren konnte. Das Rennboot„Adolf Hitler“ machte ſeinem Namen alle Ehre, indem ſeine Mannſchaft darin ſieben Siege erringen konnte. Der Bootsbeſtand iſt durch drei Neuerwerbungen erhöht und er umfaßt 26 ver⸗ einseigene Boote. Die Mitgliederzahl be⸗ trug am Ende des Geſchä 11. 459 gegen 485 im vorigen Jahre. Die Kaſſenverhält⸗ niſſe ſind wohlgeordnet und ausgeglichen. Die nach der des alten Vorſtandes vor⸗ genommene Wahl des Führers ergab die einſtimmige Berufung des Herrn Rechtsanwalts Karl Beyerlen zum Führer; dieſer ernannte Herrn Dr. Holdermann zu ſeinem Stell⸗ vertreter und berief weitere bewährte Mitglie⸗ der des ſeitherigen Vorſtandes und jüngere Kräfte in den Beirat. Nach Erörterung ver⸗ ſchiedener aktueller Fragen konnte die harmo⸗ niſch verlaufene Generalverſammlung mit dem Rudergruß auf Vaterland, Führer und Ruder⸗ verband geſchloſſen werden. Evangeliſche Volksmiſſion Die evangeliſche Kirchengemeinde Mannheim hat zu einer großen Volksmiſſion einge⸗ laden. An den folgenden Tagen finden jeweils für die Innenſtadt in der Konkordienkirche, in der Neckarſtadt in der Lutherkirche und auf dem Lindenhof in der Johanneskirche religiöſe Vor⸗ träge abends 8 Uhr ſtatt. Die behandelnden Themen lauten:„Gott oder Schickſal— Die Wirklichkeit der Sünde— Der heldiſche Menſch — Schöpfungsordnung— Kameradſchaft des Glaubens und des Blutes— Der auferſtandene Herr“. Es wird für alle Proteſtanten eine Aufbauwoche und religiöſe Erneuerung werden und ſeeliſche Werte ſchaffen, die dem gottſuchen⸗ den Menſchen der Gegenwart viel zu ſagen haben und ſein Leben in Gott und ſeiner Kirche erneuern. Es iſt deshalb den Abendvorträgen in den genannten Kirchen beſondere Beachtung beizumeſſen und ein Beſuch der evang. Volks⸗ miſſion zu empfehlen. Deutſche Volksſeele will ſich erneuern und aus der Kraft ſchöpfen, die aus dem religiös⸗völkiſchen Weſen kommt und Kirche und Staat, wie Kirche und Volk anein⸗ ander näher bringen will. 25 Jahre Jakob Krumb, Bürobedarf, Papier- und Schreibwaren Der Inhaber, Herr Jakob Krumb, ſtammt aus einer guten Darmſtädter Bürgerfamilie und war von ſeiner Lehrzeit im Jahre 1886 ab bis zu ſeiner eigenen Selbſtändigkeit im Jahre 1909, größtenteils in Fachgeſchäften tätig. Zuletzt als Geſchäftsführer der damaligen Fa. ilhelm Richter, Mannheim, C 1. 7, die An⸗ fang 1909 einging. In dieſem Lokal wurde Ende Januar 1909 die heutige Firma errichtet. Herrn Krumb war es die langen Jahre hindurch möglich, ſein Unternehmen, jederzeit in geord⸗ neten Verhältniſſen haltend, zu einem angeſehenen und einem der erſten Fach⸗ geſchäfte am hieſigen Platze Neben ſeiner arbeitsreichen Tätigkeit wid⸗ mete ſich Herr Krumb ſtändig ſeiner Fach⸗ organiſation, er war zwei Jahrzehnte Vor⸗ ſitzender der Ortsgruppe und etwa vier Jahre Vorſitzender des Landesverbandes Baden im Reichsbund deutſcher Papier⸗ und Schreib⸗ warenhändler. Durch ſeinen Schwiegerſohn, Herrn Guſtav Raupach, heute als Teilhaber und fachlichen Mitarbeiter beſtens unterſtützt, verſpricht das ſolide Unternehmen nicht nur ſeinen jetzigen Stand zu halten, ſondern ſtetig weiterhin aufwärts zu entwickeln. holzausgabe — auf dem Holzplatz der NS⸗Volkswohlfahrt, Binnenhafen, Kurzes Becken 10. Ortsgruppe Deutſches Eck: Am Montag, den 29. Januar, von—4 Uhr, an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr.—400. Am Dienstag, den 30. Januar, fiedet keine Holzausgabe ſtatt. Am Mittwoch, den 31. Januar, von 8 bis 4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr. 401—800. Am Donnerstag, den 1. Februar, von —4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgut⸗ ſcheinen Nr. 801—1200. Am Freitag, den 2. Februar, von 8 bis 4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr. 1201—1600. Am Samstag, den 3. Februar, von 8 bis 1 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr. 1601 bis Schluß. Abeſſinien als Angelpunkt afrikaniſcher Weltyolitik In den Silberſaal des„Palaſt⸗Hotels“ hatte Mannheim ge⸗ meinſam mit der Abteilung Ludwigshafen des Frauenvereins vom Roten Kreuz für Deutſche über See eingeladen zu einem Vortrag des Leiters der Auslands⸗ obteilung an der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. jur. Alfred Zintgraff, über„Abeſ⸗ 4 413 als Angelpunkt afrikaniſcher Weltpolitik.“ Frau Gertrud Remy konnte in ihren Eingangsworten ihrer 433 Freude über den guten Beſuch Ausdruck geben. Man ſah zahlreiche Angehörige des Deutſchen Offi⸗ ziersbundes, des Vereins ehemaliger Reſerve⸗ und Landwehr⸗Offiziere, des Kolonial⸗Militär⸗ Vereins(mit ihren neuen Hüten der Schutz⸗ truppe), ſowie Damen des Frauenbundes der Kolonial⸗Geſellſchaft.— Nicht oft hat man das Vergnügen, einen Redner ſo intereſſant und gleichzeitig aber auch ſo unterhaltend über ein ſolches zu hören, wie es hier der Fall war. Als ehemaliger Staatsrat des Kaiſers Menclik von Abeſſinien ſprach Prof. Zintgraff aus langjährigen eigenen Erfahrungen. Mit dem Welükrieg iſt die urſprüngliche weltbehert⸗ ſchende Stellung Europas verloren gegangen, und ſomit hat eigentlich das geſamte Europa den Weltkrieg verloren. Heute iſt es doch ſo, daß im Weſten mit Amerika und im Oſten mit Aſien unter Führung von Japan unbedingt ge⸗ rechnet werden muß. Nur ein Land kommt zur Entfaltung und zur Sicherung der Rohſtoffe in Frage: Afrika, wonach man vom Oſten ſo⸗ wohl wie vom Weſten die Hand ausſtreckt. Als einziges Reich konnte ſich bis jetzt Abeſſinien feine Selbſtändigkeit erhalten. Durch ſeine ver⸗ ſchiedenen Höhenunterſchiede verfügt das Land üVber faſt ſämtliche denkbaren Kulturformen und einen Naturreichtum— gefördert durch einen in Afrika ſeltenen Waſſerreichtum—, von dem man ſich nur einen ganz ſchwachen Begriff — Abeſſinien hat nicht nur Kaffee (Urſprungsland des Kaffee), Baumwolle, Süd⸗ jrüchte, Gummi uſw., ſondern es gedeiht hier auch jede Art europäiſchen Getreides. Dazu kommen große Wälder, Wild⸗ und Viehreich⸗ tum, ſonſtige Bodenſchätze: Gold, Silber, Pla⸗ tin, Kupfer, Kohle. Die Ausfuhr betrug vor dem Kriege 40 Millionen, nach dem Kriege 200 Millionen Goldmark, und nur durch den Man⸗ gel an geeigneten Verkehrswegen iſt die Zahl nicht noch höher. Es exiſtiert nur eine einzige Bahn, zwei Zuflüſſe zum Weißen Nil, dazu kommen heute noch einige Autoſtraßen; vieles muß daher noch auf Maultieren und Kamelen befördert werden. 12—15 Millionen Einwohner zählt Abeſſinien, die Bevöllerung iſt dicht im Hochland und dünner in den Wiſtenſtrecken.— Von der Mitte des 19. Jahrhunderts ab zeigte ſich ein ſteigendes europäiſches Intereſſe an die⸗ ſem Lande, das zu annektieren ſchon wert wäre. Die erſten waren die Engländer, doch iſt es zu einer Mebfennpen im Lande nicht gekommen. Ab⸗ wechſelnd haben ſich nun vecſchiedene Völker wie Portugieſen, Italiener, Franzoſen, Japa⸗ ner, Ruſſen um Abeſſinien bemüht, den einen lockte das Gold, den anderen das Petroleum uſw. Zeitweiſe war der Einfluß Rußlands groß, beſteht doch eine Aehnlichkeit der grie⸗ chiſch⸗orthodoxen Kirche mit der abeſſiniſchen. Der Abeſſinier iſt Chriſt, und die Prieſter ſpie⸗ len eine große Rolle. Die Kirche iſt dem kop⸗ tiſchen Bekenntnis angeſchloſſen und eine reine Staatskirche.(Man hat 184 kirchliche Feiertage im Jahr, die unbedingt eingehalten werden.) 1906 kam Deutſchland auf den Plan, was aber von den übrigen Mächten ungern geſehen wurde. Man arbeitete einen Aufteilungsvertrag aus. der jedoch von Kaiſer Menelik abgelehnt wurde, und die Sympathien für Deutſchland ſtiegen. Kaiſer Menelik zog Deutſche in ſeine allernächſte Nähe(der Redner wurde Staats⸗ rat), und es bot ſich jetzt zu einem Abkommen mit Abeſſinien eine Gelegenheit, die ſo leicht nicht zu überbieten war. Berlin glaubte jedoch damals, ſich mit Frankreich verſtändigen zu müſſen, und hat die Gelegenheit vorübergehen laſſen. Nach dem Tode Meneliks traten die Franzoſen wieder in den Vordergrund, fran⸗ zöſiſche Kulturpropaganda ſetzte wieder ein,— England und Italien machen einen neuen Auf⸗ teilungsvertrag, um die Franzoſen herauszu⸗ bringen. Auf Veranlaſſung der Franzoſen tritt Abeſſinien in den Völkerbund ein. 1927 taucht Japan wieder auf mit einem Handelsvertrag und die Amerikaner mit dem Tanaſee⸗Vertrag, worin ihnen der Bau eines Staues im Tanaſee gewährleiſtet werden ſoll; ein Jahr ſpäter iſt es den Japanern gelungen, einen faſt ähnlichen Vertrag abzuſchließen, wie er 1908 von Deutſch⸗ land verſäumt wurde, auszuwerten.— An Hand eines zahlreichen Bildmaterials zeigte uns der Redner Land und Leute.(Von den Bauten dürfte uns beſonders intereſſiert haben das Mauſoleum, ausgeführt von einem deutſchen Architekten, mit Moſaikarbeiten eines Karlsruher Künſtlers). 4 Mit den Worten unſeres Führers:„Wir for⸗ dern Land und Boden, Kolonien zur Ernäh⸗ rung unſeres Volkes“, ſchloß der Redner ſeine intereſſanten Ausführungen. Es läge bei uns, da zu ſein, wenn man uns ruft zu einem neuen Deutſchland über See. Der Vorſitzende des Deutſchen Offiziersbunds Major Limbrecht, dankte Prof. Zintgraff im Namen aller. Wochenylan der Deulſchen Schule für Volksbildung Montag, 29. Jan.: Wegen der Feſtvorſtellung der NSDaAwp„Der ſteile Weg“ fallen am Montag abend unſere Arbeitskreiſe aus. Dienstag, 30. Jan.: M. Mantel:„Schach“, nachm.—6 Uhr. Obering. Kraatz:„Mikrologiſcher Arbeitskreis“ in der Leſehalle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13. Reinhild Schwerd:„Gymnaſtik“, 21 bis 22 Uhr. Mittwoch, 31. Jan., 20.15—22 Uhr: Hauptvor⸗ trag in der„Harmonie“: Albrecht Erich Günther, Herausgeber des„Deutſchen Volkstums“, Hamburg: „Die Judenfrage als politiſches Problem“. Donnerstag, 1. Febr.: M. Mantel:„Schach“, nachm.—6 Uhr. Eliſabeth Stieler:„Laien⸗ rezitation“. Freitag, 2. Febr.: Pfarrer Kölli:„Lebens⸗ fragen“, nachm.—.30 Uhr. Dr. Bender:„Wan⸗ derkreis“. Prof. Dr. Uebel:„Deutſche Vorgeſchichte“ erſtmalig. Anmerkung: Die Teilnahme am erſten Abend iſt unverbindlich. Was iſt los? Montag, den 29. Januar 1934 Nationaltheater:„Cavalleria rusticana“, von Pietro Mascagni.—„Der Bajazzo“, von Ruggiero Leoncavallo. Roſengarten(Nibelungenſaal): Feſtvorſtellung gemein⸗ ſchaftlich mit der Kreisleitung der NSDAp:„Der ſteile Weg“, ein Spiel von Deutſchlands Er⸗ wachen von Kuno Brombacher. 20 Uhr. Ständige Darbietungen Stüdt. Schloßmuſeum: 11—13 u. 14—16 Uyr geöffnet. Sonderausſtellung: Deutſche Volksbräuche, Städt. Schloßbücherei:—13 und 15—19 Uhr Leſeſäle; 11—13 und 17—19 Uhr Ausleihe. Städt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—13 Uhr Leſehalle. Möhlblock, Weidenſtraße 16: 15—19 Uhr geöffnet. Jugendbücherei, R 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. Der Deutſche katholiſche Frauenbund Mann⸗ heim lädt ſeine Mitglieder und die geſamte ka⸗ tholiſche Frauenwelt von Mannheim und Um⸗ zu dem Vortragszyklus über„Liturgie er hl. Abendvorträge beginnen jeweils um 8 Uhr am .,., 15. und 22. Februar und werden von dem berühmten und in Mannheim hochgeſchätzten Redner Benediktiner⸗Abt Michael von Witowſki OSB gehalten. Da eine ſehr ſtarke Nachfrage nach Karten bereits eingeſetzt hat, dürfte es empfehlenswert ſein ſich rechtzeitig mit einer Dauerkarte zu verſehen. Nähere Auskunft er⸗ teilt das Sekretariat des Deutſchen katholiſchen Frauenbundes Mannheim, B 5, 19. Vorver⸗ kaufsſtellen ſind in der Buchhandlung Wohl⸗ gemuth, K 1, 9, und in der Bernhardusbuch⸗ 90 Ecilte? Dann jetzt schon Leokrem besorgen, damit die Haut nicht Schaden leidet! handlung in K 1, 5a. Meſſe“ ins Kolpinghaus ein. Die Jahrgang 4. Seite 8 Fußball⸗Reſultate Die Spiele des 28. Januar Gauliga Gau XIV Baden Brötzingen— Phönix Karlsruhe.„„:0 Karsrußher FV— 1. FC Pforzheim,„ 321 Waldhof— Vfe Neckarau:3 Gau XIII Südweſt Boruſſia Neunkirchen— FSV Frankfurt 53 Sportf. Saarbrücken— Eintracht Frankfurt:0 Al⸗Ol. Worms— Kickers Offenbach 332 Pyhonir Ludwigshafen— 52 V Mainz 05:0 SV' Wiesbaden— Worm. Worms:2 abgebr. 1. FC Kaiſerslauiern— FK 3 Pirmaſens 11 Gau XVN Würitemberg Stuttgarter Kickers— Sꝰ Feverbach„„ 21 SC Ztuttgart— 1. SSs Ulm 41 Ulmer F 94— AfV Stutart.:4 FC Birkenfeld— Union Böckingen ausgefallen VfR Heilbronn— Sportfreunde Stuttgart:2 Wau XVI Bayern 1860 München— 1. FC Nürnberg.. 00 Wacker München— FC 05 Schweinfurt.:3 SpVg Fürth— Bayern München.. 113 Schwaben Augsburg— FC München. 1˙3 ASd Nürnberg— Würzburger FV04 4˙2 Jahn Regensburg— 1. FC Bayreuth. 52 Bezirksklaſſe Unterbaden Weſt Käfertal— 07 Mannheim„„ 41 8 Mannheim— Sandhofen 21 Phönix Mannheim— Altrip„ 20 Feudenheim— Wallſtadt.„„„„ i420 Friedrichsfeld— Viernheim.„„„ 41 Unterbaden Oſt Sandhauſen— Schwetzingen..1 05 Heidelberg— Eppelheim. 11 Plankſtadvt— Weinheim„„ 42 Kreisklaſſe Kreis, Mannheim Neckarſtadt— TV 46 Mannheim.:0 Heddesheim— Ladenburg 7 Brühl— Neckarhauſen 04 Ilvesheim— Rheinununn„ 322 Seckenheim— Edingen. 10 Kurpfalz Neckarau— Leutershauſen..:2 handball VfR Mannh.— FC Phönix Mannh.:6(:2) FC 08 Mannheim— SV Waldhof:6(:3) TV Ettlingen— TuSV Nußloch:8(:4) TB Durlach— Tade Ketſch:5(:2) Bezirk 3 Staffel 1 TV Rheinau— Jahn Neckarau 2²8(:1) TV Friedrichsfeld— SpVgg 07 9ꝛ7(:2) MTG Mannh.— Polizei⸗SV Mannh.:5(:2) DaIK Lindenhof— Poſt⸗SV 92(:0) Staffel 2 TV 62 Weinheim— TV Rot ausgefallen TG 78 Heidelberg— Tſchft St. Leon:9(:2) PSo Heidelberg— TB Hockenheim— 71 Germ. Neulußheim— Jahn Weinheim:3 abg. hockey Anfiter TV 1860— Hanauer HTC. 1 Frankfurter TV 60— Hanauer HTC(.) 9 Allianz Frankfurt— Eintracht Frankfurt 4 Wiesbadener THC— Höchſter HGKg.. 1 Wiesbadener THC— Höchſter HC(Dam.) 4 Süddeulſche Rugby⸗Meiſterſchafts⸗ ſpiele Heſſen— Heſſen⸗Naſſau SC Frankfurt 1880— BScC 99 Offenbach 26:3 Stadt⸗SV Frankfurt— RWeFechenheim 14:3 Baden— Württemberg SC Neuenheim— Heidelberger Ra ausgef. Heidelberger BC— RG Heidelberg:27 2 ·0 :0 2 0 SA und Sport Begrüßenswerte Regelung Der Führer der SA⸗Standarte 9(Würzburg) hat in ſeinem Befehlsbereich bezüglich der Teil⸗ nahme von SA⸗Männern an den Pflichtſpielen der Sportvereine folgende Anordnung erlaſſen: „Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Gau⸗ führer Flierl vom Gau 16 im§3 geneh⸗ mige ich, daß SA⸗Männer, die Turn⸗, Ruder⸗, Fußball⸗ und anderen anerkannten Sportver⸗ einen angehören, zu Pflichtübungen und Plich ſpielen zu beurlauben ſind, ſofern ſie von ihren Vereinsführern angefordert werden. Ich mache bei dieſer Gelegenheit darauf aufmerkſam, daß SA⸗Männer in Uniform oder in Zivil, die nicht am Spiel beteiligt ſind, in den Spielverlauf nicht eingreifen dürfen. Verſtöße jedweder Art verbiete ich und werde ſie beſtrafen. Ausdrück⸗ verbiete ich, daß uniformierte SA⸗Männer Kaſſieren und dergleichen ver⸗ Woet werden. Der Führer der Standarte 9 gez. Lei ſt.“ Bei 07 hatte zen Tag. Er w erkennen. Chr Verteidiger m beſtens unterſt. Aufbau ſehr gu gelſpiel beſonde Minute für Gei erſetzen konnte Hügel konnte de Die badiſche Gauliga Der Stand der Tabelle Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. SpV Waldhof Bnn VfR Mannheim 1 632 Freiburger FC 1 n Vfe Neckarau 13 5 422 3 Phönix Karlsruhe 11 6— 5 23:16 12 Germ. Brötzingen 12 6— 6 30:35 12 Karlsruher FV n VfB Mühlburg e FC Pforzheim SC Freiburg e Spᷣ Waldhof— Vfs Neckarau :3(:2) In unſerer Gauliga, in der das Gros der Teilnehmer ſo hart aufeinanderſitzt, daß Ver⸗ eine, die heute noch vermeintliche Anwärter auf die Spitzengruppen waren, durch ein paar ver⸗ lorene Spiele in Abſtiegsgefahr geraten können, iſt jeder Punkt doppelt wertvoll. Dies ſpiegelt ſich auch in den Kämpfen wieder, die um ſo ſpannender werden, je mehr ſie in das Stadium der Entſcheidungen eintreten. Wenn es ſich außerdem noch um ein Treffen zweier einheimiſcher Mannſchaften handelt, die ſich ſchon ſo manchen harten Strauß geliefert haben, darf es nicht wundern, wenn der Wald⸗ hofplatz heute das Ziel eines Großteiles der Mannheimer Sportgemeinde war. Es mögen etwa 4000 Zuſchauer geweſen ſein, die ſich nach Ueberwindung der moraſtiſchen Platzzugänge auf dem Spielfeld einfanden. Waldhof erſchien in gewohnter Aufſtellung, während Neckarau mit Benner als Mittelſtürmer antrat. Dafür fehlte Zeilfelder, deſſen Platz von Wenzel⸗ burger verſehen wurde. Der Spielverlauf Beide Mannſchaften verſuchen durch weite Flügelvorlagen auf dem ſchweren Boden raſch in Tornähe zu kommen. Ein Strafſtoß von Walz führt zur erſten Ecke für Waldhof. Eine zweite Ecke vom gleichen Spieler getreten, endet im Aus. Waldhof drängt und Dieringer muß einige ſchwierige Bälle halten. Im Vergleich ze Waldhofs Stürmerſpiel mutet dasjenige er Neckarauer etwas primitiv und zu—.—— ſichtig an. Eine herrliche Flanke Weidingers, die ſchön zum ungedeckten Schäfer kommt, wird von dieſem vorbeigeſchoſſen. Ein ſcharfer Schrägſchuß Heſſenauers ſtreicht kurz darnach knapp über das Waldhoftor. Während Heer⸗ manns raffinierte Vorlagen immer brenzliche Situationen im Neckarauer Strafraum hervor⸗ rufen, beginnen jetzt die Neckarauer Angriffe ebenfalls gefährlicher zu werden, doch der Sturm verliert vor dem Waldhoftor die erfor⸗ derliche Ruhe. In der 30. Minute gelingt es Wenzelburger eine Steilvorlage auf⸗ zunehmen, und zwiſchen den beiden Vertei⸗ digern hindurch führt ſein Schuß unhaltbar für Rihm zum erſten Treffer. aum waren fünf Minuten vergangen, als ein in den Waldhofſtrafraum gelegter hoher Ball Größles ſeinen Mitſpieler Heſſenauer ungedeckt findet, der ohne lange zu zögern mit ſchönem Schuß den zweiten Treffer für ſeine Farben erzielt. Das war für Waldhof doch nun zu viel. Mit Wucht ſeine Stürmer an und innerhalb zehn Minuten gelingt es ihnen, zuerſt durch Heermann auf Strafſtoß von Walz und dann durch Schäfer auf Vorlage von Engelhardt, gleichzuziehen. Noch zwei ergebnisloſe Ecken für Neckarau, und es iſt Halbzeit. Bei Wiederbeginn iſt zuerſt Neckarau in Front. Rihm kann nur ungenügend abwehren, aber der ganze Neckar⸗ auer Mittelſturm findet das leere Tor nicht. Im weiteren Verlauf ſcheint der ſchwere Boden beiden Mannſchaften hinderlich zu ſein. Denn im Vergleich zur erſten Halbzeit laſſen die bei⸗ derſeitigen Aktionen viel zu wünſchen übrig. Doch ſollte auch in dieſer Halbzeit Neckarau den Torreigen eröffnen. Größle ſchießt ſcharf aus dem Hinterhalt, Wenzelburger ſtoppt drei Meter vor dem Tor den Ball und lenkt ihn zum dritten Treffer ein. Siffling geht nun in die Sturmmitte. Der Ausgleich ſcheint auf eine Bombe Weidingers erzielt zu ſein, aber ſcharf am Pfoſten geht der Ball ins Aus. Doch kaum war eine Minute vergangen, als Siff⸗ ling eine ſchöne Vorlage von Schäfer bekommt, die er diesmal mit ſcharfem Schuß zum Aus⸗ gleichstreffer verwandelt. Ziemlich monoton geht es weiter. Waldhofs vereinzelte Angriffe werden zum größten Teil von Größle unterbun⸗ den, der es übrigens fertig bringt, den ganzen rechten Waldhofſturm kalt zu ſtellen. Striehl kann nach ſchlech⸗ ter Abwehr Rihms das leere Tor nicht finden und ſo verrinnt die Zeit. Es ſind noch drei Minuten, doch außer einer infolge Verletzung Größles geſchieht nicht mehr, und mit:3 trennen ſich die beiden Gegner. Kritik Der Waldhofſturm war wohl aus⸗ gefeilter und ſeine Spielweiſe raffinierter als diejenige ſeines Gegners, aber die anhaltenden Umſtellungen in der zweiten Halbzeit koſtete der Mannſchaft den Sieg. Neckarau beſtätigte ſeinen Ruf als Kampf⸗ mannſchaft, in der jeder Spieler ſein Letztes hergab. Größle war wohl der beſte Mann auf dem Felde; um ſo bedauerlicher iſt es, daß erade er durch ſein aufopferndes Spiel eine erletzung dapontragen mußte. Das unent⸗ ſchiedene Ergebnis dürfte wohl im großen und ganzen dem Spielverlauf entſprechen. Schieds⸗ richter Störner(Frankfurt) leitete mit Ruhe und Umſicht. W. K. KIV— IC pforzheim:1(:0) Der badiſche Altmeiſter beſtritt dieſen Kampf mit ganz anderem Eifer und viel größerem Elan, wie die letzten Spiele. Auch die teil⸗ weiſe vorgenommene Umſtellung der Mann⸗ ſchaft wirkte ſich günſtig aus. So ſpielte auf dem Mittelſtürmerpoſten Seubert, der auch in der letzten Saiſon einigemale in der„Erſten“ zu ſehen war. Link ſtand in der Läuferreihe. Lediglich Figgleſtahler verſagte auf dem Mittelläuferpoſten. Der beſte Mann war wohl Siccard. Die Verteidigung ſchlug ſich recht gut, und im Sturm verdienen neben Bekir noch Gaßmann und Brecht ein Sonderlob. In der Geſamtkritik ſchneidet Pforzheim als Mannſchaftsganzes beſſer ab, aber der Sturm vergab durch Ueberkombination viele Chancen. Im Feldſpiel waren die Pforzheimer Stürmer klar überlegen. Die beſten Stürmer waren ein⸗ mal mehr Fiſcher und Merz. In der Ver⸗ teidigung war Oberſt eine Enttäuſchung, er ſpielte diesmal reichlich unſicher. In der zwei⸗ ten Halbzeit mußte er für zehn Minuten vom Platz, und als die Gäſte dann auch noch Schneck durch einen Platzverweis verloren, der an Bekir ein unſchönes Foul begangen hatte, klappten ſie zuſammen. Auf dem ſchweren und glatten Boden hatten die Einheimiſchen von vornherein ein kleines Plus und waren leicht überlegen. Die Mann⸗ ſchaft konnte aber das vorgelegte Tempo nicht, durchhalten, ſo daß ſich allmählich die Gäſte aus der Umklammerung freimachten und die Füh⸗ rung übernahmen. Bei leichter Ueberlegenheit Pforzheims verlief die erſte Hälfte torlos, da der Gäſteſturm durch übertriebene Kombination viele Chancen verdarb. Nach der Pauſe ging der KöF in Front, als Seubert eine ſaubere Flanke Bekirs ver⸗ wandelte. Gaßmann erhöhte auf:0. Fi⸗ ſcher verminderte die Tordifferenz durch Ver⸗ wandlung eines Handelfmeters auf:1. Bekir ſtellte aber den alten Vorſprung von zwei Toren durch Verwandeln eines Foulelfmeters wieder her. Germania Brötzingen— Phönix Karlsruhe:0(:0) „Die Brötzinger Mannſchaft verdankt in erſter Linie dieſen verdienten Sieg dem guten Spiel der Hintermannſchaft und Einſatz des Mittelläufers Joſt. Auch der Sturm kämpfte prächtig und ſchoß, beſonders Dett⸗ ling. Die Phönixmannſchaft lieferte nicht das erwartete Spiel, beſonders der Sturm verſagte. Lediglich Föry und Schoſſer rafften ſich zu einigen guten Einzelleiſtungen auf. In der gegenüber Läufferreihe fiel Dickgießer Noe und Hornung etwas ab. Die ſchweren Verteidiger Lorenzer und Wenzel hat⸗ ten bei dem naſſen Boden große Mühe und wirkten dadurch zeitweiſe etwas unſicher. Die erſte Halbzeit verlief bei leichter Ueberle⸗ genheit der dankt dies in der 227 ſeinem glänzen⸗ 7 Torhüter Mayer, der hielt, was zu halten ar. Schon fünf Minuten nach dem Wechſel glückte Brötzingen endlich durch Dettling der Füh⸗ rungstreffer. Den Sieg ſtellte Ra pp 20 Minu⸗ ten ſpäter durch einen zweiten Treffer endgül⸗ tig ſicher. Liſt(Stuttgart) konnte als Unparteiiſcher nicht immer befriedigen. Die unterbadiſche Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt Der Stand der Tabelle: Spiele gew. un. verl. Tore Pekt. Friedrichsfeld 8 Mannheim Tu. SpV Altrip 12 6 2 4 27:25 14 SpVg Sandhofen 12 6 1 5 34:19 13 Amic. Viernheim 12 5 3 4 33:25 13 Feudenheim 5„An Phönix Mannheim 12 4 4 4 20:20 12 Käfertal n 07 Mannheim 12 3— 9 13:34 6 Wallſtadt 11 nn ns oS Mannheim— SpyVg Sandhofen 21(:0) Die Erfolgsſerie Sandhofens iſt jäh unter⸗ brochen worden. Lindenhof hat die Vorſtädter geſchlagen und ihnen damit die Ausſichten auf die Meiſterſchaft genommen. Lindenhof ſelbſt bleibt nach wie vor der ſchärfſte Widerpart des Tabellenführers Friedrichsfeld. Der Sieger hat die beſſere Geſamtleiſtung gezeigt. Energie und e haben den Sieg ſichergeſtellt. Die Zeit vor dem Wechſel ſtand im Zeichen Lindenhofs und die zweite Halbzeit, die Sandhofen ſtärker aufkommen ſah, hat immer wieder Angriffe Lindenhofs gebracht, die zweckmäßig und mit Elan vorgetragen wur⸗ den. Die geſamte Hintermannſchaft hat ſich ausgezeichnet geſchlagen. Eckel im Tor hielt ruhig und ſicher, Broſe und Hermann waren ein Verteidigerpaar mit gutem, gegenſeitigem Verſtändnis, mit raumgreifendem und verwert⸗ barem Abſchlag. Die drei Läufer ſpielten un⸗ auffällig, aber wirkſam. Im Sturm war Groß etwas ſchwächer, Dorſt am anderen Flügel ſchnell und immer gefährlich. Die Innenſtürmer, beſonders Müller und Zöllner, kombinierten und ſchoſſen aus allen Lagen. Bei Sandhofen klappte es weniger gut Wittemann hat einen leichten Ball ins Tor rollen laſſen, obwohl er ſeine Verteidiger auf⸗ gefordert hatte, aus der Schußrichtung zu gehen. Das war bedauerlich, denn Wittemann hat in der folgenden Zeit ausgezeichnet gehalten. Streib hat durch gutes Stellungsſpiel gefallen, ſeinem Nebenmann Dörr, der ſpäter ſtürmte, war es vergönnt, das Ehrentor zu erzielen. In der Läuferreihe ſtach Müller am meiſten hervor. Der Sturm ſpielte ohne großen Zuſammenhang. Der rechte Flügel mit dem Techniker Barth und dem energiſchen Fugmann hinterließ aber doch einen guten Eindruck. Schiedsrichter Lauer aus Plankſtadt hat das zeitweiſe ſehr harte Spiel gut geleitet. Mehrmals mußte er Verwarnungen ausſpre⸗ chen. 1000 Zuſchauer. In der 18. Minute erzielt Dorſt durch Fehler Wittemanns das einzige Tor der erſten Hälfte. In der 20. Minute nach dem Wechſel erhöht Müller durch Elfmeter auf:0, nachdem Dorſt unfair gelegt worden war. Kurz darauf ſkort Dörr aus dem Gedränge zu 211. 8 Mannheim: Eckel; Broſe, Ziegler, Schiefer, Zipſe; Dorſt, Engſter, Zöllner, Groß. Sandhofen: Wittemann; Streib, Dörr; Müller, Servatius, Wehe; Fugmann, Barth, Weiß, Schmitt, Kichl. SyCl Käferkal— 07 Mannheim :1(:0) Scharfes Spiel zweier gleichwertiger Mann⸗ ſchaften Die zwei am Schluſſe der Tabelle rangieren⸗ den Mannſchaften trafen ſich auf ſchlechtem, naſ⸗ ſem Boden. Nachdem die Fuſionsverhandlun⸗ gen zwiſchen 07 und 08 Mannheim in der letz⸗ ten Woche ein poſitives Ergebnis gezeitigt hat⸗ ten, ſtand für 07 nichts mehr auf dem Spiele. Aber wider Erwarten wurde das Spiel von dieſer Seite nicht leichter genommen. Man kämpfte mit aller Energie und machte dem Hermann; Müller, Platzbeſitzer den Sieg ſehr ſchwer. Dieſer war aber auch darauf eingeſtellt, unbedingt einen Sieg zu erringen und damit vom Ende wegzu⸗ kommen. Wie ſchon geſagt, wurde das Spiel ſehr hart durchgeführt. Bei einem Zuſammen⸗ prall zwiſchen Herwerth(Käfertal) und Hildebrand(07) brach ſich erſterer das rechte Bein und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Das Spiel ſah folgende Akteure: Käfertal: Heckmann, Herwerth, Kuhn, Geiger, Helfinger, Feßler, Annemeier, Welker, Fuchs und Zoch. 07 Mannheim: Hildebrand, Chriſt, Beind⸗ ner, Fleck, Müller, Stemper, Münch, Ruppert, Hügel, Exner und Brunn. Schiedsrichter Weida(Karlsruhe) war, mit Ausnahme einiger kleiner Fehler, ſehr gut. Schon in der erſten Minute gelingt Käfertal der Führungstreffer durch Welker. Für die Folge zeigt 07 ein ſchönes Kombinationsſpiel. Was aber auf das Tor kommt, wird von Heck⸗ mann ſicher gehalten. So geht man mit dieſem Spielſtand in die Halbzeit. Nach dieſer iſt es wiederum Welker, der in der 46. Minute nach Zuſammenſpiel des gan⸗ zen Sturmes den zweiten Treffer ſchießt. 07 ſtrengt ſich immer mehr an, das Reſultat zu ändern. Aber nichts gelingt. Heckmann iſt im⸗ mer wieder der Held des Tages. Feßler faßt eine Flanke von Zoch direkt ab und verwandelt, diesmal unhaltbar für den Torwart, auf:0. Hildebrand verläßt ſein Tor und ſpielt Mit⸗ telſtürmer. Gleich darauf ereignet ſich der ſchon erwähnte Unglücksfall. Das Spiel hat an Schärfe zugenommen. Rihm tritt einen Strafſtoß, der von Stemper in das eigene Tor gelenkt wird. Kurz vor Schluß iſt es Münch, der nach ſchöner Einzelleiſtung den Ehrentreffer erzielt. Käfertals Schlußtrio war heute ſehr gut. Beide Verteidiger beſitzen gute Eigenſchaften, wie weiten Abſchlag und gutes Ballſtoppen. Von den Läufern waren Geiger und Hel⸗ finger die beſſeren, ohne daß Kuhn abfiel. Feßler, Welker und mit Abſtand Fuchs em aufopfernden latzherren torlos. Karlsruhe ver⸗ Rihm, folg führen. D er unbedingt ur außen zu ſchwe eine ſchöne Leif Ziuſchauer zir IC phönix Vor zirka 300 wertvolle Punk. mit dieſem Ver gen endgültig z Die An Spieles: Phönix: Be NReuer, Hauth. Altrip: We Spindler K. H. Schiedsrichter eine ſehr ſchwac bei, daß das e maſſiv durchgef Pjphönix hatte ſität beider Me in den Spielver bringt Phönix fer von Altrip, nen Ball im S fälligen Elfmet ſchuß. Nach bei Löſch gut dure pverwandelt S: 4—41 Tor. 2 Altrip reklamie ſeits, dieſer er worauf ſich Sot gegen den Schie tze verwieſer von Altrip nit Schiedsrichter. 1 das Spiel hi werden. Das Lagern gil noch die nö *+1 der P Spiel iſt bis z1 ein gegenſeitige hagelt nur ſo n Nach Wieder ruhiger und ſetz günſtiger zu gef uſpiel verdir ltrip Pech, da Kaiſer und fen. Phönix ha überlegteren un dient gewonnen Die Phöni beſtes Spiel, de den Zuſammen Einzelleiſtungen Hauptſache die lichen Aufbau v Kaiſer⸗Roh wächter Becke Man muß aller nix teilweiſe n durch das über Mannſchaft der lünke Läufer N Bei Altrip auf hartes, m⸗ Leute waren teidiger Well⸗ in die Verteidig zeichnet ſie ſich nur ſtößen verlegte richtig zu bedie 3—1+◻— gr 4 lu rfer durch, kunft vermieden wiederholt ſchn deres Augenme Wa eErwartungsg⸗ mer ihren Nach Reſultat ab. Di denheimer gew Wallſtadt iſt tro werter Gegner, chenen Mannſck Ffrämer, der Lir ſind bezirksliga ſprechende Spi neben Ueberrhe einen guten St ſind die treiben Feudenhe Eſchelbach, Boꝛ Maier, Ripp u 1 Wallſtad Rudolph, Stru Krämer, Ueb JIn der erſter FKampf, den We überlegen geſta Gaa eine exak nimmt den Ba teidigune und Nach Wiederbeg niſche Ueberlege bar. Angriff a adter Tor. D 150 noch dreimal g Gaa auf Link beetens unterſtützt. erſetzen konnte. Hügel konnte den Sturm nur teilweiſe mit Er⸗ „Hakenkreuzbanner“ Montsgg, 29. Jamwar 1884 waren die beſten Stürmer. Welker muß ſich nbedingt das zu ſcharfe An⸗den⸗Mann⸗gehen bgewöhnen. Mit der heute gezeigten Energie und auch Leiſtung wird es in der Tabelle auch wieder nach oben gehen. Bei 07 hatte heute Hildebrand einen ſchwar⸗ 1 zen Tag. Er war gegen früher nicht wiederzu⸗ Atennen. Chriſt war ein guter, zuverläſſiger rde von Beindner Die Läuferreihe war im Verteidiger und wurde Aufbau ſehr gut. Müller fiel durch gutes Flü⸗ gelſpiel beſonders auf. Fleck mußte in letzter Minute für Geiger einſpringen, den er niemals Der etatmäßige Linksaußen — folg führen. Das unerhört harte Spiel müßte inn war wohl hlug ſich recht neben Bekir in Sonderlob. zforzheim als ziele Chancen. imer Stürmer er waren ein⸗ In der Ver⸗ täuſchung, er In der zwei⸗ Minuten vom h noch Schneck „der an Bekir e, klappten ſie Boden hatten tein kleines Die Mann⸗ Tempo nicht die Güſte aus und die Füh⸗ leberlegenheit te torlos, da Kombination in Front, als Bekirs ver⸗ zuf:0. Fi⸗ nz durch Ver⸗ if:1. Bekir ig von zwei Foulelfmeters -Phönix 00 ankt in erſter guten Spiel aufopfernden ich der Sturm iders Dett⸗ erte nicht das urm verſagte. ſich zu uf. In der r gegenüber Die ſchweren enzel hat⸗ e Mühe und iſicher. chter Ueberle⸗ arlsruhe ver⸗ iem glänzen⸗ vas zu halten Vechſel glückte nig der Füh⸗ pp 20 Minu⸗ effer endgül⸗ imparteiiſcher Dieſer war ſedingt einen Ende wegzu⸗ de das Spiel t Zuſammen⸗ äfertal) und erſterer das Krankenhaus ſah folgende erth, „Annemeier, Chriſt, Beind⸗ ach, Ruppert, he) war, mit ſehr gut. ingt Käfertal er. Für die inationsſpiel. ird von Heck⸗ n mit dieſem elker, der in iel des gan⸗ r ſchießt. 07 Reſultat zu mann iſt im⸗ Feßler faßt verwandelt, irt, auf:0. ſpielt Mit⸗ ſich der ſchon at an Schärfe dtrafſtoß, der gelenkt wird. nach ſchöner rzielt. ute ſehr gut. kigenſchaften, Ballſtoppen. r und Hel⸗ uhn abfiel. ſtand Fuchs werden. Lagern gibt noch die nötige Begleitmuſik. Ein — 35 der Platzordnung von Phönix. Das 915 Gverdirbt jeden Torerfolg. auf hartes, Leute waren Weber im Tor ſowie der Ver⸗ teidiger Weller und der ſpäter für Sommer in die Verteidigung gehende 4*1 zeichnet für den Verluſt des Spieles, 5 Rihm, ſprechende Spielerfahrung. neben Ueberrhein, einen guten Sturm. Maier, Feßler und Gaa ſind die treibenden Kräfte. er unbedingt unterlaſſen. Münch iſt auf Rechts⸗ außen zu ſchwerfällig. Sein erzieltes Tor war eine ſchöne Leiſtung. Zuſchauer zirka 500. 30 phönir— Sp. u. TB Altriy.0 Vor zirka 300 Zuſchauern konnte Phönix zwei r der Sturm wertvolle Punkte für ſich buchen. Altrip dürfte mit dieſem Verluſt ſeine Meiſterſchaftshoffnun⸗ gen end zu Grabe getragen haben. Die Mannſchaften ſtanden beim Beginn des SEpieles: Phönix: Becker, Kaiſer, Rohr, Moſer Stoll, eher, Hautg, Sutter, Kolb,⸗Kräft, Löſch— Altrip: Weber, Weller, Sommer, Feth., Spindler K. Hauck, Gropp, Spindler., Wel⸗ ler., Schneider Ph., Schneider H Schiedsrichter Duchardt(Heidelberg) bot eine ſehr ſchwache Leiſtung und trug viel dazu bei, daß das Spiel außergewöhnlich hart und maſſiv durchgeführt wurde. Pphönix hatte Anſpiel, jedoch ließ die Nervo⸗ tät beider Mannſchaften vorerſt kein Syſtem n den Spielverlauf kommen. Die achte Minute bringt Phönix ein billiges Tor, der linke Läu⸗ fer von Altrip, Hauck, wehrt einen geſchoſſe⸗ nen Ball im Strafraum mit der Hand. Den 1 n Elfmeter verhandelt Kolb mit Saft⸗ chuß. Nach beiderſeits verteiltem Spiel, kommt öſch gut durch, ſeine famos gegebene Flanke verwandelt Sutter mit Bombenſchuß zum weiten Tor. Der Verteidiger Sommer von ltrip reklamiert bei dem Schiedsrichter ab⸗ ſeits, dieſer erkennt dasſelbe jedoch nicht an, worauf ſich Sommer in ſchwere Beleidigungen n den Schiedsrichter ergeht, ſo daß er vom gege Plaze verwieſen wird. Die geſamte Mannſchaft von Altri Schiedsrichter. und muß nimmt jetzt Stellung gegen den das Spiel hierdurch volle ſieben Minuten unterbrochen Das Publikum aus beiden durch wüſte Zurufe Spiel iſt bis zum Ende der Halbzeit nur noch t nur ſo mit Strafſtößen. Nach Wiederbeginn des Spieles iſt Altrip ein An⸗den⸗Mann⸗gehen, und es hag ruhiger und ſetzt alles daran, das Spiel für ſich 1 85— zu geſtalten. Eine leichte Ueberlegen⸗ eit iſt nicht zu verkennen, jedoch ungenaues bt Auch hat ltrip Pech, das Verteidigerpaar von nuref— Kaiſer und Rohr, in Hochform anzutref⸗ jfen. Phönix hat das Spiel auf Grund ſeines überlegteren und gemäßigteren Verhaltens ver⸗ dient gewonnen. Die Phönixmannſchaft zeigte nicht ühr beſtes Spiel, denn der Sturm ſpielte ohne je⸗ den Zuſammenhang und ſtellte ſich meiſt auf 1 Einzelleiſtungen ein. Dies war aber in der uptſache die Schuld der Läuferreihe, die jeg⸗ lichen Aufbau vermiſſen ließ. Die Verteidigung Kaiſer⸗Rohr mit dem gut ſpielenden Tor⸗ wächter Becker arbeiteten ohne jeden Tadel. Man muß allerdings berückſichtigen, daß Phö⸗ nix teilweiſe nur mit neun Mann ſpielte. da durch das überaus maſſive Spiel der Altriper Mannſchaft der Mittelläufer Stoll ſowie der üfnie Läufer Neuer erheblich verletzt wurden. Bei Altrip ſtellte man ſich von vornherein maſſives Spiel ein. Die beſten Hauck. Die Läu⸗ ſich nur auf die Erwirkung von Straf⸗ en verlegte, anſtatt den eigenen Sturm richtig zu bedienen. —1+◻— greift die Behörde für die Folge ſchärfer durch, damit derartige Szenen in Zu⸗ kunft vermieden werden. Auch ſollte man auf wiederholt ſchwache Schiedsrichter ein deres Augenmerk haben. beſon⸗ M. vfTun Jeudenheim— Viktoria Wallſtadt:0(:0) Erwartungsgemäß fertigten die Feudenhei⸗ mer ihren Nachbarn aus Wallſtadt mit obigem Reſultat ab. Die techniſch beſſer ſpielenden Feu⸗ denheimer gewannen dieſes Treffen verdient. Wallſtadt iſt tro werter Gegner, chenen Mannſchaft fehlt. Lei e Främer, der Linksaußen, ſowie der linke Läufer der Niederlage ein beachtens⸗ em es nur an einer ausgegli⸗ Lediglich die beiden ſind bezirksligareif, den übrigen fehlt die ent⸗ Feudenheim hat Boxheimer und Eſchelbach Feudenheim: Zumpf; Bauer, Ueberrhein, Eſchelbach, Boxheimer, Fuchs; Fuchs, Feßler, Maier, Ripp und Gaa. Wallſtadt: Walter; Ritter, Kremer 1; Rudolph, Strubel, Walter; Hufnagel, Peter, AKrämer il, Ueberrhein und Beckenbach. In der erſten Spielhälfte ein abwechſelnder FKampf, den Wallſtadt durch ſeinen Eifer etwas überiegen geſtaltet. In der 40. Minute gibt Gaa eine exakte Flanke zur Mitte, Maier nimmt den Ball auf, täuſcht geſchickt die Ver⸗ teidigune und ſchießt Nach Wiederbeginn ma um erſten Treffer ein t ſich allmählich die tech⸗ niſche Ueberlegenheit der Feudenheimer bemerk⸗ bar, Angriff auf Angriff rollt auf das Wall⸗ adter Tor. Die Hintermannſchaft von Wall⸗ f5 wurde dadurch überlaſtet und mußte ſich noch dreimal geſchlagen bekennen. Gaa auf Linksaußen bricht in der 55. Minute durch, gibt eine Flanke an den freiſtehenden Fuchs, der zum zweiten Treffer verwandelt. Nach weiteren fünf Minuten erhält Boxheimer den Ball, gibt ihn abermals dem freiſtehenden Gaa, die Flanke kommt exakt zum freiſtehenden Feßler, der mühelos einſendet.:0. Kurz vor Schluß iſt es abermals Gaa, der eine Flanke an Fuchs gibt, derſelbe ſchießt und vom Ver⸗ teidiger ſpringt der Ball ins eigene Tor. Bei dieſem Stand blieb es. Der Kampfleiter Peiſeler, Phönix Karls⸗ ruhe, amtierte gut. Germania Friedrichsfeld— Ami⸗ citia Viernheim:1(:1) Zu dieſem äußerſt wichtigen Spiele traten die Mannſchaften wie folgt an: Viernheim: Helfrich; Kiß., Mandel; Martin, Bauersfeld, Fetſch; Kiß III., Winkler, Koob, Schmitt, Kiß II. Friedrichfeld: Hollerbach; Brümmer., Brümmer II.; Jung, Ehret, Schmiedel; Hen⸗ rikus, Schmidt, Rockſitz, Seßler, Graf II. Es' iſt nicht allzu kühn, zu behaupten, daß das Spiel einen vollkommen irregulären Aus⸗ gang nahm, inſofern, als dem Spielverlauf entſprechend, es am Ende des Spiels genau ſo gut umgekehrt hätte lauten können Fried⸗ richsfeld lieferte trotz dieſes hohen Sieges keine überragende Partie. Viernheim, das erſtmalig wieder mit Kiß III., der ſeit dem Sandhofer Spiel disqualifiziert war, antreten konnte, zeigte ein ſehr ſchönes Spiel, war aber von unglaublichem Pech ver⸗ folgt. Ueber große Strecken des Spieles hin⸗ weg beherrſchten die Grünen das Spielfeld. Friedrichsfeld war gezwungen, für den ver⸗ letzten Graf einen Erſatz zu ſtellen, der aber dieſem nicht viel nachſtand. Bei Viernheim ſchlug ſich die Tordeckung ausgezeichnet. Die Läuferreihe war bedeutend beſſer als die der Friedrichsfelder. Im Sturm überragten der linke Flügel und der Rechtsaußen. Der Halb⸗ linke Schmitt war der techniſch beſte Spieler auf dem Platze. Es war ein Glück für Friedrichsfeld, daß der Viernheimer Innen⸗ ſturm ſchwach war, ſonſt wäre es um eine Niederlage nicht herumgekommen. Das Spiel beginnt äußerſt ſchnell, Fried⸗ richsfeld iſt mit ſeinen Aktionen bedeutend glücklicher, als die Grünen. Nach 15 Minuten haben die Friedrichsfelder die Grünen mit:0 überrumpelt, obwohl ſie in dieſer Zeit im Vorteil waren. Friedrichsfelds Stürmer ſind äußerſt produktiv, indem ſie die wenigen Tor⸗ chancen auch prompt zu Toren umwandeln. Schmidt, Rockſitz und Graf II. waren die Tor⸗ ſchützen. Ein Tor durch Koob war die einzige Ausbeute der Ueberlegenheit der Viernheimer. Nach dem Wechſel iſt auch weiterhin Viernheim tonangebend und drückt Friedrichsfeld vollkom⸗ men in ſeine Spielhälfte zurück, vermag aber nichts Zählbares zu erreichen. Friedrichsfeld kommt über gelegentliche Durchbrüche nicht hinaus. Einer davon führt durch Seßler zum vierten Tor, womit Viernheims Niederlage endgültig beſiegelt iſt. Den Hauptanteil an dem Sieg der Friedrichsfelder hatte zweifellos Hollerbach, der die unmöglichſten Sachen hielt. Schiedsrichter Müller(Karlsruhe) war dem Spiel gewachſen und ein durchaus korrekter Leiter. Nur hätten ſeine Entſcheidungen manchmal etwas früher fallen dürfen. Unterbaden⸗Oſt Der Stand der Tabelle Spiele gew. un. verl. Tore Pkt FV Weinheim„nnnn FG Kirchheim 11 6.13017 16 Eppelheim h. Sandhauſen„5 1 1 Wiesloch Iin Plankſtadt 1 5 2 5. 05 Heidelberg Eberbach 123%86 9 6,89 Schwetzingen 12 1 1 Union Heidelberg 11 3 1 7 2227 7 Rohrbach 12 Nn7 Spᷣ Sandhauſen— Schwetzingen :1 Die Platzſperre von Sandhauſen wurde in den letzten Tagen aufgehoben, ſodaß das Spiel doch in Sandhauſen ausgetragen wurde. Das war ausſchlaggebend für den Spielausgang. Die Gäſte konnten ſich auf dem ſchweren Boden Mi nicht zurechtfinden. In den erſten 3* tinuten zeigte die Mannſchaft einige ſchöne und gut aufgebaute Angriffe, dabei blieb es aber Im weiteren Spielverlauf war Sand⸗ hauſen eindeutig überlegen, und ſehr leicht wäre ein noch höherer Sieg möglich geweſen. Nach zehn Minuten führt Schwetzingen:0 durch einen haltbaren Schuß. Bald darauf heißt es aber:1. Sandhauſen kommt nun langſam auf. Die einheimiſche Hintermann⸗ ſchaft unterbindet ohne große Mühe die An⸗ Nint Schwetzingens, das auch für die Folge eine einzige klare Gelegenheit zum Torſchie⸗ ßen mehr hat. Durch die periodenweiſe ein⸗ ſetzenden Regengüſſe wird der Boden immer ſchwieriger. Die Anforderungen an Spieler und Schiedsrichter ſind keine geringe. Dabei kann man feſtſtellen, daß ſich die Sandhauſener Spieler den ſchlechten Bodenverhältniſſen gut anzupaſſen verſtehen. Bei der mehr oder weniger ſtarken Ueberlegenheit der Einheimi⸗ ſchen können Erfolge, trotzdem die Stürmer⸗ reihe ſchwächer iſt als die anderen Mann⸗ ſchaftsteile, nicht ausbleiben. Der Rechtsaußen geht plötzlich mit einer weiten Vorlage los, überſpurtet ſeinen Gegner und flankt ſo ſchön zur Mitte, daß dem Halblinken die geſtellte Aufgabe nicht allzu ſchwer fällt. Fünf Minu⸗ ten ſpäter verbeſſert Sandhauſen durch den Halbrechten auf:1. Das vierte Tor erzielt der Rechtsaußen, dann iſt Halbzeit. Seinen ſcharfen Flankenball kann der Torwächter nur ins eigene Tor lenken. Auf beiden Seiten wurde in dieſem Spiel im Gegenſatz zu frühe⸗ ren Begegnungen ſehr anſtändig gekämpft. Der Schiedsrichter hatte unter dieſen Umſtän⸗ 555 95 ſchweres Amt. Er leitete durchaus orrekt. Syh plankſtadt— IV Weinheim :2(:1) Was man nicht geglaubt hatte, iſt eingetroj⸗ fen. Der Tabellenfüßrer Welnhemm 7 5 4 erſte Niederlage hinnehmen. Die Leiſtung der Weinheimer war, von einigen guten Momenten abgeſehen, recht minimal und eines angehenden Meiſters in keiner Weiſe würdig. Dazu ließen ſich einzelne Spieler zu unfairen Mätzchen hin⸗ reißen, die zu zahlreichen Spielerverletzungen der Einheimiſchen führten. So mußten der Torwart Muth und der Linksaußen Weick von Plankſtadt vorübergehend ausſcheiden. Zelbſtverſtändlich blieben die Platzbeſitzer in dieſer Wezeng auch nicht„müßig“. Aber 0 W als der Gegner, mmer den Kürzeren. Außerdem halte der Schiedsrichter, der ſonſt guter Weiſe mit Umſicht und in voller Ruhe leitete, ein nachſichtiges Auge für die Gäſte. Recht vielverſprechend für Plankſtadt begann des Spiel und konnte bald durch Weick in Führung gehen; trotz des vorübergehenden Ver⸗ luſtes von zwei Spielern. In der erſten Halb⸗ zeit konnte Plankſtadt, das ſich, dem Kampf mit bewundernswerter Aufopferung hingab, den unentſchiedenen Stand bis zur Pauſe hal⸗ ten, nachdem die Gäſte bis zur Halbzeit den Ausgleich erzielt hatten. Mit vollſtändiger Mannſchaft konnten die Platzherren nach Wie⸗ derbeginn nicht aufkommen. Denn jetzt kämpf⸗ ten die Weinheimer ganz hervorragend. In wundervollen Kombinationszügen wurden die eiliger i ie Verteidiger ſtanden auf der Mittellinie. Waren die Plaßbeſtter in der erſten Hälfte ton⸗ angebend, ſo hatten ſie jetzt nichts mehr zu be⸗ ſtellen, und nachdem in der 12. Minute der Weinheimer Halblinke eine Flanke des Rechts⸗ außen zum vielbejubelten Führungstreffer ein⸗ köpfte, hatte man ſich mit der Niederlage Plank⸗ ſtadts abgefunden. Aber wieder einmal kam es anders. Während ſich die Gäſte ſchon im Ge⸗ fühl des Endſieges wiegten und der ſchuß⸗ ſchwache Sturm Plankſtadts bis jetzt wenig lei⸗ ſtete, kam die Wendung. Mittelſtürmer Hillen⸗ brand erhalt den Ball, und ſchon iſt der Aus⸗ gleich da. Plankſtadt iſt nun nicht mehr zu alten. In kurzen Abſtänden muß die ſehr ner⸗ vös und unſicher gewordene Hintermannſcheft der Weinheimer zwei weitere Tore hinnehmen, die die endgültige Niederlage beſiegelten. Der Sieg Plankſtadts iſt auch in dieſer Höhe ver⸗ dient. Der Mannſchaft gebührt ein Geſamtlob. Kreis 9/ Mannheim Der Stand der Tabelle: Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Ilvesheim 13.10 15 Seckenheim 13 9 fnn Heddesheim Neckarhauſen Edingen 18 7Tnn Rheinau 13 5 3 Sn Kehhh nnns es 2 DIg Neckarau 13 4 2 7 31:37 10 Leutershauſen 12. nn s Brühl 18 n81. Ladenburg TV 46 Mannheim 12 1 3 8 19:47 5 Alvesheim— Rheinau:2(:2) Unter ungünſtigen Bodenverhältniſſen wird dieſes Verbandsſpiel ausgetragen. Am Anfang entwickelt ſich ein lebhafter Kampf, in dem die Ueberlegenheit der Platzelf jederzeit zur Gel⸗ tung kommt. Rheinau iſt von vornherein auf Verteidigung eingeſtellt. Die Ilvesheimer Hin⸗ termannſchaft ſtand überwiegend auf der Mit⸗ tellinie. Aus ſolchen Momenten ergaben ſich die jeweiligen Ausgleichstore, welche aus Ein⸗ zeldurchbrüchen reſultieren. Von den gewohn⸗ ten techniſchen iſt ſehr wenig zu ſe⸗ hen, doch zeigt ſich auch Rheinau als eine ge⸗ ſchloſſene, eifrige Kampfmannſchaft, die ver⸗ ſteht, ein höheres Reſultat zu verhindern.— Schiedsrichter Bruſt war für dieſes Spiel der geeignete Leiter.— 2. Manſchaften:2; 3. Mannſchaften:2. Tabellen der füddeulſchen Gauliga Gau XIII— Südweſt Der Stand der Tabelle Sp. gew. un. verl. Tore Prtt. Kickers Offenbach 14 7 5 2 26:21 19 Fa Pirmaſens 15 8 2 5 6 FSV Frankfurt 11 7 1i 5 Wormatia Worms 13 7 2 4 23.26 16 SwW Wiesbaden 11 6 2 6 1. FC Kaiſersl. 14 6 2 6 35:32 14 Einkracht Frankfurt 14 5 3 6 25:26 13 Sportfr. Saarbr. 6 1 7 33 7 3 Ludwigsh. 15 5 3 7 27331 13 FSoV Mainz 05 16 6 1 9 29:40 13 Boruſſia Neunk. 14 5 2% 7 W Al.⸗Olymp. Worms 13 3 3 7 20:28 9 Gau XV— Württemberg Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Union Böckingen 12 7 2 3 36.25 16 VfB Stuttgart F Stuttgarter Kickers 11 8— 4 26:23 16 SV Feuerbach 1. SSV Ulm 12 2 5 Ulmer FV 94 8⁵ Birkenfeld portfr. Stuttgart 11 4 2 6 24:27 10 St Stuttgart VfR Heilbronn n — Bayern Gau XV S p. gew. un. verl. Tore Pkt. München 1860 1. FC Nürnberg 15 2 3 S48 05 Schweinfurt Bayern München 15 8 3 4 39:29 19 SpVgg Fürth n Schwab. Augsburg 15 6 3 6 34•28 15 AcSV Nürnberg 2„3 Wacker München 15 5 4 6 229:35 24 Jahn Regensburg 15 4 3 3 23:36 11 1. FC Bayreuth 16 3 5 3 24:38 11 Würzburger FV 16 3 5 8 18:35 11 FC München 16 3 3 10 N Stand der Rugby⸗Spiele: SC Neuenheim Spiele 3 Punkte RG Heidelberg 4 Have berger RR heidelberger BC RC Pforzheim TV 46 Heidelberg Sra E, Heſſen SC 1880 Fwi„„„7 Spiele 12 Punkte Eintracht Frankfurt%n 11„ Stadt SV Frankfurt 2 en„ TW 1860 Frankfurt 3 BSC Offenbach RWV Fechenheim Die Quakers ſpielen korlos Die kanadiſche Eishockeymannſchaft der Sas⸗ katoon Quakers, die kürzlich in Berlin ihre erſte Niederlage auf dem Kontinent erlitten, konnten auch am Wochenende in Budapeſt nur wenig efallen. Trotz recht harten Spiels mußten ſie ich gegen die nicht ſonderlich ſpielſtarke un⸗ ariſche Auswahlmannſchaft mit einem Unent⸗ ſchieben von:0 begnügen. Die Handballſpiele Gauliga Stand der Tabelle Sp. gew. un. verl. Tore P. SV Waldhof 13 12 1— 138:985 55 TV Ettlingen 13 10— 327879 20 TuSV Nußloch 13 5 4 4 84.75 14 Tgde Ketſ Fé Phönix Mhm. 13 FC 08 Mhm. 13 I VfR Mhm. PSwVKarlsruhe 13 4 1 8 77•89 9 28 Hockenheim 11 h TB Durlach 183—— 13 3402 9 SᷣV Waldhof klar in Führung Hochbetrieb herrſchte heute im Handball⸗ Lager, ſämtliche Mannſchaften traten auf den Plan. Hochbetrieb hatte auch Mannheim, ſtan⸗ den ſich doch die vier Gauliga⸗Vertreter im Kampf um die Punkte gegenüber. Auf dem Platz beim alten Gaswerk traf der §cC 08—S8 Waldhof:6(:3) wobei es beinahe zu einer Ueberraſchung ge⸗ kommen wäre. Die Meiſter⸗Elf zeigte ſich heute in ſelten ſchwacher Form. Während die Verteidigung, von einigen wenigen Schnitzern abgeſehen, noch anging, war Weygold im Tor ſchwach und ſehr nervös. Zwei der erſten drei Tore mußte er unbedingt halten. Bei wechſel⸗ ſeitigem Kampf kommt 08. unterſtützt durch des Gegners ſchwaches Läuferſpiel immer wie⸗ der durch und erzielt in regelmäßigen Abſtän⸗ den drei Tore, die ſämtlich aus Strafwürfen reſultierten, Marquert, Brugger und Bältle zeichneten verantwortlich. Engelter erzielt nach Kombination den erſten Treffer für Waldhof. Derſelbe Spieler iſt es, der wenige Minuten ſpäter auf:2 aufholt. Kurz vor Schluß ſtellt Spengler den Gleichſtand her. Nach Wiederbeginn läßt 08 nach, Waldhof kommt mehr zur Geltung, hat allerdings hart zu kämpfen, um durch die ſehr zahlreich ver⸗ teidigende rote Deckung durchzukommen. Matt, im Tor der Lindenhöfer, hat wiederholt Gele⸗ genheit, ſein großes Können zu zeigen, muß allerdings wenig ſpäter einen Wurf von Zim⸗ mermann paſſieren laſſen. Die momentane Nervoſität der Lindenhöfer ausnützend, ſtellt Engelter eine Minute ſpäter auf:5. Kurz vor Schluß erzielt Herzog eine ſehr ſchöne Leiſtung, damit den Sieg ſicherſtellend. Der Unparteiiſche Kauß(Plankſtadt) war dem zeitweiſe äußerſt hart durchgeführten Treffen ein gerechter Leiter. Iſn Mhm.—Fc Phönix Mhm. 326(.2) Auf dem Nebenplatz empfingen die heute ohne Sornberger und Zillhardt antretenden Raſenſpieler den MFC Phönix. Waren die Platzherren im Vorſpiel noch mit:4 als Sie⸗ er vom Platz gegangen, ſo mußten ſie ſich eute mit:3 geſchlagen bekennen. Die Lei⸗ ſtungen der Blauen gehen rapid zurück. Von der ehemaligen Spielftärke iſt heute wohl kaum noch etwas zu ſpüren. In der erſten Hälfte hielten ſich beide Mannſchaften, wenn auch hier ſchon ſich Phönix als der etwas Beſſere zeigte, einigermaßen die Waage. Repp verwandelt einen Strafwurf 31 erſten Treffer, dem Schmitt ein auf Kombination hin erzieltes Tor anſchließt. Morgen verbeſſert wiederum auf Strafwurf zu:1. Mit dieſem Reſultat geht man in die Pauſe. Hader und Schmitt erhöhen auf:4. Eine Schwäche der Phönix⸗Mannſchaft ausnützend, kommen die durch Fiſcher und Morgen auf:4 heran. Phönix, die ſowohl techniſch als auch taktiſch unbedingt beſſer arbeitende Mannſchaft, vermag ſich immer wie⸗ der durchzuſetzen und erzielt durch Hader und Repp zwei weitere Tore, das letzte allerdings wurde aus klarer Abſeits⸗Stellung erzielt. Der Unparteiiſche Perſon, Polizei Mannheim, leitete einwandfrei. Mit ſeinen Entſcheidungen konnte man zufrieden ſein. Leider ugef ſich auch hier wieder die Diſziplinloſigkeit einiger Fanatiker. Es wäre doch wirklich am Platze, dieſen Elementen gegenüber auch von ſeiten der Vereinsleitung mit unerbittlicher Schärfe entgegenzutreten, um in Zukunft Vorkommniſſe, wie ſie ſich er⸗ eigneten, unmöglich zu machen. C. „Hakenkreuzbanner“ Montag, 29. Ja Jahrgang 4. Seite 10 Deutſchlands internationale Hallentennismeiſterſchaften Am Sonntag fanden die Internationalen Hallentennismeiſterſchaften von Deutſchland 1934 in der Bremer Tennishalle ihren Ab⸗ ſchluß. Vor vollbeſetzten Zuſchauertribünen gab es in allen Entſcheidungen harte und verbiſſene Kämpfe um den Sieg, der ſchließlich doch in allen Konkurrenzen den Favoriten zufiel. Be⸗ gonnen wurde der Großkampftag mit der Ent⸗ ſcheidung im Dameneinzel zwiſchen Frau Sperling⸗Krahwinkel und Frau Schomburgk. Wer erwartet hatte, daß die jetzige Dänin mit nur zwei Sätzen der Deut⸗ ſchen das Nachſehen geben würde, ſah ſich ent⸗ täuſcht. Frau Schomburgk begann das Spiel ſofort mit harten und genau placierten Bällen, die„Hilde“ nicht immer erwidern konnte. Die Partie ſtand im Handumdrehen:2 für Frau Schomburgk. Aber dann ſetzte ſich Frau Sper⸗ ling langſam und ſicher durch, gewaein den Auſf⸗ ſchlag ihrer Gegnerin und ſetzte ihre eigenen Bälle haargenau auf die Grundlinie. Der Satz ging klar mit:1 an die Dänin, die ann auch den dritten Satz bei ſtarkem Nach⸗ laſſen Frau Schomburgks, die bereits:0 ge⸗ führt hatte, ſicher mit:2 gewann. Nach kurzer Pauſe kamen danm im Herren⸗ einzel der Deutſche Meiſter Gottfried von Cramm und der Franzoſe Landry zu⸗ ſammen. Cramm begann ſofort mit wuch⸗ tigen Aufſchlägen, deren Härte den erſten Satz mit:1 für ihn entſchied. Im zweiten Satz übernahm Landry die Führung, die er dann auch dank fabelhafter Netzarbeit nicht mehr ab⸗ gab und mit:2 den Satz an ſich riß. Stark umſtritten war der dritte Satz, wo es abwech⸗ ſelnd Führung Landrys und Ausgleich v. Cramms gab, bis ſchließlich der Franzoſe v. Cramm den Aufſchlag, und damit den Satz,:4 abnahm. Für v. Cramm wurde es jetzt höchſte Zeit, das Tempo zu forcieren, und er begann denn auch ſo ſcharf, daß er ſchon bald in Füh⸗ rung lag. Landry ſpielte ſtark ermüdet und mußte die Spiele bis zu:4 an v. Cramm ab⸗ geben, der dann im 5. Satz mit dem Franzoſen leichteres Spiel hatte und mit:2 Satz und Spiel gewann. Im Herrendoppel fanden Oeſtberg/ Schröder in den am Vortage ſo gut auf⸗ gelegten Dr. Deſſart/ W Menzel nicht den erwarteten Widerſtand. Die Schweden hol⸗ ten ſich die beiden erſten Sätze glatt:1,:1. Im dritten Satz drehten die Deutſchen den Spieß um und gewannen ihrerſeits:1. Im vierten Satz brauchten ſich dann die Schweden aber nicht mehr auszugeben, um mit:2 end⸗ gültig zu gewinnen. Oeſtbergs harte Auf⸗ ſchläge und Schröders wuchtige Schmetterbälle hatten den Deutſchen doch zu ſtark zugeſetzt. Abſchließend brauchten Frau H. Sperling/ v. Cramm in Frl. Buß/ Oeſtberg nicht mehr viel zu ſchlagen. Das Weltmeiſterpaar ſervierte dem gegneriſchen Paar die Bälle ſo hart und genau, daß ſie nicht zu erreichen wa⸗ ren. In zwei Sätzen, mit:3 und:0, wurde die deutſch⸗däniſche Kombination leicht und ſchnell Meiſter. Am Samstagnachmittag iſt die Damen⸗ doppelmeiſterſchaft abgeſchloſſen worden. Frau Sperling/ Frl. Horn traten gegen Frau Schomburgk/ Frl. vom Ende an und ſtegten in zwei Sätzen überlegen:2,:1. Die neuen Meiſier: Herreneinzel: Gottfried v. Cramm; Dameneinzel: Hilde Sperling⸗Krahwinkel; Herrendoppel: Oeſtberg/ Schröder(Schweden) Gem. Doppel: Frau Sperling/ v. Cramm; Damendoppel: Frau Sperling/ Frl. Horn Ringer⸗Städtekampf Ludwigshafen⸗Mannheim Ludwigshafen ſiegk überlegen 14:6 Daß der ſchöne Sport des Ringens ſich einer zunehmenden Beliebtheit zu erfreuen beginnt, bewies der am Sonntagabend in Ludwigshafen ausgetragene Städtekampf Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen. Es waren wohl ca. 1600 Zuſchauer in das IG.⸗Vereinshaus gepilgert, die in allen Gewichtsklaſſen überaus ſpannende und durch⸗ weg techniſch hochwertige Kämpfe zu ſehen be⸗ kamen. Erwartungsgemäß ſiegte Ludwigshafen. Es war nicht zu verkennen, daß die Ludwigs⸗ hafener ſchon jahrelang, verſchiedene Mannhei⸗ mer Ringer dagegen erſt ſeit kurzer Friſt der oberſten Klaſſe angehören. Nur im Halbſchwer⸗ gewicht machte der Mannheimer Vertreter, R. Rupp, von vornherein den überlegeneren Ein⸗ druck. In allen anderen Klaſſen war es um⸗ gekehrt, auch im Weltergewicht, wo der Sieg von Denu(Mannheim) nicht gerade über⸗ zeugend wirkte. Im Bantamgewicht ſtanden ſich Im⸗ pertro(.) und Klefenz(M) gegenüber. Impertro griff ſeinen Gegner mehrfach ebenſo plötzlich wie heftig an, ſo daß dieſer zu Boden mußte, doch verſtand es Klefenz jedesmal in erbitterter Gegenwehr, ſich vor der drohenden Niederlage zu retten, bis er ſichtlich ſo zermürbt Winterſport Willi Bogner(Traunſtein) kombinations- und Diell(München) Sprunglaufſieger Der Sonntag brachte den Höhepunkt der fki⸗ ſportlichen Wettbewerbe der Deutſchen Winterkampf⸗ ſpiele in Braunlage⸗Schierke. Auf der Gro⸗ ßen Wurmbergſchanze wurde zuſammen mit dem Son⸗ derſprunglauf zugleich das Springen für den zuſam⸗ mengeſetzten Lauf entſchieden, nachdem am Samstag das dichte Schneetreiben die Durchführung unmöglich gemacht hatte. Die Umgebung der Wurmbergſchanze bot ein bezauberndes Bild. Rund 20 000 Menſchen umſäumten die prächtige Anlage. Eine SA⸗Kapelle konzertierte; Buden und Zelte boten Erfriſchungen an, kurz, um den Domberg ſpielte ſich ein richtes Volks⸗ feſt ab. Unter den Ehrengäſten bemerkte man den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, den braunſchweigiſchen Miniſterpräſidenten Klag⸗ ges, Gruppenführer Lütgebrune, Herzog Adolf von Braunſchweig und andere. Die 120 Springer ſtanden daher auch am Sonntag vor keiner leichten Aufgabe. Das Schneegeſtöber be⸗ einträchtigte wieder außerordentlich die Sicht und nahm den Bewerbern die Sicherheit. Die ſportlichen Leiſtungen ſtanden trotz der widrigen Umſtände den⸗ noch auf beachtlicher Stufe. Die beiden beſten Sprünge des Tages ſah man von dem Münchener Dietl, deſſen famofe Haltung bei 47⸗ und 44,5⸗Mtr.⸗ Sprüngen auffiel. Er dürfte damit als Sieger im großen Sprunglauf feſtſtehen. Ausgezeichnet ſprang auch der Klingenthaler Walter Glaß, Erich Meyer (Braunlage), Max Meinel(Aſchberg), und Stoll (Berchtesgaden). Der erwartete harte Kampf um den Sieg im zu⸗ ſammengeſetzten Lauf blieb leider aus. Langlaufſieger Willi Bogner(Traunſtein) ſtand mit ſchönem Schwung und guter Haltung zwei Sprünge von 40 und 39 Mtr. Weite durch und wurde damit Kampf⸗ ſpielſieger. Recht gut nach vorne kam Walter Glaß(Klingenthal), der ſeinen 8. Platz im Lang⸗ lauf durch Sprünge von 45,5 und 43 Meter erheblich verbeſſerte. Der Langlaufdritte Herbert Leupold (Breslau) kam ſchlecht ab, ſchwankte ſtark in der Luft und ſetzte beide Male ſchon bei 35,5 bzw. 36,5 Meter auf.— Seine glänzenden Ausſichten auf den erſten Platz in der Klaſſe lbegrub der junge Anton Eis⸗ gruber(München), der ſich allzu forſch ins Zeug legte und beidemale ſtürzte. Nicht beſſer erging es Ponn(Berchtesgaden) und dem Langlaufzweiten Joſef Schreiner(Aſchau). Die Ergebniſſe Sonderſprunglauf. Klaſſe l. 1. Karl Dietl (München), Note 221,5(Sprünge 47 u. 44,5); 2. Walter Glaß(Klingenthal) 215,2(45,5 und 43 Mtr.); 3. Meinel(Aſchberg) 212,5(43 und 43 Mtr.); 4. Stoll(Berchtesgaden) 210,7(43,5 und 42,5 Mtr.); 5. Meyer(Braunlage) 210,4 (44 und 43 Mtr.). Klaſſe l: 1. Oskar Win⸗ kel(Braunlage) 188(36 u. 41,5 Mtr.); 2. G. 1(Schleſien) 176(35 und 34,5); 3. O. örner(Sachſen) 174(36,5 und 37 Mtr.). Jungmannen: 1. Hans Marr(Oberhof) 201(33,5 und 36 Mtr.); 2. Heindorf(Braun⸗ lage) 199(32,5 und 36,5); 3. Weisheit(Ober⸗ ſchönau) 195(33 und 40 Mtr.). Kombination(Lang⸗ u. Sprunglauf): 1. Willi Bogner(Traunſtein), Note 434; 2. Walter Glaß(Klingenthal) 425; 3. Alf. Stoll(Berchtes⸗ gaden) 412; 4. Guſtl Müller(Bayeriſchzell) 405,4; 5. Herbert Leupold(Breslau) 405,2; 6. Max Meinel(Aſchberg) 597; 7. Heinz Ermel (Brückenberg) 390,4; 8. Friedl Wagner(Allgäu) 3 „O. Deukſchland iſt Viererbob⸗ Weltmeiſter Der zweite Tag der Weltmeiſterſchaften im Viererbob brachte bei leichtem Schnee⸗ treiben, das ſich im Verlauf des Rennens noch verſtärkte, nicht mehr die guten Zeiten, wie der Samstag. Trotzdem aber gab es recht ſpannende Kämpfe. Leider konnte Rumänien 1 nicht mehr innerhalb des Meiſterſchaftstampfes fahren, da die Mannſchaft am Vortage den Bremſer verloren hatte und ſo beſtimmungs⸗ gemäß ausſcheiden mußte. Trotzdem aber fuh⸗ ren Rumänen in echt ſportlicher Weiſe bei den beiden Rennläufen des Sonntags außer Kon⸗ kurrenz mit, und halſen ſo zum vollen Erfolg der Veranſtaltung. Bei gutem Beſuch und in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte, in erſter Linie des bayeriſchen Reichsſtatthalters Ge⸗ neral Ritter von Epp, gingen die Rennen nach einem Vorlauf, bei dem die zweite ru⸗ mäniſche Mannſchaft mit:26,45 die ſchnellſte Zeit herausfuhr, vor ſich. Der erſte Lauf des Sonntags, alſo der dritte überhaupt, wurde ſchließlich von Rumänien II in:26,18 gewon⸗ nen, während Deutſchland 1:27,09 Min. be⸗ nötigte, um Zweiter zu werden. Im letzten Rennlauf fuhren dann die Deutſchen die beſte Zeit des Sonntags überhaupt, ſo daß ihr End⸗ ſieg einwandfrei feſtſtand. Die Spannung hielt allerdings bis zum Schluß an, denn man wußte, daß die als letzte ſtartenden Rumänen nochmals alles auf eine Karte ſetzen würden, um den Sieg der Deutſchen zu gefährden. eeegene Krd aeeeeeeeenuen, war, daß er mit ſeitlichem Untergriff nach 10,50 Min. auf die Schultern gezwungen wurde. Im Federgewicht wurde nach 11.50 Min. Gehring(e) durch Hammerlock Sieger über Thomas(). Auch hier wehrte ſich der Mannheimer mit Zähigkeit gegen oft blitzraſche heftige Attacken ſeines Gegners. Es fehlte nicht an techniſch ſchönen Sachen in dem abwechſ⸗ lungsreichen und ſpannenden Kampf. Der Sieg des Ludwigshafeners dürfte vor allem auf ſein unverkennbares Plus an Stärke zu⸗ rückzuführen zu ſein. 0 Im Leichtgewicht gab es einen Punkt⸗ ſieg von Freund(L) über Münch(). Es kam ſofort zum Bodenkampf. Mehrfach iſt Münch faſt auf den Schultern, aber er wehrt ſich aufs hartnäckigſte gegen ein Eindrücken der Brücke. Wiederholt hat Freund ihn blitz⸗ raſch durch Ausheber uſw. auf die Schultern gelegt, doch die Abwehrarbeit Münchs iſt länzend. Der Punktſieg von Freund nach 15 in. iſt ein ſtark überlegener. Im Weltergewicht kann dann endlich Mannheim einen Sieg landen, der aber wenig wirkt. Denu bezwingt Blomeier durch Aufreißer am Boden in.50 Min nach äußerſt temperamentvollem Kampf, nachdem auch hier der Mannheimer vorher faſt ſchon auf den Schultern lag. Unmittelbar nach dem letzten Rennlauf, in dem die Rumänen mit:26,42 die zweitbeſte Zeit fuhren, wurde die Siegerehrung vor⸗ genommen. Vom Bayernturm aus beglück⸗ wünſchte der Präſident des Internationalen Bobverbandes, Fregeoliere, die Teil⸗ nehmer, namens der Reichs⸗ und Staats⸗ regierung ſprach Reichsſtatthalter General Ritter von Epp. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die Feier. Die Ergebniſſe 1. Bob Deutſchland!(Führer Kilian) in :32,75 Min.(3. Rennlauf::27,09; 4. Renn⸗ lauf::26,21). 2. Rumänien II(Führer An⸗ gelescu):38,44(:26,98 +:27,42); 3. Frank⸗ reich 1(Führer D. Oulan):41,96(:28,79 :28,32); 4. Oeſterreich!(Lorenz):48,31(:30,90 +:31,38); 5. Oeſterreich U(Berninger):52,52 (:31,40:31,92); 6. England 1(Thompſon) :00,87(:34,65 +:34,73); 7. Schweiz(irſch⸗ mann):19,15(:38,52:38, 33). Ebenſo wie der Bob Rumänien l, der ſeinen Bremſer verloren hatte und nur mit drei Mann im zweiten Rennlauf durchs Ziel ging, mußten auch Bob Deutſchland U(Wieſe) und Bob HDW (Tſchechoſlowakei, Leubner) vorzeitig ausſchei⸗ den, weil ſie infolge Sturzes nicht in vor⸗ ſchriftsmäßiger Verfaſſung durch das Ziel ge⸗ kommen waren. Reichsjugendſkitag in Neuſtadk (Schwarzwald) Am Sonntag fand in Neuſtadt(Schwarz⸗ wald) der Reichsjugendſkitag des Gaues 14 ſtatt, zu dem aus allen Teilen des badiſchen Landes ſich zahlreiche Skiläufer und ⸗Läuferin⸗ nen eingefunden hatten. Der Abfahrtslauf ging über eine Strecke, die größtenteils über Wald⸗ wege und teilweiſe freie Waldhöhen führte und eine Höhendifferenz von 350 Mtr. auſwies. Ergebniſſe Mädchen(Jugendklaſſe): 1. Beſſag(SC Baden⸗Baden) 14:41 Min. 2. Kuen(SC Offen⸗ burg) 17 Min.— Klaſſe 18—20 Jahre: 1. Ma⸗ delung(Freiburg) 10:41 Min.(Beſtzeit der Mädchen). 2. Knecht(SC Offenburg) 11:44 Minuten.— Herren(Jugendklaſſe 1 16—18 Jahre): 1. Rees(Skiläufer Vereinig. Schauins⸗ land):05 Min. 2. Künecke(SC Baden⸗Baden) :07 Min.— Jungmannen(18—20 Jahre): 1. Geiger(SC N:17 Min.(Beſt⸗ zeit des Tages). 2. Sommer(SC Freiburg) :47 Min. Am Nachmittag folgte auf der Kleinen Sprungſchanze das Springen der Jungmannen und der Jugendklaſſe. Ergebniſſe: Jugend⸗ klaſſe 1: 1. Scherer(SC Neuſtadt) 16,5, 17,5, 17,5 Mtr. Note: 310,75; 2. Dold(SC Schön⸗ wald) 15,5, 16,5, 17,5 Mtr. Note: 300,25. Sprunglauf(Jungmannen⸗Klaſſe): 1. Schuler (SC Neuſtadt) 14,5, 19, 19,5 Mtr. Note: 312.50; 2. Geiger(SC Hinterzarten) 15,5, 15,5, 19 Mtr. Note: 298,5. Die Siegerverkündung wurde auf dem Rat⸗ hausplatz in Neuſtadt vom Gaujugendführer Richter vorgenommen. Der kombinierte Lauf, der ſich aus Abfahrts⸗ und Sprunglauf zuſam⸗ menſetzte, hatte folgende Ergebniſſe gezeitigt: Jungmannent: 1. Auguſt Geiger(Hinter⸗ zarten), Note 658,5; 2. Schuler(Neuſtadt) 622,5; 3. Sommer(SC Freiburg) 547,55; 4. Hoffmann (SSV Freiburg) 518,42; 5. Hofmeyer(Neu⸗ ſtadt) 510,34. Jugend: 1. Rees(SSV Schau⸗ insland), Note 581,0; 2. Hans Künnecke(SC Baden⸗Baden) 534,34; 3. Dolf(SC Schönwald) 512.25; 4. Wißler(Schauinsland), Note: 482,34; 5. Spitzenberg(SC Karlsruhe) 554. Im Mittelgewicht beſiegte Mag (L) Walz(M) durch Nackenhebel mit 9 faller nach.20 Min. Der Kampf ähnelte vorhergegangenen an Dramatik, doch faſzini die elegante Art von Walz, ſich durch Drehe im Fall zu retten. 4 Im Halbſchwergewicht war Rup gegen den dauernd nur defenſiv kämpfenden Ehrent(L) überlegen. Er ſiegte in ſchönerem ruhigeren Kampfe durch Armſchlüſſel nach e Minuten. Der Schwergewichtskampf ſah Geh⸗ ring(L) erwartungsgemäß als Sieger über Rudolph(), und zwar durch Halbnelſon nach bereits 3 40 Min. Dieſe Partie war wie⸗ der außerordegtlich temperamentvoll. 3 Hiern Kameraden lieben Kan K in Kenntni Manr H.§. Die k nachmittag Kameraden Geſamtreſultat: 14·6 für Ludwigz⸗ hafen. 4 Im Treffen der Schülermannſchaften ieeeeene kaeen e ſiegte Ludwigshafen über Mannheim 10:7. Vor dem Ringen fand das Gewichtheben ſtatt, bei dem Weltmeiſter Deutſch, Augs⸗ burg einen 7 neuen deutſchen Rekord im Halbſchwergewicht erzielte, nämli 290 Pfd.(bisheriger deutſcher Retord 287 P im beidarmigen Stoßen. Gewichtheben: Deutſch, l. R. 170, insgeſamt r. R. 180, b. Dr. 170, b. R. 215; 1055 Pfd.(Körpergewicht 165 Pfd.). siegfried eudwigshafen erringt die Meiſterſchaft Siegfried Ludwigshaſen— Vig Schifferſtudt 19:0 T Mein liebe Al ist heute w alt, wohlve menten, sa Mannhe m, In tiefer Tra 13958“ Die Beerdię 14 Uhr, stat Das mit großer Spannung erwartete Ent⸗ ſcheidungstreffen der badiſchen Spitzenverein im Ringen zwiſchen Siegfried Ludwigshafe und VfK Schifferſtadt nahm einen irreguläre Ausgang, da Schifferſtadt mit einer ſtark erſatz⸗ geſchwächten Mannſchaft antrat. Mit die beſten Leute Schifferſtadts R. Kolb und Schäfer waren zu einer Großveranſtaltung nach Köln verpflichtet. Daß Schifferſtadt, das mit ſechs Mann erſchienen war, gegen Siegfried Ludwigs⸗ hafen keine Chancen hatte, war vorauszuſehen. Trotzdem kamen die zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauer auf ihre Koſten, da es techniſch ſchöne und intereſſante Kämpfe zu ſehen gab. Unter der einwandfreien Leitung von Bree⸗Mann⸗ heim gab es durchweg Siege der aus Inpertro, Vondung, Stahl, Sturm, Kreimes, Ehret und Gehring beſtehenden Siegfried⸗Mannſchaft. Stat Am 26. J nach lanse erttagenem mein lieber urd Großv Herr Mannh Sel Fai un Die Feuerb 30. Januar Zoachim wieder Billardweltmeiſter In Genf wurde am Sonntag die Welt⸗ meiſterſchaft im Einballcadré unter Beteiligung 3 —— von Vertretern von fünf Nationen entſchieden. Erfrenlicherweiſe vermochte ſich der Deutſche Joachim auch dieſes Mal wieder durch⸗ zuſetzen und damit abermals den Titel eines Weltmeiſters zu erringen. Sehr gefährliche Gegner waren für ihn der Holländer Swee⸗ ring und der Franzoſe Albert, die beide knapp hinter ihm auf dem zweiten und dritten Platz endeten. Ergebniſſe: 1. und Weltmeiſter Joa⸗ chiem(Deutſchland) 13 Siege; 2. Sweering (Holland) 12 Siege; 3. Albert(Frankreich) 12 Siege; 4. Gabriels(Belgien) 11 Siege; 5. Cot(Frankreich) 6 Siege; 6. Dommering (Holland) 6 Siege. flür für Lain. De Zwelgverein! Donner jeweils at Vortrag It Das h. Eintrittspreis für Nichtmitgl. M Mitgl., für N Kath. Frauensekr K I, 5a und jey Ikönnen die verb. sländen des Kat Richard-W —— Der neue Viererbob⸗Weltmeiſter Kilian Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt und ſtellvertr. Hauptſchriftleiter: Sre b ——— Wilhelm Ratzel 4 Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilh. Kattermann; für Wirtſchaftsrundſchau: Wilh. Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Goebel: für Unpolitiſches, Bewegung und Lokales: Herm. Wacer: für Kulturpolitik. Feuilleton, Beilagen: Willi Körbel; für Sport: i. V. Julius Etz, fämtliche in Mannheim. Berliner, Schriftleitung; Hans Graf Reiſchach, Berlin SwW 68, Charlottenſtr. 15 h. Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte nur mit Quellenangabe geſtattet. (außer Samstaa und Sonntag). 3 N erroſmnen der Sor fieman neiw nor, laa Verlag G. m. b. H. Verlagsleiter: urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtanden der Verlags⸗ leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. Sonntag). Hernſprech⸗MAr, für Verlag und Schriftleifung: 314 45 204 86. 333 61/2.— Für den Anzeigeni il verantwortl. Arnold Schmid, Mannheim. 4 Durchſchnittsauflage: Dezember 39 000. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdrut, Januar 1334 Gahrgang 4. Nr. 48 ſiegte Magin ſebel mit Rück⸗ ipf ähnelte dem doch faſzinierte h durch Drehen t war Rupyp ſiv kämpfenden te in ſchönerem hlüſſel nach elf mpf ſah Geh⸗ ls Sieger über urch Halbnelſon Partie war wie⸗ itvoll. annſchaften nheim 10:7. e wichtheben Augs⸗ eutſch, kord rzielte, nämli telord 287 Pfd. ch, 2155 Pfd.). erringt die K Schifferſtadt erwartete Ent⸗ Spitzenvereine Ludwigshafen ten irregulären iner ſtark erſatz⸗ Mit die beſten und Schäfer ung nach Köln das mit ſechs Hried Ludwigs⸗ vorauszuſehen. ſchienenen Zu⸗ techniſch ſchone zen gab. Unter n Bree⸗Mann⸗ aus Inpertro, zes, Ehret und tannſchaft. welkmeiſter tag die Welt⸗ ter Beteiligung nen entſchieden. der Deutſche wieder durch⸗ en Titel eines ehr gefährliche änder Swee⸗ ert, die beide ten und dritten tmeiſter Joa⸗ 2. Sweering et(Frankreich) ien) 11 Siege; 6. Dommering iſter Kilian mann uptſchriftleiter: ußenpolitik: Dr. rundſchau: Wilh. arl Goebel; 5 Herm. Wacker; : Willi Körbel; 7 in Mannbeim. Reiſchach, Berlin ſämtl. Original⸗ e geſtattet. %% 17—18 Uhr. intag). ). Verlagsleiter: nden der Verlags⸗ tag u. ftleitung: 3147/1, til verantwortl. eim. er 39 000. ng Zeitung⸗druc. 4 für Ludwigs⸗ 4 R. 170, insgeſamt „Hakenkreuzbanner“ Montag⸗Ausgabe Todesanzeige Hiermit erfüllen wir die schmerzliche Pflicht, lieben Kameradeu und Kassenwartes in Kenntnis zu setzen. Mannheim, den 28. Januar 1934. nachmittags 2 Uhr Statt. Kameraden und Kameradenfrauen von dem Ableben unseres Alois Philipp M. 5. K. 0O. V. Ortsgruppe Schwetzingerstadt. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 30. Januar 1934, Treffpunkt aller Kameraden und Kameradenfrauen pünktlich ½ 2 Uhr an der Leichenhalie. alle unsere Fseldverken- Verarmter Fami⸗ lienzater ſucht Darlehen i. H. v. li00.- Rfn. z. Wiederbeg. 3 fr. 0 geg. Sich., Zins u. mon. 1579K Rückz R 4 5„ 13 Werb. d. W. Todesanzeige Mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Alois Dhilipp Postassistent ist heute nach schwerer Krankheit, 46 Jahre alt, wohlversehen mit den hl. Sterbesakta- menten, sanft entschlafen. Mannhe m, Friedrichsfelderst.-5, 27. Ian. 1934 In tiefer Trauer: Maria Philipp geb. Scholl Erna Philipp 13958“ Trudel Philipp Die Beerdigung findet am Dienstag, 30. Januar, 14 Uhr, statt. Statt besonderer Anzeige Am 26. Januar, abends%11 Uhr, verschied nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 70 Jahren mein lieber Mann, unser treusorgender Vater und Großvater Herr Mikolaus Gutfleisch Mannheim, den 27. Januar 1934. In tiefer Trauer: Selma Gutfleisch Familie Gustav ſmeen und Enkel. 138540 Die Feuerbestattung findet am Dienstag, den 30. Januar 1934 um ½2 Unhr hier siatt. onatt. 120 RM. 35, Augsburg 8. 12„ U. Klinmer-Wannungen Hath. Deutscher Frauenbhund Zwelgverein NMeannheim 76⁰4K Donnerstag,.,., 15. und 22. Januar, jeweils abds. S bnrim Kolpinghaus, U i, 18/15 Vortragsreihe von Ibt Hichnel v. Citochskl 0. S. B. Tasheilge kießopfer Fere für sämtl. Vorträge: Mk..- für Mitglieder, für Nichtmitgl. Mk. 3- für den einzelnen Vortrag: Mk..80 lür Mitgl., für Nichtmitgl. Mk..—— Eintrittskarten im Kath. Frauensekretariat, B l, 19, Bernhardusbuchhandlung K l, 5a und jeweils an der Abendkasse.— Mitglieder können die verbilligten Eintritiskarten nur bei den Vor. ständen des Kath. Frauenbundes ihres Bezitkes ethalten. maschinen L6ch -Zim.⸗Woh. Mollſtraße 36, 11. April zu verm. een, ErT E R bas Snegial- Richard-Wagner-Str. 59 Tel. 40900 TE 9. 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Umszer Trumspf fer Roliscn mit köstlichem urwüchsigen Humor Magda Schneider Max Hansen Carla Karlsen Adele Sandroc- Hugo Fischer-Köppe —————— WoS einer von vielen Neise Endeut⸗ mes Hchickſal/ FEl—— 4r S 4 Karl Valentin i 50. 7 fosMssskt ffi f fff flle loet orchestemwobe— Ein Lustspiel, wie es sein soll, mit 1 4 3* 9 mn r meneit, I. elhe, K. Arebrnd Regie: Carl Boese Lachen Sie mit: — M Kurrun- FILN Beginn: 3 00,.00, 7 10 und.30 Unr Woclk —1— —— Nationalærheater 1065 i annh e 0 Montag. den 29. Januar 1934 Vorstellung Nr. 188 G Nr. 15. Sondermiete G Nr. 10 aoalleria iuoticana F ſch Erholungobedluftĩge,(Sizilianische Bauernehre) 4 Oper in einem Aufzug nach dem gleich⸗ namigen Volksstück von G. Berga. Be⸗ Blutarme und ſtillende Mütter trinken arbeitet von Tarzioni-Tozetti Packend! Begeisternd! eder volksgenosse, Mann, Frau- roder Kind muß dieses heroische EFilmwerk gesehen haben Eilen Sie daher: Letzte Gelegenheiten! Beginn:.00,.50, 6 40 und 8. 30 Uhr Rheinische Fröhlichkeit- rhei- nische Mädchen- rheinischer Wein u. Lieder vom Rhein geben dem Film eine besondere Note. Der Hauch der neuen Zeit weht durch diesen Film, welcher ohne alle Senti- mentis mit natũrlichem, freien Spiel die Herzen der Zuschauer im Nu gewinnt. Hauptdarsteller; Schröder Schromm, 620 Christie, Hogo Menasci. Musie von pieiro Ma Fisoner-Köppe, Paui Beckers, Paul Hesokes gerne das ſchmackhafte und bewährte ii ef, bemie fr Dazu: 4 Kräftigungsmittel Mitwirkende: nag mittag i „Vorspeisen Sefälligs 585772 SSelieneſe Darm- zweite Vo 5 Ein fabelhafter Tonfilm-Sketsch 17 324=— keus Merier murieſoß 4 unkt ein V — E Beginn:.50,.00,.10,.40 me e ee 102 in 5 hhrbier mus und + ScHAUSAUG Ser Bajaꝛ xĩ0 netenſitzungs — Drama in zwei Aufzügen und einem 155 2—* or 580——5. 1 der giero Leoncavallo. Deutsch von Ludwig umrahmte Hartmann. Musik. 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