nar 1934 liale ittmuster Zu 5, 1 sse 14 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, k 3 14/1. p 204 86, 314 71, 383 61/%2. Das „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe„ erſcheint 12mal.20 RM. Trã Einzelpr e ntſchädigung. Regelmäßia erſcheinende eilagen aus allen Wiſſensgebieten.— gabe B erſcheint 7mal(.90 RM. und 30 Pfg. nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſprüch au 95 Für unverlangt eingeſandte⸗ wird keine Veiantwortung übernommen. Sonnkag⸗Ausgabe und 50 W Drägerlohn), Aus⸗ eis 10„Beſtellungen eitung am Erſcheinen(auch durch anuſfkripte Ausgahe A 12 Nr. 82 Ausgahe/ Nr. 30 wigshafen 4960. Anzeigen: De 1 fei Rabatt nach aufliegendem 3 e. r4* A* 2 nzeigen⸗Anna 4 2„ 4 61752. Zahlungs⸗ und Erfünuns7t Mannbeim. Ausſchli für Abendausgabe 13 Uh markt. Fernruf 204 86, 314 71, licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ erlagsort Mannbeim ſwaltene Nn eile 10 Wig. Du g. Für fleine Anzeigen: Die I12geſpaltene Millimes 4 Ameterzenle im Lext⸗ gen⸗ Frühqusgabe I us. der Anzeigen⸗Ann 45* am Stro Mannheim, 18. Februar 1954. zurück Am die Degradierung Oeſterreichs zum Kolonialſtaat der Weſtmächte Vernichtende Arteile über Dollfuß/ Die Heimwehr⸗Clique Nutznießerin der Revolte England gegen die Aebernahme neuer Verpflichtungen in Europa London, 17. Febr.(HB⸗Funk) Die öſter⸗ reichiſche Lage wird von der engliſchen Preſſe in einem Dollfuß nicht günſtigen Lichte beur⸗ ieilt. Es wird hervorgehoben, daß der Heim⸗ wehreinfluß im öſterreichiſchen Kabinett nach der Umbildung verſtärkt worden iſt. Die allgemeine Anſicht, ſo meldet der Wiener Reuter⸗Korreſpondent, ſcheint dahin zu gehen, daß durch den Bürgerkrieg und die großen Opfer an Menſchenleben die Stellung von Dollfuß geſchwächt worden ſei. Die Heim⸗ wehren könnten jetzt den Anſpruch erheben, vollfuß vor den Sozialiſten gerettet zu haben, und man glaube, daß ſie ihren Preis dafür verlangten. Die Hauptgefahr internationaler Verwicklungen ergebe ſich aus der Möglichkeit, daß die ge⸗ ſchlagenen Sozialiſten in der Verzweiflung be⸗ ſchließen könnten, ſich auf die Seite der Natio⸗ nalſozialiſten zu ſtellen. In dieſem Falle würde ſich die öſterreichiſche Regierung einer mächtigen Bewegung gegen⸗ überſehen, die unvermeidlich im Auslande Be⸗ fürchtungen für die Unabhängigkeit Oeſterreichs erwecken würde. Der Wiener Berichterſtatter der„Times“ ſchreibt, daß Dollfuß ſich durch die Niederſchla⸗ gung des Sozialismus neue Feinde gemacht habe. Man könne noch nicht vorausſehen, ob die heftigen Zuckungen der vergangenen Woche letzten Endes zur Errichtung des öſterreichiſchen faſchiſtiſchen Staates, wie er von Italien ge⸗ wünſcht werde, oder des öſterreichiſchen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates, wie er von Deutſch⸗ land erſtrebt wird, beitragen. Eines jedoch er⸗ ſcheine ſicher. Die öſterreichiſche Meinung ſei gegenwär⸗ tig mehr denn je veranlaßt durch die Hal⸗ tung der Weſtmächte, nämlich durch ihre Zuſage oder Derweigerung ihrer ſofortigen Hilfe, raſcheſtens zu dem einen oder zu dem anderen Entſchluß gezwungen zu werden. Beſonders kräftig äußert ſich die liberale und ſozialiſtiſche Preſſe. Die liberale„News Chronicle“ läßt ihren Wiener Sonderberichterſtatter Segrue in großer Aufmachung melden: Der Unter⸗ gang von Dr. Dollfuß iſt die Haupt⸗ ſache. Politiſch führt das Vorgehen gegen die Marxiſten dazu. Nur 10 oder 20 v. H. der öſterreichiſchen Bevölkerung ſteht hinter der Politik von Dollfuß. Die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten er⸗ KHären wahrſcheinlich mit Recht, daß ſie eine Anhängerſchaft von 40 bis 50 Prozent der Be⸗ völkerung haben. Daß irgendein Staats⸗ mann mit ſo geringer Unterſtützung des Volkes, wie Dollfuß in Oeſterreich, den Frieden auf⸗ recht erhalten kann, iſt kaum anzunehmen. Stündlich wird es klarer, daß die drei wirklich zählenden Männer die heimwehr⸗ führer Starhemberg, Fen und Schönburg⸗ Hartenſtein ſind. Alle drei erſtreben, die Habsburger Dnnaſtie wieder aufzurichten. Ein öſterreichiſcher Sozialiſt erzählte mir: „Ich und meine Freunde ſind jetzt für hitler!“ 14 London, 17. Febr.(HB⸗Funk) Die aus Paris ſtammenden Berichte über den Plan einer gemeinſamen Garantieerklärung für die öſter⸗ reichiſche Unabhängigkeit werden von der eng⸗ liſchen Preſſe eingehend erörtert. Mit großer Einheitlichkeit wird erklärt, daß Eygland auf keinen Fall irgendwelche neuen europäiſchen Verpflichtungen übernehmen könne. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, daß der Vorſchlag einer ge⸗ meinſamen Erklärung von dem tſchechoflowaki⸗ ſchen Außenminiſters Beneſch bei ſeinem Beſuch in London beſprochen worden ſei. Die Meldung dagegen, daß der italieniſche Botſchafter Grandi dem engliſchen Außenminiſter Sir John Simon bereits einen Entwurf der geplanten Erklärung vorgelegt habe, ſei nicht zu⸗ treffend. Die engliſche Regierung müſſe ſich noch darüber entſcheiden, ob ſie ſich einer ge⸗ meinſamen in dem Sinne gehaltenen Erklä⸗ rung anſchließen könne, daß unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden die Aufrechterhaltung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit als eine wich⸗ tige Angelegenheit für den Frieden Europas betrachtet werde. Aber das eine, ſo betont der Korreſpondent, könne unzweideutig ſofort geſagt werden: Die engliſche Regierung werde keine Er⸗ klärung unterſchreiben, die irgend eine neue Derpflichtung für England oder in anderen Worten, irgend ein Derſprechen Reichsinnenminiſter Dr. Leiters des— Diplomatiſchen§ rick bei ſeinem n Amtes der NSDA rps und geladenen Gäſten im Hotel Adlon, Berlin, hielt. oder eine Garantie zur verteidigung Oeſterreichs durch militäriſche Ahtion mit ſich bringen würde. Die engliſche Regierung, ſo meldet auch der diplomatiſche Korreſpondent des ſozialiſtiſchen „Daily Herald“, lehne es durchaus ab, irgendetwas zu tun, was in irgendeiner Weiſe als eine Billigung des Verhaltens der öſter⸗ reichiſchen Regierung aufgefaßt werden könnte. Das amtliche London belrachtel die Wiener Ereigniſſe„mit ſchärfſter“ Verurkeilung London, 17. Febr.(HB⸗Funk) Engliſche amtliche Kreiſe haben beſtätigt, ſo meldet „Daily Mail“, daß die engliſche Regie⸗ rung dem öſterreichiſchen Bundeskanzler Doll⸗ fuß angeraten hat, Milde gegen ſeine geſchla⸗ genen Wiperſacher auszuüben.„Daily He⸗ rald“ meldet: Bei Beobachtung vollſtändiger diplomatiſcher Korrektheit, ſeien ſowohl in London wie in Wien Mittel gefunden worden, der öſterreichiſchen Regierung vor Augen zu führen, daß die Ereigniſſe der vergangenen Woche in London mit ſchürfſter Verurteilung betrachtet werden. Auch andere Blätter berichten, daß der eng⸗ liſche Geſandte in Wien in perſönlicher Eigen⸗ ſchaft dahingehende Andeutungen gegenüber der öſterreichiſchen Regierung gemacht hat. Dr. Frick über die„Raſſengeſetzgebung des Drikten Reiches“ ——— den er auf Einladung des „ Alfred Roſenberg, vor dem Sinn im chaos? von F. Moraller.—— Pariſer Chance 1934: Wütende Maſſen auf den Plätzen und Boulevards, Zufammenſtöße und Feuergefechte mit Polizei und Militär, Barri⸗ kaden, brennende Kirchen. Wiener Gemütlichkeit 1934; Schwere Artillerie jagt ihre Granaten in Wohnhäuſer und in be⸗ feſtigte Stellungen, Tag und Nacht rattern die Maſchinengewehre, überdröhnt vom Pauken⸗ ſchlag der Handgranaten. Einige Tauſend Tote und Verletzte, Trümmerfelder— Alarmnachrichten aus Spanien— Streiks allenthalben, Demonſtrationen und Zuſammen⸗ ſtöße in Zrland tings um uns füllen täglich die die Spalten der Zeitüngen: Europas Men⸗ ſchenmaſſen ſind in Bewegung ge⸗ kommen. Iſt das Zuſammentreffen und die Häufung dieſer Ereigniſſe Zufall? Bei flüchtiger Betrach⸗ tung mag es ſo ſcheinen. Liegen doch die Gründe, nämlich der Stavisky⸗Skandal in Franzreich un das Verſagen der politiſchen Führung in Deſter⸗ reich, zutage. Aber— ſind das die Gründe? Es hat manchen Fingnzſkandal in Frankreich gegeben in den letzten Zahren— und das Volk ging nicht auf die Straßen. Und die politiſche Inſtinktloſigkeit der Chriſtlich⸗Sozialen und der Kleinrentner in Oeſterreich datiert auch nicht erſt vom Jahre 1934. Man mag in der Stavisky⸗ Affäre und im Verprellen der Heimwehren den Anlaß— das Moment der Auflöſung ſehen— die Gründe liegen tiefer! Denn kein Skandal, keine politiſche Dummheit vermag Maſſenbewe⸗ gungen ſolchen Umfangs auszulöſen, wenn nicht innere Vorausſetzungen, Spannungen, vorhanden ſind. Kein Funke kann zünden, wenn er keine brennbaren Stoffe vorfindet Die Tatſachen beweiſen, daß dieſe Spannungen vorhanden waren und ſind. Wenn wir ihre Wur zeln nur in der politiſchen Sphäre ſuchen, dann finden wir bei den Exploſionen in Frankreich und Oeſterreich nur ein gemeinſames: Rebellion gegen den Staat. In ihren übrigen Erſcheinungsformen ſind ſie grundverſchieden. Denn in Paris waren die Rechtsverbände, Royaliſten und Fronkämpfer, die Träger des Aufſtandes, während in Wien die Marxiſten auftraten. In Frankreich richtete ſich der Volkszorn gegen ein parlamentariſches Re gime, während in Oeſterreich der Aufſtand ſich gegen die Regierung richtete, die von ſich ſelbſt behauptet, ſie ſei„autoritär“. Und doch ſind es zutiefſt keine franzöſiſchen oder öſterreichiſchen Probleme, um die gekümpft wird. Es iſt das Problem Europas und die Staatsidee des 20. Jahrhunderts, was— uner⸗ kannt und unausgeſprochen— die Maſſen in Bewegung ſetzte. Die Sehnſucht der europäiſchen Völker iſt erwacht nach einer neuen, beſſeren Lebensform— daran ändert auch die Tatſache nichts, daß verbrecheriſche oder inſtinktloſe Partei⸗ größen ſie in falſche Richtungen lenken oder ſie als Waſſer auf ihre eigenen Mühlen leiten. Ob und wie lange es dauert, bis der geſunde Inſtinkt der Völker den Bann der Parteien ſprengt, um eine artgemäße Torm ihres Lebens finden, wie ſie Deutſchland im Nationalſozia⸗ lismus, Italien im Faſchismus gefunden hat,— das iſt eine Frage, deren Beantwortung davon abhängt, wie ſtark die völkiſche Kraft und der Strom des nordiſchen Blutes in den Nationen Europas noch wirkſam iſt. Die Sehnſucht der Völker iſt erwacht— noch kennt ſie nicht den Kanzler Inkerview mit „Daily Mail“ SGeite 3) Zahrgang 4— A Nr. 52/ B Nr. 50— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Weg. So ahnen wir im Kanonen⸗ donner um den Stephansturm, im Salvengeknatter auf den Boule⸗ vards das Werdeneiner neuen Welt. Sofinden wir im Chaos den Sinn. Seit dem 30. Januar 1933 hat ſich das geiſtige Schwergewicht Europas verlagert. Der elementare Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zum Staat iſt mehr als eine innerpolitiſche Um⸗ wälzung! An jenem 30. Zanuar wurde die Staats⸗ idee des 20. Jahrhunderts im Herzen Europas zur politiſchen Realität. Das erſte Bollwerk des Abendlandes, der weißen Raſſe, gegen den Geiſt Aſiens im Bolſchewismus erſtand. Die libe⸗ liſtiſche Epoche, die ihren Ausgang von der fran⸗ zöſiſchen Revolution genommen hat, fand in Deutſchland ihren endgültigen Abſchluß. Ein neues Kapitel beginnt,— nicht nur in der Deutſchen, nein, in der Weltgeſchichte! Denn ſo wenig, wie die Ideen der franzöſiſchen Revo'u ion, der Slaats⸗ gedanke des 19. Zahrhunderts, Halt gemacht haben an Frankreichs Grenzen, ſo wird es eine Begren⸗ zung geben für den Staatsgedanken des 20. Jahr⸗ hunderts. Weder durch Verhetzung, noch durch Feſtungsgürtel, weder durch Verſailles, noch St. Germain. Kaum ein Jahr iſt vergangen ſeit der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution, und ſchon ſehen wir allenthalben das Werden des Neuen. Im Chaos wird es geboren unter Salven und Kanonendonner. Und wir erkennen, daß es nicht die Tantzs und die Flugzeuge, nicht die Betonbunker und nicht die Panzertürme ſind, die die Kraft eines Volkes aus⸗ machen, ſondern ewig nur der ſtarke Geiſt, der einige Wille und der Wert des Blutes. Wir wollen es erkennen ohne Ueberheblichkeit. Aber wir wollen der Vorſehung danken, daß ſie Deutſchland den Führer geſchenkt hat, der uns zur Kraft geführt hat und gerettet hat vor dem Chaos und dem Entſetzen des Bürgerkrieges. Muſſolinis Napoleon⸗Drama im Berliner Staalstheater Werner Krauß als Napoleon in dem dreiaktigen Schauſpiel„100 Tage“ von Benito Muſſolini und Giovachino Forzano. Das Drama wurde ſoeben unter ſtärkſtem Beifall eines ausverkauf⸗ ten Hauſes in Berlin aufgeführt. ———————————————————————————————————— „Times“ über die öſterreichiſche Tragoͤdie London, 17. Febr.(HB⸗Funk) Die „Times“ veröffentlicht einen Leitaufſatz über „Die öſterreichiſche Tragödie“. Es müſſe, ſo ſchreibt das Blatt, tiefes Bedauern über die Leiden herrſchen, die vier Tage und Nächte des Bürgerkrieges einem Volke zugefügt haben, das für ſeine Freudigkeit und ſeine gute Laune be⸗ kannt ſei. Dollfuß könne kaum darauf hoffen, in gleicher Weiſe an die volkstümlichen Sym⸗ pathien im Kuslande als Dborkämpfer der Unterdrückten zu appellieren, nachdem er ſich nunmehr ſelbſt in einen Unterdrücker verwandelt habe. Die heimwehr ſei jetzt in einem nicht erfreulichen Bündnis mit den offiziellen Elementen, mit denen zu⸗ ſammen ſie den Sieg errungen habe. Dollfuß würde es wahrſcheinlich vorgezogen haben, wenn die Heimwehren gegen die öſter⸗ reichiſchen Nationalſozialiſten, anſtatt die So⸗ zialiſten vorgegangen wären. Die National⸗ ſozialiſten ſeien aber klug genug geweſen, ſich ſtill zu verhalten. Das Odium des Blutver⸗ gießens in Oeſterreich falle nicht auf ſie. Es bleibe abzuwarten, ob die Bevölkerung von Wien nach den Ereigniſſen dieſer Woche nun empfänglicher für die Heimwehren oder die Nationalſozialiſten ſein werde. In ihren Wiener Berichten äußert die„Ti⸗ mes“, man könne jetzt kaum der Anſicht wider⸗ ſtehen, daß ein bewaffneter Konflikt in Oeſter⸗ re.) unvermeidlich geweſen ſei. Der Schutz⸗ bund habe aktive Vorbereitungen getroffen und es habe ein ſtarker Waffenſchmuggel nach Oeſterreich ſtattgefunden. Viele Arbeiter hät⸗ ten geglaubt, daß dieſe Waffe für den Gel rauch gegen die Nationalſozialiſten beſtimmt geweſen ſeien. Aber warum, ſo könne man fragen, habe die öſterreichiſche Regierung dieſe Vorbereitun⸗ gen geduldet. Die Dreimächte⸗Erklärung für die Anabhängigkeit Oeſterreichs England bekeiligt ſich nicht? London, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Der Pari⸗ ſer„Times“⸗Berichterſtatter meldet zu der an⸗ geblichen italieniſchen Anregung einer Drei⸗ mächteerklärung für die Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs, man glaube, daß die engliſche Re⸗ gierung erklärt habe, ſie ſei nicht gewillt, einenſolchen Schritt zu un⸗ ternehmen. Der Pariſer Reuter⸗Berichterſtatter ſagt, die Antworten der drei Mächte England, Frank⸗ reich und Italien auf das öſterreichiſche Doſſier über die angebliche deutſche Einmiſchung und die beigefügte Note, daß Oeſterreich eine An⸗ rufung des Völkerbundes beabſichtige, hätten Meinungsverſchiedenheiten hervorgerufen. Be⸗ ſonders Italiens Haltung habe Oeſterreich hinſichtlich der geplan⸗ ten Anrufung des Völkerbundes entmutigt. Um etwaigen Gerüchten von Meinungsverſchiedenheiten über grundlegende Punkte zuvorzukommen, habe— ſo will der Reuter⸗Vertreter erfahren haben—, die italie⸗ niſche Regierung die gleichzeitige Veröffentlichung einer Verlautbarung in den drei Hauptſtäd⸗ ten vorgeſchlagen, die den gemeinſamen Wunſch der drei Mächte ausſprechen würde, daß die Unabhängigkeit und Unverſehrtheit Oeſterreichs geachtet werden müſſe. pariſer Preſſeſtimmen zum plan einer Unabhängigkeitserklärung Paris, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Die Morgen⸗ preſſe beſchäftigt ſich eingehend mit dem angeb⸗ lichen Plan einer Erklärung Englands, Frank⸗ reichs und Italiens zugunſten der Unabhängig⸗ keit Oeſterreichs. „Echo de Paris“ ſchreibt, die beabſichtigte Aufbau einer ation Don Miniſterpräſident hermann Göring Dieſer Tage iſt das mit Spannung erwartete Buch des Preuß. Miniſterpräſidenten Göring „Aufhau einer Nation“ erſchienen. Mit Ge⸗ nehmigung des Verlages Mittler u. Sohn, Berlin, bringen wir folgenden Abſchnitt zum Abdruck. Zehn Monate regiert Hitler Deutſchland. Wie kurz die Zeit, und doch wie unſagbar groß das Geſchaffene. Wie zahllos die Ereigniſſe. In wenigen Monaten iſt geglückt, wozu wir glaub⸗ ten, Jahre zu brauchen. Auf allen Gebieten iſt der Aufſtieg erfolgt. Ueberall iſt es vorange⸗ gangen. Der deutſche Bauer, der noch vor weni⸗ gen Monaten rechtlos war, täglich gewärtig, Haus und Hof verlaſſen zu müſſen, ſteht wieder feſt auf ſeinem angeſtammten Grund und Bo⸗ den. Sein Land iſt nicht länger mehr Handels⸗ ware, iſt herausgenommen aus dem ſpekulati⸗ ven Wuchertum und iſt wieder feſtgefügt als heilige Erde. Eine gewaltige Schlacht gegen die Arbeitsloſigkeit iſt erfolgreich im Gange. Faſt 7 Millionen Arbeitsloſe ſahen mit verzweifel⸗ ten Augen und voller Erwartung auf Adolf Hitler. Heute, nach 10 Monaten, iſt faſt die Hälfte in Arbeit und Brot. Fürwahr, eine ein⸗ zig daſtehende, unerhörte Leiſtung Adolf Hit⸗ lers. Das allgemeine Vertrauen iſt erwacht und trägt in der Hauptſache zu neuer Arbeitsbe⸗ ſchaffung bei, unterſtützt wird ſie aber durch die tatkräftigen Förderungen der Regierung. Tau⸗ ſende von Kilometern neuer großer Autoſtraßen ſind geplant, ihr Bau hat bereits begonnen; neue Kanäle ſollen entſtehen, die Autoſteuer iſt weggefallen, Verſicherungsprämien geſenkt, tau⸗ ſende und aber tauſende neue Autos werden täglich gebaut. Die Hauszinsſteuer iſt frucht⸗ bringend in die Arbeitsbeſchaffung eingebaut. Die vollſtändig korrupte und faſt ſchon vernich⸗ tete Sozialverſichevung iſt durch ein großzügi⸗ ges Geſetz beſeitigt, die Verſicherung gerettet und für ihre Mitglieder wieder tätig geworden. Theater, Film, Muſik und Zeitungsweſen ſind vom jüdiſchen Geiſt befreit und von allem zer⸗ ſetzenden Einfluß gereinigt. Eine neue Blüte auf allen Zweigen des kulturellen Lebens hat eingeſetzt. Bewegung und Staat ſind in gemein⸗ ſamer nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung eins geworden. Partei und SA liegen feſt ver⸗ ankert in der Reichsregierung und ſichern ſomit eine ſtetige und ungeſtörte Entwicklung. Das Wichtigſte aber von allem und das Schönſte und Höchſte zugleich iſt Tatſache ge⸗ worden, Hitler hat das Unmöglich⸗ſcheinende Wirklichkeit werden laſſen: aus der Vielſeitig⸗ keit und Zerriſſenheit des Volkes, aus ſeinen Klaſſen und Parteien hat er ein einziges Volk geſchaffen. Was bisher in der deutſchen Welt⸗ geſchichte höchſtens Traum war, iſt ſtärkſte Rea⸗ lität geworden. Von 42 Millionen wahlberech⸗ tigter Menſchen haben ſich 40 Millionen zu einer einzigen Einheit bekannt, ein wunder⸗ bares Ereignis, eine herrliche Ernte deſſen, was Adolf Hitler einſt geſät hat. Der 12. November 1933 wird für alle Zeiten der größte deutſche Ruhmestag bleiben. Erſt kürzlich hat Hitler die unvergänglichen Worte geſprochen:„Der 12. November hat nicht allein bewieſen, daß 40 Millionen Deutſche mit der Regierung eins ſind, hat nicht allein bewieſen, daß die überwäl⸗ tigende Mehrzahl Deutſchlands hinter der Poli⸗ tik ſeiner Reichsregievung ſteht, ſondern der 12. November hat in erſter Linie gezeigt, daß Deutſchland wieder anſtändig und ehrlich ge⸗ worden iſt.“ Der 12. November hat bewieſen, daß Adolf Hitler recht gehabt hat, wenn er im⸗ mer wieder betonte: der Kern des Volkes iſt geſund, ich glaube an mein Volk, und dies Voll wird einſt der Welt zeigen, daß es ſich beſonnen und wieder aufgereckt hat.— Der 12. November rechtfertigte Adolf Hitlers Glauben an ſein deutſches Volk. Die bhataſtrophale Innenpolitik des vergan⸗ genen Syſtems hatte die völlige Schwäche und Ohnmacht des Reiches nach außen zur ſelbſwer⸗ ſtändlichen Folge. Auch hier hatte ſich gezeigt, daß die Außenpolitik eines Volkes ſtets die Folge ſeiner Innenpolitik ſein muß. Das Pri⸗ Erklärung der drei Mächte hätte normalerweiſe geſtern aufgeſetzt werden ſollen. Jetzt bezeichne man eine Verzögerung um 24 oder 48 Stunden als unvermeidlich. Das Hindernis liege beim Foreign Office. Mac Donald habe nümlich zu der Erklärung einen Zuſatz vorgeſchlagen, der zum Ausdruck bringen ſolle, daß die drei Müchte die Erklärung nicht als Billigung der in Oeſter⸗ reich ergriffenen Gewaltmaßnahmen ausgelegt ſehen wollten. „Oeuvre“ ſchreibt, die Maſſakrierung der Sozialdemokraten in Oeſterreich machte heutzu⸗ tage jede Demarche beim Völkerbund unmöglich. „Figaro“ orakelt, wenn die Erklärung der drei Mächte ſo platoniſch ausfallen werde, wie die früheren Erklärungen, ſo könne man ſicher daß der Anſchluß unverzüglich verwirklicht erde. Eine Mahnung Hervẽs Frankreich ſoll ſich nicht in alle europäiſchen Dinge einmiſchen Paris, 17. Febr.(HB⸗Funk.) In der„Vic⸗ toire“ empfiehlt Guſtav Hervé Frankreich, ſich in der öſterreichiſchen Frage der engliſchen Zu⸗ rückhaltung anzuſchließen und nicht zu glauben, daß es etwa gezwungen ſei, ſeine Naſe in alle europäiſchen Angelegenheiten hineinzuſtecken. Der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland, der doch eines Tages kommen werde, verhindern zu wollen, würde wie nach 1866 zum Kriege führen. Frankreich bedanke ſich dafür, zwei oder drei Millionen ſeiner Söhne töten zu laſſen, um Deutſchland daran zu hindern, an der Donau ſeine nationale Einigung unter Anwendung des auch für Frankreich geltenden Nationalitäten⸗ grundſatzes zu vollziehen. mat der Innenpolitik ſteht feſt. Denn es iſt un⸗ möglich, ein Volk im Innern all ſeiner natio⸗ nalen Tugenden zu berauben und es in Feig⸗ heit verkommen zu laſſen und gleichzeitig nach außen mit heroiſchen Entſchlüſſen aufzutreten. Durch Landesverrat war die Republik über⸗ haupt erſt entſtanden. Es war alſo nur logiſch, wenn auch nun der Landesverrat durch Preis⸗ gabe der Lebensrechte der Nation weitergetrie⸗ ben wurde. Und doch bildete ſich das vergangene Syſtem gerade auf ſeine Außenpolitik und die Erfolge in derſelben ſo beſonders viel ein. Man ſtellte feſt, daß in wenigen Wochen Hitler alle dieſe Erfolge zunichte gemacht habe, daß in kür⸗ zeſter Zeit der Führer in der Außenpolitik einen einzigen Trümmerhaufen zurückgelaſſen hätte. Man frohlockte innerlich, als der Ring um Deutſchland feſter und feſter in den erſten Monaten v. J. geſchloſſen wurde. Man wies darauf hin, daß Hitler ſich alle Völker zu Fein⸗ den gemacht habe, und vergaß dabei zu erwäh⸗ nen, daß faſt alle ehemaligen Feindſtaaten nie⸗ mals anders als in Gegnerſchaft im letzten Jahrzehnt Deutſchland gegenübergeſtanden hat⸗ ten. Der eiſerne Ring war immer da, nur hatte es das vergangene Syſtem verſtanden, das eigene Volk auch hier ſtets zu täuſchen und ein Wohlwollen der Völker Deutſchland gegenüber vorzutäuſchen, das tatſächlich niemals vorhan⸗ den war. Deutſchland war nichts anderes als der Prügelknabe der übrigen Nationen in Genf. Auf Deutſchlands Rücken wurden die inter⸗ nationalen Einigungen erzielt. Nicht der kleinſte ſüdamerilaniſche Staat ſpielte in Genf eine ſolch klägliche Rolle wie die ſogenannte Großmacht Deutſchland. Gewiß, als Hitler zur Regierung dam, ſchienen ſich plötzlich alle feindlichen Kräfte vereint zu haben, um Deutſchland außenpoli⸗ tiſch zum Erliegen zu bringen. Die wüſte Hetze der Emigranten tat das ihre Ehemalige Füh⸗ rer der Sozialdemokraten, wie Breitſcheid, Wels und Höltermann, riefſen das Ausland zur be⸗ waffneten Intervention in Deutſchland auf. Endlich ließen ſie die Maske fallen, und der deutſche Arbeiter konnte nun erkennen, welche— hier iſt das Wort viel zu milde— Schurken ſein Schickſal im vergangenen Jahrzehnt geleitet Geheimrat D. theol. h. c. Theodor Friedrich Mayer feiert am 17. Februar ſeinen 70. Geburtstag Franzöſiſche Sozialiſten proleſtieren gegen Dollfuß Paris, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Die franzö⸗ ſiſche Sozialiſtiſche Partei hat in Paris eine Kundgebung wegen der Ereigniſſe in Oeſterreich veranſtaltet. In den Reden wurde das Vor⸗ gehen der öſterreichiſchen Sozialiſten gebilligt und gegen die Maßnahmen der Regierung Doll⸗ fuß proteſtiert. Als einer der Redner ausrief: „Die Wiener Kommune wird in der Pariſer Kommuneihre Revanche er⸗ halten!“, ſtimmten die Verſammlungsteilneh⸗ mer die Internationale an. Der Abgeordnete Léon Blum erklärte, noch kämpften die öſter⸗ reichiſchen Sozialiſten, wenn auch ohne Hoffnung auf den Sieg. Sie opferten ſich für die Ehre des Sozialismus. Zum Schluß forderte Léöon Blum die Anweſenden auf, in deutſcher Sprache das Loſungswort der Wiener Sozialdemokraten „Freundſchaft“ zu ſprechen. Umwandlung von Todesſtrafen in langjährige Kerkerſtrafen Wien, 17. Febr. Bei den ſechs am Freitag von dem Wiener Standgericht wegen des Ver⸗ brechens des Aufruhrs verurteilten Sozialiſten, deren Todesſtrafe gegen Mitternacht hätte voll⸗ zogen werden ſollen, hat der Bundespräſident von ſeinem Begnadigungsrecht Gebrauch ge⸗ macht und ſie zu ſchweren Kerkerſtrafen be⸗ gnadigt. hatten. Das Vaterland vergeſſend, haben dieſe Emigranten ſich als ſo infam entpuppt, daß ſie es lieber ſehen würden, wenn Deutſchland unter franzöſiſchem und polniſchem Einmarſch in Rauch und Flammen aufgeht, als daß ſie aus ihren eigenen Pfründen gejagt werden. Eine durch nichts mehr zu ſteigernde Hetze brachte die Stimmung der Völker um Deutſch⸗ land herum durch immer neue erlogene Preſſe⸗ nachrichten zum Siedepunkt, Deutſchland erſchien plötzlich als der europäiſche Friedensbrecher, Deutſchland, das vollſtändig entwaffnete und in ſchwerer Not ringende, ſollte die Welt bedrohen, ſollte eine Gefahr bedeuten für Frankreich, für ein Frankreich, bewaffnet, wie es bisher noch nie in der Weltgeſchichte eine Nation in ſolchem Umfange war. Und es ſchien ſo, als glaubten die Menſchen dieſe Behauptungen. Da aber bewies Adolf Hitler, daß er nicht nur der ſtarke Wiedererwecker Deutſchlands auf innerpolitiſchem Gebiete war, er bewies jetzt der Welt zum erſten Male, daß er auch außen⸗ politiſch geſehen ein Staatsmann von einzig⸗ artigem Format iſt. Mitten hinein in dieſe gewitterſchwangere Atmoſphäre ſtieß er durch ſeine berühmte Friedensrede vor dem Deutſchen Reichstag. Fiebernd wartete die Welt an je⸗ nem Nachmittage darauf, was der neue Kanz⸗ ler, der vielverleumdete Mann, der wüſte Kriegshetzer, zu ſagen hatte. Und er ſprach von der tiefen Friedensſehnſucht des deutſchen Vol⸗ kes, ſprach von ſeiner furchtbaren Not, ſprach davon, wie alle Kräfte eingeſetzt werden müß⸗ ten, um aus dieſem Elend herauszukommen. Sprach von ſeinem Kampf gegen die Zer⸗ ſtörung, gegen die Arbeitsloſigkeit und be⸗, teuerte vor der ganzen Welt, daß Deutſchland und kein deutſcher Staatsmann doran dachte, irgendein Land, gleichgültig welches, anzugrei⸗ fen, ſondern daß dieſes Deutſchland mit all ſeinen Nachbarn in nur aufrichtiger und von gegenſeitiger Achtung getragener Zuſammen⸗ arbeit leben wolle. Sprach aber auch mit hei⸗ ligem Ernſt und glühender Beredſamkeit von der wiedererwachten deutſchen Ehre, von dem deutſchen Behauptungswillen, ſprach davon, daß wir gewaltige Opfer dem europäiſchen Int Londor Mail“ ver Reichskanzl erſtatter W Der Kor 4 ſeine Anſich geben. 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Der Korreſpondent bat Hitler zunächſt, ihm 4 ſeine Anſichten über die öſterreichiſche Lage zu geben. Hitler habe geantwortet, einige Leute glaubten, daß die deutſchen Nationalſozialiſten etwas mit den Unruhen in Oeſterreich zu tun hätten. Dies ſei vollkommen falſch. „Wir fumpathiſieren weder mit hHerrn Dollfuß noch mit ſeinen Eegnern. Beide Seiten wenden falſche Methoden an. Uichts Ständiges kann durch die gewaltſamen methoden erreicht werden, zu denen ſie ge⸗ griffen haben.“ Es ſei für die öſterreichiſchen Sozialiſten un⸗ möglich geweſen, durch ihr Vorgehen die Macht zu erreichen. Gleicherweiſe ſei es für Dollfuß unmöglich geweſen, die Gegner durch die von ihm angewandten Mittel auf ſeine Seite hin⸗ überzuziehen. Jedermann weiß, daß man Häufer durch Granatfeuer niederlegen könne, aber ſolche Praktiken würden einen Gegner nicht überzeugen, ſie wüwen ihn nur verbittern. Der einzige Weg, in einer Revolution Erfolg zu haben, beſtehe darin, daß man feine Gegner faſſe, indem man ſie über⸗ zeuge.„Das iſt es, was wir in Deutſch⸗ land erzielt haben. Herr Dollfuß auf der anderen Seite hat verſucht, einen Staats⸗ ſtreich durchzuführen. Er hat die Derfaſ⸗ ſung verletzt und ſeine Methoden waren von Anfang an zum Fehlſchlag verurteilt.“ Angenommen, man wäre in Deutſchland in ähnlicher Weiſe zu Werke gegangen, was wäre dann das Ergebnis geweſen? In Oeſterreich ſeien 1600 Perſonen getötet und 4000 bis 5000 Perſonen verwundet worden. Deutſchlands Bevölkerung ſei elfmal ſo groß wie die Oeſter⸗ reichs, ſo daß in Deutſchland die Verluſte 18 000 Tote und 50 000 Verwundete betragen haben vürden.„Wie ſind die Tatſachen? Die Geſatzahl unſerer bei Unruhen getöteten Gegner betrug 27, und die Zahl der Verwundeten 150. Unter ihnen befanden ſich weder eine Frau nochein Kind. Auch iſt kein Haus zerſtört, kein Laden geplündert worden. Wenn man den Unterſchied zwiſchen dem gegen ⸗ wärtigen Regime in Oeſterreich und der nativ⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung in Deutſchland ſehen wolle, dann brauche man nur eine Photo⸗ graphie von Berlin mit einer Photographie des Wien von heute vergleichen. Die Kritiker Deutſchlands werden ſagen:„O ja, aber die öſterreichiſchen Sozialiſten waren ſchwer bewaffnet!“ Auch die deutſchen Kommu⸗ niſten ſeien dies geweſen, fuhr Hitler fort, man habe alle menſchenmöglichen Waffen in deren Beſitz gefunden. Der Grund, warum die deut⸗ ſchen Kommuniſten ſie nicht benützten, beſtehe Frieden gebracht hätten und weiterhin bereit wären, Opfer zu bringen. Daß aber niemals eines preisgegeben werden dürfe, daß eines nicht durch Feigheit erkauft werden könne, das eine, das ein Volk, wenn es frei leben wollte, nötiger habe als die Luft zum Leben, die Ehre der Nation. Enttäuſcht und wutentbrannt waren die Geg⸗ ner, die nun in wenigen Stunden durch eine meiſterhafte Rede ihr ganzes Lügengewebe zer⸗ riſſen ſahen. Bei den anderen Völkern atmeten aber die Menſchen auf, die wahrhaft den Frie⸗ den wollten und die darum auch verſtanden, daß man einem großen Volke wie dem deutſchen nicht zumuten dürfe, was man ſelbſt als un⸗ erträglich empfindet. Das drohende Unwetter ſchien zunächſt vorübergegangen zu ſein. Fieber⸗ haft aber arbeiteten die Gegner Deutſchlands weiter, um im Völkerbunde die Schwierigkeiten für Deutſchland ins unermeßliche zu ſteigern und das deutſche Volk in ſchwerſte Konflikte zu ſtürzen. Auf der Abrüſtungskonferenz hatte man ſchon ſeit langem die Verantwortung voll⸗ ſtändig verſchoben. Man ſprach kaum noch über die Abrüſtung der hochgerüſteten Staaten, die Vorſchläge in dieſer Richtung waren kaum einer ernſten Erörterung wert. Man konzen⸗ trierte ſich auch hier wieder nur auf Deutſch⸗ land. Das abgerüſtete, militäriſch ſchwächſte Land ſollte weiter abrüſten? Deutſchland ſollte auch hier wieder als der Störenfried Europas vor der Welt geſtempelt werden. Unſagbar kränkende Bedingungen wollte man Deutſchland auferlegen, um das Hitler⸗Regime vor ſeinem eigenen Volk und vor der Welt zu demütigen. Geſchickt war man auf dem Parkett von Genf unſeren Unterhändlern überlegen. Geſchickt verſtand man es immer wieder, Deutſchland als den Unnachgiebigen zu kennzeichnen. Mit darin, daß ſie durch Ueberzeugung zu der Sache der Nationalſozialiſten gewonnen worden ſeien. Beweis dafür ſeien die Wahlen vom vergange⸗ nen November, bei denen nur zwei Millionen Menſchen gegen das neue Regime in Deutſch⸗ land ſtimmten, während die deutſchen Kommu⸗ niſten früher ſechs Millionen und die Sozial⸗ demokraten ſieben Millionen zählten. Die übrig bleibenden elf Millionen der früheren Gegner des Nationalſozialismus ſeien nicht unterdrückt, ſondern bekehrt worden. Der Korreſpondent fragte den Kanzler, ob die Entwicklung in Oeſterreich die Haltung Deutſch⸗ lands zu Oeſterreich beeinfluſſen werde. Hitler antwortete:„Keineswegs. Die Politik, die ich führe, wird nur von deutſchen Intereſſen beherrſcht Es werde ſich ſelbſtverſtändlich aus den Ereig⸗ niſſen dieſer Woche ergeben, daß die gegen⸗ wärtige öſterreichiſche Regierung ihr Anſehen geſtärkt finden werde, aber auf der anderen Seite würden die öſterreichiſchen National⸗ ſozialiſten an Zahl zunehmen. Er drücke nur ſeine private und perſönliche Anſicht aus aber es ſei ſeine Ueberzeugung, daß beſonders die Arbeiter Oeſterreichs ſich der nationalſozialiſtiſchen Sache an⸗ ſchließen werden, als natürliche Reaktion gegen die Gewaltmethoden, die die öſterreichi⸗ ſche Regierung gegen ſie ausgelöſt habe. Der Korreſpondent ſagte weiter dem Kanzler, daß der deutſche Friedenspakt mit Polen der Welt als eine große Ueberraſchung gekommen ſei, und daß einige Leute ihm als Abſicht aus⸗ legen die Grundlage für einen gemeinſamen Angriff Deutſchlands mit Polen auf Rußland mit einem Hinblick auf Gebietserwerbung. So ſieht der Wiener„Goelhe⸗Hof“ heule aus Hitler habe hierauf ungläubig gelacht und geſagt:„Was! Wir wollen Gebiet von Rußland? Lächerlich!“ Der Korreſpondent fügt hier ein, daß Hitler zwar in ſeinem vor zehn Jahren geſchriebenen Buch„Mein Kampf“ den Erwerb neuen Ge⸗ bietes in Rußland als Heime für zukünftige deutſche Siedler empfohlen hatte, daß aber der ſeither ſtattgefundene Rückgang in der Gebur⸗ tenziffer die Ausdehnung der deutſchen Bevöl⸗⸗ kerung abgeſtoppt habe, ſo daß die Notwendig⸗ f. für ein vergrößertes Gebiet weniger wichtig ei. Deutſchland und Polen Im weiteren Verlauf der Unterredung habe Hitler geſagt:„Alle Verſuche, die Grundlage für einen dauernden Frieden in Europa zu legen, ſeien bisher fehlgeſchlagen, ſo daß die Eine der neueſten Aufnahmen von den Unruhen in Wien: das vollſtändig ver⸗ wüſtete Café„Goethe⸗Hof“ in Wien⸗Kaiſermühlen, das im Mittelpunkt der Kämpfe um den Gemeinde⸗Wohnbau„Goethe⸗Hof“ ſtand und in Brand geſchoſſen wurde. iee öffentliche Meinung der Anſicht geweſen ſei, daß Polen und Deutſchland unverſöhnliche Feinde wären. Er habe niemals dieſe Anſicht gehabt. Das erſte, was er getan habe, als er zur macht gekommen ſei, ſei geweſen, daß er Schritte zur Eröffnung von Verhandlungen mit den polen ergriffen habe. Er habe ge⸗ funden, daß die polniſchen Staatsmänner ſehr großzügig ſeien und genau ſo fried · lich geſinnt wie er ſelbſt. Die Kluft, die man für unüberbrückbar gehalten habe, ſei überbrückt worden. Die beiden Na⸗ tionen ſeien auf ſich angewieſen und er hoffe zuverſichtlich, die neue Verſtändigung werde be⸗ deuten, daß Deutſchland und Polen endgültig alle Gedanken, zu den Waffen zu greifen, nicht nur für zehn Jahre, ſondern für immer auf⸗ gegeben hätten. Zur inneren Lage Deutſchlands habe der Kanzler geſagt, daß viele Tauſende aus den Konzentrationslagern bereits wieder freigelaſſen worden ſeien, und er hoffe, daß noch mehr freigelaſſen würden. Sie ſeien nicht aus Motiven der Rache interniert worden,— wie in Oeſterreich—, ſondern weil dieſe Gegner nicht die Wiederherſtellung der politiſchen Ge⸗ ſundheit Deutſchlands ſtören ſollten. Man habe ihnen Zeit gegeben, ihre Anſicht zu ändern. Soweit ſie bereit ſeien, ſich zu ver⸗ pflichten, ihre feindliche Haltung aufzugeben, würden ſie entlaſſen werden. Der Berichterſtatter fragte hierauf: Iſt es Ihre Abſicht, daß Dimitroff, Popoff und Taneff freigelaſſen werden ſollen?“. Hitler antwortete „Das Gericht hat geſprochen, der Spruch wird erfüllt.“ Dies ſei der ge⸗ naue Wortlaut der Antwort Hitlers geweſen, unterſtreicht der Korreſpondent. „Glauben Sie“, ſo fragte der Korreſpondent weiter,„daß dieſe Leute freigelaſſen und außer⸗ halb der deutſchen Grenzen gebracht werden?“ Hitler habe geantwortet:„Das werden ſie ſicherlich.“ Obgleich er glaube, habe Hitler ge⸗ ſagt, daß ihre Freiſprechung nicht der Meinung des deutſchen Volkes entſprochen habe, werde der Spruch des Gerichts erfüllt werden. „Daily Telegraph“ erklärt: Gein Einſpruch der engliſchen Re⸗ gierung gegen deutſch⸗öſterreichiſche Jollunion London, 17. Febr.(HB⸗Funk,)„Daily Telegraph“ nimmt in einem Leitaufſatz ſehr energiſch gegen den Vorſchlag einer engliſch⸗ fvanzöſiſch⸗italieniſchen Garantie der öſterreichi⸗ ſchen Unabhängigkeit Stellung. Ein Kernpunkt der engliſchen Außenpolitik ſei, ſo ſchreibt das Blatt, daß England keine weiteren Verpflichtungen auf dem Feſtlande übernehme. Selbſt wenn die tragiſchen Er⸗ eigniſſe in Wien nicht ſtattgefunden hätten, würde das in Paris erörterte Projelt keine Ausſicht auf eine Annahme von England gehabt haben. Die Revolte und ihre Unterdrückung ſowie die hochtrabenden ſcheinheiligen Worten erklärte man plötzlich, die Gleichberechtigung, die man im Dezember einem Schleicher⸗Deutſchland zu⸗ geſagt habe, wenn ſelbſtverſtändlich auch da nur in der Theorie, könne für ein Hitler⸗Deutſch⸗ land keine Geltung haben. Jetzt ſah man klar, wohin die Reiſe gehen ſollte. Jetzt wußten wir Deutſchen, was auf der Abrüſtungskonferenz in Genf weiter ge⸗ ſchehen würde. Jetzt ſtand das einzige auf dem Spiel, um das wir nicht handeln durften und konnten: unſere Ehre und die Frage der Gleichberechtigung unter den Nationen. Nach peinlichſter Ueberlegung, nach reiflichſter Durch⸗ prüfung und Befragung ſeines Gewiſſens tat Hitler das einzigmögliche, vollführte er den küh⸗ nen Wurf und ſetzte den Völkerbund und ſeine Intrigen durch den Austritt Deutſchlands aus der Konferenz und aus dem Völkerbunde ſchach⸗ matt. Wieder antwortete ein Wutgeheul der Preſſe dieſer großzügigen und geſchickten Aktion Deutſchlands. Wie konnte ſich Hitler unter⸗ ſtehen, der geplanten Umklammerung zu ent⸗ gehen, wie konnte Deutſchland es plötzlich wa⸗ gen, die ſeit Jahren ſo beliebte Genfer Spiel⸗ regel, wobei Deutſchland ſtets zu verlieren hatte, zu verletzen! Endlich mußte der Völker⸗ bund einſehen, daß er einem Gegenſpieler von Rang gegenüberſtand. Hitler aber hatte ſich aus einer erdrückenden und unerträglichen Umklammerung befreit. Deutſchland, ſeit 17* Jahrzehnten in ohnmächti⸗ ger außenpolitiſcher Erſtarvung, war wieder handlungsfähig geworden. Zum erſten Male war Deutſchland nicht nur Amboß, zum erſten Male klangen wieder die Hammerſchläge einer aktiven deutſchen Außenpolitik. Durch den Beitritt zum Viererpakt, der genialen Konſti⸗ tution de' wahrhaft großen Staatsmannes Muſſolini, hatte Deutſchland bewieſen, daß es bereit war, jeder ehrlich dem Frieden dienen⸗ den Konferenz oder Konſtruktion beizuſtimmen. Gleichzeitig mit dem Austritt aus dem Völ⸗ kerbunde ſetzte in Deutſchland der letzte Wahl⸗ kampf ein. Dieſes Mal ſtanden ſich beim Wahl⸗ kampf nicht mehr im Innern zahlloſe Fronten gegenüber, ſondern eine geeinte Nation ſtand in geſchloſſener Abwehr, in geſchloſſenem Ein⸗ ſatz um ſeine Gleichberechtigung, in geſchloſſe⸗ nem Kampf um ſeine Ehre dem Deutſchland feindlich geſinnten Auslande gegenüber. Das deutſche Volk zeigte der Welt, daß es gewillt war, an jeder dem Frieden wahrhaft dienenden Politik aufrichtig und mit ganzer Kraft mit⸗ zuarbeiten. Es zeigte aber andererſeits auch der Welt, daß, wenn man mit Deutſchland ver⸗ handeln will, man zuerſt auch dieſem Deutſch⸗ land die gleiche Achtung, die gleichen Rechte und gleichen Ehren zuerkennen müſſe, wie man ſie für ſich ſelbſt in Anſpruch nimmt. Das deutſche Volk, faſt bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau, trat geſchloſſen hinter ſeinen Führer und ſeine Politik der Ehre und des Friedens. Deutſchland wird auch in Zu⸗ kunft keinem anderen Lande eine Kränkung zu⸗ fügen. Deutſchland verzichtet auf Eroberungen. Deutſchland will anderen Völkern nichts weg⸗ nehmen, aber das gleiche Deutſchland verbittet es ſich, daß man ihm etwas wegnimmt oder daß man ihm Kränkungen zufügt. Mögen die anderen Völker erkennen, daß der Führer in Deutſchland der erſte Garant des europäiſchen Friedens ſein wird. Denn die Aufgabe, die Hitler übernommen hat, der Kampf, den er im Innern durchgeführt hat, iſt nicht nur ein rein deutſcher. Hitlers Sendung hat welthiſtoriſche Bedeutung; indem er in Deutſchland den Vernichtungskampf gegen den Kommunismus aufnahm, ſchuf er das Boll⸗ werk auch für die anderen europäiſchen Länder. Schon häufig hat Deutſchland in der Welt⸗ geſchichte bewieſen, daß auf ſeinem Boden die Entſcheidungen in gewaltigem geiſtigen Ringen gefallen ſind. Und es iſt unſere heilige Ueber⸗ zeugung, hätte in dieſem gewaltigen Ringen zwiſchen den Weltanſchauungen des Kommunis⸗ mus und des Nationalſozialismus erſterer ge⸗ ſiegt, dann wäre ſehr bald aus einem kommu⸗ niſtiſchen Deutſchland der Bazillus der Zer⸗ ſetzung in die anderen Länder eingedrungen. Es wird noch der Tag kommen, an dem auch die anderen europäiſchen Länder dieſes einzu⸗ ſehen beginnen und an dem auch Frankreich, England und andere Völker danken werden, daß in dieſen Zeiten ſchwerſter Entſcheidungen in Deutſchland ein Adolf Hitler geweſen iſt. Die große Entſcheidung aber, um die es ging, für Deutſchland, für Europa und für die ganze Welt, war die Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen dem Hakenkreuz und dem Sowjeiſtern. Siegte der Sowjetſtern, dann wäre Deutſchland untergegangen im blutigen Terror des Kom⸗ munismus, und das Abendland wäre in den Untergang gefolgt. Durch den Sieg des Haken⸗ kreuzes iſt jedoch dieſe entſetzliche Gefahr ab⸗ gewendet, und wir dürfen Gott danken, denn noch einmal iſt die Möglichkeit gegeben zum Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes und zur Schaffung eines geſunden Deutſchlands. Deutſchland aber iſt und bleibt das Herz Eu⸗ ropas, und nur dann wird Europa geſund und in Frieden leben können, wenn das Herz ge⸗ ſund und intakt iſt. Das deutſche Volk iſt auf⸗ erſtanden und Deutſchland wird geſund werden, denn wir haben hierfür den Garanten, und das iſt Adolf Hitler, des deutſchen Volkes Kanzler, ſeiner Ehre und Freiheit Schildhalter, drkãltung, 4 44 4 vorbeug ene Danflavin- HasrirTENJ ——— „Hakenkreuzbanner“ Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 4 Menſchenopfer hätten ſogar eine Erörterung des Projekts unmöglich gemacht. Die engliſche Regierung habe bereits be⸗ konntgegeben, daß ſie keinen Einwand erheben werde, wenn dDeutſchland und Geſterreich eine Jollunion abſchlöſſen. Auch würde ſich England nicht zur Ein⸗ miſchung veranlaßt fühlen, wenn Geſter⸗ reich durch eine Volksabſtimmung natio⸗ nalſozialiſtiſch würde und entſchloſſen wäre, ſein Geſchick mit dem des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland zu verbinden. Neuernennung von Miniſtern in Oeſterreich Beſchlüſſe des öſterreichiſchen Miniſterrats „Wien, 17. Febr.(HB⸗Funk.) In der amt⸗ lichen Verlautbarung über die Miniſterratsſit⸗ zung, die ſich bis Samstagfrüh 1 Uhr hinzog und in der ſich der Miniſterrat für die ſofortige Aufhebung des Standrechtes in Tirol und im Burgenlande und die baldige Aufhebung in den übrigen Ländern ausſprach, wird ferner mitge⸗ teilt, daß der Bundespräſident den Staatsſekre⸗ tär für Arbeitsbeſchaffung, Neuſtädter⸗Stürmer, der bisher den Heimwehren angehörte, zum Mi⸗G niſter für ſoziale Verwaltung, und den bisheri⸗ gen Sozialminiſter, Schmitz, der Bundeskom⸗ miſſar für die Gemeinde Wien gewordnen iſt, zum Miniſter ohne Portefeuille ernannt hat. Beide ſind bereits vereidigt worden. Die Auf⸗ gaben des bisherigen Staatsſekretärs Neuſtäd⸗ ter⸗Stürmer gehen auf das Handelsminiſterium über. Bundesminiſter Schmitz wird weiterhin mit der ſtändiſchen Neugeſtaltung betraut.— Schließlich wird ausdrücklich als Beſchluß des Miniſterrates feſtgeſtellt, daß die Verordnung über das Betätigungsverbot für die Sozial⸗ demokratiſche Partei dahin ausgedehnt wird, daß ſämtliche Mandate, die auf Grund eines ſo⸗ zialdemokratiſchen Wahlvorſchlages erworben wurden, als erloſchen zu gelten haben. Iwei Todesurkeile gegen Florids⸗ dorfer Straßenbahner Wien, 17. Febr. Das Standgericht hat in dem Prozeß gegen fünf Straßenbahner des Straßenbahnhofs von Floridsdorf zwei Ange⸗ klagte zum Tode durch den Strang verurteilt. Die übrigen drei Angeklagten wurden an das ordentliche Gericht verwieſen. Es wird jedoch angenommen, daß der Bundespräſident die Todesſtrafe in Freiheitsſtrafe umwandeln wird. Liquidation der Wiener Arbeiter⸗ Bant Wien, 17. Febr. Nach einer Mitteilung der „Reichspoſt“ hat der Miniſterrat auch eine Ver⸗ ordnung beſchloſſen, welche die Auflöſung der Arbeiterbank AG und die Liuidation der An⸗ ſtalt verfügt. Wiederum Kundgebungen der extremen Linken in Spanien Madrid, 17. Febr. Von der extremen Lin⸗ ken wurde am Freitagabend Kundgebungen ver⸗ anſtaltet, bei denen in überaus ſcharfer Weiſe kritiſiert wurde, daß die ſpaniſche Regierung wegen der Vorgänge in Oeſterreich gegen den Marxismus keinen Proteſt eingelegt habe. Die Demonſtrationen nahmen einen ſo heftigen Charakter an, daß die Polizei einſchreiten mußte. Mehrere Perſonen wurden verletzt. Ein junger Faſchiſt wurde in der Nacht zum Sams⸗ tag aus dem Hinterhalt von kommuniſtiſchen Elementen erſchoſſen. Die marxiſtiſche Preſſe hetzt ganz offen zum bewaffneten Aufſtand. Sie ſtellt den ſpaniſchen Sozialiſten das Verhalten ihrer öſterreichiſchen Genoſſen als Vorbild dar. Eine neue Verſchwörung in Buenos Aires aufgedeckt Paris, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Nach einer Havas⸗Meldung aus Buenos Aires verlautet aus Montevideo, daß die Regierung einer neuen Verſchwörung auf die Spur gekommen ſei. Sieben Verſchwörer, darunter ein ehema⸗ liger Offizier, ſeien verhaftet worden. Die Londoner Cilty begrüßt das neue Stillhalteabkommen London, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Das neue deutſche Stillhalteabkommen wird Blättermel⸗ dungen zufolge von der Londoner City mit Befriedigung verzeichnet. Beſonders wird die Tatſache begrüßt, daß keine Herabſetzung der Zinsſätze ſtattfindet. Das hervorragende Ver⸗ dienſt des Abkommens, ſo ſagt„Times“, be⸗ ſtehe darin, daß es durch eine freundſchaftliche Vereinbarung zwiſchen Gläubiger und Schuld⸗ ner ohne Eingreifen der Regierung herbeige⸗ führt worden ſei. In einem Leitartikel drückt„Financial Ti⸗ mes“ ebenfalls ihre Befriedigung aus. Beide Seiten würden natürlich gern weitere Zuge⸗ ſtändniſſe geſehen haben, aber eine Verein⸗ barung über die Fortſetzung der hauptſäch⸗ lichen Beſtimmungen zeige eine Stärkung des Geiſtes, des guten Willens und des gegenſeiti⸗ gen Entgegenkommens. Das Ergebnis ſei ein Zeugnis für den Wert des Abkommens und beſonders für die vor einem Jahr durchgeführ⸗ ten Neuerungen. Die Einrichtung der Regiſter⸗ mark ſei beſonders wirkungsvoll geweſen. Nuar in Sranfreiom mõg lim Handelsflugzeuge im Militärdienſt Einer Meldung des„Paris Soir“ zufolge hat das franzöſiſche Luftfahrtminiſterium fünf dreimotorige Flugzeuge aufgekauft, die der Ge⸗ ſellſchaft Air de France gehörten, um ſie in das Bombengeſchwader in Chartres einzureihen. Dieſe Meldung verdient inſofern Beach⸗ tung, als aus ihr hervorgeht, daß die fran⸗ zöſiſchen Handelsflugzeuge auch als Mili⸗ tärflugzeuge zu verwenden ſind. Da es naheliegt, daß dieſe Tatſache zu irgend welchen Rückſchlüſſen auf Handelsluft⸗ flotten anderer Länder führen kann, ſcheint es angebracht, von vornherein etwaigen Kombinationen in dieſer Richtung zu begegnen. Wenn ſich das franzöſiſche Luftfahrtminiſterium dazu entſchloſſen hat, Handelsflugzeuge in den Militärdienſt zu übernehmen, ſo kann das ſelbſtverſtändlich nur als eine in Frankreich mögliche Ergänzungsmaß⸗ nahme gedacht ſein. Zum Vergleich ſei hier nur an die Gepflogen⸗ heit erinnert, im Bedarfsfalle zur Unterſtützung der Seeflotte, Handelsſchiffe heranzuziehen. Ebenſo wie dieſe bewaffneten Handelsſchiffe 110 Hilfskreuzer überhaupt nur dann von Wert ind, wenn ſie ſich auf eine reguläre ſtarke Kriegs⸗ flotte ſtützen können, können Handelsflugzeuge im Kriege nur in ganz bedingten Fällen und innerhalb einer großen modernen Militärluftflotte Verwendung finden. Das franzöſiſche Beiſpiel paßt alſo in keiner Weiſe etwa auf deutſche Verhältniſſe, da — 3 überhaupt keine Militärflugzeuge eſitzt. Selbſtverſtändlich muß nach wie vor die Unterſtellung, die im Verlaufe der Ab⸗ rüſtungsverhandlungen vielfach Deutſch⸗ land gegenüber gemacht wurde, als ob die deutſche Handelsluftflotte umgebaut wer⸗ den könnte und mit Leichtigkeit als voll⸗ wertige Kriegswaffe Verwendung finden könne, als völlig abſurd und gegenſtands⸗ los zurückgewieſen werden. Gegenüber den hochgezüchteten modernen Mili⸗ tärflugzeugen iſt ſelbſtverſtändlich jedes Han⸗ delsflugzeng, auch wenn es gewappnet ſein ſollte, gänzlich unbrauchbar. Die Technik iſt heute zu weit fortgeſchritten und hat auf dem Gebiete des Flugweſens zu ſo großen Differen⸗ zierungen geführt, die nicht mehr gegeneinander ausgeglichen werden können. Ebenſo wenig, wie man ein Handelsfahrzeug zur See als vollwertiges Kriegsfahrzeug benutzen kann, kann man Handelsflugzeuge als ebenbürtig neben ausſchließlich für den Militärbedarf ge⸗ baute Flugzeuge ſtellen. Das franzöſiſche Bei⸗ ſpiel iſt nur eine Ausnahme, die ſelbſtverſtänd⸗ lich nur ganz beſchrünkt Geltung haben kann. Daß Frankreich aber in der Lage iſt, mit einem Federſtrich die Umwandlung von Zivilflugzeugen in Militärflugzeuge zu dekretieren, dürfte zu denken geben. Man wird bei einer Berechnung der Stärke des erdrückenden franzöſiſchen Uebergewichtes in der Luftrüſtung— wohlgemerkt nicht Deutſch⸗ land, ſondern allen anderen ſelbſt hochgerüſteten Ländern gegenüber— in Zukunft alſo davon auszugehen haben, daß zu der franzöſiſchen Mi⸗ litärluftfahrt noch die Zivilluftfahrt zuzurech⸗ nen iſt. Wenn man alſo in Genf weitermachen ſollte: Material iſt, wie dieſer Einzelfall zeigt, in Hülle und Fülle vorhanden! Sir Philippy Saſſoon über die engliſchen Luftrüſtungen London, 17. Febr. Der Unterſtaatsſekretär im engliſchen Luftfahrtminiſterium, Sir Philipp Saſſoon, ſprach am Freitag in Oxford über das Problem der engliſchen Luftrüſtungen. England, ſo erklärte er u. a. ſei be⸗ reit, Größe und Zahl ſeiner Flug⸗ zeuge zu beſchränken und einer Ab⸗ ſchaffung des Bombenabwurfes mit Ausnahme in den Kolonialgebieten zuzuſtimmen. Das Bild ändert ſich jedoch, wenn die anderen Staaten, die ſtärkere Luftflot⸗ ten hätten als England, nicht auf den Stand der Luftrüſtung Großbritanniens abzurüſten ge⸗ neigt ſeien. Dann müſſe Großbritannien ſolange aufrüſten, bis der Forderung der Sicherheit Ge⸗ nüge getan ſei. Es gebenur ein Mittel, um das Luftbombardement abzu⸗ ſchaffen, und das ſei Abſchaffung der geſamten Luftfahrt. Das aber ſei unmöglich. Würde man nur die Militärflugzeuge abſchaffen, dann wäre der Staat im Vorteil, der die größte Zivilluftflotte beſitze. Eng⸗ land aber habe weniger Zivilflugzeuge als an⸗ dere Staaten und könne ſie in dieſem Punkte auch nicht einholen. Lex— König! Verordnung der Regierungskommiſſion des Saargebieles belr. Ergän⸗ zung des Strafgeſetzbuches Vor einigen Monaten iſt das Saarvolk mit dem Lex Spaniol bedacht worden. In dieſem Geſetz wird die Bekleidung eines öffentlichen Amtes innerhalb des Deutſchen Reiches unter Strafe geſtellt. Der Landesleiter der NSDAP. war bekanntlich vom preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten zum preußiſchen Staatsrat ernannt wor⸗ den. Dieſe Tatſache hatte der Regierungskom⸗ miſſion viel Kopfſchmerzen bereitet, bis ſie einen Ausweg in der Schaffung des erwähnten Ge⸗ ſetzes fand. Inzwiſchen hat ſich ein neuer Fall zugetragen. Der Preſſereferent der NSDAP und der Deutſchen Front hatte in einem Schrei⸗ ben an die Redaktionen der deutſchen Zeitungen um eine einheitliche Berichterſtattung über die Denkſchrift der Deutſchen Front nach Genf nach⸗ geſucht. Dies, um der Regierungskommiſſion keine Handhabe zu geben, gegen einzelne Zeitun⸗ gen vorzugehen. Da ſich in dieſer Zeit Zei⸗ tungsverbote aus den verſchiedenſten Anläſſen geradezu häuften und man nicht einmal wußte, ob objektive Berichterſtattung der öffentlichen Körperſchaften— z. B. Landesrat— mit Ver⸗ boten geahndet würden, war das Schreiben u. E. voll berechtigt. Ein im Anſchluß an dieſen Brief an die Redaktionen gerichtetes Schriftſtück fiel auf bisher ungeklärte Weiſe in den Beſitz der ſeparatiſtiſchen Preſſe, die den Fall ausſchlachtete und ſomit die Grundlage für den Lex König, den Verfaſſer der Briefe, gab. Das Geſetz be⸗ ſagt, daß Perſonen, die widerrechtlich einen Redakteur durch Gewalt oder Drohung zu einer beſtimmten Geſtaltung des Inhalts einer Druck⸗ ſchrift nötigen, mit Gefängnis nicht unter ſechs Monaten beſtraft werden. An und für ſich ſind wir mit dieſem Geſetz voll und ganz einverſtanden. Wir begrüßen auch den von der Regierungskommiſſion zugeſagten Schutz der Freiheit des Journaliſtenſtandes, er⸗ warten aber, daß dieſe Freiheit nicht nur den franzoſenfreundlichen Zeitungen zugute kommt. Dieſe haben begreiflicherweiſe kein Intereſſe da⸗ ran, Maßnahmen der Regierungskommiſſion zu kritiſieren, ſomit auch nicht nötig, Mittel zur Abwehr unberechtigter Zeitungsverbote zu er⸗ ſinnen. Weiterhin freuen wir uns, daß ſich die Regie⸗ rungskommiſſion ihrer Pflicht entſonnen hat, „im Saargebiet unter allen Umſtänden Schutz gegen unſtatthafte Druckmaßnahmen zu gewäh⸗ ren“. Dieſe in der Begründung der Verordnung niedergelegten Ausführungen ſtehen aber in auffallendem Widerſpruch zu der ſtillſchweigen⸗ den Duldung der Druckmaßnahmen der Berg⸗ verwaltung. Der Röchling⸗Prozeß hat einen unwiderlegbaren Beweis dafür gegeben und es iſt beſtimmt nicht anmaßend, wenn wir der Re⸗ gierungskommiſſion dieſes Gebiet nachdrücklichſt zu intenſiver Bearbeitung empfehlen. Uebrigens ſei der Ordnung halber noch feſt⸗ geſtellt, daß keine Preſſe im Saargebiet um Schutz bei der Regierungskommiſſion nachgeſucht hat. Im Gegenetil. Sie ſah ſich in ihrer Ge⸗ ſamtheit vor gar nicht langer Zeit gezwungen, beſchwerdeführend beim Völkerbundsrat vorſtel⸗ lig zu werden. Zuviel der Aufmerkſamkeiten, meine Herren. Saarkundgebung der Deutſchen Welt⸗ wirtſchaftlichen Geſellſchaft gommerzienral Röchling über die politiſche und wirkſchafkliche Lage des Saargebietes Berlin, 16. Febr.(HB⸗Funk.) Auf einem Vaterländiſchen Abend der Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft ſprach am Freitag einer der be⸗ kannteſten Vorkämpfer von der Saar, Kommer⸗ zienrat Dr. h. c. Röchling⸗Völklingen. Der Ver⸗ anſtaltung wohnten zahlreiche Vertreter der Reichs⸗ und Staatsminiſterien und des Außen⸗ politiſchen Amtes der NSDaApP bei. Der Prä⸗ ſident der Geſellſchaft, Gouverneur a. D. Dr. Schnee, gedachte in ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache der ſchweren Jahre, die die Saarbevöl⸗ kerung durch die Abtrennung von der Heimat hinter ſich hat. Sie ſei kerndeutſch geblieben trotz aller Beeinfluſſungen und trotz aller Bemühun⸗ gen Frankreichs, die Bevölkerung für ſich zu gewinnen. Kommerzienrat Röchling ſprach über die Zu⸗ ſammenhänge von Wirtſchaft und Politik im Saargebiet. Die Zuverläſſigkeit des Arbeiter⸗ ſtandes, führte er u. a. aus, ſei das größte Ak⸗ tivum. Es werde eine Aufgabe allergrößten Umfanges für die Zukunft ſein müſſen, dafür zu ſorgen, daß die Menſchen, die in dem Grenzgebiet wohnen, ſoweit ſie nicht in der Induſtrie ſeßhaft ſind, durch eine folgerichtige Siedlungspolitik feſtgehalten werden. Die plan⸗ mäßige Seßhaftmachung des heute beſitzloſen Arbeiters durchzuführen, ſei von größter Die franzöſiſche Regierungs⸗ erklärung Miniſterpräſident Doumergue, der Führer der neuen franzöſiſchen Regierung, verlieſt in der Kammer die Regierungserklärung. Mit 402 gegen 125 Stimmen bei 68 Stimmenthaltungen wurde der Regierung das Vertrauen aus⸗ geſprochen. ſtaatspolitiſcher Tragweite. Die größten Laſten zu allen Zeiten des Kamp⸗ fes habe der Bergmann getragen. Der Redner gab einen ins einzelne gehenden Ueberblick über die Lage des Saarkohlenberg⸗ baus, des Fundaments der Saarwirtſchaft, 80 vom Hundert der geſamten Wirtſchaft des Saargebietes werden heute von den Franzoſen und ihren Freunden beherrſcht. Weiter ſchil⸗ derte der Vortragende den geſchloſſenen Kampf der ſaarländiſchen Bevölkerung gegen die lamdfremde Regierungskommiſſion. Unter ſtärk⸗ ſtem Beifall verſicherte er, daß das Saarvolk treu zum Reiche ſtehe. Am Abſtimmungstage würden 99 v. H. der Be⸗ völkerung für Deutſchland eintreten. Wenn das Saarvolk bei jeder Gelegenheit ſeine Treue bekunde, ſo tue es dies nicht, um ſeine Verbundenheit mit dem Reiche immer wieder unter Beweis zu ſtellen, ſondern nur gegen⸗ über den ſtändigen Angriffen, die von dem ein⸗ gewanderten Geſindel aus dem Saargebiet her⸗ aus auf das deutſche Vaterland losgelaſſen würden. Bei der Abſtimmung im Jahre 1935 werde kein weſent⸗ licher politiſcher Unterſchied zwi⸗ ſchen dem Zuſtand im übrigen Deut⸗ ſchen Reich und im Saargebiet be⸗ ſtehen. Das Saarvolk habe kämpfen gelernt. Es habe auch nicht die Ab⸗ ſicht, nach der Rückgliederung die Hände in den Schoß zu legen. Ein deulſcher Aufruf an die Schrift⸗ fteller aller Ldnder Berlin, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Die„Union nationaler Schriftſteller e..“ hat an die Schriftſteller aller Länder einen Aufruf gerich⸗ tet, in dem ſie unter Zurückweiſung kommuniſti⸗ ſcher Tendenzen an die Schriftſteller aller an⸗ deren Länder die Bitte richtet, von nun an nicht mehr den Haßausbrüchen aller zum Abſterben verurteilten Emigrantenliteratur zu glauben, ſondern auch in der deutſchen Schriftſtellerſchaft die Stimme der deutſchen Geſchichte zu verneh⸗ men. Die deutſche Schriftſtellerſchaft ſei das Erbe und die Tradition des Reiches, das ſeit tauſend Jahren den Begriff und die Leiſtung Europas miterſchaffen habe.„Wir ſind deutſche Schriftſteller“, ſo heißt es in dem Aufruf wei⸗ ter,„und wir tun hiermit den Schritt, die Schriftſteller der anderen Länder aufzufordern, unſere Anſchauungen nachzuprüfen und uns wiſ⸗ ſen zu laſſen, ob ſie bereit ſind, mit uns an die Gründung der Union nationaler Schriftſteller zu gehen.“ Der Aufruf ſchließt mit der Frage, ob die anderen Schriftſteller bereit ſind, mitzu⸗ arbeiten am Aufbau einer neuen menſchlichen Gemeinſamkeit aller von der äußeren und in⸗ neren Auflöſung gleichermaßen betroffenen Va⸗ terländer. Glückwunſchkelegramm des preuß. kKultusminiſters an Hhermann Stehr Berlin, 17. Febr.(HB⸗Funk.) Der preußi⸗ ſche Kultusminiſter Ruſt hat dem Dichter Her⸗ mann Stehr zu deſſen 70. Geburtstag folgen⸗ des Telegramm geſandt: Zu Ihrem 70. Geburtstag ſende ich meine aufrichtigen Glückwünſche, indem ich mit Dank⸗ barkeit Ihrer großen Verdienſte um das deut⸗ ſche Schrifttum gedenke. Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934. Der Ve ſchaftslag dert. Das ſtaltung d wollen. zu könner Neugeſtal des wirtf lichkeit be henden 3 wirtſchaft Maßſtab auch die Wirtſchaf beitsteilu vollkomm Landwirt pflanzen⸗ völlig au ſich von fen, vera Teil nie waren. Als me a in derſell löſt vom über das glück her Opfer ſchaftspol Niederga ſich. Der ſchen B lebenskrö geſunde Es we tionalſoz litik, das in den e nismus Bauernt Volles i geſetzgeb den. Die wirtſchaf erntums des Bar wirtſchaf funden! über jer Enteignt Hof auf der deut und Zu Regelun mit den gung de einheim ſchen U erzeugni Kartoffe anderen baus v früchten einen gi verſorgr werden, nur 79 auf ein Ueber e telbedar Wer Erholur ſchöner, tiſche A Bauw arbeiten malerei häuſer lichen Scheme vielmeh die U mit ein Leide Landbe einfache Refern ieferur richtung und de ſtrebt. forme es ſollt in lang Hinſicht meingu aller 3 anders. unverſt widrige architek der Si zurück. Häuſer angen ndem und er übertü für Si Ortsbi der al trieben wo die ten 3 nun ir lebend verg heben. Die bruar 1934. ungs⸗ Führer der ieſt in der Mit 402 thaltungen zuen aus⸗ des Kamp⸗ gen. gehenden hohlenberg⸗ rtſchaft. 80 lſchaft des Franzoſen eiter ſchil⸗ ten Kampf gegen die Inter ſtärk⸗ Saarvolk H. der Be⸗ eten. nheit ſeine um ſeine er wieder ur gegen⸗ idem ein⸗ zebiet her⸗ osgelaſſen ung im weſent⸗ e d z wi⸗ in Deut⸗ hiet be⸗ ämpfen die Ab⸗ ung die 145 Schrift⸗ ie„Union t an die ruf gerich⸗ mmuniſti⸗ aller an⸗ n an nicht Abſterben glauben, utſchen nme der bherne h 3 ft ſei das „ das ſeit Leiſtung d deutſche tfruf wei⸗ chritt, die zufordern, uns wiſ⸗ ns an die hriftſteller er Frage, id, mitzu⸗ enſchlichen tund in⸗ fenen Va⸗ preuß. nStehr er preußi⸗ chter Her⸗ ig folgen⸗ ich meine nit Dank⸗ das deut⸗ beitsteilung miterfaßt worden. —*— 2 8 3 155 8„ * 5 r ————————————— „Hakenkreuibannet“ Hirtſchattsbelebung vom Bauern her Der Vertrag von Verſailles hat die Wirt⸗ ſchaftslage Deutſchlands von Grund auf geän⸗ dert. Das vergangene Syſtem hat dieſe Umge⸗ ſtaltung der deutſchen Wirtſchaft nicht ertennen wollen. Es glaubte die alten Formen retten zu tönnen und ſah nicht, daß nur eine völlige Neugeſtaltung des politiſchen und damit auch des wirtſchaftlichen Lebens die einzige Mög⸗ lichteit bot, um vom deutſchen Volt den dro⸗ henden Zerfall abzuwenden. Es wurde an die wirtſchaftlichen Tatſachen ein völlig falſcher Maßſtab angelegt. So war vor dem Kriege auch die deutſche Landwirtſchaft, wie faſt alle Wirtſchaftszweige von der internationalen Ar⸗ Sie hatte ſich vollkonmen ſpezialiſiert. Große Zweige der Landwirtſchaft, wie die Oelſrucht⸗, Geſpinſt⸗ pflanzen⸗ und Wollgewinnung hatte man faſt völlig aufgegeben, Der deutſche Arbeiter nährte ſich von Lebensmitteln, kleidete ſich mit Stof⸗ fen, verarbeitete Rohſtoffe, die zum großen Teil nicht in Deutſchland worden waren. Als man nach dem Kriege glaubte, daß man in derſelben Weiſe wie früher, nämlich losge⸗ löſt vom Volte, Wirtſchaft treiben könnte, brach über das deutſche Bauerntum unſägliches Un⸗ glück herein. Der deutſche Bauer wurde das Opfer einer völlig verſtändnisloſen Wirt⸗ ſchaftspolitik. Die Notlage des Bauern zog den Niedergang der geſamten Volkswirtſchaft nach ſich. Der Bauer, eine tragende Stütze des deut⸗ ſchen Binnenmarktes, fiel aus. Ohne ein erzeugt lebenskräftiges Bauerntum gibt es aber keine geſunde Volkswirtſchaft. Es war daher eine der Hauptaufgaben na⸗ tionalſozialiſtiſcher Innen⸗ und Wirtſchaftspo⸗ litik, das deutſche Bauerntum wieder ſinnvoll in den geſamten Staats⸗ und Wirtſchaftsorga⸗ nismus einzugliedern. ie Bedeutung des Bauerntums als biologiſcher Lebensquell des Volles iſt durch die nationalſozialiſtiſche Agrar⸗ geſetzgebung in jeder Hinſicht anerkannt wor⸗ den. Die Maßnahmen der Reichsregierung zur wirtſchaftlichen Feſtigung des deutſchen Bau⸗ erntums beweiſen aber auch, daß die Stellung des Bauern als tragender Faktor der Volks⸗ wirtſchaft voll und ganz ihre Anerkennung ge⸗ funden hat. Um die in den früheren Zeiten über jedem Bauern ſchwebende Gefahr der Enteignung und Vertreibung von Haus und Hof aufzuheben, wurde im Reichserbhofgeſetz der deutſche Bauernſtand vor Ueberſchuldung und Zwangsverſteigerung geſchützt. Durch die Regelung der landwirtſchaftlichen Erzeugung, mit dem Ziel möglichſt vollſtändiger Verſor⸗ gung des Marktes mit Nahrungsmitteln aus einheimiſcher Erzeugung, wurde der unorgani⸗ ſchen Ueberproduktion an einzelnen Agrar⸗ erzeugniſſen, wie Futtergetreide, Zucker und Kaärtoffeln endlich Einhalt geboten. Auf der anderen Seite wird die Förderung des An⸗ baus von eiweißhaltigen Futtermitteln, Oel⸗ früchten und Geſpinſtpflanzen Deutſchland einen großen Schritt auf dem Wege zur Selbſt⸗ verſorgung weiterbringen. Es muß angeſtrebt werden, daß künftig nicht wie im Jahre 1932 nur 79 v. H. aller Nahrungsmittel im Inland auf einheimiſcher Grundlage erzeugt werden. Ueber ein Fünftel des deutſchen Nahrungsmit⸗ telbedarfs ftammten aus dem Ausland. Etwa —————— 35 v. H. des Eierbedarfs wurden eingeführt. Bei Schmalz betrug der Anteil der Einfuhr ſo⸗ gar 45 v. H. 1932 wurde für 2,1 Milliarden RM.(berechnet auf dem Preisſtand von 1928) im Inland erzeugbarer Waren eingeführt. Eine wichtige Stufe zur Nahrungsfreiheit bil⸗ det der Fettplan, der die geſamte Erzeugung an Veredelungsprodukten weitgehend reguliert. Der befonderen wirtſchaftlichen Sicherung des deutſchen Bauerntums dienen die Maß⸗ nahmen, die eine gerechte Preisbil⸗ dung für landwirtſchaftliche Produkte herbei⸗ führen. Durch feſtgeſetzte Preiſe iſt dem einzel⸗ nen Bauern eine ganz andere Möglichkeit der wirtſchaftlichen Ausnutzung ſeines Betriebes geboten. Die ſichere Kalkulationsgrundlage gibt ihm eine gefeſtigte Stellung auf dem Markt. Weiterhin wird durch die Preisregulierung das ehemalige unnatürliche Preisverhä'tnis zwiſchen Vieh⸗ und Getreidepreiſen aufge⸗ hoben. Gleichzeitig iſt durch eine geſunde, ge⸗ rechte Preisbildung die Vorausſetzung für eine erfolgreiche Umſchuldung der überlaſteten Be⸗ triebe gegeben. Alle dieſe Maßnahmen dienen aber nicht etwa lediglich dem Bauerntum als einem be⸗ ſonders bevorzugten Zweig der Voltswirt⸗ ſchaft. Die nationalſozialiſtiſche Bauernpolitit dient vielmehr dem geſamten deutſchen Volt. Wenn die Verkaufserlöſe der von Bauern er⸗ zeugten Produkte im Wirtichaftsjahr 1933/34, wie auf Grund der jetzigen Preisentwicklung ungefähr zu errechnen iſt, um eine Milliarde zunehmen werden, ſo bedeutet das für die ganze Volkswirtſchaft einen ungeheuren Ge⸗ winn. Der Bauer tritt wieder als Käuſer auf, Er gibt Tauſenden deutſcher Arbeiter, die durch die unglückſelige Politik des November⸗ ſyſtems zur Untätigkeit berurteilt worden wa⸗ ren, Arbeit und Brot. Der Bauer ſteckt ſein Geld nicht in den Strumpf. Seit Jahren hat er die notwendigen Neuanſchaffungen zurückoe⸗ ſteut. Die wirtſchaſtliche Lage zwang ih⸗. ſich ſchlecht und recht zu behelfen. Ein' geordn te Betriebsführung war aber unter dieſen Um⸗ ſtänden vielſach nicht mehr möglich. In wirt⸗ ſchaftlich gefeſtigter Lage wird das deutſche Bauerntum zum Träger der organiſchen Wie⸗ derbelebung. Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik ermög⸗ licht ebenfalls unter den jetzt geſchaffenen Ver⸗ hältniſſen die in Angriff genommene Neubil⸗ dung deutſchen Bauerntums auf das lebhafteſte zu fördern. Der unaufhörliche Strom beſten deutſchen Bauernblutes in die Großſtädte und Induſtriezentren wird aufgehalten und auf bisher dem Volke in ſeiner Geſamtheit wenig nutzbringendes Land weitergeleitet. um für alle Zeiten eine wertvolle Kraft innerhalb des deutſchen Volkes zu bilden. Auf dem Eiermarkt wird Ordnung Die auf vollkommen neuen Grundlagen ab⸗ geſtellte deutſche Agrarpolitik hat bereits auf den verſchiedenſten Gebieten der deutſchen Er⸗ nährungswirtſchaft Ordnung geſchaffen. Wir erinnern dabei an die Getreidebewirtſchaftung, an die Wirtſchaftliche Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen, an die Zuſammenfaſſung der Obſt⸗ und Gemüſekonſerveninduſtrie u. a. m. Jetzt iſt auch die Regelung des Eiermarktes, auf dem bisher größte Unordnung herrſchte, in An⸗ griff genommen worden. Während früher⸗eine ziellofe Wirtſchaft am Eiermarkt herrſchte, die ſich vor allem dem Erzeuger gegenüber, dann aber auch für den Abnehmer und ſelbſt für den Vermittler, als ſchädlich und auf die Dauer un⸗ haltbar erwies, wird durch die ſoeben er⸗ gangene Anordnung zur Regelung dieſes wich⸗ tigen Marktgebietes der Abſatz in planvoller Weiſe geregelt. Zur Regelung des Abſatzes und der Verwer⸗ tung von Hühnereiern wird das deutſche Reichsgebiet in 15 Wirtſchaftsbezirke eingeteilt, für deren Abgrenzung die für die Milchwirtſchaftsverbände getroffenen Anord⸗ nungen des Reichskommiſſars für die Milch⸗ wirtſchaft gelten. Zur Durchführung und Ueber⸗ wachung des Abſatzes werden für jeden Wirt⸗ ſchaftsbezirk Bezirksbeauftragte be⸗ ſtellt, die für ihren Bezirk anzuordnen haben, daß alle Hühnerhalter die in ihrem Bezirk erzeugten Eier an be⸗ ſtimmte Sammelſtellen abzulie⸗ fern haben. Ausgenommen von dieſer Ab⸗ lieferungspflicht werden der Verbrauch im eigenen Haushalt oder im Betrieb des Hühner⸗ halters und ferner die vom Hühnerhalter un⸗ mittelbar an die Verbraucher abgegebenen Eier. Die Bezirksbeauftragten haben örtliche Sammelſtellen einzurichten, wobei vor⸗ handene genoſſenſchaftliche und ähnliche Ein⸗ richtungen ſoweit als möglich heranzuziehen find. Als Leiter von derartigen Sammelſtellen ſollen Perſonen, die bisher als ſelbſtändige Händler oder Aufkäufer tätig waren, bevorzugt werden, wenn ſie auf eine weitere eigene Han⸗ delsbetätigung verzichten. Eine weitere Auf⸗ gabe der Bezirksbeauftragten iſt die Einrich⸗ tung von Kennzeichnungsſtellen, in denen die Eier gekennzeichnet und verpackt wer⸗ den. Die Sammelſtellen müſſen die Aiai ten Eier an vie Kennzeichnungsſtelle abliefern, die ſie wieder der zuſtändigen Bezirkszentrale zur Verfügung ſtellt und dem Verbrauch zu⸗ leitet, wobei der Handel angemeſſen zu berückſichtigen iſt. Die in den Bezirken einzurichtenden Bezirks⸗ zentralen haben die geſchäftliche Abwicklun des Eierabſatzes zu regeln, alſo hauptſächli die Eier dem Verbrauch, insbeſondere durch Vermittlung des Großhandels, zu⸗ zuführen. Die verfügbaren Ueberſchüſſe bzw. der Bedarf eines Bezirkes müſſen fortlaufend der Reichseierverwertung G. m. b. H. gemeldet werden, die 15 als Zentral⸗ ſtelle die Aufgabe Zuf en Ausgleich zwiſchen Ueberſchuß⸗ und Zuſchußgebieten herzuſtellen und eine ausreichende Verſorgung der Ver⸗ braucherſchaft ſicherzuſtellen. Auch die Reichs⸗ eierverwertung G. m. b. H. hat bei ihren Maß⸗ 3—————————— 4 5— 5 Pflügender Bauer nahmen die Belange des Handels angemeſſen zu berückſichtigen. Die Sammelſtellen und Kennzeichnungsſtellen werden durch die Bezirksbeauftragten auf Weiſung des Reichsbeauftragten zu Verſor⸗ gungsverbänden zuſammengefaßt, die den Marktverband des Bezirkes bil⸗ den, und deren Zweck es iſt, eine einheitliche Durchführung der Anordnungen des Bezirks⸗ beauftragten ſicherzuſtellen. Für alle Maßnahmen, die zur Durchführung der Neuregelung des Eiermarktes getroffen werden, gilt als oberſter Grundſatz, daß die Eier auf kürzeſtem Wege und unter Loflenaufwand z um erbraucher gelangen müſſen, und daß eine ausreichende Verſorgung der Verbraucher geſichert iſt. Wichtig iſt in der neuen Anordnung auch, daß die Bezirksbeauftragten ermächtigt ſind, für ihre Wirtſchaftsbezirke die Preiſe feſt⸗ zuſetzen, zu denen die Sammel⸗ und Kenn⸗ zeichnungsſtellen mit den Hühnerhaltern und die Bezirkszentrale mit den Sammel⸗ u. Kenn⸗ zeichnungsſtellen abzurechnen haben, ſowie die Preiſe feſtzulegen, zu denen die Eier an den Handel abzugeben ſind. Desgleichen haben ſie für den örtlichen Handel die maßgebenden Preisſpannen feſtzulegen. Die Feſtſetzung von Preiſen und Preisſpannen bedarf aller⸗ dings der Genehmigung des Reichs⸗ beauftragten. Angehörige des Reichsnährſtandes, die gegen die Vorſchriften verſtoßen, können vom Reichs⸗ beauftragten mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 1000 RM. belegt werden, während die Bezirks⸗ beauftragten in leichten Fällen Strafen bis zu 20 RM. verhängen können. Das Bauernhaus in der LCandſchatt Wer auf dem Lande mit offenen Sinnen Erholung ſucht, freut ſich auf den Anblick fiſche d alter Bauernhöfe, die durch ihre prak⸗ tiſche Anlage, ihre einfache, zweckmäßige Wan wülße, durch kunſtreiche Zimmerer⸗ arbeiten und lebhaften Schmuck von Wand⸗ malereien den Beſchauer feſſeln. Solche Bauern⸗ häuſer atmen eben den Erdgeruch der heimat⸗ lichen Scholle, ſind nicht nach langweiligen Schemen und Baugeſetzen entſtanden, ſondern vielmehr„gewachſen“, fügen ſich ein in die Umgebung und Landſchaft, ſind mit einem Wort bodenſtändig. 5 Leider iſt aber feſtzuſtellen, daß auch bei der Landbevölkerung dieſer ſchöne Sinn für eine einfache, ſchlichte Bauweiſe immer mehr Akran⸗ undeniſt, daß ſie dieſe alten Ueber⸗ ieferungen im Bau der Häuſer, wie in der Ein⸗ richtung und Ausſtattung, allmählich preisgibt und dafür geringwertigen Neuerungen nach⸗ ſtrebt. Eine Verflachung der Bau⸗ formen iſt die Folge. Man möchte meinen, es ſollte ſich das erhalten, was ſich ein Volk in langer Selbſtentwicklung auch in baulicher Hinſicht an Eigenart geſchaffen hat, ſein Ge⸗ meingut, in dem die Spuxen und Wirkungen aller Zeiten zu finden ſind. Und doch iſt es anders. Nicht nur Neubauten bewegen ſich in unverſtändlichen, übermodernen un heimat⸗ widrigen Formen. Auch bei Reparaturen an architektoniſch guten heimatlichen Bauten tritt der Sinn für das ſchöne Alte immer mehr zurück. Kunſtreich gezimmerte, wie bemalte Häuſer, jahrhundertelang der Feuersnot ent⸗ angen, fallen der Verſtümmelung anheim, ndem die ſchadhaften Teile nicht ausgebeſſert und ergänzt, ſondern einfach weggeſchnitten und übertüncht werden. Damit verſchwindet Stück für Stück unſeres eigenartigen Heimat⸗ und Ortsbildes und wenn dieſes„Zuſammenrxichten“ der alten Häuſer in dieſem Sinne weiter ge⸗ trieben wird, kann die Zeit nicht ferne liegen, wo dieſe Zeugen einer hochentwickel⸗ ten Baukultur verſchwunden ſind und nun in unvollkommenen Abbildungen weiter⸗ lebend eine ſchwere Anklage gegen die vergangene gleichmachende Zeit er⸗ heben. 5 Die Notlage des Bauernſtandes bildet hierfür keinesfalls die Urſache. Der Grund dafür iſt auch nicht etwa in einer vollſtändigen Umge⸗ ſtaltung der Lebensbedürfniſſe, Sitten und Ge⸗ bräuche zu ſuchen. Schließlich ſpielt die Fabrik⸗ ware im Bauweſen ebenfalls nicht die Rolle, wie auf dem Gebiete der handwerksmäßigen Kunſt. Es treten da vielmehr Momente in den Vordergrund, die hier nur kurz geſtreift werden können. Man hört vom Bedürfnis der Neuzeit reden, den Fortſchritt ſtädtiſchen Hausbaues rühmen und mit Geringſchätzung die überlehte, altmodiſche Bauart der Landanweſen als rück⸗ ſtändig verurteilen. Der Umſtand, daß wir im Zeitalter des Ver⸗ kehrs ſtehen, blieb auf die ländliche Bauweiſe nicht ohne Einfluß. Noch vor fünfzig Jahren brachten es die mangelnden Verkehrsverhält⸗ niſſe mit ſich, daß nicht nur die bauende Be⸗ völkerung, ſondern auch die ausführenden Meiſter ſelten Fühlung mit anderen Gegenden behielten. Die natürliche Folge war, daß fremde Eindrücke entweder gar nicht oder doch nur oberflächlich aufgenommen wurden und gegenüber der von Jugend an zur zweiten Natur gewordenen Ueberlieferung nicht auf⸗ kommen konnten. Heute, wo jeder Bauer oft⸗ mals im Jahre in die Stadt kommt und wo es dem Baumeiſter Bedürfnis iſt, ſich ander⸗ wärts neue Eindrücke zu ſammeln, ſchleifen ſich naturgemäß die überkommenen Bauhe riffe mehr und mehr ab und machen einem unſicheren Hin⸗ und Herſchwanken zwiſchen den überlie⸗ ferten Formen einerſeits und den anderen Orts empfangenen Eindrücken andererſeits Platz. Nur ſo iſt die beklagenswerte Tatſache zu er⸗ klären, daß die geſunde Tradition eines hochent⸗ wickelten ländlichen Bauhandwerks allmählich verlaſfen wurde und an Stelle der früheren ſchönen, das Herz erfreuenden Bauart jene nüchterne Schablone trat, die den Freund der Heimat mit tiefer Betrübnis er⸗ füllen muß. So iſt heute ſelten ein Ort anzutreffen, der nicht durch einen geſchmackloſen Bau beeinträchtigt wird. Mitten im har⸗ moniſchen Ortsbild ſtören merkwürdige, fremde Stilwidrigkeiten, die der Einheitlichkeit und Natürlichkeit Abbruch tun. Es iſt mit der Zeit auf dem Lande vornehm geworden, ein Haus mit einer ſogenannten„Faſſade“ zu verſehen. Ein Teil der öffentlichen Meinung des Ortes beneidet ſogar den Beſitzer ob ſeines modernen Gebäudes und doch nimmt ſich dieſes neben den ſchlichten Nachbarhäuſern älteren, heimat⸗ lichen Stils meiſt ſo albern aus, wie eine Bauerndirn mit Federhut und Glacehand⸗ ſchuhen im Kreiſe der in ſchmucker ländlicher Tracht gekleideten Jugend des Dorfes. Solche Häuſer finden Nachahmung und verunſtalten ein Ortsbild um das andere. Niemanden wird es einfallen, Bauernhäuſer in den Städten nachzuahmenz ſinn⸗ widrig iſt deshalb auch die Verſetzung groß⸗ ſtädtiſcher Baumuſter in die ländliche Zbylle. Unter heimiſcher Bauart will nicht die Bau⸗ weiſe verſtanden ſein, die unbekümmert um unſere neuzeitlichen nur auf das Alte blickt und als Ideal etwaldie Kopie von Bauten aus früherer Zeit hinſtellt. Es ſei durchaus nicht geſagt, das Schaffen der länd⸗ lichen Handwerker müſſe ſich in veralteten Formen bewegen. Alles Gewordene iſt bekannt⸗ lich der Entwicklung zu verdanken. Deshalb ſoll auch hier im gegebenen Rahmen dem Neu⸗ zeitlichen und Praktiſchen unbedingt Rechnung getragen werden und moderne Technik, wie er⸗ probte Neuerungen ſollen gebührende Berückſichtigung finden. Nur müſſen ſie ſich in die ſpezifiſch heimiſchen Bauformen ein⸗ gliedern laſſen. Unter heimiſcher Bauweiſe verſteht man deshalb jene Bauweiſe, die unter Wahrung neuzeitlicher Be⸗ dürfniſſe dem Vermögen und Cha⸗ rakter, den Sitten und Gebräuchen der Bewohner. der klimatiſchen Lage und dem heimatlichen Bau⸗ material iſt. Sie darf ſich nicht gewaltſam losreißen von dem, was ſich ſeit Jahrhunderten für den betreffenden Ort als eigentümlich und zweckmäßig heraus⸗ und durchgebildet hat, muß dem Verkehr, den ſo⸗ zialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen, den geſundheitlichen und hygieniſchen Anforderun⸗ gen Genüge leiſten und in jeder Hinſicht künſt⸗ leriſches Gepräge tragen. Je kleiner das Haus iſt, deſto überflüſſiger werden architektoniſche Details. Es kommt vor allem darauf an, bei zweckmäßiger Grundrißanlage dem Hauſe eine gute, einfache Umrißlinie zu geben und es richtig in die Umgebung einzufügen. Ausbau⸗ ten, Vorſprünge uſw. haben eine komplizierte Dachzerfällung zur Folge, was die Baukoſten und Unterhaltungskoſten unnötig erhöht. Eine bewegte Giebellinie verleiht dem Hauſe ſchmuk⸗ ken Eindruck und gibt auch dem Straßenbild ein hübſches Ausſehen. Der Verputz des Bauernhauſes ſei einfach. Die ſattſam bekann⸗ ten Verputzkunſtſtücke wirken unruhig. Vor allem erfordert die Geſtaltung des Haus⸗ einganges Sorgfalt. Wenn man an dem Hauſe etwas Schmuck anbringen will, dann iſt er hier am Platze. Ein Bild über der Haustüre oder eine einfache Profilumrahmung hebt den peidemg heraus. Unſchön wirken die profilüberladenen Türen mit Glasfüllung und ſchwachem Gitter, wie ſie oft von Schreinern nach ſchlechtem ſtädtiſchen Muſter oder ungenü⸗ gender Vorlage angefertigt werden. Eine ſtarke Türe mit einfachen, rechteckigen oder achteckigen Füllungen, im Anſtrich gehalten wie die Fenſterladen, iſt billig, praktiſch und ſchön. Füllungen mit ſtern⸗ oder ſtrahlenförmigem Muſter, wie ſie gute alte Bauten heute noch vielfach zeigen, ſind vorzuziehen. Ferner iſt auf eine hübſche, entſprechende Ein⸗ friedung Bedacht zu nehmen und bei Bepflan⸗ zung des Gartens mit Bäumen und Sträuchern zu berückſichtigen, daß Haus und Garten har⸗ monieren. Eiſenſtabeinfriedungen oder Draht⸗ netzgeflechte wirken ſtörend. Zweckmäßig und ſchön ſind Holzzäune mit gemauerten Pfeilern und dahinter gepflanztem, niedrigem Gebüſch. Von kurzen Zaunſtücken unterbrochene Garten⸗ mauern erhöhen den Eindruck des Anweſens, kommen aber wegen ihrer höheren Herſtellungs⸗ koſten ſeltener in Frage. Durch die Einflußnahme des Heimatſchutzes wurde ſchon manches ſchöne, alte Bauwerk vor Zerſtörung bewahrt, manches hiſtoriſche Tor unter Schaffung neuer Verkehrswege erhalten, manches praktiſche Beiſpiel einer guten heimat⸗ lichen Bauart gegeben. Solche vorbildliche Neu⸗ bauten ſind aber neben den guten, alten Bau⸗ werken die beſten Lehrmittel für die Baumeiſter und Bauherren auf dem Lande. Sie beweiſen, daß der Heimatſchutz Fortſchritt will, daß er praktiſche Ziele verfolgt, der Zweck⸗ mäßigkeit und Koſtenerſparung dient und der ländlichen Bevölkerung vollen Anteil an den Errungenſchaften der Neuzeit zumißt, zugleich über den Charakter einer Landſchaft und einer Siedlung erhält. *◻◻αινςς Arfo 4 Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Melitekten Baut mit den Mitgliedern vom Kampfbund der Deutschen Architekten u. ingenieure K. D... Bund Deutscher Architekten B. D. A. eNIN- AbrsAnE Zaugeschäßte beseiligen jede otto Kaiser U 6, 8 Telephon 267 74 Holzstraße-8 Telephon 322 15/1 f.& A. Ludwig 6. m. b. H. L. Hanbuch& Sophienstraſje b Söhne Telephon 409 41 ſouchbelõsfiqungl 5 fochen. Berolong d..fo. BOUlaun MANNHEINMA frõhlichsi 340 ſel.51410 Heinrich Schumacher Hoch-, Tlef-, Eisenbetonbau L 15,1 Telephon 270 35 Franz Mündel Büro Schimperstraſe 20 Telephon 519 60 f. Anton Roll G. m. b. H. ftheingoldstraſſe 4 Tolephon 486 15 Augusta-Anlage 14 .K. Geyer ümbli. Telephon 413 98 und 486 14 Karl-Ludwig-Straſle 14 Telephon 420 83 péter Schmitt Franz Sieber Angelstraſe 6 Telephon 483 70 — Riesterer, Baugeschäft Windeckstrahe 3 Telenhon 336 12 A14 1 Veranschlagung. Kleineigenbau-Gesellschaft Mannheim Ein- und Mehrtamĩlisnhàuser, Kleinvillen, Umbauarbeiten, Mannheim-Waldhof, Waldfrieden 14, Telephon 593 07 Elelnt:. Installation und Raclio Heinrich Grub Chamissostraße 3 Telephon 512 40 onristian Feit 7 6, 39 Telophon 224 97 Hans Schmelchor. Ing. Emil-Heckel-Straße 3 Telephon 208 81 Georg Gulfleisch Gipser u. Stukkatetr Mönistr. 16, Tel.41377 3 peter Keimp Lange fötterstr. 50 Telephon 51 281 Otto Kaiser Windeckstraße 7 Telephon 319 33 Robert Bollet 8 4, 5 Telephon 230 24 Lortzingstr. 52 LICHT- KRAFT FRANZ SCHMITT RADIO-ANLAGEN Fernsprecher 533 96 Hab· und Wasseꝛ· Installation, Inenglenei Frank& Schandin prinz Wilhelmstraſle 10 Telephon 426 37 Ernst Lu ginsland Groſle Ausstellung M 4, 12 Telephon 297 22 Filze Telephon 505 75 Jungbuschstraße 20 Telephon 225 60 Telephon 407 63 Georg Wunder, 4 7. 29 22125 jeder Art ab Lager Sinsei- und Stallkateure, Sorüstobau Mcolaus Zille Machf. 69. Meerstetterf august Rotn Bingert& Co. bnbl. pestslozzistraſle 3 3 Tattersallstrale 32 Steinmelꝛgeochãfte J08. Krebs Kunststeinfabrik Tel.40355 Friedrichsfelder Straße 38 August Köstner& Sonn Suckowstraße 6 Telephon 427 67 A. Krug U 6, 22 Telefon 31736 Kunst- und NMatursteingeschäft H 6 H. L U T 2 Seołk enheimer Strafle 53 übernimmt Lleferungen von Werksteinen u. Renovierungen von Fassaden u. 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Ludwig önbH.] Friedrich Stark Telephon 525 95 Asphalt-, Zement- platten-Arbeiten 8 2, 17 Telephon 22902 Mittelstand arbelte mit uns am Wiederaufbau unserer heimischen Wirtschaft Mannheimer Gewerbebank e. G. m. b.., C 4, 9b Aen 24451— 52 Date Sonn N. unterge 1546 M 14 1564 Di B 1813 E 1857 D M 6 1918 B K Diebf einem zer, zu grauem ein Pa Fahr ſtracke rad zu reren Fahrra Verke häuſerf Kraftfa Laſtkra lich üb kraftzü, nicht o Anzeig zeuge 1 Im Flor 8 3, 4, 77. heute 1 kob S. 65 Q Herr( Rüſtig. Die Gemei Stadtv Villa Heimer werken nomme ſteht. Zimm⸗ mit Be Zimme bereits Nati graf⸗ iſt von malige worde r, in der lage hunden werkes den 18 des„ gieru „Kraf zuwen nenbe einer Weite erth aße 5 r Art ngen at- el + lKatlonf Weitere Abſchnitte gaben Fingerzeige für die Dalen für den 18. Jebruar 1934: .12 Uhr; Sonnenuntergang 17.17 Uhr; ondaufgang.19 Uhr; Mond⸗ 23.38 Uhr. 1546 Martin Luther in Eisleben geſt.(geb. 4 1483). 1564 Der Bildhauer und Maler Michelangelo Buonarotti in Rom geſt.(geb. 1470). 1813 Errichtung des Lützowſchen Freikorps. 1857 Der Maler, Radierer und Bildhauen Max Klinger in Leipzig geb.(geſt. 1920). 1918 Beginn des uneingeſchränkten U⸗Boot⸗ Krieges. Was alles geſchehen iſt Diebſtahls⸗Chronik. Entwendet wurde: Aus einem PaW in der Schulhofſtraße ein ſchwar⸗ zer, zweireihiger mit der Fir⸗ menbezeichnung:„Guſtav Henſch, Magdeburg“. — In einer Turnhalle in Sandhofen ein dun⸗ kelblauer Damenmantel mit dunkelblauem Fut⸗ ter und Hornknöpfen,— In einem Lolkal in o Dein grauer Herrenmantel, zweireihig, mit grauem Seidenfutter, für ſchlanke Figur, ſowie ein Paar graue Schweinslederhan ſchuhe. Fahrrad gegen Kraftrad. Auf der Damm⸗ ſtracke ſtieß ein Radfahrer mit einem Kraft⸗ rad zuſammen, wobei er ſtürzte und an meh⸗ reren Stellen Hautabſchürfungen erlitt. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Verkehrsprüfung. Bei einer auf dem Rhein⸗ uaſiibe vorgenommenen Prüfung des raftfahrzeugverkehrs wurden vier Führer von Laſtkraftwagen, weil ſie ihre Fahrzeuge erheb⸗ lich überlaſtet und zwei Führer von Fernlaſt⸗ kraftzügen, weil ſie die Beförderungspapiere nicht ordnungsgemäß ausgefertigt hatten, zur Anzeige gebracht. Ferner wurden drei Fahr⸗ zeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Im Silberkranze. Morgen kann Pg. Joſef Florſchütz mit ſeiner Ehefrau, wohnhaft in 8 3, 4, das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. 77. Geburtstag. Seinen 77. Geburtstag feiert heute der älteſte Tanzlehrer Badens, Herr Ja⸗ kob Schröder, 7, 14, bei beſter Geſundheit. 65 Jahre alt. 5 am 18. Februar, feiert Herr Eduard S Die Villa Dr. wird umgebaut. Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft hat von der Stadtverwaltung den Auftrag erhalten, die Villa des früheren Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich umzubauen. In ſämtlichen Stock⸗ werken wird eine kleine Veränderung vorge⸗ nommen, ſo daß ein Drei⸗Familienhaus ent⸗ ſteht. Demnach gibt es im Gartengeſchoß zwei Zimmer mit Bad, im Erdgeſchoß fünf Zimmer mit Bad und Zubehör und im Obergeſchoß vier Zimmer nebſt Zubehör. Sämtliche Räume ſind bereits vermietet. Nationaltheater Mannheim. Willy Dom⸗ graf⸗Faßbaender, der gefeierte Bariton, iſt von Intendant Brandenburg für ein vier⸗ maliges Gaſtſpiel im Nationaltheater gewonnen worden. Neben Wolfram im„Tannhäu⸗ ſer“, Tonio in„Baſa z o“ ſingt der Künſtler in den feſtlichen Wiffüßrungen des„Nacht⸗ lagers von Granada', die anläßlich des hundertjährigen Jubiläums dieſes Bühnen⸗ werkes am Samstag, den 17. und Sonntag, den 18. März veranſtaltet werden, die Partie des„Jägers“. Das Deutſche Modeinſtitut zeigte auf einer großen Modellvorführung Frühjahrs⸗ kleider und ⸗koſtüme. Feierliche Aberreichung der Ehrenzeichen Ehrung der älteſten Mannheimer Nakionalſozialiſten Echt kameradſchaftlicher Geiſt herrſchte unter dieſer Verſammlung von etwa 60 Mann, die die Kreisleitung in die„Harmonie“ gerufen hatte, um ihnen das Reichsehrenzeichen zu übergeben. Dieſe alten Mannheimer National⸗ ſozialiſten kennen ſich gut, das ſpürte man bald an dem herzlichen Ton des Geſprächs. Es ſind die älteſten Verſchworenen, diejenigen bis zur Mitgliedsnummer 100 000, die in Mannheim das Rückgrat der Partei waren, die Unent⸗ wegten, die durch keinerlei Beirrung die Fahne Adolf Hitlers hoch hielten bis zum endlichen Sieg. Pg. Schnerr begrüßte die alten Mitkämpfer und mahnte an die alte Kameradſchaft, die es auch heute noch hoch zu halten gilt. Zu einer ehrenden Anſprache gab er das Wort Kreisleiter Pg. Dr. Roth. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat ihren Aufſchwung Adolf Hitler zu verdanken, aber ebenſo der kleinen Gefolgſchaft, ohne die das doerptimugekdurs niscehizuenelhoswbe eussraraasz ungrsosurasminmneenmee Eratmen mig r nnemeemor, mumen abrh unnnigemm rperharcnmi ranahghnufhusthnon nvn Küite enen 5 behitein en, Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Am 24. und 25. Februar finpet in Mannheim die Vereidigung der geſamten politiſchen Leiter, Hitlerſugendführer und BdM⸗Führerinnen von ganz Nord⸗Baden ſtatt. Unſere Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, die von Wertheim, Tauberbiſchofsheim, Buchen, Mosbach und anderen Bezirken zu uns kommen, ſollen die Gaſtfreundſchaft der Mannheimer Parteigenoſſen kennen lernen. Eine Unterkunft in Maſſenquartieren kommt nicht in Frage, und deshalb fordern wir jeden Pg. auf, ausnahmslos zum mindeſten ein Quartier zur Verfügung zu ſtellen. Die Meldungen ſind an die unten ange zureichen. führten Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen ein⸗ Die Mitglieder der Sonderorganiſationen melden die Quartiere bei den Leitern ihrer Ortsgruppe ebenfalls an. Kein Parteigenoſſe darf ſich ſeiner Pflicht entziehen! Zeder helfe mit, auch hier an der Kameradſchaft innerhalb unſerer Reihen mitzuarbeiten! Heil Hitler! Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. Geſchäftsſtellen: Deutſches Eck, IT 42, 12, Telefon 272 165 Feuden heim, Haupt⸗ ſtraße 154, Rathaus Klinke 556 oder 509 30; Friedrichspark, 9 4,8, Tel. 323 83; Hum⸗ boldt, Humobldtſtraße 8, Tel. 528 44; Jun göbuſch, U 5, 5, Tel. 327 42(b. Stamm); Käfer⸗ tal,„Schwarzer Adler“, Tel. 511 27; Lindenhof, Meerfeldſtr. 9, Tel. 200 20; Neckar au, Blumenſtraße 20; Neckarſtadt⸗ Oſt, Eichendorffſtr. 23a(Toreingang); Neuoſthe im, Seckenheimerlandſtraße 5, Tel. 408 25(b. Schultz); O ſt ſtadt, Parkhotel, Zimmer 6, elefon 451 41; Sandhofen, Ausgaſſe 1; Schwet zingervorſtadt, Bismarckplatz 15/17, Tel. 402 10˙(Färberei Kramer); Strohmarkt, N 3, 17; Waldhof, Alte Frankfurter Str. 18. Ausſtellung„Rampf der Krankheit“ Im Jugendſaal des Ortsgruppenheims im „Deutſchen Haus“, C1, de“ feſtlich mit dem Bild unſeres Reichskanzlers, umrahmt von Blu⸗ men und einer Hakenkreuzfahne geſchmückt war, ſowie mit Bildern von Göring und Goebbels, veranſtaltete die DHV⸗Krankenkaſſe unter obi⸗ gem Titel eine intereſſante und lehrreiche Ge⸗ ſundheitsſchau, die ſich eines recht guten Beſuchs erfreuen konnte.„Volksgeſundheit iſt Grund⸗ lage und Sicherung des Staates“, prangte in großen Lettern an der Wand, und in dieſem Sinne und Geiſt war die ganze Ausſtellung auf⸗ gemacht, wie ein Rundgang durch die verſchiede⸗ nen Abteilungen erkennen ließ. Schematiſche Zeichnungen, vor allem aber wirkungsvolle Bil⸗ der und Photographien mit aufklärenden An⸗ aben ſollten zeigen, wie äußerſt notwendig die eſunderhaltung von Körper und Geiſt iſt. Die Verantwortung der Gemeinſchaft gegenüber al⸗ lein ſchon verpflichtet zu einer geſunden Lebens⸗ —— was an Tafeln über Befruchtung, die Mende ſche Regel und Vererbung hoher Be⸗ gabung und Minderwertiger nachgewieſen wurde. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß ſich die Minderwertigen bedeutend ſtärker vermeh⸗ ren als die Geſunden, und daß durch die erblich Belaſteten dem Staat beträchtliche Koſten ent⸗ ſtehen; darum iſt es Pflicht jedes Einzelnen, durch geſunde Lebensführung und Lebensweiſe für die Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit zu ſor⸗ gen, da für ſeinen Leiſtungszuſtand jeder ſelbſt verantwortlich iſt. Die Ausſtellung unterſtrich dieſe Tatſache durch Ratſchläge zu einer geſun⸗ den Einteilung des Tageslaufs und richtigen Ausnützung der Freizeit und des Wochenedes, vor allem auch durch Abhärtung. Ein beſonderer Abſchnitt war wegen ſeiner Wichtig eit der Frei⸗ zeitgeſtaltung gewidmet, der ja auch unſere Re⸗ gierung durch die Beſtrebungen unter der Parole „Kraft durch Freude“ ihr be onderes Augenmerk zuwendet. Baden, Wandern, Luft⸗ und Son⸗ nenbäder laſſen die Ferien und den Urlaub zu einer Erholung auf vernünftige Art geſtalten. Pflege und Geſunderhaltung des Kindes, ſowie für die rechte häusliche Krankenpflege. Auch hier geft der allgemeine Grundſatz: Vorbeugen iſt eſſer als heilen! Eine Abteilung„Schäden durch Lebensbeanſpruchung“ wies auf die Ge⸗ fahren ſchlechter und ſchlecht zubereiteter Koſt und Lebensmittel hin, die oft zur Krankheits⸗ urſache werden, ſowie gleichzeitig auch auf Feh⸗ ler in der Hauswirtſchaft und Hausarbeit. Auf die Fleiſch⸗ und Gemüſezubereitung muß beſondere Sorgfalt verwendet werden, ebenſo auf den Schutz der Lebensmittel vor dem Ver⸗ derben. Wertvoll waren hierbei di⸗ Anregun⸗ gen zu einer richtigen Tageskoſt der Angeſtell⸗ ien, Stadt⸗ und Landreiſenden. In engem Zu⸗ ſammenhang damit ſtehen die Ernährungsſchä⸗ den, die durch eine geſunde Regeluna des täg⸗ lichen Nährſtoffbedarfs und der Mahlzeiten ver⸗ mieden werden können. Endlich wurden noch die ſpeziellen Gefahren des Kaufmannsberufes in draſtiſcher Weiſe aufgezeigt, die ſich insbe⸗ ſondere in Stoffwechſel⸗, Fuß⸗ und Nervenleiden äußern, bedingt durch dauerndes und krummes Sitzen oder Stehen. Den Abſchluß bildeten Lichtbilder über die Selbſthilfeeinrichtungen des Do und der DHV⸗Krankenkaſſe, von denen die Ferien⸗ und Kinderheime, die Turnergilde, die Kurhäuſer, ſowie die Lehrlingsunterſuchungen erwähnt ſeien. Das Ganze eine umfangreiche und volkserzieheriſche Ausſtellung, die einer der erſten funderhaffun unſeres Volkswohlſtandes, der Geſunderhaltung von Körper und Geiſt, die⸗ nen ſollte. Der DoHV⸗Krankenkaſſe kann man für dieſe wertvolle Mithilfe am Aufbau unſe⸗ rer Volksgeſundheit nur vollſte Anerkennung zollen. Wie wir den Film ſehen Schauburg: „Des jungen Deſſauers große Liebe.“ Das alte Deſſau des 17. JFahrhunderts iſt der Schau⸗ platz zu dem hiſtoriſchen Film, in dem die lieb⸗ reizende Tochter Annelieſe des Apothelers Foeſe ſich nach mancherlei Schwierigteiten und Intrigen die Liebe des jungen Landesfürſten erringt. In dem kleinen Städtchen, wo einer den andern kennt, fällt es der Apothekerstochter ziemlich ſchwer, ihr Ziel zu erreichen, zumal die Fürſtin⸗Mutter ganz andere Pläne mit ihrem Sohne hat. Aber nach vielen Kämpfen finden beide, der junge Landesfürſt Leopold und Annelieſe, im Kriegslager Kaiſerswerth zueinander und ein ſchnell herbeigeholter Pfar⸗ rer verbindet das Paar fürs Leben. Willi Fritſch als Fürſt Leopold und Trude Marlen als Apothekerstochter ſpielen ihre Rollen mit viel Liebreiz, auch die übrige Beſetzung mit Ida Wüſt, Paul Hörbiger, Alice Treff, Jakob Tiedke, Hermann Speelmanns und Guſtav Waldau iſt ſehr glücklich gewählt und paßt ſich ſehr gut in den Rahmen der wundervollen Ausſtattungsfilms ein. Capitol: „Kleines Mädel, großes Glück,“ ein Film, in dem die Liebe zweier Menſchen im Mittelpunkt des Geſchehens ſteht. Aufregende Autofahrten, Polizeiſtreifen, Irrungen und alle möglichen und unmöglichen Hinderniſſe geben dem Strei⸗ fen den Inhalt. Dolly Haas iſt unerſchöpflich in ihrem Temperament und ihr Partner Willy Eichberger hat nicht minder Unternehmungs⸗ geiſt und Ausdauer. Beide Künſtler teilen ſich mit viel Geſchick in die Hauptrollen des Stül⸗ kes, in dem die unverwüſtliche Adele Sandrock eine alte Gräfin verkörpert, die trotz ihres ge⸗ ſtrengen Weſens das Herz auf dem rechten Fleck hat. Alles in allem, ein Film, bei dem man ſich amüſieren kann. Libelle Die Karnevalszeit iſt vorüber, man iſt des Lachens müde und ließe ſich gerne einmal wie⸗ der durch ein gehaltvolles, ernſthafteres Pro⸗ gramm unterhalten. Aber gut müßte es ſein. Und das jetzige Programm hat weder etwas mit ernſthaft noch mit gut zu tun. Wir ſind durch Darbietungen von Weltklaſſe, auch ander⸗ wärts, in letzter Zeit verwöhnt. Und gerade deshalb ſollte- man die Güte des Programms Werk des Führers nicht möglich geweſen wäre⸗ Heute, wo das Kampfziel, die Machtergreifung, erreicht iſt, ſagt ſich ſo mancher, dieſe neue Ari des Kampfes gefällt mir nicht. Dieſe neuen Methoden aufzugreifen iſt Aufgabe der älteſten Parteigenoſſen; ſie müſſen ſich ebenſo auf die neue Ebene des Kampfes begeben, wie es der älteſte Nationalſozialiſt Adolf Hitler ſelbſt heute tut. Unſer Ziel iſt immer noch die Verwirklichung des Nationalſozialismus. Dazu heißt die Pa⸗ role: weiterkämpfen, bis die Jugend groß ge⸗ worden iſt und in ihren Händen das Werk weitergedeihen kann. Die älteſten Partei⸗ genoſſen ſind nach wie vor die Garanten für die Zukunft der Bewegung, ſie ſind die charak⸗ terliche und weltanſchauliche Ausleſe der Par⸗ tei. Was ſie taten, geſchah aus Ueberzeugung, aus Idealismus, nicht etwa aus der Erwar⸗ tung heraus, einmal einen Poſten zu bekom⸗ men. Nur ſo iſt das faſt Unvorſtellbare möglich geworden, daß aus dem kleinen Kreis der An⸗ hänger Adolf Hitlers die Bewegung weiter wir⸗ ken konnte ins Volk und die Geſamtheit des Volkes zu einer Einheit ſchmieden konnte. Kameradſchaftsgeiſt iſt notwendig, um dieſe Einheit weltanſchaulich zu fundieren und ihr Gewähr für zukünftige Dauer zu geben. Die Liſte der alten Kämpfer, die das Reichs⸗ ehrenzeichen erhielten, wurde verleſen und K einzelne erhielt das Zeichen ausgehän⸗ Bei muſikaliſchen Darbietungen durch die Ka⸗ pelle Homann⸗Webau blieben die alten Partei⸗ genoſſen noch in kameradſchaftlicher Unterhal⸗ tung zuſammen.—3 Sonnkagsdienſt der Mannheimer Aerztke und Apokheken Aerzte: Frl. Dr. Steffan, Tatterſallſtraße 14, Tel. 42 032; Dr. Fauſt, M 7, 13, Tel. 31 580; Dr. Vogler, M 2, 14, Tel. 30 006; Dr. Steegmüller, Mittelſtraße 9, Tel. 50 545; Frau Dr. Kacer⸗ Krajca, Schwarzwaldſtraße 19, Tel. 22 240 Frauenärzte: Frl. Dr. Maria v. Apeldorn, Tatterſallſtraße 26, Tel. 42737; Dr. Wittmann, M 7. 2, Tel. 25 675. Zahnärzte: Dr. Laible, G 5, 10, Tel. 23 496. Dentiſten: Karl Burkhardr, K 2, 15, Tel. 27 420. Apotheken: Apotheke am Waſſerturm, P 7, 17, Tel. 28 383; Brückentor⸗Apotheke. U 1, 10, Tel. 22 797; Fortuna⸗Apotheke, Kronprinzenſtraße, Tel. 50 910;—— C1, 4, Tel. 30 768; Keppler⸗Apotheke, Kepplerſtraße 41, Tel. 44 167; Luiſen⸗Apotheke, Luiſenring 23, Tel. 22 807; Neckar⸗Apotheke, Langſtraße 41, Tel. 52725; Stephanien⸗Apotheke, Lindenhof, Meerfeldſtr., Ecke Landteilſtraße, Tel. 31 232; Marien⸗Apo⸗ theke, Neckarau, Marktplatz, Tel. 48 403; Wald⸗ hof⸗Apotheke, Oppauer Straße 6, Tel. 59 479. 4 Tapeten— Linoleum Werner Twele fernrul 32913 E 2, 1 ktagengeschüft —] 4n4h4IʃIdu.————————————— nicht derartig plötzlich ſenken. Und gleich wei Programmnummern, in nur anderen Ver⸗ ſionen, zweimal am Abend zu bringen, iſt doch ein bißchen viel.— Das Beſte des Abends iſt zweifellos die anz ausgezeichnete Kapelle Heinz Will. ervorragend in Muſikalität und Rhythmus. — Lotti Holm tanzt ſehr anmutig und mit 7 der Spitzentanztechnik einen alzer und ein Menuett.— Waldero und Pi fo, ein hat nach ſo guten Vor⸗ gängern nicht leicht zu arbeiten. Doch bringt er einige neue originelle Tricks.— Tonia Garma hat eine angenehme Stimme und bringt zwei Lieder ausdrucksvoll zum Vortrag⸗ Wozu aber die vielen„Tauberiolen“!— Shamrock Broth., zwei Akrobaten, die zwar mit Tempo, aber noch nicht mit größter Sicherheit arbeiten. Einige ſchwierige Tricks ſind ausgezeichnet.— Mephiſto und ſein Lehrling ſind die umgekleideten Waldero und Pifo, das läßt ſich nun einmal nicht leug⸗ nen. Hier wird gezaubert, oder beſſer geſagt ſoll gezaubert werden, aber der Clown verrät dem Publikum manch' rätſelhaften Trick.— Harry Malten ſagt an und hütet ſich, über das Niveau des Programms b Originell iſt die Typendarſtellung der Geburts⸗ tagsgratulanten.— Und noch einmal: Die Libelle iſt doch ihrem Ruf als Großſtadtkabarett etwas mehr ſchuldig. H. Was iſt los? Sonntag den 18. Februar 1934 Nationaltheater: Triſtan und Iſolde. Von Rich. Wag⸗ ner. Miete B— 18.00 Uhr. Gaſtſpiel Erna Schlü⸗ ter⸗Düſſeldorf. Planetarium: 16 und 17 Uhr Vorführung des Stern⸗ projektors. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: 11—16 Uhr geöffnet. Sonder⸗ Ausſtellung: Deutſche Volksbräuche. Stävt. Kunſthalle: 11—16 Uhr geöffnet. Ausſtellung Prof. Albert Haueiſen. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughausz 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Dag der deutſchen Technik Die Deutſche Technik durchdringt heute alle Lebensformen des deutſchen Voltes— es kommt ihr deshalb auch eine außerordentlich hohe Bedeutung als Aufbaufaktor im neuen Staat zu. Die Beſtrebungen, die wichtigſten Glieder des Wirtſchafts⸗ und Berufslebens im deut⸗ ſchen Vaterlande zum Nutzen von Volt und »Staa: zuſammenzuſaſſen, ſind in den weiteſten Kteiſen der deutſchen Technit vorhaerden. Die Techniſche Frühjahrsmeſſe in Leipzig, immer ſchon ein wertvoller Gradmeſſer der Blüte deutſcher Wirtſchaft, iſt Anlaß, die Einigungs⸗ beſtrebungen innerhalb der Deutſchen Technik Bei der Kundgebung werden ſprechen 1. Reichsſtatthalter M. Mutſchmann, 2. Staatsſekretär Dipl.⸗Ing. G. Feder, 3. Kommerzienrat Dr.⸗Ing..⸗h. H. Röchling Völklingen/ Saar, 4. Gecteralinſpektor Dr.⸗Ing. F. Todt. Ein von den veranſtaltenden Verbänden ge⸗ bildeter Arbeitsausſchuß leiſtet alle Vorar⸗ beiten, Der Arbeitsausſchuß übernimmt die Bereit⸗ ſtellung von Sonderzügen zu weſentlich er⸗ mäßigten Preiſen— 50 bis 60 Prozent Er⸗ mäßigung— ͤeteiligungsziffer mindeſtens 300 Perſonen für jeden Zug). Vorgeſehen ſind hierzu Sonderzüge von fol⸗ genden Orten als Ausgangspuntte: Hamburg, Düſſeldorf, Frantfurt a.., Nürnberg(An⸗ ſchluß für Württemberg und Bayeret), Breslau, Berlin. Die Fahrzeiten der Sonderzüge ſind ſo gelegt, daß die Abfahrt Freitag, den 9. März, abends, und die Ankunft in Leipzig ſo erſolgt, daß noch genügend Zeit verbleibt, die Woh⸗ nung vor der Tagung aufzuſuchen und zu ruhee. Die Rückfahrt erfolgt Sonntag abend, ſo daß jeder Teilnehmer am Montag früh wie⸗ der in ſeinem Wohnort ſein lann. Die Fahrkartenausgabe erſolgt durch einen Beauftragten am Abgangsort des Son⸗ auch öfſentlich zu betonen und damit gleichzei⸗ tig die Bedeutung der diesjährigen Techniſchen Frühjahrsmeſſe Leipzig im zweiten Jahre na⸗ Staatsführung zu unterſtrei⸗ en. Zu dieſem Zweck veranſtalten die nachſtehen⸗ den Organifationen a) Kampfbund der Deutſchen Architekten und Jeigenieure(KDAJ), bh) Deutſcher Techniker⸗Verband(DTV) in der Deutſchen Arbeitsfront, c) Reichsbund Deutſcher Technik(RDoT), d) Reichsverband techn. wiſſenſchaftlicher Ar⸗ beit(RTA) zum Ausklang meſſe einen Tag der Deutſchen Technik. Hauptträger und Führer der Veranſtaltung iſt der Kampfbund der Deutſchen Architekten und Ingenieure. Der Beginn der Tagung, zu der aus allen Teilen des Reiches die Teilnehmer durch Son⸗ derzüge kommen, iſt am Samstag, den 10. März, 10.30 Uhr. Am Samstag ſind nach der Eröffnungsfeier in den Fachgruppen techniſch⸗ wiſſenſchaftliche und ſozialpolitiſche Vorträge. Nach Abſchluß der Vorträge und Führer⸗ und Amtswalterſitzungen der Verbände KDAs und RDo, ſowie eine Pflichtveranſtaltung des DTV. Ab Sonntag, 11. März 1934, 11.30 Uhr: Oeffentliche Kundgebung der deutſchen Technil unter der Schirmherrſchaft des Herrn Reichs⸗ ſtatthalters Mutſchmann. der diesjährigen Frühjahrs⸗ 670 Saarkinder, die acht Woch en lang Gäſte derReichshauptſtadt Heimat zurück. Saarkinder nehmen Abſchied von der Reichshauptſtadt waren, fuhren jetzt in ihre derzuges, desgleichen erfolgt durch dieſen die Bezahlung. Die Beſtellung iſt bindend. Der Fahrpreis betrügt vei ausxreichender Be⸗ teiligung ab Frankfurt zirka 14 Mart für Hin⸗ und Rückfahrt. Der Arbeitsausſchuß übernimmt in Verbin⸗ dung mit dem„Reiſebüro des Meſſeamtes (Wohnungsnachweis)“ die Bereitſtellung aller Untertunftsmöglichteiten. Einzelzimmer zum Preiſe von RM. 2,70,.30, 4,50, 6,—, 7,50. Doppelzimmer zum Preiſe voer RM. ,50, 5,50, 7,50, 10,—, 12,50 pro Nacht, ohne Ver⸗ pflegung. Für die Ermietung der Zimmer ſind 40 Pfa. je Bett an den Wohnungsnachweis durch den Arbeitsausſchuß abzuführen. Es iſt deshalb dieſer Betrag bei Bezahlung des Teilnehmer⸗ betrages mit abzuführen. Die Wohnungen und evtl. Verpflegung werden dann nur an den Vermieter bezahit. Für die beſtellten Wohnungen werden die Wohnungskarten bei Antunft der Sonderzüge und für die einzeln eintreffenden Teilnehmer durch einen Beauftragten des Arbeitsausſchuſ⸗ ſes im Wohnungsnachweis des Meſſeamtes, Leipzig, Hauptbahnhof, Querbahnſteig, Oſt⸗ ſeite, ausgegeben. Die Wohnungen werden nach Möglichkeit in die Nähe des Ausſtellungsgeländes, auf dem die Tagung ſtattfindet, gelegt. Hotelzimmer ſtehen während der Meſſe nur in beſchränkter Anzahl zur Verfügung. Für erwerbsſchwache Teilnehmer lacin eine geringe Anzahl Freiquartiere zur Verfügung geſtellt werden. Ein entſprechender Vermerk iſt dann auf der Teilnehmer⸗Anmeldekarte zu ma⸗ chen. Die Zuteilung dieſer Freiquartiere kann jedoch nur im Rahmen der Möglichteit erfol⸗ gen. Die Teilnehmergebühr betrigt RM. 3,— (drei), in der eingeſchloſſen iſt: das Meſſe⸗Son⸗ derabzeichen(berechtigt zum Veſuch der Meſſe an beiden Tagen) und die Teilnehmerkarte. Teilnehmer, die ſchon das allgemeins Meſſeab⸗ zeichen beſitzen, erwerben ihre Teilnahmebe⸗ rechtigung an der Veranſtaltung durch Löſung der Teilnehmerkarte zum Preis von RM. 1,.—. Für die Teilnehmer an der Geſamtveränſtal⸗ tung werden durch den Arbeitsausſchuß„Son⸗ derführungen durch die Leipziger Mefſſe“ für Gruppen bis zu 50 Perſonen zu⸗ ſammengeſtellt. ERlIAlT sorORTICE LMbEUiö,lr; Fast kelne Hautkrankheit, ob ekzematisch oder anderer Art, widersteht der schnellen Wirkung des O. D. D. Hautmitteis. Mit der ersten Anwendung des DO. O. O. Hautmitteis wird der Juckrelz gestillt. Bei längerem Gebrauch des D. O. D. Haut- mittels werden die unter der Haut liegenden Krankheitskeime erfaſt und vernichtet. Ihre unreine Haut, Ausschläge, hickeſl usw. 75 verschwinden. Beginnen Sie noch heute damit, dhre Haut durch 1005 D. O. O. wieder gesund zu machen und zu erfrischen. Hie neue D. O. O. Sparpackung kostet nur RM 1. 50 und ist in allen Apotheken erhäitlich. oae D D D HAULrrE. — 3 CL 5OEQRZ SEIABEBUMAS Aaamaan-ahäad Optiker E 1. 15 Mannheim E 1. 15 .lefon 32179 111111111111111111111111111 Es i15r wundEREA/ Drahtgeflechte Holzverſteigerung Freitag, den 23. Februar 1934, vormittags 8½¼ Uhr, werden im Gaſt⸗ ötächeldraht haus„Hum Deuiſchen Kaiſer“ zu Siebe aus dem Staatswald ver⸗ M Uſter Draht⸗ eigert: 5„ Derlangen, Kiefer: 300 St.(z. T. flechterei, Secken⸗ enſe., Bug: Daint Kleppeg E Rauſchenſchiag 20. utz⸗ 5 knüppel, Eiche: 30, Km 2,5 lg., Gat- heimerſtraße 75. tenpfoſten(Ner. 4501—4522, Finchen⸗(7615⁵ K/ e- 2 iche, iefer, Knüppel, Rm: 105 Buche, 91 Eiche, 8 Kiefer. Knüp⸗ Empfeble wich zur elrelſig, Km; 43 Buche, 4 Eiche. Anfertigung von ſtreiſig, Wellen: 1560, Buche,(Hint. Sommer⸗ und Saau), 3200, Eiche.(Rr.„54. ſ3 Dirndeltleidern 6661 aus Kirſchengarten Keeh⸗ 1090„ Kiefern. Stöche, Km: 20,7 Kiefer. für Kinder u. Er⸗ Das, Buchen⸗ und Eichenholz aus wachſ aus deutſch. Seeſchlag 1, Kirſchengarten 6, i6 und Eretonne.— 17, Kiefernholz aus Freie Heide 46. Offext. u. 14 956 Sieigerer, die mit Holzgelv aus a. die Exb. d. Bl. 1932 und früher noch im Rückſtand ſind, ſind vom Mitbieten ausgeſchloſ⸗„z 3 en 18693 x Tüchtige . 2 2 Pron 10 Lgä0 Heſſiſches Forſtamt Biernhein. Lalehern empfiehlt ſich in u. gußer dem Hauſe 900—1200 Meter. Hervorragender Winter- er te erun bei bitl. Berechn. sportplatz. Beste Schneeverhältnisse. 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Frau Maria Katharina Wetzel, Männheim, 1 4, 3 wohnhaft, hat den Verluſt des von der Stadriſchen Spar⸗ laſſe Wannheim au ausgeſtellten R..⸗Sparbuches Nr. 52 746 anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt. Wir bringen dieſen— 3. mit dem Anfügen zur öffentlichen Ker nis, daß gemäߧ 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklä⸗ rung des genannten Sparbuches er⸗ folgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen In⸗ haber unter Geltendmachung ſeiner echte anher vorgelegt wird.(18689K Mannheim, 15. Febr. 1934. Stäüdtiſche Sparkaſſe Mannheim. anhangsl., gute Erſchein., ſucht die frauenloſen Haushalts ihren Namen, Zu erfrag, von 10—12 Uhr Rhein⸗ dammſtraßie 56, III.(15147“ 41114 Handels- Unterrichtslurse Mannheim, jetzt Tullaſtr. 14 wiſch. Friedrichsring u. Chriſtuskirche unübertroffen bei Rheumd Gichf Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß u Erkältungs- krankheiten. 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Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 9 „Hakenkr euzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Gemeinden fördern Erbgeſundheitspflege Das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes vom 14. Juli 1933, das am 1. Januar in Kraft getreten iſt, wird für die Zukunft des deutſchen Volkes richtunggebend ſein. Der Ge⸗ danke des Geſetzes iſt: der Staat muß dafür ſor⸗ gen, daß nur, wer geſund iſt, Kinder zeugen und niemand ſein körperliches oder geiſtiges Leiden im Körper ſeines Kindes verewigen darf. Das Geſetz will als erſte geſetzgeberiſche Maßnahme im Rahmen der Bevölkerungspolitik des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates die bisher nicht vor⸗ handene Möglichkeit exöffnen, die weitere Ver⸗ erbung von Erbleiden zu verhüten, und dadurch dazu beitragen, daß nicht in abſehbarer Zeit die wertvolle Schicht der Bevölkerung von der min⸗ derwertigen überwuchert wird, eine Gefahr, die bei einer weiteren Entwicklung der bisherigen Verhältniſſe der Geburtenziffern mit Sicherheit eintreten müßte. Schon die Tatſache der außerordentlichen Be⸗ deutung des Geſetzes für die Zutunft unſeres Volkes würde ſeine Würdigung an dieſer Stelle rechtfertigen. Darüber hinaus aber greifen die Beſtimmungen des Geſetzes tief in Aufgaben⸗ gebiete der Gemeinden und Gemeindeverbände ein: ſie werden ſich in der täglichen gemeind⸗ lichen Arbeit bemerkbar machen. Dabei ſoll völlig davon abgeſehen werden, daß das Geſetz in ſeinen ſpäteren Auswirkungen die Gemein⸗ den und Gemeindeverbände von manchen Laſten befreien wird, die ihnen heute die Betrevung der unglücklichen und bedauernswerten Men⸗ ſchen auferlegt. Dieſe Folgen laſſen ſich zur Zeit in keiner Weiſe feſtſtellen. Die Reichsregierung iſt, worauf Reichsminiſter des Innern Dr. Frick in ſeiner Rede in der erſten Sitzung des Sach⸗ verſtändigen⸗Beirats für Bevölk⸗rungs⸗ und Raſſefragen hingewieſen hat, ſich deſſen bewußt, daß mit der Ausmerzung der Erbkranken noch nichts erreicht iſt, wenn es nicht gleichzeitig ge⸗ lingt, durch poſitive bevölkerungspolitiſche Maß⸗ nahmen die Familiengründung und die aus⸗ reichende Fortpflanzung der wertvollen erb⸗ geſunden deutſchen Menſchen zu erreichen. Daß dazu neben der auch für die wirtſchaftliche Lage der Gemeinden bedeutſamen wirtſchaftlichen Stärkung der Familie ihre ſittliche und religiöſe Fundamentierung gehört, hat der Führer wie⸗ derholt zum Ausdruck gebracht. Wenn man bedenkt, daß allein in den kom⸗ munalen Heil⸗ und Pflegeanſtalten am 1. Aug. 1933 ungeführ 80 000 Geiſteskranke, Idioten und Epileptiker untergebracht waren, daß nach der amtlichen Statiſtik über die Fürſorgeerzie⸗ hung in Preußen im Rechnungsjahre 1931 8 v. H. der neuüberwieſenen Zöglinge ſchwach⸗ ſinnig, ſchwerpſychopathiſch und epileptiſch wa⸗ ren und daß in den Blinden⸗, Taubſtummen⸗, Krüppel⸗ und Trinker⸗Heilanſtalten zahlreiche Inſaſſen ſich befinden, die unter die Vorſchrif⸗ ten des Geſetzes vom 14. Juli 1933 fallen, ſo kann man ſchon daraus die Bedeutung ermeſ⸗ ſen, die das Geſetz für die Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände hat.*5 Berückſichtigt man ferner das große Heer derer, die in ſonſtigen öffentlichen Krantenhäuſern, Siechenanſtalten, in den Heimen und Anſtalten der privaten Wohlfahrtspflege auf Koſten der Gemeinden und Gemeindeverbände unterge⸗ bracht ſind, die in der offenen Fürſorge ent⸗ ſtehen und die, ohne jetzt ſchon hilfsbedürftig de ſein, mit Sicherheit infolge ihrer Krantheit emnächſt einmal der öffentlichen Wohlſahrts⸗ pflege anheimfallen werden, ſo wird man be⸗ greifen, wieviel von den Auswirkungen und der Durchführung des Geſetzes für die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände ſchon in der allernächſten Zeit abhängt. Es kann an dieſer Stelle und in dieſem Zu⸗ ſammenhange davon abgeſehen werden, den Inhalt des Geſetzes vom 14. Juli 1933 und der dazu ergangenen Ausführungsverordnung vom 5. Dezember 1933 im einzelnen darzuſtel⸗ len. Ebenſowenig ſollen die mediziniſchen Vor⸗ ausſetzungen und damit die Grenzen erörtert werden, die das Geſetz ſich ſelbſt ſetzt und die bei einer großen Anzahl der erbkranken bedau⸗ ernswerten Volksgenoſſen eine Nachprüfung von vornherein unmöglich machen. Dagegen erſcheint es zweckmäßig, die Aufgaben heraus⸗ zuheben, die den Gemeinden und Gemeinde⸗ verbänden, den Gemeindeanſtalten bei der Durchführung des Geſetzes entſtehen. Dabei muß ſtets im Auge behalten werden, daß das Geſetz, wie es in ſeiner amtlichen Begründung heißt, bewußt von der Erkenntnis ausgeht, daß es nicht alle Erbkranken, vor allen Dingen nicht die leichteren Fälle von Geiſtesſtörungen und auch nicht die geſunden Träger von Erb⸗ krantheiten erſaſſen kann. Anderſeits wird hof⸗ fentlich derſenige, deſſen Unfruchtbarmachuerg zum Nutzen der Volksgeſundheit notwendig iſt, in vielen Fällen die nötige Einſicht aufbringen, um die Steriliſierung zu beantragen, ſo daß der Grundſatz der Freiwilligteit im weſentlichen aufrecht erhalten iſt. Darüber hin⸗ aus ſchränkt entſprecheerd dem mit dem Geſetz verfolgten Zweck die Ausführungsverordnung den Kreis der Perſonen, die unfruchtbar ge⸗ macht werden können, noch dadurch ein, daß ſie die Stellung eines Antrages im Wege einer Sollvorſchrift ausſchließt in den Fällen, in denen der Erbkranke wegen ſeines hohen Al⸗ ters oder aus anderen Gründen nicht fort⸗ pflanzungsfähig iſt oder der Eingriff eine Ge⸗ fahr für das Leben des Kranken bedeuten würde. Solche Menſchen ſollen wegen Anſtalts⸗ pflegebedürftigkeit in einer geſchloſſenen An⸗ ſtalt dauernd untergebracht werderr. Manche Aerzte und Erzieher meinen ſogar, deß man im Hinblick auf die Folgen des ärztlichen Ein⸗ griffs auf das Seelenleben des Jugendlichen und beſonders auch auf die Entwicklung in der Pubertätszeit das Alter noch herobſetzen könnte, da eine Unfruchtbarmachung vor Er⸗ wachen des väterlichen und mütterlichen In⸗ ſtierkts für weniger gefährlich gehalten wird. Wahrſcheinlich um auch die Möglichkeir jeder Einwirkung auf den Erbtranken, die den An⸗ ſchein eines Zwanges haben könnte, auszu⸗ ſchließen, kennt das Geſetz im Gegenſatz zu dem von dem Ausſchuß des Preußiſchen Landesge⸗ ſundheitsrates vorgelegten bekannten Entwurf eines Steriliſierungsgeſetzes kein Antragsrecht des Fürſorgeverbandes, ſondern beſchränkt die⸗ ſes auf den Erbkranken, deſſen geſetzlichen Ver⸗ treter unter beſtimmten Vorausſetzungen, den beamteten Arzt und ſoweit es ſich um oie In⸗ ſaſſen einer Kranken⸗, Heil⸗ und Pflegeanſtalt oder einer Straſanſtalt handelt, den Anſtalts⸗ leiter. Die finanziellen Fragen ſind ſo entſchieden. daß bei hilfsbedürftigen Kranken der nach den allgemeinen Beſtimmungen der Fürſorgepflicht⸗ verordnung endgültig fürſorgepflichtige Für⸗ ſorgeverband einzutreten habe mit der Maß⸗ gabe, daß er für dieſe Koſten keinen Erſatzan⸗ ſpruch gegen den Kranlen, deſſen Ehegatten oder Eltern hat. Dieſe im Einzelfall zunächſt eintretende Belaſtung werden die Gemeinden jedoch ſchon im Hinblick darauf bereitwillig übernehmen, daß die verhältnismäßig gerigigen Koſten in jedem Falle ſich ſchon ba.d, ſicherlich aber in der Zukunft um ein Vielſaches durch die Erſparnis an Wohlfahrtsausgaben bezahlt machen werden. Durch Förderung der Aufklärung und der Eheberatung werden die Gemeinden die Wirt⸗ ſamteit des Geſetzes ergänzen, durch die bevor⸗ zugte Behandlung der erbgeſunden Familien bei Arbeitsbeſchaffung, Siedlung, in der vor⸗ beugenden Geſundheits⸗ und Erholungsfür⸗ ſorge, der Jugendpflege uſw. dazu beitragen können, daß die Familiengründung und aus⸗ reichende Fortpflanzung der erbgeſunden Men⸗ ſchen ſichergeſtellt, dem fortſchreitenden Verluſt wertvoller Erbmaſſe Einhalt geboten und das hohe Ziel der Schaffung eines geſunden kin⸗ derreichen und damit lebensfähigen und lebensſtarken deutſchen Voltes erreicht wird. Der Aufſchwung der Bautätigkeit im erſten Jahre des Dritten Reiches Ueber den Aufſchwung, der die Bautätigkeit im Deutſchland Adolf Hitlers genommen hat, veröffentlicht das Statiſtiſche Reichsamt jetzt eingehendes Zahlenmaterial. Danach erfuhr der Wohnungsbau im Jahre 1933 infolge des Kampfes der Reichsregierung gegen die Arbeitsloſigkeit und auf Grund der hierdurch angeregten privaten Unternehmungs⸗ luſt eine kräftige Belebung. Die wichtigſten Merkmale der Wohnbautätigkeit im vergange⸗ nen Jahre ſind die erheblich geſteigerte Um⸗ bautätigkeit, die Zunahme des Kleinhausbaues und die wachſende Beteiligung privater Bau⸗ herrn. Insgeſamt wurden in ſämtlichen Ge⸗ meinden mit 10000 und mehr Einwohnern 96 700 Wohnungen erſtellt, um 25 300 oder 35 v. H. mehr als im Jahre 1932, in dem aller⸗ dings die Bautätigkeit ihren bisher tiefſten Stand erreicht hatte. Unter Zugrundelegung der zum Bau beantragten, genehmigten und begonnenen Wohnungsbauten dürften in das Jahr 1934 in den Berichtsorten 35⸗ bis 40 000 Wohnungen übernommen worden ſein, die ihrer Fertigſtellung harren. Für die Groß⸗ und Mittelſtädte mit 50 000 und mehr Einwohnern liegen weitere ausführ⸗ liche Angaben vor. Die Zahl der in dieſen Städten fertiggeſtellten Wohnungen betrug 72 200 gegen nur 53 700 im Jahre 1932. Ein großer Teil davon entfällt auf umgebaute Wohnungen. Die Teilung alter, meiſt größerer Wohnungen entfaltete ſich auf Grund der er⸗ höhten ſtaatlichen Förderung erſt ganz im Jahre 1933. 31 500 Wohnungen oder 44 v. H. ſämt⸗ licher in den Groß⸗ und Mittelſtädten erſtellten Wohnungen wurden durch Umbau geſchaffen. Dadurch kamen andererſeits 10 300 Wohnungen in Wegfall, ſo daß der Reinzugang durch Um⸗ bau ſich auf 21 200 belief; 1932 betrug er nur 8400. Die Durchſchnittsgröße der erbauten Wohnungen hat in den Groß⸗ und Mittelſtäd⸗ ten wieder etwas zugenommen. Unter den einzelnen Großſtädten wurde der größte Rein⸗ zugang an Wohnungen in Stuttgart mit 5,7 Wohnungen auf tauſend Einwohner erreicht. Es folgten Ludwigshafen mit 4,7; Frankfurt a M. und Magdeburg mit je 4,4; Bielefeld und Mannheim mit je 3,7; Berlin und Glei⸗ witz mit je 3,6. Beſonders niedrig war der Zugang in den weſtfäliſchen Induſtrieſtädten Bochum, Duisburg⸗Hamhorn und Wuppertal mit je 0,6 und in Braunſchweig mit 0, 7. Die deutſche Kurzſchrift bei den Behoͤrden Die Mannheimer Ortsgruppen der Deutſchen Stenographenſchaft eröffnen am 1. März Son⸗ derkurſe für Beamte in Deutſcher Kurzſchrift, für Anfänger, Fortgeſchrittene, ſowie Umſchu⸗ lungskurſe— Gabelsberger oder Stolze⸗Schrey in Deutſche Kurzſchrift— in Verfolg der Ver⸗ fügung des Reichsminiſters des Innern vom 27. Dezember 1933, und garantieren bei regel⸗ mäßigem Beſuch dieſer Kurſe, die von anerkannt beſien Fachleuten geleitet werden, die Errei⸗ chung der in der genannten Verfügung vor⸗ geichriebenen Leiſtungen. Die miniſterielle Ver⸗ fügung vom 27.-oember 1933 lautet: 1. Von den ab 1. Oktober 1934 in den Reichs⸗ oder Landesdienſt eintretenden Veam⸗ ten und Beam eern, die ihre Eingangs⸗ ſtennm von Beſol zgruyve 10 an aufwärts 'ben, wird— s der Deutſchen Kurz⸗ ſonift(Nr. 5) verlanat. 2. Für die am 1. Oktober 1934 vor⸗ handenen Beamten gilt folgendes: a) Die Beamten, die eine Kurzſchrift auf Grund einer bereits beſtehenden dienſtlichen Ver⸗ pflichtung beherrſchen müſſen, haben, ſoweit dies nach den bisherigen Beſtimmungen noch nicht der Fall iſt, vom 1. Oktober 1934 ab die Deutſche Kurzſchrift(Nr. 5) zu beherrſchen. Die Beamten mit Eingangsſtellen von Be⸗ ſoldungsgruppe 10 an aufwärts, die zur Be⸗ herrſchung einer Kurzſchrift bisher dienſtlich nicht verpflichtet waren, haben ſich, ſofern ſie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bis zu dieſem Tage die Kenntnis der Deutſchen Kurzſchrift (Nr. 5) anzueignen; haben ſie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebensjahr bereits vollendet, ſo wird ihnen empfohlen, die Deutſche Kurz⸗ ſchrift leſen, wenn möglich auch ſchreiben zu lernen(vgl. Nr.). 3. Die Angeſtellten, insbeſondere die Art. 63 u. 54 Boxrinu- Schnür⸗ Stiefel mit u. onne Hanpe, gule Uualität, Lummi-Aosatz 5 Carl Fritza bie.,“, 8 Mnal. Kanzleikräfte, ſind darauf aufmerkſam zu machen, daß vom 1. Oktober 1934 an im Be⸗ hördenbetrieb die Deutſche Kurzſchrift ver⸗ wandt wird und ihre Kenntnis(Nr.), insbeſondere von den Angeſtellten des Kanzlei⸗ dienſtes, nachzuweiſen iſt. 4. Die oberſten Reichsbehörden können im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern Ausnahmen von den Vorſchriften zu 1 bis 3 zu⸗ laſſen; ſie können insbeſondere Gruppen von Been, die nur wenig zu ſchreiben oder Akten zu leſen haben, von der Erlernung befreien. Hier werden beſon⸗ ders Beamte mit handwerklicher oder mecha⸗ niſcher Tätigkeit(Gruppen A 9 und 10) in Frage kommen. Auf die Kriegsbeſchädig⸗ ten iſt angemeſſene Rückſicht zu nehmen. 5. Unter Kenntnis der Deutſchen Kurzſchrift iſt die Fähigkeit zu verſtehen, in der Kurzſchrift gut leſerlich 80 Silben in der Minute zu ſchrei⸗ ben und in der Kurzſchrift Geſchriebenes zu . Die mit eigentlichen Kñanzleiarbei⸗ ten(Schreibarbeiten, Aufnahme von Steno⸗ grammen uſw.) beſchäftigten Beamten und die Kanzleiangeſtellten haben ſich eine Schreib⸗ geſchwindigkeit von wenigſtens 150 Gilben in der Minute anzueignen. 6. Die Behörden haben die Beſtrebungen der Veamten und Angeſtellten, die Deutſche Kurz⸗ ſchrift zu erlernen, möglichſt zu fördern. Caritasverband Lebensmittelverteilung am 19. und 20. Februar 1934: Innenſtadt, Schwetzingerſtadt, Lin⸗ denhof: Ausgabe in B 5, 19: am 19. 2. 34, von—12 Uhr für die Gruppen A, B, C; von —5 Uhr für die Gruppe D; am 20. 2. 34 von —12 Uhr für die Gruppe E; von—5 Uhr für die Gruppe F. Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei: Ausgabe im Kai⸗ ſergarten, Zehntſtraße. am 19. 2. 34 von—12 Uhr für die Gruppen A, B, C, D; am 20. 2. 34 von—12 Uhr für die Gruppen E und F. St.⸗Bonifatius⸗Pfarrei: Ausgabe Kronprinzenſtraße 34 am 19. 2. 34 von—12 Uhr für alle Gruppen. St.⸗Kikolaus⸗Pfarrei: Ausgabe Han⸗ ſaſtraße am 19. 2. 34 von—12 Uhr für alle Gruppen. Waldhof, Neckarau, Seckenheim, Feudenheim, Wallſtadt, am Montag, den 19. 2. 34 an den bekannten Ausgabeſtellen, vormittags von—12 Uhr. Ausweiſe mitbringen. — G8B ERS Dieser Aufdruck kennzeichnet das (Name ges. gesch.), das laut Gutachten der Staatl. chem.-Techn. Prüfungs- u. Versuchsanstalt, Karlsruhe, als neues Zigarettenpapier zu betrachten ist, welches besser glimmt, milder und neutraler schmeclt und angenehmer riecht als die seither in Deutschland benutzten Zigarettenpapiere des In- und Auslandes. ist diĩe einzige 3½ Pf.-Zigarette mit dem neutral schmeckenden Cauulia Ahiar Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Tag der deutſchen Technik Die Deutſche Technik durchdringt heute alle Lebensformemm des deutſchen Voltes— es kommt ihr deshalb auch eine außerordentlich hohe Bedeutung als Aufbaufaktor im neuen Staat zu. Die Beſtrebungen, die wichtigſten Glieder des Wirtſchafts⸗ und Berufslebens im deut⸗ ſchen Vaterlande zum Nutzen von Volk und »Staa: zuſammenzuſaſſen, ſind in den weiteſten Kreiſen der deutſchen Technit vorhacrden. Die Techniſche Frühjahrsmeſſe in Leipzig, immer ſchon ein wertvoller Gradmeſſer der Blüte deutſcher Wirtſchaft, iſt Anlaß, die Einigungs⸗ beſtrebungen innerhalb der Deutſchen Technit auch öfſentlich zu betonen und damit gleichzei⸗ tig die Bedeutung der diesjährigen Techniſchen Frühjahrsmeſſe Leipzig im zweiten Jahre na⸗ en Staatsführung zu unterſtrei⸗ en. Zu dieſem Zweck veranſtalten die nachſtehen⸗ den Organifationen a) Kampfbund der Deutſchen Architekten und Deigenieure(KDAJ), b) Deutſcher Techniker⸗Verband(DTV) in der Deutſchen Arbeitsfront, c) Reichsbund Deutſcher Technik(RDoT), d) Reichsverband techn. wiſſenſchaftlicher Ar⸗ beit(RTA) zum Ausklang der diesjährigen Frühjahrs⸗ meſſe einen Tag der Deutſchen Technik. Hauptträger und Führer der Veranſtaltung iſt der Kampfbund der Deutſchen Architekten und Ingenieure. Der Beginn der Tagung, zu der aus allen Teilen des Reiches die Teilnehmer durch Son⸗ derzüge kommen, iſt am Samstag, den 10. März, 10.30 Uhr. Am Samstag ſind nach der Eröffnungsfeier in den Fachgruppen techniſch⸗ wiſſenſchaftliche und ſozialpolitiſche Vorträge. Nach Abſchluß der Vorträge und Führer⸗ und Amtswalterſitzungen der Verbände KDAs und RDo, ſowie eine Pflichtveranſtaltueig des DTV. Ab Sonntag, 11. März 1934, 11.30 Uhr: Oeffentliche Kundgebung der deutſchen Technil unter der Schirmherrſchaft des Herrn Reichs⸗ ſtatthalters Mutſchmann. Bei der Kundgebung werden ſprechen 1. Reichsſtatthalter M. Mutſchmann, 2. Staatsſekretär Dipl.⸗Ing. G. Feder, 3. Kommerzienrat Dr.⸗Ing..⸗h. H. R Völklingen/ Saar, 4. Getteralinſpektor Dr.⸗Ing. F. Todt. Ein von den veranſtaltenden Verbänden ge⸗ leiſtet alle Vorar⸗ bildeter beiten, Der Arbeitsausſchuß übernimmt die Bereit⸗ ſtellung von Sonderzügen mäßigten Preiſen— 50 bis 60 Prozent Er⸗ Arbeitsausſchuß ůchling mäüßigung—(beteiligungsziffer mindeſtens 300 Perſonen für jeden Zug). Vorgeſehen ſind hierzu Sonderzüge von fol⸗ genden Orten als Ausgangspunkte: Hamburg, Düſſeldorf, Frantfurt a.., Nürnberg(An⸗ ſchluß für Württemberg und Bayere), Breslau, Berlin. Die Fahrzeiten der Sonderzüge ſind ſo gelegt, daß die Abfahrt Freitag, den 9. Mãärz, abends, und die Antunft in Leipzig ſo erſolgt, daß noch genügend Zeit verbleibt, die Woh⸗ nung vor der Tagung aufzuſuchen und zu ruhen. Die Rückfahrt erfolgt Sonntag abend, ſo daß jeder Teilnehmer am Montag früh wie⸗ der in ſeinem Wohnort ſein lann. zu weſentlich er⸗ Die Fahrtartenausgabe erſolgt durch einen Beauftragten am Abgangsort des Son⸗ Saarkinder nehmen Abſchied von der Reichshauylkſtadt 670 Saarkinder, die acht Wochen lang Gäſte derReichshauptſtadt Heimat zurück. waren, fuhren jetzt in ihre derzuges, desgleichen erfolgt durch dieſen die Bezahlung. Die Beſtellung iſt bindend. Der Fahrpreis beträügt bei ausreichender Be⸗ teiligung ab Frankfurt zirka 14 Mart für Hin⸗ und Rückfahrt. Der Arbeitsausſchuß übernimmt in Verbin⸗ dung mit dem„Reiſebüro des Meſſeamies (Wohnungsnachweis)“ die Bereitſtellung aller Unterkunftsmöglichteiten. Einzelzimmer zum Preiſe von RM. 2,70,.30, 4,50, 6,—, 7,50. Doppelzimmer zum Preiſe von RM. ,50, 5,50, 7,50, 10,—, 12,50 pro Nacht, ohne Ver⸗ pflegung. Für die Ermietung der Zimmer ſind 40 Pfg. je Bett an den Wohnungsnachweis durch den Arbeitsausſchuß abzuführen. Es iſt deshalb dieſer Betrag bei Bezahlung des Teilnehmer⸗ betrages mit abzuführen. Die Wohnungen und evtl. Verpflegung werden dann nur an den Vermieter bezahit. Für die beſtellten Wohnungen werden die Wohnungskarten bei Antunft der Sonderzüge und für die einzeln eintreffenden Teilnehmer durch einen Beauftragten des Arbeitsausſchuſ⸗ ſes im Wohnungsnachweis des Meſſeamtes, Leipzig, Hauptbahnhof, Querbahnſteig, Oſt⸗ ſeite, ausgegeben. Die Wohnungen werden nach Möglichkeit in die Nähe des Ausſtellungsgeländes, auf dem die Tagung ſtattfindet, gelegt. Hotelzimmer ſtehen während der Meſſe nur in beſchränkter Anzahl zur Verfügung. Für erwerbsſchwache Teilnehmer lacin eine geringe Anzahl Freiquartiere zur Verfügung geſtellt werden. Ein entſprechender Vermert iſt dann auf der Teilnehmer⸗Anmeldekarte zu ma⸗ chen. Die Zuteilung dieſer Freiquartiere kann jedoch nur im Rahmen der Möglichteit erfol⸗ gen. Die Teilnehmergebühr betrügt RM. 3,— (drei), in der eingeſchloſſen iſt: das Meſſe⸗Son⸗ derabzeichen(berechtigt zum Veſuch der Meſſe an beiden Tagen) und die Teilnehmerkarte. Teilnehmer, die ſchon das allgemeine Meſſeab⸗ zeichen beſitzen, erwerben ihre Teilnahmebe⸗ rechtigung an der Veranſtaltung durch Löſung der Teilnehmerkarte zum Preis von RM. 1,—. Für die Teilnehmer an der Geſamtveränſtal⸗ tung werden durch den Arbeitsausſchuß„Son⸗ derführungen durch die Leipziger Meſſe“ für Gruppen bis zu 50 Perſonen zu⸗ ſammengeſtellt. Fast kelne Hautkrankhelt, ob ekzematisch oder anderer Art, widersteht der schnellen Wirkung des O. O. O. Hautmitteis. Mit der ersten Anwendung des D. D. O. Hautmittels wird der 05 dJuckrelz gestillt. erfaſt und vernichtet. verschwinden. Bei längerem Gebrauch des DO. O. D. Haut- mittels werden die unter der Haut liegenden Krankheitskeime dhre unreine Haut, Ausschläge, Pickel usw. Beginnen Sie noch heute damit, dhre Haut durch D. O. 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Febr., vorm. 11 Uhr, im Geſchaftszimmer des(Schloß linker werzen verſteigert. Intereſſenten werden hierzu eingeladen. Direktion der Strafanſtalten. Erholung und Ruhe finden Sie in dem Unterficht Jil Meem pirtnntl 4 Grundſchulklaſſen. Gründl. Vor⸗ anite au Sextg der Höh, Lehr⸗ anſtalten. Individueller Unterr. in kleinen Klaſſen. Neuanmeldungen werkt. 12—1 Uhr. Fernruf 209 90. L. Müller, N 4, 11. 14 761) Bekanntmachung! Frau Maria Katharina Wetzel, Männheim, I 4, 3 wohnhaft, hat den Verluſt des von der Siaoriſchen Spar⸗ laſſe Peannheim ar ausgeſtellten 52 746 anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt. Wir bringen dieſen—— mit dem Anfügen zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß gemäߧ 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklä⸗ rung des genannten Sparbuches er⸗ folgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen In⸗ haber unter Geltendmachung ſeiner echte anher vorgelegt wird.(18689K Mannheim, 15. Febr. 1934. Städtiſche Sparkaſſe Mannheim. anhangsl., gute Erſchein., ſucht die Führung eines frauenloſen Haushalts ihren Namen, R..⸗Sparbuches Nr. Unterrichtskurse Mannheim, jetzt Tullaſtr. 14 wiſch. Friedrichsring u. Chriſtuskirche Tel. 424 12. Gründlichſte und doch ſchnellſte Aus⸗ bildung in Buchführung aller Syſteme, Wechſel⸗ und Schecklehre, Rechnen, Schönſchnellſchreiben, Einheitskurz⸗ ſchrift, Maſchinenſchreiben uſw. Auskunft und Proſpekt koſtenlos. (10 798“) 9* 34—4 1 4 114 Zu dem am 15. März 1934 be⸗ ginnenden(14954“ liu-litsu-Kursus nimmt noch Anmeldungen ent⸗ gegen H. Neumann, Jiu⸗Jitſu⸗Lehrer, Mannheim, Goetheſtraße 12. 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T 6, J51-J52— Fernsprecher 292 35 Das wuchſe in Kra deutſch⸗ danke d gen, da — niemar im Kö— Geſetz im Ra nalſozi handen erbung dazu b wertvo derwer bei ein Verhäl eintret Scho deutun Volkes rechtfer Beſtim gebiete ein; ſi lichen völlig in ſei den un befreie der u ſchen a in keir iſt, wo in ſein verſtän Raſſef: daß m nichts lingt, nahme reichen geſunt dazu 1 der( Stärki Fundo derhol Wer muna 1933 und( der a hung 8 v. K ſinnig ren u Krüpz Inſaf ten d kann ſen, d Berüc die i Sieche der p Geme bracht ſtehen u ſei emn pflege greife der 5 mein'! allern Es ſamm Inha 7 dazu vom len.( ausſe werde bei ei ernsr von erſche zuheb verbö Durch muß Geſet heißt, daß nicht und krank nee ee, Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 9 „Hakenkre uzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes vom 14. Juli 1933, das am 1. Januar in Kraft getreten iſt, wird für die Zukunft des deutſchen Volkes richtunggebend ſein. Der Ge⸗ danke des Geſetzes iſt: der Staat muß dafür ſor⸗ gen, daß nur, wer geſund iſt, Kinder zeugen und niemand ſein körperliches oder geiſtiges Leiden im Körper ſeines Kindes verewigen darf. Das Geſetz will als erſte geſetzgeberiſche Maßnahme im Rahmen der Bevölkerungspolitit des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates die bisher nicht vor⸗ handene Möglichkeit eröffnen, die weitere Ver⸗ erbung von Erbleiden zu verhüten, und dadurch dazu beitragen, daß nicht in abſehbarer Zeit die wertvolle Schicht der Bevölkerung von der min⸗ derwertigen überwuchert wird, eine Gefahr, die bei einer weiteren Entwicklung der bisherigen Verhältniſſe der Geburtenziffern mit Sicherheit eintreten müßte. Schon die Tatſache der außerordentlichen Be⸗ deutung des Geſetzes für die Zukunft unſeres Volkes würde ſeine Würdigung an dieſer Stelle rechtfertigen. Darüber hinaus aber greifen die Beſtimmungen des Geſetzes tief in Aufgaben⸗ gebiete der Gemeinden und Gemeindeverbände ein: ſie werden ſich in der täglichen gemeind⸗ lichen Arbeit bemerkbar machen. Dabei ſoll völlig davon abgeſehen werden, daß das Geſetz in ſeinen ſpäteren Auswirkungen die Gemein⸗ den und Gemeindeverbände von manchen Laſten befreien wird, die ihnen heute die Betreuung der unglücklichen und bedauernswerten Men⸗ ſchen auferlegt. Dieſe Folgen laſſen ſich zur Zeit in keiner Weiſe feſtſtellen. Die Reichsregierung iſt, worauf Reichsminiſter des Innern Dr. Frick in ſeiner Rede in der erſten Sitzung des Sach⸗ verſtändigen⸗Beirats für Bevölk⸗rungs⸗ und Raſſefragen hingewieſen hat, ſich deſſen bewußt, daß mit der Ausmerzung der Erbtranken noch nichts erreicht iſt, wenn es nicht gleichzeitig ge⸗ lingt, durch poſitive bevölkerungspolitiſche Maß⸗ nahmen die Familiengründung und die aus⸗ reichende Fortpflanzung der wertvollen erb⸗ geſunden deutſchen Menſchen zu erreichen. Daß dazu neben der auch für die wirtſchaftliche Lage der Gemeinden bedeutſamen wirtſchaftlichen Stärkung der Familie ihre ſittliche und religiöſe Fundamentierung gehört, hat der Führer wie⸗ derholt zum Ausdruck gebracht. Wenn man bedenkt, daß allein in den kom⸗ munalen Heil⸗ und Pflegeanſtalten am 1. Aug. 1933 ungefähr 80 000 Geiſteskranke, Idioten und Epileptiker untergebracht waren, daß nach der amtlichen Statiſtik über die Fürſorgeerzie⸗ hung in Preußen im Rechnungsjahre 1931 8 v. H. der neuüberwieſenen Zöglinge ſchwach⸗ ſinnig, ſchwerpſychopathiſch und epileptiſch wa⸗ ren und daß in den Blinden⸗, Taubſtummen⸗, Krüppel⸗ und Trinker⸗Heilanſtalten zahlreiche Inſaſſen ſich befinden, die unter die Vorſchrif⸗ ten des Geſetzes vom 14. Juli 1933 fallen, ſo kann man ſchon daraus die Bedeutung ermeſ⸗ ſen, die das Geſetz für die Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände hat. Berückſichtigt man ferner das große Heer derer, die in fonſtigen öffentlichen Krankenhäuſern, Siechenanſtalten, in den Heimen und Anſtalten der privaten Wohlfahrtspflege auf Koſten der Gemeinden und Gemeindeverbände unterge⸗ bracht ſind, die in der offenen Fürſorge ent⸗ ſtehen und die, ohne jetzt ſchon hilfsbedürftig de ſein, mit Sicherheit infolge ihrer Krantheit emnächſt einmal der öffentlichen Wohlſahrts⸗ pflege anheimfallen werden, ſo wird man be⸗ greifen, wieviel von den Auswirkungen und der Durchführung des Geſetzes für die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände ſchon in der allernächſten Zeit abhängt. Es kann an dieſer Stelle und in dieſem Zu⸗ ſammenhange davon abgeſehen werden, den Inhalt des Geſetzes vom 14. Juli 1933 und der dazu ergangenen Ausführungsverordnung vom 5. Dezember 1933 im einzelnen darzuſtel⸗ len. Ebenſowenig ſollen die mediziniſchen Vor⸗ ausſetzungen und damit die Grenzen erörtert werden, die das Geſetz ſich ſelbſt ſetzt und die bei einer großen Anzahl der erbkranken bedau⸗ ernswerten Volksgenoſſen eine Nachprüfung von vornherein unmöglich machen. Dagegen erſcheint es zweckmäßig, die Aufgaben heraus⸗ zuheben, die den Gemeinden und Gemeinde⸗ verbänden, den Gemeindeanſtalten bei der Durchführung des Geſetzes entſtehen. Dabei muß ſtets im Auge behalten werden, daß das Geſetz, wie es in ſeiner amtlichen Begründung heißt, bewußt von der Erkenntnis ausgeht, daß es nicht alle Erbkranken, vor allen Dingen nicht die leichteren Fälle von Geiſtesſtörungen und auch nicht die geſunden Träger von Erb⸗ krantheiten erſaſſen kann. Anderſeits wird hof⸗ fentlich derjenige, deſſen Unfruchtbarmachung zum Nutzen der Voltsgeſundheit notwendig iſt, in vielen Fällen die nötige Einſicht aufbringen, um die Steriliſierung zu beantragen, ſo daß der Grundſatz der Freiwilligkeit im weſentlichen aufrecht erhalten iſt. Darüber hin⸗ aus ſchränkt entſprecherrd dem mit dem Geſetz verfolgten Zweck die Ausführungsverordnung den Kreis der Perſonen, die unfruchtbar ge⸗ macht werden können, noch dadurch ein, daß ſie die Stellung eines Antrages im Wege einer Sollvorſchrift ausſchließt in den Fällen, in denen der Erbkrante wegen ſeines hohen Al⸗ ters oder aus anderen Gründen nicht fort⸗ pflanzungsfähig iſt oder der Eingriff eine Ge⸗ fahr für das Leben des Kranlen bedeuten würde. Solche Menſchen ſollen wegen Anſtalts⸗ pflegebedürftigkeit in einer geſchloſſenen An⸗ ſtalt dauernd untergebracht werdenn. Manche Aerzte und Erzieher meinen ſogar, deß man im Hinblick auf die Folgen des ärztlichen Ein⸗ griffs auf das Seelenleben des Jugendlichen und beſonders auch auf die Entwicklung in der Pubertätszeit das Alter noch herobſetzen könnte, da eine Unfruchtbarmachung vor Er⸗ wachen des väterlichen und mütterlichen In⸗ ſtierkts für weniger gefährlich gehalten wird. Wahrſcheinlich um auch die Möglichteir jeder Einwirkung auf den Erbtranken, die den An⸗ ſchein eines Zwanges haben könnte, auszu⸗ ſchließen, kennt das Geſetz im Gegenſatz zu dem von dem Ausſchuß des Preußiſchen Landesge⸗ ſundheitsrates vorgelegten bekangiten Entwurf eines Steriliſierungsgeſetzes kein Antragsrecht des Fürſorgeverbandes, ſondern beſchränkt die⸗ ſes auf den Erbkranken, deſſen geſetzlichen Ver⸗ Gemeinden fördern Erbgeſundheitspflege treter unter beſtimmten Vorausſetzungen, den beamteten Arzt und ſoweit es ſich um oie In⸗ ſaſſen einer Kraciken⸗, Heil⸗ und Pflegeanſtalt oder einer Straſanſtalt handelt, den Anſtalts⸗ leiter. Die finanziellen Fragen ſind ſo entſchieden, daß bei hilfsbedürftigen Kranken der nach den allgemeinen Beſtimmungen der Fürſorgepflicht⸗ verordnung endgültig fürſorgepflichtige Für⸗ ſorgeverband einzutreten habe mit der Maß⸗ gabe, daß er für dieſe Koſten keinen Erſatzan⸗ ſpruch gegen den Kranlen, deſſen Ehegattee oder Eltern hat. Dieſe im Einzelfall zunächſt eintretende Belaſtung werden die Gemeinden jedoch ſchon im Hinblick darauf bereitwillig übernehmen, daß die verhältnismäßig geriggen Koſten in jedem Falle ſich ſchon ba. d, ſicherlich aber in der Zukunft um ein Vielſaches durch die Erſparnis an Wohlfahrtsausgaben bezahlt machen werden. Durch Förderung der Aufklärung und der Eheberatung werden die Gemeinden die Wirk⸗ ſamkeit des Geſetzes ergänzen, durch die bevor⸗ zugte Behandlung der erbgeſunden Familien bei Arheitsbeſchaffung, Siedlung, in der vor⸗ beugenden Geſundheits⸗ und Erholungsfür⸗ ſorge, der Jugenbpflege uſw. dazu beitragen können, daß die Familiengründung und aus⸗ reichende Fortpflanzung der erbgeſunden Men⸗ ſcherr ſichergeſtellt, dem fortſchreitenden Verluſt wertvoller Erbmaſſe Einhalt geboten und das hohe Ziel der Schaffung eines geſunden kin⸗ derreichen und damit lebensfähigen und lebensſtarken deutſchen Voltes erreicht wird. Der Aufſchwung der Bautätigkeit im erſten Jahre des Dritten Reiches Ueber den Aufſchwung, der die Bautätigkeit im Deutſchland Adolf Hitlers genommen hat, veröffentlicht das Statiſtiſche Reichsamt jetzt eingehendes Zahlenmaterial. Danach erfuhr der Wohnungsbau im Jahre 1933 infolge des Kampfes der Reichsregierung gegen die Arbeitsloſigkeit und auf Grund der hierdurch angeregten privaten Unternehmungs⸗ luſt eine kräftige Belebung. Die wichtigſten Merkmale der Wohnbautätigkeit im vergange⸗ nen Jahre ſind die erheblich Keigans Um⸗ bautätigkeit, die Zunahme des Kleinhausbaues und die wachſende Beteiligung privater Bau⸗ herrn. Insgeſamt wurden in ſämtlichen Ge⸗ meinden mit 10000 und mehr Einwohnern 96 700 Wohnungen erſtellt, um 25 300 oder 35 v. H. mehr als im Jahre 1932, in dem aller⸗ dings die Bautätigkeit ihren bisher tiefſten Stand erreicht hatte. Unter Zugrundelegung der zum Bau beantragten, genehmigten und begonnenen Wohnungsbauten dürften in das Jahr 1934 in den Berichtsorten 35⸗ bis 40 000 Wohnungen übernommen worden ſein, die ihrer Fertigſtellung harren. Für die Groß⸗ und Mittelſtädte mit 50 000 und mehr Einwohnern liegen weitere ausführ⸗ liche Angaben vor. Die Zahl der in dieſen Städten fertiggeſtellten Wohnungen betrug 72200 gegen nur 53 700 im Jahre 1932. Ein großer Teil davon entfällt auf umgebaute Wohnungen. Die Teilung alter, meiſt größerer Wohnungen entfaltete ſich auf Grund der er⸗ höhten ſtaatlichen Förderung erſt ganz im Jahre 1933. 31 500 Wohnungen oder 44 v. H. ſämt⸗ licher in den Groß⸗ und Mittelſtädten erſtellten Wohnungen wurden durch Umbau geſchaffen. Dadurch kamen andererſeits 10 300 Wohnungen in Wegfall, ſo daß der Reinzugang durch Um⸗ bau ſich auf 21 200 belief; 1932 betrug er nur 8400. Die Durchſchnittsgröße der erbauten Wohnungen hat in den Groß⸗ und Mittelſtäd⸗ ten wieder etwas zugenommen. Unter den einzelnen Großſtädten wurde der größte Rein⸗ zugang an Wohnungen in Stuttgart mit 5,7 Wohnungen auf tauſend Einwohner erreicht. Es folgten Ludwigshafen mit 4,7; Frankfurt a M. und Magdeburg mit je 4,4; Bielefeld und Mannheim mit je 3,7; Berlin und Glei⸗ witz mit je 3,6. Beſonders niedrig war der Zugang in den weſtfäliſchen Induſtrieſtädten Bochum, Duisburg⸗Hamhorn und Wuppertal mit je 0,6 und in Braunſchweig mit 0, 7. Die deutſche Kurzſchrift bei den Behörden Die Mannheimer Ortsgruppen der Deutſchen Stenographenſchaft eröffnen am 1. März Son⸗ derkurſe für Beamte in Deutſcher Kurzſchrift, für Anfänger, Fortgeſchrittene, ſowie Umſchu⸗ lungskurſe— Gabelsberger oder Stolze⸗Schrey in Deutſche Kurzſchrift— in Verfolg der Ver⸗ fügung des Reichsminiſters des Innern vom 27. Dezember 1933, und garantieren bei regel⸗ mäßigem Beſuch dieſer Kurſe, die von anerkannt beſien Fachleuten geleitet werden, die Errei⸗ chung der in der genannten Verfügung vor⸗ geichriebenen Leiſtungen. Die miniſterielle Ver⸗ fügung vom 27. Dember 1933 lautet: 1. Von den ab 1. Oktober 1934 in den Reichs⸗ oder Landesdienſt eintretenden Beam⸗ ten und Beam eern, die ihre Eingangs⸗ ſtennι von Beſol Igrurve 10 an aufwärts kben, wird— n s der Deutſchen Kurz⸗ ſaift(Nr. 5) verlanat. 2. Für die am 1. Oktober 1934 vor⸗ handenen Beamten gilt folgendes: a) Die Beamten, die eine Kurzſchrift auf Grund einer bereits beſtehenden dienſtlichen Ver⸗ pflichtung beherrſchen müſſen, haben, ſoweit dies nach den bisherigen Beſtimmungen noch nicht der Fall iſt, vom 1. Oktober 1934 ab die Deutſche Kurzſchrift(Nr. 5) zu beherrſchen. b) Die Beamten mit Eingangsſtellen von Be⸗ ſoldungsgruppe 10 an aufwärts, die zur Be⸗ herrſchung einer Kurzſchrift bisher dienſtlich nicht verpflichtet waren, haben ſich, ſofern ſie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bis zu dieſem Tage die Kenntnis der Deutſchen Kurzſchrift (Nr. 5) anzueignen; haben ſie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebensjahr bereits vollendet, ſo wird ihnen empfohlen, die Deutſche Kurz⸗ ſchrift leſen, wenn möglich auch ſchreiben zu lernen(vgl. Nr.). 3. Die Angeſtellten, insbeſondere die Art. 63 u. 64 Größen 40-47 Boxrind- Schnür⸗ Stiefel mit u. onne Hagpe, gule Uualität, lummi-Aosat: 5 42 Carl FritZa ie., H f, S Mie. Kanzleikräfte, ſind darauf aufmerkſam zu machen, daß vom 1. Oktober 1934 an im Be⸗ hördenbetrieb die Deutſche Kurzſchrift ver⸗ wandt wird und ihre Kenntnis(Nr.), insbeſondere von den Angeſtellten des Kanzlei⸗ dienſtes, nachzuweiſen iſt. 4. Die oberſten Reichsbehörden können im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern Ausnahmen von den Vorſchriften zu 1 bis 3 zu⸗ laſſen; ſie können insbeſondere Gruppen von Ben en, die nur wenig zu ſchreiben oder Akten zu leſen haben, von der Erlernung befreien. Hier werden beſon⸗ ders Beamte mit handwerklicher oder mecha⸗ niſcher Tätigkeit(Gruppen A 9 und 10) in Frage kommen. Auf die Kriegsbeſchädig⸗ ten iſt angemeſſene Rückſicht zu nehmen. 5. Unter Kenntnis der Deutſchen Kurzſchrift iſt die Fähigkeit zu verſtehen, in der Kurzſchrift gut leſerlich 80 Silben in der Minute zu ſchrei⸗ ben und in der Kurzſchrift Geſchriebene⸗ zu . Die mit eigentlichen Kñanz leiarbei⸗ ten(Schreibarbeiten, Aufnahme von Steno⸗ grammen uſw.) beſchäftigten Beamten und die Kanzleiangeſtellten haben ſich eine Schreib⸗ geſchwindigkeit von wenigſtens 150 Gilben in der Minute anzueignen. 6. Die Behörden haben die Beſtrebungen der Veamten und Angeſtellten, die Deutſche Kurz⸗ ſchrift zu erlernen, möglichſt zu fördern. Caritasverband Lebensmittelverteilung am 19. und 20. Februar 1934: Innenſtadt, Schwetzingerſtadt, Lin⸗ denhof: Ausgabe in B 5, 19: am 19. 2. 34, von—12 Uhr für die Gruppen A, B, C; von —5 Uhr für die Gruppe D; am 20. 2. 34 von —12 Uhr für die Gruppe E; von—5 Uhr für die Gruppe F. Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei: Ausgabe im Kai⸗ ſergarten, Zehntſtraße, am 19. 2. 34 von—12 Uhr für die Gruppen A, B, C, D; am 20. 2. 34 von—12 Uhr für die Gruppen E und F. St.⸗Bonifatius⸗Pfarrei: Ausgabe Kronprinzenſtraße 34 am 19. 2. 34 von—12 Uhr für alle Gruppen. St.⸗Nikolaus⸗Pfarrei: Ausgabe Han⸗ ſaſtraße am 19. 2. 34 von—12 Uhr für alle Gruppen. Waldhof, Neckarau, Seckenheim, Feudenheim, Wallſtadt, am Montag, den 19. 2. 34 an den bekangten Ausgabeſtellen, vormittags von—12 Uhr. Ausweiſe mitbringen. Dieser Aufdruck kennzeichnet das (Name ges. gesch.), das laut Gutachten der Staatl. chem.⸗Techn. Prüfungs- u. Versuchsanstalt. Karlsruhe, als neues Zigarettenpapier zu betrachten ist, welches besser glimmt, milder und neutraler schmeckt umd angenehmer riecht als die seither in Deutschland benutzten Zigarettenpapiere des In- und Auslandes. aADbr MACHt R ———— ist die einzige 3½ Pf.-Zigarette mit dem neutral schmeckenden Gculia Anhiar ———————— ——— ————— ———— —————— ————————— —————— Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 10 „Hakenkrerzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Aus Ludwigshafen Deutſche Bühne. Für die Mitglieder der Ortsgruppe Lud⸗ wigshafen der Deutſchen Bühne iſt ein gutbe⸗ ſetztes Haus ſchon eine ziemliche Selbſtver⸗ ſtändlichteit. Zumal, wenn Stücke wie die Operette„Der Vetter aus Dingsda“ nach dem Luſtſpiel von Max Kempner⸗-Hochſtädt auf dem Programm ſtehen. Dazu die flotte Muſit von Eduard Künnecke. Es war wieder ein genuß⸗ reicher Abend und ein voller Erfolg für die Mitwirkenden. Regie führte mit ſchon oft be⸗ währtem Talent Walter Joos, die muſikaliſche Leitung lag in den Händen des uns allen be⸗ kannten Karl Klauß, während die Tanzleitung Annie Heuſer übertragen worden war und ihre Beſähigung erneut unter Beweis ſtellte. In die einzelnen Rollen, deren Leiſtung jede einzelne hervorragend war, teilten ſich Vera Spohr, Hedwig Hillengaß, Nora Landerich, Hugo Voi⸗ ſin, Albert von Küßwetter, Walter Joos, Max Reichart, Karl Zöller und Hans Karaſek. Großer Beifall begleitete die Darbietungen uerd beide, ſowohl Künſtler als auch Publitum können mit dem Erfolg des Abends zufrieden ein. Aus Unvorſichtigkeit vom Zug überfahren. Wie wir durch die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen erfahren, wurde im Bahnhof Ein⸗ ſiedlerhof der 47jährige verheiratete Lokomotiv⸗ führer Johann Murr, der beim Bahnbetriebs⸗ wert Kaiſerslautern beſchäftigt iſt, beim Ueber⸗ ſchreiten der Gleiſe von einem einfahrenden Güterzug erfaßt und auf der Stelle getötet. Geſtohlen wurde aus einem Aufenthalts⸗ raum in der Adolf⸗Hitler⸗Siedlung eine dort aufgeſtellte Sparbüchſe der Arbeiter mit 15 M. Inhalt. Die Ermittlungen nach den Tätern, zwei Burſchen im Alter von 20 bis 25 Jahren, ſiend im Gange. Eine beſondere Ehrung wurde Herrn Adolf Roller, wohnhaft Mun⸗ denheimer Landſtraße 229, zuteil. Herr Roller, eine in der ganzen Stadt bekannte Perſönlich⸗ keit, iſt ſeit Jahren Abteilungsſführer bei der ſtädtiſchen Feuerwehr. Ueberall, wo Hilſe und Rettung nötig ſind, iſt er ſtets in vorderſter Reihe zu ſehen. Für ſeine aufopferenden und trenen Dienſte bei der Sanitätskolonne hat er nun das ſehr ſelten zur Verteilung kommende Dienſtauszeichnungskreuz erhalten. Zu allen Zeiten, in Krieg und Frieden, ſo auch bei dem Dppauer Unglück, war er auf ſeinem Poſten und eine große Anzahl eyrender Auszeichnun⸗ gen ſind der Beweis ſeiner immerwübrenden Opſerbereitſchaft. Die Landesgruppe Baden⸗Rheinpfalz des Reichsluftſchutzbundes veranſtaltete einen Führerlehrgang, an dem der Landesgruppenführer aus Baden und Rheinpfalz teilnahmen. In einer an den Lehr⸗ gang anſchließend ſtattgeſundenen mehrſtündi⸗ gen Ausſprache wurde die Notwendigkeit der gründlichen Schulung der Bevöllkerung einge⸗ fehen und feſtgelegt, daß die Arbeiten zur Auf⸗ ſtellung eines einheitlichen Arbeitsprogrammes für dieſen Zweck unverzüglich in Angriff ge⸗ nommen werden müſſen. Amſsgericht Ludwigshafen Haltloſe Schwätzereien brachten das Ehepaar R. Sch. vor die Schran⸗ ken des Gerichts. Nachdem der Angeklagte einen Prozeß gegen die Stadtverwaltung Ludwigs⸗ hafen wegen ſeines Hauſes in der Frankentha⸗ ler Straße in zweiter Inſtanz gewonnen hatte, hätte er doch eigentlich zufrieden ſein können. Aber ſeine Ehefrau war anderer Anſicht und glaubte, den nunmehr vom Hochbauamt zwecks Erhebungen erſcheinenden Beamten gegenüber ſchwere Beleidigungen gegen die Stadtverwal⸗ tung ausſprechen zu können. Am 25. Auguſt 1933 wurden dieſe Beleidigungen ſo arg, daß ſie dem gerade agweſenden Bauinſpektor R. Anlaß gaben, Anzeige zu erſtatten. Nachdem nun die Sache vor die Richter kam, wollte das Ehepaar natürlich nichts geſagt haben. Das half ihnen jedoch nichts, denn die Zeugen wa⸗ ren anweſend. Von Glück können ſie noch ſagen, daß der Richter ihre bisherige Unbeſcholtenheit berückſichtigte und nicht, wie vom Staatsanwalt beantragt, eine Gefängnisſtraſe ausſprach. We⸗ gen Beleidigung und übler Nachrede erhielt das Ehepaar eine Geldſtrafe von je 200 RM. oder je 50 Tage Gefängnis. Ein ſeltſamer„Treuhänder“ iſt der O. S. aus Ludwigshafen. Im Jahre 1932 hatte er im Auftrage ein Vergleichsverfah⸗ ren abzuwickeln. 450 RM. ſtanden zur Vertei⸗ lung an die Gläubiger zur Verfügung, vom Ueberwachungsausſchuß ging ihm die Weiſung zu, ſtets das Geld, ſoweit vorhanden, an die Gläubiger abzuführen. S. aber lieferte nur einen Teil ab, während er den Reſt unberech⸗ tigterweiſe für ſich verwendete. Wegen Untreue und Unterſchlagung ecrhielt er nun 50 RM. Geldſtraſe und an Stelle einer verwirkten Ge⸗ fängnisſtrafe von 25 Tagen eine weitere Geld⸗ ſtrafe von 100 RM. Und willſt Du nicht mein Bruder ſein. Nach dieſem Motto glaubte der Arbeiter G. L. in Ludwigshafen zu verfahren, weil er mit einem 60jährigen Brezelverläufer Differenzen hatte. Auf dem Eiſenbähnviadukt trafen ſie ſich und L. nahm die Begegnung zum Anlaß, mit der Fauſt auf den alten Mann einzuſchlagen. Dieſer flüchtete, L. holte ihn ein und ſchlug abermals darauf los, daß der Brezelvertäufer aus Mund und Naſe blutete und ſich acht Tage lang in ärztliche Behandlung begeben mußte. Vier Wochen Gefängnis ſind das Ergebnis dieſes Kraftaufwandes. Ein fremdes Motorrad benutzte der K. M. aus Oggersheim, das er dort vor einer Wirtſchaft fand, zu einer Spa⸗ zierfahrt. Das Rad gehörte einem Metzger, der Anzeige erſtattete und ſein Eigentum wieder er⸗ hielt. Dieſer Umſtand und weil M. noch nicht vorbeſtraft iſt, verhalfen ihm dazu, noch einmal mit einem blauen Auge davon zu kommen. Er erhielt zwei Monate Gefängnis und hierauf Bewährungsfriſt. unferrichtet unsere Leser durch schinellste Nachrichtenũbermittlung und mit Hilfe des HB-Sportfunk von allen sporflichen Begebenheifen, unfer ganz besonderer Berücksichtigung aller Sparten heimischen und hadiscien Sportes. Darüber hinaus sind wir in der Lage die Ergebnisse des ln- und Auslandes sofort an unseren Leserkreis heranzufragen. Den großzügigen Vorbereitungsorbeiten Zzur Olympiade 1936 wird weitgehendst Rechnung geiragen, wobei aber die Aufbauarbeif auch der Kkleinsten Vereine entspreciende Würdiqung erföhrl. Eine aus- führliche Berichferstaſtung über Leichtathletik Fußball Hockey Handball Tennis Rugby Ringen Rudern Stemmen Turnen Boxen Fechfen Fliegen Wintersport Schy/immen Pferdesport usw. zeichnelt den C& AllS. „13-5 Alaaaaagaawwaua Hochmut kommt vor dem Fall. Das mußte auch die Kontoriſtin J. R. erfah⸗ ren, die ſich vor dem Ludwigshafener Amtsge⸗ richt wegen eicrer Summe von 1379 RM. zu verantworten hatte, In einem Kaufhaus hatte ſie einen Vertrauenspoſten als Hauptkaſſiererin zu bekleiden. Ihr Eintommen reichte anſchei⸗ nend nicht aus, um ihre extravaganten Aus⸗ gaben zu beſtreiten und als ſie aus beſonderen Gründen von ihrem Poſten entfernt worden war, wurde ein Fehlbetrag in genannter Höhe feſtgeſtellt. Ein beſonders ungünſtiges Licht wirft der Umſtand auf ihre Charaktereigen⸗ ſchaften, daß ſie verſucht, ihre früheren Ar⸗ beitskameraden für den Verluſt zu verdäch⸗ tigen. Sie behauptete nämlich, daß ſie des öfte⸗ ren von ihrem Poſten weggegangen ſer und immer den Schlüſſel an der Kaſſe habe ſtecken laſſen. Die Richter ſind doch anderer Anſicht als die Angeklagte und verurteilen die J. R. wegen Untreue und Unterſchlagung zu vier Monaten Gefängnis. Der Mantel als Magnet. Eine geſchiedene Frau A. N. aus Mannheim hatte ihrer Ueberzeugung nach vom Gericht bit⸗ ter Unrecht belommen, als ſie wegen eines Pullover⸗Diebſtahls eine Geldſtrafe von 20 Reichsmark zudiktiert bekam. Sie legte Beru⸗ fung ein mit der Begründung, der Pullover habe ſich an ihren Mantel gehängt, als ſie zu nahe an die Theke getommen ſei. Komiſcher⸗ weiſe hatte ſie aber unter dem Mantel auch noch ein ſolches Betleidungsſtück verſteckt. Sie hat nun eine Woche Zeit, hinter Schloß und Riegel über das Myſterium der Pulloveran⸗ hänglichkeit nachzudenken. Zehn Monate Gefängnis für eine Denunziankin Die Strafkammer beſchäftigte ſich am Don⸗ nerstag mit einem Fall von ſtaatspolitiſchem Intereſſe. Durch eine geſchiedene Frau und einen Inſeratenvertreter war ein Kriminalkom⸗ miſſar beſchuldigt worden, ſich in Wort und Tat ſtaatsfeindlich benommen zu haben. Die Frau hatte in einem Schreiben an die Staats⸗ anwaltſchaft ausführliche Mitteilungen über die angebliche Staatsfeindlichkeit des Beam⸗ ten gemacht. Der angeklagte Inſeratenvertreter ſetzte einen Stabswalter und Kriminalſekretär von den angeblichen politiſchen Verfehlungen des Kriminalkommiſſars in Kenntnis. In der Verhandlung ergab ſich nun ein ganz anderes Bild. Die——— ſprachen ſich alle ſehr gün⸗ ſtig über den von der Frau und dem Angeklag⸗ ten denunzierten Beamten aus Der Staats⸗ anwalt hielt die Wahrheitsbeweiſe der Ange⸗ klagten für völlig mißlungen. Die Frau wurde wegen falſcher Anſchuldigung zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten verurteilt, der Angeklagte wegen falſcher Anſchuldigung und unbefugten Tragens des Parteiabzeichens zu ſechs Monaten Gefängnis. Der Beamte iſt damit in aller Form und völlig rehabilitiert. Die Reichsbahn zählt ihre Gäſte Um die Wirtſchaftlichkeit der dem Perſonen⸗ verkehr dienenden Züge zu überwachen, wird die Deutſche Reichsbahn in dieſem Jahre wieder Verkehrszählungen an Sonn⸗ und Werktagen durchführen. Vorgeſehen ſind ins⸗ geſamt 16 Zählungen, und zwar am 18., 20., 21 und 22. Februar,.,., 6. und 7. Juni, .,., 8. und 9. Auguſt, ſowie am 11., 13., 14. und 15. November. Auf Grund der Zähl⸗ ergebniſſe wird feſtgeſtellt, ob Zahl und Stärke der Züge zu vermehren oder zu vermindern, zu verſtärken oder zu ſchwächen ſind. Außerdem werden die in allen Zügen gefahrenen Per⸗ ſonenkilometer ermittelt, die der Verteilung der Einnahmen des Perſonenverkehrs zugrunde gelegt werden. Küche und Beller „Bei Lucullus au Gast sein“, sagt man. und an dis Hamburg-Amerika Linis werden Sie dabei denłen, zenn 8ie auch nur einmal auf einem der vielen Schiffe gereist sind, die auf regelmäßiger Fahrt nach allen Weltteilen oder auf Vergnugungs- und Erholungsreisen nach Vord und Sud die Hapao- Flagge üͤbers Meer tragen. Seeluft und gute Kuche... was konnte Ihrer Gesundheit foͤrder- licher sein? Es reiſt ſich gut mit den Schifſen der H2 MBURG-AMERIKA LIINIE FILIALE MANNHEIM- O 7, 9 (-Heidelberger Strasse) Fernrut 263 41 Jahrgang 4 soso eogao.- Es bedarf! Ina ich Ko mrem pᷣ Schreit Diktier Laaa Rac LlllAiA D+ L Ers anat Voll Verzi 5 führ Telefon 412 ————— —..— — J. B. Zugelasser 43 Wo kau Leibb Spe Aus Hi + N: eee Aeles im Ffacng 1854² K —— 22. 4 934 C Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Ne. 50— Seite 11„Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 fah⸗ 3Sge⸗ 5 150 1 KaRl Sfakl erin 9639 K 0 1,11 5 e5 f ei —— tatt jeder hesonderen Unzeine 11 Zentralheizungen— —*— Feinst. thur. 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Februar 1934 teht auch lnnen au Diemten. das alte Fach⸗ 7 bit⸗ Neine preie ind guntige:—— geſchäft Rethelstraße 5 e5 aberzeugen Sie ſich oder 3 aber desſchlen sie FHaus⸗ und Grandbefitzer F 3, 12 In tiefer Trauer: 40 meine Ausitellunęi- 7 3 Telefon 29 237. boer in Secenheim! 4 0 Frau Unna Meythaler seb. Brinkmann —— r, ſprechen im Gaſtho 8 — e3Zum Reichsad e r“ Hans Im⸗ Die Feuerbestattung mindet am Montag, den 19. Februat, vormittags 11.45 Uhr statt. Sie Wianeig DAeten Kondolenzbesuche dankend verbeten. 18695“% W ibe— Daus Ans bringt 5 - 9 otleidenden„uü ran[Grundbeſitzes“. 5 e—5 SGevwinnſk ne 5 5 7* 5 7— 9— Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, von dem plötzlichen P don⸗ Tode unseres langjährigen Mitarbeiters, des Herrn hem N an achstehende firmen sind zur Entgegennahme von Bedarfsdeckungsscheinen 4 K b H I 1 und i 2 om⸗ vom Oberhürgermeister der Rauptstadt Hannheim zugelassen n 50 d 0 0 5 ein und Kenntnis zu geben. Die 1 Der Verstorbene trat im Jahre 1897 in unser Mannheimer Stamm⸗ ats⸗ 5e tene Gelegenheitl werk ein. Durch seinen lauteren Charakter, seine unermüdliche Pflicht- über Schlatzimmer von 165.— Prt. an treue und außerordentliche Zuverlässigkeit erwarb er sich bald das Ver- 0 0—— Herrenimmer von 190.— fll. on trauen, das nötig war, um ihn in unseren Auslandswerken zu beschäfti- eter 2 Speisezimmer von 230.— dr. on gen. So wirkte er bei Errichtung und Betrieb unserer inzwischen —— 3 Lee 0 W2755 3 en verlorengegangenen Fabrik in Pernau(Rußland) mit u. 55 das schwere •toree Spiegelschlänteg so S Los vieler Auslandsdeutscher, indem er in russische Gefangenschaft ge- — ſaſfafftrmem— len Jac den dalere vin 2, ln umeen Meen fleh u. keleem tuig eres I Mosklnaus GunruEn während er vom Jahre 1930 ab in unserer neuen Fabrik in Kexholm e I Finmand) beschäftigt wurde. Wir werden diesem treuen Mitarbeiter, der lag⸗ d 7*5 Mannheim. du 3. 16 über 36 Jahte in unseren Diensten stand, stets ein emendes Andenken ats⸗ 44 10— epceratiuꝛ 425 bedarfsdeckunęsscheine werden in bewahren 3 nge⸗—— Zahlung senommen. 5 1 3 3 —— immmmmnmmmnmimniiimmnintiunirmmiiiꝛmmutirmmimmmussmismifttztt—— Die Direktion der Zellstofffabrik Waldhof iner A Li 18718K Berlin, Mannheim-Waldhof — preiswert im Laboratorum—— Möbell ArektabFabr——— ung* zchlatrmm-„anlEiche, kauk. Nußh. ens—— ſmlan mm. Zlür., kompi. von 340.— anfMitv. ab Rm. 375 e iſt 22. Speisezimmer. Kompl. 297. àn Speiſe⸗ u. Her⸗ et.* 4 Hücnen, lomplett.... V. 170.-anſrenzimmer u1. 7 u 1. 7 Unner Z40 e Küchen Der liebe Gott hat am 16. Februar meinen lieben Gatten, unseren e 5 5 k3 11 hietricn k3 1 in jeder Preislage guten Vater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwager, Herrn nen⸗ Erstes und öſtestes fachgeschoft e. 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Selbſt⸗ verſtändlich muß bei den der ganzen Volkswirt⸗ ſchaft dienenden Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men der Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ unbedingte Gel⸗ tung haben. Die Preisgeſtaltung iſt neben der Erweiterung des Umſatzes eine der Fragen, die die deutſche Wirtſchaft zurzeit am meiſten beſchäftigen. „Preiserhöhungen führen zur Schwächung der Kaufkraft; die Beſeitigung der Wirtſchaft kann aber nur durch eine Stürkung der Konſumkraft erzielt werden.“ Der Reichswirtſchaftsminiſter hat mit dieſer Formulierung unzweideutig ſeiner Einſtellung zu der Preisfrage im gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt Ausdruck verliehen. Viele Preisforderungen konnten daher nicht er⸗ füllt werden, weil die an ſich verſtändlichen und berechtigten Forderungen eines einzelnen Be⸗ rufsſtandes ihre Grenzen finden an dem Lebensintereſſe der ganzen Nation. Trotzdem die Regierung keine Pro⸗ fitwirtſchaft duldet, wünſcht ſie die Er altung an ſich notwendiger Gewerbezweige, da ſie den Volksgenoſſen Arbeit und Brot geben. Die Re⸗ gierung wird deshalb weiter darüber wachen, daß die in Deutſchland vorläufig noch zu brin⸗ genden Opfer gleichmäßig verteilt und unter der Tarnung Gleichſchaltung nicht einſeitige Vorteile herausgeholt werden. Die Vertreter derjenigen welche auf eine unmittelbare Preis⸗ erhöhung hinarbeiten, wollen durch höhere Preiſe die Rentabilität der Betriebe wieder herſtellen, womit nach ihrer Meinung Hond in Hand ginge die Möglichkeit, Arbeits⸗ loſe in immer ſteigendem Maße an die freien ——— zu bringen und auf dieſe Weiſe die Kaufk⸗Aft zu ſtärken. Bei zahlloſen Zweigen der Wirtſchaft werden unter der falſch verſtan⸗ denen Deviſe einer berufsſtändiſchen Ordnung oder mit ſonſtigen Begründungen Konventio⸗ nen neu gegründet oder alte gefeſtigt, deren erſte Handlung dann faſt immer unmittelbare oder mittelbare Preisſteigerungen ſind. In dieſes Vorgehen ſchiebt ſich aber ſehr ſchnell ein den gewollten Effekt verhindernder Keil, nämlich das ſchroff einſetzende Nachlaſſen der Nachfrage. die Käuferſchicht in den jetzi⸗ gen Zeitläuften ſchon auf geringfügige Preis⸗ erhöhungen ſelbſt bei unentbehrlich erſcheinen⸗ den Konſumgegenſtänden reagiert, wird jeder Lebensmittelhändler zu beſtätigen in der Lage ſein. Der Kardinalirrtum, dem dieſe und alle anders gearteten Preisbewegungen zum Opfer fallen müſſen, liegt in der Hingabe an den Glauben, man könne mit Dauerwirkung ganze Wirtſchaftszweige als Geſundheitsinſeln in das Meer des immer noch kranken wirtſchaft⸗ lichen Geſamtgeſchehens einbauen. Eine ſogenannte Rentabilität des in⸗ veſtierten Kapitals durch Preis⸗ diktate zu erzwingen, würde ſich nicht nur auf die Dauer als erfolglos erweiſen, ſondern auch unmittelbar für die Geſamtwirtſchaft nach⸗ teilige Auswirkungen haben dur cheine Ein⸗ engung des Spielraumes für Ar⸗ beitsbeſchaffung. Beſonders wichtig iſt aber folgender Geſichtspunkt: Die Wirtſchaft⸗ lichkeit ſoll von zwei Seiten her gefördert werden, einmal durch die Umſatz au s wei⸗ tung, zum anderen durch die Ermäßi⸗ gung der fiskaliſchen und tarif⸗ kichen Belaſtungen. Wird nun eine ſtarke Preiserhöhung vorgenommen, ſo beſteht die Gefahr, daß vor allem die Entlaſtung fiska⸗ liſcher Art nicht mehr oder nicht genügend dem Verbraucher zukommt, während ſich umgekehrt an der betreffenden Betriebsſtelle eine volks⸗ wirtſchaftlich ungeſunde und ungerechtfertigte Häufung von„Rentabilität“ ergibt. Auch die Wiederherſtellung der privatwirtſchaft⸗ lichen Rentabilität kann nur organiſch erfolgen, d. h. nur im Zuſammenhang und im Tempo des volkswirtſchaftlichen Wachstums. Wir würden uns einer grauſamen Selbſt⸗ täuſchung hingeben, wenn wir glaubten, wir könnten für alle Zeiten mit einer Verbands⸗ politik ſämtlichen Betrieben einer Branche ein forgloſes Daſein ſchaffen. Mancher, der bisher glaubte, es genüge, mit der Fauſt auf den Tiſch zu ſchlagen und— sic volo, sic jubeo — Preiſe zu diktieren, der unterſchätzt doch die durch ſchwere Krankheit und langes Siechtum eingetretene Schwächung unſerer Wirtſchaft und ihre aufs äußerſte geſtiegene Empfindlichkeit. Die wahren Ziele Als Grundſatz iſt feſtzuſtellen: Die Preis⸗ unterbietung iſt an ſich zuläſſig. Sie wird aber unzuläſſig, wenn beſondere Umſtände hinzu⸗ treten, durch welche die Unterbietung des Mit⸗ bewerbers gegen die Grundſätze des lauteren Wettbewerbs verſtößt. Es iſt anerkannten Rechtes, daß auch die Nichterfüllung öffentlich⸗rechtlicher Verpflichtun' Wie empfindlich Wirtſchaftsgruppen, gen die dadurch ermöglichte Preis⸗ unterbietung unlauter machen kann. Dies iſt feſtgeſtellt bei der Preisſchleude⸗ rei, dieermöglicht wird durchunter⸗ tarifliche Bezahlung der Arbeier und Angeſtellten, durch die Nicht⸗ zahlung der Soziallaſten oder durch Steuerhinterziehung. Der Wettbewerb iſt nicht der Exi⸗ ſtenzvernichtungskampf aller gegen alle, wobei ſich die einzelnen Mitbewerber als nur für ſich ſelbſt verantwortliche Wirtſchafts⸗ ſubjekte gegenüberſtehen, ſondern das ge⸗ meinſame Streben aller nach Er⸗ langung wirtſchaftlicher Güter, wobei die einzelnen Mitbewerber als Teile des Volksganzen miteinander verbunden ſind und aufeinander die notwendige Rückſicht zu nehmen haben. Dieſer Gedanke erſcheint uns jetzt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Er iſt aber nicht ſeit allzu langer Zeit Allgemeingut geworden, denn noch im Jahre 1930 konnte ein bedeutender Wiſſenſchaft⸗ ler(Baumbach) die Anſicht ausſprechen, daß ein Gewerbetreibender ſich ſogar rein mutwillig ruinieren dürfe, wenn er dies wolle. Alles das ſei erlaubt und eine notwendige Folge des freien Wettbewerbs. Dieſe Auffaſſung war möglich in der Zeit der liberaliſtiſchen Wirt⸗ ſchaftsauffaſſung. In der heutigen Zeit dürfte aber die Ueberzeugung von der Schickſals⸗ verbundenheit aller Gewerbetrei⸗ benden ſo ſtark geworden ſein, daß man ſolche Gedankengänge ablehnen muß. Der„unlohnende Preis“ treibt ſehr ſchnell jedes Unternehmen in den Konkurs. Da⸗ her bedeutet jede unlautere Preis⸗ drückerei angeſichts der jetzt im Vorder⸗ grund ſtehenden Ankurbelung der Wirtſchaft eine nicht genug ernſt zu nehmende Sabotage des großen nationalen Werkes der Arbeitsbeſchaffung. Die nationalſozialiſtiſche Regierung bekämpft die marxiſtiſche Wirtſchaftsauffaſſung, die auch bei vergebenden Behörden eingeriſſen war, ſche⸗ matiſch nur dem Billigſten den Antrag zu er⸗ teilen und tatenlos zuzuſehen, wie ſich Hand⸗ werk und Gewerbe durch ſinnloſe Unterbietun⸗ gen gegenſeitig zerfleiſchen. Unſere heutige Re⸗ gierung weiß, daß eine Geſundung unſeres Wirtſchaftslebens nur unter ſtärkſter Her⸗ vorhebung des Leiſtungsprinzips erfolgen kann. Das Leiſtungsprinzip fordert Qualitätsarbeit, letztere kann jedoch nur geliefert werden, wenn auch dem Betriebsinhaber der volkswirtſchaft⸗ lich gerechte Preis gezahlt wird. Auftraggeber und Auftragnehmer müſſen ſich daher vollſtändig von dem Gedanken freimachen, daß der Vergebungsvorgang ein gegenſeitiges Abringen von Vorteilen, wenn nicht ein gegen⸗ ſeitiges Uebervorteilenwollen darſtellt. Die Vergebungsbeſtimmungen müſſen eine Grundlage ſchaffen für eine vertrauensvolle Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Auftraggebern und Auftragnehmern. Die an den Vergebungen mitwirkenden Beam⸗ ten müſſen ſich dabei immer bewußt bleiben, daß für den Wiederaufbau einkräfti⸗ ger, geſunder Unternehmerſtand unerläßlich iſt. Die Unternehmer müſſen andererſeits Verſtändnis dafür beſitzen, daß die Bemühungen der betreffenden Beamten, die Intereſſen des Staates wahrzunehmen, dem Staats⸗ und Volksganzen dienen und nicht Ausfluß bürokratiſcher Volksfremdheit und Wirtſchafts⸗ feindlichkeit ſind. Man mag noch ſo viel von„gerechten“, von „angemeſſenen“, von„notwendigen“ und„ge⸗ rechtfertigten“ Preiſen ſprechen, durchge hal⸗ ten werden, wenn die Beſchäftigung in den Betrieben nicht zurückgehen ſoll, kön⸗ nen nur diejenigen Preiſe, die wirtſchaftlich tragbar ſind. Vergeſſen wir auch nicht, daß jeder, der aufer⸗ halb des freien Marktes, geſtützt auf irgend⸗ welche Macht, in der Lage iſt, Preiſe feſtzu⸗ ſetzen oder gar zu diktieren, eine ungeheure Verantwortung im Hinblick auf die Geſamtlage der Wirtſchaft, dann aber auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt und'nicht zuletzt auf die Kauf⸗ kraft und damit auch auf die Währung zu tragen hat. Landestagung der Kreisbetriebszellenobleute und Kreisamtsleiter der NS⸗Hago Karlsruhe. Im großen Sitzungsſaal des Landtagsgebäudes tagten am Freitag die aus dem ganzen Lande vollzählig erſchienenen Kreisbetriebszellenobleute und Kreisamtsleiter der NS⸗Hago. Nach herzlichen Begrüßungs⸗ worten des Bezirksleiters der Arbeitsfront Südweſt, Plattner, der den Vorſitz führte, ergriff Migiſterpräſident Walter Köhler das Wort. Er gab zunächſt ſeiner lebhaften Freude darüber Ausdruck, daß ſich zwei Organiſatio⸗ nen, die NSBo und die NS⸗Hago, zu gemein⸗ ſamer Arbeit zuſammengefunden haben. Das ſei das Große an der nationalſozialiſtiſchen Idee, daß die Menſchen durch die Idee zuſam⸗ mengezwungen würden, ob ſie wollten oder nicht. Heute ſehe man erfreuliche Anzeichen des Zuſammenwachſens der verſchiedenen Gruppen und Stärrde im nationalſozialiſtiſchen Geiſte. Die Verbände der Parteien ſeien nicht in erſter Linie Vertretungen des Standes und Berufes, ſondern über allem ſtehe immer als oberſte Richtſchnur die Idee des Nationalſozialismus. Daß alle nur dieſem einen großen Ziele die⸗ nen, dafür bürgten die Männer an der Spitze der Verbände. Bereits im erſten Jahr des na⸗ tiocialſozialiſtiſchen Regimes im Reiche und in Baden ſei Gewaltiges erreicht worden. Auch im zweiten Jahre fühle man ſich jung genug, weiterhin zu kämpfen. Im Vordergrund ſtehe nach wie vor der Kampf gegen die Arbeits⸗ loſigkeit. Fritz Plattner beſprach dann die Gegen⸗ warts⸗ und Zukunftsaufgaben der NSBoOo und der NS⸗Hago und ehrte 19 alte und bewährte Kämpfer der NSBo durch die Ueberreichung von Buchgeſchenken.— Der Gauamtsleiter der NS⸗Hago, van Ray, erklärte: In allen Fragen habe die Partei die Führung und dieſe werde zur rechten Zeit das entſcheidende Wort ſpre⸗ chen. Die Pflicht als Nationalſozialiſt gebiete die Zuſammenarbeit. Dieſe Ausführungen wurden vom Bezirksleiter nachdrücklich unter⸗ ſtrichen. Plattner verlas danach unter lebhaf⸗ tem Beifall Ergebenheitstelegramme an den Arbeitsdienſt⸗Jührerkagung auf der Warkburg anfarenblöſer des Arbeitsdienſtes ſchicken vo n der Burgmauer aus Grüße ins Thüringer and. Die Tagung der nationalſozialiſtiſchen Arbeitsführung unter Staatsſekretär Hierl ſtand im Zeichen der Führerſchulung und Führererziehung und für das Jahr 1924 feſt. legte die beſonderen Aufgaben ührer Adolf Hitler und den Führer der Deut⸗ chen Arbeitsfront, Dr. Ley. Im weiteren Tagungsverlauf behandelte der Leiter des Mannheimer Arbeitsamtes, Nick⸗ les, die Arbeitsbeſchaffungsmöglichteiten in privaten Betrieben.— Gauſchulungsleiter Auguſt Kramer ſprach über die ſchuliſchen Auf⸗ gaben, wobei er darauf hinwies, daß das Pri⸗ mat der natonalſozaliſtiſchen Schulung nur die Partei habe. Kreisbetriebszellenleiter Steiger ſprach über das Feierabendwerk„Kraft durch Freude“.— Am Nachmittag hatte die Tagung ieternen Charakter. Sie wurde mit einem freu⸗ dig aufgenommenen Sieg⸗Heil auf Reichsprä⸗ fident von Hindenburg, den Volkskanzler Adolf Hitler und Reichsſtatthalter Robert Wagner geſchloſſen. Der Abend vereinigte die Tagungs⸗ teilnehmer zu geſelligem Beiſammenſein. 84 712 Einwohner Heidelberg. Am 1. Februar ds. Is. be⸗ trug die n der Stadt Heidelberg 84 712. Dieſelbe Einwohnerzahl hatte an die⸗ ſem Stichtage auch Zwickau aufzuweiſen. BVom Reichsverband deutſcher Schriftſteller Heidelberg. Dr. Helmuth Endemann wurde von der Reichsführung des Reichsver⸗ bandes deutſcher Schriftſteller zum Verbands⸗ kreisführer von Baden⸗Nord ernannt. Er wird aber die Führung der Ortsgruppe Heidelberg beibehalten. Aus dem Heidelberger Gerichtsſaal Heidelberg. Der 28 Jahre alte Buch⸗ binder Wilhelm Bohn aus Heidelberg hatte mehrfach gegen die§5 175/176 StGB ver⸗ toßen. Der mediziniſche Sachverſtändige ſchil⸗ erte ihn als Pſychopathen mit ſtarkem Trieb⸗ leben, der indeſſen für ſeine————— voll verantwortlich zur Rechenſchaft gezogen wer⸗ den müſſe. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre Zuchthaus und Entmannung des Ange⸗ klagten. Das Gericht erkannte wegen Verbre⸗ A und Vergehens nach den genannten aragraphen unter Zubilligung mildernder Umſtände auf ein Jahr neun Monate Gefäng⸗ nis. Ferner ordnete die Strafkammer die Ent⸗ mannung an, eine Entſcheidung, die ein Hei⸗ delberger Gericht heute zum achten Male ge⸗ fällt hat. Der 24 Jahre alte Rudolf Linke, Schuhmacher aus Heidelberg, hatte ſich an einem minderjäh⸗ rigen Kinde vergangen, ebenſo der 20jährige Dienſtenecht Wilhelm Merian. Linke erhielt neun, Merian ſechs Monate Gefängnis. In Schwetzingen geſtellt Schwetzingen. Der Führer eines Laſt⸗ kraftwagens aus Göppingen, der in Waghäuſel einen Mann überfahren und erheblich verletzt hatte, und ohne keß um den Verunglückten zu kümmern, weitergefahren war, konnte hier ge⸗ ſtellt werden, nachdem die Nummer ſeines Fahrzeuges erkannt worden war. Zwei Verhaftungen Oftersheim. Feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis übergeführt wurden zweiLand⸗ wirte, bei denen Unregelmäßigkeiten beim Pferdekauf feſtgeſtellt worden waren. Unzulängliche Druckbeilage verboten Karlsruhe. Die Landesſtelle Baden⸗ Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit: Der badiſche Landeskommiſſär für die Kreiſe reiburg, ug und Offenburg hat auf rund der Durchführung des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole die Kunſtbei⸗ lage eines badiſchen Verlags, welche den Reichstag vom 17. Mai 1933 darſtellt, verboten. Es waren hierbei führende Perſönlichkeiten unkünſtleriſch, zum Teil ſogar in verzerrter Weiſe, wiedergegeben. An die bildliche Dar⸗ ſtellung eines Staatsaktes, welcher die Friedens⸗ kundgebung des Reichstages betrifft, ſind im Intereſſe des nationalſozialiſtiſchen Staates und ſeiner Regierung hohe künſtleriſche Anforderun⸗ gen zu ſtellen. Juden in Schutzhaft genommen Karlsruhe. Die Preſſeſtelle des Staats⸗ miniſteriums teilt mit: Das Geheime Staats⸗ polizeiamt nahm die Jüdin Flora Kahn, Witwe, geborene Blum, und den jüdiſchen Hauptlehrer a. D. Davib Sommer, beide Per⸗ ſonen in Pforzheim wohnhaft, in Schutzhaft 2 en Verbreitung von Greuellügen im Aus⸗ and. In Sinsheim a. E. wurde der jüdiſche Leder⸗ ändler Salo Ledermann durch die Geheime taatspolizei feſtgenommen und ſofort nach Kislau eingeliefert, weil er einem Mädchen gegenüber, das in einem Sinsheimer Kaffee⸗ haus angeſtellt iſt, ſich unſittlich benommen hat. Einen SA⸗Mann, der ſich ſchützend für das Mädchen einſetzte, griff Ledermann tätlich an und verſuchte, ihm ſein Parteiabzeichen ab⸗ zureißen. Die Fußballſperre aufgehoben Karlsruhe. Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, hat der Beauf⸗ tragte des Reichsſportführers für den Ga; Baden folgende Bekanntmachung erlaſſen: Nachdem durch die zuſtändige Behörde die Angelegenheit der Zwiſchenfälle in Metz und Nancy anläßlich der Wettſpiele des Karlsruher Fußballvereins gegen den Fußball⸗Rlub Metz eregelt worden iſt, wird die Sperre der badi⸗ chen Mannſchaften und Vereine gegen Frank⸗ reich aufgehoben. Jahrgang 4 Tauber! Joſef Keim berbiſchofshe Vorſteher an An ſeine St Gütle, Ve Freibur Jahres war Straßburg ſchung zu worden. So Staatsanwa Berufung e anwaltſchaft gerichtliche 1 chung von 1 ſieben Mon naten Unter Abhalti Freibu tung als Weinbaugeb Markgrafſch⸗ lich im Hock ein den Ch⸗ Weinfeſt ſta . ier falſche enge in 1 leute mußt „machen, daß Reichsmark „Die falſchen erkennen, de anziehen la Fall iſt. Verſuch Walds 14. Februa zwiſchen Ue Uebergang Weichen S Zug zum E verſucht, mi genommene Uebergang ſtecken. Um Täterſchaft hut. OaE, ——————————— Oppau Willer Mammutkr einigen Ta Mammutſt meſſer ge Rieſen der matmuſeur Ane Neuſta Berlin ha Werbung und um 9 hier und der pfälzi mögen, wi jetzt eine verzeichnet der Reiché der kleiner kannt. N Auswirku arbeit erſt Hol Pirma ſich geſter fer aus Branntwe ſeit 1927 Sammelg Branntwe Geſamten Mitangek. aus Stei verbotene Das G geſetzten monopole RM. erſc Werterſat Tage Ge von drei wurde w Verbreche 8 1500 erterſa Tagen( von zehn ten Bran richtung 9 Uar 1934 Xx V odð * — 55 der Deut⸗ ndelte der es, Nick⸗ keiten in ungsleiter ſchen Auf⸗ das Pri⸗ ig nur die r Steiger raft durch e Tagung inem freu⸗ Reichsprä⸗ zler Adolf t Wagner Tagungs⸗ ſein. 3. Is. be⸗ Heidelberg te an die⸗ eiſen. iftſteller Endemann Reichsver⸗ Verbands⸗ t. Er wird Heidelberg Sſaal alte Buch⸗ berg hatte zdtGB ver⸗ idige ſchil⸗ kem Trieb⸗ ungen voll ogen wer⸗ ragte zwei des Ange⸗ n Verbre⸗ genannten mildernder te Gefäng⸗ ir die Ent⸗ e ein Hei⸗ Male ge⸗ chuhmacher minderjäh⸗ 20jährige nke erhielt nis. eines Laſt⸗ Waghäuſel lich verletzt glückten zu te hier ge⸗ ner ſeines ind in das zweiLand⸗ iten beim i. boten le Baden⸗ iums für teilt mit: die Kreiſe hat auf ſetzes zum e Kunſtbei⸗ velche den t, verboten. önlichkeiten verzerrter dliche Dar⸗ e Friedens⸗ ft, ſind im Staates und lnforderun⸗ men ſes Staats⸗ me Staats⸗ lora Kahn, jüdiſchen beide Per⸗ Schutzhaft n im Aus⸗ iſche Leder⸗ ie Geheime ſofort nach n Mädchen ner Kaffee⸗ ommen hat. id für das tätlich an zeichen ab⸗ hen ſtelle beim der Beauf⸗ den Ga: erlaſſen: zehörde die Metz und Karlsruher ⸗Klub Metz te der badi⸗ ꝛgen Frank⸗ Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 13„Hakenkreuzb Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Vom Finanzamt Tauberbiſchofsheim. Regierun Srat Joſef Keim, Vorſteher des Finanzamts Tau⸗ berbiſchofsheim, wurde zum 1. März 1934 als Vorſteher an das Finanzamt Achern verſetzt. An ſeine Stelle tritt Regierungsrat Dr. Kurt Gütle, Vorſteher des Finanzamts Lahr. Erfolgreiche Berufung Freiburg i. Br. Im Rovember vorigen Jahres war der Architekt Cyrill Nolte aus Straßburg wegen Betrugs und Urkundenfäl⸗ ſchung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Sowohl der Verurteilte als auch die Staatsanwaltſchaft legten gegen dieſes Urteil Berufung ein. Die Berufung der Staats⸗ anwaltſchaft wird zurückgewieſen, das ſchöffen⸗ gerichtliche Urteil gegen Nolte unter Freiſpre⸗ chung von der ſchweren Urkundenfälſchung in ſieben Monate Gefängnis abzüglich vier Mo⸗ naten Unterſuchungshaft umgeändert. Abhaltung wiederkehrender Weinfeſte in Freiburg Blutſchänder und Kindesmörder Darmſtadt. Der 36jährige Heizer Karl hatte und eines vor kurzem einem Kind das Dehmer, der bis vor einigen Tagen in Pfung⸗ Leben geſchenkt hatte. Das Neugeborene wurde ſtadt wohnte und jetzt nach Darmſtadt zog, von Dehmer getötet und von ſeiner Frau auf wurde zuſammen mit ſeiner Ehefrau wegen— 4——. in ind rd.„ der Wohnung 1 ſt men. eee n Verdachts des Kindesmordes ſeune Leiche des Kindes wurde gefunden und beſchlag⸗ Dehmer heiratete 1924 die Witwe Margarete nahmt. Opitz, ſeine jetzige Frau, die zwei 1918 und 1919 geborene Mädchen aus ihrer erſten Ehe bei ſich hatte, für die Dehmer die Vaterſchaft übernahm. Vor einiger Zeit tauchte der Verdacht auf, daß Dehmer zu ſeinen beiden jugendlichen Töchtern unerlaubte Beziehungen unterhalte, wes halb die beiden Mädchen auf Anordnung der Behörde in ein Heim gebracht wurden. Die Unterſuchung ergab, daß Dehmer tatſöchlich ſeit geraumer Zeit mit den Mädchen blutſchänderiſchen Verkehr Erfreuliche Belebung der Schwarzwald⸗ Sein eigenes Kind ermordet Roßdorf(bei Darmſtadt). Mittwoch vor⸗ mittag erſchien auf dem Standesamt der 27jähr. Feilenhauer Friedrich Geiß und meldete, ſein ſieben Monate altes Kind ſei geſtorben. Ange⸗ ſtellte Nachforſchungen ergaben jedoch, daß Geiß ſein Kind erwürgt hat und auch ſeine Frau, als dieſe um Hilfe ſchrie, würgte. Geiß wurde ins Unterfuchungsgefängnis eingeliefert. Er leugnet die Tat hartnäckig. Freiburg. In Auswertung der Bedeu⸗ tung als Weinſtadt für die oberbadiſchen J ibeaeh Aiann ndu trie Markgrafſchaft) ſo in Freiburg künftig alljähr⸗ ich in ſtmals im Jahre 1934, St. Georgen(Schwarzwald). Die Firma Eröffnung der Arbeitsſchlacht— Kundgebung ier ee Mathias aln, Uhren⸗Rechenmaſchi⸗ in Pforzheim ein den Charakter eines Volksfeſtes tragendes Weinfeſt ſtattfinden. Falſchgeld im Umlauf nenfabrik, hat ihren Betrieb erweitert und die Neueinſtellung von Arbeitern ermöglicht. Dieſe erfreuliche Wirtſchaftsbelebung bot den Anlaß zu einer ſchlichten Feier, an der auch Miniſter⸗ Pforzheim. Am Mittwochabend ſammel⸗ ten ſich die politiſchen Leiter der NSDaAp, die Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeinde⸗ elt i. W. In den letzten Tagen wurden mn 15 falſche 50⸗Pfennig⸗Stücke in größerer hräſſpent Köhler in feiner Eigenſchaft als behörden ſowie der ierot In⸗ en ei Br. leute mußten die unangenehme Entdeckung Daden, leßiſer als neuer Geſellſchafter. der Frreisteiter Ilgg bielt eine Anſprache, in der Firma, ſowie der Treuhänder der Arbeit, Dr. Kimmich teilnahmen. Nach herzlichen Begrü⸗ ßungsworten des Direktors Müller und des Bürgermeiſters Ettwein ergriff der Miniſter⸗ präſident das Wort, worin er den Männern dankte, die am Wiederaufbau unſeres Vater⸗ —.————3 fiſe— der Neu⸗ elebung des Betriebes müſſe auch ein neuer Waldshut. In der Nacht vom 13. auf Geiſt verflochten werden. Angeſichts der 14. Februar 1934 wurde auf dem Bahnkörper Kämpfe bei unſeren Rachbarvölkern dürfe, man zwiſchen Ueberführung beim Kolpinghaus und ftolz ſein, ein Deutſcher zu ſein. Auch Mark⸗ Uebergang am Haus Albiez zwiſchen mehrere graf Berthold von Baden betonte in einer An⸗ Weichen Steine gelegt, vermutlich um einen ſprache, daß es Aufgabe eines jeden Deutſchen Zug zum Entgleiſen zu bringen. Ferner wurde ſei mitzuſorgen, daß es bald keine Arbeitsloſen derfucht, mittels eines aus einer Lampe heraus⸗ mehr gebe. Aus dieſem Grunde ſei auch er genommenen Dochtes das Bahnwärterhaus am eingeſprungen, als er davon hörte, daß in St. Hebergang beim Haus Albiez in Brand zu Georgen ein Wert zu Grund, 39 gehen drohte. ſtecken. Um ſachdienliche Mitteilungen über die Der Markgraf ſagte er u, a, betonte, daß ſich in der jetzt begianen⸗ den Arbeitsoffenſive herausſtellen werde, wer es mit dem Nationalſozialismus und ſeinem oberſten Grundſatz„Gemeinnutz vor Eigennutz“ ernſt meine. Landrat Wenz ſchilderte die Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen in den 34 Landgemeinden. Die Maßnahmen der Stadt Pforzheim wurden von Oberbürgermeiſter Kürz eingehend er⸗ läutert, der auf die unerhört hohe Zahl von 17000 Fürſorgeempfängern hinwies und ſo⸗ dann erklärte, für die neu beginnende Arbeits⸗ ſchlacht ſeien alle Rücklagen erſchloſſen worden. Die Stadt werde, ſobald die Zuſatzmittel zur Verfügung ſtehen, mit 442 000 Tagewerken oder Arbeiten im Geſamtbetrage von 6 880 000 RW.. RNit en zu, der Belegſchaft den zur Arbeitsſchlacht beitragen. Als Zukunſts⸗ Mäterſchaft erſucht die Kriminalpolizei Walds⸗ Stoff für den Anzug der Deutſchen Arbata⸗ blan behalke man die Goribtung endengkam⸗ hut. front zu ſtiften.— Rachdem noch der Landrat Nagold⸗Kraftwerkes im Auge.— dandelstann⸗ Müller⸗Villingen ſowie Vertreter der Arbeiter⸗ merpräſident Barth wies beſonders darauf hin, Ofalz ſchaft und der Arbeitsfront geſprochen hatten, da in Pforzheim eine Umſtellung der Indu⸗ —— ſtrie und die Hereinnahme von Zuſatzinduſtrien war die Feier beendet. Anſchließend fand eine Vorgeſchichtlicher Fund Tagung der Schwarzwälder Induſtriellen ſtatt. erforderlich ſeien. Oppau. Bei Baggerarbeiten der Firma Willerfinn kam ein 20 Kilo ſchwerer Mammutknochen zum Vorſchein. Bereits vor einigen Tagen war ein Stück eines gewaltigen Mammutſtoßzahnes von 18 Zentimeter Durch⸗ meſſer gefunden worden. Die Reſte dieſer Rieſen der Eiszeit wurden dem Oppauer Hei⸗ matmuſeum übergeben. Anerkennung für den Pirmaſenſer Qualitätsſchuh Neuſtadt a. Hdt. Die Pfalzausſtellung in machen, daß ſich in ihrer Ladenkaſſe für 3 bis 5 Reichsmark falſche 50⸗Pfennig⸗Stücke befanden. „Die falſchen Stücke ſind am beſten dadurch zu erkennen, daß ſie ſich nicht von einem Magneten anziehen laffen, wie dies bei den echten der Fall iſt. Verſuchter Anſchlag auf Eiſenbahnzug ienemeeeege re erine trn rung wird den Angeklagten Bewährungsfriſt liche Hausſuchungen bei ſeinen Helſershelfern bis 28. Februar 1938 zugeſtanden. F en So wurden ein:ge Säcke Leder und uhwaren aus einem 5 en, I——4— 33 Einbruch in Jlingen aufgefunden. Auch eine abend gegen 7 Uhr wurde auf der Bahnſtreche Anzahl Dynamit⸗Sprengpatronen murden ſahe Bobenheim— Frankenthal die Leiche der ledi⸗ geſtelt und deſchlagnahmm. Der. Möoſtewoltbe⸗ gen Dienſtmagd Lucia Halbig aufgefunden. Das—— eene Mädchen hatte in letzter Zeit bei ſeinem Dienſt⸗ 3 5 gen werden ſortgeſetzt, und man rechnet damit, herrn Diebſtähle begangen und wurde auch von baldigſt noch weitere Ueberraſchungen zu er⸗ Berlin hat ſich als außerordentlich wirkſame 10 4 Werbung für die pfälziſche Schuhinduſtrie in————— +——+. leben. und um Pirmaſens erwieſen. Vorurteile, die fenbar hat ſich die Halbia a Furcht vo K vom Zuge überfahren laſſen. Viernheimer Brief hier und da noch gegen die Leiſtungsfähigkeit der pfälziſchen Schuhfabriken beſtanden haben mögen, wurden ſo reſtlos behoben, daß bereits jetzt eine wachſende Zunahme an Aufträgen verzeichnet werden kann. Beſonders wurde in der Reichshauptſtadt die Qualitätsarbeit ſelbſt der kleinen Betriebe mit Ueberraſchung aner⸗ kannt. Man erwartet allgemein eine volle Auswirkung dieſer gelungenen Aufklärungs⸗ arbeit erſt im Laufe des Jahres. Hohe Strafen für Schwarzbrenner Pirmaſens. Das Schöffengericht befaßte ſich geſtern mit dem Landwirt Albert Schä⸗ fer aus Höheinöd, der wegen verbotener Brannweinentnahme angeklagt war. Er ſoll ſeit 1927 durch eine Geheimleitung aus einem Sammelgefäß ſeiner Brennerei fortlaufend Branntwein entnommen haben. Es wird eine Geſamtentnahme von 290 Litern angenommen. Mitangeklagt war der Schmied Otto Höbel aus Steinalben wegen Beihilfe; er hatte die NS⸗Kriegsopferverſorgung. Der Obmann der NSROV,—— Viernheim, Pg. See⸗ linger, läßt bekanntgeben, daß na ertig⸗ ſtellung des Sn der NSKOV (Adolf⸗Hitler⸗Straße 19) die Geſchäftsſtunden vorerſt am Montag, 19. d.., Mittwoch, den 21. und Freitag, den 23., jeweils abends von 6 bis 9 mhr abgehalten werden und bittet, die gegeben) Zeiten genau einzuhalten. Spenden für das Winterhilfswerk. Bei den Sammlungen für das Winterhilfswerk anläß⸗ lich der karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen in den letzten Tagen gingen 129,20 RM ein. Allen Spendern ſei auf dieſem Wege herzlichen Dant geſagt. Beſonderer Dank gebührt auch denen, die während dieſer Tage die Sammelbüchſen des Winterhilfswerkes in die Hand nahmen, ſich von der einen zur andern Vergnügungsſtätte Zadrgelꝛot Abzeichen der Deutſchen Kriegsopferverſorgung wieder erlaubt Saarbrücken.(Eig. Meldg.) Bekanntlich war das Tragen des Abzeichens der Deutſchen Kriegsopferverſorgung im Saargebiet durch Verordnung der Regierungskommiſſion ver⸗ boten worden. Nach den Vorſtellungen der Deutſchen Kriegsopferverſorgung bei der Regie⸗ rungskommiſſion hat dieſe nach nochmaliger Prüfung die Genehmigung zum Tragen des Abzeichens erteilt und der Pouͤzei entſprechende Anweiſung gegeben. Opfer des Bergbaues Saarbrücken.(Eig. Meldg.) Während der Nachtſchicht vom Mittwoch auf Donnerstag verunglückte in der Grube Heinitz(Saargebiet) ein Bergmann. Er wurde von niedergehendem verbokene Einrichtung angefertg, Geſtein überſchüttet und erlitt ſehr ſchwere Ver⸗ Das Gericht verurieilte Schäfer wegen fort⸗ letzungen und einen Wirbelbruch. Der Tod geſetzten Vergehens gegen das Branntwein⸗ trat alsbald ein. Die Leiche wurde dem monopolgeſetz zu einer Geipſrales von Knappſchaftskrankenhaus Neunkirchen zugeführt. RM. erſatzweiſe 60 Tage Gefängnis, zu einer In Grube Reden(Saargebiet) ereig⸗ Werierfatzſtrafe von 2500 RM. erſatzweiſe 25 nete ſich ebenfals am Mittwoch ein ſchwerer Un⸗ Tage Gefängnis und zu einer Gefängnisſtaſe fall. Ein 35jähriger. verheirateter Bergmann von drei Monaten. Der mitangeklagte Höbel wurde von einem niedergehenden Kohlenabdruck wurde wegen Beihilfe zu einem fortgeſetzten ſo ſchwer getroffen, daß er mit einer ſchweren Verbrechen gegen das Branntweinmonopolgeſetz Stauchung des Rückgrades liegen blieb. Le⸗ 8 1500 RM., erſatzweiſe 15 Tagen Gefängnis, bensgefahr beſteht jedoch nicht. erterſatzſtrafe von 2500 RM., erſatzweiſe 25 Tagen Gefängnis und einer Gefängnisſtrafe Die Verbrechen des Mörders Zwinger von zehn Tagen verurteilt. Die beſchlagnahm⸗ Merchweiler. Den Bemühungen der Po⸗ lizei gelang es in den letzten Tagen, den Um⸗ ten Branntweinmengen und die verbotene Ein⸗ richtung wurden eingezogen. Bei guter Füh⸗ gang des Mörders Zwinger feſtzuſtellen. Plötz⸗ — + das Winterhilfswerl um ein Opfer zu bitten. Alle, die vom Winterhilfswerk betreut werden, ſind hierdurch auch denen, die ſich in den Dienſt des vom Führer geſchaffenen Winterhilfswerkes ſtellen, zu Dank verpflichtet. Das Polizeiamt meldet: Durch Forſtbeamte und Jagdbeſitzer wurde beim Polizeiamt wie⸗ derholt Klage geführt daß wildernde Hunde und Katzen in den hieſigen Waldungen den Wildbeſtand weſentlich verringern. Das Po⸗ lizeiamt Viernheim ermahnt alle Beſitzer, ihre Tiere im Walde nicht frei umherlaufen zu laſ⸗ ſen. Das Forſtſchutzperſonal iſt angewieſen, auf Einhaltung der geſetzlichen Vorſchriften(die Tötung der Hunde und Katzen und erhängung hoher Geldſtrafen für die Beſitzer der wildern⸗ den Tiere) ſtrengſtens zu achten. begaben und von Tiſch zu Tiſch gingen, um für Neckarhauſen Evangeliſche Gottesdienſtordnung Neckarhauſen. Sonntag, den 18. Febr. (Invocavit),.30 Uhr: Hauptgottesdienſt; 10.45 Uhr: Kindergottesdienſt; 1 Uhr: Chriſtenlehrez 8 Uhr abends im Gaſthaus„Zum Bahnhof“: Wohltätigkeitsveranſtaltung des Kirchenchors zu Gunſten des Wow und des Kranken⸗ pflegevereins.— Mittwoch, den 21. Februar, abends.30 Uhr: Bibelſtunde(Markus)3 anſchließend Frauenarbeitskranz. Wie wird das Wetter? Freiſag, 4h. febva Vot,& Uhr GalMI. —⏑ 20% O1 41 12 6 Ovomemos O vener. O naw deoecht wWig o dececm. o Reo Ie Schnee a braupeln LNedel K Gewittgr. Winastiile.O ſeiehte: 51 naàssiger 5005Uwwe T Furmtzeher Kordwe die viene megẽn mn oem inde. hie deroen Stauionen ztenenaen Za len geden gie Temperatut In. bie Linien verdinden orte mit olelch zul. Meecr eSniveau umgerechneten Cufldruck Die Weiterlage Auch in der vergangenen Woche verhinderte hoher Luftdruck das Auftreten der für die Schiffahrt, vor allem aber für die Landwirtſchaft 7 dringend notwendigen Niederſchläge. Um Mitte der Woche kam es ſogar durch einen Ein⸗ bruch kalter Polarluft, der in voller Stärke aber nur Oſteuropa traf und ſich von hier aus dem Mittelmeergebiet mitteilte, zum Aufbau eines kontinentalen Hochdruckgebiets. Es war um Mitte der Woche für unſer Wetter verant⸗ wortlich und brachte eine Reihe heiterer Tage mit verhältnismäßig milden Mittagstempera⸗ turen, aber kalten Nächten. Da es ſich aber nur um ein durch kalte Luft aufgebautes Hoch⸗ druckgebiet handelte, wurde es raſch wieder ab⸗ gebaut und es hat ſich inzwiſchen die Ausgangs⸗ wetterlage, d. h. ein ſtarkes, mit ſeinem Schwer⸗ punkt bei England liegendes Hochdruckgebier wieder hergeſtellt. Nun werden wieder Luft⸗ druckwellen um es herum über Skandinavien und Mitteleuropa ſüdwärts geſteuert, wobei Luftmaſſen verſchiedener Herkunft auch zu uns gelangen. Dabei bewirkt zeitweilig eindrin⸗ ende ozeaniſche Luft verſtärkte Neigung zu ebel⸗ und Bewölkungsbildung, doch bleibt die Niederſchlagswahrſcheinlichkeit auch weiterhin ſehr gering. Zwiſchendurch wird dann eine ufuhr trockener, mehr kontinentaler Luft Auf⸗ eiterung und damit auch das Auftreten von kachtfröſten begünſtigen. Eine durchgreifende und nachhaltige Umgeſtaltung iſt vorerſt auch noch nicht abzuſehen. Rheinwasserstand 16. 2. 34 17. 2. 34 Waldshut„„ O O„„ W 30 Rheinielden 160 165 Breisach 5¹ 4³ Kell!!!!.. 179 178 Maxau„„„„„„ O 329 331 Mannheim 186 184 Caubnbn 108 110 Köln„ 88 9⁰0 Neckarwasserstand 16. 2. 34 J 17. 2. 34 Jagstield e ο οοD 55 56 Heilbronn 118 11⁵ plochingen 13 14 Diedesheiein am, Mannheim„— 185 180 Schule und Spielplatz⸗ ſhr Kind kommt nicht Heiten Sie inm! Morgens und abends eine Taſle Milch mit OVOMAITINE wirkt blut⸗ bildend und krãftigend. Ovomaltine iſt leicht verdaulich, erhöht die v/Viderſtandskraſt und gibt Ffrohſinn und fFriſche. Ovomaltine lõſt ſich in trinkwarmer Milch lolort und reſtlos auf · v der gute Geſchmack ſteigert die v irkung · ——————ꝙͥ———————— 3 —— 3 ———— 5———————— ———————————————————————— —— Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr.50— Seite 14 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 — 20. Fegruac, bienstag, Kolpinghaus Der Triumph der neuen Tanzkunst““ Harmonie „Paluccas schõnstes Progra 5 Lorten r.- bis.50 Tillmann u. Abendłkase Mannneimer Aertumsverein 21. Februar, Mittwoch, abds..30, Kunsthalle Lichtbildervortrag von Dr. Hans 2 * bei Heckel. Dr. Tillmann und an der Abendkasse —+— Rarz 5 NHontag abends 8 Uhr HARMONIE, D 2, 6 1. Voriragsa bend 1934 Bete X. Seib'scne W. Lmsen u. a. Werke von Beethoven, Mozart, Bach, Haydn, Saint-Saens Dohasanyi, Chopin, Strauß-Grünfeld Larten bei Heckel, Buchhandluns or. Tiumonn, pfeiffer'sche Nusika- lienhandlunę 6 März Mibelungensaal/ Rosengarten/ abds. 8 Uhr RV WIGMANI Einzi-er Tanzabend Dr. Tillmann u. an der Abendkasse ff bei fieckel, öndſg. br. „ D 2, 6, abends 8 Uhr 2. Klavierabhend von Mex v. PDotzer Werke von J. Bach und W. A. Mozert 43 Karten. T5e 7 Dienstag nen M..— bis.— bei Heckel, Lisxilk Samstag und Sonntag nachm..15, abends.15 Uhr Das neue Programm Verzehrpreise ab 63 Pfennig Tischbestellungen 29571 Tana-Bar Wintergarien Aohl8 Mieneroröffnung fiimmiiuiiriuatutmiiIiixrrnmiii IIb heute Samstag. 17. Februar O. 57 fe 27424 Feim 0•15 des Gutsausschanłkes 2. Sensatians-Spielplan 5—— 0 23 175 Börte Hch. Spindler, Forst ihennt 1 am Sonntag Bodsbierfest den 18. Februar 1934 Samstag und Sonntag Verlängerung mit Konzert Kaiserring 32 Zeiß über: 7 an El n Llmnamamumnannumanmmunn Mittagstisch von 70 Pfig. an kKeichhaltige Abendkafte 15 nur Hydropsal amtl. gift- Vaszersucax slitzendes Varieté-programm] druck weicht. Atem u. Her/ Restaurant Rödiger w. ruhig. Preis.75. In allen Apoth. A 8 147 9 4, 2 iok 0 0 empfiehlt seine gute Küche, naturreine Weine I I Al und ff.„Durlacher Hof““ Tel. 44802 5onntag zwei Vorstellungen S———— 4 und 87 Uhr 5—345 LAvollo-Theater Vomerl. hat hereĩt begonnen Gesucht das gute und billige ————— Spezial-Biere— Uffentl. Vortrag von Stadtpfarter Demmel-Köln Gold. Lamm Rug By-Vortrag 13 aerhelm“ Angenehmes Familienlokal des Führers des D...V. Necmarstadt 95 Ecke Pllügers⸗ Bekannt gute u. preisw. Küche Hermann Meister, Heidelberg grund-Riedfeldstr.) 18621K I. 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Februar 1934 Vorstellung Nr. 213 Miete B Nr. 17 Ixiotan uncl Joolcle von Richard Wagner Musikalische Leitung: Philipp Wüst Regie: Richard Hein Anfang 18 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Mitwirkende: Erich Hallstroem— Heinrich Hölz- lin— Magda Madsen a. G.— Wilh. Trieloff— Christian Könker— lrene Ziegler— Fritz Bartling— Philipp Schäfer orgen: Der Münstersprung Unf.: 19.30 Uhr Jett ĩot Raͤᷣſslien und duch lòstig. Uber- flünigei Fett mocht trõ- ge zu àllem, erschwert jede geistige und kor- perliche Arbeit. Der aͤrztl, empfohlene Dr. E. Rlchters Früh- stuckslerdutetee be- doòs hlut, macht chlanł, elostisch und leistung: föͤhig. Poket Nł..— u. .80, extro.25. Ver- long. Sie in Apotheken und Drogerien nur Dr Ernst Richters Frühstückskrũutertee Kanrad, Qu 1 12 57S4, No. 1578/1700¹9 1b.le ln. Mobt% für Feld und Gar⸗ ten ſtänd. vorrätigſ Gartenbedarff Fintachste f Finanz⸗, Lohn⸗, Generalvertretung Sondermiete B Nr. 9 / ohrt Sie dovor, erneut Neue Preuſlische Schatzanweisungen Umtausch und Verkauf Das unterzeichnete Bankenkonsortium bietet den Besitzern der am 1. März 1934 fälligen 6%(ehemals 7%) Preuflischen Schatzanweisungen von 1930 den Umtausch neue 4½% preuſtische Schatzanweisungen ruckzahlbar àm 1. Februar 1937 zum Nennwert an. 155 Bei dem Umtausch werden die neuen Schatzanweisungen zum Kurse von 97.50% abgegeben, so daß den Umtauschenden eine Barauszahlung von 2,50% vergütet wird. Stückzinsen werden nicht berechnet. Da der Zinsgenuß der neuen 4% Preuhischen Schatzanwisungen bereits mit dem 1. Februar d. J. beginnt, erhalten die Umtauschenden unentgeltlich eine Zinsvergütung von 4%)% für einen Monat aui den Nennbetrag der von ihnen umgetauschten Stücke. Die Anmeldung hat unter gleichzeitiger Einrreichung der am 1. März d. Js. fälligen Preuhßischen Schatzanweisungen zu erfolgen. Her am 1. März d. Is. fällige letzte Zinsschein ist zurückzubehalten und wird in üblicher Weise eingelöst. Die bis zum Schluß der Zeichnung zum Umtausch angemeldeten Beträge gelten als voll zugeteilt. Die neuen 44% Schatzanweisungen werden auch durch freihändigen Verkauf 97,75% Die Zuteilung auf die gegen Barzahlung angemeldeten Zeichnungen bleibt bis nach Schluß der Zeichnung vorbehalten und dem Ermessen der einzelnen Zeichnungsstellen überlassen. Die Bezahlung der zugeteilten Beträge ist zum Kurse von 97,75% zuzüglich 44% Stückzinsen ab 1. Februar d. 8. in der Zeit vom 26. Februar bis 9. März d. Js. zu bewirken und hat bei derienigen Stelle zu erfolgen, bei welcher die Zeichnung angemeldet worden ist. Die neuen Schatzanweisungen werden im Gesamtbetrage von RM. 150 000 000.— ausgegeben. Zeichnungsfrist vom.— 22. Februar ds. Is. Zinstermine: 1. Februar und 1. August j. Is. Der erste Zinsschein wird am 1. August 1934 fällig. Stückelung: RM. 100.—, 500.—. 1000.—. 5000.—, 10 000.— und 50 000.—. Amtliche Notierung der Schatzanweisungen an den deutschen Hauptbörsenplätzen wird veran- laßt werden. Börsenumsatzsteuer für die Ueberlassung der neuen Schatzanweisungen wird gemäߧ 42c KVG. nicht erhoben. Mündelsicher gemäß 8 1807 BGB. Zeichnungsanträge für die neuen Schatzanweisungen sowohl zum Umtausch als auch zum Barkauf werden von den unterzeichneten Bankfirmen und deren Niederlassungen entgegen- genommen. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. Die Ausgabe der Anleihe eriolgt im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminister der Finan- zen und dem Herrn Reichswirtschaftsminister. Berlin, im Februar 1934. preußische Stàatsbank (Seehandlung) Berliner Handels-Gesellschait S. Bleichröder Delbrück Schickler& Co. Deutsche Girozentrale — Deutsche Kommunalbank— Deutsche Zentralgenossenschaitskasse Dresdner Bank Hardy& Co. G. m. b. H. Mendelssohn& Co. Lazard Speyer-Ellissen Westholsteinische Bank Kommanditgesellschaft auf Aktien Kreditbank begeben, der Verkaufskurs beträgt Bank der Deutschen Arbeit A. 6. Commerz.- und Privat-Bank A. G. Deutsche Bank und Disconto-Gesellschait Deutsche Landesbankzentrale A. G. J. Dreyfus& Co. Relchs-Kredit-Gesellschait A. G. Braunschweigische Staatsbank Elchborn& Co. (Leihhausanstalt) E. Heimann Bayer& Heinze Gebr. Arnhold Süchsische Staatsbank Simon Hirschland Gebrüder Bethmann Deutsche Efflecten- und Wechsel-Bank Frankiurter Bank B. Metzler seel. Sohn& Co. Lincoln Menny Oppenheimer Jacob S. H. Stern Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaempf& Co. L. Behrens& Söhne Kommanditgesellschaft auf Aktien Vereinsbank in Hamburg M. M. Warburg& Co. A. Levy Sal. Oppenheim jr.& Cie. 15703 K B. 488 Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Bayerische Vereinsbank Merek. Finck& Co. Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank Veit L. Homburger Straus& Co. J. H. Stein H. Aufhäuser Bayerische Staatsbank Anton Kohn Thüringische Staatsbank ——— Fahrgan ms Der ga gur Genü Qualität. einzigen gabe ſtan nen Konk getreulich als vier dete Hoff die übri zu tümpf nachdem den Stad eits die urchgefü tigt, von beiden fü chen, da ſ überzutre dieſen ar ten fertit Stürmer hen der Da muß beſſere L Neckarau 755 9 eſtes g enheit tit Lei ſpiel wä Hoffen 1 tag in K doch in Hoffer zum Si nung er äußerſt bellenſta Können Gute Le welcher präſenti des Tre müßte 2 Waldho zeugend lich, daß d. J. auf hen lten eten der lung Js. Sen, illig. ran- VG. kauf gen- nan- zder ank zank 1K rn * „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1984 Die Spiele der badiſchen Gauliga Waldhof und VfR vor ſchweren Aufgaben Der ganze Verlauf der Wertungsſpiele hat gur Genüge bewieſen, daß jede Mannſchaft ihre Qualitäten hat und keine Mannſchaft in keinem einzigen Falle jemals vor einer leichten Auf⸗ gabe ſtand. Dieſe Ausgeglichenheit der einzel⸗ nen Konkurrenten in der Spielſtärke ſpiegelt ſich getreulich in der Tabelle wieder. Nicht weniger als vier Vereine haben noch durchaus begrün⸗ dete Hoffnungen auf die Meiſterſchaft, wä rend die übrigen noch immer mit der Abſtiegsgefahr zu kämpfen haben. Es iſt klar, daß deshalb, nachdem man ſich allmählich dem entſcheiden⸗ den Stadium der Gauligakämpfe nähert, aller⸗ die Spiele mit verdoppeltem Kräfteeinſatz urchgeführt werden, und inſofern iſt es berech⸗ tigt, von einer beſonders ſchweren Aufgabe der beiden führenden Mannheimer Vereine zu ſpre⸗ chen, da ſie vollauf ebenbürtigen Gegnern gegen⸗ überzutreten haben. Mit beſonderer Spannung mag deshalb die Mannheimer Fußballgemeinde dem kommenden Sonntag entgegenſehen. Das Programm des 18. Februar lautet: VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe FC Pforzheim— Waldhof FC Freiburg— Germania Brötzingen VfB Mühlburg— SC Freiburg Das wichtigſte Spiel des Tages findet auf dem VfR⸗pPlatz ſtatt. Hier kann es zu einer klei⸗ nen Vorentſcheidung kommen, da der Verlierer dieſes Kampfes für die Meiſterſchaft wohl kaum noch in Frage kommen dürfte. Wer wird die Punkte gewinnen? Es iſt ſchwer zu ſagen. Das Vorſpiel konnten die Raſenſpieler knapp zu ihren Gunſten entſcheiden. Aber das iſt kein Grund, daß man im VfR⸗Lager dem Rückkampf mit allzu großem Optimismus entgegenſieht. Der Bombenſieg der Karlsruher über die Nek⸗ karauer mahnt ſehr zur Vorſicht. Sieben Tore ſchoſſen die Leute um Föry; das kennzeichnet die Vorzüglichkeit der Phönixangriffsreihe zur Genüge. Wird die VfR⸗Hintermannſchaft mit dieſen ausgezeichnet zuſammenarbeitenden Leu⸗ ten fertig werden können, und werden die VfR⸗ Stürmer die ebenfalls tadelloſen hinteren Rei⸗ hen der Karlsruher zu überwinden vermögen? Da muß die Mannſchaft ſchon eine bei weitem beſſere Leiſtung aufbringen als im Spiel, gegen Neckarau. Immerhin, die Raſenſpieler haben gerade gegen ausgezeichnete Gegner immer ihr Beſtes gegeben; mögen ſie dieſe löbliche Gepflo⸗ enheit auch am kommenden Sonntag zeigen. zit Leiſtungen wie gegen Pforzheim zum Bei⸗ ſpiel wäre auch Phönix Karlsruhe zu ſchlagen. Hoffen wir, daß die Mannſchaft ſich am Sonn⸗ tag in Hochform befindet und daß die Punkte doch in Mannheim bleiben. Hoffen wir auch, daß Waldhof in Pforzheim zum Siege kommt. Aber wird ſich dieſe Hoff⸗ nung erfüllen? Die Lage der Pforzheimer iſt äußerſt heikel. Und trotz ihres ſchlechten Ta⸗ bellenſtandes können ſie etwas; nur, daß dieſes Können veränderlich iſt wie das Aprilwetter. Gute Leiſtungen wechſeln mit ſchlechten ab. In welcher Form werden ſie ſich am Sonntag re⸗ präſentieren? Davon dürfte u. E. der Ausgang des Treffens abhängen. Der„Papierform“ nach müßte Waldhof die Punkte gewinnen; aber die Waldhofſtürmer haben ſich noch nie als über⸗ zeugende Torſchützen gezeigt. Es iſt leicht mög⸗ lich, daß dieſe mangelnde Schießkunſt die Punkte koſten kann. Denn bekanntlich entſcheidet die An⸗ zahl der Treffer, und es iſt nicht ſo ganz aus⸗ geſchloſſen, daß dieſe die Pforzheimer Stürmer erzielen. Es ſei denn, daß Schäfer im Brötzin⸗ ger Tal nochmals eine ſo ausgezeichnete Lei⸗ ſtung zu vollbringen vermag wie gegen Germa⸗ nia feinerzeit und die Waldhöfer mit richtiger Taktik(W⸗Format) den durchſchlagskräftigen gegneriſchen Angriff nicht zur Entwicklung kom⸗ men laſſen. Wir betrachten den Spielausgang als offen. Das Spiel in Freiburg, wo Germania Bröt⸗ zingen dem FFC gegenübertritt, dürfte wohl eine ſichere Sache der Freiburger werden. Noch liegen die Freiburger recht gut im Rennen, und ſicherlich werden ſie ſich nicht von Brötzin⸗ en um ihre Ausſichten bringen laſſen. Man at in Freiburg die kräftige Abreibung im Brötzinger Tal(:6) noch nicht vergeſſen und wird beſtrebt ſein, dafür gründliche Revanche zu nehmen. An dem Sieg der Freiburger iſt kaum zu zweifeln; ſchon ein Unentſchieden wäre eine Ueberraſchung. Eine Revanche iſt auch in Mühlburg fällig. Die Mühlburger verloren ſeinerzeit das Vor⸗ ſpiel gegen SC Freiburg mit:1; im Rück⸗ kampf auf eigenem Gelände wird die Sache wohl umgekehrt kommen. Man kann den Frei⸗ burgern auch nicht die gerinſte Chance einräu⸗ men, um ſo weniger, als Mühlburg ſelbſt die Punkte ſehr nötig braucht, um aus der Ge⸗ fahrenzone herauszukommen. Mühlburg iſt als ſicherer Sieger zu betrachten. Bezirksklaſſe Anterbaden⸗Weſt Nach dem ſpielfreien Sonntag in dieſer Klaſſe fühen am kommenden Sonntag die Punkte⸗ ämpfe mit vollem Programm weiter. Es ſtehen ſich gegenüber: — 08 Mannheim iernheim— Sandhofen Käfertal— Feudenheim SpVgg 07 Mannheim— Altrip Wallſtadt— Phönix Mannheim In Friedrichsfeld geht es um die Ta⸗ bellenführung, da beide Gegner, nach Verluſt⸗ punkten gerechnet, gleichſtehen. Wer das längere Ende für ſich behalten wird, iſt ſchwer voraus⸗ zuſagen; die Mannſchaften ſind ſich ziemlich gleichwertig. Der Platzvorteil gibt den Fried⸗ richsfeldern die größeren Gewinnchancen: doch wird letzten Endes die Tagesform der Mann⸗ ſchaften für das Reſultat ausſchlaggebend ſein. Auch ein Unentſchieden liegt im Bereich der Möglichkeit. Die Sandhofener haben in der Letztzeit eine Reihe ſchöner Erfolge buchen können. Ob ſie aber auch in Viernheim die Punkte gewin⸗ nen, iſt fraglich; der Amicitia⸗Platz an der Viernheimer Waldſchenke war ſchon immer ein heißer Boden für die Gaſtmannſchaften. Die Punkte werden wohl in Viernheim bleiben. Die Käfertaler konnten das Vorſpiel ge⸗ gen Feudenheim gewinnene, und man ſollte an⸗ nehmen, daß ſie auch in! der Rückrunde, zumal noch auf eigenem Platz, über ihren Gegner den Sieg davontragen könnten. Aber es iſt zu be⸗ achten, daß Feudenheim wieder ſehr erſtarkt iſt, während Käfertal unbeſtreitbar einen Form⸗ rückgang zu verzeichnen hat. Der Spielausgang erſcheint offen. SpVgg 07 konnte überraſchenderweiſe in Al⸗ trip Sieger bleiben. Wird man dieſen Sieg auf Neuoſtheimer Boden wiederholen können? Man würde dem Fuſionspartner 08 einen wert⸗ vollen Dienſt damit erweiſen; denn Altrip iſt immer noch ein ſcharfer Konkurrent der beiden Tabellenführer. Aber Altrip iſt ebenfalls wieder beſſer geworden, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es dieſes Mal die Punkte erntet. Wallſtadt wird es dem Mannheimer Phönix nicht leicht machen, die Punkte an ſich zu bringen. Es iſt ſogar nicht—— daß die Mannheimer eine Niederlage in Kauf neh⸗ men müſſen. Wallſtadt hat auf ſeinem„Plätzle“ auch die Viernheimer geſchlagen und hat mit der Wiedereinſtellung des alten Kämpen Krä⸗ mer erheblich an Spielſtärke gewonnen. Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Oſt Weinheim— Schwetzingen Kirchheim— Eppelheim FC. 05 Heidelberg— SpVgg Plankſtadt berbach— Wiesloch Union Heidelberg— Sandhauſen Das iſt das Programm der Bezirksklaſſe Un⸗ terbaden⸗Oſt für den kommenden Sonntag. Der Tabellenführer Weinheim wird auf eigenem Platz den Spargelſtädtern kaum eine Gewinnchance einräumen und vorausſichtlich einen ſicheren Sieg landen. Ungewiß erſcheint jedoch der Ausgang des Treffens in Kirch⸗ heim. Man mag ſich daran erinnern, daß im Vorſpiel die Eppelheimer einen klaren Torvor⸗ ſprung der Kirchheimer mit einem gewaltigen Endſpurt noch zum Remis geſtalten konnten. eeeeeeeeee, bengne WINTERSPORT-WETTERBERICHT nach Meldungen vom Samstag, den 17. Januar 1934 Temp. Schnee⸗ Ort Wetter Ceis. höhe Beschaffenheit der Schneedecke cem Schwaranαι 4 Meereshöhe Hinterzarien 900 bewölkt— 3— keine Sportmöglichkeit Neustadt-Titisee.. 850 bewoͤlkt— 3 10 durchbrochen, Ski u. Rodel mäßig Bühlerhöhe-Plättig 760 bewölkt—1 30 gekörnt, Ski und Rodel gut Hornisgrinde„ Nebel— 3 8⁰ verharscht, Ski und Rodel mäßig Ruhestein. 9l5 bewölkt— 2 65 gekörnt, Ski und Rodel gut Triberg— bewölkt—1 15 verharscht, Ski u. Rodel nur stellenw. Schönwald-Schonach bewöſkt— 2 3⁵ verharscht, Ski und Rodel mäßig Feldberg(Schwarzw.) 1500 bewölkt— 3 6⁵ verharscht, Ski und Rodel mäßig St. Blasien—*—-———— heiter—1 14 gekörnt, Ski und Rodel mäßig Freudenstadt bewölkt— 3 37 verweht, Ski und Rodel gut Schauinslancg/d 00 bewölkt— 0 geringe, durchbrochene Schneedecke Wildbad-Sommerberg.. Nebel— 1 Ski und Rodel nur stellenweise Für die Kirchheimer iſt alſo äußerſte Vorſicht eboten, um ſo mehr, da ſie jedenfalls auf ihren ittelſtürmer Gottfried Herrmann werden verzichten müſſen. FCo5 Heidelberg hat in der Rückrunde noch kein Spiel verloren und ſollte auch mit dem Bezwinger des Tabellenführers, Plank⸗ ſtadt, fertig werden können. Aber ſo ſicher iſt das auch noch nicht. In Eberbach dürften die Wieslocher auch kaum große Gewinnchancen haben; der Sieger dieſes Treffens wird wohl Eberbach heißen. Union Heidelberg hat Sandhau⸗ ſen zu Gaſt. Die Sandhauſener ſind wieder recht gut in Fahrt gekommen und haben erſt am vergangenen Sonntag Eppelheim auf deſſen eigenem Platz klar ſchlagen können. Da kann man der Union wenig Ausſichten einräumenz der Sieger wird wohl in Sandhauſen zu ſehen ſein. ugenꝝ Wenn auch noch heute die großen Maſſen den Fußballplätzen zuſtrömen, ſo haben gerade die letzten internationalen Spiele unſerer Länder⸗ mannſchaft und die Kämpfe verſchiedener Ver⸗ einsmannſchaften gegen franzöſiſche, engliſche. belgiſche und holländiſche Gegner bewieſen, daß ſich der deutſche Rugbyſport in einer aufſteigenden Linie bewegt, und anfängt, in den weiteſten Sportkreiſen leb⸗ haftes Intereſſe hervorzurufen. Zuſammenge⸗ ſchloſſen im deutſchen Rugbyverband, tragen ſchon ſeit Jahren die einzelnen Vereine Ver⸗ bandsſpiele aus, und gerade in der vergange⸗ nen Saiſon hat es ſich gezeigt, daß auch bei uns ſchon das Rugbyſpiel auf einer techniſch hohen Stufe ſteht, und die Vereine in äußerſt hartem Kampf um die Erringung der deutſchen Meiſterwürde kämpfen.— In Kreiſen, die dem Rugbyſport nicht naheſtehen, iſt vielfach die Anſicht ver⸗ breitet, dieſes Spiel ſei mehr als irgendein an⸗ deres roh und gefährlich. Die Gefährlichkeit eines Sports hängt im all⸗ gemeinen nicht von der Spielregel ab, ſondern von dem Spielgebrauch, von dem ſportlichen Geiſt, mit dem geſpielt wird. Jede Sportart bipgt Gefahren in ſich. Darauf achten, daß Un⸗ glücksfälle ſich nicht ereignen, muß jeder Spieler durch hartes, regelmäßiges Training, durch Zuſammenfaſſen ſeiner ganzen körperlichen und geiſtigen Energie zu erreichen ſuchen. Dann er⸗ füllt auch das Rugby ſeinen wirklich gewollten. weck: Stählung des Körpers und eiſtes, Erhaltung der Geſundheit. Zu erwähnen iſt noch, daß Rugby möglichſt von Jugend auf getrieben werden muß, um die ſchwierige Technik und Taktik zu beherrſchen; denn ihre reſtloſe Bewältigung erſt macht das kultivierte fineſſenreiche und unerhört reizvolle Rugby zu der wundervollen Sportart, wie ſie in England und Frankreich in höchſter Vollen⸗ dung demonſtriert wird. Da ſich in hieſigen Sportkreiſen erhöhtes In⸗ tereſſe für Rugby bemerkbar macht,— wird der Führer des DRßC, Hermann Meiſter, Heidelberg, am 21. Februar, abends 8 Uhr, in dem Saal der Reſtauration„Roter Hahn“(Laux), U 5, 13 über das Thema: „Rugbyſport“ ſprechen, wozu alle Sportfreunde, beſonders die Mitglie der des Schiklubs, die älteren Schüler höherer Lehranſtalten und die ehemaligen hieſigen.⸗ Spieler herzlichſt eingeladen ſind. Näheres aus dem Inſerat dieſer Zeitung erſichtlich. Die ſüddeutſche Nachwuchself wird vor den Deutſchen Kampfſpielen noch ein Probeſpiel austragen, vorausſichtlich gegen eine ſchweizeriſche Städte⸗ oder Regionalmann⸗ ſchaft.— Frankfurts Hockeyſpieler planen einen Städtekampf mit Amſterdam. aAnilkEnWERMEVORM. HMEINRICnAKAIEVER A.., FRANKFURT AM MAIXN Fillale Mannheim: Ausstellung N 7, 4, Reparaturwerl Neckarauerstr. 150-162. Tel. 42051 52 Baden-Baden: Lichtentalerstr. 66— lHeidelberg: Bergheimerstr. 26— Kaiserslautern: Piühistr.9 u. Lucdu/igstr.55— Karsuhe: Ritterstr. 15— lundau: Kirchstr.25— neustalt a. d. Hat.: Luitooſdstr.6 pinmasens: Schillerstr. 20— Worms: Speyeretstr. Oð —————————— ————— Fahrgang 4— K Nr. 82/ B Nr.50— Seite 16 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Der gebändigte Adam Eine Waibſtadter Aneldoie/ Von Hermann Moos Es iſt gewiß noch keinem eingefallen, ſein häusiich Leid— ſo ihn ſein Weib den Dornen⸗ weg des Ehekreuzes pilgern läßt— dem grau⸗ ſamen Rachen und den reißenden Zähnen der Nachbar⸗ und Gevatternſchaft preiszugeben, um ſo zum Schaden auch noch für den Spott zu ſor⸗ gen, alſo, daß er ſich ſelbſt gleichſam am Holz der Schmach und Lächerlichkeit anprangert. Viel⸗ mehr wird ſeine Manneseitelkeit ſich draußen— vor der Türe— mit der faulen Lüge einer ſtar⸗ ken Herrſchaft blähen, bis die hohle Aufgeblaſen⸗ heit ſolch eines Gernegroß doch einmal unter dem Knall des öffentlichen Hohngelächters platzt, wie dies zu Waibſtadt dem Adam Kroft geſchah, der mit ſeinen ungeſchlachten Metzgerarmen wohl einen ſtarken Ochſen, nicht aber das Spin⸗ nengeſtell ſeines Weibes bändigen konnte, ſo daß die beiden in ſonderbarem Frieden lebten, der viel eher einem Dauerkriege alich, von Waf⸗ fenſtillſtandspauſen hin und wieder unter⸗ brochen. Dunun der Adam Kraft doch Haus und Ge⸗ ſchä⸗t eingebracht und ſie, die Jungfer Habe⸗ nichts, zu ſeiner Luſt und nicht zum Regiment in dieſe Herrlichkeit geſetzt, und weil für einen ſolch verzwickten, verdrehten Gana der Dinge in 48 hartwandig⸗engen Hirngewölbe kein icht aufgehen wollte, dies zu begreifen, ſo mußte ihm die Lisbeth eben eines entzünden. Er hätte beſtimmt auch beſſer getan, ihre ſpitze Klugheit hinzunehmen, dawider er ja doch nichts als ein dumpfes, taubes Auftrumpfen zu ſetzen hatte, hingegen aber ſtets den Kürzeren zog im Kreuzfeuer ihrer Reden. So auch bei jenem abendlichen Zank, zu deſſen Ende ſein runder Bauch wie eine Kugel durch den ſchmalen Lauf des Hausgangs auf die Straße ſchoß, dahinter dann das zornige Pulver feines forſchen Eheweibs bis aufs letzte Körn⸗ tein tüchtig praſſelte und zuletzt der Knall der Tür— unwiderruflich wie ein dicker Punkt fic. knatterndem Feuerwerk— ins Schloß el. Als ſich der Adam nun ſo unvermutet⸗unver⸗ mittelt unter die beutelüſternen Augen der Nachbarſchaft geſtellt ſah, und zudem gerade jetzt im Augenblick— indes ſeine hartgeſpannten Ohren das freche, zwitſchernde Dopveldrehen des Schlüſſels auffingen— die hüb⸗ ſche Gevatterin ſeines Weibes ihr loſes Schelmenlachen über die Straße trug, tat er auf einmal wichtig, dabei die Fäuſte in die Hüften ſtemmend, und hob den Kopf von der Tür 5 dem Giebel und den Fenſtern und der Traufe, als müſſe er noch vor dem Einbruch der Nacht nach einem Schaden ſehen. So gewann er Zeit den Plan zu einem guten Rückzug zu richten, und da ja die Gevatterin ſchon einmal über ſeinen Weg gelaufen war, ſo lag es nahe, daß ſie bei der haſtigen Suche nach einer Kriegsliſt auch in dem aufgeregten Feld⸗ lager ſeiner Gedanken ſpazieren laufe, darin ſie ihre Bahn mit einem lockend⸗lockeren Faden zeichnete, nach dem der Adam griff wie nach einem rettenden Seil, dabei er aber außer Acht ließ, daß man ſolch zerbrechliche Ware behut⸗ ſam wie ein Diplomat und nicht mit derben Fleiſcherhänden greifen dürfe. Denn als er drauf in die Wirtsſtube, die am Ende jenes Fadens lag, und damit in den Machtbereich der Gevatterin trat, roch dieſe gleich den Braten und ſchloß nicht nur aus der Haſt und ungewohnten Stunde, ſondern auch in der Gedämpftheit ſeines aufgeregten Weſens, daß es ein Beſonderes mit dem frühen Abend⸗ gaſt auf ſich haben müſſe, und weil ſie nicht nur hübſch, ſondern wie alle hübſchen Frauenzim⸗ mer auch ſehr neugierig war, ſo hatte ſie mit ſpitzen Fragen keine Ruhe. bis ihr die Dinge klar geworden. Und tat fürs erſte recht ver⸗ wundert, daß er ihr ſo überraſchend auf dem Fuße gefolgt war, worauf der Tolpatſch ant⸗ wortete, ihr Anblick mache eben hitzig und viel Durſt, und ſie hinwider ausgab, daß ihn die Hitze dann wohl ſehr geplagt und der Durſt ihn — geſchüttelt haben müſſe, weil er nicht die rei Schritt ins Haus gegangen, ſeinen Rock zu holen; oder— ſei da vielleicht ein ander Hinder⸗ nis dazwiſchen? Nun erſt und voll Verlegen⸗ heit merkte der Adam, wie er mit Hemdsärmel und weißer Schürze in der fremden Stube ſaß, und achtete in der Betroffenheit des Lauerns nicht, das in dem drohenden Finger ſteckte: ich glaub', ich glaub', dem Herrn Gevatten ward vielmehr ein Anderswer zu hitzig; ſondern plumpſte mit einem unachtſamen: ach was! hin⸗ ein und dachte, daß er damit endlich alles abge⸗ ſchoben hätte. Indes ließ ſie nicht ab mit ihrem Kitzeln und Gefrage, ſondern gab ihm nun zum Schluß noch eine kecke Ladung mitten ins Ge⸗ ſicht: ich wett“ um einen Gulden, er ſchläft die Nacht nicht bei ſeinem Weib! Darauf der Vor⸗ witz in dem Adam naſeweis hervorſprang: Nun ſolls auch gelten, du Hexe! Durch dieſen Eifer war das ſchlaue Weib der Sache nun ganz ſicher, und da auch ihre Neugier keine Frage mehr wußte, ließ ſie den Adam ruhig bei dem Krüglein ſitzen, damit er recht fleißig Wein in das Glimmen und Grühen feiner Metzgerſeele gieße. Wenn aber ſo das Feuer zu dem Feuer kommt, daß es mit den Stunden auch dem ſtärkſten Mann zu warm und eng in ſeiner Haut, und daum unbehaglich wird, dann hält er es in den vier Wönden einer Stube nicht mehr aus. So trug der Adam denn ſeinen ſchweren Kopf— der rauchte ihm wie ein Schlot— in die friſche Nachtluft vor das Tor. Und da er ſich wie eben der Rauch die Richtung nur vom Winde geben ließ. kam er abſeits von der Straße auf ein Wieſenfeld. dabei ſein unſicheres Gangwerk über einen Baum⸗ ſtamm ſtolperte(zwar war es— im Dunkel ſeiner Wirrnis und der Nacht konnte er nicht recht ſehen— war es alſo doch ein gut be⸗ hauener Balken nein deren ſogar zwei. die lagen übers Krenz). und— indes der Adam dachte, wie wohl dos Holz hierher kommen möchte, ſaß er auch ſchon darauf, ſeiner Müdig⸗ keit ein Wlätzchen zu gönnen. Wie exr nun ſo ſaß, allein und ein verlorener Punkt in der weiten Runde des Feldes, ward ihm ſeine ein⸗ ſame Verlaſſenheit gar recht bewußt an der ge⸗ waltigen Stille und Leere, daß er mit einem Male die großen ſtarken Fäuſte ſchüttelte, die ihm doch nichts zu nütze waren, weil ein ehr⸗ licher Mann ſie nicht ins Feld führt, wenn er gegen die Evakünſte eines Weibes ſtreitet. Und dann geſchah das eine Wunderliche dieſer Nacht: der ſtarke Adam weinte plötzlich wie ein ſchwa⸗ ches Kind, weil ihm der liebe Gott zu der vielen wilden Kraft daneben gleich die Ohnmacht ſetzte! Das andere Wunder aber war, daß der Adam Kraft, indem er die Augen gegen den Himmel hob, den Firſt der Höhe hell in Flammen ſah, drum er auf die Beine ſprang und zu dem Berg emporſtürzte. Er fand indeſſen nicht, wie er fürchtete, ein brennend Haus, ſondern ein recht verhextes Ding: auf einem lichten Platz im Wald ſpielte eine luſtige Muſik zum Tanz, wozu ſich eine große Menge lachend drehte und her⸗ umtrieb, darunter er auch die ſchöne Gevatterin gewahrte. Als die ihn hinter ſeinem Baum⸗ verſteck entdeckte, zog ſie ihn hervor und er mußte ihr berichten, daß ihn das ſeltſame Licht heraufgelockt habe, worauf ſie wohl zufrieden ſchien, denn ſie lud ihn ein ihr Geſellſchaft zu leiſten. Er aber war kein ſonderlicher Unter⸗ halter und zudem redlich müde, ſo führte ſie ihn, als es gegen Mitternacht ging, zu einem hohen feierlichen Saal mit vielen Säulen und in tau⸗ ſendfältigem Kerzenſchein; in der Mitte ſtand ein breites Himmelbett, darin er endlich ſeinen gerechten Schlaf finden ſollte: ſo kam es, daß der Arme, den ein zänkiſch Weib vom ſchlechten Ehebett vertrieb, zum Lohne nun allein und ungeſtört in ſeidenen Kiſſen liegen durfte. Der glückliche Schläfer erwachte, veil ihm ein Nieſen in der Naſe ſaß, und ſchlug mit lautem Hatſchi! ſeine Augen auf und war nicht ſchlecht erſtaunt, daß ihm die Sonne auf den Leib ſchien: denn die hohe Säulenhall? war das weite Himmelszelt, darin hatten die Sternlein in der Nacht den Kerzenſchein gegeben, zum Seidenbett jedoch— herrjeh, wie fühlt er ſich zerſchlagen und voll blauer Male!— zu ſolch vornehmnächtlichem Lager hatte er keinen Ge⸗ ringeren als den Waibſtadter Galgen. Und juſt in dieſem Augenblick mußte auch die Schelmen⸗Gevatterin auftauchen— die hatte ihren Garten vor dem Tor— und, indem ſie gleich die unbeholfene Menſchenkugel beim Mar⸗ terholz gewahrte, ſchickte ſie ihr abſcheulich⸗höh⸗ niſch Lachen herüber: da hätt' ſich der Herr Ge⸗ vatter alſo einen recht hölzernen Schlafgeſellen ausgeſucht! Der Adam kann darauf nichts er⸗ widern, ſo voll iſt er von all dem Unbegreif⸗ lichen, bis die Gevatterin mit ſcheinheiliger Freundlichkeit ſagte, wie artig ſie es fände, daß er ſie den Gulden nicht verlieren ließ. Da wußte nun der Adam gleich Beſcheid, und ſchließlich wäre es nicht ſo kränkend, daß die Gevatterin ihn mit dem runden Guldenſtück gefangen hatte, aber daß ſie noch ein anderes in der Angel hält: ſeinen Ruf oder ſeine Schande, das ließ ihn heftig ſchwitzen. Und er machte ſich ganz klein und ſagte, daß ſie den Gulden gerne haben könne, doch müſſe ſie verſprechen, ſein Mißge⸗ ſchick an keinen auszuliefern, darauf ſie wieder lachte: darüber ſtünde nichts in ihrer Wette, doch könnten ſie ja zu einem neuen Pakte kom⸗ men: er 3 eben verſuchen, ihr das Mäul⸗ chen zuzupflaſtern, vielleicht gelänge es mit einem, kurz—, mit einem weiteren Guldenſtück. Darüber gab es bei dem Adam nun viel Stöh⸗ nen und Seufzen, weil er zu der kreuzwehen Nacht auch noch ſolch Schaden haben ſoll, doch ſoß er feſt im ſtarken Haken der Gevatterin, und die ging federnd leicht und heiter ſummend neben ihm des Wegs. Da zog der Adam denn die Börfe, und mit den beiden Gulden, um die er ſie nun leichter machte, wurde auch ſein Herz um zwei, um drei, um einen Berg von Steinen leichter. Und als er über die Straße auf ſein Haus zuging, da ſetzte er auch ſchon ein luſtiges Pfeifen auf den Mund und es ſah aus, als habe der Adam nur eben einen Sprung in die Nach⸗ barſchaft getan und nicht die ganze Nacht auf dem Galgenholz gelegen. Selbſt die Haustür hatte breit und freundlich die Flügelarme auf⸗ gemacht und ſagte: komm herein, alles iſt in ſchöner Ordnung. Gewiß, die Gevatterin hatte Wort gehalten. Es war aber ein anderer um eine Naſenlänge vor ihr an dem Galgenpfad geweſen und hatte dort den Metzgermeiſter ſchnarchen hören: das war der Totengräber. Und wenn nun auch die Toten ſchweigen müſſen wie ihr eigen Grab, und wenn der Totengräber auch dies Grab zu ſchaufeln hat, ſo ſchaufelt er damit doch nicht ſein eigen Schweigen. Im Gegenteil war ihm das Mundwerk rührig, und da es mit der lang⸗ weiligen Geſellſchaft draußen nichts zu plau⸗ dern gab, ward ihm die Zunge umſo leichter, je fetter der Brocken darauf lag, und wahrhaft: der Adam war von ſolcher Art. So war der Totengräber auf dem Abſatz herum und wie der ſchwarze Teufel in das Haus gefahren zu der Lisbeth und hatte dem Adam, bevor der pfeifend durch die Haustür trat, bereits ein Grab gegraben, tiefer als er je eines für die Toten machte: auch der Adam war nur noch ein toter Mann und ſein Haus ſo ſtill wie ein Fried⸗ hof, weil es darin von Stund an kein ſtreitig oder zänkiſch Wort mehr gab. Denn, rührte den Adam ein Groll, daß er ihm beiß in die Augen ſtieg, gleich verſank das böſe Wort ungeſprochen zurück in ſeinen Schacht: die Lisbeth war an einem Finger ſtärker als der Adam am ganzen Leib und brauchte nur den Finger krumm zu machen, da ſchwieg der ſchon bei dieſem Anblick des verräteriſchen Galgenzeichens. Gewitter und Sturm und die Fliegerei Vortrag im Deulſchen Luflfporkverband Die Ortsgruppe Mannheim des Des erhält einen neuen Führer In der Verſammlung des DeV hielt Profeſ⸗ ſor Schmitt einen Vortrag über das Thema: „Gewitter und ihre Bedeutung für das Flug⸗ weſen“. Leider waren zu dieſem nicht 0 verſtändlichen Vortrag die Lichtbilder au geblieben. Aus dieſem Grunde wiederholte Profeſſor Schmitt an Hand der inzwiſchen eingetroffenen Luftaufnahmen in der letzten Verſammlung im Palaſt⸗Hotel ſeinen Vortrag in großen Zügen. Bei günſtigen Vorausſetzun⸗ gen wachſen kleine Wolkenbildungen allmählich zu Gewitterfronten an, indem ſie gleichzeitig gewaltig in die Höhe ſteigen(bis zu 8000 Me⸗ tern). Es entwickeln ſich dabei Kes gewaltige vertikale Lufterſchütterungen, die elektriſche Spannungen und Energie erzeugen, und die zur Erzeugung des Blitzes führen. Man hat die elektriſchen Kräfte der Blitze gemeſſen, und hat dabei bis zu 90 000 Ampere meſſen können. Heutzutage ſieht man drei Haupt⸗ urſachen für das Auftreten ſolcher gewaltigen Elektrizitätsenergien an, und zwar 1. die Rei⸗ bung der Wolkenmaſſen; 2. die Influenzwir⸗ kung, bedingt durch eine ſtarke poſitive Span⸗ nung der Erdoberfläche und eine negative der Wolken und Luftſchichten; 3. den ſogenannten Lenard⸗Effekt(durch den bekannten weltberühm⸗ ten Heidelberger Gelehrten Profeſſor Lenard in zahlreichen Verſuchen feſtgeſtellt), der ſich auf 5 W 5 r 4 —„—335. nmg 1 2 iae, ——— Auch för Seide und Kunstfseide das ideale vaes Waschmittel. —— 5 * D W.——— NWnvi 0 8⁰ 2 e, 2 +. Ad A 40 5 Wenr 2 — n ———— i ——— — * ½. 1er ι 0 den Aroßen aufſteigender ſtarker Luft⸗ ſtröme mit großen abſtürzenden Waſſertropfen gründet. Die Ausführungen wurden äußerſt wirkungsvoll illuſtriert durch einige ſchematiſche geigatänzt ganz beſonders aber durch eine eihe glänzender Aufnahmen von Bildungen der Gewitterwolken, die der Vortragende bei einer Ballonfahrt mit der Kamerg feſthalten konnte. Zum Schluß zog Profeſſor Schmitt aus den Gewittererſcheinungen noch einige all⸗ gemeine Nutzanwendungen für die Fliegerei⸗ Er ſtellte dabei 45 Der Segelflieger kann mit großem Vorteil die Gewitterwolken ausnutzen, falls er es verſteht, rechtzeitig in die hinaufſtrömenden Luftmaſſen hineinzukom⸗ men. Der Freiballonfahrer muß bet einem herannahenden Gewitter möglichſt ſchnell landen. Der Motorflieger vermag die Schichtengewitter glatt zu überfliegen. Bei der großen Höhe der Frontgewitter iſt der Verſuch einer Ueberfliegung ſo gut wie aus⸗ ſichtslos, lieber ſoll er umkehren und landen. Die lokalen Wärmegwitter können gut um⸗ flogen werden. Der Vortrag hatte den Zweck, die Flieger in die Gewitterbildungen einzu⸗ weihen und deren Entſtehung ſchon Stunden vorher zu erkennen. Des weiteren muß die Wetterwarte befragt werden, um den Flugplan darnach einteilen zu können. Der für den Abend vorgeſehen weitere Vortrag des Kamc⸗ raden Lochner über„Kriegserlebniſſe als Flieger“, mußte leider in letzter Minute wegen Erkrankung des Vortragenden abgeſagt werden. Landesgruppenleiter Schlerf gab hierauf unter allgemeinem Beifall bekannt, daß er zum neuen Ortsgruppenführer des De Ober⸗ ingenieur Dahl ernannt habe, da die weite⸗ ren Anwärter Chriſt und Bihlmaier von der praktiſchen Fliegerei ſchon zu ſehr in Anſpruch genommen ſeien. Schlerf legte den Mitgliedern nahe, dem neuen Führer, der ſich als alter und langjähriger Mitarbeiter um den DeV ſchon große Verdienſte erworben habe, volles und uneingeſchränktes Vertrauen entgegenzubrin⸗ gen. Dahl bringt als Soldat und Charakter alle die Eigenſchaften mit, die ein Ortsgrup⸗ penführer nötig hat. Das Amt iſt nicht gerade leicht, da die Entwicklung des DeV in dieſem Jahre alle bisherigen Erfolge in den Schatten ſtellen dürfte, und die Mitgliedſchaft außer⸗ ordentlich anſteigen wird. Es muß deshalb darauf geſehen werden, daß ſich jeder reſtlos und ſelbſtlos in den Dienſt der Sache ſtellt. Die Arbeit wird fortgeführt im Intereſſe der ferneren ſtarken Weiterentwicklung der Fliege⸗ rei auf allen Fluggebieten. Ein beſonderes Augenmerk wird in Zukunft auch dem Segel⸗ flug entgegengebracht werden, da Mannheim auf dieſem Gebiet etwas ins Hintertreffen ge⸗ raten und in letzter Zeit ſtark überholt worden iſt. Doch gegen Mitte Mai d. J. wird die Segelfliegerei ihre volle praktiſche Tätigkeit mit aller Energie aufnehmen, und am 20. Mai (Pfingſten) auf der Hornisgrinde im Schwarz⸗ wald mit größeren Segelflügen beginnen. Bis dahin wird dann auch neben dem ſchon vorhandenen„Rhönadler“ die im Bau befind⸗ liche„Grunau BB“ fertiggeſtellt ſein, ſo daß Mannheim dann mit mindeſtens zwei Appara⸗ ten auf den Plan treten können. Doch nicht nur allein die Ortsgruppe Mannheim, ſondern auch ſämtliche anderen Ortsgruppen Nord⸗ badens werden das Segelflugweſen weiter auf⸗ und ausbauen. Daneben muß auch der Mo⸗ dellflugſport in nächſter Zeit wieder intenſiver in Angriff genommen werden, dem im allge⸗ meinen viel zu wenig Beachtung geſchenkt und deſſen Bedeutung auch noch viel zu wenig er⸗ kannt wird, beſonders auch von der Jugend. Dieſe Arbeit muß ganz beſonders unterſtützt werden, da darin die erſte Aufbauarbeit zut Segelfliegerei liegt. Nach dieſen beifällig auf⸗ genommenen Ausführungen ſtattete der neue Ortsgruppenführer Dahl, Landesgruppenführer Schlerf herzlichſten Dank ab für die Uebertra⸗ gung des Amtes und durch das dadurch bekyn⸗ dete große Vertrauen. Dahl gab die Verſiche⸗ rung ab, daß er beſtrebt ſei, die an einer der erſten Stellen Deutſchlands ſtehende Mann⸗ heimer Ortsaruppe auch weiterhin emporzu⸗ führen, und ſchloß mit der Bemerkung, er werde im Sinne unſeres Führers Adolf Hitler nicht viel reden, ſondern handeln und arbeiten. Heil Hitler! Es ſei jetzt ſchon darauf hingewieſen, daß am nächſten Vortragsabend des DeV am kom⸗ menden Donnerstag der bekannte Mannheimer Fluglehrer und Landesgruppenleiter des Gaues Baden des DeV, Heinrich Schlerf, einen inter⸗ eſſanten Vortrag halten wird über das Thema: „Fliegeriſch⸗ſportliche Betrachtung über Segel⸗ fliegerei“. 8 —— 5— — Die fr ſenku In einen Verſicherun ben des? wird auf Privatverſi rungsgeſell ſicherungsa geſamten d tigen Neuo ſchließlich e freiwillig Durch dieſe Reichsregie zu ſenken, tunggebend verband zu unternehm: vielfach erh könne die dann nicht werbszwei die Belebu lebensnotw Senkung ii ner Untern ren Zinsſ. ſcheinen köt ſtanden w den Vorw: + Es wirt Verſcherun weitergeher in einzelne 1934 ab laufenden 5½ Prozer tige Neuar kunft etwe freiwillige und vorbe Preuf Der An; eine Auffe Preußiſcher leihetyp, d im Einver zen und de ſtellt grun Wege zur von beſond bank vor An'eihe lel eingang gi bis zum 2 Die neue Umtauſch (ehemals 7 oder durch Kurs beim gen Kauf Umtauſch der Anzeie laſſungen deutſchen? und Barka Kre Mit faf Januar de etwa 14 J auf einem alſo die, der Laſtkr⸗ entſpricht. gelaſſen, wurde. 7 Ver n Die Der franzöſtſch constructio Paris ein läufer⸗Die ſchloſſen. Werlen in Mühlack⸗ Nachri Morge 12.00 pitel d ſtunde ter au Zeit; Müncher Glocke Bunte 16.00 zelwun geſſene Deutſchl. .55 2 14.00 geſchic 23.00 Mühlack bericht gerne werbu 15.00 zert; der N bekant ten;? zende muſik. Münche zert; richter daten⸗ 19.00 tenwi 23.00 Deutſchl richten 1934 ———— hatte n: das uch die Grab, rab zu nicht ir ihm rlang⸗ plau⸗ eichter, hrhaft: ar der id wie ren zu or der ts ein ür die och ein Fried⸗ ſtreitig rte den Augen hrochen har an ganzen num zu Anblick ei Luft⸗ ropfen äußerſt zatiſche h eine zungen he bei halten ͤchmitt ge all⸗ egerei. ieger wolken in die zukom⸗ iß bet wegen verden. hierauf er zum Ober⸗ weite⸗ on der uſpruch liedern er und ſchon s und zubrin⸗ arakter sgrup⸗ gerade dieſem chatten außer⸗ heshalb reſtlos ſtellt. ſſe der Fliege⸗ ynderes Segel⸗ unheim fen ge⸗ ſondern Nord⸗ er auf⸗ er Mo⸗ tenſiver allge⸗ ikt und nig er⸗ Fugend. terſtützt eit zut ig auf⸗ r neue nführer ebertra⸗ bekun⸗ zerſiche⸗ ner der Mann⸗ nporzu⸗ r werde er nicht rbeiten. n, daß m kom⸗ iheimer Gaues i inter⸗ Thema: Segel⸗ — A. * Fabroarc 4— A. 52/ B.Seite 17 „Hakenkreuzbanner“ ——————— ——————————— Mannherm, Somntag, 23. Redrnr 102 — Die freiwillige hypokheken⸗Zins⸗ ſenkung bei den Verſicherungs⸗ Geſellſchaften In einem an alle der Reichsaufſicht unterſtehenden Verſicherungsunternehmungen gerichteten Rundſchrei⸗ ben des Raichsaufſichtsamts für Privatverſicherung wird auf den Entſchluß der im Reichsverband der Privatverſicherung zuſammengeſchloſſenen Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften ſowie die öffentlich⸗rechtlichen Ver⸗ ſicherungsanſtalten verwieſen, den Zinsſatz für ihre geſamten derzeitigen Hypothekenforderungen und künf⸗ tigen Neuausleihungen vom 1. Janyar 1934 ab ein⸗ ſchließlich eines laufenden Verwaltungskoſten⸗Beitrags freiwillig auf zunächſt 5½ Prozent herabzuſetzen. Durch dieſen Beſchluß würden die Beſtrebungen der Reichsregierung, den Zinsfuß auf organiſchem Wege zu ſenken, weſenttich unterſtützt. Er ſei daher rich⸗ tunggebend für alle, auch für die nicht im Reichs⸗ verband zuſammengeſchloſſenen privaten Verſicherun gs⸗ unternehmungen. Der bisher gegen Zinsſenkungen vielfach erhobene Einwand, ein einzelnes Unternehmen könne die Zinſen nicht freiwillig herabſetzen, trefſe dann nicht mehr zu, wenn der größte Teil eines Er⸗ werbszweiges in gemeinſamer Entſchließung die für die Belebung und Entaſtung der deutſchen Wirtſchaft lebensnotwendige allmühliche Zins⸗(und Nebenkoſten⸗) Senkung in die Wege leite. Ein Abſeitsſtehen einzel⸗ ner Unternehmungen und ſtarres Fehſtalten an höhe⸗ ren Zinsſätzen, die formalrechtlich gerechtfertigt er⸗ ſchoinen können, würde in der Oeffentlichkeit nicht ver⸗ ſtanden werden und den beteiligten Verſicherungen den Vorwurf eigennützigen Verhaltens einbringen. Es wird daher allen der Aufſicht unterſtehenden Ver'cherungsunternehmungen empfohlen, falls nicht weitergehende Zinsſenkungen bereits allgemein oder in einzelnen Fällen zugeſtanden ſind, vom 1. Januar 1934 ab ihre Zinsforderungen einſchließlich eines laufenden Verwaltungskoſtenbeitrags auf zunächſt 5½ Prozent für den derzeitigen Beſtand und für künf⸗ tige Neuausleihungen zu ermäßigen und auch in Zu⸗ kunft etwaigen gleichgearteten Entſchließungen über freiwillige Zinsſenkungen ſich jeweils ausnahmslos und vorbehaltlos anzuſchließen. Preußiſche Schatanweiſungen zu 4½ Prozent Der Anzeigenteil der vorliegenden Ausgabe enthält eine Aufforderung zur Zeichnung der neuen 4½% Preufiſchen Schatzanweiſungen. Dieſer neuartige An⸗ leihetyp, der von der preußiſchen Finanzverwaltung im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finan⸗ zen und dem Reichswirtſchaftsminiſter gewählt wurde, ſtellt grundſätzlich einen wichtigen Schritt auf dem Wege zur organiſchen Zinsſenkung dar. Es iſt daher von beſonderer Bodeutung, daß die Preußiſche Staats⸗ bank vor einigen Tagen mitteilen konnte, daß dieſe An'eihe lebhaftes Intereſſe findet und der Zeichnungs⸗ eingang gut iſt. Die reſt-iche Zeichnungsfriſt läuft noch bis zum 22. Februar. Die neuen Schatzanweiſungen können entweder durch Umtauſch gegen die am 1. März 1934 fälligen 6% (ehemals 7/) Preußiſchen Schatzanweiſungen von 1930 oder durch freihändigen Kauf erworben werden. Der Kurs beim Umtauſch beträgt 97,50%,,ͤ beim freihändi⸗ gen Kauf 97,75%. Zeichnungsanträge ſowohl zum Umtauſch als auch zum Bar'auf werden von den in der Anzeige genannten Bankfirmen und deren Nieder⸗ laſſungen entgegengenommen. Außerdem nehmen alle deutſchen Banken, Bankiers und Sparkaſſen Umtauſch⸗ und Barkaufanträge entgegen. Kraftwagenabſatz im Januar 1934 Mit faſt 200 arbeitstäglichen Zulaſſungen lag im Januar der Abſatz von Perſonenkraftwagen zwar um etwa 14 Prozent unter dem Dezember, hielt ſich aber auf einem Stand, der ſelbſt über dem Januar 1929, alſo die Zeit der Hochkonjunktur, hinausgeht. Auch der Laſtkraftwagenabſatz war'her als es der Saiſon entſpricht. Arbeitstäglich wurden faſt 41 Wagen zu⸗ gelaſſen, womit der Stand von 1930 überſchritten wurde. 7 Verkäufe von deulſchen Dieſel⸗ * moforen nach Frankreich Die Deutſchen Werke Kiel AG in Kiel haben mit der franzöſiſchen Lokomotivfabrit„A. N..“ les ateliers de construction du nord de la France et des mureaux in Paris einen Lizenzvertrag über den Bau von Schnell⸗ läufer⸗Dieſelmotoren und Dieſellokomotiven abge⸗ ſchloſſen. Gleichzeitig ſchloß die mit den Deutſchen Werlen in Intereſſengemeinſchaft ſtehende Triebwagen⸗ ——————————— Rundfunk⸗-Programm für Sonntag, den 18. Februar Mühlacker:.35 Freihafenkonzert;.15 Zeit; Nachrichten;.20 Wetterbericht, Evangeliſche Morgenfeier; 10.00 Katholiſche Morgenfeier; 12.00 Promenadekonzert; 13.00 Kleines Ka⸗ pitel der Zeit; 1500 Konzert; 16.00 Kaſperl⸗ ſtunde; 17.00 Nachmittagskonzert; 18.20 Dich⸗ ter aus Schwaben; 20.00 Feſtkonzert; 22.00 Zeit; 24.00 Nachtmuſik. München:.00 Föhnwolken im Februar; 10.45 Glocken⸗Läuten; 12.00 Standmuſik; 15.10 Bunte Kleinigkeiten; 15.30 Für die Kinder: 16.00 Veſperkonzert; 18.00 Gäb es einen Tat⸗ zelwurm; 18.20 Gemütliche Ecke; 19.30 Ver⸗ geſſene Hausmuſik; 23.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.00 Stunde der Scholle; .55 Morgenfeier; 13.00 Operetten⸗Klänge; 14.00 Kinderliederſingen; 17.15 Lausbuben⸗ geſchichten; 18.50„Lächeln im Lautſprecher; 23.00 Tanzmuſik. Montag, den 19. Februar Mühlacker:.55 Zeit, Nachrichten;.05 Wetter⸗ bericht;.10 Frühkonzert; 10.10 Was ihr gerne hört; 10.45 Muſizierſtunde; 11.25 Funk⸗ werbungskonzert; 12.00 Mittagskonzert; 15.00 Kammermuſik; 16.00 Nachmittagskon⸗ zert; 17.45 Luſtiges Allerlei: 19.00„Stunde der Nation; 20.00 Griff ins Heute; 21.00 Un⸗ bekannte Kammermuſik; 22.00 Zeit, Nachrich⸗ ten; 22.45 Schallplatten; 23.00 Das ſchwat⸗ Herz; 23.25 Tanzmuſik; 24.00 Nacht⸗ muſik. München:.25 Frühkonzert; 12.00 Mittagskon⸗ zert; 13.35 Schallplattenkonzert; 14.30 Nach⸗ richten; 15.00 Für die Kleinen; 15.20 Sol⸗ daten⸗ und Volkslieder; 16.00 Veſperkonzert; 19.00„Stunde der Nation“; 20.30 Schallplat⸗ tenwünſche; 21.30 Bayeriſches Stilleben; 2300 Kammermuſik. Deutſchlandſender:.35 Frühkonzert;.00 Nach⸗ richten; 12.10 Mittagskonzert; 14.00 Schall⸗ — Neue Tankſchiffaufträge für Deutſchland Auftrag für Hamburg, Bremen undaiel/ Arbeitsbeſchaffung durch den Mineralöl⸗Import Durch Vermittlung der Rhenania⸗Oſſag Mi⸗ neralölwerke Akt.⸗Gei. in Hamburg iſt es gelun⸗ gen, erneut einen Tanlſchiff⸗Bauauftrag nach Deutſchland zu bringen. Die Rhenania⸗Oſſag hat im Auftrage der Royal Dutch Shell⸗Gruppe drei Taniſchiffe in Auftrag gegeben und die deutſche Werft in Hamburg, den Bremer Vul⸗ kan und die Howaldtswerke in Kiel mit dem Bau betraut. Die große Bedeutung, die den neuen Aufträ⸗ gen zulommt, zeigt allein die Tatſache, daß bei dem Bau der drei Schiffe unmittelbar auf jeder der beteiligten Weyften 900—1000 Mann auf ein Jahr Arbeit fin⸗ den werden. Insgeſamt alſo bringen die Neubauten eine Mehrbeſchüftigung für rund 3000 Arbeiter. Darüber hinaus reichen die Auswirkungen die⸗ ſer Aufträge weit in die deutſche Wir'ſchaft hinein. Allein für die Schiffskörper werden 12 000 Tonnen Schiffsbauſtahl benötigt ganz abgeſehen von den maſchinellen und ſonſtigen Einrichtungen, die ebenfalls in Dentſchland beſchafft werden. Die neuen Schiffsbauaufträge ſind eine in der heutigen 1 0 fehr wertwolle Ergänzung der Arbeitsmög⸗ ichkeiten, die durch den Export von Mineralöl⸗ produkten der deutſchen Wirtſchaft zugeführt werden. Die neuen Schiffe ſind ein Typ, der auf Grund jahrelanger Er⸗ fahrungen auf dem Gebiete des Erdöltranspor⸗ tes in Tankſchiffen bei einem Schiffspark von mehreren hundert Einheiten zu einem Höchſt⸗ maß an Tragfähigkeit, Geſchwindigkeit und Wirtſchaftlichkeit entwickelt worden iſt. Die Shell⸗Gruppe hat bei denſelben Werften be⸗ reits in den Jahren 1930 und 1931 drei Tant⸗ bauen laſſen, die„Gold⸗Shell“, die „Horn⸗Shell“ und die„Circe⸗Shell“. Die Ver⸗ gebung des neuen Auftrages nach Deutſchland war, wie uns von der Shell⸗Gruppe mitgeteilt wird, angeſichts der Geldentwertung in anderen im Wettbewerb ſtehenden Ländern nur durch ihr Entgegenkommen möglich. Die Schiffe haben eine Ladefähigkeit von je 12 100 Tonnen. Die Länge beträgt je 140 Meter, die Breite je 17,8 Meter, der Tiefgang 8,40 Meter. Ein Acht⸗ zylinder⸗Dieſelmotor verleiht den Schiffen eine Geſchwindigkeit von 12 Knoten. Die Bauzeit beträgt 14 Monate, nach rund zwei Monaten, die für die Konſtruktionspläne uſw. benötigt werden, kann mit der Kiellegung Mitte März 1934 begonnen werden. Der Geſamtherſtellungspreis der drei in Deutſchland zu bauenden Tanker beträgt rund 6 Millionen Reichsmark. Sieben Mineralölfabriken in Deutſchland Wie Dr. Angelberger im Rahmen einer Preſſebeſprechung im Shell⸗Verwaltungsge⸗ bäude in Hamburg. in welcher der Oeffentlich⸗ keit von dem Bauauftrag Kenntnis gegeben wurde, noch mit!eilte, geſchieht die Mineralöl⸗ produktion in ſieben Mineralölfabriken in Deutſchland, von denen drei im Hamburger Wirtſchaftsgebiet liegen, nämlich die Werke Grasbrook, Harburg und Wilhelmsburg. Die Geſamtzahl der in Herſtellung und Vertrieb von der Rhenania⸗ Oſſag Beſchäfligten beläuft ſich auf 6300. Allein im Hamburger Wirtſchaftsgebiet fänden 2300 Angeſtellte und Arbeiter Arbeit und Brot, Dar⸗ über hinaus ſchaffe die Rhenania⸗Oſſag durch Vermittlung von Beſtellungen der Royal dutch Shell⸗Gruppe nach Deutſchland dauernd zuſätz⸗ liche Arbeit. Dieſe Aufträge erreichen ſeit 1924 bis heute 149,7 Millionen Reichsmark. Die Ex⸗ porte der Rhenania⸗Oſſag in dieſer Zeit belie⸗ ſen ſich auf 150 Millionen Reichsmark. Hamburg Hauptſitz der deutſchen Mineralölinduſtrie. „Man dürfte mit Genugtuung feſtſtellen, ſo führte Dr. Angelberger u. a. weiter aus, daß ſich der Hauptſitz der deutſchen Mineralölindu⸗ ſtrie in Hamburg befinde und daß dieſer Indu⸗ ſtriezweig eines der Fundamente ſei, auf denen das Hamburger Wirtſchaftsleben ruhe. Welche Bedeunung der Mineralölinduſtrie zukomme, erhelle auch aus folgenden Zahlen: Die deutſche Mineralöleinfuhr habe im V 1932 145,3 Millionen Reichsmark(ohne Benzol) betragen davon Benzin 75,7 Millionen Reichsmark ein⸗ ſchließlich der techniſchen Benzine. Die Ausfuhr habe ſich auf 31,3 Millionen Reichsmark belau⸗ fen, ſo daß ein Einfuhrüberſchuß von 114 Mil⸗ lionen Reichsmark vorhanden war. Die Zollein⸗ nahme des deutſchen Reiches aus der Mineral⸗ öleinfuhr habe im vergangenen Jahre 267 Mil⸗ lionen Reichsmark erreicht, das ſeien 23,8 Proz. der geſamten Zolleinnahmen. Durch Zölle und langfriſtige Verträge ſei die deutſche Mineralöl⸗ induſtrie weitgehend geſchützt. Zuſammenfaſſend könne man ſagen, daß mit dem Import ganz erhebliche Vorteile für das deutſche und insbe⸗ ſondere für das Hamburger Wirtſchaftsleben verbunden ſeien. eee en AG in Berlin mit der gleichen Firma einen Lizenz⸗ vertrag über die Herſtellung von Triebwagen ab. Der Abſchluß dieſer Verträge zeigt, welches Anſehen unſere deutſchen Dieſelmotoren im Auslande genießen. Aktienindex Der Aktienindex ſtellt ſich für die Woche vom 5. bis 10. Februar auf 72,77 gegen 71,44 in der Vorwoche, das Kursniveau der öprozentigen feſtverzinslichen Wertpapiere belief ſich auf 91,66 gegen 91,76. Börſen Berliner Börſeſtimmungsbild Feſt. Die Börſe war weiter befeſtigt, wobei die Verlängerung des Stillhalteabkommens um ein Jahr eine erhebliche Rolle ſpielte. Auch die Unterzeichnung des deutſch⸗ichweizeriſchen Transferabkommens ſowie zuverſichtliche Meldungen über den Stand der deutſch⸗ polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die als Ziel ein deutſa-polniſches Handelsabkommen haben, beeinflußte die Tenden: in günſtigem Sinne. Aus Publikums⸗ kreiſen waren weitere Kaufaufträge eingetroffen, die allerdings infolge des früheren Börſenbeginns nicht ganz den geſtrigen Umfang erreichten. Die Befeſti⸗ gungen hielten ſich anfangs im Rahmen von elwa 1 Prozent, da die Kuliſſe ihre Engagements am Ak⸗ tienmarkt glattſtellte. Hierzu trug der neueſte Bericht der Commerz⸗ und Privatbank über die Börſen⸗ ſituation, in dem auf die hohe Rendite der feſtverzins⸗ lichen Werte und auf die begründete Ausſicht auf einen Kursgewinn bei der bevorſtehenden Konverſion hin⸗ gewieſen wird, bei. Beachtenswert iſt der Appell an die Anlage ſuchenden Kreiſe, die ſich bewußt ſein müſſen, daß eine geſunde Entwicklung der Börſe für abiehbare Zeit durch den Erfolg des Zinskonverſions⸗ programms bedingt wird. Montanwerte waren bis irisciafts-Numdscſiaun 1 Prozent höͤher. Die umſäbe waren zeitweiſe Den trächtlich. In Mansfeld, Mannesmann und Rhein⸗ ſtahl, die etwa 1 Prozent höher lagen, wurden bis zu 200 000 RM. zum erſten Kurs umgeſetzt. Braun⸗ kohlenwerte gewannen bis zu 2 Prozent. Kaliwerte lagen ruhiger und uneinheitlich. Farben waren auf den geſtrigen Quartalsbericht 1,25 Prozent befeſtigt. Auch Elektrowerte wieſen faſt durchweg Gewinne von 0,5 bis 1 Prozent auf. Siemens waren nach ſchwãä⸗ cherem Beginn erholt. Sehr feſt lagen Tarifverte. Deſfauer Gas gewannen 2,75, Bekula /, RWeE 1. Maſchinenwerte waren überwiegend befeſtigt, aber ruhiger, ebenſo Autowerte. Textilwerte waren knapp behauptet. Spritaktien gewannen bis 0,25 Prozent, Südd. Zucker 1,25 Prozent. Banken waren bis zu 1 Prozent befeſtigt. Die Schiffahrtsaktien waren an⸗ geboten. Hapag verloren 1,25 Prozent. Am Renten⸗ markt waren Neu⸗ und Altbeſitz gut behauptet. Von Induſtrieobligationen gewannen Mittelſtahl 0,75 Prozent. Am Auslandsrentenmarkt wurden unga⸗ riſche Renten durchweg höher bezahlt. Tagesgeld entſpannte ſich auf 4,25, das Pfund war weiter erholt und ſtellte ſich gegen Kabel auf 5,09, gleich einer Parität von 12,84. Der Dollar war mit 2,52 zu hören. Im Verlauf war die Tendenz bei ruhigem Ge⸗ ſchäft behauptet. Die höchſten Tageskurſe wurden teilweiſe um Prozentbruchteile unterſchritten. Kali Chemie kamen 1 Prozent höher zur Notiz. Reichs⸗ bankanteile bröckelten um 0,25 Prozent ab. Am Ren⸗ tenmarkt waren Altbeſitz 0,25 Prozent und Neubeſitz 5 Pfg. befeſtigt. Kaſſarenten waren dagegen über⸗ wiegend ſchwächer, ſpeziell in Länderanleihen, die teil⸗ weife bis 1 Prozent nachgaben. In mecklenburgiſchen Emiſſionen waren Rückgänge bis 1,5 Prozent feſtzu⸗ ſtellen. Provinzanleihen bröckelten um 0,25 Prozent ab. Staatsanleihen waren behauptet, dagegen Düſſel⸗ dorfer Stadtanleihen minus 0,75. Pfandbrieſe und Kommunalobligationen waren meiſt bis 0,5 Prozent gedrückt. Eine Reihe von Emiſſionen kam aber un⸗ verändert zur Notiz. Der Privatdiskont blieb unverändert 3/. Berliner Geldmarkt Am Berliner Geldmarkt trat heute, nachdem der Medio endgültig überwunden iſt, eine Entſpannung ein, ſo daß Tagesgeld bereits zu 4½ Prozent zu haben war. Das Angebot in Privatdiskonten hat faſt aufgehört, es macht ſich bereits wieder geſteigerte Nachfrage bemerkbar. Recht lebhaft iſt das Geſchäft in unverzinslichen Reichs⸗Schatzanweiſungen, auch die neuen Preußenſchätze finden dauernde Beachtung. Am internationalen Deviſenverkehr ſetzte das eng⸗ liſche Pfund, nachdem die Kapitalrückflüſſe nach Ame⸗ rika zum Stillſtand gekommen ſind, ſeine Aufwärts⸗ bewegung recht kräftig fort. In Amſterdam kam es mit 7,61¼ nach geſtern 7,57½, in Zürich mit 15,88½ nach 15,76 und in Paris mit 58 nach 57,40 zur Notiz. Nur wenig verändert blieb der Dollar, wenn er ſich auch weiter der neuen Goldparität nähert. So ſchwächte er ſich in Zürich auf 3,11¼(3,12) in Amſter⸗ dam auf 1,491½“7 ab, während er gegen Paris auf unverändert 15,30 zur Notiz kam. Pfunde⸗Kabel no⸗ tierten 5,093/.. Die Reichsmark zeigte in Amſterdam und Zürich aine kräftige Beſſerung. Die Londoner Effektenbörſe lag ſtill. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt und ſtellvertr. Hauptſchriftleiter: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitit: Dr. Wilh. Kattermann; für Wirtſchaftsrundſchau: Wilh. Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Gvebel; für Unpolitiſches, Bewegung und Lokales: Herm. Wacker; für Kulturpolitit, Feuilleton, Beilagen: Willi Kürhel; für Sport: i. V. Julius Etz, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleikung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw 6s, Charlottenſtr. 15y. Nachdruc ſämtl. Orig'nal⸗ berichte nur mit Quellenangabe geſtattet. Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich 16—17 Uhr. (außer Samstag und Sonntag) Zan a5 Verlag G. m b. H Verlagsleiter: urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlaas⸗ leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. Sonntag). F483 ⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortl.: Arnold Schmid, Mannheim. Durchſchnittsauflage: Januar 40 000. Druck: Schmalz& Laſchinger. Abteilung Zeitungsdruck. ne e platten; 16.00 Unterhaltungskonzert; 17.15 Werkſtunde für die Jugend; 18.00 Zur Unter⸗ haltung; 20.10 So kanzt Berlin; 23.00 Bun⸗ tes Konzert. Anordnungen der NSDAp Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter ſowie Kaſſenwarte und Ortsgerichtsvorſitzende nebſt Beiſitzer! Am kommenden Sonntag, 18. Februar 1934, vorm. 10 Uhr, findet im großen Saal der Handelskammer, L 1, 2 ein Vortrag des Gaugerichts⸗Vorſitzenden Pg. Riedner über die neue Satzung und Richtlinien für die Partei⸗ gerichte ſtatt. Die Teilnehmer ſollen Satzung Richtlinien, ſowie vas Nachrichtenblatt der Gauleitung Folge 2, 3 und 4 mitbringen. Erſcheinen iſt Pflicht.— Anzug: Dienſtanzug. Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. Veranſtaltungen und Vorträge religiöſer Art finden in immer ſtürkerer Zahl in Mannheim ſtatt. Die Kreisleitung der NSꝰDaAwW macht hiermit die Sonder⸗ Organiſationen ſowie alle Parteimitgliever nochmals darauf aufmerkſam, daß die Bewegung ſich in Fragen religiöſer Art nicht einmiſcht. All dieſe Veranſtaltun⸗ gen ſtehen außerhalb des Rahmens der Partei. Eine Beruſung auf die NSDaAp iſt deshalb bei all vieſen Veranſtaltungen unzulüſſig. Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. Alle Verſammlungen der Partei und ihrer ſämtlichen Unter⸗ und Nebenorganiſationen, die für den 24. und 25. ds. Mts. feſtgeſetzt ſind, müſſen im Intereſſe der Vereivigung der politiſchen Leiter ſofort abgeſagt werden. Die Kreispropagandaleitung. Hiermit wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daßß mit Ausnahme des Winterhilfswerks allen Orga⸗ nifationen und Vereinigungen Sammlungen gleich welcher Art verboten ſind. Wir bitten die Firmen nicht nur etwaige Sammel⸗ liſten zurückzuweiſen, ſondern die Kreisleitung ſofort davon zu verſtändigen. Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. PO Feudenheim. Dienstag, 20. Febr., 20.15 Uhr, im Jägerhaus, Talſtraße, Pflichtſchulungsabend. Waldhof. Schulungsabende für Pgg. Montag, 19. Febr., für Zellen Waldhof und Luzen⸗ berg im Lokal Gaier, Luzenberg.— Dienstag, den 20. Februar, für Zellen Atzelhof und Gartenſtadt im Lokal Fleig, Gartenſtadt. Jlvesheim. Montag, 19. d.., 20.15 Uhr, im Parteilokal„Zur Krone“ Schulungsabend. Neckarſtadt⸗Oſt: Sonntag, 18. Februar, morgens .10 Uhr, Antreten ſämtlicher pol. Leiteranwärter und Stabsleiter auf dem Clignetplatz. Dienſtanzug. 9˖3 Sozialamt Tageskurſe für arbeitsloſe Hitlerjungen der Unter⸗ banne 1, Ul und v Montag, 19. Febr., vorm..45 Uhr haben alle arbeitsloſen Hitlerſungen der Unterbanne 1, U und V/171, welche den Metall⸗, Holz⸗ oder kaufmänniſchen Berufen angehören, im Hofe des Arbeitsamts zu er⸗ ſcheinen. Von hier aus erfolgt der Abmarſch zu den Werkſtätten. Deutſches Jungvolk Stamm Heide, Standort Feudenheim: Alle Pimpfe (—10 Zahre) treten Dienstag, 20.., um 17 Uhr im Schulhof an. Turnſchuhe mitbringen. BdM Flötenkurs. Es können noch Mädels am Flöten⸗ kurs teilnehmen. Anmeldung Montag zwiſchen 7 und 8 Uhr. Montag, 19. Febr., 20 Uhr, Sanitätskurs Abt. Dr. Dreſcher. Erſcheinen Pflicht, da Prüfung. Schriftliche Arbeit mitbringen. NSBO Feudenheim. Zu dem am 20. d.., 20 Uhr, im „Jägerhaus“ ſtattfindenden Schulungsabend haben alle Mitglieder, die vor dem 30. Janu ar 1933 beigetreten ſind, zu erſcheinen. Strohmarkt. Amtswalterſitzung Montag, 19. Febr., abends 8 Uhr im„Kinzinger Hof“. Anweſenheit ſämt⸗ licher Amtswarter der Orgu unbedingt erforderlich. Deutſche Arbeitsfront Deutſcher Lederarbeiter⸗Verband. ſammlung unſerer Mitglieder für den Monat Februar findet am 17. d.., 20 Uhr, im Saale des Hauſes der deutſchen Arbeit in P 4, 4/5 ſtait. DohV, Fachgruppye Chemie. Montag, 19. Febr., 20.15 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hauſes“, C 1, 10/11, Monatsverſammlung mit Werkfilmvorführung der Fa. Continental Caoutchoue Compagnie Gmbh. Hannover. Käfertal. Die Geſchäftsſtunden für die Deutſche Ar⸗ beitsfront haben ſich geändert; die Einzahlungen fin⸗ den jeweils Montags, Mittwochs und Freitags von 18—20 Uhr und Samstags von 17—20 Uhr ſtatt. VWA⸗Fachſchaft der Wohlfahrtspflegerinnen. Die Ar⸗ beitsgemeinſchaſt des Herrn Dr. Schwarz beginnt nicht am 19. Februar, ſondern erſt am 12. März 34. Karten in N 4, 17 abholen. NSHago Ab Montag, 19. Februar, haben wir die Sprechzei⸗ ten gemeinſam mit der Bad. Handwerkskammer, Ne⸗ benſtelle Mannheim, auf nachmittags—4 Uhr feſtge⸗ ſetzt. Samstags finden keine Sprech'tunden ſtatt. Kampfbund für deutſche Kultur Dienstag, 20. Febr., 20.15 Uhr, ſpricht in der „Harmonie“ Prof. Dr. Hermann Güntert, Dekan der philoſophiſchen Fakultät Heidelberg, über„D a 3 germaniſche Erbe im deutſchen Geiſt'“. Karten zu dieſem Vortrag ſind auf der Völk. Buch⸗ handlung, der Deutſchen Bühne, bei den Partei⸗ organiſationen und auf der Geſchäftsſtelle des Kampf⸗ bundes für deutſche Kultur. Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, zu haben. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die Beiträge nun auch auf unſer Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 28 612 eingezahlt werden können. BNSDI Freitag, 23. Febr., 20.15 Uhr, im Kaſino, R 1,1 (kleiner Saal) Pflichtmitgliederverſammlung der Be⸗ zirksgruppe Mannheim. Rechtsanwalt Dr. Walter Köhler ſpricht über„Das deutſche Privatrecht als Grundlage für eine Reform des heutigen bürgerlichea Rechts“. Die Pflichtver⸗ 3 * Jahrgang 4— A Nr. 82/ B Nr. 50— Seite 18 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Der Fund beim Arbeitsdienſt/ An einem Morgen des Frühlings 1933 mar⸗ ſchiert an der Landſtraße von Raſtenburg ein Trupp des freiwilligen Arbeitsdienſtes. Alle haben blante Augen, und hell ertlingt das Lied von der Lore. Mehr hört man heraus aus den jungen Stimmen, kam doch der Lenz ins deut⸗ ſche Land. Unbändige Kraftſtröme gehen von dieſer Jugend aus. Sie iſt von dem Gedanten beſeelt, mitzuarbeiten. Endziel des Marſches iſt das nahe Kirchdorf.“ Ein ſeit langer Zeit nicht mehr benutzter Got⸗ tesacker wird zu einer Kleinſiedlung umgewan⸗ delt.„Abteilung— halt! Weggetreten!“ ertönt das Kommando des Truppführers. Aus dem nun einſetzenden Stimmengewirr erklingt Kurt Gardus heller Tenor:„Drückeberger vor!“ Al⸗ les lacht: ihr Kamerad, der Student, iſt wieder einmal in Stimmung. „Kurt, haſt Du eigentlich nie ſchlechte Laune?“ Sein Freund, Otto Czepan, der einen Pik auf alle lebensfrohen Menſchen hat, kann ſich dieſe Frage nicht verlneiſen.„Lore, Lore. Lore—,“ ſummt Kurt. Dann zu Otto:„Nun tu mir einen Gefallen! Geſund ſind wir. Bar⸗ geld das uns drückt, haben wir nicht. Sehr be⸗ ſcheiden biſt Du nicht.“ Otto iſt einfach unfähig, einen ſolchen Be⸗ jahungsmut aufzubringen. Nun fragt er Kurt, ob ſie nicht einmal mit den Arbeitsplätzen tau⸗ ſchen möchten. Seit Tagen würge er an einer beſonders ſchweren, ſteinigen Stelle. Gefällig iſt Kurt immer und es muß, wie er ſagt, der Mann, der ihm zuviel Arbeit aufbürden lann, erſt geboren werden.„Alſo los, Otto, rein ins andere Loch!“ Jetzt wird geſchaufelt, daß den jungen Leuten der Schweiß beißend in die Augen läuft. Aber wozu iſt der Handrücken da? ſagt man ſich. „Hallo, was iſt denn das?“ Kurt hat ein blänkes Etwas auf ſeinem Spaten.„Kinders. wir ſind doch die reinen Goldgräber; ein golde⸗ nes Armband, aus der Zeit Eberhards des Anderen.“ Alles iſt zur Fundſtelle geeilt. Das Stück wandert von Hand zu Hand. Als der Schmuck zu Otto Czepan kommt, ſchiebt ihn die⸗ ſer in ſeine Taſche. Kurt hat einen roten Kopf belkommen:„Na, hör mal, Otto, mach keine Witze“, Hämiſch entgegnet dieſer:„Fällt mir gar nicht ein; an meinem Arbeitsplatz iſt das Stück gefunden worden mir gehört es.“ Nun wird es Kurt zu bunt:„Wem der Schmuck ge⸗ hört, ſteht überhaupt noch nicht fſeſt. Vorläufig wirſt Du mir das Armband zurückgeben.“ In dieſem Augenblick kündet der Kirchturm die Mittagspauſe an. Sie einigen ſich dahin, dem Bürgermeiſter den Fall vorzutragen. Nun hat Kurt doch ſeine Laune verloren. Nicht, als ob er ſelbſt habgierig wäre. Nur hat es ihn ſchwer getroffen, daß ſich ſein Freund ſo zum Stamme„Nimm“ belennt. Wo bleibt da der Gemeinſinn? Alle Kameraden mußten doch an dieſem Funde teilhaben. Daß ſich Otto einem ihm unangenehmen Spruch des Bürger⸗ meiſters fügen würde, glaubt Kurt längſt nicht mehr. Nachdem der Bürgermeiſter die näheren Um⸗ ſtände des Fundes erfahren hat, hält er fol⸗ gende kleine Rede:„Meine Freunde, in dieſer Fundangelegenheit kann ich leider ein Urteil nicht abgeben, weil ich ſelbſt Partei bin. Ich muß zu Gunſten meiner Gemeinde einen An⸗ ſpruch auf den Schmuck geltend machen. In unſerem Grund und Boden iſt das Stück ge⸗ funden worden und— Trude, hol doch mal das Bürgerliche Geſetzbuch!“ Als er noch in den dicken Schwarten blättert, läutet es an der Haustür Sturm. Trude, des Bürgermeiſters Einzige, und Kurt eilen zur Tür. Atemlos ſtolpert der Küſter an beiden por⸗ bei in die gute Stube mit den Worten:„Seid Iphr Chriſtenmenſchen oder Heiden? Wie könnt Staat⸗geheimnis Ihr Wertſachen, die auf Kirchengrund geſun⸗ den worden ſind, behalten wollen? Der Schatz gehört der Kirchengemeinde!“ Nun klappt der Bürgermeiſter das Buch zu, ſeine Weisheit iſt alle geworden. Trude und Kurt ſind auf dem halbdunklen Flur geblieben.„Laß doch den dummen Schmuck,“ wiſpert ſie ihm ins Ohr. „Meinetwegen kann auch noch der Kaiſer von China Anſpruch erheben.“ Damit nimmt er Trude ſchnell in die Arme.„Hu, der Vater!“ Beide lauſchen. Ueberraſchung iſt jedoch nich 8. befürchten, die Armbandſache hat alle in ann gezogen. Kurt iſt nachdentlich geworden: „Weißt Du, Trude, als ich den Fund gemacht hatte, dachte ich, mein nächſtes Semeſter ſei ge⸗ ſichert. Erſt Ottos Gebaren hat mir gezeigt, daß auch ich eigennützige Gebanken hatte. Nun fehlen mir freilich die Mittel zum Studium wieder... Aber Du ſtehſt doch zu mir?“ Sie reckt die jungen Arme:„Dummer Junge, das iſt doch klar.“ Sie zieht ihn am Ohr zu ſich: „Aber Trude, der Vater!“ Kurt ahmt ihre Stimme von vorhin nach. Doch nichts iſt zu befürchten: in der guten Stube hat die Debatte den Höhepuntt erreicht. Kurt nimmt ſein Mã⸗ del noch einmal ſeſt in die Arme:„Zum Teu⸗ fel mit der Mieſepeterei, Trude!“ Beide ſtraf⸗ fen die jungen Körper; ſie ſind ja ſo ſtart und ſo voller Glauben an die Zutunft. Kurt hat ſeinen Anſpruch an die Gemeinde abgetreten. Das hat ihm der Bürgermeiſter hoch angerechnet. Da eine Einigung nicht zu⸗ ſtande kommt, ſoll der Richter in der Fundange⸗ legetheit entſcheiden. Von einem Sachverſtän⸗ digen iſt das Armband als wertvolles Stück Nürnberger Goldſchmiedekunſt feſtgeſtellt wor⸗ den. Skizze von hans Remmert, Bremen Der Verhandlungsſaal des Amtsgerichts in Raſtenburg bietet bei dieſer Sache ein denk⸗ wür diges Bild: Otto Czepan betrachtet beharr⸗ lich die Fußbodenlinien, der Bürgermeiſter und der Küſter drehen einander die Kehrſeite zu, weil ſie gegenteilige Intereſſen vertreten. So⸗ eben hat der Protokollführer die Akten ver⸗ leſen. Der Richter putzt ſein Augenglas; er will die Sache zum Abſchluß bringen:„Was haben Sie denn noch, Nullmever?“ fragt er den Ge⸗ richtsdiener, der ihm ein Eilſchreiben vorlegt. Er lieſt und vermag ein leichtes Schmunzeln nicht zu unterdrücken. Dann verkündet er, daß er die Verhandlung vertagen müſſe, da nun auch das Hiſtoriſche Landesmuſeum einen An⸗ ſpruch geltend mache. Die Muſeumsverwaltung kann auf eine Fundablieferngsbeſtimmung hin⸗ weiſen, wonach ihr alle hiſtoriſchen Funde ge⸗ gen eine angemeſſene Entſchädigung zuzufüh⸗ ren ſind. Alle, gedachten, ſollen mit langen Geſichtern abge⸗ zogen ſein. Schließlich iſt aber doch eine Löſung gefunden worden: Heute liegt das Armband wohlverwahrt im Glasſchrank des Muſeums. Mancher Landsmann hat ſeine helle Freude an der herrlichen Goldſchmiedearbeit einer längſt⸗ verklungenen Blütezeit deutſchen Kunſthand⸗ werks. Die immerhin anſehnliche Entſchädi⸗ gung iſt zu gleichen Teilen der Kirchen⸗ und Ortsgemeinde zugefallen. Kurt und Trude ha⸗ ben hundertprozenige Ausſicht, ihren ſpäteren Lebensweg gemeinſam gehen zu köngen. Der allein Leidtragende iſt Otto Czepan: Seine An⸗ ſprüche ſind vor dem Gericht nicht hieb⸗ und ſtichfeſt geblieben. Wohl aber hat er ſeinen Teil zu den Prozeßkoſten beitragen müſſen. Ein„Verſchönerungsabbruch“ in Dresden Im Rahmen der Ausgeſtaltung der Dres Schornſteins des ehemaligen ſtaatlichen F es Der Schornſtein, der ſchon lange nicht mehr in Betrieb iſt, war keine t zu den Türmen Bauwerke. das Stadtbild und paßte ni dener Elbufer wird jetzt der Abbruch des ernheizwerkes genommen. Zierde für der umliegenden berühmten in Angriff in Mannheim und Sansſouci No venk& nn h Vor hundertfünfzig Jahren, in der Zeit, als die Führung im politiſ hen Leben des morſchen Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher Nation dem alt gewordenen Friedrich dem Großen aus den Händen zu gleiten und an Oeſterreich zu failen drohte, traf aer einem Wintertag des Jahres 1784 in der kurpfälziſchen Hauptſtadt Mannhein ein vornehmer junger Reiſender ein, deſſen von Kurköln und Preußen ausge⸗ ſtellte Päſſe ihn als den bisherigen kölniſchen Studenten und jetzigen Doktor beider Rechte Clemens Auguſt Freiherrn von Gartzen zu Walckenar, Sohn eines hohen preußiſchen Beamten in Kleve, auswieſen. Als Zweck ſei⸗ nes Aufenthalts trug er Beſichtigung der Sehenswürdigleiten Mannheims ins Frem⸗ denbuch ſeines Gaſthofes ein und nannte als weiteres Reiſeziel die Stadt Zweibrücken, in der ſein Schwager als Kammerherr am her⸗ zoglichen Hofe lebte. Seinem Vorſatz getreu gab ſich Gartzen mit dem Behagen eines Ferienreiſenden dem Genuſſe der ehemaligen Reſidenz des pracht⸗ liebenden Kurfürſten Karl Theodor hin, die trotz des Wegzugs des Landesherrn nach Mün⸗ chen, der Hauptſtadt des ihm als Erbe zugefal⸗ lenen Bayern, damals erſt langſam von der Höhe ihrer Blütezeit herabzuſinten begann. Er beſuchte das Nationaltheater, ſah Iff⸗ land in Schillers„Fiesco“ und hatte dank einem Empfehlunosſchreiben an den Freiherrn von Dalberg die Freude, de.n berühmten jungen Dichter des Stücks perſönlich kennen zu lernen. Auch hörte er gute Konzerte, beſichtigte die ſchönen Sammlungen der Stadt und machte trotz des winterlichen Wetters lange Spazier⸗ gänge durch die Straßen, wobei er ſich vor allem für die Bauten Mannheims und unter ihnen wieder beſonders für die hübſchen Palais intereſſierte, die der Hofadel in der Nähe des mächtigen Kurfürſtenſchloſſes errich⸗ tet hatte und nach deren Vorbild, wie er wußte, Schweſter und Schwager in Zweibrücken ſich ein eigenes Haus bauen wollten. Am vierten Tage ſchlenderte er nach dem Mittageſſen am Nationaltheater vorbei durch das Gaſſengewirr hinter der großen Hofkirche und in dem Viertel zwiſchen der Sternwarte und dem Zeughaus fiel ihm ein beſonders ſchö⸗ nes, kleines Palais auf, das er bisher noch nicht geſehen hatte und das ihm ſehr geeignet ſchien, als Vorbild des ſchwägerlichen Haus⸗ baues zu dienen. Er ging ein paar Mal vor dem Gebäude auf und ab und war eben im Begriff, die Straße zu überſchreiten, um das Wappen über dem Eingang des Hauſes aus der Nähe zu betrachten, da öffnete ſich plötzlich die prächtig geſchnitzte Tür, ein junges Mäd⸗ chen trat heraus und rief ihn mit ängſtlicher Stimme an. Ueberraſcht und gefeſſelt durch die in ihrer Verwirrung beſonders anziehende Er⸗ ſcheinung, ſtutzte Gartzen nur einen Augen⸗ blick. Dann machte er ein paar Schritte auf ſie zu und hörte beſtürzt, wie ſie ihn mit allen Zeichen der Not bat: „O, helfen Sie mir! Kommen Sie bitte einen Augenblick in das Haus! Sie werden mir einen großen Gefallen tun!“ Der junge Freiherr war ein höflicher Menſch und das ſchöne Geſicht der ſtattlichen jungen Dame, die nicht ausſah, als ob ſie in den Nö⸗ ten des Lebens leicht verzage, war ſo reizend, daß er haſtig ſeinen Hut zog, den Kopf tief neigte und jede Hilfe, die in ſeinen Kräften ſtehe, verſprach. „Iſt jemand plötzlich krank geworden?“ fragte er eifrig,„oder iſt im Hauſe ſonſt etwas Be⸗ dauerliches vorgefallen?“ „Ich werde Ihnen alles ſagen!“ wenn Sie nur eintreten wollen!“ Er folgte ihr und ſie traten in den halbdun⸗ keln Hausflur, deſſen Wände, mit koſtbaren Re⸗ liefs geſchmückt, von Geſchmack und Reichtum des Hauseigentümers zeugten. „Bitte, hier links die Treppe hinauf!“ ſagte das junge Mädchen mit zitternder Stimme und er ſtieg, das ſchöne Geländer mit bewundern⸗ den Blicken ſtreifend, die Stufen hinan. Oben angelangt, bat ihn die junge Dame, ihr zu fol⸗ gen, und eilte durch einen kurzen Gang voraus, der um eine Ecke offenbar in einen rückwärts gelegenen Flügel des Hauſes führte. Faſt am Ende des Korridors ſtieß ſie haſtig eine Tür auf, Er ſah in ein behaglich geheiztes, vornehm ausgeſtattetes Zimmer hinein und folgte der Aufforderung, einzutreten. „Wenn Sie hier eine Weile warten wol⸗ len..!“ bat ſie.„Machen Sie es ſich bequem! Im Schrank ſinr Bücher. Und ſeien Sie nicht böſe, wenn es ein wenig länger dauern ſollte, als Sie erwarten! Sie werden mir einen gro⸗ ßen Dienſt erwei en und ich will Ihnen von Herzen dankbar ſein!“ Gartzen machte eine zuſtimmende Verbeu⸗ gung, aber er hielt das junge Mädchen doch noch mit einer eiligen Frage zurück: „Wenn ich wenigſtens wüßte, wie ich Ihnen helfen kann. um was es ſich handelt! „Sie helfen mir ſchon dadurch, daß Sie nur hier ſind!“ ſagte ſie haſtig.„Mehr lann ich Ihgen im Augenblick nicht ſagen. Später wird ſich alles aufklären!“ Damit trat ſie auf den Flur hinaus und zog die Tür hinter ſich zu. Er hörte ihre Schritte auf der Treppe verhallen und dann brach alles Geräuſch ab und er war mit ſich allein in dem ſtillen Zimmer. In der Erwartung, den Raum bald wieder verlaſſen zu müſſen, ſetzte er ſich zunächſt nicht, ſondern ging, den ſchweren Kragenmantel über die Schultern zurückſtreiſend, ein paarmal auf drängte ſie, die bei dieſer Sache etwas zu erben Das Teben ſchreibt Geſchichten Der Wertbrief Es geſchah in dem kleinen Poſtamt des Dor⸗ fes Scheideholz. Es war kurz vor Feierabend, und eilig kamen die letzten Leute, um Marten zu kaufen oder um Briefe abzugeben. Sie drängten ſich am Schalter und warteten unge⸗ duldig, bis der Vordermann abgefertigt war oder bis es wieder um einige Schritte weiter⸗ ging. Plötzlich klappte vorn das einzige Schalter⸗ fenſter zu. Der Poſtbeamte, Herr Wunderlich, beugte ſich über einen Brief, ſchüttelte den Kopf, ſah wieder auf den Brief, um dann ſei⸗ nem Kollegen zu rufen. „Nun ſtanden zwei Poſtbeamte hinter dem Schalterfenſter und beſtaunten mit ungläubigen Mienen den Wertbrief, der auf dem Tiſche lag. Der zweite Mann in der Reihe der An⸗ ſtehenden hatte unterdeſſen über die Schultern des Wertbrieſabgebers hinweggeſchaut. Auch ſein Erſtaunen fand keine Grenzen. Er wandte ſich halb an ſeinen Hintermann, den Brief nicht aus den Augen laſſend und flüſterte, was es gebe.„Er hat eine Vierzig⸗Mart⸗Marke auf den Brief getlebt,“ flüſterte er leiſe und dann ſagte es einer dem anderen, bis ſie es alle wußten, und bis ſich alles um das geſchloſſene Schalter⸗ fenſter drängte. Jeder wollte ſchließlich einen Blick auf eine Marke werſen, die ſie noch crie geſehen, und bei der es ſich verlohnte, ſie ge⸗ ſehen zu haben. „Wahrhaftig, eine Vierzig⸗Mark⸗Marte iſt·s“, flüſterten die Leute erſtaunt, und jeder ver⸗ ſuch'e, den anderen fortzudrängen, um ſich das Bild der Marte recht genau einzuprägen und um dann zu Hauſe oder am Stammtiſch von dem Weltwunder zu erzählen, das ſie geſchaut. Endlich öfſcete ſich das Schalterfenſter. Die beiden Beamten, die ſich immer noch nicht von ihrem Erſtaunen erholt hatten, fragten den Ab⸗ geber des Briefes, woher er dieſe Marke habe und was für ein Wert im Briefe ſei, daß er von allein den Brief auf vierzig Mark an⸗ ſchlage. Ihnen ſei ſo etwas noch nicht paſſiert, daß ſie eine Vierzig⸗Mark⸗Marle zu ſehen be. kommen hätten, und girgends im Poſttarif 4 von einem ſo hohen Porto etwas geſchrie⸗ en. „Eine Vierzig⸗Mark⸗Marke?“ fragte der Ab⸗ geber des Wertbriefes ſeinerſeits erſtaunt. „Das iſt doch nicht möglich, wie ſoll denn die in unſere Tiſchlade gekommen ſein?— Zeigen Sie einmal her, Herr Poſtmeiſter, das wollen wir gleich haben, daß es nur eine Vierzig⸗Pfennig⸗ Marke iſt.“ Die Beamten ſchüttelten den Kopf und gaben den Brief zurück. So kam es, daß der kleine Herr Mutterwitz jetzt erſt etwas von dieſer Marke zu ſehen betam. Kaum aber erblickte er das kleine Ding, das durch ſeine angebliche Seitenheit alles in Erſtaunen geſetzt hatte, flö⸗ tete er auch ſchon unbändig lachend los:„Ja, meine Herren, eine Vierzig⸗Mark⸗Marte iſt das wohl, aber ſie ſtammt aus der Inflationszeit und die kann natürlich nicht mehr Gültigteit haben. Das war aber einmal ein Ereignis auf dem kleinen Poſtamt von Scheideholz! W. St. Werbt für das „Hakenkreuzbanner“ dem weichen Teppich auf und ab. Da aber nie⸗ mand kam und die kleine Erregung nachließ, in die ihn das ſeltſame Abenteuer verſetzt, trat er an die Wände heran und beſchaute die hübſchen Paſtellbilder, Porträts, wie es ſchien, von Fa⸗ milienmitgliedern, die nach Haltung und Klei⸗ dung auf ein vornehmes Haus ſchließen ließen. Nachdem er eine Weile die ariſtokratiſchen Ge⸗ ſichter, Puderfriſuren, ſchlanken Taillen und nackten Schultern der Domen, die geſtickten Uni⸗ formen und Ordensſterne der Kavaliere be⸗ trachtet, näherte er ſich einem Glasſchrank, be⸗ wunderte die Teller und Taſſen aus chineſi⸗ ſchem und die Schäfergruppen aus deutſchem Porzellan und ging dann zum Bücherſchrank, durch deſſen Scheiben ihm Rücken und Titel koſtbarer, in Maroquin und andere edle Leder⸗ arten gebundener Werke entgegenleuchteten. Bücher, deren Lektüre ihn ſchon lange lockte, Schriften deutſcher, engliſcher und franzöſiſcher Dichter und Philoſophen, ſah er hier greifbar vor ſich und dachte, daß angeſichts ſolcher Schätze, deren Genuß ihm ausdrücklich erlaubt war, das Warten ſchon eine Weile dauern könne, ohne Ungeduld zu erzeugen. Da es aber allmählich dunkler wurde, ohne doch ſchon das Bedürfnis nach künſtlicher Be⸗ leuchtung hervorzurufen, trat er im letzten Ta⸗ gesſchein an das Fenſter, um in den Hof hin⸗ auszublicken. Bisher hatte er irgendeine Be⸗ ſorgnis nicht geſpürt. Aber die ſtarke Vergitte⸗ rung des Fenſters verurſachte ihm plötzlich nicht ganz angenehme Gefühle und der Blick in den Hof trug nicht dazu bei, dieſe Stimmung zu zerſtreuen. Das Zimmer lag ungefähr am Ende des Flügels, der links an eine hohe, mit Efen bewachſene Mauer, wohl die Rückwand eines anderen Gebäudes, ſtieß. Hier war alſo für jemanden, der einen Weg nach außen ſuchte, keine Möglichkeit des Entkommens gezeben. Der gegenüberliegende Flügel, zweiſtöckig wie vermutlich auch derjenige, in dem er ſich be⸗ fand, zeigte unten große Tore, die wohl zu Zimmern des Dienſtperſona's ge⸗ hörten. Nach allem zu ſchließen, führte alſo nur durch das Vorderhaus ein Weg ins Freie, in die Freiheit! Fortſetzung folgt wahrſcheinlich zu Stallungen, und darüber verhängte Fenſter, —* Die mät Sch Ant Gut erh. ahrſtuhl Lindenho (15 Firmer Alshän Minima löſcher, Ke voſen ete A. H. Fröhlich Frude tadell. er abzug. 20100 15 0 Elektro Gelegenh Pia faſt neu, Lechleite ten, Lip weit unt Wilko Klavie D 2, 10. Sparren gebrauch —— üterhal Lade des Dor⸗ ierabend, Marten hen. Sie ſen unge⸗ rtigt war e weiter⸗ Schalter⸗ underlich, elte den dann ſei⸗ nter dem Häubigen iſche lag. der An⸗ Schultern it. Auch r wandte rief nicht was es auf den inn ſagte wußten, Schalter⸗ ich einen noch nie e, ſie ge⸗ iſt, ꝛder ver⸗ ſich das igen und tiſch von geſchaut. ter. Die nicht von den Ab⸗ irke habe daß er Nark an⸗ paſſiert, ſehen be⸗ Poſttarif geſchrie⸗ der Ab⸗ erſtaunt. nn die in igen Sie len wir Pfennig⸗ nd gaben er kleine n dieſer blickte er ingebliche atte, flö⸗ os:„Ja, e iſt das itionszeit Hültigteit auf dem W. St. ier“ aber nie⸗ ichließ, in t, trat er hübſchen von Fa⸗ ind Klei⸗ in ließen. ſchen Ge⸗ illen und ckten Uni⸗ liere be⸗ rank, be⸗ s chineſi⸗ deutſchem erſchrank, nd Titel le Leder⸗ euchteten. ge lockte, nzöſiſcher greifbar ſolcher h erlaubt dauern rde, ohne icher Be⸗ tzten Ta⸗ Hof hin⸗ eine Be⸗ Vergitte⸗ plötzlich Blick in timmung eführ am hohe, mit Rückwand war alſo zen ſuchte, gegeben. öckig wie ſich be⸗ rſcheinlich Fenſter, onafs ge⸗ alſo nur Freie, in ung folgt —4 5 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, Sonntag, 18. Februar 1934 Beamte! Achtung! Die Mannheilmer ortsgruppen der Deutschen sStenographenschaft eröffnen am l. März, durchgehend bis zum 1. Oktober Sonder-Kurse für Beamte ne —— für Anfänger und Forigeschrittene, wie Umschulungskurse— Gabelsberger oder Stolze- Schiey in Deutsche Kutzschtift, entsprechend der Verfügung des Reichsministers des Innetn chrift vom 27. Dezember 1933. Die Kurse werden von bewährten Lehrkräften geleitet, ein regel mäßiger Besuch derselben garantiert die Etreichung der vorge- schriebenen Leistungen. Gebühr RM. 20.— einschl. Lehrmittel für die Zeit vom 1. Mürz bis 1. Oktober. Anmeldungen an die Kreisleitung Mordbaden der Deutschen Stenographenschaft Erh. Scheffel. Mannhelm-Meuostheim. Henzelstr.6, Tel.214232 18721K Private Höhere und Handelsschule Juinc, Stock Fernsprecher 21792 4, 10 Gegr. 1899 Gut erh. Kranken⸗ zu verkf. r. 25, Kru Lindenhofſtr. 82. (15 105) Firmen⸗ lushüngeſchild Minimax⸗Feuer⸗ löſcher, Kaffeeſtand⸗ doſen etc. z. verk. Feuerbachſtr. 10, 2. Stock.(18 686 K 2 Herrenräder 13 und 15 /, zu verkauf.(15 134“ A. Herling, Fröhlichſtraße 75. 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Februar, 20.30 Uhr, im gro⸗ ßen Saale der„Harmonie“, D 2, 6, über„Erb⸗ lehre und Bevölkerungspolitik im neuen Staat“, Nach der Heimat wird gefragt in den Liſten für Volkszählung oder beim Aufgebot zur Ehe⸗ ſchließung und bei ähnlichen Dingen. Heimat⸗ recht gibt einem Anrecht auf Unterhalt und Pflege, wenn man mittellos iſt, und auf ein Plätzchen im Boden, wenn der Schnitter Tod ſein Werk getan.. Iſt Heimat wirklich nicht mehr als dieſer An⸗ ſpruch und die Bezeichnung für Geburtsort und Herkunft? Kein anderes Volk hat ein Wort, das unſere„Heimat“ in ihrem ganzen tiefen Sinn wiedergibt. Kein anderes Volk hat „Heimweh“. Heimat iſt über das Herkunftsmäßige hinaus der Inhalt alles deſſen, was den Menſchen innerlich bindet an ſeine früheſten Lebenstage, an Elternhaus und Jugend, was Blut bindet an Boden. Heimat und Volkstum ſind eins. Als Volk ſtehen wir auf der Heimatſcholle, die uns nährt, dem Boden verwachſen, auf dem wir unſer Leben erarbeiten. Heimat und Volk um⸗ reißen, eindeutig beſtimmen mit Worten, kann man kaum, man muß ſie fühlen, erleben. Die Menſchen in der gleichen Heimat, umfaßt durch emeinſames Volkstum, gehören zuſammen. Sproche, beſſer Mundart, Brauch und Sitte und Recht, gemeinſamer Glaube und Liebe und Haß und gelebtes, geſchichtliches Schickſal, alles das umfaßt mit den Menſchen die Heimat. Aber das reicht nicht. Auch die Großſtadt, das Rie⸗ ſengebilde heutiger Induftrialiſierung, hat ge⸗ meinſames Kulturgut, Gemeinſamkeit von Ein⸗ richtungen und Recht, von Technik und Schick⸗ ſal— das ſind Bevölkerungen, aber nicht Volkstum, das ſind, ſo lange die Menſchen im Bewußtſein von Klaſſengegenſatz und⸗Haß da⸗ rin hauſen, Siedlungen und Behauſungen, nie und nimmer Heimat, Heimat, die man erlebt in Flur und Feld, in Berg und Tal, als Kind und Mann, im ſtillen, geruhſamen Städtchen oder in der engen Gaſſe und den Gärten der Vorſtadt, im kindlichen Spiel mit Jugend⸗ genoſſen oder in der Arbeit am Amboß oder hinter dem Ladentiſch. Auch die Großſtadt wächſt, ſie kriecht mit ihrem Häuſermeer nach allen Seiten und vermehrt ihre Menſchen, die ſie anſaugt und anzieht weit aus dem Land. Aber nur das Volk wächſt von innen, es lebt, es vermehrt ſich aus ſich; die Großſtadt wächſt nur aus Zuzug von außen, von allen Seiten und Arten und Herkünften. Nur das Volk wächſt natürlich, Geſchlecht um Geſchlecht, auf ſeiner Heimat als Lebendiges, als Gleiches in Raſſe und Art. Gebt den Tauſenden von Arbeitern wieder Kleinſiedlungen und führt ſie heraus aus den Elendsquartieren der Großſtädie, dann ſchafft ihr heimat⸗ und bodennahe Menſchen und bin⸗ 0 Familien! Das bringt uns das neue eich! Volk und Heimat kann man fühlen, erleben: was iſt's, das mich im Herzen bewegt, wenn ich nach Jahr und Tag draußen in der Fremde zu einem meines Volkes komme? Was mich anders fühlen läßt wie gegen Fremde? Kann man das faſſen? Das Volk ſelbſt ſagt, es iſt das Blut. Als Forſcher ſuche ich es wiſſen⸗ ſchaftlich herauszubringen: es ſind die Erb⸗ linien, das Erbe, körperlich und geiſtig von Baters und Mutters Linie, die Gleichheit der raſſenmäßigen Zuſammenſetzung von mir und den anderen. Es iſt das wunderbare Geheim⸗ nis der Vererbung, die Jahrhunderte und Jahrtauſende ein Erbgut trägt, in zahlloſen Erblinien, die ſich kreuzen und immer wieder kre-zen. Immer wieder dasſelbe Gut an Leib Von Professor Dr. Eugen Fischer und Seele, aber auch immer wieder in unend⸗ lich neuen Geſtaltungen, und Trennung und Neuvereinigung zu Merkmalen, Eigenſchaften, in tauſendfältiger Zuſammenſet⸗ zung, das gemeinſame Erb⸗ und Raſſegut des Volkes, von dem ich ein Glied bin. In all die⸗ hans Thoma: Deukſche Landſchaft ſen Linien kreuzt ſich das Blut im Volk. Eins iſt ein Volk auf ſeiner heimſchen Scholle, weil ſein Erbe in dauernder Kreuzung von Vater auf den Sohn, vom Ahn auf den Enkel geht, von Vorväterzeiten bis heute. Aeußerlich iſt vieles anders geworden im Laufe der vielen Jahrhunderte. Der blonde Rieſe, der im Stahl⸗ werk die glühenden Barren zieht, oder der durchgeiſtigte Gelehrte in ſeiner Stube oder der Bauer an der elektriſch getriebenen Dreſch⸗ maſchine, ſie ſind wahrlich anders denn ihre Ahnen, die als niederſächſiſche oder oberale⸗ manniſche Freie und Bauern über dieſelbe Hei⸗ matſcholle gingen. Und doch iſt es gleiche Raſſe, ſolange auf dieſem Heimatboden die Reihen der Geſchlechter gezeugt werden und eines nach dem andern in ihn ſich betten. Es bleibt ein Volk in der Heimat. Es gab ja vor zwanzig Generationen nicht ſo viel Menſchen in deut⸗ ſchen Gauen als jeder von uns Ahnen hatte in jener Zeit— es müſſen immer wieder dieſelben geweſen ſein, wir ſind in jeoem deutſchen Stamm alle miteinander blutsverwandt im wahren Sinne des Wortes! Und wenn Gegen⸗ ſätze allerlei Art im Volk ſind, wenn zum Vollk Bauer gehört und Arbeiter, Bürger und Adel, das Gewoge der Erblinien verbindet das Ganze zum deutſchen Volk auf Leutſchem Hei⸗ matboden. Nur wo in der Großſtadt, die ſich nicht aus ſich heraus vermehrt, Fremdes als neuartiges Erbgut, als fremde Raſſe aufge⸗ nommen wird, iſt die Gefahr der Aenderung, der Entwurzelung, des Verluſtes des alten Erbgutes gegeben. Wir haben's eclebt, wie ein Volkstum ſich auf ſich beſinnt und ausſcheidet, was nicht zu ihm gehört. Die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung hat uns wieder erfüllt mit dem geſunden Sinn für uns ſelbſt und die Heimat. So ſtellt ſich uns Heimat dar und Raſſe und Volkstum. Und wenn äußere Macht auf der Landkarte Striche zieht und politiſche Grenzen— es bleibt ein Volk, ſolange noch Mann und Weib hinüber und herüber ſich die Hände reichen zum Bund und neuen Geſchlechtern zum Leben helfen So ſind wir ein Volk, ſo weit die deutſche Sprache geht, von der Etſch zum Belt, liegen. ob auch Grenzen oder Korridore dazwiſchen Freilich, wenn in langer Geſchichte äußeres Schickſal Stücke eines Volkes trennt auf lange, können auch einmal die Teile ſich auseinanderleben. Der Austauſch der Erblinien kann ſeltener, kann unmöglich werden. So iſt HB-Klischee ein niederdeutſches Brudervolk, ſeit Jahrhun⸗ derten getrennt, als holländiſches ein eigenes Volk geworden, mit eigenem Volkstum, mit eigen empfundener Heimat. Umgekehrt fühlt ſich ein Volk am ſtärkſten eigen und eins, lebt am volkhafteſten, wo es in engerer Heimat in ſtärkſter und reinſter und engſter Blut⸗ miſchung beiſammen ſitzt, bodenſtändig auf väterererbter Scholle, ſo in den großen deut⸗ ſchen einzelnen Stämmen, in Weſtfalen, in Schwaben, in Bayern und all den andern. Der Heimat und dem Volk, wo es wirklich als ſolches geſund auf eigenem Boden ſiedelt, verdanken wir aber faſt alles, was gut iſt und was Leiſtung iſt und was Zukunft und Aufſtieg gewährleiſtet. Nur im heimattreuen Volk wächſt bodenſtän⸗ diger Charakter. Nur die feſtgezüchtete Jahr⸗ hunderte lang übertragene Erbmaſſe raſſen⸗ beſtändigen Volkstums kann aus ihrem Schoß den wohlgefügten Charakter hervorbringen, den das Großſtadtchaos nicht gebären kann. Darum ſtammen unſeres Volkes Führere letzten En⸗ des immer aus jenem bäuerlichen Volkstum, unmittelbar oder einige Geſchlechter zurück. Woher kommen unſere Dichter und Künſtler, unſere Denker und Führer, die wirklich ſolche ſind? Ihre Stämme wurzeln im Volk auf dem flachen Land. In vergangenen Jahrhunderten waren auch Städte, viel mehr als heute, Volks⸗ tumsboden ebenſo wie das Dorf. Dahin führ⸗ ten die Erblinien. Das iſt die ungeheure Be⸗ deutung von Heimat und Raſſe, daß ſie uns Männer geben, deren das Ganze, Staat und Volk, bedarf, bedarf als Schaffer der Kultur und Lenker ihrer Geſchicke oder Erneuerer des ganzen Staates und Volkes, wie jetzt unſeren gewaltigen Führer. Und ein Zweites, von noch viel rieſigerer Bedeutung, ſchafft Volks⸗ und Heimattum. Sie ſind die ewige Quelle der Verjüngung. Was an Erblinien, was an Geſchlechtern aus dem Heimatleben kommt und hineingeht in die unheimlich aufſchießenden Großſtädte, war bis⸗ her immer verloren. Es wird dem neuen Staat, der erb⸗ und raſſehegenden nationalſozialiſti⸗ Odsò ꝛõt ſteimatꝰ? OOo iot ſteimat? ſchen Bevölkerungspolitik, gelingen, daß das einmal anders wird. Bisher war die Rieſen⸗ ſtadt die Mahlmühle, die die Menſchen zer⸗ mürbt und die Geſchlechter zermahlt. Kinder⸗ armut und Kinderloſigkeit ſind der Fluch der Großſtadt und der modernen ſogenannten Kul⸗ tur. Wer hineingeht in die Großbetriebe ſchaf⸗ fender Technik mit ihrer ungeheuren Kraftent⸗ faltung, wer dort drin mitwirkt an der äußeren Größe und wirtſchaftlichen Macht der Nation, wer der großſtädtiſchen Auflöſung alter Sitte, feſter Familiengebundenheit und peitſchendem modernem Leben verfällt, wird ſelbſt und in ſeinen Erblinien geopfert. Die Stadtgeſchlechter ſterben immer wieder aus! Und erſetzt wird dieſes gemordete Gut durch neues aus dem Landvolk. Der Heimatboden, wo unverdorben neue Linien wachſen, wo die Quellen alten Volks und Raſſetums fließen, erſetzt das Ver⸗ lorene. Freilich, auch dieſe Quellen begannen eben vergiftet zu werden durch den Fluch be⸗ wußter Kinderbeſchränkung, zu verſiegen durch die Zerſetzung mit den marxiſtiſchen Vorſtel⸗ lungen von der Freiheit des ſogenannten Sich⸗ auslebendürfens. In der zwölften Stunde hat der neue Staat und ſeine Führung begonnen, dieſe Quellen des Heimatbodens zu ſchützen, den Erbſtrom aus ihnen zu halten und hoffent⸗ lich wieder zu mehren. Das ſind Dinge, deren gewaltige Tragweite heute erſt von den wenig⸗ ſten überſehen werden kann, Fragen, die das Ungeheuerſte berühren in der ganzen Menſch⸗ heit, Leben und Sterben der Völker, Erhaltung und Leiſtung der Raſſe. So ſteht das Bild vor uns, das wir Heimat nennen und Volkstum. So können wir ver⸗ ſuchen, mit ſtammelnden Worten ihr Weſen zu umreißen, erklären können wir es nicht. Wil man's am ſchönſten hören, muß man zum Dich⸗ ter gehen. Den Künſtlern, die aus dem Volle kommen, hat ein Gott verliehen, daß ſie ſagen oder malen können, was wir nur ahnen.— Uns aber von Zeit zu Zeit auf ſolches zu be⸗ ſinnen, jene zu hören, die uns mehr davon ſa⸗ gen können, uns gegenſeitig in leidenſchaftlicher Liebe zu Heimat und völkiſcher Zuſammenge⸗ hörigleit zu ſtärken und die zu wecken, die noch ſchlafen, dazu finden wir uns in unſerer völ⸗ kiſchen Bewegung zuſammen, dazu hilft uns der neue nationalſozialiſtiſche Zuſammenſchluß, dafür arbeitet unſere„Badiſche Heimat“ nun 25 Jahre lang! Und endlich ein Letztes. Wenn uns ſo Hei⸗ mat alles iſt, Trägerin von Volkstum und Raſſe, Boden, aus dem wir wurden, Erde, die uns nährt, Grund, der uns bergen wird, dann haben wir das leidenſchaftlich empfundene Recht, dieſe Heimat unantaſtbar zu machen für jeden, der ihr nicht gehört. Dann haben wir das leidenſchaftlich empfundene Recht, wehr⸗ haft zu ſein und Wehr zu beſitzen, die Heimat zu ſchützen gegen jeden Verſuch, ſie zu ſchmä⸗ lern. Dann haben wir das leidenſchaftliche Recht, vor unſere Heimat und vor ihren letzten Fußbreit Boden uns ſchirmend ebenſo ſtellen zu dürfen, wie es jedes fremde Volk für die ſeine tut. Und dann ſchaut aus allen Heimatgauen jedes Auge auf den Führer, der uns dieſes Recht wahren und ſchaffen will. im felſenfeſten Vertrauen, daß er's kann. Die Heimat hat wie⸗ der ihren Führer, und die Heimat wird unſe⸗ res Volkes und ſeiner Raſſe bleiben. AUS DEM INHIALT: NUenes aus dem Gebiet der DVolkskunde Im Schatten Wagners. Don Willi Brandel Cuther lebt. Don Prof. Dr. Jelke Ueber die Dielgeſtaltigkeit des künſtleri⸗ 4 in Deutſchland. Don h. eibe Traunſtein im Chiemgau. Don Joſef Schlager Die Entſtehung des hHorſt-Weſſel⸗Ciedes. VDon Joſef Schupp Sů räumt auf. Don heinz Lohmann Neues aus dem Gebiet der Volkskunde Mit dem aus äußeren Gründen ziemlich ver⸗ ſpätet erſchienenen Heft 1, Jahrgang 1933, tritt die von Miniſterialrat Profeſſor Dr. Eugen Fehrle(Karlsru“e) herausgegebene„Oberdeut⸗ ſche Zeitſchrift für Volkskunde“ in ihren 7. Zahr⸗ gang. Da ſeit der Umwälzung mehr als bislang volkskundliche Arbeit unmittelbar und bewußt dem Volksleben und dem Aufbau des neuen Staates zugute kommen ſoll, will die Zeitſchrift gerade dieſe Aufgabe fürderhin mehr betreuen als es bisher der Fall war. In einem einleiten⸗ den Aufſatz„Die Volkskunde im neuen Deutſch⸗ land“ umreißt der Herausgeber im einzelnen die ernſten Pflichten, die der jungen Wiſſenſchaft warten. Nachdem die volkskundliche Erkenntnis von der Hochwertigkeit des bodenverbundenen Bauerntums als Quelle körperlicher und geiſtiger Volkskraft Staatserkenntnis geworden iſt, gilt es beſonders die Volksſeele zu erſchließen und einſchlägige Stoffe zu ſammeln, ſie wiſſenſchaftlich zu bearbeiten, die gewonnenen Ertzenntniſſe le⸗ bendig zu geſtalten und das Volkstum im Sinne des nationalen Staates zu pflegen. An unſeren Hochſchulen müſſen Lehrſtühle oder doch Lehrauf⸗ träge für Volkskunde beſtehen. Volkskunde muß Unterrichtsgrundlage für die einzelnen Fächer an unſeren Schulen werden, namentlich in Deutſch⸗ kunde, Geſchichte und Erdkunde. Wiſſenſchaftliche und heimathundliche Vereine müſſen eng zuſam⸗ men arbeiten. In einem weiteren Artikel„Bäuer⸗ licher Sinn für Ordnung und Gerechligkeii ſtellt der Herausgeber feſt, daß die Bauernzultur aller Zeiten im großem Ausmaße erſt geordvetes zweck⸗ mäßiges Denken und bis ins einzelne gehende Ordnung geſchaffen hat. Aus ordnungsmäßigem Zuſammenarbeiten entwickelte ſich alsdann Sinn für Gerechtigkeit, die ſich beim Bauern bis zur Halsſtarrigkeit ſteigern kann. Dies erkannte ſchon der Bauerndichter Heſiod(700 v. Chr.), der in ſeiner Dichtung„Werke und Tage“ über Bauernart, Bauernfrömmigkeit und Pflichtgefühl handelt und der unbedingt an die Gerechtigkeit glaubt, die zum Schluß überall bei den Menſchen und Göttern ſiege. Der Sinn für Ordnung und Zweckmäßigkeit führt beim Bauern in der Folge oft zu ſtarker Nüchternheit, die alles Unzweck⸗ mäßige als minderwertig anſieht, aber nicht aus⸗ ſchließt, daß der Bauer— ohne ſentimentaliſch oder gar romantiſch zu ſein— große Gemüts⸗ tiefe beſitzt. Dieſe und die damit verbundene Frömmigkeit ſind bedingt durch die innige Ver⸗ bundenheit des Bauern mit der Natur. Alles in allem ergibt ſich für den Betrachter eine ein⸗ heitliche Kultur und ein geſchloſſenes „Bild einer geſunden Lebensanſchauung beim Bau⸗ ernvolk, im Gegenſatz oft zur wirren Zerriſſen⸗ heit ſtädtiſchen Weſens. Der Verfaſſer würzt ſeine Darſtellung mit anſchaulichen, dem täglichen Leben entnommenen Beiſpielen. Ernſt Fehrle(Karlsruhe) ſteuert eine Skizze über„Volkskunſt“ bei, die er als den„jeweilig Form gewordenen Ausdruck der Beziehungen eines entweder gruppenweiſe beſtimmtey oder wenigſtens gruppenmäßig empfindenden Ichs zur umgebenden Welt,— eine Geſtaltung, die dann im Volke heimiſch wurde“ definiert. Volkskunſt iſt ein kultureller Teilbereich der allgemeinen Volkskunde. Da das Kunſtempfinden und Ge⸗ ſtalten des erdverwachſenen auf niederer Stufe ſtehenden Volkes dem Empfinden und Schaffen des Kindes naheſteht, unternimmt der Verfaſſer den Verſuch, an einzelnen bildlichen Darſtellun⸗ gen Karlsruher Kinder gemeinſame Merk⸗ male der Volkskunſt aufzuzeigen. Beiden, der Volkskunſt und Kinderdarſtellung eignet z. B. der Mangel an logiſchem Denken, an bloß logiſch⸗ urſächlicher Verknüpfung; dagegen iſt vorhanden komplexes Denken(Tatſache des Sammelerleb⸗ niſſes). Ferner meiden beide abgezogene lab⸗ ſtrakte) Begriffe, ſie arbeiten nur konkret. See⸗ liſches wird bei beiden nur körperlich geſehen. Eine Geſamtſchau kann in Nebeneinander und in Einzelwirklichkeiten zerlegt werden. Gewöhnlich berückſichtigen Volkskünſtler und Kinder nur das für ſie Belangreiche. Manch Unweſentliches wird Hauptſache. Andererſeits wird Wichtiges neben⸗ ſächlich behandelt, im Maßſtab verkleinert. Das gefühlsbetonte Wichtige wird dann ſozuſagen zum Mittelpunkt einer„geballten Ladung“(ganz ex⸗ preſſioniſtiſch). Die erwähnten Merkmale gelten im großen und ganzen, wie an hübſchen Bei⸗ ſpielen dargetan wird, auch für volksmäßige Dich⸗ tung, fürs echte Volkslied, fürs Märchen uſw. Hermann Gropengießer(Mannheim⸗ Feudenheim) beſchreibt einen durch Holzpflöcke und nur an den am ſtärkſten beanſpruchten Stellen DORF DERK KINDHEIIT 7OV GUVTHExK MHALL Herübernahme aus Aſien fällt in eine Zeit, die als der Höhepunkt der Begeiſterung für die chine⸗ ſiſche Kultur anzuſehen iſt, etwa nach dem Tode Ludwigs XIV., als Voltaire und Leibniz für jene Kultur ſchwärmten und Ludwig XVonach dem Vor⸗ bild chineſiſcher Kaiſer ſogar ſelbſt den Pflug führte. Richard Hünnerkopf(Mannheim) han⸗ delt über die Redensart„Die Jungfer Küſſen“ (d. i. einen Verbrecher durch eine Falltür ver⸗ ſchwinden laſſen). Während die Volksmeinung vielfach einen inneren Mechanismus eines Kaſtens (in Form eines Weibes) annahm, der den Verur⸗ teilten umarmte oder küßte, mit Dolchſpitzen zu⸗ ſammenpreßte und dann den Toten durch eine Falltür hinabſtürzte, handelt es ſich in Wirllich⸗ keit um eine ungefährliche Einklammerungsma⸗ ſchine, die den zu ewigem Gefängnis Verurteilten in das Burgverließ hinabführte, dann unten die Arme öffnete, das unglückliche Opfer losließ, um dann wieder leer emporzuſteigen. Auf derlei Ver⸗ ließtürme ſelbſt übertrug der Volksmund dann die Benennung„Jungfernkuß“. So hieß z. B. einer der 6 Türme von Salzburg, ebenſo ein run⸗ der Turm in der Stadtmauer in Garz a. d. O. In meiner Seele ist das Dorf verslechi, Und seine scheuen Glocken ꝛitlern oft im Klang, Die gleichen fruhen, die mit Veberschsang Mich einst æum Brunnenlied und Lauſf ins Feld gewechi. Da stel die Kirche wieder auf dem Fels, Der schiruge Weg, von Büsclien uüberstüret, Die Lufi von Malderliaucli und Heu gewiirei, Ind tief im Stein das küfile Mori des Quells. Da ist noch alles: nur ichi bin nichii meſi- Nit solchen Ohren, Augen soloh ein Kind. Die Glocken ꝛittern und das Ouellwort rinni, Doch, ach, die Stadt des Mannes böraust 2u Sehr! 4 W mit Eiſenbändern geſicherten Feudenheimer Holz⸗ pflug, der etwa 100 Jahre alt iſt und ſich jetzt in der Sammlung des Mgnnheimer Schloßmuſeums befindet. Beſagtem Gerät kommt eine erhöhte Bedeutung durch ein gewölbtes Streich⸗ brett zu, das in Deutſchland zu Anfang des vorigen Jahrhunderts zweifellos noch eine Sel⸗ tenheit war. Die Anregung zur Wölbung des Brettes iſt von Belgien ausgegangen. Die Urhei⸗ mat desſelben liegt aber im fernen Oſtaſien. Die Erſt das in Frage ſtehende Wortbild führte ſpäter dazu, daß Künſtler ſog.„eiſerne Jungfrauen“ ſchufen, wie es deren eine in Nürnberg, im Schloß Königſtein bei Frankfurt, in einem Turm der Mainzer Stadtbefeſtigung und anderwärts gab. Mit dem Thema„Flurnamen und Volbskunde“ befaßt ſich O. A. Müller(Bühl). Die Be⸗ ſchäftigung mit Flurnamen fördert unſere Kennt⸗ nis von Volkskunde, weil ſie auf den verſchie⸗ denen Gebieten derſelben zur Klürung wichtiger Fragen beitragen. Umgekehrt wisd auch die Flur⸗ namenforſchung von einer Verbindung mit an⸗ deren Teilgebieten der Volkskunde Nutzen ziehen. So z. B. werden Sprachgeſchichte und Mundarten⸗ forſchung durch Belege aus Flurnamenfamm'ungen wertvoll bereichert(ogl. den Flurnamen„Brom⸗ bach“ aus Brunnbach; mundartlich„Heini“ aus einſtigem Hägenich). Von Belang iſt auch die Hilfsleiſtung der Namen für die Ertenntnis des Volkscharakters. Daß z. B. der Bauer züh am Alten feſthält, zeigt das Fortſchleppen von Wör⸗ tern, deren Sinn jetzt nicht mehr verſtanden wird. (Vgl. die„Schweigmatt“ zu altd. ſweiga, Vieh⸗ hof.) Auch Wechſel der Kulturart und ſonſtige Veränderungen überdauert der Flurname(ſo „Hofacker“ für einen längſt verſchwundenen Hof). Die gute Beobachtungsgabe des Bauern kenn⸗ zeichnen Ramen wie„Himmelreich“ für ein idyl⸗ liſches Plätzchen; die innere Verbundenheit zwi⸗ ſchen Bauern und bebautem Boden bekunden weibliche() Flurnamen wie die„Schreiberinne“, d. i. Grundſtück eines Beſitzers namens Schreiber, wober Wieſe oder Matte hinzuzudenken iſt. Grundſtück und Beſitzer ſind in ſolchen Fällen nachgerade in einander übergegangen. Viele Namen bergen Humor auch Spott und Witz(ſo Hoſenſchenkel, Kochlöffel nach der Form, der „bees Bue“ nach dem Ertrügnis,„Kniebrächi“ nach der Gefährlichkeit). Die mit Hund und Katze zuſammengeſetzten Namen bezeichnen zumeiſt min⸗ derwertiges Gelände. Die Fantaſie des Land⸗ manns oder Geometers hat viede Umdeutungen geſchaffen, ſo:„Waldäcker“ aus„Walchenäcker“ zu Walch(Welſch), oder„Trottenberg“ aus To⸗ tenberg uſw. Ein in der v. Portheim⸗Stiftung in Heidel⸗ berg befindlicher Sattelaufſatz, der einem Delphin darſtellt, wird von Ferd. HerrmannthHeidel⸗ berg) gedeutet. Der Ruf des Delphins, Glück zu bringen, hat im Altertum vielfach zu Darſtellun⸗ gen als Amulet geführt. Auch bei ſeiner Anbrin⸗ gung auf vorliegendem neapolitaniſchen(?) Sat⸗ telknopf dürfte magiſche Bedeutung in Frage ſtehen. Der Delphin ſoll wohl dem Beſitzer des Maultiers Glück bringen und zugleich das Tier ſelbſt gegen feindliche Mächte namentlich gegen den böſen Blick ſchützen. Schon das Meſſing des Sattelknopfes kann wie Gold, Silber und Kupfer, als übelabwehrend gelten. Eberhard Freiherr von Künßberg (Heidelberg) liefert einen Aufſatz über„recht⸗ liche Volkskunde“. An vielen Punkten berührt ſich die Erforſchung des Rechts und die des Volkstums. Oft deckt ſich die Erforſchung bei⸗ der. Sowohl beim Sammeln, Erforſchen und bei der Pflege des Volkstums ſpielt Rechlliches eine Rolle. So ſind z. B. die bäuerlichen Weis⸗ tümer voller Volkstümlichkeit, die Rechtstexte enthalten Volksdichtung uſw. Auch ungeſchrie⸗ bene Gewohnheiten des Marktes, des Geſinde⸗ rechts, Rechtsdenkmäler und ⸗Altertümer, Rechts⸗ gegenſtände liefern volkskundlichen Stoff. Bei Erforſchung und Ausdeutung des letzteren wird die Rechtsgeſchichte vor allem große Dienſte leiſten. Hinſichtlich der Pflege des Volksbrauches und des Ausbaus des Vollstümlichen iſt zu be⸗ merken, daß aus einem Volksbrauch leicht ein Rechtsbrauch werden kann. Nicht nur für den Rechtsgeſchichtler ſind volkskundliche Kenntniſſe unerläßlich, ſondern auch für den praktiſchen Zu⸗ riſten. Bei der Inhaltsangabe der Artikel des Heftes haben wir uns auf diejenigen beſchränkt, die badiſche Gelehrte zu Verfaſſern haben. Eine Schicksalsstunde der deutschen Oper/ Die„Freischütz“-Uraulführung Hislorische Shiazæe von Stehhan Georgi Vom Königlichen Schauſpielhauſe her kam ein ſchmächtiger, blaſſer Mann über den abendlichen Gendarmenmarkt. Einen flatternden Umhang trug er und einen nach oben breit auslaufenden grauen Zylinder. Aus dem auffallend ſchmalen Geſicht ſprang ſcharf eine anſehnliche Naſe hervor. An der Ecke der Charlotten⸗ und Franzöſiſchen Straße fand er den Weinkeller von Lutter und Wegener, durch ein niedriges Tor ging egeduckten die ausgetretenen Stufen hinunter, dann tand er vor einem Labyrinth ſchmaler Gänge und blickte ſich unkundig um. Ein Herr trat auf ihn zu und fragte nach dem Begehr. „Ich ſuche Ludwig Devrient.“ „Gewiß, mein Herr, der Ae ſitzt im Raume rechts vom Gang. ollen Sie mir folgen?“ In der Türöffnung des Gelaſſes ſtehend, ge⸗ wahrte der Fremdling ein halbes Dutzend Männer, die um den Ecktiſch ſaßen. Geſichter, vom Schick⸗ ſal zerzauſt, und doch den Stempel edler Begeiſte⸗ rung, zielvoller Gemeinſchaftlichkcit tragend. Und der dort war Devrient. Hätte das ſcharf model⸗ lierte, beweglich zerflatternde Geſicht noch Zweifel übrig gelaſſen, ſo genügte ein Blick in die Augen, um wiſſen zu laſſen, daß dieſer Mann Devrient, der größte Schauſpieler der Zeit, war. Die Runde verſtummte. Da en Devrients Beine im Halbkreis über den iſh dem Ein⸗ tretenden zu.„Der Weber! Der, Freiſchütz'⸗W⸗ver!“ Karl Maria von Weber war nach Berlin ge⸗ kommen, um ſeine neue Oper in die Oeffentlich⸗ keit zu geleiten. Seit Zahren hatte Graf von Brühl, der Generalintendant der königlichen Bühnen, um den Meiſter und mit ihm um die Erſtehung der deutſchen Oper gekämpft. War es ihm infolge der Ablehnung des Hofes und der Ränke des Kom⸗ poniſten Spontini nicht möglich geweſen, den genia⸗ len Verkünder deutſcher Muſik, der mit einem minderwertigen Kapellmeiſterpoſten an den ſteifen Dresdener Hof gefeſſelt war, gänzlich nach Berlin zu ziehen, ſo hatte er doch nach mannigfachen Widerſtänden wenigſtens die Aufführung des„Frei⸗ ſchütz“ durchgeſetzt. Spontini nahm dieſe Ankündi⸗ gung wie eine Kriegserklärung auf, und führte mit Teen Trompeten im Orcheſter und einem lebenden Elefanten auf der Bühne ſein Effekt⸗Werk„Olympia“ ins Feld. Der„Frei⸗ ſchütz“ arbeitete mit nur geringen äußeren Mitteln. Weber hatte am Vormittage dieſes Tages die Wolfsſchluchtſzene geprobt. Dabei war dem hinter den Kuliſſen ſtehenden Choriſten, der das Echo des Kaſparſchen Kugelzählens nachzuahmen hatte, dieſe Aufgabe allemal im Ton mißglückt. Endlich, bei der fünften Wiederholung, kam ein ſo täu⸗ ſchend ähnlicher, naturgetreuer Widerhall hervor, daß er alle verwundert aufhorchen ließ. Ludwig Devrient, der Eſich an der Bühne vorbeigekom⸗ men war, hatte ſich dieſen Scherz erlaubt. Weber nahm Anlaß, den großen Schauſpieler aufs herz⸗ lichſte zu begrüßen und war von ihm zu Lutter und Wegener geladen worden. Das hatte Graf von Brühl als beſonders auszeichnend für Weber be⸗ grüßt, da an dieſer Tafelrunde nicht zu unter⸗ ſchätzender Männer auch E. T. A. Hoffmann, der Ueberſetzer der„Olympia“, anzutreffen war, den kennen zu lernen, ſich gewiß verlohnte.. Schnell war Weber an den Tiſch gezogen und mit den anderen, unter denen ſich der Dichter Ru⸗ dolf von Beyer, der ewig fröhliche Dr. Rougemont und Baron von Lüttwitz befanden, bekannt gemacht worden, ſchon wurde ihm zum dritten Male das Glas gefüllt. Fragen wurden laut, nach Dresden, nach Perſonen, die im Bereiche gemeinſamer Be⸗ ziehungen lagen, nach Kind, dem Librettiſten des „Freiſchütz“, der ebenfalls häufiger Gaſt bei Lutter und Wegener geweſen war. Eine Stunde vergnügten Geſprächs mochte ver⸗ gangen ſein, da tönte es von der her: „Ei, ei! Ein neu' Geſicht? Im Kreis ſchon wohl⸗ bekannt?“ Ein dürres Männlein legte mit flatternder Be⸗ weglichkeit Mantel und Hut ab. ein Ausſehen und Gebaren hatte auf den erſten Blich etwas Komiſches; klein und zapplig war er, mit beredten Händen, einer ſpitzfindigen Naſe und borſtig em⸗ porſtehendem Schwarzhaar— der Dichter, Muſi⸗ ker, Maler und Kammergerichtsrat Ernſt Theodor Amadeus Hoffmann, der„Geſpenſter⸗Hoffmann“ und Komponiſt der Oper„Undine“, mit der das Schauſpielhaus abgebrannt war. Devrient frotzelt ihn unverzüglich an.„Daß Dich Circe zum Spanferkel ſchlage!“ fauchte der Kleine. Dann vernahm er den RNamen des Fremden. „Weber?“ ſchnellte er auf, ſtellte alle zehn Finger auf den Tiſch und rief:„Ha, Ihr wollt Spontini ſchlagen?“ Mit einem Ernſt, in dem jenes feine, leiſe Lächeln lag, das ihn überall ſo liebenswert machte, entgegnete Weber:„Es iſt ein betrübender Irrtum, auszulegen, ich ſei gegen Spontini; ich bin nicht gegen ihn, ſondern für die deutſche Oper, die in Ketten liegt.“ „Beim Zeus! Ein löblich Unterfangen, wohl⸗ feil und angebracht“, ließ Hoffmann in einem Ton hören, der ſo und ſo auszulegen war. Er hatte Weber gegenüber Platz genommen und beſtellte eine Flaſche Burgunder. Ueber ſein haſtig be⸗ wegtes Geſicht glitt nach anfänglichem galligen Spott bald ſchmunzelnde Zufriedenheit; der„Freiſchütz“⸗ Komponiſt machte trotz allem einen vortrefflichen Eindruck auf ihn. Von ſeiner Oper begann er zu ſprechen.„O, mein Undinchen! In Liebe gezeugt, in gereift! Und ſo grauſam in Flammen mußteſt du ſterben.“ Ausführlich begann er vom Brand des Theaters zu erzählen, kam dabei immer wieder auf ſeine Oper, die größte Hoffnung ſeines Lebens, zurück und konnte in verbindender Freude feſtſtellen daß der andere über das verunglückte Werk beachtlich unterrichtet war. Weber und der Dichter⸗Komponiſt kamen ſich ſchnell näher und verſponnen ſich in muſikaliſche Themen, die kein Ende zu finden drohten. Längs ſaß Hoffmann heftig geſtikulierend ritt⸗ lings auf faaen Stuhl, längſt war Mitternacht vorüber. Devrient gelang es endlich, die beiden eifrig Debattierenden davon zu überzeugen, daß es weder der Leber noch der Milz zuträglich ſei, nach zwölf Uhr nachts zu fachſimpeln. Mitter⸗ nachtsſtimmung hielt Einzug mit Witz und Geiſt, mit Kritik und Enthuſiasmus. Weber empfand achtungsvoll die bedingungsloſe Kunſtehrlichteit, mit der hier gelobt und abgelehnt wurde. Hier wurde gekümpft für die Kunſt, verurteilt im Namen der Kunſt, geſchworen auf dem Altar der Kunſt. Als ſich die Runde, in der ſchon manche Zunge ſchwer geworden war, endlich an die Oberwelt be⸗ gab, war bereits der Morgen nahe. „Addio, Herr Kapellmeiſter von Weber.“ „Gute Nacht, Herr Kapellmelſter Kreisler.“ Auch die anderen verabſchiedeten ſich und gingen nach verſchiedenen Richtungen davon.„Welchen Kurs er einſchlägt?“ ſagte Hoffmann und hielt den Schauſpieler am Aermel feſt.„Den Kurs zur neuen Oper, zur deutſchen Oper; einen Kurs, der fällig geworden iſt. Ich ſtehe bei Spontini. Siehſt Du, daß iſt in meinem Leben das Charakteriſtiſche, daß immer das geſchieht, was ich gar nicht erwarte, ſei es nun Gutes oder Böſes, und daß ich ſtets das zu tun gezwungen bin, was meinem eigentlichen tieferen Prinzip widerſteht. Addio!“ Wenige Tage ſpäter, am 18. Juni 1821, dem Gedenktage der Schlacht bei Waterloo, hob ſich der Vorhang vor dem„Freiſchütz“. Es war die Schickſalsſtunde der deutſchen Oper. * bichtiger ie Flur⸗ nit an⸗ ziehen. ndarten⸗ miungen „Brom⸗ ni“ aus iuch die mis des züh am n Wör⸗ n wird. „Vieh⸗ ſonſtige me(ſo n Hof). kenn⸗ in idyl⸗ ait zwi⸗ ekunden erinne“, chreiber, en iſt. Fällen Viele Witz(ſo m, der ebrächi“ nd Katze uſt min⸗ Land⸗ utungen ꝛnäcker“ us To⸗ Heidel⸗ Delphin (Heidel⸗ Mück zu rſtellun⸗ Anbrin⸗ 7) Sat⸗ Frage tzer des as Tier gegen ſing des Kupfer, ßberg „recht⸗ berührt die des ing bei⸗ en und chlliches Weis⸗ chtstexte geſchrie⸗ Heſinde⸗ Rechts⸗ ff. Bei en wird Dienſte hrauches zu be⸗ icht ein für den nntniſſe hen Ju⸗ Heftes ikt, die H. lammen er vom i immer ig ſeines Freude inglückte und der her und die kein end ritt⸗ tternacht e beiden zen, daß glich ſei, Mitter⸗ id Geiſt, empfand rlichkeit, de. Hier nNamen r Kunſt. je Zunge welt be⸗ ler.“ d gingen „Welchen hielt den ur neuen er fällig iehſt Du, eriſtiſche, erwarte, ich ſtets zentlichen 321, dem hob ſich war die Ueber die Vielgesta tigkeit des Künstlerischen Ausdrucks in Deutschlan Von Bildhauer Hermann Geibel, München Zurzeit wogt der Kampf um die Richtungen in der zeitgenöſſiſchen Kunſt Deutſchlands noch hin und her, und Namen einzelner Künſtler und Künſtlergruppen werden zu Schlagworten und zum Feldgeſchrei. Es beſteht die Gefahr, daß ſich darüber der Blick trübt und daß in den Köpfen unſerer Volksgenoſſen wieder Verwir⸗ rung entſteht, eine Verwirrung, faſt ebenſo verhängnisvoll wie jene, die unter dem alten Regime von den Kunſtſchriſtſtellern aller Gat⸗ tungen angerichtet wurde— ſehr zum Nachteil der lebenden Kunſt Hand in Hand mit der nationalen Erhebung iſt dieſer Kampf um die Richtungen zu neuer Leidenſchaft entbrannt, einfach dadurch, daß die Frage aufgeworfen warde:„Was iſt deutſche Kunſt?“ Die einen, beſonders im Südweſten, erblicken in Hans Thoma, ſeinen Weggenoſſen und Nachſolgern den reinſten Ausdruck künſtleriſchen Weſens. Die anderen— und das ſind die, welche die Betonung auf den revolutionären Charakter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung legen— behaupten, jene Expreſſioniſten, die ſich unter dem Namen„Die Brücke“ ſchon vor 1914 zu⸗ ſammengeſchloſſen haben, ſeien die wahren Verkünder des deutſchen Geſtaltungswillens, da ſie das Erregte, elſtatiſch Willensmäßige des nordiſchen Menſchen bildhaft ausdrücken. Ich ſage, beides und noch manches aadere iſt Ausdruck echt deutſchen Weſens. Deutſchland iſt ſo groß, ſo reich und vielge⸗ ſtaltig in ſeinen Gauen, Landſchaften und Stämmen, daß notgedrungen ſein künſtleriſch bildhafter Ausdruck auch ein vielgeſtaltiger, kein einſeitger ſein muß. Was droben an der Waſſerkante und in der nordiſchen Tieſebene als artmäßig empfunden wird, erfährt leicht bei unſeren ſüddeutſchen Volksgenoſſen Ableh⸗ nung und wird beunruhigend und unbequem empfunden. Und umgekehrt. Was bei uns in Baden, Pfalz und Rheingau wahrhaftigſter Ausdruck unſerer deutſchen Weſensart iſt, auch die zum harmoniſchen Ausgleich neigende Mün⸗ chener Kunſt, wird in Norddeutſchland gerne als rückſtändig und bürgerlich bezeichnet. Und doch drückt all das zuſammen erſt das deutſche Weſen aus, erſt alle dieſe Stimmen vereinigt ergeben im Zuſammenklang das volle Orcheſter des künſtleriſchen Deutſchland von heute. Deutſchland wird von ſeinen Nachbarn ja ge⸗ rade um dieſen Reichtum an geiſtig künſtleri⸗ ſchem Leben beneidet, einen Reichtum, der or⸗ ganiſch quillt aus ſeiner Stammesvielheit und aus ſeigen verſchiedenen ſtädtiſchen Mittelpunt⸗ ten. Dieſen Reichtum ſollen wir ſchätzen und hüten und den kämpferiſchen Wettſtreit, der ſich aus ihm ergibt, nicht nur als ſtörend emp⸗ finden. Wir leben in einer gewaltigen Zeitenwende, da iſt es geboten, Umſchau zu halten in un⸗ ſeren Beſtänden. Eine Heerſchau der Talente tut not, aber nicht unter engherzigen Geſichts⸗ punkten. Wir haben Talente, große und viele, aber falſch iſt es, ſie gegeneinander auszuſpie⸗ len und ſich nur auf eine Richtung einzuſchwö⸗ ren, die dann die ſtaatlich ſanktionierte werden ſoll. So wie wir durch die beiſpielloſe Tat un⸗ ſeres Führers heute politiſch ein deutſches Volk geworden ſind und damit ein jahrtauſend⸗ alter Traum geſchichtliche Wirklichkeit wurde, ſo wollen wir uns auch im künſtleriſchen Aus⸗ druck als ein deutſches Volk empfinden lernen, in dem wir alle einander zu verſtehen trachten. — So wenig unſere volksverbundenen Mund⸗ arten zu verſchwinden brauchen, die ja auch koſtbaren Mutterboden darſtellen— jeder echte Dichter weiß das—, ſo wenig brauchen deutſche Stämme den ihnen artgemäßen künſt⸗ leriſchen Ausdruck zu verleugnen. Verſuchen wir Süddeutſchen uns doch einmal klar zu machen, was jene Künſtler der norddeutſchen Ebenen und der Meeresküſte mit ihren farben⸗ prächtigen, glühenden Bildern und mit ihren ſpulhaften Trollgeſtalten ausdrücken wollen. Der Bauer in der Lüneburger Heide, der Fi⸗ ſcher droben in Schleswig⸗Holſtein haben eine ganz andere Natur um ſich. Die große Weite der Ebenen, der große Himmel darüber, die Stürme, das Donnern der Meeresbrandung, die ſchweren Schickſale der einſamen Gehöfte prägen die Menſchen dort in ganz anderer Weiſe wie etwa uns, die wir von der lieblichen Natur des Rheintales, der Bergſtraße oder der pfälziſchen Rebberge umgeben ſind · Dann iſt da der ernſte Schwarzwald mit ſeinen Tannen, der beſinnliche Menſchen hervorbringt wie Hans Thoma. Wir ſind dabei, Albert Hau⸗ eiſen als uns unendlich artverwandten Künſt⸗ ler zu empfinden, der umſerer bewegten Zeit noch näher ſteht, der das ſüddeutſche Bauern⸗ leben in ſeinen Bildern preiſt und zu monu⸗ mentaler Größe erhebt. In München ſind Bilder am Werk, die in Bildnisköpfen das Weſen deutſcher Männer und Frauen feſthal⸗ ten und über das bloß Porträthafte hinaus eine Verſchmelzung von Naturnähe und allge⸗ meiggültiger ewiger Form finden wollen. Wir haben Tierbildner, die, ganz einem tief einge⸗ HB-Klischee Kopfeines bäuerlichen Mädchens Aus der Werkſtatt des Verfaſſers des nebenſtehenden Artitels borenen Zug germaniſchen Weſens folgend, der Liebe zum Tier Ausdruck geben. Kein roma⸗ niſches Nachbarvolk wird uns hierin verſtehen. Immer wieder wird es den deutſchen Men⸗ ſchen auch zur Abſtraktion treiben, in der die Naturnähe ſcheinbar geleugnet iſt. In Wirklich⸗ keit kann es Ausdruck innerſter Menſchennatur ſein, was ſich da in geometriſchen, ſcheinbar lebloſen Gebilden äußert. Die verſchlungenen Band⸗ u. Flechtornamenten der alten nordiſchen Buchmaler u. Elfenbeinſchnitzer ſind dafür ein Beiſpiel. Die heutige Zeit der Technit, des Verkehrs, des Sports, der großen Auſmärſche und Maſſenverſammlungen bringt naturgemäß Künſtler hervor, die vielleicht als Grenzpfähle anzuſehen ſind, weil ſie den Zuſammenhang mit der Scholle verloren haben, die aber dennoch gerade dazu berufen ſein können, dem gänzlich umgeſtalteten Empfinden unſerer Volksmaſſen künſtleriſchen Ausdruck zu geben. Sei es zu⸗ nächſt auch nur in den Plakaten und Feſtdeko⸗ rationen einer Kunſtgattung, die in politiſch bewegten Zeiten eine erhöhte Bedeutung ge⸗ winnt. Wir Deutſchen ſind daran, uns unſerer Eigenart ſtolz bewußt zu werden. Freuen wir uns alſo der Vielfalt unſeres künſtleriſchen Ausdrucks und vertrauen wir, daß ſich der neue Kunſtſtil Deutſchlands von ſelbſt ein⸗ ſtellen wird dann, wenn die deutſchen Men⸗ ſchen ſich unter Führung des Nationalſozia⸗ lismus von innen heraus erneuert und zur Wern zuſammengefunden haben verden. ERNST HAECKEL Ein Gedenkblatt zum 100. Geburtstag am 16. Februar 1934/ Von Dr. K. Huschke-Weimar In der„Villa Meduſa“ in Zena, die(jetzt das Ernſt Haeckel⸗Muſeum bergend) ſo freundlich aus ihrer grünen Hölle zu dem„Berg mit dem rötlich ſtrahlenden Gipfel“ hinübergrüßt, bin ich ſchon in meinen Schüler⸗ und Studentenjahren oft ge⸗ weſen. Damals war es in erſter Linie der Menſch und Künſtler Haechel, der mich begeiſterte. Die Ausflüge nach ſeinen geliebten Jenaer Höhen, das luſtige Spielen im Garten, wo ſein helles Lachen mit dem ebenſo anſteckenden der wunderhübſchen, kreiſelrunden Frau Profeſſorin(der ſpäter ſo vier Verkannten) zufammenklang, die Köſtlichen Szenen bei Tiſch, wo der Hausherr, von neuen ſchöpferiſchen Gedanken überraſcht, die Schüſſeln und Teller an den unmöglichſten Stellen ſpnee ſich auf dem Klavierſeſſel, neben ſich auf dem Fußboden) abſetzte und ſo manches Mal auch die Servietten in der Taſche verſchwinden ließ, dann aber, wieder zum Alltag zurückgekehrt, mit ſeinen eiſt⸗ und witzſprühenden Einfällen die ganze Ge⸗ ſellſchaft belebte,— das alles iſt mir noch in ebenſo leuchtender Erinnerung wie die Stunden, wo er ſeine mit genialer Intuition hingeworfenen, farbenprächtigen Aquarellſkizzen, die auf weiten Reiſen in Ceylon, Java, Paläſtina, Italien, aber auch in der ſchönen engeren Heimat entſtanden waren, vor unſern ſtaunenden Blicken ausbreitet. Und das Heiligtum, das Zoologiſche Inſtitut, betraten wir jüngeren Leute wohl mit Ehrfurcht, aber doch fröhlichen Sinns. Denn Ernſt Haeckels hohe Erſcheinung hatte gewiß etwas kraftvoll Imponierendes, das bedrücken konnte, dabei aber doch zugleich etwas überaus Liebevolles, Gewin⸗ nendes. Das mächtige, männliche ſchöne Haupt, aus dem die Naſe charaktervoll hervorſprang und das umrahmt war von wallendem blonden Haar und Bart und gekrönt von einer edelgeformten, gebieteriſchen Stirn, unter der große, blaue deut⸗ ſche Augen freundlich und glückhaft in die Welt blickten, zwang zur Ehrerbietung und bezauberte doch zugleich. Der Mann, deſſen gewaltige Schöpferkraft ſelbſt viele ſeiner Gegner offen an⸗ erkannt haben, war im Leben ſo voller Einfach⸗ heit und Natürlichkeit und ſo ganz allem Ge⸗ lehrtenſtolz abhold, daß man ſich alsbald zu ihm wie zu einem Freund hingezogen fühlte. Auf den Spaziergängen trug er ſeinen berühmten, unge⸗ wöhnlich großen und breitrandigen Schlapphut, den„Schöpfungshut“, von dem ihm aus Liebe zu ſeiner„Schöpfungsgeſchichte“ ein Hut⸗ macher weit draußen im Reich jährlich ein Exem⸗ plar ſandte. Dieſer Hut ſteigerte noch den Eindruck, daß man einen ſieggewohnten Künſtler vor ſich habe, Und in der Tat war er einmal nahe daran fünglr den gelehrten Beruf an den Nagel zu ängen und Maler zu werden. Sein Sohn iſt es dann geworden. Dies künſtleriſche Element findet ſich auch in ſeinen wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten. Daher rührt der große Zug, die kühne Geſtaltung, die Freiheit von aller Kleinlichkeit. Damals ahnte ich noch wenig vom Wiſſen⸗ ſchaftler Haeckel, wogegen ich, dem Jus nur zwangsweiſe, dagegen aus vollem Herzen der Muſik ergeben, dem Hochverehrten gern eine Sin⸗ fonie gewidmet hätte wie jener junge Muſikus, deſſen der völlig Unmuſikaliſche manchmal mit lachendem Grauſen gedacht hat. Es kamen die„Welträtſel“. Man mag über dieſes vielbefehdete Buch denken wie man will, für Tauſende iſt es in höchſtem Maße ſegensreich geweſen. Es hat auch mich mit den darin behan⸗ delten Problemen nicht losgelaſſen, ja wunderbar triebkräftig in philoſophiſche Arbeiten hineinge⸗ trieben. Schon der unbändige Wille zur Wahr⸗ heit, der flammend aus ihm emporſchlug, riß zum Studium hin. Und wenn man auch ſpäter in vielem anderer Meinung wurde, die Saat war aufgegangen. So mag man immerhin den Phi⸗ loſophen Haeckhel im Endergebnis ablehnen, aber ein großer Anreger, ein Sämann der Zukunft, iſt er auf jeden Fall geweſen. Sogar den kirchlichen Kreiſen hat er gedient, indem er ihnen vor Augen hielt, ob es nicht an der Zeit ſei, mit veralteten Dogmen aufzuräumen und eine neue, zeitgemäße Kirche aufzubauen. Vom Philoſophen kam ich zum Naturfor⸗ ſcher Haechel. Hier liegt ſeine eigentliche Größe. Die„generelle Morphologie“ ſteht noch feſt ver⸗ ankert in der Wiſſenſchaft als eins der größten Werke des 19. Jahrhunderts. Die umfaſſenden, grundlegenden Arbeiten über Radiolarten, Me⸗ duſen, Kalkſchwämme uſw. bewundert noch heute die wiſſenſchaftliche Welt. Die„Kunſtformen der Ratur“ und die„Wanderbilder“ feſſeln wohl eher den Künſtler und Kunſtfreund. Der Gelehrte ver⸗ tieft ſich dafür umſomehr in das biogenetiſche Grundgeſetz, die Gaſträatheorie und all die anderen epochemachenden Ergebniſſe Haeckelſcher Geiſtesarbeit. Haeckels Leben, von dem Tag an, da er als Sohn eines hohen preußiſchen Staatsbeamten in Potsdam zur Welt kam, bis zu dem ſeines Todes in ſchwerſter Zeit deutſcher Not(9. Auguſt 1919) umfaßt die weite Spanne von 85 Jahren. Mehr als 58 davon hat er in Jena gewohnt, zuletzt als Exzellenz. Doch hielt er den Profeſſortiel für den ſchönſten Schmuck eines deutſchen Gelehrten und hat ſich darum lange gegen andere Würden geſträubt. Berufungen an große Univerſitäten— und ſie kamen in Menge— lehnte er ſtets dem „lieben Neſt“ zuliebe ab. So ſcharf in der Wiſ⸗ fenſchaft die Klinge des leidenſchaftlichen Kämpen war— er iſt hier, das hat er ſelbſt zugegeben, in ſeinem überſchäumenden Temperament oft weit über das Ziel hinausgeſchoſſen—, ſo liebens⸗ würdig war er im perſönlichen Verkehr, auch zu ſeinen Gegnern. Die bedeutenden Jeaner Theo⸗ iogen Karl von Haſe, Richard Lipſius und Fried⸗ rich Nippold ſtanden mit ihm auf beſtem Fuß. Und eine Szene non wahrhaft olympiſcher Heiter⸗ keit war es, als er einen ſeiner erbitterſten Geg⸗ ner, den Theologen Loofs in Halle, bei der Ein⸗ weihung des neuen Jenaer Univerſitätsgebäudes mit ſeiner hohen, etwas krähenden Stimme lachend begrüßte:„Freut mich ſehr, Sie kennen zu lernen!“ und die beiden dann friedlich⸗freund⸗ ſchaftlich beieinander ſaßen. Im Grund eine'ef religiöſe Natur, hat er ſich nie unterfangen, die Welträtſel zu höſen. Sein Gott ſtand unend⸗ lich hoch über dem Alltag. Als Gegner der Kirche hat er ſich mit der Sozialdemokratie berührt, deren Ideen ihm fremd blieben, denn er betont oft, daß der Darwinismus eine ariſtokrati⸗ ſche Lehre ſei, und bekannte ſich deshalb noch eher zum Uebermenſchentum Nietzſches als zur Gleichmacherer des Marxismus. Wie er ſich als Deutſcher fühlte, ergibt ſich ſchon aus ſeinem Verhältnis zu Bismarck, der 1892 in erſter Linie auf ſeine Initiative nach Jena kam. Unver⸗ geßlich das Bild: Die wetterfeſte Reckengeſtalt des alten Kanzlers in ihrer abgeklärten Majeſtät neben dem fortreißend lebendigen, mit Geiſt und Witz förmlich geladenen deutſchen Profeſſor. Im Weltkrieg hat Haeckel den Proteſt der deutſchen Gelehrten gegen die engliſchen Kulturzerſtörer mit glühendem' Herzen unterſchrieben. An Deutſch⸗ lands Elend' trug er ſchwer. Am Johannistag 1919, alſo wenige Wochen vor ſeinem Tod, ſchrieb er mir noch ſchmerzvoll:„Unſere Lage hat ſich ſo troſtlos geſtaltet, daß ich froh bin, bald das to⸗ bende Irrenhaus der modernen„Kultur“ für immer verlaſſen zu können. Am traurigſten Jo⸗ hannistag meines Lebens— bei der Feuerbe⸗ ſtattung unſerer teuren Mutter Germania—tröſtet nur die moniſtiſche Perſpektive der Kosmogenie: Ewiges Werden und Vergehen.“ Hätte Haeckel den deutſchen Aufſtieg unter Hitler erlebt, er wäre ihm wohl mit tiefſtem Glücksgefühl gefolgt. Das neue Geſetz zur Ver⸗ hütung erbkranken Nachwuchſes und das zum Schutze der Tiere hätte er begeiſtert begrüßt, denn ſie fußen ja auf ſeinen Gedanken. Schon vor dem Krieg hatte der Ruhmgekrönte manches Leid ertragen müſſen. Ein verhängnis⸗ voller Sturz hinderte ihn, den JFeind alles Stu⸗ bengelehrtentums, den großen Bergſteiger, Tur⸗ ner, Schwimmer, wie bisher in der Natur zu wandern. Eine blühende Enkelin ſank ins Grab. Eine ſein Weſen und Schaffen in ſchönſter Weiſe erfaſſende Freundin aus den Welträtſel⸗Zahren ging an einem Herzleiden zugrunde. Wer kennt nicht ſeinen Briefwechſel mit„Franziska von Altenhauſen“, der ihm manchen Geiſtlichen nach⸗ träglich zum Freund gemacht hat? Dann ſtarb die edle Gattin, zu der er ſich, nach einer aus ihrem langjährigen Krankſein entſtandenen Entfrem⸗ dung zurückgefunden hatte. In ſeinen Idealen hat ihn all dies Leid nicht irre gemacht. Und noch als Achtziger ſchrieb er ſein Buch über die „Kriſtallſeelen“, das weite Kreiſe mit Staunen über die Schaffenskraft des alten Recken erfüllte. Als man den Forſcher am 13. Auguſt 1919 zur letzten Ruhe brachte, ging ein wundervoller ſonniger Tag über die Fluren der alten Muſenſtadt, ſo ein rechter Ernſt Haeckel⸗Tag. Die Natur, die er im Leben ſo heiß geliebt hatte, huldigte ihm auf dem letzten Weg im ſchönſten JFeſtkleid. Und als nach einer erhebenden Trauerfeier der Sarg lang⸗ ſam zur Feuerbeſtattung hinabſank, ertöme von Künſtlerhand machtvoll geſtaltet, der Trauer⸗ marſch aus der Sonate op. 26 von Beethoven. Da fühlten alle, ein Heldenleben war zu Ende gegangen. Mona Lisa wird restauriert Leonardo da Vincis berühmtes Bild, die Mona Liſa, wird demnächſt nach England übergeführt werden, um dort von zuverläſſigen Reſtaura⸗ toren eine gründliche chemiſche Behandlung zu erfahren. Das Kunſtwerk, es hängt im Louvre zu Paris, wo es von jeher mit der größten Sorgfalt gepflegt wurde, weiſt mehrere bedenk⸗ liche Beſchädigungen auf. Die Farbe iſt in der letzten Zeit dermaßen ausgedörrt, daß man ein überraſchendes Abbröckeln befürchten muß. Au⸗ ßerdem iſt auch eine Reinigung erforderlich. In Paris aber beſitzen die Reſtaurators nicht die Inſtrumente, die den engliſchen Spezialiſten zur Verfügung ſtehen. Da man dieſe Inſtrumente, wie es ſcheint, nicht gut transportieren kann, wird vermutlich die Mona Liſa ſelbſt die Reiſe über den Aermel⸗ kanal antreten müſſen. Daß man in dieſem Falle die denkbar beſten Vorkehrungen trefſen wird, um das unbezahlbare Bild vor neuen Be⸗ ſchädigungen zu bewahren, iſt ſelbſtverſtändlich. Als Reſtaurator iſt Mr. Kennedy⸗North in Aus⸗ ſicht genommen. Die Mona Liſa iſt neben der Sixtiniſchen Ma⸗ donna zu Dresden das berühmteſte Bild der Welt. Es wurde im Jahre 1911 geſtohlen und erſt nach langer, vergeblicher Suche im Jabre 1913 wiedergefunden. „Im Schatten des Titanen“ zu leben, bedeutet immer eine Tragödie. Das übermächtige Genie überragt alles und nimmt ihm das Lebenslicht, wie ein großer weitſchattender Baum dem klei⸗ neren ringsum alle Kraft entzieht. Wer ſeine Perſönlichkeit dem Genius gegenüber behaupten kann, der zeigt allein ſchon dadurch, daß er mit außergwöhnlichem Maßſtab zu meſſen iſt. Schlimmer hat dies Los niemand erfahren wie Hans von Bülow, Wagners beſter Kämpfer. Der Weg zu ihm iſt ihm nicht leicht geworden. Der junge 1830 in Dresden geborene Bülow ent⸗ ſtammte zwar einer Umgebung, die für ſeine geiſtige Entwicklung das Allerbeſte verhieß. Aber er war von Geburt aus ſchwächlich, dazu hat ihn der literariſch ſehr begabte, in Lebenskampf aber vollſtändig unfähige Vater zu einer ungeſunden Frühreife erzogen. Die Mutter dagegen war ſtreng und tyranniſch, ſie hat noch dem reifen Mann das Leben ſchwer gemacht, und ſie hat ihre Aufgabe darin geſehen, den Jüngling zu einem geregelten juriſtiſchen Studium anzuhalten. Hauptſächlich vor Wagners Einfluß ſuchte ſie ihn zu bewahren. Seit der 12 jährige Knabe der Uraufführung des Rienzi beiwohnte, den kleinen unruhigen Mann mit der großartigen Stirne zum erſten Mal geſehen hatte, da war er ihm für ſein ganzes Leben verfallen. Nach einigen jour⸗ naliſtiſchen Jugendverſuchen floh er zu dem da⸗ mals im Schweizer Exil lebenden Wagner, der ihn mit väterlicher Treue zu fördern ſuchte. Er erkannte mit dem Scharfblick des Genies die interpretatoriſchen Fähigkeiten, die in dem jungen Mann ſchlummerten, erzog ihn zum Bühnendiri⸗ genten und wies ihn an den Mann, der das Wichtigſte zu ſeiner Ausbildung tun konnte: an Liſzt. Bald war Bülow deſſen vertrauteſter Schüler, auf der Altenburg von der Fürſtin Wittgenſtein beinahe als Mädchen für alles gehalten. Die erſten Konzerte des Pianiſten machten noch keinen beſonders tiefen Eindruck auf das Publikum, aber bald ſetzte ſich Bülow durch, in kurzem war er einer der gefeiertſten Klavierſpieler. Mit glühender Begeiſterung trat er ſchon damals für das Schaffen Wagners und Liſzts ein. Endlich fand er eine Stellung, die, wenn auch künſtleriſch nicht befriedigend, ihm einen feſten Lebensunter⸗ halt gewährleiſtete als Lehrer am Stern'ſchen Konverſatorium in Berlin. Das war ihm be⸗ ſonders wichtig, weil eine Frau in ſein Leben ge⸗ treten war: Liſzts Tochter Coſima. Nach einigem Sträuben des Vaters, der wohl den tiefen We⸗ ſensunterſchied der jungen Leute erkannte, konnte er ſie heimführen. Das Glück der jungen Ehe gab Bülow neue Kräfte, die anſtrengenden Kon⸗ zertreiſen zu überſtehen. Zwei Töchter wurden ihnen beſchert. Aber ſtärker noch band ſie ein anderes: die liebende Sorge für Wagner, den ewig von ſeinem Dämon umhergetriebenen. Ma⸗ teriell konnten Bülows ihm ja wenig helfen, aber doch verſetzten ſie Schmuckſtücke, um ihm das ſtets benötigte Geld ſchicken zu können, wichtiger aber war für Wagner der unerſchütterliche Glaube der beiden an ihn und ſein Werk. Dieſes enge freundſchaftliche Verhältnis hatte einen geradezu ſymboliſchen Auftakt gehabt. Die jungen Ehe⸗ leute waren in Zürich Zeuge, wie Wagner aus ſeinem Aſyl ſcheiden mußte. Da trafen ſich die beiden Frauen in einem Raum, die für Wagners Leben und Schaffen beſtimmend ſein ſollten: Mathilde Weſendonck, das Urbild der Iſolde, die ſich dann in das Evchen wandelte, auf das der alte Sachs in weiſer Ueberlegenheit verzichtete, in deren Garten er die erſte Eingebung des „Parzifal“ erlebte, und Coſima von Bülow, die ihm die Kraft gab, ſein Lebenswerk zu vollen⸗ den. Damals allerdings hatte Wagner das Ge⸗ fühl, daß ſich die junge Frau ſcheu vor ihm zu⸗ rückhalte. Aber in den Jahren des furchtbarſten Kampfes, wo ſein Werk endgültig zu ſcheitern drohte, hat ihn die liebevolle Anteilnahme dieſer „unerhört begabten Frau“ immer wieder geſtärkt. Da kam für ihn das große Wunder: Die Beru⸗ fung durch Ludwig II. Jetzt ſah er in frohem Ver⸗ trauen den Weg für ſeine Kunſt frei. Was lag näher, als ſofort Bülows nach München zu rufen? „Nur Ihr fehlt noch zu meinem Glücke!“ Für Bülow war dieſfer Ruf auch Erfüllung ſeines Le⸗ benstraums, er konnte vor einem Orcheſter ſtehen, konnte den Triſtan aufführen, zu dem er genial den Klavierauszug gemacht— ein damals uner⸗ hört ſchweres Unternehmen! Und doch hat er gezögert: War es ein Ahnen, das ihn vor der Ueberſiedlung warnte. Was dann Bülow in München geleiſtet hat, iſt bekannt. Der Urauf⸗ führung des„Triſtan“ folgten herrliche Wieder⸗ gaben aller klaſſiſchen Oper am Münchner Hof⸗ theater fernab von jedem Schlendrian, von allen Zugeſtändniſſen. Aeußerlich war es der größte Erfolg, als 1868 die„Meiſterſinger“ zum erſten Mal erklangen. Wagner wohnte in der Königs⸗ loge mit dem jungen Fürſten der Aufführung bei, umjubelt von der Begeiſterung der Zuhörer; Bü⸗ low wurde als Dirigent gefeiert. Doch da war die Kataſtrophe ſchon hereingebrochen über ihn! Bülow hatte ſeiner ganzen Veranlagung nach wenig Talent zur Ehe: überſenſibel, ſprunghaft, launiſch mag er ſeiner Frau das Leben oft ſchwer gemacht haben, doch hing er mit größter Liebe an ihr und den Kindern. Coſima erkannte immer klarer, daß Wagner ſein Lebenswerk nicht vollenden konnte, wenn ihn nicht eine Frau Ruhe und Glück bringen würde; und ſie wußte, daß ſie vom Schickſal dazu auserſehen ſei. Was die Freunde längſt ahnten und befürchteten, Bülow ſah es nicht, Erſt ein dummer Zufall ließ ihn erkennen, daß die geliebte Frau dem über alles bewunderten und verehr'en Freund gehörte. Der Hiſtoriker darf nicht mit kritiſcher Sonde in den Wunden herumwühlen, die die Kataſtrophe den drei Beteiligten geſchlagen. Man darf ſie nicht mit gewöhnlichem Maßſtab meſſen,„es war ein Müſſen, war ein Zwang“ ſingt das Evchen. Und ſo hat es auch Bülow anzuſeben ſich bemüht. Warum Wagner und Coſima ſeinerzeit nicht offen und ehrlich vor Bülow hingetreten, wiſſen wir nicht; ſicher iſt es eine falſche Beſchuldigung, daß Wagner durch ein ſolches Geſtändnis die Meiſter⸗ ſingeraufführung nicht gefährden wollte. Bülow ſelbſt, in dem eine ganze Welt zuſammenbrach, hat Freunden gegenüber die wahren Verhältniſſe verſchwiegen, Ausreden gebraucht, als wollte er auf eine andere Löſung hoffen. Aber nach der Aufführung der„Meiſterſinger“ folgte Coſima Wagner für immer nach der Schweiz. Die erſten Andeutungen machte Bülow, der durch das Ver⸗ hängnis innerlich allen Halt verloren hatte, und nun tragiſcher Weiſe wieder den Triſtan vorbe⸗ reiten mußte, vertrauten Freunden. Da heißt es: „Uebrigens mit Triſtan hat hier meine Wirkſam⸗ keit vor 4 Jahren begonnen— es liegt mehr Sinn darin, als ſie jetzt ahnen können, daß ich dieſelbe mit Triſtan gleichfalls beſchließe“ und dann meldet er lakoniſch:„Meine Frau hat ſich von mir getrennt und mit den Kindern dauernd in der Schweiz niedergelaſſen.“ Er hat dann Wagner von ſeinen künſtleriſchen Arbeiten am Triſtan in gewohnter Weiſe weiter getreulich Bericht erſtattet. Nur einmal ſpricht er in ſeinem furchtbaren Sarkasmus, mit dem er ſich ſelbſt nicht verſchonte, davon, daß er nicht als Abſchluß ſeiner Münchener Tätigkeit die Meiſterſinger di⸗ rigieren wolle:„Es hat mehr„chick“, daß ich mit dem Triſtan wieder abſchließe, das gibt eine ſchöne Kreisfigur.“ Daß der Schritt Coſimas eine Notwendigkeit Luther lebt! Es war, als Deutſchland nach dem Tode des mächtigen Hohenſtaufen, Friedrich II., führerlos geworden war und alles drüber und drüber ging, daß die altgermaniſche Erzählung von dem mäch⸗ tigen, bergentrückten Kaiſer des goldenen Zeit⸗ alters der Zukunft neu lebendig wurde. Der mäch⸗ tige Friedrich II. ſollte wiederkommen. In dieſem Sinne rankten ſich alte Erzählungen um dieſen gewaltigen Hohenſtaufen. Seit dem 15. Jahrhun⸗ dert taucht dann unter Verwechſlung Friedrichs II. mit Friedrich den Freidigen in Thüringen die Sage auf, daß Friedrich II. im Kyffhäuſer weile. Erſt 1519 wurde ſtatt Frierich II., der dem Volks⸗ bewußtſein entſchwand, Friedrich Barbaroſſa als der Kaiſer der Zukunft genannt. Undd nun wie merkwürdig! Gerade damals, als jene Sage vom künftigen Befreier die Geſtalt ge⸗ wann, in der ſie noch heute lebt, da begann der Thüringer Bauernſohn ſeine Miſſion, der ein Führer ſeiner Deutſchen werden ſollte in einem Ausmaße und in einer Weiſe, wie Deutſchland nur ganz wenige gehabt hat und in alle Zukunft auch nur wenige haben wird. Der heutige Sonn⸗ tag iſt der Todestag dieſes Großen, unſeres Mar⸗ tin Luther. Hat unſer Volk mit Recht im No⸗ vember Luthers Geburtstag gefeiert, ſo ſoll es an ote wenigſtens an ihn erinnert werden! Geht dieſer Luther wirklich alle Deutſchen an? Es iſt eigentlich ſeltſam, daß man dieſe Frage heute weniger im Blick auf die Vollksgenoſſen, die Luther als Glaubensführer ablehnen, ſtellen muß, als im Blick auf die, die Luther ganz für ſich, für ſich und für ihren Glauben haben möch⸗ ten. Und dieſes Seltſame bekommt leider zum Mindeſten einen leiſen Anſtrich von Bitterem, als es doch wohl eine reaktionäre Tendenz iſt, die ſich auswirkt, wenn man ſo von Luther als dem „ewigen Deutſchen“ ſpricht, der hier nur deſto „kräftiger“ befeſtigt werden ſolle in jener ſchier kanoniſchen Reihe, die über den großen König, über Kant und über den Freiherrn vom Stein die Richtung der Selbſtentfaltung des Deutſchen an⸗ gibt.“ Ich ſage darauf mit einem gewiſſen Trotz: dieſer Luther gehört in dieſe kanoniſche Reihe nicht bloß hinein, er iſt ſogar ihr Begründer und ihr geiſtiger Vater. Helden des Gewiſſens waren ſie alle, die hier genannt ſind; Männer, die wußten, daß Gemeinnutz geht vor Eigennutz; Männer, die wußten, was ſie ihrem Volke ſchul⸗ dig waren. Machen wir uns doch einmal eins deutlich: das Beſtehen des deutſchen Reiches und vor allem die Einheit des nationalſozialiſtiſchen Staates, unſere koſtbarſten Güter, ſind undenkbar ohne Luther und ſein Werk. Was ſie trägt, iſt der Perſönlichkeits gedanke, aus dem für den Nationalſozialismus das Führerprinzip entſtan⸗ den iſt. Führerprinzip und Perſönlichkeitsge⸗ danke haben ein und dieſelbe weltanſchauliche Grundlage. Dieſe aber beſteht in der Berufs⸗ auffaſſung Luthers, in ſeiner Auffaſſung von der Stellung des Menſchen vor Gott. Dieſe Auf⸗ faſſung hat Luther ſeinen„lieben Deutſchen“, für die er ſich geboren fühlte und für die er zu ſter⸗ ben bereit war, gegeben; und das deshalb, weil IM SCUATTIENNICIAnD WAGNXEIS Die Tragödie Hans von Bülows/ Zuseinem 40. Todestag war, unter der bei allem Glücksgefühl auch ſie und Wagner ſchwer litten, zeigt das Tagebuch, das Coſima in Triebſchen anfing. Immer wieder kommt die Sorge um Bülow zum Ausdruck, ſie verfolgt ängſtlich ſeine Schritte, mit denen er ſich ein neues Daſein aufzubauen ſucht. Wagner ſchrieb ihm einen herzlichen Brief„Das Schickſal hat Deinem Herzen eine Größe und Schönheit zugemutet, wie ſie einzig der Bedeutung gleich⸗ ſteht, für die es Deinen künſtleriſchen Geiſt an⸗ legte.“„Wir ſind alle unglücklich“, ſo ſchließt Wagners letzter Brief. Und Bülow ſelbſt? Nach ſchwerſten inneren Kämpfen hat er ſich durchge⸗ rungen und Coſima einen Abſchiedsbrief ge⸗ ſchrieben, der zu den ergreifendſten menſch⸗ lichen Denkmälern gehört: Ritterlich hat er alle Schuld auf ſich genommen:„Du haſt es vorge⸗ zogen, Dein Leben und die Schätze Deines Geiſtes und Deines Herzens einem Weſen zu weihen, das in jeder Weiſe überragend iſt, und weit entfernt Dich zu tadeln, billige ich unter allen Geſichts⸗ punkten Deinen Schritt und gebe Dir voll⸗ kommen recht.“ Er geſteht offen, daß ihn der Verluſt„moraliſch und künſtleriſch zu grunde richtet.“ Die Kinder überläßt er der Mutter und zeigt ſich rührend beſorgt um ſie. Den Schlag hat Bülow nie verwunden, nach langen qualvollen Monaten findet er den Weg zu ſeiner Kunſt wieder zurück. Die Konzerttätigkeit, die er in größtem Umfang wieder aufnimmt, führt ihn faſt durch ganz Europa, immer iſt er behin⸗ dert von ſeinem wenig befriedigenden Körper⸗ lichen Befinden. Nach Wiederaufnahme ſeiner künſtleriſchen Tätigkeit iſt er zunächſt bemüht, ein Vermögen für ſeine Kinder„zuſammenzu⸗ klimpern“, dann hört er von den Schwierigkeiten, die ſich dem Bayreuther Plan entgegenſtellen. Er vergißt all das perſönliche Leid, das ihm durch Wagner widerfahren und gibt allenthalben Kon⸗ zerte zu gunſten des Feſtſpielfonds in erſchüttern⸗ der Selbſtloſigkeit. 1875 geht er nach Amerinka. Wie ein von Furien gehetzter durchzieht er das Land, gibt an manchen Tagen 2, ja 3 Konzerte! Unvermittelt bricht er die Rundreiſe 1876 ab, läßt alles im Stich, kehrt nach Deutſchland zurück, um in Godesberg geiſtig und künſtleriſch vollkommen zuſammenzubrechen. Was war die Urſache? Ein Brief an eine befreundete Dame zeigt es klar: Er konnte den Gedanken an die Bayreuther Feſt⸗ er ſie einem anderem Volke gar nicht hätte geben können. Luther iſt eben nicht bloß Kämpfer für deutſche Art und deutſches Volkstum geweſen, ſondern Ringer und Kämpfer, in deſſen Kampf beides, deutſche Art und deutſches Volkstum, ſich vollendeten. Die Deutſchen wären keine Deutſchen ſoilte wenn ſie dieſer Luther nichts mehr angehen ollte. Nun wäre es gewiß falſch, wenn der Gedanke, daß Luther zuerſt eben doch religiöſer Wahrheits⸗ ſucher war, irgendwie verdunkelt würde. Auch das eben Geſagte beruht ja ganz auf dieſer nicht zu leugnenden Tatſache. Aber vom religiöſen Wahrheitsſucher wurde Luther zum Wegbereiter eines neuen Deutſchlands in Staat und Kirche, Volk und Heimat. Sein Beiſpiel hat dann ſeit⸗ her auch immer dort geleuchtet, wo todesmutiges Ausharren im Kampf um eine im heißen Ringen gewonnene Ueberzeugung die Männer des deut⸗ ſchen Schickſals zum Siege führte. So hat er unter uns gelebt und ſo lebt er jetzt noch unter uns, ja ſo lebt er jetzt erſt recht unter uns. Er lebt in den Männern, die in hartem Ringen unſer Volk herumgeworfen haben, daß es ſich wieder auf ſich ſelbſt beſonnen hat und dem Geiſt der Gottloſigkeit, der Mammonſucht und der Zuchtloſigkeit abgeſagt hat. Er lebt in den Männern, die heute vor der ganzen Welt eine eindeutige Sprache reden gegen Knechtſchaft, Ver⸗ tragsbruch und Unwahrhaftigkeit unter den Völ⸗ kern, die der Welt mit Freimut und Offenheit erklären: wir Deutſche wollen Frieden und Arbeit und unſere Ehre vor der Welt; wir ſtehen hier und können nicht anders. Und nun muß und ſoll dieſer Luther ſo wie er in unſern Führern lebendig iſt, auch in uns ſpiele nicht ertragen:„Sch allein unter ſo manchen doch noch Unwürdigeren, z. E. muſikaliſchen Zu⸗ denjungen, bin durch Schickſal und Welttücke als ein Verdammter ausgeſchloſſen, dem wichtigſten Kunſtgeſchichtsereigniſſe des Jahrhunderts beizu⸗ wohnen! Verſtehen Sie nun meine krampfhafte Begierde, mich in dauernde überſeeiſche Feſſeln zu ſchlagen? Sie glauben nicht, wie ſehr ich mich jenes gemeinen Selbſterhaltungsinſtinkts ſchäme, der mich tagtäglich abhält, ein Billet nach jener Station zu löſen, die eine Rückfahrt ausſchließt!“ Nach langen qualvollen Monaten erholt er ſich langſam. Als Hofkapellmeiſter in Hannover nimmt er wieder ſeinen alten Kampf um deutſche Kunſt auf, bis den Leuten dort ſeine rigoroſen Forde⸗ rungen unerträglich erſcheinen. In Meiningen dann wird er der berühmteſte aller deutſchen Dirigenten an der Spitze der Hofkapelle. Die ſorgende Liebe ſeiner zweiten Frau ſucht die ſchweren körperlichen Leiden, die ihn immer mehr plagen, zu mildern. Ein furchtbarer Schlag iſt ihm der Tod Wagners; ſeine Frau ſelbſt iſt überraſcht, wie ſehr er noch an dem großen Freund hängt. Künſtleriſch hat er ſich bekanntlich ſpäter von Liſzt und Wagner abgewandt und ſich für Brahms eingeſetzt. Darüber iſt mit dem Künſtler nicht zu rechten. Er hat auch manchmal böſe Worte gefunden für die Umgebung Wagners, nie aber hat er über Wagner oder gar Coſima ſelbſt ungut geſprochen. Seine Tochter Daniela (Frau Geheimrat Thode) weilte oft bei ihm und hat die Verbindung mit Coſima hergeſtellt. Der glänzende Aufſtieg als Dirigent in Hamburg und Berlin war teuer erkauft durch unheilbares Nervenleiden, aus dem es keine Erlöſung gab. Als er im ſonnigen Aegypten Heilung ſuchen wollte, da kam Daniela nochmals im Auftrag der Mutter nach Trieſt, wo er ſich einſchiffte: es war der letzte Gruß aus ſeinem früheren Leben, zwei Tage nach der Ankunft in Kairo iſt er geſtorben. Erſchüttert ſtehen wir vor dem Bild dieſes wahrhaften Edelmannes, dem ein furchthares Schickſal auferlegt war, das er nicht meiſtern konnte, mit dem er aber heldenmütig gerungen. Es hat wohl im Innerſten die Handlungsweiſe Coſimas ebenſo aufgefaßt, wie Wagner, der ein⸗ mal ergreifend ſagte:„In dies Aſyl lin Trieb⸗ ſchen) flüchtete ſich ſeitdem auch diejenige, welche zu bezeugen hatte, daß mir wohl zu helfen ſei und Axiom ſo manches meiner Freunde, mir ſei nicht zu helfen unrichtig war. Sie wußte, daß mir zu helfen ſei und hat mir geholfen.“ illy Brandl. Ein Wort zu seinem Todestage, dem 18. Februar lebendig werden. Sein Geiſt muß auch uns er⸗ faſſen, ſein Geiſt der Frömmigkeit und ſein Geiſt deutſcher Kraft. Die Frage muß uns auf der Seele brennen, ob auch wir in ſeinem Sinne mit⸗ arbeilen an dem großen Werk des Reubaus un⸗ ſeres Vaterlandes. Je gewaltiger die Zeit iſt, die wir durchleben, deſto gewaltiger iſt auch die Ver⸗ antwortung, die wir tragen. Das Dritte Reich iſt vom Volke anerkannt. Nun muß es noch voll und ganz in die Herzen aller Volksgenoſſen eingebaut werden. Dazu kommt es auf uns an. Ich begann mit der Sage von dem Kaiſer der Zukunft, der im Kyffhäuſer ſchläft. Nun, in dieſem Thüringer Gebirge ſchläft in Wirklichkeit kein Kaiſer. Aber nicht weit davon im alten Sachſenlande, in ſeiner Stadt, in ſeiner Kirche, da ſchläft wirklich unſer Luther. Freilich erzählt man immer wieder und ſelbſt unter der Bevölke⸗ rung Wittenbergs geht das Gerücht, daß Luther wohl einſt in der Schloßkirche begraben ſei, daß er aber während des Schmalkaldiſchen Krieges heimlich weggebracht und auf einem großen Felde vergraben ſei, um ſeine Leiche vor den Kaiſer⸗ lichen in Sicherheit zu bringen. Um auch der durch dieſes Gerücht entſtandenen Ungewißheit ein Ende zu machen, grub man bei der von Kaiſer Wilhelm J. verordneten Reſtauration der Kirche im Jahre 1886 nach den Leichnamen Luthers und Melanchthons. Man drang hinunter bis zu dem Melanchthons, wurde dann aber am weitergraben nach dem Luthers durch ein Verbot des Kaiſers verhindert, der die Grabesruhe der Reformatoren nicht geſtört haben wollte. Aber zwei bei den Renaitatfere betzen beſchäft''e Männer wagten vor Abſchluß der Arbeit heimlich am Vormittag des Sonntags, des 14. Febr. 1892, noch hinunter⸗ zugraben bis auf den ganz morſch gewordenen Sarg Luthers, deſſen Gebeine ſie darin„regel⸗ recht gelegt“ und in noch ziemlich gutem Be⸗ ſtande fanden. Einer der beiden, er damalige Maurerpolier und nachherige Schloßkirchendiener H. Röhmhild konnte im Jahre 1897 einem Rei⸗ ſenden gegenüber ſein Geheimnis nicht mehr zu⸗ rückhalten. RNun wurde er von ſeiten ſeiner Vor⸗ geſetzten veranlaßt darüber zu berichten. Er be⸗ richtete den genannten Tatbeſtand, den der andere der mit ihm gegraben hatte, der kgl. preußiſche Regierungsbaumeiſter Pauli Groth, beſtätigte. Wer der Reiſende war, der den Römhild zum Reden brachte, darf ich jetzt wohl auch verraten, nachdem auch der, aus deſſen Munde ich ſeinen Ramen weiß, der Hallenſer Profeſſor Loofs ge⸗ ſtorben iſt, wohl ſagen: Es war der Lutherforſcher Julius Köſtlin, einſt ebenfalls Profeſſor in Halle. Ich denke damit iſt jeder Zweifel gebannt: Unſer Luther ſchläft wirklich in ſeiner Kirche, unter ſeinem Volke. Und das ſoll uns ein heiliges Symbol ſein: Nicht nur ruhen ſoll er unter uns, ſondern leben ſoll er in uns und unter uns. Arbeit genug haben wir, die wir in ſeinem Sinne tun ſollen. Nun denn froh an die Arbeit in ſeinem Geiſte und mit ſeinem Worte:„Gott hat mich's geheißen.“ Univerſitätsprofeſſor Dr. Robert Jelke, Heidelberg. 7 + n ——— „ Die Fahne SA marſchi Kameraden marſchiern Der Kan Freiheitsbe Dueber Nach über die N kes geword der Natior kennen es, immer grö das Lied d Es trägt den Komm— 1930 ſeinen führers He kiſche Bewe ihr klingen! 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Dueber Nacht aber iſt aus einem Lied der Partei über die Nationale Erhebung ein Lied des Vol⸗ kes geworden und hat ſich den Ehrenplatz neben der Nationalhymne erkämpft. Alt und jung kennen es, Erwachſene und Kinder haben es mit immer größerer Begeiſterung geſungen. Es iſt das Lied des neuen Deutſchlands geworden. Es trägt den Namen ſeines Dichters, des von den Kommuniſten überfallenen, am 23. Februar 1930 ſeinen Wunden erlegenen Berliner Sturm⸗ führers Horſt Weſſel. Ihm verdankt die völ⸗ kiſche Bewegung dieſen begeiſternden Sang, als ihr klingendes Wahrzeichen. Horſt Weſſel iſt der in weiten Kreiſen be⸗ kannte und unbeſtrittene Dichter dieſes Liedes. Ebenſo gut ſteht feſt, daß dieſes Lied zuerſt von ſeiner Sturmabteilung geſungen wurde. Wenn aber Hanns Heinz Ewers in ſeinem Buche, das freilich mehr Roman als Geſchichts⸗ darſtellung iſt, ja ſein will, noch erzählt, Horſt Weſſel habe auch die Mẽlodie des Liedes erfun⸗ * ſo dürfte hier ein Irrtum vorliegen. Gewiß wäre es an ſich wohl möglich, denn manches Mal entſtehen gerade bei ſolchen Kampf⸗ liedern Ton und Wort gleichzeitig aus Laien⸗ mund. Das berühmteſte Beiſpiel dafür wäre nach Profeſſor Dr. Eugen Schmitz, dem wir da und dort zum Teil wörtlich folgten, die Mar⸗ ſeillaiſe, der franzöſiſche Freiheits⸗ und Revolu⸗ tionsgeſang, die republikaniſche Hymne. Dies dürfte aber tatſächlich nicht ſo ſein! Denn die Melodie dieſes Kampfliedes ſoll hier bei uns am Bodenſee, in Meersburg, entſtanden ſein. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß über dieſe Frage in einigen unſerer Zeitungen(etwa im„See⸗ boten“) berichtet wurde. Leider liegt uns ein ſol⸗ ches Blatt augenblicklich nicht vor. Der Verfaſ⸗ ſer wäre für ſeine Zuſendung überſehr dank⸗ bar, um dieſes an Prof. Dr. Schmitz zu deſſen Aufklärung weitergeben zu können.— Es dürfte jetzt mit unumſtößlicher Sicherheit feſtſtehen, daß die Melodie unſeres Horſt⸗Weſſel⸗ Liedes nicht von Horſt Weſſel ſelber ſtammt. Dr. Schmitz iſt der Frage der Entſtehung der Me⸗ lodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes in den„Dresdener Nachrichten“ nachgegangen und hat ſie in Zu⸗ ſammenarbeit mit Leſern dieſer Zeitung auch einer gewiſſen Klärung zugeführt. Dieſen Dar⸗ ſtellungen werden wir im einzelnen folgen, um ſie dann durch eigene Feſtſtellungen weiter aus⸗ zudehnen. 1. Die Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ſoll auf ein Reſerviſtenlied der alten baiſerlichen Marine zurückgehen.„Zum letzten Mal haben wir an Bord geſchlafen“, ſoll deſſen Textanfang geweſen ſein. Das wäre wohl möglich. Vielleicht hatte Horſt Weſſel unter ſeinen Leuten einen blauen Fungen von ehedem gehabt und durch rieſen die Melodie des Reſerviſtenliedes kennen⸗ gelernt, der er dann ſeine Verſe andichtete. Be⸗ kanntlich iſt ja auch das Deutſchlandlied zu einer bereits vorhandenen Melodie gedichtet worden. 2. Der namhafte heſſiſche Volksliederforſcher Johann Lewalter hat ſchon 1892, im dem dritten Heft ſeiner Deutſchen Volkslieder, die Tonweiſe eines alten Reſerviſtenliedes veröffentlicht. Dort ſteht als Nummer 38 ein im Kaſſeler Infanterie⸗ regiment geſungenes Lied, das ſo beginnt: Was wandert dort so lustiq auf der Stts Be 2 — 1* 22 mit ouf ge rõſ ſen Achsel llappen hin? Die zu dieſen Worten gehörenden ſechs Takte ſind tatſächlich notengetreu der Anfang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes. Die Weiterführung: „Es iſt Reſerve, ſie wird, ſie wird entlaſſen Und freut ſich auf ein frohes Wiederſeh'n, Dieſe Weiterführung weicht dann aber völlig ab. 3. Nun finden wir ſelbſt im vierten Heft der „Kriegstaſchenbücher“, das den Titel trägt „Deutſche Soldaten⸗ und Volkslieder“ und 1914 in Berlin gedruckt wurde, unter Nummer 47 ein Reſervelied, das ähnlich dem eben von Dr. Schmitz genannten Lied ſo beginnt: „Was zieht ſo fröhlich durch die Gaſſen mit aufgerollten Achſelklappen hin?“ Von einer Aehnlichkeit, auch der entfernteſten, ſeiner Me⸗ lodie mit jener des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, kann aber keine Rede ſein, wenigſtens in ſeinem er⸗ ſen Teile, den oben Dr. Schmitz beſonders her⸗ vorhebt. Was aber überraſcht, iſt dies— und das iſt fürwahr ein merkwürdiger Zufall. Der zweite Teil unſeres Liedes, dem die Worte unterlegt ſind: „Es iſt Reſerve, ſie wird entlaſſen Sie ſehnet ſich nach ihrer Heimat hin“; Von Josef Schupp-Piullendorf Die Melodie dieſes zweiten Teiles iſt noten⸗ getreu— zwei ſeien davon ausgenommen— die Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes in ſeinem zwei⸗ ten Teil, der mit den Worten beginnt:„Kamera⸗ den, die Rotfront...“. Wir haben alſo die höchſt erſtaunliche Tatſache zu verzeichnen, daß zum gleichen Texte die von Dr. Schmitz gegebene Melodie ſich in ihrem erſten Teile, die von uns gefundene ſich im zweiten Teile mit jener des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes deckt. 5—— 1. Was zieht ſo fröh⸗lich durch die Gaſ⸗ ſen mit —— 1 5 1 —— ———— 7— E auf⸗ ge⸗ roll, ten Ach⸗ ſel⸗ klap pen hin? 92 E1 R— 3————— ——— en 1—— Es iſt Re⸗ſer ⸗ ve, ſie wird ent laſſ⸗ ſen. 9 05—— 7—— ** ſie ſeh, net ſich nach ih ⸗rer Hei ⸗ mat hin. 4. Das oben genannte Lied:„Was wandert dort ſo luſtig...“ iſt offenbar in dieſer oder der anderen Faſſung:„Was zieht ſo fröhlich durch die Gaſſen...“ in der Marine und im Landheer in den verſchiedenſten Teilen des deut⸗ ſchen Vaterlandes geſungen worden. Es mußte ſich dabei— wie es das Schickſal jedes Volks⸗ liedes will— manche Aenderung gefallen laſſen, die ſich ſelbſt in der Umſtellung der Strophen auswirkte. So beginnen die 4. bis 7. Strophe des von uns feſtgeſtellten Reſerveliedes mit den Worten: „So lebt denn wohl,...“. Dies ſind Worte, die als Liedanfang wiederkehren in einem anderen Reſerviſtenlied. „So lebt denn wohl, ihr alle meine Brüder, So lebt denn wohl, mein ſtolzes Regiment“. Dieſes Lied der ſächſiſchen Grenadiere ſoll eben⸗ falls der Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ge⸗ folgt ſein. 5. Von einem anderen Liede, das auch nach der Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes geſungen wurde, berichtet ein Leſer der„Dresdener Nach⸗ richten“: „Während meiner Dienſtzeit bei der Kaiſer⸗ lichen Marine in den Jahren 1878/79 wurde von uns auf der Fahrt zur Heimat ein von einem Bootsmannsmaat gedichtetes Lied geſungen nach der jetzigen Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des. Es begann: „Ein deutſches Schiff durchſtreift der Südſee Wogen Die Ariadne wurde es genannt, Um Deutſche, die von ihrer Heimat zogen, Zu ſchützen im Kanakerland.“ 6. Die Laufbahn dieſer Melodie hat auch aus militäriſchen Kreiſen herausgeführt. Denn man berichtet aus Blaſewitz: „In den 70er Jahren beſaß ein Onkel von mir ein großes Gut in der Weſtprignitz nahe der mecklenburgiſchen Grenze, auf dem ich regelmä⸗ ßig meine Ferien verlepte. Dort... ſangen die Mägde ein rührſeliges Lied— wir nannten es das Dienſtmädchenlied— das ungefähr ſo an⸗ fing: „Es wollt ein Mann in ſeine Heimat reiſen, Es zog ihn hin zu Weib und Kind...“ .. Wohin man kam, überall hörte man dieſes Lied, nur zogen die Leute die Melodie ſchrecklich. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied hat natürlich Marſch⸗ tempo. Unſtreitig iſt es aber dieſelbe Melodie“. 7. Aus Klotzſche kam folgender Brief:„Die Weiſe des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes iſt mir ſeit 1882 bekannt von dem Studentenlied: „So fließe denn, du Bächlein, ruhig weiter Durch dieſes Tal voll ſüßer Harmonie“. Dieſen Geſang habe ich an... Pfingſten 1882 bei dem erſten akademiſchen Turnfeſt in Sanger⸗ hauſen kennengelernt. Er wurde von Kommili⸗ tonen aus Halle mitgebracht und iſt gewiß älte⸗ res Erbgut.“ Alle dieſe Beiſpiele— mit Ausnahme des ge⸗ nannten Reſerviſtenliedes aus dem 4. Heft der „Kriegstaſchenbücher“— deuten aber immer nur die erſte Hälfte des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes melo⸗ diſch an, alſo die Worte: „Die Fahne hoch! Die Reihen dicht geſchloſſen! SA marſchiert mit ruhig feſtem Schritt“.— Doch ließ ſich auch für die zweite Hälfte des Liedes, die mit den Worten beginnt„Kamera⸗ den, die Rotfront...“ noch eine zweite Vor⸗ lage finden. 8. In Köln am Rhein iſt ein Volkslied ver⸗ breitet, das mit den Worten beginnt:„Ein armer Fiſcher bin ich zwar“. Es liegt gedruckt vor in einem von Fr. Hannemann zuſammen⸗ geſtellten Kölner Potpourri„Aus Winkeln und Gaſſen“, das im Muſikverlag P. J. Tonger in Köln erſchien. Der Schluß dieſes Liedes lautet: 4** 4 4 doch wenn feins Mebchen am bfer roht, ————— ——————— ee e in men e, i eee ee. donn qeht“der Fischfong noch einmol s0 gor Wenn man ſich den in dieſem Liede ver⸗ wendeten Dreivierteltakt in den marſch⸗ mäßigen Viervierteltakt übertragen denkt, dann haben wir ziemlich genau die letzte Periode des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes vor uns. Dabei iſt die Uebereinſtimmung der zweiten Hälfte des ge⸗ nannten Reſerviſtenliedes mit dem Horſt⸗Weſſel⸗ Lied freilich eine vollkommenere. Verſchieden ſind nur der Viervierteltakt und zwei bis drei Viertelnoten. Der Schluß des Kölner Fiſcher⸗ liedchens dagegen erſcheint gegenüber jenem des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes weſentlich einfacher. Die Vermutung von Prof. Dr. Schmitz, daß auch das Kölner Fiſcherliedchen auf eine ältere, weiter verbreitete Vorlage zurückgehe, erſcheint dadurch beſtätigt. Der fanforenhafte Aufſchwung 'eing''e' ließ ja auch von vornherein die Herkunft von einem Soldatenlied als das nächſtliegende vermuten. Sowohl der zweite Teil des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes als des Kölner Volksliedes wurzeln in älterer Volksliedüber⸗ lieferung. Damit iſt aber auch für die ganze Melodie des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes der Beweis erbracht, daß ſie, wenn auch nicht einem, ſo doch zwei älteren, volkstümlichen Soldatenliedern ent⸗ nommen iſt(vielleicht von einem älteren Stu⸗ dentenlied beeinflußt). Sie konnte Horſt Weſſel, dem SA⸗Führer und Akademiker, aus beiden Quellen zufließen.— Dem Freund des Volksliedes ſei noch geſagt, daß er in den Liedern:„Denkſt du daran, mein tapfrer Lagienka“, oder in„Denkſt du daran, Genoſſe froher Stunden“, oder endlich in dem Liede„Warum haſt du mir das angetan“ eine melodiſche Pauſe mehrmals findet, die immerhin an das„SA marſchiert mit ruhig feſtem Schritt“ etwas anklingt. Wir können unſere Behauptung, daß Horſt Weſſel ſein Kampflied zu einer bereits vor⸗ handenen Melodie gedichtet habe, durch eine weitere Tatſache ſtützen. Die eine Verszeile („Kameraden, die Rotfront und Reaktion er⸗ ſchoſſen“) hat gegenüber den drei anderen eine Germanische Kultur beeinflusst Rom Die Ausgrabungen im Trierer Tempelbezirk ruhen im Augenblick; man rechnet aber damit, ſte in nächſter Zeit wieder aufnehmen zu kön⸗ nen. Sie ſind zu wichtig für die germaniſche Vorgeſchichte, um ſie dauernd ruhen zu laſſen. Es iſt nämlich nachgewieſen, daß ſchon vor den Römern ſich auf Trierer Boden germaniſche Anſiedlungen befunden haben. Ein Gegenbe⸗ weis für die immer wieder aufgeſtellte franzö⸗ ſiſche Behauptung, daß der Rhein auch kulturell Deutſchlands Grenze iſt. Es handelt ſich um Niederlaſſungen der Treverer, eines rein ger⸗ maniſchen Stammes, der in Trier eine Kult⸗ ſtätte hatte. Halsring und lange Haare eines Standbil⸗ des beweiſen das Vorhandenſein von Germa⸗ nen genau ſo wie die ſteinerne Nachbildung eines Wikingerſchiffes, das Weinfäſſer über die Moſel bringt und deſſen Bemannung Bärte trägt— ein Zeichen der Germanen im Gegen⸗ ſatz zu den glattraſierten Römern. Daneben wurden auch noch Statuetten aus der Bronze⸗ zeit und Ueberreſte der jüngeren Steinzeit ge⸗ funden. Bis jetzt gelang es, ungefähr 60 Hei⸗ ligtümer freizulegen. Neben den großen Tem⸗ peln handelt es ſich vielfach um winzige Kapel⸗ len mit großen Fenſtern, durch die die Gläubi⸗ gen auf das Altarbild ſehen konnten. Die alt⸗ germaniſche Bauform iſt gar nicht zu verkennen. Kluge Römerpolitik verſtand es, ſich mit der Religion, die ſie in eroberten Ländern vorfan⸗ den, auseinanderzuſetzen. Sie hüteten ſich ſie mit Feuer und Schwert auszurotten. Vielmehr lie⸗ ßen ſie beide Religionen mit der Zeit ver⸗ ſchmelzen, ein Prozeß, der ſelten den Gläubi⸗ gen bewußt wird und nicht aufrührt. So wurde in der Trierer Gegend häufig der Name des römiſchen Gottes mit dem der Germanen durch einen Bindeſtrich verbunden, man verehrte ſie in den gleichen Tempeln, die mit der Zeit im⸗ mer römiſcher wurden. So fand man Statuet⸗ ten dreier Götter, Merkur, Mars und Herkules — und oh Wunder, ſie trugen Bärte. Konnten alſo ebenſogut germaniſche Götter, nämlich Wo⸗ dan, Ziu und Donar darſtellen. Germaniſcher Kult klingt immer wieder in den römiſchen Heiligtümern Triers durch, ihre Symbole tau⸗ chen auf, ihr Glaube läßt ſich nicht ausrotten. Man grub Fundamente von Tempeln aus, die zwar dem römiſchen Kult dienten, in ihrer ganzen Anlage aber ebenſo gut in Franken oder Schwaben ſtehen konnten. Handelte es ſich doch um germaniſche Bauten, die von den Rö⸗ mern übernommen wurden, deren Zerfall auf eine viel ſpätere Zeit zurückzuführen iſt als auf Rom.— Dieſe Ergebniſſe, die wir vornehmlich Herrn Profeſſor Dr. Loeſchke, Trier, danken, haben bei unſeren weſtlichen Nachbarn begreif⸗ licherweiſe nicht viel Freude erweckt. Glaubte man dort doch veſtimmt, auf dieſem Weg be⸗ weiſen zu können, daß von germaniſcher Kultur linksrheiniſch nichts zu ſpüren ſei. »nie Entstehung des HORST-WESSEL-LIEDES Hebung zu viel, ſechs ſtatt fünf. Es iſt eigent⸗ lich gar nicht recht, anzunehmen, daß der Aka⸗ demiker Horſt Weſſel von ſich aus auf dieſe den Regeln geordneten Versbaues wider⸗ ſprechende Faſſung gekommen wäre. Wohl aber iſt ſolche naive Formung ein Kennzeichen ganz unbefangener Volksdichtung. Für ein Sol⸗ datenlied, das aus Soldatenkreiſen ſelbſt her⸗ vorgegangen, erſcheint ſie durchaus ſtilgemäß. Horſt Weſſel wäre ſeinerſeits dann nur dazu⸗ gekommen, weil ihm eben die fertige Melodie vorlag, nach der er ſeinen Versbau richten mußte.— Im Anſchluß an dieſe Unterſuchung der Her⸗ kunft der Horſt⸗Weſſel⸗Lied⸗Melodie noch einige Worte zu dieſer ſelbſt. Die Tonweiſe hat ſchon durch ihre große Einfachheit volkstümliches Ge⸗ präge. Sie verläuft in rein diatoniſcher(durch Töne fortſchreitender) Tonfolge. Chromatiſche Wechſelnoten(auf- und abſteigende Halbtöne), die an ſich dem volkstümlichen Lied nicht ganz fremd ſind, vermeidet ſie durchweg. Im Zu⸗ ſammenhang ſtützt ſie ſich nur auf die Tonika (auf den Grundton C) und die beiden Dominan⸗ ten(den 5. Ton der Tonleiter). Sie kann alſo, ſo wie ſie iſt, auf einer gewöhnlichen zwei⸗ reihigen Ziehharmonika oder Mundharmonika völlig zureichend geſpielt und hegleitet werden. Nach dem Grundſatz des Volksliedes verläuft ſie vorwiegend in Sekunden, von einem Ton der Tonleiter zum anderen und kleineren Tonab⸗ ſtänden. An einer Stelle jedoch(„Kameraden, die Rotfront...“ zeigt ſie Kit einem fanfaren⸗ haften Aufſchwung auch eine bekannte Eigenart der an Trompeten⸗ ſignale anknüpfenden Soldatenliedmelodien. Daß ihre zweite Hälfte dann durch eine einfache Wiederholung einer gleichbleibenden achttaktigen Periode gebildet wird, entſpricht ebenfalls einem Volksliedergrundſatz, nämlich dem Ge⸗ dächtnis das Behalten der Melodie ſo leicht wie möglich zu machen. In dieſen Beziehungen waren alſo ſeitens der Melodie alle Voraus⸗ ſetzungen für ihre nunmehrige volkstümliche Geltung erfüllt. Iſt die Tatſache, daß wir es mit einem echten Volksliede zu tun haben, nicht eine weitere Stütze für die Herkunft des Liedes? Natürlich hat ſich die Melodie, wie das bei allen im Volke verbreiteten Liedern zu geſchehen pflegt, auch bereits Abänderungen ge⸗ fallen laſſen müſſen. Der dritte und vierte Takt wird bei„Reihen dicht geſchloſſen“ meiſt mit der einfachen Wiederholung des Tones, ſtatt mit der Wechſelnote e geſungen: Nach dem oben gegeben Grundſatz der einfachen Tonfolge alſo eine weitere Angleichung an den Charakter des Volksliedes. In der zweiten Hälfte wird bei„Reaktion erſchoſſen“ der für mittlere Laienſtimmen etwas ſchwer erreichbare hohe Ton f' durch Herunterſingen zum al er⸗ ſetzt, ſofern man das Lied in der Originalton⸗ art C⸗Dur ſingt. Man hört es öfters in H⸗Dur oder ſogar B⸗Dur, das heißt alſo, in bequeme, tiefe Lagen verſetzt. Auch mit den Pauſen, die das Gleichmaß des Tonſatzes gewährleiſten, wird es meiſt nicht ſehr genau genommen, ſofern nicht eine ge⸗ ſchulte Muſikkapelle das Lied begleitet. Zwi⸗ ſchen dem Versende„geſchloſſen“ und dem Versanfang„SA marſchiert“ müſſen eine halbe und eine Viertelpauſe ſtehen. Zwiſchen „Schritt“ und„Kameraden“ müſſen ſogar eine Viertel⸗, eine halbe und eine Viertelpauſe ge⸗ halten werden. Dieſe letzteren Pauſen werden meiſt dann nicht beachtet, wenn das Lied in Verſammlungen geſungen wird. Aber auch gegen die nach„geſchloſſen“ folgenden Pauſen iſt ſchon viel geſündigt worden! Viel genauer pflegt das Lied herauszukom⸗ men, wenn es von einer marſchierenden Truppe erklingt. Denn da gewährleiſtet ſchon die kör⸗ perliche Bewegung im Marſchrhythmus ein ge⸗ wiſſes Taktgefühl. Die trabenden Schritte fül⸗ len die Pauſen gleichſam wie ein Zwiſchenſpiel aus. In dieſem Falle werden auch die Schluß⸗ noten auf„geſchloſſen“—„Schritt“—„mit“ urbildgetreu als kurz abgeriſſene„ſchneidige“ Viertelnoten geſungen, während ſie in Ver⸗ ſammlungen meiſt feierlich— gleichſam choral⸗ mäßig— als halbe ausgehalten werden, zum Beiſpiel: Schluß folgt.) Traunſtein, Traunſtein, wo liegt denn eigentlich dieſes Traunſtein? So wird ſich ſchon mancher Leſer des„Hakenkreuzbanner“ bei den verhältnis⸗ mäßig häufigen Nachrichten aus Traunſtein oder über Traunſteiner gefragt haben. Einige werden die Karte zur Hand genommen und feſtgeſtelk— haben, daß dieſes Städtchen an der Bahnlinie München—Salzburg liegt. Viele jedoch kennen Traunſtein von einer Urlaubsreiſe im Chiemgau her oder haben in deren Mauern als Erholungs⸗ ſuchende geweilt. Nicht bei jedem wird die Er⸗ innerung an dieſe Tage eine ſchöne ſein. Wie öd uno kalt ſind dort die Tage, ſelbſt im Hoch⸗ ſommer, wenn die Berge von einer grauen Wol⸗ kenwand rerhangen ſind und tagelang ein aus⸗ giebiger Salzburger Schnürlregen die Dachrinnen überlaufen läßt und Straßen und Wege mit großen Waſſerpfützen bedeckht. Wer dieſes Pech hatte, den friert heute noch, wenn er den Namen Traunſtein lieſt. Aber ſtand während des Urlaubs die lachende Sonne über dem Herrgottswinkel mit ſeinen Seen und aufragenden Bergen, dann wird eine liebe Erinnerung wach. Traunſtein, das achthundertjäh⸗ rige Städtchen mit ſeinen winkeligen Gäßchen, ſeinen ausgedehnten Tannenwäldern und herrlichen Spaziergängen, eine Fahrt an den Chiemſee zum Baden oder zum Beſuch der Herren- und Frauen⸗ inſel, ein Fußmarſch nach Siegsdorf-Ruhpolding- Inzell-Reit im Winkel oder eine Bergtour auf die umliegenden Berge ſtehen vor dem geiſtigen Auge wieder 55 und dann wird in einem alles wieder licht und hell und läßt die Alltagsſorgen für eine Weile vergeſſen. Doch, lieber Leſer, ob du nun Traunſtein und den Chiemgau in lieber oder ſchlechter Erinnerung haſt oder garnicht kennſt, möchte ich einiges er⸗ zählen. Dazu muß ich aber die Zeit, die uns ſo ſchnell wie Waſſer unter den Füßen weggeronnen iſt, um 15 Jahre zurückrufen. Herbſt 1918. Wir ſtehen vor dem ehemaligen ————— in der Vorſtadt Au. Eine aufge⸗ laſſene Saline, umgetan mit einem Bretterzaun. Feldgraue Soldaten mit einem Geſicht, in das die Erlebniſſe an der Front tiefe Runen eingegraben haben, gehen mit müdem Schritt aus und ein; ſie warten auf ihre Entlaſſung. An uns geht ein Gefreiter, feldgrau wie die andern, aber aufrecht und mit feſtem Schritt, vorüber. Irgend etwas zwingt uns, dem Manne, der an ſeinem ſtrapa⸗ zierten Rock des E. K. J und das Verwundeten⸗ Abzeichen trägt, ins Geſicht zu ſchauen; man weiß nicht iſt's das ſtreng verſchloſſene, leidvolle Ge⸗ ſicht oder ſind's die Augen, die in dem Geſicht brennen. Die Nacht iſt hereingebrochen. Aus dem gegen⸗ überliegenden Gaſthaus fällt ein ſpärlicher Licht⸗ ſchein auf die Straße.„Zum Frierlwirt“ ſteht über dem Eingang. In der Gaſtſtube am Ofen ein roher Holztiſch mit 2 Bänken. An dem Nebentiſch Ar⸗ beiter und Fuhrleute, die ihr ſpärliches Abendbrot bei einem Glas ſchalen Bieres verzehren. Alles lauſcht den Worten eines Feldgrauen, er kehrt uns den Rücken, aber ſeine Worte und das Spiel ſeiner Hände laſſen uns aufhorchen und nähertreten. Es iſt wieder der Gefreite, dem wir nachmittags am Tor des Gefangenenlagers begegnet ſind. Er ſpricht von der Schmach und Schande, die über unſer Vaterland hereingebrochen ſind. Seine Worte, die wie Hammerſchläge fallen, rütteln auf, dringen aber nicht in die müden Herzen der Kameraden. Irgend etwas, war's der jahrelange Krieg oder der darauffolgende Verrat an der Heimat, hat ihnen den Glauben an das Gute und Schöne ge⸗ nommen. Du frägſt mich:„Wer war dieſer Prediger in der Wüſte? Adolf Hitler, der unbekannte Gefreite aus dem Weltkrieg, der hier bis zu ſeiner Entlaſſung leichten Dienſt tut. Wir verlaſſen die Wirtsſtube und gehen durch die ſpärlich beleuchteten Straßen des wie ausge⸗ —— Städtchens. In den Bereich des Licht⸗ cheines einer Gaslaterne kommt eine gebückte Geſtalt, eingehüllt in einen Havelok und mit einem großen Schlapphut auf dem Kopf. Ein grauer Vollbart quillt aus dem beſchatteten Geſicht. Die Füße des Mannes ſchlurfen, der Stock, auf den er ſich ſtützt, klopft hart auf das Plaſter. Neben ihm geht ein Mädchen. Eine Kälte geht von dem ge⸗ beugten Manne aus, daß wir unwillkürlich aus⸗ weichen. Da fragſt mich: wer war dieſer Nacht⸗ HB-Klischee Ein in der Oeffenklichkeikunbekannkes Bild des Jührers wandler?“-Erich Mühſam! Auch ein Feuner⸗ geiſt, ein Revolutionär, aber ſchmutzig an Leib und Seele. Niemand weiß, wovon er lebt, was er treibt, denkt und fühlt. Niemand weiß, in welch ſchmutzigen Intrigen er ſeine Spinnenhände hat, er bleibt im Hintergrund, immer im Dunkel der Nacht. Sommer 1933. Wir weilen wieder in dem Städtchen. Tagsüber haben wir uns durch Berg und Tal die Füße wundgelaufen und ſuchen nun müd und hungrig ein Gaſthaus auf. An einem Tiſch mehrere Einheimiſche bei einem Krug Bier. Wir nehmen an dem Tiſch Platz und kommen dann, nachdem wir uns ordentlich geſtärkt und den Durſt geſtillt haben, ins Geſpräch mit zwei Männern. Der eine iſt der Büchſenmachermeiſter Bachmayer, der über Deutſchlands Grenzen hin⸗ aus bekannte und auf allen großen Schützenfeſten und Schießſtänden zuhauſe. Un⸗ zählige Preiſe und Diplome zieren ſein Heim. Auch viele Mannheimer Schützen werden dieſen ein⸗ fachen, ſchlichten Mann mit ſeiner abgewetzten Ledernenen kennen. Der andere iſt noch vielen Neckarauer Turnern aus der Zeit vor dem Kriege in Erinnerung. Hier hat er als junger Mann ſeine erſten Sporen im Kunſtturnen verdient. Nach ſeiner Ueberſiedlung in die Heimat hat er im dar⸗ auffolgenden deutſchen Turnfeſt den 4. Preis und im bayriſchen Turnfeſt den 1. Preis im Zwölf⸗ kampf errungen. Kurz vor Ausbruch des Krieges ſtand er in der deutſchen Riege in Turin und turnte vor der italieniſchen Königsloge. Ein Bei⸗ fallsſturm brauſte auf, als die deutſche Riege ihre Uebungen an den Geräten beendet hatte. Noch jetzt nach den vielen Jahren höre ich den Namen in Turnerkreiſen Neckaraus nennen. Oswald Schlager! Ein Bauchſchuß an der rumäniſchen Front hat ihn von ſeiner geliebten Turnerei ab⸗ treten laſſen. Am Tiſch gegenüber ſitzt die Klettergilde. Junge, braungebrannte Geſtalten mit harten, ſchmalen Ge⸗ ſichtern. Einer davon erzählt von ſeinen Reiſen und Klettertouren. Bergnamen fremder Erdteile klingen auf. Unſägliche Strapazen hat dieſer junge Mann mit ſeiner Bergſehnſucht im Herzen ſchon erduldet. Tauſende von Kilometern hat er mit ſeinem ſchmalen Geldbeutel auf ſeinem Fahrrad zurückgelegt. Der Schlafſack war Winter wie Sommer in der einſamen Gebirgswelt ſein treuer Gefährte. Der Gebirgsquell ſtillte ſeinen Durſt und Brot und eine Hand voll gedörrter Zwetſch⸗ gen ſeinen Hunger. Groener Guſtl!— Kurz darauf fuhr ihm der Bergtod an den ſchroffen Wänden des Matterhorns mit kalter Jauſt in den Nachen. Heute ruht er im Waldfriedhof in Traunſtein. Er iſt nicht allein, um ihn iſt Vogel⸗ * 4 Traunsiein im 6 iemgau von Josef Schlager ſang und Sonnenſchein!— Neben ihm ſitzt Fritz Bechthold und Willi Meckl, die vor nicht allzu langer Zeit von der letzten deutſchen Himar laja⸗Expedition zurückgekehrt ſind und ſchon wieder die Hände für eine neue Expevieion dorthin rühren. Die Tür geht auf. Herein tritt der Willi! Ja. was denn für ein Willi? Na ja, der Bogner Willi, wer denn ſonſt! Den kennen wir zur Geg nüge aus den Zeitungen, die uns von ſeinen Er⸗ folgen oder Pech erzählten. Sonntag früh. Lachender Sonnenſchein über dem Städtchen. Die SA und SAR marſchieren im Triftfeld auf. Ein wunderbares Bild. Braun beherrſcht das Feld. Haferlſchuhe, weiße Waden⸗ ſtrümpfe, Lederhoſe, braunes Hemd und Edelweiß an der Mütze. Wir ſtehen gegenüber dem SA⸗ Reſerveſturm 3/4. Alles ältere Männer, braun⸗ gebrannt mit harten Geſichtern. Ordensſchnallen, E. K. J und Verwundeten⸗Ab⸗ zeichen leuchten am braunen Hemd. Mancher Grau⸗ kopf ſteht als einfacher SA⸗Mann, als Soldat Adolf Hitlers, in ihren Reihen. Jeder Beruf iſt ausgelöſcht, Kameraden, erprobt im Krieg und den ſpäteren Kämpfen um die Heimat. Stolze Bauern in ihrer alten Tracht mit Silbertalen an der Plüſchweſte und dem Tſchari⸗wari an der Uhr⸗ kette ſehen ſich dieſes impoſante Bild der Diſziplin und Kameradſchaft an. Es ſind Knorrige, hochge⸗ reckte Geſtalten. Bauernadel mit Höfen hundert⸗ jähriger Tradition. Oben auf dem Hindenburgplatz eilige Männlein und Weiblein. Keinen Bliek für den lachenden Sonntag, kein Verſtändnis für das Tun und Treiben der SA⸗Männer auf dem Triftfeld. Sie haſten mit dem Gebetbuch in der Hand und deiß Roſenkranz in der Taſche in die Kirche. Man kennt ſie, dieſe ſchwarzen Geſtalten; ſie unter⸗ ſcheiden ſich in nichts von einander; ſie haben alle etwas gemeinſam:„die gepachtete Frömmig⸗ keit, ein verſchloſſenes Herz gegenüber dem anders earteten Menſchen und wenig Verſtändnis für ot und Elend. Wenn ſie miteinander reden, dann kein offenes, freies Wort, ſondern Wiſpern und Tuſcheln! Das ſind die Unbelehrbaren, die be⸗ ſcheidenen„Ich“⸗Menſchen, die immer etwas ge⸗ hört haben, etwas meinen, etwas glauben, deren erſtes und letztes Wort„die Kirche und der Herr Pfarrer“ ſind. Das abgeſchloſſene Konkardat mit dem heiligen Stuhl haben ſie ſich in ihrem Sinne ausgelegt und hat ihnen wieder Oberwaſſer ge⸗ geben. Ihre Kinder ſpielen in der D3K. und im Geſellenverein„religiöſen“ Fußball und Fauſtball. Zieht man einen Vergleich zwiſchen den angetrete⸗ nen SA⸗Männern und den alten eiligen Männlein und Weiblein, dann kann einem nimmermehr um die Zukunft bange ſein. Nachmittags: Der Führer iſt von Lam⸗ bach gemeldet. Dort ſteht ein einfaches Gaſt⸗ haus, hart am Chiemſee gelegen. Bei jeder Fahrr von München nach Oberſalzburg hält der Führer 35 kurzen Raſt und freut ſich an dem herrlichen usblick über den See ins Gebirge. SA⸗Männer warten auf ſeine Ankunft in Traunſtein. Der Führer kommt, Heilrufe erſchallen und Arme recken hoch zum Gruße. Die Autos halten an. SA⸗Männer treten an den Wagen des Führers und erſtatten eine kurze Meldung. Die Autos wenden und fahren den Weg wieder zurück. Im ſtädtiſchen Krankenhaus liegt der Ortsgruppenleiter der RSDApP. Traunſtein im Sterben. Dringende Staatsgeſchäfte ſind im Augenblick dem Führer unwichtig geworden. Ein alter Kamerad und Kämpfer liegt in den letzten Zügen und ruft den Führer, der ihm mit ſeinem Beſuch das Sterben leicht und ſchön macht. Kameradſchaft bis über den Tod hinaus. Eine jener Eigenſchaften, die heute noch viele, ſelbſt im braunen Kleide, nicht ihr eigen nennen. Mögen ſie ſich ein Beiſpiel daran nehmen. Inzwiſchen iſt es Abend geworden und wiß nehmen Abſchied von dem lieben, alten Städtche in deſſen Mauern, wie wo anders auch, noch zweh verſchiedene Welten, die eine offen, die andere ver⸗ ſteckt, mit einander ringen. Am Zuge ſtehen 10 SA⸗Männer und reichen uns die Hand zum Abſchied. Es waren ehemals 12 Mann, genannt die„eiſerne Zwölf“. Der 11. Mann ruht unter der Erde, der 12. Mann war ich. Ueber dieſe„eiſerne Zwölf“ werde ich ein andermal erzählen. Hermann Stehr (Zu ſeinem 70. Geburtstag am 16. Februar 1934) Von Profeſſor F. Wippermann Von Anfang an hat der große ſchleſiſche Er⸗ zähler die Einſchätzung und Anerkennung der Beſten ſeiner Zeit gefunden. Aber langſam nur brach ſich ſeine ernſte, ſchwerblütige, in die tief⸗ ſten Tiefen des Menſchenherzens dringende Kunſt in weiteren Kreiſen Bahn. Auch heute noch iſt Hermann Stehr kein eigentlicher Volksſchrift⸗ ſteller geworden. Dafür verlangt er zu viel hin⸗ gebendes, mitſchwingendes Einfühlen; dafür iſt ſeine Art zu dunkel, zu herb, zu knorrig. Nicht als ob ſie nicht lieblich und zart ſein könnte! Wohl keiner hat ſo wie er die beſtrickende Macht der Muſik, zumal der Geigenklänge, oder die holde Anmut der Natur geſchildert,— aber der innerſte Kern, der tiefſte Grund ſeiner Geſchichten iſt doch ein ſchwerer, meiſt erſchütternder, düſterer Ernſt. Erſt in den letzten Büchern hat ſich dieſes große Herz, von ewiger Weltunruhe bewegt, zu wehmutſchöner Hoffnung durchgerungen. Wie vermag dieſer große Dichter auf dem In⸗ ſtrument des Menſchenherzens zu ſpielen! Es iſt ihm eine Orgel, deren geheimſte Töne er kennt und anzuſchlagen weiß. Er reißt uns durch alle Höhen und Tiefen, durch dunkle Abgründe und über lichte Höhen, durch Himmel und Hölle. Zunächſt ging auch Hermann Stehr den ge⸗ wohnten Weg durch den Naturalismus, aber er perſank nicht darin. Gewiß, durch die Nacht der „Lenore Griebel“ und der„Marie Exner“ ſchim⸗ mert nur ein ſchwaches Licht, das über dieſe Welt hinausweiſt; und der Menſchheit Jammer ob Menſchenſchuld und Menſchenſchickſal ſchreit uns entgegen. Trotzdem aber kann ein feineres Ohr — und Herz— aus den Schlußworten des„Be⸗ grabenen Gottes“ ſchon einen leiſen Hall der Hoffnung auf Licht und Löſung herausleſen. In eigenem ſchweren Erleben hart geworden, mußte Stehr durch dieſen Abſchnitt der Entwick⸗ lung hindurch, um ihn zu überwinden. Schon der wohl ſtark ſelbſtbiographiſche Roman„Die drei Nächte' zeigt im Ausgang leuchtend dieſen Auf⸗ ſchwung zur Lebensbejahung, zum Lebens⸗ und Tatenmut. Noch mehr bekunden dies Stehrs Meiſterwerke„Peter Brindeiſener“,„Nathanael Meachler“ und ſeine Folge„Die Nachkommen“, beſonders aber„Der Heiligenhof“, ein„Gottes⸗ ſucherbuch“ im wahrſten und edelſten Sinne des Wortes. Welch eine Fülle von Leben und Er⸗ leben, von Geſtalt, Farbe und Bewegung! Und alles das ſturchſtrömt vom vollſten Herzſchlag, vom wärmſten Herzblut dieſes Dich⸗ ters, der gar nicht anders kann als ſich in ſeinem Werk verſtrömen. Daher wirken dieſe ernſten Bücher ſo unentrinnbar, ſo tief auf Gewiſſen und Seele deſſen ein, der ihnen mit reinem Ernſt und ſtiller Ehrfurcht naht. Im„Peter Brind⸗ eiſener“ greift Stehr eine Geſtalt aus dem „Heiligenhof“ heraus und läßt in leidenſchaft⸗ durchlohter Sprache deren Lebensgang aus dunk⸗ len Kräften des Menſcheninnern wie des Schick⸗ ſals herauswachſen. Und auch hier wird über die dämoniſchen Mächte der— innere— Sieg er⸗ rungen. An künſtleriſchem wie an menſchlichem Reich⸗ tum, nicht zuletzt an Wunderkraft und Fülle der Sprache hat kein anderes Werk von Stehr den „Heiligenhof“ übertroffen, auch der„Nathanael Maechler“ nicht, gleichfalls eine der großen Er⸗ zählungen unſeres Schrifttums. Der Held dieſes Romans hat wohl Aehnlichkeit mit Kellers„Martin Salander“. Auch Maechler iſt das Abbild eines Bürgers, der über den Dingen des Alltags und des Heimes hinweg für die Allgemeinheit Herz und Hand und Kopf regt und bewährt und ſeiner Mitbürger Achtung und Liebe reich zurückgewinnt. Neben dieſen gehaltſchweren Werken ſteht eine Reihe von Geſchichten und Novellen, die alle die „Klaue des Löwen“ zeigen, auch wenn ſie ein Menſchenlos in kleinerem Rahmen entfalten. Immer wieder iſt es die großartige Verbindung von Heimatluft und Weltweite, von Realismus bis ins Kleine und Erhebung in überirdiſche Höhen, in myſtiſche Fernen, eine Verbindung die ällem, was dieſer Nachfahre eines Angelus Sile⸗ ſius und eines Jakob Böhme ſchafft, ſeinen un⸗ verkennbaren Art⸗ und Wertſtempel aufprägt. Da ſind die beiden lieblichen Künſtlernovellen„Meiſter Cajetan“ und„Der Geigenmacher“, über denen ein unvergleichlicher Stimmungshauch ruht. Oder die tiefpoetiſchen„Geſchichten aus dem Mandel⸗ hauſe“, in denen eines Dichters Fabulierkunſt über das Leben und Treiben in der Hütte eines armen Dorfſchneiders einen Goldglanz gebreitet hat, wie es nur einem ganz großen Künſtler mit ſo ein⸗ fachen Mitteln gelingen mag, einem Künſtler, deſſen Herz in verzehrender Liebe zur Menſchheit ſchlägt. Da ſind endlich noch Märchen und Legen⸗ den, deren dieſer Meiſter wunderſam mächtig iſt, dem aus allen Dingen tauſend Geheimniſſe, tau⸗ ſend Hintergründe brechen. Stehr gehört zu den Dichtern des„heimlichen Deutſchland“, des Deutſchland, das nunmehr auch ein öffentliches, ein bekanntes werden ſollte! Ueber die Enge der materialiſtiſchen Lebensauf⸗ faſſung ſeiner Zeit drang dieſer Schleſier wiede. u den ewigen, unverrückbaren Mächten vor; über kühle Sachlichkeit zu blutwarmem Miterleben, Miterleiden; aus der Unfruchtbarkeit des blaſſen Großſtadtaeſthetentums zu heimatverwurzelter, in freie Himmelslüfte ragender Weltanſchauungs⸗ dichtung; aus ſtiliſierender überfeinerter Wort⸗ kunſt zu einer Sprache voll Fülle und Kraft, voll Erdgeruch und innerem Rhythmus. Einſendut Aufgaben 3 Gar 1 ſtaunt ge noch ein gegeben unten ve Wir kön mitteiler Die Au turnier nicht ein die Löſu angabe Brett in F. K Th1., Kg6; 1 Dh8+, 20. T d 6 Ka7; 2 n Ras; 7 30. D b7 Tas: 35 Ro Spi⸗ 1. e 2 3. Sb1 chende 2 Botwin . S05 geben,! lungszu und e 6 ſonders rührend Sn Stärker nichts 1 Deviſe: glauben Damenf 10 3 tadelt d liegende Ls v ſtärker. 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Im zruppenleiter „Dringende dem Führer merad und ind ruft den das Sterben ft bis über ſchaften, die ide, nicht ihr iſpiel daran n und wi n Städtche h, noch zwel andere ver⸗ und reichen ren ehemals “. Der 11. Mann war rde ich ein t und ſeiner rückgewinnt. en ſteht eine die alle die enn ſie ein 1entfalten. Verbindung Realismus überirdiſche bindung die igelus Sile⸗ „ſeinen un⸗ ufprägt. Da en„Meiſter über denen ruht. Oder m Mandel⸗ erkunſt über eines armen tet hat, wie mit ſo ein⸗ n Künſtler, Menſchheit und Legen⸗ mächtig iſt, mniſſe, tau⸗ „heimlichen inmehr auch rden ſolltel Lebensauf⸗ eſier wiede n vor; über Miterleben, des blaſſen zurzelter, in nſchauungs⸗ rter Wort⸗ Kraft, voll ScCHhꝘ Mr. 10 Problem Nr. 8 J. Kotre Mohn 7 . 35, 4 4 e , 3 * 4 , 1 8 h 5 7 SAan „ a 9 — — * 4 7 f b Matt in drei Zügen (Löſungsturnier) Einſendung der mit„Löſungsturnier“ gekennzeichneten Aufgaben an die Problemabteilung des Mannheimer Schachklubs, Harmonie, D 2, 6. Zum Problem in der letzten Nummer Gar mancher unſerer Löſer wird höchſt er⸗ ſtaunt geweſen ſein, daß ein 34⸗Züger und dazu noch eine Bedingungsaufgabe zur Löſung auf⸗ gegeben wurde. Ganz ernſthaft ſtand ſogar unten vermerkt:„Löſungsturnier!“ Oh, Schreck! Wir können heute zur allgemeinen Beruhigung mitteilen, daß da Faſching Trumpf war. Die Aufgabe hat natürlich mit dem Löſungs⸗ turnier nichts zu tun. Im übrigen iſt ſie noch nicht einmal ſo hoffnungslos ſchwierig. Hier die Löſung, der wir noch einmal die Stellungs⸗ angabe beifügen: Weiß: Kd4, Des, Te2, Sf4, Bb2. Schwarz: Kh1, Dbi, Ta2, Bo2. Matt mit dem Bauer in 34 Zügen ohne die ſchw. Dame zu nehmen oder ziehen zu laſſen. 1. Dh5L, Kz 1; 2. Dg 4T, KhI; 3. Df13 +, Ka1; 4. Tg27T, Khi; 5. Td27r, Kg1; 6. Se2., Kh2. Nun wird der König über das ganze Brett in die Arme des.Bauern getrieben. 7. Sc1T, K31; 8. T327, Kh1; 9. Te2r., K g1; 10. Te1r, Kh2; 11. Df27, Kh3; 12. ThIT. K34; 13. Th4+T, K35; 14. Df4 f, K Z 6; 15. Th6GT, K37; 16. Df67, Ka8; 17. DnS+L, Kf7; 18. Tf67, Ke 7; 19. Df87, K d7; 20. T d6 +, K 7; 21. Dds r, Kb7; 22. Tb6 +. Ka 7; 23. De7—r, Kas; 24. DoGr, Ka7; 25, Tb7. Kas; 26. Tbac, Ka aher kKas; 28. Dos T, Ka7; 29. DObsr, Kas; 30. Db7 +, Kaß; 31. Db6, Ka4; 32. Tas +r., Tas: 33. Da6 +, Kb4; 34. Bba 3 45. Raumvorkeil gegen Feſtigkeit Spielmann Kolnhofer 1. e2—e4, c7— ch6; 2. d2— d4, d7— d5; z. Sb1—c 3. Eine andere für W. vielverſpre⸗ chende Behandlung kam im Wertkampf Flohr— Botwinnik vor: 3. ed5:, cd5: 4. c4, Sc63 5. Sos, S163 6. L51 do; 7. d5. ..., de4: Schw. muß das Zentrum auf⸗ geben, weil er keinen vernünftigen Entwick⸗ lungszug hat. si6 wird mit es beanwortet und es ſperrt den Läufer ein, was hier be⸗ ſonders unangenehm iſt. 4. Se4:, Lf5; 5. Df3. Von Knoch her⸗ rührend. 5.„ e 6; 6. c3, Sd7; 7. Lf 4, Sdf6; 8. S4d21 Stärker als S 2 3, wonach mit L36 der Springer nichts mehr zu tun hat. Nun aber lautet die Deviſe: über e4 noch e5!1 ...., Se7; 9. hz, Sed5. Man möchte nicht glauben, daß Sas der Königs⸗ und S16 der Damenſpringer iſt. 10. Le5, L3g 6; 11. D3 3. Spielmann ſelbſt⸗ tadelt dieſen Zug und empfiehlt das nahe⸗ liegende Ld3, Tauſch nebſt Dds und Sats. 11...., Le7; 12. Sgf3. Immer noch war Lds vorzuziehen. L86 wird nun ſtark und ſtärker. Mit der Abſicht 16, L4, S14:, Df4: Ldoõ, De3, Sc7 und die Drohung 16—f5— f4 bringt die w. Stellung in Unordnung. Da Dh2, fö, L3 3 auch nicht gerade zweckdienlich iſt, ent⸗ ſchließt ſich Spielmann, die ſchwindelnden Pfade altritterlicher Romantik zu wandeln. 1, ni a 17 Tadi, Sd44; u Sa, Dagnzzdh Sonntag, 18. Februar 1934 I 41 4 4. „ 4, , T. n Spielmann W. ſteht kein wirkſamer Abzug zur Verfügung, eine Folge der Feſtigkeit der ſchro. Stellung. in. es, po7z 22. Sc, Li 23. b4, Las; 24. T42, 2 61 Schwarz iſt der eigentliche Angreifer. Der Springer ſoll auf hs landen. W. iſt förmlich ezwungen, den(⸗Bauern vorzuwerfen, was hier eine neue Schwäche ſchafft. 25. f 4, e 4; 26. Ld 4, Sg7; 27. Se3, Le6; 28. De1, a51 29. Dbi. Daß Schw. auch auf der d⸗Linie ſtark iſt(ohne ſie beſetzt zu haben), erhellt die Variante as(ſtatt Dbi) ab, ab Ta 4, Db1, TdSsI! droht Los: 29.., a b4: 30. D b4:, Das! 31. Tb1, Db4: 32. Tb4:, TdsS. Gewinnt durch die Drohung Lo5:, die Qualität, denn Tb4— bꝛ ſcheitert an Tas: Taßneens 33. Tb7:, Los: 34. Los:. Wie nützlich wäre es, wenn der i⸗Bauer noch auf ſeinem Aus⸗ gangsfeld ſäße! iee: 36. 4 sSis. Schw. war bis zum 40. Zug in Zeitnot und wählt vereinfachendes Verfahren. 37. S5:, gis: 38. Te7, Lf7. 39. L 16:, TSa7. 40. Te5, T2a 5. W. gibt auf. Kolnhofer hat die Partie ſehr ſicher geſpielt und dem W. keine Chancen mehr gegeben. 1. Zahrgang ——————— Ein ſchöner Schluß Aus dem Turnier des Großdeutſchen Schach⸗ Bundes in Bad Pyrmont. Rollſtab 4 e. eig b 45. Z n. e. 2 3 ——1 5 5 c d 8 Weißgerber Weiß ſetzt in fünf Zügen matt! 1. Bag Ka7. 2. TasTHhrs: 3. n671 Khö: 4. Dhs +, T7. 5. Dh7. H. Schokt Am 14. Februau ſtarb ein langjähriges, kampferprobtes Mitglied des Mannheimer Schachklubs, H. Schott, im 51. Lebensjahre. Der Verſtorbene war in den weiteſten Schachkreiſen wohlbekannt als zuverläſſiger Turnierſpieler, dem größere Erfolge nur verſagt blieben, weil ſeine perſönlichen Verhältniſſe ſeiner Begabung Hemmniſſe auferlegten. H. tt war auch ein geſchickter Aufgabenlöſer. Aus der Schachgemeinſchaft Kreis Mannheim In der letzten Kreisſitzung wurden nach⸗ ſtehende Neuanmeldungen durch den Kreislei⸗ ter beſtätigt: Abteilung 13: Sandhofen; Abtei⸗ lung 14: Seckenheim; Abteilung 15: Wallſtadt. Die betr. Leiter haben umgehend die Mitglie⸗ Kreuzworträtſel 1 8 9 10 1 12 15 15 19 23 7 28 29 30 34 38 59 4⁰ 41. Kreuzworträtſel. franz. Straße, 21. Getränk, 23. Teil der Kirche, Waagerecht: 1. Genußmittel, 5. Kartenwert, 9. gek. Mädchenname, 10. plötzlicher Windſtoß, 11. Aufruf, 13. Enterich, 15. Schickſal, 16. Kenn⸗ zeichen, 18. gek. Mädchenname, 19. Wild, 21. Schiffsteil, 22. Stadt in Italien, 23. Waſſer⸗ pflanze, 26. Freßnapf, 30. rumäniſche Münze, 31. flüfſiges Fett, 33. Abſchiedsgruß, 34. deut⸗ ſche Münze, 36. rhein. Induſtrieſtadt, 38. ruſſi⸗ ſcher Strom, 39. blumige Wieſe, 40. Märchen⸗ geſtalt, 41. regelmäßige Geldzahlung. Senkrecht: 1. Bad im Harz, 2. Körperorgan, 3. vornehmes Ausſehen, 4. Toilettengegenſtand, 5. Sohn Adams, 6. Eingang, 7. Ausſatz, 8. Ge⸗ müſepflanze, 12. Auszeichnung, 14. Aggregat⸗ zuſtand des Waſſers, 17. Mädchenname, 20. 24. bibl. Frauengeſtalt, 25. genoſſenſchaftliche Vereinigung, 27. Grasnarbe, 28. Gedichtart, 29. ſchöpferiſcher Geiſt, 31. Nebenfluß der Moſel, 32. Titelheld eines Shakeſpeariſchen Dramas, 35. Göttin der Morgenröte, 37. franz. Schrift⸗ ſteller. Auflöſung aus der letzten Rätſelnummer. Auflöſung des Kreuzworträtſels: Waage⸗ recht: 1. Udo, 5. Erato, 8. Ar, 10. Dante, 11. Po, 12. Runen, 14. Oskar, 16. Thun, 17. Elle, 18. Art, 19. Oel, 20. Orb, 22. Tat, 23. Rio, 24. Akt, 25. Stab, 26. Leer. Senkrecht: 1. Uran, 2. Dan, 3. Otto, 4. Marta, 5. Eden, 6. Oeſe, 7. Sorel, 9. Ruhrort, 11. Pa⸗ lette, 13. Nutria, 15. Kloake, 21. Bob, 22. Tal. mrenut e Seine Auffaſſung Lehrerin:„Kannſt du mir ein läncſien nennen dafür, daß Ehrlichkeit am längſten währt?“ Schüler:„Ja, wenn ich abſchreibe, bin ich in ein paar Minuten fertig mit meiner Rechen⸗ arbeit; aber wenn ich alles allein ausrechne, dann dauert es viel länger.“ Belehrung „Alſr an dem Tag, an dem ſich meine Hoch⸗ zeit ereignete...“ „Entſchuldigen Sie, mein Herr, wenn ich etwas dazwiſchen ſage! Bei Hochzeiten, Emp⸗ fängen, Diners, Feierlichkeiten uſw. 5 man: findet ſtatt. Nur bei Un lücksfällen ſagt man: ereignet ſich. Sehen Sie den Unterſchied?“ „Ja, ich verſtehe! Alſo ich wollte ſagen: an dem Tage, an dem ſich meine Hochzeit ereig⸗ ete43“ Die ſtändige Mahnung Als die Königin Karoline von England, eine geborene Braunſchweigerin, in Begleitung des derliſte an den Kreisleiter Fritz Händle, Rer⸗ larau, Adlerſtraße 68, einzuſenden. Laut Rund⸗ ſchreiben unſeres badiſchen Verbandsleiters, Profeſſor Kraft, fällt, gemäß Reichsverord ⸗ nung, auch für die Schachgemeinſchaft die Be⸗ zeichnung S weg. Ferner wird nochmals dar⸗ auf hingewieſen, daß unſer Bundesabzeichen, ſowie dasjenige der Schachgemeinſchaft bis zur endgültigen Regelung verboten ſind. Zu den bevorſtehenden Kreiswettkämpfen (Rückrunde) haben ſämtliche Teilnehmer bis 1. März ihre Mannſchaftsmeldungen einzuſenden. Näheres ſiehe Turnierordnung! Aus den Ortsgruypen „Turm“ Mannheim. Ehrung des Altmeiſters Gudehus! Die am Sonntag, den 4. Februar, angekün⸗ digte Simultanvorſtellung in der Bauhütte D 4, 5 konnte umſtändehalber erſt am letzten Sonntag ſtattfinden. In anerkennenswerter Weiſe hatte ſich auch hierzu wieder Herr Gude⸗ hus zur Verfügung geſtellt. Der Kampf wurde an 20 Brettern ausgetragen und endete eben⸗ falls wieder mit einem guten Erfolg des Alt⸗ meiſters, 13 gewonnen, 5 verloren und 2 remis. Gewinnpartien hatten: Knörzer, Moog, Wal⸗ ter, Zettelmeyer und Schmitt Gg. Remis er⸗ zielten Kampe und Tunnat. Jei Anbetracht der hervorragenden Ver⸗ dienſte im Mannheimer Schachleben wurde Alt⸗ wurde Altmeiſter Gudehus anläßlich dieſer Si⸗ multanvorſtellung durch den Kreisleiter Händle zum Ehrenmitglied der Schachgemeinſchaft er⸗ nannt. Hoffen wir, daß Herr Gudehus noch recht lange als hochgeſchätzter Altmeiſter uns erhalten bleibe mit dem Wunſche, daß auch ſein ferneres Wirken ſtets von Erfolg gekrönt ſei. Ortsgruppe Küfertal. In einem Freundſchaftskampf gegen Wein⸗ heim an 15 Brettern ging Käfertal mit dem etwas überraſchenden Ergebnis 10½:4½ als Sieger hervor. Das erſte Brett wurde nach vier Stunden remis. Der Veranſtaltung wohnten verſchiedene Intereſſenten aus Waldhof, Feu⸗ denheim und Wallſtadt bei. Ortsgruppe Sandhofen. Die im Januar d. J. neugebildete Schach⸗ abteilung des Turnvereins 1877 wird am Samstag, den 24. Februar, abends 20 Uhr, im Turnerheim ihren erſten„Werbeabend“ veran⸗ ſtalten. Hierzu wurde die Ortsgruppe Waldhof zu einem Freundſchafts⸗Wettlampf verpflichtet, der von beſonderem Intereſſe ſein wird. Außer⸗ dem wird Sotta, Pfingſtberg, eine Simultan⸗ vorſtellung(einer gegen mehrere) geben, wozu Gäſte beſonders eingeladen ſind. Räfsel und Humor Malers Richardſon die von ih'n gemalten Por⸗ traits der engliſchen Herrſcher beſichtigte, be⸗ merkte ſie zwiſchen Karl J. und Karl II. ein ſchlicht ausſehendes Individuum— Oliver Cromwell. Die Majeſtät war einen Augenblick ſtumm ſtarr und ſprachlos. Dann fragte ſie den Künſt⸗ ler, ob er etwa dieſen Menſchen da einen Kd⸗ nig nenne.—„Nein, Madame“, erwiderte Richardſon.—„Warum, alſo malten Sie die⸗ ſes Portrait?“— Na, verſetzte Richardſon ſehr fein:„Dieſer Mann iſt zwar keiy König, aber es iſt gut für Könige, ihn zum Andenken zwi⸗ ſchen ſich zu haben.“ Das Trinkgeld „Alſo zunächſt iſt hier ein kleines Extra⸗ trinkgeld, Herr Ober, und nun ſagen Sie mir einmal, was Sie mit gutem Gewiſſen empfeh⸗ len können.“ „Das Nachbarreſtaurant links von uns,“ flüſterte der Ober. v Da kommts heraus Der Lehrer beſpricht mit ſeiner Klaſſe das Bild mit der Katze.„Es iſt ſtockdunkle Nacht“, ſagt er,„und alles liegt in tiefſtem Schlafe. Wer ſchleicht da leiſe die Treppe empor?“ „Vater, wenn er ſpät nach Hauſe kommt“, antwortet Otto Dollbrägen. 2* Der Sonntagsjäger „Haſt du denn ſchon gehört, daß Bimskir⸗ chen einen Haſen mit fünf Beinen geſchoſſen hat?“ fragt Piependeckel.„Das iſt doch ganz etwas Außergewöhnliches.“ „Der Treffer oder die fünf Beine?“ erfun⸗ digt ſich Krögelkropf. Schmiere Eine Berliner Theatergeſellſchaft war auf der Provinztournee. Der Geſchäftsführer te⸗ legraphierte zur nächſten Stadt, die programm⸗ gemäß beſucht wurde.„Eintreffen morgen nachmittag, Bühnentiſchler, Kuliſſenarbeiter und Beleuchter. Der Regiſſeur.“ Und prompt kam vom Theater die Antwort: „Er wird da ſein!“ Die fremde Sprache „Wir können aber nur einen Korreſponden⸗ ten einſtellen, der fließend engliſch ſpricht“, ſagte der Chef zu dem Bewerber:„Do vou speak englisch?“ „Wie bitte?“ machte der Bewerber ein ver⸗ blüfftes Geſicht. „Do vou speak english?“ „Ich verſtehe nicht!“ „Do vou speak english?“ „Was meinen Sie?“ „Ob Sie engliſch ſprechen?“ „Ach ſo, natürlich, perfekt!“ Robert Baier ——. ————— ein Mann. 5. Fortſetzung. Schikanen— Volksempörung Da verlangte die Polizei, daß die alte Kriegsflagge, die den Sarg deckte, entfernt würde. Es mußte zu leidenſchaftlichen Proteſt⸗ rufen kommen. Jetzt brauſte der Sturm der Entrüſtung auch durch die Menge der Zu⸗ ſchauer. Wer nun noch verſucht hätte, Hand an die Fahne zu legen, wäre wohl auf der Stelle zertreten worden, vernichtet. Das Tuch blieb alſo liegen, und Albert Leo Schlageter koante unter der Fahne, für die er gefallen war, ſeine letzte Fahrt bis zu ſeiner Ruheſtätte in der heimatlichen Schwarzwalderde antreten. Am Abend dieſes Tages kam uns die leiſe Hoffnung, daß der Tod unſeres Helden nicht umſonſt geweſen ſein ſollte. Einige Zeitungen bewieſen es, über ganz Deutſchland fegten die Flammen der Empörung. Aber noch mehr Zeitungen gab es, jüdiſche und ſozialdemokra⸗ tiſche nämlich, die ſchon heute in geſchickter Aufmachung das Lügenmärchen von dem„ge⸗ fährlichen deutſchen Phantaſten“ brachten und damit den erſten Toten der deutſchen Revolu⸗ tion im Sarge noch verhöhnten und mit Schmutz bewarfen. Auf dem Rückmarſch von Elberfeld häm⸗ merte es in mir: Du mußt etwas tun, du mußt jetzt unbedingt auch etwas tun! Dabei brannte das Bewußtſein meiner Nich⸗ tigkeit wie Feuer in meiner Seele. Wer war ich denn? Ein kleiner Pennäler, der noch vier lange Jahre auf der Schulbank vor ſich hatte. Aber ſchließlich glaubte ich doch, ein Ver⸗ ſäumnis in meinem bisherigen Handeln ent⸗ deckt zu haben. Das ſollte gleich am nächſten Morgen wieder gutgemacht werden. Das erſte Blut Unſere erſte Weihnachtsfeier! Um den er⸗ werbsloſen Kameraden wenigſtens eine kleine Freude zu machen, hatten wir bei Bekannten und Verwandten allerlei Krimskram für eine Verloſung zuſammengebettelt. Der Billionen⸗ ſchwindel der Inflation war damals gerade zuſammengebrochen. Wo niemand Geld hatte, da hatten wir natürlich erſt recht niſcht. Aus Mitleid mit uns jugendlichen Phan⸗ taſten hatte man uns ein paar Kleinigkeiten geſchenkt. Aber ſie waren danach! Mit ſehr gemiſchten Gefühlen pilgerten wir mit einigen Angehörigen zum„Wildpark“ hinauf! Wären wir bloß nicht auf die Schnapsidee gekommen, dachten die meiſten. Krampf, und nochmal Krampf! Tatſächlich blieb die Stimmung bei dieſem ſtimmungsvollſten aller deutſchen Feſte denn auch kläglich und gedrückt. Stille Nacht, hei⸗ lige Nacht! So klang es ſchwach durch den un⸗ gemütlichen kalten Saal. Es ſollte heute nicht davon geſprochen wer⸗ den! Aber unſere Gedanken ließen ſich nicht zwingen. Und einer las es in den Augen des anderen. Was für ein Jahr lag hinter uns! Die Ruhr geraubt! Schlageter verraten! Hitler verraten! Am Rhein die Separatiſtenſchweine! Und wie ſah es rund um uns in Deutſchland aus! Nicht davon ſprechen, hämmerten wir uns ein. Nicht daran denken! Heute nicht! „Skille Nacht! Heilige Nacht!“ Da flog die Tür auf. Herein ſtürzten zwei Kameraden. Blut! Ueberfall! Blut! Ein Meſſerſtich in den Unterarm war es. In aller Eile wurde ein Notverband angelegt. Dann ſtürmten wir hinaus in die Nacht. Mein verwundeter Freund und Klaſſenkamerad mit uns. Das ließ er ſich nicht nehmen! Der Weg, Bäume, Häuſerſchatten, Lichter— das alles glitt wie im Traum an mir vorbei. Später lernte ich, auch bei ſolchen Gelegenheiten die Eindrücke meiner Umgebung geordnet auf⸗ zunehmen. Diesmal ſtürzte alles durcheinander. Ich muß mich beſinnen. „Hier war es! Der Lump hat mit dem Meſ⸗ ſer geſtochen.“ Vor der Tür eines Hauſes ſtand Er nahm die Hand vom Rücken und ließ eine blinkende Axt darin hin und her pendeln. „Menſch! Nimm das Ding weg! Oder wir hauen dir deinen ganzen Laden in Klump.“ „Denke gar nicht daran! Wer von euch Ban⸗ diten an mich rankommt, hat das Eiſen im Schädel. Verſtanden?“ Dabei ließ er das Mordinſtrument immer weiter ausſchwingen. Wir heulten vor Wut auf. Der Mann be⸗ griff wohl, daß ſeine bloße Drohung uns nicht abſchrecken würde. Wie ein Schatten war er plötzlich verſchwun⸗ den und hatte die Tür abgeriegelt. Hanseatischo Verlagsanstall Hamburs. ſchränkten Armen auf meiner Bank, wurde es erſt, als auch der Staat Ein Kamerad war nicht mehr zu halten, trat die Türfüllung ein, wollte dem Kerl„an die Kehle“. Da befahl der Ortsgruppenführer den Rück⸗ marſch. Die Feier nahm ihren Fortgang. Mit einem gefrorenen Lächeln auf den Lippen ſehnten wir heimlich ihr Ende herbei. Die Angehöri⸗ gen ſollten nicht merken, wie ernſt die Sache aus⸗ geſehen hatte. Stumm, aber verbiſſen und er⸗ bittert gingen wir deshalb an dieſem„heiligen“ Abend nach Hauſe. Alſo Meſſer und Aexte! Würden wir jemals SA beim Ausmarſch damit fertig werden? Und wie viele Jahre würden wir brauchen? Aber dennoch! Es ſeil Auch gegen Meſſer! Auch gegen Aexte! „Wanderplub Arminius Boxklub Eiche Am andern Morgen trug ich mein Hakenkreuz offen am Jackenaufſchlag und entfernte es auch nicht in der Schule, wo das Tragen politiſcher Abzeichen damals verboten war. Voll Spannung wartete ich mit trotzig ver⸗ ob wohl ein Pauker es wagen würde, mir, wie früher, deswegen eine Ohrfeige anzubieten. Vorberei⸗ tet war ich darauf, und mir ſollte es recht ſein. Ich wußte, was ich wollte. Der„Fall“ Schlag⸗ eter, ängſtlich totgeſchwiegen, würde dann wohl oder übel wenigſtens in einer deutſchen Schule beſprochen werden müſſen. Aber nichts geſchah. Ich durfte mein Abzei⸗ chen tragen. Heute merkte es niemand. Stolz, zu derſelben Bewegung wie Schlageter zu gehören, legte ich das Hakenkreuz von nun an nicht wieder ab. Ein ſtarker, einarmiger Arbeiterturner riß es mir eines Tages im Schwelmer Strandbad heraus, warf es auf die Erde, trat darauf und gab mir eine ſchallende Ohrfeige. „Wirſte den Dreck abmachen, du Lauſejunge? Mir haben ſie die Knochen kaputtgeſchoſſen, der ſogenannte Dank des Vaterlandes iſt Kohl⸗ dampfſchieben und Stempelngehen, und da ſehnt ihr jungen Bluthunde euch ſchon wieder nach einem neuen Krieg?“ Schon bekam ich einen zweiten Schlag, und der ſchmerzte mich doppelt und dreifach, weil es der grauenhafte Armſtumpf eines im Kriege für Deutſchland Verwundeten war, der mich wie ein Fauſthieb ins Geſicht traf. Ich wollte, nachdem meine erſte Ueberraſchung vorbei war, mich wehren, als drei oder vier andere Arbei⸗ terturner dazukamen. Von einem johlenden Publikum wurde ich grün und blau geſchlagen, ſo daß ich mich eine Woche lang nicht bewegen konnte. Aber das ging vorüber, und vor dieſer Art des Terrors waren wir wenigſtens in unſeren eigenen vier Wänden noch ſicher. Schlimm uns mit einem amtlich organiſierten Terror in unſer A rqum Rus der Rampfzeit der Bewegung Aufzeichnungen von Heinz TCohmann Vereinslokal, ja bis in die elterlichen Woh⸗ nungen verfolgte. Das war, als im November 1923 der natio⸗ nalſozialiſtiſche Befreiungsverſuch in München niedergeſchlagen worden war. Sechzehn deut⸗ ſche Männer von Deutſchen erſchoſſen! Wir konnten es nicht anders anſehen, unſer Führer war verraten worden im letzten Augenblick, im Stich gelaſſen von Männern, auf die er feſt gerechnet hatte. Erſt Schlageter verraten! Dann Hitler verraten! Aber als ob wir ahnten, daß das deutſche Schickſal in der Geſtalt des Mannes zwiſchen HB-Klischee den ſtillen Feſtungsmauern von Landsberg jetzt zu ſeiner vollen Größe heranreifen würde, gaben wir den Kampf nicht auf. Unſere Ortsgrupye wurde verboten, wie alle andern. Mit allen Mitteln verſuchten wir jedoch, die Verbindung zwiſchen den Jahren hinter uns und den kommenden nicht abreißen zu laſſen. Wir nannten uns zuerſt„Wanderclub Armi⸗ nius“, wanderten aber nicht allzu lange unter dieſer Bezeichnung. Wir waren in unſerem kleinen Neſt zu bekannt, und die Polizei hatte bald heraus, daß unſere Wanderungen ſich durchweg nur bis in die Wohnungen ehemaliger Ortsgruppenmitglieder erſtreckten. In den Liſten der Polizei wurden wir als politiſch Verdächtige weitergeführt. So war es kein Wunder, daß wir bald ausgehoben wurden. Allerdings verfuchten wir, den alten Laden unter der neuen Anſchrift„Boxcelub Eiche“ noch einmal wieder aufzumachen. Auch dieſer Traum nahm ein ſchnelles Ende. Verzweifelnd ſahen wir, wie der engere Zu⸗ ſammenhang zwiſchen uns Kameraden ſich trotz beſten Willens immer mehr lockerte, und konn⸗ ten es doch nicht ändern. Dann begann die Hetze der Hausſuchungen bei den früheren Ortsgruppenmitgliedern. Es hagelte Strafen wegen unbefugten Waffenbeſitzes. Ein halbes Jahr lang hatten wir auf dieſe Weiſe alle Leiden der„führerloſen, der ſchreck⸗ lichen Zeit“ kennengelernt, als ich endlich ein geſchütztes Loch fand, in dem wir unterſchlüpfen konnten. Ich verſammelte die verſprengten Kameraden wieder in einer Ortsgruppe der Bismarck⸗Jugend der Deutſchnationalen Volks⸗ partei und übergab, da ich ſelbſt zu jung war, meinem Bruder Albert die Führung. Um allen Mißverſtändniſſen vorzubeugen, muß das viel⸗ leicht geſagt werden. Mochte die Polizei uns nun auch für reu⸗ mütige auf den Weg des Parlamentarismus zurückgekehrten Schäflein halten, wir ſelbſt ſorgten ſchon dafür, daß wir uns an unſerer eigenen Wolfsklaue immer wieder erkannten. Wir blieben die Alten, kämpften weiter für Adolf Hitler. Und als die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei endlich wieber neu gegründet werden konnte, waren wir mit dem erſten Tage dabei. Bis dahin war es eine eigentümliche Sache mit uns Nationalſozialiſten meiner Hei⸗ matſtadt, von denen einige auch im Wehrwolf untergekommen waren, andere im Jungdo. Ein merkwürdiges Zuſammengehörigkeits⸗ Copyristh 1933 by Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Printed in Germany. gefühl verband uns trotz des Fehlens aller äußeren Abzeichen. Jeder kannte den andern, konnte ſicher auf ſeine Hilfe rechnen, wenn es darauf ankam. Die Organiſation war verbo⸗ ten. Die Bewegung lebte. Der Mann mit der Waſſerpiſtole Das war ein ganz eigentümliches Gefühl, das ich da im Rücken verſpürte. Ich bummelte um die Dämmerungsſtunde durch die Straßen unſerer kleinen Stadt, um mich mit den Ka⸗ meraden zu treffen. Und wieder jenes ſonderbare Kitzeln im Nacken, das wir empfinden, wenn uns jemand von hinten mit Blicken durchbohrt. Nicht wahr, das fühlt man? Ich drehte mich um. Auch die Paſſanten, wieder bemerken, waren dann ſtehengeblieben, warfen verſtohlene Bliche auf mich, nickten vielſagend oder ſchüttelten bedenklich die Köpfe. Daß dieſe Geſpräche nur mich zum Gegenſtand hatten, war mir ſofort klar. Auch die mir begegnenden Leute ſahen mich ſchon ſo merkwürdig an! Hochgezogene Brauen und ein verkniffenes, überlegenes Lächeln in Geſichtern, die ihre Neugier nur ſchwer hinter einer Maske abweiſender Kühle verbargen! Hier und da blickte jemand auch ſtarr gegen die Häuſerwand, um nur nicht meinen Gruß erwidern zu brauchen. Was war denn mit mir los? Vielleicht ein Loch in der Hoſe? Oder hatte ich ſonſt etwas Lächerliches an mir? Sollte mir jemand einen Schabernack geſpielt haben? Ich drehte mich um und um, muſterte meine Kleider von oben bis unten, befühlte meinen Rücken und beſah in einer Schaufenſterſcheibe mein Geſicht. Nein, ich hatte weder die Peſt noch den Aus⸗ ſatz, und auch ſonſt war alles in Ordnung. Und doch— ich täuſchte mich nicht. Es war, als ob ſelbſt die Häuſer ſich vornüber neigten, um mich beſſer ſehen zu können. Und die Gardinen grinſtten: Aha, da kommt er! Er! Er, von dem wir alle etwas ſo Furchtbares, Abſcheuliches wiſſen! Und wie erſt die Mädels die Hälſe ſteif machten und krampfhaft an mir vorbei⸗ und geradeaus ſahen! Verflucht und zugenäht! Es iſt für niemand angenehm, der es nicht ge⸗ wohnt iſt, ſich ſo im Mittelpunkt der allgemei⸗ nen Aufmerkſamkeit zu wiſſen, erſt recht aber nicht für einen jungen Burſchen in den Mauſer⸗ jahren, der ſowieſo nicht recht weiß, wo er mit ſeinen immer länger werdenden Knochen blei⸗ ben ſoll. Endlich! Die Kameraden! Aber auch ſie ſahen mir ſchon geſpannt entgegen. Was war denn bloß mit mir los? „Hier, lies mal!“ Unſere Stadtzeitung! Ein langer Artikel! Ueberſchrift: Raufluſt unter politiſchem Deck⸗ mantel. Ich las und las, immer wieder. Wie war das? Friedliebendes Reichsbanner in großer Uebermacht angefallen? Vertreter rechtsradika⸗ ler Gruppen? Ach ſo, das waren wohl wir! Der Führer ein noch unreifer Burſche? Sollte iſcch damit gemeint ſein? Ich kann nicht ſagen, wie mir zumute war. Der„unreife Burſche“ war ich, und die ganze Stadt wußte das, würde es wiſſen, um es ſo leicht nicht wieder zu vergeſſen. Gewiß, ich hatte mich ja geprügelt! Am Abend vorher! Und nicht ſchlecht! Aber die Sache war ſo geweſen: Wir waren um Mitternacht von einer Tagung in Hagen nach Hauſe gekommen und hatten die Kameraden nach Hauſe begleitet, um ſie, wie üblich, vor den U⸗berfällen unſerer poli⸗ tiſchen Gegner zu ſchützen. In den ausgeſtorbenen Straßen nur unſer geſpenſtiger Zug! Plötzlich ein Schrei! Hinter uns windet ſich einer der kleinſten Kameraden, der aus einem begreiflichen Grunde etwas zurückgeblieben war, in den klobigen Händen eines wegen ſeiner Muskelſtärke ſtadtbekannten Fleiſcher⸗ geſellen. Mit klarer Ueberlegenheit würde ich mich an den Burſchen, den ein gewaltiger Nim⸗ bus umgab, wohl kaum herangemacht haben. Jetzt riß es mich hin. Im nächſten Augen⸗ blick wälzten wir uns beide eng umſchlungen auf dem Pflaſter. Heute nun, berichteten mir die Kameraden, lief in der Stadt das Gerücht um, ich hätte dem früher ſo gefürchteten, jetzt aber all⸗ mein bedauerten Kraftkerl nicht weniger ais drei Rippen gebrochen. Die Jungens gratu⸗ lierten mir natürlich herzlich. Unter anderen Umſtänden hätte mich die wertvolle Entdeckung, daß mancher Mann durchaus nicht ſo unüber⸗ windlich iſt wie viele Leute glauben, ehrlich gefreut. das konnte ich immer aufl 4 1 N 13 . * 9 — mar ums einen Stun Kam nach Brüſ dann Kör licher mitta. Kraft gleite König dem Felſer in ein Als 3j Zeit merdi nächſt nächſt hatte, expedi dann und 6 am F wie? letz u ſchein ſein. Die nach hatte ihr E Erſt g ſagt. Aufbo mèn. augen telegr heute wird Noc Minif die in toten ſind d ſamm faßten Rückke werde nigs gierun die T tags l Ueb werde Der von 1. führer glücks die ſ Höhe faſt je Berge länger lich w Namu gere gunge unter Die der