amstag, 5. Mal! ——*— ersteigerungen machung vom 19. A 31 des„Hakenkreuzh er Termin zur Zwan des Grundſtücks Bintenm Leo Karg 5⸗Eheleute, auf den ormittags 10 55 od dahin berichtigt, — Grundſt 4 D 2 Nr. 3 führt. it Mannheim 6 lſtreckungsgericht, r Trelis 850% rlag und Schriftleitung: Mannheim, K 3. 14/15. W— 3¹⁴ 71, 333 61/62. Das eile 10 Pfg. Dis akenkreuzbanner“ Ausgabe 4 12mal(.2 d 50 Pfg. Trägerlohn) Aus⸗ he B erſcheint 7mal(.90 RM. und 30 Pfg. Tiigenlehn) Einzelpreis 10 Pfg. Beſtekungen — die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf We Regelmäßia erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuftkripte wird keine Verantwortung übernommen. e1 55 120 eſpaltene esge 0 45 Ur fieln ne Anzeigen:— 12geſpaltene Millimes 4 Rabatt—5 e Tarif.— der Anzei— 18 Uhr. für Abendausgabe 13 U me: Mannhe p 4, 12 am Stroh⸗ markt. Fernruf 204 86, 3 61/2. Zahlungs⸗— Erfitinge 4 Mennbein Asſcet licher Gerichtsſtand:—— Poſt⸗ onto: Das Hakenkreuzbanner—— iasbafen 4960. Verlagsort Mannheim ãnntmachunge Menkasse Mannde onnkag⸗Ausgabe saufforderun e zur Kranken⸗ ſenverſichert nat April 1934 er, welche die Beſſ n, zur Zahlung fi Arbeitgeber weiß fordert, die Beittg rhalb einer Friſt nehmen. Für alle U find die Beiiffß Tagen nach Zuſtel 4 Raſſe ausgeſtellten einzuzahlen. Bei verden Verzugszuſchhgg tisgebühr erhoben, weitere Mahnung er Zwangsvollſtrech m, den 5. Mai 3 lſtrechungsbeamte. er . Grorg Scö Das * unſerer Berliner Schriſtleitung) volksbuch Berlin, 5. Mai. vom hitler Diſie Abrüſtungsdiskuſſion iſt in der lebten Zeit merklich ab geebbt. Ein Blick in die franzöſiſche Preſſe läßt erkennen, daß das franzöſche Intereſſe entweder anderen Dingen zugewandt iſt oder das Schweigen um bdie Abrüſtung als eine bewußte Demon⸗ ſtration anzuſehen iſt, * Umfang 308 Seiten Seinenband. RM. hott ſeit Jahren mit l ietet eine Würdigungz 0 einzigartig daſteht, rſteht hier das Bild dieſ kraftvoller Linienführm cht oder gemacht, ſonde s ſollte, weil eine ein ſolches Buch wie h lich aufwachen, ſich g über deren Zweck man ſich keinem Zweifel hingeben kann. Eng⸗ land hat zwar die Verhandlungen bisher weiter getrieben, und zu einem guten Teil liegt der Grund für den augenblicklichen Stillſtand der Verhandlungen daher bei London. Es hieße aber, einer grundſätzlichen Verkennung der ganzen Sachlage das Wort reden, wenn handlung man annähme, daß auch die Verantwortung Buchhandlung dif für dieſen Gang der Dinge bei England ,12 am Strohmaiff kuhe. Die Abrüſtungsdiskuſſion war nicht nur n Fluß, ſondern ſie hatte ſchon begrüßens⸗ werte Ergebniſſe erzielt, als die letzte franzöſiſche Note mit einem Schlage alle Brücken abbrach. Es iſt notwendig, immer wieder feſtzuſtellen, bdaß ausſchließlich die jüngſte Entſcheidung —— alle bisher erzielten Erfolge hin⸗ fällig gemacht hat und zu dem Stillſtand führte, der heute verzeichnet werden muß. Notwen⸗ bigerweiſe ergibt ſich daraus, daß nicht nur die Initiative bei Frankreich liegen müßte, ſon⸗ bdern daß überhaupt das Schickſal der Ab⸗ tüſtungsfrage in Paris entſchie⸗ den wird. Ein noch ſo brauchbarer Ab⸗ küſtungsvorſchlag, von welcher Seite er auch kommen könnte, müßte ebenſo zum Scheitern perurteilt ſein, wie alle bisherigen, wenn in Paris die gleiche Obſtruktion ein⸗ ſetzen würde. Peichnend für die augenblickliche Lage iſt es, bdaß nicht ſo ſehr, wenn von der Abrüſtung noch die Rede iſt, die Möglichkeit neuer Vorſchläge im Vordergrund ſteht, ſondern mehr oder minder die einfache Feſt⸗ ſtellung, daß nicht nur neue Vorſchläge auch bon engliſcher Seite nicht mehr zu erwarten ſind, ſondern daß das Zuſtandekommen einer Konvention überhaupt auch über Genf faſt üherall als außerhalb des Bereiches des Mög⸗ lichen liegend, angeſehen wird. Dafür ſpricht letzten Endes auch der Umſtand, daß in Lon⸗ — dungl borstellung des im„Hokenkreus⸗ n öbertlüssigen Sſe durch eine dem schnellsfen n föhren„IB. don die Stimmung für eine Luftkonvention günſtiger zu werden ſcheint, als für eine allge⸗ 9. neine Abrüſtungskonvention, an die nur noch woerbeſſerliche Optimiſten, zu denen auch lestellen: Deutſchland auf Grund ſeines ehrlichen Be⸗ —— mühens um eine Verſtändigung zählt, zu glau⸗ 4 ben ſcheinen. Es bedarf keines beſonderen Hinweiſes, daß derartige Abſichten abſeits von allen urſprüng⸗ lichen Zielen der Abrüſtungskonferenz liegen, un ſie noch viel weniger etwas mit/ dem Ge⸗ danken der Abrüſtung und der im einfachen Einne dieſes Wortes notwendig totalen Söſung zu tun haben. Sie würden deshalb auf et, Oppauerstr.15 deutſcher Seite im Intereſſe,/der Sache auf er⸗ bittertſten Widerſtand ſtoßen. Angeſichts des augenblicklichen Standes der Dinge erhebt ſich lſo die Frage, ob wir tatſächlich ſchon zam Ende ſind, oder ob noch irgend⸗ welche Wege auch noch ſo beſcheidener Hoff⸗ hungen berechtigt ſind. Deutſchland entſchei⸗ bet ſich für das“Letzte, da das neue Deutſch⸗ d nicht glauben kann, daß heute in ver⸗ twortungsloſeſter Weiſe mit h, Kalthorststr. 6 elt, Neue Anl. 285 ir, Friseurgeschält äftsstelle, Kai -Straße 5 ren, Hauptstr. 118 s ch, am Banhoft le, Hauptstr. N paris trägt die verantwortung/ feine neuen borſchläge?/ England wartet ab begen Preisſteigerungen in der Bauwiriſ chaſt kin krlaß dez preußiſchen Wietſchaftsminiſters (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 5. Mai.(HB⸗Funk.) Der preu⸗ ßiſche Wirtſchaftsminiſter hat an die Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten einen Erlhaß gerichtet, in dem er in Ergän⸗ zung ſchon beſtehender anderer Verfügungen neue Anweiſungen für die Bekämpfung von Preisſteigerungen im Baugewerbe gibt. Nach dieſem Erlaß ſollen in Zukunft alle An⸗ trüge auf Erhöhung der öffentlichen Beihilfe, die mit Preisſteigerungen begründet werden, auf das Beſtimmteſte abgelehnt werden. Schon eingetretene Preiserhöhungen ſollen durch Verhandlungen mit den beteiligten Krei⸗ ſen rückgängig gemacht werden, Umſtänden die Androhung der Einſtellung des Bauvorhabens erfolgen kann. Bei der Aus⸗ ſchreibung von Bauvorhaben ſoll künftig davon abgeſehen werden, beſtimmte Bauwei⸗ ſen oder Bauſtoffe vorzuſchreiben, um dadurch ſchon jede Monopolſtellung zu durch⸗ brechen. Größere Bauprogramme, deren Durch⸗ führung noch nicht endgültig feſtſteht, ſollen vorber nicht mehr bekanntgegeben werden, da damit der Gefahr vorgebeugt wird, daß die Ankündigung des Bauvorhabens zu unnötigen Preisſteigerungen führt. Bei Preiserhöhungen iſt in Zukunft von den zuſtändigen Behörden dem Miniſterium unter Darlegung der beſonde⸗ ren Verhältniſſe und unter Nennung der Firma wobei unter bzw. des Verbandes Bericht zu erſtatten. ———— dem Frieden der Völker geſpielt wird. England will abwarten London, 5. Mai. Zum Stande der Ab⸗ rüſtungsfrage meldet der diplomatiſche Mit⸗ arbeiter des„Daily Telegraph“, daß der Gedanke eines Garantieangebotes Englands angeſichts des ablehnenden Verhaltens ſo vieler Mächte gegenüber einer wirklichen Rüſtungs⸗ herabſetzung mehr und mehr in den Hinter⸗ grund trete. Ferner halte man es jetzt für äußerſt unwahrſcheinlich, daß England Schritte zur Vorlage eines neuen und umfaſſenden Ab⸗ rüſtungsplanes unternehmen werde, ſolange nicht die verſchiedenen Mächte in Genf ihren Standpunkt dargelegt haben. Der Abrüſtungs⸗ ausſchuß des engliſchen Kabinetts, der ſtändig berate, ſei beſtrebt, Vorſorge zu tragen, daß England auf der Vollverſammlung in Genf mit Vorſchlägen und Auffaſſungen aufwarten kann, die der zu erwartenden franzöſiſchen Stellungnahme und jeder etwa da⸗ durch⸗-geſchaffenen Lage gerecht werden und die Möglichkeit ernſter internationaler Reibungen mindeſtens einſchränken. Die Frage, ob Sir John Simon der Ratstagung am 14. Mai beiwohnen werde, hänge u. a. auch davon ab, daß ſich in Genf irgendwelche Aus⸗ ſichten auf erfolgreiche diplomatiſche Beſpre⸗ chungen bieten. Mit„graft durch Freude“ in See Der Dampfer„Dresden“ des Norddeut Urlaubsſchiff der NS⸗Gemeinſchaft„Kra chen Llo d t durch Fren 920 ab Bremerhaven als e“ mit 1000 Volksgenoſſen ie Teilnehmer nach der Rede aus dem Rheinlande in See. Unſer Bild zeigt Dr. Leys bei Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes. Mannheim, 5. Mai 1534, Tritt gekfaßt! Von Karl Goebel. Der 1. Mai, der Nationalfeiertag des deut⸗ ſchen Volkes, hat in unerhörter Wucht und Einmaligkeit ein Bekenntnis offenbart, das man im Drang unſerer ſchnellebigen Zeit ſehr leicht zu unterſchätzen neigt. Das Bekennt⸗ nis des deutſchen Arbeiters zu ſeiner Na⸗ tion und zu deren ewigen kulturellen Werten iſt für die Geſchichte des deutſchen Volkes ein Zeichen innerer Kraft, der völkiſchen Lebens⸗ kraft überhaupt. Hier hat ſich ein Volk wieder⸗ gefunden wie die Brüder einer großen Fa⸗ milie, die ſich Jahrzehnte bekämpft und be⸗ ſchimpft hatten. Ein gewaltiger einigender Ge⸗ danke iſt es, der ſolches bewirkt hat. Wir neh⸗ men das alles heute hin, als ſei es nicht viel, während es in Wirklichkeit alles bedeutet. Der 1. Mai war der Triumphta'g der Bewegung des Nationalſozialismus. Das „ſeid einig“ des Dichters, die ewige Mah⸗ nung unſerer Vorfahren erhielt in dieſen Ta⸗ gen beſonderen inneren Wert. Aber des öfteren ſchon in unſerer Geſchichte erlebten wir Zeiten des Aufbruchs und der nationalen Beſinnung. Und wir erlebten da⸗ bei ſpäter die wahnſinnige Enttäuſchung des gemeinſten Verrats, der aus Neid und Miß⸗ gunſt geboren war. Die Größen der Geſchichte, die„Arminius“ und die anderen, die man ſchmählich verriet, ſie vergaßen beim Vorwärts⸗ ſtürmen das Rückwärtsblicken. Hätten ſie dieſes getan, ſo hätten ſie die„Hagen“ ge⸗ ſehen, wie ſie ſchmählich von hinten den Speer erhoben und ausholten zum Verrat. Mit der Kraft und mit dem Erfolg marſchiert der Verrat! Noch ſieht man ſie nicht, die üblen Geſtalten, noch halten ſie ſich feige im Hintergrund bereit, die Hand zu erheben zum Dolchſtoß! Fallen wir nicht in die Fehler deut⸗ ſcher Weſchichte! Erkennen wir die Zeichen der Zeit. Elende Krämernaturen ſchicken ſich an, W hinten her den Keil in die Bewegung zu trei⸗ ben. Und wer ſind ſie? Die Nörgler, Querulanten, Mies⸗ macher und Saboteure, die ſchwarzen Seelen, die heute nichts mehr zu ſagen haben, ſie ſind auch heute bereit, Verrat zu üben an der Sache und damit an Deutſchland! Sehen wir uns vor! Es ſind da auch Leute am Spiel, die vielleicht nicht einmal eine böſe Abſicht tragen, die aber gewiſſe verdrängte Komplexe haben und ſie, aus Gefühlen des Nichtbeachtetſeins an uns abreagieren wollen. Wir wollen deshalb zuſammen mit der Par⸗ tei einen Feldzug führen gegen dieſe üblen Burſchen und dabei ſo rückſichtslos vorgehen wie einſt. Wir laſſen nicht mit uns ſpaßen, ihr Herren und Damen Miesmacher! An die anderen aber geht die Aufforderung: Tritt gefaßt! Heute iſt„Ehrentag der S“. Da heißt es, Beſinnung halten! Es ſoll keiner vergeſſen, was dieſe beiden Buchſtaben früher und auch heute noch bedeuten: S A! Zehn Jahre im Kampf ſtand irgendwo im Reich ein unbekannter SA⸗Mann. Eine Welt von Feinden, Vorurteilen und Mißhelligkeiten ſtand gegen ihn. Was ſchert es ihn? Hat er je nach der Zahl der Feinde gefragt, hat er ſich umgeſehen nach dem ohnmächtigen Brüllen und Grölen der Untermenſchen?! Sein Ziel ſtand feſt und unverrückbar vor ihm, ſcheinbar unerreichhar! Was ſchexrte es ihn! Er ging ſeinen Gang, weil er ihn gehen —————————————————— „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Jahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 2 mußte, weil er eine innere Pflicht fühlte, weil nur der Glaube und die Hoffnung auf die Zu⸗ kunft ihm eine innere motoriſche Kraft verlieh. Deralte SA⸗Mann marſchiert heute mit derſelben eiſernen Ruhe durch die jubeln⸗ den Maſſen der erwachten Nation, wie einſt⸗ mals durch das Grölen und den Steinhagel aufgeputſchter rotex Untermenſchen! Wie immer wird ſein Herz heiß, aber ſein Kopf kühl bleiben Der unbekannte SA⸗Mann wußte, daß einſtmals ſeine Tage kommen mußten. Und daß heute ſein Kopfkühlbleibt, iſt dringen⸗ der denn je. Denn er ſteht mit in vorderſter Linie des Aufbaues als Schützer derrevo⸗ lutionären Ziele! Er vergißt nicht, daß es Leute gibt, die„auf ſeinem breiten Rücken in gewiſſe Poſitionen gerutſcht“ ſind, wie unſer Dr. Goebbels ein⸗ mal ſagte. Er jedenfalls hat nie gekämpft für einen„Poſten“ oder eine Stellung. Wenn er marſchierte, dann marſchierte er nicht für ſich und ſeine Intereſſen. Er. vergißt nicht, daß ſeine Gegner, die ihn früher beſpien und verfolgten, vielleicht heute noch ihre Schreib⸗ tiſch⸗ oder Kontorſtühle(oben und unten fett gepolſtert) abwetzen. Während er im verſchliſſe⸗ nen Braunhemd wie ſelbſtverſtändlich ſeinen täglichen Dien“ ut an der Nation. Der Bürger macht heute wieder ſeine Ge⸗ ſchäfte, er verdient wieder, iſt ſeines Lebens froh und vielleicht ſchimpft er noch dazu. Erinnert ihr euch der Tage, als man deutſche Jungens verhaftete, weil ſie ihr Vaterland mehr liebten als ihre eigenen perſönlichen An⸗ gelegenheiten? Daß das Vaterland junge Leute in die Kerker eines korrupten Syſtems ſchleppte, nur weil ſie draußen in der Natur ihren Kör⸗ per ſtählten für die kommende deutſche Auf⸗ erſtehung! Man hat uns einmal wie tolle Hunde durch die Straßen getrieben, die Zeichen vom Rock ge⸗ riſſen und uns blutig geſchlagen. Für den ſchimpfenden Bürger haben wir aber nicht gekämpft. Er ſoll heute froh ſein, daß er noch lebt und ſeinen Geſchäften nachgehen kann. Der SA⸗Mann kann deshalb vor ihn treten und auch von ihm ein Opfer verlangen an ſeinem Ehrentag. Kampfgeiſt der deutſchen Jugend! Ver⸗ geſſen iſt nichts! Vergeſſen dürfen nicht fein die unerhörten Opfer einer gläubigen Ju⸗ gend, einer Jugend, die eben ihre„Jugend“ gab für den Kampf ihres Volkes! SA⸗Männer, der Führer hat euch nicht ver⸗ geſſen! Wir marſchieren weiter! Die Hand am Dolch: Tritt gefaßt! württembergiſches Schulhaus in Winter⸗ bach während des Unterrichts eingeſtürzt Stuttgart, 5. Mai.(HB⸗Funk.) In Win⸗ ierbach(Oberamt Schorndorſ) ſtürzte am Samstagvormittag, kurz nach 10 Uhr, während des Unterrichts das alte Schulhaus ein. Unter den Toten, die aus den Trümmern hervor⸗ gezogen wurden, befinden ſich Hauptlehrer Kohle und vier oder fünf Schulkinder. Die Zahl der Verletzten iſt noch nicht ermittelt. Deutſch⸗niederländiſche Wirtſchafts⸗ verhandlungen Den Haag, 5. Mai.(Meldg. unſ. Korr.) Die deutſch⸗ niederländiſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen zur Förderung des A b⸗ ſatzes niederländiſch⸗indiſcher Erzeugniſſe auf dem deutſchen Markt werden am 11. Mai im Haag fortgeſetzt. Die Masſe fnerunter: ie kage in ürabien jbn 5aud nimmt dos eroberte Land in Beſit- Enoliſche fieiegsſlugzeuge in Uemen- Malieniſcher Offtzier geſangengenommen Aden, 5. Mai. Die Meldungen über den Verlauf des Krieges in Arabien laſſen auch heute noch kein klares Bild über die ge⸗ genwärtige Lage zu. Vorerſt ſteht jedenfalls feſt, daß Ibn Saud immer weiter im Vor⸗ dringen iſt. Nach den neueſten Meldungen, die jetzt aus Arabien eintreffen, ſollen im Memen auch noch innerpolitiſche Schwierigkeiten ent⸗ ſtanden ſein. Nach den letzten Meldungen, die vorliegen, ſollen die ſiegreichen Truppen Ibn Sauds bei ihrem Vordringen einen italie⸗ niſchen Offizier gefangengenommen ha⸗ ben, der auf der Seite des Imam von Demen kämpfte. Dieſe Meldung hat beſonders bei den Engländern ein großes Intereſſe hervorgerufen. Man glaubt, daraus folgern zu können, daß die Haltung und das Vorgehen des Imam von Pemen bis zu einem gewiſſen Grad von Italien beeinflußt wurde, beſon⸗ ders, da italieniſcherſeits in der vergangenen Zeit des öfteren die Möglichkeit kolonialer Be⸗ tätigung in Arabien erörtert wurde. Wie verlautet, beabſichtigt man engliſcherſeits, außer der Entſendung des Flugzeuggeſchwaders und der Abteilung der Eingeborenenpolizei vor⸗ erſt keine weiteren Schritte zu unter⸗ nehmen, ſondern die Entwicklung der Lage ab⸗ zuwarten. Man iſt ſich allerdings darüber im klaren, daß ein völliger Sieg Ibn Sauds für die engliſche Stellung in Arabien eine große Gefahr bedeuten würde. Ibn Saud wird durch einen ſolchen Sieg der unumſchrän kte Herrſcher ganz Arabiens, was nicht nur für die Intereſſen Englands in der Gegend von Aden, ſondern auch für die engliſche Ein⸗ flußſphäre am Golf von Perſien ſowie in dem Transjordangebiet gefährlich werden kann. Ein Ceil der Uemen⸗Truppen meutert Kairo, 5. Mai. Die letzten hier eingelaufe⸗ nen Berichte beſtätigen, daß der größte Teil der yemenitiſchen Truppen nach dem ſiegrei⸗ chen Vormarſch Ihbn Sauds gemeu tert hat. In einem Telegramm des wahabitiſchen Außen⸗ miniſters an die Geſandtſchaft Ibn Sauds in Kairo wird erklärt, daß„die Regierung Ibn Sauds ſich als verantwortlich für die Verwal⸗ tung der bereits beſetzten und in Kürze zu be⸗ ſetzenden Gebiete betrachtet.“ Die Maßnahmen der Ibn⸗Saud⸗Regierung werden jedoch den ausländiſchen Siedlern in den beſetzten Gebieten jeden Schutz gewähren. Der Wahabi⸗ tenkönig hat ſeinen Truppen befohlen, die Plünderungen einzuſtellen. Aus Port Sudan wird gemeldet, daß bereits wahabitiſche Beamte von Dſcheddah nach Ho⸗ deida unterwegs ſind, um die dortige Ver⸗ waltung zu übernehmen. Ibn Saud beruhigt London London, 5. Mai. Der Vertreter Ibn Sauds in London erklärte in einer Unterredung mit dem„Daily Telegraph“, daß das engliſche Pro⸗ tektorat Aden in keiner Weiſe berührt werde, falls Ihn Saud den Bemen⸗Staat dem Waha⸗ biten⸗Reich angliedere. Dies würde im Gegen⸗ teil geringere Reibungen als bisher an der Grenze zur Folge haben. Rote Bürgerkriegshetzer vor bericht der größte Hochwerratsprozeß des feichsgerichts Berlin, 5. Mai.(Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) 34 ſchleſiſ ch e Kommuniſten ſtehen in Leipzig vor den Schranken des Gerichts. Der Prozeß gegen dieſe 34 Hochverräter wird etwa 14 Tage in Anſpruch nehmen. Er iſt der bisher größte Hochverrats⸗ prozeß, der vor dem Leipziger Reichs⸗ gericht verhandelt wird. 1175 Der Tatbeſtand liegt klar: Auf Grund der in allen Teilen zuverläſſigen Feſtſtellungen haben dieſe 34 Angeklagten den Verſuch unter⸗ nommen, den verbotenen„Roten Frontkämpferbund“ zu neuem Le⸗ ben zu erwecken. Sie haben in Sagen und Weißwaſſer deutſche Arbeiter dazu verleitet, ſich in ſcheinbar harmloſen Vereinigungen zuſam⸗ menzuſchließen, deren Zweck es in Wirklichkeit war, den gewaltſamen kommuniſti⸗ ſchen Umſturz vorzubereiten und eine ſchlaakräftige Terrortruppe des Bolſchewismus zu bilden. Dieſe kommuniſtiſchen Stoßtrupps haben nicht nur aufrühreriſche Prova⸗ ganda in den Kreiſen der dort anſäſſiaen Beyölkerung getrieben, ſondern ſogar aktive Shiekübunen und rengelrechte Manöyer ab⸗ gohalten. Dats die von den„Führern“ für den Fall der erſtrebten gewaltfamen Auseinonder⸗ Das wahre Geſicht Rhasvers Untoriſche Enthünungen über das verbrecheriſche Judcutum Der Jude hat es ſchon immer verſtanden, ſich mit einer ſcheinheiligen Maske des Bieder⸗ mannes zu umgeben. Die ſanfte Stimme und das orientaliſche, devote Lächeln haben im Ver⸗ Jehr mit den gutgläubigen, gutmütigen Deut⸗ ſchen oft dazu beigetragen, daß man den Juden für einen„ganz guten Menſchen“ hält, der „doch gar nicht ſo ſchlimm iſt“. Selbſt in un⸗ Mr en und ſogar heute im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland, gibt es noch ſolche gute Dumme, beſſer geſagt Blinde, die unſere dau⸗ ernde, unermüdliche Aufklärungsarbeit gegen das Judentum, die in dem Wort Treitſchkes: „Die Juden ſind unſer Unglück!“ ipfelt, als übertrieben bezeichnen. Nun waren eſonders die Jahre des vergangenen Syſtems, in denen die Juden in ihrem ureigenen Fahr⸗ waſſer waren, dazu angetan, daß die deutſchen Voltsgenoſſen ſich endlich einmal klar werden konnten, welch giftiger Fremdkörper ſich in dem Oorganismus unſeres Volkes befand und welch verheerende Wirkungen ſeine zerſetzende Tätig⸗ leit hervorrief, Die Arbeit der aktiven Anti⸗ ſemiten der NSDAP hat deshalh mit vehemen⸗ ier Energie eingeſetzt und Licht in das Dunkel der Volksverbrechen des Novemberſyſtems ge⸗ bracht. „Doch nicht nur in unſeren Tagen hat der Zude mit allen Mitteln, die ſeiner zügelloſen Machtſucht zur Verfügung ſtanden, verſucht, ſich über den nordiſch⸗germaniſchen Menſchen zu ſetzen, ſondern ſchon vor Jahrhunderten. Al⸗ lerdings ſind die Berichte über die damaligen Verhältniſſe zum größten Teil von den Juden vernichtet oder für die Oeffentlichkeit unzugäng⸗ lich gemacht worden. Es iſt meee liche Seltenheit, wenn ein Antiſemit das Glück 5 eines dieſer alten Dokumente zu bekommen. urch Zufall nun erhielten wir ein Exemplar des 1729 erſchienenen„Staatiſchen Re⸗ deſſen erſter„Theil. folgende nhaltserklärung enthält:„Begreifft in ſich deſ⸗ fen Urſprung/ Bekehrung aus dem Heyden⸗ thumb zu dem wahren Glauben/ herrlichen Flor und Aufnahm hohes Alterthumb und denckwürdige theilsfröhliche/ theils traurvolle Begebenheiten/ die ſich allhie ereignet haben.“ Das Kapitel 32 dieſes hiſtoriſchen Werkes über Regensburg bringt unter der Ueberſchrift: „Regenspurg kommt durch die Juden in das äußerſte Elend/ der Urſachen ſie alle auf einem Tag aus der Stadt verjagei worden“ folgende Ausführungen:„Ehe und zuvor ich be⸗ werckſtellige/ was ſich eigenthumblich allhier mit denen Juden zugetragen/ muß ich vorhero Meldung thun/ in was für großer Gefahr jene Chriſten ſtehen/ ſo mit⸗ und bey denen Juden wohnen.“ Die Juden ſuüchen die gantze Chriſtenheit zu vertilgen/ durch Verglffung der Brünnen. Anno 1320. Zu Zeiten des Königs Philippi des Langen zu Frankreich/ haben die Juden mit Geld die Ausſätzigen beſtelt und beſtoche/ die durch geng rankreich ſolten die Brünnen vergifften/ daß wer daraus trancke eint⸗ weders ſterbe oder——31 werde. Sie nah⸗ men darzu Menſchen⸗Blut/ und Salvis auri⸗ bus, Harn ſambt etlichen vergifften Kräutern/ miſchtens zuſamb in ein Tuch/ banden einen Stein daran/ und verſenktens alſo in die Brün⸗ nen. In der Narbonenſiſchen Provknz hat man diſes zum erſten erfahren und innen worden/ ſetzung herausgegebenen Anweiſungen bis ins einzelne gingen, iſt ſchon daraus erſichtlich, daß Befehl erlaſſen worden war, im„Ernſtfall“ durch wohlorganiſierte Ueberfälle unverzüglich allen Forſtbeamten und Inhabern von Waffenſcheinen die Gewehre abzunehmen, die eigenen Mannſchaften mit dieſen Gewehren auszurüſten und blindlings jeden ſichtbar wer⸗ denden Polizeibeamten über den Haufen zu knallen. e eh Die Angeklagten beſaßen ſogar die Frech⸗ heit, ihre anarchiſtiſchen Wühlereien auch noch in die Regierungszeit des Natio⸗ nalſozialismus hinein fortzuſet⸗ zen. Es liegt klar auf der Hand, daß es ſich bei dieſen Kreaturen, die hier unter Anklage ſtehen, nicht um ringende Arbeiter handelt, die durch die Not der damaligen Zeit der Verführung durch unverantwortliche Ele⸗ mente anheimgefallen waren, ſondern um Ter⸗ roriſten reinſten Waſſers, die im Dienſte Mos⸗ kaus das deutſche Volk in den Strudel des bol⸗ ſchewiſtiſchen Ehaos treiben wollten. Es iſt ein typiſcher Fall der Organiſierung moskowi⸗ tiſchen Gewaltwillens. Angeſichts dieſes durch⸗ aus klaren Tatbeſtandes würde jede Milde im Intereſſe von Volk und Staat nicht zu verant⸗ worten ſein. —————————.—— darauf gedachter König durch gantz Frankreich nachſuchen laſſen/ und welche der Juden und Ausſätzigen ſchuldig erfunden worden/ wur⸗ den zum Brand verurtheilet. Dazumal wurden allein zu Vitriarij 40 Ju⸗ den in Verhafft gebracht. Und da ſie wußten/ daß ſie ſterben müſten ihrer Mißhandlung hal⸗ ber/ entſchloſſen ſie ſich/ daß ſie nur nicht fer⸗ ners in der Chriſten Händ kommeten/ daß der jüngſte und der älteſte die anderen alle erwür⸗ gen ſollten/ wie dann auch geſchehen. Da nun allein ſie beyde übrig/ batte der alt den jun⸗ gen/ er ſolle ihn auch umbbringen/ der ſich dann dahin bereden laſſen/ und nach vollbrach⸗ ter That alles Geld von denen Todten genom⸗ men/ ein Sail aus Lailacheren(Bettlaken) ge⸗ macht/ damit ſich aus dem Thurm herabzulaſ⸗ ſen/ und folgends zu entfliehen. Als er nun am beſten im Handl ware/ bricht das Sail und fällt ihm ein Bein entzwey warüber er alſo⸗ bald ergriffen/ und mit ſeinen exmordten Ge⸗ ſpannen(Gefährten) durch das Feuer pulver⸗ ſiret worden. Anno 1348. Da durch eine allgemeine Reichs⸗ Spaltung in der Catholiſchen Kirchen alles verwürret/ und gegen einander verhatzet ware/ edachten die Gottloſe Juden nun die rechte eit zu ſeyn/ der gantzen teutſchen Chriſten⸗ heit den Garaus zu machen/ ſtellten demnach an unterſchiedlichen Orthen/ inſonderheit zu Benfeld in Elſaß eine Verſammlung unter ihnen an/ und beſchloſſen neben anderen/ alle Brünnen in Teutſchland/ von teutſchen Meer an bis an das Welſche Gebürg zu vergifften/ welches ſie auch vollbracht. Es er⸗ folgte aber darauf/ daß vil 100 000 Menſchen mußten daran ihr Leben leſſen; niemand wuſte/ woher diſes unerhörte Uebel ſeinen Urſprung genommen/ bis man ungefehr in der Schweitz einige Juden anderer Verbrechen halber eingefangen/ die dann frey neben an⸗ deren Mißhandlungen bekennet/ daß ſie auch an dem großen Sterb Urſach wären/ weilen ſie alle Brünnen vergiftet/ und werde man Entwicklung, die von den zuſtändigen Stellen wenden. Eine weſentliche Aufgabe ſieht man darin, den Schwerpunkt des deutſchen Kultur⸗ lebens, der infolge ſowohl geiſtiger als wirt⸗ Aber— es dauerte nie lange, und nachdem f Der politiſche Tag 5 4 1 O G 174 minionen für den d0.— 5—— en, 0 e⸗ deutſchen nachwuchs burtsziffern 3 — in deutſch⸗ el land zu heben, um dem gefährlichen Nach⸗ 13 laſſen der Volkskraft entgegenzutreten, macht das Amt für Bevölkerungspolitik und Raſſen⸗ pflege einen bemerkenswerten Vor⸗ ſchlag, der ſich auf die Sicherung der beruf: lichen Ausbildung des deutſchen Nachwuchſes bezieht. Bekanntlich iſt es für jeden verant⸗ wortungsbewußten Familienvater mit die Die Einrichti größte Sorge, ſeinen Kindern, beſonders den erwies ſich ber Jungen, eine genügende berufliche Ausbildung ſiche als zu ſichern. Gerade hier pflegt ſich der Not⸗ 125 nben ſtand des deutſchen Volkes für die Sch Familie oft am erheblichſten auszuwirken und zu verſichern, n dieſe Sorge ſpielt bei der Geburtenbeſchränkung gezwungen ſin eine nicht unerhebliche Rolle. H. Klepp vom. finkoſten auch r Aufklärungsamt für Bevölkerungspolitik und—— müſſen. Raſſenpflege hat deshalb einen Vorſchlag unter⸗ hrem ſtändig breitet, der die Ausſtattung des Nachwuchſes der immer grö und die Verforgung mit notwendigen Lehrmit⸗ 10 Minfallen! teln und Berufskleidung für die ſchulentlaſſe⸗ behren Infol nen Vierzehnjährigen vorſieht. Es ſoll ſich meiſter die Gr hierbei um eine Art Hilfswerk handeln, an dem der Partei vor alle Volksgenoſſen beteiligt werden. Um den tung er den Kindern minderbemittelter Eltern die zum Die Hilfskaſſ Eintritt in das Berufsleben not⸗ von den privat⸗ wendige Ausſtattung ſicherzuſtellen, müßten ge⸗ durch daß bei eignete Fürſorgemaßnahmen getroffen werden. und die lntoſt 0 Klepp berechnet die jährlich notwendige S rozent herabe pp ch jährlich ige Summe—— bei dem durchſchnittlich zu erwartenden Gebur⸗ tenüberſchuß von 2 Millionen jährlich nn und einer Einzelleiſtung von rund 100 Mark kung, Buchhalt auf 174 Millionen. Dieſe Summe dürfte, ſo meint er, in Anbetracht des hohen Zieles nicht e zu hoch ſein, und durch Anſtrengungen aller die Erfüllung d Volksgenoſſen aufgebracht werden. 4— eine Ka die jederzeit eir Das Oſtſemeſter Heute, Samstag vor⸗ opagandatit mittag, verlaſſen tau⸗ einzelnen Redn ſend Studenten Berlin, um ſich in einem Sam⸗ der von der K meltransport zum Antritt des Sommerſemeſters man ſich einen nach Königsberg zu begeben. Mit dieſer neuen denkt, daß zu? Oſtwanderung deutſcher Studenten beginnt eine im Poſtzimme einlaufen, dere des neuen Deutſchlands ſeit langem vorbereitet nats auf: iſt. Der deuiſche Oſten, einſt ein blühendes Das iſt nicht ve Zentrum deutſcher Kultur, wurde in der ver⸗ Ortsgruppen de gangenen Epoche liberaler Geiſteshaltung in— 5 feiner Bedeutung vielfach verkannt und herab⸗* Pof 5 gewürdigt. Das neue Deutſchland hat ſich zur l zeigen bei der Aufgabe geſetzt, die völtiſchen und kulturellen 5 adenfälle ge Werte, die im deutſchen Oſten ſchlummern, wie⸗ Die Zahl de der zu neuem Leben zu erwecken und den Blick trägt heute üb des deutſchen Volkes wieder dem Oſten zuzu⸗ Die Bearbeit neren Ortsgruf leitern oder d in den größere ſchaftlicher Einflüſſe in den letzten Jahrzehnten* allzu einſeitig allein im Weſten und Süden des NSDAP für Reiches lag, wieder mehr in den deutſchen Oſten—— und Bl zurückzuverpflanzen. Nicht als ob damit die de Daß bis di alten rheiniſchen und ſüddeutſchen Kulturpro⸗ die Tauſenden vinzen irgendwie benachteiligt werden ſollten. Männern Hilfe Daran kann nicht gedacht werden. Es ſoll nur 1 7 ein Unrecht wieder gut gemacht werden, das die Eine Rire vergangene Zeit dem deutſchen Oſten antat, Damit der deutſche Menſch aus allen Teilen des Reiches eine lebendige Fühlungnahme mit dem deutſchen Oſten erhält, wird das Reiſen und Wandern in die deutſchen Oſtprovinzen mit allen Mitteln gefördert. Im Rahmen die⸗ ſer Beſtrebungen hat das Oſtſemeſter der deut⸗ ſchen Studentenſchaft eine beſondere Bedeutung. das hingeworffene Gifft in Säcken und Säck⸗ lein finden/ wie es auch wahr gefunden worden/ dahero unverzüglich eine Stadt der anderen von diſer unerhörten Sach Nachricht ertheilet. Wurden dannenhero überall die Schöpff⸗Brünnen beſchloſſen/ die Aymer ab⸗ enommen/ und zu allerhand Nothdurfft allein egen⸗ und fließendes Waſſer gebraucht. In unterſchiedlichen Städten/ wie dann inſonder⸗ heit allhie und zu Nürnberg ließen die vor⸗ nehmſte Burger in ihren Häuſern Brünnen graben und ausmauren. Inzwiſchen ergienge(da diſes aller Orthen nur kundtbar worden) eine grauſame Verfol⸗ gung über die Juden und erhuben ſich zu Straßburg/ Baſel auch in anderen Städten große Aufruhren/ wider die Obrigkeiten/ ſo, denen Juden Schutz halten wollten. Nachdeme man zu Augspurg auch ſolches in Erfahrenheit gebracht/ hat man daſelbſt wohnende Zuden alle miteinander an St. Caeciliae Tag ver⸗ brennet.— Das zeigt uns das wahre Geſicht Ahasvers! Dieſelben Methoden, wie Mune be einem Kommuniſten⸗Aufſtand bei uns voriges Jahr Fi 147 anwenden wollte, waren den Juden⸗Beſtien Die Mattbias ſchon vor 600 Jahren geläufig. Ganz beſonders— Dermne typiſch iſt der oben geſchilderte Fall, bei dem ſich die Juden gegenſeitig erwürgten und der Letzte ſchließlich— mit dem Geld des Toten Reißaus nehmen wollte. Mammon geht ihnen über jedes menſchliche Gefühl und Leid! In heiliger Wut verſchaffte ſich das bedrohte Voll ſelbſt Recht und rottete das Gezücht in den betreffenden Städten mit Stumpf und Stiel aus, entgegen den Weiſungen der natürlich finanziell gebundenen Fürſten und Fürſtchen die für ihre luxuriöſen Hofhaltungen den Ju⸗ den als Geldleiher brauchten und deshalb noch vor dem Volk in ſeine Wucherkrallen kamen. die Wellen der Volksempörung geglättet g. at kam der ewige Jude wieder in die Stidte 11 begann ſein verräteriſches Treiben von neuem EFortſetzung folgtz 6. Mai 1934 Tag n dem Beſtre⸗ en, die Ge⸗ urtsziffern n Deutſch⸗ ihrlichen Nach⸗ utreten, macht ik und Raſſen⸗ rten Vor⸗ ung der beruf⸗ n Nachwuchſes jeden verant⸗ iter mit die beſonders den he Ausbildung ſich der Not⸗ — lkes für die szuwirken und enbeſchränkung H. Klepp vom ngspolitik und zorſchlag unter⸗ 3 Nachwuchſes ——— digen Lehrmit⸗ ie ſchulentlaſſe⸗ Es ſoll ſich andeln, an dem pden. Um den ern die zum Sleben not⸗ en, müßten ge⸗ roffen werden. endige Summe rtenden Gebur⸗ en jährlich und 100 Mark nme dürfte, ſo en Zieles nicht engungen aller n. Samstag vor⸗ verlaſſen tau⸗ in einem Sam⸗ ommerſemeſters it dieſer neuen en beginnt eine ndigen Stellen gem vorbereitet ein blühendes de in der ver⸗ iſteshaltung in nnt und herab⸗ nd hat ſich zur und kulturellen hlummern, wie⸗ iund den Blick m Oſten zuzu⸗ gabe ſieht man utſchen Kultur⸗ tiger als wirt⸗ en Jahrzehnten und Süden des deutſchen Oſten ob damit die hen Kulturpro⸗ werden ſollten. n. Es ſoll nur werden, das die n Oſten antat. 1s allen Teilen lungnahme mit ird das Reiſen n Oſtprovinzen m Rahmen die⸗ meſter der deut⸗ dere Bedeutung. ———————————— icken und Säck⸗ wahr gefunden eine Stadt der Sach Nachricht o überall die die Aymer ab⸗ dothdurfft allein gebraucht. In dann inſonder⸗ ließen die vor⸗ uſern Brünnen es aller Orthen auſame Verfol⸗ rhuben ſich zu nderen Städten Obrigkeiten/ ſo, lten. Nachdeme in Erfahrenheit hohnende Juden iliae Tag ver⸗ eſicht Ahasvers! iſie bei einem s voriges Jahr Juden⸗Beſtien Ganz beſonders e Fall, bei dem ürgten und der Beld des Toten mon geht ihnen und Leid! In s bedrohte Voll Gezücht in den impf und Stiel der natürlich und Fürſtchen, tungen den Ju⸗ nd deshalb noch erkrallen kamen. ind nachdem ſich geglättet hatten, die Städte und ben von neuem. tſetzung folgt) 4 3 Sabrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 3 lung, Bu abteilung eingeteilt. Zu der Kartothek der Orts⸗ einzelnen Redner geſtattet. einlaufen, deren 4 troffen. „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1034 90⁰ arbeilet die Sariei: fieichsſchatzmoiſter Schwaez und die beewalkungs⸗ und Finanzorganiſation der N5dflp Die Hilfskaſſe Die Einrichtung einer Sehrenl der NSDAP erwies ſich bereits vor mehreren Jahren des⸗ ſiche als efeltaftem notwendig, weil die Ver⸗ i cherungsgeſellſchaften, mit denen die NSDAP 4 Parke zu arbeiten begann, um die im Dienſte der artei zu Schaden kommenden Parteigenoſſen zu verſichern, mit zu hohen Unkoſten zu arbeiten gezwungen ſind, da ſie außer den eigentlichen nkoſten auch noch ihren Verdienſt in Rechnung —— müſſen. Daher konnte die NSDAp bei hrem ſtändig wachſenden Mitgliederſtand und der immer größer werdenden Zahl der Unfälle auf die Dauer eine eigene Organiſation für ihre von Unfällen betroffenen Mitglieder nicht ent⸗ behren. Inſolgedeſſen nahm der Reichsſchatz⸗ meiſter die Gründung einer eigenen Hilſsraſfe der Partei vor, zu deren Organiſation und Lei⸗ tung er den 0 g. Martin Bormann berief. Die Hilfskaſſe der NSDaAP unterſcheidet ſich von den privaten Verſicherungsgeſellſchaften da⸗ durch, daß bei ihr der eigene Verdienft fortfällt und die—3 7 auf den geringen Satz von 9 Prozent herabgemindert werden. Nur ſo läßt ſich auch der verhältnismäßig geringe Beitrag von 30 Pfg. im Monat erklären. unhult iſt die Aien in Karteiabtei⸗ haltung, Mahnabteilung und Unfall⸗ R Erft in der jeweils der Mitgliederſtand und die Erfüllung der Beitragspflicht vermerkt wird, kommt eine Kartei der Verſammlungen hinzu, die jederzeit eine genaue Kontrolle der geſamten Propagandatätigkeit der Partei, ſowie auch der Ueber den Umfang der von der Hilfskaſſe geleiſteten Arbeit mag man ſich einen Begriff machen, wenn man be⸗ denkt, daß zu Beginn eines Monats im Poſtzimmer tüglich rund 1500 Poſtſachen n Zahl ſich ab Mitte jeden Mo⸗ nats auf täglich 3000 bis 4000 erhöht. Das iſt nicht verwunderlich, denn die über 40 000 Ortsgruppen der Partei ſind verpflichtet, monat⸗ lich einmal abzurechnen, wozu dann noch die übrige Poſt der Sonderfälle 5 inzukommt. Gegenwärtig laufen täglich rund 200 An⸗ Eihod bei der Hilfskaſſe ein. Die laufenden adenfälle gehen in die Tauſende. Die Zahl der Angeſtellten der Hilfskaſſe be⸗ trägt heute über 100. Die Bearbeitung der Schadenfälle in den klei⸗ neren Ortsgruppen wird von den Ortsgruppen⸗ leitern oder den Kaſſenwarten vorgenommen, in den größeren Ortsgruppen ſind eigene Ob⸗ männer aufgeſtellt. Mit dieſem gewaltigen Apparat ſorgt die NSdDaApP für die Kämpfer der Bewegung, die Leben und Blut für ihre nationalſozialiſtiſche Idee einſetzen. Jeder Parteigenoſſe trägt dazu bei, daß die Hinterbliebenen unſerer Toten, daß die Taufenden von verwundeten SA⸗ und SS⸗ Männern Hilfe und Unterſtützung erhalten. Eine Kirchkurmſpitze durch Blitz⸗ ſchlag gefällt Die Matthiaskirche am Winterfeldplatz im We⸗ ſten Berlins wurde von einem Blitzſchlag ge⸗ Die Turmſpitze brach um und konnte bisher noch nicht entfernt werden. So iſt die Hilfskaſſe der NSDAP ein groß⸗ artiges Werk des Sozialismus der Tat. Auch die Reichszeugmeiſterei iſt dem Reichsſchatzmeiſter ſeit dem 1. Auguſt 1930 aus organiſationstechniſchen Gründen unterſtellt. Die Reichszeugmeiſterei und ihr Aufgabenge⸗ biet wuchs mit dem Wachſen der Bewegung, insbeſondere der SA und SS. Die Führung dieſes dem Selbſtzweck der Partei dienenden Unternehmens war außer⸗ ordentlich ſchwierig, zumal die von den frühe⸗ ren Machthabern erlaſſenen Uniformverbote, ſowie auch des Verbotes der SA, SS, HJ und dergleichen eine geordnete kaufmänniſche Lei⸗ tung nahezu zur Unmöglichkeit machten. Dauernde 80 nahme von Waren, Kaſſen und Büchern, icherſtellung nahezu ganzer Zeugmeiſtereien wurden nur durchgeführt, um der NSDAP ſchweren Schaden zuzufügen. Der Reichsſchatzmeiſter entſchloß ſich deshalb im November 1932 mit einer durchgreifenden Reorganiſation der Reichszeugmeiſterei zu be⸗ ginnen und dieſe auf eine in ſich unabhängige finanzielle Baſis zu ſtellen. Während die Sanierung der Reichszeugmei⸗ ſterei von dem Reichsſchatzmeiſter ſelbſt durch⸗ eführt wurde, erhielt den Auftrag zur Durch⸗ ührung der techniſchen und kaufmänniſchen Reorganiſation der damaligen Leiter der Reichs⸗ reviſionsabteilung und jetzige Stabsleiter des Reichsſchatzmeiſters Pg. Saupert, der alle ſeine Anordnungen im engſten Einvernehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter traf. Die neue Reichszeugmeiſterei wurde wieder⸗ um„eröffnet“ am 20. März 1933, mit 1 Leiter und 8 Angeſtellten. Unter der direkten Führung des Reichsſchatzmeiſters und deſſen Stabsleiter ſich die Reichszeugmeiſterei unerhört raſch. Reichszeugmeiſter Büchner, der langjährige und verdiente Leiter der Reichszeugmeiſterei, dabei ſeiner Aufgabe in jeder Weiſe ge⸗ recht. Organiſatoriſch iſt die nunmehrige Reichs⸗ zeugmeiſterei gegenüber der früheren vollkom⸗ men verſchieden. Aauſſ vorher mit eigenen Filialen und Verkaufsſtellen gearbeitet wurde, entſtand im Laufe der letzten ſieben Monate ein konzeſſioniertes Verkaufsſtellenſyſtem von Privatunternehmungen, das ſeinesgleichen in der Wirtſchaftsorganiſation der größten Unter⸗ nehmungen der Welt überhaupt ſuchen dürfte. Nicht weniger als rund 8000 Ver⸗ triebsſtellen, die zur Abgabe vorſchrifts⸗ mäßiger Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände ſowie Abzeichen u. dgl. an die Forma⸗ tionen der hinter der Regierung der nationalen Erhebung ſtehenden Verbände ermächtigt ſind, wurden zugelaſſen. Um eine einheitliche Bekleidung der SA, SS, HJ uſw. überhaupt zu ermöglichen, war es notwendig, die geſamten Ausrüſtungsſtücke von der Fabrikation bis zur Verkaufsſtelle unter Kontrolle zu ſtellen. Dieſe gigantiſche Aufgabe wurde von der Reichszeugmeiſterei auch nach dem Urteil erſter Fachleute aus allen Schichten der in Frage kommenden Fabrikationsbetriebe uſw. meiſterhaft gelöſt.(Fortſetzung folgt) Das knde der Bukareſter Offtziers⸗ Derſchwörung Bukareſt, 5. Mai.(HB⸗Funk.) Die Affäre Precup und Genoſſen iſt abgeſchloſſen. In der Kaſerne Malmaiſon in Bu⸗ kareſt wurde heute vormittag 10 Uhr der dramatiſche Schlußſtrich unter die Buka⸗ reſter Offiziersverſchwörung ge⸗ zogen, wo Oberſtleutnant Precup,) das Haupt der Verſchwörer, und ſieben andere Stabs⸗ und Subalternoffiziere in Gegenwart der Bukareſter Garniſon öffentlich de⸗ gradiert wurden. Von dem urſprünglichen Plan, die Degradierung zu einer Art Maſſen⸗ ſchauſpiel mit eigens erbauten Tribünen für die Zuſchauer auszugeſtalten, hat man in letzter Minute Abſtand genommen. Die Garniſon Bukareſt mit allen eingetretenen Reſerveoffi⸗ zieren war auf dem Exerzierplatz im offenen Viereck aufmarſchiert. Auch waren alle Kriegs⸗ und Offiziersſchulen des Landes durch Abordnungen vertreten. Punkt 10 Uhr meldete der Feſtungskommandant, General Cartenie Jlie, dem kommandierenden General des 1. Armeekorps die Truppe. Un⸗ mittelbar darauf wurden die zu je zehn Jahren Zuchthaus verurteilten acht Offiziere, die einen völlig gebrochenen Ein⸗ druck machten, durch eine Kompagnie des Gen“ darmenregiments in die Mitte des Karrés geführt, wo ſie in einer Linie Aufſtellung nahmen. Dann hielt der kommandierende Ge⸗ neral eine Anſprache an die Truppe, in der er die Degradierung Precups und ſeiner Kameraden nochmals das Treiben der eidbrüchigen Offi⸗ ziere beleuchtete, die die Abſicht gehabt hätten, der geheiligten Perſon des Monarchen ihren politiſchen Willen aufzuzwingen und nötigenfalls ſogar vor einem Verbrechen nicht zurückgeſchreckt wären, das das Land hätte ins Chaos ſtürzen können. Anſchließend verlas ein königlicher Direktor den Degradierungsbefehl, der dann nochmals jedem einzelnen Verurteilten vom Feſtungs⸗ kommandanten bekannt gegeben wurde, worauf unter präſentiertem Gewehr der aufmarſchier⸗ ten Garniſon die eigentliche Degradierung erfolgte. Mit der vorgeſchriebenen Formel: „unwürdig, die Uniform zu tragen, degradiere ich dich im Namen des Königs“, riß der Ar⸗ tillerieoberſt Marineſeu dem Oberſtleutnant Precup die Treſſen ab und zerbrach den Degen. Ein zweiter Stabsoffizier degra⸗ dierte dann die übrigen Offiziere, während die Unterleutnants durch einen Feldwebel ihrer militäriſchen Abzeichen entkleidet wurden. Jedesmal wenn ein Degen zerbrochen wurde, blieſen die vereinigten Trompeterkorps Fan⸗ faren. Unmittelbar darauf wurden die Ver⸗ urteilten, die ſich während der ganzen pein⸗ lichen Aktion kaum aufrecht halten konnten, mehr tot als lebendig in die bereitgeſtellten Polizeiautos verladen, und unter ſtarker Be⸗ wachung, begleitet von den Verwünſchungen einer vor der Kaſerne verſammelten Volks⸗ maſſe in das Zuchthaus von Valkareſti über⸗ führt. Der fampf gegen die Neuyoeker Unterwelt Zwei poliziſten getötet Neuyork, 5. Mai.(HB⸗Funk.) Gegen⸗ wärtig führt die Neuyorker Polizei einen verſchärften Kampf gegen die Unter⸗ welt. Dabei kam es am Freitag zu einem Kugelwechſel, bei dem ein Poliziſt ge⸗ tötet und mehrere verwundet wurden. Poli⸗ zeiliche Verſtärkungen riegelten darauf einen großen Teil der Stadt ab, in der Hoffnung, die Verbrecher feſtzunehmen. Dabei wollte ein Poliziſt einen verdächtigen Kraftwagen anhal⸗ ten. Die Inſaſſen des Wagens ſchoſſen jedoch ſofort und töteten den Poliziſten. Ein weiterer Poliziſt und eine Frau wurden ver⸗ wundet. Später verſuchte die Polizei, zwei be⸗ rüchtigte Brandſtifter in einer Mietskaſerne zu verhaften. Als die Brandſtifter ſich eingekreiſt ſahen, machten ſie ſogleich von ihren Schuß⸗ waffen Gebrauch und verletzten zwei Polizei⸗ beamte ſchwer. Dillinger auf einem engliſchen Dampfer London, 5. Mai. In ſenſationeller Aufmachung meldet„Daily Herald“, daß ſich der berüchtigte, ſeit Wochen von der amerikaniſchen Polizei verfolgte Gangſter Dil⸗ linger möglicherweiſe an Bord des briti⸗ Alexander von Hhumboldt, 5 der große Naturforſcher, der zu aſerhnt dern des Weltrufs der deutſchen Wiſſenſchaft gehört, ſtarb am ge vor 75 Jahren erlin.— ſchen Dampfers„Ducheß of Mork“ be⸗ finde, der am Sonntag in Liverpool eintrifft. Die Polizei von Chicago hat drahtlich die Polizei aller Häfen in Großbritannien ge⸗ warnt. Dillinger ſei vermutlich mit einem Be⸗ gleiter aus den Vereinigten Staaten geflüchtet und ſei an Bord der„Ducheß of Nork“. Hierauf ſei angeordnet worden, fämtliche Fahr⸗ gäſte genau zu unterſuchen. Eine ent⸗ ſprechende Weiſung ſei auch an die Behörden der iriſchen Häfen ergangen, die von dem Dampfer angelaufen werden. wahnſinnstat eines Grbeitsloſen in Amerika Seine Familie mit Rattengift vergiftet Neuyork, 5. Mai.(§HB⸗Funk.) Wie aus Sapulpa(Oklahoma) gemeldet wird, hat dort der Arbeitsloſe Cheſter Barret ſich, ſeine Frau und ſeine ſieben Kinder mit Rattengift vergif⸗ tet. Drei Kinder ſind bereits ge⸗ ſtorben. Alle anderen liegen ſchwerkrank dar⸗ nieder. Barret hatte ſeiner Frau und den Kin⸗ dern eingeredet, es handele ſich um ein Chinin⸗ Präparat gegen Fieber. Barret ſelbſt war ſchon ſeit langem krank. Er hat den Behörden gegenüber ſeine Tat eingeſtanden. —— ver deutſch-zugollawilthe Handels⸗ berteag Berlin, 5. Mai.(Drahtber. unſ. Berliner Schriftltg.) Der vor wenigen Tagen als Ergeb⸗ nis der zwiſchen Deutſchland und Jugoſlawien geführten Handelsvertragsverhandlungen zu⸗ ſtandegekommene neue Handelsvertrag wird, wie wir erfahren, im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden. Rieſenwerkzeuge der Aſtronomie In das amerikaniſche Harvard⸗Obſervatorium wird jetzt ein neues Teleſkop von überwälti⸗ genden Ausmaßen eingebaut. Dieſes Rieſen⸗ werkzeug der Sternkunde ſoll in erſter Linie zu photographiſchen Aufnahmen im Welten⸗ raum verwendet werden. ˙6110 LODERMA Agjerseiſt& Beide nach besonderem Verfahren unter Zusatz des haut- pflegenden Glyzerins hergestellt. Schnelles, saubeves Rasie.f ren des härtesten Bartes bei größter Schonung der Haut!. F· WolFFS SOHN-KARTLSRU Ahjemmmg tionalſozialiſtiſchen Zahrgang 4— A Nr. 205/ BNr. 125— Seite 4 „Hakenkrerzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Der Deg zu den fjerzen zur derſammlungsaknon der õdfl Die Reichspropagandaleitung der NSDAP hat eine große Verſammlungswelle angekün⸗ digt, die in dieſen Tagen beginnen und im Laufe von zwei Monaten bis ins kleꝛnſte Dorf, bis in den letzten Winkel der Städte das auf⸗ klärende Wort unſerer Redner tragen ſoll. Der Sinn einer ſolchen großzügigen Maß⸗ nahme erklärt ſich aus dem Weſen unſerer Auf⸗ faſſung von Staat und Volt. Es wäre falſch, wollte man dieſe Verſamm⸗ lungswelle nur als Propagandaaktion unter den bisherigen Begriff Propaganda faſſen. Der nationalſozialiſtiſche Staat wird— wie der 12. November 1933 gezeigt hat— vom Ver⸗ trauen von 40 Millionen erwachſener Menſchen getragen, dazu aber von der Liebe und dem fanatiſchen Glauben der deutſchen Jugend, die dieſe Liebe und dieſen Glauben nicht hat durch den Wahlzetel zum Ausdruck bringen können, die uns aber jeden Tag ein neues Zeichen da⸗ für gibt, daß ſie in dieſen nationalſozialiſtiſchen Staat ſo feſt hineinwächſt, daß dieſer Staat durch nichts mehr zu erſchüttern ſein wird. Der Volksgenoſſe, dem in ſeinem politiſchen Denken noch Reminiſzenzen vergangener Jahr⸗ zzehnte haften geblieben ſind, wird auf die Meldung von der bevorſtehenden Verſamm⸗ lungswelle erſtaunt gefragt haben: Warum das eigentlich? Warum eine Verſammlungs⸗ welle, die NSDApP hat doch die Macht, ihr Staat ſteht feſt und unerſchütterlich, ihre Arbeit iſt ſichtbar von Erfolg gekrönt, eine Wahl ſteht nicht bevor? Wir wollen dieſen Volksgenoſſen keinen Vor⸗ wurf machen, denn alle früheren Parteien ſahen Verſammlung und Wahl als zuſammen⸗ gehörende Dinge an, das eine als Mittel zum Zweck des anderen. Die NSDAP freilich hat es vom erſten Tag ihres politiſchen Kampfes an anders gehalten. Sie ſah in der Verſammlung — ganz gleich, ob die Zehntauſend⸗Mann⸗Ver⸗ ſammlung in der Stadt oder die Zehn⸗ und Zwanzig⸗Mann⸗Verſammlung auf dem Dorf— den Weg zu den Herzender deutſchen Menſchen. Der Nationalſozialismus hat in der Zeit des Kampfes um den Staat gewußt, daß es dar⸗ auf ankommt, die Menſchen wirklich in ihrem ganzen Glauben und Vertrauen zu beſitzen, er hat dieſes Grundprinzip ſeines politiſchen Kampfes auch heute nicht nur nicht vergeſſen, ſondern es zum Fundament ſeines Staates gemacht. Und deshalb werden unſere alten Redner, die hunderte und aber hunderte Mal mit dem Einſatz ihrer ganzen Kraft dieſen Kampf um die Herzen aufgenommen haben, wieder hin⸗ ausgehen ins Volk, werden zu den ihnen ver⸗ trauten Menſchen ſprechen. Sie werden ſpre⸗ chen nicht nur von den Erfolgen des heutigen Staates, ſondern vor allem— und das iſt der weſentliche Zweck dieſer Verſammlungswelle— von den Verſuchen, mit denen Men⸗ ſchen, die uns nicht verſtehen, weil ſie uns nicht verſtehen wollen, dieſe gigantiſchen Erfolge der na⸗ Staatsfüh⸗ rung herabmindern und unſere Staatsidee verfälſchen wollen. Gerade weil wir wiſſen, daß das Volt gläu⸗ big und vertrauensvoll zum nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat ſteht und in ihm die Erfüllung tauſendjährigen Ringens ſieht, wollen wir in dieſen zwei Monaten ihm insbeſondere auch zeigen, was wir auf dieſe kleinen Nörgeleien zu antworten haben. Wir werden das Unkraut der kleinen Kriti⸗ kaſtereien dadurch ausreißen, daß unſere Red⸗ ner die einzelnen kleinen Fragen der Biertiſch⸗ und Kaffeeklatſchpolitiker vor das Licht der Oeffentlichkeit zie hen und ſich mit dem, was hier und dort„erzählt“ wird, ein⸗ mal mit aller ſachlichen Gründlich⸗ keit auseinanderſetzen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hätte es nicht nötig, ſich mit dieſen meiſt mehr dummen als dreiſten Nörgeleien zu beſchäftigen, aber ſie hat auch keinen Grund, einer generellen Aus⸗ einanderſetzung aus dem Wege zu gehen. Gründlich, wie ſie ſtets ihre Aufgaben an⸗ gepackt hat, wird ſie jetzt alles das Geflüſter, das irgendwo im Verborgenen blüht, an das Tageslicht ziehen und es dem Volk zeigen. Sie wird mit wiſſenſchaftlicher Genauigkeit über alle Fragen Rede und Antwort ſtehen, die im verſteckteſten reaktionären Stammtiſch ausge⸗ heckt werden. Wieder könnte ein Volksgenoſſe kommen und fragen: Ja, warum ſollen wir, wir vierzig Millionen, die auf das Geſchwätz dieſer weni⸗ gen Beſſerwiſſer und Miesmacher nichts geben, warum ſollen wir dieſe Verſammlungen be⸗ ſuchen? Wir ſagen darauf: Ihr ſollt von unſeren Rednern hören, was in verſteckten Winkeln über uns geflüſtert wird, damit ihr an der Wi⸗ derlegung dieſer Lügen und Verdächti⸗ gungen das wahre Weſen unſerer na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung, die vor dem Forum des ganzen Volkes offen Rede und Antwort ſteht, noch mehr als bisher kennen⸗ lernt, damit ihr auf alle Zeit gefeit ſeid und immun werdet gegenüber der Beſſerwiſſerei und Nörgelſucht, damit dieſes alte Erbübel end⸗ gültig aus unſerem Volk verſchwindet und Platz macht einem bis zum letzten ein⸗ heitlichen Willen der Nation. Für uns Nationalſozialiſten aber ſollen dieſe beiden Monate eine wichtige Etappe in unſe⸗ rem Kampfe ſein. Wir wollen in dieſen Mo⸗ naten zeigen, daß unſere Bewegung als feſte und gigantiſche Brücke des Vertrauens das deutſche Volk und mit dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Staat lebendig verbindet, daß von unſerer Bewegung der Weg führt in das Herz jedes Volksgenoſſen. Dieſer Weg wird durch nichts und durch niemand je⸗ mals getrennt werden können, weil wir im⸗ mer und immer wieder an dieſem Weg bauen. Wir werden in dieſem Werk nie aufhören und raſten, denn der Weg zu den Herzen der deutſchen Menſchen iſt der Weg, der in die kommenden Jahrhunderte führt. Helmut Sündermann. der Uind im Jeitungswald kin Vort zʒur„Preſſekeiſtsꝰ Die Tatſache, daß im neuen Reich des Natio⸗ nalſozialismus eine Preſſe, die ſich auf dem Boden der neuen Tatſachen nicht ſicher fühlt, keine Wirkungsmöglichkeit mehr hat, dieſe ſchmerzliche Erkenntnis hat unter den gleichge⸗ ſchalteten Zeitungen eine akademiſche Diskuſ⸗ ſion unter dem Titel„Kriſis der deut⸗ ſchen Preſſe“ ausgelöſt. Hin und wieder haben auch nationalſozialiſtiſche Journaliſten zu dieſem Thema das Wort ergriffen und haben dabei Gedankengänge und Geſichtspunkte in die Debatte geworfen, die das Problem klarer und deutlicher umreißen, als die langatmigen, mehr oder weniger jeder Initiative entbehrenden Er⸗ örterungen. Der Leiter des Zeitungswiſſenſchaftlichen In⸗ ſtituts an der Univerſität Köln, Hauptſchriftlei⸗ ter Martin Schwaebe, macht zu dieſem Thema die Feſtſtellung, daß„der Wind, der im deutſchen Zeitungswald Morſches zur Erde fege, den jungen Trieben aber nichts anhaben könne, durchaus nur ſäubernde und be⸗ lebende Wirkung habe“. Er nimmt das ſo häuſig zitierte Wort von der Langweiligkeit eines großen Teiles der deutſchen Preſſe zum Anlaß, um das vielgeprieſene„intereſſante“ Zeitungsbild einer kritiſchen Betrachtung zu unterziehen.„Es war der Spiegel der 32 Par⸗ teimeinungen, es war das Bild der deut⸗ ſchen Uneinigkeit, es war eine Folge der entſetzlichen Zerriſſenheit unſeres Volkes, die uns bis an den Rand des Abgrundes geführt hat und die für jeden Stand, für jede Konfeſ⸗ ſion, für jede Wirtſchaftsgruppe und natürlich für jede Partei eine eigene Preſſe forderte!“ tereſſanter als Anſtändigkeit, — Das war„intereſſant“, das gab den Journaliſten der liberalen, marxiſtiſchen und bolſchewiſtiſchen Schule Gelegenheit genug, alles in den Staub zu ziehen, was ſie bei ihrer Geiſtesrichtung nicht verſtehen konn⸗ ten. Intereſſant war die Dekadenz, die uns auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens entgegentrat, in Kunſt, Theater, Film und Li⸗ teratur. Die Boulevard⸗ und Skandalblätter ſchoſſen wie Pilze aus der Erde und füllten mit Skandal und Klatſch ihre Spalten. Gewiß, für dieſe Preſſe und für die, die ſie ſchrieben, iſt das heutige Deutſchland nicht in⸗ tereſſant genug, es iſt„langweilig“ ge⸗ worden.„Unanſtändigkeit iſt nun einmal in⸗ töniger als Unmoral!“ Wir erleben ſoeben ein klaſſiſches Beiſpiel dafür, daß die hierdurch charakteriſierten Blätter mangels anderer Be⸗ tätigungsmöglichkeiten wieder in ihre früheren Gewohnheiten zurüchverfallen. So gibt der Mordprozeß Waltershauſen dem„Berliner Tageblatt“ Gelegenheit, ſeinen Leſern über eine ganze Seite von den Eheſkandalen der Schloßbewohner bis in ihre intimſten Einzel⸗ heiten zu berichten, mit einer Gründlichkeit, die an die Zeiten von Alfred Kerr und ſeine Aera erinnert. Wir verzichten, auf die Einzel⸗ heiten dieſes Berichtes einzugehen. Er gibt jedenfalls dem Judenblatt willkommenen An⸗ laß, den Leſerſchwund mit kleinen Senſatiön⸗ chen, mit einer Aufzählung von Bett ⸗ geheimniſſen und den übelſten Affären abzuſtoppen. Jeder verſucht es eben ſo, wie er es verſteht! Und beim„B..“ macht man es und Moral ein⸗ —— Das Abzeichen der Kinderreichen chens genehmigt. Das Abzeichen wurde i einem Entwurf von Felix Rinne(Karlsruhe hergeſtellt und zeigt einen Adler mit fünf Jun⸗ gen unter ſchützenden Schwingen. ſich ſehr leicht, die ſo oft zitierte„Langwei⸗ ligkeit“ zu beheben. Der Reichsminiſter des Innern hat den Bun⸗ desmitgliedern des Reichsbundes der Kinder⸗ reichen das Tragen dieſes neuen Bundesabzei⸗ Nationalſozialiſtiſche Kritit erfolgt nicht um bauend und richtungweiſend. Wenn heute manche Zeitungen als„lang⸗ weilig“ oder„uniform“ erſcheinen, ſo iſt dies keinesfalls die Schuld der deutſchen Preſſepoli⸗ V 1 tik im allgemeinen, ſondern die Schuld der ein⸗ zelnen Schriftleiter, die in ihrem engen bür⸗ gerlichen Horizont ſozialiſtiſches Weſen und Art begreifen können. Der bürgerliche Menſch trägt in ſeiner inneren Weſensart den Sinn für das Klein⸗ liche, niemals national⸗ 4 die Froſchperſpektiven des Lebens und wird niemals aus ſich ſelbſt heraus in poſitivem Sinne„Kritik“ üben können. an ſtaatlichen Maßnahmen Wenn es heute ſo eiwas wie eine„Preſſe · kriſts“ gibt, Schriftleiter. Schriftleiter leiter in unſerem Staate zu beſtellen, die frher ſo iſt dies eine Kriſis der in unſerem Staat vermag nur zu ſein, wer den Kampf der Bewegung ſelbſt miterlebte in allen ſeinen Phaſen, auf der Straße, in den Kneipen und Verſammlungsſälen. Es erſcheint deshalb min höchſtem Maße abſurd, Leute als Schrift⸗ 3 die neue Staatsidee bekämpften und verläſter⸗ 1 ten und denen auch heute wieder, das zeigt der Fall der„Grünen Poſt“ vor einigen Tagen, in allen Poren das Fell juckt! Videant consules. Jayełen· Linoleum ——————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— Original-Hazi-Greuel— Made in USR Der in NewYork erſcheinenden„Deutſchen Zeitung“ entnehmen wir die Mitteilung, daß zurzeit von der„Public Welfare Film Corpo⸗ ration“ verſchiedene Filmſzenen gedreht wer⸗ den, die„leider“ wie dieſe„Wohlfahrts⸗Film⸗ geſellſchaft“ betont, in Amerika hergeſtellt wur⸗ den, weil ſie„infolge der ſtrengen Kontrolle und barbariſchen Unterdrückung von Preſſe⸗ und Filmfreiheit in Deutſchland nicht über die Grenze gebracht werden konnten“. Für uns Deutſche iſt es zweifellos äußerſt inter⸗ eſſant, wie es bei uns eigentlich ausſieht; das erfahren wir in dem von Regiſſeur Benjamin Mindlin und noch einigen anderen amerikani⸗ ſchen Staatsbürgern„jüdiſchen Glaubens“ in New Vork Weſt gedrehten Filmwerk. Man ſieht da ſchaudernd folgende Szenen: Auf einem Schaufenſter ſind große Plakate angebracht:„Kauft nicht von Juden“, „Dreckiger Jude“ und„Judäa verrecke!“ Des Weges kommen einige Juden in langen Bärten, Kaftan und krummen Naſen und beginnen die Plakate herunterzureißen. Dabei werden ſie plötzlich von einer Abteilung SA⸗Leuten über⸗ raſcht, die mit Gewehren und aufgepflanzten Bajonetten auf ſie eindringen, die alten Juden brutal niederſtechen, mit dem Gewehrkolben auf den Kopf ſchlagen und auch ſonſt zeigen, wie alle die, die es noch nicht wiſſen, ſich einen„Nazi“ vorzuſtellen haben. Eine andere Szene: Auf einer Bank ſitzt friedlich im Scheine der untergehenden Sonne ein alter Jude mit ſeiner Frau, ne⸗ ben ihm ſchlummert zuſammengerollt ein Dackel. Des Weges kommen wieder 4 SA⸗ Leute, fragen den Alten, ob er Jude ſei, und ſchlagen, als er bejaht, ihm und ſeiner Frau ins Geſicht, ſpucken die beiden an und treten den Dackel mit Füßen.(Man ſieht, wie unbe⸗ gabt unſere Filmgeſellſchaften zum mindeſten in der Darſtellung von Familienſzenen ſind. Das Judenpaar beim Schein der untergehen⸗ den Sonne mit dem armen Dackel, ſolch rührende Bilder hat man bei uns noch nie über die Leinwand gehen ſehen. D. Schr.) Man beachte auch die erſchütternde Realiſtik folgender Szene: Eine Gruppe alter gebrech⸗ licher Juden mit blutenden nackten Füßen, in Lumpen gekleidet(die Hoſen hän⸗ gen in Fetzen herunter, auf den Geſichtern ſpiegeln ſich die furchtbar erlittenen Grauſam⸗ keiten wider) wird auf der Straße von einer Horde SA⸗Leute angetrieben, mit den Füßen getreten, brutal vorwärts geſtoßen. Ein alter Jude bricht zuſammen. Er wird mit Gewehrkolben und Stiefelſohlen traktiert und ſchließlich ſcheinbar tot liegen gelaſſen. Die Juden in Amerika müſſen ihre chriſt⸗ lichen Landsleute für, gelinde geſagt, ſehr naive Menſchen halten, wenn ſie ihnen ein ſolches Erzeugnis vorzuſetzen wagen. Mit der Aufführung dieſer Original⸗Nazigreuel— bei ihrer Aufnahme in Weſt⸗New Vork gab es ſei⸗ ner Zeit einen Menſchenauflauf, auch wurde der geniale Benjamin Mindlin„wegen unordent⸗ lichen Betragens“ vorübergehend feſtgenommen — hat es noch ein Häkchen, allerdings nur ein ganz kleines, Sir Mindlin wurde für ſchul⸗ dig befunden, das Urteil aber ſuspendiert. Sonſt haben aber die Gerichte nichts unternom⸗ men. Der Originalfilm von den Nazi⸗Greueln in Deutſchland, in Amerika gedreht, liegt in einem Schubfach der„Wohlfahrts⸗Filmgeſell⸗ H. Engelhard Machf. N 3,10 Mannheim 2, 10 ———— ſchaft“ bereit und wartet nur darauf, bis er durch weitere derartige Original⸗Aufnahmen in 4 anderen Städten Amerikas ergänzt wird. In Weſt⸗New Nork dürfen allerdings die Schrek⸗ ——— kenstaten der SA dank dem mutigen Auftreten 4 der dortigen Deutſch⸗Amerikaner nicht mehr wiederholt und gedreht werden. Wir Deutſche können mit brennendem Inter⸗ eſſe der Fertigſtellung des Kunſtwerks entgegen⸗ ſehen. Es würde ſich empfehlen, den Film für deutſche Kinotheaters zuerwerben. Wir ſind überzeugt, daß er bei uns und nicht zuletzt bei den in Deutſchland lebenden Juden mit viel Aufmerkſamkeit und noch mehr Humor aufgenommen werden würde. — IIn IA L 8 r fmi „44i Ueber 4 Milliarden Mark betrug Ende 1933 das von den Lebensverſicherungs⸗ Unternehmungen für ihre verſicherten an⸗ geſammelte und in mündelſicheren Werten angelegte vermoͤgen. dieſes Rapital be⸗ fruchtet die ganze deutſchevolkswirtſchaſt. Gemeinſchaſt zur pflege des tebensverſicherungsgedankens eine Säule unſerer Volkswirtſchaft— die ELebensverſicherung nund is milionen Lebensverſicherungen über eine geſamte verſicherungsſumme von eund17milliardenmark beſtanden ende 1933 in deutſchland— der beſte beweis für das ver · trauen, das die deutſche Lebensverſicherung ſich in mehr als 100 Jahren erworben hat. n verſicherte und deren hinter⸗ bliebene wurden im Jahre 1933 runò S00 Mill. M. ausgezahlt. In Zahlloſen Fällen wurden daoͤurch Samilien vor not bewahrt, exiſten⸗ zen gerettet und neu geſchaffen. 3 . 7 1 Millionen ungeheure( mag, daß ar und Tag dr Seht ſie euck heute, ſeht e das Braunk den Schulte längſt zum eworden iſt achfeh nachſehen, d das Koppel daß ſie ſich! dieſes Kopp ſpart haben. xüſtung kleb Rf aller jener k aller jener! in d rugen zu„ den Händen . un Legen ſie je Wfennig, 9 tiſche der Z ſchäfte.„Bu aber iſt kau längſt nicht bue auch ni ſſen. Aben tragen ſie al des von Ad Poflie ferg oſtkartenbi ein Kränzlei z5 ledter ihr letzter es ins Tr ihr erſter B muß an un wegung ſte es vermöger gend, dieſes „Unverbildet alle geſunden in Henkt, empft elementare aus, daß ſie nur immer daß dieſe Jr beſinnungsle ſterung alles materiellen das in der? im Alter, da Geht einm a 5 en ſtreifte Flag und ſehß en gen an, der di verlöſchte. heißen möge leicht zum e in dieß er jün gung Deutſc mal das Er Erbe, deſſen Deutſchen? fſtarken Hän ſchirmenden mals dabei lichen Stun land die erſ ches aufleuck unter dem tember⸗Him: deutſchen J. gangen. Un warum das als in jener an Schulter 1V Reiche en„ſicherſt. illens.“ Immer h. gegeben! S und ging mi Lippen gege unter ſeine ſie verließ n ung hunder 7 und obertagen f ihr Opferm jungen Nati werteres, H ben, das ſie es ſchon ver land⸗Lied a Weil abe ——1 zu 1 ieſer Juge den Mund nis aus. E⸗ tion, die au Tradition Reinheit ur „Der ſter durch eine gelöſt, die in Staatsbegri Staat nur hat den Bun⸗ der Kinder⸗ Bundesabzei⸗ wurde Hich (Karlsruhe) mit fünf Jun⸗ zingen. „Langwei⸗ olgt nicht um iſt ſtets auf⸗ n als„lang⸗ n, ſo iſt dies ſen Preſſepoli⸗ ſchuld der ein⸗ mengen bür⸗ als national⸗ luſ auch nur fünf reifen können. rägt in ſeiner ir das Klein⸗ s Lebens und s in poſttivem Maßnahmen eine„Preſſe⸗ Kriſis der in unſerem den Kampf ſebte in allen i den Kneipen cheint deshalb mals Schrift⸗ 44 len, die früher und verläſter⸗ das zeigt der inigen Tagen, 1 S. ———— achf. M 3, 10 leum feſtgenommen 1 dings nur ein urde für ſchul⸗ pendiert. Sonſt unternom⸗ Nazi⸗Greueln 3——— ———— 4 vreht, liegt in 1 rts⸗Filmgeſell⸗ darauf, bis er Aufnahmen in nzt wird. In 38 die Schrek⸗ igen Auftreten 45 ikaner nicht erden. iendem Inter⸗ ſerks entgegen⸗ den Film für gegeben! Sie brach in den * erwerben. uns und nicht benden Juden noch mehr vürde. ————— —— 1 1 Die Hitlerjugend, ihr Rampt und ihre Ziele „„Wir bringen heute einen Aufſatz, den Edgar — Kahn, Dichter des por kurzem in Braun⸗ ſchweig mit großem Erfolg aufgeführten Schau⸗ ſpiels„Langemarck“, nach einem Beſuch in ber Reichsjugendführung niederſchrieb. (Die Schriftleitung.) 7—— Zwei Buchſtaben nur! Und doch ſind ſie Begriff geworden für die junge Nation eines großen durch ſchweres Schickſal reif und ernſt ewordenes Volkes! Sie ſind Symbol gewor⸗ en eines Wiaenducee ame Blocks zwei Millionen Jugendlicher, eines Blocks, deſſen ungeheure Expanſionskraft es ſicher einſt ver⸗ mag, daß aus dieſen zwei Millionen über Jahr und Tag drei, fünf oder acht Millionen werden. Seht ſie euch boch einmal an, dieſe Jungens von heute, ſeht euch vor allem jene an, die noch nicht das Braunhemd tragen dürfen und noch nicht den Schulterriemen tragen dürfen, der ihnen längſt zum Inbegriff aller irdiſchen Seligkeit eworden iſt. Seht ſie euch doch einmal an, wie ſe mit brennenden Blicken jenen Glücklichen nachſehen, die das Braunhemd, die Kappe und das Koppel tragen, und von denen wir wiſſen, daß ſie ſich dieſes Braunhemd, dieſe Kappe und dieſes Koppel buchſtäblich vom Munde abge⸗ ſpart haben. An jedem Stück dieſer ihrer Aus⸗ rüſtung klebt eine lange Geſchichte voller Ent⸗ laer. Eine lange Geſchichte des Verzichts aller jener kleinen ſonntäglichen Vergnügungen, aller jener kleinen kindlichen Gelüſte. Was ſie früher in die Jugendvorſtellungen der Kinos trugen zu„Old Waverly“, um ſich für ihre, in den Händen warmgewordenen Groſchen zwei Stunden unendlicher Seligkeit zu erkaufen, das Legen ſie jetzt klopfenden ſenefs Pfennig um Wfennig, ark um Mark, auf die Verkaufs⸗ tiſche der Zeugmeiſtereien und Konfektionsge⸗ ſchäfte.„Buffalo Bill“ iſt tot,„Old Waverly'“ aber iſt kaum noch ein Schatten ſeiner ſelbſt, längſt nicht mehr f„ein deutſches Jungen⸗ 485 ſchneller klopfen zu ſen. Aber auf dieſen, ihren heißen Herzen tragen ſie alle die Miniaturausgaben eines Bil⸗ des von Hitler, und über Betten Poflie lengit mit Reisnägeln befeſtigt ein oſtkartenbild Baldur von Schirachs. Sie haben ein Kränzlein um dieſes Bild gewunden, oder eine Blume ſteckt daran, immer gilt dieſem Bild ihr letzter Blick, ehe ſie aus der Unraſt des Ta⸗ es ins Traumland hinübergleiten; gilt 72 ihr erſter Blick am jungen Morgen. Was aber muß an ungeheurer Kraft in dieſer Jugendbe⸗ wegung ſtecken, was in ihren Führern, daß ſie es vermögen, das Denken und Tun dieſer Ju⸗ „gend, dieſes Teils einer Nation, der noch völli „ünverbildet iſt, noch völlig unverbraucht iſt, no alle geſunden Inſtinkte hat und noch alle Ideale lühend in ſich trägt, noch keuſch iſt und ſauber bentt, empfindet, lebt und träumt— welche elementare Kraft ſtrahlt von dieſen Führern aus, daß ſie es vermögen, dieſe Jugend nicht nur immer ſtärker an ſich zu feſſeln, ſondern daß dieſe Jugend auch bereit iſt, bedingungslos, beſinnungslos und in einer beiſpielloſen Begei⸗ ſterung alles zu opfern. Nicht nur ihre kleinen materiellen Schätze, ſondern auch das andere, das in der Jugend die gleiche Größe beſitzt wie im Alter, das Leben. Geht einmal nur in das Haus zu Berlin am Kronprinzen⸗Ufer, über dem die rieſige weißge⸗ ſtreifte Fed e weht. Geht einmal nur hinein und ſeht euch die*—— Fahnen jener Jun⸗ gen an, deren 30 hoffnungsvolles Leben im Angeſicht dieſer ihrer Fahne verflackerte und verlöſchte Norkus, Wagnitz und wie ſie alle heißen mögen— Du aber empfindeſt hier, viel⸗ leicht zum erſten Male, welche zwingende Kraft in dief er madnep ſchönſten und idealſten Bewe⸗ gung Deutſchlands ſteckt. Sie ſoll und wird ein⸗ mal das Erbe ihres Führers antreten— ein Exbe, deſſen Weg zu ihm dez Jugendführer des Deutſchen Reiches mit den behutſamen und 8— änden des großen, aufrichtigen und ſchirmenden Kameraden bereitet. Hättet ihr da⸗ mals dabeigeſtanden, damals in den. lichen Stunden zu Potsdam, als über Deu glei⸗ land die erſten zagen Strahlen des neuen Rei⸗ ches aufleuchteten und dann faſt ein Jahr ſpäter unter dem goldüberfluteten Nürnberger Sep⸗ iember⸗Himmel, dann wäre euch wohl mit dieſer deutſchen Zugend gemeinſam das fen aufge⸗ „gangen. Und dann hättet ihr verſtehen gelernt, warum das Auge des Führers nie reiner ſtrahlt, als in jenen ſeltenen Stunden, da er, Schulter an Schulter mit dem Jugendführer bes Deut⸗ ſchen Reiches, vor ſeiner Jugend ſteht, vor die⸗ ſen„ſicherſten Garanten der Erfüllung ſeines Willens.“ Immer hat es in Deutſchland dieſe Jugend reiheitskriegen auf nd ging mit Theodor Körners Liedern auf den Lippen gegen den Tyrannen vor, der Europa unter ſeine ſchweren Stiefel getreten hat. Und ſie verließ mit der gleichen glühenden Begeiſte⸗ „rung hundert dorfäl ſpäter die dumpfen Klaſſen⸗ 7 und Hörfäle, und gerade in dieſen Ok⸗ obertagen flammt in Flandern, vor Langemarck ihr Opfermal auf und kündet vom Tode jener jungen Nation, die nichts Größeres, Erſtrebens⸗ werteres, Heiligeres kannte, als ihr junges Le⸗ ben, das ſie kaum zu leben begonnen hatte, um es ſchon verklärt und mit dem Deutſch⸗ land⸗Lied auf den Lippen hinzugeben. Weil aber nichts beſſer geeignet iſt, nichts ——1 zu überzeugen vermag, als das Wort ieſer Jugend ſelbſt, ſo ſpreche ſie hier durch den Mund Baldur von Schirachs ihr Bekennt⸗ nis aus. Es iſt das Bekenntnis der jungen Na⸗ tion, die auf dem Fundament ſchickſalsſchwerer Tradition den gewaltigen Flug zu ſeeliſcher Reinheit und geiſtiger Höhe wagt: „Der ſterbende Staat von Weimar wurde purch eine revolutionäre Jugendbewegung ab⸗ gelöſt, die in ſich bereits einen neuen lebendigen Staatsbegriff verkörperte zu einer Zeit, als der Staat nur noch eine Form ohne Inhalt war. So ſetzte die iaſchine an die Stelle des Appa⸗ rates, der Maſchinerie und Bürokratie das lebendige Leben. Und ſo entſtand dieſer Staat von heüte, der nicht mehr eine über dem Volke oder außerhalb des Volkes ſtehende lebens⸗ fremde Macht iſt, ſondern ein Staat, der das organiſierte deutſche Volk darſtellt. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß im Rahmen dieſes neuen Staates auch die Jugend ihren ſtaatlichen Aus⸗ druck finden mußte. So entſtand auf Befehl des Führers dieſes neue Amt, das zu bekleiden ich die Ehre habe, und das den Anteil ausdrücken ſoll, den die Jugend an der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution gehabt hat. Ich weiß, daß Morgenlied der Hitlerjungen 3 Licht im Oſten zeckt uns zur frohen Fahrt. inaus aus Häuſerpfoſten, ms Banner ſich geſchart! Das deutſche Land lockt firngekrönt; Weite Meere, Breite Ströme, Und der Sturzbach dröhnt. Menſchenleere Straßen Weckt unſres Marſches Takt, Bis die Stadt verlaſſen. Dem Bergzug— fern gezackt— Entgegen jauchzen Blick und Lied. Junge Freude In Gefolgſchaft Ihres Führers zieht. Bauern auf den Feldern Pflügen mit harter In hohen ſtarken Auf Heide nd. äldern, Moos und Sand Wird Kraft der Erde uns zuteil. Und wir ſchauen— Und wir rufen: Deutſches Land, Sieg⸗Heil! Hans Herbert Reeder. „Verbauern“ „Nichts zu wollen, Herr Kantor, mein Junge wird Bauer wie ich und damit baſta!“ Mit dieſen Worten verabſchiedete Peter Hahn den Dorflehrer. Er hatte den letzten Verſuch gewagt, für den jungen Klaus eine Lanze zu brechen. Auf die hohe Schule müſſe er, er habe das Zeug dazu. Es wäre ſchade drum, wenn er im kleinen Dorf verbauere. Als die Tür ins Schloß gefallen war, ging Peter Hahn die Geſchichte von der hohen Schule und ſeinem Jungen noch lange im Kopf herum. „Verbauern“ hat er geſagt. Verbauern? Ein Unterton Abfälligkeit lag darin und eine Art Vorwurf. Darüber grübelte er jetzt nud nahm ſich vor, bei der nächſten Gelegenheit den Schulmeiſter in dieſer Sache noch einmal ener⸗ giſch zur Rede zu ſtellen. Wochen waren vergangen. Klaus brachte eine Schularbeit der anderen heim und immer ſtand„ſehr gut“ darunter. Der Vater mußte regelmäßig unterſchreiben. Er tat es mit ſtiller, beherrſchter Freude, aber wenn er das Heft zu⸗ rückreichte, brummte er doch ein bißchen.„Was er nur will, der Schulmeiſter. Dein Vater iſt ja ſchließlich auch kein Dummkopf und Dein —— war's auch nicht. Sag' ihm das ein⸗ mal. Grips im Kopf hat als die anderen, was hat denn das da gleich mit der„Hohen Schule“ zu tun. Den brauchen wir bei unſerer Arbeit ge⸗ nau ſo gut!“ An einem Frühlingsnachmittag ſitzen Vater mund Sohn beim Veſper am Grabenrand des Ackers. Weit ſpannt ſich der blaue Himmel über das ebene Feld. Aus den ſchwarzen Acker⸗ ſchwaden ſteigt leichter Rauch. Die Erde dampft. Es iſt, als ob ſie atmete nach einem harten, to⸗ ten Winter. „Na, ſchmeckt's, Vater Hahn und Sohn? Das trifft ſich ja gut.“ Der Dorflehrer lehnt ſein Fahrrad an einen Kirſchbaum am Straßenrand. „Ich bin auf dem Weg zur Stadt, wollte ſchon lange wieder einmal zu Ihnen kommen, Herr Hahn. Wegen Klaus. Haben Sie ſichs noch einmal überlegt?“ „Ein paarmal ſogar, Herr Kantor, und es bleibt dabei— und was ich noch ſagen wollte — ach Klaus gib den Pferden das andere Fut⸗ ter noch. So— jetzt ſind wir allein, Herr Kan⸗ tor, und nun verraten Sie mir erſt einmal, was das mit dem Verbauern auf ſich hat.“ „Ach ſo!?“ Das haben Sie mir übel genom⸗ men, Herr Hahn, das war nicht meine Abſicht. Ich meinte damit bloß, daß es ſchade ſei, wenn ein Junge wie Ihrer, mit ſolchen Fähigkeiten, an ein kleines Dorf gebunden bleibt. Er müßte ein größeres Wirkungsfeld für die Zukunft ha⸗ ben, könnte ein bedeutender Mann werden, von dem dann vielleicht die Zeitungen ſchreiben— Klaus Hahn, Sohn des Landwirts Peter Hahn, geboren in... uſw. Es bleibt doch Ihr Junge, und ſtolz müßten Sie auf ihn ſein. Seien Sie doch nicht ſo ein Dickkopf, Herr Hahn, ich meine es wahrhaftig gut.“ Der Bauer ſchluckte. Dann ſtand er auf und ſtrich mit derber Hand den Schnurrbart zurück. „Nein!“ ſchüttelte er den Kopf.„Das iſt kein kleines Wirkungsfeld, Herr Kantor. Sie lken⸗ Und wenn man nun ein bißchen mehr vergilbten Zettel. mein Urgroßvater, nen Ihre Schule und ich meinen Acker und mein Feld, meine Pferde und meinen Garten, mein Haus und meine Familie. Nein, ich kann's nicht. Sprechen Sie mit meinem Jungen.“ Langſam ſchritten beide auf den Acker. Klaus ſchüttete gerade den Reſt eines Futterſackes in die Krippe. Er ſtand vor den Zferden.„Hör mal, Klaus“, ſagte der Lehrer,„Du ſollſt zu Oſtern auf die Schule in die Stadt, ich habe eben mit Deinem Vater darüber geſprochen.“ Klaus ſah nach ſeinem Vater, den den Kopf ein wenig geſenkt hatte und läſſig an einer Heu⸗ rippe kaute. Es folgte ein Augenblick des Schweigens, der für jeden der Drei wie ein Albdruck zu wirken ſchien. Dann begann Klaus zögernd, mit leiſer Stimme, als ob er allein wäre und geheime Zwieſprache mit ſich ſelbſt führe. „Ich habe geſtern auf dem Dachboden zu Hauſe ein altes Heft gefunden mit vergilbten Blättern drin und zittriger Schrift. Eine Seite davon habe ich herausgeriſſen, weil ſte mir be⸗ ſonders gefiel. Da iſt ſie.“ Klaus las vor: Chri⸗ ſtoyh Heinrich Hahn, der zweite Sohn vom vorigen, ein gar kluger Burſch, machte ſchon in früher Jugend Schreibereien auf dem Bürger⸗ meiſteramt mit viel Geſchick und Korrektheit. Auf der hohen Schule in Leipzig hat er es im Studium allweit gebracht. Indes, ein liederlich Weibsbild führet ihn auf den Weg des Laſters und der Gemeinheit und tat ſich gütlich über ſeine einfache Herkunft. Er hat den graden Weg verloren, weil er ſeinen Acker vergeſſen und verleugnet. Er iſt arm und verlaſſen in die Seligkeit eingegangen. Er iſt kein Bauer ge⸗ weſen, der Chriſtoph Heinrich wie die Hans es waren ſeit undenklicher Zeit. Und dies ſei nie⸗ dergelegt als ein Zeugnis für ſpätere Genera⸗ tionen und als eine Mahnung, auf daß ſie dar⸗ aus lernen ſollen und zu Anſehen und Wohl⸗ ſtand kommen. Theodor Wilhelm Hahn. Klaus reichte dem Lehrer ſchweigend den „Das iſt mein Großvater, ſagte der Bauer leiſe.„Und Herr Lehrer,“ ergänzte Klaus ſchnell und ſtreckte die Hand aus.„Den Zettel brauche ich für meine Familienchronit und muß ihn wiederhaben.“ Da ſtand der Lehrer und las ihn ein paar⸗ mal, ohne ein Wort zu ſagen. Dann ſah er über das Blatt auf die friſchen dampfenden Ackerſchollen, lange Zeit, als ob er fühle, an etwas Heiligem gerüttelt zu haben. Die Pferde fingen an zu wiehern. Es klang Herr Kantor,“ wie ein leiſer Proteſt und wie ein Ruf zur Pflicht! „Nichts für ungut, Herr Hahn,“ ſagte der Leh⸗ rer verſonnen und ſchüttelte ihm und Klaus kräftig die Hand. Während er auf der Landſtraße davonfuhr, ſchritten Vater und Sohn wortlos hinter dem Pflug. In der friſchen Ackerfurche balgten ſich eine Menge von Krähen um eine Maus. „Wieder eine!“ rief Klaus erfreut,„wenn das ſo weiter geht, Vater, dann haben wir beim Feierabend überhaupt kein Ungeziefer mehr im Acker!“ Fred Ritter. all dieſer Jungvolk⸗Jungen, die den ſ Jugend, jungen Nation die Ba Die Rommenden Beſuch beim jungen Deutſchland dieſes Amt nicht möglich und nicht denkbar wäre ohne das Opfer all dieſer Hitlerjungen, chweren Opfergang gegangen ſind durch den Staat von Weimar bis zu jener Stunde, da Adolf Hitler die Führung des Reiches in ſeine Hände nahm. Ich weiß, daß dieſer Tag, an dem die Jugend ihren machtvollen ſtaatlichen Ausdruck ſand, nicht möglich geweſen wäre, wenn nicht dieſe feierlichen und erhabenen Reihen unſerer itlerſugend⸗Kameraden, geweſen wä⸗ ren, jene Reihen, die ich einmal die unſterbliche »Gefolgſchaft genannt habe, die uns verpflichtet hat und gebunden hat an den Weg zäher Hin⸗ —— und Diſziplin, zur Selbſtentäußerung und Die Hitler⸗Jugend hat ſich das Recht zur Füh⸗ rung der geſamten deutſchen Jugend nicht da⸗ durch erworben, daß ſie hinter dem Ofen n ſeſſen hat, ſondern ſie hat ſich dieſes Recht im Kampf auf der Straße erkämpft. Wir haben in einem 8 und unerbittlichen Ringen die marxiſtiſche Zugend zu Boden geſchlagen, und lich Feilgha Jugend geführt habe, auch bereit bin, en Kampf gegen die Reaktion zu führen, wie ich bereit bin, jedem die Hand zu re Anbche. Be als unſer Kamerad zu uns treten möc ie wir alle bereit ſind, unſere Hand denen zu die ehrlichen Herzen zu uns kommen, ſo ereit ſind wir aber auch, denen, die aus un⸗ lauteren Gründen zu uns ſtoßen, oder bei uns ihren Vorteil ſuchen, die— zu bieten. Ka⸗ meraden, ein ganzes Volk ſchaut auf euch, auf euch junge Kämpfer unſerer deutſchen Frei⸗ — ung. Ein ganzes Volk blickt mit tummer Frage auf 5 ob ihr die Sehnſucht ſtillen werdet, und ob ihr die Aufgabe erfüllen könnt, die auf eure Schultern gelegt iſt. Denkt daran, daß ihr die Hitler⸗Jugend des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates ſeid, daß es bei euch liegt, ob dieſes Werk vo endet wird, das ſo roß und Kereng und erhebend begonnen hat. wei Millionen 75 Volksgenoſſen ſind auf den Schlachtfeldern des großen Krieges für euch gefallen, zwei Millionen Toter fordern von euch, daß ihr nicht unter gehen laßt, was— in der bitterſten Stunde ihres Lebens erſehnten und erfühlten. Darum laßt uns die Träger der Tradition der Front ſein! Wenn ihr die Trä⸗ er des K Wa0 deutſchen Sozialismus ſeid, ann denkt daran, daß dieſer Sozialismus in den Schlachten des Weltkrieges geboren wurde, und bereitet euch ſo auf eüre große geſlen vor! Denkt daran, daß dieſe Toten gefällen ſind, damit auch af euch einem Leben ver⸗ pflichtet der Wehrhaftigkeit, der Ehre, der Treue und der Tapferkeit. Eine Jugend zur Wehr⸗ haftigkeit erziehen heißt nicht einen neuen Krieg vorbereiten! ir wollen dieſe Wehrhaftigkeit nur, damit wir in Frieden leben können. In eurem Namen und im Namen der geſamten deutſchen Jugend lege i jener opfernden und entſagenden ugen„ die ein Gelöbnis ab zu immer das Kennzeichen der Mfpes ugend un⸗ — Volkes war. Als Jugendführer des Deut⸗ ſchen Reiches ſchwöre ich in eurem Namen und im Namen der geſamten deutſchen—*. Was wir arbeiten und was wir tun, das tun wir nicht des Profits wegen! Wer der deutſchen Jugend angehört, gelobt durch mich, ſein ganzes Leben in den 10 der Idee zu ſtellen, die wir die nationalſozialiſtiſche nennen. Für euch und in eurem Namen ſchwöre ich: Was wir tun, das tun wir nicht für den einzelnen, das tun wir für die Nation, nichts für uns, alles für Demuſch⸗ land!— Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Wird man es nun noch verwunderlich finden, daß der Wunſch rege wurde— und durch die Ereigniſſe immer neue Nahrung fand— einmal jene Stätte aufzuſuchen, die der Führung der ſis bildet, von der aus ſie nun ihren Feldzug antrat, ihren Feldzug, 3 Millionen hinter ſich um die doppelte, um ie*++- Zahl zu erobern? Nicht allein 5— das Wort zu erobern, ſondern durch die at? Ich habe einen Nachmittag in jenem Haus zu Verlin am Kronprinzen⸗Ufer derbrach. 3⁰ habe ſie geſprochen, die e die Scharführer, die Gefolgſchaftsführer, die Unterbann⸗, Bann⸗ und Oberbann⸗Führer, die Gebiets⸗ und Obergebiets⸗Führer, von denen mich mit manchem perſönliche Freundſchaft ver⸗ bindet. Ich denke noch daran, wie vor Jahr und Tag Willi Körber hier in Braunſchweig vor mir ſaß und mit ſtrahlenden Augen Bilder der Zu⸗ kunft malte. Er iſt inzwiſchen Obergebietsfüh⸗ rer geworden. ner der Obergebietsführer Deit Hartmann Lauterbacher vom Obergebiet Veſt, der mir in einer unvergeßlichen Slunde einſt in Flechtorf von großen und herrlichen, gewaltigen Aufgaben ſprach. So wie ſie es vermochten, eine Atmoſphäre „der Unbekümmertheit, aber des eiſernen Wil⸗ lens, der Unbeſtechlichkeit, der Sauberkeit und eines fanatiſchen Glaubens an das Göttliche im Menſchen um ſi zu verbreiten, ſo herrſcht auch in dieſer ihrer Berliner Zentrale die Atmo⸗ ſphäre der Unbekümmertheit, des eiſernen Wil⸗ lens, der Unbeſtechlichkeit und Sauberkeit. Der fanatiſche Glaube an den Funken des Göttlichen im Menſchen aber iſt ſtärker denn je. HIl!— Zwei Buchſtaben nur! Mögen ſie auch für euch Be riff werden, wie ſie Begriff ge⸗ worden ſind für ie junge Nation eures großen, durch ſchweres Schickſal reif und ernſt geworde⸗ nen Volkes. Wie ſie Symbol geworden ſind für einen geſchweißten Block zwei Millionen Ju⸗ gendlicher, ſo mögen ſie auch Symbol für euch werden. Gewiß, dieſe Jugend hat das Plus beiſpielloſer Begeiſterungsfähigkeit. In ihr güi t und brennt etwas und iſt jeden Augen⸗ lick bereit, hervorzubrechen, aufzulodern und mit erſtickender Kraft alles niederzureißen, was ſich ihr entgegenſtemmt. Deine Aufgabe aber iſt es, und ſie iſt geringer als das Opfer, das dieſe Jugend ja auch für dich brachte, zu deinem be⸗ ſcheidenen Teil mit dazu beizutragen, daß aus dieſen zwei Millionen, die hinter der weißge⸗ ſtreiften Hakenkreuzfahne marſchieren, über Jahr und Tag drei, fünf oder acht Millionen werden! Edgar Kahn. ——n éKUm..——— ich 955 Euch, daß ich mit derſelben Unerbitt⸗ eit, mit der ich euren Kampf gegen die mar⸗ ——————— ——————— —— zielle nicht, was bevorſteht. Reichskommiſſar und weiß barierte Hoſenſtoff, chen Jahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seit⸗5 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Dom 5. zum 1I. Märs 1933: Wie ich die Revolution in Baden erlebte/ (Schluß) Es mag etwa 3410 Uhr an jenem Samstag Morgen geweſen ſein. Auf 10 Uhr iſt die offi⸗ Uebernahme der Polizei durch den Reichskommiſſar im Hofe der Polizeiunter⸗ kunft angeſetzt. Ich ſitze am Schreibtiſch des Miniſters auf dem Stuhl, der einſtens Rem⸗ mele trug; Robert Wagner geht nachdenklich mit langen Schritten auf und ab. Vor mir liegt ein Block. „Das Staatsminiſterium und das Innen⸗ miniſterium übernehme ich vorläufig ſelbſt“. Ich notiere. „Pflaumer wird Polizeikommiſ⸗ ſar. Köhler übernimmt das Finanzminiſte⸗ rium. Wacker ſoll das Kultusminiſterium und Rupp das Juſtizminiſterium übernehmen.“ Ich ſchreibe: „Ich fahre jetzt zur Polizeiunterkunft; bis um 3411 Uhr bin ich zurück. Köhler und Pflau⸗ mer(beide ſind anweſend) begleiten mich; Wacker und Rupp beſtellſt Du auf 411 Uhr hierher. Heil Hitler“—„Heil Hitler“. Icch bin allein. Und verſuche, mich an dem Tomplizierten Fernſprech⸗ und Abhörgerät, das Genoſſe Remmele hier einbauen ließ, zurecht zu finden. Schließlich treibe ich auch das Amt auf.—— Kollege Wacker meldet ſich. Ich begrüße ihn: „Guten Morgen, Herr Miniſter!“—„27?“— Bitte ſich um 411 Uhr hier im M. d. J. ein⸗ zufinden, wo Näheres bekanntgegeben wird.“ Schluß. Aehnlich bei Rupp. Schade, daß ich die Ge⸗ ſichter nicht ſehen konnte! * Als der Reichskommiſſar gegen 11 Uhr mit ſeiner Begleitung zurückkommt, iſt alles zur Stelle. Und während der Reichsſtatthalter ſei⸗ nen Entſchluß bekanntgibt und die z. T. immer noch verdutzten Parteigenoſſen der kommiſſa⸗ riſchen Regierung mit ihren Aufgaben be⸗ traut, verläßt gerade die Polizei, zum erſten Male hinter der Hakenkreuzfahne, das Tor der Polizeitaſerne und marſchiert zur Stdat. Die Bevölterung, die ſie jubelnd begrüßt, ahnt Nicht einmal die Po⸗ lizeibeamten wiſſen es, nur der Offizier an der Spitze kennt das 33 Am allerwenigſten aber ahnen die, welche dieſer Marſch eigentlich am meiſten angeht: die alte ſchwarze Regierung. Sie leben dahin, arrogant und inſtinktlos, wie von je, haben ſich in eine trügeriſche Sicherheit gehüllt, als ob nie etwas ohne ihre ſpezielle Zuſtimmung paſſieren könne, und warten wahrſcheinlich noch auf Antwort auf ihr Proteſttelegramm vom letzten Montag. Sie ahnen nichts, als bereits die Polizei⸗ kolonne unter klingendem Spiel von der Kai⸗ ſerſtraße in die Ritterſtraße einſchwenkt; ſie ahnen immer noch nichts, als plötzlich ſcharfe Kommandos vor dem Staatsminiſterium er⸗ tönen und die Polizei Front zum Gebäude nahm. Im ſelben Augenblick— es war alles auf die Minute berechnet!— fahren wir vor; und kommiſſariſche Regie⸗ rung dringen mit kleinem Gefolge ſofort in das Gebäude ein. Wir kommen etwas ungelegen— gerade an dieſem Vormittag hat die Regierung noch das Konkordat ratifiziert. Der feierliche Akt mußte natürlich, wie das damals ſo üblich war, durch ein ſolones Feſteſſen im Staatsminiſterium gefeiert werden. Ein wunderbares Arrange ⸗ ment iſt getroffen, feſtlich gedeckte Tafeln; Schüſſeln mit den erleſenſten Genüſſen, Körbe der feinſten Weine werden durchs Haus ge⸗ tragen— — und ausgerechnet in dieſen hochbedeut⸗ ſamen Staatsatt müſſen wir mit unſeren ge⸗ nagelten Stiefeln(und ich mit meinem Bart!) hineinplatzen! Mahlzeit! Blaſſe, verſtörte Geſichter auf den Gängen, die wir raſch durchſchreiten. Wir ſtehen vor dem Allerheiligſten: dem Zimmer des Herrn Staatspräſidenten Schmitt. Die hohe Flügel⸗ türe knallt auf, ſchon ſind wir drinnen. Am Schreibtiſch vorne am Fenſter erhebt ſich langſam, nicht endenwollend die Don⸗Quixote⸗ Geſtalt des Herrn Staatspräſidenten. Blickt uns vorwurfsvoll an. Nimmt die Brille ab, blickt noch einmal. Noch vorwurfsvoller. Und ſpricht: „Meine Herren, entſchuldigen Sie, daß ich Ihnen keinen Platz anbieten kann. Aber Sie ſehen ſelbſt, die Stühle reichen nicht aus!— Was wünſchen Sie, meine Herren?“—— —— Sind ſolch' goldene Worte in⸗ſolch' hi⸗ ſtoriſchem Augenblick nicht wert, daß man ſie ſamt dem Sprecher in Stein haut?!— ꝛ. Knapp, hart und klar erzählt ihm Robert Wagner,„was die Herrn wünſchen“. Sal⸗ bungsvoll verſucht der Herr Staatspräſident, eine ſtaatsrechtliche Vorleſung zu halten, die uns im Augenblick verdammt wenig intereſ⸗ ſiert, bis ihm der Reichskommiſſar in die Parade fährt.„Er weiche der Gewalt,“ meint er dann ſchließlich,„aber er lege Rechtsver⸗ wahrung ein.“ Wir nehmen zur Kenntnis. Aber dann auf einmal blüttern Salbung und Würde ab. Als ihm nämlich der Reichskom⸗ miſſar erklärte, daß er ihn in Schutzhaft nehmen müſſe. Da fällt ihm zunächſt das Jeſteſſen ein „Ob er nicht wenigſtens daran teilnehmen dürfe; es ſei doch ein Akt internationaler Höflichteit?“(Der päpſtliche Nuntius Orſenigo war in W. dazu eingeladen). Großmütig geſtat⸗ tet es der Reichskommiſſar— natürlich unter entſprechender Bewachung. Der andere nimmt das für Schwäche. Ein zweiter Vorſtoß:„Ob ihm nicht auch der Be⸗ ſuch des Theaters geſtattet ſei?!“ „Bedaure!“ erwidert Robert Wagner kühl. „Ja, und am Sonntag finde ein Partei⸗ tag des Zentrums ſtatt, ob er den nicht wenigſtens beſuchen dürfe?“ „Es tue ihm außerordentlich leid,“ verſicherte der Reichskommiſſar. Großfeuer in Leipzig Von pg. IFranz Moraller „Aber“— und auf einmal hat Herr Schmitt ſeinen großen Agitationstrumpf erfaßt—„ob er denn nicht morgen die Kirche beſuchen dürfe?!“ Robert Wagner erklärt ihm ſofort, daß er nicht in der Lage ſei, ſeine Anordnung in einem weiteren Falle zu durchbrechen. Er werde im Laufe des Nachmittags die Vorausſetzungen der Schutzhaftwerfügung nochmals überprüfen und dem Herrn Schmitt ſeine Entſcheidung bekanntgeben. Das wollte Herr Schmitt nicht hören, er ging ſofort zu den pathetiſchſten Tö⸗ nen des„verfolgten Katholiken“ über, bis ihm der Reichskommiſſar mit der Bemerkung:„Es bleibt vorläufig bei meiner Anordnung!“ das Wort abſchnitt und Herr Schmitt hinausgelei⸗ tet wurde. Wie ſehr dieſes Intermezzo von vornherein auf Zentrumsagitation angelegt war, das be⸗ wies bereits der Samstagnachmittag, der ein verlogenes Beſchwerdetelegramm des Fraktionsvorſitzenden der Zentrumspartei, Prülat Dr. Föhr, an den Reichsprüſidenten brachte, in welchem, ohne die weitere Entſchei⸗ dung des Reichskommiſſars abzuwarten(die Schutzhaftverfügnnug wurde am Samstagnach⸗ mittag bereits wieder aufgehoben!) eiskalt ein „Verbot des Kirchenbeſuchs“ als Tatſache dar⸗ geſtellt wurde. Das waren ſo die Zentrums⸗ mittelchen, mit denen man immer noch hoffte, im Trüben zu fiſchen! Ein weiteres Tele⸗ gramm desſelben Herrn an Herrn Schmitt perſönlich mit dem Wortlaut:„Katholiſches Volk leidet mit Ihnen und grüßt Sie“ liegt in der gleichen Richtung! Wie heuchleriſch dieſe ganze Mache war, das beweiſt die Tatſache, daß Herr Schmitt, der ja durch die Reihenfolge ſeiner„Befreiungs⸗ anträge“(Feſteſſen, Theater, Parteitag und — zuletzt erſt Kirche!) allein ſchon gerichtet iſt, ſich wenige Tage ſpäter den Vorwurf der Attenverſchiebung machen laſſen mußte. Reichskommiſſar Wagner hatte am Samstag⸗ nachmittag noch vom M. d. J. aus eine tele⸗ phoniſche Unterredung mit Herrn Schmitt. Ich glaube kaum, daß ihm jemals vorher ſo eindeutig die Meinung geſagt worden iſt! 4* Ich habe dem Ablauf der Dinge abſichtlich etwas vorgegriffen, um dieſen„Komplex Aus bisher unbekannter Urſache brach auf dem Gelände des Verladebahnhofs Leip⸗ zig⸗Kirchſtraße ein Brand aus, der in den dort lagernden Holz⸗ und Kohlenvor⸗ räten reiche Nahrung fand und in kurzer Zeit ein rieſiges Holzlager und meh⸗ rere Lagerſchuppen zerſtörte. kine körstergeschſchte von Adolf schmitthenner 7. Fortſetzung Alles, was ich von meinen Bekannten über das Dörſchen hörte, entzückte mich. Daß das Pfarrhaus, worinnen ich als Pfarrverwalter wohnen ſollte, durch zwei Stemmbalken gehal⸗ ten werde, damit es nicht umfalle, ſchien mir ein Hauptſpaß zu ſein, und daß mir der Rei⸗ ſende unſrer Tuchfabrik erklärte, es ſei in Hek⸗ kendingen gar nichts zu machen, der ſchwarz den er einmal dort abgeſetzt habe, ſei bis heute noch nicht be⸗ zahlt worden, und er ſelbft ginge viemals wieder dorthin— das machte mir mein Dörf⸗ nur um ſo lieber. Ich hatte meine Siebenſachen gepackt, die Kirchenälteſten und die Honoratioren beſucht, eine Abſchiedsfeier in der„Roſe“ überſtanden, ein Ständchen des Singvereins in Empfang genommen. Durch all dies war mir wind und weh geworden, und der Boden brannte mir unter den Füßen. Erſt als ich unter den Schul⸗ kindern ſtand, und ſie mit großen Augen in feierlicher Stille um mich herumſaßen und ich bemerkte, wie einem blaſſen, ſtillen Mädchen, das auf der letzten Bank ſaß, fortwährend die Tränen über die Backen liefen, da wurde auch mir das Herz weich; und als ich in der Däm⸗ merung durch die Gaſſen ſchlüpfte und hier und dort einem alten Mütterlein oder einem ſiechen Manne Lebewohl ſagte, da fühlte ich, daß auch im Sande des Flachlandes mein Le⸗ bensbäumlein Wurzel geſchlage habe. Nun war alles beſorgt. Mein Gepäck war zur Bahn gebracht, ich hatte Stock und Hut in der Hand und war frei und ledig. Abſicht⸗ lich hatte ich über die Stunde meiner Abreiſe unbeſtimmten und zweideutigen Beſcheid ge⸗ geben, und als ich, gerade damit beſchäftigt, an das vergitterte Küchenfenſter ein Würſtchen für die Hauslatze anzubinden, einige meiner Bekannten nach dem Bahnhof eilen ſah, freute ich mich königlich. Ich ging durch den Gar⸗ ten, brach im Vorübereilen einen Haſelnuß⸗ zweig von meinem Lieblingsplatz und ſtieg über den Gartenhag. Dann lief ich, als ob ich etwas verbrochen hätte, die Kirchhofmauer entlang, bis ich hinter dem hochgeſtreckten Rankenwald eines Hopfenackers vox den Blik⸗ ken aus dem Städtlein ſicher war. Ich bog nun auf die Landſtraße ein, die zum nächſten Haltepunkt der Eiſenbahn führte. Obgleich es zum letzten Male war, war es mir doch unerträglich, zwiſchen Rüben⸗, Kar⸗ toffel⸗ und Tabakfelder hinzugehen und über den langweiligen Schatten der Pappelbäume hinweg, die in regelmäßigen Abſtänden die Wandrer kontrollierten. Ich wich deshalb von der Straße ab, ſobald ein gemähter Kleeacker dies erlaubte, und ging dann in der Furche eines breiten Kartoffelfeldes auf den Wald zu, der das Ackerland von einem Altwaſſer des Stromes trennt. Ich kannte in dieſem Walde Schritt und Tritt. Er war der nüchſte im Umkreis des Städtchens, und ich hatte den ſtaubigen und heißen Weg gar oft überwunden um dieſes Waldes willen. Ich freute mich darauf, ihn noch einmal von innen zu ſchauen und von der großen Buche, die ſo manchen lieben Namen trug, von der Waldhütte am Kreuzweg und von dem Wildmannſtein am jenſeitigen Saum Abſchied zu nehmen. Darum war es mir nicht lieb, als es den Anſchein gewann, daß ich mei⸗ nen Weg nicht allein fortſetzen könne. Hätte mich nicht nach einer Abſchiedsſtimmung ver⸗ langt, ſo wäre mir der Mann, der hinter mir hereilte und mich am Waldrande einholte, ein willkommener Pfadgenoſſe geweſen. Es war ein Waldhüter, den ich vom Sehen wohl kannte, ein alter, hagerer, leicht vorwärts ge⸗ neigter Mann mit verwittertem Geſicht und grauem Schnurrbart. Auf meinen Gängen war er mir oft begegnet; mit kurzem Gruß waren wir aneinander vorübergeſchritten. Dann und wann hatte ich ihn unter meiner Schmitt“ reſtlos zu klären. Wir befinden unz immer noch im Staatsminiſterium, deſſen Verwaltung vorläufig dem Oberregierungsrat Müller übertragen wird. Das Haus wird von SS beſetzt. Draußen hat ſich inzwiſchen eine rieſige Menſchenmenge angeſammelt. An ihr vorbei wird Herr Schmitt abgeführt— zum Feſteſſen. Daß ihm dabei einige Liebenswürdigkeiten ge⸗ ſagt werden, iſt im Augenblick nicht zu ver⸗ hindern. Von dort wird er ſpäter zu ſeiner Wohnung geleitet, wo er ſich alsbald mur⸗ melnd und brummelnd zu Bett begibt. Stramm und ſteinern poſtiert ſich die SS⸗Wache da⸗ neben.— * Brauſender Jubel ſchlägt uns entgegen, als wir das Staatsminiſterium verlaſſen. Der Reichskommiſſar gibt in kurzer Proklamation das Geſchehene bekannt, die Polizeitapelle ſtimmt das Deutſchlandlied an. Während ſich die Polizei zum Abrücken formiert, kehren wir in unſer Hauptquartier, das M. d.., zurüch, wo mir Robert Wagner einen Aufruf„An das badiſche Volt“ dirtiert, der die Machtübernahme und die Zuſam. menſetzung der kommiſſariſchen Regierung bekanntgibt. Ich leite ihn ſofort der Preſſe zu. Die neuernannten Miniſter haben ſich in⸗ zwiſchen bereits in ihre„zuſtändigen“ Mini⸗ ſterien begeben, um dort die„Gleichſchaltung“ vorzunehmen. Es muß hier angemerkt werden, daß Walter Köhler hierzu polizeilicher Beglei⸗ tung— richtiger geſagt: der Begleitung ein e S Polizeibeamten— bedurfte. Nicht, weil er be⸗ ſonders ängſtlich gebaut wäre, ſondern weil er — einfach noch nicht wußte, wo das Finanz⸗ miniſterium eigentlich liegt.— Wacker hatte eine kleine Neckerei mit ſei⸗ nem Vorgänger, dem ſchwarzen Baum⸗ gartner, der die Schlüſſel nicht heraus⸗ rücken wollte. Er hat ſich das indeſſen ſehr raſch anders überlegt! 1* Und dann begann die harte, ernſte Arbeit, die wir alle nun ſchon ſeit über einem Jahr leiſten, von dem Willen beſeelt, größer und beſſer wiederaufzubauen, was Unfähigteit und Verbrechen in Deutſchland zerſchlagen haben. Als ich am Vormittag des 13. Januar 1933 mit dem Auftrag Robert Wagners, die amt⸗ liche Preſſeſtelle zu übernehmen, mutterſeelen ⸗ allein und gänzlich ahnungslos ins Staats⸗ miniſterium einzog, da war die äußerliche Revolution in Baden in den großen Zügen ab⸗ geſchloſſen. Die Volkes aber wird wohl noch lange Zeit in Anſpruch nehmen. Wir arbeiten—1 z4 Bemerkung des Verfaſſers! Ich bin zu vorſtehender Niederlegung mei⸗ ner perſönlichen Erlebniſſe während der Tage vom 5. bis 11. März 1933 veranlaßt worden durch die Feſtſtellung, daß heute bereits nach einem Jahr die Legendenbildung am Werke iſt, die hiſtoriſchen Tatſachen zu verwiſchen oder zu verſchieben. Es liegt mir fern, Anſpruch auf eine objektive Feſtlegung der Ereigniſſe zu machen; ich habe den Ablauf ſo geſchildert, wie ich ihn ſah und wie ich mich an ihn heute nach 4 Jahresfriſt noch erinnere. Es war damals keine Zeit, Notizen zu machen oder Tagebuch zu führen: ich räume demnach ein, daß ich mich in dem einen oder anderen Nebenumſtand ſach⸗ lich oder zeitlich irren lann. Ich würde mich freuen, wenn ich von meinen Kameraden, die damals mitgeſtaltend und führend im Brenn⸗ punkt der Ereigniſſe ſtanden, im Intereſſe der hiſtoriſchen Fixierung im Einzelfalle berichtigt würde. vorliegende Arbeit auch für die politiſchen Bannerträger jener Zeit Veranlaſſung wäre, mit ähnlichen Erlebnisſchilderungen an die Oefſentlichkeit zu treten. F. Moraller, Kanzel geſehen und mich an ſeiner ſtillen Auf⸗ merkſamkeit gefreut. Auch am letzten Sonntag war er im Gottesdienſt geweſen, und ich hatte wohl bemerkt, wie er aufhorchte, als ich am Schluſſe der Gemeinde mitteilte, daß ich nach Heckendingen abzöge. Offenbar hatte mich der Mann von der Straße aus bemerkt und war mir nachgegangen, weil es ihn drängte mir Lebewohl zu ſagen. Mit ſeinem gewöhnlichen kurzen Gruß ſchloß er ſich mir an, als ob ſich das von ſelbſt ver⸗ ſtünde. Ich wartete, ob er mit ſeinem Anliegen 1 Er aber ging ſchweigend herausrücken werde. neben mir her; dann und wann ſah er mich von der Seite an. „Es gibt dieſes Jahr viele Bücheln,“ ſagte ich endlich, auf den rotſchimmernden Wipf eines hohen Baumes weiſend. „Stimmt!“ war die Antwort. Nachdem wir eine Strecke weit gegangen waren, hub ich wieder an: „Es gibt wohl nicht viel Wild in dieſe Walde?“ Tatſache!“ Schweigend gingen wir fing ich wieder an: weiter. Laubſtreu?“ „Die?“ lautete der Beſcheid. Da jückte es mich, auch einmal eine vernei⸗ nende Formel von ihm zu hören.„Sind Sie in der Gegend bekannt, in die ich jetzt zu woh⸗ nen komme?“ (Fortſetzung folgt.) 4 leiterin, die beſitzt. rechte Art er innerliche Revolutionierung unſeres Mehr aber noch würde mich freuen, wenn 3 Endlih „Brauchen die Bauern dieſes Jahr viel 4 Ein echtes will den Ma ſeine Seele Jungens un fröhlicher We liſche Kraft, Wachstum hi Fragt abe Wandervogel, wird euch ſa⸗ von ſehr vie auch die recht unverbrauchte vieles erlern ſpart, wenn Zgefunden wir uns im W Nicht trocken zapft, nein d nicht. Warm Jugend, war gänge. Dafü Schon das 1 Reckartal we ſchon, ohne 1 rufen:„Wie weite Welt.“ einſamkeit ett ter Menſchen Schönheit zu alles wieder beglückte. D den Wald er kann. Wir des Pflanzer Schönheit de rung des Fe bar. unſere Burgromanti Heidelberg e viel Schönes leben, über en und ma zeben und a Phantaſie R auf und man Ach, waren So wie wi zu betrachter Dr. Dräutlei auch im ein Deutſchen hi klötze der Sprache, nei die romantiſ tiefen Gemü bdurch unſer manchmal hängen und klärungen ir die Heimat Was man achten muß, Weiſe unfer Ich glaube, emacht, den en und zeic b uns we eachten muf lich erſchließ Die deutſe ür den ſtil ond ſilber Sterne von gen. Auch regungen, d⸗ eigenen Au— der göttliche 5 aalle herzlich Daß aus vieles erzäh — 1 ich. Sind wir in unſerer am Gelände beim Spie ſtrecken ſich lauter Mus aufgehen m Irmgard H So muß es iſt ja kein ſchen, ſond Hitlerjugem ches Liedle Irmgand§ degleitete. enoſſinnen chäumende hervorbrach derheiten u ganz eigene in einem 2 ſich kennzeie ſchallende K hört zum in Neckarg⸗ Dafür war Morgen fei wurde mit der Saar 5. Mai 1934 efinden uns ium, deſſen egierungsrat is wird von eine rieſige ihr vorbei im Feſteſſen. digkeiten ge⸗ icht zu ver⸗ er zu ſeiner lsbald mur⸗ ibt. Stramm S⸗Wache da⸗ ntgegen, als rlaſſen. Der Proklamation Polizeikapelle Während ſich „ kehren wir d.., zurüch, olt“ diktiert, die Zuſam⸗ n Regierung ben ſich in⸗ higen“ Mini⸗ eichſchaltung“ nerkt werden, licher Beglei⸗ itung eines „ weil er be⸗ dern weil er das Finanz⸗ erei mit ſei⸗ rzen Baum⸗ ticht heraus⸗ indeſſen ſehr ernſte Arbeit, einem Jahr größer und fähigteit und gen haben. Januar 1933 rs, die amt⸗ mutterſeelen⸗ ins Staats⸗ ie üußerliche en Zügen ab⸗ ung unſeres innge Zeit in en—1 rs1 rlegung mei⸗ nd der Tage laßt worden bereits nach g am Werke rwiſchen oder Anſpruch auf Ereigniſſe zu eſchildert, wie hn heute nach war damals der Tagebuch „ daß ich mich rumſtand ſach⸗ würde mich zmeraden, die id im Brenn: Intereſſe der alle berichtigt freuen, wenn ie politiſchen laſſung wäre, igen an die Moraller, mmeenmunene er ſtillen Auf⸗ tzten Sonntag und ich hatte „F als ich am daß ich nach in von der nachgegangen, hl zu ſagen. n Gruß ſchloß zon ſelbſt ver⸗ nem Anliegen 1 ng ſchweigend ſah er mich lücheln,“ ſagte rnden Wipfel heit gegangen ld in dieſem iter. s Jahr viel leine vernei⸗ n.„Sind Sie jetzt zu woh⸗ Endlih umm Bdin· anderlehrgang in neckargemünd Ein echtes Mädel vom BdM will wandern, will den Mauern der Großſtadt entfliehen und ſeine Seele geſunden in Gottes freier Natur. Jungens und Mädels holen ſich bei friſch⸗ fröhlicher Wanderfahrt die körperliche und ſee⸗ liſche Kraft, deren die Jugend bedarf für ihr Wachstum hinein in die Volksgemeinſchaft. Fragt aber einmal ſo einen zünftigen Wandervogel, was rechtes Wandern heißt! Er wird euch ſagen, daß manches dazugehört, wo⸗ von ſehr viele keine Ahnung haben. Wenn auch die rechte Freude am Wandern im jungen, unverbrauchten Blute liegt, ſo läßt ſich doch vieles erlernen und manches Lehrgeld iſt er⸗ ſpart, wenn beizeiten der rechte Lehrmeiſter gefunden wird. Und dieſer Lehrmeiſter wurde uns im Wanderlehrkurs in Neckargemünd. Nicht trockene Schulmeiſterei wurde hier ver⸗ zapft, nein das ertragen wir jungen Menſchen nicht. Warm, wie das Herzblut der deutſchen Jugend, waren die Unterweiſungen und Lehr⸗ gänge. Dafür ſorgte ſchon die Schulungs⸗ leiterin, die Erfahrung in dieſer Sache genug beſitzt. Schon das herrlich gelegene Lager im ſchönen Reckartal weitet das Herz und man möchte ſchon, ohne von dort aus gewandert zu ſein, rufen:„Wie biſt du doch ſo ſchön, o du weite, weite Welt.“ Wer hat uns dort in der Wald⸗ einſamkeit etwas vom Wandern erzählt? Lau⸗ ter Menſchen, die mit beſonderem Blick die Schönheit zu ſchauen verſtehen und uns dies alles wieder ſchenkten, was ſie ſchon innerlich beglückte. Da war ein Forſtrat Krutina, der den Wald erlebte, wie es nur ein Naturkind kann. Wir lernten die Vogelſtimmen auf rechte Art erlauſchen und die Vielgeſtaltigkeit des Pflanzenwuchſes bewundern. Kurz, die Schönheit des Waldes wurde unter der Füh⸗ rung des Forſtrates uns allen ſo recht offen bar. unſerer badiſchen Heimat gehört die Bürgromantik. Herr Prof. Schmiedel von Heidelberg erzählte uns bei der Wanderung viel Schönes und Intereſſantes aus dem Burg⸗ leben, über Anlage und Bedeutung der Bur⸗ en und mancher graue Stein bekam wieder zeben und aus den Ruinen ſtiegen in unſere. Phantaſie Rittergeſtalten und Burgfräuleins auf und manche von uns wird gedacht haben: Ach, waren das„goldene“ Zeiten! So wie wir die Burgen mit anderen Augen zu betrachten gelehrt wurden, ſo zeigte uns Hr. Dräutlein in einem Lichtbildervortrag, daß auch im einfachen Bauernhaus die Seele des Deutſchen hineingebaut iſt. Nicht die Stein⸗ klötze der Großſtadt ſprechen des Volkes Sprache, nein der einfache Fachwerkgiebel oder die romantiſche Toreinfahrt erzählen uns vom tiefen Gemüt des Deutſchen. Wenn wir jetzt burch unſere Neckardörfer wandern, wird manchmal der Blick an der alten Baukunſi hängen und wir werden dankbar an die Er⸗ llärungen im Lehrkurs denken, die uns erſt die Heimat ſo recht erſchloſſen. Was man alles ſo beim erſten Wandern be⸗ achten muß, erzählte uns in liebenswürdiger Woiſe unfer Herbergsleiter Dr. Stemmermann. Ich glaube, er hat ſchon viele Wanderungen emacht, denn er ſchöpfte nur ſo aus dem Vol⸗ en und zeigte uns den rechten Wanderer. Er b uns wertvolle Hinweiſe, was man alles eachten muß, wenn man ſich die Natur ordent⸗ lich erſchließen will. Die deutſche Seele iſt beſonders empfänglia, ür den ſtillen Zauber der Nacht, wenn der ond ſilbern ſeine Bahn zieht und die ewigen Sterne von der Allmacht des Schöpfers zeu⸗ gen. Auch hier gab uns der Kurs viele An⸗ regungen, das Himmelsgewölbe bei Nacht mit eigenen Augen zu ſchauen, und die Majeſtät der göttlichen Allmacht zu erfühlen, wofür wir alle herzlich dankbar waren. Daß aus der Praxis des Wanderns noch pieles erzählt wurde, wie Kartenleſen, Kochen, und anderes mehr, iſt ſelbſtverſtänd⸗ ich. Sind wir auch keine Jungens, ſo haben wir in unſerer Ausgelaſſenheit auch große Freube am Geländeſpiel. Jugend will toben und ern beim Spiel, beſonders beim Geländeſpiel, ſtrecken ſich die Muskeln, ſo daß manche vor lauter Muskelkater rückwärts die Treppe hin⸗ aufgehen mußte, weil unſere Gauſportwartin Irmgard Heller mit uns kein Erbarmen hatte. So muß es auch ſein. Unſer Schulungslager iſt ja kein Sanatorium für gebrechliche Men⸗ ſchen, ſondern ein Lager der Jugend, der Hitlerjugend voll Freude. Davon kann man⸗ ches Liedlein geſungen werden, wobei uns Irmgard Heller mit ihren„neun Männlein“ degleitete. Denkt nur, meine lieben Kurs⸗ enoſſinnen, welche Ausgelaſſenheit und über⸗ chäumende Jugendkraft in den Freizeiten herporbrach. Jeder Kurs hat ſo ſeine Beſon⸗ derheiten und das iſt es oft, was ihm ſein ganz eigenes Gepräge gibt und wenn es nur in einem Ausdruck wie z. B.„ach wie ſüß“ ſich kennzeichnet, der bei dem geringſten Anlaß ſchallende Heiterkeit hervorxief. Auch das ge⸗ hört zum Leben: eine tüchtige Portion herz. liches, befreiendes Lachen und wir haben uns in Neckargemünd genügend davon geholt.— Dafür war es immer ein Erlebnis, wenn am Morgen feierlich unſere Hakenkreuzfahne gehißr wurde mit einem Gedenken an die Brüder an. der Saar oder in Oeſterreich, oder was ſonſi ein deutſches Herz bewegt. Wir ſind der Ober⸗ gauführerin Hertha Grotrian, die uns perſön⸗ lich beſuchte, zu Dank verpflichtet für die herr⸗ liche Gelegenheit, die ſie uns im Kurs gegeben hat, den wahren Nationalſozialismus, das heißt die Volksgemeinſchaft, zu erleben. Am 10. Febr. 1933 hielt Adolf Hitler ſeine erſte große Rede als Reichskanzlex im Berliner Sportpalaſt. Dr. Goebhels, der damals alle Vorgänge, die ſich im Sportpalaſt vor der ewaltigen Kundgebung abſpielten, durch das ikrophon dem ganzen deutſchen Volke und Unzähligen im Auslande weitergab, ſagte u..:... Der Führer iſt eben eingetroffen. Begleitet und umgeben von Kameraden ſeiner SA und SS. Freundlich grüßend ſchreitet er Die Abſchiedsfeier brachte uns erſt zum Be⸗ wußtſein, daß wir Kursteilnehmerinnen in den wenigen Tagen des Beiſammenſeins uns innerlich nahe gekommen waren, denn über aller Freude lag ein leiſer Abſchiedsſchmerz. Ringführerin Friedel Breitenbach. durch die Reihen. Der Führer unſerer herr⸗ lichen Bewegung, der Reichskanzler Adolf Hitler, der Künder des neuen Deutſchland. Vor kurzem noch ſtand er hier vor uns als der Führer einer verhöhnten Oppoſition. Heute ſpricht er als der deut⸗ ſche Reichskanzler. Er will hier ſeine Ziele vor dem Volke darlegen, nicht vor einem Parlament... Grenzlandfahrt Grenzland!— Deutſches Land an der Grenze!— Wie es dort wohl ausſehen mag, wo es heißt: Hier Frankreich— hier Deutſch⸗ land! Und wie es da ausſieht, wo der Ver⸗ ſailler Vertrag ein willkürliches, untragbares: Hier Frankreich— hier Deutſchland! geſetzt hat? Das haben wir auf unſerer Fahrt in die Pfalz erfahren. Wir wandern durch die Hinterpfalz, durch Täler und Höhen, von Burg zu Burg. Und ſtaunend und froh genießen wir die Schön⸗ heiten, die die Heimat bietet. Immer größer wird unſere Spannung, je mehr wir uns der Grenze nähern. So erreichen wir Nothweiler und erklettern die Wegelnburg. Glühſonne lagert über der Ruine. Von drüben grüßt uns die Hohenburg— da drüben iſt Elſaß! Uns hält es nicht mehr. Wir wandern ein kleines Stück auf die Hohenburg zu— da ſtehen vor uns die Grenzſteine! Uns iſt es unfaßbar, hier iſt alſo die Grenze! Auf der einen Seite des Grenzſteines, der uns zugewandt iſt, entziffern wir ein B, darunter ein N; Nothweiler in Bayern, klärt uns der Führer auf. Auf der andern Seite ſteht ein E, darunter ein W; das heißt Weißenburg in Elſaß, raten wir richtig. Das E iſt hier nicht wie anderorts durch ein F erſetzt worden. Und dann ſtehen wir auf der Hohenburg. Hell grüßt unſer Hakenkreuzwimpel ins Weite. Unſer Führer vom Pfälzer Wald⸗ verein trifft hier oben einen Förſter von „drüben“. Wir kommen mit ihm ins Geſpräch. Dasſelbe ſonnengebräunte, wetterharte Geſicht tritt uns hier entgegen wie zuvor bei den Pfälzer Bauern, die wir auf der Fahrt trafen. Hier iſt die Grenze Aeußerlichkeit, der Men⸗ ſchenſchlag iſt derſelbe. Von weither grüßen uns der Fleckenſtein und der Blumenſtein drü⸗ ben im Elſaß. Irgendwo in der Ferne im Tal taucht der kurze Mantel und das„Käppi“ des franzöſiſchen Grenzpoſten auf und mahnt uns daran, daß wir die Rückreiſe antreten müſſen. So geht es alſo wieder bergab. Einen letzten Blick zum Burgtor, wo das alte Wappen derer von Sickingen ehern in den Stein gemeißelt iſt, und auf den darunter ſchelmiſch lachenden, ſteinernen Hofnarren, auf die Verließe und ver⸗ witterten Türme, wandern wir wieder Heimat⸗ boden zu. Das aber wiſſen wir jetzt: Elſäſſer Land und Pfälzer Land ſind eng miteinander verbunden, und unſere Grenzlandfahrt werden wir nicht ſo ſchnell wieder vergeſſen. Käte Stroh. Was gibt der ödil einem deutſchen lädel? Manch altes Tantchen freut ſich mächtig, wenn ihr Herzensliebling in den BdM kommt. Sie erzählt mit Begeiſterung von ihrem früheren Kaffeekränzchen und denkt, der BdM werde dieſelben„Ideale“ pflegen. Aber, o weh, liebe Tante, da biſt du völlig im Irrtum! Wir wollen nicht verpimperte junge Mädels, ſondern wir tun im Heimabend und auf Fahrt alles, um unſeren Mädels einen geſunden, klaren Blick über ihre Aufgaben für Volk und Vater⸗ land zu geben. Wir verſuchen im Heimabend durch Leſen mit unſeren Kameradinnen ihnen die großen Ideen und Aufgaben unſeres Führers klarzu⸗ legen, und unſeren eigenen Glauben an Adolf Hitler zu feſtigen. Wir ſingen gemeinſame Lie⸗ der und üben mit viel Freude Volkstänze. In die Welt unſerer Ahnen dringen wir durch Le⸗ ſen von Mythen und Sagen ein. Viel Freude haben die Jungmädels, wenn ſie mit einfachen Mitteln ein kurzes Märchen aufführen. Spä⸗ ter gehen dann die ſchauſpieleriſch begabten Mädels zu den Laienſpielen über. Die Laien⸗ ſpiele haben ſchon viele ernſte und luſtige Stücke der Oeffentlichkeit gezeigt. So lernen wir altes deutſches Volksgut kennen und ſchätzen. Mit all unſeren Kräften helfen wir mit, die ſoziale Not zu lindern. Selbſt unſere Jung⸗ mädels ſammeln bei Wind und Wetter eifrig für das Winterhilfswerk, und wer ſchon einmal geſammelt hat, weiß, daß das nicht immer eine leichte Aufgabe iſt. Bei all dieſer geiſtigen Arbeit vergeſſen wir nicht, unſeren Körper zu ſtählen; denn in einem gar deutlich dran: flannnnnnmannaannaaa—4 geſunden Körper wohnt ein geſunder Geiſt. Die beſte Gelegenheit, unſeren Körper zu ſtählen, haben wir bei dem wöchentlichen Turnabend. Mamchem wirds recht hart, die einzelnen Ue⸗ bungen zu machen. Aber es hilft nichts; jeder muß ran, und wenn das auch manchmal nicht gern geſchieht. 55 Mehr Freude als Pflicht ſind unſere Fahr⸗ ten; mit ganzem Herzen ſind unſere Mädels dabei, wenn es heißt:„Wir gehen auf Fahrt!“ Das gemeinſame Erleben bringt uns einander näher, wie es im Heimabend nie möglich ſein kann. Hier zeigt es ſich erſt, was es heißt: Kameradſchaft zu üben, denn Kameradſchaftlich⸗ keit kann man nicht lernen, ſondern nur wecken. Auch kann man über Kameradſchaft keine lan⸗ gen Reden halten, ſondern man muß ſie füh⸗ len und zeigen. So durchwandern wir in fröh⸗ licher Gemeinſchaft die deutſchen Gaue und ler⸗ nen die kennen. Durch den iDenſt im BdM wird ein Mädel an Geiſt und Körper ſtark, gut ausgerüſtet für die Arbeit, die der Kampf ums Daſein uns ſtellt. Sein Charakter iſt offen und ehrlich, und es wird immer den richtigen Blick haben für den Weg, den es zu gehen hat. So ſchicken wir unſere Mädels hinaus und ſind überzeugt, daß ſie den Platz, den ihnen das Schickſal anweiſt, voll erfüllen werden. Bdin hilft ſich ſelbſt Ich gehe ganz ahnungslos durch Jena. Da begegnen mir Bd M⸗Mädels. Eigentlich nichts Ungewöhnliches im Stadtbild. Und doch iſt es heute anders, denn ſie haben alle einen Stuhl unter dem Arm. Erſt ſind es nur ein⸗ zelne, aber an jeder Straßenecke kommen andere dazu, ebenfalls mit einem Stühlchen bewaffnet. Sie begrüßen ſich lachend und ſchreiten lachend und ſelbſtbewußt miteinander weiter. Manche Stühle ſind ja ganz harmlos und klein, aber manche!: man kann alles ſehen, von Fußbank, Hocker, Klappſtuhl bis zum Korbſtuhl und Seſſel. Ich gehe ein Stückchen weiter in die Stadt und ſehe zwei Mädels, die einen Tiſch tragen, auf dem ein Holzrahmen liegt, der durch ſaubere Mullgardinen zu einem„Fenſter“ ge⸗ worden iſt. Hitlerjugend und Jungvolk ſtehen auf dem Marktplatz in Gruppen herum, einzelne Zu⸗ ſchauer, die vielleicht ebenfalls wie ich aufmerk⸗ ſam geworden ſind und ſogar— Poliziſten. Ich ſcheine ja gerade die richtige Zeit ab⸗ gepaßt zu haben. Zu den Mädeln mit dem Tiſch kommen andere, ebenfalls mit Haus⸗ geräten bepackt, wieder andere haben alles auf einen Handwagen„verladen“. Die Mädels ſtellen ſich in einem Quadrat auf; dadurch ent⸗ ſteht ein richtiger Raum. Na, ich bin doch neu⸗ gierig!— Da, Schilder! Ich entziffere:„Friſch geſtrichen! Nicht anlehnen!“— aha, eine Wand.„Tür zu!“— Zwei halten„das Fenſter“, das ich ja ſchon kenne. Zur Erklärung ſtehr ſo⸗ „Die Fenſter des armen BdM“ oder„Das iſt ein Fenſter“. Inzwiſchen ſind ein Ofen, ein Tiſch und eine Schreib⸗ maſchine aufgeſtellt worden. Ein Mädel tippt ſogar. Ich leſe:„Geſchäftsſtelle des BdM Jena“, und„Ruhe, hier wird gearbeitet!“ Alſo ihr wollt eure Geſchäftsſtelle auf den Markt ver⸗ legen. Warum wohl?— Das muß ich wiſſen. Plötzlich ſchallt ein nicht endenwollendes „Heil!“ Ich merke jetzt erſt, daß ich in einem großen Menſchenhaufen eingekeilt bin. Ich muß mich auf die Zehen ſtellen und ein bißchen aufpuſten, wenn ich etwas ſehen und meinen Platz behaupten will.— Die Führerinnen kommen. Die ſind alſo ſo jubelnd begrüßt wor⸗ den. Dann ſingen alle gemeinſam das Bundes⸗ lied. Und nun erfahre ich aus den Worten der Untergauführerin von Jena, daß jetzt ein Heim⸗ abend ſteigen ſoll: 0 Er müßte ſchon auf dem Markt ſtattfinden, weil es trotz vieler Bemühungen, auch ſeitens des Stadtvorſtandes, bisher nicht möglich ge⸗ weſen ſei, ein ausreichendes Heim, das Platz für ſie alle hat und nicht zu weit draußen liegt, und ebenfalls eine Geſchäftsſtelle, die zentral gelegen iſt, zu finden. Die Mädel ſeien gezwungen, ihre Geſamtheimabende auf öffentlichen Plätzen abzuhalten. Dieſes ſei der einzige Ausweg.— Eine Jugend, die ſich mit ſolchen Mitteln durchſetzt, iſt wirklich revo⸗ lutionär. „lmmerdient“ zum Aufföfben und mprögsnieren von braunhemden und Uniformen, Pack&0 pfg. Zalleyl-Fuſstalg, fulpuder, präserwati- creme,-Ver- bandspuckchen. fingewerbünde etc. ſſefem prompt: Ludwig& Seliuttirelm, jnannliein, Schönheiten unſeres Vaterlandes 1 —————————————————— —— ———————— ———————————— Jahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. 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Hohlweg enon. Mannheim. D 6. 3 Fernspr. 262 42 Statt. Sait besonderer Anzeige Am Donnerstag, den 3. Mai 1934, verschied plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser Vater, Großvater und Schwiegervater Karl Assenheimer Lokomofivfilhrer àa. D. Mannneim, den 5. Mai 1934 Die traueinden Hinterbliebenen: Elise Assenheimer, geb. Vettel Karl Assenheimer Oskar Assenheimer Die Feuerbestattung findef am 7. Mai 34, nachm. 2 Uhr im hiesigen Krematorium Von Beileidsbesuchen wolle man Abstand nehmen. 19364K liebe, gute Erich Erich Nach kurzer, tragener Krankheit wurde uns heute unsere im Alter von nahezu 7 Jahren genommen. Mannheim, den 4. Mai 1934. Schwarzwaldstr. 13 Beerdigung Montag, 7. Mai, vorm. 11.30 Uhr. Von Beileidsbesuchen bitte abzusehen. schwerer mit Geduld er- 23076 Lore In tiefem Schmerz: Buchholz und Ffrau Mina geb. Boll. und Gerda Buchholz. ————— ieeeeen Blumen- Lalcfndam HMamana?( vöote — SFaus rotem Ton Optiker en zon, — 3IKatteentö k 1, 15 Mannnelm k 1. 15?ffnb Sehen — Telefon 32179»oion 3I Baltontaſten 711111111111111a. Holz u. Ton, Pflanzenkübel aus Eichenholz, Achtung! Damen u. Herrenlff zu den billigſt. Sie bekomm. bei mir n. Ihr. Maß Preiſen. Fhren Anzug oder Kotüm Swoann auch mit Agsbrgehtem Steßſe Gar.] Inh 1 tadelloſer Sitz, beſte Verarbeitung. K. Ducknanſer Damen⸗ und Herren⸗Maftſchneiderei d 6, 7. Alois Fürſt, T 3, 5. L r2. (9 887%9 e im Aſter von 55 Jahren. nachmittags 4 Uhr, statt. Nach kurzer Krankheit verschied plötzlich und un- erwartet mein lieber, herzensguter Mann, unser treu- besorgter Vater, Großvater, Btuder, Schwager u. Onkel Georg Hiesel Mannheim, G 5, 15, den 5. Mai 1934. In tiefer Trauer: Frau Emma Hiesel geb. Huin nebhst Angenörigen Die Feuerbestattung findet am Montag, den 7. Mai, 14274 K Schafweide Für die überaus liebevollen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Tode unseres lieben Vaters Anton Neiſ sowie für die vielen Kranzspenden herzlichen Dank. Besonderen Dank der Direktion der Strafanstalt, den uniformierten Strafanstalis- beamten und Kollegen, dem Reichstreubund ehem. Berufssoldaten sowie allen Freunden und Bekannteu für das letzte Geleit. Mannheim, den 5. Mai 1934 Danłksagung 19838• 5¹ Geschwister Reiſ Bahrgang⸗ en—eeeeeee 18⁵6 1859 187¹ 1904 19¹⁰ Sonnenauf Rog 19.58 Mondunterge Von der e laſſe Mannh⸗ hin, daß am Sparkaſſe un 12 Uhr für de Nachmittags Regelung und zurü 1. a) A n f heime b) Abfa nerei heime Kameradſch E. V. Die S ſchaftsabend 75 Saal rohen Abend kurze Anſpra herzliche Kan 30 Jahre gep Not ſich ganz ſchönerung de lung ein paa den Anweſen! den. Zwiſch Märſche und mung eingeke Tanz auf, A Stunden, die ließen. Sonnkag⸗ Aer Aerzte: Dr. Dr. Halver,( erle, N 6, 2, ötterſtraße Joſef⸗Straße ahnürzte: entiſten:? Apotheken: Nr. 22782;( 2155: Nr. 303 59; R Telephon 535 Straße 77, Tel Lötterſtraße 6 theke, Gonta Apotheke, Nech Nr. 485 70; Stolbergerſtra Aus der Paul Eiſen der Pianiſt, ſt von⸗Scharf u. Publitum und ein Kunſtjüng und gar Bach deutet das ſe tpauen, vor al In der Tat primäre ſeines kriſtallklar un aber andererſe er ſich an wagen konnte und nuancenre les rhythmiſch und der Geſchi Dynamik. Fre iſt einem kün nüge getan. D wärmt und be erne eine per faltun„Hier bei* ſtark gebunden allem ſteht ſozi es recht zu m eine gewiſſe S Stellen erkenn lann. So gel Partita weſen beſten liegen d drängender Le rend in den L aufglühen wol nüchtern. Abe ja auch nicht a der Jugend C ſches Erleben alten von Ir „Dies blei m, 6. Mai 1934 sie dagierenꝰ e Kollegin etwaß. öſem Geſicht hei⸗ reundlich lächelnd 8 iſt rieſig/ ſchwer/ ft immer die gutte bewahrt ſie— und Störung noch mit an ſich— ber muß man ſi hlen. Dieſes Ge⸗ he gibt Camelia, unauffällig wech⸗ feinſter flaumiger aher die bekannte ſte, unauffälligſte n Sie ausdrücklich Schachtel⸗Packung. ennig an zu haben. — 1von Grundſtügen ——— auf Ge⸗ zu Ketſch hat An⸗ mung der Grund⸗ 890 Lgb. Ar. 5 40, 855, 866, 68, 869, 870, 57, 767dexr Gemarkung iß 5 15 Abſ. tzes vom 15. Okt. zur Abſtimmung anberaumt auf 34, vorm..45 Uhr Ketſch. Grundeigentümer mächtigte werden me an dieſer Tag⸗ dieſer Abſtimmung nene und Nichtab⸗ timmend gewextet Vertreter der Be⸗ riftliche Vollmacht ntümer, die gegen Neueinteilung oder erheben oder hier⸗ zanſprüche abzulei⸗ aufgefordert, ihre s in der Tagfahrt nachträgliche Gel⸗ hen iſt ausgeſchloſ⸗ iſt dieſe auch im 17 OStg. V OS.% 27. April 1934. nt— Abt. II. 9 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mal 1934 Daten für den 6. Mai 1934 1836 Der Ingenieur und Schriftſteller Max v. Eyth in Kirchheim unter Teck geb. (geſt. 1906). 1856 Der Polarforſcher Robert Peary in Creſſon geb.(geſt. 1920). 1859 Der Naturforſcher Alexander von Hum⸗ boldt in Berlin geſt.(geb. 1769). 1871 Der Dichter Chriſtian Morgenſtern in München geb.(geſt. 1914). Der Maler Franz v. Lenbach in Mün⸗ chen geſt.(geb. 1836). König Eduard VII. von England in London geſt.(geb. 1841). Sonnenaufgang:.46 Uhr; Sonnenunter⸗ Mog 19.58 Uhr.— Mondaufgang:.11 Uhr; Monduntergang: 11.12 Uhr. 1904 19¹⁰ Von der Städt. Sparkaſſe. Die Städt. Spar⸗ laſſe Mannheim weiſt im Inſeratenteil darauf hin, daß am 8. Mai(Maimarktdienstag) die Sparkaſſe und die Zweigſtelle Rheinau nur bis 12 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet ſind. Nachmittags bleiben die Kaſſen geſchloſſen. Regelung des Verkehrs zum Renn⸗ platz und zurück am., 8. und 13. Mai d. J. 1. a) Anfahrt: Auguſta⸗Anlage, Secken⸗ heimer Anlage, Pappelallee, Rennplatz; b) Abfahrt: Weg hinter der Stadtgärt⸗ nerei zur Seckenheimer Anlage, Secken⸗ heimer Straße zur Stadt. Aus Neckarau Kameradſchaftsabend im Schützenverein 1900 E. V. Die Schützen kamen zu einem Kamerad⸗ ſchaftsabend zuſammen und verlebten im roßen Saale des Vereinshauſes einen recht rohen Abend.— Der Vereinsführer hielt eine kurze Anſprache und betonte beſonders die herzliche Kameradſchaft, die man ſchon über 30 Jahre gepflegt, und die auch in Zeiten der Not ſich ganz beſonders bewährt hat. Zur Ver⸗ ſchönerung des Abends trug die Geſangsabtei⸗ lung ein paar recht nette Lieder vor, die von den Anweſenden begeiſtert aufgenommen wur⸗ den. Zwiſchenhinein ſpielte die Hauskapelle . Märſche und Lieder. Nachdem die rechte Stim⸗ mung eingekehrt war, ſpielte die Kapelle zum Tanz auf, Allzu raſch vergingen dieſe frohen Stunden, die manche Erinnerung aufleben ließen. 4 Sonnkagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken Aerzte: Dr. Bettag, Kaiſerring 18, Tel. 435 72; Dr. Halver, U 6, 18, Tel. 291 61; Dr. Otto We⸗ —8 X 6, 2, Tel, 230 28; Dr. Weber, Lange ötterſtraße 47, Tel. 522 18; Dr. Pixis, Max⸗ Joſef⸗Straße 2, Tel. 531 35. Dr. Gleißner, Dr. Wittmann. ahnärzte: Dr. George, O 7, 26, Tel. 303 03. entiſten: Julius Mayer, U 1, 1, Tel. 329 06. Apotheken: Adler⸗Apotheke, H 7, 1, Telephon Nr. 22782; Einhorn⸗Apothete, K 1, 2/3, Tel. Nr. 271 25; Mohren⸗Apotheke, O 3, 5, Tel. Nr. 303 59; Roland⸗Apotheke, Mittelſtraße 103, Telephon 535 84; Roſen⸗Apotheke, Schwetzinger Straße 77, Tel. 418 77; Sonnen⸗Apotheke, Lange Lötterſtraße 60, Tel. 527 76; Lindenhof⸗Apo⸗ theke, Gontardplatz, Tel. 224 44; Storchen⸗ potheke, Neckarau, Neue Schulſtraße 17, Tel. Nr. 485 70; Luzenberg⸗Apotheke, Waldhof, Stolbergerſtraße, Tel. 531 74. —— ——————— Im Mannheimer Beſprechungsraum Und zwar in der Ringſendung des Reichs⸗ ſenders Frankfurt. Es iſt ja nun ſchon eine Woche her, daß dieſes„weltbewegende Ereig⸗ nis“ vor ſich ging, aber hinter all den anderen wichtigeren Ereigniſſen, die es zu beſuchen galt, mußten die Knorzebachs ein wenig zurück⸗ ſtehen. Wir haben dies brave Mannheimer Ehepaar nämlich beſucht, um dabei zu ſein, hineinmi nun nicht beſonderer Fr eine wert, denn der Mannheimer hält es für ſeine Pflicht, über⸗ all, wo etwas los iſt,„mitzeredde“; aber in dieſem Fall iſt das doch nicht ſo einfach, wenn die Geſprächspartner in Frankfurt, Kaſſel, Seni Karlsruhe und Kaiſerslautern ſitzen. o wird 7 einfach ſo lange der Sendeſtrom abgeſtellt, is ſie dran ſind. Samstag, den 28. April, um 19 Uhr, betreten wir den Sprechraum der Sendeſtelle Mann⸗ heim im Schloß, d. h. ſein techniſches Vorzim⸗ mer, das ſchalldicht vom Mikrophonraum ab⸗ getrennt iſt. Zwei Fenſter aber geben wenig⸗ ſtens Sichtfühlung. In das eine, das vor⸗ iſt wie ein gläſerner Bauch, lehnt ſich r. Holzbauer, der Mächer, während wir durch das andere Fritz Fegbeutel und Lene Kamuff, die beiden„Hineinmiſchlinge“ der heiteren Ring⸗ ſendung, zu ſehen bekommen, neben ihnen mit wenn es 2 üdweſtdeutſche Angelegenheiten cht. Dieſes Hineinmiſchen wäre ja Kopfhörer Herrn Münnich aus Heidelberg, den Verbindungsmann mit der Außenwelt, im Hintergrunde den Pianiſten am Kla⸗ vier und den Rundfunkſprecher Vogel, mit einer Aus dem Mannſieimer Nonzerfleßen Rlavier-Abend Paul Eiſenhauer Paul Eiſenhauer, ein noch junger, werden⸗ 1 der Pianiſt, ſtellte fich geſtern abend im Saale Amelpmun enwantmenraneuumen Geduld er- eute unsere 23076⸗ genommen. ins he. foll . 11.30 Uhr. dzusehen. von-Scharf u. Hauk erſtmals dem Mannheimer Publikum und der Kritik zur Diskuſſion. Wenn ein Kunſtfünger Weismann, Schumann, Reger und gar Bach auf ſeinem Programm hat, ſo be⸗ deutet das ſchon eine gute Doſis Selbſtver⸗ twauen, vor allem auf ſein techniſches Rüſtzeug. In der Tat iſt dies Moment für heute das HPrimäre ſeines Spiels, gewiß noch nicht abſolut Kiſtalltlar und perlend in den Figurationen, aber andererſeits doch ſo gefeſtigt und ſicher, daß er ſich an wagen konnte Sein Anſchlag iſt geſund klar und nuancenreich. Gegeben ſind ferner ein ſtar⸗ les rhythmiſches Gefühl, der Sinn für Farben Schumanns Phantaſie op. 17 und der Geſchmack für eine wirkſame, natürliche Dynamik. Freilich mit dieſen Attributen allein iſt einem künſtleriſchen Spiele noch nicht Ge⸗ nüge getan. Der Vortrag muß vor allem durch⸗ ze herzlicher eben Vaters n herzlichen rektion der trafanstalis- chstreuound Freunden leit. 10838• r Rein Lei Ei ſtark gebunden an alles Formale. Faſt hinter allem ſteht ſozuſagen noch der Lehrer. Der Wille, wärmt und beſeelt ſein, und dann wünſcht man n falin eine perſönliche Note zu einer freien Ge⸗ t ch ein bißchen altung. Hier hapert es nun no Vorerſt iſt ſein Vortrag noch enhauer. es recht zu machen, gibt dem Spiel erſt recht eine gewiſſe Strenge. Immerhin ließen einige Stellen erkennen, daß Eiſenhauer auch anders flann. So gelangen die Finalſätze ins Bachs Partita wefe heſten liegen dem jungen Künſtler die Momente entlich gelöſter, aufgelockerter. Am drängender Leidenſchaft, das Energievolle, wäh⸗ rend in den Lyrismen das rein Seeliſche nicht aufglühen wollte. Hier wirkte der Vortrag etwas nüchtern. Aber„Eile mit Weile“ und Rom iſt * auch nicht an einem Tag gebaut worden. Bei der Jugend Eiſenhauers iſt ein tieferes ſeeli⸗ Erleben und damit ein überlegenes Ge⸗ ſtalten von Innen heraus noch nicht zu erwar⸗ an. Dies bleibt zunächſt eine offene Frage für die Zukunft. Hoffen wir, daß in der Folge ge⸗ rade das ſeeliſche Erlebnis, das Weſentliche jedes produktiven Kunſtſchaffens, ſich noch ein⸗ ſtellt. Nur ſo kann der Schritt in den Konzert⸗ ſaal mit Erfolg gewagt werden.—in. Klavierabend narl Oehler „Karl Oehler, der Meiſterlehrer für Kla⸗ vierſpiel an der Hochſchule für Muſik, hat ſich nach einer vieljährigen Pauſe wieder in einem eigenen Abend der Mannheimer Oeffentlichkeit vorgeſtellt. Und zwar mit einem Programm, Relie. den Ausführenden ſehr hohe Anſprüche ellte. Er begann mit den Paganini⸗Variationen von Johannes Brahms. Brahms hat hier ein einfaches Thema des großen Geigers zu einem Etüdenwerk ausgebaut, dem an Originalität der uiſch 0 Figuren nur noch Schumanns ſinfoniſche Variationen an die Seite geſtellt werden dürfen. Die Stücke wollen in erſter Linie Etüden ſein: Karl Oehler hob dieſe Abſicht ausgezeichnet hervor und erſpielte ſich mit dem eminent ſchwierigen Werk, das er der Steigerung halber in einigen Teilen umgeſtellt hatte, einen berechtigten—7 Darauf kam die liebenswürdige Es⸗Dur⸗So⸗ nate von Franz Schubert, deren Stimmung zu folgen ſich der Spieler alle Mühe gab. Das Werk iſt rein techniſch— wie alles bei Schu⸗ bert— ſehr ſchwierig und verlangt überdies reichliche Gedächtnisvorarbeit; Karl Oehler ent⸗ ledigte ſich dieſer letzteren Aufgabe mit Glück und Geſchick, und wenn auch im Menuett etwas mehr ſinngemäße Phraſierung und im 2i2 etwas weniger ſchulmäßiges Dozieren am Platz geweſen wäre, ſo bleibt doch eine achtung⸗ gebietende Leiſtung beſtehen. Mit der Tokkata von Robert Schumann er⸗ wies ſich der Veranſtalter als ein techniſch HB-Klischee Zaunlatte bewaffnet, deren tieferer Sinn zu⸗ nächſt noch im Dunkel ruht. Alles drinnen iſt in Alarmbereitſchaft, während uns durch den großen Lautſprecher der Frankfurter Anſager eine Menge lobender Dinge über die Unter⸗ tanen ſeines Reichsſenders erzählt. Jetzt kün⸗ digt er Freiburg an.„Ab!“ ruft Dr. Holz⸗ bauer, und Herr Fonnelle, der geborgte Rund⸗ 44 Wensuſſ⸗ braucht nur ein Hebelchen zu ziehen und einen Stöpſel zu ſtecken, da be⸗ kommt der„Frankforder“ ſeine ſaftige Antwort von einem„Friburger Maidli“. Nacheinander folgen die übrigen, bei denen es genau ſo aus⸗ ſchauen wird wie bei uns. Vielleicht mit einem Unterſchied. Denn bei uns notiert mit kampfluſtiger Miene Herr Dr. Eſchmann jede Ueberminute, die ſich die Geſprächspartner über die erlaubten„fünf“ geleiſtet haben. Ein ſolcher„geiſtiger Fünfminutenbrenner“ iſt näm⸗ lich nur etwas für ſo ſchnelle Leute, wie wir Mannemer es ſind; die Kollegen an den an⸗ deren Mikrophonen haben bis zu zwei Mi⸗ nuten Uebergewicht. Geſpannt hört unſer, Sprecher die ganze Sache mit an und ſignaliſiert den Knorzebachs, wenn ſie drankommen. Jetzt wirds ernſt mit der Mannheimer Heiter⸗ keit. Mit unnachahmlicher Geſte hebt Herr Dr. Holzbauer die Rechte, und Herr Schmitz am Klavier beginnt mit Dadadamtata das Lied, das man im Volksmunde mit„Schweinepolka“ zu bezeichnen pflegt und das Herrn Fegbeutel⸗ Knorzebach in ſeiner Kegelvereinsrede empfind⸗ lich ſtört. Durch heftiges Dirigieren reizt Dr. außergewöhnlich ausdauernder Beherrſcher der Klaviatur. Er vermochte ausgezeichnet das Stück unter Spannung zu halten. Die Kinder⸗ ſzenen, allen Klavierſpielern lieb und vertraut, bildeten eine hübſche Epiſode in dem ſonſi recht virtuoſen Programm. Oehler hat ſich ein Verdienſt damit erworben, dieſe Poeſien, in denen Schumann, der Dichter. ſpricht, auch ein⸗ mal in einer wohlerwogenen Interpretation auf das Podium zu bringen. Die Wiedergabe ſtand unter dem Zeichen der programmatiſchen Titel, die uns noch vertraut in den Ohren klin⸗ — Am vertrauteſten wohl die„Träumerei“, as einzige Stück der Folge, dem Oehlers Spielart weniger entſprach. Den Schluß bildete Chopins große h⸗Moll⸗ Sonate, deren feine Aeſthetenhaltung dem Na⸗ turell Oehlers am beſten entſprechen mußte. Ausgezeichnet traf der Spieler beſonders den edlen Gang des Largo, deſſen Zeitmaß er ſehr zum Vorteil ziemlich belebt hielt. Das Scherzo geriet im Tempo zuungunſten der Deutlichkeit etwas zu raſch. Beſonders aber hoben die prägnant geformten und mit überlegener Tech⸗ nik geſpielten Eckſätze die Wiedergabe des gan⸗ zen Werkes hervor. Das Publikum war leider nicht zahlreich, aber recht dankbar. Hermann Eckart. Wochenplan der Deutſchen Schule für Volksbildung Montag, 7. Mai, 20.15—22 Uhr: Kreispropa⸗ gandaleiter R. Fiſcher:„Ausgewählte Fragen aus der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung“; Dr. Schwarz:„Raſſiſche Aufartung und Ver⸗ erbungslehre“; Dr. Teske:„Deutſche Volks⸗ bräuche in Vergangenheit und Gegenwart“; Dr. Nagel:„Deutſche Sprecherziehung“. Dienstag, 8. Mai: Wegen Maimarktdienstag fallen die Arbeitskreiſe aus. Mittwoch, 9. Mai, 20.15—22 Uhr: Profeſſor Lacroix:„Die Idee der—— Carola Landſittel:„Farbe und Heimgeſtaltung“. Holzbauer wie ein Torero den Stier Knorze⸗ bach zur geſteigertem Wutgebrüll(denn nur von hier aus hört man ja den Funkeffekt) und die Knorzebachin zu immer jammervollerem Ge⸗ winſel. Zwiſchendurch fällt uns die unglaub⸗ liche Tatſache ein, daß wir dieſes Gebrüll nicht durch die trennende Glasſcheibe hören, ſondern von nebenan über Frankfurt durch unſeren Lautſprecher, und daß trotzdem die Lippen vor uns ſich im gleichen Takt bewegen, wie wir die Stimme über die viele Kilometer lange Strecke empfangen. Eben regt ſich auch der Haucwirt über Frau Knorzebachs Gehverſuche auf dem Klavier auf und bummſt mit dem Beſenſti wobei uns der Sinn der Zaunlatte klar w Im tobenden Durcheinander endet die Minute, ein Schaltergriff auf Frankfu nügt, um uns das„Bravo Mannheim Generalmanagers hören zu laſſen, Hoffentlich hat das Publikum das gleiche gedacht und un ſeren Lokalhumoriſten viele Stimmen geſchenkt. „Die heitere Ringſendung iſt zu Ende. Wir beginnen anſchließend mit...“ Herr Dr. Holz⸗ bauer verläßt ſeine Kommandobrücke, Knorzebachs nebſt Anhang treten vergnügt aus dem Rundfunklöwenkäfig heraus. Herr Fou⸗ nelle, der geborgte Rundfunktechniker, packt ſeine Siebenſachen, denn unſere Sendeſtelle iſt leider kein Reichsſender. So nimmt man frohen Mutes Abſchied bis zum nächſten Eingreifen Mannheims in die Aetherwellen. PFritze. Mannheimer hHafenverkehr im Monat April 1934 Der Waſſerſtand des Rheins und des Neckars war, abgeſehen von kleineren Schwankungen, während des ganzen Berichtsmonats niedrig. Hieraus ergab ſich die Notwendigkeit des Leich⸗ terns der für den Oberrhein beſtimmten Fahr⸗ zeuge. Der Rheinpegel bewegte ſich zwiſchen 249 und 221 Zentimeter und der des Neckars wiſchen 239 und 215 Die Zahl der ftiügelegten Schiffe hat ſich gegenüber dem Vormonat verringert und betrug am Monats⸗ ende noch 16 mit einer Ladefähigkeit von 13 567 Tonnen. Der Geſamtumſchlag betrug im Be⸗ richtsmonat 416744 Tonnen(im Vorjahr 318 080 Tonnen), gegenüber dem Vormonat 125 250 Tonnen weniger. Rheinverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 346 und Schleppkähne 794 mit 352 720 Tonnen. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 364 und Schleppkähne 816 mit 49 486 Tonnen. Neckarverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 3 und Schleppkähne 75 mit 6813 Tonnen. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 4 und Schleppkähne 95 mit 7725 Tonnen. Auf den Handelshafen entfallen: An⸗ kunft 174 438 Tonnen; Abgang 47 938 Tonnen. Auf den Induſtriehafen entfallen: Ankunft 62 835 Tonnen; Abgang 8077 Tonnen. Auf den Rheinauhafen entfallen: Ankunft 122 260 Ton⸗ nen; Abgang 1196 Tonnen. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 24301 Tonnen, auf dem Neckar 14 310 Tonnen. Auf dem Neckar ſind 25 Fernſchleppzüge und 1 Lokalſchleppzug abgegangen. An Güterwagen wurden während des Berichtsmonats geſtellt: Im Handelshafen 10 170 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Induſtriehafen 8014 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Rheinauhafen 9933 10⸗Tonnen⸗Wagen. ameraree,——————————— Donnerstag, 10. Mai: Chriſti⸗Himmelfahrt. Freitag, 11. Mai: Pfarrer Kölli:„Fragen des religiöſen Lebens“, nachm.—.30 Uhr; Eliſabeth Stieler:„Laienrezitationen“, 20.15 bis 22 Uhr; Gartenbaudirektor Pertl:„Garten⸗ kultur und Pflanzenpflege“; Reinhild Schwerd: „Gymnaſtik“, 21—22 Uhr. Sonntag, 13. Mai: Foto⸗Ausflug der Foto⸗ Arbeitsgemeinſchaft mit den Fahrrädern. Ab⸗ fahrt 7 Uhr, Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Neckarſtadt⸗ ſeite, nach Ladenburg. Anmerkung: Die Teilnahme am erſten Abend iſt unverbindlich. Städtiſche Hochſchule für Muſik⸗ und Theater. Aus der Geſangsklaſſe von Frau Wolf⸗ Dengel und der Opernſchule wurde Herr Joſef Richard Wagner unter ſehr günſti⸗ gen Bedingungen an das Stadttheater Kob⸗ lenz als lyriſcher Tenor und Opernbuffo ver⸗ pflichtet.— Drei weitere Schüler der Geſangs⸗ klaſſe von Frau Wolf⸗Dengel und der Opern⸗ ſchule, Fräulein Maria Mitteldorf, Frau Helene Schmenger und Herr Theo Sal⸗ mon beſtanden die Bühnenreifeprüfung. Nationaltheater.„Fledermaus“ als Feſt⸗ vorſtellung. Aus Anlaß des Saarland⸗Renn⸗ tages wird morgen im Nationaltheater„Die Fledermaus“ als Feſtvorſtellung gegeben. Die zu dieſem Tage in Mannheim weilenden Re⸗ gierungsmitglieder und Ehrengäſte der Stad— Mannheim wohnen der Aufführung bei. 5 Es reist sich gut mit den Schiffen der Hamburg-Amerika Linie el, 5 „Hakenkrerzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Sahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 12 Jeſimurgericit Mannfieim Eine ganz verzwickte Angelegenheit! 1% Jahre Zuchthaus für Meineid und Konkursverbrechen Im vierten Fall hatte ſich das Mannheimer Schwurgericht(Vorſitz: Landgerichtsdirettor Dr. Petters, Verireler der Antlage: Erſter Staats⸗ anwalt Frey) mit der Antlage gegen den ver⸗ heirateten 49 Jahre alten Friedrich Wilhelm Gr. aus Schwerin, jetzt wohnhaſt in München, zu befaſſen. Zwei volle Tage nahm die Ver⸗ handlung in Anſpruch. Um den ganzen Fall, der außerordentlich kompriziert iſt, erſaſſen zu tönnen, ſcheint doch die Vorgeſchichte von Intereſſe. Durch die im Jahre 1912 eingegangene Ehe mit ſeiner erſten Frau Iſolde war Gr. Mitin⸗ haber einer der älteſten und angeſehenſten Mannheimer Firmen, die ſeinem Schwieger— vater und deſſen Bruder gehörte, geworden. 1924 war Gütertrennung vereinbart worden und im ſelben Jahre kaufte Gr.(der Schwie⸗ gervater war 1923 geſtorben) das Erbrecht ſei⸗ ner Frau an den beiden Geſchäſtshäuſern Aus dieſem Erbſchaftstauf ſchuldet er jetzt noch ſei⸗ ner Frau, von der er 1928 auf ſein Verſchulden s wurde, die Summe von 16 200 M. ieſer Ghe entſtammen zwei Kinder, jetzt 20 und 16 Jahre alt. Während man bereits 1922 ein Geſchäft in der Heidelberger Straße mitübernommen hatte, wurde der Betrieb 1928 noch inſoſern weiter ausgebaut, als man aus einer Spezialabteilung der alten Firma eine neue Firma gründete, die in den gleichen Geſchäftsräumen— ebenfalls zuſammen— geführt wurde. Gr. hatte im Jahre 1929 das Haus in der Heidelberger Straße mit einem Steuerwert von 390(00 M. käuflich erworben und ſich dazu von ſeiner Firma ein Darlehen von 150 000 M. geben laſſen, das er ebenfalls heute noch ſchuldig iſt. — Heute ſteht das Haus unter Zwangsverwal⸗ tung. Unmittelbar nach ſeiner Scheidung hat ſich Gr. mit ſeiner jetzigen Frau Erita verheiratet, die— wohl ungewollt— die Urſache ſeiner Verfehlungen fein dürfte. Sie ſcheinen beide auf großem Fufße gelebt zu haben. Daß der Angeklagte ein tüchtiger Ge⸗ ſchüftsmann war, ſteht außer Zweifel, nur war er allzuſehr auf ſeinen bzw. den Vorteil ſei⸗ ner zweiten Frau bedacht. Damit ſeine Firma angeblich nicht ſo viel Per⸗ ſonalausgaben haben ſollte, brachte er ſelbſt⸗ loſerweiſe ſeine Frau in die neugegründete Spezialfirma mit einem Monatsgehalt von 300 M. Vom Frühjahr 1932 ab zahlte Gr. die feſtgelegte Rente an ſeine erſte Frau nicht mehr aus, ſo daß weitere Unterhaltsklagen notwen⸗ dig wurden. Das Verhältnis mit dem Mitin⸗ haber ſpitzte ſich immer mehr zu, im Mai 1932 wurde Gr. aus der Firma ausgeſchloſſen, da er die Pflichten eines Geſellſchafters gröblichſt verletzt hatte. Frau Gr. war beim Ausſcheiden aus der Firma im Februar 1932 verklagt worden auf Zurückzahlung zu viel entnommener Gehälter und wurde vom Mannheimer Arbeitsgericht im Mai 1932 zur Zahlung an die Firma von 1758 Martk und an das Finanzamt für Lohnſteuer von 704 M. verurteilt. Da nicht gezahlt wurde, wurden Möbel beſchlagnahmt. Wegen der kleinen Forderung einer Bau⸗ firma in Höhe von 50 M. leiſtete Gr. am 3 Auguſt 1932 den Offenbarungseid. In dieſem Offenbarungseid⸗Verfahren wur⸗ den, wie die Anklage annimmt, drei Vermö⸗ genswerte verſchwiegen. a) Am 1. April 1932 wurde im Hauſe in der Heidelberger Straße von Gr. unter Vorſchieben eines Strohmannes ein Geſchäft eröffnet und mit 10 000 Mark finanziert, angeblich mit Mitteln der Schwiegermutter, Frau Lotte G. aus Breslau. Die Vorverhand⸗ lungen wurden ſchon im Januar gepflogen. Um dieſes Vorhaben durchzuführen, war ein ganz eigenartiger Plan aufgebaut. Mieteinnahmen aus den Monaten November/ Dezember 1931 in Höhe von 7000 Mark machen, während ſie zu⸗ erſt offiziell als verbraucht angegeben werden, einen ſonderbaren Weg. Sie gehen aus dem Hauſe Gr. über zwei ver⸗ ſchiedene Banken in Breslau, kommen nach zwei Tagen zurück auf zwei verſchiedene Ban⸗ len in Mannheim und landen auf dem Bank⸗ lonto des für das neue Geſchäft engagierten Geſchäftsführers, der vermögenslos war. In kurzen Abſtänden werden weitere kleinere Summen einbezahlt, ſo daß bis Juni 1932 10050 Mart angeblich aus der Quelle Breslau vorhanden waren. b) Im März 1932 wurde durch Vermittlung des Rechtsbeiſtandes der Familie Gr., der von der Schwiegermutter Generalvollmacht hatte, in Stuttgart ein Auto gekauft, angeblich aus Mitteln der Schwiegermutter. c) Um die im Mai gepfändeten Möbel frei⸗ zubekommen, erhielt Frau Erika Gr. von ihrem Manne ein Darlehen von 2500 Mark. Die Durcharbeitung des Falles mit Verneh⸗ mung des Angetlagten nahm allein ſieben Stunden in Anſpruch. Es liegt ja hier der nicht alltägliche Fall vor, daß durch ſich ganz traß widerſprechende Ausſagen große Verwirrung in den Prozeß gekommen iſt. Seit dreiviertel Jahren verſuchte das Gericht, Klarheit in die Sache zu bringen. Der Angetlagte, ſeit ſechs Monaten in Unter⸗ ſuchungshaft, blieb monatelang bei der Aus⸗ ſage, die Mittel ſtammen von der Schwieger⸗ mutter. Aus beſchlagnahmten Briefen geht her⸗ vor, daß ſich die Familie gegenſeitig über die jeweils notwendig erſchienenen Ausſagen un⸗ terrichtet hatte. Als ſich die erſte Ausſage nicht mehr halten ließ, wurde von Erikas Erſparniſ⸗ ſen geſprochen, erſtens Ausſteuer 10 6000 Mark, zweitens 5000 Mark Abfindung anläßlich der Was tut ſich bei Adler? Die hieſige Filiale der Adlerwerke Frankfurt am Main bringt anläßlich der erſten Braunen Meſſe in Mannheim eine Reihe von Veran⸗ ſtaltungen, deren erſte bereits zur Durchfüh⸗ rung gelangte. Herr Kempe begrüßte die erſchienenen In⸗ tereſſenten im Auftrag der Werke und machte ſie eingangs mit der neuen Leitung der hie⸗ ſigen Filiale, Herrn Direktor Geßner, der aus Oſtpreußen kommt und deſſen rechter Hand, Herrn Brecht, belannt. Hierauf übergab er dem als erfahrenen Fach⸗ mann bekannten Herrn Betriebsingenieur, Pg. Reeg, einem alten Frankfurter Kämpfer, das Wort, der über das Thema: Störungen, ihre Urſachen und Behebung, Sparmaßnahmen und Verhinderung von allzu großem Verſchleiß oder„der unabhängige Herrenfahrer“ referierte. Er verſuchte, den Erſchienenen als Kenner der Materie Winke zu geben, wie Störungen, Unregelmäßigkeiten und dergleichen mehr, die beim Fahren ab und zu vorzukom⸗ men pflegen, eigenhändig zu beſeitigen ſind, ohne daß hierfür Dorfſchmiede oder aber Re⸗ paraturwerkſtätten, beziehungsweiſe ſonſtige fachmänniſche Hilfe zu Rate gezogen werden braucht. Beginnend mit dem Starten, deſſen eventuell auftreten⸗könnenden Störungsſtellen erläutert wurden, erklärte der Redner, wie die⸗ ſelben zu identifizieren, zu ſuchen ſind und wie hier leicht Abhilfe geſchafft werden kann. Man hörte von Vergaſer⸗Zündungsſtörungen, von leerem Unterdruckförderer, eingeſchmutz⸗ tem Filter, Störungen am Unterbrecher dergleichen mehr. Den Anweſenden wurde an⸗ und ſchaulich dargelegt, wie all dieſen Uebeln an Ort und Stelle zu Leibe gegangen werden kann. Anſchließend werden Fahrmaßnahmen und dazu gehöriges erklärt. Herr Reeg machte weiterhin auf verſchicdene Kniffe aufmerkſam, die ſonſt nur dem Fachmann geläufig ſind, die es dem Fahrer ermöglichen, ſich ſelbſt in an⸗ ſcheinend ſchwierigen Lagen ſelbſt zu helfen, ſo Zeit, Geld und Verdruß ſparend. Der Herrenfahrer bekam ſo einen kleinen Einblick in die Geheimniſſe des Autofahrens, die im Zeitalter des Baſtelns eigentlich ſchon in keine mehr ſind. Daß dieſe Abende, insbeſondere für den Selbſtfahrer, der ja erſt durch jahrelange Praxis lernt und deſſen Aus⸗ bildung in der Regel ſich gewöhnlich auf den Beſuch von Fahrſchulen zur Erlangung des Führerſcheins beſchränkt, von großem Vorteil ſind, liegt auf der Hand und iſt daher die Ini⸗ tiative der hieſigen Adlervertretung nur zu begrüßen, zumal in Herrn Reeg ein Fachmann zur Verfügung ſteht, der es verſteht, eindeutig und klar das verſtändlich zu machen, was er an den Mann zu bringen wünſcht. Der nach Schluß des Referates geſpendete Beifall zeigte, daß die Führung auf dem richtigen Weg iſt. Die Teilnehmer an der Vexanſtaltung ſehen den folgenden Abenden mit Intereſſe entgegen. E. X. Mutfertag 1934 Letzter Tag für die Anmeldung bedürftiger Mütter über 60 Jahre iſt Montag, 7. Mai. edürftige Müt⸗ Bis dahin können ſich auch b ter, ohne Rückſicht auf das Alter, deren Män⸗ ner oder Söhne im Krieg gefallen ſind, melden. flufruf zum khrentag der 5fl Am 5. un d 6. mai wird in Baden eine große Sammlung für die Ssg ſtattfinden. Wäſche für Sü⸗Männer verwandt. Die eingehenden Mittel werden zur Beſchaffung von Bekleidung und Es muß erwartet werden, daß je der bolksgenoſſe freudig und reichlich ſpendet. Kein Opfer iſt groß genug, den braunen Kämpfern den Dank abzu⸗ ſtatten dafür, daß ſie Deutſchland vor dem Chaos bewahrten. Wer hier zurückſteht, wer hier zögert, ſich bedenkt oder auch nur unwillig gibt, vergißt, was die Sg für Geſundung und Feſtigung von Dolk und Land geleiſtet hat, wie ſie ſich unabläſ⸗ ſig unter Terror und berfolgung für ein neues, einiges Reich einſetzte. Wenn heute ſich Millionen der Sicherheit in Deutſchland freuen, ſo verdanken ſie dieſe den Braunhemden. Für jeden, an den die Sammler herantreten, haben die unbekannten Kämpfer des Dritten Reiches unen Aich viel getan. hunger und Bürgerkrieg hätten ohne den Opfermut der Sü Stadt und Land verwüſtet! Wer wird denennicht geben, die ſtändig bereit waren, ihr Cetztes zu geben? hHeil hitler! Der Führer der Brigade 155 m. d. J. b. Standartenführer. gez. v. hal denwang, Ausſcheidung aus dem Breslauer Schuldienſt, welche Summen aber nach den Feſtſtellungen des Sachverſtändigen für Anſchaffungen ver⸗ braucht worden ſind, drittens Erſparniſſe aus ihrer Mädchenzeit. Ueberraſchenderweiſe ſtellte ſich bei der Ver“ handlung wieder etwas Neues heraus. Frau Erika Gr. hat angeblich Forderungen an ihren Mann bzw. an die Firma, herleitend aus von ihr gemachten Vorlagen. Ende Oktober/ Mitte November 1931 wurde zum erſtenmal in der Ehe eine Vermögensab⸗ rechnung gemacht und dabei die vorhandene Summe zu klein befunden. Wenn in nahezu vier Jahren monatlich 300 Mart verdient wor⸗ den ſind, müſſen in der Privattaſſe der Frau Erika Gr. normalerweiſe 13 000 Mark ſein und nicht nur 6000 Mark, wie es der Fall war, ergo Differenz 7000 Mart, die legen wir dazu! Auch ſonſt hat Frau Erika ihrem Mann Geld ge⸗ geben für Reiſen u.., ſonderbarerweiſe aber kein Buch geführt. Das Auto ſoll bezahlt worden ſein mit der gerade von einer Bayeriſchen Lebensverſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaft ausgezahlten Summe.(9) Die zwecks Möbeleinlöſung gegebenen 2500 Mart gelten inſofern als ausgeglichen, als Frau Erika dieſe Summe nach und nach in den Haushalt zurückgegeben habe. Zu der Frage des übermäßigen Auf⸗ wandes äußerte ſich der Angeklagte dahin⸗ gehend, daß er im Sommer 1931 die Reiſe durch Deutſchland und die Reiſe nach Palanza zwar gemacht habe, aber die angegebene Summe von 3500 Mark für eine Reiſe nicht zu hoch finde, wenn berückſichtigt werde, daß darin doch Ausgaben für Garderobe für ſeine Frau in Höhe von 1300 Mart enthalten ſeien. Die Anklage nimmt im dritten Punkt Gläu⸗ bigerbegünſtigung inſofern an, als Gr. im November 1931 ſeine Anſprüche aus der Schweizer Lebensverſicherung an ſeine Frau Eritka abgetreten habe, zum Nachteil ſeiner erſten Frau und ſeiner beiden Kinder. Nach einer Erklärung Gr.'s ſoll dieſe Lebensverſiche⸗ rung eine Entſchädigung dafür ſein, daß Frau Erilba mit ihrer Eheſchließung aus dem Staats⸗ dienſt ausgetreten iſt. Darüber verhandelt wurde bereits in der erſten Zeit der Ehe. Die Vernehmung der als erſte Zeugin gehör⸗ ten Frau Erika Gr. zieht ſich ebenfalls tun⸗ denlang hin, da präziſe Angaben nur ſchwer von ihr zu erhalten ſind. Teilweiſe waren aber die Erklärungen ſo einfach gegeben, daß es reichlich erſtaunlich ſcheint, warum von ſeiten der geſamten Familie monatelang ſo kompliziert gelogen wurde. Am zweiten Tage wurden dann die übrigen Zeugen vernommen. Das Gutachten des Bücherſachverſtändigen Zecher war tlar und deutlich. Da keinerlei Auf⸗ zeichnungen exiſtieren, können von Erſparniſ⸗ ſen vor oder während der Ehe nicht geſprochen werden, weil nicht nachweisbar. Forderungen oder Erſatzanſprüche ließen ſich nirgends her⸗ leiten, Vorlagen würden ſeitens der Firma reſt⸗ los zurückbezahlt. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthaus ⸗ ſtrafe von einem Jahr und zehn Monaten, außerdem Abertennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die geſetzliche Mindeſtzeit. Der Verteidiger(Dr. Bick, Breslau) plädierte auf Freiſpruch, da er den Angeklagten nicht für überführt hielt. Das Urteil des Schwurgerichts lautete auf ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus wegen Kon⸗ kursverbrechens in Tateinheit mit Meineid, drei Monate der Unterſuchungshaft werden ab⸗ gerechnet, die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf zwei Jahre aberkannt, Eidesfähigkeit auf Dauer abgeſprochen. Das Schwurgericht glaubte auch die ganze Verteidigung des Angeklagten während der Hauptverhandlung nicht und kam zu der Ueber⸗ zeugung, daß Gr. in drei Punkten ſeine Eides⸗ pflicht verletzt habe. Mildernde Umſtände muß⸗ ten verſagt werden, da die Tat eine ſehr üble iſt. Durch die Heirat mit der erſten Frau kam Gr. in eine hochangeſehene Mann⸗ heimer Firma, die Kinder wurden mit gerin⸗ gen Mitteln abgefunden, er hat ſich wenig um ſie getümmert. Strafmildernd war zu berückſich⸗ tigen die Unbeſtraftheit des Angetklagten, außer⸗ dem daß er ſich bei Leiſtung des Offenbarungs⸗ eides in einer gewiſſen ſeeliſchen Zwangslage befunden habe. poſtbeõmte 22 ———— Sagt der: Uberhaupt jeder, der ſtafle Strdpòdzierchuhe 2ur Auübung deines Berufes braucht. der Behnbeomte und der polizeibæsmte NHochen àuch Sie einen Versuch mit dem guten Fritz-Schuh Einmél getfogen und Sie bleiben debeil NMannheim Cari Eritz.Cie Breitesti f4. s. 4 Sahrgan Immer nalſoziali⸗ milie für e f ſich alle fi Kräfte ent Die wal —5 Si ſamilieng die geiſtige nen Geme Aufgabe d ſunden Er letzt ihrer Wenn n mer wiede in den Vo dieſe Prop müf wichti müſſen, un können. Es den hohen dergrund —4 dafi wohl, aber die nötiger Erhaltung den ſind. ſchönſten 2 und ſie dar Gerade d nun im M Hauſe L 9 der NSDA ins Leben Es war ein wenigen Fr Aber die 2 lachte wie chlichten E rau Le und erteilte u einer kur auptſächlich dergrund ſt. Der Nati Aufſftellen geht ins Le im Volk zu überall mit ſtreben wird unter Natio zialismus d So wird allem Zwar Praxis einf Der Scha Wenn dieſe Sinn aufwä n, 6. Mai 1934 ter Schuldienſt, Feſtſtellungen chaffungen ver⸗ irſparniſſe aus h bei der Ver⸗ heraus. Frau ungen an ſhren eitend aus von gen. r 1931 wurde Vermögensab⸗ hie vorhandene enn in nahezu k verdient wor⸗ kaſſe der Frau Mark ſein und Fall war, ergo wir dazu! Auch Nann Geld ge⸗ jzarerweiſe aber n ſein mit der Lebensverſiche⸗ Summe.(9 gegebenen 2500 geglichen, als ind nach in den ißigen Auf⸗ geklagte dahin⸗ 1931 die Reiſe e nach Palanza ie angegebene »Reiſe nicht zu erde, daß darin für ſeine Frau en ſeien. Punkt Gläu⸗ fern an, als ſprüche aus der in ſeine Frau Nachteil ſeiner Kinder. Nach Lebensverſiche⸗ ſein, daß Frau ts dem Staats⸗ rhandelt wurde he. Zeugin gehör⸗ ebenfalls tun⸗ en nur ſchwer iſſe waren aber geben, daß es im lie monatelang wurde. nun die übrigen achverſtändigen keinerlei Auf⸗ von Erſparniſ⸗ nicht geſprochen Forderungen nirgends her⸗ der Firma reſt⸗ ine Zuchthaus⸗ zehn Monaten, erlichen Ehren⸗ Nindeſtzeit. Slau) plädierte agten nicht für ts lautete auf ts wegen Kon⸗ mit Meineid, aft werden ab⸗ nrechte werden Sfähigkeit auf auch die ganze während der zu der Ueber⸗ en ſeine Eides⸗ Umſtände muß⸗ t eine ſehr t der erſten eſehene Mann⸗ den mit gerin⸗ ſich wenig um ir zu berückſich⸗ klagten, außer⸗ Offenbarungs⸗ n Zwangslage brducht. n Suten debeil Sahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 13 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Im Dienſte der kommenden Hausfrau Eröffnung der loch⸗ und Arbeitsſchule der Ns⸗Volkswohlfahrt Immer und immer wieder weiſt der Natio⸗ nalſozialismus auf die Wichtigkeit der Fa⸗ milie für ein geſundes Staatsweſen hin. Die iſt und bleibt die Keimzelle, aus der ich alle für die Erhaltung der Nation nötigen Kräfte entwickeln. Die wahre Hüterin der Familie aber iſt die Sie ſteht im Brennpunkt des ganzen zamiliengeſchehens, ihr obliegt die Sorge um die geiſtige und ſeeliſche Fundierung dieſer klei⸗ nen Gemeinſchaft, ſie übernimmt die wichtige Aufgabe der Erziehung der Kinder, ihrer ge⸗ ſunden Ernährung und Kleidung und nicht zu⸗ letzt ihrer hygieniſchen Pflege. Wenn nun im Dritten Reich immer und im⸗ mer wieder die Wichtigkeit einer gefunden Ehe in den Vordergrund geſtellt wird, ſo umſpannt dieſe Propaganda natürlich einen großen Kom⸗ plex wichtiger Fragen, die alle gelöſt werden müſſen, um das vorgeſteckte Ziel erreichen zu können. Es genügt ja nicht, daß der Staat nur den hohen ſittlichen Wert der Ehe in den Vor⸗ dergrund ſtellt und propagiert, er muß auch —4 dafür tragen, daß eben beim Mann ſo⸗ wohl, aber auch ganz beſonders bei der Frau die nötigen Grundlagen zur Schaffung und Erhaltung der ehelichen Gemeinſchaft vorhan⸗ den ſind. Es heißt alſo, die Frau auf ihren ſchönſten Beruf als Hausfrau vorzubereiten und ſie darin auch ſpäter zu fördern. Gerade die rein praktiſche Vorbereitung ſteht nun im Mittelpunkt der geſtern vormittag im Hauſe I. 9, 7, eröffneten Frauenarbeitsſchule der NSDaAp, die von der NS⸗Volkswohlfahrt ins Leben gerufen wurde. Es war ein hartes Stück Arbeit, das hier von wenigen Frauen innerhalb knapper vier Wochen geleiſtet wurde. Aber die Arbeit hat ihren vollen Erfolg ge⸗ Klichte wie die kurze Ueberſicht anläßlich der chlichten Eröffnungsfeier bewies. Rer Lehlbach begrüßte die Erſchienenen und erteilte Kreisleiter Dr. Ronh das Wort u einer kurzen Eröffnungsanſprache, in der er hauptſächlich folgende Gedanden in den Vor⸗ dergrund ſtellte: Der Nationalſozialismus geht nicht auf das Aufſtellen bloßer Theorien aus, ſondern er geht ins Leben hinein, er verſuch praktiſch im Volk zu wirken. Ihm kommt es darauf an, überall mit der Tat zu helfen. In dieſem Be⸗ ſtreben wird er nimmer ermüden. Er verſteht unter Nationalismus das Volk und unter So⸗ zialismus die NS⸗Volkswohlfahrt. So wird er auch das junge Mädchen frei von allem Zwang und leeren Begriffen in die Praxis einführen. Der Schatz des deutſchen Volkes iſt ſeine Jugend. Wenn dieſe Jugend im nationalſozialiſtiſchen Sinn aufwächſt, dann haben wir ein wichtiges Steinchen in den ſtolzen Bau des Dritten Rei⸗ ches gefügt. Hier gilt es alſo jedoch nicht nur, aus dem Mädchen eine gute Hausfrau zu machen, es geht auch darum, ſie zu einer guten National⸗ ſozialiſtin zu erziehen. „Damit wünſchte Kreisleiter Dr. Roth der Schule eine gedeihliche Arbeit und den Schü⸗ lerinnen viel Glück und Erfolg bei ihrer Arbeit. Dann übergab Frau Roth, auf die die Ver⸗ wirklichung dieſer notwendigen und großzügi⸗ en Einrichtung zurückgeht, das Haus ſeiner Beſtimmung. Ein anſchließender Rundgang durch das Haus gab Anlaß zum berechtigten Staunen. Während im Erdgeſchoß die Mädchen, die frei⸗ willig zur Ausbildung kommen, ausgebildet werden, iſt im zweiten Srockwerk der Kurs für arbeitsloſe Mädels eingerichtet. In beiden Kurſen iſt der Lehrgang der gleiche. Er teil— ſich in einen Kochkurs und einen Arbeitskurs, in dem Unterricht im Nähen, Flicken und Bü⸗ geln erteilt wird. Selbſtverſtändlich iſt auch eine Waſchküche eingerichtet. Bei der Beſichtigung der modern eingerich⸗ teten Küchen nahm Baurat Schöberl die Ge⸗ legenheit wahr, auf die Vortrefflichkeit der elek⸗ triſch geheizten Kochherde hinzuweiſen, die ſich in jeder Hinſicht als beſſer und auch für die Ernährung zutunlicher bewährt haben. So iſt alles vom Keller, in dem jeden Mor⸗ gen die zum Kochen nötigen Vorratsmengen abgewogen werden, bis zum Obergeſchoß, in dem Wohnräume für die Hausmeiſterin und eine Lehrerin eingerichtet ſind, wohl beſtellt. Sogar eine Bibliothek fehlt nicht, d. h. von einer Bibliothek kann man eigentlich noch nicht ſprechen. Ein Raum und Schränke ſind zwar vorhanden, aber an dem notwendigen Bücher material fehlt es noch ein bißchen. So können die Frauen mit Stolz auf ihr Werk ſehen. In dieſem Sinne ſprach auch Bau⸗ rat Schöberl ihnen den Dank aus für die großartige Leiſtung. Eine neue Schule für die praktiſche Ausbildung des jungen Mädchens iſt erſtanden. Ihre Leite cinnen, Frau Gaa für Verwaltung und Frau Sauter für die Arbeitsſchule, geben die Gewähr dafür, daß die Mädels zu tüchtigen Hausfrauen und guten Nationalſozialiſtinnen erzogen werden. Wahrhaftig, ein wichtiges Steinchen iſt in den ſtolzen Bau des Dritten Reiches eingefügt. Maifeier in Friedrichsfeld Die Friedrichsfeld⸗Schule hatte dieſes Jahr ihre eigene Maifeier. Morgens verſammelten ſich Knaben und Mädchen mit Frühlingsblu⸗ men geſchmückt im Hof der Schule, um dem Wonnemonat einen würdigen Empfang zu be⸗ reiten. Die Oberklaſſen zogen mit dem Spiel⸗ mannszug der Hitlerjugend in den Wald, um einen ſchönen Maibaum unter ſachverſtändiger Leitung auszuſuchen. Er war bald gefunden und gefällt, geziert und auf einem Wagen ver⸗ laden. Auf dem Rückmarſch begegneten ihm die reſtlichen Schulklaſſen, die mit Klaſſenwim⸗ peln ausgezogen waren. Von der hieſigen Bevölkerung begrüßt, traf der Kinderfeſtzug wieder auf dem Schulhof ein. Die Zimmerleute ſtanden bereit und in ganz kurzer Zeit ſtand der wirklich ſchöne Maibaum, von den Kindern lebhaft beſtaunt. Rektorſtellvertreter Schmitt begrüßte die Elternſchaft, die ſich dieſe harmoniſche Feier auch nicht entgehen laſſen wollte. Die ſinnvollen Ausführungen wurden ver⸗ mit Reigen und Geſängen. Den Ab⸗ ſchluß der gut gelungenen Feier verſchönte das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weffel⸗Lied. und BodM ſtellen den Maibaum Am Mittag traf an ſeinem Beſtimmungs⸗ platz, dem Goetheplatz, der vielbewunderte Maibaum mit Bändern, Kränzen und Girlanden, Symbolen der Bewegung und des Handwerks ein. Von Hitlerjungen bewacht, lag er da, bis zur nächtlichen Stunde, wo mit dem Glockenſchlag die Zimmergilde den Maibaum in die Höhe ſtellten. Zahlreich umſäumten die Einwohner den Platz. Nach einem Ummarſch nahm die Hi und BdM Aufſtellung und hörte die vor der Uebertragung gebrachte Marſchmuſik durch den Lautſprecher. Fanfarenſtöße ertönten und die Uebertragung auf dem Brocken begann. Alles lauſchte den ſchönen Geſängen und Sprechchören der Spiel⸗ ſcharen aus allen deutſchen Gauen. Anſchlie⸗ ßend ſprach dann Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach. Nach der Feier leerte ſich der Platz ſehr raſch und nur der Maibaum mit ſeinen luſtig fliegenden Bändern und Fähnchen ragte einſam in die laue Maien⸗ nacht. Im Zeichen des 1. Mai Der Feiertag der Nationalen Arbeit war nunmehr unter Adolf Hitlers Führung zum zweiten Male angebrochen. War dieſer Tag der Arbeit vergangenes Jahr ſchon eine anſehnliche Kundgebung deutſcher Gemeinſchaft, um wieviel mehr dieſes Jahr. Er wurde von der hieſigen Einwohnerſchaft überaus feſtlich begangen. Es gab kein Haus, das nicht mit Grünzeug und Fahnen und Blumen ge⸗ ſchmückt war. Friedrichsfeld ſtand diesmal ganz im Zeichen des 1. Mai. Der Unterneh⸗ mer marſchierte Hand in Hand mit dem Ar⸗ beiter, gemeinſam gehen ſie den Weg des Wie⸗ deraufbaues des deutſchen Vaterlandes. Das Wetter war für dieſen Tag der Erinne⸗ rung wie geſchaffen. In früher Morgenſtunde regten ſich ſchon fleißige Hände und zierten Straßen und Häuſer. Der Weckruf brachte alle aus den Federn, die noch ſchliefen. Aus Anlaß des Tages der Arbeit fand in beiden Kirchen Gottesdienſte ſtatt, in denen auf die Bedeutung des Tages hingewieſen wurde. In allen hieſigen Betrieben verſammelten ⸗ſich die Belegſchaften zur Vereidigung der Ver⸗ trauensmänner. Um die 10. Stunde fing es an recht lebendig zu werden, aus allen Richtungen marſchierten die Zugteilnehmer zur Metzer Straße, wo der Feſtzug der Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſeine Aufſtellung'fand. Kach dem Eintreſſen der Po, Sa, Sg und „I mit Muſik ſetzte ſich der gewaltige Feſtzug, der in den Händen der NSDAp lag, in Bewe⸗ gung. Es ſei vorweg geſagt. die Organiſa ion hat in allen Teilen ausgezeichnet geklappt. Vor⸗ aus drei SS-Reiter, nachfolgend der Spiel⸗ mannszug des Jungvolks und die Muſik, nächſtes Fahr verſtärkt werden muß. Es folg ten die Standortfahnen und mit ihnen die uni⸗ ſormierten Verhände, Volksdienſt in anſegn⸗ licher Stärke, Spielmannszug der Feuerwehr, ſodann die Belegſchaften der hieſigen Induſtrie in folgender Reihenfolge: Deutſche Steinzeng⸗ warenfabrik. Reis u. Co., Fulmina, Müllec u. Link, Boſſe u. Goldmann. Auch das Hand⸗ werk war mit einem Wagen vertreten. Hier⸗ für ſei ihnen allen für ihre Mühe und Arbeit beſtens Dank geſagt. Es folgten die Bauern⸗ ſchaft mit Sämann und Pflug, Lehrerſchaft. Eiſenbahn⸗ und Poſtbeamte und zum Scqluß die freien Berufe., Bei der Kehre am Nord⸗ bahnhof war jedem Zugteilnehmer die Gele⸗ genheit gegeben, den Zug an ſich vorüberziehen zu ſehen. Am neuen Meßplatz ſprachen in kur⸗ zer, verſtändlicher Art, den Sinn des heutigen Tages kennzeichnend, der Ortsgruppenleiter und der Betriebswart. Mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied und einem begeiſterten „Sieg Heil“ auf unſern Führer, Reichspräſi⸗ denten und das deutſche Volk, fand die große Kundgebung ihr Ende. In geſchloſſenen For⸗ mationen zog alles zum Goetheplatz, wo ſich die Zugteilnehmer zerſtreuten. Mittags traf man ſich dann zu gemütlicher Unterhaltung in Betrieben und Lokalen. Nachmittags war dann um 16 Uhr, durch vorherige Einleitung, die Rede unſeres Führers auf dem Tempel⸗ hofer Feld zu hören. Abends war in diverſen Lokalen Tanz, der einen fröhlichen Abſchluß des Tages der Arbeit bildete. * —— Zum Einweichen —————————— der Wäſche: Henko Waſch⸗ und Bleich⸗Goda Vertreten auf der Aueſtellung„Erſte Braune Meſſe“ in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen(Haupthalle). Der Henkel⸗Stand wird Ihre beſondere Auſmerkſamkeit finden. Sahrgang 4— A Nr. 205/ BNr. 125— Serie 14 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Enthüllung eines Gefallenendenkmals beim VD Der Gelöbnisablegung der Vertrauensräte beim Verein deutſcher Oelfabriken wurde ein würdiger und feierlicher Rahmen durch die Enthüllung eines Gedenkſteines für die gefal⸗ lenen Werksangehörigen und eine Ehrung der ſeit 25 und 40 Jahren in Dienſten der Firma ſtehenden Werksangehörigen gegeben. Be⸗ triebszellen⸗Obmann Max Lang eröffnete die Feier mit kurzen eindringlichen Worten. Nachdem der Führer des Betriebs, Direktor Diehl, auf die unter unſerem Führer voll⸗ endgültige Einigung des deutſchen Vol⸗ es hingewieſen hatte, ſtiegen als Zeichen des Sieges die Hakenkreuzfahne und die ſchwarz⸗ weiß:rote Fahne an den Maſten der Fabrii hoch. Spontan erklang das Horſt⸗Weſſel⸗Lied durch den ſonnigen Maimorgen. Wie war es möglich, f0 fuhr Dikretor Diehl fort, daß dieſer Tag des Friedens jahrzehntelang zu einer Feier der Gegenſätze und der Trennung gemacht werden konnte? Wer ſich hiſtoriſchen Sinn bewahrt hat, wird leicht verſtehen, daß in der Zeit vor dem Kriege alle Vorbedingungen gegeben waren, eine Trennungskluft inmitten des deutſchen Volkes entſtehen und ſich vertiefen zu laſſen. Und dieſe Zeit fiel in eine Wirtſchaftsperiode, welche lehrte„Nütze Dir ſelbſt, ſo nützt Du dem Ganzen!“ Nur zu bald aber ver⸗ gaß man den Nachſatz und ſprach nur noch „Rütze Dir ſelbſt“. Und von da war es wirt⸗ lich kein weiter Schritt zu dem Wahlſpruch „Schade dem anderen, ſo nützeſt Du Dir ſelbſt“. Die Erlebniſſe des Sommers 1914 legten zum erſtenmal Zeugnis davon ab, daß Hader und Irrlehren den geſunden Sinn unſe⸗ res deutſchen Volkes nicht zerſtören konnten. Sie, die eben noch getrachtet haben, einander zu ſchaden und ſich ſelbſt zu nutzen, zogen Schulter an Schulter hinaus, um fürein⸗ ander zu ſterben! Aus ihrem Blute wuchs die Weltanſchauung, die unſer Führer ſeinem deutſchen Volke geſchenkt hat. Und wenn wir heute hoffen dürfen, daß uns dieſe Weltanſchauung zu einer beſſeren Zu⸗ kunft leiten werde, dann ſollen wir uns deſ⸗ ſen erinnern, daß die Wurzeln dieſes Aufſtie⸗ ges in die Gräber unſerer Helden von 1914 hinabreichen! So zieht ſich ein unſichtbares Schickſals⸗ nur ihm ſelbſt zugute kommt, band von den Toten des Weltkrieges über 20 Jahre hinweg zu uns Heutigen, in denen der Gedanke wieder lebendig wird, für den jene in den Tod gingen. Des ſollen wir eingedenk ſein, ſo oft wir bei unſerer Arbeit an dieſem Stein vor⸗ übergehen. Sie fielen für das Vater⸗ land, ſie ſtarben aber auch für uns! Es erklang den Toten zum Gedächtnis das Lied vom guten Kameraden. Dann leitete Direktor Diehl über zur Ehrung der Männer, die aus jener Zeit vor dem Krieg ſchon im Dienſt der Firma ſtanden. (Herr Bender, Herr Kicherer— 40 Jahre, Herr Gröſchel— 25 Jahre.) Das Sterben unſerer gefallenen Arbeitskameraden, das Leben in Treue unſerer Arbeitsveteranen entſpringen beide derſelben Wurzel, dem richtigen Gefühl dafür, daß der Mann zu ſeinem Volk, zu ſeiner Arbeit gehört. Wir haben es unſerem Führer Adolf Hitler zu danken, daß er dieſes im deutſchen Volk ſchlummernde Gefühl in klare Gedanken geformt hat, für die heute Millionen freudig eintreten. 5 Damit kam Direktor Diehl zur feierlichen Verpflichtung der Vertrauensräte. Sie ſind dazu berufen, den inneren Streit endgültig abzuſchaffen und lameradſchaftliches Zuſammen⸗ arbeiten an deſſen Stelle zu ſetzen. Sie und die ganze Belegſchaft müſſen alles daranſetzen, den Verein deutſcher Oelfabriken, dieſes Räd⸗ chen in der deutſchen Geſamtwirtſchaft, richtig in Gang zu halten, zum Wohle des Un⸗ ternehmens, zum Wohle ſeiner Gefolgſchaft, zum Wohle unſerer Volkswirtſchaft. Auf daß Deutſchlands Wirtſchaftsnot ſchwinde, Deutſchlands Kraft er⸗ ſtarke, Deutſchlands Wort wieder Geltung in der Welt erlange! Das Deutſchlandlied ſchloß die erhebende Feierſtunde. Ein lehrreiches Kapitel„Luftſport“ Vortrag im Deutſchen Luftſport⸗Verband Mannheim Das Mitglied des DLV Mannheim, Kloos, brachte am letzten Vortragsabend im Palaſt⸗ „Hotel eine Reihe von Filmen zur Vorführung die Aufſchluß geben ſollten über die hauptſäch⸗ lichſten luftſportlichen Ereigniſſe des vergange⸗ nen Jahres. In ſeinen Ausführungen hob der Redner hervor, daß in der Werbung und Aufklärung erſt dann das Ziel erreicht ſei, wenn jeder Volksgenoſſe wiſſe, daß der Gro⸗ ſchen oder die Mark, die er dem DeV hingibt, zum Wohle ſeines eigenen Ichs, für Haus und Hof, und nicht zuletzt zum Schutze unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. Es ſchloß ſich die Vorführung der äußerſt in⸗ tereſſanten Filme an, die erkennen ließ, wie weit unſere luftſportliche Betätigung voran⸗ gekommen, aber auch zugleich mit aller Deut⸗ lichkeit enthüllte, wie weit voraus, wie weit überlegen uns das—◻n auf dieſem Gebiet no 7 Der 1. Film ſchilderte eine Fahrt des Do X über dem Rheintal(von Köln nach Bonn). Im weiten Film„Volk, flieg“ du wieder!“ der hön⸗Roſitten⸗Geſellſchaft folgte eine Ein⸗ führung in die wunderbare Tätigkeit der Segelflieger. Als 3. Film ſchloß ſich in zwei Abſchnitten eine Ueberſicht über die wichtigſten flugſportlichen Veranſtaltungen des vergange⸗ nen Jahres an. Der 2. Teil brachte Aus⸗ ſchnitte aus dem„Deutſchlandflug 1933“, wo⸗ bei Fliegerſchwarmführer Bihlmeier, der ja be⸗ kanntlich ſelbſt an dieſem Flug teilnahm, die nötigen Erläuterungen gab. Beſonders der riſch Film, der in 3 Teilen die großen fliege⸗ riſchen Wettbewerbs⸗Veranſtaltungen Ameri⸗ kas im Jahre 1932 veranſchaulichte, ließ ſo recht unſere fliegeriſche Unterlegenheit gegen⸗ über anderen Staaten in der Fliegerei er⸗ kennen. Zwei Zwecke verfolge die Vorführung, ſo führte Kloos am Schluſſe aus: Einmal ſollen die Filme der ſpäteren Generation die fortlaufende Entwicklung der Luftfahrt vor Augen führen, zum andern aber auch zur in⸗ tenſiveren Werbung dienen. Hf A Fann III Flesde Schwarmführer Bihlmeier konnte noch dar⸗ auf hinweiſen, daß das Vortraining zum diesjährigen Deutſch⸗ landflug und die Prüfung der Teilnehmer begonnen habe. Da die Werbung für das große Konzert des deutſchen Luftſportorcheſters leidex erſt ver⸗ ſpäter einſetzen konnte, müſſen die Werbe⸗ maßnahmen in den letzten Tagen mit um ſo größerem Eifer durchgeführt werden, damit die Veranſtaltung hier in Mannheim von Erfolg begleitet ſei. Mit der Belkanntgabe des Zeit⸗ punkts des nächſten Vortragsabends des DeV Mannheim am 24 Mai, konnte Ortsgruppen⸗ führer Dahl den Abend WS rmin. Veranſtaltungen im Planekarium in der Zeit vom 6. bis 13. Mai 1934 Sonntag, 6. Mai: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 17 Uhr Vorführung mit Licht⸗ bildervortrag:„Sternhaufen und Nebelflecke“. Dienstag, 8. Mai: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 7 Mittwoch, 9. Mai: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 3 Donnerstag, 10. Mai: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Freitag, 11. Mai: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Samstag, 12. Mai: 15 Uhr und 17 Uhr Film⸗ Vorführung; 20 Uhr 14. Planetariumsabend für Erwerbsloſe. Sonntag, 13. Mai: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 17 Uhr Vorführung d. Stern⸗ projektors. Eintritt 50 Pfg.— Studierende und Schüler 25 Pfg.— Erwerbsloſe haben zu den Vor⸗ führungen des Sternprojektors und zu den am Sonntagnachmittag freien intritt. Ein 5 ner Na — W Wieisse und t⸗ 7 geslincie Zähne 9* 425 2 bie Beisewogen dieser leleinen NHenschen sind sehr sehenswert und unentgelt- lich zu besichtigen. 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Beſonders gerne möchte ſie heute in treuer Dankbarkeit dem einen Arbeiter die Hand drücken, der ihrem Manne ſeinerzeit, in den Feierabendſtunden bei den erſten An⸗ fangsverſuchen geholfen und den ihr Mann, der ja mit allen ſeinen Mitarbeitern, gleichgül⸗ tig ob hoch oder nieder, ein faſt freundſchaft⸗ liches Verhältnis verband, daher auch„Papa Benz“, immer beſonders hochgeſchätzt habe. In viele liebe, altbeannte Geſichter habe ſie in den letzten Jahren geblickt, aber dieſes eine des erſten, einfachen Mitarbeiters habe ſie immer ſchmerzlich vermiſſen müſſen. Frau Benz ließ es ſich in ihrer gaſtfreund⸗ lichen Art nicht nehmen, die Gratulanten im über und über mit Geburtstagsblumen ge⸗ ſchmückten Zimmer freundlich zu bewirten und ein Stündchen mit ihnen zu verplaudern. Wer aber unter dieſem„Plaudern“ eine belangloſe, oberflächlich⸗konventionelle Unterhaltung ver⸗ muten ſollte, der täuſcht ſich gewaltig. Dazu iſt die Jubilarin trotz ihrer 85 Jahre geiſtig noch viel zu rege und befaßt ſich noch heute ſehr eif⸗ rig auch mit öffentlichen Angelegenheiten. Im Handumdrehen war ein Geſpräch über Ge⸗ meinde⸗ und beſonders Verkehrs⸗Angelegen⸗ heiten im Gange, in deſſen Verlauſ ſie ſehr ge⸗ ſunde Anſichten entwickelte und brauchbare An⸗ regungen gab, die ein glänzendes Zeugnis ihrer reichen Erfahrungen und zielſicheren Weitblickes ablegten. Die ganze, ungezwun⸗ gene Plauderei, von der„Mama Benz“ in herzlichem, anheimelndem Ton geführt, war für alle Beteiligten ein Erlebnis ganz beſon⸗ derer Art. Ihre intereſſanten Erzählungen von früher verraten einerſeits ein gutes Gedächtnis, an⸗ dererſeits aber auch, daß ſie den Werdegang der Erfindung des Gas⸗ und Benzinmotors im vollen Sinne des Wortes„miterlebt“ hat. Bis in kleinſte Details gehen ihre Schilderungen. Kein Wunder auch, war ſie doch engſte und wertvolle Mitarbeiterin ihres Mannes, den ſie oft in der Werkſtatt aufſuchte, um an den Ver⸗ ſuchen teilzunehmen. Bis auf den heutigen Tag hat die Mama Benz aber auch ihren liebenswürdigen Humor behalten. Ihre Augen leuchten auf, wenn ſie kleine Fahrterlebniſſe aus der früheſten Ju⸗ gend des Autos oder, wie ſie ſich verbeſſert, des Motorwagens, zum Beſten gibt. Aber laſſen wir ſie ſelbſt erzählen: „Das mit den vielen Pannen bei den erſten Ausfahrten, wiſſen Sie, das iſt ja nun mehr oder minder„Kohl“!! Jeder von der Neckar⸗ vorſtadt in Mannhim behauptet, er hätte das Wägelchen wie oft! heimgeſchoben. In Wirk⸗ lichkeit kam das nur ſelten vor. Aber's will halt jeder dabei geweſen ſein. Und wenn's ihm Spaß macht.... na, ja! Wir hat⸗ ten ja auch oft genug unſeren Spaß bei den Ausfahrten. So rief einmal bei unſerem Vorbeifahren ein Bauer auf dem Feld einem anderen voll Angſt und Staunen zu: Daß Gäul' durchbrenne, hewwich gewißt, daß aber 'n Wage durchbrennt... Oder ein alter Käfertäler brüllte vor Schreck: Ach Gott, ach Gott, der Wage leeft jo elloh! Als wir mal durch den Odenwald fuhren, ſtand eine Bauersfrau vor ihrem Haus und be⸗ ohachtete unſer Kommen. Immer größere Au⸗ gen hat ſie gemacht und iſt ganz vergeiſtert worden. Auf einmal wirft ſie die Arme in die Höh', ſtößt einen wahnſinnigen Schrei aus und rennt in ihr Haus. Dabei hat ſie die Türe zu⸗ geſchlagen, daß bald das ganze Häuschen ein⸗ fiel! Ein luſtiges Stückchen iſt uns auch zwiſchen Speyer und Lachen paſſiert. Da ſind wir auf der Landſtraße einem Pfarrer begegnet. Der iſt bei unſerem Näherkommen ſtehengeblieben, hat das Kreuz geſchlagen und uns ang'ſchaut wie den leibhaftigen Gott⸗ſei⸗bei⸗uns. Dabei war ausgerechnet ein Pfarrherr aus Speyer Käufer eines der erſten Motorwagen. Das war ſo ein würdiger, netter Herr.“ Wenn ſie auf die erſten Käufer zu ſprechen kommt, da leuchten die gütigen Augen nochmal ſo freudig in der Erinnerung an die erſten Er⸗ folge des geliebten Mannes. Käufern zählte auch eine Lehrerin aus Ungarn, die in der Zeitung geleſen hatte, daß in Mann⸗ heim Motorwagen gebaut würden, und darauf⸗ hin hergereiſt kam. Der Verkauf wurde per⸗ fekt und der damals 16jährige Sohn Eugen fuhr den Wagen mit der Lehrerin von Mann⸗ heim nach Ungarn.„.. und ohne Führer⸗ ſchein“, lächelt die alte Dame,„denn's gab noch keine“, und triumphierend ſetzt ſie, auf die Tatſache, daß eine Dame einen Wagen ge⸗ kauft hatte, bezugnehmend, hinzu:„Siehſte's geidat Geſchlecht! hab' ich zu meinem Mann geſagt“. Nur ungern trennt man ſich von der lieben alten Dame. Man könnte ihr ſtundenlang zu⸗ hören. Am kommenden Samstag, den 5. Mai, fin⸗ det in Ladenburg die offizielle Geburtstagsfeier ſtatt, veranſtaltet von der Stadtgemeinde La⸗ denburg, dem NSͤ, dem Allgem. Schnauferl⸗ Klub und dem DDAcC. Um 6/ Uhr abends Umzug hiſtoriſcher und moderner Kraftfahr⸗ zeuge, Vorbeimarſch am Hauſe Benz. 8 Uhr abends im Bahnhof⸗Hotel gemütliches Beiſam⸗ menſein mit Frau Dr. Benz. Am Umzug wer⸗ den auch die Ladenburger NS⸗Formationen teilnehmen. Da eine große Zahl auswärtiger Gäſte erwartet wird, iſt es für die Laden⸗ burger eine Ehrenſache, ihre Häuſer feſtlich zu ſchmücken und zu beflaggen. —.—— —— eN Mit zu den erſten + — b— — Frau Benz, des Erfinders und Autokonſtruk⸗ teurs Ehefrau, feierte ihren 85. Geburtstag Plädoyer im Heimſtättenbauſparkaſſen⸗ Donnerstag im Heimſtätten⸗Prozeß ergriff der Vertreter der Anklage das Wort. Staatsanwalt Dr. Himmelmann faßte unter Bezugnahme auf die Anklage und auf das Ermittlungsverfahren in großen, überſichtlich gegliederten und urſäch⸗ lich untereinander verbundenen Abſchnitten das weſentliche des Prozeſſes zuſammen. Er legte durch den rieſigen Stoff eine große Linie hindurch, die, ſämtliche Nebenſächlichteiten ver⸗ meidend, in treffender Weiſe nochmals ſämt⸗ liche Punkte erfaßte. Die Geſinnung Pflegers, ſo führte der Staatsanwalt zuſammenfaſſend aus, widerſpricht den Anſchauungen eines jeden anſtändigen Kaufmanns und ſchlägt den Auf⸗ faſſungen eines jeden Deutſchen gerade ins Ge⸗ ſicht. Eigenſüchtige Motive allein haben Pfle⸗ ger zu den Straftaten verleitet, der dann als böſer Geiſt und Verderber der Heimſtättenbau⸗ ſparkaſſe ſein Unweſen getrieben hat. Dabei zeigt der Angeklagte keinerlei Spur von Reue, ja, er ſchien von der Skrupelloſigkeit ſeines Vergehens wenig überzeugt zu ſein. Das deut⸗ ſche Volk ſtößt ſolche Elemente aus. Ein noch gefährlicherer Aſozialer iſt indeſſen „Heidelverg. In der Verhaftdlung am ey Pro zeß/ Hohe Zuchthausſtrafen für Pfleger und Rahn zes meiſterhaft verſtanden hat, unter ſcheinbarer Wahrung des Rechtsſtandpunktes durch die Geſetzeslücken hindurchzuſchlüpfen. Frecher, empörender Hohn war alles, was er mit zyniſchem Lächeln die letzte Woche über vorgetragen hatte. Gönnheimer und Linnebach endlich waren die kleinen Gehilfen der großen Uebel⸗ täter, Linnebach aus Abhängigkeit und Charak⸗ terſchwäche, Gönnheimer hingegen als Berater Pflegers, der ſelber mit Eifer das Spiel mit⸗ geſpielt hat. Nach dreiſtündiger Anklagerede beantragte der Staatsanwalt folgende Geſamtſtrafen: Fünf Jahre Zuchthaus nebſt fünf Jahren Ehr⸗ verlüſt für Pfleger, drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt für Rahn, für Gönnheimer und Linnebach zehn bzw. fünf Monate Gefängnis. Da Pfleger allein es vermocht hatte, den Prozeß ein ganzes Jahr hinauszuziehen, bat der Staatsanwalt, ihm keinen einzigen Tag der Unterſuchungshaft anrechnen zu wollen. Aus der Hitlerjugend Der junge Menſch als Jührer— Sinn und Aufgabe der Jührerſchulung Karlsruhe. In der Aula der Kehler Ge⸗ werbeſchule finden regelmäßig Schulungs⸗ abende für Hitlerjugendführer und BDM⸗ Führerinnen des Bannes 170 ſtatt. Zur Be⸗ handlung gelangen erzieheriſche, weltanſchau⸗ liche und politiſche Fragen. Im erſten Schulungsabend entwarf Gebiets⸗ ſchulungsleiter Pfrom mer eine Charakteriſtik des Führers als Vorbild, als Erzieher, als Berater, als Richter, ſowie die Stellung der Führer untereinander. Zu Beginn ſeiner Ausführungen betonte Gebietsſchulungsleiter Pfrommer die Verantwortung der jungen Ge⸗ neration für den Beſtand des neuen Staates. Wir können dieſer Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn wir eine eiſerne Selbſtzucht als erſte Bedingung jeglichen Führertums üben. Die Autorität eines Führers und damit die innere und äußere Sauberkeit und Ordnung ſeiner Gruppe iſt dann gewährleiſtet, wenn der Führer ſelbſt dieſe Eigenſchaften in hohem Maße beſitzt. Für uns kommt es nicht darauf an, dem jungen Menſchen ſchulmäßiges Wiſſen zu vermitteln, ſondern wir wollen in erſter Linie zu einer vom Blickfeld der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung beſtimmten Haltung erziehen. Dieſe neue Lebenshaltung verlangt vor allem, daß wir unſer Daſein in jeder Be⸗ ziehung vom Geſichtspunkt der Verantwortung für unſer Volk geſtalten. Von der richtigen Löſung dieſer Aufgabe hängt das Schickſal unſeres Volkes ab. In ſeiner Eigenſchaft als Berater muß der Führer in der Lage ſein, all die kleinen und großen Sorgen und Nöte ſeiner Jungen wie ſeine eigenen mitzutragen und mitzufühlen, damit jene das Bewußtſein haben, daß der Führer gewiſſermaßen ihr eigenes Leben lebt und mit ſeinen Jungen untrennbax verbunden iſt. Von ausſchlaggebender Bedeutung für die Autorität des Führers iſt ein hohes Maß von Gerechtigkeitsgefühl; es ſchafft ihm die für ſeine verantwortungsreiche Aufgabe erforder“ liche Vertrauensbaſis. Unter der Führerſchaft ſelbſt muß der Geiſt naon ar mas ale der wvißth ghrermdit Schie⸗ ber angeſprochen werden, der Kameradſchaft in ſeiner höchſten Vollkom⸗ menheit vorgelebt werden; kleinliche, eine er⸗ ſprießliche Aufbauarbeit hemmende und eines Führers unwürdige Rivalität müſſen ange“ ſichts der Größe der Aufgabe reſtlos ausge“ ſchaltet werden. Sind dieſe Vorausſetzungen erfüllt, ſo wird der Führer den an ihn geſtellten Anforderun · gen nach jeder Richtung hin genügen können. Haden Landesverband Baden des Schlageterr. *.„ Gedächtnismuſeums e. VBv. Heidelberg. Der Landesverband des Schlageter⸗Gedächtnismuſeums e. V. hielt hier ein Tagung ab, in der Pg. Willi Sattler zum Führer des Landesverbandes Baden er⸗ nannt wurde. Die Schlageter⸗Gedächtnisausſtel⸗ lung wird am 26. Mai in Karlsruhe eröffnet. Schwerer Unfall beim Sprengen Heidelberg, 4. Mai. Bei den Spreng⸗ arbeiten am Karlstor prallte ein großer Stein gegen die Eiſenbahnſchienen, verlor ſeine Flug⸗ richtung und wurde gegen den Sprengmeiſter geſchleudert, der dadurch eine ſchwere Beinver⸗ letzung erlitt. Mit dem Sanitätsauto wurde der Verunglückte in die Klinik gebracht. Tödlicher Unfall Sandhauſen. Der 13jährige Fritz Chriſt, der Stiefſohn des Schneidmühlenarbeiters Kletti von hier, verunglückte am Mittwochnach⸗ mittag gegen 6 Uhr dadurch, daß er mit ſeinem Fahrrad in der Walldorfer Straße ausrutſchte und ſo unglücklich zu Fall kam, daß ihm das Hinterrad eines vorbeifahrenden, ſchwer bela⸗ denen Laſtwagens über den Körper ging. Dem Bedauernswerten wurde der Bruſtkorb einge⸗ drückt, ſo daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Brand in der Papierfabrik Metzger⸗Bruchſal Das dreiſtöckige Fabrikgebäude niedergebrannt Bruchſal. Am Freitagabend um 9 Uhr brach in der bekannten Papierfabrik Metzger Feuer aus, das ſich mit raſender Geſchwindig · keit auf dendreiſtöckigen, langgeſtreckten Bau ausdehnte und ihn, genährt durch die großen Papiervorräte, in kurzer Zeit vernichtete. Die —— bekämpfte den Brand mit zwölf chlauchleitungen, mußte ſich aber hauptſächlich auf den Schutz der Nachbargebäude beſchrän⸗ ken. Gegen 23,30 Uhr war die größte Gefahr beſeitigt. Das Fabrikgebäude brennt langſam aus. Die Maſchinen in den unteren Räumen ſind vernichtet. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes iſt bisher noch nichts bekannt. Itesoen Rückgang der Erwerbsloſigkeit „Viernheim. Am 1. Mai ds. Is. wurden hier 518 Unterſtützungsempfänger gezählt gegen⸗ über 590 am 1. April. Eine weitere Verminde⸗ rung der Erwerbsloſigkeit iſt zu erwarten, wenn die Arbeiten an der Autoſtraße voll aufgenom⸗ men werden. Der Fahrradrahmen brach Waldmichelbach. An einer abſchüſſigen Stelle der Straße Waldmichelbach—Schönmat⸗ tenwag ſtürzte die Frau eines Schwerkriegsbe⸗ ſchädigten aus Oberſchönmattenwag mit ihrem Kinde infolge Rahmenbruchs vom Fahrrad und wurde in ſchwerverletztem Zuſtande von Paſſan⸗ ten aufgefunden. Nach Anlegung eines Notver⸗ bandes wurde die Verunglückte in das Wein⸗ heimer Krankenhaus übergeführt. Ihr Zuſtand iſt bedenklich. Das mitſahrende Kind kam mit dem Schrecken davon. Saargebiot Danktelegramm des Reichspräſidenten an den Oberbürgermeiſter von Saarbrücken Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg hat an den Oberbürgermeiſter Dr. Neikes⸗ Saarbrücken folgendes Telegramm gerichtet: „Ihnen und der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung von Saarbrücken danke ich für die mir durch meine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt erwieſene Ehrung, die ich gern enigegen⸗ nehme. Ich— bei dieſer Gelegenheit meinem herzlichſten Wunſche nach baldiger Wiederver⸗ einigung Saarbrückens mit dem Vaterlande Ausdruck und hoffe, daß dann der arbeitſamen Stadt an der Saar ein neuer Aufſtieg beſchie⸗ den ſein wird. Mit freundlichen Grüßen gez. v. Hindenburg, Reichspräſident.“ —— D 2 — 2 nur echt in blauen Schachteln zu 90 pf9. niemals loſe! Er ſchmeckt ausgezeichnet, ſchafft raſch Cinderung und hrüſtigt den förper. Jahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 15 „Hakenkreuzbanner“ 0 Mannhelm,§. Mal 1981 deutſche Saar? als Saarland bezeichnen. das Jahr 100 nach Chriſti Geburt, als die Da ist Freiheit, wo du in-den Sitten und »Weisen und Gesetzen deimer Väter leben darfst: wo dich beglückt, was schon dei-⸗ nen Ureltervater beglückte; wo keine frem- den Henker über dich gebieten und keine kremden Treiber dich treiben, wie man das Vieh mit dem Stecken treibt. (Ernst Moritz Arndt.) Wenn wir in deutſchen Blättern vom politiſchen Leben im Saargebiet leſen, ſo wollen wir in den folgenden Zeilen zu „erklären verſuchen, warum das Land an der Saar deutſch iſt. umſo weniger müßig, als es leider heute Dieſer Verſuch iſt noch viele Deutſche gibt, die nicht nur von der Landſchaft dieſes Raumes, ſondern weit mehr noch von der geſchichtlichen Vergangenheit des Landes vollkommen irrige Anſchauungen hegen. Warum 5 + —3——43 —— 5———— — *. 47 .3“ 6 Franken und Alamannen hinweg— das Land war damit— germaniſch ge⸗ worden und blieb germaniſch! Noch rund zwei Jahrhunderte vergingen— da dran⸗ gen die Miſſionare des Chriſtentums auch hierher und unterwarfen die Bewohner friedlich der neuen Lehre. Im 9. Jahr⸗ hundert n. Chr. konnte dies Werk als voll⸗ endet gelten. Aus dieſer Zeit beſitzen wir auch das älteſte, dabei unanfechtbare Do⸗ kument, das die beſte Antwort auf die Frage„Warum deutſche Saar?“ gibt: Im 870 n. Chr. geſchloſſenen Vertrag zu Mer⸗ ſen, der die Teilung des Karolinger Rei⸗ ches beſtimmt, wird das Saargebiet zum Oſtreich, zu Deutſchland alſo geſchlagen! Seit dieſer Zeit gab es keinen Gebieter an der Saar, der nicht deutſchen Kaiſern und Königen unterſtellt geweſen wäre! Friedlich entfaltete ſich die Kultur des —— 4 W ——————— ——————— —2—— i. — VBEI Eisen- und Stahlerke von Roöchlino in Vollelinoen. Viele Jahrhunderte vor der chriſtlichen Zeitrechnung ſaßen in der weiten Land⸗ ſchaft zwiſchen Hunsrück und Rhein kelti⸗ ſche Stämme und die Mediomatriker(nach denen die Stadt Metz ihren Namen trägt), behertſchten jenes Gebiet, das wir heute Man ſchrieb römiſchen Kohorten und Legionen bereits feſten Fuß auch in dieſem Landſtrich ge⸗ faßt hatten. Die Romaniſierung aller⸗ dings beſchränkte ſich auf Aeußeres: rö⸗ miſche Heerſtraßen wanden ſich an den Bergen entlang nach Trier und Mainz und wo ſie die Saar überſchritten und ſich kreuzten, ſtanden bald neben einer heid⸗ niſchen Kuliſtätte ſchlichte Hütten: Grund⸗ ſtock der ſpäteren Stadt Saarbrücken. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts jedoch änderte ſich dieſes Bild gewaltig. Der Gotenkönig ſeinen germaniſchen Alarich zog mit in Rom brauchte Heeren nach Italien, man jeden Legionär bitter nötig und ſo wurden die Beſatzungen an der Saar im⸗ mer ſpärlicher— den Reſt aber fegten die anſtürmenden Heere der germaniſchen V 43 432 8——e— reich nicht an Altstadt Saarbrucſcen mit Ludioskirche. Landes unter der Herrſchaft des Fürſten⸗ hauſes Naſſau⸗Saarbrücken, ungehindert rodete der Bauer und zog den Pflug durch ſeine ſchwere Erde, langſam wurden die Kohlenſtellen vorgetragen— bis das ſchmähliche Ende des dreißigjährigen Krie⸗ ges Ludwig XIV. Gelegenheit zur Ver⸗ wirklichung ſeiner„Rheinſehnſucht“ bot. e Der deutſche Kaiſer ſaß weit ab vom Schuß und beſchäftigte ſich mit der Erhaltung ſeiner habsburgiſchen Hausmacht— die Fürſten aber hatten es vergeſſen, von Deutſchland zu reden, die Sicherung ihres Beſitzes allein beſchäftigte ſie. Mochte das Reichsgebiet verkleinert werden, was küm⸗ merte es ſiel Allzu viel Freude fedoch hatte Frank⸗ ſeinem neuen Beſitz, der auch nicht von langer Dauer war: 1697, beim Friedensſchluß zu Rys⸗ wik, mußte es die geraubten Gebiete wie⸗ der herausrücken. Napoleon erſt ſetzte die Raubpolitik Ludwigs fort und erſt, als der Korſe nach ſeiner Rückkehr von Elba zum zweiten Mal beſiegt worden war und die Verhandlungen zum Pariſer Frieden im Gange waren, bot ſich den Saarländern Gelegenheit, ein vollkommen fremdes und dem Weſen nach ebenſo unverſtändli⸗ ches Joch abzuſchütteln. In der Bittſchrift der Saarbrücker Bür⸗ ger vom Juli 1815 heißt es: „Von ſämtlichen Einwohnern der Städte Saarbrücken und St. Johann geht nur die eine Stimme aus: Befreiung vom Franzoſen⸗ joche, Wiedervereinigung mit dem deutſchen Vaterlande. Damit aber dieſe Stimme nicht ungehört ver⸗ halle, und unſere tätigen Feinde außerſtande geſetzt werden, auf dem gewöhnlichen Wege der Schlauheit und Ränke ihr ver⸗ räteriſches Flüſtern zu unſerem Verderben geltend zu machen und uns zum zweiten Male das un⸗ abſehbare Unglück der Abtretung an eine fremde Nation und eine ewige Trennung vom deutſchen Vaterlande herbeizuführen, ſo haben ſämtliche Einwohner dieſer Städte ſich auf das feierlichſte ver⸗ + —4 51 Arbeitsfklaven— und wenn bies bunden, auf jedem rechtlichen Wege ihre Trennung von Frankreich und ihre Wie⸗ dervereinigung mit Deutſchland nachzu⸗ ſuchen und jeder Intrigue gegen den all⸗ emeinen Wunſch und das Intereſſe dieſer Städte auf's ii entgegenzuwirken. Urkundlich deſſen haben ſich ſämtliche Ein⸗ wohner unterſchrieben. Saarbrücken, den 11. Juli 1815.“ Rund hundert Jahre ſpäter, nach dem Ende des Weltkrieges, mußten es die Franzoſen wieder einmal erleben, daß die Saar deutſch war und fühlte: „Unvergeßlich ſind jedem Saarbewohner die Tage, als unſere braven Truppen auf dem Rückmarſche durch die Städte und Dörfer an der Saar kamen, denn es wußte jeder, daß unmittelbar nach ihnen der Feind einrücken werde. Furchtbar laſtete dieſer Gedanke auf jedem Gemüte. Jedoch die Bevölkerung mußte ſich in das Unver⸗ meidliche fügen und trug ſo zu ihrem Teil dazu bei, die Vorbedingungen für den kommenden Frieden zu erfüllen. Würde⸗ voll verhielten ſich die Einwohner beim Einzug der franzöſiſchen Truppen: die Fenſter und Türen geſchloſſen, nirgends Neugierige. (Aus dem Briefe eines Saarländers über den Winter 1918.) Die politiſchen Ereigniſſe alſo bewieſen es immer wieder aufs neue: der Saar⸗ länder lebt in ſeiner Geſchichte, die Ge⸗ ſchichte jedoch kündet uns 2000 Jahre hin⸗ durch vom deutſchen Saargebiet! ** Irrig ſind auch die Anſchauungen der Meiſten vom landſchaftlichen Charakter dieſer Erde. Mit dem Begriff von Koh⸗ lenbau, Keramik, Glas, Eiſen und Stahl⸗ induſtrien verbindet ſich die Vorſtellung von müßigen Fabrikſtädten mit mürt——— ſchon für andere Induſtriegebiete nur bedingt zutreffend iſt— beim Saarlande iſt bieſe Vorſtellung vollkommen irrig. Irgend — ein Reiſender prägte einmal den Satz vom „ſchönſten deutſchen Induſtriegebiet“— und traf damit„den Nagel auf den Kopf“, denn es gibt kaum einen ſchöneren land⸗ ſchaftlichen Anblick, wenn man mit der Eiſenbahn von Kreuznach über Oberſtein nach Saarbrücken fährt. Und doch befin⸗ — 2 2 Ruine Kirkel in der Saarpfals Seit mehr als 500 Jahren läuft die deutſche Sprachgrenze auf lothringiſchem Boden, heute im Durchſchnitt 40 Kilo⸗ meter—.— der deutſchen Grenze. Fran⸗ zöſiſch ſprechen im Saargebiet nur die von Frankreich hereingeholten Beamten und Soldaten! In den Städten herrſcht das Hochdeutſche vor, ein Hochdeutſch, dem die fränkiſche Mundart noch unverkennbar an⸗ haftet. Auf dem Lande jedoch finden wir heute noch lebendiges und dabei doch ur⸗. ewiges deutſches Sprachgut, das in ſeinen Wurzeln ſogar noch bis in die keltiſche Zeit zurückgehtl; Franzöſiſch? Dieſe Sprache verſteht der Saarländer nicht einmall. Die Volksſitten zum Winter und Früh⸗ ling, zur Ausſaat und Ernte find nicht minder deutſches Gut. Winteraustreiben, Kirmes und Erntekranz ſind ier ebenſo bodenſtändig und ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß Beweiſe müßig iſt. Nicht minder aufſchlußreich ſind auch die Ortsnamen. Namen mit der Endung Carlobrunn, Bergarbeiterdorf in Warndi. den wir uns mitten in einem fieberhaft arbeitſamen induſtriellen Landſtrich! Die Löſung des Rätſels fällt nicht ſchwer: die herrlichen Waldbeſtände ſind noch von der Römerzeit her faſt unverſehrt erhalten, die Kohlenſtollen hat man tief unter ſie gegraben und den Stämmen dadurch das Leben erhalten. Die zum Teil mächtigen Eiſen⸗, Glas⸗, Stahl⸗ und Keramikwerke jedoch liegen in herrlichen Tälern, um⸗ rahmt von ſanften, bewaldeten Berghän⸗ gen— Landſchaft und Induſtrie ſind zu einer harmoniſchen Einheit verſchmolzen. Deutſch wie das Denken des Saarlän⸗ ders iſt auch ſeine Sprache, ſind ſeine alt⸗ ehrwürdigen Sitten, ſeine kirchlichen Ge⸗ bräuche. „weiler“ haben fränkiſchen, Ortsnamen mit dem Schluß„ingen“ alamanniſchen Urſprung. 115 Wir können den Saarländer und ſein Land alſo von allen Seiten betrachten, wir mögen uns Mühe genug geben, um Anſätze franzöſiſcher Weſensart in dieſem aufrechten Volksſtamm zu ſuchen— unſer Ergebnis bekräftigt nur umſo beſtimmter den alten Wahrſpruch: Recht bleibt Recht Wahr bleibt wahr Deutſch die Saar Immerdar! Gottfriecd Kämpfer. jedes weitere Wort zum punkt ſcharenweiſe, „„Der Beweg „Flieg war ir in der ſeine e unſerer am 1. Volles Wie transpe Unternehmung läſtina, war ar gärten Jaffas. krieg beizutret land ab; ſtatt franzöſiſches Reede, die Lib wo im Kauka das Volk der kreiſt, blockiert die Natur, di ſtrahlende Nat kümmert wie Früchte in die den Blätterwer gepfercht von bald wieder ü fangen, abge: Barrieren— Plantagen. 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Aus dieſer Zeit ſtammt ſeine ergreifende Erzählung, die wir heute unſeren Leſern bieten.— Euringer erhielt am 1. Mai den Buchpreis des deutſchen Volkes. Wie transportiert man, war die Frage jener Unternehmungen in Arabien, Syrien, Pa⸗ läſtina, war auch die Lebensfrage der Orangen⸗ gärten Jaffas. Amerikas Entſchluß, dem Welt⸗ krieg beizutreten, ſchnitt den Export ins Aus⸗ land ab; ſtatt der Levantedampfer kreuzte ein franzöſiſches Kanonenboot im Blendglanz der Reede, die Libaniſchen Aufkäufer froren irgend⸗ wo im Kaukaſus oder ſchwitzten vor Moſſul, das Volk der deutſchen Importeure— einge⸗ kreiſt, blockiert— hatte drückendere Sorgen. Nur die Natur, die tropiſch weiche, ſeewindkühle ſtrahlende Natur der Küſtenſtädte warf unbe⸗ kümmert wie zuvor die goldene Fülle ihrer Früchte in die Schattenbaldachine ſaftſtrotzen⸗ den Blätterwerks. Zu wahren Wäldern— ein⸗ gepfercht von grellem Mauerwerk, das ſie als⸗ bald wieder überquollen, immer wieder einge⸗ fangen, abgeriegelt von kakteenwuchernden Barrieren— ſtauten ſich die unabſehbaren Plantagen. Sie ſchienen der Privatbeſitz des einen. Und der noch hatte Sorgen. Melancholiſch ſah er zu, wie ſeine Apfelſinen ſchön gemach ver⸗ faulten. Die Bahnſtrecke war abgebrochen, Schienen⸗ und Schwellenmaterial im Hedſchas⸗ Bahnbau aufgegangen, dreißigtauſend Kamele nach den Hauptetappen abgewandert, jede Art von Karren, Fahrzeug, Kutſche, Wagen von Regierungstruppen requiriert. Auf den letzten Eeſel, den ein Junge durchs Gebirge trieb, 1 legte die Polizei Beſchlag. Was Hoſen hatte, trug den Kabalek, war zum Straßenbau ver⸗ ſchickt, als Packer oder Treiber, die Weiber gruben Wurzelholz aus, irgendwo am End⸗ punkt einer Stichbahn, ſchleppten Waſſer, ſcharenweiſe, kreiſchend unterm Steinwurſ amüſiert brutaler Korporale. Aber es gab noch Kinder, ſchmutzige, ver⸗ 4 lauſte, unſäglich zerlumpte hungernde Kindee, latzenmager, mit eckigen Ellenbogen, eingefal⸗ 4 lenen Geſichtern und gedunſenen Hunger⸗ bäuchen Die fing ſich der Mann zuſammen, trieb ſie nach den Abſatzörtern, nach Bet⸗Ur, nach Kefr Ana, in den Libanon hinauf, nach Ludd, nach Ramle, Jebna, Akir, nach Ramalla und Jeru⸗ 1 falem; durch Staub und Sonnenglut, Fliegen⸗ ſchwärme und ſpitzen Schotter. Mit bloßen Füßen. Auf dem Kopf die geſtanzten, ruß⸗ 1 geſchwärzten Bleche, wie ſie unſere Kuchen⸗ bäcker haben, mit der goldenen Pracht der achtzehn, zwanzig Apfelſinen. Vorm Göpelhaus gleich hinterm Mauertor des erſten Gartens, ſaß der Herr im Keſ⸗Sitz und beargwöhnte jedes einzelne Geſicht, jedes Auge, jede Hand, die aus den peinlich ausge⸗ —— — 5 553* —*———— —** ———.— —— Sonntagsbeilage des„Hakenkreuzbanner“ Von Richard Euringer zählten Reihen ſich belud. Weh dem, der es wagen ſollte, auch nur eine Schale zu ver⸗ untreuen! Die mochten ſie ſich betteln von den Käufern, ihren Hunger zu betäuben! So pendelte das Tag und Nacht nach allen Strahlungen der Roſe, in wahren Kinderkara⸗ wanen. Etwas von der animaliſchen Grandezza der Betlahmweiber, wenn ſie mit gefülltem Waſſerkrug vom Brunnen kommen, verklärte ſchon die Haltung dieſer Kleinen trotz allem Elend, aller Auszehrung amd Angſt. Von ihren Aengſten lebt der Herr der Gärten. Schritt, drehte ſich um ihre Achſe, ſchönen Rei⸗ tern nachzuſehen, und lachte vermutlich ebenſo keck, wenn kein Aufpaſſer es merkte. Als wir ſie fanden, lachte ſie nicht, drehte ſich nicht um ihre Achſe, ſondern lag quer über die Straße vor Es Safirije, auf dem Geſicht⸗ chen im Sand, wie erſchlagen. Drei Fuß weiter das Kuchenblech, ein gewaltiger ſchwarzer Punkt hinter die kleine Tragödie, die wir faſt beſiegelt hätten. Knapp bremſte der Wagen aus voller Fahrt. Ein Kamerad, der lange in Samoa gelebt, half ſie in den Schatten tragen und ſo weit Gemälde von- K. L. Honegger Vin Triſilingsiag Er dachte in der Denkart ſeiner Art; ein be⸗ leibter, unterſetzter Herr, die Geduldſchnur um das Handgelenk gewunden, diplomatiſch und ein guter Rechner. Wie jeder echte Orientale liebte er es, Gäſte zu bewirten, und überraſchte ſie durch eine Fertigkeit, aus Orangeſchalen verblüffende Fi⸗ gürchen auszuſchneiden, meiſt grotesk und im⸗ mer irgendwie obſzön. Die überreichte er als Gaſtgeſchenke. Ich weiß den Namen jener Kleinen nicht, der ich die Bekanntſchaft dieſes Mannes ver⸗ danke; ſie war ſo namenlos wie all die andern, in deren Rudel ſie mitlief. Sie balancierte ihr Obſtblech wie die andern, zappelte denſelben erwecken, daß ſie verwirrt die Augen aufſchlug. Augen voller Angſt. Sie mit Waſſer zu laben, mißlang, da ſie ſofort mit Erbrechen kämpfte. So feuchteten wir ihr ein Taſchentuch um die Stirn, packten die Erſchöpfte in den Wagen, ſteckten das Ku⸗ chenblech daneben und brummten weiter, ſie ins Hoſpital zu bringen. Einen Dolmetſch hat⸗ ten wir nicht. Ihr Zittern ſprach auch deutlich genug. Vielleicht war ein Mann gekommen und hatte ihr, halb im Scherz, halb im Ernſt die Goldorangen„abgekauft“, und ſie natürlich nicht bezahlt. Da war ſie ihm nachgelaufen, bettelnd, winſelnd, ſchreiend, bis ſie umfiel vor Erſchöpfung. Oder die andern hatten ihr rück⸗ Das Mädchen mit den Goldorangen. lings das Blech vom Kopf geſchlagen, die kul⸗ lernde Beute an ſich gerafft, und liefen davon! Nach ſechs Richtungen zugleich, daß ſie nicht wußte, wen verfolgen. Oder es hatte ein Po⸗ liziſt— wie gewöhnlich— die Fracht„beſchlag⸗ nahmt“. Und nun wagte ſie ſich nicht mehr ins Orangenparadies, irrte ſinnlos hin und her, bis der Hunger, die Entkräftung ſie mitten über die Straße warf. Es flatterte kaum noch Puls in ihr. Wir brachten ſie dem deutſchen Arzt. Ich fragte gegen Abend nach. „Es geht beſſer“, empfing er mich lachend, „ſie war nicht verhungert, im Gegenteil!— Raten, wo ſind die Apfelſinen?!“ Er nickte: „ſie hat ſie aufgefreſſen!“ Er erzählte die Sache ſo: ein ſchöner Reiter, natürlich wieder ein Europäer mit ſeinem europäiſchen Mitleid, erbarmte ſich des armen Kindes, das des lumpigen Groſchens wegen an zwei Tagen laufen ſollte, kaufte ihr den ganzen Kram ab, nahm ſich, was er eſſen mochte, ſchenkte ihr den Reſt. Der hat genügt, einen Magen, der auf Mahlzeit nicht eingeſtellt iſt, ſoweit amoklaufen zu laufen, daß ihr Herzchen nicht mehr mitkam.„Sie wird jetzt vorſichtig aufgepäppelt“, ſagte er,„hoffen wir, daß ſie nicht lügt, den Piaſter des ſchönen Reiters nämlich haben die anderen ihr auch ge⸗ ſtohlen...“ Ich ſchenkte ihn ihr wieder. Auch verſprach ich ihr anders Arbeit. „Menſch!“ rief der Doktor ärgerlich,„wollen Sie auch noch dazwiſchen doktern?! Haben Sie denn nichts gelernt!?“ Da ging ich zu den Schulſchweſtern und bat ſie für das Kind zu ſorgen. Sie verſprachen es denn auch. Als aber die Oberſchweſter dann im Hoſpital erſchien, war die Kleine ausgeriſſen. Ahnungsvoll ſtiefelte die Dame zum Göpel⸗ haus in die Orangierie und kam eben recht, der Zeremonie anzuwohnen, da ein aufgebrachter Herr ſie mit dem Peitſchenknauf polierte. Eni⸗ ſetzt beſchwor ihn die gute Seele, riß die Jaulende an ſich, aber ſie entriß ſich wieder, ſtreckte ihr die Zunge hexaus und befahl ſich in den Schutz des nun lächelnden Erziehers. Er hat ſie wieder eingeſtellt. Ja, nun ſchütteln wir den Kopf. Ich ſah ſie wenige Tage ſpäter— zwiſchen Ludd und Ramle reitend— auf offener Straße, in Sonne und Staub, hinter einem Rudel Kin⸗ dere, friedlich ihr Obſtblech balancierend. Etwas von der animaliſchen Grandezza der Betlahm⸗ weiber, wenn ſie mit gefülltem Krug vom Brun⸗ nen kommen, verklärte ihren Gang. Sie ſah mich nicht, und ſchien tief glücklich in Gedanken. Da wandte ich mein Pferd und hütete mich, ihre Kreiſe zu verwirren. AUS DEMINHALIT Schouꝛbecłer: Tragòdièe der Treue Fallada: Gunseeier im Gehirn Gmelin. Fruüling in Deulschland Heyck. Der Mecker Gorch Foch: Tagebuchblàtier Anacker: Den Shießern u. v. a. — r 822 ſchmilzt dahin wie Schnee im April, aber mann, und wie er ſeine kleinen Hof⸗ und Wald⸗ und Wieſendiebe erledigte! Das Beſte babei war, daß auch die—— K von der langen ſichſiſcher „trat die Liebe dazu, geſagt, mach deinen GiVSEEIEn IM GIIIXnx/ Fen alle Glühbirnen hatte Tiedemann rotes Pa⸗ trübe, es wehle Es iſt Dichtern ſelten vergönnt, daß Worte von ihnen Flügel bekommen, über alle Lande zu allen Menſchen als geflügelte Worte ge⸗ langen, feſte Begriffe bilden. Fallada mit ſei⸗ nem berühmten Roman aus der Welt des kleinen Angeſtellten„Kleiner Mann, was nun?“ gebührt der Ruhm, einen ſozialpolitiſch wichtigen Stoff tendenzfrei in reiner Menſch⸗ lichkeit geſtaltet zu haben. Auf dem Lande hatte ich einmal einen Chef, dem ſaßen im Kopf mehr Grappen als einem durchſchnittlichen Hofhund im Fell Flöhe. Zu dieſen ſeinen Grappen gehörte es auch, daß er auf ſeinem Hof keine Polizei ſehen konnte. Nun iſt ja auf dem Lande ſo einiges an Die⸗ berei gefällig, da fehlt ein Sack Hafer, das 0 Hannes Tiedemann ſagte: Das erledige ich ſchon ſelbſt. Dazu braucht mir kein Grüner auf den Hof zu kommen.“ Und er erledigte es ſelbſt, der eld⸗, on Aerger ſelbſt grin⸗ „ſten.„Und ſie gingen dahin und fündigten dergleichen nicht mehr.“ e nach dem anfängli wuchs uns auf unſerem Hof ein junger iabe heran, Albin Fleiſcher hieß er, n den Zwanzigern, und er melkte die Küh. Das heißt genau ſo, er melkte ſie nur, wenn ihm der Staat gerade Zeit dafür ließ, der ſchon früh durch eine ausgedehnte Fürſorgeerziehung in Albin Kenntniſſen und Fertigkeiten gelegt hatte. Und als die Beſtätigung dieſer Fertigkeiten Albin wieder einmal eine längere ſtaatliche Penſion eingetragen hatte, und als dann ſeine Zeit um war und er wieder hinaus gelaſſen werden ſollte, da ſagten die im Zentralgefängnis Alt⸗ holm:„Ja, wohin mit ihm? Laſſen wir ihn Fleiſcher den Grund zu mancherlei o laufen, dann klaut er doch gleich wieder.“ nd da Hannes Tiedemann großen Ruf im Lande Pommern genoß, ſo ſchrieben ſie einſach auf den Entlaſſungsſchein:„Arbeit als Stall⸗ chweizer bei Herrn Gutsbeſitzer Johannes Tiedemann in Fern⸗Varnkewitz.“ 2—2 Da ſtand er nun an einem gänzlich verreg⸗ neten Tage triefend naß bei uns im Büro und erklärte uns im ſchönſten Sächſiſch:„Heern Se, ich ſoll hier die Gühe mälten.“ Tiedemann beſah ſich dieſes Bündel Men⸗ „ſchenwerk und ſprach:„Da ſtrip du man de Küuh!“ Und von Stund an war Albin Fleiſcher bei uns Stallſchweizer. Eine Weile ging es mit ihm gut, aber dann zu einer Kätnerstochter Mathilde im Dorf, und nun wurde es ſchlimm. Da ſagte Hannes Tiedemann: 133 Aber ich merke leider, mit Albin Fleiſcher habe ich das falſche Ende meiner Geſchichte zu faſſen bekommen, und ich muß noch einmal von vorne anfangen. Frau Tiedemann war eine kleine fixe Frau. Sie flitzte in der Meierei und im Geflügelhof „herum wie ein Wieſel, jedes Huhn kannte ſie „üund wüßte, wann es drantwar mit⸗demEter⸗ —legen. Aber ihr Stolz waren ihre Gänfe. Und über dieſe Gänſe wurde ſie eines Dages ſchwer⸗ mütig, denn es war Frühjahr und ſie mußten eigenilich Eier legen. Und ſie taten es nicht. Frau Tiedemann grübelte ſich in einen tie⸗ fen Kummer hinein: was war los mit ihren Gänſen? Sie legten und die legten nicht. Wieſo kamen keine Eier? Lag es am Futter? Hatten ſie zu wenig Kalk? Frau Tiedemann blieb in einem Grübeln. Und eines Tages ſagte ſie aufgeregt zu ihrem Hannes:„Du, Hannes, die Weiße mit dem grauen Stutz hat heute beſtimmt gelegt. Und wie ich in den Stall komme, iſt kein Ei da. Sie ſchimpft, einer hat es ihr geklaut. Daß ſo ein armes Bieſt keine Sprache hat. Dieſe „Räuber....“ „Und ſie ſah drohend über den Hof. Tiedemann bemerkte:„Da biſt du ſelbſt dran ſchuld, mein Mäten. Hühverſal hab ich dir hühnerſtall dicht. Aber da ſteht ja alles offen.“ „Alles 4 dicht“, proteſtierte ſie. „Alles iſt offen“ ſagte Hannes Tiedemannn. „Vergangenen Donnerstag, als die Klüten⸗ „ſuppe angebrannt war, bin ich ſelber drin ge · weſen und hab vier Hühnereier ausgetrunken.“ „Du biſt das geweſen!“ ſchreit ſie. Aber er iſt ſchon weg. Nun bekommt der Stellmacher zu tun, Drahtgeflecht wird gekauft, enges, engeres, ganz enges.„Die Hühner gehen in den Safe“ ſagt Tiedemann. — Aber es hilft alles nichts, es bleibt Baiſſe zin Gänſeeiern. Frau Tiedemann lebt unter immer ſtärkerem Druck, ſie ſchläft nicht mehr, ſie fängt an vom Fleiſch zu fallen. Eines Ta; ges explodiert ſie, ſie beſtellt den Landjäger. Sie beſtellt ganz einſach den Landjäger und ſie ſagt es Tiedemann. Tiedemann iſt paff. Aber er ſammelt ſich: „So ein Grüner kommt mir nicht auf meinen Hof. Den beſtell ich wieder ab.“ Sie proteſtiert:„Was nimmſt du ewig ſolch pollaliſches Geſindel auf den 1 5 „Pollacken ſind augenblicklich grade nicht da. Alles gute Pommern“, ſagt er und wird plötz⸗ L lich nachdenklich und bricht ab. Nach einer Weile wieder:„Alſo den Grünen beſtell ab. Du kriegſt deine Gänſeeier wieder.“ „Aler Aber Tiedemann iſt ſchon weg. Tiedemann zieht es in den Kuhſtall. Tiede⸗ mann geht in den Kuhſtall. Dort iſt es vor · mittäglich ſtill und friedlich. Die Schweizer ſind nicht da, ſind beim Futterholen, die Kühe ſtehen und liegen, wie es ihnen Spaß macht. Sie ſehen dabei einander an, immer zehn Stück reihauf, reihab ſchauen einander an, zwiſchen ihnen läuft der Futtergang. Der hinterſte Futtergang an der Mauer iſt nicht benutzt. Dort haben die Schweizer ein paar Balken Streuſtroh liegen, alte Futterkiepen, der Rü⸗ berſchneider ſteht dort, lauter Schurr⸗Murr. Tiedemann iſt tiefſinnig. Er— gangauf, gangab, manche Kühe R uh, manche kauen nur. Tiedemann kommt auf den leeren Futtergang. Er raſchelt durch das Stroh, nun iſt der Futtergang beinahe zu Ende, Tiede⸗ manns Fuß ſtößt im Stroh an was. Er bückt ſich, wühlt das Stroh ein bißchen aus⸗ einander: ein etwas ſtarker Oſterhaſe, was? Elf Gänſeeier.“ Do ſoll der Donner....“ Tiedemann ſteht und denkt. Das Garn iſt leicht aufzuheddern: da iſt einerſeits Albin mit Vorkenntniſſen, andererſeits Mathilde, die Kätnerstochter aus dem Dorfe. Einfache Vor⸗ geſchichte, man könnte die Eier nehmen und zur Frau bringen Art Mädchen für alles auf dieſe Segen der Beimat Der Heimat ſind wir beigelellt Tie Nind und Regen jeder Nolke Und ſind verbunden unſerem Volke, Des Schickſal mĩt uns ſteĩgt und fällt. Der Hcker, der uns Brot beſchert, Der Strom, drauf unſere Schiffe fahren, Das Meer, das uns mit fiſchen nährt, Der Dom, der wiĩe vor tauſend Jahren Sein ungewandelt Antlitz trägt In Swigkeit, die uns bewegt, Der Ninkel ſelblt im Vaterhausßc Im Clalde Baum und Hſt und Blatt, Das Reh, der Has, dĩe&lurzelmaus, Der Schoh, der uns geboren hat/, Uncl auch die Scholle, die uns deckt, Eh wir vom Tode auferweckt— Tĩe ſind wir all dem beĩgelellt Gleich Nind und Regen jeder Nolke: Ein Herz, ein Ceib mit unſerem Volke, für das uns gnãdig Gott erhält! Aber wie der Tiedemann ſo ſteht und auf die Eier glotzt, da iſt es, daß ſich die Grappen in ſeinem Kopf rühren, die dicken Brummer brummen durch ſein Gehirn. Sachte wühlt er das Stroh wieder zu. Alles hat ſeine Zeit, auch Gänſeeier. Tiedemann geht über den Hof zu⸗ rück zum Gutshaus. 780 I Auf dem Hof trifft er mich. Ich bin ſo eine 1 305 ich führe die Bücher und ſchreibe die Briefe, ich löhne die Leute und gebe das Futter aus. Tiedemann bleibt vor mir ſtehen und ſieht mich glupſch an. „Sie können ja wohl Engliſch leſen?“ fragt MWalter Steinback 11„So getragen und weihevoll wie ein or?“ „Das kann angehen, Herr Tiedemann ſagte ich. „Und Sie haben was Engliſches zum Vor⸗ lefen?“ frogte er mih. „Ja“, meine ich zögernd.„Eigentlich nicht. engliſche Verſe von: einem Omar yam. 3 „Omar? Iſt das Engliſch?“ „Das iſt ein Perſer“, ſage ich.„Aber ein Engländer Fitzerald.“ „Hören Sie lieber auf,“ winkt er ab.„Ich habe heute morgen noch keinen Kognak ge⸗ trunken. Das Leben iſt ſchon kompliziert ge⸗ nug. Fünf Minuten vor Sechs gehen Sie mit Ihrem engliſchen Perſer in den Kuhſtall und langen ſich den Albin Fleiſcher. Mit dem kommen Sie dann zu mir auf meine Stube.“ „Wird gemacht, Herr Tiedemann“, ſage ich, und er geht weiter, ins Gutshaus zu vormittäglichen Rührei mit Speck und einem Kognak. 3 ünf Minuten vor Sechs bin ich im Kuh⸗ ſtall. 3 „Albin, du ſollſt zu Herrn Tiedemann kom⸗ men.“ 75 75 3 Um ſechs Uhr abends im zeitigen Frühjahr muß man ſchon Licht brennen, auch Hannes Tiedemann brannte in ſeinem Zimmer Licht, aber wie ſah es aus! Rot ſah es aus, geheim⸗ nisvoll ſah es aus, myſtiſch war das. Ueber pier gemacht, das Licht war einen an: ſprich leiſe hier. Auf dem runden Eichentiſch ſtand eine Extra⸗ lampe mit der roten Glühbirne aus der Dun⸗ kelkammer, daneben ſtand der große Lehnſtuhl. „Setz dich hierhin, Albin“, ſagt Tiedemann ſacht und betrübt. Zung 3 „Herr Tiedemann“ fängt Albin an. Im 3 oaean un wegs“ e „Völkiſch erſchienen entnehme Ihre Name Ihre Geſichter kennen, und d an mir vorüb „Setz dich hierhin, mein vielen Wahlkä bendig vor m Aber Tiedemann drückt ihn auf ſeinen Plat.! Bewegung, di „Nicht ganz hoch genug. Dein Kopf muß ge⸗ irne ſein. Warte mal..“ Und er ſchleppt ein dickes Buch vade in der Höhe von der roten an.„So, jetzt langt es.“ „öHerr Tiedemann.., fängt der Junge wi der an. „Pſſt“ macht Tiedemann.„Kein Wort. So geht es nicht.“ „Der Junge iſt ſtill. Ich bekomme mei Platz ihm gerade gegenüber, am Tiſch, Tiedemann ſtellt ſich neben ihn, ſo daß d Kopf von Albin zwiſchen Lampe und Tiede⸗ mann iſt.— Stille. Tiefe Stille. Die große Uhr machi unendlich langſam Ticketacke. Das Licht iſt ge⸗ heimnisvoll rot.—35 an, lada.“ Ich fange an. verwächſt ſich nie. war vielleicht kein korrektes Engliſch, eine myſtiſche Sprache, aus Urmenſchentagen. Ich fing an mit dem Vierzeiler:„On thou vho man ofi baser earth didst make Tiedemann ſchütielte ernſt den Kopf:„Koch nicht ganz das Richtige. Bitte weiter⸗ Etwaß Stärkeres.“ Ich fuhr fort:„There was a door to which 1 found no key.“ 3—28 „Gut. Das iſt das“, ſagte Tiedemann und Rieſenteleſkop, ſo einen Fernkieker, ganz aus Meſſing, wie ihn Seeleute früher hatten. Setzt das Ding dem Jungen an die Schläfe, det zuckt. Sitzt wieder totenſtill. Hannes Tiede⸗ mann kiekt durch. nahm er von ſeinem Schreibtiſch ein Ich leſe:„Ah, my beloved, üll the cup that clears to-day past regrets und future fears.“ Tiedemann, räuſpert ſich:„Fangen Sie man Meine Ausſprache des Eng! liſchen iſt nicht ſchön, ich⸗habe Engliſch in Leiß⸗ zig von einem ſächſiſchen Lehrer gelernt, ſo was Aber an dieſem Abend wur ich weit über meinen ſonſtigen Es es war „Albin“ fragt Tiedemann mit Grabesſtimme, „Albin, an was denkſt du?“ Albin iſt blaß und ſtill. Ringens. Dann und 1 Aegenheit, für nehmen, die m land und an Hitlerverſamm vor, daß plötzl end auf mich lichem Geſicht mich nach ſo ſchütteln mir ten herzlich be mit ihnen zu wie es mir der Ich will zue und verbindlic aufmerkſam n unterbricht:„2 innern Sie ſid März oder an micht mehr, a Sie waren doc „Za, das ſtir zu überlegen vor, die unbeka Front des Ba niere abſchreite einmal mit ihn Anweiſungen, 1 ſehen wir ſie ficen und „Du denkſt an den Kuhſtall, Albin, du denkſt an den Futtergang. Du denkſt an den letzten Futtergang an der Wand „Indeed, indeed, repentance soit before I Swore. „An das Stroh denkſt du, Albin, was do liegt. Du denkſt... warte, warte.. He Fallada, feſte! Lauter, Herr Falladal Denkſt..„Ganz ſchrillz, 8„Albin, Aomſmen die Gänſesier in deinGehinnz 70, Toienſtiſte ang ꝛe nzund nslo ui nen „Albin!!!“ Und da kommt es, leiſe und zermalmt: Tiedemann, Herr Tiedemann, ich will's Sie ſagen: ich hab ſie geſtohlen. Herr Tiedemann, ich hab ſie geſtohlen.“ „Fallada! Laufen Sie, Du lügſt ja, Ju Sehen Sie im Kuhſtall nach, im letzten Futter gang. Im Stroh.“ Ich laufe ſchon. Da ſind ſie. Die Jacke aus, Die Jacke voller Gänſeeier. i Zurück. Albin ſtarrt blöde auf die Eier⸗ „Ich hab ſie geſtohlen. ich ſtehl hier n. wieder.“ 4 übera heiden, verſchr ameraden U nd an den La Preſſeguartieren in aller Vaterlandes. Sie melden fi SA⸗Männer u und Hitler⸗Jun nanzen, Autofa beamte und B wagenkontroller Sie melden Schriftleiter m mermädchen un und Pförtner, 9 Photographen „Geh, mein Sohn Albin“, ſagte Diedemann. „Es iſt in Ordnung. Es iſt alles glatt.“ An der Tür macht Albin halt, er ſteckt den 10 f.* Sie Wenn wir 2 Kopf von außen wieder herein.„Ich an, Herr Tiedemann, bei der Polizei. So w iſt Vergewaltigung, von ſo was kann man v rückt⸗werden..— „Raus!“ ſagt Tiedemann nur. Albin iſt nicht zur Polizei gegangen. Albſt iſt nicht einmal vom Hof fort gegangen. Albit wärter und Fre ner und Zeitu Männer und F pathiſierende. unſere Aufgabe danken wir Führung unſe ällem dem reſtl. melkt weiter die Küh. Ich glaube, Albin hat nie wieder bei uns geklaut. Im Dorf ſo ein bißchen, dafür will ich keine Hand ins Feuer „legen, aber die konnten ihn ja auch nicht durch⸗ leuchten. Das konnte nur Tiedemann. Ein fränkischer Bauernsohn als Erlinder des Tonfilms 5 Deutsche Patente, amerikanisches Geschäft— Ein Welterfolg, der Schulden einbrachte— Gespräch mit Hans vogt Srei Kriegskameraden und ein Laboratorium Erfinder des Tonfilms? Haben ſich die Hun⸗ bHerttauſende, die täglich in Deutſchland das neueſte Kinoprogramm ſehen, ſchon einmal Ge⸗ danken darüber gemacht, woher der Tonfilm eigentlich kommt? Der Tonfilm iſt keine ameri⸗ kaniſche, ſondern eine deutſche Erfin⸗ Dung. Er iſt nicht erſt fünf oder ſechs Jahre „alt, ſondern die Erfinder haben ihren erſten ſprechenden Film ſchon im März 1921 vor gela⸗ denen Gäſten in ihrem Laboratorium in Ber⸗ lin in der Köpenicker Straße vorgeführt, und zin den darauffolgenden Fahren ſind wieder⸗ bolt tönende Streifen, nach dem Lichttonver⸗ fahren hergeſtellt, von der Tri⸗Ergon⸗Gruppe in Berlin gezeigt worden. Tri⸗Ergon: das iſt die Erfindergemeinſchaft Vogt⸗Maſolle⸗Engl. Das ſind die wirklichen Pioniere und Erfinder des Tonfilms. Vogt, der fränkiſche Bauernſohn, im Krieg Funker; ſein Kriegskamerad Maſolle, ein Phy⸗ fiker: und der Phyſiker Dr. Engl. Noch im Krieg haben ſie ſich zuſammengetan. Kutz nach dem Kriege haben ſie auf jede bürgerliche Exi⸗ ſtenz verzichtet, haben ſich jahrelang in ihr La⸗ boratorium vergraben, ihre kleinen Erſparniſſe aufgebraucht und in zäher, mühevoller, aber erfolgreicher Arbeit an ihrer Lieblingsidee ge⸗ arbeitet. Im„Laboratorium für Kinemato⸗ graphie“ in der Babelsberger Straße 49 in Ber⸗ lin⸗Wilmersdorf ſind die grundlegenden Ver⸗ ſuche für den ſprechenden Film in dreijähriger »Tag⸗ und Nachtarbeit durchgeführt worden. Hans Vogt, das Haupt dieſer kleinen Drei⸗ männergruppe, lädt den Beſucher in ſein Pri⸗ vatlaboratorium in Lichterfelde. Um das vor⸗ weg zu nehmen: Der Tonfilm, der inzwiſchen die Welt erobert hat, brachte ſeinen Er⸗ findern gerade ſoviel ein, daß ſie Zzungefähr(nicht ganzh) ihre Unkoſten wieder hereinbekamen. Sie ſtehen heute alle drei abſeits. Es ſind zwar ihre Pa⸗ tente, mit denen die Tobis und Klanafilm ar⸗ beiten; es ſind die Früchte ihrer Arbeit, die von Fox eingeheimſt werden. Sie ſelbſt aber -haben nichts davon als das ſchöne Bewißtſein, daß ſie der Menſchheit das Wunder des Ton⸗ films gegeben haben. Aber Vogt iſt genug Philoſoph, um das alles in Ordnung zu finden. Man denkt an ſo manches Erfinderſchickſal in der Geſchichte und will nicht begreifen, daß hier, in der unmittelbarſten Gegenwart, eine Neuauflage von geradezu grandioſen Aus⸗ maßen aufſteht. Aber: Vogt ſpricht davon nicht. Dieſer prächtige Kerl deutet mit keiner Wimper an, daß er mit ſeinen Arbeitskameraden von damals im Schatten ſteht, während die Ton⸗ filminduſtrie der Welt Milliardenwerte um⸗ ſetzt. Wie ſie nämlich nach dreijähriger Arbeit „ſo weit“ waren und die erſten Vorführungen hinter ſich hatten— ihre Apparate waren tech⸗ niſch vollkommen und unterſchieden ſich nicht weſentlich von den heutigen Tonfilmgeräten — da intereſſierte ſich die deutſche Filminduſtrie in keiner Weiſe für die neue Erfindung. Vogt gibt dafür eine einleuchtende Erklärung: Das Geſchäft mit dem ſtummen Film war gut; eine Umſtellung war unbequem und koſtſpielig. „Die Filmkunſt“— ſo ſagte ein Fachorgan im Jahre 1922—„darf den akuſtiſchen Film nie beachten, denn des künſtleriſchen Filmes Weſenheit und Hauptſtärke liegt— in ſeiner Stummheit...“ 5 Einſam und vergeſſen Für eine Million Schweizer Franken haben die Erfinder während der Inflation ihre Pa⸗ tente an einen Schweizer Advokaten verkaufen müſſen. Von dieſer Summe haben ſie zuſam⸗ men nur etwa ein Viertel für ſich bekomm Sie konnten damit ziemlich genau ihre Schul⸗ den bezahlen. Was nachher kam, ſpielte ſie außerhalb ihrer eigenen Intereſſenſphäre ab. Vorübergehend verſuchte es im Jahr 1925 die Ufa mit dem Tonfilm.„Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ war ein grauſiger Miße „folg und die Ufa hatte damit für einige Zei genug vom Tonfilm. Inzwiſchen kaufte Fe die geſamten amerikaniſchen Tri⸗Ergon⸗i tente von den Schweizer Beſitzern für ganzz 200 000 Franken! Klangfilm und Tobhitz begannen in Deutſchland— und man konnie nun auch in Deutſchland Tonfilme drehen un vorführen, nachdem Amerika— mit deutſchen Patenten— vorangegangen war. »Man hat verſucht, den drei Tri⸗Ergon⸗Leu⸗ ten die Urheberſchaft am Tonfilm abzuſprechen. Es iſt nicht gelungen. Man hat verſucht, ſie tot⸗ zuſchweigen. Auch das wird nicht möglich ſein. Die materiellen Früchte ihrer Arbeit ſind aller dings nicht ihnen zugefallen. Aber ſie haben ſich damit abgefunden. Maſolle iſt Tobis⸗Direl⸗ tor geworden. Engl ging zu Fox. Und der Er⸗ finder, Hans Vogt, geht ſeit vielen Jahret ſeinen einſamen Erfinderweg ſelbſt. In ſeine Laboratorium ſpürt er, anderen Probl nach. Er braucht keinen Zuſpruch und Hilfe. Trotz aller Enttäuſchungen leuchten „Augen auf, wenn von der Werdezeit des 3 films die Rede iſt. 3—Albert Brodbeeh aber Hunderte chaffender Kam Hoch klingt Tag und Nach Kunde von der alle Lande zu wvon der Form rſten druckfeuc ie auf die St rn. Es iſt nic Ablauf der vi childern und ü richtendienſtes Ap zu ſpreche unerhörten Sck den waren, um be, T ahlkampf DAP zu un Mit geringei einem Tag auf apparat aus d undzwanzig Si 2 beſtehen hat amte Parteipr Im Zentralverlag Franz Eher, Nachf. iſt ſo⸗ eben unter dem Titel„Mit dem Führer unter⸗ wegs“ ein Erlebnisbuch des Schriftleiters am „Völkiſchen Beobachter“, Herbert Seehofer, erſchienen, dem wir den nachſtehenden Abſchnitt entnehmen. „Ihre Namen ſind mir nicht mehr geläufig. Ihre Geſichter würde ich heute nicht mehr er⸗ lennen, und dennoch, wenn ich noch einmal die vielen Wahlkämpfe des entſcheidenden Ringens an mir vorüberziehen laſſe, dann ſtehen ſie le⸗ ann rotes Pa⸗ trübe, es wehte and eine E ra· ſagt Tiedemann hierhin, mein bin an. bendig vor mir: die unbekannten Pioniere der uf ſeinen Platz.! Bewegung, die unbekannten Helfer des großen Kopf muß ge⸗ Ringens. ten Birne ſein.„Dann und wann habe ich auch jetzt noch Ge⸗ legenheit, für meine Zeitung Reifen zu unter⸗ nehmen, die mich kreuz und quer durch Deutſch⸗ land und an die alten trauten Stätten der Hitlerverſammlungen führen. Es kommt dann por, daß plötzlich fremde Menſchen lebhaft win⸗ iend auf mich zukommen und mir mit fröh⸗ lichem Geſicht erzählen, daß ſie ſich freuten, der Junge wi in Wort. Son mich nach ſo langer Zeit wiederzuſehen. Sie a iſch.. 3 — 55 20 ſchütteln mir wie einem alten ließen Bekann⸗ npe und Tiebe ⸗ ten herzlich beide Hände und laden mich ein, mit ihnen zu kommen und ſie zu unterrichten, roße Uhr machl wie es mir denn ergangen ſei. Das Licht iſt ge⸗ Ich will 3* an eine Verwechſlung glauben — und verbindlich auf den anſcheinenden—— angen Sie man aufmerkſam machen, bis man mich entrüſtet unterbricht:„Aber wir kennen uns doch Er⸗ prache des Eng' innern Sie ſich nur an den Juli oder an den Ingliſch in Leiß.] März oder an den Januar. Wiſſen Sie denn gelernt, ſo was) nicht mehr, als der Führer hier ſprach 8—* Sie waren doch mit dabei!“ n ard. ngliſch, es war„Ja, das ſtimmt ſchon“, fange ich krampfhaft lmenſchentagen.] zu überlegen an.„Aber es tut mir leid, ich r:„On thou who! weiß nicht mehr recht...“ Wir ſetzen uns zuſammen. Stichworte fallen, und en lich hat 3 Kopf:„ och man die klare Spur gefunden, die über einen weiter⸗ Etwaß —. roßen Umweg zu dem gemeinſamen Erlebnis ührt. Jetzt erinnere ich mich auch, unter wel⸗ chen Bedingungen wir uns damals zuſammen⸗ —*— Es war die gemeinſame Arbeit an em großen Werk. „Die Namen ſind mir ſchon wieder entfallen, ich müßte mich anſtrengen, wenn ich ihre Ge⸗ ſichter in der Menge erkennen wollte, aber ſie bleiben auch namenlos in ſteter Verbindung mit den Hochkampftagen jener Wa lfeldzüge. Namenlos marſchieren ſie auf und ſtellen ſie ſich vor, die unbekannten Helfer, und wenn wir die Front des Bataillons der unbekannten Pio⸗ niere abſchreiten, dann ſehen wir uns noch einmal mit ihnen verhandeln, hören wir unſere ———— wir die Durchführung, ſehe hilfsbereit und einſatzbereit —— und unermüdlich, ſchlicht und be⸗ cheiden, verſchwiegen und ausdauernd: Unſere „Kameraden Unbekannt“. Sie marſchieren auf in Oſtpreußen und in Schleſien, in der Reichshauptſtadt und hoch oben an der Nordſee, im Stahlrevier und in en Bergen Bayerns, im grünen Herzen Deutſch⸗ ands und an der Bernſteinküſie in Dörfern und an den Landſtraßen, in Flughäfen und in Preſſeguartieren, in Städten und Flecken all⸗ überall in allen Gauen des großen deutſchen Vaterlandes. zermalmt:„Herr Sie melden ſich dann noch einmal zur Stelle: „ich will's Sie Sͤa⸗Männer und Amtswalter, SS⸗Männer herr Tiedemann, und Hitler⸗Jungen, Stenographen und Ordon⸗ 44 nanzen, Autofahrer und Telephonwachen, Wach⸗ beamte und Briefträger, Kellner und Schlaf⸗ wagenkontrolleure. Sie melden ſich noch einmal zur Stelle: Schriftleiter und Fernſprechbeamtinnen, Zim⸗ mermädchen und Botenjungen, Depeſchenfahrer und Pförtner, Propagandiſten und Preſſewarte IpPhotographen und Buchhändler, Tankſtellen⸗ „ wärter und Fremdenführer, Straßenbahnſchaff⸗ h ſtehl hier mien iner und Zeitungsverkäufer, Junge und Arie, Männer und Frauen, Parteigenoſſen:- und Sym⸗ agte Tiedemann. pathiſierende. alles glatt.“ en 2 4 2 Ich eig Wenn wir Berichterſtatter der Wahlkämpfe olizei. nſere Aufgabe erfolgreich löſen konnten, ſo s kann man v danken wir es nicht allein der umſichtigen ührung unſerer Vorgeſetzten, ſondern vor allem dem reſtloſen Einſatz jener Hunderte und aber Hunderte uneigennütziger, ehrenamtlich chaffender Kameraden. Ich kann nur aus einem verhältnismäßig einen Geſichtswinkel das mächtige Gefüge der door to which Tiedemann und Schreibtiſch ein nieker, ganz aus er hatten. Setzt ie Schläfe, der Hannes Tiede fill the cup that ire fears.“— Albin, du denlſt t an den letzten hefore I Swore Albin, was dort warte„„— Falladal. hin,„Albin, „Gehirn?“ F * lügſt ja, Jung, m letzten Futter Die Jacke aus. Eier. tr. 4 gegangen. Albin fandes At Albin aube, Albin ha Im Dorf ſo ein Hand ins Feuer Wahlkämpfe überblicken. Nur ſoweit ich ſelbſt duch nicht durch⸗ einen Vorpoſten in jenem 4 ingen edemann. Jzu ſtehen hatte, glaube ich die Lage überſehen zu können. Es wird einmal von anderer Seite in Abriß Wahlkampfgeſchichte geſchrieben wer⸗ en, der alle Einzelheiten erfaßt und beurteilt 24 d die Bedeutung der einzelnen Kampfhand⸗ ir ſich bekomn ungen für die Nachwelt feſtlegt. Vielleicht enau ihre Schul⸗ n dann dieſes kleine Kapitel, das ſich mit den unbekannten Helfern der Wahlkämpfe be⸗ iftigt, als winzige Quelle dem Chroniſten ienſtbar ſein. kam, ſpielte ich ereſſenſphäre ab, m Jahr 1925 die Mädchen mit den lrauſiger Mißer t für einige Zeit ſchen kaufte Fiog Tri⸗Ergon⸗i zern für ganze ilm und Tobiß und man konnte Hoch klingt das Lied der Braven, die uns Tag und Nacht, Nacht und Tag halfen, die Kunde von den Führerverſammlungen durch le Lande zu tragen. Es iſt ein weiter Weg lern. Es iſt nicht meine Aufgabe, den einzelnen Ablauf der vieltauſendfältigen Vorgänge zu childern und über die Organiſation des Nach⸗ ichtendienſtes der Reichspreſſeſtelle der NSD⸗ Aß zu ſprechen. Ich erinnere mich nur der unerhörten Schwierigkeiten, die zu überwin⸗ den waren, um*2 fch—45. 3 Aber ſie hab be, ganz e u an über die e iſt 21 el⸗ ahlkampfhandlungen der NS⸗ Fox. Und der En DAc zu unterrichten, zu löſen. t vielen Jahren Mit geringen Mitteln wurde beinahe von ſelolt, In ſeing einem Lag—1 den anderen ein Organiſations⸗ 3 3 Ante apparat aus dem Boden geſtampft, der vier⸗ Druc ui undzwanzig Stunden ſpäter ſeine Feuerprobe gen leuchten ſeim zu beſtehen hatte und ſie auch beſtand. Die ge⸗ erdezeit des Rune Parteipreſſe wurde in den Wahlkampf ingeſpannt, mit der Aufgabe, ganz Deutſch⸗ land alle Phaſen der phantaſtiſchen Wahlreiſen des Führers miterleben zu laſſen. Damit ilm abzuſprechen. t verſucht, ſie tot⸗ ſi ſtehen wir ſchon mitten drin in dem tollen Wirbel des rieſigen Aufgabenkreiſes. Ueber ganz Deutſchland ſpinnt ſich ein feines Netz von Nachrichtenempfangsſtationen, das von dem Reichspreſſechef und ſeinem Stabe mit Be⸗ richten von den Führerkundgebungen bedient wird. Wir arbeiten mit ſogenannten Haupt⸗ meldeköpfen, von denen aus unſere Berichte weitergeleitet werden, von Meldekopf zu Melde⸗ kopf, bis ſie im Laufe einer einzigen Nacht auch die letzte Schriftleitung erreicht haben. Wir aben als„Urſender“ des Berichtes nach jeder ührerverſammlung vier Hauptmeldeköpfe zu edienen, das heißt alſo, wir haben viermal hintereinander an vier verſchiedene Haupt⸗ Menge begeiſtert den Führer begrüßte, fragte man ſich ſchnell nach dem Preſſezimmer durch. Manchmal war es ein Büro oder ein großes Zimmer, das man freigemacht hatte, manchmal aber war es nur ein kleines Notzelt, durch das der Wind pfiff. Ein ſchneller, prüfender Blick. Wieviel Tele⸗ phonleitungen ſind vorhanden? Wieviel Steno⸗ typiſten ſtehen zur Verfügung? Wer meldet die Fernverbindung an? Wer gibt die Berichte an die Meldeköpfe durch? Haben Sie die ge⸗ nauen Nummern der Fernverbindungen? Stehen die Ordonnanzen für die Uebermittlung der fortlaufenden Rede bereit? Sind die Tele⸗ phonkabel bewacht? Wiſſen Sie, daß jedes Ge⸗ Ver— SoOldat den, Arbeit.. „„ der Geſtalter der deutſchen Zukunft meldeköpfe in vier verſchiedene Städte des Reiches zu telephonieren. Da der Führer faſt täglich in vier verſchiede⸗ nen Verſammlungen ſpricht, ſind alſo vier ver⸗ ſchiedene Berichte jeweils viermal, im ganzen alſo K Winn Berichte von je mindeſtens einer halben Stunde Sprechdauer durchzugeben. Je⸗ der einzelne Meldekopf hat nun wieder die vier Berichte an die nächſten Meldeköpfe weiter⸗ zuleiten. Mit einem Verſtändnis und einer Hingabe ohnegleichen wurden wir von den unbekannten Helfern der Bewegung unterſtützt. Nahezu reibungslos lief ſich die komplizierte Maſchi⸗ nerie ein, und wenn wir im grauenden Morgen Stichproben unternahmen, ob auch eine ganz abſeits gelegene Zeitung den ſogenannten „Reichsbericht“—— 75 hätte, dann konaten wir mit Zufriedenheit und mit Stolz feſtſtellen, daß wieder einmal mehr die Aufgabe des Tages gelöſt war. Es iſt verſtändlich, daß wir uns auf jeden einzelnen Helfer voll und ganz verlaſſen mußten. Wurde auch nur eine Kraft ſchwach, dann geriet der ganze Uebermittlungsapparat ins Wanken, denn wenn ein Meldekopf⸗ver⸗ ſagte, dann war nicht nur eine Zeitung nicht bedient, ſondern dann wartenvielleicht zehn Schriftleitungen vergeblich. Die Schriftleitungen waren während der ganzen Teit Tag und Nacht beſetzt. An den Telephonen ſaßen die beſten Stenographen der Bewegung, und es haben ſich in der Zeit viele Freundſchaften zwiſchen mir und jenen Män⸗ nern an den Kopfhörern angeſponnen. Wir hatten keine Zeit, lange Begrüßungsworte aus⸗ zutauſchen. Wir wußten auch nicht, wie wir ausſahen, wir erkannten uns nur an den Stimmen—:„Hallo, jetzt kommt der Reichs⸗ bericht!“—„Bitte ſchön, ich bin aufnahme⸗ fertig!“—„Kann ich anfangen?“—„Jawohl, ſchießen Sie los!“ Anjedem Kundgebungsplatz war eine flie⸗ gende Preſſeſtelle eingerichtet worden. Bei der Ankunft am Verſammlungsort, während die ſpräch„Dringend Preſſe“ angemeldet werden muß? Hat ſich etwas Beſonderes ereignet? „Spannen Sie mit zwei Durchſchlägen ein!“ Und nun ſchnell zum Zelt, der Führer wird gleich zu ſprechen beginnen. Hin zum Zelt. Eine Meldung an den Reichs⸗ preſſechef:„Es ſcheint hier alles in Ordnung zu gehen.“ Entgegennahme der letzten Wei⸗ ſungen und Feſtſtellung der Teilnehmerzahl und wie ſtark die Beteiligung aus den einzelnen Gauen iſt. Eine Rückfrage, welchen Berufs⸗ ſchichten die Kundgebungsteilnehmer wohl an⸗ gehören, noch eine Rückfrage nach der Geſchichte der Entwicklung der Bewegung hier. Weilt der Führer zum erſten Male an dieſem Platz, oder wann hat er zuletzt geſprochen? Sind Opfer marxiſtiſchen oder kommuniſtiſchen Terrors zu verzeichnen? Was iſt das Gravierende dieſer Kundgebung? Aus Stichworten verſucht man ſich ein, Bild zu formen. Inzwiſchen aber ruft die Rieſen⸗ halle begeiſtert nach dem Führer. Die Rieſen⸗ zeltſtadt iſt in heller Aufregung. Alle Blicke ſind nach dem Eingang gerichtet, jeden Augen⸗ blick wird der Führer erwartet. Man weiß be⸗ reits, daß er ſich irgendwo in allernächſter Nähe aufhält. Die langen Ketten der SS ſtehen in ſchnur⸗ gerader Richtung. Am Abſchluß des Redner⸗ podiums ragen ſteil unſere leuchtenden Fahnen, vor der Treppe, die zum Rednerpult führt, warten aufgeregte Kinder mit Blumen in den Händen. Die ganze Halle iſt in Aufruhr, und da... Muſik ſetzt ein— der Badenweiler⸗ Marſch— der Führer kommt, und während die Menge jubelt und ruft und lacht und immer und immer wieder in toſende Heilrufe aus⸗ bricht, drängt man ſich langſam gegen einen Wall nach vorn treibender Menſchenwellen zum Ausgang und raſt zur fliegenden Preſſeſtelle. Vier Stenotypiſten ſitzen an vier Maſchinen und warten. Es iſt keine Sekunde Zeit zu ver⸗ lieren. Der Führer hat bereits zu ſprechen be⸗ gonnen. Die Rieſenlautſprecher werfen den Schall der Stimme bis nach hierher. Man ſieht An Geſang erſchallt. Das IL 1 GS HMIA 5 Ckann te II Pi 0 iere/ Von Herbert Seehofer es den Männern an den Schreibmaſchinen und den anderen wartenden Helfern an, daß ſie jetzt lieber im Zelt ſein würden, um den Führer vielleicht zum erſten Male in ihrem Leben ſpre⸗ chen zu hören und ihn zu ſehen. Sie lehnen ſich vor mit lauſchendem Ohr, aber ſchon heißt es:„Bitte, ſchreiben Sie: Ueberſchrift: Vierzig⸗ tauſend in Kottbus! Unterüberſchrift: Der Führer ſpricht zu den Arbeitern der Lauſitz. Neue Zeile, in Klammern: Von unſerem am Deutſchlandfluge Adolf Hitlers teilnehmenden Sonderberichterſtatter.“ 5 Vier Schreibmaſchinen klappern. Zeile reiht ſich an Zeile. Diktat des Stimmungsberichtes. Zwiſchendurch fängt man immer wieder ein Wort der Führerrede auf. Das erſte Blatt wird aus der Maſchine geriſſen. Es wird redigiert, während die neuen Blätter eingeſpannt wer⸗ den.—„Melden Sie an,„Dringend Preſſe' München, Eſſen, Berlin und Königsberg!“— „Bitte einmal dringend Preſſe Berlin für 496 057!— Schreiben Sie weiter: Die neue Etappe des Deutſchlandfluges beginnt mit einem. Eine Ordonnanz meldet ſich.—„Meldung von Dr. Dietrich! Die erſte Seite der Führer⸗ rede! Wort für Wort durchgeben, das zweite Blatt kommt ſofort!“ Vier Schreibmaſchinen klappern, das zweit Blatt wird herausgeriſſen und redigiert und die neuen Blätter eingeſpannt. Raſſeln der Telephonklingeln.—„Das Geſpräch nach Mün⸗ chen!“—„Hier nehmen Sie das erſte Blatt, geben Sie durch, ſesfänaßz mit Inter⸗ punktionen!“—„Hallo, hier meldet ſich auch Berlin. Und Königsberg iſt auch da!“— Ich verteile viermal die erſten Blätter. Auf vier Apparaten ſpricht man jetzt zu glei⸗ cher Zeit, nach Oſt und Weſt und Süd und Nord des Landes. Weiter im Text. Noch zwanzig Zeilen Stim⸗ mungsbericht. Der Führer ſpricht ſchon zwan⸗ 32 Minuten.„Es iſt——43 Zeit, Tempo, empo, Männer!“—„Wenn die Aufnahme Sie nicht verſteht, müſſen Sie noch einmal durch⸗ geben!—„Hören Sie doch, wie man da drin⸗ nen jubelt!“—„Wie bitte, die Verbindung iſt und Sie ſchr?“—„Melden Sie von neuem an, und Sie ſchreiben weiter: Deutſchland erwacht! Es dauert nur noch kurze Zeit, dann wehen Hit⸗ lerfahnen...“— Hier iſt das vierte Blatt der Führerrede! Dr. Dietrich läßt ſagen, daß Sie auf keinen Fall den Anſchluß verpaſſen dürfen, das Flugzeug fliegt.30 Uhr!“—„Jawohl!“ Sorgfältig wird nun jedes Wort der Kurz⸗ faſſung der Führerrede übertragen. Vier Schreibmaſchinen klappern, vier Telephone wer⸗ den bedient. Plötzlich ein Knattern in den Laut⸗ ſprechern, es hört ſich wie Maſchinengewehrfeuer an. Ich horche auf. Ich kenne dieſes Geräuſch. Ich zähle mit: 22, 23, 24, 25..„ das Lärmen in den Lautſprechern wird immer ſtärker..„ das kann nur der Schluß der Führerrede ſein In der Tat, der Führer hat aufgehört zu ſpre⸗ Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Linen Augenblick verharren wir alle in andäch⸗ tigem Schweigen. Jetzt ſingen ſie das Deutſch⸗ landlied. „Hier iſt der Schluß der Führerrede!“— „Schreiben Sie, ſchreiben Sie:„„.. und wenn ich heute in die Nation hineingehe, dann kommt mir der Glaube aus meinem Volk heraus ent⸗ gegen.“ Letzter 5 laß Doppelpunkt, Anführung: „Heute weiß ich, daß das deutſche Volk ſich in⸗ nerlich wiedergefunden hat, daß es zuſammen⸗ ſteht im gemeinſamen Schickſalskampf, und daß es den Weg geht und gehen wird, auf dem allein ihm Rettung werden kann.“ Und nun ſchreiben Sie noch: „Der Schlußſatz des Führers wird übertönt von dem ungeheuren Beifallsjubel der Tauſende und minutenlangen Heilrufen. Die gewaltige Verſammlung erhebt ſich, reckt die Arme empor und ſingt aus begeiſtertem Herzen das Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied.“ Schluß! Haben Sie das? Sind Rückfragen?“ Von draußen her hört man toſende Heilrufe. Jeden Augenblick wird der Führer die Halle verlaſſen.— Alſo noch einmal:„Es iſt durchzu⸗ geben an München, Berlin, Eſſen und Königs⸗ berg! Männer, ich verlaſſe mich auf euch! Wo iſt mein Koppel, wo meine Mütze? Vielen Dank für eure Mithilfe. Vielleicht und hoffentlich ſehen wir uns einmal unter beſſeren Bedengun⸗ gen wieder. Heil Hitler!“ Schnell nach draußen. Ich höre ſchon die Mo⸗ toren anſpringen. Die Scheinwerfer leuchten, wie immer vor der Abfahrt, einmal ganz kurz grell auf. Das iſt dann immer das letzte Signal. Ich rudere mich rückſichtslos mit den Ellenbogen durch die Menſchenmenge. Platz da, Platz da, ich muß mit. SS verſperrt mir den Weg. Durch, und wenn die Knöpfe vom Mantel platzen. Ich kriege einen Schlag ins Genick und einen Tritt hinterher. Ich bin das ſchon gewohnt. Noch ein letzter Sturm und ein Sprung durch den Sperr⸗ kordon durch! Die Seitentür des letzten Wagens ſteht weit offen. Hinein und zugeklappt! In dieſem Augenblick ruckt auch ſchon der Wagen an. Wir ſind in Fahrt zum nächſten Kund⸗ gebungsziel. * Ihre Namen ſind mir heute nicht mehr geläufig. Ihre Geſichter würde ich heute nicht wieder⸗ erkennen, ihrer Stimmen würde ich mich heute nicht mehr erinnern, und dennoch, wenn ich noch einmal die Wahlkämpfe des entſcheidenden Rin⸗ gens um den Aufbruch der Nation an mir vor⸗ überziehen laſſe, dann ſtehen ſie lebendig vor mir: die unbekannten Pioniere der Bewegung, die unbekannten Helfer des großen Ringens. SA⸗ und SS⸗Männer, Stenographen und Or⸗ donnanzen, Schriftleiter und Preſſewarte, Pro⸗ pagandiſten und Depeſchenfahrer, Junge und Alte, Männer und Frauen: Das Bataillon der unbekannten Helfer des Wahl⸗ kampfes der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung PnünLIxG IVDEUTSCILAXV/ v, os eren. — — - Triumphierend iſt der Frühling von Süden und Weſten gegen Oſten vorgedrungen. Er ſtieg die Täler hinauf bis auf die Höhen; am Feld⸗ berg iſt der letzte Schnee zerronnen; an der Hohen Acht flattert zwar friſche Briſe, ober du kannſt in der Sonne auf den grauen Steinen und im Moos liegen. Uebers liebliche Hegau und die herbe Baar iſt der laue Wind in den Jura geſtiegen, vom Stuttgarter Keſſel die Geißlinger Steige hinauf, und die Wälder ſtehen lila und grün und mit weißen Büſcheln an den Hängen; oben aber auf den geneigten Kalk⸗ ebenen werfen die Schäfer ihre großen Mäntel ab und freuen ſich ſchmunzelnd der jungen Oſterlämmchen, die an den ergrünenden Heide⸗ wieſen zupfen. Die milchig grünen Waſſer des Lechs, der Iſar, des Inns rauſchen gewaltig ſtrömend durch die Taleinſchnitte; in den Moo⸗ ren beginnt es weiß und gelb zu werden. Im Engliſchen Garten in München ſpazieren die Paare durch beſonnte weißgeſprenkelte Raſen⸗ flächen; auch ihnen flammt noch in der Abend⸗ ſonne Magnolie, Forſythia und Quitte, und die erar' tenden zierlichen Birkengeſtalten, die fließenden gelblichen Felle der Hängeweiden ſchauen ihnen zu. An den Höhenufern des Starnberger Sees blüht es überall, und die Zitherſpieler ſitzen vor der Wirtſchaft im Freien. Der Marburger Schloßberg iſt ein Tanz von grün, lila, weiß und roſa, und im Graben des Heidelberger Schloſſes klettert Laub und Blüte zwiſche Efen und Moos über rötliche Mauern und Geſteinstrümmer. Durchs Heſſiſche weht jetzt die Sonnenluft den Vogelsberg hinauf, in die einſamen Waldtäler des Speſſarts und hin⸗ über gegen die von Waldſtücken, Wieſen und Aeckern aufgeteilten alten Wellen und Kuppen der Rhön, weht auch unaufhaltſam über Weſer und Lippe, übers Eichsfeld hinüber um die alten Mauern von Erfurt und in die Tannen⸗ ſchluchten des Harzes hinein. In Hildesheim ſchmücken ſich die alten Gärten, Höfe zwiſchen den bunten Balkenhäuſern, und die Sonne glänzt in den kleinen Scheiben. In Goslar iſt die Pfalz zwiſchen das Grün der alten Linden und Kaſtanien gebettet; bei Braunſchweig blüht und ſproßt der Nußberg, wo die Kinder Krieg ſpielen. Jetzt aber ſpült der Sonnenwind auch in die Tiefebene, weckt die Heide, die Birken, die Moore, die Sandhalden, ſtreicht gemächlich, doch gründlich gegen die Nordſee und Oſtſee, in die Marſchen, übers Brackwaſſer zu den In⸗ 7 1* 445 „— 92 ,,. . —— *◻◻◻ς— 7 3 ſeln, ins Holſteiniſche in die kleinen ſauberen Städtchen Itzehoe, Schleswig, Flensburg, Hu⸗ ſum, auf die Düneninſeln Föhr, Amrum und Sylt, wo der Strandhafer ſproßt und die Stranddiſtel ihre Knoſpen langſam aus dem Sand arbeitet. Saftig grün leuchten die Wie⸗ ſen der Marſchen. Die Unterelbe gleitet breit und feierlich durch das fruchtbare Land; in Blankeneſe ſind die Gärten geputzt, und hinter ihren beſponnenen Mauern, Kieswegen und blühenden Büſchen, hinter den Weißtannen, Zierzedern, Blutbuchen blitzen die Scheiben der Landhäuſer an den flachen Hügeln. Rügens Kreidewälder hellen ſich auf, um Stolps alten Backſteindom büſcheln die Kaſtanien. Die mecklenburgiſchen Seen ſind ganz licht geworden, und wie Augen ſchimmern ſte in den Bodenwellen. Auch im Rieſengebirge, im Eulengebirge und im Glatzer Land iſt jetzt die Starre gebrochen. Das Grün der Wieſen klettert höͤher und höher, klettert durch Wälder, über Felshänge bis zu den einzelnen Bauden auf den Höhen. Und endlich, endlich gleitet der Südhauch auch zum äußerſten Oſten des deut⸗ ſchen Landes, gleitet über die kühle Weichſel in die Wälder und Seen, in die Moränenhügel Samlands, bekränzt die gleißenden Dächer der Marienburg und umhaucht die alten Fleete 52 S. — 7— — ,, A 4—. 2— ———————. 2 X. — ————— é —— S— 2 Danzigs. Ja, bis hinüber zum Memelland flat⸗ tert ein Atem der ſüdlichen Breiten. Und nun duldet es Brigitte nicht mehr; ein Glück, daß die Ferien zu Hilfe kommen! Fort, lieber heute als morgen! Fahrräder geölt, Pneus unterſucht, Ruckſäcke hervorgeholt. Auch Lore fährt mit und Günter von der Nachbar⸗ ſchaft. Laß den Hausputz ein paar Tage ruhen, Marianne, ex läuft dir nicht davon, und die Sonne kann auch nachher noch deine Betten ver⸗ jüngen. Deutſchland wollen wir ſehen, ganz be⸗ ſcheiden, ein kleines Stückchen von Deutſchland. So fahren wir los, ganz gleich wohin, ſolange die Sonne ſcheint und der Himmel leuchtet. Durch die Dörfer mit blühenden Kirſchen und Pflaumen, Birnen und Mandeln, durch die Felder, wo die Winterfrucht ſchon grün und hoch ſteht, über die Aecker, wo die Sommer⸗ frucht gerade herauskommt. Was kümmern uns die Autos! Wir fahren auf Seitenwegen, auf Feldwegen und Waldwegen. Manchmal zwar müſſen wir ſchieben oder auch umkehren, weil es nun da wirklich nicht weitergeht. Was tut's! Wir haben Zeit. Wir fahren, ſolange wir Zeit haben, ins Blaue hinein und ins Grüne hinein und in die Blütendörfer und Baumhöfe hinein. Und ſo⸗ lange wir Geld haben. Aber Geld iſt Neben⸗ ſache, wir ſchlafen in Herbergen und kleinen Bauernhäuſern, in Scheunen und Garagen, wir ſchlemmen nicht; wir ſchneiden uns dicke Ran⸗ ken vom ſchwärzlichen Bauernbrot, wir legen den Käſe darauf und die Wurſt. Wir radeln gemächlich und luftumſpült und von lauter Sonne umflattert in den hellgrünen, blauen, goldenen Frühling hinein. Was haben wir Glück! Zwar das Barometer fällt aber die. Sonne ſteigt Tag für Tag wärmer und höher. Wir fahren, wir fahren, drei Tage, vier Tage, fünf Tage... durch Gewölbe von Grün und Weiß, durch Gärten, in denen die japaniſche Quitte feurig flammt, die Kerze gelb büſchelt, an kleinen Kapellen vorbei, wo ſchon die Roß⸗ kaſtanien breit ausladenden Schatten ſpenden, durch Wäldchen, die halb noch kahl ſind. Wir kommen uns vor wie echte Taugenichtſe und Vagabunden, und wer weiß— wir würden vielleicht vergeſſen, daß wir noch einmal nach Hauſe müſſen und tippen und bügeln und La⸗ tein lernen, wenn nicht Marianne wäre und uns eines Tages in den Zug ſetzte und nach Hauſe brächte. Der Wecker/ von nans neyen Dieſe humorvolle Fliegergeſchichte ſchrieb der bekannte nationalſozialiſtiſche Dichter der kämpferiſchen Romane„Armin der Cheruster“,„Deutſchland ohne Deutſche“, „Der Glückliche— Ein Roman der Dit⸗ tatur“. Schon frühe wurde es Tag im April, und ſeit dem anmaßenden Auftreten der Sommers⸗ zeit ſogar noch bedeutend früher. Der Dienſt verlangte alſo, daß ich mir einen Wecker an⸗ ſchaffte. Der Uhrmacher forderte zwölf Mark für einen Wecker. Das iſt allerhand Geld für ein ſo un⸗ liebenswürdiges Inſtrument, daher fragte ich den Mann, ob er nicht einen alten, gebrauchten Wecker hätte. Nach einigem Suchen brachte er einen ziemlich angeroſteten Burſchen hervor, rieb ihn zärtlich blank und ließ ihn läuten. O, welch ein unſagbar ordinäres, durchdringen⸗ des, kreiſchendes Geraſſel entquoll dem alten Blechkaſten, tobte an mein armes Trommelfell mit dem Furiengebrüll grauſeſter Vorahnung! —„Noch gute Friedensware, mein Herr, ſagte der Uhrmacher,„das Werk iſt noch ganz und gar aus Meſſing und ſauberſte Arbeit. Aber wegen der äußeren Schönheitsfehler will ich ihn 25 drei Mark an Sie ablaſſen. Auch nehme ich hn zum gleichen Preiſe jederzeit zurück!“— eent bald!“ ſagte ich, klemmte mit dem ärtyrerſtolze der Pflichterfüllung das neueſte Stück meiner Einrichtung unter den Arm und ging. Unterwegs klopfte das Uhrwerk an meine Seite wie das bebende Herz eines gefangenen Vogels. Arme Friedensware! dachte ich, du wurdeſt einſt geſchaffen, um roſige Dienſtmäd⸗ chen aus dem warmen Bette zu ſcheuchen oder zur morgendlichen Ernüchterung bezechter Fuhr⸗ inechte beizutragen; doch nun biſt auch du zum rauhen Kriegshandwerk eingezogen! Armes —— Und ich fühlte Mitleid mit dem ecker. Doch es iſt verderblich, eine Schlange am Buſen zu wärmen. Als ich den Wecker zu Hauſe auf den Tiſch neben das Bett ſtellte, hatte er bereits alle Schüchternheit abgeſtreift und ſtarrte mich mit einem Blick voller Gehäſſigkeit an, der ſagt:„Ich werde dich klein kriegen. Auge um Auge! Ohr um Ohr! Nicht umſonſt follſt du meine Eingeweide zuſammengedreht haben!— Da empfand ich alles Mitleid mit mir ſelber. rüh um fünf Uhr begann der Flugdienſt, 4155 ſtellte ich den Wecker auf vier Uhr.(So perkümmern wir ſelber uns die reinſten Freu⸗ den, indem wir uns Zuchtmeiſter ſchaffen und ihnen Gewalt über uns geben, und dann ſtra⸗ fen wir ſie mit Wut und Verachtung, wenn ſie von ihrem Rechte Gebrauch machen.)— Vor dem Einſchlafen ſchaute ich noch einmal auf den Wecker. Harmlos blickte er mich an, mit einer Miene wie„Ich weiß von nichts“, ge⸗ langweilt von ſeinem eigenen Tick⸗tack. Aber ich merkte ihm ſeine Schadenfreude, ſeine ſchlecht verheimlichte Erwartung wohl an. Immerhin— es waren noch ſechs Stunden bis vier Uhr; vielleicht blieb die Höllenmaſchine inzwiſchen ſtehen, vielleicht regnete es morgen oder ein Erdbeben ſetzte über Nacht ein, viel⸗ leicht——(ſchon ſchlief ich ein). ch habe wohl gerade eine Viertelſtunde ge⸗ ſchlafen, da krepieren auf einen Schlag ſieben⸗ fämtlich Schrapnells rings um mein Bett und ämtliche Ausbläſer bohren ſich in meinen Schädel. Wie ein Raſender ſpringe ich auf den tobenden Wecker zu und würge verſtört ſeinen infernaliſch kreiſchenden Hals, bis er ver⸗ ſtummt.“ Ich ſtürze ans Fenſter: blaue, klare Sternennacht! Ich drehe das Licht an: der Wecker zeigt vier Uhr! Die Taſchenuhr zeigt ebenfalls ſoviel! Alſo doch: wie ich den Wecker haſſe! Dieſen Pedanten. Dieſe überpünktliche Lakaienſeele mit dem Hochmutstick! Doch was hilft alles Gähnen und Glieder⸗ recken? Auf dem Flugplatz donnern bereits die Mo⸗ tore, eilen die Monteure geſchäftig hin und her, klettern die vermummten Geſtalten der Führer in ihre Maſchinen, und bald heben wir uns, ein Flugzeug nach dem andern, ins ru⸗ hige, hell Himmelblau hinauf. Wie köfllich iſt dieſes Fliegen im ſchattenloſen Licht der frühen Helle! Noch ziehen vereinzelte Nebel⸗ tücher über den Wieſen, zwiſchen den Wäldern; noch iſt die Sonne nicht aufgegangen hinter dem roſigen Leuchten des Horizontes. Nun aber ſteigt ſie empor ein glühender Funke erſt, dann ein zuckender Strahl, ſchließlich ein leuch⸗ tendes Wunder, ſtolz, triumphierend, Gold ſtreuend über alles Gefild. Und jetzt blinken alle Fenſterſcheiben des verſunkenen Städtchens unter uns auf in rotem, feurigen Widerſchein. Und ein warmer, brauner Hauch fliegt über die Wipfel der Kiefernwälder. Der volle Tag tritt auf den glänzenden Plan! Vor Begeiſterung ſinge, nein, ſchreie ich in das gleichmäßige Ge⸗ brüll meines treuen Motors hinein. Es hört's ja keiner; nur das ſiegreiche Lächeln des jun⸗ gen Morgens antwortet mir mit goldenem Gruß auf dem ſchimmernden Metall, auf den weißen, wiegenden Dlächen meines Flugzeuges. Wie ich mitten überm Städtchen in der Kurve liege, fällt mein Blick auf ein bekanntes Gartenhaus, ein wohlvertrautes Fenſter. Die weißen Gardinen ſind noch—.—— Hinter ihnen im Zimmer muß ein Wecker ſtehen, der tickt, der tickt. Ein treuer Wächter; denn er hat mir dieſen ſtrahlenden Morgen geſchenkt, hat mit beſſerer Einſicht den Widerſtrebenden wach⸗ gerüttelt. Am nächſten Morgen, bevor ich fort⸗ fele will ich ihn vor die Gardine ans Fenſter tellen, damit auch er die Lieblichkeit des jun⸗ gen Tages erblicke! Er ſoll nicht denken, daß ich ſelbſtſüchtig bin! Gegen neun Uhr morgens komme ich in mein Zimmer zurück und reiße das Fenſter auf. Sonnenhelle, Wärme und Blätterrauſchen ſtrömt herein. Der Wecker lächelt breit auf dem Tiſch. Ich ſtreiche ihm wohlwollend über ſein rundes Geſicht: Biſt ein guter Burſche! Dann letze ich mich behaglich zu deutſchem Wald⸗ kräutertee, meiner Pfeife und einem Buch in den wohlverdienten Sorgenſtuhl! Spät nachmittags fliegen wir wieder bis nach Sonnenuntergang. Erſchöpft komme ich heim, reſtlos erfüllt vom Gedanken ans Bett. Ich ſtelle den Wecker und ziehe ihn auf. Er zittert vor Empörung in meiner und ſetzt dem brutalen Eingriff in ſein Innerſtes einen fe⸗ dernden Widerſtand entgegen. Giftig ſtarrt ſein feiſtes, blaſſes Geſicht mich an, hilflos, doch ränkevoll. Jeden Morgen wirft mich der Wecker aus dem Bett, wird verflucht, wird gewürgt. Jeden Tag tue ich ihm Abbitte auf meinem erfriſchen⸗ den Frühfluge. Jeden Abend ringen wir aufs neue miteinander. Kurz: unſer Verhältnis iſt familiär und zärtlich geworden. Beinahe ſchade, daß es nicht immer ſo blieb! Eines Morgens erwache ich davon, daß eine „Kiſte“(auch Flugzeug genannt) ganz niedrig über mein Dach dahinbrauſte und kurz dreimal hintereinander mit dem Motor ſchnurpſte. Donnerwetter! Sicher ein Kamerad, der mich wecken wollte! Die Taſchenuhr zeigt fünf Uhr fünfzehn Minuten! Verſchlafen, verſchlafen. Wie irrſinnig ſtürze ich mich in die Kleider. Der hölliſche Wecker ſteht, fünf Minuten vor vier Uhr iſt er ſtehen geblieben. Ich hatte ver⸗ geſſen, ihn aufzuziehen. Auf ſeinem reg⸗ und lautloſen Ziffernblatt liegt eiwas wie erſtarrter Triumph. Mit einer Stunde Verſpätung traf ich auf dem Flugplatz ein und erhielt vom Flugleiter „eine armlange Zigarre verpaßt“, wie der mili⸗ täriſche Fachausdruck lautet für derlei erquick⸗ liche, aber recht einſeitige Auseinanderſetzungen. Seit dieſen Tage laſſe ich nichtz mehr auf den Wecker kommen. Wir ſind dicke Freunde geworden und unſere Gefühle füreinander re⸗ ulieren ſich nicht mehr nach den Tageszeiten. er Wecker hat ſeine Kbonan Miene abgelegt und glänzt von Wohlwollen über alle Ziffer⸗ falten. Selbſt wenn ich ihn aufziehe, verma er noch kümmerlich zu lächeln; dafür laſſe i ihn auch morgens ein wenig länger raſſeln und würge ihn dann nur ganz ſanft. Wir ver⸗ ſtehen uns. Eines Tages hatte ich wieder bei dem Uhr⸗ macher zu tun. Er fragte nach dem alten Wek⸗ ———00 erklärte, ihn jederzeit zurücknehmen zu wollen. „Niemals!“ ſagte ich.„Er iſt mein beſter Freund geworden!“ „Sooo!“ knurrte der alte Mann, und ein prü⸗ fender, herzlicher Blick auf mich.„Sind Sie auch dahinter gekommen, daß in jedem Uhr⸗ werk eine Seele ſteckt, die zu uns ſpricht und unſere Liebe verlangt. Ich bin mit all meinen Uhren befreundet und kenne ihre Launen, Stärken und Schwächen. Der Wecker, den Sie jetzt haben, iſt ein ulkiger Kerl und kann wun⸗ derbare Grimaſſen ſchneiden! Manchmal ſehne ich mich nach ihm. Das geht mir immer ſo, wenn ich einen alten guten Freund aus meinem geſprächigen Familienkreis verkaufe. Ich kann mich in dieſer Geſellſchaft beſſer unterhalten als mit den meiſten Menſchen!“ Und der fuhr mit der Hand durch den Raum, in dem es von allen Wänden tickte und tackte, ſchnell und langſam, ſilberig fein, laut und aufdringlich, würdig und gemeſſen, je nach Größe, Charakter und Tem⸗ perament des betreffenden Freundes. Da wiſ⸗ perten und flüſterten einige alte Standuhr⸗ tanten in ihren überglaſten Häuschen miteinan⸗ der, ehrwürdige alte Herren in gewichtigem Or⸗ nat ſtanden in den Winkeln, lehnten an den Wänden und beſprachen ſich in langſam ſono⸗ rem Tonfall über die komiſche Eilfertigkeit der modernen Zeit, und ein paar Kuckucksuhren ſchnarrten ſich ihre Anſichten im Leutnantstone 105 wenn ſie zum Stundenſchlagen ausholten, ſo lang es wie das Zuſammenraſſeln der beſporn ten Stiefelhacken, und alle Kuckucke verbeugten ſich gegeneinander, die Hand an der Mütze. Der alte Uhrmacher aber erzählte mir allerlel aus dem Leben ſeiner verſchieden gearteten Freunde. „„Soviel Liebe zu ſo vielen Freundſchaften könnte ich nicht aufbringen,“ ſagte ich.„Mir genügt die Feees chaft zu meinem Wecker. Die iſt aber auch beſonders herzlich, denn ſie iſt aus dem Haß geboren!“ Der Alte lächelte nachſichtig. Ob er die ſchwach⸗ Seite meiner jungen Jahre erkannt hatte? Ich glaube faſt. Eins! Zw Und die K nicht. Ich h. auch einen 7 unter den b ſammlung n ter Bendt,! dem Namen mern. Putſch ſich. Ein Rie Draufgänger Haut und H wurde er m war der Sch Er redete de den ausſicht. Uebermacht mußte man(. riſſen vor il doch mal ery die alte ſorg ihm durch. Ich ſehe ih gen, bei mir die Falle ge denem Schäd einen kleiner bei mir anka len, zwei ihn den Füßen, u latten und K Wir beide wenn mir be Geduld riß. Aber wenn lich ſein„He und ſtolz ſei tete, als ob gäbe und w hätten, dann Philiſterſeele. pflanze von nicht gerecht Die Komn „fertig mache dankt er es das er hatte. Aber nicht und ganz in nicht wieder nach meinen das Horſt⸗W neue Wahlka Abend in au Wahl zu We Beim Volkse Gauleitung Kreiſe Demn immer dichter ich in Hinter Rügen. Inzwiſchen Kommune zi wald und zu teren Grader Der Staats⸗ preußiſche R wie es komm Zeit! Ich ſprach Hunderten v Landarbeiter noch viel me Wenn ich d eine freie S in meinen v hielt ich das an die Luft, ſei es auch n ſieren. Jede Wahl auf unſere W „E ſto die Hi Aber nach wuchs der T Gegenſeite. Hunderte vo die Provinz. nerboten. S. kenkreuz wur trugen dann Miniaturaus den Straßen Feld ſchwarz verboten“,, kommt“ und gen nach de beiterliedes: nelin Kirſchen und in, durch die on grün und die Sommer⸗ kümmern uns itenwegen, auf anchmal zwar mkehren, weil ht. Was tut's! t haben, ins ein und in die nein. Und ſo⸗ eld iſt Neben⸗ iund kleinen Garagen, wir ins dicke Ran⸗ rot, wir legen t. Wir radeln id von lauter ünen, blauen, is haben wir illt aber die, er und höher. ge, vier Tage, on Grün und die japaniſche gelb büſchelt, ſchon die Roß⸗ atten ſpenden, ahl ſind. Wir ugenichtſe und wir würden h einmal nach ügeln und La⸗ ine wäre und etzte und nach dicke Freunde üreinander re⸗ n Tageszeiten. Miene abgelegt ſer alle Ziffer⸗ fziehe, verma dafür laſſe i länger raſſeln ſanft. Wir ver⸗ bei dem Uhr⸗ em alten Wekl⸗ ſrücknehmen zu ſt mein beſter , und ein prü⸗ ch.„Sind Sie in jedem Uhr⸗ ns ſpricht und mit all meinen ihre Launen, zecker, den Sie und kann wun⸗ Kanchmal ſehne mir immer ſo, nd aus meinem aufe. Ich kann unterhalten als d der fuhr mit m es von allen Dund langſam, ich, würdig und ikter und Tem⸗ mdes. Da wiſ⸗ lte Standuhr⸗ schen miteinan⸗ zewichtigem Or⸗ ehnten an den langſam ſono⸗ Eilfertigkeit der Kuckucksuhren Leutnantstone n ausholten, ſo un der beſporn ucke verbeugten i der Mütze. hlte mir allerlei 4 ieden gearteten Freundſchaften „Mir agte ich. em Wecker. Die denn ſie iſt aus er die ſchwach innt hatte? Ich Der Staatsanwalt ————— ——— (16. Fortſetzung) Eins! Zwei! Drei! Die Ohrfeigen ſaßen. Und die Kommune ſaß dabei und rührte ſich nicht. Ich hatte damit einen Todfeind, aber auch einen Freund fürs Leben gewonnen, denn unter den beiden Neuaufnahmen dieſer Ver⸗ ſammlung war der Kaufmannslehrling Wal⸗ ter Bendt, damals ſechzehn Jahre alt. Unter dem Namen Putſch kennt ihn heute ganz Pom⸗ mern. Putſch war, iſt und bleibt eine Sache für ſich. Ein Rieſe an Körperkraft, ein unbändiger Draufgänger, bald erwerbslos und nun mit Haut und Haaren der Bewegung verſchrieben, wurde er mein unzertrennlicher Begleiter. Er war der Schuß Sekt, den jede Truppe braucht. Er redete den größten Blödſinn, er ließ ſich in den ausſichtsloſeſten Kampf mit der größten Uebermacht ein. Aber über dieſen Blödſinn mußte man lachen, Kommune und Reichsbanner riſſen vor ihm aus, und wenn ſie ihn dann doch mal erwiſchten, erholte er ſich bald, und die alte ſorgloſe Fröhlichkeit brach wieder bei ihm durch. Ich ſehe ihn noch, wie er trotz aller Warnun⸗ gen, bei mir zu übernachten, der Kommune in die Falle gegangen war und nun mit verbun⸗ denem Schädel und blutunterlaufenen, bis auf einen kleinen Spalt zugeſchwollenen Augen bei mir ankam. Acht Mann hatten ihn überfal⸗ len, zwei ihn an den Händen gehalten, zwei an den Füßen, und die übrigen droſchen mit Zaun⸗ latten und Knüppeln auf ihn los. Wir beide haben uns oft genug verkracht, wenn mir bei ſeinem Uebermut die Geduld riß. Aber wenn er mir dann enhern und fröh⸗ lich ſein„Heil Hitler, Lohmann!“ entgegenrief und ſtolz ſeine alte, geflickte Uniform betrach⸗ tete, als ob es auf der Welt nichts Schöneres gäbe und wir nie ſaugrobe Worte gewechſelt hätten, dann war alles vergeſſen Daß die Philiſterſeelen um uns herum dieſer Wild⸗ pflanze von Seele, dieſem ewigen Wanderer nicht————4 von An die Arbeil! Die Kommune aber wollte ihn unbedingt „fertig machen.“ Wenn er heute noch lebt, ver⸗ dankt er es nur ſeinem unglaublichen Glück, das er hatte. Aber nicht nur Putſch, auch ich wurde voll und ganz in den Kampf hineingeriſſen und kam nicht wieder davon los. Nachdem erſt einmal nach meinen Worten in einer Verſammlung das Horſt⸗Weſſel⸗Lied aufgebrandet war, der neue Wahlkampf kam, ſprach ich Abend für Abend in aufgewühlten Verſammlungen. Von Wahl zu Wahl erweiterte ſich das Kampffeld. Beim Volksentſcheid 1931 beſtimmte mich die Gauleitung zum Propagandaleiter für die Kreiſe Demmin und Grimmen. In den nun immer dichter folgenden Wahlſchlachten ſprach ich in Hinterpommern, Mittelpommern und auf Rügen. Inzwiſchen ernannte mich die Preſſe der Kommune zum Banditengeneral von Greifs⸗ wald und zu noch höheren, noch ſchmeichelhaf⸗ teren Graden. Man fing an, mich zu kennen. wurde aufmerkſam. Die preußiſche Regierung. Kurz, es kam alles ſo, wie es kommen mußte. Doch das alles zu ſeiner Zeit! Ich ſprach in den kommenden Jahren in 3 Hunderten von Verſammlungen, meiſtens vor Landarbeitern und Bauern. Ich organiſierte noch viel mehr. Wenn ich dann in der erſten Zeit noch einmal eine freie Stunde in meiner Studentenbude, in meinen vier Wänden für mich hatte, dann hielt ich das nicht mehr aus, ich mußte hinaus, an die Luft, ins Freie, unter Menſchen, und ſei es auch nur, um mit einem Fiſcher zu politi⸗ ſieren. Jede Wahl wurde ein Sieg. Wir feierten ihn auf unſere Weiſe. Putſch ſang dann: „Es lebe, was auf Erden ſtolziert in brauner Tracht, die Löwen und die Bären, Hitler und ſeine Macht.“ Aber nach jedem Erfolg auf unſerer Seite wuchs der Terror und der Widerſtand auf der Wegenſeite. Die kommuniſtiſche Partei warf Hunderte von ausgebildeten Funktionären in die Provinz. Die braunen Uniformen wurden nerboten. Sogar das Abzeichen mit dem Ha⸗ kenkreuz wurde für ſtaatsgefährlich erklärt. Wir trugen dann an den blauen Marineſchirmmützen 4 Miniaturausgaben der Kraftfahrſchilder auf den Straßen, in roter Umrandung auf weißem Feld ſchwarze Schrift mit den Worten„Parten verboten“,„Schatz mach Kaſſe, die Polizei kommt“ und ähnlichen Scherzen. Oder wir ſan⸗ gen nach der Melodie des Wiener Jungar⸗ beiterliedes: Hanseatlsche Verlagsanstah Hamburs. SA räumt a Rus der Kampfzeit der Bewegung „Und ſtiehlt man uns die Hemden, zieht uns die Hoſen aus, wir haben noch ein Herze, das reißt uns keiner raus! Bei euch iſt das was and'res, wir haben's längſt entdeckt, dieweil bei euch das Herze tief in den Hoſen ſteckt!“ Auch dieſe Verſe ſollen nicht vergeſſen wer⸗ den. Wer bielet mehr? Schwarz iſt die Zukunft. Schwarz iſt der Tod. Schwarz iſt die Fahne der Bauernnot. „Sie ſehen hier dieſen Knochenbruch, meine Herren! Ein intereſſanter Fall—“ Ich ſaß im großen Hörſal der chirugiſchen Klinik, war ganz Auge und Ohr. Wenn man als Aufzeichnungen von Heinz Cohmann der biſſigen Bemerkungen beſtrafen, wegen deren er berühmt war. „Ein äußerſt intereſſanter Fall, meine Her⸗ ren“, begann er mit entſprechender Betonung zum dritten Male, indem er den gefürchteten Blick zwiſchen mir und Putſch hin⸗ und her⸗ gleiten ließ.„Um was handelt es ſich?“ vom Kolleg auf die Verſteigerung Mein Freund Putſch ſtand da, als ginge iyn die Frage nichts an. „Vermutlich nicht um Knochenbrüche“, meckerte von irgendwo her ein Streber, der uns Nazis eins auswiſchen wollte. „Vermutlich doch um Knochenbrüche“, grunzte ich ingrimmig in den Saal, daß alle es hörten, „Knochenbrüche in spe.“ Ein paar Pazifiſten ſcharrten, wurden aber in dem allgemeinen Gelächter kaum gehört. Ich Den Spiessern Alas wiht ihr denn von unſern jungen Toten, Die in der Fülle ihrer Frühlingskraft Tie Fackeln für das Vaterland verlohten? Im Kegelklub, beĩ Skat und Gerſtenlaft Bejammert ihr die Sitten, dĩe verrohten, Und hütet vor dem Gchmutz den Stiefelſchaft. Vir aber ſtehn indes auf dem bedrohten, verlornen Polten, wo dĩe Cücke klafft, Und achten nicht des Bluts, des ſtrõömend-roten.. Doch wenn den Siĩeg hinltürmend wir errafft, Spiĩelt ihr euch auf als kühne Freĩheĩtsboten, Vergellend, daß ihr länglt im Sumpf erſchlafft. Nir aber tanzen nĩcht nach euren Noten— Aufgellt ein chreĩ urheil ger Ceidenſchaft: „Sie ſtarben nicht für euch, die jungen Toten!“ Heinrich Anacker junger Dachs ſchon lange Reden ſchwingen muß, empfindet man es als ganz beſonderen Genuß, ſelber mal zuhören zu dürfen. Erwartungsvolle Stille lag über dem geſamten Auditorium, denn jeder wußte, in ſolchen Augenblicken durfte den Chef nicht das geringſte Raſcheln eines Kolleg⸗ heftes ſtören. Ein ſehr intereſſanter Fall, meine Herren!“ Ja, weiter kam der Profeſſor vorläufig nicht. Mit einem ſtürmiſchen Knall war eine Tür auf⸗ geſprungen. In der Oeffnung, ſozuſagen mit⸗ ten auf der Demonſtrationsbühne und dicht ne⸗ ben dem Gelehrten ſtand aufgeregt, völlig aus der Puſte und doch breitbeinig wie ein Lands⸗ knecht— mein Freund Putſch! Natürlich wurde er angeſtarrt, als ſei er eben vom Himmel gefallen; er aber merkte nichts davon, beugte ſich vor und durchſuchte mit ſei⸗ nen lebhaften Aeuglein den Saal. Jetzt hatte er mich rausgefunden. Da winkte er mir auch ſchon zu. Nun war ich es, der im Brennpunkt der allgemeinen Aufmerkſamteit ſchmorte. Verflucht und zugenäht! Mich überlief es heiß und kalt. Wenn ich nicht wollte, daß dieſer Höllenhund durch den ganzen Saal hindurch auf ſeine bekannte Art mit mir zu palavern anfan⸗ gen ſollte, dann mußte ich wohl oder übel aus meiner Bankreihe hervorkrabbeln und mich hin⸗ ausverfügen. Wer ſo ſelten ins Kolleg kommt wie ich damals, will natürlich nicht nur ſehen, ſondern auch geſehen werden, vom Dozenten nämlich; deshalb hatte ich mir ja eine der vor⸗ derſten Reihen ausgeſucht; a ber ſo hatte ich mir meine heutige Gaſtrolle denn doch nicht vor⸗ geſtellt. Lieber möchteſt du Spießruten laufen, dachte ich bei mir, während ich mich langſam, allzu langſam, an den Knieſcheiben und Schienbeinen meiner Nachbarn vorbeiſchob. Zu allem Ueber⸗ fluß wollte der alte Herr da vorn die Unter⸗ brechung ſeiner Vorleſung anſcheinend mit einer hatte die Lacher auf meiner Seite. Sogar im Geſicht des Profeſſors zeigte ſich verräteriſch ein vergnügliches Zucken. „Raus“, ziſchte ich Putſch zu,„bloß raus! Was willſt du überhaupt? Was iſt denn nun ſchon wieder⸗los?“ Ich hatte eine ziemliche Wut im Bauch. Es ſollte ſich jedoch bald zeigen, daß mein Kamerad noch viel entrüſteter war. Er grollte laut vor ſich hin. „Wo ſteckſt du bloß, Menſch' In der Woh⸗ nung nicht! Im Heim nicht! Nirgends konnt' ich dich finden. Was machſt du denn hier?“ Ich war heilfroh, daß wir jetzt draußen waren. Dieſe ehrliche Verwunderung darüber, daß ein Studiker ſich merkwürdigerweiſe auch mal in ſeinem Kollegſaal aufhält, hätte drinnen zweifellos abermals einen Lachſturm entfeſſelt, diesmal auf meine Koſten. „Was ich hier mache?“ knurrte ich.„Blöd⸗ ſinnige Frage! Hier gehör' ich doch her, minde⸗ ſtens an Werktagvormittagen!“ „Quatſch! Jetzt gehörſt du nicht hierher, ſon⸗ dern nach Latzow. Liegt bei Wolgaſt, das Neſt. Da wird heute der Hof von unſerem Pg. Dinſe verſteigert.“ „Na, und? Ich kann ihn nicht kaufen.“ SA greift an! „Nee! Aber dafür ſorgen, daß ihn kein anderer kauft, kein Jud'.“ „Du biſt wahnſinnig, Putſch.“ Ich hatte jetzt endlich verſtanden, und ver⸗ ſuchte mir die Situation vorzuſtellen, die ſo ein Störungsverſuch mit ſich bringen könnte. „Das wird mindeſtens ſechs Monate koſten.“ „Na, dann hätteſt du ja den Erholungsurlaub, der dir ſo notwendig fehlt. Los, los! Der Wa⸗ gen wartet. Deine Leute ſind ſchon vorausge⸗ Copyristh 1933 dy Hanseatische Verlazsanstalt, Hamburg, Printed in Germany. fahren. Laſtwagen mit Anhänger, Achtzig Mann!“ „Was? Die SA ſchon unterwegs? Das hät⸗ teſt du gleich ſagen ſollen.“ Wir ſtürmten zum Auto. Es wurde allerhöchſte Zeit, wenn wir nicht zu ſpät kommen wollten. Unſere Kilometeruhr zeigte ſiebzig. Wir vier SA⸗Leute im Wagen aber waren längſt auf„achtzig“. hinter ſeinem Steuer. „Gib ihm, Felix! Dreh auf!“ Der Tachometer kletterte über arhtete neunzig. Wie ein Lauffeuer begleiteten uns die Rufe der Arbeiter ringsum auf den Fel⸗ dern, die entſetzt die Arme hochwarfen. Ueber⸗ all ſahen wir die Pflüger neugierig ihre Ge⸗ ſpanne anhalten. Nur mein Putſch rieb ſich vor Veranügen die Hände. 4 „Na, ſiehſt du?“ Auch das iſt Dienſt! Anſcheinend fand er, ich könnte mich gut und gern über den Tauſch dieſer Autofahrt gegen die Kollegſtunde tröſten. „Welche Krankheit ſollte den heute dran⸗ kommen?“ Der raſende Luftzug riß uns die Worte wie Fetzen vol Munde weg, kaum, daß ſie heraus⸗ gebrüllt waren. Ich beugte mich zu ihm. „Knochenbrüche!“ „Weshalb hat deine Bande im Hörſaal eigentlich ſo gelacht? Hoffentlich auch über Knochenbrüche! Oder über mich? Ich bin kein Knochenbruch—0 „— aber du wirſt noch einer werden. Ver⸗ ſtanden?“ Putſch hatte verſtanden. Er lachte, als ob er platzen wollte und warf ſich nach vorn zum Wagenführer. „Noch'ne Schüppe voll, Felix! Immer rauf damit!“ Vor uns ein ferner, ſchwarzer Puntt, der größer wurde: der Laſtzug unſerer SA. Wie ein einziger Knall ſchlug das„Heil Hitler“ von beiden Seiten gegeneinander, als wir den Wa⸗ gen überholten. Dann ſchrumpfte der dunkle Fleck, jetzt hinter uns, wieder zuſammen. Kamerad Putſch war mit ſeinen Gedanken ſchon weit voraus. In wilder Freude ſchlug er ſich auf die Schenkel. „Und wer bietet, kriegt———“. Die erſten Häuſer von Latzow! Bremſen! Raus! Wir brauchten nicht lange ſuchen, ein Haufe von zweihundert Menſchen verriet uns ſchon von weitem, wo die Verſteigerung ſtattfand. Während wir hügelan liefen, ſuchte ich die Lage zu erfaſſen. Sicherlich viele Neugierige dabei. Die Leute ſtanden auf dem Hof, vor den Ställen. Da war auch die Landjägerei. Alſo Vorſicht! SA⸗Leute, die im Gefängnis ſitzen, können der Bewegung nichts nützen. Noch warm vom Laufen, drängten wir uns zum Auktionator durch. Schon ſchrie jemand aus der Menge: „Hier wird nicht verſteigert! Hier nicht!“ Das war Freund Putſch, ich erkannte ihn an der Stimme. Jetzt erſchien er an der Innenſeite des gro⸗ ßen Zuſchauerkreiſes, in deſſen Mitte man ge⸗ rade ein Kalb geführt hatte. Der Gerichtsvollzieher ſchluckte erſt etwas, fing dann aber doch an. Ein unerhört dicker Viehhändler bot fünfundzwanzig, einen lächer⸗ lich niedrigen Preis. „Alſo fünfundzwanzig zum Erſten! Wer bie⸗ tet mehr?“ „Pomuchelskopp, wohr di!“ Das Publikum lachte; aber dieſes Lachen verzog ſich bald zu einem ſchmerzlichen Lächeln. Wenn niemand zu bieten wagte— wem konnte es lieber ſein als dem Viehagenten? Er griente ſchon jetzt in ſich hinein, indem er die Melone zurückſchob, ſich mit den beringten Wurſtfingern die Glatze kratzend. Jetzt wagte ſich auch jemand in der Menge mit einem Gebot heraus. „Dreißig Mark zum Erſten“, wiederholte der Verſteigerer. „Fünfunddreißig“, erklärte unſer Pomuchels· kopp gelaſſen und ſah ſich mit einem vielſagen⸗ den Blick nach den grünen Uniformen der Land⸗ jägerei um. Die Beamten jedoch waren einen Augenblick lang nicht bei der Sache. Von der Straße klang Geſang herauf. Unſere SAl „Fünfunddreißig“, wiederholte die Fettkugel jetzt etwas dringender, um den Verſteigerer zur Eile zu mahnen. (Fortſetzung folgt.) Nur unſer Felix Puchert ſaß ganz ruhig und ai 5 — ——————————————————— ——————————— ————— 4 Tragödie uMer Treue von Franz Schauwecker Franz Schauwecker iſt- mit Ernſt Jün⸗ ger der bedeutendſte Kriegsſchriftſteller. Seine Bücher„Der feurige Weg“ und„Aufbruch der Nation“ ſind bleibende Dokumente, heroiſchen deutſchen Menſchentums. „Tragödie zu erleben, iſt ein Vorrecht des Menſchen, vielleicht ſein beſonderer Nachteil, wie das Lachen nur im menſchlichen Geſicht eine rein menſchliche Regung ausdrückt.“ „Zugegeben mit der Einſchränkung: Schick⸗ ſalstragödien, ſchuldlos vom Rätſel des Ver⸗ hängniſſes getroffen, erlebt auch das Tier, und vielleicht erlebt es ſie ahnend, wenn es wie der Hund hochentwickelt iſt. Mit wiederum einer Begrenzung: auf der Bühne iſt ſie nicht mög⸗ lich... Der Hund ſpricht nicht. Aber im Film kann ſie erſtehen und erſchüttern.“ „Möglich. Beiſpiele.“ „Vor vielen Jahren kenterte fünfhundert Meter von der Küſte entfernt ein kleiner Mo⸗ torkutter, ein Fiſcherboot, in einer ſchrecklichen Winterſturmnacht an der Nordküſte der Halb⸗ inſel Hela. Die Stürme ſind dort zuweilen ſehr bösartig mit kurzen, harten, heimtückiſch aus dem Gleichgewicht ſtoßenden Wellenhieben. Die Beſatzung ertrank, nur ein Mann kam mit dem Leben davon: der Beſitzer des Kutters, ein Fiſcher. Sein Hund, ein Bernhardiner, rettete ihn, trug den vom Sturz Halbbetäubten ſchwim⸗ mend ins flachere Waſſer und zerrte ihn dann durch die donnernden Sturmreihen wütender Sturzwellen ans Land. Ohne den Hund wäre der Fiſcher hilflos ertrunken. Die Sache kam in die Zeitungen und machte großes Aufſehen. Der Hund wurde photo⸗ graphiert, der Fiſcher interviewt. Die Lebens⸗ geſchichte Rolands— ſo hieß der Hund— war gedruckt zu leſen: er ſtammte aus einem Schiff⸗ bruch im Kattegatt, wo ihn der Fiſcher als Matroſe an Bord genommen hatte, war etwa acht Jahre alt und hatte ſeinem neuen Herrn immer treue Dienſte getan. Ein Variétébeſitzer las von dem Hund und ſetzte es ſich in den Kopf, ihn zu kaufen. Er fuhr zu dem Fiſcher und machte ſein Angebot. Der Fiſcher ſchlug es ab. Der Mann bot mehr und mehr. Der Kapitän ſchüttelte den Kopf und ſtrich den Hund, der dabei war, über das weiß⸗ gelbe Löwenfell. Bis der Mann mit einem Male dreitauſend Mark bot. Nun muß man wiſſen, daß der Fiſcher durch das Unglück— er hatte auch die Netze einge⸗ büßt— alles verloren hatte. Er ſaß da mit einer Frau und vier Kindern, verarmt über Nacht. „Als er das hörte— dreitauſend Mark— wurde er weich. Er ſchluchzte und druckſte. „Hören Sie auf“, ſagte er. Aber da fing der Mann erſt an. Er durchſchaute die Zwangs⸗ lage, und das Ende vom Lied war: bei drei⸗ tauſendfünfhundert Mark hatte er den Hund und der Fiſcher das Geld. Eine ſchöne Summe — weiß der Himmel. Er zog mit dem Hund ab, nach Danzig, und Roland ging auch ruhig mit. Aber nach zwei Tagen war er wieder da, um die ganze Bucht herum bis dort, wo die Halbinſel am Feſtland anſetzt, ohne Spur und Wegkenntnis. Aber er war da, tiefnaß vom Regen oder vom Meer, und als er an dem Fiſcher hochſprang und ſich ſchüttelte, ſchleuderte er einen Sturzregen um ſich her. Der Fiſcher behielt ihn. Er war ge⸗ radezu betroffen von dieſer Treue, ein ein⸗ facher Mann, der nur mit Tatſachen recknet, mit Tatſachen und Fiſchen. Den Tag darauf erſchien der Varietebeſitzer und holte den Hund ab. Hatte ſich gleich ge⸗ dacht, was los ſei. Der Abſchied war ſchwer. Die vier Kinder lamentierten und der Fiſcher und ſeine Frau hatten Augen, als ſähen ſie das Netz zerriſſen und leer heraufkommen. Aber es half nichts. Der Variétémann hatte ſeinen Vertrag und der Hund gehörte ihm. Roland wurde mit Liſt in einen Wagen gelotſt und ab⸗ transportiert. Nach acht Tagen erſchien er zum zweiten Male: mit durchriſſener Halskette klirrend. Er hatte Bärenkräfte. Wieder wurde er abgeholt, diesmal mit Liſt und Gewalt. Von nun an kam er nicht wieder. Der neue Beſitzer machte mit Zeitungsausſchnitten Re⸗ klame für ihn und zeigte ihn auf der Bühne. Das zog. Die Leute kamen in Scharen, ihn an⸗ zuſtarren. Da ſtand er an einem Lederriemen, mit geſenktem Kopf, gleichgültig ergeben, und das Publikum glotzte aus ſeinen Senſations⸗ ſtielaugen. Als er das nächſte Mal auftrat, brach er plötzlich in ein langgedehntes, klagendes Geheul aus, in endlos anſchwellende Töne von ſo durchdringender Verzweiflung einer einſamen Qual, die ſich nicht helfen kann, daß er ſchleu⸗ nigſt von der Bühne entfernt werden mußte, denn er wirkte nur mitleiderregend oder ver⸗ ärgernd. Beim dritten Male aber gab es eine regel⸗ Der GCarien rufit rechte Senſation. Der Fiſcher hatte vom Auf⸗ treten ſeines Hundes gehört und da der neue Beſitzer ihm den Zutritt zu dem Hund ver⸗ weigert hatte, ging er ins Theater unter das Publikum, Parkettſeſſel vorderſte Reihe, fiſch⸗ duftend, elegant wie ein Walroß, und ſah ſich ſeinen Hund an. Er ſah ein Jammerbild, und plötzlich ſtand er, triebhaft, wie ſolche Leute manchmal in den ungeeignetſten Augenblicken ſind, einfach auf und ſchrie:„Roland!“ Das hätte er lieber nicht tun ſollen. Der Hund fuhr hoch, und in der nächſten Sekunde ſtand er ſteil aufrecht auf den Hinterläufen, von dem Halsband zurückgeriſſen, halb erwürgt, keuchend, jaulend, und mit einem Male riß er ſich mit einem raſenden Ruck los. Dann ſchoß er über die Bühne, ſprang ins Orcheſter unter die Muſiker, ſchmiß die Pauke um, riß einen Geiger zu Boden— Inſtrumente und Noten flogen— und arbeitete ſich über die Holzſchran⸗ 4 ken in den Zuſchauerraum zu ſeinem alten Herrn. Es gab eine Wiederſehensſzene, die wert war, erlebt zu werden. Der Hund ſchrie förm⸗ lich wie ein Kind, raſend, toll, faſſungslos vor Wonne. Er ſprang hoch, warf ſich zu Boden, leckte Geſicht und Hände, bellte, heulte. Das Publikum klatſchte und ſtellte ſich empört au die Seite des Hundes. Die Zeitungen nahmen ſich des Vorfalls an, die Polizei legte ſich ins Mittel und verbot das weitere Auftreten des Hundes! Der Fiſcher verſuchte es, den Hund zurückzuerhalten; er ſtieß auf den Vertrag und erreichte nichts. Er ſah den Hund nie wieder, aber er lebte weiter, arbeitete ſich hoch, richtete eine große Flunderräucherei ein, begründete Zweigſtellen hier und dort und erwarb ſich Vermögen und Anſehen. Der Hund fraß nicht, magerte ab und grämte ſich offenſichtlich zu Tode. Nach drei Monaten ſtarb er, teilnahmslos bis zuletzt, in einer Hof⸗ 3 ecke verkrochen, die man ihm als einem unver⸗ beſſerlichen Undankbaren überlaſſen hatte. Ich halte das für eine Schickſalstragödie im Sinn des Wortes, nicht nur vom menſchlichen 4 Standpunkt aus. Ich bin überzeugt, der Hund hatte gleichfalls das dumpfe Gefühl einer zwangsläufigen, unentrinnbaren Macht, die über ihn hereinbrach; wie ich überzeugt bin, ſeinem Herrn auch innerlich überall auf Tod dem edleren Teil, der immer empfindlicher iſt, der Tod ein. Und wenn ein ſchweres Schickſall— 5100 281265 Dr. Aljech unverſchuldet und unabwendbar iſt, wird 23 zum Verhängnis.“— „Sie ſprechen von einem Hund. Mir ſcheint, Sie werden zu ernſthaft.“ Sie gelangweilt habe.“ „Durchaus nicht“, antwortete der Zuhörer. „Es iſt ganz intereſſant geweſen. Morgen iſt der Koſtümball der Satiriker. Gehen Sie auch hin? Ich ziehe einen Pyjama an.“ So ſind die Leute. Aus dem Tagebuch Gorch Fock's 1915 Achte auf die Anfänge. Mit dem Daumen⸗ nagel zerſtörſt du den Keim eines Baumes, an dem du tagelang mit der Axt zu tun hätteſt, wenn du ihn aus deinem Wege räumen ſollteſt. Worte ſind Keime, ſind Saatkörner, gib acht auf ſie! * Wir ſuchen in Frauen und Mädchen zutiefſt nur das, was wir in Büchern und Gärten ſuchen: die Schönheit. Das Mädchen will aber um ihrer ſelbſt willen geſucht und umworben ſein. . Ihr verſteht den Dichter nicht, weil ihr das Kind nicht mehr oder noch nicht verſteht. ** 16./½3. Dienstag. Tauglich befunden. Ich fühle mich nicht zu alt, noch Soldat zu wer⸗ den. Watt mutt, dat mutt.— „Wenigſtens einer, der ein vergnügtes Geſicht macht“, meinte der Schutzmann. Soll ich etwa weinen? 4 Ich weiß, daß ich tief in Deutſchlands Schuld ſtecke, und ich rechne es mir zur Ehre an, auch dieſe Schuld zu bezahlen, ſoweit ich es vermag. 210 Was kann der wahrhaft Fröhliche außer ſei⸗ ner Fröhlichkeit verlieren? 24. Nach Mittag hörte Adolf das erſte Mal in ſeinem Leben einen Vortrag ſeines Vaters. Er klatſchte tüchtig mit und war recht ſtill. Ich konnte unter dieſen Umſtänden ſelbſtverſtändlich keine Andacht aufbringen und war eigentlich am froheſten, als wir nachher am Koffee⸗ und Kuchentifche ſaßen. Ich ſprach im Scherz von meinem Schwanengeſang, und er iſt es wahr⸗ ſcheinlich auch geweſen. Mich wundert's, daß ich noch keinen Befehl habe. *. Bezähmte Leidenſchaften: auf mich macht ihr denſelben trübſeligen Eindruck, wie ihn Wüſten⸗ könige machen, die hinter Eiſenſtangen ſitzen. Die Zeit iſt ein großes Sieb, das nur Steine zurückbehält und den ganz feinen Sand rinnen läßt. 4 Am entrüſtetſten iſt der Dieb, dem ein an⸗ derer etwas vor der Naſe weggeſtohlen hat. 28./3. Abends fand ich meine Kriegsbeor⸗ derung vor und— keine weinende Frau, zu meiner tiefen, innigen Freude. Donnerstag⸗ morgen muß ich am Schlump ſein, bin alſo Oſtern ſchon Soldat. Wohlan, Hans Kinau ſoll nicht kleiner ſein als Gorch Fock. Gott ruft mich und ich höre auf ſeine Stimme. Der Jüngling geht wegen des Kampfes in den Kampf, der Mann wegen des Friedens. Wer die Furcht beſiegt, kann nicht beſiegt werden. Helden ſind glückliche Narren, und Narren ſind unglückliche Helden. 30.½. Dienstag. Einiges noch geordnet und einiges eingekauft. Die Segel ſtehen, und wenn der Schiffer will, ſo kann die Reiſe losgehen. Sterne und Menſchen müſſen einmal ſinken und gehen, aber ſie ſinken und gehen nur in die Ewigkeit hinein. Kriegsbeorderung Sühſo— nu kummt een annern Stremel: ick warr Suldot as Richard Dehmel! No all de hunnert Kriegsgedichten un all de langen Kriegsgeſchichten treck ik mien Dichterpeerd in'n Koben un kladder in den Schützengroben. Uns Land, uns Land kann keenen miſſen, dat gift keen annern Weg as düſſen. Ik krieg Needütſchland nich tofoten as in den Rock von den Suldoten; de Weg dorhen, de Weg no boben, de geiht bloß dörch den Schützengroben! 25./5. Sieh mich zurückkehren, Heimat! Treue, Stärke, Liebe, Gottvertrauen! Im tiefſien Her⸗ zen ein Lachen wie ein ewiges Licht im Kölner Dom: ſo gehe ich. ** Strenger Dienſt iſt mir recht, denn ich will Deutſchland meine Schuld bezahlen,— wenn es ſein muß, mit dem Leben,— aber rohe Worte ſind mir innerliche Peitſchenhiebe und empören mich. d. .½/6. Wir müſſen den Krieg ſpüren, am eigenen Leibe ſpüren, wenn er uns reinigen und heiligen ſoll. Wer weiß, wie wir noch ein⸗ mal der ewigen Macht für dieſe Zeit danken werden. 2* ./6. Die entgegengeſetzteſten Stimmungen erwachſen mir hier. Oft drücken mich die Ketten, die ich trage, während ich ſie im nächſten Augen⸗ blicke gar nicht mehr fühle. 2* ./6. Ich bin wieder obenauf: Gott verläßt keinen Deutſchen, und Gorch Fock ſchon gar nicht.— Ich habe wieder einmal viel Freude am Soldatſein. Zwanzig Jahre lebe ich gewiß länger, wenn ich wiederkomme, ſo geſund macht dieſe Zeit,— und ich komme wieder, ich komme wieder! 4* Der urgewaltige Wind des Schickſals hat mich erfaßt und wirbelt mich empor, als ob ich —— keinen Willen hätte—, mein Wille iſt ott. *. ./6. Geſtern ſuchte der Feldwebel nach einem ſtudierten Mann, der geſchichtskundig iſt: an⸗ ſcheinend iſt die Geſchichte des 75er Regiments zu bearbeiten. Ich ſprach mit ihm, und er war gnädig oder ungnädig genug, mir zu ſagen, ich ſolle ihm heute meinen„Krempel“ mal vor⸗ legen. Ich alſo heute mittag nach der Kaſerne, in der unſere Schreibſtube iſt, unter dem Arm die„Seefahrt“, zwei Kriegshefte und einen Zettel mit meinen Hamburger Empfehlungen. Aber der Feldwebel hatte grade etwas mit dem „und ich mußte mei⸗ usketier auf den Tiſch legen. Ob nun irgendetwas geſchieht, weiß ich nicht, glaube es aber ſchwerlich. Hier weht doch wohl kein anderer Wind für mich als der des Kaſernenhofes. Deshalb ſchreibe ich aber doch ein Werk der 75er für ganz Niederſachſen, wenn ich auch nichts weiter als das Leben und die Hauptmann zu beſprechen nen„Krempel“ einem Seele ſtudiert habe. 11./6. ſchichten, die na Das iſt etwas für ſpäter, denke ich, und ich denke auch, dem deutſchen Volke, das ich liebe, wie nur ein Menſch es lieben kann, einen Dienſt damit zu erweiſen. Ich will ſchon in Ecken hineinleuchten, auf daß Licht werde, und unſere Kinder eine neue Welt, ein dunkle neues Deutſchland grüßen. Denkt aber nicht, daß ich verbittert bin: im Gegenteil, ich lache ob aller Erlebniſſe dunkelſter Art, weil ich ſie erleben muß, weil ich ſie dich⸗ teriſch verwerten ſoll. 4. ukunft als in der Gegenwart lebt. *. 23./6. Wenn ich jetzt nicht Frau und Kinder hätte, ich verlöre mich gänzlich, ſo luſtlos bin ich immer noch. Es heißt, daß das Erſatz⸗ bataillon am 1. Juli hinausgehen ſoll: da wäre Gorch Fock dann vielleicht dabei, aber wo ſind ſeine Kameraden? * Nein! Ich will nicht klagen, die alte Sonne ſcheint mir noch und wird mir weiter ſcheinen! Mir, der ich dies alles erleben und auskoſten muß, damit es nicht verloren gehe, mir ziemt es am allerwenigſten, ſo zu tun, als ob ich nich mehr mitſpielen wolle. Jedes Leid dieſer Tag wird einſt eine Freude auslöſen, aus jede —— der Soldatenzeit wird einmal eine Roſ erden. Ich erlebe Geſchichten hier,— Ge⸗ der Druckerſchwärze ſchreien. Aufgabe rren Wal Waller, 2 heim; J. M 4 Einſendun Abt. Scha Nach der.“ ſchlacht zwiſc :1 bei 7 9 den äußerſt Weltmeiſter aber merlwü Deutſchland lungen keine Unterſchätzun aaus waren bishe daß er den Wert ſeiner rettenden Tat in jener ſiebenten ab Sturmnacht zu ſchätzen wußte und von jenem Augenblick gemeinſamer Todverbundenheit an Mangel gab. Wir Mannheim( rieſen bei u 4 3 und Leben verknüpft war. Wenn das Unzer⸗ trennliche getrennt wird, tritt notwendig bei wiemperament ansd * d 2— d4 3. Sg1— fz3, 5. Lc1—25 Die Cambr „Tia“, ſagte der Mann, der die Geſchichte erzählt hatte.„Entſchuldigen Sie bitte, daß ich Schw. Ausg ihr ja ſogar 7. S13—4 Zu de meiſterſc gende E Meiſters Es war ir Bogoljvu Schachwerber ſchen Stadt Bogoljubow ſem Simulte „* 4 29 Spielen winnen, fünf en für ihn eiſtung. Selbſtverſt' Preſſe dafür richterſtatter den.) Eine b »Schluſſe der partien gegen Anſicht der »ganz auf ſei er dieſe Par erwarten w Nicht jeder derartiges E gehört neben auch ein jah lichen Stellr innerhalb ku: binationen g 21/½. Ich bin ein Menſch, der mit Träumen beſſer umgehen kann als mit wirklichen Din⸗ en, der weit mehr in der Vergangenheit und werten. Dieſe einz pphänomens( ichgroßin gehen. Zudringlich irſchte ich m j5 langſam a „und ſchon er Feind von Wenn ich alf ſchon diplom kam mir aue Um zwei bet. Ich rec ahrt vor vie o bedeutete behaglichen ſei, ſeine We tte vom Auf⸗ da der neue n Hund ver⸗ er unter das Reihe, fiſch⸗ und ſah ſich merbild, und ſolche Leute Aufgabe Nr. 17 & bHeublein ⸗Kaſſel(„Schwalbe“ 1934) Augenblicken and!“ i ſollen. Der— 7 7, —— 2 örcheſter unter im, riß einen e und Noten ie Holzſchran⸗ ſeinem alten V 4, 4,,, W 7. I 2 ie, die wert d ſchrie förm⸗ ſſungslos vor ich zu Boden, heulte. Das h empört auf 4 EII r 9 Matt in zwei Zügen. . Ka7, Dil. Tol, Las, h2, Sc7. B d. Schw. K d 4. T bI, e6, Lc2, Sa2, Bbs, c5, d. nerhalten; er** Vorfalls an, nd verbot das Der Fiſcher 3. te nichts. aber er lebte te eine große e Zweigſtellen Zermögen und Zu den Löſungen: Aufgabe Nr. 15 wurde richtig gelöſt von den rren Walter Beilke, Feudenheim; Franz Waller, Mannheim; P. Zeiher, Ofters⸗ heim; J. Mayer, Viernheim. Einſendungen jeweils an die Schriftleitung, Abt. Schach. Weltmeiſterſchaft Nach Partie ſtand die Groß⸗ ſchlacht zwiſchen Dr. Aljechin und Bogoljubow :1 bei 7 Remiſen. Bogoljubow hatte gegen den äußerſt kühn und hazardiſch ſpielenden Weltmeiſter mancherlei Ausſichten. Es ſcheint aber merkwürdigerweiſe, daß unſer Meiſter von Deutſchland in der Verwertung beſſerer Stel⸗ lungen keine glückliche Hand hat, ſei es aus Unterſchätzung gegneriſcher Chancen, ſei es aus Mangel an Ausdauer. Aber hochintereſſant waren bisher die Partien, wenn man von der ſiebenten abſieht, die frühzeitig Ausgleich er⸗ ab. Wir werden vom 1. bis 8. Juni in annheim(Harmonie, D 2, 6) beide Schach⸗ rieſen bei uns kämpfen und ſiegen ſehen und haben, nach den geſpielten Pa⸗tien zu urteilen, ib und grämte drei Monaten in einer Hof⸗ einem unver⸗ en hatte. lstragödie im n menſchlichen ugt, der Hund Gefühl einer Macht, die überzeugt bin, Tat in jener nd von jenem bundenheit an erall auf Tod in das Unzer⸗ iemperamentwwolle Kämpfe zu erwarten. notwendig bei Fianzenon Zin n e pfindlicher iſt, T mchnt Bogolfuhams Sieg mae maa veres Schickfalk nee Wartie)) iſt, wird es„De. Aljechin Bogoljubow 1. d2— d4, Sg38—f6; 2. 2— 4, e7—e6; 3. S31— f3, d7— 4d5; 4. Sb1— 3, c7— c; 5. Lc1—25, Sbd7; 6. e2— 3, Dds—a5. Die welche Schw. Ausgleich zu geben ſcheint. W. pflegt ihr ja ſogar häufig auszuweichen. 7. Si3— d2, Lfs—b4; 8. Dd1—c2, do 4: ). Mir ſcheint, die Geſchichte bitte, daß ich Sonnkag, den 6. Mai 1934 9. Lf6:, Sf6:; 10. Sc4:. Spielbar und näher zu unterſuchen iſt Le 4: 10...., LSo3 +; 11. Dos:. W. will das End⸗ ſpiel. Jedoch kann dem Schw. da nicht viel paſſieren. „ Disn 14. Fbi. hö; i s is ren 17. K d 2, o 5. Damit ſteht Schn/ ſogar recht gut, weil auf der e- und.Linie ſeine Türme ein ſchönes Betätigungsgebiet finden. Er muß nur die Möglichkeit der Oeffnung der-Linie be⸗ achten. 18. Thoi, Tads; 19. 34, La 41 Dieſer aus⸗ gezeichnete Zug deckt die Schväche des w. d⸗ Bauern auf, der ſchon jetzt nicht mehr zu ret⸗ ten iſt! Soll man das glauben? Aber Schw. droht mit sd7 Sd7:(ſonſt e5 bzw. nach i4 Vorbereitung mit f6) T4d7: nebſt e5. Dann fällt entweder d4 oder Schw. erzwingt das ——* auf der-Linie, was noch ſchlim⸗ mer iſt. 20. h 4, Sd71 21. Sd7:, Td7:: 22. f4, h6l Um auf sö5 unter Oeffnung der-Linie tauſchen zu können. Falls ſofort f6, ſo 35 e5, 16—, gf6: TSg1 nebſt Le4 oder Ld3. 23. Ke 2, Lesz 24. Ups, las: 25. Lesz T:%26. K d 3. Aljechin ſucht nun Aequivalent für den kommenden Verluſt des d⸗Bauern, den Tdi deshalb nicht rettet, weil ja od4: cd:, Td5(e 472 Taß5), dem Schw. ein klar über⸗ legenes Endſpiel gibt. 26. f6; 2 à 4, e5; a b, a b. 28. a 5 Tedo6; Bogoljubow 29. D. ,, 7— 3 7—, 2 4. 5 n. , Sn Dr. Aljechin i en b⸗Bauern koſten würde. s: 32. Ta5 Sc4:3 33. e d:, ed4:; 34. e4—. Auch Tbs: de 3, Kes: iſt wenig erſprießlich, denn T4d4 nebſt h5 zerreißt die übriggebliebene Bauernkette. rbi, p4: 36. K5, bs: 37. es, keb resr, Kt7: 39. be2, Tb4. Droht nun Eindringen auf der-Linie. 40. Te 4. Ein bitterer Entſchluß, denn nun 30, 151 Nun kann nicht gleich der Bauern Zſich im vorgusee gen weil ſpäter 17 + nebſt Tb7 .—— 1. Jahrgang wird die ſo wichtige 5. Reihe an Schw. abge⸗ —5 und die vorgerückten Bauern ſchwach. as iſt die Kehrſeite des witzigen Bauern⸗ zuges f5. annn: hßsz; ops; 43. f6, g 61 44. T f3, Td2:; 45. K d:, Tg4 +7; Ib2 49. b1, Tbs; 50. Kd 3. W. iſt auf Abwarten beſchränkt. 50.„ T4 56; 51. Kes, Tb3 +; 52. K d 2, TSb7; 53. K2, T7b6; 54. K d 1, T3b4; 55. 57. Ke2, 1Ib3; 58. Tn2. Es drohte einfach Tis nebſt— da Tauſch unmöglich— 33. 7: 50. Tu4, T2 3: 61. Th2, Taba; 62. Th4, TZb4; 63. K3, Kg6; 64. T4h1, K35; 65. K d2, T4b5; 66. Ke 2, Th6; 67. Th1, Th2 +; 68. K d 3, K h4; 69. Tgel, Td5 +; 70. K3, Te5 +; 71. Kbz3, Tsiznirs beip fei: Ni iſt der Gewinn leicht. ..rese. ler. Kg3: 76. Te3 +, Kf2; 77. To2 7, Kel; 78. To1—. Ke 2; 79. Te27T, Kd1; 80. Ta2, Th3 +; 81. K4. IT2 3. W. gab auf. Um die Meiſterſchaft von Drutſchland Aachen, 13. bis 27. Mai Teilnahmeberechtigt 3* die fünf Kampf⸗ meiſter Bogoljubow, Dr. Rödl, Carls, Kie⸗ minger, Weißgerber, ferner die zehn Zonen⸗ ſieger und der letzte deutſche Meiſter, Heinicke⸗ Altona. Einige Plätze werden für Meiſter reſerviert, die am letzten deutſchen Turnier (Bad Pyrmont) nicht teilnehmen konnten, dar⸗ unter Engels⸗Düſſeldorf. Bogoljubow iſt natür⸗ lich verhindert. Den ſfüddeutſchen Zonenſiegern, Hahn⸗ Bayreuth und Heinrich⸗Ludwigshafen wünſchen wir recht guten Erfolg. Problem⸗Weikkampf Harburg⸗Wilhelmsburg— Waldhof Ergebnis 27:27 Der erſte Wettkampf, den die Problem⸗ gemeinſchaft Waldhof ausgetragen hat, endete unentſchieden. Vereinbart waren in jeder Ab⸗ teilung fünf bauernloſe Zweizüger, die zu⸗ ſammen am 1. April ds. Is. dem Preisrichter Rudolf Büchner, Erdmannsdorf, zur Beurtei⸗ lung zugeſandt wurden. Harburg mußte kurz vor Terminſchluß Inkorrektheit eine Aufgabe zurückziehen. ldhof wurde dadurch etwas begünſtigt, da mit fünf Aufgaben doch mit einem gerechnet werden konnte. Nachdem der Einſendungstermin verſtrichen war, wurden die betreffenden Aufgaben gegen⸗ womit beide Beteiligten zeurteilung machen konnten. Run liegt das rgebnis des Preisrichters vor— und Wald⸗ hof iſt eigentlich eiwas enttäuſcht— nicht über das Reſultat, ſondern über die Eingruppierung. Für Harburg dagegen, das nur mit vier Auf⸗ gaben beteiligt war, ein ſicher zufriedenſtellen⸗ er Erfolg. — Für die junge Problem⸗Abteilung Waldhof wird dieſes Ergebnis ein Anſporn ſein, um im kommenden Rückkampf, der vorausſichtlich im nächſten Jahre ſtattfindet, zu einem Siege zu kommen. Nun zu dem Ergebnis ſelbſt. Den.,., 6. und 8. Platz belegte Harburg, während der .,.,., 7. und 9. Platz an Waldhof kam. Nachſtehend das namentliche Ergebnis: „Wieſe, Harburg 10 Punkte . Anders, Harburg „Held, Waldhof „May, Waldhof „Mehner, Waldhof „Koch, Harburg „Hild, Waldhof „Hollmann, Harburg „Keller, Waldhof 3 Zu den einzelnen Aufgaben ſelbſt werden wir bei der Löſungsbeſprechung zurückkommen. Vier⸗-Städte⸗Weitkampyf Karlsruhe— Heidelberg— Ludwigshafen— Mannheim am 13. Mai in Schwetzingen. Ein von der geſamten badiſch⸗pfälziſchen Schachwelt ſtets mit großem Intereſſe verfolg⸗ ter Schachwettkampf wird auch dieſes Jahr wieder ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen. Jede Stadt ſtellt hierzu 25 Spieler, die je⸗ weils in zwei Runden(vor⸗ und nachmittags) um den Sieg kämpfen. Der Mannheimer Schachklub wird zu dieſem Treffen in ſeiner ſtärkſten Aufſtellung antreten. Dazu ſollen ſämtliche Abteilungen bis ſpäte⸗ 90999——9 ⏑⏑0+e-.. doꝰ O- OS ſtens 6. Mai bis zu drei ihrer beſten Spieler melden. In Anbetracht der kurzen Zeit bitten wir um Einhalnong des Meldetermins. Alles Nähere hierüber iſt allen Abteilungen bereits durch Rundſchreiben zugegangen. 5. Runde der Kreiswellkämpfe! Auf Grund des bevorſtehenden Wettkampfes in Schwetzingen müſſen die am 13. Mai vor⸗ geſehenen Kreisſpiele bereits am 6. Mai aus⸗ werden. Die 5. und zugleich letzte unde bringt folgende Paarungen: Zentrale gegen Feudenheim, Turm— Waldhof, Neckar⸗ au— Käfertal. Ich erſuche die Abteilungs⸗ leiter, dieſe Terminänderung zu beachten. K. H. Briefkaſten Viernheim.(J..) Nr. 17 richtig. Leltüre „Die ſpannendſten Bücher ſind doch immer wieder meine Geſchäftsbücher. Da weiß kein Menſch, wie die Sache mal endet!“ Augendiagnoſe —„Aha!“ ſagte der berühmte Diagnoſtiker, in⸗ dem er eifrig in das Auge ſeines Patienten ſtarrte,„alle Zeichen nervöſer Störungen! Sie haben nicht nur eine Augenerkrankung, ſondern ich ſehe auch deutliche Merkmale von Leber⸗ ſchwellung, Verfettung des Herzens, ſchlechter Blutzirkulation! Das einzige, was ich Ihnen empfehlen kann...“ „Halt! Halt!“ rief da der Patient.„Wird es jetzt nicht Zeit, daß Sie in mein anderes Augen blicken? Dies iſt nämlich mein Glas⸗ auge“ der Zuhörer. n. Morgen iſ 2. ehen Sie auchhh Begegnung mil Vogoljubow n. Von Belly Zu den ſtattfindenden Kämpfen um die Welt⸗ meiſterſchaft im Schachſpiel erfahren wir ſol⸗ gende Einzelheiten aus dem Leben des deutſchen Meiſters und Anwärters auf die Schachkrone. Es war im Oktober 1933. Bogoljubow ſpielte im Rahmen der »Schachwerbewoche in einer kleinen mittelbadi⸗ 4—. Stadt— ein Ereignis, das der Name Bogoljubow zu einem ſolchen machte. In die⸗ Hier weht doch ſem Simultanſpiel auf 27 Brettern und in ch als der des 29 Spielen konnte der Meiſter 22 Partien ge⸗ e ich aber doch winnen, fünf remis machen und nur zwei gin⸗ rſachſen, wenn für ihn verloren— gewiß eine gewaltige Leben und die eiſtung. Selbſtverſtändlich intereſſierte ſich auch die Pcreſſe dafür und ich hatte die Freude, als Be⸗ hier,— Ge⸗ richterſtatter zu den Kämpfen entſandt zu wer⸗ wärze ſchreien. den. Eine beſondere waren am e ich, und ich Schluſſe der Veranſtaltung die ſechs Blind⸗ „ das ich liebe, partien gegen eine beratende Mannſchaft. Ohne n kann, einen Anſicht der Figuren und des Brettes, alſo will ſchon in ganz auf ſein Gedächtnis angewieſen, ſpielte auf daß Licht eer dieſe Partien, die alle, wie nicht anders zu neue Welt, ein erwarten war, für ihn gewonnen wurden. NRNicht jeder 5 in 55 m 5 ein ; 0% z% derartiges auſpiel zu bieten, denn hierzu ie dund gehört Aben einem ausgeprägten Gedächtnis —755—* er auch ein jahrelanges Training, um alle mög⸗ eil ich ſie dich ⸗ lichen Stellungen im Kopf feſtzuhalten und ijnnerhalb kurzer Zeit viele Tauſende von Kom⸗ binationen genau durchzurechnen und zu ver⸗ twas mit dem ich mußte mei⸗ auf den Tiſch chieht, weiß ich 4 3 werten. mit Träumen Dieſe einzigartige Leiſtung des Gedächtnis⸗ virklichen Din⸗ phänomens brachte mich auf den Gedanken, den und Schachgroßmeiſter um ein Interview anzu⸗ ebr. 4 ehen. 4 1 Zudringlich, wie Preſſeleute nun einmal ſind, au und Kinder 55 chte ich mich nach Schluß der Veranſtaltung ſo luſtlos bin ſo langſam an ihn heran—kurze Vorſtellung— „ uind ſchon erfuhr ich, daß ein ausgeſprochener 1 ſol: 58—— von Preſſeinterviews vor mir ſtand. „aber wo ſind! Wenn ich alſo etwas erfahren wollte, mußte ich ſchon diplomatiſch zu Werke gehen. Das Glück lam mir auch zu Hilfe. umm zwei Uhr war die Veranſtaltung been⸗ die alte Sonne pet. Ich rechnete raſch aus, daß an eine Ab⸗ veiter ſcheinen! 1 vor vier Uhr morgens nicht zu denken iſt. und auskoſten»So bedeutete ich dem Meiſter, daß in einem zehe, mir ziemt„Fehaglichen Zimmer es doch viel gemütlicher als ob ich nicht ſei, ſeine Wartezeit totzuſchlagen, als in einem eid dieſer Tage arteſaal— und außerdem erklärte ich mich en, aus jedem bereit, unter Aufgebot meinei ſämtlichen Koch⸗ immal eine Roſe———** künſte noch eine Taſſe Kaffee zu bereiten. Dieſen „zwingenden“ Gründen konnte ſich Bogoljubow nicht verſchließen— er willigte ſofort ein. Gleich ergriff ich ſeinen Koffer und gemein⸗ ſam türmten wir los— ich ſiegesbewußt— meiner Behauſung zu. Mein Vorhaben mußte nun ſchicklichſt einge⸗ leitet werden. Das große Schachproblem ſchließlich den Meiſter intereſſieren. Wir ſpra⸗ chen ſchon auf dem Wege von den zuletzt ge⸗ ſpielten Blindpartien— ja die Blindpartien — ſo tauchte es blitzſchnell in mir auf— das iſt das Richtige, um den Meiſter zum Sprechen zu bringen. Mit meinem angeborenen Laien⸗ verſtand für derartige Probleme dozierte ich nach dem bekannten Grundſatz„warum denn ſo einfach, wenn es umſtändlich auch geht“: „Warum nehmen Sie denn nicht zur Unter⸗ ſtützung Ihres Gedächtniſſes bei ſolchen Blind⸗ partien ein leeres Schachbrett zur Hand?“ Und prompt kam die Antwort:„In meinem Kopfe iſt immer ein ſauberes und neues Schachbrett eingeprägt und die ſchönſten Figu⸗ ren, wie ich ſie mir nur wünſchen kann“. Nun ja— er muß es ja beſſer wiſſen wie ich. In meiner Junggeſellenbude quartierten wir uns behaglich ein, der Kaffee war auch bald fertig, ich hatte ohne dies noch den Bericht zu ſchreiben über den gehabten Spielabend und ſo baute ich meine kleine„Olympia“ auf und taſtete feſte drauf los, was das Zeug hielt. Die Höflichkeit gebot es jedoch, noch neben⸗ bei meinen Gaſt zu unterhalten, und um die⸗ ſen interviewfeindlichen Schachgroßmeiſter nicht vor den Kopf zu ſtoßen, legte ich heimlich meine ſtändigen ffen, Notizblock und Blei⸗ ſtift, zurecht, und im Laufe unſerer angereg⸗ ten Unterhaltung konnte ich doch noch ſo man⸗ ches aus ſeinem Leben feſthalten. Vielleicht war es auch nicht gerade der Kaffee, den ich ihm angeboten habe, weit eher der zurücklie⸗ gende Kampfabend, der ihm die Zunge löſte Und Bogoljubow erzählte. Ich heiße Ewfim Bogoljubow— gewiß ein ehrfürchtiger Name, denn er heißt zu deutſch Gottlieb— am erſten April 1889 im Gouverne⸗ ment Kiew, Ukraine, geboren(nach deutſcher Zeitrechnung am 14. April) als Sohn eines ruſſiſchen Prieſters war es meines Vaters Wunſch, daß auch ich in den geiſtlichen Stand treten ſollte. Deshalb beſuchte ich ein geiſt⸗ liches Seminarium und ſpäter die Univerſität Kiew; allein meines Vaters Wunſch ſollte nicht in Erfüllung geben— doch davon ſpäter. Schon ſeit meiner Jugend intereſſierte ich mich für das königliche Spiel, und gerade im Alter von 13 Jahren hatte ich Gelegenheit, dem Schachſpiel zweier Schulkameraden zuzu⸗ ſehen und von Stunde an wußte ich, daß dieſes Spiel mich in ſeinen Bann ziehen wird— un⸗ lösbar für alle Zeiten. Mit Freuden und 3 ging ich dahinter, um die Geheimniſſe des Schachs zu ergründen — ich fand auch den Schlüſſel, der mich zu dem bekannten ruſſiſchen Schachmeiſter machte. Im Jahre 1914 führte mich mein Weg zum erſtenmal ins Ausland, und zwar nach Mann⸗ heim, um ein Meiſterturnier mitzumachen und evtl. bei dieſer Gelegenheit den internationalen Meiſtertitel zu erkämpfen, der vor dem Kriege nur in Deutſchland zu erwerben war. Doch das Unglück ſchreitet ſchnell. Es kam zum Kriege und ich wurde als Zivilgefangener in Triberg interniert. Für die Dauer des Krieges war ich alſo aufgeho⸗ ben und hatte Zeit und Muße, mich mit allen Feinheiten des Schachs bekannt zu machen und mir den letzten Schliff zu geben, der mich berechtigte, nach dem Kriege bei den zahl⸗ reichen Großkämpfen in erſter Reihe einen geiſtigen Kampf zu führen. So erlangte ich auch den vielbegehrten Großmeiſtertitel, der auf der ganzen Welt nur höchſtens zehn Per⸗ ſonen verliehen wurde. Triberg, das herrlich gelegene Schwarzwald⸗ ſtädtchen, hatte 3Ze mir angetan, zumal mich arte Bande der Liebe dort feſthielten. Meine rau, die mir zwei Töchterchen ſchenkte, das eine jetzt 9 und das andere 11 Jahre alt, iſt eine geborene Tribergerin, alſo Reichsdeutſche und ich ſelbſt habe mir die deutſche Staats⸗ angehörigkeit erworben, ſo daß ich in allen Kämpfen die Farben meiner zweiten Heimat — Deutſchland— erfolgreich vertreten habe. Erſte Preiſe erhielt ich 1921 in Pyſtian vor Dr. Aljechin und Spielmann, 1923 in Karls⸗ bad teilte ich drei erſte Preiſe mit Dr. Aljechin und Maroczy; das hr 1925 führte mich in Breslau zu einem erſten Preis vor Nimzowitſch und noch im ſelben Jahre ich in Moskau mit Lasker und dem damaligen Welt⸗ meiſter ebenfalls um den erſten Preis, den ich auch erhielt. Dieſe Erfolge gehören zu den größten. 1926 war ich in Berlin und wurde Erſter vor Rubinſtein, 1928 Bad Kiſſingen, erſter Preis vor Capablanca und nach all dieſen erfolg⸗ reichen Kämpfen wagte ich mich, 1929 in Wies⸗ baden Dr Aljechin den Weltmeiſterſchaftstitel ſtreitig zu machen. Nach ehrenvollem Kampfe, der reich war an gefährlichen Momenten für den Gegner, unterlag ich ſchließlich doch. Trotz alledem habe ich den Mut nicht ſinken laſſen, 1931 konnte ich in Bad Bled ſchon den zweiten Preis nach Dr Aljechin erringen. Seit dieſem Jahre bin ich deutſcher Schachvor⸗ kämpfer und habe mit der deutſchen Mann⸗ ſchaft in Prag ſiegreich Deutſchlands Farben vertreten. Im Jahre 1933 erhielt ich in Bad Pyrmont den Titel„Meiſter von Deutſchland“, der zum erſtenmal vom Großdeutſchen Schach⸗ bund verliehen wurde. Da die Vorausſetzungen für einen erfolg⸗ reichen Kampf gegeben ſind, habe ich mir eiſern vorgenommen, meinen ſchwerſten Geg⸗ ner, Weltmeiſter Dr. Aljechin, Paris, im Jahre 1934 erneut herauszufordern, die Vorbereitun⸗ gen zu dieſem Matſch ſind beendet und der Be⸗ inn wurde endgültig auf 1. April 1934 in den⸗Baden feſtgeſetzt. Soweit ſprach der Meiſter und viel mehr wollte ich eigentlich nicht wiſſen. Inzwiſchen hatte ich auch meinen Bericht fertig und unge ⸗ ſtört plauderten wir noch über dies und jenes, ſo erfuhr ich auch, daß Bogoljubow in der Schachwelt als ausgezeichneter Theoretiker und Schachliterat gilt. Erſchienen ſind folgende Werke und von ihm in Selbſtverlag genom⸗ men; in ruſſiſcher Sprache„Tſchigorins Par⸗ tien“ und in deutſcher Sprache„Ausgewählite Schachpartien“ und„Weltturnier Moskau 1925.“ Das bedeutendſte Werk, dem ſeine eigenſte Kampfmethode zugrunde liegt, iſt ſeine mo⸗ derne Eröffnung d2— d4“. Meine anfänglich etwas leichſinnige und humowolle Ader iſt mir vergangen nach die⸗ ſen Mitteilungen und in Ehrfurcht ſaß ich, der kleine Journaliſt, neben dem großen Meiſter, der ſturmerprobt über alle Fairniſſe des Lebens hinweg und in zäher Verbiſſenheit, aus ſelbſt⸗ erworbenem Können ſo manchen Kampf erfolg⸗ reich beſtanden hat. Nur zu bald war die Zeit herangebrochen und es hieß Abſchied nehmen. Raſch brachte ich noch meinen Bericht zur Redaktion, Bogol⸗ jubow begleitete mich auf dieſem Gang und dann gings raſch zur Bahn. „Ein letzter Händedruck— und ein freund⸗ licher, liebenswürdiger Gaſt hat mich verlaſ⸗ ſen, ein guter Geſellſchafter im Spiel wie auch im privaten Leben. —————— Es gibt eine ganze Reihe von Vorſtellungen, 4 die ſo allgemein verbreitet ſind, daß man ſie meiſtens ganz kritiklos als„richtig“ hinnimmt, ohne nach einem Beweis zu fragen. Wenn die moderne Wiſſenſchaft an die exakte Nach⸗ prüfung ſolcher Meinung herangeht, dann ſtellt ſich oft genug heraus, daß die Menſchheit wie⸗ der einmal einer Illuſion zum Opfer gefallen iſt— die dadurch nicht richtiger wird, daß man ſie jahrhundertelang für eine Wahrheit gehalten hat. Gibt es ein„Verſehen! der Mütter? Viele Jahrhunderte hindurch galt es als voll⸗ kommen ſelbſtverſtändlich, daß ſich eine werdende Mutter durch irgendeinen unangenehmen oder gar ſchrecklichen Eindruck— etwa den Anblick eines ſehr häßlichen Menſchen, eines wilden Tieres uſw.—„verſehen“ könne. Dieſes„Ver⸗ ſehen“ ſoll ſich dann ungünſtig auf die Enwick⸗ lung des Kindes auswirken; hat die Mutter ſich etwa durch den Anblick eines Bären erſchreckt, ſo kommt angeblich ein„Bärenkind“ mit Haaren am ganzen Körper zur Welt, oder es zeigt ſich mindeſtens ein Muttermal, das der Geſtalt eines Bären ähnelt. Gerade die Bären gelten ſeltſamerweiſe das ganze Mittelalter hindurch in dieſer Beziehung als beſonders gefährlich — im Jahre 1494 ließ der Papſt ſämtliche Ab⸗ bildungen von Bären in Rom zerſtören, um dem„Verſehen“ an dieſen Bildern vorzu⸗ beugen! Heute geht der Glaube an dieſe„Gefahr“ zwär nicht mehr ſo weit wie damals, aber die Möglichkeit des Verſehens als ſolche halten auch in unſerer realiſtiſchen Zeit noch weite Volks⸗ kreiſe für durchaus gegeben. Auf den Lande iſt noch ganz allgemein die Meinung vertreten, daß die Geburt eines irgendwie mißeeſtalteten Kin⸗ des auf ein„Verſehen“ der Mutter zurückzu⸗ fühven ſei, und ſelbſt unter wiſſenſchaftlich Vor⸗ gebildeten hält ſich als letzter Reſt derartiger Vorſtellungen wenigſtens noch die Meinung, daß die„Muttermale“ der Kinder häufig mit ſee⸗ liſchen Eindrücken der werdenden Mutter zu⸗ ſammenhängen. Alle dieſe Vorſtellungen aber, ſo uralt und „Wahrheiten“— die keine sind Stiere“! Gewiſſe Geſchichten, die faſt in jedem Sommer über die berühmte Seeſchlange immer wieder auftauchen, klingen häufig nicht viel ver⸗ nünftiger. Die Illuſionen über das Meer und ſeine Be⸗ gaſſo⸗Meer, das in zahlreichen Seegeſchichten eine große Rolle ſpielt, ſollen in den rieſigen Tangflächen, die dort in der Tat häufig vor⸗ kommen, Hunderte und Tauſende von Wracks verlorener Schiffe durch Meeresſtrömungen zu⸗ Mittelallerliche Darslellung des sogenannten Seemoͤnches wohner ſind alſo zu allen Zeiten beſonders zahl⸗ reich geweſen; nicht zum wenigſten liegt das wohl daran, daß wir ſehr viele Bewohner der Tiefſee noch überhaupt nicht kennen— die Scheidung zwiſchen Illuſion und Wirklichkeit iſt daher in dieſem Falle beſonders ſchwierig. Faſt die MHenschheit ſo weitverbreitet ſie auch ſind, haben vor der unbeſtechlichen Prüfung der Wiſſenſchaft nicht beſtehen können: es iſt nach allem, was wir heute wiſſen, einwandfrei erwieſen, daß es ein „Verſehen“ überhaupt nicht gibt! Ueber dieſe Tatſache als ſolche iſt gar nicht mehr ernſtlich zu diskutieren; es bleibt nur noch die Frage zu beantworten, warum ſich eine derartige Illuſion ſo erſtaunlich lange halten konnte. Die Antwort iſt relativ einfach: wir brauchen die Geſchichte vom„Verſehen“ nur umgekehrt zu betrachten. Ein Kind kommt mit irgendeiner Anomalie.— eiwa einer ſtarken Behaarung des Körpers, aus⸗ geprügten Muttermalen uſw.— zur Welt; die Eltern ſuchen ſelbſtverſtändlich nach einer Ur⸗ ſache jener Abſonderlichkeit— und finden ſie relativ leicht, wenn irgendein Vorfall vor der Geburt des Kindes als„Verſehen“ gedeutet wird. In Wirklichkeit haben dieſe Mißbildun⸗ gen ſtets eine ganz natürliche Urſache(krankhafte Wucherungen, Störungen in der vorgeburtlichen Entwicklung des Kindes uſw.); aber dieſe Zu⸗ ſammenhänge ſind dem Laien meiſt nicht be⸗ kannt, und ſo kommt die Illuſion des„Ver⸗ ſehens“ zuſtande. Ijlluſionen über das Meer Die erſte in deutſcher Sprache erſchienene Natur⸗ geſchichte brachte zwiſchen den Abſchnitten„Vk⸗ gel“ und„Fiſche“ ein großes Kapitel, das aus⸗ ſchließlich den„Meerwundern“ gewidmet war, und nach der Reihe Meerdrachen, Meerweiber, Meermönche und Seeſchlangen höchſt gelehrt gründlich behandelte. Bis in unſere Tage hin⸗ ein hat man ſich immer wieder in der Schilde⸗ rung der ſonderbarſten Seeungeheuer überbo⸗ ten; noch gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird ausführlich von einem erſchröcklichen“ Seeungeheuer berichtet; es iſt„zwanzig Ellen lang, ſechzehn Ellen hoch und brüllt wie hundert ſtets kommen die Erzählungen von irgendwel⸗ chen„Meerwundern“ dadurch zuſtande, daß ein der Bevölkerung noch nicht bekanntes Tier durch einen Zufall gefangen oder an Land geſchwemmt wird. So hat man beiſpielsweiſe die jahr⸗ hundertelang an allen Meeresküſten verbreitete Vorſtellung vom„Seemönch“ neuerdings da⸗ durch erklärt, daß gelegentlich beſonders große Tintenfiſche gefangen wurden, deren unheim⸗ liche und ſeltſame Geſtalt in der Volksvorſtel⸗ lung dann zum„Seemönch“ umgewandelt wurde. Zwei andere Illuſionen, die heute noch außer⸗ ordentlich weit verbreitet ſind, wollen wir kurz erwähnen: den„Schiffsfriedhof“ im Sargaſſo⸗ Meer und die„haushohen Wellen“. Im Sar⸗ Links. Das sagenhiafte Einhorn, an dessen Kæistenz jalirtausendelang glauble Rechts: Mie das Einliorn in Pirklichkeit aussieſil. Nashorn, das der Einhiorn- sage als Vorbild dienie ſammengetrieben worden ſein; in Wirklichkeit iſt aber ein ſolcher Schiffsfriedhof niemals ge⸗ funden worden, trotzdem man das fragliche Ge⸗ biet genaueſtens unterſucht hat. Gleichfalls ins Reich der Illuſionen gehören die in jeder beſſeren Seegeſchichte geſchilderten „haushohen Wellen“. Die moderne Forſchung hat nachgewieſen, daß in der Nordſee Wellen von mehr als vier Meter Höhe nur ganz ſelten vorkommen und in den großen Ozeanen dürfte die maximale Höhe einer Welle keinesfalls acht Meter überſchreiten— ein gewöhnliches vier⸗ ſtöckiges Haus iſt aber zwiſchen 18 und 25 Meter hoch! „Der Schlaf des Gerechten“— eine Illuſion! Die moderne Wiſſenſchaft hat ſich verſchiedent⸗ lich mit der Frage beſchäftigt, ob jener uralte Ausſpruch vom„Schlaf des Gerechten“ tatſäch⸗ liche Berechtigung hat— die Ergebniſſe dieſer Unterſuchungen haben jene Frage eindeutig ver⸗ neint. Ob jemand gut oder ſchlecht ſchläft, hat ſyie der„ Seemònchie in Mirklichikeit aussielit: ein riesiger Tinlenfisch IIIusio nen, die Mi ece Wissens chaft Zerstörte mit ſeinen moraliſchen Eigenſchaften kaum etwas zu tun; ein nervöſer Geiſtesarbeiter z. B. ſchläft beſtimmt ſchlechter als etwa ein Gewohn⸗ heitsverbrecher, deſſen primitive Anlagen„Ner⸗ ven“ überhaupt nicht kennt! Man hat in Zucht⸗ häuſern, Gefängniskrankenhäuſern uſw. den Schlaf von Schwerverbrechern beobachtet, wobei feſtgeſtellt wurde, daß gerade dieſe„Ungerech⸗ ten“ ſich eines ganz beſonders guten Schlafes zu erfreuen pflegen. Auch von„böſen Träumen“ werden Verbrecher nur ſehr ſelten verfolgt: eine Unterſuchung an 125 Mördern und Totſchlägern ergab, daß weitaus der größte Teil von ihnen überhaupt nicht träumte. Nur in ganz verein⸗ zelten Fällen wurde der Schlaf der unterſuchten Verbrecher von quälenden Träumen geſtört— im allgemeinen iſt er alſo aber beſſer, als der angeblich ſo ausgezeichnete„Schlaf der Gerech. ten“ der ſich bei näherem Zuſehen als ſchöne Illuſion herausſtellt. Illuſionen über Tiere Im Volke lebt teilweiſe heute noch eine un⸗ 4 endliche Fülle von ſeltſamen Vorſtellungen und Illuſionen über Fabeltiere aller Art. Aber auch die Wiſſenſchaft hat ſich oft genug auf die⸗ ſem Gebiete allen möglichen Illuſionen hin⸗ gegeben,— ſo glaubte man noch im 18. Jahr⸗ hundert ganz allgemein an die Exiſtenz des Einhorns, von dem in den Sagen des Altertums ſo häufig die Rede iſt. Heute wiſſen 4 wir, daß die Einhornſage höchſtwahrſcheinlich auf mißverſtandene Darſtellungen des Nashorns zurückgeht, und daß es ein Einhorn nie gegeben hat. In einem anderen Falle hat die Wiſſen⸗ ſchaft ſogar von ſich aus ein neues Fabelweſen geſchaffen: den„Hydrarcho 3“ der als rieſen⸗ haftes Meerungeheuer in früheren Erdepochen gelebt haben ſollte. Nach einer wiſſenſchaftlichen Veröffentlichung aus dem vorigen Jahrhundert bildet der Hydrarchos einen eigentümlichen Uebergang von den Sauriern zu den Schlangen und muß als das größte uns bekannte Unge⸗ heuer der Vorwelt angeſehen werden. Man — 33 1 4 8* —* — 15* ſetzte aus verſchiedenen bei Ausgrabungen ge⸗ fundenen Wirbeln dieſes Ungeheuers ein Skelett zuſammen, das in der Tat alle bisherigen Größenmaße aller vorweltlichen Tiere weit überſchritt. Längere Zeit hindurch wurde an der Echtheit dieſes Skeletts nicht gezweifelt, bis ſich herausſtellte, daß man es doch mit dem„Fabel⸗ weſen“ zu tun hatte. Die Wirbel, aus denen das Skelett beſtand, mehreren Exemplaren eines ausgeſtorbenen Zahnwals, der nur die für einen Wal durchaus nicht beſonders gewaltige Länge von maximal 20 Meter erreichte. Man hatte alſo aus einer ganzen Anzahl von kleineren Tieren ein„Un⸗ geheuer“ zuſammengeſetzt, das in Wirklichkeit nie exiſtierte! Dr. W. Hellwis. Des Mimen Rache Der einſt ſehr bekannte, heute vergeſſene Cha⸗ rakterſpieler des Weimarer Hoftheaters, Otto Lehfeld, haßte niemanden ingrimmiger, als ſei⸗ nen berühmten Münchener Fachgenoſſen Ernſt Poſſart, und zwar lag der Grund ſeiner Ab⸗ neigung darin, daß er niemals zu den Münche⸗ ner Muſteraufführungen berufen worden war. Der gekränkte Mime wartete auf eine Gelegen⸗ heit, um ſich zu rächen. Als Poſſart auf einer Gaſtſpielreiſe in Wei⸗ mar war, wollte er auch den Kollegen Lehfeld kennenlernen, den er noch niemals geſehen „Mein Name iſt Poſſart“, ſtellte er ſich ihm höf⸗ lich vor. Da nahm Lehfeld eine erſtaunte Miene an, ſtrich ſich mit der linken Hand nach Intriganten⸗ art über das Kinn, ſchoß auf den anderen aus halbgeſchloſſenen Augenlidern einen durchboh⸗ renden Blick, warf den Kopf in den Nacken und ſprach mit dem ihm eigenen, nicht zu beſchrei⸗ benden Ton hochmütiger Bosheit?„Poſſart? Poſſart?— Sind wohl auch——— beim Theater?“ ſtammten nämlich von Der deutſche ——5 1 ſchön eren ſchön New Porker N der blonde Boce 100 über einen oughran. Na über King Levi Erfolg noch we auf dem beſten —— Deutſch kämpfen. Der Deutf Favorit. Ne ien noch:5 fü er kurz vor Ka ſiert. Neuſel b licher Verfaſſun Pfund, währen wog. Dexr Der Kampf ſeinen? und verdankt v Angriffstaktit d Sch Reuſel ſeinen placierten Körpe Seile, doch verte Lon Neuſel b oughrans mit raden und brin, Die zweit⸗ Bild. Immer —¹ ſlögt 4 und ſchlägt ihn durch die Seile wieder zuxück, b Verteidigung. el zweimal we chlagens. Die geht mit j tſeiner r und treibt burch den Ring an Neuſel. Die vierte im Angriff. Er und verfehlt ge glänzenden Am und dreht ſich de lann das Ende ntt auch verſe eln, ſo daß ihn verwarnen muß e wütenden Anfat ee Ru er Verteidigun n Kör Linken zum K Reuſel antworte Menge johlt u Runde an ſich landen. Auch in der ſ ine Angriffe rchkommen, di haken und Kopf Vorteil. Neuſel Kampf dre auszuarten. Di Die fiebte der Menge wied den Amerikaner und muß nach Deutſchen die R Ebenſo geht! Bochumer. Ver üufeinander ein oft trennen. Ur iches Ziel die r perpartien des lann auch dieſe Neuſel hat ſie boxt jetzt techni 13 Haken, d wiſchen, bringer wenig ſpäter bef Vorteil und gel rdenden Neuf tobe der Men itig zu ſeinen och die gut ge Haken erreichen Bochumer jedoch hoch an Loughr Ermutigt gre der zehnten jetzt aus ſeiner s und bearb ier am Kö enſpitzen m ch nicht ver +* tſchiedenen Ti tte fünf Rund rte aften kaum ubeiter z. B. in Gewohn⸗ nlagen„Ner⸗ zat in Zucht⸗ uſw. den achtet, wobei „Ungerech⸗ Schlafes zu Träumen“ zerfolgt: eine Totſchlägern il von ihnen ganz verein⸗ unterſuchten 'n geſtört— 4 ſſer, als det Der deutſche Schwergewichtsboxer Walter AReuſel kam am Freitag in Amerika zu einem der Gerech. weiteren ſchönen Erfolge. Im volbeſetzten n als ſchͤne Rew Porker Madiſon Square⸗Garden errang bder blonde Bochumer einen verdienten Punkt⸗ ſieg über einen der beſten Amerikaner, Tommy dLoughran. Nach ſeinem eindrucksvollen Sieg über King Levinſti hat ſich Neuſel durch dieſen och eine un⸗ Erfolg noch weiter nach vorn geſchoben und iſt lungen und 4 Gusch Wege,——.— Se als er. Deutſche lt er Art. Aber knbfen. ſcher um die Weltmeiſterſchaft zu nug auf die⸗ Der Deutſche ging in dieſen Kampf als Faporit. Nachdem am Nachmittag die Wet⸗ ien noch:5 für den Bochumer ſtanden, wurde er kurz vor Kampfbeginn mit:5 hoch favori⸗ ſiert. Neuſel betrat in ausgezeichneter körper⸗ 2— Verfaſſung den Ring und brachte 175 Pfund, während Loughran nur 168 Pfund Der Deutſche rechtfertigte Kampf ſeinen Ruf als harter Schlager vollauf und verdankt vor allem ſeiner unermüdlichen Angriffstaktik den Sieg. Die zehn Runden echon in der erſten Runde überfällt Reuſel ſeinen Gegner mit genauen und gut 4 placierten Körperſchlägen, drängt ihn— n⸗ uſionen hin⸗ im 18. Jahr⸗ Exiſtenz des Sagen des Heute wiſſen vahrſcheinlich; gaßz es Nashorns nie gegeben die Wiſſen⸗ Fabelweſen er als riefen⸗ 1 Erdepochen in dieſem 1 Seile, doch verteidigt ſich der Amerikaner Neuſel bearbeitet den Kopf und Körper Jahrhun Loughrans mit rechten Schwingern und Ge⸗ igentümlichen raden und bringt die Runde hoch an ſich. en Schlangen Die zweite Runde bietet faſt dasſelbe kannte Unge- Bild. Immer wieder drängt der Bochumer d Man auf ſeinen Gegner ein, treibt ihn vor ſich her erden. und ſchlägt ihn in der Mitte der Runde ſogar durch die Seile. Loughran klettert unverletzt wieder zuxück, befindet ſich aber weiter in der el zweimal* F ind 3 chlagens. Die Menge wittert eine Senſation und 304 mit ſedem Schlag der beiden Boxer imit. Auch dieſe Runde entſcheidet Néu⸗ ſel zu ſeinen Gunſten. iſt Neuſel mit Beginn der drikten Runbde weiter im Angriff. Vor⸗ La0 5 berhaken bearbeitet er 3—4 auch e ge Rech anbringen jann, die en Bochumer etwas ernüchtern. Wenig ſpäter Er et jedoch wieder hinter dem Amerikaner her burch den Ring. Auch dieſe Runde geht an Reuſel. Dievierte im Angriff. Er iſt jedoch anſcheinend zu eifrig glänzenden Amerikaner einigemal ſein Ziel und dreht ſich dabei um ſeine eigene Achſe. Er lann das Ende ſcheinbar nicht erwarten und 4 Aa uch verſchiedentlich zu unſauberen Mit⸗ feln, ſo daß ihn der Ringrichter wegen Roheit verwarnen muß. Runde an Loughran. en ändert ſich das Bild. Nach den wütenden Neuſels in der is Runde geht Loughran jetzt aus rabungen ge⸗ ber Verteidigung heraus und kann in wir⸗ ers ein Skelett lungsvollen Körperſerien und mit genauen le bisherigen 1 Anken zum Kinn des Deutſchen auſholen. e bisherige Reufel antwortet mit wütenden Schlägen; die Tiere AMenge johlt und Loughran, der au eſe T weit M iohlt und Loughran, de ch dieſ wurde an der Runde an ſich bringt, kann noch mehrfach 2 i landen. e Auch in der ſechſten Runde ſetzt Neuſel t dem„Fa ſeine Angriffe fort. Er dann noch einigemal , aus denen urchkommen, d nämlich von haken und Kopfſchlägen iſt der Amerikaner im usgeſtorbenen Vorteil. Neuſel vergißt jetzt das Boxen und Wal durchaus der Kampf droht in eine wüſte Schlägerei a gunn auszuarten. Die Runde geht an Lough⸗ von maximal ran. lſo aus einer Dierfüebte Runde ſteht unter dem Toben eren ein„Un⸗ der Menge wieder Neuſel im Vorteil. Er treibt Wi klichkeit den Amerikaner wütend vor ſich im Ring um⸗ her. Loughran ſtolpert, ſteht ſofort wieder auf und muß nach mattem Schlagwechſel dem Hellwis. JDeutſchen die Runde überlaſſen. Ebenſo geht die achte Runde an den Bochumer. Verbiſſen ſchlagen beide Gegner che aufeinander ein. Der Ringrichter muß ſehr eſt trennen. Und Neuſel hat ſich als vorzüg⸗ ergeſſene Cha- ſiches Ziel die nicht allzu gut abgedeckten Kör⸗ heaters, Otto 3 des Amerikaners ausgeſucht. Er miger, als ſei⸗ lann auch dieſe Runde an ſich bringen. zenoſſen Ernſt Reuſel hat ſich nun wieder gefunden. Er nd ſeiner Ab⸗ borxt jetzt techniſch einwandfrei. Vier kurze mden Münche⸗ rechte Haken, die den Amerikaner hart er⸗ worden war. wiſchen, bringen wertpolle Punkte ein, doch eine Gelegen⸗ wenig ſpäter befindet ſich Loughvan wieder im Vorteil und geht auf den jetzt langſam müde werdenden Neuſel los. Unter dem ungeheuren lreiſe in Wei⸗ Getobe der Menge verſucht er, den Kampf vor⸗ llegen Lehfeld—* zu ſeinen Gunſten durch k. o. zu beenden, emals geſehen doch die gut gemeinten Uppereuts und linken r ſich ihm höſ⸗—5 erreichen wohl ihr Ziel, bringen den ochumer jedoch nicht von den Beinen. Runde hoch an Loughran. Ermutigt greift wieder der Amerikaner in bet zehnten Runde an. Neuſel geht aber jetzt aus ſeiner anfänglichen Verteidigung her⸗ aus und bearbeitet, ſcharf angreifend, den Gegner am Körper und insbeſondere an den Magenſpitzen mit harten Er lann jedoch nicht verhindern, daß Loughran auch dieſe Runde für ſich buchen kann. Das Schiedsgericht gab in dem un⸗ entſchiedenen Treffen— jeder der beiden Boxer hatte fünf Runden für ſich— den Punktſieg an ite Miene an, h Intriganten⸗ ianderen aus nen durchboh⸗ en Nacken und ht zu beſchrei⸗ it?„Poſſart? ——— beim Verteidigung. Der Feſthattens und Zarüc⸗ als Erſte wagten, i und treibt ihn mit wilden Körperſchlägen und verfehlt Amert den in der Verteidigung im Clinch und mit Körper⸗ Neuſel und bewertete dabei in erſter Linie ſeine größere Angriffsfreudigkeit, denn er war es, der von Beginn an den Kampf und das Tempo diktierte. Das Urteil wurde von den Zuſchauern und Fachleuten geteilt aufgenom⸗ men und Schmelings letzter Bezwinger Max Baer, der ebenfalls anweſend war, tröſtete ſeinen Landsmann Loughran mit den Worten, Walter Neuſels größter Sieg! Tommy Loughran nach Punkten geſchlagen daß man ihm den Punktſieg zu Unrecht ge⸗ nommen habe. Neuſel, der hier einen wenig ſchönen Kampf lieferte, dürfte ſich viel von ſeinen großen Sympathien verſcherzt haben, und es bedarf ſicherlich einer weitaus beſſeren Leiſtung, um wieder der Publikums⸗Liebling u werden, der er in ſeiner kurzen amerikani⸗ ſchen Laufbahn bereits geworden war. Die stärhste deniscſie EIf Hockey⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz Der 4. Kampf gegen die Eidgenoſſen— Vor einem deulſchen Sieg Nach achtjähriger Pauſe ſpielt unſere Hockey⸗ Nationalelf wieder einmal gegen die Eidgenoſ⸗ ſen, und zwar iſt die ſchwäbiſche Metropole Stuttgart der Schauplatz des vierten wiſchen den beiden befreundeten Nationen. ährend wir mit den Eidgenoſſen z. B. im Fußball und in der Leichtathletit all⸗ jährlich zuſammentreffen, datiert der letzte offi⸗ 1 Hockeykampf auf das Jahr 1926 zurück, wo ie deutſche Mannſchaft in Baſel einen:2⸗ Sieg feierte. In den beiden voraufgegangenen Jahren ſchlugen wir die Schweizer in Zürich mit:2 und in Frankfurt a. M. mit 4: 1. Dieſe klaren deutſchen Siege entſprachen der beider⸗ ſeitigen Spielſtärke— die beiden Hockeynationen trennte ein Klaſſenunterſchied. So iſt es auch zu verſtehen, daß von 1926 ab die Schweiz lieber dunen Süddeutſchland ſpielte, da ſie glaubte, urch Spiele gegen gleichwertigere Gegner dem ſchweizeriſchen Hockey mehr zu dienen. Nun iſt aber wieder ein offizieller Kampf zu⸗ ſtande gekommen, und wir werden uns freuen, die eidgenöſſiſchen Freunde, die— das muß im⸗ immer wieder betont werden— es nach dem en Beziehungen traufzuneh⸗ mer und men, in Stuüttgart begküßen zu können. Die Schweizer haben an Spielſtärke gewonnen, jeden⸗ alls läßt 19 die erfolgreiche Durchführung er Länderkämpfe gegen Frankreich, Spanien und Belgien ſchließen. Immerhin: gegen die 1 fſtarke deutſche Nationalelf, die eben erſt die Hol⸗ Runde ſieht Neuſel weiter länder in überlegener Weiſe ſchlug, werden die roßen Schweizer nicht beſtehen können. Sie werden um eine Niederlage nicht herumkommen und beſtrebt ſein müſſen, die Trefferſpanne in erträglichen Grenzen— halten. Deutſchland tritt mit ſeiner allerſtärkſten Elf an und dieſe Tatſache gibt uns die Gewähr für einen klaren und eindeutigen Sieg. In ze fid⸗ Zuſammenhang dürfte intereſſieren, daß die ſüd⸗ in Jür Nachwuchself am—— in Zürich der ſchweizeriſchen Mannſchaft als Trainingspartner diente und ein:2 erzielte. Zwar haben die Schweizer auf Grund dieſes Spiels ihre Mannſchaft noch einmal⸗neu for⸗ miert, aber trotzdem beſtehen für ſie keine Sie⸗ geshoffnungen.— Das Stuttgarter Länderſpiel wird übrigens ganz großartig aufgezogen. Nicht weniger als 40 füddeutſche Mannſchaften werden ſich am Wochenende im Adolf⸗Hitler⸗Stadion ein Stelldichein geben und in ganz großzügiger Weiſe für den Hockeyſport werben. Die Mannſchaften: Deutſchland: Paffenholz(Köln); Wieß⸗ ner(sverf693 Schnabel(Hannover); David (Hannover), Milner Mehlitz, Müller, Weiß, S erbart, Meßner(alle Berlin). 40 Schweiz: Tüſcher(Red Sox Zürich); gul⸗ 15 mann(Red Sox), Legeret(Servette Genf); Bar⸗ det, Fehr II(beide Grashoppers Zürich), Scherer (Red Sox); Herminjat(Stade Lauſanneh, Meier, Fehr 1(beide Grashoppers), Toffel(Stade Lau⸗ hust Frank(Red Sox) oder Hug(Grashop⸗ ers). Aus dem Handball⸗Lager Aufſtiegſpiele zur Handball⸗Gau- und»Bezirksklaſſe Bezirkstklaſſe in Graben: TV 1846 Mannheim— TV Bruchſal in Schwetzingen: TV 1862 Weinheim— TWeBeiertheim. Kreisklaſſe: in Handſchuhsheim: TV Seckenheim— TV Schönau. Der Staffelſieger 1 des Bezirks III, TV1846 Mannheim trifft in Graben auf dem Platz des dortigen TV mit dem TV Bruch⸗ ſal zuſammen, der über eine recht ſpielſtarte Elf verfügt. Trotzdem rechnet Mannheims Handballgemeinde allgemein mit einem Sieg ihres Vertreters. Die 46er ſcheinen ihre Schwächeperiode überwunden zu haben, jeden⸗ falls laſſen die letzten Spiele darauf ſchließen, Wartet die Elf mit dem nötigen Eifer und Kampfgeiſt auf und wird vor allem die zu dieſen Spielen nötige Ruhe mitgebracht, ſo ſollte es zu einem wenn auch knappen ſo doqh ſicheren Sieg langen. TV 1862 Weinheim, der Meiſter der Staffel 2 mißt ſeine Kräfte in Schwetzingen, auf dortigem TV-Platz mit dem TVBeiert⸗ heim. Die Beiertheimer, die ihre Vorrun⸗ denſpiele ohne Niederlage, mit nur einem Un⸗ entſchieden, durchſtanden, haben in der zweiten Hälfte ganz bedenklich nachgelaſſen, mußten doch hintereinander zwei Niederlagen hinge⸗ nommen werden. Die Elf wird ſich gehörig müſſen, ſollen die routinierten eiertheimer geſchlagen werden. Der Ausgang des Treffens iſt als offen zu betrachten. In der Kreisklaſſe trifft der TV Sek⸗ kenheim, der ſeine Qualifikationsſpiele, ſowohl gegen Käfertal als auch gegen Friedrichsfeld und Brühl, alle gewonnen hat auf den Tuz; Schönau. Das Treffen, das in Handſchuhs⸗ heim zum Austrag gelangt, wird, ſoll nichr alles trügen, die eifrigen Seckenheimer im Vorteil ſehen. Bezirk III(Unterbaden): Staffel 2: Germania Neulußheim— TV Handſchuhsheim. Germania Neulußheim empfängt nach langer unfreiwilliger Pauſe ſchuhsheim, im Nachgang zu den Pflichtſpie⸗ len der Rückrunde. iſt als offen anzuſprechen, zumal die Platz⸗ herren nach den Ruhewochen nicht beurteikt werden können. Probegalopp der Leichtathletik⸗ Trainingsgemeinſchaft Das war das richtige Wetter für die Leicht⸗ athletik! Wolkenlos der Himmel, ſatt von der Sonne durchwärmt die Luft; Sehnen und Muskeln werden geſchmeidig. Was braucht der Leichtathlet noch mehr? Eine Aſchenbahn, Sprunganlagen, Wurfgelände und.. jetzt kommt das Problem: die Zuſchauer. Tauſende, ja Zehntauſende ſtanden am vergangenen Sonn⸗ tag im Stadion beim Fußballwettſpiel Wald⸗ hof gegen Offenbach. Und vor dieſem breiten Forum führte die Trainingsgemeinſchaft wäh⸗ rend der Pauſe einige Laufkonkurrenzen durch und legte Zeugnis ab von der ſeit einigen Wochen geleiſteten Arbeit. Wir ſind aufrichtig genug und ſagen dem„großen Bruder Fußball“ Dank, daß er uns zu dieſer kurzen Demon⸗ ſtration für unſere Sache Gelegenheit gab; wir haben aber Hoffnung, daß Mannheims Sport⸗ intereſſenten in dieſem Jahr auch der Leicht⸗ athletik einmal das Intereſſe entgegenbringen, das ihr ſchon lange gebührt. Wenn während der Wintermonate Fuß⸗ und Handballſpiele das Hauptintereſſe beanſpruchen, ſo iſt es auf der anderen Seite nicht mehr wie recht und billig, während des Sommers die Aufmerkſamkeit den Leichtathleten zuzuwenden. Die Leicht⸗ athletik ſoll und darf nicht das fünfte Rad am Wagen ſein. Die kritiſche Betrachtung der bei den ein⸗ zelnen Läufen erzielten Zeiten muß zweierlei in Rechnung ſtellen. Wir ſtehen erſt am Beginn der Saiſon, von einigen Ausnahmen abgeſehen, haben ſämtliche Athleten nur ein zu kurzes Training hinter ſich, um heute ſchon an gute und beſte Leiſtungen heranzukommen. Weiter⸗ hin war der auf die Zielgeraden herrſchende Oſtwind ſtark genug, um die Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Leute beträchtlich zu beeinfluſſen, und wenn trotzdem der Geſamteindruck ſpeziell beim 100⸗Meter⸗Lauf äußerſt günſtig war, ſo zeigte das, daß wir auf dem richtigen Wege ſind und die Arbeit auf fruchtbaren Boden fällt. Es ſteht heute ſchon feſt, daß ſich im Laufe des Sommers zu unſeren anerkannt beſten Kurzſtrecklern eine Reihe junger Nach⸗ (Leipzig), Kirberg(Köln); den Turn⸗Verein Hand⸗ Der Ausgang des Treffens wuchsläufer geſellen, die mächtig nach vorne ſtreben. Nicht zu vergeſſen ſind natürlich die von den Siegern beim 400⸗Meter⸗ und 1500⸗ Meter⸗Lauf erreichten Zeiten, die ebenfalls recht anſprechend ſind.. * 1 Der Erfolg einer Veranſtaltung hängt nicht zuletzt von ihrer Ausrichtung ab, und gerade der Organiſation eines leichtathletiſchen Sport⸗ feſtes kommt erhöhte Bedeutung zu. E Bahn 8 nügt nicht, daß dort fünf Athleten die n runter ſauſen, andere Hammer werfen oder hochſpringen. Jeder, der hinter der ſteht, will auch wiſſen, wer läuft, wer dort den Hammer wirft, und wer hochſpringt; en gebniſſe müſſen bekannt gegeben werden. Bei einer Anlage wie dem hieſigen Sadion iſt es beſtimmt unmöglich, mehrere tauſend Zuſchauer durch ein Sprachrohr zu verſtändigen und Er⸗ klärungen zu geben. Mit einem Wort; das Mannheimer Stadion braucht eine Laut⸗ ſprecheranlage, wie ſie andere Großſtädte (Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg) ſchon lange beſitzen. Wie bereits bekannt ſein dürfte, fin⸗ den die Meiſterſchaften des Gaues Baden hier in Mannheim ſtatt— man hört auch von anderen Großveranſtaltungen auf leichtathletiſchem Gebiet— und dann ſoll es nicht heißen, wir hätten nicht alles der Veranſtaltung zu einem ganzen Erfolg zu verhelfen.— Großes Straßenrennen„Guer durch würt⸗ temberg und Baden Ankunft der Fahrer in Mannheim Das am morgigen Sonntag ſtattfindende Große Straßenrennen„Quer durch Württem⸗ berg und Baden“, das Amateure und Berufs⸗ fahrer am Start ſieht, beginnt am frü Morgen in Stuttgart. Die Fahrer, die über Karlsruhe— nach hier kommen, werden hier in der Zeit von 10 bis 10 Uhr Fensthriaens erwartet und werden dann ſem Rückweg über Heidelberg— Neckar⸗ zurück nach Stuttgart am auf gemünd und Heilbronn dem Ziel zuſtreben. Admira Wien iſt öſterreichiſcher Meiſter Im Mittelpunkt der 3 Wiener Sport⸗ „vekanſtaltungen am 1. Mai ſtanden drei Fuß⸗ -Meiſenſcha boſpiele,die für die Meiſter⸗ ſchaft von großer Bedeutung waren Admira Lien konnte ſich durch einen:1⸗Sieg über Vienna Wien die Meiſterſchaft endgültig ſichern. Rapid, Auſtria und Vienna——2 die nächſten Plätze ein und vertreten men mit Admira Oeſterreich beim Wettbewerb um den Mitropa⸗Pokal. Die Tabellenſpitze: 1. Admira 20 Spiele 32:8 Punkte 3. Aufi 20 Spiele 27ꝛ13 Punkte 3. Auſtria 20 Spiele 25:15 Punkte 4. Vienna 20 Spiele 23:17 Punkte. Bei zwei noch e iſt Av⸗ mira nicht mehr einzuholen. Weitere Ergeb⸗ niſſe am 1. Mai waren: Auſtria— Hakoah 5˙0 und Rapid— Donau:1. Kuzorra ſpielt wieder Der—— Schalke o4 wird am Sonntag in Gelſenkirchen im Meiſterſchafts⸗ treffen gegen Werder Bremen wieder mit Kuzorra antreten. Der Internationale mußte nach malz ae Verletzung wegen einer Grippe nochmals acht Tage ausſetzen, iſt aber ietzt völlig hergeſtelltt E i Die 25. Deutſche Ruder⸗Meiſterſchaft in mainz Die Ausſchreibung zur Kampfſpiel⸗Regattg Der Deutſche Ruderverband veröffentlicht die Ausſchreibung zu ſeinem 23. deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsrudern, das am 20. bis 22. Juli in Mainz ſtattfindet. Die Rennfolge dieſer größ ⸗ ten und bedeutendſten Regatta des Jahres, die zugleich 4. deutſche Kampfſpielregatta und 50. Internat. Jubiläumsregatta des Mainzer RW iſt, umfaßt nicht weniger als 33 Ren⸗ nen. Die notwendig werdenden Vor⸗ und Zwiſchenrennen beginnen am Freitag, 20. Juli, bei ſtarken Meldungen ſchon am Vortage. Die Entſcheidungsrennen beginnen auf der bekann⸗ ten Strecke im Mainzer Floßhafen(Ingelhei⸗ mer Aue) am Samstag, 2. Juli, na mitta 8. An dieſem Tage werden faſt ausſchließlich internationa, offene Rennen ausgefahren. Darunter befinden ſich auch der Erſte Vierer o. St. und der Erſte Zweier o. St., die im vorigen Jahre beide von der berühmten Mann⸗ ſchaft des Pembroke⸗College Cambridge gewon⸗ nen wurden. Ob in dieſem Jahre wieder eng⸗ liſche Mannſchaften in Mainz ſtarten werden, iſt noch ungewiß., Der zweite und Haupttag der Regatta, Sonn⸗ tag, 22. Juli, bringt dann ſiebzehn Rennen, darunter die ſechs Meiſterſchaftsren⸗ nen, deren Sieger zugleich den Titel„Deutſche Kampfſpielmeiſter“ erhalten und am Schlußtag der Kampfſpiele in Nürnberg mit ihren Flag⸗ gen teilnehmen werden. Die Regattaſtrecke läßt einen lei ei f Start von vier Booten zu. Damit Aihen Mißſtand, nämlich die Verteilung der Boote auf die einzelnen Vor⸗ und Zwiſchenläufe, die im Vorjahre zu Schwierigkeiten geführt hatte, auf das Mindeſtmaß gebracht und die gerechte gleichmäßige Beanſpruchung aller Mannſchaf⸗ ten in den Vorkämpfen weſentlich begünſtigt. Barriere etan, um Dayrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 26 „Hakenkreuzbanuner“ ner Briketts. bis zur Waldhof— den Handel mit Wäldern. Das chäftsführer. daß jeder von ihnen in hungsberechtigt iſt. in Mannheim⸗Waldhof. beſchloſſen, der auf den Aktienkapital zu verteilen. Die mit 400 000 Berlin weiſt per 31. konto ſtellt ſich erforderten Abſchreibungen 5 ſchäftsführer oder einem anderen neralverſammlung vorzuſchlagen, ſchuß von 1 707 936 RM den V RM zuzuweiſen und auf die Stammaktien wiederum. eine Dividende von 10 Prozent winn von 54 972 RM aus, der ſich vortrag von 601 325 RM erhöht. auf 163 785(202 261) RM, dagegen. 0 412(62 981) RM und Deutſch⸗ſaarländiſcher Kohlenaustauſch im erſten Vierteljahr 1934 Die Kohlenausfuhr aus dem Saargebiet ſtellte ſich im 1. Vierteljahr 1934 auf 2 868 380 Doppelzentner Steinkohlen und 82 730 Doppelzentner Koks, die Ein⸗ fuhr aus dem Reich auf 468 650 Doppelzentner Stein, 48 280 Doppelzentner Kols und 91 500 Doppelzentner Briketts. Im Monat März allein betrug die Aus⸗ fuhr aus dem Saargebiet 965 510(Februar 909 340) Doppelzentner Steinkohlen und 36 340(24 300) Dop⸗ pelzentner Koks, die Einfuhr aus dem Reiche 145 790 (160 670) Doppelzentner Steinkohlen, 24 200(9140) Doppelzentner Kols und 30 600(30 570) Doppelzent⸗ Herabſetzung der Deviſenhöchſtbeträge Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung einer im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. Mai 1934 erſchienenen Bekanntmachung angeordnet, daß die allgemeinen Genehmigungen ſowie die Einzel⸗ genehmigung, die für Auslandszahlungen im Waren⸗ verkehr erteilt worden ſind, im Monat Mai 1934 nur Höhe von 25 Prozent in werden dürfen. Die Rembourskredite können bis zu 50 Prozent ausgenutzt werden. wawhof Holzhandels-Geſeuſchaft mbc, Mannheim Die Firma— eine Tochtergeſe hat zum Gegenſtand de Holz und die Bewirtſchaftung von Stammkapital beträgt 500 000 RM. Geſchäftsführer iſt Franz Hedermann(Tilſit), Direk⸗ tor W. Brandenburg Gerlin) ſtellvertretender Ge⸗ Den Herren H. Stadtler(Berlin) und Fritz Peisker(Berlin) wurde Prokura derart erteilt, Gemeinſchaft mit einem Ge⸗ Prokuriſten zeich⸗ Das Geſchäftslokal befindet ſich 10 Prozent Dividende bei der Allgemeinen Rentenanſtalt Stuttgart Der Aufſichtsrat der Allgeme Lebens⸗ und Rentenverſicherungs Bad. Grundwert AG, Berlin RM Aktienkapital ausgeſtattete Immobilen⸗Verwaltungsgeſellſchaft mit dem Sitz in. Dezember 1932 einen Reinge⸗ um den Gewinn⸗ Das Mietertrags⸗ Anſpruch genommen Üſchaft der Zellſtoff s Unternehmens inen Rentenanſtalt AG, Stuttgart, hat 28. Mai einzuberufenden Ge⸗ aus einem Ueber⸗ erſicherten 1 533 240 auf das eingezahlte *— Berlin, 5. Mai. Die Einnahmen des Deutſchen Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben beliefen ſich im März 1934 auf insgeſamt 578,8 Millionen RM. gegen 568,3 Millionen RM. im März des Vorjahres. Hiervon entfielen auf Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 377,1(377,5) und auf Zölle und Verbrauchsſteuern 201,7(290,8) Millionen RM. Für das Rechnungsjahr vom 1. April 1933 bis 31. März 1934 ſtellt ſich die Geſamtſumme auf 6844,4(im Vorjahr: 6647,0) Mil⸗ lionen RM.; auf Beſitz⸗ und Vertehrsſteuern entfielen hiervon 4062,5(4022,8), auf Zölle und Verbrauchs⸗ ſteuern 2781,9(2624,2) Millionen RM. Bei den Be⸗ ſitz⸗ und Verkehrsſteuern ergibt ſich für März ein Weniger von 0,4 und für das Rechnungsjahr 1933/4 ein Mehr von 39,7 Millionen RM. Von dem Rück⸗ gang der Einkommenſteuer im Rechnungsjahr 1933/34 um 39,4 Millionen RM. entfallen etwa 22 Millionen Reichsmark auf die veranlagte Einkommenſteuer und etwa 18 Millionen RM. auf die Lohnſteuer. Die Beſ⸗ ſerung der Einkommensverhältniſſe im Jabre 1933 kann ſich erſt in den Rechnungsjahren 1934 und 1935 auswirken. Aus dem Rückgang des Lohnſteuerauftom⸗ mens iſt nicht zu ſchließen, daß das Lohneinkommen niedriger geworden iſt. Das Lohnſteuerauftommen hat ſich gegenüber dem Vorjahr von Monat zu Monat ge⸗ hat in 103 vom 4. Steuern(Beſitzſteuern und ſonſt. 46 918(56 486), Ge⸗ bäude werden mit 874 630(i. V. Häuſer 1 314 550) RM ausgewieſen, Grundſtücke 395 200 RM. Forde⸗ rungen an Konzerngeſellſchaften betragen 58 339; da⸗ gegen 40 000(unv.) RM Reſerven, 83 000(unv.) RM Hauserneuerungsfonds, 69 380(67 380) RM Hypo⸗ thekenausgleichskonto, 49 460(49 960) RM Hypothe⸗ kenkonto und 41 600(37 500) Grunderwerbsſteuerrück⸗ ſtellungskonto. Badiſche Spargelmürkte Schwetzingen: Zufuhr 50—60 Zentner. Preiſe: 1. 30—40, II. 20—25, III. 15 Pfa. Marttverlauf leb⸗ haft.— Graben: Zufuhr 35 Zentner. I. 40—45, II. 25—30, III. 10—15. Marktverlauf lebhaſt. Knielingen: 1. 40, II. 30, III. 15 Pfg. Marktver⸗ lauf lebhaft.— Eggenſtein: Zufuhr 12 Zentner. I. 40, II. 30, III. 15 Pfg. Marktverlauf lebhaft. Inſolvenz Die Maſchinenfabrik Carl Cron in Mannheim⸗In⸗ duſtriehafen iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten, ſo daß nunmehr das gerichtliche Vergleichsverfahren er⸗ öffnet wurde. Zur Vertrauensperſon wurde Dr. Kurt Fluch beſtellt, Vergleichstermin am 8. Mai. Börſen Berliner Börſenſtimmungsbild Berliner Devisenkurse vom 5. Mai 1934 Schwach. Zu den erſten Kurſen lag heute auf den meiſten Gebieten Angebot vor, das teilweiſe aus Händen der Kuliſſe und aus Publikumskreiſen Geld Brief Geld Brief ſtammte. Die Eröffnung war trotz des gerinten Angebotes faſt allgemein abgeſchwächt, da die Käuſer Agvot.(Alex., Kairo) IàZypt. Pid. Argent.(Buen. Aires) 1 Pap.-P. Beig.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga Brasil.(Rio de Jan.) 1 Milreis Bulgarien(Sofia 100 Lewa Canada(Montreal) 1 kanad. Doll. Estland(Rev./Tal.) 100 estn. Kr. Einnland(Helsingf.) 100 finnl. M. Frankreich(Paris) Griechenl.(Athen) Holl.(Amsterd. u. Rott.) 100 G. Island(Reykiavik) 100 isl. Kr. italien(Rom u. Mail.) 100 Lire Japan(Tokio u. Kobe) 1 Nen Jugosl.(Belgr. u. Zagr.) 100 Din. Lettland(Riga) 100 Latts Litauen(Kowno/ Kaunas) 100 Lit. Norwegen(Oslo) Oesterreich(Wien) portugal(Lissabon) 100 Escudo Rumänien(Bukarest) 100 Lei Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. Schwelz(Zür., Bas., Bern) 100 Fr. Spanien(Mad. u. Barcel.) 100 Pes. Türkel(Istanbul) 1 türk. Pfd. Ungarn(Budapest 1 Pengõ Dänemark(Kopenh.) 100 Kron. Danzig(Danzig) 100 Guld.f 8 England(London) 1 Pid. Tschechoslowakel(Prag) 100 Kr. 1 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. V. St. v. Amerika(Newy.) 1 Doll. 4. Mai 100 Fres.] 16,5 100 Drachm. f 100 Kronenf 62,19 100 Schifl.] 4 Polen(Warsch., Pos.) 100 Zlotyf? in Erwartung weiterer Mitteilungen über die Trans⸗ fer⸗Beſprechungen ſich abwartend verhielten. Nachdem das Angebot auf ermäßigtem Niveau untergebracht worden war, war die Tendenz behauptet. Durch weiter feſte Haltung fielen Rhein. Braunkohlen auf, die ¼ Prozent höher bezahlt wurden. Die zuverſicht⸗ lichen Nachrichten aus der Wirtſchaft blieben auf die Kursfeſtſetzung im allgemeinen einflußlos. Auch der günſtige Stickſtoffbericht blieb unbeachtet: Farben ſetz⸗ ten anſcheinend bei Abgaben gegen Sperrmark 1½¼½% ſchwächer ein und waren im Verlauf weitere/%½ gedrückt. Montanwerte waren meiſt/ Prozent ſchwä⸗ cher, lediglich Harpener wurden etwas höher bezahlt. Auch Braunkohlenwerte eröffneten heute niedriger, Eintracht verloren 2 Prozent. Kaliwerte gaben bis 1½ Prozent nach. Etwas Nachfrage lag in Conti Gummi vor. Am Markt der Elektrizitätswerte waren Akumulatoren 3½ Prozent gedrückt. Elektr. Lieferun⸗ gen verloren 1/. Die übrigen Abſchwächungen hiel⸗ ten ſich im Rahmen von etwa 1 Prozent. Einen ſtär⸗ keren Abſchlag erlitten noch Deſſauer Gas minus 3½, Schubert& Salzer minus 2½, Holzmann minus 2½ und Eiſenbahnverkehrsmittel minus 3. Schult⸗ heiß unterſchritten mit einer Abſchwächung von 2¼% den Parikurs, Junghans gingen von 37 auf 35½ zurück. Bankaktien waren gut gehalten, Reichsbank er⸗ öffneten ½/ Prozent höher, nur BEW gaben auf den dividendenloſen Abſchluß um 2¼ Prozent nach. Am Rentenmarkt ſtörte ein erneuter Rückgang der Neu⸗ beſitzanleihe um 70 Pfg. Ver. Stahlobligationen wa⸗ 5. Mai Iirtschafts-Nunds Die Reichsſteuereinnahmen im März 1934 und im Rechnungsjahr 1933 beſſert. Die geſamte Einkommenſteuer war für 1933 mit 1290 Millionen RM. veranſchlagt, das Aufkom⸗ men im Rechnungsjahr beträgt jedoch 1293,2 Millio⸗ nen Reichsmark, und für den Monat März 1934 173,7 (462,7) Millionen RM. An Vermögensſteuer ſind im März 1934 13,02(11,2) und im Rechnungsjahr 1933 307,3(330,3) Millionen RM. aufgekommen. Bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern iſt die Entwicklung nicht ſo günſtig wie bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern, obwohl die Einnahmen des Rechnungsjahres gegen⸗ über dem Vorjahr ein Mehr von 157,7 Millionen RM. ergeben haben. Für Zölle und Verbrauchsſteuern er⸗ gibt ſich als Geſamtheit ein Aufkommen von 210.6 (190,8) bzw. 2781,9(2624,2) Millionen RM. In Wirk⸗ lichkeit iſt bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern gegen⸗ über dem Vorjahr nicht eine Verbeſſerung um 157.7 Millionen RM., ſondern eine Verſchlechterung um rund 40 Millionen RM. vorhanden. Für das Rechnungsjahr 1933 ergibt ſich bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern eine tatſächliche Verbeſſe⸗ rung um 182,6 Millionen RM. Die Bilanz für das Rechnungsjahr 1933 zeigt in ihrer Geſamtheit eine Verbeſſerung gegenüber dem Vorjahr um 142,6 Mil⸗ lionen RM. Sieeeeeeernanrene ren ½ Prozent ſchwächer. Dagegen wurden Altbeſitz wieder 20 Pfg. höher bezahlt. Von Auslandsrenten gewannen Anatolier ¼ Prozent. Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen war unver⸗ ändert mit 4½ bis 4½ zu hören. Berliner Geldmarkt Am Geldmarkt war die Tendenz unverändert. Der Satz für Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen ſtellte ſich wie geſtern auf 4,25 bis 4,5. In Privatdiskonten lag kleine Nachfrage vor, das Geſchäft in den neuen Schatzanweiſungen war ſehr ruhig. Am Valutamarkt lag das Pfund allgemein ſchwächer. In Paris ging der Kurs auf 22,17½, in Zürich auf 15,71 und in Amſterdam auf 7,52 zurück. London gegen Kabel ſtellte ſich auf 5,1136. Der Dollar war international wenig verändert. Die nordiſchen Valuten ſchloſſen ſich der Pfundbewegung an. Die Mark wurde un⸗ verändert aus dem Ausland gemeldet. Die Londoner Borſe lag ruhig, aber nicht unſreundlich. In deut⸗ ſchen Vonds entwickelte ſich eine kräftine Mufwaris⸗ bewegung. Die Dawesanleihe gewann gegenüver dem geſtrigen Schluß 14 und die Pounganleihe 2 Prozent. Am Aktienmarkt waren Elektro Muſical gefragt. Am Valutenmarkt war das WPfund international allgemein etwas ſchwächer. Gegen Mark ſtellte ſich die Parität auf 12,75. Der Dollar war unverändert. Frankfurker Miktagbörſe Tendenz ſchwächer. Die Börſe war am Wochenſchluß ſowohl am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt ſchwächer, da dem in kleinem Ausmaße herauskommenden Material mangels jeg⸗ licher Anregung keine Aufnahme gegenüberſtand, zu⸗ mal⸗die noch in Gang beſindlichen. 2 ansferverhand⸗ lungen die Unternehmungsluſt lähmten. Die Kuliſſe war nahezu untätig, während ſeitens der Kundſchaft meiſt kleine Verkäufe vorlagen. Eine gewiſſe Ver⸗ ſtimmung bereitete der abermalige Kursrückgang der Neubeſitzanleihe von 15.75 auf 15- ½ Prozent. Bei der faſt vollkommenen Stagnation nahmen die Rück⸗ gänge zum Teil beachtliches Ausmaß an, im Durch⸗ ſchnitt betrugen die Verluſte von ½ bis 1 Prozent. Am Aktienmarkt ſetzten Farbeninduſtrie 1 Prozent, AEG ½ Prozent, Siemens 1 Prozent, Kali Aſchers⸗ leben 1- ½ ẽProzent, Reichsbankanteile 1 Prozent und am Schiffahrtsmarkt Nordd. Lloyd 1- ½ Pro⸗ zent ſchwächer ein. Holzmann, die bereits geſtern abend auf die weitere Dividendenloſigkeit gedrückt waren, gaben nochmals 1 Prozent nach. Zellſtoff⸗ und Kunſt⸗ ſeideaktien verloren bis /½8 Prozent. Der geſamte Montanmarkt wies Rückgänge von/ bis ¼ Prozent auf, nur Harpener lagen ½ Prozent höher. Von Ne⸗ benwerten gingen Deutſche Linoleum/ Prozent, Weſtdeutſche Kaufhof /½ Prozent, Daimler ½ Prozent zurück, Hapag waren gut behauptet, ebenſo Zement Heidelberg. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz gefragt und bis ½ Prozent feſter, dagegen gaben ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen ½ Prozent und Stahlvereinbonds 172 Prozent nach. Neubeſitz bewegten ſich ſpäter zwiſchen 15 bis 15.15. Prozent. Mannheimer Effekkenbörſe Infolge der Unſicherheit über den Ausgang der Ber⸗ liner Transferbeſprechungen verkehrte die Börſe weiter —Juli 579, Oktober 573. Mai 569, Juli 571. Zahrgang 4— Zwe Der Begriff letzten Jahren buchſtabengetrer lam es dahin, Sportwagen ·n in luſtloſer Haltung. Die Umſätze waren außerorden lich gering, jedoch waren größere Kurseinbußen nie zu verzeichnen. Dt. Linoleum, Farben und Weſt egeln verloren gegen geſtern je ½ Prozent, Zellſtof Waldhof und Daimler⸗Benz je 1 Prozent. Anderer ſeits konnten C. H. Knorr 3 Prozent gewinnen. Bo Banken DD⸗Bank 2½ Prozent ermäßigt. Verſicht rungsaktien faſt unverändert. Mannheimer Verſ. gih gen mit 20 RM. um, blieben aber weiterhin an boten. Der Rentenmarkt lag gut behauptet. Dt. 2 leihe Altbeſitz 95 nach 94,5, Neubeſitz dagegen n weiter ſchwach und bis 14,8 ermäßigt. Es notierten: Neubeſitz 14,8, Altbeſitz 95, 6p Baden Staat 1927 95, 7proz. Heidelberg Stadt Sproz. Ludwigshafener Stadt 83, Mannh. Abl. A 88,5, Sproz. Mannheim Stadt 86, Sproz. Bad. Goldpfandbr. 93,5, Sproz. Pfälz. Hyp. Goldpfdbr. Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfdbr. 91,5, 6proz. Farben bonds 118, Bremen⸗Beſigheim 76, Cement Heidelber 102, Daimler 43, Di. Linoleum 54,5, Durlacher h 60, Eichbaum⸗Werger 72, Enzinger Union 73,5, G Fahr 110, J. G. Farben 127,5, 10proz. Großkt Mhm. 120, Kleinlein Brauerei 66, Knorr Heilbr 195, Konſ. Braun 36, Ludw. Aktienbr.—, do. Wa müble 90, Pfälz. Mühlenwerte 87,5, Pfälz. Preßhf' der auf der Au — 915, do. W Saly entſpricht allen wer eilbronn 5, Schwartzſtorchen 84, Seilim Wolff 33, Sinner 85, Südd. Zucker 170, Ver. D 0 Oele 88,“ Weſteregeln 104,5, Zellſtoff Waldhof 6 mt Bad. Bank 113. Commerzbank 40,5, DD⸗Bank ſtungsfähigkeit. Dresdner Bank 57, Pfälz. Hyp. Bank 69, Rhein. 4 Gewicht erkundi wicht durch die? Rundeiſen und zwei Lämpchen Bleche juriſtiſch gezaubert wurd war. Das iſten man ſich in Deir der Begriff Sportwagen ſol das durch höchſtt mannsarbeit zu das aber gleichz Der neue 1,5⸗ Bank 110. Bad. Ach. für Rheinſchiffahrt 50, Büh Aſſecuranzgeſ. 38, Mannh. Verſ. 20, Württ. Tranz f portverſ. 37. Brown Boveri 13.5, Mez 41. 1 er beim BMW⸗ auf jede Pferde * Wagengewicht er Märkte 1 60 ſolch ungewöhnl Berliner Metallnotierungen Kraft zu Gewich bis 120⸗PS⸗Spor Berlin, 5. Mai. Amtlich. Elektrolyttupfer 4570 Porausſetung Raffinadetupfer 46½—/, Standardtupfer, loco 4 als Sportwagen bis 42½, Hriginalhüttenweichblei 16½—17, Standary betrifft die Stre blei per Mai 16—, Originalhüttenrohzink ab no lage des 1,5⸗Lit Stationen 20½—¼ Standard⸗Zint 19½—20, Banlu Straits⸗, Kuſtralziun in Tertäuferswahl(in 2 zif berteilung und e engl. To.) Juni 318; alles in RM. per 100 Kifo, auf allen Stre 2 2 2 4 d Liverpooler Getreidekurſe und Mehlnotierunge earn Liverpoot, 5. Mai, Anf. Weizen(100 10f Tendenz ſtetig, per Mai 4,2¼, Juli 4,456, Oktobe.. 4 16%½, Dezember 4,838. Mehl: Liverpool Straighf 9 20. London Weizenmehl 15—22½. auf der Geraden Schluß. Weizen. Tend. ſtetig. Mai 4,2½, Juli 4% unter die Haube Magdeburger Zuckernotierungen—— elaſtiſch 1 richtig Magdeburg, 5. Mai. Gemahl. Mehlif räume ſowie die per Mai 32.15 und 32.25. Tendenz ruhig, Wetter heß 3 zer. Mai.30., 3,50.; Juni 3,80., 3,50 U Laſern ermögliche Juli 3,80., 3,50.; Auguſt 3,90., 3,70.; nd Verbrennun tember 4,00., 3,80.; Oktober 4,10., 3,90 135⸗Liter⸗Motor Dezember 4,20., 4,00 G. Tendenz ruhig. Ueberzündung, di geht, erklärlich if Liverpooler Baumwollkurſe tet für jede vort Liv, 1, 3, Mai kerſehung m er boor, 5, Ma., Anfgng. Jannar Zhalf neberfetzung u möglichkeit des 2 Vergnügen. Der chroniſiert. Die» inſcheiben⸗Kupp nd bedarf keine dem Temperamer Uebertragung d Hauptſchriftleiter: nechaniſch durch Dr. Wilhelm Kattermann. zerkabeln gleiten. Chef vom Dienſt u. Stellvertreter des Hauptſchriftleitenff wie zuverläſſige rolle der Bremf Wilhelm Ratzel. Arbeiten gewährl import 8500. Tendenz ruhig/ ſtetig. 3 Liverpool, 5. Mai. Schluß. Mai 583, J 583, Juli 584, Auguſt 582, September 580, Okt 578, November 576, Dezember 576, Januar 35 Februar 35 576, März 35 576, April 35 576, Ma 576, Juli 35 576, Oktober 35 576, Januar 36 Loco 609. Tagesimport 8500 Ballen. Tendenz Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitit; A Wilh. Kattermann; für Wirtſchaftsrundſchau. Wih Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Goebel; f Unpolinſches, Demegung und Lokales: Herm. Wag Der S für Kulturpolitik, Feuilleton, Beilagen: Willi Küörhg Her Stoewerm für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max giß ſämtliche in Mannheim. 4 Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlſ SwW 68, Charlottenſtr. 15 v. Nachdruck ſämtl. Origint berichte verboten. 1 Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 U (außer Samstag und. akenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. H. Verlagsleite urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagz leitung: 10.30—12 ühr laußer Samstag u. Sonntih für Verlag ünd Schriftleitung: 314½ 04 86, 333 61/62.— Für den Anzeigenteil nerantwor— Arnold Schmidt, Mannheim. Auflage Mannheim 35 100, Auflage Schwetzingen Auflage Weinheim 3000, Geſ. D. A. im April 41 6 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdri konſtruiertes Me adantrieb. Vord usführungsart werden nicht alle zund in kurzer und Verbindung * Irestverzinsl. We 6% Pt. Reichsanl. Dt. Anl. Abl. 1. Frankfurter Effektenbörse do. ohne Ausl. 85 Schutzgebiete 5% Großkr. Mhn 72—..5.——5 7. 5. 5. 5 75..75 reeer Wertbest. Anl. v. 23 15,00 74,00 ver. Stahlw. Oblig. 69,62 67,50 Dt. Effektenbank 76,00 25.00 Berzmann. El.—— Junshans 37,50 37,50 ver. Ultramarin, 112,00 J 112,00 5% Roggenrentent pt. Keichsani. v. 27 94,50[ 34,5 Bad. Kom, Gold 25 91,25[ 90,75 Pt. Hyp. u. Wök. 72,00 19 Bremen-Besish. Oel 76,00 f 76, 00 Keram. Ofistein 0 551 Voigt& Häfiner——— piandbrieie do. von 1920. 39,90 f 99,99 do. Pfd. 30. 855 5 Ot. Ueberseebank 37,50 32,00 Bronce Schlenk.—— Klein Schanzlin Beck 39,00 59,00 Voltom 36,00 36,00 60% Pr. Centr. Be Dt. Schatzanw. 23. 91,50 f 91,50 ot. komm. Sam. i 93,20[ 95,37 Dresdner Bank 56,00 55,00 Browu. Bover 3 135,00[155,00— Vounganleine 90, 90,50 Bay. Hyp. W. Bk..7—— Franki. Bank ör. 92,50 6925 Lement Heidelbs. 102,00 102,50 Kolb& Schüle— 85 ZellstoffAschaffenbz. 39,50 39,50 6% do- do. Kom. Bad. Staat 1927 35,10 55,00 Berſ. Hyp. 25 S. 6.— Branki. Hvp. Bk. 239,09 3 Cement Karistadt 115,00 f 115,50 Konserven Braun 36,00 f 35,00 Zellstoff Memel.—5 29, 6% Pr. Ld. Pie 3 91,25 91,00 Pfälz. Hvp.-Bank 6 69,00 700 7 1 Baver. Staat. 96,50 36,25 Frankf. Gold 15. g älz. Hvp. 9% f147˙00 Kewent Lothrinsen— e Krauß Lokomot. 0,00 0,00 7elistoff Walchof 47,50 46,7½ Anst. G R. 19 Reichsabl. Sch. Aitb. 94,50 94,75 Frkf. Hvpbk. Opf. Lla. 90,25 f 90,35 Reichsbank.. 149,00 103•30 Chamotte Anna.—— Lahmever 115,00—— Braunkohlw. Leonh.—% do. do. R. 2 do. Aeubesitz 15,45 15,00 do. Anteilsch. 4,75 Khein. Hyp.-Bank. 107,75 Chem. Albert 55,00] 52,62 Lechwerke. 67/,50 36, 00 Buderus 72,00„1 6% do. do. ko pt. Schutzeebiete ſ6 5,00 9,00 Frit.Pfbr. Cd. Em. 12 91,00[ 36,12 1 Südd. Bodenereditbü—— Ludwissh. Walzmühi— 101 Eschweiler 235,00 234,00 K. 20 300 50 40. 40.—.— 23 54.50 f 100•80 FeſunK Fens 1435 14392 en 12 0 Friedrichshutts. 59˙½ 59)00 Ausländ. Worte %0 8 o. do. 5„ 7 1 aimler-Benz 1 Malzexvort. 5 Gelsenkirchen 5 0 5*„J900 9,00 do. Liau... 30, 90,28 A46. f. Verkehrsw. 63,25 99•12 Be⸗ Atlantio.. 116,75 J 116,50 Metallgesellschaft 80,00 79,50 Harpener 58,50 5% Mexikaner i 9,10 9,00 Hess. Lds. Liqu. 90,00 Aliz, Lok.- u. Krait 99,00 3˙35 Dt. Erdöl.. 105,50 J 109,75 Mer Söhne 136,50 4½ Oest. Schatzan ——— 243—*— 3*—— 333 15255 113•13 B. W 3 1299—4 lse Senus 1050— 5 do. F i isenbahn.%½ Goldytabt. Linoleum., 54, Moenus Masch. Kali-Chemie 05 3 4% do. Kronen ———◻r.25 d de 2 91512 Stfabenb 18, 19,75 Et. Verlagsanstalt W— Montecatini 5 42,00 42,50 Kali Aschersleben 105,00 f 104,5 4% do, conv. Rer do. Schatz 1914 31,09[ 33,00 g 0˙50 1 Hieicke L 5 enh.— 23•00 Dresdn. Schnellpr. 46,00 48,00 Motoren Darmst. 22 12 Kali Salzdetfurtnhn 3.½/ do. Silberrer do. Siſber 1,00 0, do. Liqu..„ 90, 28—2* 124 23.52 385 Durwerke Ratins 27,00— München Lichtspiele a 5 Kali Westeregeln 105,50 107½0 4½%%/do. Papierrer 48. Goltrcnt. 290 2 eiee. 20 34 ,4 Aet. kenbzinen 3, f 3250J E. Lich u. Kran 1017 96,0 eckarw. Eülinzen 36,50 89,50 Liscknernr.. 3 enm aan- do. Einheitsr.„30 ½5 dois. nme 101,52[ 101,50 Niederrh. Led. Spier g— Maunesmann:: 32,„„. 40% n. vereinh. Kumän. os 325 3,25 +. 3—„„.30 f 3450 Aschaff. Akttenbr 24,.50 150 Ei. Lieterungen. 9500 f 95, Rheuser Mineralb. 51,00 f 50,00 Mansfeidet. 67,75 60,5½ 4% do. unifiz. A eee.00 do. 21—22 94·30[ 94•50 N Rirt* b5 6650 Eneinzer-Union 74,00 J 15,00 Reiniser Gebbert 155 Oberbedart 2 5 4% do. Zoll-Obl do. Amortis 90* 38 1 43 Beiten Biehe r. 133˙80 1600 Fihesg 300 52 50 Khein. kolt r, 13 9750 Otavi Minen 5* 13,75 do. 400 Freslose 5 aber eicher 5„ do. do. in F W 10 981. Basdad 1 975 5 55 05 93,62—— 104,00 3* 10% Chanee Basel——— Rhein-Main-Don. Vz. 1200 14•25 Khein. Braunkohlen* 550½ 905 oͤl 4 f Zoh. 4 1 5 o. leere— Rheinmetall Rheinstahl 0 712 eercrz Bziar 3 9100 14 Köwendr, München 294,00 38 + Fahr AG. Pirm. 110,12[ 111,00 Roeder Gebr.. 73.00 f73,00 Riebeck-Montan. 88,18 f8⸗9 i 7,12.25 Rh. Hvphk. Mhm.-9 91•00 91•00 Mainzer Brauerei 60,00 14˙00 16. Farbenind. 128,62 J 127,00 Rückfortn 95 Salzwerk kleilbronn 186,00 f 186,00 do. Ser. I1. do. Goldrente. 1,59.25 do.—2 18 Nurnbs. Brauhaus 114,09 13900 16. Farbenbonds 116,00 119,90 Kützerswertoe. 52,12 f 52,00 Tellus 35—— 5% Teh. Nat. Rail do. St.-Kte. 1910 J,18 7,20 do. 31•66 100 bk- u. Bürsbr. Z2ů½ 299.90 55•00 beinngeh. lecter 32 39,37 Sachtleben 335 42 Ver. König& Laura 19,00 19,00 Workehraak tion do. do. 1897 945 328 4. 91•00 51,50—* 165,00 550— 48——.—— 40 Ver. Stahlwerke 3˙30 48. Verkehrswes lexik. am. inn. abg. 00 chöfferhof-Bindin 5 elten Guilleaume 5 neider anan—— Allianz 33,50 7 Krat 4 8,12 8,05 do. Coldkom. 4 90,90 Schwartzstorchen*—— Schnellpr Frkth. 7,50 7,00 Frankona lboer. Alle. Lok.-.Kfaft 405——2— 462 4,45 do. 4 6150 11 38— Tucherbrauerei 85,00 Geilion&Co- 12,99 11,50 Schramm Lack. 3³,0 33,00——— 2200 2200———4 1 Augsburg Stadt 26. 99.50 89,50— 715 1* 31•00 91.00 Eichbaum⸗Werger 72,50 4 Gesfürete 95,62[ 35.50 Schriftg. Stempel 7 Bia 20—5 Pacige fiefdeſbers Stadt 26 78,50 f 1350 5. 4% ianntei— fiee Geſenen 51,56 300 Sehucker... 325 86,5 Frannl, riaghelspent. 26590 J 2 fb.-Kmer. Pabeti Podwigsh. 26 Ser. i 83,00 83,00 do. 15 5•75 90•75 Kecumulatoren. 5 40˙00 Erſtzner 73 21,00 Schuh Fulda.: 370 RKastatter Wasgon 6,0.50 4 fld.-Südam Dofse Mennheim vor 2 34 50 54,0 Sich. Bodeiefecit 9,5] 300 S—— n ordd 10v do. von 1927„ 17½72% 4 2˙62 92.62 255 6 22•75 afenmühle Frankf. 5 Siemens alske 4 W piorzheim Stadt e 44·30 is Stamm 23,52 Haid& Neun. 22,00 f 22,00 Sinalco.. 42,25 f 42,50 Bankak tien f 26. 82,00 82,00 Alls. Dt. Creditbk. 42,25 73 Andraa-Noris 21,62 751 Hanfwerke Füssen— 38,75 Südd. Immobilien—— Steuergutscheine 3 n Bad. Baunt 135 10 Ssebal Buntoao 330[ 12200[ zierzovt. Munehen 5.— Sudd. Zachen—, 0,0 13 n n Großkraft Khm. 23 14,25 14,25 Bank für Brauind. 99,09 21500 Bad. Maschinen 122,00 f 122,00 Hessen-Nassau Gas 16,00 78,00 Strohstoff Bresden 22,00[ 69,00 Fällizkeit 1934.. 1—* Mnm. Stadt Kohle 22— 13,70 Bayr. Bodeneredit— 167.00 Bad. Salzschlirf 10,00—.0⁰ Hilgers Vorz. 36,00 36,00 Thür. Liefrg. Gotha 75,50 75,50 54 1035. 101,62 erliner 1 Mannh. Ausl. 23790 Bavr. Hvp. u. Wbk. 38 34˙50 Bast Nürnberg 0 42˙00 Hilpert Armaturen—— Tietz Leonhard. 17,50 16,75 5 1936 93,50 Berliner Hvp. Bie Südd. FestWw. 33 110 Berl. Handelsges. 99 J 10,00 Baver. Spiegel—4— 1075[ kiogrishs, Aufierm. 62,00 353 Ver. Dt. Oele Mhm. 3 90,99* 1937 93,87 Comm. u. Privatt Großkr. Mhm. abs. 86, 00 Commerzbanłk 52•30 51,50 Beck& Henkel.„ 128•00 Hoch-Tiefbau. 106,50 J 106, Ver. Kassetl.„85 1,85 50 4 92 26 eche Bi Neckar AG. Golc.— 74, D. Bk.-Discontozes. 92 1000 eula.„ i2 63'00 Holzmann Phii. 63,9 f 60,59 ver. Glanzstol:—— 5 1938.„ 92, Rhein-Main-Don. 223— 5 Dt. Asiat. Bank. 1..-Bemberr 63, NAG Erlangen: 27,00 1 27,00 Ver. Kunstwerke 0 Verrechnunsskurs: 97,90 m, F. Maf Hahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 27 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 Der Begriff„Svortwagen“ hat ſich in den letzten Jahren ein wenig verbogen. Durch allzu buchſtabengetreue Auslegung von Sportgeſetzen lam es dahin, daß aus einem Rennwagen ein 1 Sportwagen wurde, wenn durch ein wenig waren außerorden Kurseinbußen nic Farben und Weſter /2 Prozent, Zellſto + Prozent. Andere Rundeiſen und Segeltuch ein Verdeck, durch zent gewinnen. Bo zwei Lämpchen eine Beleuchtung, durch einige ermäßigt. Verſich Bleche juriſtiſch ausreichende Kotflügel herbei⸗ innheimer Verſ. gin ber weiterhin ang behauptet. Di. A ubeſitz dagegen no ßigt. 43 Altbeſitz 95, 6 deidelberg Sta Mannh. Abl. Al „ Sproz. Bad. dyp. Goldpfdbr. 94 91,5, 6proz. Farbeſ „Cement Heidelbe 54,5, Durlacher hi er Union 73,5, Geb „ 10proz. Großkra 56, Knorr Heilbrom ienbr.—, do. Wal gezaubert wurden und ein Anlaſſer vorhanden war. Das iſt nicht der Sportwagen, nach dem man ſich in Deutſchland ſehnt, und kein geſun⸗ der Begriff von Sportwagen überhaupt. Sportwagen ſoll vielmehr ein Fahrzeug ſein, das durch höchſtwertige Konſtruktion und Werk⸗ mannsarbeit zu Höchſtleiſtungen befähigt iſt,— das aber gleichzeitig zählebig und betriebsſicher ſeinem Beſitzer ebenſowohl im täglichen Dienſt wie auf weiten Re'ſen treu dient und doch ihm ohne beſondere Vorbereitungen bei ſportlichen Wettbewerben Ausſicht auf Erfolg bringt. Der neue 1,5⸗Liter⸗40⸗PS⸗BMW⸗Sportwagen, 7,5, Pfälz. Preßheh der auf der Automobilausſtellung zu ſehen iſt, o. Vorz. 102, Salyß entſpricht allen Anſprüchen und Wünſchen des torchen 84, Seilinh, Sportsmannes in überz:eugendſtem Maße. Der 7555 Wen Aa Sachmann wird ſich zur Beurteilung der Lei⸗ 40,5, DD⸗Bant i ſtungsfähigkeit eines Wagens zuerſt nach dem zant 69, Rhein. dühh Gewicht erkundigen und dann das Wagenge⸗ inſchiffahrt 50, Bunß wicht durch die Motorleiſtung dividieren. Wenn 20% Württ. Tränßf er beim BMW⸗Sportwagen feſtgeſtellt hat, daß auf jede Pferdeſtärke nur etwa 19 Kilogramm Wagengewicht entfällt, dann weiß er, daß ein te Jſolch ungewöhnlich gunſtiges Verhältnis von Kraft zu Gewicht, wie es ſaum die großen 100⸗ ierungen I bis 120⸗PS⸗Sportwagen beſitzen, die wichtigſte Vorausſetzung für hervorragende Leiſtungen als Sportwagen iſt. Der zweitwichtigſte Punkt betrifft die Straßenlage. Tieſe Schwerpunkt⸗ lage des 1,5Liter⸗OMwW, günſtigſte Gewichts⸗ ſerswahl ein 2 nif verteilung und eine Abſtimmung der Federung N. per 100 Kio, auf allen Straßenbeſchaffenheiten und Ge⸗ Jſchwindigkeiten garantieren in Verbindung mit Mehlnotierungeſ der vorderen Parallelſchwingachſe und Oelſtoßz⸗ Weizen(100 lohſ dämpfern für Vorder⸗ und Hinterachſe eine Diwerpros Stenihl Straßenloge von unübertrefflicher Feſtigkeit, küß auf der Geraden wie in den Kurven. Ein Blick zai 4,2½, Juli 4i unter die Haube zeigt den auf vier Gummi⸗ lagern elaſtiſch befeſtigten Motor. Hängende otierungen gentile, richtig ausgebildete Verbrennungs⸗ emahl. Mehlilf räume ſowie die Verwendung von drei Ver⸗ aß gaſern ermöglichen derartig günſtige Füllungs⸗ 50., 3,70.; ind Verbrennungsvorgänge, daß die für einen r 4,10., 3,90 15Liter⸗Motor erſtaunliche Leiſtung ohne enz ruhig. Ueberzündung, die auf Koſten der Lebensdauer eht, erklärlich iſt. Das Vierganggetriebe bie⸗ et für jede vorkommende Steigung die richtige Ueberſetzung und ſomit volle Ausnutzungs⸗ möglichkeit des Motors. Das Schalten iſt ein Vergnügen. Der dritte und vierte Gang iſt ſyn⸗ throniſiert. Die reichlich dimenſionierte, trocken⸗ Einſcheiben⸗Kupplung greift gut und ſicher ein nd bedarf keiner Wartung. Die Bremſen ſind dem Temperament des Wagens angepaßt. Die Uebertragung der Bremswirkung geſchieht nechaniſch durch Stahldrahtſeile, die in Pan⸗ zerkabeln gleiten. Durch dieſe ebenſo einfache wie zuverläſſige Konſtruktion wird die Kon⸗ trolle der Bremſen erleichert und ihr ſicheres Arbeiten gewährleiſtet. Der Stoewer⸗Sportwagen Der Stoewerwagen hat ein ſchönes durch⸗ lonſtruiertes Maſchinenaggregat mit Vorder⸗ adantrieb. Vorderradantrieb iſt unbedingt die lusführungsart der Zukunft, denn durch ihn herden nicht allein die ganzen Maſchinenteile nd in kurzer Zeit ausgeſchlagenen Gelenke Elektrolytkupfer 405 ardkupfer, loco 4 16½—17, Standa tenrohzink ab nord nt 19½—20, Banke wollkurſe ing. Januar 57 „Juli 571. Ta g. uß. Mai 583, Jiß tember 580, Oktol 76, Januar 35 5 lpril 35 576, Mai 76, Januar 36 5 zallen. Tendenz f erz termann. es Hauptſchriftleiten el. d Außenpolitik: 7 aftsrundſchau: W n: Karl Goebel; ales: Herm. Wac ilagen: Willi Körl Umbruch: Max 9 nheim. raf Reiſchach, Ber druck ſäntl. Origin en. Täglich 16—17 . b. H. Verlagsleitt chſtunden der Verlag Zwei Senſationen auf der Automobilausſtellung Der 1,5⸗L/Ä40⸗PS⸗BMW⸗Sportwagen tigt, ſondern die Straßenlage eines Vorderard⸗ antriebes iſt in bezug auf Schleudern, Kurven⸗ fahren und überhaupt im Antriebsſinne des Wagens weit günſtiger. Selbſt vor der Karoſſerie hat der Konſtrutteur nicht Halt gemacht. Mit ſeiner doppeltürigen Limouſine ohne 2wiſchenpoſten einwandfrei verſteift, beweiſt er auch hier großes Können. Vergleicht man die erſtklaſſige Ausführung des auf neuen konſtruktiven Grundſätzen be⸗ ruhenden Fahrgeſtells bzw. Karoſſerie des neuen Stoewer mit ſeinem denkbar niedrigen Preis, der 1,5⸗Liter⸗Wagen koſtet RM. 3800.—, ſo verdient dieſer Wagen an erſter Stelle ge⸗ nannt zu werden. Triumph der DV⸗Muſiker in Karlsruhe Zum Konzerk des Reichsorcheſters des Deukſchen Luftſport⸗Verbandes Wir geſtehen es gerne ein: Neugierde, wie Genevalmuſikdirektor Schulz⸗Dornburg mit ſeinen Flieger⸗Muſikern ſeine großen Pläne praktiſch durchführt, trieb uns geſtern abend nach Karlsruhe, wo die Feſthalle mit Zuhörern gut beſetzt war. Und ſie kamen, in ihrer blaugrauen Dienſt⸗ kleidung, die ſtrammen jungen Flieger, und Generalmuſikdirektor ii Rudolf Schulz⸗Dornburg ſtellten ſich vor, die einzelnen Klanggruppen getrennt, Blechbläſer, Holzbläſer, Streicher, in⸗ dem ſie wie einſt in alten deutſchen Städten feſttags von Turm zu Turm die Stadtmuſiker, einander im Wettſtreit ihre muſikaliſchen Rufe zuwarfen. Die ſchlackenloſe Reinheit der Bläſer, der volle ſatte Klang des Blechs war für ver⸗ wöhnte Ohren ein Genuß. Die Streicher, eine Schar, gaben ihren Kameraden nichts nach. Der Weg zum ĩHerzen der Zuhörer ward be⸗ ſchritten, und als nun der geniale Dirigent die Menge in ſein Konzert einbezog und zum Mit⸗ ſingen aufforderte, brachte er nicht nur Froh⸗ bald fühlte man ſich in gemeinſamem Singen als eine fröhliche Volks⸗ und Muſikgemein⸗ ſchaft. Wir hatten eine Lektion in früher deut⸗ ſcher Muſik erhalten, und unſer begeiſterter Dank bewies, wie gut uns dieſer Muſiklehrer —.— weil ſeine ganze Vorleſung ein einziger ohlklang war, der unmittelbar überzeugte —1 hinriß. Der Beifall war ſtark und dank⸗ ar. Beethovens Egmont Ouvertüre iſt ein dank⸗ barer Prüfſtein für ein Orcheſter, das zeigen will, was es kann. Jeder Konzertbeſucher hat oft Gelegenheit, ſie zu hören. Ob es viele Orcheſter verſtehen, ſie ſo hinreißend zu Ende zu führen? An einem Mozart zeigten ſich die Streicher des Orcheſters in ihrem und farbenreichen, ſicheren Zuſammenſpiel. Regers vaterländiſche Ouvertüre, ein in überraſchen⸗ den Zuſammenklängen ſchwelgendes Werk von kompliziertem Bau ſo klar herauszuarbeiten, daß leinen Augenblick in der Fülle der Klänge und Geſichte des Intereſſe der Zuhörer er⸗ lahmte, das ſoll den Flieger⸗Muſikern einmal einer nachmachen! Nach der Pauſe kam die dem deutſchen Volke ſo ans Herz gewachſene volks tümliche Marſchmuſik zu ihrem Rechte. Waren die Streicher nun aus dem Orcheſter verbannt, ſo zeigten nunmehr die Bläſer, wie farbenreich und klangſchön ſo ein Blasorcheſter ſpielen kann. Der Beifall ſteigerte ſich von Stück zu Stück, und Wiederholungen und Drein⸗ ben, Sprechchor und Kanons in gemein⸗ amem Geſang hatten ſchließlich Dirigenten und Orcheſter und Zuhörer zu einer einzigen begeiſterten Schar und Gemeinde zuſammen⸗ gefaßt. Nein, wenn wir auch nach dem, was man über dieſes Orcheſter leſen und hören konnte, aufs höchſte geſpannt waren, ſo hatten wir es uns doch nicht gedacht! Unſere Er⸗ wartung und Vorfreude für das Mannheimer Konzert am Montag kennt keine Grenzen, und wir möchten ſie auf alle die übertragen, die dem Neuen mit einer gewiſſen Zurückhaltung gegenüberſtehen. Was iſt los? Sonntag, 6. Mai 1934 Nationaltheater: Die Fledermaus. Operette von Joh. Strauß. 19.30 Uhr. Roſengarten: Die Metzelſuppe. Komödie von Aug. Hinrichs. 20.00 Uhr. Geöffnet von 10 Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Braune Meſſe. bis 19 Uhr. Rennwieſen: Mannheimer Pferderennen. Saarlands⸗ Städt. Schlacht⸗ und Viehhof: Mannheimer Maimarkt. Großer Markt für Reit⸗, Wagen⸗ und Arbeitspferde, ſowie für Maſtvieh. Ausſtellung von Geräten und Maſchinen für die Landwirtſchaft und das Metzger⸗ gewerbe. Ausſtellung und Markt für Kaninchen, Ge⸗ flügel und Edelpelztiere..00 Uhr Beginn der Muſterung und Prämiierung der angemeldeten Pferde und des Maſtviehs. Meßplatz: Mannheimer Maimeſſe, Volksbeluſtigungen für Jung und Alt. Große Verkaufsmeſſe am Adolf⸗ Hitler⸗Ufer. Neuheiten⸗Verkaufsmeſſe auf dem Markt⸗ platz. Rundfunk⸗Programm für Sonntag, 6. Mai 1934 Mühlacker:.00 Weckruf von der Saar..15 Hafen⸗ Konzert..15 Z. N..20 Wetterbericht..00 Aus Saarbrücken: evangel. Morgenfeier..35 Reichsſen⸗ dung: Feierſtunde der Schaffenden an der Saar. 10.15 Kath. Morgenfeier. 10.50 Allerlei Muſik. 12.00 Blasmuſik. 13.00 Das Märchen von den 150 000 Saarfranzoſen. 13.15 Von Giuck bis Wagner. 15.00 Kundgebung in Zweibrücken. 16.30 Allerlei Muſik. 18.00 Ausländer über die Saar. 18.20 Hockey⸗Län⸗ derſpiel Deutſchland— Schweiz. Die letzten 20 Mi⸗ nuten. 18.40 Volksſingen. 19.10 Sportbericht. 19.30 Feſtliche Abendmuſik. 20.45 Reichsſendung:„Jakob Johannes“. Hörſpiel. 22.00 Z. N. 22.15 Wetter⸗ und Sportbericht. 22.40 80 bunte Minuten. 24.00 Nacht⸗ muſit. München:.30 Kammermuſik. 10.50 Allerlei Muſtk. 13.15 Unterhaltungskonzert des Münchner Sympho⸗ nie⸗Orcheſters. 14.15 Kinderſtunde. 16.30 Konzert. 18.00 Der Heiratskrieg. Schwank. 19.30 Feſtliche Muſik. Deutſchlandſender:.15 Hafenkonzert. 13.00 Mittags⸗ konzert. 14.00 Aus der Geſchichte des Saargebiets. 16.30 Muſikaliſche Ringſendung. 19.10 Kleines Schallplattenkonzert. 19.30 Feſtliche Muſik. Wie wird das Wetter? Die Wetterausſichten für Sonntag: Vielfach heiter und mittags warm, höchſtens vereinzel⸗ tes Auftreten gewittriger Störungen, meiſt ſüdliche Winde. ... und für Montag: Im weſentlichen freundlich und warm, doch Neigung zu ge⸗ wittrigen Störungen zunehmend. Rheinwasserstand 4. 5. 34[5. 5. 34 Waldshut„„ O O O„ Rheinielden„ O ο Oο Oο— 195 230 Rrahaenz en ini 9⁵ 112 21⁰0 212 354 356 Mannheim„ O O O O 211 211 123 121 109 105 Neckarwasserstand 4. 5. 34 5. 5. 34 Jagstield e ο ο D ο D 50 56 123— a 17— Diedesheim.„„„5 dur— HMannhelm 207 209 Anordnunnen der NS DAp Montag, 7. Mai, nachm. 15 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle L 4, 15, 4. St., Zimmer 11. KDAs „Erſte Woche deutſcher Technik“ Für Teilnehmer an der Tagung gelten die ab 9. Mai, 0 Uhr, gelöſten Sonntagsrückfahrkarten nach den Stationen Mannheim, Heidelberg oder Ludwigs⸗ hafen bis Montag, 14. Mai, im Bereich folgender Reichsbahndirektionen: Karlsruhe, Stuttgart, Nürn⸗ berg, Frankfurt a.., Mainz, Ludwigshafen a. Rh. (Ausweis grüne Tagungskarte). Die Geſchäftsſtelle des KDAs Mannheim im Parkhotel, Zimmer 6(Fernruf 405 00) iſt täglich geöffnet von—12 uUhr und von 16—20 Uhr. KDAJ⸗Kameraden, die in der Lage ſind, auswärti⸗ gen erwerbsſchwachen KDAs⸗Kameraden Freiquartier (Wohnung mit Frühſtück) für die Tage 9. und 10. Mai zu gewähren, werden gebeten, dies unter An⸗ gabe der Bettenzahl bis ſpäteſtens 8. Mai in der Geſchäftsſtelle Park⸗Hotel zu melden. SA, SS, NSͤc und Anwärter Oſtſtavt. Kaſſenſtunden der Hilfskaſſe Montag— Freitag von 18—19 Uhr. Letzte Kaſſenſtunde Freitag, umsiag u. Sonihf und Verbindungen nach der Hinterachſe beſe⸗ ſinn und Laune in ſeine Hörerſchar, ſondern Renntag. 14.30 Ubr. 11. Mai 1934. Schriftleitung: 314 eigenteil nerantwo annheim. 5 Amheng Berliner Kassakurse linns Beitumtmſg 77 7+7—T7=* 72. 15.(7 7 7— Festverzinsl. Werte Dt. Bk. u. Disconto 52,50 51,75 Stolberger Zinkhütt.— 42,50 Klöcknerwerke. 60,75 f 59,75 Deutsche Erdöl, 110,12 J 109, 75 4 .. oine Iusl.-K. 15,30[ 14,75] Hresdener Ban 50,25[ 5,00 do., Zucker. 179,00 f 179,0 Konmar& jourdan—— Deutsche Steinzeus 100,00 f 105,00 1130 3 5 Schutzgebiete o08 3,87 8,50 Meininger Hvp. Bk 132 1 Kur“ Gus Oelladr. 14—5 7,00] Köcitz. Led. u. Wachs 7 75,00 Beut. Eisenhandel 56,50 f 54, Berl. Karlistrt.— feiſeree, 505 0 Rai ern 8% e n — 4 3„ 1 3 er asch.— 4. 5. 5. 5. 5% Roggenwertanl.——* Trans-Radio—— Lahiever& Co. 117,12 J115,00 Hürener Metaii. 102,00— 112,00 J 112,00%½ Roggenrentenbte. 6,41 6,41 4 1140. 12,12 12,12 B** 1835———— kisenhütte— 65.00 7 Woiſe 3*5 75 —— ch.— 4 er. Chem. Charl.—— eopo rube. vekerh.-Wid— 5 2 15 36•00 36/00 Bod. Allianz Kiis. 713. 38 Ver. Dt. NickelwW..— 90,50 Linde“s Elsmasch.„00 535,50 Hynamit 68%00 55,00—— — i 90.00 90,00 Ilianz Veben— Ver. Glanzst. Elberf. 112,90 J 110,00 1 SCarf Lindström.—— Eil. Lieferungen 97,00[85,00 be. 39,50 30/50% do. do. Kom. i 35,37] 55,00] Mannh. Vers. Ver. Harz. Porti-Ct 34,0 93,.2 C. Lorenn.—— El. Lient u. Krait. 101,5 151.00 f oatpsier 0l... 437½5 29,5 6%— La. Pfäb. lndustrie-Ak tien Ver. Stahlwerke 39,87 7 Mannesmannröhren 33 33 Ei. Schiesjen. 34,75.00 B 47,50 46,87 nst. G R. 19—*— 43 Accumulatoren-Ebr.— 3 70,00——— 42˙30 2500—5¹⁵ 15530 8. 1555.. 110,25[ 109,50 nh. 72˙00 11⁰⁰⁷ 3 55 27 2 W„ 1 7 vogel Telexr.-Dr. 73,87 12n Marlet- u. Kühihall.— 75,50 Eschwell. Berzw. 0 en„** 2 55,00 235,00 234%%. 20 91,00] 91, 00 Aun)). 56,50 56,62 Voist& Haefner 4— Masch-Buckau- Wolf 18·9 J Earbenind. J. G. 129,75 f122,.25 4 145 K. 2⁰ Allx, Elektr.-Ges 73•25 22.50 Wanderer-Werke—7 105,25 Maximilianshütte 141,00 J 141,50 Feldmühle Papier. 99,90 98, 75 Ef Cicht E. n 2 „ 59,75[ 59590 Avaland- Worto Aisen Porti. Zemeni 128,00* Westeregeln Alkall 106,50 107,00 Mech. Weber. Zittan— 2 Eelten& Guilleaume 33,15 33,50 5 4.. 129,5 128/00 35% Mexikaner.———— 7 Wi. Brahti— 57,0 Merkur Wollwaren.— Eord Moto 0, J 38,50 4 86,50 55% Mexika 33˙25 Ammendorf pPapier 13,00 Drahtind. Hamm Mez Soön 5. 50 Feldmühle—— „— 136, 4½ Oest, Scnatzanw. 33,0— Anhalter kohlenw. 63,00 63,59 Wilke Dampf 90700 355——— 5 Goo Seddaze& co.— 4973 Felten. Guille.— 52,50 110,50—*4 4½%½ do. Coldrente. 22,00 Aschaffenb. Zellstoft 39,50 39,25 Wigner Metall 90,00 ene gehe& Co.— 2 Selsen. Ba.— 59,50 —— 4% do. Kronen*— 0˙30 Augsburg-Nürnb.- Wittener Gußstahl————•—— 170,00 Geiling& Co.*—— Ges f. el.„»5—— 95,87 n 105,00 J 104,25 4% do, conv. Rente 0, 30 Maschinen. 60,00 56,75 Zelistoff Waldhof 1712 f 46,75 in& Genest.— Woo l Selsenk. Beraw. 59,37 59,37 Goldschmidt.— 5,57 ——— 4½0½ do.Silberrente— 02 Bachmann& Ladevw.— Ss DOt.-Ostafrika. 3535 n 5,00 eenee 52700 Hacb, Gmi. 5 , e, 3„ Lürk. Adm.- 30 85 ast Nürnberg„ v avi Min, u. Eisenb. 5 f— 70,00 62,62 62,½00 44% do. do, n. B. Motoren(BMV/) 127,78 f128/%9 f Freiwerkehesworte +— iᷓo0 4½%.—— er ,7 J%75 Hlolzmann—— ei 0. 5 M. denden. e n— 1½] Loldschmiat. Iu. 41,90 80,0 Geß, Henab. 139,50 g. 11——„ 7* 13,75 13,5. 1*—. 16,00 f 15,50 76,50———————————+◻— Haseninen 21,00 22,00——5— — i—— 224 eimtelden Kraft r. Großmann—— 4 jen 210% ah 7 e ſ, Föeg e Fen:: fe d, e ſ ene:: 325 3 4% Uns. Goicgents 320 30,12] Beri., Maschinendan n————, emever 5 56,5„%0 4½%½ Anatoj. Ser. 1 0, 0 Zraund, u, Brſtetts 10173 176,75 Burbach Kali. 19,75 f 16,75— 13 Mannesmann.. 32,25[ 62,75 onn 186,00 186,00 Braunschweig.-G 7 Sloman Salveter—— Rhein-Main-Bonan 5— flagkethal-Vrant 54, 00 Mansfeſced.. 67,25— . 5% Teh. Nat. Railw. Bremen-Besigheim Ufa-Film—— Kh 98,00— Hallesche Masch.*— 71 Max. 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Asiatische B.— 3 beutsch-Konti Gas 121,50 1 119,00 1 Akkumulatoren Stoehr Kammaarn 106,50 1 106,25 Kall Chemio.— 55 Zelist. Walchofj.— 47,00 * 7 Zahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 28 „Hakenkrauzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 53. Fortſetzung „„ aber die Armee iſt nicht einverſtanden Diesmal iſt es ganz anders als ſonſt, wenn er unter ſeine Soldaten trat: kein fröhlicher Zu⸗ ruf, auf keinem Geſicht das helle Leuchten, das iihm in ſchweren Stunden ſo oft Troſt bot; die eſichter verfinſtern ſich, wo er vorüberkommt, ſchweigend leiſten die Truppen den vorſchrifts⸗ mäßigen Gruß. Auch ſeine Züge ſind finſter: er weiß von den Wühlereien, die in der Armee gegen ihn angezettelt werden, von Lilburns Pamphleten und wilden Hetzreden, weiß, daß ſein Beſuch beim König Stoff bietet, die Soldaten gegen ihn aufzubringen, Zwietracht zu ſäen zwiſchen der Armee und ihm. Und wie immer entſchloſ⸗ ſen den Stier bei den Hörnern zu packen, will er dem üblen Treiben ein Ende machen, indem er die hinter ſeinem Rücken erhobenen Anwürfe ſich ins Geſicht wiederholen läßt. In Putney, wo die Armee lagert, hat er eine Verſammlung der Adjutoren einberufen. Klein iſt das Häuflein der Getreuen, die er um ſich verſammelt hat: Ireton, Whalley, Rich. Wie er mit ihnen am Altartiſch der Kirche ſteht, in der die Beſprechung ſtattfinden ſoll, iſt ihm, als brauche er die Wand hinter ſich, wie ein von Feinden umſtellter Kämpfer ſie braucht, um nicht auch im Rücken angefallen zu werden. Aber es iſt nichts von Furcht in ihm. Sein Mund iſt feſtgepreßt, ſein Blick unheilverkün⸗ dend, da er einen der trotzig und dennoch ver⸗ legen Eintretenden nach dem andern ins Auge faßt. Mehr denn je in ſeinem Leben iſt er ent⸗ ſchloſſen zu fechten— und zu ſiegen. Endlich iſt der Raum gefüllt. Cromwell läßt die Türen ſchließen, tritt, zwei Schriften in der Hand, vor. Lautlos ſtarren die verſammelten Adjutoren ihm entgegen. W „Ich habe dieſe Verſammlung berufen“, be⸗ ginnt Cromwell unvermittelt,„um von euch Rechenſchaft zu fordern. Als mit meiner Zu⸗ ſtimmung das Inſtrument der Vertrauens⸗ männer des Heeres geſchaffen wurde, dachte ich nicht, daß es je dazu benützt werden würde, die ſoldatiſche Diſziplin zu untergraben. Es iſt mir zu Ohren gekommen, daß unter den Soldaten heimliche Schmähungen meiner Perſon und der meiner Freunde im Umlauf ſind; ich habe auch eure Schriften geleſen:„Wahrhafte Darſtellung der Sache der Armee' und„Vereinbarung mit dem Volk'“— er lieſt die Titel ab—„aber ich weigere mich zu glauben, daß das eine wie das andere die wahre Geſinnung der Armee ſei. Darum möchte ich nun von euch ſelbſt erfahren, welche Vorwürfe ihr gegen mich und meine Freunde erhebt.“ Er verſtummt und ſieht, die Lippen beißend, verdunkelten Auges um ſich. In der Maſſe iſt ein Raunen, ein Flüſtern: ſie wiſſen nicht, wie ſie beginnen ſollen, ſcheuen ſich, ihrem General Aug in Auge die Beſchul⸗ digungen zu wiederholen. Schon will er ſie nochmals zum Sprechen auffordern, da tritt der Reiter Sexby vor. „Generalleutnant“, hebt er an,„wir kennen Sie und Sie kennen uns. Ich erwähne es, um zu verhindern, daß Sie, was immer einer von uns ſagt, als gegen ſich perſönlich gerichtet auf⸗ faſſen.“ „Das wird wohl nicht zu vermeiden ſein“, antwortet Cromwell mit dünnem Lächeln. „Aber ſprechen Sie möglichſt zur Sache, dann laufen Sie keine Gefahr, perſönlich zu werden.“ „Zur Sache alſo“, nickt Sexby.„Sie haben ſich um die gemeine Sache aus zwei Gründen übel verdient gemacht: Sie wollten es allen Leuten recht machen, aber eben dadurch machten Sie es keinem recht. Sie haben ſich bemüht, dem König gefällig zu ſein— aber um ihm gefällig zu ſein, gibt es nur ein Mittel: daß wir uns alle die Gurgel abſchneiden; und Sie ſind für das Parlament eingetreten, das uns einen ſchlechten Bau zimmern will. Wir bringen dies vor, damit Sie darüber nachdenken: denn Ihr Ruf und Anſehen, Generalleutnant, und das Ihre, Generalkommiſſär“— er wendet ſich an Freton—„haben unter dieſen Vorkommniſſen ſchwer gelitten.“ Das iſt ein gerade geführter Stoß, und Crom⸗ well heißt ihn willkommen; nun der Kampf er⸗ öffnet wird, wird er wieder ruhig wie immer und faſt heiter. „Mein lieber Herr Sexby“, ſagt er gelaſſen, „wir ſprechen wohl zunächſt am beſten von dem, was ich will, und dann von dem, was Sie und Ihre Kameraden“— er ſchwenkt die beiden Schriften—„wollen. Wofür haben wir das Schwert gezogen und was davon können wir durchſetzen? Uns ging es vor allem um eines: um die Freiheit der Gewiſſen; dieſe Forderung habe ich an den König geſtellt und ihn wiſſen laſſen, daß wir davon nicht abgehen. Wenn er ————— für ſeine Perſon dem Anglikanertum zuneigt, ſo wollen wir ihn daran nicht hindern; aber ebenſowenig wollen wir uns hindern laſſen, zum Herrn zu beten nach unſerer Weiſe; ferner haben wir gefordert, daß er ſeine ſchlimmen Ratgeber, mit Namen die Lords Digby, Briſtol, Worceſter und Neweaſtle verbanne und dafür Männer aus unſerer Mitte in ſeinen Rat auf⸗ nehme; weiter ſoll das Recht ſo geſtaltet wer⸗ den, daß kein Bürger dieſes Landes ſeinem ordentlichen Richter entzogen werden kann; ſo⸗ dann haben wir unſere alte Forderung wieder geltend gemacht, die Wehrhoheit aus den Hän⸗ den des Königs in die des Parlaments zu legen; aber verſtehen Sie mich wohl, nicht die⸗ ſes Parlaments: denn unſere letzte Forderung verlangt Auflöſung des Parlaments binnen drei Monaten und ſofortige Neuwahl.“ Er hält inne, blickt im Kreis herum: lauter verbohrte, trotzige Geſichter; er wird ernſthafter reden müſſen.„Das ſind Forderungen“, fährt er ſort, „die durchzuſetzen ſind. Ihre Annahme befrie⸗ digt die kühnſten jener Hoffnungen, die wir zu Nermann Moos Beſuch bei einem Töpfer/ vanvensnfton, ronicer Ewmaſ Unſcheinbar und unauffällig ſteht das kleine Haus in der leichtgeſchwungenen Flucht der lan⸗ gen Häuſerzeile. Es guckt mit ſeinem Fenſter ruhig auf die Straße, doch was uns beim Vor⸗ übergehen aufhielt, und dann zum Eintreten lockte, waren die farbig⸗frohen Dinge, die hinter dem Fenſter lagen: Keramik in bunten Formen und Farben und offenbar von alter, echter Handwerkskunſt. Als wir eintraten, bimmelte über der Laden⸗ tür eine emſige Glocke. Der Raum ſelbſt war leer, wir ſtanden in Erwartung des Schöpfers all der ſchönen Dinge um uns. Solch eine Be⸗ gegnung erweckt Vorſtellungen, man macht ſich ſchon im voraus gern ein Bild, und ſo gab un⸗ ſere Fantaſie bereits dem Töpfer ein mildes, bärtiges Geſicht mit vielbewegten Falten und mit Runzeln, und war daher recht unbefriedigt, als dann der große, ſchlanke, glattraſierte Vier⸗ ziger im ſauberen, weißen Mantel eintrat und nach unſeren Wünſchen frug. Der Mann ſah eher wie ein Menſch der Technik aus, nur in der Verhaltenheit und in den Augen ließ er den Künſtler ſpüren. Auch der weiße Mantel war eine Enttäuſchung, aber der junge Meiſter hat uns ſpäter überzeugt, daß es bei der Kunſt ſeiner Hände nicht unbedingt notwendig iſt, die weiße Blüte dieſes Mantels zu beflecken. Als er uns nun zuerſt einmal zur Werkſtatt führte, da machte uns die Ueberraſchung ſtumm: dort ſtand ja nun das Bild der Fantaſie, der alte Meiſter mit den hundert Falten und Fält⸗ chen im Geſicht und mit dem grauen Bart und den geſchickten Händen: der Vater, der ſein eigen Können erſt wieder ſelbſt vom eigenen Vater aufgefangen und es nun weiter an den Jungen gegeben hat. Gleich kamen wir in die Traulichkeit des Erzählens, und da erfuhren wir das eine: ſo weit das Erinnern des Alten in die Vergangenheit rei„t, hat das Blut die Kunſt hier von Geſchlech, zu Geſchlecht getra⸗ gen. Schon 1786 hat der Urgroßvater im glei⸗ chen Haus das Töpferhandwerk betrieben, im gleichen Raum über der Drehſcheibe geſeſſen und mit den gleich⸗geſchickten, liebevollen Hän⸗ den den Ton zu einem Leben in neuen, ſchöneren Kriegsbeginn hegten. Dürfen wir, weil Gottes Gnade unſere Waffen ſo ſichtbarlich ſegnete, weiter gehen? Dürfen wir zerſtören, wo es ge⸗ nügt, zu ändern? Ich will es nicht, aber ihr wollt es: denn was verlangt ihr in euren Schriften?“ Er blättert.„Auflöſung des Parla⸗ ments bis dreißigſten September des nächſten Jahres; gut; wir gehen, wie ihr gehört habt, noch viel weiter; gleiche Wahlkreiſe; gleich unter welchem Geſichtspunkt?“ Er ſieht auf, weidet ſich heimlich an den verlegenen Geſichtern. „Unter dem gleich großen Gebiete? Das wird die Grafſchaften in ſtarke Unordnung bringen. Unter dem der gleichen Stimmenzahl? Da werden beſonders die größern Städte erfreut ſein. Unter dem der Stimmenwertung? Sehr löblich, aber ehe wir das erreichen, wird wohl noch eine zweite Revolution notwendig ſein.— Aber ſehen wir weiter: halbjährige Parlamente mit einer Sitzungsdauer von fünf Monaten.“ „Das iſt“, erklärt Sexby,„damit immer der Wille des Volkes gewahrt bleibe.“ „Ich verſtehe“, nickt Cromwell.„Und damit das Land nie zur Ruhe komme, nicht wahr? Ein Parlament wird umſtoßen, was das vorige beſchloſſen hat; ein Parlament wird ein großes Werk in Angriff nehmen, und das folgende wird es überhaupt nicht oder nicht ſo fortſetzen, wie die Urheber planten. Sehr klug, in der Tat, ſehr klug.— Doch nein, das Parlament wird gar nicht ſo weit kommen: denn der vierte Punkt eurer Forderungen verlangt, daß ſich die Macht der künftigen Parlamente darauf be⸗ ſchränke, volle religiöſe Freiheit zu gewähr⸗ Formen erweckt. Und das Wunder dieſer Hände, die Geſchicklichkeit, iſt überraſchend, man kann es heute noch nach eineinhalb hundert Jahren neu erleben: im Augenblick, als ich mich nach dem Foto wandte, ſtand ſchon aus einem hingekleckſten braunen Tonerdklumpen mit Krei⸗ ſen, Taſten, Ziehen, Drücken, Weiten eine Vaſe fix und fertig auf dem Tiſch. Trotz dieſer flin⸗ ken Schnelle liegt dabei zarte Weichheit, ja Eleganz in der Bewegung dieſer formenden Hände. Ein gleiches Wunder iſt der Auftrag der Glaſur. Doch wie das mit den Farben ſelber iſt, das war nicht zu behalten, aus welche Stoffen blau und rot und weiß und gelb ge⸗ wonnen wird: ich ſah nur immer die gleiche braune, dünne Brühe, die dann beim Brand. ür Büntheit leuchtender Farben erhlüht. Man ſoll in dieſen Dingen auch die Wißbegierde dämpfen, auf dieſen letzten und geheimnisvollen Rätſeln, die ſich vom Vater auf den Sohn mit⸗ teilen, beruht die Sicherheit, die Exiſtenz und Stärke ſolch eines Kunſtgewerbes in der Fa⸗ milie. Denn nicht nur die Geſchicklichkeit, auch die Erfahrung wird dabei fortgeerbt, und dieſes Wiſſen ſteht in guter Hut. Es iſt beim Werk des Töpfers vor allem für den Brand not⸗ wendig. Wir hatten Glück, der Ofen war gerade leer. Faſt auf den Vieren mußte man kriechen, um durch das enge, ausgebrochene Loch hineinzu⸗ kommen. Dieſer Eingang wird dann vor dem Brande wieder zugemauert. Der Ofen ſelber iſt ein länglich⸗ſchmaler Raum, in dem man nur gebückt, nicht aufrecht ſtehen kann, und wo die friſch geformten und bemalten, lufttrockenen Gefäße in Reih und Glied, dicht aneinander, aufgeſchichtet ſtehen, um ihre Leiber in der Feuerglut von tauſend Grad zu härten. Das Feuer wird vom Kopf des Ofens her durch enge, kleine Oeffnungen bedient und auch ſtets emſig unterhalten, denn davon hängt ja das Gelingen ab. Drum iſt das Brennen auch im⸗ mer ein bedeutendes Ereignis. Es dauert einen Tag und eine Nacht, in denen lange Kiefer⸗ ſcheiter die Temperatur zu ſolch gewaltiger Jur Pfingſttagung des VDA Zu Pfingſten findet in Mainz und Trier die Haupttagung des Volksbundes für das Deutſch⸗ zum im Ausland ſtatt, die beſonders dem Saardeutſchtum gilt. Unſer Bild zeigt wo vor allem die Arbeitsſitzungen, die Hauptevrſammlung haltung der diesjährigen VDaA⸗Pfingſttagung in Frauentagung, uU ſtattfinden, da die Regierungskommiſſion des Saargebiets die Ab⸗ Lehrer⸗ und Studententagung, ſowie Saarbrücken unterſagt hat. leiſten.“ Er läßt die Blätter ſinken, funkelt die Menſchen an.„Ihr wollt keinen König, ihr wollt kein Parlament; könnt ihr mir ſagen, wer eigentlich regieren ſoll?“. Ein Schweigen. Dann ſagt Sexby, ſichtlichh um eine Ausflucht zu finden: „Das Volk.“ „Das Volk“, wiederholt Cromwell.„Alſo Sie, Reiter Sexby, oder dort Reiter Blunt, oder daf drüben Korporal Hutchinſon. F Und was geſchieht, wenn Sie etwas an⸗ ordnen, das Blunt nicht paßt? Oder wenn ihr euch beide über eine Sache einigt, und Hutchin⸗ 3 ſon Einſpruch erhebt? Kann mir— wir brau⸗ chen gar nicht ſo weit zu gehen— überhaupt einer ſagen, wer“— ein Schlag mit dem Hand⸗ rücken gegen die Papiere—„zu dieſen For⸗ derungen ſteht? Wir haben ſtets im Einver⸗ nehmen mit dem Kriegsrat gehandelt und ſinoy in keinem Punkt über deſſen Weiſungen hin⸗ ausgegangen; aber ihr maßt euch an, einen eigenen Kriegsrat zu bilden, und irgendeinef Truppe wird ſich ebenfalls zuſammentun unde eine Schrift von gleichem Gewicht verfaſſen— denn wer kann ſie daran hindern, da ihr nu einmal Hand daran gelegt habt?— un ſchließlich ſchwört jede Kompagnie auf ihr eigenes Programm. Was aber, denkt ihr, wird) die Folge ſein? Glaubt ihr, etwas anderes als Verwirrung und Vernichtung der Nation, derſelben Nation, der wir zugleich ſagen: Esg iſt für deine Freiheit, es iſt für dein Recht, esg iſt für deine höchſten Güter!“ (Fortſetzung folgt) DlESkES HEUTE R ScHON WISD kE: —4314 BESON 2UniGk DUNG 95 VoOllEN 2 UVEE BEITUN ren DiE pE HEUTI& LAGE/ D A M Für die emezene gen Wir chen Do Heintich e Fannhe Ho ⁊str. Töpfer an der Arbeit Höhe zwingen, daß alles da drinnen dann 31 4 Fluß und Guß kommt. An dieſen Tag undß Ot. med. Nonnheim 0 7. 4 *— —.— dieſe Nacht ſchließt ſich die bange Zeit des Wanfß tens an, bis dieſe Höllenhitze langſam aus geglüht. Dann erſt, wenn jenes Loch im Ofeng wieder aufgebrochen werden kann, wird es ſichf zeigen, ob die Geſchicklichkeit der Hände ung die Erfahrung der Geſchlechter ſich aufs neuuß bewährt und ihr Zuſammenwirken die rechteß Form, den rechten Klang gefunden hat. 1 In ſo frohem Gelingen aber liegt Befriedi gung und Friede des Schaffenden, der ſtolz voyf ſich ſagen kann, daß all die ſchönen Dinge vonß alltäglichen Gebrauchsgeſchirr bis zu denfß Schmuckſtück etwas eines Schreibzeugs alleinß das Werk der Hände iſt. Und darauf ruht g wiß dann auch der Segen der Beſonnenheit unn Stärke, den dieſe Menſchen auf uns ſtröm ließen, daß wir nur ungern Abſchied nahme Ff Sf Sind Stelle für Am! wege Unsere Zahlste orten sind vW/ stunden geöffn Z2ung Die erſte Aerztin 3 Wie hieß die erſte Aerztin? Wir wiſſen e ganz genau; ſie nannte ſich Agnotice und kehnn im alten Athen. Frauen durften damals nichff Arzt werden, aber Agnotice wollte es durchauz Sie ſchnitt ſich ihr Haar kurz, zog Männerkleid an, legte ſich einen anderen Namen zu und ſtih dierte bei einem der beſten Aerzte der damal gen Zeit. Sie zeigte ſich ſeoyr tüchtig, beſtan alle Prüfungen und eröffnete bald eine eigent Praxis. Viele Patienten kamen in ihre Sprech ſtunde. Aber dann kam der Schwindel herauz und Agnotice wurde zu einer Gefängnisſtraftß verurteilt. Doch da rebellierten die Atheneß Damen, veranſtalteten einen Demonſtrations zug und lärmten vor dem Gefängnis. Agnotier wurde wieder freigelaſſen und erhielt auz nahmsweiſe die Erlaubnis, den ärztlichen Be ruf auszuüben. Sie praktizierte noch viele Jahre. Ruhm Die Harriſons ſind eine berühmte Fami in USA. Sowohl Wilhelm, Henry Harriſt war Präſident(1841). Der ſohr ehrgeizige Be jamin fragte einmal ungehalten ſeinen Vate den politiſch ziemlich bedeutungsloſen Kongre abgeordneten John Scott Harriſon:„Dein V ter und ich, wir haben es zu etwas gebracg Aber was haſt du für deine Familie geta Was biſt du ſchon?“ 44 John Scott zuckte die Achſeln und antwort philoſophiſch:„Ich bin der Sohn eines groß Vaters und der Vater eines großen Sohne Koſtenloſe Au Leonber Albert? Mollſtr. 1 Tüchtige Mitar , 6. Mai 1934 —.— nken, funkelt die inen König, ihr r mir ſagen, wer t Sexbh, ſichtlich nwell.„Alſo Sie, r Blunt, oder daf Sie etwas an⸗ Oder wenn ihr igt, und Hutchin⸗ nir— wir brau⸗ en— überhaupt g mit dem Hand⸗ „zu dieſen For⸗ ſtets im Einver⸗ handelt und ſindz Weiſungen hin⸗ euch an, einen und irgendeine iſammentun und vicht verfaſſen— dern, da ihr nun — und habt? pagnie auf ihr „ denkt ihr, wird etwas anderes ung der Nation, gleich ſagen:„Es ür dein Recht, es t) ——— Erbmaſſe Gahrgang 4— A Nr. 205/ B Nr. 125— Seite 29 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Mai 1934 DblESES ZEICHEN 1ST IHNEN HEUTE NOCH UNBEKANNTe ScCHON NACH KURZER Z2EUH WISD ES EIN BEGEIFF FUE S1E SkIN O FHEAUEN, Dik BESONDEREN WFEET AUf 2RUHGF, VoNEHIIE KLkl- DUNG LEGEN., WERDEN 95 TRAGEN O vollkENötkfE 51TZ2 UNO 2 UVEELASS1IGE VERARN.“ BEITUNG sSlND Dik KENN- Z2EICHENVON ee, 0 RaErsehhr HEUTIGEN WIETSCHAFTS- LAGFE ANGEPAS5ST 0 DAMEN- MO E V Wellenbad in der Halle eß Herschelbades am Naimarkisonntag von—11 Uhr 13572K ¹ für olte Röume preiswert nur im Geschenkhaus an den Planken feleſon 22904 9 3, 12 Plankenecke Zwanglose Beslchſlgung erbeten Moderne BELEICHTUINGSKORPER Inh.: Nitzsdie& Neĩmer „Hier ist der NRetter meines Magens“ — W— lhr Magen träge geworden ist. wenn Sie an Sodbrennen, saurem Aufstoßen. Ulbelsein. Blähungen. Säure und anderen Beschwerden leiden, die lhre Verdauung schmerzvoll gestalten, nehmen Sie am besten Biserirte Magnesia nach lhrer nůchsten Mahlzeit. 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Mal 193 Morgen Mon-ag Nibelungensaal, Rosengarten, abends 8 Uhr Einziges Konzert des Reichsorchesters des Deutschen Luftsportver bandes ca. 70 Musiker Leitg.: Generalmusikdirektor Schulz-Dornburg Fliegerkapitän Rudolf Frühklassische Blasmusik— Sinfonische Musik Klassische und neuere Volksmusik O 7, 16; bei Heckel, O 3, 10; Bhdlg. Dr. Tillmann, P 7, 19; im Verkehrsverein; Blumenhs. Lindenhof; Bhdig. Schenk, Mittelstt. National-Theater Männhelm Flieger musizieren mans 20 Unr. Karten 80 Pfg. bis.50 in der'heimer Konzertdirektion, Berũcksichtigt Cafè-· Konditorei Adace uUnsere Inserenten ſoll jedem Volks⸗ genoſſen dch. meine Beratungen f. nur .— RM. zugute komm. Berückſich⸗ tigung des Aſzen⸗ denten und der Planetenſtände. Heinrich daub, list vom langjäh- rigen alleinigen Leiter des Erfri- schungs- Raumes Rothschild in H I. 21 Nähe Marktplat:z eröftnet worden. ffammneiner almarktose Ziehung garantiert 15. Mai 1934 Dammſtraſie 17. Allen Maitouriſten 5˙5 Sprechzeit 11—1 ſempfehle ich überf und—.30 Uhr. Samstag u. Sonn⸗—— gen.tag unſer 1 32 4⁰ S5 Valdrastaurast Lose zu I1 Marlk empienlen lest den Talhaus Hmoner, Mannneim MI.55 vor 5 rühkonzer.—— ——(118983 3 Sowe.) Sonntag, den 6. Mal 1934 Vorstellung Nr. 293 Auher Miete Festvorstellung aus Anlaß des Saar- land-Renntages Oie Fledermaus Operette in drei Akten nach Meilhac und Halevy.— Musik von Johann Strauß. Musikalische Leitung: Helm. Schlawing. Regie: Friedrich Brandenburg. Ende nach 23 Uhr Mitwirkende: Max Reichart— Hedwig Hillengaß Heinrich Hölzlin— Nora Landerich“ Albert v. Küßwetter— Karl Busch- mann— Karl Mang— Elsi Bodmer Lucie Rena— Hugo Voisin— Franz Bartenstein— Eugen Fröhlich— Karl Zöller— Hans Karasek— Hans Schmidt-Römer. Neues Theater Mannheim Sonntag, den 6. Mal 1934 Vorstellung Nr. 26 0 Die Aetꝛelsunne Bauernkomödie in 3 Akten von August Hinrichs Rezie: Hans Carl Müller Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Unr Morgen: Das Machflager in Granada Anfang: 19.30 Uhr rus dis fensen den kKleidsamen Fuchs boAs naus dkk eet21 Auch im Kaisergarten in der Zehntstraße ist heute abend anũueclal N 2, 6 Konclitorel Catè H. G. Traner lnhab, Kurt Schmid Mannheim (1. 8 begrundot 1783 In eiligen Füllen: Tel. 31600- 31001 N e u erufinef! agan Zua-Aäde Qu 2, 8 A4ziK Keichhaltiger Miktag- und Abendtisch 7 0 pig. 5 Der innere Wert besfmmt dĩe Guolitõt des fohrrades. Dos Aussehen õnnte trügen. för den inneren Wert der Opel- fohrrõder bõörgt der gute Ruf der 3 Supremahaus Mohnen, Mannhelm, I 1, 7, Breitestr. 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Ausführungen Menge die Grüße de. darüber hinar des ganzen de betonte, mit d und in dieſer kennt, daß 1 vom deutſchen vorbei, ſo deutſche Nati Beiſpiel inner ſcher Zerklüfti eine Nation g Nation ein eir ſes Volk iſt i verbunden, es Grüße und auf ſeinem Re Noch ſind w von der einzig am 1. Mai, b ſchloſſen zum daß an dieſer gebiet trotz 2 lichem Druck d ſoll der ganze dafür ſein, daß nicht n. Saargebiet, ſich zum deut Grenzen und